„Buttermoor / Butterbargsmoor“
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Naturschutzgebiet Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere Das Buttermoor ist ein sehr empfindlicher und störungs- anfälliger Lebensraum mit seltenen Feucht- und Trock- „Buttermoor / enstandorten. Eine große Bedeutung hat das Butter- moor auch als Rückzugsgebiet und Lebensraum für Butterbargsmoor“ viele Arten, die früher weit verbreitet waren, heute jedoch aus der intensiv genutzten Umgebung ver- drängt werden. Der besondere Artenreichtum dieses Gebietes konnte zum Beispiel anhand von über 500 Schmetterlingsarten, 66 Stechimmenarten (Wildbienen etc.), 58 Arten Schwebfliegen und 20 Libellenarten belegt werden. Spiegelfleck-Dickkopffalter, Heidelauf- käfer, die stark gefährdeten Libellenarten Kleine Moosjungfer und Torf-Moos-Jungfer kommen noch im Der Sonnentau ist eine „fleischfressende” Pflanze. An den Buttermoor vor, ebenso wie Kurzflügelige Schwert- klebrigen Blütenfäden bleiben Insekten hängen und werden an-schließend „verspeist”. schrecke und kurzflügelige Beißschrecke. Durch Schutz- bzw. Regenerationsmaßnahmen sollen vogel aus dem Buttermoor– ein Brutvogelbestand von gefährdete Vogelarten, Fledermäuse, Reptilien, Amphi- internationaler Bedeutung. Ein wirksamer, großräu- bien und andere Grup- miger Schutz des Gebietes zusammen mit anderen pen geschützt oder Lebensräumen (Biotopverbund) und die Vermeidung wieder angesiedelt von Störungen kann jedoch dazu beitragen, den ver- werden. So leben heu- bliebenen Artenbestand zu erhalten (z. B. Krickente, te beispielsweise noch Kiebitz, Bekassine, Wasserralle etc.) und die Wie- Arten wie Moorfrosch, deransiedlung anderer Arten ermöglichen. Auch für Grasfrosch, Wasser- Rastvögel hat ein derartiges Schutzgebiet in Groß- frosch, Waldeidechse, Ringelnatter und Blind- schleiche im Butter- Die Gemeine Binsenjungfer (Lestes moor. 4 Fledermausar- sponsa) siedelt sich an den ten nutzen das Gebiet Wasserflächen im Moor an. aufgrund seines Insek- tenreichtums als Jagd- revier. Seltene Pflanzen wie z. B. Weißes Schnabel- ried, Krähen- und Moosbeere, Sonnentau, Sumpfporst, Fieberklee und Gagelstrauch kommen hier vor. Kreis Pinneberg Rastplatz für Rohrdommel und Kranich Im Laufe der letzten Jahrzehnte vor Beginn der Natur- in Zusammenarbeit mit dem schutzmaßnahmen verschwanden viele Brutvogelar- ten wie z. B. Birkwild, Sumpfohreule, Raubwürger, Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten Im Sommer erscheinen die Wollgrasflächen im Buttermoor Trauerseeschwalbe, Seggenrohrsänger, Ziegenmelker, weiß. Der Fruchtstand des Wollgrases ist sehr auffällig und hat des Landes Schleswig-Holstein Wiedehopf, Bruchwasserläufer und Großer Brach- der Pflanze diesen Namen gegeben. wenigen Stellen findet man heute erhöhte Torfsockel. flächen werden extensiv als Feuchtgrünland genutzt, Das Moor weist eine Vielfalt von unterschiedlichen das heißt, dass sie nach Abschluss der Wiesen- Lebensräumen auf: Feuchte Flächen, wo sich das vogelbrut beweidet oder gemäht werden. Seit dem Hochmoor durch Torfwachstum allmählich wieder 14. 12. 1992 steht das Kerngebiet des Buttermoors nachbilden kann, Anmoorbereiche mit Glockenheide unter Naturschutz* und wird vom Landesjagdver- und Pfeifengras und niedermoorartige Schilfflächen. band betreut. Ansprechpartner ist Detlef Kleinwort Außerdem findet man im Buttermoor einen durch Ab- Telefon: 04103/87710, Fax: 04103/818861 torfung entstandenen See, Birken- und Kiefern- *(LVO v. 14.12.1992, GVO-Blatt S-H S. 18) bestände, trockene Bereiche mit Besenheide sowie Dünenausläufer. Die ursprünglichen Moorflächen wurden während der letzten hundert Jahre besonders durch Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung sehr stark reduziert. Das Moorfroschmännchen färbt sich im Frühjahr zur Das Moor ist zudem noch von einer Reihe Grün- Paarungszeit bläulich. landflächen durchsetzt. Seit 1983 wurden schließlich Regenerationsmaßnahmen zur Sicherung des Butter- stadtnähe eine besondere Bedeutung. So konnten hier schon Arten wie Brachvogel, Rohrdommel u. v. a. als Nahrungsgäste beobachtet werden. Rest einer früheren Moor- und Heidelandschaft Das cirka 105 Hektar große Buttermoor, das aus den Teilen Butterbargsmoor, Ohlen Kuhlenmoor und Butter- Der Fieberklee liebt die Feuchtigkeit. Er kommt auf feuchtem Grünland, Sumpfwiesen und Moorflächen vor. moor besteht, liegt in dem Dreieck zwischen Holm, Pinneberg-Waldenau und Wedel. Das Buttermoor ist neben dem Schnakenmoor, den Holmer Sandbergen Um den im Buttermoor vorkommenden und z. T. und dem Appener Moor Rest einer noch vor etwa 100 verdrängten Pflanzen und Tieren den Lebensraum Jahren großräumig zusammenhängenden Moor- und zu sichern und den Erfolg der Regenerationsmaß- Heidelandschaft. Es gehört zu den nährstoffarmen Hei- nahmen nicht zu gefährden, ist es im Buttermoor demooren mit hochmoortypischen Pflanzen. Eine fla- – wie in allen Naturschutzgebieten – verboten, che Mulde mit einer abflusslosen Senke aus Ge- Pflanzen mitzunehmen und Tiere zu fangen. Bitte schiebelehm führte nach der Eiszeit infolge von Im August blüht die Glockenheide, die wenigen Heideflächen bleiben Sie auf den Wegen und leinen Sie Ihren im Buttermoor färben sich dann rötlich. Verlandungsprozessen zur Moorbildung. Am Süd- Hund an. Der Tritt in ein Torfmoorpolster hinter- lässt auch nach Jahren noch Spuren. Durch Ihr westrand des Gebietes wurden Flugsande als Dü- moores durchgeführt. Die Pfeifengras- und Heide- rücksichtsvolles Verhalten leisten Sie einen nenausläufer abgelagert. flächen wurden gemäht, alte Entwässerungsgräben Beitrag zum Naturschutz. verfüllt und Gehölze teilweise entfernt. Die Hochmoor bildet sich allmählich wieder nach Grünlandflächen am Rand des Moores wurden mit Herausgeber: Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, Naturschutzbehörde Das Buttermoor war früher im östlichen Teil ein typi- Hilfe der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes sches Hochmoor. Bäuerlicher Torfstich und Plagghieb erworben, um eine Pufferzone zu entwickeln. Das Schleswig-Holstein haben jedoch zum weitgehenden Abbau der ohnehin Fotos: Lothar Stange, Horst Buchholz, Hans-Jürgen Raddatz Moor kann so vor negativen Einflüssen geschützt und Stand: 3/2001 – 3. Auflage – geringmächtigen Torfdecken geführt. Nur noch an wiedervernässt werden. Die Wiesen- und Weiden- Druck auf chlorfrei gebleichtem Papier .