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Wo Seeadler und Rohrdommel brüten serwatten bei Fährmannssand und Bishorst und die Grünlandwiesen ein Rastzentrum von nationaler Naturschutzgebiet Das 1984 unter Schutz gestellte Gebiet ist mit einer bzw. internationaler Bedeutung dar. Entsprechend Größe von ca. 2160 Hektar eines der größten der internationalen Bedeutung als Knotenpunkt im „Haseldorfer Naturschutzgebiete in Schleswig-Holstein. Im Natur- afro-arktischen Vogelzug ist das Gebiet Teil des schutzgebiet brüten, bedingt durch die erfolgreiche Binnenelbe mit Entwicklung des Gebietes in den letzten Jahren, wie- der zahlreiche Vogelarten, darunter auch gefährde- Elbvorland“ te wie z.B. Bekassine, Uferschnepfe, Blaukehlchen, Wachtelkönig, Tüpfelsumpfhuhn, Rohrdommel, Eis- vogel, Rohrweihe und Neuntöter. Als weitere Brut- vogelarten sind Braunkehlchen, Schilfrohrsänger, Bartmeise, Beutelmeise, Kiebitz und Rotschenkel, sowie Graugans, Löffelente, Reiherente, Schnatter- ente, Stockente und Kormoran hervorzuheben. Das Vorkommen des Seeadlers, Deutschlands Wappen- vogel, zeigt, dass das Naturschutzgebiet ökologisch besonders wertvoll ist.

Tausende von Weisswangengänsen, die auf ihrem Zug Rastgebiet für Gänse und Enten von und in die Brutgebiete hier überwintern, kann man H e ra us ra g e n d e B e d e u t u n g h a t d a s G e b i e t a u c h h e u t e auf den Marschwiesen beobachten. noch für Zehntausende von Rast- und Zugvögeln, die im Herbst und Frühjahr auf ihrem Zug hier einkehren, kohärenten Schutzgebietssystems NATURA 2000. wie z.B. für Bläss-, Weißwangen-, Grau- und Saat- Seit 1992 hat der NABU die Betreuung des Na- turschutzgebietes übernommen. Naturräumliche Besonderheiten, Naturschutzziele und Verständnis für die Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen sollen Besuchern und Anwohnern u.a. durch das Elbmar- schenhaus (Integrierte Station Unterelbe) und das NABU-Naturzentrum in sowie die Carl-Zeiss Vogelstation in der Wedeler Marsch vermittelt werden.

Durch die Dynamik der entstanden Die Entstehung unserer heutigen Marschlandschaft ist geprägt durch die Dynamik der Elbe. Die Elbe hat im Laufe der Zeit ständig ihren Lauf verlagert - noch vor wenigen Jahrhunderten war die Hasel- Die Bekassine, durch ihre meckernden Geräusche während dorfer Binnenelbe das Hauptstrombett der Elbe. in Zusammenarbeit mit dem des Balzfluges auch „Himmelsziege“ genannt, brütet im Durch das Absetzen von Schwebstoffen (Sedimen- Naturschutzgebiet. tation) als Folge von Ebbe und Flut entstand die Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und nährstoffreiche Marsch. Es bildeten sich vielfältige, ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein gans. Aber auch für Zwerg- und Singschwan sowie einmalige Lebensräume, wie zum Beispiel die Süß- und NABU Schleswig-Holstein e.V. für Krick-, Spieß- und Pfeifente stellen die Süßwas- wasserwatten, die als Sand- oder Schlickwatten

ausgeprägt sind. Die Schlickwatten sind mit spezi- gen Vorlandes änderte sich in den Binnendeichs-Flä- alisierten Klein- und Kleinstlebewesen dicht besie- chen. Die Gewässer wurden hier zu Stillgewässern. delt, die die Nahrungs-grundlage für Tausende von Als Folge verschwanden an den Gezeitenwechsel Zugvögeln darstellen. Watt, Flussarme und Priele der angepasste, hochspezialisierte Pflanzenarten wie Elbe werden zwei-mal am Tag vom Wasser überflutet Wibels Schmiele und Schierlings-Wasserfenchel, die und fallen wieder trocken. Auf den höher gelegenen, weltweit nur an der Elbe vorkommen. Aufgrund der verlandenden Wattbereichen entwickeln sich Binsen- durch Eindeichung und Entwässerung verursachten und Schilfröhrichte. Neben Weidengebüschen und Absenkung des Wasserstandes auf den Flächen kam Auwaldbeständen, in denen Weichhölzer dominie- es zu einem großen Rückgang der Wiesenvogelvor- ren, findet man zum Teil noch aufgelassene Obst- kommen. kulturen. Weite Grünlandbereiche, die von Grüppen durchzogen sind, werden extensiv genutzt, andere Teile sind einer Entwicklung ohne direkte menschli- Das Gebiet soll feucht bleiben Auf einigen Wiesen im Naturschutzgebiet findet man die seltene Schachbrettblume. che Einflüsse (Sukzession) überlassen; hier entsteht Seit 1985 ist man bemüht, durch entsprechende Pfle- eine „neue Wildnis“. ge- und Entwicklungsmaßnahmen die verbliebene, Natur erleben – aber rücksichtsvoll spezialisierte Artenvielfalt zu erhalten bzw. die frü- Das Gebiet ist im Eigentum der öffentlichen Hand Durch Deichbau grundlegend verändert und damit in die Obhut aller Bürger gegeben. Bitte Als 1975 - 1978 im Rahmen von Hochwasserschutz tragen Sie mit Ihrem Verhalten dazu bei, dass die maßnahmen auch an der Elbe neue Landesschutz- hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sich deiche errichtet wurden, änderten sich die Wasser- ungestört entwickeln können, denn Lebensräume verhältnisse und damit die natürlichen Lebensräume dieser Art sind selten geworden. Bitte verlassen Sie grundlegend. Große Teile der ehemaligen Fluss- nicht die Wege im Naturschutzgebiet am und auf marsch wurden dem ständigen Tideeinfluss entzogen. dem Deich. Führen Sie Ihren Hund an der Leine. Der Feucht- und Nassgebietscharakter des ehemali- In der neuen Schutzgebietsverordnung wurden be- stimmte Wege und Strandabschnitte für Besucher/ innen geöffnet. Bitte beachten Sie die Schilder vor Ort und die umseitige Kennzeichnung in der Kar- te. Stören Sie die brütenden und rastenden Vögel nicht. Das „Drachen-steigen-lassen“ ist nur in den Deichabschnitten A-B (am Haseldorfer Hafen) und C-D (an der Hetlinger Schanze) und südlich E (ab Fährmannssand ) erlaubt. Nutzen Sie das Gebiet der Wedeler und Haseldorfer Marsch zur Erholung und Naturbeobachtung und tragen Sie durch Ihr rück- sichtsvolles Verhalten dazu bei, dass die Schönheit und die Artenvielfalt des Gebietes erhalten bleibt.

Stauflächen im Naturschutzgebiet im Winter. Herausgeber: Kreis , Fachdienst Umwelt, Naturschutzbehörde, here möglichst wieder herzustellen. Dazu wurde in Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume den vergangenen Jahren der Wasserstand binnen- des Landes Schleswig-Holstein deichs durch Staueinrichtungen wieder erhöht. Auch Fotos: Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig- hier werden Teile des Naturschutzgebietes einer Holstein, Bernd-Olaf Struppek, Elisabeth Herrmann, Tom Dove, Marco Sommerfeld, Das seltene Blaukehlchen fühlt sich im Gebiet wohl. Sein natürlichen Entwicklung überlassen; es finden dort 6.Auflage, Stand: 10/2008, Bestand hat in den letzten Jahren zugenommen. keine Nutzungen mehr statt. Druck auf chlorfrei gebleichtem Papier Anlandestelle Wasserwanderer 589

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Naturschutzgebiet1 „Haseldorfer Binnenelbe Anlandestelle Wasserwanderer mit Elbvorland“ 589

Anlandestelle Wasserwanderer 589 1

Elbmarschenhaus Ausstellungen und Erlebnisbereich 3 589 Hauptstraße 26 25489 Haseldorf Öffnungszeiten: täglich 10:00 – 16:00 Uhr 3 Telefon 04129 - 95549-0 e-mail: [email protected] Grenze1 des Anlandestelle 489 Naturschutzgebiets Wasserwanderer 589 Geöffneter Strandabschnitt 589 1

Süßwasserwatt Röhricht, Hochstaudenried, 594 Weidengebüsch 2 3 Anlandestelle Anlandestelle 589 Wasserwanderer Wasserwanderer Wald, Gehölz 589 589 Carl Zeiss Vogelstation NABU Feuchtgrünland 2 Öffnungszeiten: Mi, Do, Sa, So und feiertags, Anlandestelle jeweils von 10:00 – 16:00 Uhr Wasserwanderer Anlandestelle Sandflächen Führungen nach Anmeldung Wasserwanderer589 589 489 589 1 Telefon 040 - 6970890 e-mail: [email protected] Wasserflächen 589/489/594 589 3 3 Parkplatz und Radwanderwege 489

3 3 Informationszentrum 594

589 Buslinie u. Haltestelle Anlandestelle 1 1 Wasserwanderer 5892 Obstgarten Haseldorf 3 589 1 1 NABU Naturzentrum Graureiherkolonie 594 Scholenfleth In den Deichabschnitten 589/489/594 zwischen den Punkten geöffnet sonntags von April bis September von A–B, C–D sowie südlich 11:00 – 16:00 Uhr 3 von E ist das Drachen- Telefon 04129 - 9554911 2 steigen-lassen auf dem 489 e-mail: [email protected] Deich erlaubt. Ansonsten ist es verboten. 589 Beobachtungsturm und 589 Ausschnitt Hetlinger Schanze Wassererlebnisbereich 589

Übergangsmöglichkeit1 589/489/594 589 an beiden Sperrwerken: 1. 5. bis 30. 9. 589 an Wochenenden u. Feiertagen Ausschnitt Hetlinger Schanze von 9–13 Uhr und 14–18 Uhr 489 489 594 wochentags: : 489 Mo - Mi 8.45 - 15.45 Uhr Do 8.45 - 13.45 Uhr589 589 Fr 8.45 - 12.45 Uhr 489 589 Krückau: 2 Mo - Mi 9.15 - 15.15 Uhr Do 9.15 - 14.15589 Uhr 589 Fr 9.15 - 12.15 Uhr 594 594 N Maßstab: 594 589/489/594

0 1 km 2 km 489594 2 2 2 Lage des Kartenausschnittes

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2 589/489/594589/489/594 589/489/594

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Bitte benutzen Sie die vorhandenen Pforten! 589/489/594