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Die Glöcklehof-Kapelle St.Ulrich in Bad Krozingen

Bauarchäologische und restauratorische Untersuchung

Eva Vollmer / Eberhard Grether

Die Glöcklehof-Kapelle, in der Ge- bei der die anläßlich von Sanierungs- (Abb. 2). Darüber hinaus nämlich bäudegruppe des Glöckle- und des arbeiten freigelegten Außenwände konnten wertvolle Hinweise zum Ulrichsnofes in Bad Krozingen-Ober- dokumentiert und untersucht wur- Bauprozeß und zur weiteren Ge- krozingen (-Hocnschwarz- den, kamen Befunde zum Bau zutage, schichte des Baues ermittelt werden. wald-Kreis) gelegen, war in der For- die den Wert der Kapelle für die Bau- schung bisner aufgrund ihrer im forschung neu zu bestimmen ver- Historische Notizen Chorraum erhaltenen frühmittelalter- mochten. Das betrifft nicht nur die lichen Malereien bekannt. Die unge- durch die Bauuntersuchung ermög- Leider ist die Quellenlage zur Glöck- gliederte, unregelmäßig verzogene lichte Rekonstruktion des zwischen lehof-Kapelle denkbar schlecht, da Saalkirche mit Rechteckchor, 11,7 m x 950 und 1050 n.Chr. entstandenen die einzigen beiden erhaltenen Ur- 6 m, fand dagegen kaum Beachtung Ursprungsbaues als westlich und kunden zur Glöcklehof-Kapelle keine (Abb. 1). Erst durch die gründliche nördlich eingebundene Saalkirche Aussagen über ursprüngliche Besitz- bauarchäologische und restauratori- mit Westempore, die durch die bei- verhältnisse und damit auch ehemali- sche Untersuchung des Landesdenk- den anschließenden zweigeschos- gen Funktionen ermöglichen. Die maiamtes -Württemberg 1993, sigen Gebäude direkt zu betreten war mittelalterliche Nennung der Kapelle

220 auf dem St. Ulrichshof vom 1. Sep- Bau verwendeten Steinen ist ledig- tember 1382 kennzeichnet den Hof lich der Rheinschotter vor Ort zu fin- mitsamt der Kapelle als Besitz der den, die übrigen Steinsorten sind im 1077 gegründeten Beuroner Augusti- Umkreis von weniger als 10 Kilome- nerchornerren. Wann die Anlage in tern anstehend. Die Bestimmung er- deren Besitz gelangte, kann nicht ge- gab in etwa folgendes Bild: Die eisen- nau ermittelt werden. Wie der Krozin- führenden Kalksandsteine stehen am ger Hof an Beuron kam, kann dage- südwestlichen Tuniberg und am gen mit hoher Wahrscheinlichkeit Schönberg an; die kieseligen Grob- nachvollzogen werden, da einer der sandsteine und Teile der eisenfüh- hochmittelalterlichen Grafen von Ky- renden Kalksandsteine sind Produkte burg zu unbekanntem Zeltpunkt den der Tertiärablagerungen und kom- Beuronern in Krozingen Güter stiftete. men hauptsächlich bei Britzingen, der Wann und wie nun wiederum der Ky- schmalen Zone zwischen Staufen burgerGraf an Besitz in Krozingen ge- und , dem Schönberg, langte, muß offen bleiben. Die zweite Batzenberg und Olberg, inbesonde- urkundliche Erwähnung der Glöckle- re jedoch bei vor; Kalk- hof-Kapelle, am 4. August 1775, be- tuffe in schmalen Lagern zwischen trifft die Neuweihe der wohl zu die- Staufen und Badenweiler; Kalkooli- sem Zeitpunkt barockisierten Kapelle the in der Vorbergzone zwischen St. Ulrich durch den Konstanzer Ce- Staufen und Badenweiler, , neralvikar von Hornstein. Tunsei, und ; Pa- ragneise stammen aus dem Schwarz- wald und Granite alpinen Ursprungs Die Bauaufnahme, bau- wurden wohl mit Rheinkieseln aufge- archäologische und restau- sammelt. ratorische Untersuchung Beobachtungen zur Mauer- Durch das Abschlagen des bei der letzten Renovierung 1956 aufge- technik am Ursprungsbau brachten Außenputzes kamen Reste Am originalen Mauerwerk des Ur- mehrerer älterer Mörtel zum Vor- sprungsbaues fallen einige Eigenhei- schein, die es für das Landesdenkmal- ten in der Ausführung auf So sind die amt Baden-Württemberg, , Eckverbände sowohl des Langhauses Referat Archäologie des Mittelalters, als auch des Chorbereiches aus größe- dringlich machten, eine genaue Bau- ren, plattenförmigen, länglichen Stei- und Befundaufnahme durchzuführen nen gefügt. Sie ragen tief in den daran und dauerhaft zu dokumentieren. anschließenden Mauerverband und sorgen somit für eine ausreichende Die restauratorische Untersuchung Verzahnung zur Wand und für eine verfolgte die Erfassung der Abfolge Stabilisierung der jeweiligen Eckzo- und Ausdehnung historischer Farb- nen. Auch die Mauerung der Wand- 1 und Putzschichten sowie die Aus- flächen weist markante Merkmale auf. J ^ dehnung verschiedener Mauermörtel. So ist neben der Häufung bestimmter Des weiteren wurden einzeln ent- Steinsorten in horizontalen Lagen nommene Putzproben technologisch die in begrenzten Bereichen durch- nl p durch die Forschungs- und Material- geführte, veränderte Mauertech- — prüfungsanstalt Baden-Württemberg, nik wie der kurzzeitige Einsatz einer Stuttgart, untersucht. Im Rahmen der Rollschicht festzustellen. Dieses ■ 2 Isometrische Rekonstruktionen des ur- Bauuntersuchung führte St. Kaltwasser Gharakteristikum der individuellen sprünglichen Zustandes mit den ehemaligen an der nördlichen Langhauswand eine Mauertechnik ist ebenfalls beispiel- Anbauten. Bausteinbestimmung durch. haft an der Mauerung der südlichen Langhausfenster nachzuvollziehen (Abb. 3). Hier entsprechen sich die Beobachtungen und Die Befunde an der Glöckle- beiden Krümmungen des Ostfensters hof-Kapelle nicht, woraus ein verzogener Bogen Untersuchung zu Mauer- Die Bausteinbestimmung resultiert. Dieser wird nun wiederum und Putzmörtel durch eine Abdeckreihe korrigiert. Die für den ursprünglichen Bau ver- Am westlichen Fenster fehlt diese auf- Der verwendete Mauermörtel ist wendeten Steine setzen sich aus neun wendige Abdeckreihe dagegen kom- durch seine braungraue Eigenfar- verschiedenen Gruppen zusammen, plett. Ebenfalls uneinheitlicn ist die bigkeit, einen Sand- und Kieszuschlag wobei sich die einzelnen Steinsorten Höhe der Gerüstlöcher und damit des sowie eine relativ geringe Bindung in bestimmten horizontalen Schich- Gerüstes selbst, das zur Fenstermaue- charakterisiert. Dieses Material läßt ten zu häufen scheinen. Die Masse rung notwendig war. Als Gesamtein- sich zwischen den Mauersteinen ab der Bausteine besteht aus eisenschüs- druck dieser Wandpartien entsteht ca. 3 und 6 cm von der Steinober- sigen Grobsandsteinen und eisen- das Bild eines Bauvorganges ohne fläche aus in die Mauertiefe reichend schüssigen Kalksteinen sowie kieseli- übergreifende Ordnung, in dem die am gesamten Kirchenbau nach- gen Grobsandsteinen und Rheinkie- in kleinen Abschnitten arbeitenden weisen. Vereinzelt sind größere Kie- seln. Seltener wurden Kalktuffe und Maurer wohl keine systematische An- selsteine bzw. kleinere Bruchsteine in Kalkoolithe verwendet, Paragneise, leitung erhielten. den Mörtel eingemischt worden, de- Granite und Eisensandsteine sind nur ren Zugabe mit dem Wunsch nach sehr gering vertreten. Von den zum Verfüllen der gerade bei Kieselsteinen

221 or ^OCCZQc

■ 3 Steingerechte Bauaufnahme der Lang- haussüdwand.

■ 4 Freigelegte Chorostwand, 1993.

222 ■ 5 Chorostwand, Pietra rasa-Befund, De- tail.

■ 6 Steingerechte Bauaufnahme der Chor- ostwand mit Baunähten des ehemaligen Chorgiebels und Eintrag der Pietra rasa- Zonen.

recht großen Hohlräume zwischen den Steinen zu erklären ist. Vereinzelt sind kleine Ästchen, getrocknete GrashalmesowieFruchthullen (Spreu) im Mörtel feststellbar. Der Begriff des Mauermörtels bezieht sich auf den beim Errichten des Mau- erwerkes verwendeten Mörtel. Unter Fugenmörtel wird das Material aufge- führt, mit welchem die Zwischen- räume zwischen den Steinen gefüllt wurden. Im Falle der Clöcklehof-Ka- pelle weicht dieser von Mauermörtel ab. Mit dem Terminus Verputzmörtel werden flächige Mörtelaufträge be- zeichnet, die das Mauerwerk abdek- ken. Im weiteren Text werden diese Begriffe mit diesen Bedeutungen ver- wendet. Die vordere Fugenzone wird von ei- nem Fugenmörtel aufgefüllt, welcher sich durch Sandzuschlag sowie ver- einzelt kleinen, weißen Kalkklümp- chen auszeichnet. Dieses Material läßt sich in den Zonen, in denen sich des- sen Oberflächenausarbeitung noch erhalten hat, als annähernd niveau- gleich an die Mauersteine angearbei- tet nachweisen. Deutlich sind die Druck- und Verdichtspuren abzule- sen. Vereinzelte Grate und Abdrücke mit gerundeten Kanten sowie Beob- achtungen an geglätteten Partien las- sen das verwendete Kellenwerkzeug als dreieckig und in der Spitze gerun- det identifizieren. In diesen Mörtel er- folgte durch Einschneiden einer hori- zontal verlaufenden Ritzung im noch feuchten Zustand die plastische Aus- bildung einer idealisierten Lagerfuge, die sich grob am tatsächlichen Lager- fugenbild orientiert (Abb. 4-6). Die- ser freihändig in den feuchten Mörtel eingebrachte Fugenschnitt ist charak- terisiert durch eine schmale, zur Mör- teloberfläche fast senkrecht stehende Schnittspur - und nach unten - durch einen sehr flachen Verlauf der Kerbe. Mit dieser Gestaltung wurde vermut- lich eine besondere Schattenwirkung zu erreichen versucht. Durch das Ein- schneiden in den noch feuchten Mörtel haben sich an den Rändern der Kerbe kleine Mörtelgrate und Wulste gebildet, die zum Teil noch erhalten geblieben sind. Dieser Ver- putzmörtel hat sich am ganzen Bau auffallenderweise in einem horizon- talen Streifen erhalten, so daß an- zunehmen ist, daß keine gleichblei-

223 bende Arbeitsqualität erreicht wer- formal an dem Fugenstrichmörtel der den konnte. Langhauswand orientiert, sich durch die Verwendung eines sowohl in der Auf der Südseite der Kapelle haben Farbigkeit als auch Struktur abwei- sich im Bereich des Langhauses am chenden Mörtelmaterials jedoch ab- westlichen Rundbogenfenster auf hebt. dem oben erwähnten Fugenstrich- mörtel Reste eines ca. 3 bis 6 mm stark Aufgrund dieses interessanten Befun- aufgebrachten weißfarbenen Mör- des, bei dem zwei unterschiedliche telauftrages erhalten, der nur noch im Mörtelmaterialien Verwendung fan- Bereich dieses Fensters nachgewie- den, wurde der gesamte Bestand an sen werden konnte (Abb. 7). Beim noch erhaltener Oberfläche auf et- Verfolgen der Mörtelreste konnte waige Reste von Farbfassungen hin festgestellt werden, daß es sich hier- überprüft. Dabei konnten keine Re- bei um einen auf die Fensterumge- ste von separaten Anstrichschichten bung beschränkten Verputz handelt, nachgewiesen werden. Es sollte nun der zur Fläche hin, welche die Deko- geklärt werden, ob ein eventuell fres- ration mit Fugenstrichmörtel zeigt, kal mitabgebundener Anstrich, wel- eine Schneidkante aufweist. Zusätz- cher als separater Arbeitsgang nach lich weist dieser Verputz wiederum dem Verputz hätte vorgenommen Fugenstriche auf, welche im oberen werden können, vorliegt, oder ob Rundbogenabschluß radial zum ge- hier von einer Materialsichtigkeit des ■ 7 Westfenster der Langhaussüdwand mit dachten Mittelpunkt der halbrund ab- Verputzes und daher schon von einer Resten der Originalfasche. schließenden Fensternische Bezug in der Putzmasse unterschiedlich far- nehmen. Das Mörtelmaterial ist von biger Anlage beider Materialien aus- weiß-gelbbräunlicher Farbigkeit, was gegangen werden muß. Hierzu wur- an den Bruchkanten der Fragmente den mehrere Proben entnommen gut erkennbar ist. Auch lassen sich et- und der Materialprüfungsanstalt Ba- was größere Fraktionen des Sandzu- den-Württemberg übergeben, wobei schlags in der Mischung sowie eine aufgrund der Fragestellung die Probe- mit einem scharfkantigen Werkzeug massen insgesamt sehr klein gehalten geglättete und verdichtete Struktur werden konnten. feststellen. Die Fugenstriche sind in den noch feuchten Mörtel, analog Der Analysevorgang der Proben zielte zum Befund auf den Wandflächen, in zwei Richtungen. Zum einen sollte eingeritzt. Es handelt sich hierbei also durch Querschnittuntersuchung ab- um eine besondere Gestaltung in geklärt werden, ob es eine an der Form einer Fensterrahmung bzw. Fa- Putzoberfläche vorliegende separate sche durch Aufstuckieren eines oderfreskal mit abgebundene Schicht weißfarbenen Mörtels sowie Andeu- gibt, und zum anderen, ob durch tung der Fugen eines angenomme- die Überprüfung der vorhandenen nen Steinbogens über der Fensterni- Bestandteile der Probe Rückschlüsse sche. Dieser Gestaltung liegt also eine auf eventuell verwendete Pigmente, besondere Hervorhebung der Fen- speziell im oberen Schichtenbereich steröffnung durch Ausbildung einer (vermutete Fassungszone), nachge- Fasche zugrunde, welche sich zwar wiesen werden konnten. Es wurde

■ 8 Modell der Kapelle von Nordost, auf der Basis der Bauaufnahme und restauratori- schen Untersuchung von 1993. Eingetragen sind hier unterschiedliche Mauermörtelzo- nen sowie die Bereiche, in denen sich der Pietra rasa-Verputz erhalten hat.

224 festgestellt, daß - wie im Querschnitt überziehen des weißen Faschenmör- haut, deren Ausführung jedoch eben- sichtbar - keine separate Anstrich- tels auf die Fensterleibungen hat auch falls keinen professionellen Bautrupp schicht auf der Putzoberfläche vor- sicherlich zusätzlich für einen etwas nahelegt. Das nach wie vor ursprüng- liegt. Auch enthielt die Untersuchung besseren Helligkeitseintrag durch die liche Erscheinungsbild der Fasche der Bestandteile keine Hinweise auf schmalen Fensteröffungen in das Ka- weist auch darauf hin, daß der Fugen- das Vorhandensein von Pigmenten. pelleninnere gesorgt. mörtel (Pietra rasa) mit Fugenstrich auf Daher kann davon ausgegangen wer- den Wandflächen eindeutig eine den, daß die Gestaltung mit Verputz Nach der Erfassung bzw. Erhebung Sichtgestaltung darstellt. Bemerkens- und Kerbschnitt insgesamt nicht ge- der Befundsituation stellte sich die wert ist schließlich, daß die Putze ma- faßt war, durch die Verwendung von Frage, wie dieses wichtige Zeugnis ei- terialsichtig, d. h. ohne Farbanstrich zwei unterschiedlich farbigen Mör- ner aufwendigen Putzgestaltung in angelegt wurden. teln vermutlich sogar auch nicht vor- Fassadenbereich weiternin erhalten gesehen war. werden könnte. Hierzu wurde vorge- Im Vergleich mit anderen Objekten sehen, die verbliebenen Reste des Fu- (siehe Listen im Anhang) wird deut- Somit kann an der Glöcklehof-Ka- genstrichmörtels durch Randsiche- lich, daß Pietra rasa mit Fugenstrich pelle durch den Befund nachge- rungen in Form von Kalkmörtelbrük- zum einen wie in Krozingen an Fassa- wiesen werden, daß der Verputz mit ken zu stabilisieren und durch Verfül- den zu finden ist, bei denen es sich Kerbschnitt als materialsichtige Ge- len von Ablösungen und Spalten, bewußt um eine dekorierte Ober- staltung angelegt war und durch das speziell im Bereich der Anschlüsse zu fläche für den Betrachter handelt. Die Zusammenspief zweier unterschiedli- den Steinen durch die Verwendung gleiche Ausführungsqualität findet cher Putzfarbigkeiten eine Hervorhe- einer Kalkschlämme zu verschließen. sich jedoch an anderen Objekten z. B. bung bzw. Nuancrerung der Fenster- Der so konservierte Bestand wurde an Turminnenwänden und Kellerräu- nischen bzw. der Faschengestaltung anschließend mit einem schwach ge- men, die - zumindest heute - nicht erfolgte. Des weiteren ist bemerkens- bundenen Kalkmörtel flächig über- betrachterzugänglich sind. Obwohl wert, daß in diesem Fall der Mauer- putzt. Der hierbei tätige Stukkateur es sich nicht immer eindeutig klären mörtel nicht, wie bei anderen Objek- hat nach einer Beprobung und der an- läßt, ob Pietra rasa mit Fugenstrich ei- ten feststellbar, auch als Verfugungs- schließenden Probenfreilegung eine nem ausdrücklichen Gestaltungs- mörtel benutzt wurde, sondern daß Putzüberdeckung geschaffen, die das wunsch entspringt, oder ob es sich ein separat hierfür vorgesehenes Mör- wertvolle Original flächig abdeckt. um den Abschluß einer handwerk- telmaterial zum Einsatz kam. Dies ist Die Gestaltung der Oberfläche des lichen Tätigkeit des Mauervorganges sicherlich zum einen mit der etwas Neuverputzes orientierte sich an den handelt, gehört Pietra rasa in den Zu- aufwendigeren Gestaltung, die hier Putzen der Umgebungsgebäude. Der sammenhang der Mauerwerk-Prä- vorgesehen wurde, zu erklären; zum danach aufgebrachte sehr dünne, sentation. Die Ausführung bietet eine anderen auch mit dem Problem, daß zweischichtige Lasuranstrich mit Mi- Reihe von Variationen, von denen aufgrund der speziellen Form der neralfarbe konnte nach entsprechen- hier jedoch nur jene in die Objekt- Kieselsteine eine größeren Menge der Aushärtungszeit des Kaikmörtels listen aufgenommen wurden, die in Mauermörtel beim Versetzen der aufgebracht werden. einem Zusammenhang mit der Aus- Steine und Herausquellen aus den führung in Bad Krozingen stehen. So Fugen an den glatten Flächen der ge- Möglichkeiten der Inter- werden die in anderen Regionen be- rundeten Kiesel abgerutscht wäre. pretation der Ergebnisse kannten plastisch stukkierten Fugen- netze, farblich gestaltete Fugen bzw. Das Mauerwerk der Kapelle war also Durch das Sammeln einzelner, klein- aufgemalte Fugen nicht weiter thema- nach dem Errichten in einem eigenen teiliger Einzelbeobachtungen entstand tisiert. Arbeitsgang mit einem Fugenmörtel sukzessiv ein Bild vom Bauprozeß, versehen worden. Damit erfolgte eine vom Aussehen des Ursprungbaues Die späteren Baumaßnahmen an der „Einebnung" im Sinne eines „Pietra und von den baulichen Veränderun- Kapelle konnten weitestgehend be- rasa", wobei in gleichem Arbeits- gen. Aus den hier an einzelnen Be- nannt, allerdings nur grob datiert wer- schritt der Kerbschnitt der horizonta- fundsteilen detailliert dokumentierten den (Abb. 8). So wechselte im Spät- len Fuge eingezogen wurde. Die und untersuchten Faktoren ergeben mittelalter die Ausrichtung des Baues Wandflächen wirkten nach Abtrock- sich zunächst neue bauimmanente von der freistehenden und damit be- nen des ungefaßten Fugenmörtels Fragen. Betrachtet man beispielsweise tonten Südseite mit evtl. ebener- hellbraun, da neben Kalk das Binde- die Befunde zur Mauertechnik und digem Südeingang durch den Ein- mittel der vor Ort vorhandene Sand die ermittelte Herkunft der Bausteine bau einer ebenerdigen Langhaustür mit einer hellbraunen, etwas gelblich des ersten Baues gemeinsam, so ist auf die Nordseite, und somit nach wirkenden Farbigkeit als Mörtelzu- hier die Frage zu stellen, ob die Steine Abbruch des ehemals nördlich an- schlag Verwendung fand. Die noch nicht aus den Besitzungen des Bau- schließenden Gebäudes zum ande- zwischen dem Fugenmörtel sichtba- herrn von dessen Dienstpflichtigen ren Hof hin. Dieser Zugangswechsel ren Steinhöhen variierten in ihrer Far- zusammengetragen und von diesen ist vor allem deshalb interessant, weil bigkeit zwischen Grau, Braun und in Krozingen - in Zeiten ohne weite- sich die Kapelle - bauarchäologisch Hellgelb. Zu diesen mit der Pietra ren Arbeitsbedarf seitens des Herrn - nachweisbar - von Anfang an inner- rasa-Gestaltung einheitlich wirken- in entsprechend kleinen Arbeitsein- halb einer Hofanlage befand. den Wandflächen waren vermutlich heiten - als Bauabschnitte ablesbar - alle Fenster mit breiten Faschen und direkt ohne übergeordnete Baulei- Im Falle der Glöcklehof-Kapelle konn- Leibungsflächen in Weiß abgesetzt. tung vermauert wurden. te deutlich vor Augen geführt werden, Das Einschneiden von Steinfugen hat wie wichtig und bereichernd bau- die Flächen nicht nur graphisch ge- Der nachweislich in einem zweiten archäologische und restauratorische gliedert, sondern auch ein aus be- aufwendigen Arbeitsschritt ange- Untersuchungen gerade auch an klei- hauenen Quadersteinen gesetztes brachte Fugenmörtel steht - wie auch nen Bauten sind, da auf recht einfache Mauerwerk imitiert, was durcn die Ak- die Ausführung der weißlichen, ak- Weise die Geschichte der Entstehung zentuierung der Fensteröffungen mit zentuierenden Fensterfasche an der und der Veränderungen eines in die- der weißen Eigenfarbe des Mörtels Südseite des Langhauses - für den sem Falle frühmittelalterlichen Baues noch unterstrichen wurde. Das Her- Wunsch nach einer gestalteten Bau- verstanden werden kann.

225 ■ 9 Kirche in Wangen an der Aare (Kt. Die folgende Objektliste geht von die anregen sollten, zukünftig ähn- Bern). bisherigen Ergebnissen (Knöpfli / Em- liche Befunde auch von anderer Sei- meneggerl 990) aus und stellt in einer te zu sammeln. In diesem Zusam- ■ 10 Westvorhalle, Reichenau-Oberzell. unvollständigen Sammlung weitere menhang wäre es sicherlich auch Pietra rasa-Befunde zusammen. Da- lohnend, die hier nicht näher be- ■ 11 Kirche in Steffisburg (Kt. Bern), Bau III. bei wurde versucht, nach der unter- leuchteten Zusammenhänge mit den schiedlichen Ausbildung von Pietra römischen Quellen der Region aufzu- ■ 12 St. Alban-Kloster, . rasa zu gliedern. Aufgrund der man- arbeiten (römische Thermen in Ba- gelnden Differenzierung derTermino- denweiler, römischer Gutshof in Hei- ■ 13 Salzstraße 18, Freiburg/Breisgau. logie ist jedoch nicht auszuschließen, tersheim, römischer Keller in Bad ■ 14 Crünwälderstraße 18 b, Freiburg/ daß die aus der Literatur entnomme- Krozingen, römischer Cutshof von Breisgau. nen, unillustrierten Beispiele nicht Karlsruhe-Durlach). korrekt eingeordnet wurden. Weiter ist zu berücksichtigen, daß die hier ge- ■ 15 Klosterkirche Frauenthal bei Cham (Kt. Sammlung vergleich- Zug). wählten Kriterien nicht denen der je- weiligen aus der Literatur herangezo- barer Objekte mit Verputz- ■ 16 St. Oswald in Himmelreich. genen Untersuchungen entsprechen befunden müssen und somit über bestimmte ■ 17 Burckhardtsche Stadtmauer, Basel, Be- Erscheinungsformen (wie Pietra rasa Pietra rasa ohne Fugenritzung reich Leonhardsgraben. als 2. Arbeitsschritt) kaum Aussagen möglich sind. Schwerpunktmäßigsind Als Ergebnis des Mauervorganges: der ■ 18 Burckhardtsche Stadtmauer, Basel, Be- Bauten aus dem südbadischen und Mauermörtel quillt bei Setzen der reich Lohnhof, Schweizer Raum zusammengestellt, Steine aus Stoß- und Lagerfugen, der

226 227 ■ 19 St. Andreas, Basel, Langhaus. dann mit der Mauerkelle glattgestri- bearbeitete Sandsteine (Erdmann chen wird. Unabhängig von der Art 1970, 9); ■ 20 Haus zum Roten Baslerstab, Salzstraße des Mauerwerkes verbreitet. - Walkringen (Kt. Bern), Pfarrkirche, 20, Frelburg/Brelsgau. - Steffisburg (Kt. Bern), Pfarrkirche, romanische Anlage, 11. Jh., aufgehen- Bau II, 9./10. Jh., Kieselmauerwerk, im des, sorgfältig geschichtetes Mauer- ■ 21 Falknerstraße 29/Weisse Gasse 14, Bereich des Altarhauses Ausfugung werk (Kiesel?) mit Mauermörtel aus- Basel. bis auf die unterste Lage erhalten, gefugt (Eggenberger1992, 34); an der südseitigen Fassade unge- - Freiburg/Br., Wohnhaus Konviktstr. ■ 22 Spalenhof/Spalenberg 12, Basel. schlemmter Verputz über Pietra rasa, 47, Mitte 12. Jh. (unpubliziert); jedoch unklar von wann (Eggenber- - Kirchlindach (Kt. Bern), Pfarrkirche, ger 1994, 27); Anlage III., 2. H. 12. Jh. oder Anf. 13. - Steffisburg (Kt. Bern), Pfarrkiche, Bau Jh., aufgehendes Mauerwerk: Kiesel, III, 11. Jh., Fundamentbereich (Eggen- urspr. mit Mauermörtel ausgestrichen berger 1994, 32); (Eggen berger 1983, 25); - Twann (Kt. Bern), Pfarrkirche, 9./ - Oberwil (Kt. Bern), Pfarrkirche, Bau 10. Jh., Südschiffmauer, Fugen auf der IV, Ende 12. Jh., Mauerwerk in den un- Innenseite mit weißem, geschlemm- teren Bereichen: behauene Tuffstein- ten Verputz ausgestrichen (Eggenber- blöcke mit ungeschlämmtem Fugen- ger1988, 20); verputz. Darüber: geschlämmte Pietra - Freiburg/Br., Münster, konradinische rasa an Kieselmauerwerk (Eggenber- Anlage, am Bruchstein- und Wacken- ger 1994 a, 198); mauerwerk, Innenseite Apsismauer - Wangen an der Aare (Kt. Bern), „Fugenglattstrich", kleinteilige grob Pfarrkirche, um 1200, Fundamentbe-

228 lly'i

■ 23 Salzstraße 18, Freiburg/Breisgau. ■ 24 Kirche in Steffisburg (Kt. Bern), Bau III. ■ 25 Wehrkirche in Reinsfeld (Thüringen). ■ 26 Haus „Hinter der Crieb" 8, Regensburg. ■ 27 Haus „Vor der Crieb" 3, Regensburg.

229 reich, kein Nachweis von weiterem im Inneren des Turmes mit Lager- und Verputz (Eggenberger1991, 22). Stoßfuge; Gestaltung reicht um die Kanten der Fensteröffungen auch auf Pietra rasa mit Fugenbild die Leibungsfächen; keine Farbfas- (horizontal und vertikal) sung (unpubliziert); Nieaerrotweil (Breisgau-Hoch- Mit einem Kellenwerkzeug in den schwarzwald-Kreis), St. Michael, Pie- nassen Fugenmörtel eingeritzt. Unab- tra rasa-Gestaltung an den Wand- hängig von der Art des Mauerwerks flächen im Inneren des got. Turmes, verbreitet. Erdgeschoßhöhe; ehemals über- - Reichenau-Mittelzell (Kr. Konstanz), wölbter Raum mit Fensteröffnung 9. Jh., Heito-Bau, „das gewöhnliche nach Osten; im Sinne einer groben Mauerwerk hat häufig geköpfte Kiesel Verfugung ohne Darstellung von La- in Lagen gleicher Größe mit Fugen- ger- und Stoßfugen, jedoch ehema- verstrich der Ansichtsfläche, in wel- lige Sichtgestaltung, da auch das Fen- che Fugen eingekerbt sind" (Reisser stergewände direkt angearbeitet ist 1960,40); (unpubliziert); - Reichenau-Oberzell (Kr. Konstanz), - Himmelreich (, Breis- I.H.II. Jh., Westvorhalle, Mauer- gau-Hochschwarzwald-Kreis), St. Os- werk: Bruch und Wacken, glatt verfugt wald, Pietra rasa-Gestaltung an der und weist mit Kelle eingedrücktes Fu- talseitigen Fassade (bei jüngerer Über- genbild auf (über den Arkadenfen- putzung sichtbar belassen) mit einge- stern) (Jacobs/Reichwald 1990, 298, schnittener Lager- und Stoßfuge (un- hier Abb. 10); publiziert). - Kirchbühl (Kt. Luzern) Pfarrkirche, um 1000, Bruch- und Flußsteinmauer- Pietra rasa mit Horizontalfugen werk (Meyer 1993, 26); - Tournus (Bourgogne), ehem. Klo- Kellenwerkzeug ritzt nur die Horizon- sterkirche, 11. Jh., unter dem Into- talfugen. naco, auf dem die Wandmalerei liegt, - Pomposa (Prov. Ferrara), ehem. Klo- (Meyer 1993, 25); sterkirche, 11. Jh., Bruchsteinmauer- - Steffisburg (Kt. Bern), Pfarrkirche, werk (?) (Meyer 1993,17, Abb.); Bau III, 11.Jh., Tuffsteinmauerwerk, - Basel, Burckhardtsche Stadtmauer, mehrfach, u.a. Freipfeiler, in der Arka- Feldseite der älteren Wehrmauer, denzone geschlemmt, am Oberga- 11. Jh., horizontaler Kellenstrich, ver- den ungeschlemmt, teilw. gedoppel- einzelt auch vertikale Fugenrisse te vertikale Ritzungen (Eggenberger (D'aujourdhui/Schön 1987; 249, Abb. 1994,33, Abb. 21); 24) Abb. 17 u. 18 aus dem Bereich - Amsoldingen (Kt. Bern), Pfarrkirche, Leonhardsgraben 47 und Lohnhof; II. Jh. (?), Feld- und Flußsteine, Reste - Basel, St. Andreas, 2. Hälfte 11. Jh., von Fugenverputz, an einer Stelle aus- nördliches Langhaus innen und nahmsweise mit Kellenstrich (oberste außen, zwischen Bankett und aufge- Steinlagen) so auch im späteren Kryp- hendem Mauerwerk, Fugenstricne tenbereich, wohl ehemals auf Sicht und 1. Hälfte 12. Jh., Innenwände des (Diskussion) (Rutishauser1982, 34); Turmes, ehemals von Planierschich- - Basel, St. Alban-Kloster, Mühlenberg ten und Boden verdeckt, Fugenstrich, 22, Ende 11. Jh., Ostflügel der Klausur (D'aujourdhui/Schön 1988, 231 und (Matt/Jaggi 1991); 249) (Abb. 19 zum Turm 35d); - Freiburg, Haus zum Roten Basler- - Basel, Andreasplatz, Steinbau, 11./ stab (Salzstr. 20), nach 1127, EG NW- 12. Jh., mit Fugenstrich verzierte Origi- Bau Seitenfassade, Wackenmauer- nal-Schlitzfenster (Lavicka 1985, 303); werk, an mehreren Stellen Quader- - Leuzingen (Kt. Bern), Pfarrkirche, um ritzputz und SW-Bau, 2. Viertel 12. Jh. 1100, Tuffquader, in unteren Berei- (Löbbecke 1995,174); chen nichts, in den oberen große - Freiburg, Salzstr. 18, nach 1138, W- Flächen. Verputzsituation unklar (Eg- Wand, hofseitig, Wackenmauerwerk, genberger 1989, 25, Abb. 11); Innenputz mit Quaderritzung (Löb- - Freiburg, Haus zum Roten Basler- becke); stab (Salzstr. 20), nach 1127, NW-Bau, - Freiburg, Wohnhaus Grünwälderstr. innen und außen, Wackenmauer- 18b, A III, Ostmauer, nicht lange nach werk (Löbbecke 1995,171); 1138, 2-schaliges Bruchsteinmauer- - Freiburg, Wohnhaus Salzstr. 18, nach werk (Untermann 1995, 61); 1138, hofseitige Wand, Wackenmau- - Frauenthal, Cham (Kt. Zug), Kloster- erwerk (Löbbecke); kirche, 2. Viertel 13. Jh., Ostseite; - Freiburg, Wohnhaus Konviktstr. 47, - Bräunlingen (Schwarzwald-Baar- Mitte 12. Jn. (unpubliziert); Kreis), St. Remigius, got. Bau, Pietra - Basel, Wohnhaus Falknerstr. 29/ rasa-Gestaltung an der Fassade mit Weisse Gasse 14, Ende 12./Anfang 13. eingeschnittener Lager- und Stoßfu- Jh., Mauerwerk aus Kieselwacken, ge; keine Farbfassung (unpubliziert); Erdgeschoß bis 2. OG (Matt/Jaggi - Müllheim (Breisgau-Hochschwarz- 1991,181, Abb. 8); wald-Kreis), St. Martin, 14. Jh., Pietra - Basel, Spalenhof / Spalenberg 12, rasa-Gestaltung an den Wandflächen um 1200, Südmauer, querrechteckige Bruchsteine, innen und außen Fugen- mit rechteckigem Putzrahmen, farbig Denkmalpflege in Baden-Württemberg 24, strich (Reicke 1988, 303); gefaßt (Löbbecke). 1995, 169-178. (Luisa Galioto, Frank Löb- - Hospiz St. Ulrich und Nikiaus in becke und Matthias Untermann: Das Haus Capella (Kt. Craubünden), 13. Jh., „Zum Roten Baslerstab" (Salzstr. 20) in Frei- (Meyer 1993, 27); Literatur; burg im Breisgau, in Druck). - Basel, Martinsgasse 13,13. Jh., an der D'Aujourd'hui 1987: R. d'Aujourd'hui, Zur Matt/)aggi 1991: Chr. Matt u. B.Jaggi, Zur bau- südlich angebauten Westmauer in- Entwicklung der hochmittelalterlichen Stadt- lichen Entwicklung einer Häuserzeile am Bir- nen und außen horizontaler Fugen- befestigung östlich des Birsigs, zwischen Bar- sig. Untersuchungen in der Liegenschaft Falk- strich in Wellenlinien (Matt/Jaggi füsserplatz und Rittergasse. Basler Zeitschrift nerstrasse 29 / Weisse Gasse. 14. Jahresbericht 1991,182); für Geschichte und Altertumskunde 87,1987, der Archäologischen Bodenforschung des - Basel, St. Niklauskapelle im Münster, 234-265. Kantons Basel-Stadt 1989,176-201. 13. Jh., Fundamente der Außenkrypta D'Aujourd'hui/Schön 1988: R. d'Aujourd'hui Meyer 1993: A. Meyer, Verputz und Tünche (Matt/Jaggi 1991,182). u. U, Schön, Ausgrabungen auf dem An- an mittelalterlichen Bauten: Schutzschicht dreasplatz, Archäologische Aufschlüsse zur oder Dokument. In: H. Hofrichter (Hg.), Putz Pietra rasa als 2. Arbeitsschritt Kirche St. Andreas. Basler Zeitschrift für Ge- und Farbigkeit an mittelalterlichen Bauten. schichte und Altertumskunde 88, 1988, Veröffentlichung Deutsche Burgenvereini- Auf den Prozeß der Mauerung folgt 212-249. gung B1, Stuttgart 1993, 23-29. als weiterer Schritt der Fugenmörtel Eggenberger1982: P. Eggenberger u.a., Kirch- Möller 1993: R. Möller, Oberflächenstruktu- mit Pietra rasa. lindach, Bern 1983. ren und Farbigkeit durch Steinbearbeitung, Eggenberger 1988: Ders. u.a., Twann, Bern Putz und Farbe an mittelalterlichen Wehr- - Steffisburg (Kt. Bern), Pfarrkirche, 1988. bauten in Thüringen. In: H. Hofrichter (Hg.), Bau III., 11. Jh., W-Joche, oberste Mau- Eggenberger 1989: Ders. u.a., Leuzingen, Putz und Farbigkeit an mittelalterlichen Bau- erregion: über dem geglätteten Mau- Bern 1989. ten. Veröffentlichung Deutsche Burgenverei- ermörtel zweite, geritzte Schicht Pie- Eggenberger 1991: Ders. u.a., Wangen an der nigung B1, Stuttgart 1993, 36-50. tra rasa. Mauerwerk aus Tuffsteinqua- Aare, Bern 1991. Pursche 1988:). Pursche, Historische Putze - dern (Eggenberger1994, 36); Eggenberger 1992: Ders. u.a., Walkringen, Befunde in Bayern. Zeitschrift für Kunsttech- - Freiburg, Salzstr. 18, nach 1138, W- Bern 1992. nologie und Konservierung 2,1988, 7-52. Wand, innen, Quaderritzung auf ver- Eggenberger 1994: Ders. u.a., Steffisburg, Reicke 1988: D. Reicke, Vorbericht über die putzten Bossenquadern des Türge- Bern 1994. baugeschichtlichen Untersuchungen im wändes (Löbbecke). Eggenberger 1994 a: Ders. u.a., Oberwil bei Spalenhof - Spalenberg 12 (1986/87). Basler Büren a. A. Reformierte Pfarrkirche. Die ar- Zeitschrift für Geschichte und Altertums- Fasche chäologische Bauforschung an den Fassaden kunde 88,1988,301-308. 1988. In: Archäologie im Kanton Bern, Reisser 1960: E. Reisser, Die frühe Bauge- - Steffisburg (Kt. Bern), Pfarrkirche, Bd. 3B, Bern 1994. schichte des Münsters zu Reichenau, Berlin Mauerung um das dritte Fenster: 2-rei- Erdmann 1970: W. Erdmann, Die Ergebnisse 1960. higes Netzwerk, nicht an den Fugen der Rettungsgrabung im Münster Unserer Rutishauser 1982: S. Rutishauser, Amsoldin- der Keilsteine orientiert, da Gleich- Lieben Frau in . Denk- gen, Bd. 1, Bern 1982. mäßigkeit vorrangig war (Eggenber- malpflege in Baden-Württemberg 13, 1970, Untermann 1995: M. Untermann, Das „Har- ger 1994, 35/36, Abb. 26); 2-24. monie"-Gelände in Freiburg im Breisgau, - Reinsfeld (Thüringen), Wehrkirche, Jacobs/Reichwald 1990: D. Jacobs u. H. Stuttgart 1995. um 1200, Putz im Bereich derrundbo- Reichwald, Untersuchungsergebnisse und Vollmer 1998: E. Vollmer, Die Glöcklehof-Ka- gigen Fenster als Rechteckrahmen, in Maßnahmen der jüngsten Restaurierung von pelle in Bad Krozingen. Schauinsland 117, gelblichem Farbton überlasiert (Möl- St. Georg, Reichenau-Oberzell. Zeitschrift 1998, in Vorbereitung. ler 1993, 40ff.. Abb 8); für Kunsttechnologie und Konservierung 4, - Regensburg (Bayern), Hinter der 1990,291-332. Crieb 8, SW-Trakt, Nordwand außen, Knöpfli/Emmenegger 1990: A. Knöpfli u. O. I.OG, Doppelarkade, 14. Jh., 6 cm Emmenegger, Wandmalerei bis zum Ende breite, schwarze Putzleiste als seitl. Be- des Mittelalters. In: Reclams Handbuch der Eva Vollmer M. A. grenzung zum rauh abgezogenen, künstlerischen Techniken, Bd. 2, Stuttgart Kunstgeschichtliches Institut naturfarbenen Flächenputz, größten- 1990. Albert-Ludwigs-Universität teils noch auf das steinerne Fensterge- Lavicka 1985: P. Lavicka, Mittelalterliche Werthmannplatz 3 wände laufend. Putzleiste zusammen Steinbauten auf dem Andreasplatz, Vorbe- 79085 Freiburg mit rußschwarzem Farbauftrag (a fre- richt über die Ausgrabung 1977-1984. Basier sco) ausgeglättet (Pursche 1988, 13, Zeitschrift für Geschichte und Altertums- Eberhard Grether Abb. 9); kunde 85,1985, 299-307. Restaurator - Freiburg, Salzstr. 18, Giebelaufstok- Löbbecke 1995: F. Löbbecke, Das Haus „zum Kirchhofweg 1 kung, 2. HälftelS. Jh., Halbrundfenster Roten Baslerstab" in Freiburg im Breisgau. 79108 Frei bürg

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