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AUSFERTIGUNG 1 ANLAGE 3 BLATT 1-11

BEBAUUNGSVORSCHRIFTEN ZUM BEBAUUNGSPLAN "GERANIENWEG" DER STADT BAD KROZINGEN, LANDKREIS -HOCHSCHWARZWALD

1 PLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN (§9 BAUGB, BAUNVO)

1.1 Fläche für Gemeinbedarf nach §9 (1) 5. BauGB mit der näheren Zweckbe- stimmung Kindertagesstätte

Zulässig sind alle der Zweckbestimmung dienenden Gebäude, Anlagen und Einrichtungen, einschließlich aller zugehörigen Nebenanlagen, sowie ergän- zende Verkehrsflächen.

1.2 Bestimmung des Maßes der baulichen Nutzung nach §16 BauNVO

1.2.1 Das Maß der baulichen Nutzung wird jeweils als Obergrenze bestimmt durch die Festsetzung von: a) der Grundflächenzahl (GRZ) nach §19 BauNVO b) der Anzahl der Vollgeschosse (VG) nach §20 BauNVO c) der Höhe der baulichen Anlagen nach §18 BauNVO

1.2.2 Die Festsetzung erfolgt durch den entsprechenden Eintrag in der Nutzungs- schablone im „Zeichnerischen Teil“ und ergänzende textliche Bestimmungen unter Ziffer 1.3 und 1.4 dieser Vorschriften.

1.3 Höhe der baulichen Anlagen nach §16 und 18 BauNVO

1.3.1 Die Höhe der baulichen Anlagen wird gemäß §18 BauNVO in Verbindung mit §16 (4) BauNVO als Höchstgrenze durch die Angabe der Traufhöhe in der Nut- zungsschablone festgesetzt. Bezugspunkt ist der Schnittpunkt der Außenseite der aufgehenden Wand mit der Oberkante der Dachhaut, bzw. der Oberkante der Flachdachattika.

1.3.2 Die Gesamthöhe baulicher Anlagen darf die in der Nutzungsschablone angege- bene Traufhöhe nicht übersteigen, ausgenommen sind Be- oder Entlüftungska- mine, soweit zwingende lüftungstechnische Erfordernisse vorliegen, weiterhin Antennen und Schornsteine für Feuerungsanlagen bis maximal 1,5 m Mehr- höhe.

1.4 Vollgeschosse nach §16 BauNVO

Die Zahl der Vollgeschosse wird entsprechend dem Planeintrag, gemäß §16 (4) BauNVO als Höchstgrenze festgesetzt.

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1.5 Bauweise nach §22 BauNVO

Die Bauweise wird gemäß §22 (2) und (4) BauNVO durch Eintrag im „Zeichne- rischen Teil“ festgesetzt als: • offene Bauweise ( o).

1.6 Überbaubare Grundstücksfläche nach §23 BauNVO

Die überbaubare Grundstücksfläche ist im „Zeichnerischen Teil“ durch Bau- grenzen festgesetzt.

1.7 Stellplätze nach §9 (1) 4. BauGB

Offene, nicht überdeckte Kfz-Stellplätze und offene sowie überdeckte Fahrrad- stellplätze sind im gesamten Vorgartenbereich zwischen Geranienweg und westlicher Baugrenze auch auf den nicht überbaubaren Grundstücksflächen zu- lässig.

1.8 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Na- tur und Landschaft nach §9 (1) 20. BauGB

1.8.1 Reduzierung der Flächenversiegelung

Kfz- und Fahrradstellplätze sowie Hofflächen sind als wasserdurchlässige Oberflächenbefestigung (z.B. Pflaster mit Rasenfugen bzw. anderen wasser- durchlässigen Fugen, Schotterrasen, begrüntes Rasenpflaster) auszuführen. Die Tragschicht ist ebenfalls wasserdurchlässig auszubilden.

Auf geschlossene Oberflächen, wie z.B. Asphalt (abweichend Drainasphalt), Beton oder dergleichen, soll verzichtet werden.

Für Flächen, auf denen mit wassergefährdenden Stoffen umgegangen wird (auch Be- und Entladen) sind abweichend von den vorstehenden Festsetzun- gen entsprechend den wasserrechtlichen Bestimmungen wasserundurchläs- sige Oberflächenausführungen vorzusehen.

1.8.2 Schutz des Grundwassers und Bodens vor Schadstoffeintrag aus Metalldä- chern

Kupfer-, zink- oder bleigedeckte Dächer sind im Plangebiet nur zulässig, wenn sie beschichtet oder in ähnlicher Weise behandelt sind bzw. durch andere Maß- nahmen (z.B. Führung des Dachflächenwassers in Kanälen) gewährleistet ist, dass keine Kontamination des Bodens durch Metallionen zu erwarten ist.

1.8.3 Insektenschonende Außenbeleuchtung

Zum Schutz nachtaktiver Insekten wird die Verwendung UV-anteilarmer Außen- beleuchtung zur Minderung der Fallenwirkung festgesetzt (z.B. warmweiße LED-Leuchtmittel).

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1.8.4 Dachbegrünung

Alle Flachdächer sind mit Ausnahme von Terrassen oder ähnlich genutzten bzw. begangenen Flächen als Gründächer mit einer Vegetationsschicht von mind. 0,1 m Höhe auszubilden.

1.9 Maßnahmen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Be- pflanzungen nach §9 (1) 25.a BauGB

1.9.1 Flächenhaftes Pflanzgebot am Nordwestrand des Gebietes

Auf einem 3 m breiten Streifen entlang der nordwestlichen Gebietsgrenze ist als Schutzstreifen gegen Spritzmittelabdrift eine mind. 2 m hohe, freiwachsende, dichte zweireihige Hecke aus standortgerechten Sträuchern und eingestreuten landschaftsgerechten Bäumen oder Streuobstbäumen mit mindestens 1 m brei- tem Staudensaum zur angrenzenden Ackerfläche anzulegen. Größe und Art der Pflanzung sind entsprechend der Pflanzliste im Anhang 1 dieser Bebau- ungsvorschriften auszuwählen.

Alternativ zur Hecke ist auch eine min. 2 m hohe geschlossene Wand (z.B. Lärmschutzwand), die beidseits zu beranken und / oder vorzupflanzen ist, zu- lässig.

1.9.2 Pflanzgebote auf der Gemeinbedarfsfläche

Auf der Gemeinbedarfsfläche Kindergarten sind im Bereich der privaten Grund- stücksflächen pro angefangene 800 m² Gemeinbedarfsfläche mindestens 1 Baum und 12 Sträucher zu pflanzen. Größe und Art der Pflanzung können entsprechend den Pflanzenlisten im Anhang 1 + 2 dieser Bebauungsvorschrif- ten ausgewählt werden. Vorhandene und festgesetzte Einzelbäume werden auf dieses Pflanzgebot angerechnet.

1.9.3 Pflanzgebot für Einzelbäume

Entsprechend dem Eintrag im „Zeichnerischen Teil“ sind standortgerechte ein- heimische Laubbäume entsprechend den Pflanzlisten im Anhang 1 + 2 dieser Bebauungsvorschriften zu pflanzen und dauerhaft zu unterhalten. Geringfügige Abweichungen von den eingetragenen Standorten der Einzelbäume sind in be- gründeten Fällen zulässig.

1.9.4 Die Anpflanzungen müssen spätestens ein Jahr nach Baufertigstellung (Schlussabnahme) erfolgen.

1.9.5 Alle festgesetzten Anpflanzungen sind dauerhaft zu pflegen und zu unterhalten.

1.9.6 Bei Abgang oder Fällung von Bäumen und Sträuchern ist als Ersatz ein ver- gleichbarer Laubbaum oder Strauch, gemäß den Pflanzenlisten im Anhang 1 + 2 dieser Bebauungsvorschriften, nach zu pflanzen.

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1.10 Vorkehrungen zum Lärmschutz nach §9 (1) 24. BauGB

1.10.1 Lärmschutzwand

Zum Schutz des Plangebietes – insbesondere der Außenbereiche – vor Ver- kehrslärm ist, wie im „Zeichnerischen Teil“ dargestellt, ein lückenloser Schall- schirm (Schalldämm-Maß R w ≥ 20 dB) von mindestens 100 m Länge und 2,7 m Höhe über natürlichem Gelände entlang der nördlichen Plangebietsgrenze zu errichten.

Abweichungen von vorstehender Festsetzung sind zulässig soweit im Bauan- trag durch entsprechende Gutachten schlüssig und nachvollziehbar nachgewie- sen werden kann, dass an keiner Stelle der als Spielbereich vorgesehenen - ßenbereichsflächen in 1,6 m Höhe über dem geplanten Gelände ein Schallpe- gel von 59 dB(A) überschritten wird.

1.10.2 Schalldämmung der Außenbauteile

Zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen sind an den direkt zur K4939 ausgerichteten Fassaden die Umfassungsbauteile von Aufenthaltsräumen bei Errichtung der Gebäude in schallschützender Bauweise entsprechend DIN 4109 - Schallschutz im Hochbau - herzustellen. Das notwendige Schalldämm- Maß ist in Abhängigkeit von der Raumnutzungsart und Raumgröße im Bauge- nehmigungsverfahren nachzuweisen.

Die Lärmpegelbereiche sind der im Anhang 3 dieser Bebauungsvorschriften beigefügten Anlage 8 der Gutachterlichen Stellungnahme Nr. 6296.1/779 des Büro für Schallschutz Dr. Wilfried Jans vom 26.06.2020 für alle Fassaden im Plangebiet zu entnehmen. Wird im Baugenehmigungsverfahren der Nachweis erbracht, dass im Einzelfall geringere Außenlärmpegel an den Fassaden vorlie- gen, können die Anforderungen an die Schalldämmung der Außenbauteile ent- sprechend den Vorgaben der DIN 4109 reduziert werden.

1.10.3 Belüftung von Schlafräumen

Schlafräume an Fassaden, die sich in einem Bereich mit Überschreitungen des Immissionsgrenzwertes „tags“ von 59 dB(A) befinden (vgl. Anhang 3 unten die- ser Bebauungsvorschriften) und die nicht über Fenster auf einer lärmabge- wandten Gebäudeseite verfügen, sind mit einer schallgedämmten mechani- schen Lüftungsanlage mit einer Mindestluftwechselrate von 20 m³/h auszustat- ten oder es müssen im Hinblick auf Schallschutz und Belüftung gleichwertige Maßnahmen bautechnischer Art durchgeführt werden. Die Schalldämmanfor- derungen müssen auch bei Aufrechterhaltung des Mindestluftwechsels einge- halten werden.

Auf die schallgedämmten Lüfter kann verzichtet werden, wenn der Nachweis erbracht wird, dass in Schlafräumen durch geeignete bauliche Schallschutz- maßnahmen (z.B. Doppelfassaden, verglaste Vorbauten) ein Innenraumpegel bei teilgeöffneten Fenstern von 30 dB(A) nicht überschritten wird.

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2 BAUORDNUNGSRECHTLICHE VORSCHRIFTEN (ÖRTLICHE BAUVOR- SCHRIFTEN NACH §74 LBO)

2.1 Dächer

Zulässig sind Flachdächer. Die Dachneigung ist im „Zeichnerischen Teil“ fest- gelegt.

2.2 Niederspannungsfreileitungen

Die niederspannungsseitige Stromversorgung und die fernmeldetechnische Versorgung erfolgen über ein unterirdisches Kabelnetz. Freileitungen sind un- zulässig.

3 KENNZEICHEN, VERMERKE, HINWEISE UND EMPFEHLUNGEN

3.1 Pflanzgebot und andere städtebauliche Gebote

Auf die Anwendbarkeit der städtebaulichen Gebote §175 bis §179 BauGB, ins- besondere auf die Regelungen des in Zusammenhang mit den Begrünungsvor- schriften stehende Pflanzgebotes nach §178 BauGB wird hingewiesen.

3.2 Artenschutz (§44 BNatSchG)

Gemäß Umweltbericht des Büro Freiraum- und Landschaftsarchitektur Wer- muth Stand 20.07.2020 ist hinsichtlich der brütenden Vögel das allgemeine Ro- dungsverbot vom 01.10. – 28./29.02. eines jeden Jahres gemäß §39 (5) Nr. 2 BNatSchG zu beachten.

3.3 Altlasten

Werden bei den Erdarbeiten ungewöhnliche Färbungen und / oder Ge- ruchsemissionen (z.B. Mineralöl, Teer...) wahrgenommen, so ist umgehend das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Amt für Umweltrecht / Wasser, Bo- den, Altlasten zu unterrichten. Die Aushubarbeiten sind an dieser Stelle sofort einzustellen.

3.4 Bodenschutz

3.4.1 Allgemeine Bestimmungen

3.3.1.1 Bei Baumaßnahmen ist darauf zu achten, dass nur so viel Mutterboden abge- schoben wird, wie für die Erschließung des Baufeldes unbedingt notwendig ist. Bodenarbeiten sollten grundsätzlich nur bei schwach feuchtem Boden (dunkelt beim Befeuchten nach) und bei niederschlagsfreier Witterung erfolgen.

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3.3.1.2 Unnötiges Befahren oder Zerstören von Oberboden auf verbleibenden Freiflä- chen ist nicht zulässig.

3.3.1.3 Ein erforderlicher Bodenabtrag ist schonend und unter sorgfältiger Trennung von Mutterboden und Unterboden durchzuführen.

3.3.1.4 Bei Geländeaufschüttungen innerhalb des Baugebietes, z.B. zum Zwecke des Massenausgleichs, der Geländemodellierung usw. darf der Mutterboden des Urgeländes nicht überschüttet werden, sondern ist zuvor abzuschieben. Für die Auffüllung ist ausschließlich Aushubmaterial (Unterboden) zu verwenden.

3.3.1.5 Die Bodenversiegelung durch Nebenanlagen ist auf das unabdingbare Maß zu beschränken, wo möglich sind Oberflächenbefestigungen durchlässig zu ge- stalten.

3.3.1.6 Anfallender Bauschutt ist ordnungsgemäß zu entsorgen, er darf nicht als An- bzw. Auffüllmaterial für Mulden, Baugruben, Arbeitsgraben usw. benutzt wer- den.

3.3.1.7 Bodenbelastungen, bei denen Gefahren für die Gesundheit von Menschen oder erhebliche Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes nicht ausgeschlossen wer- den können, sind der Unteren Bodenschutzbehörde zu melden.

3.4.2 Bestimmungen zur Zwischenlagerung und Wiederverwendung von Oberboden

3.3.1.8 Ein Überschuss an Mutterboden soll nicht zur Krumenerhöhung auf nicht in An- spruch genommenen Flächen verwendet werden. Er ist anderweitig zu verwen- den (Grünanlagen, Rekultivierung, Bodenverbesserungen) oder wiederverwert- bar auf geeigneten (gemeindeeigenen) Flächen in Mieten zwischen zu lagern.

3.3.1.9 Für die Lagerung bis zur Wiederverwendung ist der Mutterboden max. 2 m hoch locker aufzuschütten, damit die erforderliche Durchlüftung gewährleistet ist.

3.3.1.10 Vor Wiederauftrag des Mutterbodens sind Unterbodenverdichtungen durch Auf- lockerung bis an die wasserdurchlässige Schicht zu beseitigen, damit ein aus- reichender Wurzelraum für die geplante Bepflanzung und flächige Versickerung von Oberflächenwasser gewährleistet ist.

3.3.1.11 Die Auftragshöhe soll 20 cm bei Grünanlagen und 30 cm bei Grabeland nicht überschreiten.

3.5 Bodenschutz – Schwermetallgehalte aus historischem Bergbau

Das Baugebiet liegt, in dem aus historischem Bergbau belasteten, Schwemm- fächer der Möhlin. Es ist davon auszugehen, dass der bei Bauarbeiten bis 1,5 m Tiefe anfallende Erdaushub als belastet im Sinne des Abfallrechtes einzustufen ist. Daher ist vorrangig anzustreben, dass dieser auf dem Gelände durch Mas- senausgleich verbleibt und verwertet wird.

Dieser Erdaushub kann mit Ausnahme von Nutzgarten und Kinderspielflächen zu landschaftsbaulichen und landschaftsgestalterischen Maßnahmen (z.B. Sicht- und Lärmschutzwällen, Grünflächen, Geländemodellierungen) innerhalb

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des räumlichen Geltungsbereiches verwendet werden.

Überschussmassen sind zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Entsor- gung vor einer entsprechenden Verwertung bzw. Deponierung andernorts auf Schwermetalle zu untersuchen. Für die Zuordnung zu einer bestimmten Depo- nie ist in diesem Fall der eluierbare Schadstoffanteil zu bestimmen. Nach Be- endigung der Baumaßnahme ist der kontaminierte Erdaushub innerhalb der Baumaßnahme einzuebnen und dauerhaft einzusäen. Im Bereich von mögli- chen Kinderspielflächen und Haus- bzw. Nutzgärten ist es im Interesse des vor- sorgenden Gesundheitsschutzes erforderlich, den vorhandenen Oberboden auszutauschen bzw. mit mindestens 30 cm unbelastetem Boden zu überde- cken.

3.6 Wasserschutzgebiete

Vorliegendes Gebiet liegt vollständig innerhalb des rechtkräftig festgesetzten Wasserschutzgebietes 315095 WSG-FEW Gemarkung Hausen Bad Krozingen in Zone IIIB.

Die Schutzgebietsverordnung ist zu beachten, diese ist bei der Stadt Bad Kro- zingen einzusehen.

3.7 Heilquellenschutz

Der gesamte Planbereich liegt innerhalb des rechtkräftig festgesetzten Heilquel- lenschutzgebietes 315025 Thermalquelle IV Bad Krozingen in Zone II. Nach dem Feststellungsbeschluss über den Schutzbereich der heißen Quelle auf Ge- markung Bad Krozingen vom 28.12.1914 bzw. der Ergänzung vom 12.02.1935 ist eine besondere Genehmigung nur erforderlich, wenn Schürfungen sowie Ausgrabungen und unterirdische Arbeiten in einer Tiefe unter der Oberfläche von mehr als 50 m erfolgen sollen.

3.8 Denkmalschutz

Das Plangebiet befindet sich innerhalb eines Kulturdenkmals gemäß §2 DSchG BW (Listen-Nr. 1). Der Sinnighofer Buck wurde über alle Epochen hinweg, von der Urnenfelderzeit bis in das Hochmittelalter besiedelt. Entsprechend muss im betroffenen Areal mit der Erhaltung archäologischer Befunde und Funde unter- schiedlicher Zeitstellungen gerechnet werden.

Aufgrund der Vornutzung des Grundstückes (Kläranlage, Grünschnittsammel- stelle, Flüchtlingsunterkunft) gelten für das Plangebiet folgende Hinweise:

3.8.1 Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Abteilung 8, Referat 84.2 (per Post: Berliner Straße 12, 73728 Esslingen a.N. oder per Mail: [email protected]) ist mindestens 4 Wochen vor Beginn über Erd- bzw. Erschließungsarbeiten zu unterrichten, um die Erd- und Aushubarbeiten durch Mitarbeiter des LAD archäologisch begleiten zu können. Sollten dabei Funde zutage treten, behält sich das Landesdenkmalamt eine Untersuchung

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des fraglichen Areals vor. In diesem Fall muss die notwendige Zeit für eine ord- nungsgemäße Dokumentation und Bergung eingeräumt werden.

3.8.2 Weitere Funde im Zuge von Erdarbeiten sind gemäß §20 DSchG unverzüglich dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Abtei- lung 8, Referat 84.2 (per Post: Berliner Straße 12, 73728 Esslingen a.N. oder per Mail: [email protected] ) zu melden.

3.9 Immissionen von der umgebenden Landwirtschaft

Auf die von der umgebenden landwirtschaftlichen Nutzung ausgehenden Im- missionen (Lärm, Gerüche, Staub usw.) wird ausdrücklich hingewiesen.

Freiburg, den 20. Juli 2020 Bad Krozingen, den 20. Juli 2020

...... Siegel ...... Die Planer Bürgermeister Volker Kieber ARBEITSGEMEINSCHAFT BRENNER ñ THIELE Freie Architekten und Stadtplaner Engesserstr. 4a, 79108

Ausfertigungsvermerk: Es wird bestätigt, dass der Inhalt dieses Planes sowie die textlichen Festsetzungen unter Beachtung des vorstehenden Verfahrens mit den hierzu ergangenen Beschlüssen des Gemeinderates übereinstimmen.

Ausgefertigt: Bad Krozingen, den ………. Siegel ………………………………………... Bürgermeister Volker Kieber

P:\08_projekte\000000_Projekte_TT\1530_BPL_Geranienweg_BK\Texte\1530_Bebauungsvorschriften_2020_07_20.docx Anhang 1 zu Ziffern 1.9.1, 1.9.2, 1.9.3 + 1.9.6 der Bebauungsvorschriften

PFLANZENLISTE FÜR PFLANZGEBOTE MIT AUSGLEICHSFUNKTIONEN

Mindestgrößen zur Festsetzung der Baum- bzw. Strauchgrößen: • Bäume: mind. 3 x v. Hochstämme, Stammumfang 10 – 12 cm • Sträucher: mind. 2 x verpflanzt, 60 – 100 cm • Bei der Beschaffung der Bäume sind ausschließlich gebietsheimische Gehölze aus regionaler Herkunft bzw. landschaftsgerechte Obstbäume zu verwenden. Für die regionale Herkunft ist von den Baumschulen ein entsprechender Nachweis zu er- bringen.

Standortgerechte, heimische Bäume: Acer campestre Feld-Ahorn Acer platanoides Spitz-Ahorn Carpinus betulus Hainbuche Fagus sylvatica Rotbuche Populus tremula Zitter-Pappel Prunus avium Vogel-Kirsche Prunus padus Gewöhnliche Traubenkirsche Quercus petraea Trauben-Eiche Quercus robur Stiel-Eiche Ulmus minor Feld-Ulme Tilia cordata Winter-Linde Tilia platyphyllos Sommer-Linde

Sträucher: Corylus avellana Hasel Cornus sanguinea Roter Hartriegel Crataegus laevigata Weißdorn Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Prunus spinosa Schlehe Lonicera xylosteum Heckenkirsche Salix caprea Sal-Weide Rosa canina Hunds-Rose Rosa rubiginosa Wein-Rose Viburnum lantana Wolliger Schneeball Viburnum opulus Gemeiner Schneeball Sambucus nigra Schwarzer Holunder

1530_Bebauungsvorschriften_2020_07_20.docx Anhang 2 zu Ziffer 1.9.2, 1.9.3 + 1.9.6 der Bebauungsvorschriften

PFLANZENLISTE FÜR FLÄCHEN MIT ALLGEMEINEN FESTSETZUNGEN

Ziergehölze (nicht abschließende Vorschlagsliste) Acer platanoides ‘Clevland‘ Kegelförmiger Spitzahorn Acer platanoides ‘Royal Red’ Rotblättriger Spitzahorn Fraxinus ornus Blumen-Esche Amelanchier lamarckii Kupfer-Felsenbirne Prunus cerasifera ‘Nigra‘ Blut-Pflaume

1530_Bebauungsvorschriften_2020_07_20.docx Anhang 3 zu Ziffern 1.10.2 und 1.10.3 der Bebauungsvorschriften

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