Kreis , Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

LSG 08 „Mittlere Pinnau“ Seite 1

Kreisverordnung über das Land- meinde Moorrege, dann in westlicher Rich- schaftsschutzgebiet „Mittlere Pinnau“ tung entlang der Straße „Glindhof“. Dann (LSG 08) im Kreis Pinneberg vom verläuft die Grenze in Richtung Süden bis 20.11.2006 an die Straße „An der Tonkuhle“ unter Auslassung der zusammenhängenden Bebauung und entlang dieser Straße und Aufgrund des § 18 Abs. 1 des Gesetzes im weiteren Verlauf nach Süden unter teil- zur Neufassung des Landschaftspflegege- weise weiträumigem Abstand zur Bebau- setzes (Gesetz zum Schutz der Natur ung des Moorreger Ortsteils „Oberglinde“ -Landesnaturschutzgesetz- LNatSchG) bis an die Straße L 106. Im Anschluß ver- vom 16. Juni 1993 (GVOBl. Schl.-H. 1993, läuft die Grenze entlang des Unterglinder Seite 215) in der z.Zt. gültigen Fassung Weges und dann nördlich der bebauten wird verordnet: Ortslage des Ortsteils „Unterglinde“ der Gemeinde . Dann in östlicher Rich- tung entlang der Straße Almtweg. Im wei- § 1 teren Verlauf verläßt die LSG-Grenze den Erklärung zum Landschafts- Amtweg ca. 200 m hinter der Wirtschafts- schutzgebiet wegekreuzung, um zunächst entlang eines Knicksystems und dann über einen Wirt- (1) Das in § 2 näher bezeichnete Gebiet in schaftsweg nach Osten verlaufend im wei- den Gemeinden Moorrege, , Tor- tem Abstand zur Ortslage der Gemeinde nesch, Appen, und Pinneberg Appen bis direkt an die bebaute Ortlage zu wird zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. stoßen. Danach verläuft die Grenze in genau östlicher Richtung entlang von (2) Das Landschaftsschutzgebiet wird mit Wirtschaftwegen und Knicks um dann un- der Bezeichnung „Mittlere Pinnau" unter ter Auslassung einer Splittersiedlung an Nr. 8 in das beim Landesamt für Natur und der gemeinsamen Grenze von Appen und Umwelt -obere Naturschutzbehörde- ge- Pinneberg erneut auf die L 106 zu treffen. führte Naturschutzbuch eingetragen. Das Bis zum Erreichen der Pinnau verläuft die Naturschutzbuch kann bei der örtlich zu- Grenze entlang der L 106 und der bebau- ständigen unteren sowie bei der oberen ten Ortlage Pinnebergs ohne den bebau- Naturschutzbehörde eingesehen werden. ten Bereich des „Weidenhofes“ entspre- chend der Baugrenzen des B-Planes Nr. 93 der Stadt Pinneberg. § 2 Nördlich der Pinnau wird das Landschafts- Schutzgegenstand schutzgebiet -von West nach Ost betrach- tet- abgegrenzt durch den Verlauf eines in (1) Das Landschaftsschutzgebiet ist rund die Pinnau mündenden offenen Gewäs- 931 ha groß und umfaßt die Gemarkungs- sers bis dieses auf die bebaute Ortlage teile Moorrege, Uetersen, Esingen, Appen, von Uetersen (Industriegebiet) trifft. Die Prisdorf und Pinneberg. Grenze folgt dann dieser Abgrenzung un- ter Auslassung des Schützenplatzes bis (2) Das Gebiet liegt im südwestlichen an die K 22. Nördlich der K 22 umfaßt das Kreisgebiet. Es umfasst den Niederungs- LSG die Orthbrookgrabenniederung, die bereich der Pinnau zwischen den Stadt- im westlichen Bereich durch die bebaute gebieten von Uetersen im Westen und Ortslage von Uetersen begrenzt wird. Auf Pinneberg im Osten und erstreckt sich der östlichen Seiten bildet der Straßenzug dazwischen auch in Teilen der Stadt Tor- „Kleine Twiete“ die Grenze bis zur Kreu- nesch und den Gemeindegebieten von zung mit der Straße Ohleneesch. Diese Moorrege, , Appen und Prisdorf. stellt die nördliche Grenze bis zur K 22 Abgegrenzt wird das Landschaftsschutz- dar, die in ihrem Verlauf dann die LSG- gebiet südlich der Pinnau von West nach Grenze bildet, bis in Höhe der Straße Ost betrachtet durch die östliche Baugren- „Lehstwiete“. Die Grenze des LSG bildet ze des Bebauungsplanes Nr. 19 der Ge- dann die „Lehstwiete“ und anschließend der „Distelkamp“, bevor dieser auf die L Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

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107 trifft. Diese stellt die Grenze des LSG in 25436 Uetersen niedergelegt. dar, bis sie auf die Bahntrasse - Die Verordnung und die Karten können bei stößt. diesen Behörden während der Dienststun- Die Bahntrasse stellt bis zum Bebauungs- den eingesehen werden. plan „Am Hafen“ (B 44) der Stadt Pinne- berg und dieser dann bis zur Pinnau die (5) Die Verordnung und die Karten sind mit nördliche bzw. die östliche Grenze des der Bezeichnung „Mittlere Pinnau“ unter LSG dar, wobei entlang dieses Verlaufes Nummer H 200-152.3▌2391 in das Be- der südwestlich der Bahntrasse gelegene standsverzeichnis des Kreisarchivs aufge- Ortsteil von Prisdorf und die Bebauung nommen. entlang der L 107, sowie der östlich der Zufahrtstraße und nördlich des Peiner Weg gelegene Bereich des Peiner Hofes § 3 ausgegrenzt ist. Schutzzweck

In der dieser Verordnung als Anlage bei- (1) Der Bereich des geplanten Land- gefügten Übersichtskarte im Maßstab schaftsschutzgebietes gehört naturräum- 1 : 25.000 ist das Landschaftsschutzgebiet lich zur Schleswig-Holsteinischen Geest grün und gelb unterlegt dargestellt. Bei (Hohen Geest) und liegt im Hamburger dieser Übersichtskarte handelt es sich um Ring. Die Schleswig-Holsteinische Geest einen verkleinerten Auszug aus der topo- ist geprägt durch ein fast ebenes, ausge- graphischen Karte. glichenes Relief der Altmoränenland- Das Landschaftsschutzgebiet ist in zwei schaft, durch die leichten Böden der San- Zonen (Kern- und Randzone) unterteilt. dergebiete und die z.T. weiten Niede- Die Lage der Schutzzonen und die ge- rungsgebiete der Bäche und Flüsse, in naue Abgrenzung ergibt sich aus der denen es z.T. zu Niedermoorbildungen Abgrenzungskarte. gekommen ist.

(3) Die genaue Grenze der Randzone des Das Landschaftsschutzgebiet wird im we- Landschaftsschutzgebietes ist in der Ab- sentlichen charakterisiert durch das Niede- grenzungskarte im Maßstab 1 : 10.000 rungsgebiet der tidebeeinflußten Pinnau grün eingetragen. Alle entsprechend mar- und ihrer Zuflüsse. Die Niederung ist Teil kierten Bereiche bilden die Randzone. Die der geesttypischen Kulturlandschaft mit genaue Grenze der Kernzone des Land- vorwiegend landwirtschaftlicher Nutzung. schaftsschutzgebietes ist in der in Satz 1 Die wichtigsten natürlichen und naturna- genannten Abgrenzungskarte im Maßstab hen Ökosystemtypen in der Geest sind 1 : 10.000 gelb eingetragen. Alle entspre- Hoch- und Niedermoore, Trockenrasen, chend markierten Bereiche bilden die Heiden und Binnendünen, Kratts, Eichen- Kernzone. Birken Wälder, Kiesgruben und Brachflä- Ferner sind innerhalb der Randzone Vor- chen. ranggebiete für die Rohstoffgewinnung Das Landschaftsbild wird im Niederungs- braun kariert gekennzeichnet. bereich durch zum Teil weite offene Wie- sen und Brachflächen geprägt. Die Niede- (4) Die Ausfertigungen der Karten sind bei rung der Pinnau selbst ist weiträumig und der Landrätin/dem Landrat des Kreises unzerschnitten sowie weitgehend unzer- Pinneberg als untere Naturschutzbehörde siedelt. Charakteristische Landschafts- in 25421 Pinneberg verwahrt. Diese Kar- elemente im Randbereich sind Knicks, ten sind Bestandteil dieser Verordnung. Redder und Baumreihen. Eingestreut fin- Weitere Karten sind bei der/dem Amtsvor- den sich Waldflächen und Stillgewässer. steher/in des Amtes Moorrege in 25436 Moorrege und des Amtes Pinne- Das Landschaftsschutzgebiet hat eine berg-Land in 25421 Pinneberg, der/dem Bedeutung für die Naherholung durch die Bürgermeister/in der Stadt Tornesch in Nähe zu den Siedlungsschwerpunkten 25436 Tornesch, der Stadt Pinneberg in Pinneberg, Uetersen und Tornesch. 25421 Pinneberg und der Stadt Uetersen Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

LSG 08 „Mittlere Pinnau“ Seite 3

1. zur Erhaltung, Wiederherstellung und Das Landschaftsschutzgebiet ist in zwei Entwicklung der Leistungs- und der Zonen -die Kern- und die Randzone- Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts, unterteilt, welche sich wie folgt darstellen: der Regenerationsfähigkeit und der Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, Kernzone 2. wegen der Vielfalt, Eigenart und Das Gebiet der Kernzone umfaßt Flächen Schönheit und der besonderen kultur- die direkt an die Fließgewässer Pinnau, historischen Bedeutung der Landschaft Orthbrookgraben, Bilsbek und Appener Au und angrenzen und zeitweise überstaut wer- 3. wegen ihrer besonderen Bedeutung für den oder ganz geringe Grundwasserflur- die naturverträgliche Erholung abstände aufweisen bzw. bei einem natür- licheren Wasserregime aufweisen würden. unter Berücksichtigung der ordnungsge- Der Kernzonenbereich zeichnet sich durch mäßen landwirtschaftlichen Nutzung zu ein Mosaik von durch hohe Grundwasser- sichern und soweit erforderlich im Sinne stände geprägte verschiedene Sukzessi- des Landschaftsschutzes zu entwickeln. onsstadien und extensiven landwirtschaft- lichen Wiesen- und Weidennutzungen (3) Unabhängig davon gilt als besonderes aus. Er ist nur durch einzelne Stichwege Schutzziel, erschlossen und bietet zahlreichen Wie- senvögeln Brut- und Nahrungshabitate. 1. in der Kernzone Am Rand der Niederung finden sich Bin- nendünen. 1.1 die tidebeeinflußten Fließgewässer, Die Kernzone ist als Schwerpunktbereich orientiert an ihrem ursprünglichen, natur- Bestandteil des landesweiten Biotopver- nahen Zustand, zu erhalten und zu entwi- bundsystems. ckeln,

Randzone 1.2 einen durchgängigen, natürlich ausge- Die die Kernzonen umgebenden Flächen prägten Uferrandstreifen zu entwickeln, mit einer vorherrschend intensiven land- wirtschaftlichen Grünlandnutzung sowie 1.3 die offenen zusammenhängenden teilweiser Acker- und im geringen Anteil Grünlandbereiche für das Landschafts- Baumschulnutzung sowie im östlichen bild und aus Gründen des Artenschutzes Bereich Golfplatzanlagen, bilden die (Wiesenvögel und Pflanzenarten des Randzone. Die Randzone wird des weite- Feuchtgrünlandes) zu erhalten bzw. aus- ren durch Knicks und durch Rohstoffabbau zuweiten und zu entwickeln, entstandene Oberflächengewässer sowie Fließgewässer (Gräben) und Waldflächen 1.4 die Nutzungsform des Dauergrünlan- bestimmt. des insbesondere im Gebiet westlich des Insbesondere sollen durch die Randzone Bilsbekzuflusses aus Gründen des Arten- die vielfältigen Lebensräume der Geest mit schutzes zu erhalten bzw. auszuweiten ihrem zum Teil kleinräumig wechselnden und zu entwickeln und die Bewirtschaftung Mosaik aus landwirtschaftlich genutzten des Feuchtgrünlandes zu extensivieren, Flächen, Brach- und Ruderalflächen, Wäl- dern und Stillgewässern als Lebensraum 1.5 die Auwaldentwicklung insbesondere für dort beheimatete Tier- und Pflanzenar- östlich des Bilsbekzuflusses vorwiegend ten erhalten und entwickelt werden. durch natürliche Sukzession und Rückdei- Durch die Nähe zu Siedlungsbereichen chung zu fördern, kommt der naturbezogenen Erholungs- nutzung eine besondere Bedeutung zu, 1.6 die vorhandenen hohen Grund- die durch weitere bauliche Entwicklung wasserstände zu erhalten, gefährdet ist. 1.7 die Großflächigkeit sowie geringe (2) Schutzzweck ist es, diesen Naturraum Zerschneidung, insbesondere durch aus- gebaute Straßen und oberirdische Lei- Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

LSG 08 „Mittlere Pinnau“ Seite 4 tungstrassen, für die Eigenart und rung von Windenergieanlagen, Schönheit des Landschaftsbildes zu er- halten. 4. die Errichtung oder wesentliche Ände- rung von Sende-, Licht- und Leitungs- 2. in der Randzone masten,

2.1 die offenen, zusammenhängenden 5. Benutzungen des Grundwassers Grünlandbereiche für das Landschafts- (durch z.B. Einleiten von Stoffen, Ent- bild zu erhalten, nahmen, Aufstauen, Absenken und Umleiten), die geeignet sind, dauernd 2.2 naturnahe Wälder zu entwickeln und oder in einem nicht nur unerheblichen an geeigneten Standorten Neuwaldbil- Ausmaß schädliche Veränderungen dung zu unterstützen, der physikalischen, chemischen oder biologischen Beschaffenheit des Was- 2.3 die Knickstruktur insbesondere für sers herbeizuführen, das Landschaftsbild zu erhalten und zu entwickeln, 6. die Neuschaffung von Anlagen zur Fischzucht und gewerblich betriebenen 2.4 die Landschaft für die naturbezogene Angelteichen, Erholung zu erhalten und zu entwickeln, 7. die erstmalige oder nicht nur uner- 2.5 die historisch gewachsenen Sied- hebliche Veränderung der Entwässe- lungsübergänge in die freie Landschaft rung von Überschwemmungswiesen, zu erhalten. feuchten Wiesen und Weiden, Streu- wiesen und Sumpfdotterblumenwie- sen (sonstige Feuchtgebiete). § 4 Verbote, (2) In den Kernzonen ist darüber hinaus Befreiungen verboten: 1. die wesentliche Änderung der in Ab- (1) In dem Landschaftsschutzgebiet sind satz 1 Satz 2 Nr. 1 genannten Anla- alle Handlungen verboten, die den Cha- gen und deren Baunutzungsänderung, rakter des Gebietes verändern können auch, wenn die Änderung oder Errich- oder dem besonderen Schutzzweck zuwi- tung keiner baurechtlichen Genehmi- derlaufen, insbesondere, wenn sie den gung oder Anzeige bedarf sowie die Naturhaushalt schädigen, den Naturgenuß Anlage von sonstigen Plätzen bis zu beeinträchtigen oder das Landschaftsbild 300 m², verunstalten können. 2. die Errichtung oder wesentliche Ände- Insbesondere ist verboten: rung von freistehenden Einfriedigun- gen und Einzäunungen in anderer als 1. die Errichtung von baulichen Anlagen der für die Weidetierhaltung üblichen auf baulich bisher nicht genutzten und von Forst- oder Baumschulkultu- Grundflächen sowie die Anlage von ren in anderer als für diese üblichen Straßen, Wegen, Bahnanlagen und sowie in einer nicht landschaftstypi- sonstigen Verkehrsflächen mit Deck- schen Art, schichten, 3. die Gewinnung von oberflächennahen 2. die Anlage von Flug-, Lager-, Ausstel- Bodenschätzen oder Vornahme sons- lungs-, Camping-, Golf-, Sport- und tiger Abgrabungen, Aufschüttungen, Bootsliegeplätzen, Badestellen und Ausfüllungen, Auf- oder Abspülungen Stegen sowie von sonstigen Plätzen sowie die Bodengestalt auf andere Art über 300 m², wesentlich zu verändern,

3. die Errichtung oder wesentliche Ände- 4. die Verlegung von oberirdischen oder Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

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unterirdischen Versorgungs- oder Kennzeichnungen, Entsorgungsleitungen außerhalb des Straßenkörpers sowie von Material- 12. die Aufstellung von Zelten oder transportleitungen und sonstigen Lei- Wohnwagen/Wohnmobilen außer- tungen, ausgenommen elektrische halb der dafür bestimmten Plätze Weidezäune und Rohrleitungen zur nach Maßgabe des § 36 LNatSchG. Bewässerung landwirtschaftlicher Flä- chen und für die Versorgung von Wei- (3) Die untere Naturschutzbehörde kann devieh, von den Verboten des Abs. 1 und Abs. 2 nach Maßgabe des § 54 Abs. 2 LNatSchG 5. Grünland umzubrechen, mit Ausnah- Befreiungen erteilen. me der Nutzung als Wechselgrünland. Wechselgrünland im Sinne dieser (4) Beschränkungen, Verbote und Gebote Verordnung ist mehr- oder langjährig nach dem Bundesnaturschutzgesetz, dem genutztes und angesätes Grünland, LNatSchG und sonstigen Rechtsvorschrif- das im Wechsel mit ein- bis höchstens ten bleiben unberührt. fünfjährigem Ackerbau kombiniert wird, § 5 6. der Wechsel einer mind. fünfjährigen Genehmigungsbedürftige Handlungen, Grünlandnutzung in eine andere Ausnahmen landwirtschaftliche Nutzungsart oder -form, (1) Nach Maßgabe des § 54 Abs. 1 LNatSchG kann die untere Naturschutz- 7. die Durchführung von Veranstaltun- behörde Ausnahmen für folgende ge- gen außerhalb öffentlicher Verkehrs- nehmigungsbedürftige Handlungen zu- flächen, die mit erheblichem Lärm lassen, soweit sich dies mit dem Schutz- verbunden sind oder auf andere Wei- zweck nach § 3 Abs. 2 und den besonde- se die Ruhe der Natur oder den Na- ren Schutzzielen des § 3 Abs. 3 verein- turgenuß stören können (z.B. durch baren läßt: Flugmodelle, motorsportliche Veran- 1. die Errichtung, Anlage und wesentli- staltungen, Bereiten von Geländestre- che Änderung der in § 4 Abs. 1 Satz cken), 2 Nr. 1 genannten Vorhaben soweit diese mit Zweck und Funktion der all- 8. die Neuanlage von Weihnachtsbaum- gemeinen, naturbezogenen Erho- und Schmuckreisigkulturen außerhalb lungsnutzung dienen, des Waldes, 2. die Beseitigung von Gebüschbestän- 9. die Neuanlage von gärtnerischen Kul- den außerhalb des Waldes sowie von turflächen (Hobbygärten) mit Alleen, Feld- und Ufergehölzen, Ausnahme von Flächen, die der ord- nungsgemäßen landwirtschaftlichen 3. die Neuschaffung oder Beseitigung Bodennutzung dienen, vom Landeswassergesetz erfaßter sowie ausgenommener Gewässer mit 10. die erstmalige Aufforstung bisher nicht Ausnahme von Anlagen zur Fisch- als Wald genutzter Grundflächen, die zucht und gewerblich betriebenen Umwandlung von Wald und die Besei- Angelteichen, tigung von Parkanlagen und Baum- gruppen. Das gleiche gilt für die Auf- 4. forstung von Grünland innerhalb des ─ die Errichtung oder wesentliche Waldes, Änderung von Anlagen in und an oberirdischen Gewässern, 11. die Aufstellung oder Anbringung von Plakaten, Automaten, Bild- oder ─ die wesentlichen Veränderung Schrifttafeln mit Ausnahme amtlicher von oberirdischen Gewässern und Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

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deren Ufer, 4. die Verlegung von oberirdischen o- ─ Benutzungen von oberirdischen der unterirdischen Versorgungs- o- Gewässern, die über den Ge- der Entsorgungsleitungen außerhalb mein-, Eigentümer- oder Anlie- des Straßenkörpers sowie von Mate- gergebrauch hinausgehen (z.B. rialtransportleitungen und sonstigen Entnehmen, Ableiten, Aufstauen, Leitungen, ausgenommen elektri- Absenken, Einbringen und Einlei- sche Weidezäune und Rohrleitungen ten von Stoffen), sofern dadurch zur Bewässerung landwirtschaftlicher der Wasserstand, der Wasserab- Flächen und für die Versorgung von fluss, die Gewässergüte oder die Weidevieh, Fließgeschwindigkeit nicht nur unerheblich verändert wird, 5. die Neuanlage von Weihnachts- baum- und Schmuckreisigkulturen 5. die Beseitigung oder wesentliche außerhalb des Waldes, Veränderung von landschaftsbestim- menden Einzelbäumen, insbesondere 6. die Neuanlage von gärtnerischen Kul- mit einem Stammumfang von mehr turflächen (Hobbygärten) mit als 150 cm in 1 m Höhe Ausnahme von Flächen, die der ord- über dem Erdboden. nungsgemäßen landwirtschaftlichen Bodennutzung dienen, (2) In der Randzone können außerdem nach Maßgabe des Abs. 1 für folgende 7. die erstmalige Aufforstung bisher nicht genehmigungsbedürftige Handlungen als Wald genutzter Grundflächen, die Ausnahmen zugelassen werden: Umwandlung von Wald und die Besei- tigung von Parkanlagen und Baum- 1. die wesentliche Änderung der in § 4 gruppen. Das gleiche gilt für die Auf- Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 genannten Anla- forstung von Grünland innerhalb des gen sowie für die Errichtung nach § 35 Waldes, des Baugesetzbuches bevorrechtigt im Außenbereich zulässige bauliche 8. die Errichtung oder wesentliche Än- Anlagen und deren Baunutzungsän- derung von freistehenden Einfriedi- derung, auch wenn die Änderung oder gungen und Einzäunungen in ande- Errichtung keiner baurechtlichen Ge- rer als der für die Weidetierhaltung nehmigung oder Anzeige bedarf, üblichen und von Forst- oder Baum- schulkulturen in anderer als für diese 2. die Gewinnung von oberflächenna- üblichen sowie in einer nicht land- hen Bodenschätzen oder Vornahme schaftstypischen Art, sonstiger Abgrabungen, Aufschüt- tungen, Ausfüllungen, Auf- oder Ab- 9. die Durchführung von Veranstaltun- spülungen sowie die Bodengestalt gen außerhalb öffentlicher Verkehrs- auf andere Art wesentlich zu verän- flächen, die mit erheblichem Lärm dern, wenn die betroffene Bodenflä- verbunden sind oder auf andere Wei- che mehr als 1.000 m² oder die zu se die Ruhe der Natur oder den Na- verbringende Menge mehr als 30 m³ turgenuß stören können (z.B. durch beträgt. In dem gekennzeichnetem Flugmodelle, motorsportliche Veran- Vorranggebiet für die Rohstoffgewin- staltungen, Bereiten von Geländestre- nung bedarf es keiner Ausnahme cken), soweit diese trotzdem naturver- nach dieser Verordnung, träglich sind,

3. die wesentliche Änderung der in § 4 10. die Aufstellung von Zelten oder Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 genannten Anla- Wohnwagen/Wohnmobilen außer- gen sowie die Errichtung von sonsti- halb der dafür bestimmten Plätze gen Plätzen unter 300 m², ohne die nach Maßgabe des § 36 LNatSchG, in § 6 Nr. 3 genannten Plätze, Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

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11. die Aufstellung oder Anbringung von lich zugelassene Maßnahmen und Plakaten, Automaten, Bild- oder Kennzeichnungen, Schrifttafeln mit Ausnahme amtlicher Kennzeichnungen. 9. die erforderlichen Maßnahmen zur Erhaltung und Sicherung der Straßen, Wege und Plätze unter Beachtung § 6 des § 12 Abs. 1 LNatSchG; nicht zu- Zulässige Handlungen lässig ist die Verwendung von was- sergefährdenden, auswasch- oder Als zulässige Handlungen sind erlaubt auslaugbaren Materialien,

1. die im Sinne des Bundesnaturschutz- 10. die ordnungsgemäße Ausübung des gesetzes ordnungsgemäße land-, Jagdrechtes und des Jagdschutzes forst- und fischereiwirtschaftliche so- nach den maßgeblichen jagdrechtli- wie erwerbsgärtnerische Bodennut- chen Bestimmungen, zung, 11. die Durchführung von Schutz-, Pfle- 2. die Anlage notwendiger Erschlie- ge- und Entwicklungsmaßnahmen ßungsanlagen für die nach dieser und der Umgebungsschutz an ar- Verordnung zugelassenen oder zu- chäologischen Denkmalen unter Be- lassungsfreien Vorhaben sowie die achtung des § 16 Abs. 9 LNatSchG. notwendige Anlage von Wegen die unmittelbarer Bestandteil der ord- nungsgemäßen landwirtschaftlichen § 7 Bodennutzung sind, wenn diese mit Antragsunterlagen, wassergebundener Kies- oder Schot- zuständige Behörde terdecken angelegt werden, Ausnahmen und Befreiungen sind bei der 3. die Errichtung von nicht befestigten, Landrätin/dem Landrat des Kreises Pin- landwirtschaftlich genutzten Plätzen neberg als untere Naturschutzbehörde bis zu einer Größe von 300 m², schriftlich zu beantragen. Der Antrag muß alle zur Beurteilung erforderlichen 4. die ordnungsgemäße Deichunterhal- Angaben enthalten; hierzu gehören auch tung und -sicherung, Pläne und Beschreibungen.

5. die Unterhaltung von Gewässern und Die Entscheidungen ergehen von der Gewässerrändern, soweit sie den Zie- unteren Naturschutzbehörde unter Be- len des Naturschutzes im Sinne des § achtung des § 21c LNatSchG. 1 LNatSchG Rechnung trägt,

6. bestehende Nutzungen im Rahmen des § 63 Bundesnaturschutzgesetz § 8 und sonstige, rechtmäßig ausgeübte Gebote, Nutzungen zum Zeitpunkt des Inkraft- Maßnahmen des Naturschutzes tretens dieser Verordnung, Die untere Naturschutzbehörde kann 7. die von den zuständigen Natur- schutzbehörden zu bestimmenden 1. zur Erhaltung, Wiederherstellung oder Maßnahmen zur Gewährleistung des Entwicklung der Leistungs- und der Schutzzweckes im Sinne des § 3 ein- Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts, schließlich der hierfür erforderlichen der Regenerationsfähigkeit oder der Schutz- und Entwicklungsmaßnah- Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, men, 2. wegen der Vielfalt, Eigenart und Schönheit oder der besonderen kultur- 8. behördlich angeordnete oder behörd- Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg

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historischen Bedeutung der Landschaft bestehender Verordnungen oder 3. wegen ihrer besonderen Bedeutung für (1) Die Verordnung tritt am Tage nach die naturverträgliche Erholung ihrer Verkündung in Kraft. nach Anhörung des Eigentümers oder (2) Mit Inkrafttreten dieser Verordnung des Nutzungsberechtigten die erforderli- tritt die Kreisverordnung zum Schutze chen Maßnahmen des Naturschutzes von Landschaftsteilen im Kreise Pinne- unter den Voraussetzungen des § 21 b berg vom 31. Oktober 1969 (Amtsblatt LNatSchG festlegen. Schl.-H./AAz. S. 277) i.d.F. der 6. Ände- rungsverordnung vom 22. Oktober 2001, soweit sie das in § 2 dieser Verordnung § 9 beschriebene Gebiet betrifft, außer Kraft. Ordnungswidrigkeiten Die vorstehende Verordnung wird hiermit (1) Ordnungswidrig nach § 57 Landesna- ausgefertigt und ist zu verkünden. turschutzgesetz handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig Pinneberg, den 20.11.2006.

1. ohne die erforderliche Befreiung ei- nem Verbot nach § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 7 oder Abs. 2 Nr. 1 bis 12 Kreis Pinneberg zuwiderhandelt oder ohne die erfor- Der Landrat derliche Ausnahme Handlungen nach als untere Naturschutzbehörde § 5 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 oder Abs. 2 Nr. 1 bis 11 vornimmt (§ 57 gez. Dr. Wolfgang Grimme Abs. 1 Nr. 1 LNatSchG),

2. Auflagen, die mit einer Zulassung, Genehmigung oder Befreiung nach dieser Verordnung verbunden sind, nicht, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig erfüllt, soweit diese Maß- nahmen auf die Bußgeldvorschrift verweisen (§ 57 Abs. 1 Nr. 2 LNatSchG).

(2) Ordnungswidrigkeiten nach Abs. 1 Nr. 1 können gem. § 57a Abs. 1 Nr. 1 Lan- desnaturschutzgesetz mit einer Geld- buße bis zu € 50.000,--, nach Abs. 1 Nr. 2 gem. § 57a Abs. 1 Nr. 2 Landesna- turschutzgesetz mit einer Geldbuße bis zu € 5.000,-- geahndet werden.

(3) Gegenstände, die zur Begehung einer Ordnungswidrigkeit nach Abs. 1 ge- braucht worden oder bestimmt gewesen sind, können eingezogen werden.

§ 10 Inkrafttreten, Außerkrafttreten Der Landrat Untere Naturschutzbehörde Übersichtskarte Anlage zur Kreisverordnung über das Landschaftsschutzgebiet LSG 08 " Mittlere Pinnau " Legende : Gemeindegrenze LSG / Randzone LSG / Kernzone Vorranggebiet für Rohstoffabbau

M 1:25.000 Pinneberg, den 20.11.2006 gez. Dr. Wolfgang Grimme Mit Genehmigung des Landesvermessungsamtes Schleswig-Holstein

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