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Präventions- und Gesundheitsbericht des Präventions- netzwerks (PNO)

Gesundheitliche und soziale Situation von 3- bis 10-jährigen Kindern und Bestand von Angebots- und Versorgungs- bereichen des Gesundheits-, Kinder- und Jugendhilfe- und Bildungssystems im Ortenaukreis

Herausgeber Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO) Amt für Soziale und Psychologische Dienste Landratsamt Ortenaukreis

Autorinnen und Autoren Angela Schickler, Ullrich Böttinger, Evelyn Bressau Herausgeber Kontakt Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Landratsamt Ortenaukreis Amt für Soziale und Psychologische Dienste Amt für Soziale und Psychologische Dienste Landratsamt Ortenaukreis Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO) Lange Straße 51 77652 Autoren www.pno-.de Angela Schickler, zentrale Präventionsbeauftragte Präven- tionsnetzwerk Ortenaukreis, Landratsamt Ortenaukreis Ullrich Böttinger, Leiter Amt für Soziale und Psychologische Angela Schickler Dienste und Präventionsnetzwerk Ortenaukreis, Landrat- Zentrale Präventionsbeauftragte samt Ortenaukreis [email protected] Dr. Evelyn Bressau, Stellvertretende Amtsleitung Gesund- Tel: 0781 805-6226 heitsamt, Landratsamt Ortenaukreis Fax: 0781 805-9520

Ullrich Böttinger Mit Unterstützung von Leiter Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Christina Beilharz, Andrea Blaser, Jürgen Brand, Petra Buch- [email protected] holz, Barbara Bundschuh, Florian Burger, Dr. Katrin Dahncke, Tel: 0781 805-9619 Jodok Erb, Heiko Faller, Julia Frankenhauser-Mannus, Prof. Fax: 0781 805-9520 Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff, Annette Galante-Gottschalk, Markus Gertis, Sarah Henschke, Wolfgang Huber, Natascha Kaiser, Laura Kassel, Kristina Kober, Bruno Köllerer, Bernhard Kohler, Dr. Anna Leher, Hubertus Leptig, Brigitte Link-Foos, Andreas Linse, Tanja Lott, Hans-Jürgen Lutz, Nandoli von Marées, Kira Mallick-Kiefer, Susanne Maurer, Ingrid Noé, Claudia Ohnemus, Dr. Anke Pliatscheck-Huber, Alexandra Roth, Holger Schaal, Ralf Schellbach, Alica Schmälzle, Sylvia Schmidt, Michael Scholles, Myriam Schwab, Randi Speer, Bettina Springmann-Hodapp, Dr. Martin Teichert, Michaela Tisch, Gabriele Weinrich, Stefanie Wutzke, Claudia Zurmühl und vielen weiteren Kolleginnen und Kollegen Konzept / Design / Satz Birgit Köhl-Tömmes, www.koehl-toemmes.de Redaktionelle Bearbeitung Antigone Kiefner 1. Auflage | Stand 09/2018

Präventions- und Gesundheitsbericht 02 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Inhaltsverzeichnis

Vorwort 007

Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO) 008

Ziele, Überblick und Datengrundlage 011

1 Daten zum Ortenaukreis 013 1.1 Ortenaukreis 013 1.2 Raumschaft 014 1.3 Raumschaft 014 1.4 Raumschaft Offenburg 015 1.5 Raumschaft 015 1.6 Raumschaft 016

2 Allgemeine Sozialdaten 017 2.1 Lebensformen der Familien 018 2.1.1 Alleinerziehend 018 2.1.2 Trennung und Scheidung der Eltern 019 2.2 Kinder aus Familien mit SGB II Bezug 020 2.3 Kinder mit Migrationshintergrund 022 2.4 Kinder und Familien mit Fluchterfahrung 025

3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen 029 3.1 Schutzimpfungen 030 3.2 Früherkennungsuntersuchungen 034 3.3 Gewicht 036 3.4 Sprachentwicklung 039 3.5 Grobmotorik 041 3.6 Zahngesundheit 043 3.7 Körperliche und seelische Erkrankungen 046 3.8 Versorgungsstrukturen im Ortenaukreis 048 3.8.1 Kinder- und Jugendärztliche Versorgung im Ortenaukreis 048 3.8.2 Kinder– und Jugendlichenpsychotherapeutische Versorgung im Ortenaukreis 049 3.8.3 Kinder- und Jugendlichenpsychiatrische Versorgung im Ortenaukreis 051

Präventions- und Gesundheitsbericht 03 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Inhaltsverzeichnis

4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe 052 4.1 Hilfen zur Erziehung 053 4.1.1 Ausgewählte Leistungen des Kommunalen Sozialen Dienstes (KSD) 054 4.1.2 Erziehungsberatung 061 4.2 Schulsozialarbeit 067 4.3 Familienbildung 071

5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze 073 5.1 Frühe Hilfen 073 5.2 Eingliederungshilfe 078 5.3 Frühförderung 079

6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem 083 6.1 Kindertageseinrichtungen 084 6.2 Tagespflege 087 6.3 Horte 088 6.4 Grundschulen 089 6.5 Schulkindergärten 090 6.6 Sonderpädagogische Beratungs- und Bildungszentren (SBBZ) 091 6.7 Schulpsychologische Beratungsstelle 092

7 Kommentar zur Datengrundlage 094

8 Diskussion, Handlungsfelder und vorhandene Maßnahmen 096 8.1 Zu den Daten im Ortenaukreis 096 8.2 Zu den allgemeinen Sozialdaten 096 8.3 Zu ausgewählten Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen 098 8.4 Zu ausgewählten Bereichen und Daten der Kinder- und Jugendhilfe 102 8.5 Zu weiteren Bereichen und Daten auf der Grundlage verschiedener Gesetzesbücher 104 8.6 Zu ausgewählten Daten aus dem Bildungssystem 105 8.7 Ergänzender Hinweis 108

Präventions- und Gesundheitsbericht 04 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Inhaltsverzeichnis

9 Fazit 109

10 Abkürzungsverzeichnis 111

11 Abbildungsverzeichnis 113

12 Tabellenverzeichnis 114

13 Literaturverzeichnis 117

Präventions- und Gesundheitsbericht 05 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Liebe Leserinnen und Leser, Die deutsche Sprache bietet verschiedene Mög- lichkeiten, deutlich zu machen, dass in einem Text Frauen und Männer in gleicher Weise angesprochen sind. Die gerechteste Form ist die konsequente Ver- wendung beider Sprachformen, was jedoch an vielen Stellen den Lesefluss erheblich behindert. Die Auto- ren haben den Bericht zunächst mit der Verwendung beider Sprachformen erstellt. Bei der Überarbeitung wurde jedoch deutlich, dass dies an vielen Stellen sprachlich sehr kompliziert wurde. Wir haben uns da- her schweren Herzens dazu durchgerungen, die klas- sische deutsche Schreibweise zu nutzen. Gemeint sind damit immer Frauen und Männer.

Präventions- und Gesundheitsbericht 06 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Vorwort

Dem bundesweiten Gesundheitsziel „Gesund auf- Im vorliegenden Bericht werden vor diesem Hinter- wachsen“ kommt im Ortenaukreis eine hohe Bedeu- grund erstmals Daten aus den drei genannten Sys- tung zu. Kinder und ihre Familien sollen die Möglich- temen zusammengeführt und gemeinsam beleuch- keit haben, von Anfang an in einem gesunden und tet. Damit kann ein zusammenhängender Einblick in entwicklungsfördernden sozialen Umfeld aufzu- die gesundheitliche und soziale Situation der 3- bis wachsen und zu leben. Die Unterstützung frühest- 10-jährigen Kinder im Ortenaukreis gewonnen wer- möglicher Gesundheitsförderung und Prävention den. Ferner können die jeweils unterschiedlichen stellt eine Investition in die Zukunft der Kinder und Perspektiven, aber auch die Grundlagen für gemein- Familien im Ortenaukreis dar. same Handlungsempfehlungen im Sinne von „Daten für Taten“ aufgezeigt werden. Der Bericht richtet sich Mit den Frühen Hilfen hat der Ortenaukreis bereits vor allem an Akteure aus dem Gesundheits-, dem 2009 ein flächendeckendes Unterstützungs- und Kinder- und Jugendhilfe- und dem Bildungssystem, Versorgungssystem für Familien mit Säuglingen aber auch an Eltern und die interessierte Öffentlich- und Kleinkindern bis zu drei Jahren sowie für wer- keit. dende Eltern eingerichtet. Das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO) knüpft für die Altersgruppe der Ganz herzlich möchten wir uns bei zahlreichen Ins- 3 bis 10-jährigen Kinder und ihrer Familien daran an. titutionen, Ämtern und Fachleuten auf Kreis- und Damit wurde eine kommunale Präventionsstrategie Landesebene bedanken. Sie haben uns ihre Daten für die Zeit vor der Geburt bis zum zehnten Lebens- zur Verfügung gestellt und uns tatkräftig mit ihrem jahr aufgebaut. Fachwissen unterstützt. Ohne die sehr gute Zusam- menarbeit wäre dieser Bericht nicht möglich gewe- PNO fördert die körperliche und seelische Gesund- sen. heit sowie die soziale Teilhabe der 3- bis 10-jährigen Kinder und ihrer Familien. Dazu wurde ein syste- Wir wünschen uns, dass der Bericht allen, die mit mübergreifendes Netzwerk zwischen den Institutio- Kindern und Familien zusammenarbeiten sowie An- nen des Gesundheits-, Kinder- und Jugendhilfe- und gebote und Maßnahmen der Gesundheitsförderung Bildungssystems aufgebaut. Ein weiterer grundle- entwickeln möchten, als Basis dienen kann. gender Bestandteil ist die Verbindung einer flächen- deckenden kommunalen Umsetzungsstrategie mit Offenburg, März 2018, der Gesundheitsförderung in den Lebenswelten Kin- dertageseinrichtungen und Schulen. Angela Schickler, Ullrich Böttinger, Dr. Evelyn Bressau

Präventions- und Gesundheitsbericht 07 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO)

Was wird in diesem Kapitel Was sind die Bestandteile des PNO? beschrieben? Die kommunale Umsetzungsstrategie wird im Amt Dieser Präventions- und Gesundheitsbericht wurde für Soziale und Psychologische Dienste des Landrat- im Rahmen des PNO erstellt. Im Folgenden wird das samts Ortenaukreis gesteuert, in dem auch die Ver- PNO zunächst kurz beschrieben. antwortlichkeit für die Frühen Hilfen angesiedelt ist. Für die Koordination und Steuerung des Netzwerks sind eine zentrale und fünf regionale Präventionsbe- Was ist PNO? auftragte zuständig. Die Netzwerkakteure kommen PNO ist ein gemeinsames Praxisforschungsprojekt zum einen auf kreisweiten Präventions- und Gesund- des Landratsamts Ortenaukreis und des Zentrums für heitskonferenzen zusammen. Zum anderen, finden Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) im Forschungs- für die regionalen Akteure regelmäßig in den fünf und Innovationsverbund an der Evangelischen Hoch- Raumschaften des Ortenaukreises: Kehl, Achern, Of- schule (EH) . Das PNO wurde im Rahmen der fenburg, Lahr und Haslach, jeweils regionale Runde Ausschreibung Gesundheits- und Dienstleistungsre- Tische statt (s. gelbe Spalte in Abbildung 1). gionen von morgen des Bundesministeriums für Bil- dung und Forschung (BMBF 2012) entwickelt. Es wird Der zentrale Ansatzpunkt des PNO ist die Verbindung im Zeitraum vom 1. November 2014 bis 31. Oktober einer kommunalen Umsetzungsstrategie mit der Ge- 2018 in der Praxis umgesetzt sowie durchgängig wis- sundheitsförderung nach dem Setting-Ansatz. Was senschaftlich begleitet. bedeutet, dass die Arbeit mit der Zielgruppe in ihrer jeweiligen Lebenswelt erfolgt (s. Abbildung 1) und Was sind die Ziele des PNO? sich die Lebenswelten Kindertageseinrichtungen und Schulen selbst gesundheitsförderlich gestal- Ziel des PNO ist der Aufbau und die modellhafte ten und weiterentwickeln sollen. Nahezu alle 3- bis kommunale Umsetzung eines systematischen, ins- 10-jährigen Kinder besuchen eine Bildungseinrich- titutions- und systemübergreifenden Netzwerks zur tung. Daher kommt den Kindertageseinrichtungen Förderung der körperlichen und seelischen Gesund- und Schulen eine besondere Bedeutung zu. Durch heit sowie der sozialen Teilhabe von Kindern im Alter den Setting-Ansatz kann am weitest gehenden von 3- bis 10 Jahren und ihren Familien. Der Ortenau- sichergestellt werden, dass fast alle Kinder und ihre kreis knüpft damit an den bereits seit 2009 erfolg- Familien erreicht werden, einschließlich der Kinder reich implementierten Frühen Hilfen für werdende mit erhöhten, sozialen und gesundheitlichen Belas- Eltern und Eltern mit Kindern zwischen 0 – 3 Jahren tungsfaktoren. PNO bietet allen Kindertageseinrich- an. Damit soll eine durchgängige kommunale Prä- tungen und Schulen im Ortenaukreis die Möglichkeit ventionsstrategie von der Schwangerschaft bis zum sich, im Zeitraum von 18 Monaten, mittels Organi- 10. Lebensjahr aufgebaut werden (sog. „Präventions- sations- bzw. Schulentwicklung umfassend zur ge- kette“). sundheitsförderlichen Einrichtung zu entwickeln.

Präventions- und Gesundheitsbericht 08 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO)

Des Weiteren können in kleineren Formaten gezielt Nicht jeder Bedarf im Netzwerk kann über Fortbil- formulierte Präventionsbedarfe zu einzelnen The- dungsmaßnahmen dieser Art abgedeckt werden. men über Bedarfsorientierte Fortbildungen für Kitas Das Format der Netzwerkprojekte ermöglicht es da- und Schulen abgerufen werden. Hierzu wurden ver- her zusätzlich flexibel mit verschiedensten Forma- schiedene Fortbildungsangebote aus dem Themens- ten der Kooperation und Qualifizierung zu reagieren pektrum der Prävention und Gesundheitsförderung (s. Abbildung 1). So entstehen verschiedenste Initi- entwickelt, die kontinuierlich bedarfsorientiert er- ativen mit Netzwerkmitgliedern aus Gesundheits-, gänzt werden (s. Abbildung 1). Bei allen Setting An- Kinder- und Jugendhilfe- und dem Bildungssystem geboten nehmen jeweils die gesamten Fach- und mit dem Leitziel der Förderung der körperlichen und Lehrkräfte der Einrichtungen teil. seelischen Gesundheit sowie der sozialen Teilhabe.

In folgender Abbildung wird PNO mit all seinen Bestandteilen dargestellt.

Kreisweite Ebene kreisweite Unterstützungs- und Steuerungsstruktur ////////////////////////////////////////////

zentrale Präventionsbeauftragte als Regionale Ebene strategische Steuerungsfunktion für regionale Unterstützungs- und Steuerungsstruktur die Realisierung der Gesundheitsziele ////////////////// –– kreisweites Netzwerk fünf regionale Präventionsbeauftragte Setting-Ansatz //// –– –– Gesundheitsförderung und Prävention im Setting regelmäßig tagende Präventions- und regionales Netzwerk Kindertageseinrichtung und Schule Gesundheitskonferenz –– –– regelmäßig tagende Runde Tische PNO Organisationsentwicklung Kita kreisweite Präventions- und Gesund- heitsberichterstattung –– –– regionale Netzwerkprojekte Gesundheitsförderung als –– Schulentwicklung kreisweite Netzwerkprojekte –– Bedarfsorientierte Fortbildungen Kita –– Bedarftsorientierte Fortbildungen Schule /////////////////////// Praxisforschung/Evaluation //////////////////////

Abbildung 1: Gesamtstruktur PNO

(Quelle: eigene Darstellung)

Alle Bestandteile des PNO werden umfassend durch das ZfKJ evaluiert (Fröhlich-Gildhoff et al. 2017).

Präventions- und Gesundheitsbericht 09 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO)

Berichtswesen Belastungsanalyse von Bildungseinrichtungen: Es erfolgt eine Belastungsanalyse mittels gesundheit- Zur Gewährleistung einer fachlich fundierten Ziel- licher, sozialer und sozioökonomischer Indikatoren, richtung des Netzwerks werden verschiedene Berich- um den potenziellen Unterstützungsbedarf der Bil- te erstellt, die den Bedarf an Prävention und Gesund- dungseinrichtungen im Ortenaukreis zu erheben. So heitsförderung aufzeigen. Alle Berichte liefern eine können Maßnahmen der Prävention und Gesund- gute Grundlage um Handlungsfelder für Prävention heitsförderung gezielt im Sinne der zugehenden und Gesundheitsförderung aufzuzeigen. Gesundheitsförderung dort angeboten werden, wo der Unterstützungsbedarf am höchsten ist (Fröh- Bestands- und Bedarfserhebung: Bei den Netzwerk- lich-Gildhoff 2016; Dürrenfeld 2017). mitgliedern aus Gesundheits-, Kinder- und Jugend- hilfe- und Bildungssystem werden umfassende Be- Präventions- und Gesundheitsberichterstattung: Um stands- und Bedarfserhebungen durch qualitative eine fundierte Datengrundlage zur Bedarfslage dar- und quantitative Methoden durchgeführt. Hier wer- zustellen, nimmt der vorliegende Präventions- und den die Vernetzungsstrukturen zwischen Akteuren Gesundheitsbericht einen besonderen Stellenwert aus dem Gesundheits-, Kinder- und Jugendhilfe- und ein. Ziele, Überblick und die Datengrundlage werden Bildungssystem in den Blick genommen. Darüber hi- in folgendem Kapitel genauer erläutert. naus werden die aus Sicht der Akteure formulierten Kernbedarfe von 3- bis 10-jährigen Kindern und Ih- ren Familien aufgezeigt (Kassel, Fröhlich-Gildhoff & Rauh 2017).

Präventions- und Gesundheitsbericht 010 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Ziele, Überblick und Datengrundlage

Was ist das Ziel des Berichts? Datenbeschaffung unterstützt, auf Bundesebene wurde auf Daten des Statistischen Bundesamts zu- Der Bericht möchte einen Einblick in die gesundheit- rückgegriffen. liche und soziale Situation der 3- bis 10-jährigen Kin- der im Ortenaukreis geben. Zudem soll der Bericht Die einbezogenen Daten stammen zum Großteil aus die Angebots- und Versorgungsbereiche im Gesund- den Jahren 2013, 2014 und 2015. Teilweise wurden be- heits-, Kinder- und Jugendhilfe- sowie Bildungssys- reits Daten aus dem Jahr 2016 einbezogen. tem im Ortenaukreis darstellen und thematisieren. Dies soll zum einen für eine größere Transparenz Hinweis zur Datengrundlage der vorhandenen Angebots- und Versorgungsberei- che sorgen. Zum zweiten sollen Bedarfslagen und Die Datengrundlage dieses Berichts ist sehr viel- Handlungsfelder aufgezeigt werden, um sinnvolle schichtig. Dabei ist die Datenqualität teilweise sehr und bedarfsgerechte Angebote und Maßnahmen gut und umfassend, während es zu manchen The- der Prävention und Gesundheitsförderung für 3- bis menbereichen schwierig war, überhaupt aussage- 10-jährige Kinder und ihre Familien planen und initi- kräftige Daten zu erhalten. Aufgrund dessen sind die ieren zu können. Erhebungs- und Auswertungsverfahren sehr unter- schiedlicher Art. Insgesamt können die Daten damit Woher haben wir die Daten erhalten? nur einen begrenzten Ausschnitt der Gegebenheiten abbilden. Für die Erstellung des Berichts haben zahlreiche In- stitutionen auf Kreis-, Landes- und Bundeseben ihre Um die Daten aus dem Ortenaukreis besser einord- Daten zur Verfügung gestellt. Dies waren auf Krei- nen und interpretieren zu können, wurden an einigen sebene unter anderem das Gesundheitsamt, das Stellen zusätzlich weitere Daten aus den vorausge- Jugendamt, das Amt für Soziale und Psychologische henden Jahren des Berichtszeitraums herangezogen. Dienste, das Amt für Soziales und Versorgung, das Dies konnte jedoch nicht durchgängig, wegen des Amt für Schule und Kultur, die Kommunale Arbeitsför- damit verbundenen hohen Aufwands, durchgeführt derung sowie verschiedene weitere Dienste des De- werden. zernates für Bildung, Jugend, Soziales und Arbeitsför- derung, das Migrationsamt, das Staatliche Schulamt, Eine ausführlichere Reflexion zur Datengrundlage die Frühförderstelle und die Arbeitsgemeinschaft erfolgt in Kapitel 7. Bei Jungen ist meist der Bereich Jugendzahnpflege. Ferner wurde ein Großteil der Da- Verhalten (hierunter fallen Verhaltensprobleme, ten aus den Sozialberichten des Ortenaukreises der Mobbing, Aggression, Gewalt, Kontaktprobleme, so- Jahre 2013 und 2015 einbezogen. Auf Landesebene ziale Unsicherheit, Schulangst, Autoritätskonflikte) haben das Statistische Landesamt -Württem- Anlass, sich an die Beratungsstelle zu wenden. Aber berg, das Referat Epidemiologie und Gesundheits- auch Lern- und Leistungsschwierigkeiten, Hoch- berichterstattung des Landesgesundheitsamts und begabung und Schwierigkeiten im Fach Deutsch die AOK Landesverband Baden-Württemberg die sind häufige Beweggründe. Mädchen nehmen die

Präventions- und Gesundheitsbericht 011 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Ziele, Überblick und Datengrundlage

Beratungsstelle seltener in Anspruch, die häufigsten den Hintergrund der fachlichen Expertise und Praxi- Anlässe sind bei ihnen Probleme im Fach Deutsch serfahrung der Autoren und weiteren Mitwirkenden und im Bereich Verhalten. an diesem Bericht mit ein. Zudem werden Bezüge zu bereits bestehenden Strukturen und Angeboten der Prävention und Gesundheitsförderung im Kindes- Wie ist der Bericht aufgebaut? alter dargestellt. Dies soll verdeutlichen was im Or- tenaukreis bereits umgesetzt wird, um Bedarfen zu Inhaltlich gliedert sich der Bericht in sechs statis- begegnen und Lücken in der Angebotslandschaft zu tisch aufgearbeitete Kapitel. Abschließend erfolgt schließen. Auf dieser Grundlage werden Bezüge zum eine Diskussion der Ergebnisse. Hier extrahieren wir PNO und den dabei bestehenden Möglichkeiten zur die wichtigsten Ergebnisse der Datenanalyse und Angebots- und Maßnahmenimplementierung her- ziehen Schlussfolgerungen für Handlungsfelder. Die gestellt. Abschließend werden übergreifende The- Schlussfolgerungen werden nicht ausschließlich aus men zu einem Fazit zusammengefasst. den dargestellten Daten gezogen. Sondern beziehen

Präventions- und Gesundheitsbericht 012 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 1 Daten zum Ortenaukreis

Was ist in dem Kapitel beschrieben? Wie ist der Ortenaukreis untergliedert?

Auf den folgenden Seiten finden sich Bevölkerungs- Der Ortenaukreis ist aufgrund seiner Größe und der daten sowie Angaben zur geografischen Lage des Or- gewachsenen Strukturen im Bereich der Kinder- und tenaukreises. Jugendhilfe bei gleichen Standards für den gesamten Landkreis in seiner Angebots- und Versorgungsstruk- Woher haben wir die Daten erhalten? tur dezentral in fünf Raumschaften untergliedert: Kehl, Achern, Offenburg, Lahr und Haslach im Kin- Die Daten stammen vom Statistischen Landesamt zigtal bzw. Wolfach1 (s. Abbildung 2). Die gleiche de- Baden-Württemberg und wurden zum Stichtag zentrale Angebots- und Versorgungsstruktur besteht 31.12.2015 erhoben. auch für die Frühen Hilfen. Diesen Raumschaftsbe- zug hat PNO bei der Implementierung des Netzwerks übernommen. 1.1 Ortenaukreis

Sasbach 2 Achern Der Ortenaukreis ist mit 1.850 km der flächengröß-

Kappelrodeck te Landkreis in Baden-Württemberg. Er ist überwie- Seebach Kehl Ottenhöfen gend ländlich geprägt mit den Verdichtungsräumen Willstätt Offenburg und Lahr. In 51 Städten und Gemeinden Lautenbach leben rund 420.000 Einwohner, davon ca. 180.000 in Offenburg den großen Kreisstädten Offenburg, Lahr, Kehl, Ober- Ortenberg

Hohberg Bad Peterstal-Griesbach kirch und Achern. Weitere besondere Kennzeichen Meißenheim des Ortenaukreises sind die Grenznähe zu Frankreich Friesenheim Schwanau

und die Angrenzung an Teile des Schwarzwaldes Zell a. H. Lahr

(Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2016). Seelbach

Kappel- Steinach Grafenhausen Ende 2015 lebten im Ortenaukreis insgesamt 30.859 Haslach Rust

Ettenheim Hofstetten Kinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren. Gemessen Mühlenbach an der Gesamtbevölkerung des Ortenaukreises be- deutet dies einen Anteil von 7,3 %. Abbildung 2: Ortenaukreis

Quelle: PNO 2015

Im Folgenden werden die fünf Raumschaften mit ihren Einwohnerzahlen und Gemeinden dargestellt (Stand 31.12.2015).

1 Im PNO wird von der Raumschaft Haslach im Kinzigtal gesprochen Der Kommunale Soziale Dienst spricht von der Raumschaft Wolfach. Gemeint ist jeweils die gleiche Raumschaft mit den gleichen Gemeinden (siehe Kapitel 1.6).

Präventions- und Gesundheitsbericht 013 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 1 Daten zum Ortenaukreis

1.2 Raumschaft Kehl 1.3 Raumschaft Achern

Rheinau

Sasbach Lauf Achern

Sasbachwalden

Kappelrodeck Renchen Kehl Seebach

Ottenhöfen Willstätt

Abbildung 3: Raumschaft Kehl Abbildung 4: Raumschaft Achern

Quelle: PNO 2015 Quelle: PNO 2015

- Einwohnerzahl gesamt: 55.724 - Einwohnerzahl gesamt: 54.350 - Städte und Gemeinden und ihre Einwohnerzahlen: - Städte und Gemeinden und ihre Einwohnerzahlen: Kehl Stadt (35.032), Rheinau (11.123), Willstätt (9.569) Achern Stadt (25.018), Renchen (7.238), - Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren: 4.217 Kappelrodeck (5.865), Sasbach (5.382), - Prozentualer Anteil der Kinder an der Lauf (3.886), Ottenhöfen (3.161), Gesamtbevölkerung: 7,6 % Sasbachwalden (2.481), Seebach (1.382) - Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren: 3.881 (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2016) - Prozentualer Anteil der Kinder an der Gesamtbevölkerung: 7,1 %

(Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2016).

Präventions- und Gesundheitsbericht 014 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 1 Daten zum Ortenaukreis

1.4 Raumschaft 1.5 Raumschaft Lahr Offenburg

Meißenheim

Friesenheim Appenweier Appenweier Schwanau Oberkirch Oberkirch Lautenbach Lautenbach Lahr Durbach

Offenburg Durbach Oppenau Neuried Schutterwald Seelbach

Ortenberg Kappel- Kippenheim Offenburg Oppenau Grafenhausen Mahlberg Neuried Schutterwald Ohlsbach Bad Peterstal-Griesbach Ortenberg Gengenbach Rust

BerghauptenOhlsbach Hohberg Schuttertal Bad Peterstal-Griesbach Ringsheim Gengenbach

Berghaupten

Abbildung 5: Raumschaft Offenburg Abbildung 6: Raumschaft Lahr

Quelle: PNO 2015 Quelle: PNO 2015

- Einwohnerzahl gesamt: 146.056 - Einwohnerzahl gesamt: 111.018 - Städte und Gemeinden und ihre Einwohnerzahlen: - Städte und Gemeinden und ihre Einwohnerzahlen: Offenburg Stadt (58.465), Oberkirch (19.833), Lahr Stadt (44.884), Friesenheim (12.921), Gengenbach (10.941), Appenweier (10.068), Ettenheim (12.837), Schwanau (6.959), Neuried (9.419), Hohberg (8.055), Kippenheim (5.352), Kappel-Grafenhausen (4.963), Schutterwald (7.086), Oppenau (4.681), Mahlberg (4.887), Seelbach (4.894), Rust (4.003), Durbach (3.867), Ortenberg (3.453), Ohlsbach (3.196), Meißenheim (3.902), Schuttertal (3.135), Bad Peterstal-Griesbach (2.745), Ringsheim (2.281). Berghaupten (2.415), Lautenbach (1.832). - Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren: 8.639 - Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren: 10.204 - Prozentualer Anteil der Kinder an der - Prozentualer Anteil der Kinder an der Gesamtbevölkerung: 7,8 % Gesamtbevölkerung: 7,0 %

(Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2016).

(Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2016)

Präventions- und Gesundheitsbericht 015 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 1 Daten zum Ortenaukreis

1.6 Raumschaft Haslach Wie lassen sich die Daten im Kinzigtal interpretieren?

Offenburg ist die Raumschaft mit den meisten Ein- wohnern und Kindern, gefolgt von der Raumschaft Lahr. Kehl, Achern und Haslach weisen demgegen- über niedrigere Einwohner- und Kinderzahlen in Nordrach etwa gleicher Höhe auf. Oberharmersbach

Biberach Zell a. H.

Oberwolfach

Steinach Wolfach Fischerbach Haslach Hausach

Hofstetten Mühlenbach Gutach

Hornberg

Abbildung 7: Raumschaft Haslach im Kinzigtal

Quelle: PNO 2015

- Einwohnerzahl gesamt: 52.895 - Städte und Gemeinden und ihre Einwohnerzahlen: (8.039), Haslach Stadt (6.934), Wolfach (5.774), Hausach (5.746), Hornberg (4.320), Steinach (4.092), Biberach (3.601), Oberwolfach (2.571), Oberharmersbach (2.530), Gutach (2.267), Nordrach (1.919), Fischerbach (1.739), Hofstetten (1.710), Mühlenbach (1.653). - Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren: 3.918 - Prozentualer Anteil der Kinder an der Gesamtbevölkerung: 7,4 %

(Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2016)

Präventions- und Gesundheitsbericht 016 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Was wird in dem Kapitel beschrieben? Wie viele 3-bis 10-jährige Kinder leben in Baden-Württemberg? Das Kapitel bezieht sich auf Kinder und Familien in der Bundesrepublik Deutschland, Baden-Württem- In Baden-Württemberg leben 10.879.618 Menschen berg und im Ortenaukreis. Dabei wird insbesondere (Stand 12 / 2015). Davon sind 779.126 Kinder im Alter auf die Kinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren im von 3 bis 10 Jahren, dies entspricht 7,2 % der Gesamt- Ortenaukreis eingegangen. Es werden dabei die Da- bevölkerung von Baden-Württemberg. ten: zur Anzahl der Kinder, zu den Lebensformen der Familien (Alleinerziehende und Ehescheidungen), zu Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder leben Kindern aus Familien im SGB II Bezug, zu Kindern mit im Ortenaukreis? Migrationshintergrund sowie zu Kindern und Famili- en mit Fluchterfahrung fokussiert. Im Ortenaukreis leben insgesamt 30.859 Kinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren (Stand 12 / 2015). Sie Woher haben wir die Daten erhalten? stellen 7,3 % der Gesamtbevölkerung des Ortenauk- reises dar (siehe auch Kapitel 1 Daten zum Ortenauk- Die meisten Daten stammen vom Statistischen reis - dort sind auch die Bevölkerungszahlen der ein- Bundesamt sowie vom Statistischen Landesamt Ba- zelnen Raumschaften angegeben). den-Württemberg und wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Zeitraum von 2012 bis 2016 erhoben. Wie lassen sich die Daten interpretie- Daher lassen sich nicht alle Daten direkt vergleichen. ren? Dennoch geben sie eine Orientierung, wie die Sozi- alstruktur im Ortenaukreis zusammengesetzt ist. Der Ortenaukreis ist im Vergleich zu Deutschland Nicht immer war es möglich, die Daten für die Alters- und Baden-Württemberg etwas kinderreicher. gruppe der 3- bis 10-jährigen Kinder gesondert zu erhalten, weshalb teilweise weitere Altersgruppen miteinbezogen werden mussten.

Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder leben in der Bundesrepublik Deutschland?

In Deutschland leben laut Statistischem Bundesamt im Kalenderjahr 2015 81,3 Millionen Menschen. Da- von sind 5.544.011 Kinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren. Sie stellen 6,8 % der Gesamtbevölkerung Deutschlands dar.

Präventions- und Gesundheitsbericht 017 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

2.1 Lebensformen der 2.1.1 Alleinerziehend

Familien Welcher Zusammenhang besteht zur Kindergesundheit und Teilhabe? Woher haben wir die Daten erhalten? Alleinerziehende Mütter oder Väter sind in der Re- Die Daten stammen vom Statistischen Bundesamt, gel materiell und psychosozial stärker belastet. Dies Statistischen Landesamt Baden-Württemberg und kann sich auf die Kinder dahingehend auswirken, dem Ministerium für Soziales und Integration Ba- dass diese vulnerabler, also verletzbarer sein kön- den-Württemberg. Die Daten zur Anzahl der Alleiner- nen (Petermann et al. 2003; Wustmann Seiler 2015; ziehenden im Ortenaukreis können nicht aufgeführt Bengel et al. 2009). Das Robert Koch-Institut (RKI) werden, da diese vom Statistischen Landesamt nicht veröffentlicht 2005 „Armut, soziale Ungleichheit und erhoben werden. Es können für den Ortenaukreis le- Gesundheit“. Als ein besonderer psychischer Belas- diglich Aussagen über die Anzahl Alleinerziehender tungsfaktor von Alleinerziehenden gilt die Vielfalt an gemacht werden, die im SGB II Bezug stehen. Diese Rollen, die sie einnehmen müssen (S. 85). Dies sind Daten werden auf Kreisebene durch die Kommunale zum Beispiel die Haushaltsführung, die Kindererzie- Arbeitsförderung erhoben (s. Kapitel 2.2 Kinder aus hung und das Bestreiten des Lebensunterhaltes. Zu- dem SGB II Bezug). dem sind ihre finanziellen Ressourcen häufig -deut lich eingeschränkt. Ihre Berufstätigkeit wird durch In welchen Lebensformen wachsen Kin- die Notwendigkeit einer gleichzeitigen adäquaten der in Deutschland auf? Kinderbetreuung häufig erschwert, dadurch beste- hen geringere Einkommenschancen und somit ein Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes leben erhöhtes Risiko, auf Transferleistungen angewiesen im Kalenderjahr 2014 in Deutschland rund 8,1 Millio- zu sein (Bundesministerium für Gesundheit und nen Familien mit minderjährigen Kindern. Die Mehr- Soziale Sicherung (BMGS) 2005) (sowie Kapitel 2.2 heit der Eltern (69,3 %) leben als Ehepaar zusammen. Kinder aus Familien mit SGB II Bezug). Fehlt ein El- 20,3 % leben alleinerziehend und 10,3 % in einer Le- ternteil, kann dies somit ein Risikofaktor für die Ge- bensgemeinschaft. sundheit der Kinder sein.

Wie viele Alleinerziehende leben in Deutschland?

Im Kalenderjahr 2014 gab es rund 2.7 Millionen al- leinerziehende Eltern. 59 % von ihnen hatten Kinder unter 18 Jahren. Alleinerziehende Eltern stellen in Deutschland eine wachsende Familienform dar (Bun- desministerium für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend 2012).

Präventions- und Gesundheitsbericht 018 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Wie viele Alleinerziehende leben in Ba- 2.1.2 Trennung und den-Württemberg? Scheidung der Eltern

In Baden-Württemberg lebten im Kalenderjahr 2015 Welcher Zusammenhang besteht zur insgesamt 345.000 alleinerziehende Personen. 42 % Kindergesundheit und Teilhabe? von ihnen hatten Kinder unter 18 Jahren. Die meisten Alleinerziehenden sind Frauen. Die Anzahl der allein- Eine Trennung und / oder Scheidung der Eltern kann erziehenden Mütter mit minderjährigen Kindern ist bei Kindern zu erheblichen seelischen Belastungen deutlich höher (94 %), als die der Väter (6 %). führen. Insbesondere wenn es sich dabei um heftige und langandauernde Konflikte auf der Elternebene Wie lassen sich die Daten interpretie- handelt. Diese Belastungen können sich im Weiteren ren? zu konkreten Auffälligkeiten manifestieren. Dabei sind Kinder oftmals schon vor einer Trennung oder Bei der überwiegenden Zahl der Alleinerziehenden Scheidung jahrelang mit Konflikten der Eltern kon- handelt es sich um Mütter. Nach wie vor besteht in frontiert. Viele Kinder zeigen starke Stressreaktionen Deutschland das überwiegende Rollenbild der Frau nach einer Trennung. Ob es zu dauerhaften Belas- als Verantwortliche für die Kindererziehung. Allein- tungen für die Kinder kommt, hängt jedoch in erster erziehende Mütter stellen in Deutschland und Ba- Linie vom Ausmaß der elterlichen Konflikthaftigkeit den-Württemberg aktuell weiterhin eine wachsende und den für die Kinder getroffenen Regelungen und Familienform dar (Bundesministerium für Familie, deren konkreter Umsetzung nach einer Trennung ab. Senioren, Frauen und Jugend 2012). Auch Probleme in den Bildungseinrichtungen kön- nen mit familiären Konflikten zusammenhängen (Gloger-Tippelt & König 2003; Walper & Langmeyer 2008; Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsbe- ratung Baden-Württemberg e.V. 2015).

Im Folgenden ist zu beachten, dass statistische Anga- ben ausschließlich über die Anzahl von Scheidungen vorliegen, nicht jedoch über die Anzahl von Trennun- gen unverheirateter Eltern.

Diese nicht bekannte Zahl liegt bei steigender Ten- denz eher hoch. Die Auswirkungen auf die Kinder sind die gleichen. Die folgenden Angaben zeigen so- mit quantitativ nur einen Teil der Thematik.

Präventions- und Gesundheitsbericht 019 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Wie viele Ehescheidungen gibt es in 2.2 Kinder aus Familien Deutschland? mit SGB II Bezug

In Deutschland gab es im Kalenderjahr 2014 insge- Welcher Zusammenhang besteht zur samt 166.200 Ehescheidungen. Die Hälfte der ge- Kindergesundheit und Teilhabe? schiedenen Paare lebte gemeinsam mit ihren unter 18-jährigen Kindern zusammen. Davon betroffen wa- In fast allen Bereichen der gesundheitlichen Situati- ren 134.800 minderjährige Kinder. on von Kindern zeigt sich, dass sozial benachteiligte Gruppen überdurchschnittlich hohen gesundheitli- Wie viele Ehescheidungen gibt es in chen Belastungen ausgesetzt sind. Am gravierends- Baden-Württemberg? ten gilt dies für Kinder aus armen Familien (Ber- telsmann Stiftung 2013; Holz 2010). Dabei ist Armut Die Zahl der Ehescheidungen lag im Kalenderjahr sehr häufig auch mit Arbeitslosigkeit verbunden. Ar- 2014 bei 20.328. Davon waren 16.451 minderjährige beitslosigkeit der Eltern kann auch für Kinder einen Kinder betroffen. Laut Statistischem Landesamt ist Belastungsfaktor darstellen und Einfluss auf ihre die Zahl der Ehescheidungen aktuell rückläufig. Sie körperliche und seelische Gesundheit nehmen (Pe- sank zwischen 2004 und 2014 um 17 %. termann et al. 2003; Wustmann Seiler 2015; Bengel et al. 2009). Armut und Gesundheit beeinflussen sich Wie viele Ehescheidungen gibt es im wechselseitig. Menschen mit niedrigem Einkommen Ortenaukreis? sind von Armut bedroht, was zu einem erhöhten ge- sundheitlichen Risiko führen kann. Umgekehrt sind Auch im Ortenaukreis lässt sich diese Tendenz fest- Menschen mit schlechter Gesundheit, Behinderung stellen. 2010 wurden 803 Ehen geschieden, 2015 nur oder chronischer Krankheit von einem erhöhten Ar- 696. Davon waren 594 Kinder betroffen. Der Anteil mutsrisiko betroffen. Ihre Chancen auf dem Arbeits- betroffener Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren lässt markt, und auf ein damit verbundenes regelmäßiges sich nicht exakt beziffern. Einkommen, sind erheblich eingeschränkt (RKI 2005, S.35). Im Bericht zu Armut, sozialer Ungleichheit und Wie lassen sich die Daten interpretie- Gesundheit des RKI wird von einer 2,5-fach erhöhten ren? Mortalität (Sterblichkeit) für ökonomisch Benachtei- ligte gesprochen (RKI 2005, S. 37). Weitere Studien be- Die Zahl der Ehescheidungen ist aktuell rückläufig. schreiben die Zusammenhänge zwischen Armut und Möglicherweise ist aufgrund weniger Eheschließun- erhöhten gesundheitsriskanten Verhaltensweisen gen, die Zahl der Trennungen erhöht. Für betroffene und Krankheitsrisiken (RKI 2003; RKI 2005). Kinder besteht in beiden Fällen die gleiche Problema- tik.

Präventions- und Gesundheitsbericht 020 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Woher haben wir die Daten erhalten? Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder aus Familien mit SGB II Bezug leben im Die Daten stammen von der Bundesagentur für Ortenaukreis? Arbeit und der Kommunalen Arbeitsförderung Or- tenaukreis und wurden in den Jahren 2014 und 2015 In der folgenden Tabelle ist zu sehen, wie viele der erhoben. 3- bis 10-jährigen Kinder im Ortenaukreis und in den einzelnen Raumschaften zwischen 2014 und 2015 in Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder aus Familien mit SGB II Bezug lebten. Im Jahr 2015 waren Familien mit SGB II Bezug leben in es insgesamt 2.645 Kinder, was einen prozentualen Deutschland? Anteil von 8,6 % bedeutet.

Im Kalenderjahr 2015 lebten deutschlandweit rund In den Raumschaften Lahr (11,3 %) und Kehl (11,0 %) 1,93 Millionen Kinder unter 18 Jahren in Familien mit war 2015 der im Ortenaukreis größte Anteil an Kin- SGB II Bezug, das sind 13,8 % aller Kinder in Deutsch- dern festzustellen, die in Familien mit SGB II Bezug land. Darunter sind 352.011 Kinder im Alter von 3 bis 6 lebten. In Offenburg lebten 8,9 % der Kinder mit SGB Jahren und 962.264 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jah- II Bezug der Eltern. In Achern und Haslach gab es le- ren (Bundesagentur für Arbeit 2015). diglich eine SGB II-Quote von 3,8 % und 3,7 %. Im Ver- gleich zum Kalenderjahr 2014 haben sich die Werte Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder aus in allen Raumschaften leicht erhöht. Insgesamt lässt Familien mit SGB II Bezug leben in sich feststellen, dass in den ländlichen geprägten Baden-Württemberg? Raumschaften prozentual weniger Kinder mit SGB II Bezug leben als in den stärker städtisch geprägten In Baden-Württemberg lebten im Kalenderjahr 2015 Raumschaften (Landratsamt Ortenaukreis, Kommu- insgesamt 146.385 Kinder unter 18 Jahren in Familien nale Arbeitsförderung Ortenaukreis 2016). mit SGB II Bezug, darunter waren 67.878 Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren. Das sind 7,5 % aller Kinder unter 18 Jahren und 8,8 % aller 3- bis 10-jährigen Kin- der in Baden-Württemberg (Bundesagentur für Ar- beit 2016).

Präventions- und Gesundheitsbericht 021 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Raumschaft Prozentualer Anteil der 3 bis 10-jährigen Kinder Prozentualer Anteil der 3 bis 10-jährigen Kinder aus Familien mit SGB II Bezug an der aus Familien mit SGB II Bezug an der Gesamtbevölkerung im Kalenderjahr 2014 Gesamtbevölkerung im Kalenderjahr 2015

Kehl 10,7 % 11,0 %

Achern 3,2 % 3,8 %

Offenburg 8,7 % 8,9 %

Lahr 10,9 % 11,3 %

Haslach 3,6 % 3,7 %

Insgesamt 8,2 % 8,6 %

Tabelle 1: Anzahl der Kinder aus Familien mit SGB II Bezug in den Raumschaften in den Kalenderjahren 2014 und 2015

Quelle: Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis

Außerdem lässt sich beobachten, dass zum Stand 2.3 Kinder mit März 2014 in rund einem Viertel aller Familien mit SGB II Bezug (24,9 %) ein alleinerziehender Elternteil Migrationshintergrund vorhanden war. Unter den Alleinerziehenden haben rund 39 % der Personen einen Migrationshinter- Problematik bei der Definition von grund. Der überwiegende Teil der alleinerziehenden Migrationshintergrund Personen mit SGB II Bezug waren Frauen (95,8 %). Im Jahr 2000 wurde das Gesetz zur Staatsbürger- Wie lassen sich die Daten interpretie- schaft geändert. Das Staatsangehörigkeitsgesetz ren? (StAG) § 4 Abs.1 formuliert, dass durch die Geburt ein Kind die deutsche Staatsangehörigkeit erwirbt, wenn In Baden-Württemberg leben im Vergleich zu ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit be- Deutschland insgesamt deutlich weniger Kinder und sitzt. Viele Kinder mit einem Migrationshintergrund Familien mit SGB II Bezug. Dies hängt damit zusam- besitzen nun die deutsche Staatsbürgerschaft. Die men, dass Baden-Württemberg wirtschaftlich und Erfassung der Nationalität lässt daher keine aussa- somit auch für den Arbeitsmarkt, besser aufgestellt gekräftigen Rückschlüsse über den Migrationshinter- ist als eine große Zahl anderer Bundesländer (Statis- grund zu (Bundesministerium für Migration, 2016b). tische Ämter der Länder 2016). Zu den Personen mit Migrationshintergrund zählen laut Mikrozensus-Definition die folgenden Personen- gruppen (Statistisches Bundesamt 2017):

Präventions- und Gesundheitsbericht 022 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

• alle Zugewanderten, d.h. im Ausland Geborenen, leiden unter eher gering ausgeprägten Schutzfakto- unabhängig von ihrer Nationalität (bspw. auch ren, veröffentlichte die Konrad-Adenauer-Stiftung Deutsche, Spätaussiedler), (KAS) (Knipper & Bilgin 2009, S. 40). Belastungen • die ausländische Bevölkerung, unabhängig davon, durch kulturelle oder sprachliche Barrieren sowie ob sie im Inland oder im Ausland geboren wurde, durch soziale Ungleichheit wurden vielfach beschrie- • in Deutschland Geborene mit deutscher Staats- ben (Razum & Geiger 2003, S. 686 ff.; Wustmann Sei- angehörigkeit, bei denen mindestens ein Eltern- ler 2015; Petermann et al. 2003). Ferner sind Kinder teil selbst zugewandert ist oder als Ausländer in mit Migrationshintergrund aufgrund sprachlicher Deutschland geboren wurde. Barrieren eher einer sozialen und schulischen Be- • die in Deutschland als Ausländer geborene Bevölke- nachteiligung ausgesetzt. Dies wiederum kann ihren rung, die später eingebürgert wurde, gesundheitlichen Zustand negativ beeinflussen (RKI • seit dem Jahre 2000 gehören dazu auch die 2007a). (deutschen) Kinder ausländischer Eltern, die die Bedingungen für das Optionsmodell erfüllen, Woher haben wir die Daten erhalten? d.h. mit einer deutschen und einer ausländischen Staatsangehörigkeit in Deutschland geboren wur- Auf Bundes- und Landesebene beziehen sich die Da- den. ten auf die Kalenderjahre 2012 und 2013 und stam- men vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Auf diese Definition beziehen sich die unten aufge- Frauen und Jugend und dem Statistischen Landes- führten Daten des Bundesministeriums für Familie, amt Baden-Württemberg. Auf Landkreisebene liegen Senioren, Frauen und Jugend. die Daten der Einschulungsuntersuchung zugrunde. Diese beziehen sich auf das Schuljahr 2013/2014. So- Bei der Einschulungsuntersuchung werden Migrati- mit liegen unterschiedliche Daten zugrunde. onshintergrund und kultureller Hintergrund über die gesprochene Sprache erfasst. Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder mit einem anderen kulturellen oder sprach- Welcher Zusammenhang besteht zur lichen Hintergrund leben in Deutsch- Kindergesundheit und Teilhabe? land?

Bei Kindern mit Migrationshintergrund bestehen Die folgende Tabelle zeigt, wie viel Prozent der in verschiedene Risikofaktoren in besonderer Weise Deutschland lebenden Kinder, zwischen 3 und 10 Jah- hinsichtlich Teilhabe und Gesundheit. Sie erfahren ren im Kalenderjahr 2012, in einer Familie mit Migra- z. B. vermehrt Ablehnung, soziale Ausgrenzung und tionshintergrund aufgewachsen sind. Es lässt sich haben gehäuft einen eher niedrigen sozioökonomi- erkennen, dass rund ein Drittel der Kinder in einer Fa- schen Status. Viele Kinder mit Migrationshintergrund milie mit Migrationshintergrund leben (Bundesmi- nisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2016a).

Präventions- und Gesundheitsbericht 023 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder mit Kinder in Kinder in Familien mit Familien ohne einem anderen kulturellen oder sprach- Migrations- Migrations- hintergrund hintergrund lichen Hintergrund leben im Ortenau- kreis? 3 bis unter 36 % 64 % 6 Jahren Die Daten der Einschulungsuntersuchung (2014/ 6 bis unter 33 % 67 % 10 Jahren 2015) zeigen, mit welchen Familiensprachen die Kin- der im Ortenaukreis aufwachsen. Es wurden nur die Tabelle 2: Anzahl der Kinder mit Migrationshinter- Sprachen berücksichtigt, die den größten prozentua- grund im Kalenderjahr 2012 len Anteil aufweisen (deutsch, russisch und türkisch).

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und In der nachstehenden Tabelle sind Angaben zu den

Jugend, 2016a unterschiedlichen Familiensprachen dargestellt. Sie zeigen, inwieweit die Kinder zweisprachig oder mit Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder mit einem anderen kulturellen Hintergrund aufwachsen. einem anderen kulturellen oder sprach- Im gesamten Ortenaukreis wachsen über zwei Drit- lichen Hintergrund leben in tel (68,7 %) der untersuchten Kinder in ihren Fami- Baden-Württemberg? lien mit deutscher Sprache auf. In den Städten sind es weniger Kinder als im Umland. Dabei ist die Kom- In Baden-Württemberg leben im Kalenderjahr 2013 bination von deutscher und russischer Sprache mit rund 28 % aller unter 20-jährigen Kinder, Jugendli- 7,7 % am häufigsten. Einen besonders hohen Wert chen und jungen Erwachsenen in einer Familie mit erreicht hier die Stadt Lahr mit 22,4 % (Einschulungs- Migrationshintergrund (Statistisches Landesamt Ba- untersuchungen 2014 / 2015). den-Württemberg 2013).

Ortenau- Kehl Kehl Achern Achern Offen- Offen- Lahr Lahr Haslach Haslach kreis Stadt Um- Stadt Umland burg burg Stadt Umland Stadt Umland Gesamt land * Stadt Umland

Deutsch 68,7 46,0* 55,5 70,1 79,6 56,4 79,6 49,3 77,6

Türkisch 1,4 3,0 < 1 4,2 < 1 1,8 2,0 . . 3,8 1,3

Deutsch + 1,6 5,3 . 1,4 < 1 2,2 < 1 3,0 < 1 1,9 < 1 Türkisch

Russisch < 1 1,7 < 1 1,9 < 1 2,6 < 1 < 1 < 1 < 1

Deutsch + 7,7 5,3 4,0 7,5 5,9 10,6 3,5 22,4 7,6 5,8 2,4 Russisch

Tabelle 3: Angaben zur Familiensprache in Prozent

Quelle: Einschulungsuntersuchungen 2014 / 2015 // * bei 30 % fehlenden Angaben

Präventions- und Gesundheitsbericht 024 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Wie lassen sich die Daten interpretie- und / oder auf den Fluchtwegen konfrontiert wur- ren? den. Traumatische Erlebnisse sind u. a. am eigenen Leib erfahrene oder beobachtete Gewalt oder der Der hohe Anteil an Kindern in Lahr und Kehl, die Tod eines Familienmitglieds. Auch wenn traumati- zweisprachig oder mit einem anderen kulturellen sche Erlebnisse nicht zwangsläufig zu Trauma-Folge- Hintergrund aufwachsen hängt mit der Geschichte störungen führen, so stellen sie doch einen deutlich der Städte zusammen. In beiden Städten erfolgte erhöhten Risikofaktor dar. Ferner können Unsicher- nach dem Abzug der kanadischen bzw. französischen heiten im Aufenthaltsstatus und hinsichtlich der Streitkräfte ein erhöhter Zuzug von Spätaussiedlern Bleibeperspektive der Familien auch bei den Kindern und Menschen anderer Nationalitäten. zu erhöhten gesundheitlichen Belastungen führen. Flucht- und Verlusterfahrungen können zu krank- heitsauslösenden Faktoren werden, zur Steigerung 2.4 Kinder und Familien der allgemeinen Vulnerabilität (Verwundbarkeit) mit Fluchterfahrung beitragen sowie mittelbare und unmittelbare kör- perliche und seelische Folgen haben (Machel 2001). Wie werden Menschen mit Fluchterfah- rung definiert? Gleichzeitig ist die Gruppe der Kinder mit Fluchter- fahrung jedoch keineswegs homogen. Nach Anga- Laut der Genfer Flüchtlingskonvention ist ein Mensch ben der Bundespsychotherapeutenkammer liegen mit Fluchterfahrung eine Person, die aufgrund ihrer bei mindestens 75 % der unbegleiteten minderjähri- Rasse, Religion, politischen Überzeugung oder Ange- gen Flüchtlinge Traumatisierungen vor. Im Vergleich hörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe ihr dazu sind z. B. Kinder, die in Begleitung der Familie Heimatland verlassen musste, weil dort berechtigte ihre Heimat verlassen haben oder bereits im Auf- Gefahr vor Verfolgung besteht und sie deshalb nicht nahmeland geboren wurden, in nicht ganz so hohem mehr in das Land ihrer Staatsangehörigkeit zurück- Maße bzw. von anderen gesundheitlichen Risikofak- kehren kann (The UN Refugee Agency 2016). toren belastet (Gardemann & Mashkoori 1998; Gar- demann, Müller & Remmers 2000, S. 889). Welche Bedeutung hat die Fluchter- fahrung für die Kindergesundheit und Hervorzuheben bleibt, dass die Gruppe von Kindern Teilhabe? mit Fluchterfahrung eine besondere Risikogruppe für gesundheitliche Belastungen und Beeinträchti- Kinder mit Fluchterfahrung haben einen Migrati- gungen darstellt. Ihr sollte im präventiven und ge- onshintergrund, so dass auch für sie die bereits auf- sundheitsförderlichen Sinne daher besondere Auf- geführten Zusammenhänge zur Kindergesundheit merksamkeit zuteilwerden. Dabei gilt es immer den gelten (siehe Kapitel 2.3 Kinder aus Familien mit spezifischen kulturellen Hintergrund zu berücksichti- Migrationshintergrund). Bei den Kindern mit Fluch- gen (Böttinger & Fröhlich-Gildhoff 2016; Wustmann terfahrung kommt jedoch hinzu, dass viele von ihnen Seiler 2015). mit traumatischen Erlebnissen im Herkunftsland

Präventions- und Gesundheitsbericht 025 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Woher haben wir die Daten erhalten? Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Verteilung nach Alter und Geschlecht der Asylerstanträge im Ka- Die aufgeführten Daten stammen vom Bundesamt lenderjahr 2015 bei den Kindern unter 11 Jahren dar- für Migration und Flüchtlinge, Bundesministerium stellt. Insgesamt stellten 88.948 Kinder unter 11 Jah- des Innern, Ministerium für Soziales und Integration ren einen Asylantrag. Das ist ein Fünftel (20,1 %) aller Baden-Württemberg und vom Migrationsamt des Asylerstanträge in 2015. Die Anzahl der männlichen Ortenaukreises. Sie wurden in den Jahren 2015 und Antragssteller liegt leicht über der Anzahl der weibli- 2016 erhoben. chen Antragsstellerinnen (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2016; Bundesamt für Migration und Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder mit Flüchtlinge 2017). Fluchterfahrung kamen bisher nach Deutschland?

Im Jahr 2015 haben insgesamt 441.899 Personen ei- nen Antrag auf Asyl gestellt. Im Jahr zuvor waren es 173.027 Asylanträge. Unter den Antragstellern waren im Jahr 2015 insgesamt 117.008 Kinder unter 16 Jah- ren, also über ein Viertel bzw. 26,5 % der Asylsuchen- den.

Altersgruppen männliche Antragssteller weibliche Antragssteller Insgesamt

unter 4 Jahre 21.529 19.724 41.253

von 4 bis unter 6 Jahre 8.037 6.935 14.972

von 6 bis unter 11 Jahre 17.676 15.047 32.723

Insgesamt 47.242 41.706 88.948

Tabelle 4: Asylerstanträge in Deutschland im Kalenderjahr 2015 nach Altersgruppen und Geschlecht

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2016)

Präventions- und Gesundheitsbericht 026 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder Wie viele 3- bis 10-jährige Kinder mit mit Fluchterfahrung kamen nach Fluchterfahrung kamen in den Ortenau- Baden-Württemberg? kreis?

Baden-Württemberg verzeichnete im Jahr 2015 ins- Zum Stichtag 31.12.2016 gab es insgesamt rund 5.200 gesamt 97.819 Asylerstanträge. 18.803 davon stamm- Flüchtlinge in der vorläufigen Unterbringung und ten von Kindern im Alter bis zu 11 Jahren (10.257 Jun- Anschlussunterbringung im Ortenaukreis (ca. 60 % gen und 8.546 Mädchen). Über die Hälfte der Kinder davon waren Männer). Davon waren 885 Kinder mit war unter 6 Jahren. Fluchterfahrung im Alter von 3 bis 10 Jahren. Das sind 17,1 % aller Asylantragssteller im Ortenaukreis (Land- unter 6 bis 11 Insgesamt ratsamt Ortenaukreis, Migrationsamt Ortenaukreis 6 Jahre Jahre 2016). männlich 5.495 4.762 10.257

3 bis 6 7 bis 10 Insgesamt weiblich 4.793 3.753 8.546 Jahre Jahre

Insgesamt 10.288 8.515 18.803 Anzahl 491 394 885

Tabelle 5: Kinder mit Fluchterfahrung in Baden-Würt- Tabelle 6: Kinder mit Fluchterfahrung im Ortenau- temberg im Kalenderjahr 2015 kreis Stand Dezember 2016

Quelle: Ministerium für Soziales und Integration Baden-Würt- Quelle: Migrationsamt Ortenaukreis temberg Aussagen zu den einzelnen Raumschaften können nicht getroffen werden (Landratsamt Ortenaukreis, Migrationsamt Ortenaukreis 2016).

Präventions- und Gesundheitsbericht 027 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 2 Allgemeine Sozialdaten

Woher kommen die 3- bis 10-jährigen Wie lassen sich die Daten interpretie- Kinder mit Fluchterfahrung im Ortenau- ren? kreis? Die Zahlen der Asylanträge liegen aufgrund verschie- Die folgende Tabelle zeigt die zehn häufigsten Natio- dener Schwierigkeiten, bei deren zeitnaher Erfas- nalitäten (Stand Dezember 2016). Die Mehrheit – fast sung, deutlich unter den tatsächlichen Flüchtlings- ein Drittel – der Asylantragssteller kommt aus Syrien zahlen. Zum Vergleich: Laut Bundesministerium des (29 %). Danach folgen Afghanistan (19,7 %) und der Innern sind im sogenannten EASY-System (IT-Anwen- Irak (15,7 %). Die restlichen Nationalitäten liegen zwi- dung zur Erstverteilung der Asylbegehrenden auf die schen 1,8 % und 7,1 %. Bundesländer) im Jahr 2015 bundesweit circa 1.1 Mil- lionen Flüchtlinge registriert worden.

Nationalität Prozentualer Anteil im Ortenaukreis Je nach Herkunftsland der Kinder und Familien mit Syrien 21,3 % Fluchterfahrung bestehen unterschiedliche Bleibe-

Afghanistan 19,7 % perspektiven und damit höhere Grade möglicher Verunsicherungen und Belastungen. Die Bleibewahr- Irak 15,7 % scheinlichkeit kann sich in Abhängigkeit von politi- Gambia 7,1 % schen Entwicklungen in den Herkunftsländern und von politischen Einschätzungen im Aufenthaltsland Nigeria 4,7 % im Verlauf in beide Richtungen verändern. Somit ist Kosovo 3,7 % ein dauerhafter Aufenthalt in vielen Fällen nicht ge- sichert. Menschen, die aus Herkunftsländern mit ei- Pakistan 2,8 % ner Schutzquote von über 50 % kommen, haben eine Iran 2,7 % gute Bleibeperspektive. Im Jahr 2016 zählten hierzu von den in Tabelle 7 aufgeführten Ländern Syrien, Albanien 2,4 % Irak und Iran (Bundesamt für Migration und Flücht- Serbien 1,8 % linge 2016; Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Weitere 18 18 % 2017). Nationalitäten

Tabelle 7: Die zehnhäufigsten Nationalitäten der Menschen mit Fluchterfahrung im Ortenaukreis (Stand Dezember 2016)

Quelle: Migrationsamt Ortenaukreis 2016

Präventions- und Gesundheitsbericht 028 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Was wird in diesem Kapitel beschrie- Einschulungsuntersuchung werden jedes Jahr an die ben? aktuellen Entwicklungen, wie z. B. die Impfempfeh- lungen der Ständigen Impfkommission am RKI (STI- Es werden verschiedene Daten zur Gesundheit der KO) angepasst (RKI 2015a; RKI 2016b). Kinder im Ortenaukreis vorgestellt (Schutzimpfun- gen, Untersuchungen zur Früherkennung, Gewicht, Die Einschulungsuntersuchung gewährt einen Blick Sprache, Grobmotorik, Zahngesundheit sowie kör- auf die Gesundheitsdaten aller Kinder eines Jahr- perliche und seelische Erkrankungen). Diese ge- ganges und ist damit eine Vollerhebung. In ganz ben sowohl Aufschluss über einzelne Parameter im Baden-Württemberg werden die gleichen Screening- Gesundheitsbereich als auch über die Teilnahme und Messverfahren eingesetzt. Durch die landeswei- an Gesundheitsvorsorgemaßnahmen. Anschließend te Erhebung derselben Parameter sind die Ergebnisse wird auf die Versorgungsbereiche der Ärzte für Kin- der einzelnen Land- und Stadtkreise untereinander der- und Jugendmedizin, der Kinder- und Jugendli- und auch im Landesschnitt gut vergleichbar. chenpsychotherapeuten (KJP) und der Kinder- und Jugendlichenpsychiater eingegangen. Woher kommen die Daten für Deutsch- land? Woher haben wir die Daten erhalten? Auf Bundesebene kann in Fragen der Kindergesund- Ein Großteil stammt aus den Einschulungsunter- heit auf die KiGGS-Studie (Kinder- und Jugendge- suchungen der Jahre 2014 / 2015. Diese werden bei sundheitssurvey) zurückgegriffen werden. Bei dieser Kindern im vorletzten Kindergartenjahr durchge- Studie wird auf verschiedene Bereiche der Gesund- führt und dienen der frühen Erkennung von Förder- heit im Kindesalter eingegangen. Die KiGGS-Stu- bedarfen. Der frühe Zeitpunkt des Screenings wird die ist eine bundesweit repräsentative Längs- und gewählt, um rechtzeitig vor der Einschulung auf Be- Querschnittstudie zur Gesundheit von Kindern und darfe der Kinder eingehen zu können. Jugendlichen im Rahmen des Gesundheitsmoni- torings am RKI. Sie umfasst die Altersgruppen von Wie sind die Einschulungsuntersuchun- 0 bis 17 Jahren. An der Basiserhebung von 2003 bis gen gesetzlich verankert? 2006 nahmen 17.641 Kinder teil, an der ersten Folge- erhebung (KiGGS Welle 1) von 2009 bis 2012 nahmen Die Einschulungsuntersuchung ist durch das Öffent- 12.368 Kinder teil (Hempel et al. 2006; RKI 2015b). liche Gesundheitsdienstgesetz gesetzlich verpflich- Nicht alle Themenbereiche der Basiserhebung wur- tend (ÖGDG § 8, § 20 und § 26, sowie Schulgesetz den erneut in der KIGGS Welle 1 berücksichtigt. Da § 74, § 85, § 91 und § 92) und wird entsprechend der die Studie randomisiert2 durchgeführt wurde, ist die Verwaltungsvorschrift (VwV) des Sozialministeriums Qualität der Datenlage besonders gut (RKI 2016c). zur Durchführung der Einschulungsuntersuchung Weitere Informationen zur KiGGS-Studie unter: und der Jugendzahnpflege (VwV ESU und Jugend- www.kiggs-studie.de. zahnpflege) durchgeführt. Die Arbeitsrichtlinien der 2 Randomisierung: zufällige Zuweisung der Versuchspersonen zu den Untersuchungsbedingungen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 029 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

3.1 Schutzimpfungen Mumps und Röteln schützt und durch eine Varizel- len-Impfung (Windpocken) ergänzt wird. Welche Bedeutung haben Schutzimp- fungen für die Kindergesundheit und Zudem empfiehlt die STIKO für Kinder eine Impfung Teilhabe? gegen Pneumokokken und Meningokokken, da diese Krankheiten lebensbedrohliche Komplikationen ver- Impfungen gehören zu den wirksamsten und wich- ursachen können (RKI 2015c). tigsten präventiven, medizinischen Maßnahmen. Die STIKO des RKI empfiehlt, eine Grundimmunisierung Empfehlungen zu den Impfungen und zur Sympto- bei Säuglingen und Kleinkindern so früh wie mög- matik der einzelnen Krankheiten sind auf den Web- lich zu beginnen, diese ohne Verzögerung durchzu- seiten der STIKO und über die Bundeszentrale für führen und vollständig abzuschließen (RKI 2015a). gesundheitliche Aufklärung (BZgA) abrufbar (RKI Ein hoher Grad der Durchimpfung schützt auch die 2016a; BZgA 2016a). Teile der Bevölkerung, die aus medizinischen Grün- den nicht geimpft werden können. Daher besteht ein www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/sti- besonderes „öffentliches Interesse“ an bestimmten ko_node.html Schutzimpfungen, da diese neben dem individuellen Schutz des Impflings auch eine Schutzwirkung auf www.bzga.de/themenschwerpunkte/infektions- Bevölkerungsniveau entfalten („Herdenimmunität“) schutz/ (Hengel & von Kries 2009). Woher haben wir die Daten erhalten? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass am Beispiel der Masern bei einer Impfquote Die Grundlage der Daten stammen aus den Einschu- über 95 % eine Herdenimmunität besteht. Das be- lungsuntersuchungen 2014 / 2015. deutet, beim Auftreten einer Erkrankung ist eine wei- tere Verbreitung eher unwahrscheinlich (WHO o.J.). Wie hoch sind die Impfquoten bei den Kindern in Baden-Württemberg und im Was versteht man unter Grundimmuni- Ortenaukreis? sierung? In der folgenden Tabelle ist eine Übersicht der Impf- Die von der STIKO empfohlenen Grundimmuni- quoten der Kinder im gesamten Ortenaukreis dar- sierungen bestehen aus einer 6-fach-Impfung, gestellt. Insgesamt wurden 3.640 Kinder, die im die bereits im Säuglingsalter begonnen wird. Der Ortenaukreis wohnen, untersucht. 3.352 von ihnen 6-fach- Impfstoff schützt vor Diphtherie, Tetanus – das entspricht 92,1 % – haben ein Impfbuch vorge- (Wundstarrkrampf), Pertussis (Keuchhusten), Po- legt. Als vollständig geimpft gelten nach der STIKO lio (Kinderlähmung), Hib (Haemophilus influenzae bei Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Pertus- Typ b) und Hepatitis B. Ab dem Alter von einem Jahr sis (Keuchhusten), Hib (Haemophilus influenzae B), kommt die 3-fach-Impfung hinzu, die vor Masern, Polio und Hepatitis B Kinder im Vorschulalter mit

Präventions- und Gesundheitsbericht 030 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

vier Impfungen. Bei Pneumokokken seit Mai 2016 mit drei Impfungen (vorher vier Impfungen) und bei Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (Windpocken) mit zwei Impfungen als vollständig geimpft. Gegen Meningokokken C wird einmal geimpft.

Grund- Grund- Ungeimpft Unvollständig immunisierung immunisierung % % Baden-Württemberg % Ortenaukreis %

Tetanus 92,1 85,8 0,8 13,5

Diphterie 92,0 85,7 2,4 11,9

Pertussis 91,8 85,6 3,9 10,5

Hib 90,3 83,9 5,1 11,0

Polio 91,1 84,8 2,9 12,3

Hepatitis B 79,3 70,8 19,8 9,4

Pneumokokken 75,0 66,1 21,2 12,7 (alte Empfehlung)

Meningokokken C 85,9 72,9 27,1 -

Masern 88,8 87,3 6,7 6,0

Mumps 88,5 86,8 7,2 5,9

Röteln 88,6 86,9 7,2 5,9

Varizellen 78,7 69,4 24,6 6,0

Tabelle 8: Übersicht der Impfquoten der Kinder im Ortenaukreis Vergleich zum Land Baden-Württemberg

Quelle: Einschulungsuntersuchungen 2014/2015

Präventions- und Gesundheitsbericht 031 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie hoch sind die Impfquoten bei den Für die 6-fach-Impfung werden exemplarisch die Kindern in Baden-Württemberg, im Impfquoten für Polio und Tetanus herausgegriffen, Ortenaukreis und in den Raumschaften? da sich die Quoten, mit Ausnahme von der Hepatitis B- Impfung, ähneln. Abhängig von der Impfstrategie des Kinderarztes wird gegen Hepatitis B häufig im jugendlichen Alter geimpft.

Polio Kinder mit Impfbuch N Ungeimpft % Unvollständig % Grundimmunisierung %

Baden-Württemberg 85017 2,7 6,2 91,1

Ortenaukreis 3352 2,9 13,3 84,8

Kehl 426 2,3 10,6 87,1

Achern 401 2,0 8,0 90,0

Offenburg 1118 3,6 16,1 80,3

Lahr 917 3,1 10,6 86,4

Haslach 490 2,4 11,6 85,9

Tabelle 9: Übersicht der Impfquoten der Kinder für Polio nach Raumschaften

Quelle: Einschulungsuntersuchungen 2014 / 2015 // unvollständig = 1-3 Impfungen , Grundimmunisierung = 4 oder mehr Impfungen

Tetanus Kinder mit Impfbuch N Ungeimpft % Unvollständig % Grundimmunisierung %

Baden-Württemberg 85017 1,0 6,8 92,1

Ortenaukreis 3352 0,8 13,4 85,8

Kehl 426 1,2 11,0 87,8

Achern 401 0,7 8,7 90,5

Offenburg 1118 0,6 18,6 80,8

Lahr 917 1,2 10,4 88,4

Haslach 490 - 13,3 86,7

Tabelle 10: Übersicht der Impfquoten der Kinder für Tetanus nach Raumschaften

Quelle: Einschulungsuntersuchungen 2014 / 2015 // unvollständig = 1-3 Impfungen , Grundimmunisierung = 4 oder mehr Impfungen

Präventions- und Gesundheitsbericht 032 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie lassen sich die Daten zu Schutzimp- Zahlen im Vergleich zum Land Baden-Württemberg fungen interpretieren? zu interpretieren. Offensichtlich gibt es im Ortenau- kreis, mehr Kinder- und Jugendärzte, welche nach Die Daten zeigen für den Ortenaukreis eine hohe dem verkürzten Schema impfen, im Vergleich zum Anzahl unvollständig geimpfter Kinder. Ein großer Land. Ab dem Einschulungsjahrgang 2018 wird hier- Anteil davon ist, im Falle der 6-fach Impfung, drei- zu eine differenzierte Datenaufnahme erfolgen. mal anstatt, wie von der STIKO empfohlen, viermal geimpft. Wie hoch sind die Masernimpfquoten bei den Kindern in Baden-Württemberg, Die Hersteller einiger Impfstoffe ermöglichen laut dem Ortenaukreis und den Raumschaf- ihrer Produktinformationen, eine Grundimmunisie- ten? rung mit einem sogenannten 2+1 Impfschema. Das bedeutet, dass sich unter den dreimal geimpften Kin- Exemplarisch für die 3- fach Impfung Masern, Mumps dern (in der Gruppe der unvollständig geimpften) ein und Röteln sind in Tabelle 11 die Impfquoten für Ma- Anteil korrekt nach diesem Schema geimpfter Kinder sern dargestellt. Da diese Impfung meist mit der Va- befindet, die eigentlich zu den Grundimmunisierten rizellen-Impfung kombiniert wird, sind die Impfquo- zu rechnen sind. Vor diesem Hintergrund sind die ten hierfür ähnlich.

Masern Kinder mit Ungeimpft % Mindestens 1 2+ = Grund- Impfbuch N Impfung % immunisierung %

Baden-Württemberg 85017 5,3 94,7 88,8

Ortenaukreis 3352 6,7 93,3 87,4

Kehl 426 4,2 95,8 90,1

Achern 401 4,7 95,3 89,5

Offenburg 1118 8,9 91,1 85,5 Lahr 917 6,0 94,0 86,5

Haslach 490 6,5 93,5 89,0

Tabelle 11: Übersicht der Impfquoten der Kinder für Masern nach Raumschaften

Quelle: Einschulungsuntersuchungen 2014 / 2015

Präventions- und Gesundheitsbericht 033 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie lassen sich die Daten zur Masern- weitreichende Konsequenzen für die gesamte Wei- impfungen interpretieren? terentwicklung vermieden oder zumindest abgemil- dert werden. Im Falle von Masern, Mumps und Röteln impfen eini- ge Kinder- und Jugendärzte, anders als von der STIKO Nach dem Kinderschutzgesetz Baden-Württem- empfohlen, erst kurz vor der Einschulung das zweite berg ist die Teilnahme an den U-Untersuchungen Mal. Dies muss bei der Interpretation der Zahlen be- verpflichtend. Im Rahmen der Einschulungsunter- rücksichtigt werden. In den letzten vier Jahren hat es suchung werden die Eltern auf fehlende Untersu- im Ortenaukreis eine erfreuliche Entwicklung gege- chungen hingewiesen und aufgefordert diese nach- ben. Waren im Einschulungsjahrgang 2012 nur 77,6 % zuholen. Die Früherkennungsuntersuchungen U1 bis der Kinder zweimal gegen Masern geimpft, so waren U9 umfassen zehn Untersuchungstermine bis zur es im Jahrgang 2016 schon 87,4 % der Kinder. Dies ist regelhaften Einschulung. Die U1 bis U7 finden im auf die Bemühungen aller Beteiligten in der Versor- Zeitraum von der Geburt bis zum 24. Lebensmonat gung der Kinder zurückzuführen. Insbesondere bei statt. Die Untersuchungen U7a, U8 und U9 finden der Einschulungsuntersuchung wurden die Eltern in zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr statt (Bundesmi- den letzten Jahren intensiv über fehlende bzw. un- nisterium für Gesundheit 2016). Die genauen Alters- vollständige Impfungen aufgeklärt. Möglicherweise spannen und weitere Hintergrundinformationen zu hatte auch die mediale Präsenz von komplizierten den einzelnen Untersuchungen sind bei der BZgA zu Masern-Krankheitsverläufen mit tödlichem Ausgang finden (2016b). Einfluss auf das Impfverhalten. www.kindergesundheit-info.de/themen/entwick lung/frueherkennung-u1-u9-und-j1/untersuchun 3.2 Früherkennungsun- gen-u1-bis-u9/ tersuchungen Woher haben wir die Daten erhalten? Welche Bedeutung haben Früherken- nungsuntersuchungen für die Kinderge- Die Grundlage der Daten sind die Einschulungsun- sundheit und Teilhabe? tersuchungen 2014 / 2015 und die KiGGS Studie (RKI 2008a). Bei den Früherkennungsuntersuchungen werden der allgemeine Gesundheitszustand und die al- Wie hoch ist die Teilnahme an den tersgemäße Entwicklung eines Kindes regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen in ärztlich überprüft, um Erkrankungen und Entwick- Deutschland? lungsverzögerungen frühzeitig zu erkennen. Da Ent- wicklungsschritte aufeinander aufbauen, ist es wich- Die KIGGS-Studie (KIGGS Welle 1) führt auf, dass die tig, rechtzeitig zu erkennen, in welchen Bereichen U7-Untersuchungen von 95,5 % der Eltern wahrge- die Kinder Unterstützung benötigen. So können oft nommen werden. Bei der U8 liegt die Teilnahme bei

Präventions- und Gesundheitsbericht 034 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

92,5 %. Die Studie zeigt außerdem, dass die U-Un- Wie hoch ist die Teilnahme an den tersuchungen in größeren Städten seltener wahrge- Früherkennungsuntersuchungen in nommen werden als in Kleinstädten oder auf dem Baden-Württemberg und im Ortenau- Land (RKI 2015b). kreis?

Die KIGGS-Studie legt zudem dar, dass Kinder aus Fa- Die folgende Tabelle zeigt – untergliedert nach Raum- milien mit niedrigem Sozialstatus seltener die Früh- schaften – die Teilnahme an den Untersuchungen U7 untersuchungen wahrnehmen als Gleichaltrige aus bis U8 sowie den prozentualen Anteil der Kinder, die Familien mit höherem Sozialstatus (RKI 2015b). ein U-Heft vorgelegt haben. 94,9 % der untersuchten Kinder haben ein U-Heft vorgelegt, dies sind 0,4 % In der KIGGS-Basiserhebung wurde zudem festge- mehr als im Landesschnitt Baden-Württembergs. stellt, dass Kinder mit Migrationshintergrund selte- ner die Früherkennungsuntersuchungen wahrneh- men als deutsche Kinder (RKI 2008a).

U-Heft vorgelegt % Teilnahme an U7 % Teilnahme an U7a % Teilnahme an U8 %

Baden-Württemberg 94,5 95,9 92,3 91,9

Ortenaukreis 94,9 95,4 85,4 89,7

Kehl 91,8 95,6 90,6 93,3

Achern 97,2 96,2 90,1 94,3

Offenburg 95,9 95,3 88,8 88,5

Lahr 93,5 93,7 73,6 85,9

Haslach 96,0 97,6 91,0 92,8

Tabelle 12: Übersicht Prozentzahlen der vorgelegten U-Hefte und die Teilnahmequoten an den U-Untersuchun- gen U7, U7a und U8

Quelle: Einschulungsuntersuchungen 2014 / 2015, n = 3454 vorgelegte U-Hefte

Präventions- und Gesundheitsbericht 035 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie lassen sich die Daten interpretie- geschlossen werden, dass diese noch nicht durch- ren? geführt wurde. Die Eltern werden im Rahmen der Einschulungsuntersuchung auf fehlende U-Untersu- Die Teilnahme an den U-Untersuchungen zeigt sich chungen hingewiesen und gebeten, diese nachzuho- im Ortenaukreis in etwa gleich zu den Bundesdaten len. der KiGGS-Studie (RKI 2014). Auch der Unterschied im Stadt-Landgefälle ist nicht nur bundesweit gegeben, Über die Regelungen des Kinderschutzgesetzes Ba- sondern auch im Ortenaukreis bei den Städten Lahr den-Württemberg besteht die Möglichkeit, U-Unter- und Offenburg. In diesen Gebieten berichten Eltern suchungen in bestimmten Zeitintervallen nachzu- und Hebammen, dass es zunehmend schwieriger holen und über das Gesundheitsamt abzurechnen. wird, einen Termin für U-Untersuchungen bei Kinder- Nach dieser Regelung wurden im Jahr 2015 mehr und Jugendärzten zu bekommen. Hier könnte ein als 320 U8-Untersuchungen abgerechnet. In der Ge- Grund dafür liegen, dass U-Untersuchungen nicht samtheit kann man also davon ausgehen, dass, wenn immer zeitgerecht durchgeführt werden können. auch mit zeitlicher Verzögerung, fast alle Kinder im Ortenaukreis eine U8-Untersuchung bekommen ha- Ferner lässt sich nicht nur auf Bundesebene sondern ben. auch im Ortenaukreis die Tendenz erkennen, dass Kinder mit Migrationshintergrund seltener an den U-Untersuchungen teilnehmen als deutsche Kinder. 3.3 Gewicht Konkret nehmen 92 % der Deutschen, jedoch nur Welche Bedeutung hat das Gewicht für knapp 70 % der Ortenauer Kinder mit einer anderen die Kindergesundheit und Teilhabe? Nationalität oder doppelter Staatsbürgerschaft an der U8 teil. Für die gesunde Entwicklung eines Kindes spielt das Körpergewicht eine wichtige Rolle, denn ein nor- Die Teilnahmequote an der U7 ist in der Ortenau sehr malgewichtiges Kind hat ein geringeres Risiko für hoch und entspricht der des Landes Baden-Würt- bestimmte Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus temberg. Die niedrigere Teilnahmequote an der U7a Typ 2 oder Bluthochdruck (RKI 2013). lässt sich auch dadurch erklären, dass diese U-Un- tersuchung auf einem Einlegeblatt im U-Heft doku- Zahlreiche empirische Studien bestätigen, dass der mentiert wird. Einige Eltern versichern, dass diese Mangel an Bewegung sowie Fehlernährung, Über- Untersuchung auch durchgeführt wurde, jedoch das gewicht und Adipositas fördern (Graf, Dordel & Rei- Einlegeblatt verloren gegangen sei. Die U8 kann bis nehr 2007; Bös 2003). Gesundheitsschädigende Er- zu einem Alter von 4 Jahren und 2 Monaten durchge- nährungsgewohnheiten korrelieren zudem mit dem führt werden. Da einige Kinder bereits mit 4 Jahren sozioökonomischen Status von bildungsbenachtei- oder 4 Jahren und 1 Monat zur Einschulungsunter- ligten und bildungsfernen Kindern (Menskin et al. suchung kommen, kann aus der fehlenden U8 nicht 2007). Das Gewicht ist abhängig von vielen verschie- denen Faktoren.

Präventions- und Gesundheitsbericht 036 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie wird Gewicht gemessen? Wie steht es um das Gewicht der Kinder in Deutschland? Der Body Mass Index (BMI)3 wird als Instrument zur Erfassung von Übergewicht und Adipo-sitas genutzt. Übergewicht und Adipositas haben bundesweit in Er errechnet sich aus Körpergröße, Gewicht und Al- den letzten Jahrzehnten zugenommen. Dies belegt ter. Man spricht bei Kindern und Jugendlichen von die Basis-Erhebung der KIGGS-Studie für Kinder und Übergewicht, wenn der BMI-Wert oberhalb des 90. Jugendliche aller Altersgruppen. In der nachfolgen- alters- und geschlechtsspezifischen Perzentils einer den Tabelle ist die Prävalenz von Übergewicht und definierten Vergleichsgruppe (Referenzpopulation) Adipositas in Deutschland aus der Basiserhebung liegt. Das bedeutet, wenn der BMI so hoch ist wie bei der KIGGS-Studie von 2003 – 2006 dargestellt. Es den 10 % schwersten Kinder im jeweiligen Jahrgang gibt bisher keine Publikationen der KIGGS Welle 1 der Referenzgruppe, liegt Übergewicht vor. Befindet zu dieser Thematik. Die Werte von Übergewicht und sich der BMI-Wert oberhalb des 97. Perzentiles der Adipositas für Kinder ab 7 Jahren sind höher als die in Referenzpopulation (also so hoch wie bei den 3 % der Altersstufe von 3 bis 6 Jahren (RKI 2007b). schwersten Kindern), handelt es sich um Adipositas

(RKI 2008b). Übergewicht Adipositas Bei den Angaben zur Häufigkeit von Übergewicht (>90. Perzentile) (>97. Perzentile) sind die Adipösen mit eingeschlossen. 3- bis 6- Jährige 9,0% 2,9% Repräsentative Referenz-Perzentile für Kinder und Ju- KIGGS-Studie gendliche in Deutschland fehlen bisher. Die Arbeits- 7- bis 10- Jährige 15,0% 6,4% gemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter KIGGS-Studie

(AGA) empfiehlt daher als Vergleichsmaßstab die Ortenaukreis Perzentil-Referenzwerte nach Kromeyer-Hauschild. ESU 2014/15, 8,2% 2,9% 4 bis 5-Jährige Diese Referenzwerte beruhen auf Angaben zu Kör- pergröße und Gewicht, die zwischen 1985 und 1998 in verschiedenen Regionen Deutschlands in unter- Tabelle 13: Prävalenz von Adipositas und Übergewicht schiedlichen Altersgruppen und mit unterschied- der Kinder in Deutschland, Vergleich Ortenaukreis lichen Methoden erhoben wurden (AGA, 2011; RKI Quelle: RKI 2007b, Einschulungsuntersuchungen Daten 2014/15 2013; Kromeyer-Hauschild et al. o.J.). Ferner zeigt die KIGGS-Studie (2007b): Das Gewicht Woher haben wir die Daten erhalten? der Kinder korreliert mit dem Gewicht der Eltern, einem niedrigen sozialen Status und einem Migrati- Die Bundesweiten Daten stammen von der KIG- onshintergrund. Gleichzeitig ist der Anteil von über- GS-Studie (RKI 2007b). Die Grundlage der Daten für gewichtigen und adipösen Kindern nicht deutscher den Ortenaukreis sind die Einschulungsuntersu- Nationalität höher, als unter denen mit deutscher chungen 2014 / 2015. oder einer zusätzlichen zweiten Nationalität.

3 Der BMI wird berechnet, indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die quadrierte Körpergröße (in Metern) teilt.

Präventions- und Gesundheitsbericht 037 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie steht es um das Gewicht der Kinder in Baden-Württemberg, im Ortenau- kreis und in den Raumschaften?

Normalgewicht Übergewicht Adipositas (10-90. Perzentile) in % (>90. Perzentile) in % (>97. Perzentile) in %

Baden-Württemberg 85,1 8,0 2,8

Ortenaukreis 85,3 8,8 2,9

Kehl Stadt 83,1 10,5 4,4

Kehl Umland 84,8 8,5 3,0

Achern Stadt 86,5 9,6 1,4

Achern Umland 82,2 9,9 2,3

Offenburg Stadt 85,7 8,3 1,5

Offenburg Umland 86,7 6,9 3,0

Lahr Stadt 80,3 13,8 5,4

Lahr Umland 86,2 8,3 3,1

Haslach 88,7 6,5 2,0

Tabelle 14: Normal-, Übergewicht und Adipositas bei Kindern im Alter von 51-68 Monaten

Quelle: Einschulungsuntersuchungen 2014 / 2015, n = 3493 (Übergewicht schließt Adipositas mit ein)

Von 3.493 untersuchten Kindern in der Einschulungs- Lahr Stadt und Kehl Stadt zeigen innerhalb des Or- untersuchung 2014 / 2015 im Ortenaukreis waren tenaukreises die höchsten Daten bezüglich Überge- 85,3 % normalgewichtig. In der nachstehenden Ta- wicht und Adipositas. Für die Raumschaft Haslach belle wird die Prävalenz von Übergewicht und Adi- wurde aufgrund der geringeren Einwohnerzahl der positas bei Kindern im Ortenaukreis im Alter von einzelnen Städte und Gemeinden gegenüber den 51 - 68 Monaten dargestellt. Bei Übergewicht und großen Kreisstädten der anderen Raumschaften Adipositas liegen alle Raumschaften prozentual eng nicht zwischen Stadt und Umland unterschieden. beisammen, der Durchschnitt liegt bei 8,2 % im ge- samten Ortenaukreis. Ein Vergleich der Daten von den größeren Städten und den umliegenden Gemeinden zeigt, dass in den Städten mehr Kinder übergewichtig und adipös sind als im Umland.

Präventions- und Gesundheitsbericht 038 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie lassen sich die Daten interpretie- Wie lässt sich die Sprachentwicklung ren? messen?

Da Gewicht auch mit dem Migrationshintergrund In der Einschulungsuntersuchung wird das Heidel- korreliert, ist es nicht überraschend, dass sich in den berger Auditive Screening in der Einschulungsunter- Städten im Vergleich zum Umland höhere Zahlen suchung als Sprachscreening, kurz HASE genannt, zeigen. eingesetzt. Das Screening nutzt, unabhängig von der Muttersprache, Indikatoren zur Differenzierung, Ein weiterer Zusammenhang besteht möglicherwei- um das Risiko für eine Sprach- bzw. Schriftspracher- se darin, dass Bewegungsmöglichkeiten für Kinder werbsstörung zu erkennen. Das HASE-Screening ist im Umland evtl. leichter zugänglich sind und stärker ein prognostisch und inhaltlich valides Screening. Es genutzt werden als in den Städten. ersetzt nicht eine genaue Diagnostik. Hierzu ist nach einem auffälligen Screening eine weitere Abklärung 3.4 Sprachentwicklung notwendig.

Das HASE-Screening ist so ausgelegt, dass kein „Risi- Welche Bedeutung hat die Sprachent- kokind“ übersehen werden soll. Dies führt dazu, dass wicklung für die Kindergesundheit und in diesem Screening-Verfahren die Anzahl der auffäl- Teilhabe? ligen Kinder eher zu hoch ist (Roos & Schöler 2007, S.6.). Sprache dient nicht nur als Mittel zur Kommunikati- on und zur Weitergabe von Informationen, sondern Viele Kinder, die im HASE-Test auffällig waren, wur- besitzt auch eine emotionale Bedeutung. Eine Spra- den daher im Rahmen der Einschulungsuntersu- cherwerbsstörung kann sich auf die psychosoziale chung zu einem weiteren Sprachtest eingeladen. Gesundheit des Kindes auswirken und seine weitere Der Sprachentwicklungstest, kurz SETK, 3-5 ist ein Entwicklung beeinflussen. Die sprachliche Entwick- diagnostisches Verfahren für 3- bis 5-jährige Kinder. lung des Kindes steht in engem Bezug zu seiner sozi- Dieser Test beschreibt valide deren rezeptive und alen Teilhabe (Jampert 2002). produktive Sprachfähigkeiten. Dabei werden Sprach- verstehen, Sprachproduktion und Satzgedächtnis untersucht (Grimm 2001; BiSS (Bildung durch Spra- che und Schrift) 2016). Die Ergebnisse aus diesen bei- den Testverfahren ergeben das Gesamtergebnis im Bereich Sprache in der Einschulungsuntersuchung.

Präventions- und Gesundheitsbericht 039 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Woher haben wir die Daten erhalten? Förderbedarfe oder dem Risiko einer Spracherwerbs- störung (Einschulungsuntersuchungen 2014 / 2015). Die Grundlage der Daten sind die Einschulungsun- Bei 36 % der Kinder wurde ein intensiver Förderbe- tersuchungen 2014 / 2015. darf festgestellt, bei 2,8 % der Kinder ein Förderbe- darf im häuslichen Umfeld und im Rahmen des Ori- Wie steht es um die Sprachentwicklung entierungsplanes der Kindertageseinrichtungen. Von der Kinder in Baden-Württemberg, im den 36 % der Kinder mit intensivem Förderbedarf be- Ortenaukreis und in den Raumschaften? kamen 12 % die Empfehlung, einen Arzt aufzusuchen, um eventuelle Therapiebedarfe abzuklären. Von den 3.550 Kindern, bei denen eine Gesamtbe- wertung der Sprache vorgenommen wurde, waren Folgende Tabelle zeigt die Verteilung in den Raum- 60,2 % altersentsprechend entwickelt, also ohne schaften.

Intensiver Sprachförderbedarf Intensiver Sprachförderbedarf Intensiver Sprachförderbe- mit Arztempfehlung % ohne Arztempfehlung % darf insgesamt %

Baden-Württemberg 6,7 21,2 27,9

Ortenaukreis 12,0 24,0 36,0

Kehl Stadt 20 26,8 46,8

Kehl Umland 4,8 21,6 26,4

Achern Stadt 14,2 15,6 29,8

Achern Umland 8,8 15,2 24,0

Offenburg Stadt 15,3 23,3 38,6

Offenburg Umland 6,8 19,8 26,6

Lahr Stadt 28,7 32,7 61,4

Lahr Umland 6,3 30,8 37,1

Haslach 8,1 21,9 30,0

Tabelle 15: Gesamtbewertung der Sprache nach Raumschaften

Quelle: Einschulungsuntersuchungen 2014 / 2015, n = 3550

Im Land Baden-Württemberg sind insgesamt 62,1 % der Sprachtests, bei mehr Kindern mit intensivem der Kinder in der Sprache unauffällig. Das entspricht Sprachförderbedarf eine Arztempfehlung ausgespro- in etwa der Anzahl im Ortenaukreis (60,2 %). Unter- chen worden. Die meisten Kinder mit intensivem För- schiede ergeben sich hinsichtlich der Einstufung der derbedarf finden sich in den Städten Lahr und Kehl. Förderbedarfe. Im Ortenaukreis ist, nach Auswertung

Präventions- und Gesundheitsbericht 040 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie lassen sich die Daten zur Sprach- vielschichtigen Schwierigkeiten könnte ein weiterer entwicklung interpretieren? Grund auch darin liegen, dass die Familien häufig unter sich bleiben und deshalb weniger Kontakte Das HASE-Screening ist so ausgelegt, dass auffällige zu Sprachvorbildern stattfinden. Zum Teil besuchen Kinder aus einem Kollektiv herausgefiltert werden. Kinder die Kindertageseinrichtung nicht regelmäßig Hierbei nimmt man in Kauf, dass auch eventuell un- und können daher auch nicht von der Sprachförde- auffällige Kinder, bedingt durch die Tagesform und rung profitieren. die Tatsache, dass nur Teilaspekte in einem Screening getestet werden, als auffällig eingestuft werden. Das bedeutet für die Interpretation der Ergebnisse, dass 3.5 Grobmotorik unter Berücksichtigung dieser Faktoren weniger Kin- Welche Bedeutung hat die Grobmotorik der auffällig sind, als die Untersuchungsergebnisse für die Kindergesundheit und Teilhabe? zeigen.

Die Entwicklung der Grobmotorik ist ein wichtiger Viele Kinder wachsen in ein- oder mehrsprachigen Fa- Bestandteil in der kindlichen Entwicklung. Zur Grob- milien auf, insbesondere in Kehl, Offenburg und Lahr motorik gehören Bewegungsabläufe, die der Ge- (siehe Kapitel 2.3 Kinder mit Migrationshintergrund). samtbewegung dienen, z. B. Gehen, Laufen, Springen. Bei diesen Kindern sind die Präsenz und somit auch Für diese Bewegungen müssen verschiedene Fertig- die Förderung der Umgebungssprache und der Mut- keiten wie Gleichgewicht, Körperkraft und Beweg- tersprache sehr unterschiedlich. Neben individuellen lichkeit koordiniert werden. Unterschieden der Kinder selbst gibt es eine Reihe weiterer Einflussfaktoren auf die Sprachentwicklung Die Forschung zeigt, dass ein Zusammenhang zwi- (z.B. Methode der Spracherziehung, Sprachkenntnis- schen der körperlichen Aktivität und dem Gesund- se der einzelnen Familienmitglieder, sprachliche Zu- heitszustand von Kindern besteht. Durch einen Be- sammensetzung des sozialen Netzwerkes, Prestige wegungsmangel werden grundlegende physische der Nichtumgebungssprache, Förderung der Nicht- Funktionen beeinträchtigt, was mit gesundheitlichen umgebungssprache in der Kindertageseinrichtung Folgen einhergeht. So kann eine fehlende motorische und Schule). Die Sprachentwicklung ist somit viel- Entwicklung im Kindesalter z. B. zu Übergewicht und schichtig und häufig mit Schwierigkeiten verbunden Rückenschmerzen führen (Prätorius & Milani 2004). (Leist-Villis 2016; Anstatt 2007).

Woher haben wir die Daten erhalten? Trotz vieler aktueller und bereits in der Vergangen- heit unternommener Bemühungen ist die Anzahl Die Grundlage der Daten sind die Einschulungsun- der Kinder mit Sprachförderbedarfen in den letzten tersuchungen 2014 / 2015. Jahren nicht zurückgegangen. Neben den erwähnten

Präventions- und Gesundheitsbericht 041 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie steht es um die Grobmotorik der Bei der Einschulungsuntersuchung wird das „Einbe- Kinder in Baden-Württemberg, im Or- inhüpfen“ zur Analyse der Grobmotorik überprüft. Es tenaukreis und in den Raumschaften? gibt für verschiedene Altersgruppen unterschiedli- che Vorgaben. Von 3.540 untersuchten Kindern wa- ren 76,7 % der 4-jährigen und 71,0 % der 5-jährigen Kinder im Screening unauffällig.

Baden-Württemberg Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Lahr Haslach

Einbeinhüpfen 77,1 76,7 74,5 80,3 78,3 71,9 81,7 unauffällig bei 4-Jährigen %

Einbeinhüpfen 72,9 71,0 73,1 63,8 73,7 67,6 75,0 unauffällig bei 5-Jährigen %

Tabelle 16: Bewertung der Grobmotorik nach Raumschaften

Quelle: Einschulungsuntersuchungen 2014 / 2015, n=3540

Auch wenn die Ergebnisse für die Grobmotorik der Laut Korinthenberg gibt es unter den sogenannten Kinder im Ortenaukreis im Vergleich zum Land Ba- „ungeschickten Kindern“ drei Gruppen. Der größte den-Württemberg nicht schlechter sind, erreicht Teil der Kinder ist gesund und kann durch Training doch knapp ein Viertel der Kinder die altersentspre- leicht fit werden. Darüber hinaus befinden sich in ei- chenden Vorgaben nicht. nem Jahrgang ca. drei bis vier Prozent Kinder mit Teil- leistungsstörungen in der Motorik und 0,2 % bis 0,3 Wie lassen sich die Daten zur Grobmo- % eines Jahrganges haben neurologische Schäden torik interpretieren? (Klein 2016). Vor diesem Hintergrund lässt sich für den Ortenaukreis und Baden-Württemberg folgern, Wie auch schon bei der Screening Methode zu Spra- dass der Teil der Kinder, die im Screening auffällig wa- che, gilt auch bei der Screening Methode zur Grob- ren, zusätzliche Bewegung benötigt. motorik, dass auffällige Kinder aus einem Kollektiv herausgefiltert werden. Hierbei nimmt man in Kauf, dass auch eventuell unauffällige Kinder als auffällig eingestuft werden. Das bedeutet für die Interpre- tation der Ergebnisse, dass unter Berücksichtigung dieser Faktoren weniger Kinder auffällig sind, als die Untersuchungsergebnisse zeigen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 042 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

3.6 Zahngesundheit Woher haben wir die Daten erhalten?

Welche Bedeutung hat Zahngesundheit In den folgenden Tabellen sind die Ergebnisse der für die Kindergesundheit und Teilhabe? Regionalen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Ortenaukreis aus Untersuchungen zur Zahngesund- Zähne sind ein wichtiges Werkzeug bei der Nah- heit aus den Jahren 2013 und 2014 dargestellt. Dabei rungsaufnahme und ermöglichen durch das Kauen wurden im Rahmen der Gruppenprophylaxe Kinder die Vorstufen der Verdauung. Beim Sprechen und in Kindertageseinrichtungen und in Grundschulen in Lächeln sind sie unverzichtbar für die Kommunikati- den Klassenstufen 1 und 4 untersucht. Für die Arbeits- on. Offensichtlich geschädigte und verfärbte Zähne gemeinschaft Zahngesundheit Ortenaukreis (AZO) führen unter Kindern häufig zu Stigmatisierungen arbeiten angestellte Zahnärzte sowie zusätzlich nie- (Argyle 2013, S. 314 f.). Nicht umsonst lautet das Mot- dergelassene Patenzahnärzte, die neben ihrer Praxis- to zum bundesweiten Tag der Zahngesundheit „Ge- tätigkeit in einzelnen Einrichtungen die Gruppenpro- sund beginnt im Mund“. phylaxe durchführen. Da die Patenzahnärzte keinen DMF-T und dmf-t erheben, wurden im Bereich der Wie lässt sich die Zahngesundheit mes- Grundschulen nur die Ergebnisse der angestellten sen? Zahnärzte ausgewertet. Bei der Analyse der Zahnge- sundheit in den Kindertageseinrichtungen sind alle Mit dem dmf-t-Index kann die Zahngesundheit er- Ergebnisse des Jahrganges eingeflossen. Dabei muss fasst und beschrieben werden. Der dmf-t bezieht berücksichtigt werden, dass durch die hohe Anzahl sich auf das Milchgebiss, der DMF-T auf das bleiben- der Untersucher (ca. 90 Personen) und der Tatsache, de Gebiss. Beide dienen bei epidemiologischen Un- dass die Zahnärzte nicht kalibriert wurden, eine Vari- tersuchungen zur Dokumentation der Ausprägung anz in der Befundung vorliegt (AZO 2014, DAJ 2010). des Kariesbefalls bei einer Person und der Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) von Bevölkerungsgruppen. Ferner wird auf die Fünfte Deutsche Mundgesund- dmf-t steht für: heitsstudie (DMS) verwiesen sowie auf die KiG- GS-Studie (Institut für deutsche Zahnärzte 2016; dmf-t steht für: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundes- vereinigung 2016; RKI 2007c). d – decayed (zerstörte) m – missing (fehlende) Wie steht es um die Zahngesundheit f – filled (gefüllte) der Kinder Deutschland? t – teeth (Zähne)

Laut der DMS V ist bei den 12-Jährigen seit den 90er Je höher der Wert ausfällt, desto mehr Zähne sind Jahren die Karies um 90 % zurückgegangen. In der ak- kariös oder wegen Karies behandelt worden, desto tuellen Studie, vorgestellt im August 2016, haben die schlechter ist somit die Zahngesundheit. 12-Jährigen durchschnittlich nur noch 0,5 Zähne mit

Präventions- und Gesundheitsbericht 043 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

einer Karieserfahrung. Das bedeutet, durchschnitt- Wie steht es um die Kariesprävalenz der lich wurde ein „halber“ bleibender Zahn entweder Kinder in Baden-Württemberg? gefüllt, ist kariös oder wurde wegen einer Karies ent- fernt. 81 % der Jugendlichen besitzt ein kariesfreies Die Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen Gebiss. Das bedeutet auch, dass sich die Karieslast in Baden-Württemberg wird durch die zahnme- auf ein Fünftel der Kinder verteilt, die sog. Kariespo- dizinische Gesundheitsberichterstattung erfasst, larisation. In dieser Gruppe liegt der Durchschnitt bei die in regelmäßigen Abständen von der Deutschen 1,4 Zähnen mit Karieserfahrung (Borutta et al. 2005; Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) Institut für deutsche Zahnärzte 2016). durchgeführt wird. Die Untersuchung von 2016 er- gab bei den 6- bis 7-jährigen Kindern einen dmf-t- Die KiGGS-Studie stellt einen Zusammenhang zwi- Wert von 1.84 (DAJ 2005). Hier liegt der Ortenaukreis schen schlechter Zahngesundheit und einem nied- mit 1.49 in den 1. Klassen unter diesem Wert. rigen sozialen Status sowie einem Migrationshinter- grund her. Diese Kinder putzen seltener die Zähne Wie steht es um die zahnmedizinische und gehen weniger häufig zu zahnärztlichen Kon- Behandlungsbedürftigkeit der Kinder in trolluntersuchungen. Außerdem gehen Kinder in Baden-Württemberg, im Ortenaukreis Städten seltener zur zahnärztlichen Kontrolluntersu- und in den Raumschaften? chung als im ländlichen Raum (RKI 2007a; RKI 2007c). Die Ergebnisse der folgenden Tabelle zeigen, wie viel Prozent der Kinder zum Untersuchungszeitpunkt zahnmedizinisch behandlungsbedürftig waren. Bei der Raumschaft Haslach wurde aufgrund der niedri- gen Zahlen nicht zwischen Stadt und Umland unter- schieden.

Präventions- und Gesundheitsbericht 044 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Behandlungsbedürftige Kinder in % Kitas 1. Klasse 4. Klasse Ortenaukreis 19,5 30,3 28,7 Kehl Stadt 19,4 33,9 18,7 Kehl Umland 15,6 29,4 19,0 Achern Stadt 23,0 46,4 44,0 Achern Umland 20,1 23,5 22,2 Offenburg Stadt 26,9 46,4 38,2 Offenburg Umland 19,1 27,0 28,3 Lahr Stadt 30,2 39,9 26,3 Lahr Umland 19,4 30,3 28,8 Haslach 15,2 31,7 36,0

Tabelle 17: Anteil zahnmedizinisch behandlungsbedürftiger Kinder im Ortenaukreis und in den einzelnen Raum- schaften

Quelle: AG Zahngesundheit Ortenaukreis 2013 / 2014 // Kitas: n = 10293, 1.Klassen: n = 3047, 4. Klassen: n = 3048

In allen Städten der Raumschaften sind mehr Kinder Wie steht es um die Kariesprävalenz (in den Kindertageseinrichtungen und den 1. Klas- der Kinder im Ortenaukreis und in den sen) zahnmedizinisch behandlungsbedürftig als im Raumschaften? jeweiligen Umland. In Achern und Offenburg sind in der 1.Klasse mit jeweils 46 % die meisten Kinder zur In der nächsten Tabelle sind die durchschnittlichen zahnärztlichen Behandlung verwiesen worden. Werte der Kariesprävalenz anhand des dmf-t und DMF-T der Klassenstufen 1 und 4 aufgezeigt.

dmft 1. Klasse dmft 4. Klasse DMFT 1. Klasse DMFT 4. Klasse Ortenaukreis 1.49 1.41 0.03 0.15 Kehl Stadt 2.33 2.13 0.03 0.38 Kehl Umland 1.21 1.36 0.02 0.16 Achern Stadt 2.40 2.20 0.11 0.12 Achern Umland 1.30 1.22 0.01 0.04 Offenburg Stadt 2.20 1.67 0.07 0.51 Offenburg Umland 1.31 1.41 0.03 0.12 Lahr Stadt 2.28 1.46 0.03 0.24 Lahr Umland 1.77 1.46 0.04 0.16 Haslach 1.13 1.30 0.05 0.21

Tabelle 18: Durchschnittliche Werte des dmf-t und DMF-T der Kinder im Ortenaukreis der Klassenstufen 1 und 4

Quelle: AG Zahngesundheit Ortenaukreis 2013 / 2014 // Kitas: n=10293, 1.Klassen: n=3047, 4. Klassen: n= 3048

Präventions- und Gesundheitsbericht 045 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Zwischen den Raumschaften und besonders zwi- 3.7 Körperliche und seeli- schen dem Stadt-Land-Gefälle, lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. Die dmf-t der 1. Klassen in sche Erkrankungen der Stadt Kehl ist mit 2.33 am höchsten. Welche Bedeutung haben diese für die Kindergesundheit und Teilhabe? Wie lassen sich die Daten interpretie- ren? Die Prävention und Kuration von körperlichen und seelischen Erkrankungen im Kindesalter ermögli- Kinder in Kindertageseinrichtungen umfassen das chen eine gesunde Entwicklung und legen einen Alter von zwei bis fünf Jahren. Da in diesem Zeitraum zentralen Grundstein für ein möglichst gesundes Ju- die Milchzähne erst kurze Zeit im Mund sind, erklärt gendlichen- und Erwachsenenalter. sich die niedrigere Rate Behandlungsbedürftiger Kin- dern in den Kindertageseinrichtungen. Woher haben wir die Daten erhalten?

Auch hier ist zu erkennen: Die Werte fallen in den Zur Inanspruchnahme ambulanter Behandlungen Städten fast immer höher aus als im Umland. Be- sind Daten der mitgliederstärksten Krankenkasse: sonders betroffen sind Einrichtungen, die in sozial Allgemiene Ortskrankenkasse (AOK) Baden-Würt- schwachen Stadtvierteln liegen, in denen gleichzei- temberg dargestellt. In den Angaben der AOK Ba- tig viele Kinder mit Migrationshintergrund leben den-Württemberg sind nur Kinder inbegriffen, die (siehe Kapitel 2.3 Kinder mit Migrationshintergrund). ambulant behandelt wurden und bei der AOK im Jahr 2015 versichert waren. Der Wert des dmf-t der 1. Klassen liegt mit 1.49 hö- her, als der Wert von 1.41 der 4. Klassen. Der DMF-T- Aussagen zu Versicherten anderer Krankenkassen Wert hingegen ist in den 1. Klassen mit 0.03 besser, können nicht getroffen werden, da diese Daten nicht als mit 0.15 in den 4. Klassen. Diese Entwicklung lässt zugänglich sind. Aufgrund der teilweise niedrigen sich darauf zurückführen, dass Kinder in der 1. Klasse Fallzahlen und der damit verbundenen statistischen mehr Milchzähne besitzen als in der 4. Klasse und die Verzerrungen konnte keine Auswertung der Daten ersten bleibenden Zähne erst seit kurzer Zeit durch- nach Raumschaften erfolgen. gebrochen sind.

Aufgrund unterschiedlicher Altersgruppen lassen sich die Ergebnisse der DMS V Studie nicht direkt mit den Ergebnissen der 4. Klassen aus dem Ortenaukreis vergleichen (Institut der Deutschen Zahnärzte 2016).

Präventions- und Gesundheitsbericht 046 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Woran erkranken Kinder in Baden- In der folgenden Tabelle sind ausgewählte Krank- Württemberg und im Ortenaukreis? heitsbilder der AOK-versicherten Kinder im Ortenau- kreis und in Baden-Württemberg im Kalenderjahr 2015 mit den jeweiligen Prozentzahlen dargestellt. Es wird zwischen den zwei Altersgruppen 3 bis 6 Jahre und 7 bis 12 Jahre unterschieden.

3 bis 6-jährige 3 bis 6-jährige 7 bis 12-jährige 7 bis 12-jährige Kinder Kinder Kinder Kinder BW in % Ortenaukreis BW in % Ortenaukreis in % in %

Krankheiten des Verdauungssystems (K00-K93) 76,96 74,59 62,32 59,18

Bestimmte infektiöse und parasitäre 57,33 59,03 45,05 47,67 Krankheiten (A00-B99)

Krankheiten des Ohres und des Warzenfortsatzes 40,60 39,03 26,73 26,49 (H60-H95)

Entwicklungsstörungen (F80..F89) 40,33 40,87 15,60 16,99

Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des 27,96 29,28 21,18 19,48 Bindegewebes (M00-M99)

Krankheiten der Haut und der Unterhaut (L00-L99) 26,90 23,77 17,16 15,30

Verhaltens- und emotionale Störungen (F90..F98) 12,24 12,17 14,75 17,47

Krankheiten des Urogenitalsystems (N00-N99) 8,13 8,41 13,64 12,64

Krankheiten des Auges und der Augenanhangsge- 6,06 5,60 5,52 4,91 bilde (H00-H59)

Krankheiten des Atmungssystems (J00-J99) 3,89 2,61 3,60 2,33

Tabelle 19: Auflistung ausgewählter Krankheiten der AOK-versicherten Kinder in Baden-Württemberg sowie im Ortenaukreis im Kalenderjahr 2015 in Prozent; ambulante Behandlung

Quelle: Krankenkasse AOK Baden-Württemberg 2016

Am häufigsten werden im Kindesalter Erkrankungen Die zweithäufigsten Diagnosen fallen in den Bereich des Verdauungssystems diagnostiziert, inklusive z.B. der infektiösen und parasitären Erkrankungen. Hier- Karies, Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, zu gehören die typischen Kindererkrankungen wie z. der Leber und Galle sowie aller nichtinfektiösen B. infektiöse Darmerkrankungen, bakterielle Erkran- Durchfallerkrankungen. kungen und Virusinfektionen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 047 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

In der dritthäufigsten Diagnose Entwicklungsstörun- Kinder, sondern auch für die universelle, selektive gen sind Sprachentwicklungsstörungen enthalten. und indizierte Prävention. Die Zahl der tätigen Ärz- Erwartungsgemäß sind die Zahlen in der Altersgrup- te und Psychotherapeuten liefert wichtige Hinweise, pe der 7-10 Jährigen rückläufig. wie gut die Zugangsmöglichkeiten zu den vorhande- nen Unterstützungsstrukturen für Kinder und Fami- Wie lassen sich die Zahlen interpretie- lien im Bedarfsfall sind. ren? Woher haben wir die Daten erhalten? Im Vergleich zum Land Baden-Württemberg sind die Zahlen aus dem Ortenaukreis ähnlich, teilweise Die Daten zum Versorgungsgrad der verschiede- geringfügig besser oder schlechter. Durch den Ein- nen Professionen und Disziplinen stammen von der tritt in die Kindertageseinrichtung und den damit Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg verbundenen Kontakt mit anderen Kindern, durch- (KVBW) und sind den Zahlen zur Bedarfsplanung laufen viele Kinder erste Infektionskrankheiten. Die entnommen (KVBW, 2017). Der Versorgungsgrad ist hohe Anzahl an Infektionskrankheiten und Durch- das Verhältnis der Zahl der Ärzte oder Therapeuten fallerkrankungen verwundern deshalb nicht. Bei bezogen auf die Zahl der Einwohner. Je nach Professi- den Entwicklungsstörungen ist davon auszugehen, on und Disziplin aber auch in Abhängigkeit zu Stadt- dass ein großer Anteil der Förderbedarfe im Bereich oder Landgebiet ist der Versorgungsgrad prozentual Sprache liegt, dies lässt sich durch die Ergebnisse der festgelegt (KVBW 2017). Daraus ergibt sich die Zahl Einschulungsuntersuchung (siehe Kapitel 3.4 Sprach- zugelassener Kassensitze. Ab einer Versorgung von entwicklung) sowie durch die Daten der Inanspruch- 110 % wird seitens der Kassenärztlichen Vereinigung nahme der Frühförderung stützen (siehe Kapitel von Überversorgung, unter 50 % von Unterversor- 5.3Frühförderung). gung gesprochen (KVBW 2017).

3.8 Versorgungsstruktu- 3.8.1 Kinder- und Jugend- ren im Ortenaukreis ärztliche Versorgung im

Welche Bedeutung haben die Versor- Ortenaukreis gungsstrukturen für die Kindergesund- heit und Teilhabe? Was ist die Kinder- und Jugendmedizin?

Die ausreichende Versorgung mit Kinder- und Ju- Die Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrie oder Kin- gendarztpraxen sowie mit Kinder- und Jugendli- derheilkunde ist die Lehre von der Entwicklung des chenpsychotherapeutischen und -psychiatrischen kindlichen und jugendlichen Organismus, seinen Praxen ist nicht nur bedeutsam für die Behandlung Erkrankungen sowie deren Behandlung und Vorbeu- von körperlichen und seelischen Erkrankungen der gung.

Präventions- und Gesundheitsbericht 048 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

Wie ist die Versorgung durch Kinder- Insgesamt zeigt sich zusammengefasst, dass es trotz und Jugendärzte? einer statistischen Überversorgung im Ortenaukreis in der Praxis zu Versorgungsengpässen kommt. Zum Stichtag 05.07.2017 kommen im Ortenaukreis laut der KVBW insgesamt 25 Kinder- und Jugendärz- Zur Frage der Bedarfsplanung für Kinder- und Ju- te auf 73.178 Einwohner (0 bis 18 Jahre). Somit liegt gendärzte hat der Gemeinsame Bundesausschuss der Versorgungsgrad im Ortenaukreis auf Grundlage (GBA) ein Gutachten in Auftrag gegeben, das 2018 der aktuellen Bedarfsplanung bei 131,8 %. Daraus re- vorgestellt werden soll. sultiert rein statistisch eine Überversorgung von 4,1 Kinder- und Jugendarztsitzen (KVBW 2017, S. 32). 3.8.2 Kinder- und Jugend- Wie lassen sich die Zahlen interpretieren? lichenpsychotherapeuti-

Gemäß den Zahlen der KVBW besteht im Ortenau- sche Versorgung im kreis statistisch betrachtet eine kinder- und jugend- Ortenaukreis ärztliche Überversorgung. Trotzdem kommt es – wie bereits berichtet (siehe Kapitel 3.2 Früherkennungs- Was behandeln Kinder- und Jugend- untersuchungen) – in der Praxis teilweise zu Eng- lichenpsychotherapeuten und wie ist pässen bei der Terminvergabe und zu langen Warte- geregelt, dass es genügend Therapeu- zeiten. Gründe könnten darin liegen, dass in einigen ten gibt? Stadtteilen ein erhöhter Beratungs- und Behand- lungsbedarf besteht. Beispielsweise aufgrund eines Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten behan- erhöhten Anteils von Familien mit eher niedrigem deln psychische Störungen von Kindern und Jugendli- soziökonomischem Status und daraus resultieren- chen durch Psychotherapie (Stellpflug & Berns 2008) den erhöhten gesundheitlichen Belastungen. Mit der und führen die überwiegende Zahl von Psychothe- Folge teilweiser sprachlicher Verständigungsproble- rapien für diese Altersgruppe durch. In geringerem me bei Familien mit Migrationshintergrund kann ein Umfang wird Psychotherapie für Kinder und Jugend- erhöhter Aufwand im Einzelfall entstehen. liche auch von Psychologischen und Ärztlichen Psy- chotherapeuten angeboten. Seit dem Jahr 2009 be- Die Kinder- und Jugendärzte sind nicht gleichmäßig steht eine gesetzlich festgelegte Mindestquote nach über den Ortenaukreis verteilt (Landesgesundheits- der 20 % der Kassensitze für Psychologische Psycho- amt 2014). Einzelne Familien müssen lan- therapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsycho- ge Wege in Kauf nehmen. Wie die Einschulungsun- therapeuten reserviert sind. Mit der gesetzlichen tersuchung zeigt, übernehmen daher im ländlichen Regelung des Gesetzliche Krankenversicherungs-Or- Raum vereinzelt Allgemeinmediziner die kinder- und ganisationsentwicklungsgesetz (GKV-OrgWG) sollte jugendärztliche Versorgung.

Präventions- und Gesundheitsbericht 049 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

eine Verbesserung der psychotherapeutischen Ver- Wie lassen sich die Zahlen interpretie- sorgung von Kindern und Jugendlichen gegenüber ren? der früheren Unterversorgung erzielt und gesichert werden (Meißner 2010). Im Ortenaukreis ist rein statistisch gesehen auf Grundlage der aktuellen Regelungen zur Bedarfs- Wie ist die Versorgung durch Kinder- planung bei einem Versorgungsgrad von 125,8 % und Jugendlichenpsychotherapeuten? eine Überversorgung im Bereich der Psychotherapie gegeben. Demnach wird die Grenze zur Überversor- Der statistische Versorgungsgrad auf Grundlage der gung um 15,8 % überschritten. Die Versorgung durch aktuell gültigen Bedarfsplanungsregelung liegt im Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ist da- Ortenaukreis für Psychotherapeuten über alle Alters- bei auf 20 % der Gesamtversorgung gedeckelt. bereiche bei 125,8 % (KVBW 2017, S. 44). In Summe resultiert daraus statistisch betrachtet eine Überver- In der Wartezeitenstudie der Bundespsychothera- sorgung von 11,2 Therapeutensitzen. peutenkammer (BPtK) (2011) zeigt sich demgegen- über, dass die psychotherapeutischen Praxen für alle Zum Stichtag 29.05.2017 entfallen im Ortenaukreis Altersgruppen bundesweit sehr stark überlaufen sind von insgesamt 89,30 Psychotherapeuten 18,95 auf und in der Praxis dadurch eine erhebliche Unterver- den Bereich der Kinder- und Jugendlichenopsycho- sorgung besteht. In Baden-Württemberg warten die therapie (KVBW 2017, S. 45). Für den Ortenaukreis ist Patienten durchschnittlich 11,4 Wochen auf ein erstes damit die Mindestversorgungsquote von 20 % aus- Gespräch mit einem Psychotherapeuten (BPtK 2011, geschöpft. S. 9). Getrennte Zahlen zur Wartezeit in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie sind darin nicht enthalten. Aus der konkreten Praxis im Ortenaukreis wird jedoch durchgängig über lange Wartezeiten be- richtet. Lange Wartezeiten können zur Verschlechte- rung der gesundheitlichen Situation beitragen, dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche.

Es besteht offensichtlich aktuell eine Diskrepanz zwischen den offiziellen Berechnungen zum Versor- gungsgrad und der konkreten Situation in der Praxis. Eine Reform der Bedarfsplanung wird seit längerer Zeit diskutiert.

Präventions- und Gesundheitsbericht 050 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten und Versorgungsstrukturen

3.8.3 Kinder- und Jugend- Wie lassen sich die Zahlen interpretie- lichenpsychiatrische Ver- ren? sorgung im Ortenaukreis Für die Kinder- und Jugendlichenpsychiater besteht im Bereich Südlicher Oberrhein rein statistisch eine Was behandeln Kinder- und Jugend- Überversorgung. lichenpsychiater? Viele dieser Ärzte finden sich jedoch in den größeren Die Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie ist ein me- Städten. Die fachärztliche Versorgung der Patienten dizinisches Fachgebiet, welches sich mit der Diag- auf dem Land erfordert eine längere Fahrtzeit, so nostik und Therapie von psychischen, psychosoma- dass die Zugangsmöglichkeiten unterschiedlich sind tischen und neurologischen Störungen bei Kindern (Friedrich-Ebert-Stiftung 2011). und Jugendlichen befasst. Im Ortenaukreis schätzen die Fachärzte die Versor- Wie ist die Versorgung durch Kinder- gungslage als ausreichend ein. und Jugendlichenpsychiater?

Die Versorgung der Kinder- und Jugendlichenpsych- iater wird über die KVBW für die räumliche Einheit Südlicher Oberrhein errechnet. Dass bedeutet, dass hier die Stadt Freiburg sowie die Landkreise Em- mendingen, -Hochschwarzwald und der Ortenaukreis zusammengefasst werden. Für den südlichen Oberrhein liegt der Versorgungsgrad mit Kinder- und Jugendlichenpsychiatern nach der sta- tistischen Berechnungsgrundlage bei 219,8 %. Im Ortenaukreis gibt es insgesamt vier Kinder- und jugendpsychiatrische Praxen mit fünf Fachärzten (Stand 2017). Ferner ist an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Offenburg (Klinik an der Linden- höhe) eine kinder- und jugendpsychiatrische Ambu- lanz eingerichtet.

Präventions- und Gesundheitsbericht 051 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Was ist die Kinder- und Jugendhilfe und Welche Zielgruppe hat die Kinder- und welche Bedeutung hat sie für die Kin- Jugendhilfe dergesundheit und Teilhabe? Die Kinder- und Jugendhilfe unterstützt Kinder und An erster Stelle ist die Erziehung und Entwicklung deren Familien ab der Geburt, junge Menschen ein- von Kindern und Jugendlichen die Aufgabe der El- schließlich junger Volljähriger bis 21, in Einzelfällen tern. Staat und Gesellschaft tragen eine Mitverant- bis 27 Jahre (SGB VIII; Rätz-Heinisch et al. 2009; Sachs wortung. Die Kinder- und Jugendhilfe hat den Auf- 2011). trag, dazu beizutragen, dass jeder junge Mensch das Recht auf Erziehung und Förderung seiner Entwick- Was wird in diesem Kapitel beschrie- lung verwirklichen kann. Die Herausforderungen der ben? Kinder- und Jugendhilfe sind die Herstellung von Chancengleichheit, die Vermeidung und der Abbau Es werden ausgewählte Leistungsbereiche der Kin- von Benachteiligung und auch der Schutz von Kin- der- und Jugendhilfe sowie kreisspezifische Daten dern und Jugendlichen vor Gefahren. Die Kinder- und vorgestellt, die für 3- bis 10-jährige Kinder und ihre Jugendhilfe leistet damit einen unverzichtbaren Bei- Familien von besonderer Bedeutung sind sowie trag zum gesunden Aufwachsen der Kinder und ihrer Schnittstellen und Anknüpfungspunkte zum Thema Familien (Sozialgesetzbuch (SGB) VIII, S. 3). Prävention und Gesundheitsförderung aufzeigen. Schwerpunkt dieses Kapitels sind Themenbereiche, Um diesen Auftrag zu erfüllen, weist die Kinder- und an denen sich universelle und selektive Präventions- Jugendhilfe ein breites Leistungsspektrum auf. Die- und Gesundheitsfördermaßnahmen gut anschlie- ses wird durch öffentliche Träger (Jugendämter, Lan- ßen lassen. Die Darstellung umfasst die allgemeinen desjugendämter) sowie freie Träger (Jugend- und Hilfen zur Erziehung einschließlich der Erziehungs- Wohlfahrtsverbände) abgedeckt (SGB VIII; Rätz-Hei- beratung sowie Daten zur Schulsozialarbeit. nisch et al. 2009; Sachs 2011). Woher haben wir die Daten erhalten? Die Leistungen untergliedern sich in zwei große Bereiche. Zum einen in den Bereich Kindertages- Die Daten stammen aus internen Datenquellen des einrichtungen und Tageseltern (hier im Kapitel 6 Jugendamts und des Amts für Soziale und Psycholo- Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem) zum gische Dienste des Landratsamts Ortenaukreis sowie anderen in den Bereich der erzieherischen Hilfen (s. der Sozialberichte des Ortenaukreises aus den Jahren u.) (SGB VIII, S. 3). 2013 und 2015. Zudem wurden Daten des Kommunal- verbands für Jugend und Soziales Baden-Württem- berg (KVJS) aus den Jahren 2014 und 2015 verwendet.

Präventions- und Gesundheitsbericht 052 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

4.1 Hilfen zur Erziehung Die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche nach § 35a SGB VIII nimmt Was sind die Hilfen zur Erziehung? ebenfalls eine Sonderstellung ein. Der Paragraph for- muliert einen eigenen Rechtsanspruch für seelisch Die Hilfen zur Erziehung (HzE) sind gesetzliche Leis- behinderte oder von seelischer Behinderung bedroh- tungen der Jugendhilfe für Familien mit Kindern, te Kinder und Jugendliche. Anspruchsinhaber ist das die von den Kommunen (Städte und Landkreise) er- Kind selbst (Macsenaere et al. 2013). (Siehe Kapitel bracht werden. 4.1.1.4 Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Kapitel 5.2 Eingliederungshilfe). Wo sind die Hilfen zur Erziehung gesetz- lich verankert? Art und Umfang der Hilfen zur Erziehung richten sich nach dem erzieherischen Bedarf im Einzelfall, dabei In den § 27–40 des SGB VIII hat der Gesetzgeber die soll das engere soziale Umfeld des Kindes mit einbe- Regelungen für die Hilfen formuliert. Die einzelnen zogen werden (Hechler 2011). Hilfen zur Erziehung werden in § 28–35 aufgeführt. Manche Hilfen werden nach Durchführung des Hil- Welche Bedeutung haben die Hilfen zur feplanverfahrens (§ 36 SGB VIII) von den örtlichen Erziehung für die Kindergesundheit und Jugendämtern gewährt. Eine Sonderstellung kommt Teilhabe? dabei dem niederschwelligen, ambulanten Zugang zur Erziehungsberatung zu (§36a Abs.2 SGB VIII). Hilfen zur Erziehung können von Personensorgebe- rechtigten in Anspruch genommen werden, wenn Hilfearten sind: eine dem Wohl des Kindes entsprechende Erzie- • Erziehungsberatung (§ 28 SGB VIII) hung nicht gewährleistet und somit eine Hilfe für • Soziale Gruppenarbeit (§ 29 SGB VIII) die gesunde Entwicklung des Kindes notwendig und • Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 SGB VII) geeignet ist. Ziel der Hilfen zur Erziehung ist die Er- • Erziehung in einer Tagesgruppe (§32 SGB VIII) schließung und Aktivierung eigener Ressourcen und • Vollzeitpflege (§ 33 SGB VIII) die unterstützende Begleitung auf dem Weg zu selb- • Erziehungsbeistand (§ 30 SGB VIII) ständiger Problembewältigung. Die Hilfen zur Erzie- • Heimerziehung, betreute Wohnform (§ 34 SGB hung können als selektive und indizierte präventive VIII) und Angebote bezeichnet werden. Sie sind Hilfsangebo- • Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung te für belastete Familien und sollen mit Themen der (§ 35 SGB VIII) universellen Prävention und Gesundheitsförderung (Macsenaere et al. 2013) ergänzt und erweitert werden (Hechler 2011).

Präventions- und Gesundheitsbericht 053 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Wie viele Fälle der Hilfen zur Erziehung Betrachten wir die Daten zu je 1.000 von 0- bis 21-jäh- gibt es im Ortenaukreis? rigen Einwohnenden ergibt sich folgendes Ergebnis:

Bei den Fallzahlen der Hilfen zur Erziehung werden die einzelnen Hilfearten unterschieden. §§ 27 & 29-35 23,55

§§ 27 & 29-35 & 35a s-a 25,49 Die Zahlen der Erziehungsberatung (§ 28) sind auf- grund der oben erwähnten Sonderstellung nicht da- rin enthalten. Sie werden im nachfolgenden Kapitel Tabelle 21: Inanspruchnahme der Hilfen zur Erzie- beschrieben (siehe Kapitel 4.2.1 Erziehungsberatung). hung je 1.000 der 0- bis 21-jährigen Kinder 2015

Quelle: KVJS Baden-Württemberg im Jahr 2015b Zusammengefasst gab es im Jahr 2015 im Ortenau- kreis insgesamt 2.044 HzE-Fälle. Unter Einschluss der Wie lassen sich die Zahlen interpretie- Fälle nach § 35a, handelt es sich um 2.213 Fälle. Bei al- ren? len Angaben sind Kinder und Jugendliche von 0 bis 21 Jahre erfasst. In § 27 werden bei den Fallzahlen solche Hilfen be- rücksichtigt, die nicht den Hilfen nach den § 29-35

4 §§ 27 & 29-35 entsprechen (z. B. der Einsatz von Familienhebam- men (FHeb) oder eines Haushaltsorganisationstrai- 2014 2015 Steigerung Steigerung absolut in % nings). Die anderen Hilfen werden über die einzelnen Paragraphen aufsummiert. 2030 2044 14 1

§§ 27 & 29-35 & 35a sonst. amb. 4.1.1 Ausgewählte Leis- 2014 2015 Steigerung Steigerung tungen des Kommunalen absolut in % Sozialen Dienstes (KSD) 2169 2213 44 2

Der KSD leistet ein breites Spektrum an Hilfen zur Er- Tabelle 20: Fallzahlen der Hilfen zur Erziehung ziehung. Quelle: KVJS Baden-Württemberg im Jahr 2013

Wie ist der KSD im Ortenaukreis organi- siert?

Flächendeckend steht in jeder der fünf Raumschaften ein KSD zur Verfügung. Er ist ein Fachbereich des Ju- 4 Die Beschreibung der Hilfearten ist unter der Unterüberschrift „Wie sind gendamtes (Landratsamt Ortenaukreis – Jugendamt die Hilfen zur Erziehung gesetzlich verankert?“ in diesem Kapitel beschrie- ben.

Präventions- und Gesundheitsbericht 054 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

2016). Der KSD ist in seinen Aufgaben identisch mit • Allgemeine Sozial- und Lebensberatung dem in anderen Landkreisen meist als Allgemeiner (§16 SGB VIII) Sozialer Dienst (ASD) bezeichneten Dienst. • Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 SGB VIII) • Vollzeitpflege (§ 27, § 33, § 44, § 72a & § 39 SGB VIII) An welche Zielgruppe richtet sich der • Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung KSD? (SGB VIII § 35) • Eingliederungshilfe für seelisch behinderte oder Der KSD ist Ansprechpartner für Familien, Kinder, von seelischer Behinderung bedrohte Kinder und Jugendliche und junge Volljährige, Alleinerziehende Jugendliche (§ 35a SGB VIII) und Personen, die für Kinder und Jugendliche sorgen. • Beratung bei Trennung, Scheidung und Umgang (§§ 17,18 SGB VIII) Welche Angebote richten sich an (Landratsamt Ortenaukreis - Jugendamt 2016b). Familien mit 3- bis 10-jährigen Kindern?

Der KSD berät und unterstützt Eltern, um positive 4.1.1.1 Exkurs: Der Schutz- Lebensbedingungen zu erhalten oder zu schaffen. Er auftrag bei Kindeswohl- unterstützt bei persönlichen sowie familiären Prob- lemen bzw. Konflikten auch durch Hilfen zur Erzie- gefährdung hung oder Eingliederungshilfen für seelisch behin- Der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist gemäß derte Kinder und Jugendliche. Der KSD trägt somit Bundeskinderschutzgesetz eine gesamtgesellschaft- dazu bei, eine gute Entwicklung, auch unter schwie- liche Aufgabe (BKiSchG, Art. 1) und stellt im Kinder- rigen Lebensverhältnissen, zu ermöglichen. Er stellt und Jugendhilfesystem ein wesentliches Ziel dar (§ 1 außerdem den Schutz von Kindern sicher (Landrat- Abs. 3 Nr. 3 SGB VIII). Das Jugendamt (KSD) selbst hat samt Ortenaukreis – Jugendamt 2016b). dabei sowohl einen Hilfeauftrag (s. Hilfen zur Erzie- hung), als auch eine wichtige Schutz- und Kontroll- Wie sind die ausgewählten Aufgaben funktion inne. Auch die Bildungs- und Gesundheits- des KSD gesetzlich verankert? systeme sind wichtige Akteure im Netzwerk, um den Kinderschutz mit zu gewährleisten (BKiSchG, Art. 1, Der Schutz und die Hilfe bei Kindeswohlgefährdung § 3 Gesetz zur Kooperation und Information zum Kin- nach § 8a SGB VIII und § 8 b SGB VIII haben obers- derschutz (KKG)). Im Folgenden wird Kinderschutz te Priorität. Sie sind die verantwortungsvollste und nicht in seinem umfassenden und weiten Verständ- schwierigste Tätigkeit des KSD. nis besprochen, sondern eng umgrenzt.

Ausgewählte weitere Aufgabenschwerpunkte und Leistungen des KSD, auf die im Folgenden näher ein- gegangen wird, sind:

Präventions- und Gesundheitsbericht 055 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Was meint Elternverantwortung und Welche Rolle hat das Familiengericht? Staatliche Gemeinschaft? Ist ein Kind oder Jugendlicher in seinem körperlichen, Die Pflege und Erziehung von Kindern ist im Grund- geistigen oder seelischen Wohl gefährdet und sind gesetz (GG) Artikel 6 Abs.2 als das natürliche Recht die Eltern nicht bereit oder in der Lage die Gefahr für und die Pflicht zuallererst ihrer Eltern festgeschrie- ihr Kind abzuwenden, entscheidet das Familienge- ben. Über die Betätigung der Eltern wacht die soge- richt gemäß § 1666 BGB über geeignete Maßnahmen nannte staatliche Gemeinschaft (Jugendamt, Famili- zur Abwendung der Gefahr. Zu den Maßnahmen ge- engericht, Schulen, Gesundheitsbehörden u. a.). Nur hört auch die teilweise oder vollständige Entziehung aufgrund von Gesetzen darf im jeweiligen Einzelfall der elterlichen Sorge. Das Familiengericht wird in der in das elterliche Sorgerecht (= Grundrecht) eingegrif- Regel vom Jugendamt als Fachbehörde angerufen. fen werden. Auch Dritte, z. B. Schulen oder Kliniken haben im Ein- zelfall diese Möglichkeit. Bei der Frage der Trennung Was bedeutet der Schutzauftrag des eines Kindes von den Eltern gelten die Grundsätze Jugendamtes, KSD? von Verhältnismäßigkeit und dem Vorrang öffentli- cher Hilfen (§ 1666a BGB). Das Jugendamt hat auf der Grundlage des GG und des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) ein sogenanntes Wie handeln freie Träger der Kinder- staatliches Wächteramt inne. Mit § 8a SGB VIII wird und Jugendhilfe im Kinderschutz? der Schutzauftrag des Jugendamtes bei Kindeswohl- gefährdung konkretisiert: Werden dem Jugendamt Zwischen den freien Trägern der Kinder – und Ju- (KSD) gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung gendhilfe (Kindertageseinrichtungen, Schulsozialar- des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen bekannt, beit, u. a.) und dem öffentlichen Träger der Jugend- so hat es das Gefährdungsrisiko im Zusammenwir- hilfe (Landratsamt – Jugendamt) im Ortenaukreis ken mehrerer Fachkräfte einzuschätzen. Eltern und bestehen nach § 8a Abs.4 SGB VIII eine verpflichtende Kinder sollen in die Gefährdungseinschätzung einbe- schriftliche Vereinbarungen zum Kinderschutz. Darin zogen werden, sofern der wirksame Schutz des Kin- sind grundlegenden Schritte zum Verfahrensablauf des dadurch nicht infrage gestellt wird. Der KSD soll beschrieben, wenn gewichtige Anhaltspunkte auf zudem geeignete Hilfen zur Abwendung von Gefähr- Kindeswohlgefährdung vorliegen. Freie Träger sind dungen anbieten und falls erforderlich, das Familien- verpflichtet, eine eigene Gefährdungseinschätzung gericht hinzuziehen (§ 8a, Abs. 1-3 SGB VIII). Besteht vorzunehmen, sich dazu regelhaft mit einer sog. ‘in- eine dringende Gefahr und kann die Entscheidung soweit erfahrenen Fachkraft‘ im Kinderschutz (IEF) des Familiengerichts nicht abgewartet oder rechtzei- anonymisiert zu beraten und wenn erforderlich das tig eingeholt werden, so ist das Jugendamt (KSD) ver- Jugendamt (KSD) zu informieren. pflichtet, das Kind oder den Jugendlichen in Obhut zu nehmen (§ 8a Abs.2 und 42 Abs.1 SGB VIII).

Präventions- und Gesundheitsbericht 056 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Wie handeln Personen und Institutio- 4.1.1.2 Sozialpädagogi- nen des Gesundheitssystems und des Bildungssystems im Kinderschutz? sche Familienhilfe (SPFH)

Wegen ihrer besonderen quantitativen und qualita- Alle Personen, die beruflich mit Kindern und Ju- tiven Bedeutung wird die SPFH als eine Form der Hil- gendlichen in Kontakt stehen, haben bei Hinweisen fen zur Erziehung hier gesondert dargestellt. auf Kindeswohlgefährdung nach § 8b Abs. 1 SGB VIII einen rechtlichen Anspruch auf kostenfreie Be- Was ist die SPFH? ratung durch eine sogenannte ‘insoweit erfahrene Fachkraft‘ (IEF). Die IEF-Beratung wird von allen fünf Die SPFH ist eine aufsuchende Form der ambulanten Psychologischen Beratungsstellen im Ortenaukreis Kinder- und Jugendhilfe nach § 31 SGB VIII aus dem angeboten, sowie von der Fachberatungsstelle Auf- Leistungsspektrum der Hilfen zur Erziehung. Mit der schrei e.V., Offenburg und dem Dt. Kinderschutz- SPFH werden meist Familien mit unterschiedlichsten bund, Kreisverband Offenburg. Fachkräfte des Ge- Problemlagen (Bildung, Arbeit, Wohnung, Finanzen sundheitssystems, insbesondere Ärzte, erhalten usw.) unterstützt. Die SPFH unterstützt Eltern darin, auch IEF-Beratung durch die Kinderschutzambulanz ihre Kinder zu erziehen und zu versorgen. Sie orien- des Klinikums Offenburg-Gengenbach. Die Beratung tiert sich am gesamten Familiensystem und an des- erfolgt mit anonymisierten Daten zur Familie und sen sozialem Netzwerk mit seinen Erziehungs-, Be- soll helfen, Gefährdungen besser einzuschätzen und ziehungs-, sozialen und materiellen Problemen und Informationen und Handlungsmöglichkeiten zum Ressourcen. Anlass für diese Hilfe nach § 31 SGB VIII Kinderschutz im Einzelfall aufgezeigt zu bekommen. ist ein erzieherischer Bedarf, wenn die zum Wohl ei- nes Kindes bzw. Jugendlichen entsprechende Erzie- Sogenannte Berufsgeheimnisträger (Ärzte, Lehrer, u. hung in dessen Familie nicht gewährleistet werden a.) dürfen unter bestimmten Voraussetzungen Mit- kann (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frau- teilung an das Jugendamt machen, ohne sich bezüg- en und Jugend o.J.). lich ihrer Schweigepflicht strafbar zu machen (§ 4 KKG). Bildungs- und Gesundheitssysteme haben teil- Wer ist die Zielgruppe der SPFH? weise auch eigene rechtliche Vorgaben zum Kinder- schutz (z. B. Schulgesetz Baden-Württemberg § 85; Eine SPFH kann in allen Familien und allen Familien- Kinderschutzgesetz Baden-Württemberg, § 1, Satz 2). formen mit Kindern eingesetzt werden, die sich in Im Kinderschutz ist es zum Wohle der Familien stets Krisen- und / oder Belastungssituationen befinden ein grundlegendes Ziel, dass die Beteiligten, d.h. Ge- und überfordert sind (Rothe 2015; Helmig, Blüml & sundheitssystem, Kinder- und Jugendhilfesystem Schattener 1994). und Bildungssystem bestmöglich zusammenwirken und Verfahren im Kinderschutz abgestimmt werden (vgl. § 3 KKG).

Präventions- und Gesundheitsbericht 057 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Wie ist die SPFH gesetzlich verankert? Wie ist die SPFH im Ortenaukreis orga- nisiert? Die SPFH zählt zu den Hilfen zur Erziehung und ist in § 31 SGB VIII formuliert (Rothe 2015; Helmig, Blüml & Die SPFH ist in Trägerschaft des Ortenaukreises orga- Schattener 1994). Im Gesetzestext heißt es: nisiert. Die Fachkräfte für soziale Arbeit sind im Ju- gendamt angestellt. „Sozialpädagogische Familienhilfe soll durch inten- sive Betreuung und Begleitung Familien in ihren Er- Woher haben wir die Daten erhalten? ziehungsaufgaben, bei der Bewältigung von Alltags- problemen, der Lösung von Konflikten und Krisen im Alle Daten stammen von der SPFH des Landratsamts Kontakt mit Ämtern und Institutionen unterstützen Ortenaukreis aus dem Kalenderjahr 2015. Sie bezie- und Hilfe zur Selbsthilfe geben. Sie ist in der Regel auf hen sich überwiegend auf die im selben Jahr beende- längere Dauer angelegt und erfordert die Mitarbeit ten 104 Fälle von Kindern und Jugendlichen im Alter der Familie“. von 0 bis 21 Jahren. Es werden die Fallzahlen der SPFH und deren Verteilung auf die Raumschaften darge- Der KSD entscheidet über die geeignete und notwen- stellt. Ferner werden Daten vorgestellt, die Querbe- dige Hilfe und leitet den Hilfeprozess ein. Gemeinsam züge zu den Themen aus Kapitel 2 Allgemeine Sozial- mit den sorgeberechtigten Eltern werden gemäß § daten und Kapitel 3 Ausgewählte Gesundheitsdaten 36 SGB VIII der Hilfeplan erstellt und die entwickel- und Versorgungsstrukturen zulassen. ten Ziele mit der SPFH und ggf. Dritten abgestimmt. Die Zielsetzungen und Vereinbarungen werden vom Wie stark wird die SPFH im Ortenauk- KSD im Hilfeplan schriftlich dokumentiert. reis in Anspruch genommen?

Zum Stichtag 25.02.2016 gab es 168 laufende Fälle. Im Jahr 2015 wurden 104 Fälle beendet, in denen insge- samt 246 Kinder und Jugendliche betreut wurden. In der Raumschaft Offenburg wurden die meisten SPFH Fälle durchgeführt.

5 Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Lahr Wolfach

Beendete Fälle 104 17 11 41 32 3

Betreute Kinder 216 33 33 89 61 3

Tabelle 22: Räumliche Zuordnung der SPFH beendeten Fälle und betreuten Kinder

Quelle: SPFH 2016

Die durchschnittliche Dauer der beendeten Fälle betrug 18 Monate (SPFH 2016).

5 Gemeint ist hier die Raumschaft Haslach (siehe Kapitel 1.6 Raumschaft Haslach im Kinzigtal). Der KSD und die SPFH haben ihren Sitz in Wolfach. Daher wird in diesem Kontext von Wolfach gesprochen. Präventions- und Gesundheitsbericht 058 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Wie alt sind die Kinder in den betreuten leben mit beiden Eltern und 12 % mit einem Elternteil Familien? plus Partner. 1% Prozent wächst bei den Großeltern auf (SPFH 2016). Folgende Abbildung zeigt die Altersverteilung der Kinder in den von der SPFH betreuten Familien. Es Bei 57 % der Kinder liegt das Sorgerecht bei beiden wurden insgesamt 216 Kinder einbezogen. Davon Elternteilen, bei 41 % bei einem Elternteil, 2 % haben waren 93 weiblich und 123 männlich. Die Darstellung einen Vormund (n = 104) (SPFH 2016). (Siehe Kapitel erfolgt in absoluten Zahlen. 2.1 Lebensformen der Familien).

106 Wie sichern Familien der SPFH ihren Lebensunterhalt?

Über 70 % der Familien waren im SGB I oder SGB II 53 Bezug. Die meisten Familien (60 %) hatten während 42 der Betreuungszeit Schulden (siehe Kapitel 2.2 Kin- der aus Familien mit SGB II Bezug).

11 Wie viele Familien der SPFH haben einen Migrationshintergrund? 0 - 3 Jahre 4 - 10 Jahre 11 - 15 Jahre 16 - 18 Jahre Abbildung 8: Alter der Kinder in den von SPFH 35 % der in 2015 betreuten Familien haben einen betreuten Familien Quelle: SPFH 2016 Migrationshintergrund (n = 104) (SPFH 2016). (Siehe Kapitel 2.3 Kinder mit Migrationshintergrund) Die Mehrzahl der Kinder ist zwischen 4 und 10 Jahren alt. Wie lassen sich die Daten interpretie- ren? Wie sind die Lebensformen der Famili- en, die eine SPFH in Anspruch nehmen? Die Altersgruppe der 4 bis 10-jährigen ist bei Fami- lien, die eine SPFH als HzE erhalten besonders stark Bei über einem Drittel aller Familien sind die Partner vertreten. Für die gesunde Entwicklung der Kinder ist getrennt (17 % geschieden, 22 % getrennt lebend). In dies ein besonders wichtiger Altersabschnitt. Da bei einem weiteren Drittel sind die Erziehungspersonen diesen Familien meist multiple Problemlagen vorlie- ledig (35 %). Weniger als ein Viertel (22 %) ist ver- gen (Bildung, Arbeit, Wohnung, Finanzen usw.), muss heiratet und 4 % der Eltern sind verwitwet (n = 104) von erhöhten gesundheitlichen Belastungen und (SPFH 2016). Entwicklungsgefährdungen der Kinder ausgegan- gen werden Dies verdeutlicht die große Bedeutung Über die Hälfte der Kinder wächst also mit nur einem dieser Hilfeleistung für die Unterstützung der Eltern Elternteil im Haushalt auf (57 %). 30 % der Kinder und die weitere Entwicklung der Kinder.

Präventions- und Gesundheitsbericht 059 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

4.1.1.3 Vollzeitpflege liche Belastungen können z. B. durch Suchterkran- kungen oder andere psychische Erkrankungen be- stehen, die die Erziehungsfähigkeit beeinträchtigen Was ist die Vollzeitpflege und wie ist sie können (Hechler 2011; Funk 1999). gesetzlich verankert?

Woher haben wir die Daten erhalten? Die Vollzeitpflege zählt zu den lebensfeldersetzen- den Hilfen zur Erziehung (§ 27 SGB VIII, § 33 SGB VIII). Die Daten stammen vom Jugendamt des Ortenau- Sie umfasst die dauerhafte Unterbringung oder auch kreises und wurden zum Stichtag 22.12.2016 ausge- die Unterbringung für einen definierten Zeitraum wertet. Es sind auch diejenigen Kinder mit aufge- eines Kindes in einer Pflegefamilie. Dies ermöglicht führt, auf die der § 35a in Verbindung mit §33 zutrifft. dem Kind das Aufwachsen in einem Familiensystem. Also Kinder, bei denen eine seelische Behinderung vorliegt bzw. droht und die sich in Vollzeitpflege be- Was sind die Gründe der Unterbringung finden. Die eher kurzfristige Bereitschaftspflege wur- von Kindern in der Vollzeitpflege? de in dieser Auswertung nicht mit einbezogen. Da für den vorliegenden Bericht für diesen Themenbereich Es gibt vielschichtige Gründe, warum sich ein Kind vom Jugendamt eine gesonderte Auswertung durch- in einer Vollzeitpflege befindet. Es kann z. B. - erfor geführt wurde, können hier die spezifischen Daten derlich sein, ein Kind aufgrund einer akuten Kindes- der 3- bis 10-jährigen Kinder betrachtet werden. wohlgefährdung (vgl. § 1666 BGB oder § 42 SGB VIII) aus dem familiären Ursprungssystem herauszulösen. Ferner werden in diesem Kapitel Bezüge zu Angaben Meist sind die Herkunftsfamilien chronisch überlas- aus dem Sozialbericht 2015 hergestellt. tet bzw. erzieherisch überfordert. Sodass es neben der Gewährleistung adäquater Erziehungs- und Ent- Wie viele Kinder befinden sich im wicklungsbedingungen für das Kind, auch von Eltern Ortenaukreis in Vollzeitpflege? als Unterstützung und Erleichterung empfunden werden kann, wenn sie (vorübergehend) nicht mehr Die Tabelle zeigt die Anzahl der 3- bis 10-jährigen Kin- primär für das Kind sorgen müssen. Besondere elter- der

Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Offenburg Lahr Lahr Wolfach Stadt Umland Stadt Umland

Anzahl der Fälle 154 29 10 22 23 22 34 14

Tabelle 23: Ortenauer Kinder in der Vollzeitpflege untergliedert in räumliche Zuordnung zum Stichtag 22.12.2016

Quelle: Gesonderte Auswertung des Jugendamts (2016b) // Iaufende sowie 2016 beendete Fälle nach § 33 und § 35a / 33 SGB VIII

Präventions- und Gesundheitsbericht 060 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Die meisten Kinder in Vollzeitpflege befinden sich in In Kapitel 5.2 wird die Eingliederungshilfe insgesamt der Raumschaft Lahr, obwohl dies nicht die einwoh- unter Einschluss körperlicher und geistiger Behinde- nermäßig größte Raumschaft ist. Bei den kleineren rungen dargestellt. Raumschaften ist die Zahl der Kinder in Vollzeitpflege in Kehl am höchsten und in Achern am niedrigsten. 4.1.2 Erziehungsberatung

Dem Sozialbericht 2015 ist zu entnehmen, dass die Was ist Erziehungsberatung? Zahl der Kinder in Vollzeitpflege innerhalb von zehn Jahren von 293 Fällen auf 319 Fälle im Ortenaukreis Der Erziehungsberatung kommt ein hoher Stellen- gestiegen ist. Wird die Vergleichsgröße pro 10.000 wert im Gesamtsystem der Kinder- und Jugendhilfe Einwohnern unter 21 Jahren herangezogen bedeutet zu (Landratsamt Ortenaukreis, 2016). In Bund, Land dies im Zeitraum von 2005 bis 2015 einen Anstieg von und auch im Ortenaukreis nimmt die Erziehungs- 29 auf 36,7 Fälle je 10.000 Einwohner (Landratsamt beratung den weitaus größten Anteil unter allen Ortenaukreis 2015, S. 82 + S. 85). erzieherischen Hilfen ein (54,6 % aller Hilfen im Or- tenaukreis). Die Inanspruchnahme steigt seit vielen Wie lassen sich die Daten interpretie- Jahren trotz rückläufiger Kinderzahlen kontinuierlich ren? an. Die Gründe dafür liegen zum einen im verstärk- ten familiären Wandel mit einer Zunahme familiärer Die Strukturen der Vollzeitpflege in Landkreisen, Re- Konflikte und der damit verbundenen Abnahme sta- gionen und Raumschaften sind sehr unterschiedlich. biler Beziehungen, höherer familiärer Gesamtbelas- Im Ortenaukreis finden sich in der Raumschaft Kehl tungen sowie in einer steigenden Zahl psychischer gute gewachsene Strukturen der Vollzeitpflege, was Auffälligkeiten bei Kindern. Zum anderen aber auch die höhere Zahl an Fällen erklärt. Insgesamt besteht in der besonderen Niederschwelligkeit des Zugangs im Ortenaukreis ein gut ausgebautes Pflegekin- zur Erziehungsberatung und der wachsenden Be- derwesen, was der Vergleich zu anderen Stadt- und reitschaft zur Inanspruchnahme in der Bevölkerung Landkreisen bestätigt (KVJS 2013). (Jahresbericht Psychologische Beratungsstellen 2015; Bundesminisiterum für Familie, Senioren, Frauen und 4.1.1.4 Eingliederungshil- Jugend 2013). fe für seelisch behinderte Erziehungsberatung wird im Ortenaukreis weitge- Kinder hend von den Psychologischen Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche erbracht. Zusätzlich wird auch durch den Kommunalen Sozialen Dienst Die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte oder (KSD) Erziehungsberatung geleistet (vgl. § 16 Abs. 2 von Behinderung bedrohte Kinder und Jugendli- Nr. 2 SGB VIII). Im Folgenden wird auf die Daten der che nach § 35a SGB VIII ist eine Leistung der Kin- Psychologischen Beratungsstellen Bezug genom- der- und Jugendhilfe. Je nach Art der Behinderung men. greifen auch die Sozialgesetzbücher neun und zwölf.

Präventions- und Gesundheitsbericht 061 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

4.1.2.1 Leistungen und der Ausübung der Personensorge und des Umgangs- rechts), § 16 Förderung der Erziehung in der Familie Daten der Psychologi- und § 41 (Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung) schen Beratungsstellen wesentliche Rechtsgrundlagen der Erziehungsbera- tung dar. In den Erziehungsberatungsstellen arbei- für Eltern, Kinder und ten Fachkräfte verschiedener Fachrichtungen, mit Jugendliche unterschiedlichen methodischen Ansätzen, in mul- tidisziplinären Fachteams zusammen. Wie sind die Psychologischen Bera- tungsstellen im Ortenaukreis organi- An welche Zielgruppen richten sich die siert? Psychologischen Beratungsstellen?

Erziehungsberatung im Ortenaukreis findet über- • Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 0 wiegend in den Psychologischen Beratungsstellen bis 21 Jahren sowie deren Eltern und weitere Be- für Eltern, Kinder und Jugendliche statt. Im Ortenau- zugspersonen. Familien mit sämtlichen Fragen zu kreis gibt es flächendeckend in jeder Raumschaft Entwicklung und Erziehung sowie Trennung und eine Psychologische Beratungsstelle. Scheidung.

In den Raumschaften Achern, Kehl und Lahr stehen • pädagogische Fachkräfte, Lehrer, Ärzte sowie Mit- die Psychologischen Beratungsstellen in kommu- arbeitende psychosozialer, gesundheitlicher und naler Trägerschaft des Landratsamts Ortenaukreis beratender Einrichtungen (Amt für Soziale und Psychologische Dienste). In den Raumschaften Offenburg und Haslach sind diese in Welche Leistungen bieten die Psycholo- Trägerschaft der jeweiligen Caritasverbände ange- gischen Beratungsstellen? siedelt. Fallbezogene Leistungen: Wie sind die Psychologischen Bera- Familienbezogene Diagnostik, Beratung und Thera- tungsstellen gesetzlich verankert? pie wie z. B.: • Systemische Beratung, Erziehungsberatung, Die Psychologischen Beratungsstellen für Eltern, Trennungs- und Scheidungsberatung Kinder und Jugendliche sind Einrichtungen der Kin- • psychologische Diagnostik der- und Jugendhilfe. Die gesetzliche Grundlage • psychotherapeutische sowie sozial- und beruht auf den § 27 sowie insbesondere § 28 (Erzie- heilpädagogische Hilfen hungsberatung) des SGB VIII. Ferner stellen die § 17 • Einzel- und Gruppenangebote für Kinder (Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung und (z. B. Trennungs- und Scheidungskindergruppen) Scheidung), § 18 (Beratung und Unterstützung bei und für Eltern (z. B. für hochkonflikthafte Trennungs- und Scheidungseltern)

Präventions- und Gesundheitsbericht 062 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Prävention in Form fallübergreifender Leistungen Wie ist die Inanspruchnahme der wie z. B.: Psychologischen Beratungsstellen im • Informations- und Fachveranstaltungen für Kin- Ortenaukreis? dertageseinrichtungen, Schulen und andere Ein- richtungen Wie in der folgenden Tabelle dargestellt, wurden • Angebote zur Elternbildung im Kalenderjahr 2015 insgesamt 2.181 Fälle6 an den • themenbezogene Gruppenangebote Psychologischen Beratungsstellen für Eltern, Kinder • Vernetzung und Kooperation und Jugendliche im gesamten Ortenaukreis bearbei- (Landratsamt Ortenaukreis, Psychologische Bera- tet. Im Durchschnitt werden pro Fall drei Personen tungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche betreut. Das bedeutet, dass im Kalenderjahr 2015 im Ortenaukreis 2015) rund 6.500 Menschen erreicht wurden. Die Anzahl der Fälle war auch in den vergangenen Jahren ähn- Woher haben wir die Daten erhalten? lich. So gab es im Kalenderjahr 2013 insgesamt 2.109 Fälle und im Kalenderjahr 2014 insgesamt 2.184 Fälle Die Daten stammen aus den Jahresberichten der (Landratsamt Ortenaukreis 2016). Psychologischen Beratungsstellen der Kalenderjahre

2013, 2014 und 2015. Jahr 2013 2014 2015

Anzahl der Fälle 2.109 2.184 2.181

Tabelle 24: Anzahl der Fälle der Psychologischen Be- ratungsstellen in den Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015

Quelle: Jahresbericht der Psychologischen Beratungsstellen im

Ortenaukreis 2013, 2014 und 2015

6 Ein Fall entspricht einer Familie.

Präventions- und Gesundheitsbericht 063 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Wie alt waren die Kinder, die an der In der folgenden Tabelle ist die Inanspruchnahme der Beratung teilnahmen? Psychologischen Beratungsstellen im Ortenaukreis in den Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015 nach den Altersgruppen vom dritten bis zum 11. Lebensjahr dargestellt.

Altersgruppe Anzahl der Prozentualer Anzahl der Prozentualer Anzahl der Prozentualer Kinder im Anteil im Fälle im Kalen- Anteil im Fälle im Kalen- Anteil im Kalenderjahr Kalenderjahr derjahr 2014 Kalenderjahr derjahr 2015 Kalenderjahr 2013 2013 2014 2015

3 - 5 Jahre 304 14,4 % 379 17,4 % 378 17,3 %

6 - 8 Jahre 382 18,1 % 412 18,9 % 426 19,5 %

9 - 11 Jahre 335 15,9 % 408 18,7 % 395 18,1 %

Gesamt 1021 48,4 % 1199 55,0 % 1199 54,9 %

Tabelle 25: Altersverteilung der Kinder in den Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015

Quelle: Jahresbericht der Psychologischen Beratungsstellen 2013, 2014 und 2015

In allen drei Kalenderjahren war die Altersgruppe der Wie lassen sich die Daten interpretie- 6- bis 8-jährigen Kinder am häufigsten vertreten vor ren? der Altersgruppe der 9- bis 11-jährigen und der Alters- gruppe der 3- bis 5-jährigen Kinder. Außerdem ist zu Über 50 % der Beratungsfälle innerhalb der Psycholo- erkennen, dass die Fallzahlen dieser Altersgruppen gischen Beratungsstellen sind Familien mit Kindern im Vergleich der Kalenderjahre 2013 und 2015 zuge- im Alter von 3 bis 11 Jahren. Zudem sind die Psycho- nommen haben. Dies betrifft vor allem die Gruppe logischen Beratungsstellen eine wichtige Kooperati- der 3- bis 5-jährigen Kinder, hier gab es einen prozen- onsschnittstelle für alle Akteure, die mit der Zielgrup- tualen Anstieg von etwa 3 % (Landratsamt Ortenau- pe der Kinder zusammenarbeiten. kreis, Dezernat für Bildung, Jungend, Soziales und Arbeitsförderung 2016).

Präventions- und Gesundheitsbericht 064 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Aus welcher Raumschaft kommen die Die folgende Tabelle zeigt die Inanspruchnahme der Kinder und Familien zu den Psychologi- Psychologischen Beratungsstellen durch 3- bis 11-jäh- schen Beratungsstellen? rige Kinder in den einzelnen Raumschaften in den Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015.

Raumschaft Prozentualer Anteil im Prozentualer Anteil im Prozentualer Anteil im Kalenderjahr 2013 Kalenderjahr 2014 Kalenderjahr 2015

Kehl 15,0 % 15,4 % 13,0 %

Achern 15,7 % 14,0 % 14,6 %

Offenburg 26,4 % 28,4 % 28,6 %

Lahr 26,7 % 24,6 % 27,5 %

Haslach 16,0 % 17,6 % 16,2 %

Tabelle 26: Regionale Herkunft der Kinder in den Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015

Quelle: Jahresbericht der Psychologischen Beratungsstellen 2013, 2014 und 2015

Es ist festzustellen, dass die Mehrheit der Kinder mit Wie lassen sich die Daten interpretie- prozentualen Anteilen von circa 25 % bis 29 % aus ren? den Raumschaften Offenburg und Lahr kommen. Da- rauf folgt die Raumschaft Haslach mit circa 16 % des Es bleibt festzuhalten, dass die dargestellten Wer- prozentualen Anteils. Die Raumschaften Kehl und te mit den jeweiligen Anteil der Einwohnenden der Achern erreichen Werte von circa 13 % bis 16 % des Raumschaften einhergehen (Landratsamt Ortenau- prozentualen Anteils. kreis 2016). Auch sind an den Psychologischen Bera- tungsstellen der großen Raumschaften Offenburg und Lahr mehr Mitarbeitende tätig, so dass hier mehr Fälle bearbeitet werden können.

Präventions- und Gesundheitsbericht 065 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Was waren die Gründe der Inanspruch- In der folgenden Tabelle sind die Gründe der Inan- nahme? spruchnahme der Psychologischen Beratungsstellen im Ortenaukreis in den Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015 aufgeführt.

Prozentualer Prozentualer Prozentualer Gründe/Anlässe Anteil im Kalen- Anteil im Kalen- Anteil im Kalen- derjahr 2013 derjahr 2014 derjahr 2015 Belastung des jungen Menschen durch familiäre Konflikte 33,8 % 34,0 % 37,0 %

Entwicklungsauffälligkeiten/seelische Probleme des jungen 15,9 % 18,4 % 19,4 % Menschen Auffälligkeiten im sozialen Verhalten 11,1 % 10,7 % 11,6 %

Eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern 9,6 % 9,6 % 9,6 %

Belastung des jungen Menschen durch Probleme der Eltern 7,2 % 8,1 % 7,8 %

Schulische/berufliche Probleme des jungen Menschen 6,7 % 6,5 % 7,1 %

Gefährdung des Kindeswohls 4,7 % 5,0 % 5,5 %

Unversorgtheit des jungen Menschen 1,0 % 1,0 % 1,0 %

Unzureichende Förderung/Betreuung/Versorgung des 1,1 % 1,0 % 1,0 % jungen Menschen

Tabelle 27: Gründe und Anlässe für die Inanspruchnahme der Psychologischen Beratungsstellen in den Kalen- derjahren 2013, 2014 und 2015 Quelle: Jahresbericht der Psychologischen Beratungsstellen 2013, 2014 und 2015

Die häufigste Ursache für die Inanspruchnahme sind Wie lassen sich die Daten interpretie- im Kalenderjahr 2015 mit 37 % familiäre Konflikte. An ren? zweiter und dritter Stelle stehen Entwicklungsauffäl- ligkeiten / seelische Probleme des jungen Menschen Laut Bericht der Psychologischen Beratungsstellen und Auffälligkeiten im sozialen Verhalten (Landrat- 2015, stellt die Beratung in Trennungs- und Schei- samt Ortenaukreis, Psychologische Beratungsstellen dungsfällen seit Jahren das größte Arbeitsfeld der für Eltern, Kinder und Jugendliche im Ortenaukreis Psychologischen Beratungsstelle dar. Der Anteil der 2015). Fälle an der Gesamtzahl der Beratungen, in denen die Themen Trennung- und Scheidung von wesentli- cher Bedeutung sind schwankt zwischen 45 % und 55 % aller Fälle pro Jahr. Vor diesem Hintergrund muss dem Themenfeld Familiare Konflikte / Trennung und Scheidung auch im Rahmen der Prävention ein be- sonderer Stellenwert eingeräumt werden. Präventions- und Gesundheitsbericht 066 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

4.2 Schulsozialarbeit Der Schulsoziarbeit im Ortenaukreis liegt folgendes Leitziel zu Grunde: Was ist Schulsozialarbeit? „Jugendschulsozialarbeit an Schulen unterstützt Schulsozialarbeit ist ein Handlungsfeld der Kinder- Kinder und Jugendliche in ihren schulischen und und Jugendhilfe und zugleich eine spezifische Form familiären Lebensräumen, ihr Leben eigenständig der Zusammenarbeit von Kinder- und Jugendhilfe und mitverantwortlich zu gestalten.“ (Lutz, & und Schule. Schulsozialarbeit bedeutet professio- Iser 2016, S. 8). nell durchgeführte Soziale Arbeit in einer Schule. Die Adressaten der Schulsozialarbeit sind die Schüler. Welche Bedeutung hat die Schulsozi- Lehrkräfte und die Eltern sind Kooperationspartner. alarbeit für die Kindergesundheit und Unter Schulsozialarbeit ist auch die lebensweltbe- Teilhabe? zogene und lebenslagenorientierte Unterstützung für Schüler im Zusammenwirken mit der Schule zu Schulsozialarbeiter arbeiten in den außerunterricht- verstehen. lichen Arbeitsfeldern. Zur Kerntätigkeit der Schulso- zialarbeiter gehört die Präventionsarbeit. So führen Wie ist die Schulsozialarbeit gesetzlich sie unter anderem Gruppenarbeit und die Arbeit verankert und was ist das Leitziel von mit Klassen zu verschiedensten präventiven und ge- Schulsozialarbeit im Ortenaukreis? sundheitsförderlichen Themen durch. Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt der Schulsozialarbeiter liegt Die rechtlichen Grundlagen der Schulsozialarbeit in der Vernetzung (Gschwind, Gabriel-Schärer & Ha- sind in § 1 (Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, fen 2008). Schulsozialarbeit ist somit eine präventive Kinder- und Jugendhilfe) und § 13 (Jugendsozialar- Leistung der Kinder- und Jugendhilfe an der Schule beit) in Verbindung mit § 79 (Gesamtverantwortung und leistet einen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung der Kinder- und Jugendhilfe), § 80 (Jugendhilfepla- und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Lutz & nung) und § 81 (strukturelle Zusammenarbeit mit Iser 2016). anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen) des SGB VIII verankert (Lutz & Iser 2016; Ministerium für Woher haben wir die Daten erhalten? Soziales und Integration Baden-Württemberg 2016). Die Daten stammen vom KVJS sowie vom Jugendamt des Ortenaukreises und beziehen sich auf die Grund- schulen und die Sonderpädagogische Beratungs- und Bildungszentren (SBBZ) für die Altersgruppe der bis zu 10-jährigen Kinder. Weitere Daten beziehen alle Schultypen und somit ein breiteres Altersspekt- rum der Kinder und Jugendlichen mit ein.

Präventions- und Gesundheitsbericht 067 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Wie ist die Trägerschaft der Schulsozial- Wie viele Schulsozialarbeiter gibt es im arbeit im Ortenaukreis? Ortenaukreis?

Der Landkreis ist Träger der öffentlichen Kinder- und Zum Stichtag 31.7.2015 gibt es an 23 Grundschulen Jugendhilfe. Nach § 1 Kinder- und Jugendhilfegesetz und SBBZ insgesamt 62,4 Stellenanteile für Schulso- Baden-Württemberg (LKJHG) hat er die Verantwor- zialarbeiter. tung für die Planung, Bereitstellung und Förderung der Schulsozialarbeit. Die Trägerschaft der Schulso- Wie verteilen sich die Schulsozialarbei- zialarbeit im Ortenaukreis liegt im Jahr 2016 bei 19 ter auf die Raumschaften? einzelnen Gemeinden sowie in sechs Fällen bei freien Trägern (Arbeiterwohlfahrt (AWO), Diakonie, Caritas, Folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Schulsozial- DRK Kehl, Buntes Haus Offenburg, Lernen Fördern arbeiter an Grundschulen und SBBZ untergliedert in e.V.) (Landratsamt Ortenaukreis - Jugendamt 2016a). die Raumschaften auf.

Räumliche Zuordnung Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Lahr Haslach

Anzahl der Grundschulen und SBBZ 23 4 3 6 6 4

Stellenanteil der Schulsozialarbeiter 31,2 3,5 2,6 13,55 7,25 4,3

Tabelle 28: Schulsozialarbeit an Grundschulen und SBBZ im Ortenaukreis

Quelle: Erhebung vom 31.7.2015. KVJS; Jugendhilfeplanung Ortenaukreis (2016b)

Anzumerken ist, dass alle sechs Schulen der Raum- schaft Offenburg nicht in der Stadt sondern im Um- land liegen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 068 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Wie viele gesundheitsförderliche und Gruppenarbeit, Arbeit in Klassen und Projekte im präventive Angebote gibt es durch die Themenkomplex von Prävention und Gesundheits- Schulsozialarbeit im Ortenaukreis? förderung zählen zu den Kernarbeitsbereichen der Schulsozialarbeit. Die hier aufgeführten Daten be- ziehen sich auf alle Schulen, nicht nur auf Grund- schulen und SBBZ. Sie verdeutlichen den Umfang der Einzelangebote sowie die Anzahl der Schüler die da- mit erreicht werden konnten.

Arbeit mit Schüllergruppen Zahl der Gruppen Zahl der teilneh- menden Schüler

52 968 Gruppenarbeit* im Bereich der Suchtprävention, Gesundheitsförderung sowie erzieherischer Kinder- und Jugendschutz (§ 14 SGB VIII und § 16 LKJHG)

Zahl der Klassen Zahl der Schüler Arbeit mit Schülerklassen

Arbeit mit Schulklassen im Bereich der Suchtprävention, 143 3105 Gesundheitsförderung sowie erzieherischer Kinder- und Jugendschutz

Tabelle 29: Gruppenarbeit und Arbeit mit Schülerklassen der Schulsozialarbeit im Themenkomplex Prävention und Gesundheitsförderung

Quelle: Jugendamt Ortenaukreis 2016 // * Als Gruppenangebote gelten hier Angebote für konkrete Schülergruppen oder Schulklassen, die entweder während eines Schuljahrs mindestens dreimal 45 Minuten umfassten oder aber in Form von einer mindestens halbtägigen

Aktion / Exkursion durchgeführt wurden.

Anzahl Schülerzahl Dauer in Wochen im Durchschnitt

Präventionsprojekte 188 4991 11

Soziale Kompetenz Projekte 581 5331 26

Tabelle 30: Anzahl von Projekten im Themenkomplex der Prävention und Gesundheitsförderung

Quelle: Jugendamt Ortenaukreis 2015

Präventions- und Gesundheitsbericht 069 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Welche Rolle spielt die Schulsozialarbeit In folgender Tabelle ist die außerschulische Vernet- bei der außerschulischen Vernetzung? zung zu Beratungsstellen gelistet. Die aufgeführten Daten beziehen sich jedoch auf alle Schultypen, nicht nur auf die Grundschulen und SBBZ.

Vorgeschlagen Erfolgreich vermittelt

Vermittlung zur Psychologischen Beratungsstelle 288 147

Vermittlung zu anderen Beratungsstellen 276 163

Tabelle 31: Außerschulische Vernetzung durch die Schulsozialarbeit an Ortenauer Beratungsstellen

Quelle: Jugendamt Ortenaukreis 2015

Wie lassen sich die Zahlen interpretie- Die Schulsozialarbeit hat in den letzten Jahren zu- ren? nehmend an Bedeutung gewonnen. Ein Grund da- für ist, dass unter anderem nicht nur der Bildungs- Bis 2012 wurde Schulsozialarbeit insbesondere in auftrag der Schulen im Fokus steht, sondern auch Schulen eingesetzt, die höher belastet waren, insbe- der Erziehungsauftrag. Auch nehmen vielerorts die sondere an Hauptschulen. Die Stadt Offenburg hatte Problemlagen zu (z. B. Verhaltensauffälligkeiten der zum Erhebungszeitpunkt keine Schulsozialarbeit an Kinder). Die Schulsozialarbeiter sind eine wichtige Grundschulen. Die Schulsozialarbeit der Raumschaft und niederschwellige Instanz, um präventive und Offenburg an Grund- und Hauptschulen hatte zu die- gesundheitsförderliche Maßnahmen anzugehen sem Zeitpunkt aus konzeptionellen Gründen nicht (Landratsamt Ortenaukreis – Jugendamt 2016a). die Kinder im Grundschulalter als Zielgruppe. Dies hat dazu geführt, dass 2012 zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit geschaffen wurden. Für den Durch die Präventionsangebote in Gruppen und Klas- Ortenaukreis zeigt sich insgesamt ein hoher Bedarf, sen werden von der Schulsozialarbeit so gut wie alle noch weitere Stellen der Schulsozialarbeit zu schaf- Schüler der jeweiligen Schule erreicht. Schulsozialar- fen (Bürger, 2016). Aktuell wird die Schulsozialarbeit beit arbeitet eng mit den Lehrkräften zusammen und im Ortenaukreis kontinuierlich weiter ausgebaut vermittelt Schüler erfolgreich an Beratungsstellen. und erreicht auch zunehmend Schulen mit Kindern im Grundschulalter.

Präventions- und Gesundheitsbericht 070 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

4.3 Familienbildung Kontaktdaten zu den einzelnen Angeboten zu finden (Landratsamt Ortenaukreis – Jugendamt 2016c). Ein Was ist Familienbildung? Großteil des Angebots richtet sich an Eltern und Fa- milien mit 0- bis 10-jährigen Kindern. Familienbildung ist ein präventives ressourcenori- entiertes und niederschwelliges Angebot der Kin- Wie wirkt Familienbildung und was sind der- und Jugendhilfe (§ 16 SGB VIII). Familienbildung die Grundvoraussetzungen? richtet sich in erster Linie an die Eltern und Erziehen- den, nicht an die Kinder. Somit ist Familienbildung im Familienbildung spricht drei Dimensionen des indi- Schwerpunkt Erwachsenenbildung, basiert auf dem viduellen und gesellschaftlichen Lebens an. Wie bei Grundsatz der Freiwilligkeit und bietet Interessier- ineinandergreifenden Kreisen sind die Ziele sowohl ten Unterstützung rund um das Thema Familie und Erziehung. Individuell wirkend durch Zuwachs von Wissen, Kompetenzen und Hal- Was wird zur Familienbildung im tungen eine gelingende Identität zu unterstützen. Ortenaukreis angeboten? Interaktionell wirkend Hinsichtlich der Familienbildung gibt es im Or- indem sie die Komplexität familialer Interaktion in tenaukreis u. a. das Angebot „Ortenauer Stärke“, den Mittelpunkt stellen, um die Erziehungs- und welches vom Jugendamt im Rahmen des Ortenauer Beziehungsfähigkeit zu erhöhen. Bündnisses für Familien7 angeboten wird. Die Basis dieser Initiative bildet das landesweite Programm Kontextuell wirkend „STÄRKE“. Der Landkreis kooperiert im Rahmen die- sie beachten die Wechselwirkung zwischen Familie ses Programms mit rund 70 Bildungs- und Jugend- als Mikro- und Gesellschaft als Makrokosmos und hilfeträgern sowie qualifizierten Einzelveranstaltern. zielen auf eine bessere Beteiligung und Mitbestim- Ziel ist es, die Familienbildung auch in ländlichen mung von Familien. Gemeinden zu etablieren, Eltern in ihrer Kompe- tenz zu stärken und Kinder in ihrer Entwicklung zu Zusammengenommen soll dies die Lebensqualität fördern. Hierfür bestehen rund 80 Angebote wie von Individuen, Familienverbänden und der Gesell- Eltern-Baby-Kurse, Spielgruppen, offene Treffs u. v. m. schaft in ihrem Zusammenleben erhöhen und einen Des Weiteren gibt es spezielle Angebote für Familien wichtigen Beitrag zu einer fürsorglichen Gesellschaft in besonderen Lebenssituationen (STÄRKE FibL), wie leisten. Damit übernimmt Familienbildung einen beispielsweise Kurse für Eltern mit Migrationshin- zentralen Aspekt gesellschaftlicher Verantwortung tergrund. Einen Überblick über das gesamte Ange- und trägt zur Verbesserung gesellschaftlichen Zu- bot bietet der Online-Kalender unter www.ortenau- sammenlebens für Familien bei (Ministerium für So- er-staerke.de, hier sind auch alle weiteren Infos und ziales und Integration Baden-Württemberg, 2017).

7 Das Ortenauer Bündnis für Familien ist ein regionales Aktionsbündnis unterschiedlicher Partner für mehr Familienfreundlichkeit.

Präventions- und Gesundheitsbericht 071 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 4 Ausgewählte Bereiche und Daten der Kinder- und Jugendhilfe

Woher stammen die Daten? Wie lassen sich die Daten zur Inan- spruchnahme des Landesprogramms Die Daten sind dem Sozialbericht 2015 (Landratsamt STÄRKE interpretieren? Ortenaukreis, Dezernat für Bildung, Jungend, Sozia- les und Arbeitsförderung 2016) und weiterführenden Die Zahlen der Inanspruchnahmen an den Angebo- Angaben des Landratsamt Ortenaukreis – Jugendamt ten der „Ortenauer STÄRKE“ zeigen, dass hinsicht- (2016c) entnommen. lich Familienbildung ein hoher Bedarf im Landkreis besteht. Besonders die Offenen Treffs für alle Eltern Wie ist die Inanspruchnahme des Lan- oder besondere Zielgruppen sind wichtige Anlauf- desprogramms STÄRKE für Familien? punkte für Familien mit kleinen Kindern. Das Pro- gramm wird 2017 / 2018 im Auftrag des Sozialminis- Die Angebote für STÄRKE FibL wurden von den Fa- teriums evaluiert. milien im Landkreis gut angenommen. Im Jahr 2015 wurden im Rahmen von STÄRKE Fibl 44 Kurse und drei Familienbildungsferien veranstaltet. An den Kursen nahmen 292 Familien teil, 22 davon wurden zusätzlich durch Hausbesuche gefördert. An den Fa- milienbildungsferien nahmen insgesamt 33 Familien teil, darunter waren viele Alleinerziehende. Mit dem neuen Landesprogramm 2014 - 2018 sind 9 Offene Treffs für „Eltern mit kleinen Kindern“ im gesamten Kreis eingerichtet worden (Landratsamt Ortenauk- reis - Jugendamt 2016c).

Präventions- und Gesundheitsbericht 072 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

5.1 Frühe Hilfen Was sind die Frühen Hilfen, welche Bedeutung haben Sie für die Kinder- gesundheit sowie die Teilhabe und wie Der Beschreibung der Frühen Hilfen kommt in die- arbeiten sie? sem Bericht eine besondere Bedeutung zu. In der Systematik bestehen dabei zwei Abweichungen vom Die Frühen Hilfen sind lokale und regionale Unter- Gesamtbericht. stützungssysteme für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjah- Zum einen wird hier die Altersgruppe der 0-3 jäh- ren mit einem Schwerpunkt auf der Altersgruppe rigen Kinder und ihrer Familien, einschließlich des der 0- bis 3-jährigen Kinder und ihrer Familien. Die Zeitraums der Schwangerschaft (werdende Eltern), Frühen Hilfen verfolgen das Ziel die Entwicklungs- beschrieben. Da die Frühen Hilfen gemeinsam mit möglichkeiten von Kindern sowie deren Familien der Altersgruppe des PNO den Altersbereich von der frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Frühe Hilfen Schwangerschaft bis zum 10. Lebensjahr darstellen, unterstützen in alltagspraktischen Fragen und leis- ist ihre Aufnahme in diesen Bericht unverzichtbar. ten einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Sie stellen die bisher entstandene Gesamtpräventi- Erziehungskompetenz von (werdenden) Eltern. Mit onskette im Ortenaukreis dar. Auch macht es unter diesem Auftrag tragen sie maßgeblich zum gesun- dem Blickwinkel der Prävention und Gesundheitsför- den Aufwachsen von Kindern bei und sichern zudem derung besonderen Sinn die Situation 3- bis 10-jäh- deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe. riger Kinder nicht losgelöst von den davor stattfin- denden Entwicklungen zu betrachten. Auch von der Frühe Hilfen umfassen verschiedene allgemeine wie Versorgung, ist es wichtig zu wissen wie Übergänge auch spezifische, aufeinander bezogene und einan- aus dem Altersbereich der Frühen Hilfen in den Al- der ergänzende Angebote der universellen, aber auch tersbereich des PNO verlaufen. der selektiven Prävention. Frühe Hilfen tragen auch dazu bei, dass Belastungen und Risiken für das Wohl Die zweite Abweichung besteht darin, dass die Frü- und die Entwicklung des Kindes frühzeitig erkannt hen Hilfen bereits ein Vernetzungskonstrukt aus der und reduziert werden. Wenn dies nicht gewährleis- Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen tet werden kann, sorgen Frühe Hilfen dafür, dass darstellen. Damit ist die starre Zuordnung zu einem weitere Maßnahmen zum Schutz des Kindes ange- Sozialsystem grundsätzlich aufgehoben, was im Sin- gangen werden. Vernetzung und interprofessionelle ne systemübergreifender Prävention und Gesund- Kooperation sowie bürgerschaftliches Engagement heitsförderung bereits einen Meilenstein darstellt. zur Stärkung der Familien sind zentraler Bestandteil für die praktische Umsetzung Früher Hilfen (Natio- nales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) 2016).

Präventions- und Gesundheitsbericht 073 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

Wo sind die Frühen Hilfen gesetzlich mit der verantwortlichen Fallführung der Fachstellen verankert? an. Darüber hinaus arbeiten die Fachstellen Frühe Hilfen eng mit zahlreichen Kooperationspartnern aus Eine Rechtsgrundlage für die Frühen Hilfen wurde Jugendhilfe und Gesundheitswesen, der Schwanger- erstmalig 2012 im Bundeskinderschutzgesetz (BKi- schaftsberatung, der Frühförderung und weiteren SchG) festgeschrieben. Bis dahin handelte es sich um Bereichen zusammen. ausschließlich freiwillige Leistungen. Die Fachstellen Frühe Hilfen sind für die Koordinati- Wie arbeiten die Frühen Hilfen im on und die Kooperation im gemeinsamen Netzwerk Ortenaukreis? Frühe Hilfen in den jeweiligen Raumschaften verant- wortlich und organisieren die regelmäßigen Runden Die Frühen Hilfen im Ortenaukreis arbeiten auf Tische des Netzwerks Frühe Hilfen. Grundlage der drei Säulen „Weiterentwicklung der Vernetzungsstruktur zwischen Jugendhilfe und Ge- Was ist die Babysprechzeit an der sundheitswesen“, „Verbesserung der Früherkennung Kinderschutzambulanz? und der frühen Erreichbarkeit“ sowie „Besonders geeignete und passgenaue Angebote für spezifi- Die Babysprechzeit an der Kinderschutzambulanz sche Zielgruppen“. Im Zentrum der Angebots- und am Ortenau Klinikum in Offenburg ist ein weiterer Versorgungsstruktur stehen die Fachstellen Frühe Teil der Frühen Hilfen mit einem kreisweiten Ange- Hilfen. Diese sind dezentral in den fünf Raumschaf- bot. Sie besteht aus einem multidisziplinären Fach- ten des Ortenaukreises verortet und dort fachlich team unter kinderärztlicher Leitung und versorgt und organisatorisch an die jeweiligen Erziehungs- Kinder und ihre Familien im Alter von 0-3 Jahren. beratungsstellen angebunden. An den Fachstellen arbeiten psychologisch und psychotherapeutisch Woher haben wir die Daten erhalten? ausgebildete Fachkräfte in kleinen Teams in enger Verbindung zur Erziehungsberatung. Die Fachstellen Die Daten stammen aus Berichten des Amts für So- halten eigene Angebote wie Diagnostik, Beratung ziale und Psychologische Dienste, in dem die Frühen und psychotherapeutisch fundierte Unterstützung Hilfen angesiedelt sind. Des Weiteren stammen die sowie videogestützte Entwicklungspsychologische Daten aus dem Sozialbericht 2015 (Landratsamt Or- Beratung (EPB) vor. Sofern diese Möglichkeiten nicht tenaukreis 2016; Landratsamt Ortenaukreis, Amt für ausreichen, bieten die Fachstellen aus einem sog. Soziale und Psychologische Dienste 2016). „Präventionspool“ die Möglichkeit des Einsatzes zusätzlicher zugehender Hilfen wie FHeb, Frühe Fa- milienhilfen (FFH), Familien-Gesundheits- und Kin- derkrankenpflegerinnen (FGKiKP), Fachdienst für Alltagsbewältigung in der Familie (FAF) und Haus- haltsorganisationstraining (HOT) im Kombination

Präventions- und Gesundheitsbericht 074 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

Wie viele Fälle der Frühen Hilfen gibt es Im Folgenden sind die Fallzahlen Frühe Hilfen je im Ortenaukreis? Fachstelle 2012 bis 2016 aufgeführt.

600 563 551 542 2012 2013 2014 2015 2016 507 500 466

400

300

200 158 157 147 150 141 111 97 102 103 87 105100 87 88 88 82 81 100 67 84 72 65 54 66 58 61 47 56 42 36 37

0

Ortenaukreis Achern Haslach Kehl Lahr Offenburg Baby- gesamt sprech- zeiten

Abbildung 9: Fallzahlen Frühe Hilfen je Fachstelle 2012 bis 2016

Quelle: Statistik Amt für Soziale und Psychologische Dienste, Landratsamt Ortenaukreis 2016

Die meisten Fälle fallen in den Raumschaften Offen- Nach hohen Fallzuwächsen infolge stetig steigender burg und Lahr an. In den einwohnermäßig kleineren Inanspruchnahme in den ersten Jahren der Frühen Raumschaften fallen besonders viele Fälle in der Hilfen haben sich die Fallzahlen inzwischen auf ho- Raumschaft Kehl an. Auch der Anteil der Frühe Hil- hem Niveau konsolidiert. Nach Angaben der Fach- fen-Fälle an der Zahl der Kinder von 0 – 3 Jahren ist stellen hat sich die Komplexität der Fälle dabei deut- in der Raumschaft Kehl mit 6,5 % am höchsten (der lich erhöht. kreisweite Vergleichswert für 2015 liegt bei 4%)

Präventions- und Gesundheitsbericht 075 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

Welche Hilfearten werden installiert? Im Folgenden sind die Unterstützungsformen durch die Fachstellen Frühe Hilfen untergliedert darge- stellt.

70 % 65,0 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 % 13,0 % 8,4 % 10 % 4,7 % 6,4 % 2,1 % 0,1 % 0,3 %

0 % Fälle Fachstellen Fälle Fachstellen Fälle Fachstellen Fälle Fachstellen Fälle Fachstellen Fälle Fachstellen Fälle Fachstellen Fälle Fachstellen (ohne zusätzliche mit Zusatzhilfe mit Zusatzhilfe mit Zusatzhilfe mit Zusatzhilfe mit Zusatzhilfe mit Zusatzhilfe mit Zusatzhilfe Hilfen aus Präven- Familienhebamme Frühe Familien- Haushaltsorgani- Familienpflege Entwicklungs- Tagespflege FGKiKP tionspool) hilfe (FFH) sationstraining psychologische (HOT) Beratung (EPB)

Abbildung 10: Installierte Hilfen bei allen Fachstellen 2012 - 2016

Quelle: Statistik Amt für Soziale und Psychologische Dienste, Landratsamt Ortenaukreis 2016 / Fälle Familienpflege (frühere Bezeichnung) entsprechen Fällen mit dem heutigen Angebot FAF // Mehrfachnennungen möglich

In etwas mehr als der Hälfte der Fälle reichen die eingesetzte zugehende Hilfe in Anspruch genommen Hilfen durch die Fachkräfte der Fachstellen aus. In werden. Im Unterschied zu allen anderen Formen der den anderen Fällen werden zusätzliche zugehende zugehenden Hilfen kann das Angebot des Einsatzes Hilfen aus dem Präventionspool eingesetzt. Diese von Familien-, Gesundheits- und Krankenpflegern, Hilfen kommen meist bei eher hohen Belastungen die psychosoziale Unterstützung in Familien mit der Familien zum Einsatz. Daraus geht hervor, dass kranken Säuglingen und Kleinkindern anbieten, auf- Zielgruppen mit hohen Belastungen besonders gut grund eines Mangels an ausgebildeten Fachkräften erreicht werden. Auch Familien mit Migrations- bislang nur in der südlichen Ortenau vorbehalten hintergrund werden von den Frühen Hilfen in über- werden. Die zugehende Hilfe Familienpflege gab es durchschnittlich hohem Maße erreicht. Aus der bis Ende 2016. Sie wurde 2017 zum Fachdienst für All- Verteilung der einzelnen Hilfearten zeigt sich, dass tagsbewältigung in der Familie weiterentwickelt. mit 13 % aller Fälle Familienhebammen als meist

Präventions- und Gesundheitsbericht 076 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

Im Zeitraum von 2012 bis 2016 werden 79 % der Fälle der Frühen Hilfen bereits in der Zeit von der Schwan- gerschaft bis zum Ende des 1. Lebensjahres, also sehr früh, erreicht (siehe Abbildung 5).

70 %

59 % 60 %

50 %

40 %

30 %

20 % 20 % 14 %

10 % 7 %

0 %

1. Lebensjahr 2. Lebensjahr 3. Lebensjahr ungeboren

Abbildung 11: Alter der Kinder bei Hilfebeginn bei allen Fachstellen 2012 - 2016

(Quelle: Statistik Amt für Soziale und Psychologische Dienste, Landratsamt Ortenaukreis 2016)

Wie lassen sich die Zahlen interpretie- vor Einführung der Frühen Hilfen nicht oder erst er- ren? heblich später in meist bereits verfestigten Problem- lagen erreicht. Im Sinne der Prävention und frühest- Insgesamt wird mit den präventiven und freiwilli- möglichen Unterstützung ist dieses Angebot wichtig gen, sowie differenzierten und flexiblen Angeboten und hilfreich. der Frühen Hilfen eine hohe Zahl an Familien im Or- tenaukreis sehr früh erreicht. Diese Familien wurden

Präventions- und Gesundheitsbericht 077 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

5.2 Eingliederungshilfe durch die (drohende) Behinderung wesentlich einge- schränkt ist. In den Sozialgesetzbüchern VIII, IX und Was ist in diesem Kapitel beschrieben? XII wird hierzu formuliert, dass die Behinderung „mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate Im Folgenden werden die Eingliederungshilfe und von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand ab- ihre gesetzlichen Grundlagen dargestellt. Diese Hilfe weicht und daher die Teilhabe am Leben in der Ge- ist eine besondere Schnittstelle, denn sie erhält ei- sellschaft beeinträchtigt ist oder eine solche Beein- nerseits Impulse vom Gesundheitssystem (z. B. dia- trächtigung zu erwarten ist“ (vgl. § 2 SGB IX, § 35 SGB gnostizieren Fachkräfte aus dem Gesundheitssystem VIII, § 53 SGB XII). Wichtig ist darüber hinaus auch, die zugrunde liegende Erkrankung), andererseits „dass ein behinderungsbedingter Bedarf besteht“ wirkt sie selbst wiederum in das Bildungssystem (KVJS 2015a, S. 19; KVJS 2015b, S. 15), der durch die vor- hinein (z. B. durch die Betreuung der Kinder im Bil- handenen Ressourcen der Bildungseinrichtung nicht dungssystem). ausreichend abgedeckt werden kann (KVJS 2015a, S. 18). Daten aus dem Bereich der Schulkindergärten und den Schulen bzw. SBBZ werden in Kapitel 6 Ausge- Ziel der Eingliederungshilfe ist es, die Behinderung wählte Daten aus dem Bildungssystem beschrieben. oder deren Folgen zu beseitigen oder zu mildern, damit die Kinder am gesellschaftlichen Leben z. B. in Fehlende Daten Kindertageseinrichtungen und Grundschulen teilha- ben können (§ 4 SGB IX). Ein Problem bestand darin, aussagekräftige Daten für den Bereich der Eingliederungshilfe zu erhalten. In § 4 Abs. 3 SGB IX wird darauf verwiesen, dass die Grund dafür war eine Umstellung des Datenerfas- Leistungen für diese Kinder nach Möglichkeit so zu sungssystems. planen und auszugestalten sind, dass sie in ihrem so- zialen Umfeld bleiben können. Was ist Eingliederungshilfe und wie ist sie gesetzlich verankert? In § 22 a Abs. 4 SGB VIII ist festgehalten, dass Kinder mit und ohne Behinderung in Gruppen gemeinsam Die Eingliederungshilfe für Kinder mit Behinderung gefördert werden sollen, soweit der Hilfebedarf dies ist eine Leistung der Sozialhilfe (vgl. § 53ff. SGB XII) zulässt. Auf Landesebene in Baden-Württemberg in bzw. der Kinder- und Jugendhilfe (vgl. § 35a SGB VIII). § 2 Abs. 2 des Kindergartengesetz (KiTaG) und § 15 des Ziel ist die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu Schulgesetzes (SchG) ist dies ebenfalls festgehalten. gewährleisten. Welche Art der Unterstützungsleistung im Rahmen der Eingliederungshilfe dabei angewandt wird, rich- Kinder mit einer nicht nur vorübergehenden geis- tet sich nach dem Einzelfall. Für die Inklusion von tigen, körperlichen oder seelischen Behinderung Kindern mit Behinderung in Kindertageseinrichtun- haben Anspruch auf Eingliederungshilfe, wenn ihre gen oder Grundschulen sind dabei bestimmte Ange- Fähigkeit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bote vorgesehen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 078 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

In § 35 a Abs. 2 SGB VIII wird aufgeführt, dass die gestellt. Bei Kindern mit seelischer Behinderung Hilfen „1. in ambulanter Form, 2. in Tageseinrichtun- nach § 35 a SGB VIII ist das Jugendamt des Ortenau- gen für Kinder oder in andern teilstationären Ein- kreises zuständig. richtungen, 3. durch geeignete Pflegepersonen und 4. in Einrichtungen über Tag und Nacht sowie sonstige Generell gilt, dass der Nachranggrundsatz auch bei Wohnformen geleistet“ werden können. Anträgen auf Integrationsassistenz und bei einer Schulbegleitung zu beachten ist. Dies bedeutet, dass Wesentlich für die Bestimmung der Hilfen sind die Sozial- und Jugendhilfe nicht gewährt werden, wenn § 53 ff. SGB XII sowie § 35 a Abs. 3 SGB VIII. die erforderlichen Leistungen von Trägern anderer Sozialleistungen in Anspruch genommen werden Der KVJS hält für die Unterstützungsleistungen bei (KVJS 2015a, S. 21; KVJS 2015b, S. 16). Kindertageseinrichtungen fest: „Ein behinderungsbedingter zusätzlicher Bedarf kann nach den Sozialhilferichtlinien (SHR) als 5.3 Frühförderung

Was ist die Frühförderung und für wen - pädagogische Anleitung zur Teilnahme am ist sie gedacht? Gruppengeschehen, - begleitende Hilfe als Hilfestellung bei der Die Frühförderung beinhaltet ein System differen- Alltagshandlungen oder zierter Hilfen für behinderte und von Behinderung - eine Kombination von pädagogischer und bedrohte Kinder von der Geburt bis zum Schulein- begleitender Hilfe bestehen“ tritt. Frühförderung schließt die Früherkennung (Di- agnostik), Behandlung (Therapie) und (heil-) pädago- (KVJS 2015b, S. 15). gische Förderung der Kinder sowie die Beratung der Eltern ein. Damit sollen Entwicklungsauffälligkeiten Kinder, die noch nicht eingeschult sind und von einer oder Schädigungen in der körperlichen, geistig-seeli- Behinderung betroffen oder von Behinderung be- schen und sozialen Entwicklung von Kindern frühzei- droht sind, können auch heilpädagogische Leistun- tig erkannt, verhindert, geheilt oder in ihren Auswir- gen z. B. durch die Psychologischen Beratungsstellen kungen gemildert werden. und die Frühförderung erhalten.

Wie ist die Frühförderung gesetzlich Für den Bereich der Grundschulen können im Einzel- verankert? fall, falls die Voraussetzungen vorliegen, Schulbeglei- tungen im Rahmen der Eingliederungshilfe gewährt Die rechtlichen Grundlagen einer Interdisziplinären werden (KVJS 2015a, S. 20ff.). Frühförderstelle finden sich in § 30 in Verbindung mit § 55 sowie § 56 SGB IX sowie in der Frühförder- Bei Kindern mit geistigen, körperlichen oder Mehr- verordnung vom 24.05.2003. Mit dem Begriff der fachbehinderung werden die Anträge auf Einglie- „Komplexleistung“ im SGB IX hat der Gesetzgeber derungshilfe beim Sozialamt des Ortenaukreises

Präventions- und Gesundheitsbericht 079 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

zum Ausdruck gebracht, dass Früherkennung und Woher haben wir die Daten erhalten? Frühförderung sowohl medizinische Rehabilitation, als auch die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft Die Daten stammen aus den Jahresberichten der umfassen. Somit kommen hier Leistungen aus den Frühberatung im Ortenaukreis e. V. aus den Kalen- Bereichen Medizin (SGB V), Teilhabe (SGB XII) und derjahren 2013 bis 2015. Weitere Daten wurden der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) zum Einsatz. Broschüre Qualitätsstandards für interdisziplinäre Frühförderstellen in Deutschland der Vereinigung für Wie ist die Frühförderung im Ortenau- Interdisziplinäre Frühförderung (VIFF): aus dem Jahr kreis organisiert? 2015 entnommen.

Die Interdisziplinäre Frühförderstelle im Ortenauk- Wie stark wird die Frühförderung im reis ist aus einem Zusammenschluss der Frühbera- Ortenaukreis in Anspruch genommen? tungsstelle des Vereins „Frühberatung im Ortenauk- reis e. V.“ mit dem Therapeutikum des Reha-Zentrums In 2015 wurden 1.156 Kinder durch die Frühförderung Südwest entstanden. Dort arbeiten Mit- betreut. Das entspricht 4,4 % der Kinder im Alter arbeitende der Berufsfelder Psychologie, Heilpäda- von 0 bis 6 Jahren im Ortenaukreis. Die Anzahl der gogik, Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie und betreuten Kinder ist im Laufe der letzten Jahre leicht Verwaltung. angestiegen.

Ferner sind teilweise Frühförderstellen an den Orte- nauer SBBZ und Schulkindergärten angedockt (siehe Jahr 2013 2014 2015 auch Kapitel 6.5 Schulkindergärten und Kapitel 6.6 Anzahl der Kinder 1.081 1.101 1.156 Sonderpädagogische Beratungs- und Bildungszent- ren (SBBZ)). Tabelle 32: Anzahl der betreuten Kinder in der Früh- förderung in den Jahren 2013, 2014 und 2015

Quelle: Frühberatung im Ortenaukreis e.V.

Präventions- und Gesundheitsbericht 080 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

Aus welcher Raumschaft kommen die Die Mehrheit der betreuten Kinder im Kalenderjahr betreuten Kinder? 2015 kam aus der Raumschaft Kehl (38 %). Danach folgen die Raumschaften Offenburg (26 %), Lahr (20 %) und Achern (10 %). Lediglich 6 % der betreuten Kinder kamen aus der Raumschaft Haslach. Diese Rangfolge hat sich seit dem Kalenderjahr 2013 nicht wesentlich verändert.

Räumliche Zuordnung Ortenau- Kehl Achern Offenburg Lahr Haslach kreis

Prozentualer Anteil im Kalenderjahr 2013 100 % 39 % 11 % 28 % 14 % 8 %

Prozentualer Anteil im Kalenderjahr 2014 100 % 40 % 11 % 27 % 15 % 7 %

Prozentualer Anteil im Kalenderjahr 2015 100 % 38 % 10 % 26 % 20 % 6 %

Tabelle 33: Regionale Herkunft der betreuten Kinder in der Frühförderung in den Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015

Quelle: Frühberatung im Ortenaukreis e. V.

Wie stark sind die 3- bis 6-jährigen In folgender Tabelle sind die Kinder in Altersgruppen Kinder vertreten? und Kalenderjahren untergliedert.

Altersgruppe Anzahl der Kinder im Prozentualer Anteil im Anzahl der Kinder im Prozentualer Anteil im Kalenderjahr 2013 Kalenderjahr 2013 Kalenderjahr 2014 Kalenderjahr 2014

3 Jahre 101 9,3 % 101 9,2 %

4 Jahre 160 14,8 % 177 16,0 %

5 Jahre 304 28,1 % 287 26,0 %

6 Jahre 240 22,2 % 247 22,4 %

Gesamt 805 74,4 % 812 73,6 %

Tabelle 34: Anzahl der Kinder in der Frühförderung nach Jahren

Quelle: Frühberatung im Ortenaukreis e. V.

Präventions- und Gesundheitsbericht 081 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 5 Weitere Bereiche und Daten auf der Grundlage verschiedener Sozialgesetze

Was waren die Gründe für die Inan- Sprachstörung, rund 34 % eine Entwicklungsstörung. spruchnahme der Frühförderung? Der dritthäufigste Grund waren Verhaltensauffällig- keiten (11,2 %). Letztere werden insbesondere bei Jun- Die Schwerpunkte der Inanspruchnahme lagen vor gen rund um das fünfte Lebensjahr angegeben. Die allem in Sprach- und Entwicklungsstörungen. Im Daten haben sich in den letzten Jahren nur minimal Jahr 2015 hatten rund 42 % der betreuten Kinder eine verändert (Frühberatung im Ortenaukreis e. V. 2016).

Art der (drohenden) Anzahl der Kinder in % im Anzahl der Kinder in % Anzahl der Kinder in % Behinderung Kalenderjahr 2013 im Kalenderjahr 2014 im Kalenderjahr 2015

Sprachstörung/Sprachbehinderung 40,9 % 41,5 % 41,9 %

Entwicklungsverzögerung 32,4 % 33,3 % 33,8 %

Verhaltensauffälligkeiten 13,2 % 11,8 % 11,2 %

körperliche Behinderung 3,0 % 3,4 % 3,3 %

geistige Behinderung 1,7 % 1,8 % 1,8 %

Hörbehinderung 0,7 % 0,6 % 0,6 %

Mehrfachbehinderung 0,8 % 0,6 % 0,6 %

Sehbehinderung 0,7 % 0,5 % 0,5 %

seelische Behinderung 0,1 % 0,3 % 0,3 %

unklare Diagnose 5,3 % 4,3 % 4,0 %

Sonstige (Epilepsie, Autismus u.a.) 1,2 % 1,9 % 1,8 %

Tabelle 35: Gründe für die Inanspruchnahme der Frühförderung in den Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015

Quelle: Frühberatung im Ortenaukreis e.V. 2014, 2015 und 2016

Wie lassen sich die Daten interpretie- Sprachstörung bzw. Sprachbehinderung ist der häu- ren? figste Grund für die Inanspruchnahme der Frühför- derung. Dies verwundert nicht, wenn man die Daten Die Mehrheit der von der Frühförderstelle betreuten zur oben aufgeführten Einschulungsuntersuchung Kinder kam aus der Raumschaft Kehl. Dies liegt ver- betrachtet (siehe Kapitel 3.4 Sprachentwicklung). mutlich an der guten Kooperation zwischen der Psy- Auch diese zeigen den erhöhten Sprachförderbedarf chologischen Beratungsstelle Kehl, den Kinder- und in den letzten Jahren. Jugendärzten, Kinder- und Jugendlichenpsychothe- rapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychiatern aus Kehl und der interdisziplinären Frühförderstelle.

Präventions- und Gesundheitsbericht 082 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

Was ist das Bildungssystem? Welchen Einfluss hat das Bildungssys- tem auf die Kindergesundheit? Das Bildungssystem umfasst alle Einrichtungen, die den Erwerb von Bildung innerhalb eines Staates Fast alle Ortenauer Kinder werden in Kindertages- übernehmen. Neben dem Schulsystem werden im einrichtungen bzw. in Schulen betreut. Somit haben Rahmen des PNO auch Kindertageseinrichtungen, die Bildungseinrichtungen einen erheblichen Ein- Kindertagespflege und Horte dem Bildungssystem fluss auf die körperliche und seelische Entwicklung zugeordnet, auch wenn diese von der gesetzlichen sowie die soziale Teilhabe der Kinder. Sie eignen sich Grundlage dem Kinder- und Jugendhilfesystem zuzu- deshalb besonders gut für Prävention und Gesund- ordnen sind. Der ausschlaggebende Grund dafür ist, heitsförderung, denn hier können fast alle Kinder dass diese im Rahmen des PNO zugleich auch Orte erreicht werden. Ferner sind die Settings Kinderta- der Bildung, Erziehung und Betreuung sind, da sie geseinrichtung, Kindertagespflege, Hort, Schulkin- auch einen gesetzlich vorgegebenen Bildungs- und dergarten und Schule auch ein guter Zugangsort, Erziehungsauftrag erfüllen. Seit dem Jahr 2004 ver- um die Familien der Kinder niederschwellig zu errei- öffentlicht jedes Bundesland eine ministerielle Bro- chen. Aus diesen Gründen empfiehlt die WHO in der schüre (in Baden-Württemberg der „Orientierungs- Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung „gesund- plan“), die die Bildung, Erziehung und Betreuung von heitsfördernde Lebenswelten schaffen“ den Set- Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflegen ting-Ansatz als zentrales Handlungsfeld (Rosenbrock beschreibt und welche Grundsätze dabei berücksich- 1998; Trojan & Legewie 2001; Landesvereinigung für tigt werden sollen (Textor 2016; Bundesministerium Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Nieder- für Familien, Senioren, Frauen und Jugend 2016b). sachsen e. V. 2015).

Was ist in dem Kapitel beschrieben?

Es wird auf Kindertageseinrichtungen, Tagespflege, Horte, Grundschulen, Schulkindergärten und SBBZ eingegangen. Berücksichtigt werden ausschließlich Daten des Ortenaukreises.

Präventions- und Gesundheitsbericht 083 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

6.1 Kindertageseinrich- Wie viele Kindertageseinrichtungen tungen gibt es im Ortenaukreis?

Im Kalenderjahr 2015 gab es insgesamt 267 Kinder- Woher haben wir die Daten erhalten? tageseinrichtungen. Besucht wurden sie von rund Die Daten stammen vom Jugendamt, der Jugendhil- 16.250 Kindern. Zum Stichtag 01.03.2016 waren es feplanung und aus den Sozialberichten des Landrat- 270 Kindertageseinrichtungen und 16.363 Kinder. samts Ortenaukreis der Jahre 2013 und 2015.

Kalenderjahr 2013 Kalenderjahr 2015 Stichtag 1.3.2016

Anzahl der Einrichtungen 262 267 270

Anzahl der Kinder 15.972 16.246 16.363

Tabelle 36: Übersicht Kindertageseinrichtungen in den Kalenderjahren 2013, 2015 und 1.3.2016

Quelle: Sozialbericht 2013 und 2015 sowie Jugendhilfeplanung 1.3.2016 (Landratsamt Ortenaukreis – Jugendamt 2016b)

Im Ortenaukreis werden so gut wie alle Kinder Woher haben wir die Daten erhalten? (99 %) im Alter von drei bis sechs Jahren in Kinder- tageseinrichtungen betreut (Landratsamt Ortenau- Sie stammen vom Kita Data-Webhouse (KDW), vom kreis, Dezernat für Bildung, Jungend, Soziales und KVJS und aus den Sozialberichten des Landratsamt Arbeitsförderung 2016). Ortenaukreis der Jahre 2013 und 2015.

Präventions- und Gesundheitsbericht 084 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

Im Folgenden werden Kindertageseinrichtungen für die Altersgruppe der 3- bis 6-jährigen Kinder darge- stellt:

Wie viele Kindertageseinrichtungen gibt es in den einzelnen Raumschaften?

Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Lahr Haslach

Anzahl Kitas 254 39 28 87 74 26

Kitas in % 100 15 11 34 29 10

Anzahl betreuter Kinder in den Kitas 15.861 2.139 2.015 5.542 4.285 1.880

Anzahl betreuter Kinder in den Kitas in % 100 13 13 35 27 12

Anzahl genehmigter Betreuungsplätze 18.512 2.483 2.359 6.436 4.944 2.290

Anzahl genehmigter Betreuungsplätze in % 100 13 13 35 27 12

Tabelle 37 Kindertageseinrichtungen in den Raumschaften

Quelle: eigene Berechnung auf der Grundlage der Daten des Jugendhilfeplaners vom 1.3.2016

Die meisten Kindertageseinrichtungen befinden sich Wie lassen sich die Daten interpretie- in der Raumschaft Offenburg (34 %), die wenigsten ren? in der Raumschaft Haslach (10 %), entsprechend der Bevölkerungszahlen und der Einwohnerdichte (siehe Die Differenz zwischen genehmigter (18.512) und tat- Kapitel 1 Daten zum Ortenaukreis). sächlich in Anspruch genommenen Plätzen (15.861) unterscheidet sich zum Stichtag des 1.3.2016 pro- zentual nicht (jeweils 100 %). Die Auslastung wäh- rend des Jahres kann sehr unterschiedlich sein. Die Planungen hängen von verschiedensten Faktoren ab, so z. B. von geeigneten Rahmenbedingungen in den Einrichtungen selbst, Geburtenraten, Bevölkerungs- vorausberechnungen, gemeindespezifischen Aspek- ten (z. B. Neubaugebiete) sowie von Zuwanderungs- prognosen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 085 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

Auf welche Trägerschaft verteilen sich Die Tabelle zeigt die Anzahl der Träger in 2013 und die Kindertageseinrichtungen des 2015 sowie zum Stichtag 1.3.2016: Ortenaukreises?

Kalenderjahr 2013 Kalenderjahr 2015 Stichtag 1.3.2016

Anzahl der Träger 154 100 100

Tabelle 38: Übersicht Träger der Kindertageseinrichtungen in den Kalenderjahren 2013, 2015 und zum 1.3.2016

Quelle: Landratsamt Ortenaukreis, Sozialbericht 2013 und 2015 sowie Jugendhilfeplanung 1.3.2016

Untergliederung in die verschiedenen Trägerschaf- ten und Anzahl der Einrichtungen:

Träger Anzahl der Anzahl der Ein- Anzahl der Anzahl der Anzahl der Ein- Anzahl der Träger 2013 richtungen 2013 Kinder 2013 Träger 2015 richtungen 2015 Kinder 2015

katholische Träger 79 109 6.888 25 109 6.987

evangelische Träger 30 47 2.805 30 46 2.712

kommunale Träger 21 79 5.303 21 84 5.541

sonstige Träger 24 27 976 26 27 1.006

Tabelle 39: Übersicht Struktur der Träger der Kindertageseinrichtungen in den Kalenderjahren 2013 und 2015

Quelle: Landratsamt Ortenaukreis, Dezernat für Bildung, Jungend, Soziales und Arbeitsförderung 2014 & 2015

Die meisten Einrichtungen (109) stehen in katholi- Wie lassen sich die Daten zur Träger- scher Trägerschaft, gefolgt von den kommunalen Trä- schaft interpretieren? gern mit 84 und den evangelischen Trägern mit 46 Einrichtungen, 27 Einrichtungen stehen in sonstiger Im Vergleich zum Jahr 2013 sind die Anzahl der Ein- Trägerschaft (Landratsamt Ortenaukreis, Dezernat richtungen und der Kinder leicht gestiegen. Die An- für Bildung, Jungend, Soziales und Arbeitsförderung zahl der Träger ist jedoch innerhalb von zwei Jahren 2016). um ein Drittel zurückgegangen und hat sich von 154 auf 100 reduziert. Grund dafür sind in erster Linie strukturelle Änderungen im Bereich der Trägerschaft der katholischen Kirche. 54 katholische Träger wer- den seit 2015 durch die katholischen Rechnungsstel- len vertreten.

Präventions- und Gesundheitsbericht 086 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

6.2 Tagespflege Woher haben wir die Daten erhalten?

Was ist die Kindertagespflege? Die Daten stammen aus den Sozialberichten 2013 und 2015 des Landratsamts Ortenaukreis sowie vom Als etabliertes Angebot der Kinder- und Jugendhil- Jugendamt (Jugendhilfeplanung 2016b). fe ist die Kindertagespflege eine weit verbreitete Betreuungsform für Kinder. Wie auch die Kinderta- Wie viele Kinder im Ortenaukreis wer- geseinrichtungen erfüllt sie Aufgaben der Bildung, den in der Tagespflege betreut? Erziehung und Betreuung (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, o.J. - a). Die Tabelle fasst unterschiedliche Daten der Kalen- derjahre 2013 und 2015 zusammen: Wie ist die Kindertagespflege im Ortenaukreis organisiert?

Die Kindertagespflege ist für die Raumschaften Kehl und Offenburg in der Trägerschaft von zwei Tages- müttervereinen. In den Raumschaften Achern, Lahr und Haslach ist sie in der Trägerschaft des Diakoni- schen Werkes im Evangelischen Kirchenbezirk Orte- nau.

Kinder in der Tagespflege Kalenderjahr 2013 Kalenderjahr 2015

Anzahl der Kinder in der Tagespflege 811 774

269 265 Anzahl der tätigen Tageseltern

Anzahl der Plätze in der Kindertagespflege 1.098 1.018

372 327 Anzahl der Tageseltern

Prozentualer Anteil der Kinder zwischen 3 und 6 Jahren 37 % 35 %

28 % 31 % Prozentualer Anteil der Kinder ab 7 Jahren

Tabelle 40: Daten zum Thema Kinder in der Tagespflege in den Kalenderjahren 2013 und 2015

Quelle: Landratsamt Ortenaukreis, Dezernat für Bildung, Jungend, Soziales und Arbeitsförderung 2016

Präventions- und Gesundheitsbericht 087 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

Im Kalenderjahr 2015 wurden im Ortenaukreis 774 6.3 Horte Kinder von 265 Tageseltern betreut. Unter den Kin- dern waren 35 % im Alter von 3 bis 6 Jahren und 31 % Woher haben wir die Daten erhalten? älter als 7 Jahre. Insgesamt bietet der Ortenaukreis 1.018 Plätze in der Kindertagespflege an, die von ins- Die Daten stammen vom Landratsamt Ortenaukreis - gesamt 327 qualifizierten Tageseltern zu Verfügung Jugendamt (Jugendhilfeplanung 2016b). gestellt werden. Wie viele Horte gibt es im Ortenau- Die Anzahl der Kinder in Tagespflege hat sich in den kreis? letzten Jahren zwar etwas reduziert, doch hat seit 2001 die Anzahl der Kinder in der Tagespflege insge- Im Ortenaukreis gibt es insgesamt 13 Horte, die samt deutlich zugenommen. Damals wurden ledig- meisten davon in der Raumschaft Offenburg. In der lich 244 Kinder betreut (Landratsamt Ortenaukreis, Raumschaft Haslach gibt es keinen Hort. Die meisten Dezernat für Bildung, Jungend, Soziales und Arbeits- Horte sind an Grundschulen angegliedert, aber auch förderung 2016). an Kindertageseinrichtungen. Es gibt wenige eigen- ständige Horte.

Räumliche Zuordnung Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Lahr Haslach

Anzahl Horte 13 1 2 8 2 0

Anzahl Horte in % 100 8 15 62 15 0

Tabelle 41: Horte in den Raumschaften

Quelle: Eigene Berechnung auf der Grundlage der Daten der Jugendhilfeplanung (Landratsamt Ortenaukreis – Jugendamt 2016b)

Wie sind diese Daten zu interpretieren?

Es ist davon auszugehen, dass es im Ortenaukreis viele weitere Formen der Betreuung von Kindern im Grundschulalter gibt, z. B. die verlässliche Grund- schulbetreuung. Insgesamt führt die vermehrte Ein- führung von Ganztagesschulen zu weniger Hortbe- treuungsbedarf. Ferner werden viele Kinder nach der Schule im familiären Umfeld betreut.

Präventions- und Gesundheitsbericht 088 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

6.4 Grundschulen im Rahmen der Qualitätsentwicklung statt und wer- den somit zielgerichtet, systematisch und nachhaltig Welche schulischen Besonderheiten im Schulleben verankert (Ministerium für Kultus, Ju- bestehen im Bereich der Prävention und gend und Sport Baden-Württemberg 2016b & 2016c). Gesundheitsförderung? Alle am Schulleben beteiligten Personengruppen Prävention und Gesundheitsförderung in der Schule (Schüler, Lehrkräfte, Eltern, Jugendsozialarbeit an zielen auf die Förderung von Lebenskompetenz und Schulen) werden bei der Umsetzung des Präventions- die Stärkung persönlicher Ressourcen. Kinder sollen konzepts einbezogen. Dabei gilt es, sich regional mit darin unterstützt werden, altersspezifische Entwick- Partner innerhalb und außerhalb des Schulsystems lungsaufgaben zu bewältigen und sich im täglichen zu vernetzen und mit ihnen zusammen zu arbeiten. Handeln als selbstwirksam erleben zu können, d. h. als Urheber von positiven Handlungen und deren Prävention und Gesundheitsförderung werden als Ergebnis. Prävention und Gesundheitsförderung als fächerübergreifendes Schulthema im alltäglichen Leitperspektive im Bildungsplan (Ministerium für Umgang miteinander verwirklicht und wirken somit Kultus, Jugend und Sport 2016b & 2016c) bedeutet förderlich für Schüler wie auch für Lehrkräfte. absichtsvolles Handeln und Entwicklungsförderung des Einzelnen. Mit fünf zentralen Lern- und Hand- Woher haben wir die Daten erhalten? lungsfeldern sowie Grund- und Primärprävention ermöglicht die Leitperspektive „Prävention und Ge- Die Daten stammen vom Staatlichen Schulamt Of- sundheitsförderung“ für Schulen neue Zugänge zu fenburg (2015), dem Schulfinder des Ministeriums Prävention und Gesundheitsförderung (Kontaktbüro für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Prävention Baden-Württemberg 2014; Ministerium und aus den Sozialberichten 2013 und 2015 des Land- für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg ratsamts Ortenaukreis, Amt für Soziales und Versor- 2016b & 2016c). gung.

Die Bedeutung dieses Themenfeldes für die Schule Wie viele Grundschulen gibt es im Or- zeigt sich auch darin, dass Prävention und Gesund- tenaukreis und in den Raumschaften? heitsförderung als kontinuierlicher und langfristiger Prozess angelegt werden sollen. Präventive und ge- Die Tabelle zeigt die Anzahl der Grundschulen im sundheitsförderliche Maßnahmen an Schulen finden Schuljahr 2015 / 2016:

Räumliche Zuordnung Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Lahr Haslach Grundschulen 108 öffentlich | 5 privat 14 20 36 28 15

in % 100 12,3 17,7 31,9 24,8 13,3

Tabelle 42: Anzahl der öffentlichen und privaten Grundschulen im Ortenaukreis und in den Raumschaften zum Schuljahr 2015 / 2016

Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Schulfinder, Stichtag: 23.11.2016 Präventions- und Gesundheitsbericht 089 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

Im gesamten Ortenaukreis gibt es im Schuljahr 2016 Wie viele Kinder im Ortenaukreis besu- / 2017 insgesamt 108 öffentliche sowie fünf private chen eine Grundschule? Grundschulen. Die meisten Grundschulen liegen in der Raumschaft Offenburg, insgesamt 36 Schulen. In folgender Tabelle ist die Anzahl der Grundschüler in den Schuljahren 2013 / 2014 und 2014 / 2015 im ge- samten Ortenaukreis dargestellt.

Räumliche Zuordnung Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Lahr Haslach

Anzahl der Grundschüler im Schuljahr 14.848 1.974 1.932 5.004 3.991 1.947 2013/2014

Prozentualer Anteil im Schuljahr 2013/2014 100,0 13,3 13,0 33,7 26,9 13,1

Anzahl der Grundschüler im Schuljahr 14.957 1.969 1.916 5.001 4.106 1.965 2014/2015

Prozentualer Anteil im Schuljahr 2014/2015 100,0 13,2 12,8 33,4 27,5 13,1

Tabelle 43: Anzahl der Grundschüler im Ortenaukreis und in den einzelnen Raumschaften in den Schuljahren 2013 / 2014 und 2014 / 2015

Quelle: Statistisches Landesamt 2016

Im Schuljahr 2014 / 2015 besuchten rund 15.000 Kin- Schulkindergärten diese in ihrer Persönlichkeits- der eine Grundschule. Die meisten kamen aus der entwicklung. Im Schulkindergarten werden Kinder Raumschaft Offenburg (33,4 %). An zweiter Stelle ab dem zweiten Lebensjahr betreut und auf den stand die Raumschaft Lahr (27,5 %), gefolgt von Kehl Besuch einer allgemeinen Kindertageseinrichtung (13,2 %), Haslach (13,1 %) und Achern (12,8 %). Diese oder der Schule vorbereitet. Hier arbeiten sonderpä- Werte haben sich zum Schuljahr 2013 / 2014 kaum dagogische Lehrkräfte, die Teil des pädagogischen verändert (Statistisches Landesamt 2016). Gesamtkonzepts sind. Die Lernbereiche im Schulkin- dergarten orientieren sich an den Bildungs- und Ent- wicklungsfeldern des Orientierungsplans für Kinder- 6.5 Schulkindergärten tageseinrichtungen (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport 2016a). Was sind Schulkindergärten?

Woher haben wir die Daten erhalten? Als sonderpädagogische Bildungs- und Unterstüt- zungseinrichtungen für Kinder mit Behinderung Die Daten wurden durch eigene Recherchearbeiten oder von Behinderung bedrohten Kindern fördern mit Kooperationspartnern im Ortenaukreis zusam- mengetragen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 090 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

Wie viele Schulkindergärten gibt es im Ortenaukreis?

Räumliche Zuordnung Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Lahr Haslach

Anzahl der Schulkindergräten 5 0 0 2 2 1

Anzahl Schulkindergärten in % 100 0 0 40 40 20

Tabelle 44: Anzahl der Schulkindergärten im Ortenaukreis

Quelle: Eigene Recherche und Berechnung

6.6 Sonderpädagogische • Lernen • Sprache Beratungs- und Bildungs- • Körper und motorische Entwicklung zentren (SBBZ) • Geistige Entwicklung • Soziale und emotionale Entwicklung Was sind Sonderpädagogische Bera- tungs- und Bildungszentren (SBBZ)? Woher haben wir die Daten erhalten?

Diese Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Die Daten stammen vom Staatlichen Schulamt Of- einer Behinderung oder einem besonders hohen und fenburg (2015) und aus dem Schulfinder des Ministe- umfassenden sonderpädagogischen Förderbedarf riums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württem- haben unterschiedliche Förderschwerpunkte: berg.

Wie viele SBBZ gibt es im Ortenaukreis und in den Raumschaften?

Räumliche Zuordnung Ortenaukreis Kehl Achern Offenburg Lahr Haslach

SBBZ Lernen 13 2 2 3 3 3

SBBZ Sprache 4 / 1 1 1 1

SBBZ geistige Entwicklung 4 1 1 1 1 1

SBBZ Körper und motorische Entwicklung 1 / / 1 / /

SBBZ soziale und emotionale Entwicklung / / / 2 1 /

Tabelle 45: SBBZ mit Förderschwerpunkten und nach Raumschaften

Quelle: Staatliches Schulamt Offenburg (2015)

Im Ortenaukreis dominiert der Förderschwerpunkt Lernen. Präventions- und Gesundheitsbericht 091 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

6.7 Schulpsychologische • „helfen mit psychologischen Beratungsmethoden Schülerinnen und Schülern, die wegen Lern- und Beratungsstelle Arbeitsstörungen sowie auf Grund von Beeinträch- tigungen im sozialen und emotionalen Bereich Wie ist die Schulpsychologische Bera- Schwierigkeiten in der Schule haben. Sie wirken mit tungsstelle im Ortenaukreis organi- bei der Behebung von Verhaltensauffälligkeiten siert? von Schülerinnen und Schülern und bei der Bewäl- tigung innerschulischer Konflikte, Die Schulpsychologischen Beratungsstellen sind Teil der Staatlichen Schulämter. Ihr Sitz und ihr regio- • unterstützen Lehrkräfte und Schulaufsicht bei päd- naler Zuständigkeitsbereich werden von den Regie- agogisch-psychologischen Fragestellungen, wirken rungspräsidien im Einvernehmen mit dem Kultusmi- mit in der Lehrerfortbildung sowie bei der Entwick- nisterium festgelegt (Ministerium für Kultus, Jugend lung geeigneter Untersuchungs- und Beratungs- und Sport 2014). Die Schulpsychologische Beratungs- methoden und beteiligen sich auf Weisung des Kul- stelle Offenburg ist am Staatlichen Schulamt Offen- tusministeriums an Schulversuchen“ (Ministerium burg angesiedelt und für alle staatlichen Schulen im für Kultus, Jugend und Sport 2000, S. 332). Ortenaukreis zuständig.

Wie ist die Schulpsychologische Bera- An welche Zielgruppe richtet sich die tungsstelle gesetzlich verankert? Schulpsychologische Beratungsstelle?

Die Beratungsstelle Offenburg handelt im Rahmen Die Beratungsstelle und die dort tätigen Schulpsy- des Landesrechtes Baden-Württemberg. Der Norm- chologen können von allen an einer Schule beteilig- geber ist das Ministerium für Kultus, Jugend und ten Personen in Anspruch genommen werden, also Sport. Die Vorgaben sind dabei in einer Verwaltungs- sowohl von Schülern, Lehrkräften und den Schullei- vorschrift, den „Richtlinien für die Bildungsbera- tungen als auch von den Eltern. tung“, niedergeschrieben.

Welche Aufgaben hat die Schulpsycho- Woher haben wir die Daten erhalten? logische Beratungsstelle?

Sie stammen von der Schulpsychologischen Bera- Sie ist Bestandteil der beratenden Schulaufsicht und tungsstelle Offenburg und beziehen sich nur auf den unterstützt die Schulen bei der Erfüllung ihres Er- Teilbereich ihrer Beratungstätigkeiten mit Grund- ziehungsauftrags. Sie unterstützt Schüler und Lehr- schülern. kräfte gleichermaßen. Die Schulpsychologinnen und -psychologen:

Präventions- und Gesundheitsbericht 092 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 6 Ausgewählte Daten aus dem Bildungssystem

Wie hoch ist die Inanspruchnahme der Was war der Anlass der Beratung? Schulpsychologischen Beratungsstelle? In der folgenden Tabelle sind Zahl und Anlass der Be- Im Schuljahr 2013 / 2014 wurden in 107, im Schuljahr ratungsfälle in den Schuljahren 2013 / 2014 und 2014 2014 / 2015 in 126 Fällen Beratung für Grundschüler / 2015 in der Grundstufe dargestellt. bzw. deren Eltern durchgeführt. Dies waren 0,7 % bzw. 0,8 % aller Grundschüler im Ortenaukreis.

Anlass Anzahl der Anzahl der Gesamtzahl Anzahl der Anzahl der Gesamtzahl Jungen Mädchen 2013/2014 Jungen Mädchen 2014/2015 2013/2014 2013/2014 2014/2015 2014/2015

Schullaufbahn 1 - 1 - 2 2

Hochbegabung 4 3 7 14 4 18

Lernen und Leisten 13 6 19 17 7 24

Deutsch 21 10 31 14 13 27

Mathe 1 7 8 1 4 5

Verhalten 22 6 28 32 8 40

Emotion 9 4 13 6 4 10

Gesamt 71 36 107 84 42 126

Tabelle 46: Anzahl der Beratungsfälle nach Anlass und Geschlecht in den Schuljahren 2013/2014 und 2014/2015

Quelle: Schulpsychologische Beratungsstelle, Staatliches Schulamt Offenburg 2015

Bei Jungen ist meist der Bereich Verhalten (hierun- ter fallen Verhaltensprobleme, Mobbing, Aggressi- on, Gewalt, Kontaktprobleme, soziale Unsicherheit, Schulangst, Autoritätskonflikte) Anlass, sich an die Beratungsstelle zu wenden. Aber auch Lern- und Leis- tungsschwierigkeiten, Hochbegabung und Schwie- rigkeiten im Fach Deutsch sind häufige Beweggrün- de. Mädchen nehmen die Beratungsstelle seltener in Anspruch, die häufigsten Anlässe sind bei ihnen Probleme im Fach Deutsch und im Bereich Verhalten.

Präventions- und Gesundheitsbericht 093 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 7 Kommentar zur Datengrundlage

Was ist in diesem Kapitel beschrieben? räumlich nicht immer gleich unterteilt. Somit war die Übertragbarkeit der Daten auf ein einheitliches Die Datengrundlage dieses Berichts ist sehr viel- Vergleichsschema nicht immer möglich. Bestehen- schichtig. Die verwendeten Statistiken und die je- de Unterschiede in der Datenlage konnten nicht an weiligen Erhebungs- und Auswertungsverfahren jeder Stelle differenziert dargestellt werden. Daher sind in ihrer Form und Methodik zum Teil sehr unter- musste bei der Interpretation stets unterschieden schiedlich und daher nur begrenzt miteinander ver- und reflektiert werden, auf welche Basis sich die ent- gleichbar. Daraus resultieren wiederum begrenzte sprechenden Daten beziehen. Interpretationsmöglichkeiten. Die Aussagekraft der Daten muss daher immer auch aus einem metho- Altersbereich denkritischen Blickwinkel betrachtet werden. Eine weitere Schwierigkeit lag darin, dass nur zum Gleichwohl gibt die in diesem Bericht erstmalig vor- Teil Daten vorhanden waren, die sich auf die ge- genommene „Pionierarbeit“ der Zusammenstellung samte Kohorte der 3- bis 10-jährigen Kinder bezie- der Daten aus verschiedenen Systemen wichtige hen. Manchmal sind Daten in Gruppen von 4- bis Hinweise auf bestehende Problemlagen sowie auf 10-jährigen, dann in Gruppen von 3- bis 6-Jährigen bestehende Angebotsstrukturen im Ortenaukreis. etc. erfasst. Teilweise werden Altersgrenzen unter- Unter Berücksichtigung der genannten Einschrän- schiedlich gezogen. Häufig wird auch der gesamte kungen können die Daten eine gute Grundlage für Altersbereich der Kinder bis zur Volljährigkeit oder weitere Planungen und Handlungsempfehlungen bis zum 21. Lebensjahr erfasst, Subgruppen werden zur systemübergreifenden Prävention und Gesund- nicht genauer dargestellt. heitsförderung im Ortenaukreis sein. Ebenso können sie als Grundlage zukünftiger Fortschreibungen ver- Erhebungszeiträume wendet werden. Die Daten beziehen sich teilweise auf unterschied- Im Folgenden werden einzelne methodische Schwie- liche Erhebungszeiträume, da bisher keine laufend rigkeiten erörtert. aktualisierten Daten zu identischen Zeiträumen verfügbar sind. In den meisten Fällen werden Quer- Räumliche Untergliederung schnittaussagen zu speziellen Erhebungszeiträu- men einer eingegrenzten Kohorte dargestellt. Nicht Ein Problem bestand darin, aussagekräftige Daten immer sind Längsschnittaussagen möglich, die eine für den gesamten Ortenaukreis und für die einzelnen Vergleichsgröße zwischen zwei Zeitpunkten aufzei- Raumschaften, aber auch auf der Stadt-Umland-Ebe- gen. ne zu erhalten. Oft lagen aufgrund zu geringer Fall- zahlen keine aufbereiteten Daten vor.8 Auch wird der Ortenaukreis von verschiedenen Institutionen

8 Aussagekräftige Ergebnisse lassen sich erst ab einer Fallzahl von n = 20 darstellen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 094 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 7 Kommentar zur Datengrundlage

Aktualität Erforderliche Sonderauswertungen

Die Daten unterscheiden sich auch in ihrer Aktuali- Viele Fragestellungen erforderten eine Sonderaus- tät. Zum Teil gestaltete es sich schwierig aktuelle Da- wertung, was eine erhebliche Mehrarbeit für die an- ten zu erhalten, so dass die Vergleichbarkeit in die- gefragten Personen und Institutionen, aber auch für sem Punkt eingeschränkt ist. die Autoren bedeutete. Am Ende konnten an vielen Stellen trotz großer Bemühungen und Unterstüt- Gegenstand, Erhebungs- und Auswer- zungsbereitschaft teilweise nur unzureichende In- tungsverfahren formationen geliefert werden, da weitere Differen- zierungen einen nicht zu vertretenden zusätzlichen Ein weiteres Problem bestand darin, dass sich zu- Arbeitsaufwand für die jeweilige Stelle bedeutet grunde gelegte Definitionen des Untersuchungsge- hätten. genstands teilweise unterschieden oder nicht ein- deutig nachvollziehbar waren. Ferner wurden je nach Fehlende Daten Intention der Datenerhebung unterschiedliche Mes- sinstrumente und Screening-Verfahren eingesetzt, Daten, die aus dem Blickwinkel des PNO interessant die eine Vergleichbarkeit untereinander erschweren. gewesen wären, waren zum Teil nicht vorhanden oder werden derzeit nicht erhoben. Dies sind z. B. Fra- gen nach kleinräumigeren Daten, aber auch Fragen rund um Vernetzung oder zum Erreichungsgrad von Familien mit besonderen psychosozialen Belastun- gen durch bestehende Angebote, Maßnahmen und Hilfeangebote im Ortenaukreis.

Präventions- und Gesundheitsbericht 095 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 8 Diskussion, Handlungsfelder und vorhandene Maßnahmen

Was ist in dem Kapitel beschrieben? Verfügung stehen sollen. Darüber hinaus gilt es aber auch, Antworten auf besondere Belastungen zu fin- Im Folgenden werden die vorgestellten Themen ab- den, die nicht überall bestehen und Zugänge auch schließend diskutiert. Es wird der Versuch unternom- dort zu ermöglichen, wo sie für Teile der Bevölkerung men, Handlungsfelder und Maßnahmenempfehlun- evtl. nur eingeschränkt oder erschwert möglich sind. gen abzuleiten, denen aus Sicht des PNO zukünftig mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Dabei wird auch Bezug auf bereits vorhandenen Res- 8.2 Zu den allgemeinen sourcen genommen. Die formulierten Folgerungen Sozialdaten ergeben sich sowohl aus den vorgestellten Daten wie auch aus den praktischen Erfahrungswerten der Lebensformen der Familie Autorinnen und Autoren und vieler weiterer Mitwir- kender dieses Berichts. Dabei handelt es sich letztlich Die Auswirkungen von Trennung oder Scheidung der um ausschnitthafte Folgerungen, die keinesfalls den Eltern können für Kinder sehr belastend sein. Für Fa- Anspruch auf Vollständigkeit erheben. milien, die von Trennung oder Scheidung betroffen sind, sind insbesondere niederschwellige, kostenfreie und ortsnahe Unterstützungsmaßnahmen wichtig. 8.1 Zu den Daten im Im präventiven Bereich sind Maßnahmen zur mög- Ortenaukreis lichst frühen Förderung der seelischen Gesundheit und Resilienz vielversprechend, da sie Kinder generell Der Ortenaukreis ist aufgrund seiner Größe, Unter- stärken und damit die personalen Ressourcen zur Be- schiedlichkeiten in den verschiedenen Raumschaften wältigung von belastenden Lebensumständen und sowie zwischen rein ländlichen Regionen und städti- Krisensituationen verbessern können. Entsprechen- schen Verdichtungsräumen in sich sehr differenziert. de präventive Hilfen, z. B. für Kinder in familiären Kri- Dadurch muss auf Daten und Angebote des gesam- sensituationen gilt es über die Bildungseinrichtun- ten Ortenaukreises auch immer wieder durch den gen verstärkt anzubieten. Blick auf spezifische Besonderheiten ergänzt -wer den. Auch bei möglichen Folgerungen muss diese Was gibt es schon? Ausgangslage berücksichtigt werden. Der Anspruch Im Ortenaukreis besteht für den Bereich der Tren- des Ortenaukreises besteht jedoch durchgängig da- nungs- und Scheidungsberatung bereits eine gute rin, auch bei unterschiedlichen Voraussetzungen und flächendeckende Unterstützungsstruktur durch Angebotsstrukturen möglichst flächendeckend vor- die Psychologischen Beratungsstellen für Eltern, zuhalten und allen Bewohnern des Landkreises in Kinder und Jugendliche und die Kommunalen So- gleicher Weise zugänglich zu machen. Dies gilt auch zialen Dienste. Auch die regionalen Präventionsbe- für den Bereich der Prävention und Gesundheitsför- auftragten des PNO informieren und vermitteln zu derung, so dass die Angebote dazu allen Kindern entsprechenden Fachstellen. Das PNO bietet für Kin- und Familien im Ortenaukreis in gleicher Weise zur dertageseinrichtungen und Grundschulen sowie den

Präventions- und Gesundheitsbericht 096 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 8 Diskussion, Handlungsfelder und vorhandene Maßnahmen

Grundstufen der Förderschulen Fortbildungen zur Kinder und Familien mit Migrationshin- Förderung der Resilienz. Weitere bedarfsorientierte tergrund Fortbildungen für Kindertageseinrichtungen und Schulen, z. B. zum Umgang mit Kindern in Familien- Auch im Ortenaukreis bedarf es intensiver Bemü- krisen befinden sich in Vorbereitung. hungen und passgenauer Angebote, die die soziale Teilhabe und gesundheitliche Chancengleichheit von Kinder aus Familien im SGB II Bezug Kindern und Familien mit Migrationshintergrund un- terstützen. Kinder aus armutsbetroffenen Familien sind häu- figer von gesundheitlichen Belastungen betroffen. Was gibt es schon? Auch im Ortenaukreis muss das Thema Armut und Im Ortenaukreis bestehen zum Thema gesundheitli- Gesundheit als wesentlicher Aspekt der gesund- che Chancengleichheit vereinzelte Angebote, Veran- heitlichen Chancengleichheit besonders im Fokus staltungen und Arbeitskreise. So gibt es kreisweit re- stehen. Der Zugang zu gesundheitsförderlichen An- gelmäßig eine Reihe von Angeboten für Familien mit geboten sollte insbesondere auch für einkommens- Migrationshintergrund über das Landesprogramm schwache Familien besser ermöglicht werden. Ein STÄRKE FibL. Auch besteht ein kreisweites Netzwerk niederschwelliger Zugang durch kostenfreie und für interkulturelles Lernen und Arbeiten an Schulen wohnortnahe Maßnahmen sollte flächendeckend (NikLAS). In den Raumschaften gibt es einzelne Initia- geschaffen werden. Vielversprechend erscheint da- tiven wie den themenbezogenen Arbeitskreis Migra- bei die Anbindung gesundheitsförderlicher Maßnah- tion in Achern, das Begegnungshaus in Lahr sowie in men an die Lebenswelten der Kinder und Familien einzelnen Raumschaften Bildungslandschaften mit in Bildungseinrichtungen und / oder an Gemeinde- Projekten wie Bildungslotsen und Fam-Tischen zu Er- oder Stadtteilzentren. ziehungsthemen in Lahr Kehl und Offenburg sowie das Bunte Haus Offenburg. Mit den Frühen Hilfen Was gibt es schon? werden Familien mit Migrationshintergrund nieder- Das in Kapitel 4.4 Familienbildung aufgeführte Lan- schwellig in besonders hohem Maße erreicht. Prak- desprogramm STÄRKE FibL bietet insbesondere für tisch ausgerichtete und zugehende Hilfen scheinen einkommensschwachen Familien eine Reihe unter- dafür von Vorteil zu sein. stützender Familienbildungsangebote an. Es müssen jedoch noch Ansätze mit breiterem Erreichungsgrad Kinder und Familien mit Fluchterfah- hinzukommen (Ministerium für Soziales und Integ- rung ration Baden-Württemberg 2017). Über die erforderlichen Angebote für Kinder und In Kooperation mit der Kommunalen Arbeitsförde- Familien mit Migrationshintergrund hinaus liegen rung fand 2017 mit sehr guten Ergebnissen eine Ver- bei Kindern und Familien mit Fluchterfahrung meist anstaltungsreihe des PNO zur Förderung der Resili- noch zusätzliche Belastungen vor. Hierzu werden ins- enz von alleinerziehenden Müttern im SGB II Bezug besondere schnell greifende Integrationsangebote und deren Kinder statt. benötigt, um diese Zielgruppe gut zu erreichen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 097 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 8 Diskussion, Handlungsfelder und vorhandene Maßnahmen

Was gibt es schon? in Kraft getreten. Das Gesetz fördert auch die Impf- prävention. Künftig soll der Impfschutz bei allen Im Rahmen des PNO wurde für Kindertageseinrich- Routine-Gesundheitsuntersuchungen für Kinder, tungen die Bedarfsorientierte Fortbildung „Stärkung Jugendliche und Erwachsene sowie den Jugendar- von Kita-Teams in der Begegnung von Kindern und beitsschutzuntersuchungen überprüft werden. Bei Familien mit Fluchterfahrung“ entwickelt und be- der Aufnahme eines Kindes in eine Kindertagesein- reits geräumig in Anspruch genommen. richtung muss eine ärztliche Impfberatung nachge- wiesen werden. Die zuständigen Behörden können Für Schulen, in denen Kinder mit Fluchterfahrungen beim Auftreten von Masern ungeimpfte Kinder vo- lernen, bestehen verschiedene Unterstützungsan- rübergehend aus einer Gemeinschaftseinrichtung gebote der Schulpsychologischen Beratungsstelle. ausschließen. Dieses Vorgehen könnte neben dem So bietet die Schulpsychologische Beratungsstelle unmittelbaren Schutzaspekt dazu beitragen, eine Personen aus dem schulischen Kontext Beratungen höhere Impfquote zu erreichen. Die Bemühungen sowie Fortbildungen und Supervisionen zum Thema im Rahmen der Einschulungsuntersuchung zur Erhö- Integration von Kindern mit Fluchterfahrung an. In hung der Impfbereitschaft und der Impfquoten soll- besonderer Weise werden Lehrkräfte von Vorberei- ten fortgesetzt werden. tungsklassen angesprochen und unterstützt. Früherkennungsuntersuchungen Des Weiteren gibt es zahlreiche ehrenamtliche Initia- tiven im Ortenaukreis, die sich für die Integration von Um die Teilnahme bei den Früherkennungsuntersu- Familien mit Fluchterfahrung einsetzen (siehe Orte- chungen zu erhöhen sollten z. B. Familien mit Migra- nau engagiert (www.ortenau-engagiert.de) aber tionshintergrund durch die Herausgabe eines Flyers auch z. B. Initiativen wie Zu-Flucht Offenburg, Freies in der jeweiligen Muttersprache oder durch Multip- Netzwerk Ehrenamtliche Offenburg usw.) (Stadt Of- likatoren, die mit diesen Familien in Kontakt stehen, fenburg 2017). zusätzlich angesprochen werden.

Arztbesuche inklusive Untersuchung eines Kindes 8.3 Zu ausgewählten können z. B. aufgrund der Sprachbarriere der Familie Gesundheitsdaten und länger dauern. Zusammen mit den Kinder- und Ju- gendärzten sollte überlegt werden, wie Versorgung, Versorgungsstrukturen ärztliche Betreuung und Kommunikation strukturell optimiert werden können. Günstig wäre auch, wenn Schutzimpfungen bei der Planung und Vergabe der Vertragsarztsitze auch die sozialen Belastungen der Einzugsgebiete Im Juli 2015 ist das Präventionsgesetz zur Stärkung verstärkt berücksichtigt werden könnten. der Gesundheitsförderung und Prävention (PrävG)

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Gewicht Reihe von universellen Präventionsprogrammen für Kindertageseinrichtungen und Schulen zu den The- Übergewicht und Adipositas sowie die daraus resul- men Bewegung und Ernährung. Diese sind u. a. in tierenden Spätfolgen sind ein hochrelevantes Thema den Präventionsbausteinen gelistet (Landratsamt und werden auch von Ärzten bei den U-Untersu- Ortenaukreis, Amt für Soziale und Psychologische chungen thematisiert. Dies zeigt die Bedeutung der Dienste 2016). Das PNO entwickelt vertiefte bedarfs- U-Untersuchungen und frühzeitiger Prävention und orientierte Fortbildungen zum Thema Ernährung ggf. konkreter Unterstützung. und Bewegung.

Im Ortenaukreis fehlen zu diesem Thema bisher flä- Weiter besteht das Programm Top Fit Kids des Anbie- chendeckende Angebote zu ambulanten selektiven ters Top Life (Gesundheitszentrum Berghaupten) für und indizierten Präventionsmaßnahmen. Auch an die Prävention von Adipositas und Übergewicht von stabilisierende Angebote nach einem stationären Kindern. Das Programm ist vom Verband der Ersatz- Aufenthalt sollte hierbei gedacht werden. Wichtig ist kassen (VDEK) zertifiziert und wird von Krankenkas- es auch die Eltern mit einzubeziehen. Zudem sollten sen finanziell unterstützt (Top-Life Gesundheitszent- Informationen über eine ausgewogene Ernährung rum Benz KG 2017). und gesunde Bewegung verstärkt kommuniziert werden, insbesondere auch in Stadtgebieten mit ho- Sprache hen Belastungswerten. Die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung zei- In der Literatur wird der Zusammenhang von Über- gen einen intensiven Förderbedarf der Kinder im gewicht, Adipositas, Bewegungsmangel, problemati- Ortenaukreis. Diese Werte liegen über dem Landes- schen Ernährungsverhalten von Kindern und Jugend- durchschnitt. Daher muss der Sprachförderung wei- lichen und intensiver Mediennutzung immer stärker terhin ein besonders hoher Stellenwert eingeräumt belegt (Brandl-Bredenbeck & Brettschneider 2010; werden. Lampert et al. 2007, Lampert, Sygusch & Schlack 2007; Brettschneider et al. 2006). Wie wichtig der Spracherwerb ist, sollte neben der unmittelbaren Förderung der Kinder auch über El- Was gibt es schon? tern als Multiplikatoren verstärkt transportiert wer- Die Landesinitiative Bewusste Kinderernährung den. Zur Unterstützung sollte es auch für Eltern eine (BeKi) bietet für Kindertageseinrichtungen und Sprachförderung in geeigneter Form geben, damit Schulen eine Reihe von Angeboten zur Förderung ei- diese ein sprachanregendes Umfeld für ihre Kinder nes gesunden Ernährungsverhaltens an. Die Vernet- schaffen können. Sprachanregendes Umfeld bedeu- zungsstelle Kita- und Schulverpflegung unterstützt tet auch die persönliche Ansprache mit Blickkontakt, bei der Optimierung des Verpflegungsangebots mit den Kindern lesen, gemeinsam Bilderbücher an- innerhalb der Bildungseinrichtungen. Zahlreiche sehen, die Kommunikation im Alltag leben und den Sportvereine haben ein breites Bewegungsange- Konsum von Bildschirmmedien beschränken. Den bot für Kinder. Neben diesen Beispielen gibt es eine Kindern und Eltern sollte nahegebracht werden, wie

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wichtig es ist, kontinuierlich eine Kindertageseinrich- um an der Gemeinschaft teilzuhaben und das Zu- tung zu besuchen. Auch in der Arbeit der Kinderta- sammenleben mit anderen zu gestalten, (…) Kinder geseinrichtungen sollten Eltern verstärkt einbezo- erfahren unterschiedliche Sprachen als Bereicherung gen werden. der Kommunikation und Kultur“ (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg 2011). Was gibt es schon? Die hohe Bedeutung der Sprachförderung ist be- In den Raumschaften kannt. So wurden bereits verschiedene Programme in den Kindertageseinrichtungen entwickelt und In allen Ortenauer Raumschaften bestehen bereits umgesetzt. Die Maßnahmen haben aber offenbar ausgebaute Unterstützungsstrukturen zum Thema noch nicht in ausreichendem Maße gegriffen. Sprache und Sprachförderung. Es gibt Beratungs- stellen, die Bildungseinrichtungen, Eltern und Kinder Im gesamten Ortenaukreis rund um das Thema beraten. Auch einige Bildungs- einrichtungen bieten Unterstützung an. Insbesonde- Exemplarische Sprachförderprogramme, die im re in den Städten Lahr, Kehl und Offenburg, in denen Ortenaukreis angeboten werden, sind: Singen-Be- der Bedarf an intensiver Sprachförderung am höchs- wegen-Sprechen, Sprachförderung durch SPATZ ten ist, werden in vielen Kitas verschiedene Sprach- „Sprachförderung in allen Tageseinrichtungen für förderprogramme umgesetzt. Kinder mit Zusatzbedarf“, das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ (Bundesministerium für Familie, Seni- In der Stadt Lahr, in der kreisweit der größte Sprach- oren, Frauen und Jugend 2017), das Projekt „Sag mal förderbedarf besteht gibt es beispielsweise den mo- was“, für Kinder mit ähnlichen Sprachauffälligkeiten bilen Sprachförderdienst Lahr, welcher regelmäßig in Kleingruppen oder auch das Rucksackprojekt. Das Kitas besucht und in Kleingruppen die sprachliche Rucksackprojekt hat zum Ziel die Sprachkompetenz Bildung der Kinder fördert (Stadt Lahr 2017). der Kinder und ihren Eltern zu fördern, indem die Muttersprache gestärkt wird. Außerdem werden im Grobmotorik Rahmen des Rucksackprojekts spezifische Veranstal- tungen für die Eltern der Kinder angeboten, um die Kinder sollten sich ausreichend bewegen können. Im Integration und Erziehungskompetenzen der Famili- familiären Umfeld, im Alltag, in Kindertageseinrich- en zu stäken (Stadt Offenburg 2013). tungen und Schulen sollte in besonderem Maße da- rauf geachtet werden. Zudem sollte ihre Teilnahme Im Rahmen des Orientierungsplanes wird insbeson- in Sportvereinen gefördert werden. Dazu sollten die dere auf die Sprachförderung im Alltag geachtet. Da- entsprechenden Akteure noch besser vernetzt wer- rin sind folgende Ziele beschrieben: „Kinder erleben den. Interesse und Freude an der Kommunikation, erwei- Zwischen Bewegungsarmut, Übergewicht und dem tern und verbessern ihre nonverbalen und verbalen umfänglichen Benutzen von Bildschirmmedien be- Ausdrucksfähigkeiten (…) Kinder nutzen Sprache, steht ein enger Zusammenhang (Mößle, Kleinmann

Präventions- und Gesundheitsbericht 100 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 8 Diskussion, Handlungsfelder und vorhandene Maßnahmen

& Rehbein 2017). Oft ist Eltern nicht bewusst, wel- Zahngesundheit chen Einfluss Bildschirmmedien auf die körperliche Entwicklung ihrer Kinder haben. Konkrete alternati- Insbesondere in den Städten Offenburg und Lahr, ve Ideen zur Freizeitgestaltung, die das Bewegungs- dort besonders in einzelnen Quartieren mit einer be- verhalten der Familien fördern, müssen ohne „Zeige- sonders hohen Kumulation von Problemlagen, ist die finger-Pädagogik“ vorgestellt werden (Bleckmann intensive Zahnprophylaxe unter Einbeziehung der 2012). Eltern von großer Bedeutung. Bereits in der Schwan- gerschaft sollte das Thema Zahngesundheit - zum Was gibt es schon? Beispiel durch Hebammen – verstärkt angesprochen Im Ortenaukreis besteht ein großes Angebot für werden. Kinder und Familien von verschiedensten Sportver- einen. Zur Bewegungsförderung und somit auch zur Was gibt es schon? Förderung der Grobmotorik gibt es eine Reihe von Der zahnärztliche Dienst betreut im Ortenaukreis guten universellen Präventionsprogrammen für Kin- alle Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und dertageseinrichtungen und Schulen. Diese sind u. a. Grundstufen der Förderschulen. Gemäß § 21, SGB V in den Präventionsbausteinen gelistet (Landratsamt besuchen Zahnärzte einmal im Jahr die Einrichtun- Ortenaukreis, Amt für Soziale und Psychologische gen und führen Zahnuntersuchungen, Fluoridierung Dienste 2016). sowie Gruppenprophylaxe durch. In Stadtteilen mit hohen sozialen Problemlagen wird besonders darauf An verschiedenen Standorten im Ortenaukreis beste- geachtet, die Prophylaxe zu intensivieren. hen zudem Psychomotorik-Gruppen oder Grobmo- torik-Gruppen für Kinder, die z. T. auch direkt in den Das im September 2016 neu aufgelegte U-Heft ver- Kindertageseinrichtungen durchgeführt werden. weist die Kinder von der U5 bis zur U9 zur Abklärung von Auffälligkeiten im Kieferwachstum sowie von Entscheidend ist insgesamt aber inwieweit Bewe- Zähnen und Schleimhaut an den Zahnarzt. gungsmöglichkeiten und Bewegungsanreize in den unmittelbaren Alltag der Kinder integriert werden Körperliche und seelische Erkrankungen können. Am häufigsten werden im Kindesalter Erkrankungen Darüber hinaus bietet PNO Kindertageseinrichtun- des Verdauungssystems diagnostiziert, gefolgt von gen und Grundschulen das Präventionsprogramm infektiösen und parasitären Erkrankungen (siehe „ECHT DABEI – gesund groß werden im digitalen Baumann 2009, S. 110f.). Zeitalter“ an. Mehr bildschirmfreie Zeit bedeutet für die Kinder auch einen Gewinn an Lebenskompeten- Aufgrund der vielen infektiösen und parasitären zen und kann eine gesunde grobmotorische Entwick- Erkrankungen von Kindern ergeben sich sowohl lung deutlich unterstützen. für Eltern wie auch für Kindertageseinrichtungen und Schulen besondere Betreuungsbedarfe. Kranke

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Kinder benötigen besondere Aufmerksamkeit und den großen Bereich der Trennungs- und Scheidungs- Unterstützung ihrer Eltern. Hier kann es u. U. zu beratung, aber auch um andere Formen familiärer Problemen der Vereinbarkeit mit Familie und Beruf Konflikte. Dabei ist es wichtig, Eltern, Kinder und Ju- und der Betreuung der Kinder kommen. Eltern die in gendliche in Konfliktsituationen möglichst frühzei- solchen Fällen nicht genügend Ressourcen zur Ver- tig zu erreichen. So lassen sich konflikthafte Eskalati- fügung haben, z. B. Alleinerziehende müssen hier onen vermeiden oder zumindest begrenzen und die verstärkt unterstützt werden. Auch in den Bildungs- Belastungen für alle Beteiligten können vermindert einrichtungen kommt es bei ungenügend vorhande- werden (siehe auch Kapitel 8.2 Zu den allgemeinen nen Ressourcen zu Problemen. Verstärkt durch den Sozialdaten). Gleichzeitig bieten diese Stellen aber bestehen Fachkräftemangel in Kindertageseinrich- auch unmittelbare kurzfristige Hilfen in Krisensitua- tungen (Schilling 2014) müssen die Bildungseinrich- tionen. Dies gilt ebenfalls für die sehr häufig genann- tungen auch hierin unterstützt werden. ten Problembereiche der Entwicklungsauffälligkei- ten und seelischen Probleme der jungen Menschen, Zur dritthäufigsten Diagnose zählen Entwicklungs- Auffälligkeiten im sozialen Verhalten sowie viele störungen, darin sind auch die Sprachentwicklungs- weitere Beratungsanlässe. störungen enthalten. (siehe Kapitel 3.4 Sprachent- wicklung; siehe Kapitel 5.3 Frühförderung). Für die Beratung sowie für intensivere Formen der Hilfen zur Erziehung stehen die Kommunalen Sozi- alen Dienste des Jugendamts in allen Raumschaften 8.4 Zu ausgewählten des Ortenaukreises zur Verfügung. Bereichen und Daten der Sowohl bei den Erziehungsberatungsstellen wie Kinder- und Jugendhilfe auch bei den Hilfen zur Erziehung des Kommunalen Sozialen Dienstes bestehen seit Jahren steigende Auch aus den Daten der Kinder- und Jugendhilfe wer- Fallzahlen. Dies stellt nicht nur ein Indiz für erhöh- den Kernproblembereiche sichtbar, aus denen Impul- ten Unterstützungsbedarf dar, sondern auch für se für Handlungsfelder und Maßnahmen der Präven- Maßnahmen der frühestmöglichen Prävention und tion und Gesundheitsförderung abgeleitet werden Gesundheitsförderung. Es geht darum, Kinder und können. Familien zu stärken, Entwicklungsverläufe zu be- günstigen und somit intensivere Hilfeformen mög- Erziehungsberatung und weitere Hilfen lichst zu vermeiden oder zu verkürzen. zur Erziehung

Was gibt es schon? Aus den Daten der Psychologischen Beratungsstellen Die Psychologischen Beratungsstellen und der KSD für Eltern, Kinder und Jugendliche im Ortenaukreis des Jugendamtes stehen Eltern in Fragen der Erzie- geht hervor, dass familiäre Konflikte der häufigste hung und familiärer Konflikte zur Seite. Sie bieten ein Grund sind, warum Kinder, Jugendliche und Familien breites Spektrum niederschwelliger wie auch inten- die Beratungsstellen aufsuchen. Dabei geht es um siver Hilfen zur Erziehung an.

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In den Psychologischen Beratungsstellen gibt es können. Neben professionellen können auch entlas- auch unmittelbare Einzel- und Gruppenangebote für tende, ehrenamtliche Angebote wie Familienpaten Kinder, so z. B. auch Trennungs- und Scheidungskin- oder – im Rahmen von Nachbarschaftshilfen – Nach- dergruppen (siehe auch Kapitel 8.2 Zu den allgemei- hilfedienste, Notfalldienste, Babysitter etc. hilfreich nen Sozialdaten). sein. Bereits bestehende bürgerschaftliche Initiati- ven sollten für diese Zielgruppe der belasteten Fami- Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) lien leichter zugänglich sein. Hier könnte beispiels- weise zunächst mit den bestehenden Initiativen ein Die Daten zu den SPFH-Fällen zeigen enge Querver- Dialog aufgebaut werden, um die Bedarfe der belas- bindungen zu verschiedensten anderen Kapiteln auf teten Familien sichtbar zu machen. Es gilt außerdem, (siehe Kapitel 2.1 Lebensformen der Familien). Die neue Initiativen zu schaffen und zu implementieren. überwiegenden Lebensformen der im Rahmen einer Dies wäre in Zusammenarbeit mit der Vernetzungs- SPFH betreuten Familien verweisen auf die Bedeu- stelle Bürgerschaftliches Engagement z. B. in Form tung familiärer Konfliktsituationen für die psychoso- von Fortbildungsangeboten und Initiierung neuer ziale und gesundheitliche Entwicklung. Zudem sind Angebote denkbar. viele dieser Familien auch bei der Finanzierung des Lebensunterhalts eingeschränkt siehe auch 2.2 Kin- Vollzeitpflege der und Familien im SGB II Bezug). Somit kumulieren bei der Zielgruppe der SPFH mehrfache Risikokons- Kinder, die sich in Vollzeitpflege befinden, waren tellationen. Für diese Kinder und Familien besteht in ihrer Herkunftsfamilie häufig traumatischen - Er daher auch ein besonderer Bedarf an Prävention und lebnissen ausgesetzt. Die Folgen können sich in Gesundheitsförderung: Gerade sie sollten in beson- verschiedenen Formen von Traumafolgestörungen derer Weise von präventiven und gesundheitsförder- zeigen. Für die Pflegefamilien bestehen daher beson- lichen Maßnahmen profitieren. dere Herausforderungen. Seitens des Jugendamtes werden regelmäßig Fortbildungen zu verschiedenen So sollten verstärkt und frühzeitig niederschwellige, Themen angeboten, damit sowohl die Kinder und Ju- entlastende und unterstützende Angebote imple- gendlichen, wie auch die Pflegefamilien selbst diese mentiert werden. Diese sollten kostenfrei und dezen- Herausforderungen bewältigen und Kinder und Ju- tral verortet sein sowie auch die ländlichen Regionen gendliche Stärkung für ihre weitere Zukunft erfahren erreichen, um flächendeckend zum Einsatz kommen können. zu können. Was gibt es schon? Auf die Lebenswelten Kita und Schule ausgerichtete Die Pflegestellenkoordination des Jugendamts bietet Angebote für alle Kinder und Familien sind deshalb spezielle Pflegeelternvorbereitungsseminare an. Hier für diese Zielgruppe besonders wichtig. Gleichzeitig werden Pflegeeltern nicht nur rechtlich und organi- müssen aber auch frühzeitige ergänzende Angebo- satorisch, sondern auch pädagogisch und psycholo- te zur Verfügung stehen, um ressourcenbildend in gisch unterstützend auf ihre Rolle vorbereitet. Die besonderen Belastungssituationen unterstützen zu Seminarreihe behandelt verschiedene Themen wie

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rechtliche Grundlagen, Zusammenarbeit mit dem 8.5 Zu weiteren Berei- KSD und der Herkunftsfamilie. Auch werden Themen zu Bindung, Trauma und Resilienz angesprochen. chen und Daten auf der Grundlage verschiedener Begleitend zur laufenden Vollzeitpflege erhalten Pflegeeltern ein Coaching. Diese Einzelbetreuung Gesetzesbücher klärt Fragen im alltäglichen Umgang mit dem Pfle- Frühe Hilfen gekind und dessen Herkunftsfamilie und fördert die Biografiearbeit. Zudem initiiert der KSD regelmäßig Die Frühen Hilfen im Ortenaukreis haben sich als sehr im gesamten Landkreis Gruppentreffen für Pflege- wirksames Instrument früher Prävention und Unter- eltern. In diesem Kontext kommen auch Prävention stützung erwiesen. Sie setzen zum frühestmöglichen und Gesundheitsförderung zur Sprache. Zeitpunkt bereits während der Schwangerschaft und rund um die Geburt an. Zu diesem Zeitpunkt besteht Schulsozialarbeit ein relativ weit geöffnetes Motivationsfenster von (werdenden) Eltern in Form einer hohen Bereitschaft Schulsozialarbeit ist ein wichtiges Bindeglied zwi- zur Inanspruchnahme von Unterstützung. Durch den schen Kinder- und Jugendhilfe, der Schule, der Fami- sehr niederschwelligen Ansatz in der Kooperation lie und den Kindern. Schulsozialarbeit ist ein nied- von Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen rigschwelliger und direkter Zugang zu den Kindern werden sehr viel mehr Eltern mit Säuglingen und und ihren Familien. Auch stellt sie bezüglich der Ver- Kleinkindern sehr viel früher erreicht. Werden Un- netzung zu Unterstützungsleistungen eine wichtige terstützungsleistungen frühzeitig und passgenau Verbindungsstelle dar. Somit kommt der Schulsozial- eingesetzt, helfen sie Beziehungs- und Erziehungs- arbeit bei präventiven und gesundheitsförderlichen kompetenzen zu stärken und ungünstige Entwick- Maßnahmen ein besonders hoher Stellenwert zu. lungsverläufe zu vermeiden oder zumindest abzufe- dern.

Es macht daher sehr viel Sinn im weiteren Aufbau flä- chendeckender Angebote von Gesundheitsförderung und Prävention an den Frühen Hilfen sowohl zeitlich als auch an deren Erfahrungen anzusetzen. Im Sin- ne einer präventiven Gesamtstrategie (Präventions- kette) für den Ortenaukreis gilt es die Frühen Hilfen noch stärker als bisher mit dem PNO zu verzahnen. PNO kann von den individuell passgenau wirkenden Maßnahmen der Frühen Hilfen lernen, wenn es da- rum geht, bei erkennbaren besonderen Bedarfen im Einzelfall schnell und passgenau den Weg in

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Angebote im Netzwerk zu bahnen. Die Frühen Hilfen 8.6 Zu ausgewählten können wiederum durch stärker Setting-orientierte Maßnahmen im U3-Bereich sinnvoll ergänzt wer- Daten aus dem Bildungs- den. Hier gilt es spezifische Themen der unter 3-jäh- system rigen Kinder z. B. in Form von Bedarfsorientierten Fortbildungen zu thematisieren (z. B. Förderung der Alle Bildungseinrichtungen seelischen Gesundheit unter Berücksichtigung bin- dungstheoretischer Gesichtspunkte, Regulationsstö- Gesundheitsmaßnahmen insbesondere in den Le- rungen). Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund benswelten der Kinder (Setting) anzubieten erscheint des weit fortgeschrittenen Ausbaus der Betreuung vielversprechend, da über diesen Zugang – und letzt- der unter 3-jährigen Kinder in Krippen und Kinderta- lich auch fast nur über diesen – die Zielgruppe na- geseinrichtungen wichtig. hezu komplett erreicht werden kann. Dieser Ansatz sollte deshalb mit all seinen Möglichkeiten verstärkt Was gibt es schon? genutzt werden. Im PNO werden für Krippen und für Kindertagesein- richtungen mit Krippengruppen bereits Bedarfsori- Träger von Bildungseinrichtungen gilt es noch stär- entierte Fortbildungen zu verschiedenen Themen der ker für das Thema Prävention und Gesundheitsförde- Prävention und Gesundheitsförderung angeboten. rung sowie für den Sinn lebensweltorientierter Maß- Die Präventionsbeauftragten des PNO haben bereits nahmen zu sensibilisieren. in zunehmendem Maße Beratungs- und Lotsenfunk- tion für die Einrichtungen übernommen, um schnel- Was gibt es schon? lere und passgenaue Unterstützung bei Bedarfen im Das PNO bietet durch die Präventionsbeauftragten Einzelfall zu erreichen. den pädagogischen Fach- und Lehrkräften, aber auch den Trägern allgemeine Unterstützung und Bera- Frühförderung tung zu allen Fragen rund um Prävention und Ge- sundheitsförderung im Setting Kindertageseinrich- Wichtig ist eine gute Vernetzung der Kooperations- tung und Schule. partner auch über die einzelnen Systeme hinaus. Vor allem Psychologische und Sonderpädagogische Viele zusätzliche Fort- und Weiterbildungsangebote Beratungsstellen, KSD, Kindertageseinrichtungen so- für Bildungseinrichtungen zu Themen der Präventi- wie die Frühförderstelle sollten in engem Austausch on und Gesundheitsförderung im Ortenaukreis sind stehen und inhaltlich gut informiert sein, über die in den bereits erwähnten Präventionsbausteinen des Angebote und Aufgaben der jeweils anderen Stellen. Amts für Soziale und Psychologische Dienste zusam- Es wäre z. B. sinnvoll gemeinsame Veranstaltungen mengefasst und aufgelistet. Bildungseinrichtungen durchzuführen, bei der die verschiedenen Kooperati- können passgenaue Angebote anfragen und abru- onspartner sich und ihren Beitrag zur Gesundheits- fen. förderung vorstellen können und dabei im inklusiven Sinne zusammenarbeiten.

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Der „Rote Faden Prävention“ bietet einen guten Grundschulen Überblick über viele weitere Programme, Projekte und Medienbausteine. Neben bewährten gewalt- Das Thema Prävention und Gesundheitsförderung und suchtpräventiven Programmen für den schu- gewinnt im schulischen Kontext auch durch die lischen Kontext finden sich Bausteine zur Gesund- entsprechende Leitperspektive im Bildungsplan Ba- heitsförderung sowie Programme zur Förderung von den-Württemberg (Ministerium für Kultus, Jugend Lebenskompetenzen für Kindertageseinrichtungen und Sport Baden-Württemberg 2016c) zunehmend und Schulen (Ministerium für Kultus, Jugend und an Bedeutung. Schulen gilt es in Ihrer präventiven Sport Baden-Württemberg 2013). und gesundheitsförderlichen Entwicklung zu unter- stützen. In Bildungseinrichtungen muss die Zusammenarbeit mit den Eltern noch stärker verankert werden. Es ist Was gibt es schon? wichtig, dass zwischen den pädagogischen Fach- und Das Rahmenkonzept stark.stärker.WIR. stellt die Lehrkräften sowie den Eltern frühzeitig ein positiver vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Prävention Kontakt entwickelt wird, damit bereits vor dem mög- und Gesundheitsförderung an den Schulen in ei- lichen Auftreten von Problemen gute Kommunika- nen größeren Zusammenhang, schafft Rahmenbe- tionsstrukturen bestehen. Auch bei familiären Kon- dingungen und Strukturen und stellt Hilfen für eine flikten sollte die Bildungseinrichtung präventiv und gelingende Präventionsarbeit an Schulen im Land unterstützend wirken können. zur Verfügung. Dabei sollen die bereits bestehen- den Konzepte und Programme gewürdigt, weiterer Kindertageseinrichtungen Handlungsbedarf erkannt und ggf. ergänzende Ak- tivitäten in einem schulspezifischen Präventionskon- Für die kleine Gruppe von Kindern, die bislang noch zept verankert werden. nicht von Angeboten der Kindertagesbetreuung profitieren, sollten die Zugangsmöglichkeiten noch Ziele des Konzeptes sind: vereinfacht und noch niederschwelliger gestaltet werden. Manche Familien entscheiden sich bewusst, • Schule ist ein Raum, in dem die Würde und die Ge- z. B. aus religiösen Gründen, gegen den Besuch einer sundheit jedes Einzelnen geachtet werden. Kindertageseinrichtung. In manchen Fällen handelt sich um Kinder aus Familien mit besonderen Lebens- • Schüler sowie Lehrkräfte fühlen sich sicher; ihre situationen, die gesellschaftlich nur unzureichend Konfliktlösungskompetenz ist gestärkt. integriert sind. • Schüler verfügen über gute Voraussetzungen zur Lebensbewältigung und -entfaltung.

• Schüler sind in ihrer Persönlichkeit und Selbst- wirksamkeit gestärkt.

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Unterstützt werden Schulen dabei durch Partner in- Tagespflege nerhalb des Schulsystems: Präventionsbeauftragte der oberen Schulaufsichtsbehörden, Ansprechpart- Das Setting Tagespflege sollte als zentrale Lebens- ner in den Regierungspräsidien, Schulpsychologische welt noch stärker für Maßnahmen der Prävention Beratungsstellen, Beratungslehrkräfte sowie durch und Gesundheitsförderung genutzt werden. Tages- die Fachberatung Schulentwicklung und Unterrichts- eltern sollten verstärkt Fort- und Weiterbildung zu entwicklung. An jeder allgemein bildenden Schule Themen der Prävention und Gesundheitsförderung gibt es eine Lehrkraft für Prävention, um schulische erhalten. Vorbeugungsmaßnahmen zu koordinieren und de- ren Wirksamkeit zu verbessern. Schulpsychologische Beratungsstelle

Schulkindergärten und Sonderpädago- Die Schulpsychologische Beratungsstelle wurde gische Bildungs- und Beratungszentren meistens aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten (SBBZ) von Jungen aufgesucht. Aus diesem Grund sollte das Thema „Umgang mit herausfordernden Verhalten“ Schulkindergärten und SBBZ sollten – wie alle allge- auch unter geschlechtsspezifischer perspektive Be- meinen Bildungseinrichtungen – in gleicher Weise rücksichtigung finden. von präventiven und gesundheitsförderlichen Maß- nahmen profitieren. Die Angebote sollten sowohl Was gibt es schon? allgemein im Sinne eines gleichen (inklusiven) Ange- Die Schulpsychologische Beratungsstelle bietet spe- bots für alle ausgerichtet sein, als auch die besonde- ziell zum Thema „herausforderndes Verhalten“ Bera- ren Zielgruppenspezifika im Blick haben. tung, Fortbildungen aber auch Supervision für Lehr- kräfte an. Kinder mit geistiger und sprachlicher Behinderung sind im Ortenaukreis derzeit am häufigsten in SBBZ Das PNO bietet eine eigens entwickelte Bedarfsori- beschult. Im Sinne der selektiven Prävention sollte entierte Fortbildung mit dem Titel „Professionelle diese Zielgruppe mit allgemein gesundheitsförder- pädagogische Begegnung mit herausforderndem lichen Maßnahmen gezielt angesprochen und un- Verhalten“ an. Diese Fortbildung kann von allen terstützt werden. Vor dem Hintergrund, dass viele Schulen, die bis zu 10-jährige Kinder betreuen, abge- Kinder mit Behinderung auch in Regeleinrichtungen rufen werden. beschult werden, gilt es die Besonderheiten und Teil- habevoraussetzungen dieser Zielgruppe in Angebo- ten der Prävention und Gesundheitsförderung jeder- zeit mitzudenken und zu verbessern.

Präventions- und Gesundheitsbericht 107 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 8 Diskussion, Handlungsfelder und vorhandene Maßnahmen

8.7 Ergänzender Hinweis Genauere Daten zu dem Thema, liegen für den Or- tenaukreis jedoch nicht vor. Somit wurde auf die ge- Thema Mediennutzung nauere Beschreibung in diesem Gesundheitsbericht verzichtet. In der Bestands- und Bedarfserhebung des PNO wurden Akteure aus dem Gesundheits-, Kinder- und Dieses Thema gewinnt für die Prävention und Ge- Jugendhilfe sowie Bildungssystem bezüglich be- sundheitsförderung, aber auch für die Versorgung stehender Problembereiche und Bedarfe in Bezug (z. B. durch die Entwicklung von problematischem auf die Versorgung und Gesundheitsförderung von Gebrauch und Suchtverhalten) enorm an Bedeutung. Kinder und Familien im Ortenaukreis befragt. Das Als Handlungsfeld und für die Planung von Maß- Thema Medienkonsum in Bezug auf gesundheit- nahmen muss das Thema zwingend erwähnt und lich relevante Faktoren, wurde mit 113,8 Nennungen verstärkt in den Fokus genommen werden. PNO hat am häufigsten aufgeführt (n = 346) (Kassel, Fröh- aufgrund der enormen Entwicklung in diesem Be- lich,-Gildhoff, Rauh 2017, S.28f.). In der Literatur findet reich die Bedarfsorientierte Fortbildung „ECHT DABEI sich eine Vielzahl an Studien, die auf Zusammen- – Gesund groß werden im digitalen Zeitalter“ in den hänge zwischen intensiver Mediennutzung und Risi- Ortenaukreis geholt und bietet diese seit 2017 allen ken auf die körperlicher, seelischer und sozialer Ge- Kindertageseinrichtungen und Schulen an. Zudem sundheit hinweisen (Mößel et al. 2017; Mößel 2012; wurde auch ein Zusatzmodul zur gemeinsamen Fort- Brandl-Bredenbeck, Brettschneider 2010; Lampert et bildung für Fachkräfte und Eltern entwickelt. al. 2007; Brettschneider et al. 2006; Bleckmann 2012; Bitzer et al. 2014). Dies kann ein wichtiger, aber noch nicht ausreichen- der Schritt sein, das Thema verstärkt und insbeson- dere möglichst früh aufzugreifen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 108 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 9 Fazit

Im vorliegenden Bericht wurden zahlreiche Daten zur diese Altersgruppe hinaus. Zum einen durch den psychosozialen und gesundheitlichen Lage von Kin- Einbezug der Frühen Hilfen mit der Altersgruppe dern und Familien im Ortenaukreis sowie bestehen- von Säuglingen und Kleinkindern bis zum 3. Lebens- de Angebote zusammengetragen und dargestellt. jahr sowie dem Blick auf werdende Eltern. Zum an- Erstmals ist dabei ein systemübergreifender Blick in deren aber auch über das 10. Lebensjahr hinaus, da den Mittelpunkt gerückt, in dem das Gesundheits-, viele der angesprochenen Problemstellungen und das Kinder- und Jugendhilfe- sowie das Bildungssys- viele der dargestellten Angebote nicht mit dem 10. tem gemeinsam dargestellt wurden. Damit werden Lebensjahr enden. Der Ansatz der Präventionskette über die Säulen der Sozialsysteme hinweg Zusam- wurde mit den Frühen Hilfen und dem PNO sowie menhänge und Handlungsperspektiven deutlich. allen weiteren Angeboten und Netzwerkpartnern Die Perspektive sinnvoller und wirksamer Präventi- nun für den Zeitraum von der Schwangerschaft bis on und Gesundheitsförderung liegt in einem syste- zum 10. Lebensjahr zu einem guten Stück entwickelt. mübergreifenden Zusammenwirken von Fachleuten Der weitere Weg sollte auch den Anschluss der nach- und Institutionen. Insofern kann dieser Bericht eine folgenden Altersgruppen bis zum Erreichen des Er- Grundlage zur kontinuierlichen systemübergreifen- wachsenenalters mit einschließen. den Fortschreibung sein. Die Leser werden in diesem Bericht an zahlreichen Ausgehend vom aktuell neuentwickelten Präventi- Stellen Informationen und Hinweise zu möglichen onsnetzwerk Ortenaukreis (PNO) setzt der Bericht Empfehlungen zu den Bereichen finden, die sie be- den Schwerpunkt auf die Altersgruppe 3 bis 10-jäh- sonders interessieren. Genauso sollte der Bericht riger Kinder und ihrer Familien. Er liefert jedoch auch auch verstanden werden. Aufgrund der unterschied- wichtige Hinweise und Handlungsanregungen über lichen Datenlage mit begrenzter Vergleichsmöglich- keit erschiene es vermessen, ein umfängliches Ge- samtfazit ziehen zu wollen.

Präventions- und Gesundheitsbericht 109 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 9 Fazit

Auf einige wenige Punkte soll abschließend noch- 4. Die soziale Teilhabe von Kindern und Familien, mals hingewiesen werden: die durch Armut, Migration, Behinderung und seelische und körperliche Erkrankungen einge- 1. Um Kinder, Familien und pädagogische Fach- und schränkt sein kann, sollte in besonderem Maße Lehrkräfte gleichermaßen zu stärken, ist eine sys- gefördert werden. temübergreifende Zusammenarbeit von großer Bedeutung. Es braucht eine aktive Vernetzung 5. Insbesondere in den großen Kreisstädten Of- über die Systemgrenzen hinweg. Akteure unter- fenburg und Lahr, teilweise auch in Kehl, beste- schiedlicher Professionen sollten gemeinsam für hen vielschichtige und in einigen Parametern Gesundheitsförderung und Prävention sensibili- besonders hohe Belastungen. Für diese Städte siert und für gemeinsame Handlungsstrategien sind Maßnahmen der Prävention und Gesund- gewonnen werden. Das PNO leistet dazu mit sei- heitsförderung auch hinsichtlich des Erreichens nem flächendeckenden Netzwerk aus Akteuren besonders belasteter Zielgruppen in besonderer des Gesundheits-, Kinder- und Jugendhilfe- und Weise wichtig. Bildungssystems einen wichtigen Beitrag. 6. Die Nachhaltigkeit von Maßnahmen und Hand- 2. Eltern und Familien brauchen noch mehr Unter- lungsstrategien sollte durch einen kontinuier- stützung. Es ist wichtig, dass Bildungseinrich- lichen Dialog mit allen relevanten Akteuren so- tungen ihre Zusammenarbeit mit den Eltern wie durch eine regelmäßige Berichterstattung intensivieren und die daran angedockten Unter- gesichert werden. Bedarfe müssen regelmäßig stützungsangebote ausgebaut werden. abgefragt und Handlungsfelder abgeleitet und aktualisiert werden. 3. Der Ansatz der Prävention und Gesundheitsför- derung in den Lebenswelten Kindertageseinrich- tungen und Schulen ist im Sinne der Flächen- deckung und der Erreichbarkeit möglichst aller Kinder und Familien für einen großen Flächen- landkreis wie den Ortenaukreis von besonderer Bedeutung und erscheint vielversprechend.

Präventions- und Gesundheitsbericht 110 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 10 Abkürzungsverzeichnis

Abs. Absatz HASE Heidelberger Auditive Screening in der

AGA Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Einschulungsuntersuchung

Jugendalter HOT Haushaltsorganisationstraining

AOK Allgemeine Ortskrankenkasse Hrsg. Herausgeber

ASD Allgemeiner Sozialer Dienst HzE Hilfe zur Erziehung

AWO Arbeiterwohlfahrt IDZ Institut für deutsche Zahnärzte

AZO Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit IEF ‘insoweit erfahrenen Fachkraft‘

Ortenaukreis KAS Konrad-Adenauer-Stiftung

BeKi Bewusste Kinderernährung KDW Kita Data-Webhouse

BGB Bürgerliches Gesetzbuch KiGGS Kinder- und Jugendgesundheitssurvey

BiSS Bildung durch Sprache und Schrift KiTaG Kindergartengesetz

BKiSchG Bundeskinderschutzgesetz KJHG Kinder- und Jugendhilfegesetz

BMI Body Mass Index KJP Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten

BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung KJP/PP Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten

BMGS Bundesministerium für Gesundheit und Soziale mit Approbation als Psychologische Psycho-

Sicherung therapeuten

BPtK BundesPsychotherapeutenKammer KKG Gesetz zur Kooperation und Information im

BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Kinderschutz bzw. beziehungsweise KSD Kommunaler Sozialer Dienst

DAJ Deutsche Arbeitsgemeinschaft für KV Kassenärztliche Vereinigung

Jugendzahnpflege KVBW Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württem-

DMS Deutsche Mundgesundheitsstudie berg

EH Evangelische Hochschule KVJS Kommunalverband für Jugend und Soziales

EPB Entwicklungspsychologische Beratung LKJHG Landeskinder- und Jugendhilfegesetz et al. lat.: et alli)/et aliae / et aliadt.: und andere Baden-Württemberg ff. folgende NZFH Nationale Zentrum Frühe Hilfen

FAF Fachdienst für Alltagsbewältigung in der Familie NikLAS Netzwerk für interkulturelles Lernen und Arbeiten

FFH Frühe Familienhilfe an Schulen

FGKiKP Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger ÖGDG Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst

FHeb Familienhebammen o.J. ohne Jahr

FibL Familien in besonderen Lebenslagen PNO Präventionsnetzwerk Ortenaukreis

GBA Gemeinsamer Bundesausschuss PrävG Präventionsgesetz

GG Grundgesetz RKI Robert Koch-Institut

GKV-OrgWG Gesetzliche Krankenversicherungs-Organisations- SBBZ Sonderpädagogische Beratungs- und

entwicklungsgesetz Bildungszentren

Präventions- und Gesundheitsbericht 111 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 10 Abkürzungsverzeichnist

SchG Schulgesetz STIKO Ständige Impfkommission

SETK Sprachentwicklungstest u. a. und andere

SGB Sozialgesetzbuch u. U. unter Umständen

SHR Sozialhilferichtlinien UN United Nations, Vereinigte Nationen s. siehe VDEK Verband der Ersatzkassen e. V.

S. Seite vgl. vergleiche s. o. siehe oben VIFF Vereinigung für Interdisziplinäre Frühförderung sog. sogenannt(e) VwV Verwaltungsvorschrift

SPATZ Sprachförderung in allen Tageseinrichtungen für VwV ESU Verwaltungsvorschrift Einschulungsuntersu-

Kinder mit Zusatzbedarf chung

SPFH Sozialpädagogische Familienhilfe WHO Weltgesundheitsorganisation

StAG Staatsangehörigkeitsgesetz ZfKJ Zentrums für Kinder- und Jugendforschung

StGB Strafgesetzbuch

Präventions- und Gesundheitsbericht 112 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 11 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Abbildung 7:

Gesamtstruktur PNO 004 Raumschaft Haslach im Kinzigtal 016

Abbildung 2: Abbildung 8:

Ortenaukreis 009 Alter der Kinder in den von SPFH betreuten Familien 059

Abbildung 3: Abbildung 9:

Raumschaft Kehl 014 Fallzahlen Frühe Hilfen je Fachstelle 2012 bis 2016 075

Abbildung 4: Abbildung 10:

Raumschaft Achern 014 Installierte Hilfen bei allen Fachstellen 2012 - 2016 076

Abbildung 5: Abbildung 11:

Raumschaft Offenburg 015 Alter der Kinder bei Hilfebeginn bei allen Fachstellen

2012 - 2016 077

Abbildung 6:

Raumschaft Lahr 015

Präventions- und Gesundheitsbericht 113 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 12 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Tabelle 11:

Anzahl der Kinder aus Familien mit SGB II Bezug in den Raum- Übersicht der Impfquoten der Kinder für Masern nach Raum- schaften in den Kalenderjahren 2014 und 2015 022 schaften 033

Tabelle 2: Tabelle 12:

Anzahl der Kinder mit Migrationshintergrund im Kalenderjahr Übersicht Prozentzahlen der vorgelegten U-Hefte und die Teil-

2012 024 nahmequoten an den U-Untersuchungen U7, U7a und U8 035

Tabelle 3: Tabelle 13:

Angaben zur Familiensprache in Prozent 024 Prävalenz von Adipositas und Übergewicht der Kinder in Deutsch-

land, Vergleich Ortenaukreis 037

Tabelle 4:

Asylerstanträge in Deutschland im Kalenderjahr 2015 nach Alters- Tabelle 14: gruppen und Geschlecht 026 Normal-, Übergewicht und Adipositas bei Kindern im Alter von

51-68 Monaten 038

Tabelle 5:

Kinder mit Fluchterfahrung in Baden-Württemberg im Kalender- Tabelle 15: jahr 2015 027 Gesamtbewertung der Sprache nach Raumschaften 040

Tabelle 6: Tabelle 16:

Kinder mit Fluchterfahrung im Ortenaukreis Stand Dezember Bewertung der Grobmotorik nach Raumschaften 042

2016 027

Tabelle 17:

Tabelle 7: Anteil zahnmedizinisch behandlungsbedürftiger Kinder im Or-

Die zehnhäufigsten Nationalitäten der Menschen mit Fluchter- tenaukreis und in den einzelnen Raumschaften 045 fahrung im Ortenaukreis (Stand Dezember 2016) 028

Tabelle 18:

Tabelle 8: Durchschnittliche Werte des dmf-t und DMF-T der Kinder im

Übersicht der Impfquoten der Kinder im Ortenaukreis Vergleich Ortenaukreis der Klassenstufen 1 und 4 045 zum Land Baden-Württemberg 031

Tabelle 19:

Tabelle 9: Auflistung ausgewählter Krankheiten der AOK-versicherten Kin-

Übersicht der Impfquoten der Kinder für Polio nach Raumschaf- der in Baden-Württemberg sowie im Ortenaukreis im Kalender- ten 032 jahr 2015 in Prozent; ambulante Behandlung 047

Tabelle 10: Tabelle 20:

Übersicht der Impfquoten der Kinder für Tetanus nach Raum- Fallzahlen der Hilfen zur Erziehung 054 schaften 032

Präventions- und Gesundheitsbericht 114 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 12 Tabellenverzeichnis

Tabelle 21: Tabelle 29:

Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung je 1.000 der 0- bis Gruppenarbeit und Arbeit mit Schülerklassen der

21-jährigen Kinder 2015 054 Schul-sozialarbeit im Themenkomplex Prävention und

Gesundheitsförderung 069

Tabelle 22:

Räumliche Zuordnung der SPFH beendeten Fälle und betreuten Tabelle 30:

Kinder 058 Anzahl von Projekten im Themenkomplex der Prävention und

Gesundheitsförderung 069

Tabelle 23:

Ortenauer Kinder in der Vollzeitpflege untergliedert in räumliche Tabelle 31:

Zuordnung zum Stichtag 22.12.2016 060 Außerschulische Vernetzung durch die Schulsozialarbeit an

Ortenauer Beratungsstellen 070

Tabelle 24:

Anzahl der Fälle der Psychologischen Beratungsstellen in den Tabelle 32:

Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015 063 Anzahl der betreuten Kinder in der Frühförderung in den Jahren

2013, 2014 und 2015 080

Tabelle 25:

Altersverteilung der Kinder in den Kalenderjahren 2013, 2014 Tabelle 33: und 2015 064 Regionale Herkunft der betreuten Kinder in der Frühförderung in

den Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015 081

Tabelle 26:

Regionale Herkunft der Kinder in den Kalenderjahren 2013, 2014 Tabelle 34: und 2015 065 Anzahl der Kinder in der Frühförderung nach Jahren 081

Tabelle 27: Tabelle 35:

Gründe und Anlässe für die Inanspruchnahme der Gründe für die Inanspruchnahme der Frühförderung in den

Psychologischen Beratungsstellen in den Kalenderjahren 2013, Kalenderjahren 2013, 2014 und 2015 082

2014 und 2015 066

Tabelle 36:

Tabelle 28: Übersicht Kindertageseinrichtungen in den Kalenderjahren 2013,

Schulsozialarbeit an Grundschulen und SBBZ im 2015 und 1.3.2016 084

Ortenaukreis 068

Tabelle 37:

Kindertageseinrichtungen in den Raumschaften 085

Präventions- und Gesundheitsbericht 115 Präventionsnetzwerk Ortenaukreis 12 Tabellenverzeichnis

Tabelle 38: Tabelle 43:

Übersicht Träger der Kindertageseinrichtungen in den Kalender- Anzahl der Grundschüler im Ortenaukreis und in den jahren 2013, 2015 und zum 1.3.2016 086 einzelnen Raumschaften in den Schuljahren 2013 / 2014

und 2014 / 2015 090

Tabelle 39:

Übersicht Struktur der Träger der Kindertageseinrichtungen in Tabelle 44: den Kalenderjahren 2013 und 2015 086 Anzahl der Schulkindergärten im Ortenaukreis 091

Tabelle 40: Tabelle 45:

Daten zum Thema Kinder in der Tagespflege in den Kalender- SBBZ mit Förderschwerpunkten und nach Raumschaften 091 jahren 2013 und 2015 087

Tabelle 46:

Tabelle 41: Anzahl der Beratungsfälle nach Anlass und Geschlecht in den

Horte in den Raumschaften 088 Schuljahren 2013/2014 und 2014/2015 093

Tabelle 42:

Anzahl der öffentlichen und privaten Grundschulen im

Ortenaukreis und in den Raumschaften zum

Schuljahr 2015 / 2016 089

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