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GAL macht mobil Hamburg braucht die !

über dem Bus. Interview: GAL-Fraktionschefin Krista Sager plädiert Und noch etwas: Es hat sich gezeigt, dass eine Stadtbahn die Entwicklung lokaler Stadt- für die Einführung einer modernen Stadtbahn. teilzentren entlang ihrer Lini- enachsen befördert, deshalb Im August 2001 ty oder die Arena im Volkspark, Was würde sich durch die ist die Stadtbahn auch mittel- standsfreundlich. Kein Wunder, stand die Ein- die wir besser erschließen Stadtbahn für die Anwohner der neuen Strecken ändern? dass immer mehr Städte in Eu- führung einer müssen. Sager: Moderne Stadtbahnen ropa, aber auch in den USA auf modernen Stadt- Die Busverbindungen sind auf wichtigen Strecken längst an und Trams sind heute leise und die Tram setzen. bahn in Hamburg ihre Kapazitätsgrenzen gesto- komfortabel und bei den Bürge- kurz bevor. ßen, ein Beispiel dafür ist die rinnen und Bürgern ausgespro- Verkehrssenator Mettbach Das Planfeststellungsverfah- Metrobuslinie 5, die von der chen beliebt. Die Erfahrungen hat angekündigt, Hafencity ren für die erste Teilstrecke Innenstadt bis nach Niendorf aus anderen Städten zeigen, und Steilshoop jetzt mit vom Hauptbahnhof bis Steils- fährt. Die Busse sind hier stän- dass es mit ihnen am ehesten einer U-Bahn anzubinden. hoop sollte beginnen: Das wäre dig überfüllt. gelingt, Menschen dazu zu Sager: Knapp drei Bahn-Kilo- der Auftakt zum Bau des Stre- Wir brauchen deswegen eine bewegen, tatsächlich vom Auto meter im Norden, fünf im Süden ckennetzes gewesen, das auch Ergänzung zum bestehenden auf die Bahn umzusteigen. - das ist der ganze Vorschlag. Altona, den Osdorfer Born und ÖPNV-System, die leistungs- Viele Menschen gehen nun mal Was für eine Ministrecke für Rahlstedt anbinden könnte. fähig, attraktiv und vor allem nicht gerne in unterirdische welchen Mammutpreis! Eine Linie durch die Innenstadt finanzierbar ist. Bahnhöfe, auch für eine älter Diese Pläne sind für Hamburg sollte die Verknüpfung mit der werdende Bevölkerung sind insgesamt nicht finanzierbar Luftwerft und dem Niendorfer Was spricht gegen den Aus- Treppen und Rolltreppen nicht und werden deshalb auch so Markt herstellen. Auch die bau von U- oder S-Bahn ? besonders bequem, die meis- nicht realisiert werden können. Hafencity hätte erschlossen Sager: Diese Vorhaben sind jah- ten fühlen sich in einer oberirdi- Das alles wirft Hamburg bei der werden können. relang diskutiert worden, aber schen Bahn auch sicherer. Eine Weiterentwicklung des Öffent- letztendlich an der mangelnden Stadtbahn mit wohnortnahen lichen Personennahverkehrs Doch seit dem Regierungs- Finanzierbarkeit gescheitert. Haltestellen ist auch für Kinder um Jahre zurück. Die Pläne für wechsel im September 2001 Die moderne Stadtbahn ist im ein gutes Mobilitätsangebot. die Stadtbahn liegen schon verstauben die Pläne für die Nutzen-Kosten-Vergleich ein- Eine moderne Stadtbahn ist lange auf dem Tisch, der Bau Stadtbahn in den Amtsschub- malig überlegen. schnell, pünktlich, witterungs- der ersten Teilstrecke für ein laden, und die Menschen in 1 km Stadtbahn können wir unabhängig und sicher – alles 42 Kilometer langes Kernnetz Hamburgs Norden warten für etwa 7,5 bis 10 Mio. EURO Vorteile nicht nur gegenüber hätte jetzt beginnen können weiter vergeblich darauf, dass bauen, 1 km U-Bahn kostet dem Auto, sondern auch gegen- > weiter auf Seite 4 sich die Verkehrspolitik mal an etwa 50 Mio. EURO. U- und sie erinnert. S-Bahnen kosten also etwa Die GAL engagiert sich seit Jah- das Vier- bis Fünffache einer ren für die (Wieder-) Einführung Stadtbahn. der Stadtbahn in Hamburg. Bei den Betriebskosten kön- nen U- und S-Bahn auch nicht 1978 ist in Hamburg die letz- konkurrieren, schon wegen te „Elektrische“ verschrot- der teuren Wartungsarbeiten tet worden. Heute fahren U- für Tunnel oder Rolltreppen, Bahnen, S-Bahnen und Busse. die bei einer Stadtbahn nicht Brauchen wir wirklich noch anfallen. eine zusätzliches System? Sie ist bei den Betriebskosten Sager: Ja, wir haben in Hamburg und besonders bei den Perso- noch zahlreiche Lücken und nalkosten übrigens auch dem Engpässe in der Versorgung der Bus weit überlegen. Bürgerinnen und Bürger durch Für Hamburg heißt das: Die den Öffentlichen Personennah- Stadtbahn ist der Garant dafür, verkehr (ÖPNV). Denken sie an dass wir beim ÖPNV bedeuten- unterversorgte Stadtteile wie de Verbesserungen erreichen Steilshoop, Rahlstedt oder den können und gleichzeitig den Osdorfer Born; dazu kommen HVV aus den roten Zahlen holen neue Standorte wie die Hafenci- können.

Wo in Deutschland Straßenbahnen fahren: Beispiel : „Seit die neue Saarbahn fährt, haben wir schlichtweg mehr Geld“, freut sich Gabi M. aus Augsburg Bübingen. Früher hatten wir zwei Autos, jetzt brauchen wir sogar das eine kaum noch.“ Bad Schandau/ Wie kommt’s? Auf einen Grundsatzbeschluss von 1991 hin wurde in Saarbrücken ab 1995 ein neues Stadtbahnnetz Kirnitzschtalbahn geschaffen, das den Nordwesten der Stadt mit der Innenstadt, den Gemeinden im Saartal und Sarreguemines verbindet. Daraufhin stieg 1998 die Zahl der ÖPNV-Kunden um 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Früher bin ich mit dem Auto nach Saarbrücken zur Arbeit gefahren“, sagt Frau M., „heute nehme ich die Bahn. Bequemer geht es einfach nicht.“ Am Bielefeld Wochenende besucht die Familie häufig Gabi M.s Schwester, die mit ihrem Mann in Sarreguemines lebt. Seit die Stadtbahn Bochum- im regelmäßigen Takt in die französische Nachbarstadt fährt, hat sich die Zahl der ÖPNV-NutzerInnen in Sarreguemines ver- vierfacht. Mit ihrer gehbehinderten Mutter ist Frau M. oft mit der Stadtbahn Gelsenkirchen auch ins Umland unterwegs, denn die Saarbahn kombiniert als erste Bonn Niederflur- mit Zweisystem-Technik. Die Saarbahn ist ein Erfolgsschlager. Der Anteil des Autoverkehrs am Gesamtverkehr fiel durch sie zwischen 1997 und 2000 von 54 auf 50 Prozent, der der öffentlichen Verkehrsmittel Braunschweig stieg von 17 auf 21 Prozent. Tochter Elisa ergänzt: „Seit die Saarbahn fährt, sind sogar die Busverbindungen besser geworden.“ Inzwischen benutzen rund 43 Mio. Chemnitz Fahrgäste jährlich Bus und Bahn. Tendenz steigend, denn 2004 soll der nördliche Ast bis Lebach fertiggestellt sein. Norbert Haller, Sprecher der Cottbus Geschäftsführung Saarbahn GmbH: „Die Saarbahn hat sich nachweislich Darmstadt zum Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs im gesamten Saartal Dortmund entwickelt.“ Dresden Düsseldorf Zahlen und Fakten: Duisburg Erfurt Die geplante Stadtbahn in Hamburg Essen In Hamburg sollte das Kernnetz gebildet richtungen der Hamburger Ein- und Aussteigen bequem, Frankfurt/M. werden aus den beiden Strecken Hochbahn können mitbenutzt und es kann auf störende Frankfurt/O. • Niendorf Markt - Lokstedt - Hoheluft werden. Hochbahnsteige verzichtet wer- Görlitz - Innenstadt - Winterhude - City Nord - Der Fahrweg verläuft auf den. Die Bahn ist sicherer und Steilshoop mit der Abzweigung City Nord Rasen- statt auf Schottergleis, sehr viel weniger witterungsab- Gotha - Luftwerft dadurch ist der Betrieb hängig als der Bus. Halberstadt [hiervon sollte der Abschnitt Innenstadt noch leiser. Auf den kurzen Halle (Hauptbahnhof)-Steilshoop als erster Mischverkehrsstrecken ver- ...mit der herkömmlichen gebaut werden] und läuft der Fahrweg im Asphalt, Straßenbahn: Hannover • Bf Altona - UKE - City Nord - doch die Stadtbahn erhält hier Während die Straßenbahn Heidelberg Steilshoop - Rahlstedt. Ampelvorrangschaltung. alten Typs weitgehend im allge- Jena • Von der Strecke Niendorf - Innenstadt meinen Verkehr mitschwamm - Luftwerft ließe sich die Hafencity gut Vergleich der modernen und damit von Staus betroffen Karlsruhe anbinden. Stadtbahn war, fährt eine Stadtbahn vor- Mögliche erste Ergänzungen dieses wiegend auf eigenem Fahrweg, Kernnetzes sollten sein die Strecken: ...mit U-Bahn und S-Bahn: unabhängig vom Autoverkehr. Köln • Bf Altona - Osdorfer Born und Der Bau und Betrieb der Die herkömmliche Straßenbahn Krefeld • Winterhude - Barmbek - Bramfeld. Stadtbahn sind viel günstiger. hat eine durchschnittliche Leipzig Die Unterhaltung der unterir- Reisegeschwindigkeit von etwa Der Betriebshof ist auf dem „Gleis- dischen oder höhergelegten 20 km/h, die Stadtbahn von Ludwigshafen dreieck“ nördlich der Hebebrandstraße Haltestellen mit Rolltreppen, 30 km/h, eine U-Bahn erreicht Magdeburg geplant. Investitionskosten: Das Fahrstühlen, Beleuchtung, etwa 40 km/h. Mainz Kernnetz von rund 42 km kostet rund 500 Fahrweg im Graben etc. entfällt. Als Zweisystemfahrzeug kann Mio. Euro, Bau des Betriebsbahnhofes Auch indem Buslinien entfal- sie sowohl mit Gleich- als auch Mannheim und eine erste Staffel an Bahnen inklu- len, können Betriebskosten mit Wechselstrom und auf Mülheim/Ruhr sive. Davon kann etwa ein Drittel (130 eingespart werden. Durch die Tram- als auch auf DB-Gleisen München Mio. Euro) durch den Bund nach dem erwarteten Fahrgastzuwächse fahren. Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (die in allen Städten zu be- Karlsruhe war 1993 die erste Naumburg beigesteuert werden. obachten sind) gibt es höhere Stadt, die die Zweisystem- Nordhausen In Hamburg sollten 30 m lange und 2,65 Erlöse und einen höheren Stadtbahn eingeführt hat. Nürnberg breite Niederflurfahrzeuge zum Einsatz Kostendeckungsgrad. Seitdem sind dort die kommen, die jeweils etwa 200 Personen Fahrgastzahlen um über 400 % Plauen befördern können. ...mit dem Bus: gestiegen. Mit einem Zuwachs Potsdam Da sogenannte Zweirichtungsfahrzeuge Sie hat sogar eine größere von 6,7 Mio. Fahrgästen im Rostock eingesetzt werden sollen, müssen keine Kapazität als Gelenkbusse. Jahre 2001 liegt der Karlsruher Wendeschleifen an den Endpunkten Die Fahrzeiten sind kürzer Verkehrsverbund in der Rüdersdorf gebaut werden. und sie ist pünktlich, weil sie Spitzengruppe aller deutschen Schwerin Besonders leistungsfähig wird die weitgehend unabhängig vom Verkehrsverbünde. Das Neueste Strausberg Tram durch Doppeltraktion (zwei Kfz-Verkehr fährt. sind Dreisystemfahrzeuge, die Stadtbahnfahrzeuge als Zug gekoppelt). Stadtbahnfahrzeuge sind brei- mit zwei Stromarten und mit Stuttgart Der Strom wird über Oberleitung ter und damit komfortabler Diesel weit ins Umland hinaus Ulm und Dachstromabnehmer zugeführt. als Busse. Durch moderne fahren können. Kassel wird das Woltersdorf Verkehrsleit- und Überwachungsein- Niederflurwagen wird das System einführen. Zwickau Kleine Geschichte der Stadtbahn in Hamburg von Dr. Martin Schmidt Ehem. stellvertretender Fraktionsvorsitzender der GAL in der Hamburgischen Bürgerschaft

Zu den vie- Frühling: Alle Parteien waren len großen für die Wiedereinführung, der und kleinen Senat wollte sich beeilen, die S t ä d t e n , Bürgerschaft bewilligte Geld für die seit der weitere Gutachten. z w e i t e n Aber danach – die SPD gewann Hälfte des 19. die absolute Mehrheit in der Jahrhunderts Bürgerschaft – ging es nur lang- elektrische Straßenbahnen sam weiter. als Massenverkehrsmittel Nach den Neuwahlen 1993 einführten, gehörte 1894 auch scheiterten Verhandlungen Hamburg. Hier und in den dama- zwischen SPD und der GAL zur ligen Nachbarstädten und spä- Bildung einer Koalition, statt- teren (seit 1937) Stadtbezirken dessen kam die Statt-Partei Altona, Wandsbek und Harburg in den Senat. Das waren so entwickelte sich ein dichtes unbedarfte Straßenbahnfeinde

Werbung für die Stadtbahn im GAL-Wahlkampf 1991 „In einer Stadtbahn können mehr als doppelt so viele Leute Platz finden wie in einem anders ausgegangen, dann können mehr als doppelt so Großraumbus. Also müssen für die gleiche wäre jetzt längst ein Planfest- viele Leute Platz finden wie Menge Fahrgäste doppelt so viele Busse stellungsbeschluss ergangen, in einem Großraumbus. Also fahren wie Stadtbahnen“ der Baubeginn für die erste müssen für die gleiche Menge Strecke vom Hauptbahnhof Fahrgäste doppelt so viele Netz, das schon nach weni- wie heute die FDP und Schill. nach Steilshoop wäre in Sicht. Busse fahren wie Stadtbahnen, gen Jahrzehnten seine größte Deswegen ging vier Jahre nichts und die Personalkosten des Ausbreitung erreicht hatte. voran, obwohl Eugen Wagners Warum braucht eine Großstadt Busunternehmens sind genau Seit den 60er Jahren des 20. Baubehörde längst zu den eine Stadtbahn? doppelt so hoch wie die der Jahrhunderts aber gab es in vie- Straßenbahnfans gehörte. Stadtbahn. len Städten die lang anhaltende Erst mit der Bildung des rot- Die Rechnung ist einfach: Aber die Rechnung geht noch Demontage der Straßenbahn grünen Senats im November Die Investitionskosten für eine weiter: Überall, wo neue – man baute lieber teuere 1997 ging es vorwärts. Stadtbahn betragen nur etwa Stadtbahnen fahren, explodie- U- und S-Bahnen, die Straße Die Vorbereitungen für ein sog. ein Viertel oder ein Fünftel ren die Fahrgastzahlen. Wer sollte den Autos gehören. Planfeststellungsverfahren als dessen, was eine U-Bahn oder also einen menschen- und Auch Hamburg verfiel wie z.B. Voraussetzung des Baus einer S-Bahn kostet, und etwa gleich umweltverträglichen Verkehr Westberlin diesem Trend voll- neuen Straßenbahn/Stadtbahn viel wie für ein qualitativ wert- in den Großstädten der Zukunft ständig, und so fuhr die vor- wurden nach den gesetzlichen volles Bussystem. planen und organisieren und läufig letzte Straßenbahn 1978 Vorgaben durchgeführt. Und Bei den laufenden Kosten aber das geneigte Publikum dafür - auf der alten Linie 2, die dann rechtzeitig im Jahr 2001 waren schlägt die Stadtbahn den Bus gewinnen will, der muss durch die Buslinie 102 (= jetzige die Pläne fertig. Wäre die Wahl 2:1. Denn in einer Stadtbahn Stadtbahnen bauen. Metrobuslinie 5) ersetzt wurde. Aber schon zum Zeitpunkt der Abschaffung der Hamburger Beispiel Zürich: Straßenbahn hatte sich der Wind weltweit gedreht. Die 350.000-EinwohnerInnen- Zur Zeit werden noch ca. Immer mehr Städte revidier- stadt hat ihre Straßenbahn 260.000 Autofahrten der Den Trend zur Stadtbahn ten ihre schon gefassten nie abgeschafft und seit den PendlerInnen aus dieser Region unterstützen übrigens auch Abschaffungsbeschlüsse (so 80er Jahren konsequent auf pro Tag gezählt, entsprechend immer mehr in Zürich ansässige München) oder fingen an, die ihre Modernisierung gesetzt. viele Staus entstehen Unternehmen: NutzerInnen Straßenbahn, jetzt meist unter Heute gibt es 13 Tramlinien, die tagtäglich. Martin Bäumle, des Öffentlichen Nahverkehrs dem neuen Namen Stadtbahn, rund 200 Mio. der insgesamt seit 1987 Grüner Abgeordneter bekommen einen Zuschuss wieder einzuführen. knapp 300 Mio. Fahrgäste des im Kantonsparlament Zürich zum ÖPNV-Abonnement Die bislang unvollendete öffentlichen Verkehrsnetzes und für die Grünen im Stadtrat gezahlt, während die Auto- Geschichte der Wiederein- pro Jahr befördern. Acht von der Zürich nahen Gemeinde fahrerInnen auf zahlreichen führung der Straßenbahn in zehn Zürchern fahren heute mit Dübendorf, ist optimistisch, Firmenparkplätzen zur Kasse Hamburg begann im November öffentlichen Verkehrsmitteln zu dass noch im Frühjahr 2003 per gebeten werden. Heute besteht 1989. Die GAL forderte erst- Arbeit oder Freizeitvergnügen. Volksentscheid die endgültige ein fast parteiübergreifendes mals die Wiedereinführung Ende September wird das politische Weichenstellung für UnterstützerInnenbündnis für und stellte ein Konzept mit Kantonsparlament darüber die Glatttalbahn kommen wird: die Stadtbahn. Bäumle: „Auch einer Linienführung vor, entscheiden, ob das „Züri- „In der Region Zürich fahren die bürgerlichen Parteien haben das später die Grundlage Tram” eine kleine Schwester, immer mehr Menschen mit inzwischen gemerkt, dass sie für alle weiteren Planungen die „Glatttalbahn“, bekommen öffentlichen Verkehrsmitteln zur sonst im Autoverkehr absaufen, wurde. Der HVV fing Feuer, soll; eine moderne Stadtbahn, Arbeit, mit der neuen Stadtbahn und springen jetzt selbst auf die das positive Ergebnis eines die bald auch die vier größten werden auch die umliegenden Pro-Stadtbahn-Politik auf.“ ersten Gutachtens führte im Umland-Gemeinden und den Gemeinden durch ein Allein die Vertreter der SVP Bürgerschaftswahlkampf 1991 Flughafen untereinander zusätzliches gutes öffentliches des Rechtspopulisten Blocher zu einem kurzen Straßenbahn- verbinden kann. Verkehrsangebot vernetzt.“ halten noch dagegen. > Fortsetzung von Seite 1 nicht einfach übrig, sondern - aber der Senat fängt wieder müsste diese mühselig an bei Null an. Die Kosten für die anderer Stelle einsparen. Die letzte Elektrische angekündigte U-Bahn-Strecke Damit ist Hamburg für die Mobi- stehen in einem eklatanten litätsbedürfnisse der Zukunft Alle Straßen liegen leer, Missverhältnis zum Nutzen. nicht vorbereitet. Sterne sind zu Bett gegangen; Besonders mit der Ankündigung Die Stadtbahn wird immer einer U-Bahn nach Steilshoop wieder als Feind der Auto- und kein Schupo angelt mehr wird über den bevorstehenden fahrerInnen dargestellt. mit den Armen, mit den langen. verkehrspolitischen Stillstand Vorne fährt die Bahn, dahin- Einsam strahlt Laternenlicht — hinweggetäuscht. ter stauen sich die Automo- Kommt sie — Der Verkehrssenator hofft bile... oder kommt sie nicht — ? auf eine Finanzspritze vom Sager: Der rot-grüne Senat Bund für seine U-Bahn von hatte sich durchaus um einen Steilshoop bis in die Hafen- Interessenausgleich bemüht, Wenn sie und sie kommt noch mal, city. die Stadtbahnlinie nach Steils- sei gelobt und sei gepriesen! Sager: Von einer Mitfinanzie- hoop würde zu 90% nicht auf Bis nach Hause sinds total rung durch den Bund können einer Trasse verlaufen, die zweieinhalb nach Adam Riesen. wir nicht ausgehen. Der sog. dem Auto Fahrraum wegnimmt, Kosten-Nutzen-Quotient für selbst Stellplätze würden an Zweieinhalb Stunden bei Dämmerlicht — eine U-Bahn von Barmbek nach anderer Stelle ersetzt. Die Stre- Kommt sie — Steilshoop ist schon einmal cke nach Niendorf verliefe auf (ich sage noch zu Schackelmann: im Auftrag der Stadt ermittelt der jetzigen Busspur. „Schackelmann“, sag ich, „noch dreimal rum, dann muß worden und liegt weit unter der Eine Politik aber, die den ich aber gehen, der letzte Wagen fährt mir ja ab!“ — für ein Engagement des Bundes Öffentlichen Personennahver- erforderlichen Höhe. Ham- kehr unter die Erde bringt und nein! — er wird noch ne Partie ansagen...) burg wäre also auf sich allein den Verkehrsraum für die Auto- oder kommt sie nicht — ? gestellt. Zur Anbindung der fahrer reserviert, ist nachweis- Hafencity: Trotz des immensen lich gescheitert. Der Öffentliche Dies, o Mensch, ist dein Geschick! Zeitdrucks durch die Olympia- Personennahverkehr wurde Das Leben ist eine Haltestelle. Bewerbung hat der Senat ein für die Städte und Gemeinden ganzes Jahr damit vertan, alle zunehmend ein unbezahlbares Und du mußt mit langem Blick Prüfungen zu wiederholen, die Zuschussgeschäft, und die warten, warten auf alle Fälle: unter Rot-Grün bereits durch- Autos behindern sich gegen- Auf das Glück, auf die Karriere, geführt wurden, nur um am seitig im Stau und legen den auf die Frau, die dich begehre, Ende mit dem längst bekannten notwendigen Wirtschaftsver- auf die Rente, auf Bekannte, Ergebnis da zu stehen: Exo- kehr lahm. tensysteme – Stichwort Mag- Dazu kommt: Wenn wir unsere auf den Tod der alten Tante — netschwebebahn – kommen Städte zunehmend zu Ver- Kalkweiß strahlt dein Lebenslicht. nicht in Frage, es gibt nur die kehrsflächen für wachsende Kommt sie — Wahl zwischen Stadtbahn oder Autoverkehre machen, müssen von Herzen, mit Schmerzen, ein klein bißchen, U-Bahn, und die U-Bahn ist viel wir uns nicht darüber wundern, fast gar nicht — zu teuer. wenn immer mehr Menschen Diese Entscheidung wird Ham- ins Umland ziehen. oder kommt sie nicht — ? burg teuer zu stehen kommen, denn schließlich hat der Senat Kurt Tucholsky, 1927 die Mehrkosten für die U-Bahn

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Herausgeberin: GAL-Bürgerschaftsfraktion Rathausmarkt 1 20095 Hamburg www.gal-fraktion.de

Redaktion: Karin Zickendraht Babette Never Tanja Schmedt auf der Günne

Gestaltung: Rainer Mebus : [email protected]

Druck: Dynamik Druck Hamburg Auflage 5000

September 2002

Quelle: Baubehörde Hamburg, Amt für Verkehr