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Gemeinsame Dienststelle Flurneuordnung Gemeinsame Dienststelle Fachbereich 540 Berliner Allee 3a, 79114 i. Br. Flurneuordnung Ramona Ihrig der Landratsämter Berliner Allee 3a, 79114 Freiburg Breisgau-Hochschwarzwald Zimmernummer: 01-21 An die Teilnehmer der Flurbereinigung und Emmendingen Vogtsburg-Oberrotweil (Lerchenberg) Telefon: 0761 2187-5440 Telefax: 0761 2187-5499 E-Mail: [email protected]

Sprechzeiten: nach Vereinbarung

Aufklärung der voraussichtlich beteiligten Grundstückseigentümer gem. § 5 (1) FlurbG im geplanten Flurbereinigungsverfahren Vogtsburg-Oberrotweil (Lerchenberg)

Freiburg, den 05.02.2021 Unser Zeichen: F 4759 B 01.11

Sehr geehrte Damen und Herren, das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald -untere Flurbereinigungsbehörde- beabsichtigt in der Stadt Vogtsburg i.K. auf der Gemarkung Oberrotweil ein Flurbereinigungsverfahren durchzuführen. Dies soll der Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen vor allem des Weinbaus und der Erhaltung der dadurch geprägten Kulturlandschaft dienen. Eine öffentliche Aufklärungsversammlung ist in der momentanen, coronabedingten Lage leider nicht möglich. Die für den 29. Oktober 2020 in der Turn- und Festhalle Oberrotweil terminierte Versamm- lung musste kurzfristig abgesagt werden. Aus diesem Grund werden die voraussichtlich beteiligten Grundstückseigentümer gem. § 5 Abs. 1 FlurbG in anderer Weise umfassend über das geplante Flurneuordnungsverfahren sowie voraussichtlich entstehender Kosten aufgeklärt. In der Stadt Vogtsburg i.K. sowie in allen umliegenden Städten und Gemeinden wird in der ortsüblichen Form öffentlich bekannt gemacht, in welcher Weise die dafür vorbereiteten Informationsmaterialien den Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden können. Eine Karte mit der voraussichtlichen Gebiets- abgrenzung liegt vom 12. bis einschl. 26. Februar 2021 im Rathaus in Oberrotweil zur Einsicht aus. Diese Karte und weitere Unterlagen werden vom 08. bis einschl. 26. Februar 2021 im Internet unter www.lgl-bw.de/4759 unter dem Unterpunkt Frühe Beteiligung von Bürgern und Behörden be- reitgestellt. Nach Ende des vorgenannten Veröffentlichungszeitraums werden die Unterlagen aufbe- reitet und dem Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) zur Erstellung des Flur- bereinigungsbeschlusses und somit dem offiziellen Beginn der Flurbereinigung vorgelegt. Zu den im Internet veröffentlichten Unterlagen gehören

- die öffentliche Bekanntmachung, - dieses Informationsschreiben, - eine Präsentation mit den wichtigsten Informationen zum Flurbereinigungsverfahren, - eine ausführliche Beschreibung der Gebietsabgrenzung, - ein Ablaufschema eines Flurbereinigungsverfahrens, - die Allgemeinen Leitsätze und - eine Zusammenstellung von Antworten auf die häufigsten Fragen bei Anordnungen. Sollten Sie nicht über einen Zugang zum Internet verfügen, können Sie die Informationen auch beim Rathaus oder der Flurbereinigungsbehörde anfordern und abholen oder zugestellt bekommen. In jedem Fall wird um vorherige Kontaktaufnahme gebeten. Ihre Ansprechpartner bei der Flurbereini- gungsbehörde finden Sie am Ende dieses Schreibens. Bei der Stadt wenden Sie sich bitte an Herrn Hohwieler, Tel. 07662/812-33. In der Stadt Vogtsburg wurden in der Vergangenheit bereits viele Flurbereinigungsverfahren zur Neugestaltung in Reblagen durchgeführt. Auf Antrag der Stadt Vogtsburg und mit Unterstützung der Bewirtschafter, der landwirtschaftlichen Berufsvertretung, des Kaiserstühler Winzervereins Oberrot- weil eG sowie der ortsansässigen Weingüter soll auf der Gemarkung Oberrotweil südlich der Orts- lage ein Rebflurbereinigungsverfahren nach §§ 1 und 37 FlurbG umgesetzt werden. In vergangenen Informationsveranstaltungen im November 2017 und Dezember 2018 sowie bei einer Befragung aller Eigentümer im Gebiet wurde das große Interesse an einem Flurbereinigungsverfahren zum Ausdruck gebracht. In der ersten Informationsveranstaltung wurde außerdem ein Arbeitskreis ge- wählt, mit dem einige Treffen, Begehungen sowie erste Planungsüberlegungen stattgefunden haben und die jetzige Gebietsabgrenzung festgelegt wurde. Im September 2019 wurden unter Beteiligung der Träger öffentlicher Belange inkl. des amtlichen und privaten Naturschutzes die Allgemeinen Leit- sätze zum Umgang mit Naturschutzthemen aufgestellt. Im Anschluss daran wurde auf dieser Grund- lage 2020 eine Ökologische Ressourcenanalyse (ÖRA) durchgeführt. Im Oktober 2020 wurden die Träger öffentlicher Belange zum geplanten Flurbereinigungsverfahren angehört. Im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens in Oberrotweil sollen die Rebflächen im Verfahrensge- biet so gestaltet werden, dass eine zukunftsfähige Bewirtschaftung mit Schmalspurschleppern und, wenn möglich, auch mit Vollerntern möglich ist. So sollen die Längs- und Querneigungen der Ter- rassen bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten und die Wege in Breite und Ausbaustandard an- gepasst werden. Zersplitterter Grundbesitz kann zu größeren Bewirtschaftungseinheiten zusam- mengelegt werden, Erschließungsmängel werden behoben, indem jedes Grundstück eine Wegan- bindung erhält. Ob die Möglichkeit zur Tröpfchenbewässerung im Rahmen des Flurbereinigungsver- fahrens geschaffen werden kann, steht noch nicht endgültig fest. Die größte Hürde stellt momentan die Zuleitung von Wasser in das Gebiet dar. Wenn sich diese Frage geklärt hat, kann über den Umfang einer möglichen Tröpfchenbewässerung nachgedacht werden. Die im Verfahren entstehenden Kosten teilen sich auf in Ausführungskosten und Verwaltungskosten. Die Verwaltungskosten für Sachverständige, Gutachten (z.B. ÖRA), Verwaltungsaufgaben der Flur- bereinigungsbehörde und Ähnliches werden vom Land -Württemberg getragen. Die Ausfüh- rungskosten für Wege- und Wasserbaumaßnahmen, Planie, Landschaftspflege, Entschädigungen, Vermessung und Verwaltungskosten der Teilnehmergemeinschaft trägt die Teilnehmergemein- schaft aller Grundstückseigentümer. Für diese Kosten gibt es vom Land Baden-Württemberg und

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der Bundesrepublik Deutschland Zuschüsse in Höhe von 65 % bei Rebverfahren. Dieser Zuschuss- satz kann durch die Umsetzung von zusätzlichen ökologischen Maßnahmen und das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) auf max. 85 % erhöht werden. Als realistisch wird ein Zu- schuss von etwa 70 % angenommen. Auch die Stadt Vogtsburg hat zugesagt, sich mit einem frei- willigen Beitrag in Höhe von ca. 10 % an den Ausführungskosten zu beteiligen. Somit verbleiben den Teilnehmern noch die übrigen Ausführungskosten von etwa 20 %. Bei geschätzten Gesamtkos- ten für das Projekt von 4,5 Mio. Euro kann mit maximal 3,- €/m² Teilnehmerbeitrag gerechnet wer- den. Wenn eine Tröpfchenbewässerung möglich ist, können sich diese Kosten um weitere 0,50 €/m² erhöhen. Die Anordnung des Flurbereinigungsverfahrens soll noch im ersten Quartal 2021 durch das Landes- amt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) -obere Flurbereinigungsbehörde- erfolgen. Dadurch entsteht die Teilnehmergemeinschaft (TG) als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit allen am Verfahren beteiligten Grundstückseigentümern. Nach der Anordnung kann im Sommer 2021 die Wahl eines TG-Vorstandes erfolgen. Sollten Sie Interesse an einer aktiven Mitgestaltung des Flurbereinigungsverfahrens haben, melden Sie sich gerne bei den zuständigen Bearbeitern der Flurbereinigungsbehörde. Im Anschluss an die Vorstandswahl werden die bestehenden Vorplanun- gen mit der Vorstandschaft konkretisiert und zur Sicherstellung einer wertgleichen Zuteilung eine Wertermittlung aller Flächen im Verfahren mit Sachverständigen durchgeführt. Die Planie soll im Winter 2022/2023, die Neuanpflanzung im Frühjahr 2023 erfolgen. Im Laufe des Verfahrens werden verschiedene Verwaltungsakte erlassen. Gegen diese Verwal- tungsakte können Betroffene Widerspruch bei der erlassenden Behörde einlegen. Die Flurbereini- gungsbehörde wird die eingehenden Widersprüche prüfen und ihnen abhelfen, wenn sie diese als berechtigt ansieht. Kann einem Widerspruch nicht abgeholfen werden, wird er der Widerspruchstelle beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) vorgelegt. Kann auch hier dem Widerspruch nicht abgeholfen werden, ergeht ein kostenpflichtiger Widerspruchsbescheid. Mit die- sem kann beim Flurbereinigungsgericht (Verwaltungsgerichtshof in Mannheim) Klage eingereicht werden. Bei Entscheidungen grundsätzlicher Natur steht auch der Weg zum Bundesverwaltungsge- richt in Leipzig offen, ansonsten endet der Rechtsweg. Für weitere Fragen stehen Ihnen die Bearbeiter gerne zur Verfügung: Ramona Ihrig, Projektleiterin: 0761/2187-5440; [email protected], Rainer Gibson, Projektingenieur: 0761/2187-5443; [email protected], Christof Müller, Techn. Sachbearbeiter: 0761/2187-5445; [email protected] André Krille, Vermessungstechniker: 0761/2187-5449; [email protected] Fax: 0761/2187-5499

Mit freundlichen Grüßen Gez. Ihrig (Projektleiterin)

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