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Art Der Baulichen Nutzung: Der Geltungsbereich Ist Als Allgemeines Wohngebiet (WA) § 4 Baunvo Ausgewiesen

Art Der Baulichen Nutzung: Der Geltungsbereich Ist Als Allgemeines Wohngebiet (WA) § 4 Baunvo Ausgewiesen

Entwurf Begründung zum Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde gemäß § 13b BauGB

Gemeinde: Kirchworbis Gemarkung: Kirchworbis

Landkreis: Eichsfeldkreis Flur: 1 Land: Thüringen Flurstück: 263/1; 755/265; 756/265; 266/1; 342/3; 343/2 Flurstücke teilw.: 263/6; 1082/263; 264/8; 264/6; 751/265; 752/265; 266/1; 268; 375/15; 376/7; 376/11;

Worbis, Oktober 2019 Gemeinde Kirchworbis ......

...... Herr Edgar Klingebiel Herr Wolfgang Benisch Geschäftsführer Bürgermeister Planungs- u. Ingenieurbüro KWR GmbH Gemeinde Kirchworbis

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 1

Inhaltsverzeichnis

0. Erläuterungen zum Geltungsbereich ...... 4 0.1 Abgrenzung und Beschreibung des Gebietes ...... 4 0.2 Flächennutzungsplan und andere Planungen: ...... 4 0.3 Anlass, Ziel und Zweck des Bebauungsplanes ...... 7 0.4 Wahl des Gebietes ...... 9 0.5 Erschließungsträger ...... 9 1. Planungsrechtliche Festsetzungen ...... 9 1.1 Art und Maß der baulichen Nutzung § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB ...... 9 1.2 First- bzw. Gebäude- und Traufhöhe (§ 18 BauNVO) ...... 10 1.3 Immission ...... 11 2. Bauordnungsrechtliche Vorschriften nach §9 Abs.4 BauGB i.V.m. § 88 ThürBO ...... 12 2.1 Dachformen ...... 12 2.2 Dachneigung ...... 12 2.3 Dacheindeckung ...... 12 2.4 nicht überbaubaren Grundstücksflächen ...... 12 3. Grünordnerische Festsetzungen ...... 13 3.1 Gestaltungsmaßnahme ...... 13 3.2 Zustandserfassung und Beurteilung der Konfliktsituation ...... 13 3.3 Darstellung der einschlägigen Fachgesetzte und Fachpläne ...... 13 3.4 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung ...... 14 3.5 UVP-Pflicht des Bebauungsplanes ...... 14 4. Planinhalt und andere Festsetzungen ...... 15 4.1 Städtebauliches Konzept ...... 15 4.2 Bebauung ...... 15 4.3 Flächen für den Gemeinbedarf ...... 16 4.4 Verkehr ...... 16 4.4.1 Übergeordnetes Verkehrsnetz...... 17 4.4.2 Inneres Verkehrsnetz ...... 17 4.4.3 Öffentlicher Personennahverkehr ...... 18 4.4.4 Fußgänger und Radfahrer ...... 18 4.5 Flächen für Versorgungsanlagen und die Abwasserbeseitigung ...... 18 4.6 Umgang mit wassergefährdenden Stoffen ...... 22 4.7 Abfallentsorgung ...... 22 4.8 Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastende Flächen ...... 22 4.9 Löschwasserversorgung...... 23 5. Kennzeichnung von Flächen und nachrichtliche Übernahmen ...... 24 5.1 Kennzeichnung von Flächen ...... 24 5.2 Nachrichtliche Übernahme ...... 24 5.3 Hinweise ...... 25 5.3.1 Bodenfunde...... 25 5.3.2 Erdaushub ...... 25 5.3.3 Bodenschutz ...... 25 5.3.5 Erdaufschlüsse ...... 27 5.3.6 geodätische Festpunkte ...... 28 5.3.7 Bodenordnung ...... 28 5.3.8 Pachtverhältnisse ...... 28

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6. Flächenbilanzen ...... 28 6.1 Geltungsbereich ...... 28 6.2 Öffentliche Flächen ...... 28 6.3 Private Flächen (Wohnbaufläche in offene Bauweise) ...... 29 6.4 Bauplätze ...... 29 7. Anlage - Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls ...... 30 8. Anlage Statistik ...... 38 9. Anlage Baulückenkataster ...... 40

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0. Erläuterungen zum Geltungsbereich

0.1 Abgrenzung und Beschreibung des Gebietes Das Gelände des Bebauungsplanes befindet sich anschließend der örtlichen Bebauung und ist als Vervollständigung und Erweiterung der Siedlungsbebauung (Klosterweg, Hauptstraße & Steinweg) zu bewerten.  Im Norden wird der Geltungsbereich durch die Bebauung der Straße „Galgenweg“ be- grenzt  Im Osten schließt die Wohnbebauung des „Steinweges“ an  im Westen schließt landwirtschaftliche Nutzfläche an  im Süden schließt das Gebiet an eine bestehende Bebauung des Klosterweges

Geltungsbereich macht die städtebauliche vorteilhafte Lage und Abrundung der westlichen Bebbauungsgrenze deutlich. Die Zuwegung zu den angrenzenden Grundstücken wird durch die durchgehende Planstraße weiterhin gewährleistet.

0.2 Flächennutzungsplan und andere Planungen: Die Gemeinden und Städte sind nach dem Baugesetzbuch § 1 gehalten, Bauleitpläne für ihre Gemeindegebiete aufzustellen, um die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke in der Gemeinde/Stadt vorzubereiten und zu leiten. Die Bauleitpläne sind der Flächennutzungsplan (vorbereitender Bauleitplan) und der Bebau- ungsplan (verbindlicher Bauleitplan). Die Gemeinden stellen die Bauleitpläne in eigener Ver- antwortung auf, sobald es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Im Hinblick hierauf hat der Gemeinderat von Kirchworbis die Aufstellung des Bebauungsplanes mit dem Ziel beschlossen, Baugelände für Wohnungsbauinteressenten bereitzustellen. In der Dorfentwicklungsplanung ist der geplante Geltungsbereich als Wohnbaufläche dargestellt und geplant.

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Ein rechtskräftiger FN- Plan für die Gemeinde Kirchworbis liegt nicht vor. Es existiert lediglich ein erarbei- teter Vorentwurf von 1993. Die Gemeinde hat daher am 05. Dezember 2016 die Aufstellung der Flächen- nutzungsplanung beschlossen. Dieser BP ist ein vorzeitiger Bebauungsplan. Es liegen dringende Gründe für die Vorzeitigkeit zum Flächennutzungsplan vor, die sich wie folgt begründen: Die Gemeinde Kirchworbis hat in den letzten Jahren mehrere Flächen für eine Wohnbauent- wicklung ausgewählt und verglichen. Dem dringenden Wohnbedarf für junge Bauwillige muss in Kirchworbis so schnell wie möglich nachgekommen werden. Dabei kann auf Grund der anste- henden Gebietsreform und dessen Folgen für die Entwicklung eines FP nicht gewartet werden. Die gesamte Gemeinde hat neben den wenigen freien, aber nicht verfügbaren Bauflächen (Baulückenkataster) 2 leere gewerbliche Gebäudeanlagen, die aus finanziellen Gründen mehre- re Eigentümer in den letzten Jahren hatten, aber keiner Nutzung zugeführt werden konnten. Diese Leerstände sind aufgrund der engen Grundstücksverhältnisse und hoher notwendiger Investitionsaufwände für Bauinteressenten inakzeptabel und wurden von den Eigentümern bis- her auch nicht zum Verkauf bereitgestellt. Erbschaftsprobleme unterstützen noch den Leerstand seit mehr als 25 Jahren. Zu erwähnen wären auch die voll vermieteten Mietshäuser (6) mit je 4- 6 Wohneinheiten. Für das Baugebiet liegen derzeit 11 schriftliche Anträge von ortsansässigen Bauwilligen vor. Das sind ca. 90% der gesamten Flächenausweisung. So kann mit dieser Baugebietsauswei- sung der Wohnbedarf für die kommenden 3-4 Jahre gedeckt werden. Das WA „Klosterweg“ war bereits in den frühen 90igern überplant worden, konnte aber damals wegen den komplizierten Eigentumsverhältnissen nicht abgeschlossen werden. Nun, da sich eine privater, ortsansässiger Interessent mit den Eigentumsverhältnissen beschäftigt hat, kann dieses städtebaulich wertvolle und in sehr guter Lage befindliche Gebiet neu überplant werden. Dabei wird der Geltungsbereich durch die derzeitigen Eigentumsverhältnisse bestimmt. Das WA „Unterm Dorfe II“ hat zum Jahresende, nach Klärung aller Eigentumsverhältnisse, komplett ortsansässige Bauwillige als Eigentümer. Die derzeitig ausgeführten Ausgleichmaß- nahmen und die geplante Erschließung im Jahr 2019, erlauben den neuen Eigentümern den diesjährigen Bau ihrer Eigenheime. Auch die demografische Entwicklung in der Gemeinde Kirchworbis hält sich in Grenzen. Die Gemeinde Kirchworbis hat in den letzten 10 Jahren einen Verlust von 100 Einwohnern zu ver- zeichnen, der in den letzten 8 Jahren gestoppt werden konnte. So hält sich die negative Ent- wicklung, mit geringen zweistelligen Zahlen in den letzten Jahren in Grenzen. Die negative Entwicklung reduzierte sich in den letzten 5 Jahren eindeutig (1379 EW-2011, 1336 EW-2013, 1340 EW-2014, 1336 EW-2015, 1332 EW-2016, 1335 EW-2017). Dass ein ausreichendes An- gebot von Wohnbauland sich positiv ausdrücken kann, zeigt die Entwicklung in den Jahren zwi- schen 1993 (1449 EW) bis 1999 (1530 EW). Erst nachdem kein Wohnbauland neu zur Verfü- gung gestellt wurde, gingen die Einwohnerzahlen zurück (2013-1336 EW).

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Auch die hohe Rate von zurückkommenden Familien im soll mit der Bereitstellung von Bauland im ländlichen Bereich, in der Gemeinde Kirchworbis, Unterstützung finden. 10 Neubauten wurden in den letzten 10 Jahren und 3 Ersatzneubauten errichtet. Als positiv ist in den letzten 10 Jahren der Ankauf (21 Grundstücke) von ungenutzten Gebäuden und dessen Umbauten durch junge Familien zu bewerten. Durch diese positiv zu bewertende junge Nutzung mit größeren Familien, konnte der Einwohnerrückgang vorteilhaft für den Gebäudebestand in Grenzen gehalten werden. Da diese Möglichkeiten sich aber nun kaum noch anbieten, muss etwas für die Bereitstellung von Wohnbauland getan werden, damit junge Familien nicht in Nachbargemeinden und –Städte ziehen müssen, weil das Angebot von Bauland nicht gegeben ist. Für die Gemeinde ist es ein DRINGENDES Anliegen, diese Entwicklung zu stoppen und junge Familien zur Stärkung des ländlichen Raumes in der Gemeinde Kirchworbis zu halten. Deshalb ist die Aufstellung dieses Bebauungsplanes dringlich und rechtfertigt ein Verfahren als vorzeiti- gen Bebauungsplan. Die Innenentwicklung kann aufgrund der geschilderten Umstände (wenig leerer Gebäudebe- stand, wenige freie Bauflächen, keine Brachflächen im Innenbereich) aktuell nicht weiter voran- getrieben werden.

Neben den beiliegenden Baulückenkataster soll dieser Übersichtsplan, den Generationswechsel und die Nachfrage nach Wohnun- gen in Kirchworbis deutlich machen. Es gab in Kirchworbis in den letzten 20 Jahren KEIN Wohnhaus, welches länger als 2 Monate zum Erwerb angeboten wurde. Egal in welchen Zustand oder Baujahr es sich befand. So zeigen die pinken Markierungen 69 Eigen- tums- bzw. Generationswechsel (allein 4 in den letzten Monaten) in den letzten 15 Jahren und die 24 grünen Markierungen markie- ren Ersatzneubauten bzw. Anbauten mit jungen Familien innerhalb 10 Jahren. Zwei graue Markierungen bedeuten Rückbauten für neuen erforderlichen Freiraum, der geschaffen wurde. Wenn man die letzten 30 Jahre betrachte wird deutlich, dass man in Kirch- worbis NICHT von einer Verödung und Alterung der Bevölkerungsstrukturen reden kann.

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Mit den vor genannten Darstellungen soll die Dringlichkeit und Nachfrage für den Eigenbedarf an Bauland nochmals untermauert werden. Auch die beiliegende Statistik über Erwerb und Bauaktivitäten unterstützt die Theorie der hohen Nachfrage an Bauland und weist keine Verödung und Verarmung des Ortskernes nach. Der beiliegende Übersichtsplan soll eine nachvollziehbare Begründung für den Standort bieten. Für dieses Baugebiet gibt es derzeit, nachweisbar 11 Bauwerber.

0.3 Anlass, Ziel und Zweck des Bebauungsplanes Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes soll vorwiegend für Ortsansässige aus der Ge- meinde Kirchworbis die Möglichkeiten geschaffen werden, in ihrer Heimatgemeinde Bauland erwerben zu können, um ihre Bauwünsche zu erfüllen. Nach § 2 Abs.1 BauGB liegt die Verantwortung für die Bauleitplanung bei der Gemeinde. Ge- mäß § 1 Abs.3 S.1 BauGB haben die Gemeinden Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Gemäß § 1 Abs.5 S.1 BauGB sollen Bauleitpläne eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und dem Wohl der All- gemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung gewährleisten, die die sozialen, wirtschaftli- chen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung künftiger Generationen miteinander in Einklang bringen. Der Bebauungsplan hat den Zweck, für seinen Geltungsbereich rechtsverbindliche Festsetzun- gen für die städtebauliche Ordnung zu schaffen. Der Beschluss über die Aufstellung des B-Planes „Am Klosterweg II“ gemäß § 13 b BauGB wurde am 03.12.2018 beschlossen. Der Bebauungsplan wurde im Verfahren nach § 13b BauGB - Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren beschlossen, weil eine klare städtebauliche Weiterentwicklung der bestehenden Strukturen eindeutig erkenn- bar ist. Da es sich hier um Flächen außerhalb der Ortslage handelt, ist grundsätzlich von der durch die kommunale Planung vorgenommene Zuordnung zum Siedlungsbereich auszugehen. Mit den Zielen einer sinnvollen Einbeziehung eines Außenbereiches sind insbesondere die Be- bauungspläne zur Erhaltung, Erneuerung, Fortentwicklung, Anpassung und dem Umbau vor- handener Ortsteile gemeint. Eine weitere Voraussetzung für die Anwendung des § 13b BauGB ist, dass im Geltungsbereich des Bebauungsplanes eine zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Absatz 2 BauNVO von insgesamt weniger als 10.000 m² festgesetzt ist. Dabei sind die im Plangebiet vorhandenen Straßenflächen nicht mitzurechnen. Demnach ergibt sich: Bei einer Gesamtfläche des Geltungsbereiches von 2,03 ha, einer angenommenen GRZ von 0,4 ohne Überschreitung, ergibt sich eine zulässige Gesamtgrundfläche im Geltungsbereich von 5.829,60 m² < 10.000 m². Ohne Infragestellung der vorgebrachten Anregungen in den Stellungnahmen aus der Öffentlichkeitsbeteiligung zur Berechnung der zulässigen Grundfläche im gesamten Plangebiet, die hier Berücksichtigung fanden, wird die für die Anwendung des beschleunigten Verfahrens gem. § 13b BauGB erforderliche Voraussetzung von einer zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 Bau NVO kleiner 10.000 m² eingehalten.

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Zum Geltungsbereich des WA „Am Klosterweg“ ist diese Erweiterung eine gelungene Ergän- zung einer Wohnbaufläche. Der unbebaute Bereich bietet sich erschließungstechnisch und städtebaulich als Ergänzung an. Die Anbindung von der Hauptstraße über den ländlichen Weg KLOSTERWEG biete eine sehr gute Grundlage für die weiteren Erschließungsanlagen. Diese Planung dient der Deckung des eigenen Wohnbedarfs der Gemeinde Kirchworbis und ergänzt sinnvoll die Struktur des Ortsrandes und verbindet auf zweckmäßige Weise die vorhan- dene Ortsrandbebauung mit der vorhandenen Bebauung der „Hauptstraße“ und des „Steinwe- ges“. Da der Gemeinde Kirchworbis kein Bauland anderweitig zur Verfügung steht, ist ein B- Plan in dieser Form dringend notwendig. So wird der demographischen Entwicklung dringend entgegen gewirkt und den 11 einheimi- schen Bauwerbern eine Perspektive für ein Wohnen im ländlichen Raum geboten. Mit diesem Anspruch von Eigenheimstandorten handelt es sich doch um eine Planung zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs (max. 4-5 Jahre). Weiter muss der Standort des Plangebietes mit den vielseitigen Standortabfragungen und Standortdiskussionen in anderen Bereichen der Gemeinde nochmals untermauert werden. So führten neben Eigentumsproblemen, Immission, Verhältnisse und Topographie besonders die städtebaulichen Belange zu dieser Standortwahl. Es wurden mehrfach Standorte seitens der Gemeinde Kirchworbis in den letzten Jahren unter- sucht. Dieser Standort ging bei der Auswertung aller Stellungnahmen, als EINZIGE Entwick- lungsmöglichkeit für Wohnbauland hervor. Die ca. 12 Bauplätze (ohne der südlichen Hofanlage) stellen insgesamt eine Größenordnung dar, die für eine kurzfristige Bedarfsdeckung an Wohnbaufläche in der Gemeinde Kirchworbis für ausreichend angesehen wird. Es wird ausdrücklich darauf orientiert, dass diese Wohnbau- flächen für den Eigenbedarf der Gemeinde Kirchworbis zur Verfügung stehen. Das Baulückenkataster der Gemeinde Kirchworbis liegt als Anlage bei und weist 17 Baulücken auf, welche alle in privater Hand sind. Von den 17 Baulücken befinden sich 12 Baulücken in BP- Bereichen, welche Erschließungsbeiträge gezahlt haben und Bauabsichten haben. Dringende Gründe begründen sich in der Bereitstellung von Wohnbaufläche, die Gemeinde Kirchworbis kann z.Z. den Bauwilligen der Gemeinde Kirchworbis kein Wohnbauland zur Verfü- gung stellen. Um der demographischen Entwicklung der Gemeinde entgegenzuwirken, ist drin- gend Bauland zu entwickeln und zu erschließen. Trotz der vorteilhaften Entwicklungsmöglich- keiten im Wohnungsmarkt, kann jungen Familien in Kirchworbis kein Bauland zur Verfügung gestellt werden. Die 11 potenziellen Bauwerber sind als dringender Grund ausreichend für die Gemeinde Kirchworbis, entsprechend zu handeln. Mit diesen Anspruch von Eigenheimstandor- ten handelt es sich doch um eine Planung zur Deckung des kurz- bis mittelfristigen Bedarfs. Die freien Bauplätze im Baulückenkataster konnten bisher nicht zur Bebauung genutzt werden, weil sie als Garten- bzw. Freiflächen zu den benachbarten Wohnhäusern gehören und genutzt wer-

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den. Außerdem werden diese Flächen sehr häufig für weitblickende Familienplanungen, d.h. zur späteren Bebauung durch eigene Familienangehörige, reserviert. Auch die Bemühungen des Bürgermeisters, Baulandinteressenten und Baulandbesitzer zu ei- nem Verkauf der Flächen zu bewegen, blieben in den letzten 20 Jahren erfolglos. Der Beschluss des Gemeinderates zur Aufstellung und Entwicklung eines Flächennutzungspla- nes wurde bereits gefasst. Die zur Durchführung des Verfahrens notwendigen finanziellen Mittel werden bei der Haushaltsplanung der Gemeinde berücksichtigt.

0.4 Wahl des Gebietes Der Standort angrenzend an das Siedlungsgebiet der Gemeinde Kirchworbis erfordert eine städtebauliche Ordnung und stellt eine Abrundung des östlichen Ortsrandes dar. Kirchworbis bietet nur wenige Entwicklungsflächen für ein Wohngebiet. Die Fläche „Nordstraße“ und Heerweg II“ fand nicht die Zustimmung der Eigentümer und auch nicht die Zustimmung der Behörden. Die westliche Fläche neben den GE „Überm Karrenweg“ stellt immissionsseitig ein Problem dar.

0.5 Erschließungsträger Für die Umsetzung des Wohngebietes zeichnet sich ein Erschließungsträger verantwortlich, welcher im Großteil Eigentümer dieser Grundstücke ist.

Erschließungsträger: SPA Erschließungs-GbR Mittelstraße 2 37339 Kirchworbis

1. Planungsrechtliche Festsetzungen

1.1 Art und Maß der baulichen Nutzung § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB - Art der baulichen Nutzung: Der Geltungsbereich ist als allgemeines Wohngebiet (WA) § 4 BauNVO ausgewiesen. Allgemeine Wohngebiete (WA) § 4 BauNVO dienen vorwiegend dem Wohnen. zulässig sind: 1. Wohngebäude 2. die der Versorgung des Gebietes dienenden Läden, Schank- u. Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe 3. Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche u. sportliche Zwecke

ausnahmsweise zulässig sind: 1. Betriebe des Beherbergungsgewerbes 2. sonstige nicht störende Gewerbebetriebe 3. Anlagen für Verwaltungen

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nicht zulässig sind: 1. Tankstellen 2. Gartenbaubetriebe Die Ausnahmen und die Nichtzulässigkeit werden in dem Bedarf der städtebaulichen Anforde- rungen begründet, da diese Anlagen in der Nähe bzw. an anderer Stelle bereits vorhanden oder möglich sind.

- Maß der baulichen Nutzung: Es sind pro Gebäude max. 2 Wohneinheiten (WE) zulässig. Mit dieser Festsetzung soll die Bebauung mit Mehrfamilienhäusern ausgeschlossen werden. Dies gilt nicht für den südlichen Geltungsbereich. Es wird eine offene Bauweise festgesetzt. Die GRZ wird auf 0,4 festgelegt. Eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche gemäß § 19 (4) BauNVO durch Garagen und Stellplätze mit ihren Zufahrten, Nebenanlagen, bauliche Anlagen im Sinne des § 14 BauNVO und bauliche Anlagen unterhalb der Geländeoberfläche, durch die das Baugrundstück lediglich unterbaut wird, ist nicht zulässig, weil für den verhältnismäßigen großen Grundstückszuschnitt die Vorgabe der GRZ von 0,4 als ausreichend für die geplante Bebauungsdichte erscheint.

1.2 First- bzw. Gebäude- und Traufhöhe (§ 18 BauNVO) In den Baugebieten 1 und 6 ist bei Satteldächern eine max. Firsthöhe von 10,00 m und eine max. Traufhöhe von 7,00 m zulässig. Bei Flachdächern ist eine max. Gebäudehöhe (höchster Punkt des Daches oder Attika) von 8,00 m zulässig. In den Baugebieten 2 und 5 ist bei Sattel-, Walm- und versetzten Pultdächern eine max. Firsthöhe von 10,00 m und eine max. Traufhöhe von 6,00 m zulässig. In den Baugebieten 3 und 4 ist bei Sattel- und Walmdächern eine max. Firsthöhe von 10,00 m und eine max. Traufhöhe von 5,00 m zulässig. Im Baugebiet 7 ist bei Sattel- und Walmdächern eine max. Firsthöhe von 10,00 m und eine max. Traufhöhe von 7,00 m zulässig. Die Traufhöhe ist die Höhenlage der Schnittkante der Außenwand mit der Dachhaut, bezogen auf die Bezugsebene. Die Firsthöhe bezieht sich ebenfalls auf die Bezugsebene. Bezugsebene für die Höhenfestsetzungen der Gebäude ist die Oberkante vorhandenes Gelände in Gebäu- demitte. Bei geringfügigen Grenzverschiebungen sind Abweichungen städtebaulich möglich und müssen beantragt werden. Dies Staffelung wird auf Grund der leichten Hanglage (Süd-Nord) aus städtebaulich sinnvoll erachtet.

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1.3 Immission Das geplante Wohngebiet befindet sich am westlichen Rand der Ortslage von Kirchworbis. Der südliche Geltungsbereich schließt eine bereits vorhandene Wohnbebauung ein, die mit dieser Bauleitplanung eine städtebauliche Ordnung erfahren soll.

Verkehrslärm (Straße): Der unmittelbare Einwirkungsbereich der L3080. Aufgrund der Verkehrsbelegung der L3080 und damit verbundener Geräuschimmission sind im Geltungsbereich Überschreitungen für ein Allgemeines Wohngebiet zu erwarten. Laut Verkehrsmengenkarte (2015) ist bei der Zählstel- le.0004, ein Fahrzeugaufkommen von 5743 gemessen und davon sind es 292 LKWs. Mit einen Abstand von mehr als 15 m für den Bestand und mehr als 20 m für den unbebauten Bereich, liegt die geplante Bebauung mit den vorgelagerten Grünbereichen bereits geschützt zur L3080. Dennoch sollen das Baugebiet 1 (Grundstück 1 & 2) und das Baugebiet 7 (Grundstück 13 § 14) mit notwendigen passiven Schutzmaßnahmen festgesetzt werden. - Passiver Schallschutz für Baugebiet 1 (Grundstück 1 & 2) und das Baugebiet 7 (Grund- stück 13 § 14) · erforderliches Bauschalldämmmaß (R'w, ges) für die gesamten Außenbauteile (Wand- / Tür- / Fensterkombination) schutzbedürftiger Räume (aus Vereinfachungsgründen für alle Fassaden) ≥ 35 dB. Die daraus resultierenden erforderlichen (Einzel-)Bauschalldämmmaße für die Wände, die Fenster bzw. Türen sind beim konkreten Bauvorhaben entsprechend zu ermitteln und umzusetzen. · Fenster von Schlaf- und Kinderzimmern sind an der straßenabgewandten Gebäudeseite anzuordnen. Wenn das nicht möglich ist, sind die entsprechenden Fenster mit geeigneten Be- und Entlüftungseinrichtungen zu versehen, die das o.g. Bauschalldämmmaß nicht verschlechtern. · Außenwohnbereiche (Balkone, Terrassen, Loggien u.ä.) sind nur an der straßenabge- wandten Gebäudeseite zulässig. Für den restlichen Geltungsbereich, erscheint eine zusätzliche Einschränkung für die Bebau- ung, auf Grund der vorgelagerten Bebauung und des großen Abstandes zur L3080, nicht erfor- derlich.

Gewerbelärm: Einwirkungen aus Gewerbelärm sind von den Gewerbebereich „Kohlhöfe“, mit mehr al 400 m Entfernung, nicht zu erwarten.

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Lärm durch Veranstaltungen Lärm aus Veranstaltungen sind durch den 550 m entfernten Saal der Gemeinde Kirchworbis und dem Stadion von Worbis mit mehr als 1.350 m Entfernung nicht zu erwarten.

Geruchseinwirkungen: Geruchseinwirkungen von Landwirtschaftlichen Anlage (Büschleb Mühle ca. 1.000 m) werden nicht erwartet.

2. Bauordnungsrechtliche Vorschriften nach §9 Abs.4 BauGB i.V.m. § 88 ThürBO

2.1 Dachformen In den Baugebieten 1 und 6 sind bei Wohnhäusern nur Sattel- und Flachdächer zulässig. In den Baugebieten 2 und 5 sind bei Wohnhäusern nur Sattel-, Walm- und versetzte Pultdächer zuläs- sig. In den Baugebieten 3, 4 und 7 sind bei Wohnhäusern nur Sattel- und Walmdächer zulässig. Wegen der eindeutigen Bebauungsmöglichkeit zur Planstraße (West und Ost), soll sich auch die Bebauung bezüglich der Möglichkeiten zur Dachform geordnet darstellen. Dies begründet sich auch in der Staffelung der Traufhöhen und der topographischen Situation.

2.2 Dachneigung In den Baugebieten 1 und 6 beträgt die zulässige Dachneigung bei Satteldächern 15° - 25°. In den Baugebieten 2 und 5 beträgt die zulässige Dachneigung bei Sattel-, Walm- und versetzten Pultdächern 20° - 30°. In den Baugebieten 3 und 4 beträgt die zulässige Dachneigung bei Sat- tel-und Walmdächern 20° - 45°. Im Baugebiet 7 beträgt die zulässige Dachneigung bei Sattel- und Walmdächern 15° - 25°.

2.3 Dacheindeckung Es sind nur rote, rotbraune und anthrazitfarbene Dächer zulässig. Mit dieser Festsetzung soll sich die neue Wohnbebauung der benachbarten Wohnbebauung anschließen. Es gibt keine Satzung in Kirchworbis, welche die Dachfarbe vorschreibt, aber eine andere Farbgebung von Rot oder Anthrazit ist in Kirchworbis nicht üblich.

2.4 nicht überbaubaren Grundstücksflächen Die nicht überbaubaren privaten Grundstücksflächen sind mit Ausnahme der notwendigen Zu- fahrten, Zugänge, Stellplätze, Terrassen und Nebenanlagen gärtnerisch anzulegen und auf Dauer zu erhalten. Für weitere Pflanzungen soll das Verhältnis von Laub- zu Nadelgehölzen mind. 2:1 sein.

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3. Grünordnerische Festsetzungen 3.1 Gestaltungsmaßnahme An der westlichen Grenze des Geltungsbereiches ist eine Ortsrandeingrünung geplant. F1 Auf dieser Fläche ist eine 2-reihige Feldgehölzhecke aus Sträuchern gemäß Pflanzliste im Abstand von 1,5 x 1,5 m zu pflanzen. Diese Fläche ist eigenständig und darf nicht überbaut wer-den und ist auf Dauer zu erhalten. Pflanzliste Sträucher: Cornus sanguinea - Gemeiner Hartriegel Corylus avellana - Hasel Crataegus monogyna - Eingriffl. Weißdorn Euonymus europareus - Pfaffenhütchen giftig Cornus mas - Kornel-Kirsche Ligustrum vulgare - Liguster Prunus spinosa - Gemeine Schlehe Rosa canina - Heckenrose Viburnum opulus - Gewöhnlicher Schneeball Carpinus betulus - Hainbuche

Mindestanforderungen an das Pflanzgut: Die zu pflanzenden Sträucher sollen mind. 2x verpflanzt sein und eine Höhe von 0,50 - 1,00 m haben.

3.2 Zustandserfassung und Beurteilung der Konfliktsituation Das Bebauungsgebiet liegt am westlichen Ortsrand der Gemeinde Kirchworbis. Der Geltungs- bereich wird z. Z. als intensives Grünland genutzt wird (Mähwiese). Eine UVP ist nach § 13b BauGB nicht erforderlich.

3.3 Darstellung der einschlägigen Fachgesetzte und Fachpläne Nach § 1(6) Nr. 7 Punkte a bis i sowie § 1a BauGB sind bei der Änderung und Aufstellung von Bauleitplänen die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere a) die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wir- kungs-gefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt, b) die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesna- turschutzgesetzes, c) umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölke- rung insgesamt, d) umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter,

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e) die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwäs- sern, f) die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie, g) die Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts, h) die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverord- nung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenz- werte nicht überschritten werden, i) die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a bis d, j) unbeschadet des § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, die Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i,

3.4 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung Auf Grund der beabsichtigten Aufstellung des B-Plans im beschleunigten Verfahren gemäß § 13b BauGB ist die Anwendung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung ausgesetzt.

Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass vor dem europäischen Gerichtshof bezüglich der Aus-setzung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung im beschleunigten Verfahren nach § 13b BauGB ein Klageverfahren anhängig ist. Aus diesem Grund wird die angemessene Be- rücksichtigung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung im Bauleitplanverfahren empfohlen. Dies sollte nach Auffassung der Unteren Naturschutzbehörde mindestens die landschaftsbild- gerechte Neugestaltung der geschaffenen Außengrenzen der Siedlungsstruktur beinhalten.

Im Gesamtkonzept ist an der westlichen Grenze des Geltungsbereiches eine Ortsrandeingrü- nung geplant.

3.5 UVP-Pflicht des Bebauungsplanes In der Anlage befindet sich die Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls (§ 4 ThürUVPG i.V. m. § 7 UVPG und Anlage 3 des UVPG) zum Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis gemäß § 13b BauGB. Diese Vorprüfung ergibt, dass keine UVP ist erforderlich ist und sich durch das Vorhaben voraussichtlich keine erheblichen negativen Umweltauswirkungen ergeben.

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4. Planinhalt und andere Festsetzungen

4.1 Städtebauliches Konzept Das Gebiet soll, wie durch die südliche vorhandene Nachbarbebauung vorgegeben, mit Wohn- häusern bebaut werden. Die Baufenster lassen mit einer zulässigen Gesamtbautiefe von 20 m ausreichend Spielraum für die Bebauung, ohne dass damit die städtebauliche Linie gestört ist. Der Abstand von den Planstraßen sollte mind. 3,0 m betragen. Mit diesen Festsetzungen ist der räumliche Eindruck des WA ausreichend großzügig gesichert. Eine städtebauliche Ordnung wurde durch die Einschränkung der Gebäudehöhen ausreichend festgelegt.

Klosterwegbebauung (südlich) mit anschließender Wohnbebauung Hauptstraße und Steinweg (östlich)

Nördliche Bebauung des Galgenweges und der Pfarrer Hartmann Straße

4.2 Bebauung Das Gelände ist überwiegend unbebaut.

Hauptbebauungsfläche des Geltungsbereiches mit anschließenden Gartenflächen und Bebauung

Nur in der östlichen gelegenen privaten Grünfläche steht ein Gartenhaus und im südlichen Gel- tungsbereich Steht ein Wohnhaus mit großzügigen Nebenanlagen.

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 15

Östliche private Gartenanlage mit Gartenhaus Südlicher Geltungsbereich mit Wohnhaus und Hofanlage

4.3 Flächen für den Gemeinbedarf Der notwendige Spielplatz ist in der Ortslage bereits vorhanden. Ein Recycling-Container steht in einer Entfernung von ca. 400 m im Zentrum der Gemeinde zur Verfügung. Die soziale Infrastruktur und öffentliche Flächen für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen sind in der Umgebung ausreichend vorhanden und tragen auch zum hohen Niveau des Wohngebiets bei. Die Kindergarten- und Schulversorgung ist im Ort vorhanden.

4.4 Verkehr

Dieser Lageplan zeigt die guten verkehrstechnischen Anbindungsmöglichkeiten; Osten nach und A38, Westen nach Worbis und A 38 sowie die kurze Verbindung –Klosterweg- nach Worbis. Die rote Markierung zeigt die derzeitige OD und die grüne Markierung das Ortsschild Kirchworbis. Die verkehrliche Erschließung des B-Plangebietes liegt innerhalb der straßenrechtlichen Orts- durchfahrt. Die Bebauung im südlichen Plangebiet unterhalb des Klosterweges liegt dagegen außerhalb. Für die Bebauung ist die Bauverbotszone von 20 m, gemessen vom äußeren Rand der befes- tigten Fahrbahn der L 3080, gemäß § 24 Thüringer Straßengesetz, einzuhalten.

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 16

Mit der Begründung, dass diese Hofanlage schon mehr als 100 Jahre existiert und das Orts- schild bereits vor Jahren schon in Richtung Worbis versetzt wurde. Soll die OD, mit entspre- chenden Antrag, ca. 30 m nach Westen verschoben werden. Die verkehrliche Erschließung ist über den Klosterweg geplant, welcher nicht verkehrsgerecht an die L 3080 anbindet und vom baulichen Zustand an die verkehrlichen Bedürfnisse anzupas- sen ist. Im Rahmen der Umsetzung des Vorhabens der Gemeinde ist der Erschließungsbereich an die L 3080 unter Berücksichtigung der Gewährleistung einer senkrechten Aufstellung der Kraftfahr- zeuge zur L 3080 zu überplanen. Des Weiteren ist die vorhandene Entwässerungsmulde durch eine alternative Entwässerung (Verrohrung) zu entfernen um ein zügiges Ein- oder Abbiegen zu ermöglichen. Durch die bauliche Änderung des Einmündungsbereiches und der Versieglung der gemeindli- chen Straßen Klosterweg und Steinweg darf der Landesstraße L 3080 kein Oberflächenwasser zugeführt werden. Für Leitungsverlegungen, die in den Bestand der Landesstraße eingreifen, ist dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr, Region Nord ein Antrag mit entsprechenden Plänen zu über- geben. Bei der weiteren Umsetzung des B- Planvorhabens sind der Straßenbauverwaltung entspre- chende Unterlagen zur verkehrlichen Erschließung rechtzeitig zu übergeben. Dazu zählen ein Lageplan, der Nachweis der Schleppkurven für ein zweiachsiges Müllfahrzeug, der Nachweis der Sichtdreiecke (ggf. ist die Baumfällung notwendig), ein Entwässerungsplan; ein Markie- rungs- und Beschilderungsplan und die Planung der fußläufigen Erschließung. Die Kosten der verkehrlichen Erschließung des B-Plangebietes an die L 3080, sowie die Kosten der Markierung - und Beschilderung und der Änderung der Entwässerung trägt der Vorhaben- träger

4.4.1 Übergeordnetes Verkehrsnetz Die Erschließung ist über die „Hauptstraße“ gut umsetzbar. Über die anschließenden Landstra- ßen L 3080 ist das Wohngebiet in alle Richtungen erschlossen.

L 3080 von Worbis kommend Kreuzung Hauptstr., Stein-& Klosterweg Landwirtschaftlicher Weg Klosterweg

4.4.2 Inneres Verkehrsnetz Die „Hauptstraße“ ist bis an den Geltungsbereich heran vorhanden.

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 17

Die neue Planstraße ist mit 6,00 m Breite in Mischnutzung für den Geh- und Fahrverkehr ange- legt. Festsetzungen für Einfahrten wurden nicht getroffen. Der öffentliche Verkehrsbereich ist wie folgt vorgesehen: Bezeichnung Länge Breite Flächen Planstraße NEU 233,33 m 6 m 1.470,00 m²

Es wird darauf hingewiesen, dass die Aufteilung und Gestaltung der Verkehrsflächen nicht ver- bindlich sind. Die Schleppradien für Müllfahrzeuge wurden als Grundlage für die Ausbildung der Kurven- und Kreuzungsbereiche gewertet. Die DIN 14090 und das ThürRL sind bei der Straßenplanung zu berücksichtigen und die Innenradien sind entsprechend zu planen. Das Wenden von Fahrzeugen ist am Ende der Planstraße möglich (auch für Müllfahrzeuge).

4.4.3 Öffentlicher Personennahverkehr Die Anbindung des Plangebietes an den öffentlichen Nahverkehr ist gesichert, in einer Entfer- nung von ca. 300 m in der Hauptstraße befinden sich die Bushaltestellen.

4.4.4 Fußgänger und Radfahrer Die Erschließungsstraße wird in Mischnutzung zum Gehen und Fahren genutzt. Für Radfahrer ist keine gesonderte Nutzung geplant. Jedoch schließt an der L 3080 direkt ein Radweg Breitenworbis-Worbis.

4.5 Flächen für Versorgungsanlagen und die Abwasserbeseitigung

Versorgungstechnische Anlagen und Weiteres: Bushaltestelle 200-300 m Gasstation Kirchworbis Trinkwasserversorgung WAZ EK Ndo Löschwasserversorgung Oberflurhydrant Regenwasserentsorgung über Graben MW-Schacht WAZ EK Ndo, Schmutzwasser Telekomanschluss und WLAN Kabel der TEN Thüringer Energienetze

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 18

Trinkwasser: Die Trinkwasserversorgungsleitung liegt in der Hauptstraße bis an den Geltungsbereich heran und muss erweitert werden. Details werden im Erschließungsvertrag zwischen dem WAZ und der Gemeinde zu gegebener Zeit getroffen.

Abwasser: Das anfallende häusliche Abwasser ist in die zentrale Abwasserbehandlungsanlage des Was- ser- und Abwasserzweckverbandes „“ einzuleiten. Hierzu ist die Zustimmung des Betreibers einzuholen. Details werden im Erschließungsvertrag zwischen dem WAZ und der Gemeinde zu gegebener Zeit getroffen. Die Entwässerung des Plangebietes erfolgt im Trennsystem mit Anschluss des Schmutzwas- sers an den öffentlichen Mischwasserkanal.

Anschlussmöglichkeit für Schmutzwasser an das öffentliche Netz Mischwasserkanal zwischen den beiden Schächten

Niederschlagswasser:

Das anfallende unverschmutzte Niederschlagswasser kann, bei Einhaltung der Bestimmungen der Thüringer Niederschlagswasserversickerungsverordnung – ThürVersVO vom 3. April 2002 auf dem Grundstück versickert werden. Die Versickerung über Anlagen bedarf einer wasser- rechtlichen Erlaubnis. Diese Erlaubnis ist bei der Unteren Wasserbehörde zu beantragen. Die Versickerungsfähigkeit ist nachzuweisen. Grundsätzlich ist aber die Einleitung in den westlich angrenzenden Vorfluter geplant, dies wurde im Vorfeld mit den WAZ EK besprochen. Private Rückhaltung Eine private Rückhaltung wird nicht erforderlich, da der WAZ eine zentrale Retentionsanlage fordert. Zentrale Rückhaltung Die geforderte zentrale Rückhaltung (Retentionsanlage) kann nicht angeboten werden. Als Al- ternative wird ein Staukanal vorgeschlagen und entsprechend festgeschrieben. Das Rückhalte- volumen soll, nach Rücksprachen mit dem verantwortlichen WAZ und einer gemeinsamen Vor- bemessung, ca. 100 m³ betragen.

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 19

Erforderliche Rinne vor der L 3080 für Oberflächenwasser Graben/ für Oberflächenwasser mit Ableitung in die Wipper Drainagewasser: Eine Einleitung von Drainagewasser in den öffentlichen Schmutzwasserkanal ist grundsätzlich untersagt, hier erfolgt ebenfalls die Einleitung über den Vorfluter direkt in die Wipper.

Heizungstechnische Versorgung Aufgrund der bestehenden Gasversorgung im „Klosterweg“ ist bei Wirtschaftlichkeit der ent- sprechenden Baumaßnahme eine Versorgung mit Erdgas möglich. Im Zuge der Planung des Straßennetzes und der Gehwege sollte eine Trasse für die Gasleitung im Gehweg mit eingearbeitet werden. Es wird darauf hingewiesen, dass bei Baumpflanzungen ein Abstand von 2,50 m zu den Ver- sorgungsanlagen einzuhalten ist. Der Mindestabstand von 0,40 m anderer Versorgungsleitun- gen zu unseren MD-Erdgasleitungen muss eingehalten werden. Auf die allgemeine Erkundi- gungspflicht bei Erdarbeiten wird hingewiesen. Die erforderliche Genehmigung ist bei der EW Eichsfeldgas GmbH in Worbis einzuholen. Sollten Umverlegungen erforderlich werden, bedarf es einer nochmaligen Abstimmung bzw. eines entsprechenden Auftrages. Die Grundstücksei- gentümer sind auf die Möglichkeit der Erdgasversorgung hinzuweisen. Damit eine Bestätigung der Anlagen ausgeschlossen werden kann, sind Pressungen bzw. Spülbohrungen im Bereich der Gasleitungen nicht statthaft.

Gasversorgung Klosterweg TEN Station Klosterweg Hydrant Kreuzung Hauptstraße

Fernmeldetechnische Versorgung Der Planbereich ist derzeit noch nicht mit Telekommunikationslinien der Telekom erschlossen. Zur Versorgung des Gebietes mit Telekommunikationsinfrastruktur durch die Telekom ist die Verlegung neuer Telekommunikationslinien erforderlich. In allen Straßen bzw. Gehwegen sind geeignete und ausreichende Trassen mit einer Leitungs- zone in einer Breite von ca. 0,30 m für die Unterbringung der Telekommunikationslinien vorzu- sehen.

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 20

Hinsichtlich geplanter Baumpflanzungen sind die DIN 18920 und das „Merkblatt über Baum- standorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen“ der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Ausgabe 1989; siehe insbesondere Abschnitt 3, zu beachten. Es ist sicherzustellen, dass durch die Baumpflanzungen der Bau, die Unterhaltung und Erweite- rung der Telekommunikationslinien der Telekom nicht behindert werden. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass aus wirtschaftlichen Gründen eine Versorgung des Neubaugebietes mit Telekommunikationsinfrastruktur in unterirdischer Bauweise nur bei Aus- nutzung aller Vorteile einer koordinierten Erschließung sowie einer ausreichenden Planungssi- cherheit möglich ist. Es ist sicherzustellen, dass - für den Ausbau des Telekommunikationsnetzes im Erschließungsgebiet die ungehinder- te, unentgeltliche und kostenfreie Nutzung der künftigen Verkehrswege möglich ist, - der Erschließungsträger verpflichtet wird, rechtzeitig verlässliche Angaben zum Zeit- punkt der Bebauung der Grundstücke sowie der Dimensionierung und Nutzung der Ge- bäude zu liefern, - eine rechtzeitige und einvernehmliche Abstimmung der Lage und der Dimensionierung der Leitungszonen vorgenommen wird und eine Koordinierung der Tiefbaumaßahmen für Straßenbau und Leitungsbau durch den Erschließungsträger erfolgt, - Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Bebauungsplangebiet der Deut- schen Telekom Technik GmbH so früh wie möglich, mindestens 3 Monate vor Baube- ginn, schriftlich angezeigt werden. Diese Information bzw. die Meldung sind zu senden an : Meldung-Baubeginn-Pti22-@telekom.de

Elektrotechnische Versorgung Die elektrotechnische Erschließung des Plangebietes soll durch eine Erweiterung des vorhan- denen Niederspannungsnetzes der TEN Thüringer Energienetze GmbH im Bereich der vorhan- denen „Hauptstraße“ erfolgen. Für den Bauablauf ist zu berücksichtigen, dass die elektrotechnischen Netzanschlüsse der vor- gesehenen Bebauung erst auf Antrag der Bauherren und nach Erlangung aller erforderlichen Genehmigungen errichtet werden können. Für die Anträge ist der bundeseinheitliche VDN- Anmeldevordruck „Anmeldung zum Netzanschluss (Strom)“ (ANS) zu verwenden und rechtzei- tig durch einen im Versorgunggebiet der TEN Thüringer Energienetze GmbH zugelassenen Elektrofachbetrieb im Regional Netzbetrieb Bleicherode, Schillerstraße 1, 99752 Bleicherode einzureichen. Im Plangebiet ist die Notwendigkeit von für die elektrotechnische Erschließung erforderlichen Versorgungstrassen zu berücksichtigen. Diese sollten möglichst nicht im Fahrbahnbereich der Verkehrsflächen geplant werden. Leitungstrassen dürfen nicht überbaut werden und sind von Anpflanzungen frei zu halten. Die DIN 18920 sowie das Merkblatt über Baumstandorte und un-

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 21

terirdische Ver- und Entsorgungsanlagen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Ver- kehrswesen sind hierbei zu beachten. Zur Gewährleistung eines koordinierten Bauablaufs ist die TEN Thüringer Energienetze GmbH mindestens drei Monate vor Baubeginn mit den Erschließungsarbeiten zu beauftragen.

4.6 Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen müssen so beschaffen sein und so be- trieben werden, dass wassergefährdende Stoffe nicht austreten und zu einer Gefährdung von Grund- und Oberflächenwasser führen können. Sie sind gemäß § 54 Abs. 1 ThürWG bei der zuständigen unteren Wasserbehörde anzuzeigen. Es gelten die Verbote und Anforderungen gemäß Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen vom 18.04.2017 (BGBl. I S. 905) (AwSV).

4.7 Abfallentsorgung 1. Gegen den Wiedereinbau des anfallenden unbelasteten Erdaushubs auf den Grundstücken innerhalb des Geltungsbereiches dieses B-Planes bestehen keine Einwände. Sonst ist Erdaus- hub nach Einholung der erforderlichen Genehmigungen einer Verwertung zuzuführen oder zu beseitigen. Die Verbringung der Abfälle zur Beseitigung ist mit dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträ- ger, dem Landkreis (Landratsamt, Umweltamt, Sachgebiet Abfallwirtschaft), abzustimmen. 2. Gemäß §44 der Thüringer Bauordnung (ThürBO) i. d. Fassung der Bekanntmachung vom 16.03.2004, GVBl. S. 349 geändert durch Gesetz vom 5.2.2008 GVBl. S 40 sind auf den Grundstücken an nicht störender Stelle leicht und sicher erreichbar befestigte Plätze für beweg- liche Abfallbehälter vorzusehen. 3. Die Entsorgung der auf den Grundstücken anfallenden Abfälle (Hausmüll bzw. hausmüllähn- liche Gewerbeabfälle) erfolgt gemäß der Satzung über die Vermeidung, Verwertung und sonsti- ge Entsorgung von Abfällen im Landkreis Eichsfeld (Abfallsatzung – AbfS), d. h. diese Abfälle sind dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger, dem Landkreis Eichsfeld (Landratsamt, Um- weltamt, Sachgebiet Abfallwirtschaft), anzudienen. Für die Entsorgungsfahrzeuge ist eine gute Zugänglichkeit abzusichern. Hier kann ein Rück- wärtsfahren (< 100,00 m) zugemutet werden, da dies auch z.Z. für die vorhandene südliche Wohnbebauung funktioniert.

4.8 Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastende Flächen Im Geltungsbereich besteht kein Leitungsrecht.

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 22

4.9 Löschwasserversorgung Hinsichtlich der Löschwasserversorgung ist durch die Gemeinde Kirchworbis zu prüfen, ob im Plangebiet ein Hydrant für Löschwasserzwecke installiert werden soll. Die Löschwasserversorgung ist gemäß Thüringer Brand- und Katastrophenschutzgesetz mit der Gemeinde abzustimmen. Die Bereitstellung von Löschwasser aus dem öffentlichen Netz ist in einer öffentlich rechtlichen Vereinbarung geregelt. Löschwasser sollte nur dann aus dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz entnommen wer- den, wenn keine anderen Wasservorräte vorhanden sind. Zwischen dem WAZ „Eichsfelder Kessel“ und dem Erschließungsträger ist ein Erschließungs- vertrag abzuschließen, in dem alle weiteren Details geregelt werden. Die Löschwasserversorgung ist nach DVGW Arbeitsblatt W 405 mit mindestens 48 m³/h über 2 h über Hydranten sicherzustellen, wenn feuerbeständige und feuerhemmende Umfassungs- wände und harte Bedachungen nach DIN 4102 nachgewiesen sind. Der Oberflurhydrant Nr. 553820 an der Kreuzung (siehe Foto) weist eine möglich Leistung von 54 m³/h auf. Sollen offene Löschwasserentnahmestellen genutzt werden, so dürfen sie nicht weiter als 300 m entfernt sein und müssen den zutreffenden DIN (14210 Löschwasserteiche, 14230 unterirdi- sche Löschwasserbehälter bzw. 14220 Löschwasserbrunnen) entsprechen. Eine frostsichere Löschwasserentnahme ist sicherzustellen (separater Saugschacht oder Saugleitung). Löschwasserentnahmen sind regelmäßig zu warten, freizuhalten und nach DIN 4066 zu kenn- zeichnen. Insbesondere die ungehinderte Anfahrt von Feuerwehr-Normfahrzeugen mit einer Gesamtmas- se von 16 t ist zu sichern. Außer diesem Grundbedarf kann noch ein erhöhter objektbezogener Löschwasserbedarf not- wendig werden. Zufahrten für die Feuerwehr nach der Richtlinie über Flächen für die Feuerwehr (Fassung Juli 1998) müssen gewährleistet werden (Gesamtgewicht 16 t, Breite ≥3 m, Höhe der Durchfahrt ≥3,50 m, Kurvenradien ≥10,50, Bewegungsfläche 7x12 m, Neigung der Zufahrt ≤10%...). Sie müssen nach DIN 4066-D1 mit einem Hinweisschild (Abmaße 210x594) gekenn- zeichnet und vom öffentlichen Gelände aus zu sehen sein. Sollen Photovoltaikanlagen errichtet werden, müssen sie folgenden Anforderungen genügen: Als konstruktive Teile für die Module der Photovoltaik-Anlage und als Dämmmaterial im Dach- aufbau sind nichtbrennbare Baustoffen zu verwenden. Die Photovoltaik-Module müssen eine Bauartzertifizierung nach IEC 61215 aufweisen. Sie müssen die elektrische Schutzklasse II ein- halten und CE-zertifiziert sein. In der Sammelleitung der Module zum Wechselrichter ist ein DC- Freischalter (auf dem Dach) einzubauen. Das Bedienteil des Schalters ist gut sichtbar zu kenn- zeichnen. Die Leitungsverlegung von den Modulen zum Wechselrichter muss mindestens in nichtbrennba- ren Kabelkanälen an einer Außenfront des Gebäudes oder innerhalb in feuerhemmenden Mate-

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 23

rialien (I30) bzw. eingeputzt mit einer Putzschicht von mind. 15 mm geführt werden oder sind mit ebensolchen Baustoffen zu ummanteln (Kühlung!). Vom Betreiber ist ein Verantwortlicher (Vertretung) über die besonderen Gefahren der Anlage aktenkundig zu unterweisen. Dessen Erreichbarkeit ist im Feuerwehrplan zu benennen. Ferner ist im Feuerwehrplan auf die einsatz- bezogenen Besonderheiten der Anlage hinzuweisen (vfdb-Merkblatt „Einsätze an Photovoltaik- Anlagen“ vom Februar 2012).

5. Kennzeichnung von Flächen und nachrichtliche Übernahmen 5.1 Kennzeichnung von Flächen Im Geltungsbereich befinden sich nach dem derzeitigen Stand der Verdachtsflächenerfassung keine im Thüringer Altlasteninformationssystem (THALIS) erfassten altlastverdächtigen Flächen i. S. v. § 2 Abs. 6 des Gesetzes zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sa- nierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz – BBodSchG) vom 17.03.1998 (BGBl I S. 502). Sollten sich im Rahmen der weiteren Planung, Erschließung und Bauausführung Verdachts- momente für das Vorliegen bisher nicht bekannter schädlicher Bodenveränderungen bzw. sons- tiger Altlasten ergeben, so sind diese im Rahmen der Mitwirkungspflicht (§ 2 Abs. 1 ThürBodSchG vom 16.12.2003, GVBl Nr. 15 S. 511) sofort der zuständigen Bodenschutzbe- hörde, den Umweltamt des Landkreises Eichsfeld anzuzeigen, damit ggf. erforderlich werdende Maßnahmen eingeleitet werden können.

Auf die Einhaltung der relevanten Forderungen folgender Rechtsgrundlagen und technisch Re- gelwerke wird ausdrücklich hingewiesen: - Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz – BbodSchG) vom 17.03.1998 (BGBl. I S. 502), in der derzeit gül- tigen Fassung - Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) vom 12.07.1999 (BGBl. I S: 1554), in der derzeit gültigen Fassung - Thüringer Gesetz zur Ausführung des Bundes-Bodenschutzgesetzes (ThürBodSchG) vom 16.12.2003 (GVBl. Nr. 15, S. 511), in der derzeit gültigen Fassung i.V.m DIN 19731 (Ausgabe Mai 1998) Bodenbeschaffenheit – Bewertung von Bodenmaterial i.V.m. Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV (LABO in Zusammenarbeit mit LAB, LAGA und LAWA) vom 11.09.2002

5.2 Nachrichtliche Übernahme Ein Schutzgebiet ist im Geltungsbereich nicht bekannt.

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 24

5.3 Hinweise 5.3.1 Bodenfunde Für den Geltungsbereich des Vorhabens sind keine Bodendenkmale und archäologische Fund- stellen belegt oder zu vermuten. Kulturdenkmale gemäß § 2 ThürDSchG sind von der Planung nicht betroffen. Es wird darauf hingewiesen, dass nach § 16 des Thüringer Denkmalschutzgesetzes vom 07.01.1992 Zufallsfunde gegenüber dem Thüringer Landesamt für Archäologische Denkmal- pflege, Humboldtstraße. 11, 99423 (Tel. 03643/818340) anzeigepflichtig sind. Die Erschließungsarbeiten (Straßenbau einschließlich Leitungsverlegung) müssen archäolo- gisch durch das Thür. Landesamt für Archäologische Denkmalpflege begleitet werden. Dazu ist eine frühzeitige Information über den Baubeginn erforderlich. Fund und Fundstellen sind in unverändertem Zustand zu erhalten und zu schützen. Nach § 7, Abs. 4 ThürDSchG gilt der Grundsatz, dass der Träger der Maßnahme als Verursa- cher von evtl. notwendigen Eingriffen, die dabei entstehenden Kosten zu tragen hat. Das betrifft z.B. Ausschachtungsarbeiten, Trassierungen, Bergung oder auch Dokumentation.

5.3.2 Erdaushub Der bei der Errichtung der Gebäude und der Erschließung anfallende unbelastete Erdaushub soll im Planungsgebiet wiederverwertet werden. Um den Schutz des Mutterbodens gemäß § 202 BauGB zu gewährleisten, ist der kulturfähige Boden für bodenverbessernde Maßnahmen einzusetzen.

5.3.3 Bodenschutz Mit dem Planvorhaben ist die Inanspruchnahme naturnaher, bisher überwiegend landwirtschaft- lich genutzter Böden (Ackerland, Garten) für Siedlungs- und Verkehrsflächen vorgesehen. Die Umsetzung des Vorhabens insbesondere durch die Baumaßnahmen ist mit erheblichen Eingrif- fen und großenteils irreversiblen Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden, insbesondere seiner natürlichen Bodenfunktion und Archivfunktionen sowie dem Verlust natürlicher Boden- fruchtbarkeit verbunden. Besonders die mit der Planungsumsetzung einhergehende Versiegelung bedeutet, je nach Aus- führungsform, Verlust der Bodenfunktionen bis zu 100%.

Ziel eines vorsorgenden Bodenschutzes muss ein sparsamer (Reduzierung der Flächeninan- spruchnahme, geringer Versiegelungsgrad) und schonender (Erhalt der natürlichen Bodenfunk- tionen), möglichst nachhaltiger Umgang mit dem Boden oder die Wiederherstellung der Boden- funktionen (Entsiegelung von Flächen) sein. Dazu ist die Inanspruchnahme von Böden auf das unerlässliche Maß zu beschränken und auf Flächen zu lenken, die vergleichsweise von gerin- ger Bedeutung für die Bodenfunktionen sind.

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 25

Für erforderliche Befestigungen (z. B. Zugangswege, Stellflächen) sollten bedarfsangepasste, wasserdurchlässige, versickerungsfähige Beläge zur Minimierung des Versiegelungsgrades verwendet werden. Der bei Baumaßnahmen anfallende unbelastete Bodenaushub sollte weitestgehend innerhalb des Plangebietes am Ursprungsort bodenschonend wiederverwendet werden, z. B. zur Wieder- herstellung durchwurzelbarer Bodenschichten bei der gebietsbezogenen Freianlagengestal- tung. Dabei sind die nachfolgend aufgeführten Mindestanforderungen zur Vermeidung/ Minde- rung baubetriebsbedingter Bodenbeeinträchtigungen einzuhalten. Sofern der Boden nicht in- nerhalb des Geltungsbereiches Verwendung findet, ist Aushub einer Verwertung entsprechend den Grundsätzen der gültigen Abfallgesetze unter Beachtung bodenschutzrechtlicher Bestim- mungen zuzuführen. Ist eine Verwertung nicht möglich, hat die Beseitigung in dafür zugelasse- nen Anlagen zu erfolgen. Zur Vermeidung/ Minderung bauzeitlicher Beeinträchtigungen des Bodens sind durch den Bau- herren folgende Mindestanforderungen bei der Planung zu berücksichtigen und während der Bau- und Ausgleichsmaßnahmendurchführung einzuhalten. Es obliegt der Gemeinde, die Ein- haltung der Anforderungen auch gegenüber den Bauherren durchzusetzen und durch Überwa- chungsmaßnahmen zu überprüfen. Um insbesondere nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe ergreifen zu können, ist es erforderlich, dass die Gemeinde insbesondere in der Erschließungs- und Bauphase die boden- bezogenen Maßnahmen zur Vermeidung schädlicher Beeinträchtigungen des Bodens durch regelmäßige Kontrolle überwacht. Die Anforderungen an einen schonenden fachgerechten Umgang mit Boden richten sich nach DIN 19731: - Humoser Oberboden (Mutterboden) ist vor Überbauung sowie Überschüttung/Vermischung mit geringer wertigem Bodenmaterial oder Fremdstoffen zu schützen. Eine Abde- ckung/Vermischung bodenfremder Stoffe mit Bodenmaterial ist nicht zulässig. - Die Flächen baubedingter Eingriffe und vorübergehender Beanspruchung (z. B. Baustellenbe- trieb, Baustelleneinrichtung, Lagerflächen, Baustraßen) insbesondere bisher unbeeinträchtigter Böden sind möglichst kleinzuhalten und auf das engere Baufeld zu begrenzen. Bodenbelastun- gen sind dabei durch geeignete Vorkehrungen zu vermeiden. Nicht zu überbauende Flächen sind freizuhalten und wirksam abzugrenzen. - Bodenarbeiten sind nur bei trockener Witterung und geeigneten Bodenverhältnissen (z. B. schüttfähiger, tragfähiger, ausreichend abgetrockneter Boden) durchzuführen. - Das Befahren und Bearbeiten des Bodens ist auf das unvermeidbare Maß zu beschränken. Dabei sollen möglichst leichte und bodenschonende Maschinen mit geringstem Bodendruck eingesetzt werden.

_Begründung Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis 26

- Bodenabtrag ist fachgerecht getrennt nach Bodenschichten/Horizonten (Ober- und Unterbo- den) durchzuführen. Zuvor ist ggf. der Pflanzenaufwuchs auf der Fläche durch Rodung oder Abmähen zu entfernen. Kulturfähiger Boden soll in einem Arbeitsgang ohne Zwischenbefahren ausgebaut werden. Er- folgt keine umgehende Wiederverwendung der Aushubmaterialien, so sind diese solange ord- nungsgemäß zu sichern. - Eine ggf. erforderliche Zwischenlagerung des Aushubs hat in getrennten Mieten (Ober- und Unterboden) zu erfolgen. - Bei der Wiederverwendung des Bodenaushubs ist eine ausreichende Entwässe- rung/Durchlässigkeit des Untergrundes zu gewährleisten. Das Bodenmaterial ist horizontweise in möglichst wenigen Arbeitsgängen und Zwischenbefahrungen einzubauen und umgehend einzuebnen. Es ist auf die Sicherung bzw. den Wiedereinbau eines stabilen Bodengefüges hin- zuwirken. - Die bauzeitlich in Anspruch genommenen Flächen sind zum Abschluss der Baumaßnahmen fachgerecht zu rekultivieren. - Zur Erosionsgefährdung gibt es folgende Hinweise: Im Planungsgebiet besteht gemäß Übersichtskarte zur potentiellen Erosionsempfindlichkeit eine hohe bis sehr hohe Gefährdung für flächenhafte Wassererosion. Besonders relevant ist die Empfindlichkeit der Lehmböden gegenüber Schadverdichtungen, die insbesondere durch un- sachgemäßen Umgang mit dem Boden bei den vorgesehenen umfangreichen Baumaßnahmen hervorgerufen werden können. Als Erosionsschutzmaßnahmen sind flächendeckendecken Rasensaat oder Bepflanzungen der nichtversiegelten Flächen geplant. Außerdem dient die Hecke als Gestaltungsmaßnahme (sie- he 3.1) zusätzlich als Erosionsschutzmaßnahme. Während der Bauzeit ist eine Zwischenansaat als temporäre Schutzmaßnahme gegen Erosion einzuplanen. Die Gemeinde überwacht und prüft den fachgerechten Umgang mit Boden.

5.3.5 Erdaufschlüsse Erdaufschlüsse (Bohrungen, Grundwassermessstellen, geophysikalische Messungen) sowie größere Baugruben sind der Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (bohr- [email protected]) gemäß Lagerstättengesetz 14 Tage vor Baubeginn anzuzeigen. Ebenso wird daum gebeten, nach Abschluss der Maßnahme unverzüglichund unaufgefordert die Übergabe der Schichtenverzeichnisse einschließlich der Erkundungsdaten und der Lage- pläne durch die Bohrfirmen oder durch das beauftragte Ingenieurbüro in das Geologische Lan- desarchiv des Freistaates Thüringen zu ver-anlassen. In den Ausschreibungs- und Planungsun- terlagen ist darauf hinzuweisen. Eventuell im Planungsgebiet vorhandene Bohrungsdaten können online recherchiert werden (http://www.infogeo.de).

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Rechtliche Grundlage dazu sind das „Gesetz über die Durchforschung des Reichsgebietes nach nutzba-ren Lagerstätten (Lagerstättengesetz)“ in der Fassung vom 02. März 1974 (GVBl. I. S. 591) zuletzt geän-dert durch Art. 22 des „Gesetzes zur Umstellung von Gesetzen und Ver- ordnungen im Zuständigkeitsbe-reich des BMWT und des BMBF auf Euro“ vom 10 November 2001 (BGBL.I, Nr. 58, S. 2992 ff.) und die „Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Durchforschung des Reichsgebietes nach nutzbaren Lagerstätten“ in der Fassung des BGBl. III 750-1-1 sowie das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) vom 17. März 1998 (BGBl. I, Nr. 16, S. 502 ff)

5.3.6 geodätische Festpunkte Soweit durch künftige Baumaßnahmen geodätische Festpunkte gefährdet sind bzw. verloren gehen könnten, ist rechtzeitig beim Thür. Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformati- on, Referat 31, Hohenwindenstraße 13a; 99086 Erfurt ein Antrag auf Sicherung bzw. Verlegung der Festpunkte zu stellen.

5.3.7 Bodenordnung Zur Neuordnung der Grundstücke im Geltungsbereich des BP wird ggf. ein Bodenordnungsver- fahren nach § 45 ff. BauGB durchgeführt.

5.3.8 Pachtverhältnisse Bestehende Pachtverhältnisse sind nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches zum Pachtrecht in der Fassung der Bekanntmachung vom 02.01.2002 (BGBl. I, S. 42) ord- nungsgemäß zu beenden. Der Bewirtschafter ist rechtzeitig über den Zeitpunkt der Flächenin- anspruchnahme zur Vermeidung von unnötigen Wirtschaftsverlusten zu informieren. Wirtschaft- liche Nachteile sind auszugleichen.

6. Flächenbilanzen

6.1 Geltungsbereich Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst eine Fläche von: ca. 2,03 ha.

6.2 Öffentliche Flächen Bezeichnung der Flächen Flächen Vorh. Weg 262,00 m² Verkehrsflächen (Straße) 1.420,00 m² Straßenbegleitgrün 70,00 m² Öffentliche Fläche gesamt 1.752,00 m²

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6.3 Private Flächen (Wohnbaufläche in offene Bauweise) Bezeichnung Flächen Private Grünfläche 3.494,00 m² Pflanzstreifen (3 m) 480,00 m² maßgebende Grundstücksfläche (MGF) 14.574,00 m² zulässige Grundfläche (GRZ 0,4) 5.829,60 m² Private Flächen gesamt (Geltungsbereich – öffentl. Fläche) 18.548,00 m²

6.4 Bauplätze Es sind insgesamt 14 Bauplätze (je nach Größenanspruch) im Bebauungsplan geplant.

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7. Anlage - Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls (§ 4 ThürUVPG i.V. m. § 7 UVPG und Anlage 3 des UVPG) zum Bebauungsplan Nr. 10 „Am Klosterweg II“ Gemeinde Kirchworbis gem. § 13b BauGB

Art des Vorhabens: Erschließung eines allgemeinen Wohngebietes mit Bau einer öffentlichen Erschließungsstraße im Zuge der Aufstellung eines Bebauungsplanes

Merkmale des Vorhabens Die Merkmale eines Vorhabens und die davon ausgehenden Wirkungen auf die Umwelt sind insbesondere hinsichtlich der folgenden Kriterien (Anlage 3 UVPG) überschlägig zu beschrei- ben. Es werden dabei nur die Merkmale und Wirkungen beschrieben, die für die nachfolgende Einschätzung erforderlich sind, ob das Vorhaben erhebliche, nachteilige Umwelt-auswirkungen haben kann.

NR. Kriterium Erheblich Erläuterungen nachteilige Umwelt- auswir- kungen (ja/nein) 1. Merkmale des Vorhabens 1.1 Größe und Ausgestaltung des gesamten nein Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes soll vorwie- Vorhabens und, soweit relevant, der Ab- gend für Ortsansässige der Gemeinde Kirchworbis die rissarbeiten Möglichkeiten geschaffen werden, in ihrer Heimatgemeinde Bauland erwerben zu können, um ihre Bauwünsche zu erfüllen. Der Bebauungsplan hat den Zweck, für seinen Geltungsbe- reich rechtsverbindliche Festsetzungen für die städtebauli- che Ordnung zu schaffen. Die Planung orientiert sich an den vorhandenen Strukturen. Zur vorhandenen „Pfarrer-Hartmann Straße“ und die „Un- term Dorfe“ - Wohnbebauung ist dieser BP eine Erweiterung und gelungene Ergänzung. Der unbebaute Bereich bietet sich erschließungstechnisch und städtebaulich als Ergän- zung an. Der Bebauungsplan wurde im Verfahren nach § 13 b BauGB - Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren beschlossen, weil eine klare städ- tebauliche Weiterentwicklung der bestehenden Strukturen von der „Hauptstraße“ und des „Galgenwegs“ eindeutig erkennbar ist. Die ca. 12 Bauplätze (ohne der südlichen Hofanlage) stellen insgesamt eine Größenordnung dar, die für eine kurzfristige Bedarfsdeckung an Wohnbaufläche in der Gemeinde Kirch-

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worbis für ausreichend angesehen wird. Es wird ausdrück- lich darauf orientiert, dass diese Wohnbauflächen für den Eigenbedarf der Gemeinde Kirchworbis zur Verfügung stehen. Demnach ergibt sich: Bei einer Gesamtfläche des Gel- tungsbereiches von 2,03 ha. Davon folgende Öffentliche Vorh. Weg 262,00 m² Verkehrsflächen (Straße) 1.420,00 m² Straßenbegleitgrün 70,00 m² Öffentliche Fläche gesamt 1.752,00 m²

Private Flächen (Wohnbaufläche in offene Bauweise) Private Grünfläche 3.494,00 m² Pflanzstreifen (3 m) 480,00 m² maßgebende Grundstücks- fläche (MGF) 14.574,00 m² zulässige Grundfläche (GRZ 0,4) 5.829,60 m² Private Flächen gesamt 18.548,00 m²

Mit einer angenommenen GRZ von 0,4 ohne Überschrei- tung, ergibt sich eine zulässige Gesamtgrundfläche im Geltungsbereich von 5.829,60 m² < 10.000 m². Dabei sind die im Plangebiet vorhandenen Straßenflächen nicht mitzu- rechnen. Dies ist im Sinne des § 19 Absatz 2 BauNVO eine Voraus- setzung für die Anwendung des § 13b BauGB.

Es werden keine Abrissarbeiten vorgenommen. 1.2 Zusammenwirken mit anderen bestehenden nein Die Gemeinde wird im Landschaftsplanverzeichnis Thürin- oder zugelassenen Vorhaben und Tätigkei- gen dem „LP Breitenworbis, Bischofferode, Großbodungen ten EC-1“ zugordnet. Im Plan finden sich keine Zielvorgaben für den Erhalt und die Entwicklung von Natur und Landschaft im Geltungsbereich.Weitere bestehenden oder zugelassenen Vorhaben und Tätigkeiten liegen nicht vor. 1.3 Nutzung natürlicher Ressourcen insbeson- nein Die Gesamtgröße der GRZ im Bebauungsplan „Bodenweg" dere Flächen, Boden, Wasser, Tiere, Pflan- beträgt 5.829,60 m². Die Inanspruchnahme durch Flächen- zen und biologische Vielfalt entzug ist gering. Durch die öffentlichen Verkehrsflächen werden zwar bisher unbefestigte Flächen in Anspruch ge- nommen, jedoch werden die bereits als Ackerflächen anth- ropogen beeinfluss und genutzt.

Wasser Im Zusammenhang mit dem Bau der Straße findet kein unmittelbarer Eingriff in den Wasserhaushalt statt. Das anfallende unverschmutzte Niederschlagswasser kann, bei Einhaltung der Bestimmungen der Thüringer Nieder- schlagswasserversickerungsverordnung – ThürVersVO vom 3. April 2002 auf dem Grundstück versickert werden. Die Versickerung über Anlagen bedarf einer wasser-rechtlichen Erlaubnis. Diese Erlaubnis ist bei der Unteren Wasserbe- hörde zu beantragen. Die Versickerungsfähigkeit ist nach- zuweisen. Grundsätzlich ist aber die Einleitung in den westlich angren-

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zenden Vorfluter geplant, dies wurde im Vorfeld mit den WAZ EK besprochen.

Private Rückhaltung Eine private Rückhaltung wird nicht erforderlich, da der WAZ eine zentrale Retentionsanlage fordert. Zentrale Rückhaltung Die geforderte zentrale Rückhaltung (Retentionsanlage) kann nicht angeboten werden. Als Al-ternative wird ein Staukanal vorgeschlagen und entsprechend festgeschrie- ben. Das Rückhalte-volumen soll, nach Rücksprachen mit dem verantwortlichen WAZ und einer gemeinsamen Vor- bemessung, ca. 100 m³ betragen. Erforderliche Rinne vor der L 3080 für Oberflächenwasser Graben/ für Oberflächenwasser mit Ableitung in die Wipper Drainagewasser: Eine Einleitung von Drainagewasser in den öffentlichen Schmutzwasserkanal ist grundsätzlich untersagt, hier erfolgt ebenfalls die Einleitung über den Vorfluter direkt in die Wipper.

Tiere, Pflanzen, Biologische Vielfalt Im Zuge des Straßenbaus werden Tiere, Pflanzen sowie die biologische Vielfalt nicht betroffen. Auswirkungen auf die biologische Vielfalt sind nicht erkenn- bar, da der größte Teil des Gebietes zuvor Ackerfläche genutzt wurde. 1.4 Erzeugung von Abfällen im Sinne von § 3 nein Durch den Bau der Straße werden keine Abfälle erzeugt. Absatz 1 und 8 KrWG Der ausgehobene Boden wird an anderer Stelle des Plan- gebietes wieder eingebaut.Für die zukünftige Wohnsiedlung wird die Entsorgung von Siedlungsabfällen im Zuge der Müllabfuhr organisiert.Die Abwässer werden durch Einlei- tung in die Kanalisation sowie durch entsprechende Be- handlung ordnungsgemäß entsorgt. 1.5 Umweltverschmutzungen und Belästigun- nein Anfahrten und Parkverkehr: Auswirkungen können als Lärm- gen , Staub und Schadstoffemissionen temporär durch den Baustellenbetrieb sowie im späteren Dauerbetrieb der Stra- ße entstehen. Die mit dem Baustellenbetrieb verbundenen Umweltbelas- tungen und Belästigungen sind temporär und durch die Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung (32. BlmSchV), das Landesimmissionsschutzgesetz und die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Bau- lärm begrenzt. Die Umweltbelastungen durch den Straßenverkehr be- schränken sich im Wesentlichen auf den zukünftigen Pkw- Anliegerverkehr und werden in erster Linie durch die fahr- zeugbezogenen Vorschriften der StrVZO begrenzt. Durch die Straße wird ein Baugebiet erschlossen, in dem ca. 14 Wohneinheiten als freistehende Einfamilienhäuser entste- hen sollen. Wegen der damit verbundenen geringen Belas- tung der geplanten Straße ist mit keinen erheblichen Aus- wirkungen zu rechnen. Durch den Betrieb der Straße fallen Abfälle in Form von Straßenkehricht an.

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1.6 Risiken von Störfällen, Unfällen, Katastro- phen, die für das Vorhaben von Bedeutung sind, einschließlich der Störfälle, Unfälle und Katastrophen, die wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge durch den Klima- wandel bedingt sind, insbesondere mit Blick auf 1.6.1 verwendete Stoffe und Technologien nein nicht relevant 1.6.2 die Anfälligkeit des Vorhabens für Störfälle nein Im Umfeld des Vorhabens wiederum sind keine Störfallbe- im Sinne des § 2 Nr. 7 der Störfall- triebe bekannt, von denen entsprechende Risiken auf das Verordnung insbesondere aufgrund seiner geplante Vorhaben ausgehen könnten. Verwirklichung i9nnerhalb des angemesse- nen Sicherheitsabstandes zu Betriebsbe- reichen im Sinne des § 3 Absatz 5a des BImSchG 1.7 Risiken für die menschliche Gesundheit, z. nein Die Nutzung des Bereichs als allgemeines Wohngebiet lässt B. durch Verunreinigung von Wasser oder das Aufkommen von Risiken für die menschliche Gesund- Luft heit nicht zu; Verunreinigungen von Luft oder Wasser sind aufgrund der vorgesehenen Nutzung nicht ersichtlich; im Zuge der Bauausführung (Straße/ Gebäude) können tempo- rär durch Maschineneinsatz geringfügig erhöhte Beeinträch- tigungen der Luft auftreten, die jedoch kein Risiko für die Gesundheit darstellen.

2. Standort des Vorhabens Die ökologische Empfindlichkeit eines Gebiets, das durch ein Vor-haben möglicherweise beeinträchtigt wird, ist ins- besondere hinsichtlich folgender Nutzungs- und Schutzkriterien unter Berücksichtigung des Zusammenwirkens mit anderen Vorhaben in ihrem gemeinsamen Einwirkungsbereich zu beurteilen: 2.1 Bestehende Nutzung des Gebietes, insbe- nein Bei den für den Bau der geplanten Straße vorgesehenen sondere als Fläche für Siedlung und Erho- Grundstücksflächen handelt es sich um bisher zur Landwirt- lung, für land-, schaft genutzte Flächen; die Nutzung des Plangebietes wird forst- und fischereiwirtschaftliche Nutzun- nicht fortgesetzt, fischereiwirtschaftliche Nutzungen beste- gen, für sonstige wirtschaftliche und öffent- hen nicht. liche Nutzungen, Die Baumaßnahme ist räumlich eng begrenzt und betrifft Verkehr, Ver- und Entsorgung (Nutzungskri- lediglich Flächen im notwendigen Umfang. terien), Bei dem Standort handelt es sich um ein unbebautes Ge- lände, der im Norden durch Wohnbebauung des „Galgen- weges“, im Westen durch landwirtschaftl. genutzte Flächen, im Süden durch den „Klosterweg“ sowie landwirtschaftlkich genutzte Flächen und im Osten unmittelbar die Wohnbe- bauung der „Hauptstraße“ flankiert wird. Durch die geplante Straße soll die Möglichkeit zur Errich- tung eines attraktiven Wohngebiets in unmittelbarem An- schluss an bereits existierende Wohnbauflächen geschaffen werden. 2.2 Reichtum, Verfügbarkeit, Qualität und nein Tiere und Pflanzen Regenerationsfähigkeit der natürlichen Die Versiegelung der Wohnbauflächen und die Straßen- Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, baumaßnahme führen zum Verlust und zur Beeinträchtigung Landschaft, Wasser, Tiere, Pflanzen, biolo- von Lebensräumen mit geringer Bedeutung. Die Lebens- gische Vielfalt, des Gebiets und seines räume wurden bereist duurch die Nutzung der Ackerflächen Untergrunds (Qualitätskriterien), stark beeinflusst. Für die Avifauna sind die Eingriffe im Rahmen der Sied- lungserweiterung aufgrund des Artenspektrums, der Vorbe- lastungen und unter Berücksichtigung von Vermeidungs-

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und Minimierungsmaßnahmen als nicht erheblich einzustu- fen. Spezielle artenschutzrechtliche Maßnahmen wie Anbrin- gung von Ersatzquartieren, Entwicklung von Ersatzlebens- räumen und umfangreiche Ausgleichmaßnahmen sind nicht nötig. Der Eingriff in das Schutzgut Arten und Biotope ist unter Berücksichtigung folgender Vermeidungs- und Minimie- rungsmaßnahmen als gering einzustufen. Insgesamt wer- den die Beeinträchtigungen des Schutzguts „Tier und Pflan- zen“ als nicht erheblich gewertet.

Vermeidung: Die Vermeidung von Eingriffen in den Natur- haushalt lässt sich primär durch alternative Standortent- scheidungen erreichen. Im Rahmen der Bebauungskonzep- tion für das Vorhabengebiet sind in diesem Sinne durch die vorgesehene geringe Grundflächenzahl von 0,4 Verringe- rungs- und Vermeidungsmaßnahmen vorgenommen wor- den. Durch diese Festsetzung kann der Verlust schutzbezo- gener Funktionen in Teilbereichen vermieden werden.

Minderung Durch folgende Maßnahmen kann der Eingriff durch die Planungen gemindert werden:

 Schutzgut Mensch (Lärm / Erholung) Angliederung an vorhandene Siedlungsfläche.

 Schutzgut Tiere und Pflanzen Reduziertes Maß der baulichen Nutzung (GRZ) und Fest- setzungen zur unbebauten Fläche. Geringer Einfluss auf das Schutzgut.

 Schutzgut Boden Reduziertes Maß der baulichen Nutzung (GRZ) und Fest- setzungen zur unbebauten Fläche.

 Schutzgut Wasser Reduziertes Maß der baulichen Nutzung (GRZ) und Fest- setzungen zur unbebauten Fläche. 40% versiegelte Fläche. Versickerung der restlichen Fläche.

 Schutzgut Klima / Luft Reduziertes Maß der baulichen Nutzung (GRZ) und Fest- setzungen zur Sicherung unbebauter Flächen.

 Schutzgut Landschaftsbild Städtebauliche Festsetzungen und Angliederung an vor- handene Siedlungsfläche. Außerdem sollen die Gestaltungsmaßnahmen (siehe 3.1) in Form einer Feldgehölzhecke am nördlichen Geltungsbereich den Eingriff in das Landschaftsbild verringern.

 Schutzgut Kultur- und Sachgüter entfällt.

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Landschaft Die Eingriffserheblichkeit für das Landschaftsbild und die Erholungseignung ist aufgrund der Lage und der ländlichen Umgebung grundsätzlich gegeben, wird aber durch ver- schiedene Vorbelastungen gemindert. Eine Naherholungs- nutzung erfolgt im Geltungsbereich nicht. Für die Fernwirkungen und die umgebene Landschaft erge- ben jedoch sich keine erheblichen Veränderungen.

2.3 Belastbarkeit der Schutzgüter unter beson- derer Berücksichtigung folgender Gebiete und von Art und Umfang des ihnen jeweils zugewiesenen Schutzes (Schutzkriterien): 2.3.1 Natura 2 000-Gebiete nach § 7 Absatz 1 nein nicht relevant Nummer 8 des Bundesnaturschutzgesetzes 2.3.2 Naturschutzgebiete nach § 23 des nein nicht relevant BNatSchG, soweit nicht bereits von Nr. 2.3.1 erfasst 2.3.3 Nationalparke und Nationale Naturmonu- nein nicht relevant mente nach § 24 BNatSchG, soweit nicht bereits von Nr. 2.3.1 erfasst 2.3.4 Biosphärenreservate und Landschafts- nein nicht relevant schutz-gebiete gemäß §§ 25 und 26 des BNatSchG 2.3.5 Naturdenkmäler nach § 28 des BNatSchG nein nicht relevant 2.3.6 geschützte Landschaftsbestandteile, ein- nein nicht relevant schließlich Alleen, nach § 29 BNatSchG 2.3.7 gesetzlich geschützte Biotope nach § 30 nein nicht relevant des BNatSchG 2.3.8 Wasserschutzgebiete nach § 51 WHG, nein nicht relevant Heilquellenschutzgebiete nach § 53 Absatz 4 des WHG, Risikogebiete nach § 73 Ab- satz 1 des WHG sowie Überschwem- mungsgebiete nach § 76 WHG 2.3.9 Gebiete, in denen die in Vorschriften der nein nicht relevant Europäischen Union festgelegten Umwelt- qualitätsnormen bereits überschritten sind

2.3.10 Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte, nein Gemäß Regionalplan Nordthüringen sind mit der Aufstellung insbesondere Zentrale Orte im Sinne des § des Bebauungsplanes keine Konflikte mit den Nutzungsan- 2 Absatz 2 Nummer 2 des Raumordnungs- sprüchen aus der Raumordnung zu erwarten. gesetzes Nächstgelegenes Grundzentrum ist die Stadt Leinefelde- Worbis. Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte sind im näheren Umfeld des Vorhabens nicht vorhanden; aufgrund der ge- ringen Größe des geplanten Wohnquartiers wird sich die Bevölkerungsdichte nicht merklich verändern.

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2.3.11 in amtlichen Listen verzeichnete Denkmäler nein nicht relevant Denkmalensembles, Bodendenkmäler, oder Gebiete, die von der durch die Länder bestimmten Denkmalschutzbehörden als archäologisch bedeutende Landschaften eingestuft worden sind.

3 Merkmale der möglichen Auswirkungen Die möglichen erheblichen Auswirkungen eines Vorhabens auf die Schutzgüter sind anhand der unter den Nummern 1 und 2 aufgeführten Kriterien zu beurteilen; dabei ist insbesondere folgenden Gesichtspunkten Rechnung zu tragen:

3.1 Art und Ausmaß der Auswirkungen, nein negative Auswirkungen aufgrund der Baumaßnahme sind insbesondere, welches geographische lediglich im Zuge der Baudurchführung zu erwarten (Lärm, Gebiet betroffen ist Staub, Erschütterungen), die jedoch bei dem Einsatz der und wie viele Personen von den aktuell anerkannten Technik lokal und zeitlich beschränkt Auswirkungen voraussichtlich sind. betroffen sind Der betroffene Personenkreis ist klein und findet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Plangebiet innerhalb des Gebäudebestandes 3.2 Etwaiger grenzüberschreitender nein Es sind keine grenzüberschreitenden Auswirkungen zu Charakter der Auswirkungen erwarten. 3.3 Schwere und Komplexität der nein Es sind keine schweren Auswirkungen zu erwarten. Auswirkungen 3.4 Wahrscheinlichkeit von Auswirkungen nein Die Wahrscheinlichkeit der Auswirkungen ist - abgesehen von den baulichen Begleiterscheinungen - gering.

3.5 Voraussichtlicher Zeitpunkt des nein Die unvermeidbaren Auswirkungen im Zuge der Baumaß- Eintretens sowie Dauer, Häufigkeit nahme (Lärm/ Staub, Erschütterungen) treten mit Beginn und Umkehrbarkeit der Auswirkungen der Baumaßnahme auf und sind zeitlich begrenzt. 3.6 Zusammenwirken der Auswirkungen nein Es besteht kein Zusammenhang mit weiteren Auswirkungen mit den Auswirkungen aufgrund anderer bestehender oder zugelassener Vorhaben anderer bestehender oder zugelassener Vorhaben 3.7 Möglichkeit, die Auswirkungen nein Das geringe Maß an Auswirkungen ist nicht zu vermeiden wirksam zu vermindern

Fazit der Vorprüfung

Nach allgemeiner Vorprüfung des Einzelfalls ergeben sich durch das Vorhaben voraussichtlich keine erheblichen negativen Umweltauswirkungen. Im Wesentlichen ist dies begründet durch:

 das Ausmaß der Auswirkungen Die Auswirkungen des Vorhabens beschränken sich auf die Bewohner der unmittelbar benach- barten Wohngebäude sowie der zukünftigen Anlieger des durch die Straße erschlossenen Wohngebiets. Die Verkehrsbelastung ist eher gering einzustufen, da es sich um einen eng ge- fassten Bereich mit einer überschaubaren Anzahl an Wohneinheiten handelt. Die Erschlie- ßungsstraße dient ausschließlich der Abwicklung des mit dem Baugebiet einhergehenden Ziel- und Quellverkehr der späteren Anwohner. Es ergibt sich kein Durchgangsverkehr.

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 den etwaigen grenzüberschreitenden Charakter der Auswirkungen: Für den Planungsraum nicht relevant. Auswirkungen mit grenzüberschreitendem Charakter sind nicht zu erwarten.

 die Schwere und Komplexität der Auswirkungen: Von dem Vorhaben sind keine Schutzgebiete oder andere ökologisch wertvollen Bereiche von Natur und Landschaft betroffen. Da es sich lediglich um ein kleines Straßenbauvorhaben, wel- ches das Prüfverfahren eröffnet, handelt, ist lediglich von einer geringen Schwere der Auswir- kungen des Vorhabens auf die Umwelt auszugeben.

 die Wahrscheinlichkeit von Auswirkungen: Die durch das geplante Vorhaben zu erwartenden Auswirkungen sind gut überschaubar und nach derzeitigem Kenntnisstand weitgehend vermeidbar. Negative Auswirkungen auf geschütz- te Arten können mittels geeigneter Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen sowie durch eine fachmännische, ökologische Baubegleitung ausgeschlossen werden.

 die Dauer, Häufigkeit und Reversibilität der Auswirkungen: Die Auswirkungen durch die Bautätigkeit sind nur temporär und beschränken sich auf die Ta- geszeit. Zur Vermeidung von Verbotstatbeständen nach § 44 BNatSchG sollen im weiteren Ver- fahren, bzw. im Rahmen der weiteren Projektentwicklung Vermeidung- und Minderungsmaß- nahmen durchgeführt werden. Die durch den Betrieb der Straße hervorgerufenen Umweltaus- wirkungen sind dauerhaft, aber insgesamt gering (s. unter 4.1).

Abschließende Bewertung: Aufgrund der Merkmale und der Wirkfaktoren des Vorhabens, der Kenntnis des betroffenen Standortes und der geplanten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen können erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen durch das geplante allgemeine Wohngebiet sowie das Stra- ßenbauvorhaben in der Gemarkung Breitenbach ausgeschlossen werden. Andere Vorhaben, die eine kumulative Auswirkung in einem gemeinsamen Einwirkungsbereich mit dem beurteilten Vorhaben aufweisen, sind nicht bekannt. Das beantragte Vorhaben bedarf keiner Umweltverträglichkeitsprüfung nach den Vorschriften des UVPG Thüringen. Somit wird durch den geplanten Bebauungsplan Nr. 10 "Klosterweg II" nicht die Zulässigkeit von Vorhaben begründet, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterliegen.

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8. Anlage Statistik

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Info Eigentumswechsel

Datum Kaufvertrag Objekt

2009 26.01.2009 Heerweg10 08.05.2009 Hauptstrßae 13 23.10.2009 Hauptstraße 79 22.09.2019 Galgenweg 16 2010 31.03.2010 Hauptstraße 95 14.05.2010 Riethstraße 14 21.09.2010 Unterm Dorfe 24 10.11.2010 Friedensstraße 23 2011 08.09.2011 Unterm Dorfe 24.10.2011 Unterm Dorfe 11 23.11.2011 Hauptstraße 38 2012 27.06.2012 Hauptstraße 79 10.07.2012 Hauptstraße 77 24.07.2012 Hauptstraße 2013 24.06.2013 Untergasse 4 10.09.2013 Unterm Dorfe 4 01.11.2013 Bollensgasse 8 2014 30.06.2014 Forststraße 1 10.10.2014 Gartenstraße 12 15.12.2014 Schulhofgasse 4 18.12.2014 Am Langenberg 16 2015 29.01.2015 Friedensstraße 29 24.02.2015 Am Langenberg 25 27.03.2015 Gartenstraße 19 14.09.2015 Hauptstraße 6 2016 13.04.2016 Friedensstraße 31 24.05.2016 Am Langenberg 18 14.06.2016 Am Langenberg 26.09.2019 Riethstraße 9a & 11 28.12.2016 Bollensgasse 12 2017 13.03.2017 Südstraße2 04.12.2017 Hauptstraße 59 2018 05.04.2018 Mittelstraße 1 24.07.2018 Untergasse 4 12.10.2018 Galgenweg 11

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23.10.2018 Forststraße 9 2019 14.03.2019 Gartenstraße 4 a 22.03.2019 Hauptstraße 40 & 42 03.06.2019 Bollensgasse 13 18.06.2019 Hauptstraße 41 21.08.2019 Hauptstraße 24 17.09.2019 Schulhofgasse 4

9. Anlage Baulückenkataster

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