Lehre in Partei und Fraktion bereits gegen den Programm - entwurf des Parteivorstands für die Europawahl im Mai nächsten Jahres. Schon der Entwurf des Eu - ropaprogramms, der vergange - nes Wochenende im Vorstand diskutiert werden sollte, brach - te die Fundis in Wallung. In ei - nem Gegenpapier verurteilten mehrere Linke, darunter auch die Bundestagsabgeordneten Diether Dehm, Sevim Dagde - len und Wolfgang Gehrcke, das Papier als „Angriff auf die frie - denspolitischen Positionen der Linken“. Da werde, so die schäumen - den Fundis, der „,humanitären Intervention‘ und ihren angeb - lichen Segnungen“ das Wort geredet. Weil der Vorstands - entwurf auf Kritik an der Zu - sammenarbeit zwischen EU und Nato verzichte, werde „die bisherige friedenspoliti - sche Orientierung auf perfide Art und Weise in Frage ge - stellt“. Die Empfindlichkeit der Fundis hat einen tieferen Grund. Der Kampf um Europa S

R in der Linkspartei ist die erste E T U

E große Schlacht im Ringen um R

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R den künftigen Kurs: Hin zu E T E

P Rot-Rot-Grün oder ewige Op -

Linken-Politikerin Wagenknecht S A

M position. Und bei beiden Op - O H

T tionen stellt sich die Frage: Um welchen Preis? Bei der Europawahl steht die Linke da - LINKE bei vor einem doppelten Dilemma: SPD und Grüne werden künftig jede außen - politische Wortmeldung der Linken auf Sonderweg aus Pankow die Goldwaage legen und auf Regierungs - fähigkeit abklopfen. Gleichzeitig läuft die Linke Gefahr, mit einem Weichspül - In Gregor Gysis Truppe beginnt der Kampf programm gegenüber Europa Wähler zu zwischen Fundis und Realos um die Regierungsfähigkeit. verlieren. Schon bei der Bundestagswahl lockte die Erster Testfall wird das Programm für die Europawahl. Euro-skeptische Alternative für Deutsch - land (AfD) 340 000 linke Stimmen in ihr tefan Liebich, 40, könnte es sich mit der Öffnung zur Linken habe die SPD Lager. Vor allem im Osten ist für Gysis Ge - leicht machen an diesem Nachmit - den Spieß umgedreht: „Jetzt stellen die nossen damit ein ernsthafter Konkurrent Stag. Rund 20 Genossen haben sich Fragen an uns“, sagt Liebich, und eine auf der Spielfläche erschienen, fast 30 Pro - am vergangenen Mittwoch bei Käse - der größten Angriffsflächen dabei sei zent der Stimmen, die die Linke verlor, kas - kuchen und Kaffee in einem Hotel in Ber - wohl die Außen-, Europa- und Sicher - sierte die AfD. lin-Pankow versammelt, alle offensicht - heitspolitik. „Das wird schwierig“, grum - Parteichefin Katja Kipping will jedoch lich Angehörige der Generation 60 plus. melt Liebich. einen europakritischen Überbietungs- Doch anstatt über die geforderte Anglei - Schwierig ist eine Untertreibung. Bei wettbewerb mit der AfD vermeiden, das chung der Ostrenten zu dozieren, einen kaum einem anderen Thema gehen die sei „aussichtslos“, sagte sie intern. Die Wahlkampfhit der Linken, spricht der Genossen sich gegenseitig so an die Keh - an die AfD verlorenen Stimmen, so eine Bundestagsabgeordnete vor der Basis sei - le wie in der Frage von Krieg und Frie - Wortmeldung im Vorstand, „müssen wir nes Wahlkreises gleich als Erstes ein „hei - den. Das war zwar schon immer so, steht schlicht abschreiben“. ßes Eisen“ an. aber seit dem Lockruf der SPD unter Die Fundis hingegen wollen die Angst Bisher sei es ja immer gelungen, die ganz neuen Vorzeichen: Reformiert die vor der AfD nutzen, um ihren Kurs durch - SPD vor sich her zu treiben, mit dem Vor - Linke ihren fundamentalen Pazifismus, zusetzen: Die AfD müsse man „von links wurf, sie setze keine gemeinsame linke um koalitionsfähig zu werden? Aktuell angreifen“, fordert Sahra Wagenknecht. Politik um, etwa beim Mindestlohn. Doch mobilisieren die Gralshüter der reinen Es sei schon im Bundestagswahlkampf

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falsch gewesen, das Thema Euro nicht zu plakatieren, assistieren ihre Anhänger aus dem Fundi-Lager. Wagenknechts Lebens - gefährte Oskar Lafontaine hatte bereits öffentlich über einen geordneten „Aus - stieg aus dem Euro“ nachgedacht, eine These, die Wagenknecht weiterventilier - te, obwohl ein Parteitag der Linken das abgelehnt hat. Der Hauptgegner von Wagenknechts Lager ist Stefan Liebich, einer der Wort - führer des Realo-Flügels, der diese Woche auch zu ihrem Sprecher gewählt werden soll. Der Mann mit dem Direktmandat aus Pankow arbeitet schon seit langem an einem außenpolitischen Sonderweg für seine Partei. Er befürwortet die „Ein - zelfallprüfung“ statt des strikten „Njet“ zu jeglichem Militäreinsatz. „Darf man als Linker bei einem Ab - schlachten wie in Ruanda einfach zu- sehen?“, fragt er. Ist es schon ein Mili- täreinsatz, wenn die Bundeswehr zum Beispiel auf den Philippinen beim Wie - deraufbau hilft? Können Blauhelme S S E

nicht tatsächlich Frieden sichern, wie auf R P

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Zypern? O I T C A

Liebich weiß, dass der friedenspoli- /

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tische Fundamentalismus der Linken E G I L E

das dickste Brett ist, das die Partei nun E S

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zu bohren hat. „Aber wir kommen um A I B O

die Diskussionen nicht herum“, sagt er. T Das Thema müsse geklärt werden, bevor Wahlkämpfer Liebich man über Koalitionsverhandlungen re - „Jetzt stellen die Fragen an uns“ den könne. In der Linken gilt der „Pazi - fismus“ fast als letztes Alleinstel- der Revanche ankündigt. Endgültig ent- lungsmerkmal, nicht nur die Fundis schieden über Programm und Personal fürchten deshalb, dass man sich mit für Europa wird auf einem Parteitag im vorauseilendem Gehorsam gegenüber Fe bruar in Hamburg. Die Lager brin- Forderungen von SPD und Grünen gen ihre Kandidaten aber bereits in Stel - nach „außenpolitischer Verlässlichkeit“ lung. Auffällig viele Bewerber kommen auch überflüssig machen könnte – und aus dem Umfeld von Sahra Wagen - dies das eigentliche Ziel von SPD und knecht: So ihre langjährige Büroleiterin Grünen sei. Ruth Firmenich, sogar ihr Ex-Mann In Friedensfragen waren schon ganz Ralph Niemeyer will für die Linke nach andere Kaliber als Liebich in der Partei Europa, um, wie er in seiner Bewerbung gescheitert. Bereits im Jahr 2000 versuch - schreibt, die „Aufklärung über die Lügen der Machterhaltungsganoven“ voranzu - treiben. „Die friedens politische Auf Realo-Seite versucht unter anderen Orientierung wird Gregor Gysis persönlicher Freund André Brie nach schwerer Krankheit ein Come - auf perfide Art und Weise back. Er saß schon einmal für die Linken im Europaparlament, war aber beim No - in Frage gestellt.“ minierungsparteitag 2009 unter dem Ge - johle der Fundis durchgefallen, er galt als ten Gregor Gysi und Lothar Bisky, der zu europafreundlich. damaligen PDS einen neuen Kurs zu ver - Genützt hatte es der Partei nicht: Das passen: Es sollte möglich sein, nach Wahlergebnis fiel mit 7,5 Prozent dürftig Einzelfallprüfung Uno-Missionen zuzu - aus. stimmen. Der Parteitag in Münster lehnte Bei derzeit schon über 30 Bewer - empört ab – mit beinahe Zweidrittelmehr - bungen für vermutlich nur fünf bis sie - heit. In der Konsequenz traten Gysi als ben aussichtsreiche Listenplätze im kom - Fraktionschef und Bisky als Parteivorsit - menden Jahr, sagte Liebich vergangene zender ab. Gysi sagte damals im prophe - Woche den Genossen seiner Basis iro - tischen Zorn, es „kommt der Tag, an dem nisch, „wird es wohl nicht ohne Gemetzel wir das korrigieren“. gehen“. Der Streit über das Europaprogramm Das klingt nicht nach innerparteilichem ist ein erstes Beben, das diesen Tag Pazifismus. M$!&% D$ 

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