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Kreis , Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

LSG 05 „Holmer Sandberge und Moorbereiche“ Seite 1

Kreisverordnung über das Land- . Im Süden durch das Staats- schaftsschutzgebiet „Holmer Sandber- gebiet und dem Waldgebiet Klö- ge und Moorbereiche“ (LSG 05) im vensteen sowie der . Im Wes- Kreis Pinneberg vom 20.12.2002 ten durch den Geesthang im Verlauf der B 431 und dem Anschluß an das LSG 04. In der dieser Verordnung als Anlage bei- gefügten Übersichtskarte im Maßstab Aufgrund des § 18 Abs. 1 des Gesetzes 1 : 25.000 ist das Landschaftsschutzgebiet zur Neufassung des Landschaftspflegege- grün und gelb unterlegt dargestellt. Bei setzes (Gesetz zum Schutz der Natur dieser Übersichtskarte handelt es sich um -Landesnaturschutzgesetz- LNatSchG) einen verkleinerten Auszug aus der topo- vom 16. Juni 1993 (GVOBl. Schl.-H. 1993, graphischen Karte. Seite 215) in der z.Zt. gültigen Fassung Das Landschaftsschutzgebiet ist in zwei wird verordnet: Zonen (Kern- und Randzone) unterteilt. Die Lage der Schutzzonen und die ge- naue Abgrenzung ergibt sich aus der § 1 Abgrenzungskarte. Erklärung zum Landschafts- schutzgebiet (3) Die genaue Grenze der Randzone des Landschaftsschutzgebietes ist in der Ab- (1) Das in § 2 näher bezeichnete Gebiet in grenzungskarte im Maßstab 1 : 10.000 den Gemeinden , Heist, Holm, grün eingetragen. Alle entsprechend mar- , , Schenefeld und Pinneberg kierten Bereiche bilden die Randzone. Die wird zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. genaue Grenze der Kernzone des Land- schaftsschutzgebietes ist in der in Satz 1 (2) Das Landschaftsschutzgebiet wird mit genannten Abgrenzungskarte im Maßstab der Bezeichnung „Holmer Sandberge und 1 : 10.000 gelb eingetragen. Alle entspre- Moorbereiche" unter Nr. 5 in das beim chend markierten Bereiche bilden die Landesamt für Natur und Umwelt -obere Kernzone. Naturschutzbehörde- geführte Natur- Ferner sind innerhalb der Randzone Vor- schutzbuch eingetragen. Das Natur- ranggebiete für die Rohstoffgewinnung schutzbuch kann bei der örtlich zuständi- dunkelgrün kariert gekennzeichnet. gen unteren sowie bei der oberen Natur- schutzbehörde eingesehen werden. (4) Die Ausfertigungen der Karten sind bei der Landrätin/dem Landrat des Kreises Pinneberg als untere Naturschutzbehörde § 2 in 25421 Pinneberg verwahrt. Diese Kar- Schutzgegenstand ten sind Bestandteil dieser Verordnung. Weitere Karten sind bei der/dem Amtsvor- (1) Das Landschaftsschutzgebiet ist rund steher/in des Amtes Moorrege in 25436 3.795 ha groß und umfaßt die Gemar- Moorrege, der/dem Bürgermeister/in der kungsteile Moorrege, Heist, Holm, Wedel, Gemeinde Appen in 25482 Appen, der Appen, Schenefeld, Thesdorf und Pinne- Stadt Wedel in 22880 Wedel, der Stadt berg. Schenefeld in 22869 Schenefeld und der Stadt Pinneberg in 25421 Pinneberg nie- (2) Das Gebiet liegt im südwestlichen Teil dergelegt. des Kreises Pinneberg in den Gemeinden Die Verordnung und die Karten können bei Moorrege, Heist, Holm, Wedel, Appen, diesen Behörden während der Dienststun- Schenefeld und Pinneberg. Abgegrenzt den eingesehen werden. wird das Landschaftsschutzgebiet im Nor- den durch die Landesstraße 106, der Mar- (5) Die Verordnung und die Karten sind mit seillekaserne der Bundeswehr und dem der Bezeichnung „Holmer Sandberge und Flugplatz. Im Osten den Ortsrandlagen Moorbereiche“ unter Nummer H 200- Pinneberg und Waldenau-Datum sowie 152.3▌2298 in das Bestandsverzeichnis Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

LSG 05 „Holmer Sandberge und Moorbereiche“ Seite 2 des Kreisarchivs aufgenommen. Vorkommen und die Erhaltung von Spe- zialisten nährstoffarmer Bodenverhältnis- se und wärmeliebenden Arten. Dieser § 3 Bereich erfüllt die Auswahlkriterien der Schutzzweck Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen (1) Das Landschaftsschutzgebiet befindet Lebensräume sowie der wildlebenden sich im südwestlichen Bereich der Kisdor- Tiere und Pflanzen (Abl. EG Nr. L 206 S. fer und grenzt an die Pinneberger 7); die zuletzt durch Richtlinie 97/62/EG Elbmarschen. Das Landschaftsschutzge- vom 27. Oktober 1997 /Abl. EG Nr. L biet umfaßt die Randbereiche des Klö- 305 S. 42) geändert worden ist und hat vensteen, die Fließgewässer der Wedeler damit internationale, europaweite Bedeu- Au, der Appener Beek und Holmau sowie tung i.S.d. §§ 32 ff. Bundesnaturschutz- Binnendünen und Moore mit Ausnahme gesetz. der ausgewiesenen Naturschutzgebiete. Das Landschaftsschutzgebiet wird charak- Randzone terisiert durch große Biotopkomplexe, die Die die Kernzonen umgebenden Flächen innerhalb des Verbundes mit geschützten mit einer vorherrschend intensiven land- Biotopen ein Grundgerüst der Vernetzung wirtschaftlichen Nutzung als Acker und bilden. Das Landschaftsbild mit einer ho- z.T. Grünland sowie Baumschulnutzung, hen Strukturvielfalt ist insbesondere ge- bilden die Randzone. Die Randzone wird prägt durch Moore, Niederungen, Binnen- des weiteren durch Knicks und Waldflä- dünen und Wald. Darüber hinaus hat das chen bestimmt. Landschaftsschutzgebiet eine regionale Insbesondere soll durch die Randzone ein sowie überregionale Bedeutung für die Verbund der umgebenen Naturschutzge- Naherholung durch die Nähe zu den Sied- biete, Kernzonen und der schützenswer- lungsschwerpunkten im Hamburger Rand. ten Biotope in dem Gebiet erreicht werden. Das Landschaftsschutzgebiet weist zwei Hierfür bietet die vorhandene Struktur- und Arten von Kernzonen mit unterschiedli- Artenvielfalt in den Niederungsgebieten chen Schwerpunkten aus. der Fließgewässer und die ausgeprägten Knickstrukturen die Voraussetzung und Kernzone 1: „Randlage zum Naturschutz- Möglichkeit. gebiet „Tävsmoor / Haselauer Moor“ sowie In der Randzone befinden sich außerdem der Bereich „Bredenmoor“ verschiedene „Sondernutzungen“, die es Das Gebiet der Kernzone umfaßt überwie- gilt in das abwechslungsreiche Land- gend hochwertige und artenreiche, exten- schaftsbild einzubinden bzw. naturnah zu siv genutzte Feuchtgrünlandgesellschaf- entwickeln. ten. Anmoorige Vegetation, Gewässer und Durch die Nähe zu Siedlungsbereichen Gehölzstrukturen prägen die Kernzone als kommt der naturbezogenen Erholungs- schützwürdigen, gefährdeten Lebensraum. nutzung dieses Bereiches eine besonde- re Bedeutung zu, die durch weitere bauli- Kernzone 2: „Binnendüne Holmer Sand- che Entwicklung gefährdet ist. berge“ Dieses im Kreis Pinneberg größte Bin- (2) Schutzzweck ist es, diesen Naturraum nendünengebiet und gem. Kreisverord- nung zum Schutze von Naturdenkmalen 1. zur Erhaltung, Wiederherstellung und im Kreise Pinneberg vom 03.12.1990 in Entwicklung der Funktionsfähigkeit der z.Zt. gültigen Fassung geschützte des Naturhaushalts, der Regenerati- Naturdenkmal stellt eine geologische onsfähigkeit und der Nutzungsfähig- Besonderheit dar und prägt das Land- keit der Naturgüter, schaftsbild durch die typischen Gelände- 2. wegen der Vielfalt, Eigenart und erhebungen. Entstanden durch Flug- Schönheit des Landschaftsbildes und sandablagerungen, sind die Dünen zum wegen seiner besonderen kulturhisto- großen Teil bewaldet und sichern das rischen Bedeutung und Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

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3. wegen seiner besonderen Bedeutung unter Berücksichtigung des Erhalts unge- für die naturverträgliche Erholung störter Kleingewässer sowie Brut- und Nahrungsbereichen zu erhalten und zu unter Berücksichtigung der ordnungsge- entwickeln. mäßen landwirtschaftlichen Nutzung zu sichern und soweit erforderlich im Sinne 3. in der Randzone des Landschaftsschutzes zu entwickeln. 3.1 naturnahe Gewässer und Uferrand- (3) Unabhängig davon gilt als besonderes streifen zu erhalten und zu entwickeln, Schutzziel, 3.2 die offenen, zusammenhängenden 1. in der Kernzone 1 Grünlandbereiche für das Landschafts- bild zu erhalten, 1.1 die Gewässer zu erhalten und diese sowie die Uferrandstreifen naturnah zu 3.3 naturnahe Wälder zu entwickeln und entwickeln, an geeigneten Standorten Neuwaldbildung zu unterstützen, 1.2 die ausgedehnten und unterschiedli- chen Grünlandstandorte zur Förderung 3.4 die Knickstruktur insbesondere für spezifischer Tier- und Pflanzenarten, das Landschaftsbild zu erhalten und zu insbesondere der Wiesenvögel im Rah- entwickeln, men einer extensiven Nutzung, zu erhal- ten und zu entwickeln, 3.5 die Landschaft für die naturbezogene Erholung zu erhalten und zu entwickeln, 1.3 den Vorrang der Erhaltung und Ent- wicklung von Natur und Landschaft vor 3.6 die vorhandenen, ortsgebundenen Freizeit- und Erholungsnutzung zu si- Sondernutzungsformen insbesondere chern. Golfplatznutzung, Rohstoffgewinnungs- flächen und Deponieflächen, naturnah zu gestalten und zu entwickeln. 2. in der Kernzone 2

2.1 den Binnendünencharakter (Geotop) § 4 zu erhalten und zu entwickeln, Verbote, Befreiungen 2.2 die nichtbewaldeten, offenen Dünen- bereiche für den Artenschutz zu erhalten (1) In dem Landschaftsschutzgebiet sind und zu entwickeln, alle Handlungen verboten, die den Cha- rakter des Gebietes verändern können 2.3 die vorhandenen Heidelandschaften oder dem besonderen Schutzzweck zuwi- zu erhalten und zu entwickeln, derlaufen, insbesondere, wenn sie den Naturhaushalt schädigen, den Naturgenuß beeinträchtigen oder das Landschaftsbild 2.4 den vorhandenen Waldbestand in verunstalten können. einer dauerhaft unbewirtschafteten, na- Insbesondere ist verboten: turraumtypischen Laubwaldformation zu erhalten bzw. in eine solche zu entwi- 1. die Errichtung von baulichen Anlagen ckeln, auf baulich bisher nicht genutzten Grundflächen sowie die Anlage von 2.5 die vorhandenen hohen Grundwas- Straßen, Wegen, Bahnanlagen und serstände zu erhalten, sonstigen Verkehrsflächen mit Deck- schichten, 2.6 die an diesen speziellen Lebensraum angepaßte naturverträgliche Erholung 2. die Errichtung oder wesentliche Ände- Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

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rung von Windenergieanlagen, ren in anderer als für diese üblichen sowie in einer nicht landschaftstypi- 3. die Anlage von Flug-, Lager-, Ausstel- schen Art, lungs-, Camping-, Golf-, Sport- und Bootsliegeplätzen, Badestellen und 3. die Gewinnung von oberflächennahen Stegen sowie von sonstigen Plätzen Bodenschätzen oder Vornahme son- über 300 m², stiger Abgrabungen, Aufschüttungen, Ausfüllungen, Auf- oder Abspülungen 4. die Errichtung oder wesentliche Ände- sowie die Bodengestalt auf andere Art rung von Sende-, Licht- und Leitungs- wesentlich zu verändern, masten, die Verlegung von oberirdischen oder unterirdischen Ver- 4. Grünland umzubrechen, mit Ausnah- sorgungs- oder Entsorgungsleitungen me der Nutzung als Wechselgrünland. außerhalb des Straßenkörpers sowie Wechselgrünland im Sinne dieser Ver- von Materialtransportleitungen und ordnung ist mehr- oder langjährig ge- sonstigen Leitungen, ausgenommen nutztes und angesätes Grünland, das elektrische Weidezäune und Rohrlei- im Wechsel mit ein- bis höchstens tungen zur Bewässerung landwirt- fünfjährigem Ackerbau kombiniert wird, schaftlicher Flächen und für die Ver- sorgung von Weidevieh, 5. der Wechsel einer mind. fünfjährigen Grünlandnutzung in eine andere land- 5. Benutzungen des Grundwassers wirtschaftliche Nutzungsart oder (durch z.B. Einleiten von Stoffen, Ent- -form, nahmen, Aufstauen, Absenken und Umleiten), die geeignet sind, dauernd 6. die Neuanlage von gärtnerischen oder in einem nicht nur unerheblichen Kulturflächen (Hobbygärten) mit Aus- Ausmaß schädliche Veränderungen nahme von Flächen, die der ord- der physikalischen, chemischen oder nungsgemäßen landwirtschaftlichen biologischen Beschaffenheit des Was- Bodennutzung dienen, sowie die Neu- sers herbeizuführen, anlage von Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen außerhalb des 6. die erstmalige oder nicht nur Waldes, unerhebliche Veränderung der Entwässerung von 7. die Neuschaffung von Anlagen zur Überschwemmungswiesen, feuchten Fischzucht und gewerblich betriebenen Wiesen und Weiden, Streuwiesen Angelteichen, und Sumpfdotterblumenwiesen (sonstige Feuchtgebiete). (2) In den Kernzonen ist darüber hinaus 8. die Aufstellung von Zelten oder verboten: Wohnwagen/Wohnmobilen außerhalb 1. die wesentliche Änderung der in Ab- der dafür bestimmten Plätze nach satz 1 Satz 2 Nr. 1 genannten Anlagen Maßgabe des § 36 LNatSchG, und deren Baunutzungsänderung, auch, wenn die Änderung oder Errich- 9. die Durchführung von Veranstaltungen tung keiner baurechtlichen Genehmi- außerhalb öffentlicher Verkehrsflä- gung oder Anzeige bedarf sowie die chen, die mit erheblichem Lärm ver- Anlage von sonstigen Plätzen bis zu bunden sind oder auf andere Weise 300 m², die Ruhe der Natur oder den Naturge- nuß stören können (z.B. durch Flug- 2. die Errichtung oder wesentliche Ände- modelle, motorsportliche Veranstaltun- rung von freistehenden Einfriedigun- gen, Bereiten von Geländestrecken), gen und Einzäunungen in anderer als der für die Weidetierhaltung üblichen 10. die erstmalige Aufforstung bisher nicht und von Forst- oder Baumschulkultu- als Wald genutzter Grundflächen, die Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

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Umwandlung von Wald und die Besei- 5. tigung von Parkanlagen und Baum- ─ die Errichtung oder wesentliche gruppen. Das gleiche gilt für die Auf- Änderung von Anlagen in und an forstung von Grünland innerhalb des oberirdischen Gewässern, Waldes. ─ die wesentlichen Veränderung (3) Die untere Naturschutzbehörde kann von oberirdischen Gewässern und von den Verboten des Abs. 1 und Abs. 2 deren Ufer, nach Maßgabe des § 54 Abs. 2 LNatSchG Befreiungen erteilen. ─ Benutzungen von oberirdischen Gewässern, die über den Ge- (4) Beschränkungen, Verbote und Gebote mein-, Eigentümer- oder Anlie- nach dem Bundesnaturschutzgesetz, dem gergebrauch hinausgehen (z.B. LNatSchG und sonstigen Rechtsvorschrif- Entnehmen, Ableiten, Aufstauen, ten bleiben unberührt. Absenken, Einbringen und Einlei- ten von Stoffen), sofern dadurch der Wasserstand, der Wasse- § 5 rabfluß, die Gewässergüte oder Genehmigungsbedürftige Handlungen, die Fließgeschwindigkeit nicht nur Ausnahmen unerheblich verändert wird,

(1) Nach Maßgabe des § 54 Abs. 1 6. die Aufstellung oder Anbringung von LNatSchG kann die untere Naturschutz- Plakaten, Automaten, Bild- oder behörde Ausnahmen für folgende ge- Schrifttafeln mit Ausnahme amtlicher nehmigungsbedürftige Handlungen zu- Kennzeichnungen. lassen, soweit sich dies mit dem Schutz- zweck nach § 3 Abs. 2 und den besonde- (2) In der Randzone können außerdem ren Schutzzielen des § 3 Abs. 3 verein- nach Maßgabe des Abs. 1 für folgende baren läßt: genehmigungsbedürftige Handlungen Ausnahmen zugelassen werden: 1. die Errichtung, Anlage und wesentli- che Änderung der in § 4 Abs. 1 Satz 1. die wesentliche Änderung der in § 4 2 Nr. 1 genannten Vorhaben soweit Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 genannten Anlagen diese mit Zweck und Funktion der all- sowie für die Errichtung nach § 35 des gemeinen, naturbezogenen Erho- Baugesetzbuches bevorrechtigt im lungsnutzung dienen, Außenbereich zulässige bauliche An- 2. die Beseitigung von Gebüschbestän- lagen und deren Baunutzungsände- den außerhalb des Waldes sowie von rung, auch wenn die Änderung oder Alleen, Feld- und Ufergehölzen, Errichtung keiner baurechtlichen Ge- nehmigung oder Anzeige bedarf, 3. die Beseitigung oder wesentliche Veränderung von landschaftsbestim- 2. die Gewinnung von oberflächennahen menden Einzelbäumen, insbesondere Bodenschätzen oder Vornahme sons- mit einem Stammumfang von mehr tiger Abgrabungen, Aufschüttungen, als 150 cm in 1 m Höhe Ausfüllungen, Auf- oder Abspülungen über dem Erdboden, sowie die Bodengestalt auf andere Art wesentlich zu verändern, wenn 4. die Neuschaffung oder Beseitigung die betroffene Bodenfläche mehr als vom Landeswassergesetz erfaßter 1.000 m² oder die zu verbringende sowie ausgenommener Gewässer mit Menge mehr als 30 m³ beträgt; aus- Ausnahme von Anlagen zur Fisch- genommen in den gekennzeichneten zucht und gewerblich betriebenen Vorranggebieten für die Rohstoffge- Angelteichen, winnung,

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3. die wesentliche Änderung der in § 4 forstung von Grünland innerhalb des Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 genannten Anla- Waldes. gen sowie die Errichtung von sonsti- gen Plätzen unter 300 m², ohne die in § 6 Nr. 3 genannten Plätze, § 6 Zulässige Handlungen 4. die Errichtung oder wesentliche Än- derung von Sende-, Licht- und Lei- Als zulässige Handlungen sind erlaubt tungsmasten, 1. die im Sinne des Bundesnaturschutz- 5. die Neuanlage von gärtnerischen gesetzes ordnungsgemäße land-, Kulturflächen (Hobbygärten) mit Aus- forst- und fischereiwirtschaftliche so- nahme von Flächen, die der ord- wie erwerbsgärtnerische Bodennut- nungsgemäßen landwirtschaftlichen zung, Bodennutzung dienen, sowie die Neu- anlage von Weihnachtsbaum- und 2. die Anlage notwendiger Erschlie- Schmuckreisigkulturen außerhalb des ßungsanlagen für die nach dieser Waldes, Verordnung zugelassenen oder zu- lassungsfreien Vorhaben sowie die 6. die Neuschaffung oder Beseitigung notwendige Anlage von Wegen die von Anlagen zur Fischzucht und ge- unmittelbarer Bestandteil der ord- werblich betriebenen Angelteichen, nungsgemäßen landwirtschaftlichen Bodennutzung sind, wenn diese mit 7. die Errichtung oder wesentliche Än- wassergebundener Kies- oder Schot- derung von freistehenden Einfriedi- terdecken angelegt werden, gungen und Einzäunungen in anderer als der für die Weidetierhaltung übli- 3. die Errichtung von nicht befestigten, chen und von Forst- oder Baum- landwirtschaftlich genutzten Plätzen schulkulturen in anderer als für diese bis zu einer Größe von 300 m², üblichen sowie in einer nicht land- schaftstypischen Art, 4. die ordnungsgemäße Deichunterhal- tung und -sicherung, 5. die Unterhaltung von Gewässern und 8. die Aufstellung von Zelten oder Gewässerrändern, soweit sie den Zie- Wohnwagen/Wohnmobilen außerhalb len des Naturschutzes im Sinne des § der dafür bestimmten Plätze nach 1 LNatSchG Rechnung trägt, Maßgabe des § 36 LNatSchG, 6. bestehende Nutzungen im Rahmen 9. die Durchführung von Veranstaltungen des § 63 Bundesnaturschutzgesetz außerhalb öffentlicher Verkehrsflä- und sonstige, rechtmäßig ausgeübte chen, die mit erheblichem Lärm ver- Nutzungen zum Zeitpunkt des Inkraft- bunden sind oder auf andere Weise tretens dieser Verordnung, die Ruhe der Natur oder den Naturge- nuß stören können (z.B. durch Flug- 7. die von den zuständigen Natur- modelle, motorsportliche Veranstaltun- schutzbehörden zu bestimmenden gen, Bereiten von Geländestrecken), Maßnahmen zur Gewährleistung des soweit diese trotzdem naturverträglich Schutzzweckes im Sinne des § 3 ein- sind, schließlich der hierfür erforderlichen Schutz- und Entwicklungsmaßnah- 10. die erstmalige Aufforstung bisher nicht men, als Wald genutzter Grundflächen, die Umwandlung von Wald und die Besei- 8. behördlich angeordnete oder behörd- tigung von Parkanlagen und Baum- lich zugelassene Maßnahmen und gruppen. Das gleiche gilt für die Auf- Kennzeichnungen, Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

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9. die erforderlichen Maßnahmen zur Erhaltung und Sicherung der Straßen, § 9 Wege und Plätze unter Beachtung Ordnungswidrigkeiten des § 12 Abs. 1 LNatSchG; nicht zu- lässig ist die Verwendung von was- (1) Ordnungswidrig nach § 57 Landesna- sergefährdenden, auswasch- oder turschutzgesetz handelt, wer vorsätzlich auslaugbaren Materialien, oder fahrlässig

10. die ordnungsgemäße Ausübung des 1. ohne die erforderliche Befreiung ei- Jagdrechtes und des Jagdschutzes nem Verbot nach § 4 Abs. 1 Satz 2 nach den maßgeblichen jagdrechtli- Nr. 1 bis 6 oder Abs. 2 Nr. 1 bis 10 chen Bestimmungen. zuwiderhandelt oder ohne die erfor- derliche Ausnahme Handlungen nach § 5 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 oder Abs. 2 Nr. § 7 1 bis 10 vornimmt (§ 57 Abs. 1 Nr. 1 Antragsunterlagen, LNatSchG), zuständige Behörde 2. Auflagen, die mit einer Zulassung, Ausnahmen und Befreiungen sind bei der Genehmigung oder Befreiung nach Landrätin/dem Landrat des Kreises Pin- dieser Verordnung verbunden sind, neberg als untere Naturschutzbehörde nicht, nicht vollständig oder nicht schriftlich zu beantragen. Der Antrag rechtzeitig erfüllt, soweit diese Maß- muß alle zur Beurteilung erforderlichen nahmen auf die Bußgeldvorschrift Angaben enthalten; hierzu gehören auch verweisen (§ 57 Abs. 1 Nr. 2 Pläne und Beschreibungen. LNatSchG). Die Entscheidungen ergehen von der unteren Naturschutzbehörde unter Be- (2) Ordnungswidrigkeiten nach Abs. 1 Nr. achtung des § 21c LNatSchG; bei Befrei- 1 können gem. § 57a Abs. 1 Nr. 1 ungen nur mit Zustimmung der oberen LNatSchG mit einer Geldbuße bis zu Naturschutzbehörde. DM 100.000,-- (51.129,19 €), nach § 8 Abs. 1 Nr. 2 gem. § 57a Abs. 1 Nr. 2 Gebote, LNatSchG mit einer Geldbuße bis zu Maßnahmen des Naturschutzes DM 10.000,-- (5.112,92 €) geahndet wer- den. Die untere Naturschutzbehörde kann (3) Gegenstände, die zur Begehung einer 1. zur Erhaltung, Wiederherstellung Ordnungswidrigkeit nach Abs. 1 ge- oder Entwicklung der Funktionsfähig- braucht worden oder bestimmt gewesen keit des Naturhaushaltes, der Rege- sind, können eingezogen werden. nerationsfähigkeit oder der Nutzungs- fähigkeit der Naturgüter, 2. wegen der Vielfalt, Eigenart oder § 10 Schönheit des Landschaftsbildes Inkrafttreten, Außerkrafttreten oder wegen ihrer besonderen kultur- bestehender Verordnungen historischen Bedeutung oder 3. wegen ihrer besonderen Bedeutung (1) Die Verordnung tritt am Tage nach für die naturverträgliche Erholung ihrer Verkündung in Kraft. nach Anhörung des Eigentümers oder (2) Mit Inkrafttreten dieser Verordnung des Nutzungsberechtigten die erforderli- tritt die Kreisverordnung zum Schutze chen Maßnahmen des Naturschutzes von Landschaftsteilen im Kreise Pinne- unter den Voraussetzungen des § 21b berg vom 31. Oktober 1969 (Amtsblatt LNatSchG festlegen. Schl.-H./AAz. S. 277) i.d.F. der 6. Ände- Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

LSG 05 „Holmer Sandberge und Moorbereiche“ Seite 8 rungsverordnung vom 22. Oktober 2001, soweit sie das in § 2 dieser Verordnung beschriebene Gebiet betrifft, außer Kraft.

Die vorstehende Verordnung wird hiermit ausgefertigt und ist zu verkünden.

Pinneberg, den 20.12.2002.

Kreis Pinneberg Der Landrat als untere Naturschutzbehörde

gez. Berend Harms

Kreis Pinneberg Der Landrat - Fachdienst Umwelt - AbgrenzungskarteÜbersichtskarte BestandteilAnlage zur derKreisverordnung Kreisverordnung über über das dasLandschaftsschutzgebiet Landschaftsschutzgebiet LSGLSG 0605 " "Düpenau, Holmer Sandberge Mühlenau/Rellau und Moorbereiche " (Karte 1) " LegendeLegende :: KreisgrenzeKreisgrenze LandschaftsschutzgebietLSG / Randzone GemeindegrenzeGemeindegrenze KernzoneLSG / Kernzone des LSG Vorranggebiet für Rohstoffabbau Maßstab 1:10.000 MitMaßstab Genehmigung1:25.000 des Landesvermessungsamtes Schleswig-Holstein Mit Genehmigung des Landesvermessungsamtes Schleswig-Holstein

Pinneberg, den ...... Pinneberg, den 20.12.2002 gez. Berend Harms Berend Harms

Naturschutzgebiet

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