LSG 04 „Pinneberger Elbmarschen“ Kreisverordnung Über Das Land
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Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg LSG 04 „Pinneberger Elbmarschen“ Seite 1 Kreisverordnung über das Land- im wesentlichen gegliedert durch die Krü- schaftsschutzgebiet „Pinneberger Elb- ckau und die Pinnau. Abgegrenzt wird das marschen“ (LSG 04) im Kreis Pinneberg Landschaftsschutzgebiet im Norden vom 29.03.2000. -im Gemeindegebiet Raa-Besenbek- durch die Kreisgrenze zum Kreis Stein- Aufgrund des § 18 Abs. 1 des Gesetzes burg, im Westen durch die Naturschutzge- zur Neufassung des Landschaftspflegege- biete „Eschschallen im Seestermüher Vor- setzes (Gesetz zum Schutz der Natur land“ sowie „Haseldorfer Binnenelbe mit -Landesnaturschutzgesetz- LNatSchG) Elbvorland“, im Osten durch den Geest- vom 16. Juni 1993 (GVOBl. Schl.-H. 1993, hang entlang der Bundesstraße Seite 215) in der z.Zt. gültigen Fassung B 431 zwischen Elmshorn und Wedel und wird verordnet: im Süden durch das Stadtgebiet Wedels. In der dieser Verordnung als Anlage bei- § 1 gefügten Übersichtskarte im Maßstab Erklärung zum Landschafts- 1 : 50.000 ist das Landschaftsschutzgebiet schutzgebiet grün und rot unterlegt dargestellt. Bei die- ser Übersichtskarte handelt es sich um (1) Das in § 2 näher bezeichnete Gebiet in einen verkleinerten Auszug aus der topo- den Gemeinden Raa-Besenbek, Seester- graphischen Karte. mühe, Seester, Klein Nordende, Groß Das Landschaftsschutzgebiet ist in zwei Nordende, Neuendeich, Moorrege, Heist, Zonen (Kern- und Randzone) unterteilt. Holm, Haseldorf, Haselau und Hetlingen Die Lage der Schutzzonen und die ge- und den Städten Elmshorn, Uetersen und naue Abgrenzung ergibt sich aus der Wedel wird zum Landschaftsschutzgebiet Abgrenzungskarte. erklärt. (3) Die genaue Grenze der Randzone des (2) Das Landschaftsschutzgebiet wird mit Landschaftsschutzgebietes ist in drei Ab- der Bezeichnung „Pinneberger Elbmar- grenzungskarten -Karte Nr. 1 bis Nr. 3- im schen" unter Nr. 4 in das beim Landesamt Maßstab 1 : 10.000 grün eingetragen. Alle für Natur und Umwelt -obere Naturschutz- entsprechend markierten Bereiche bilden behörde- geführte Naturschutzbuch einge- die Randzone. Die genaue Grenze der tragen. Das Naturschutzbuch kann bei der Kernzone des Landschaftsschutzgebietes örtlich zuständigen unteren sowie bei der ist in den in Satz 1 genannten drei Ab- oberen Naturschutzbehörde eingesehen grenzungskarten im Maßstab 1 : 10.000 werden. rot eingetragen. Alle entsprechend mar- kierten Bereiche bilden die Kernzone. § 2 Schutzgegenstand (4) Die Ausfertigungen der Karten sind bei der Landrätin/dem Landrat des Kreises (1) Das Landschaftsschutzgebiet ist rund Pinneberg als untere Naturschutzbehörde 9.400 ha groß und umfaßt die Gemar- in 25421 Pinneberg verwahrt. Diese Kar- kungsteile Elmshorn, Raa-Besenbek, ten sind Bestandteil dieser Verordnung. Seestermühe, Seester, Klein Nordende, Groß Nordende, Uetersen, Neuendeich, Weitere Karten sind bei der/dem Amtsvor- Moorrege, Heist, Holm, Haselau, Hasel- steher/in des Amtes Elmshorn-Land in dorf, Hetlingen, Wedel und Schulau. 25335 Elmshorn, des Amtes Moorrege in 25436 Moorrege, des Amtes Haseldorf in (2) Das Gebiet liegt im westlichen Teil des 25489 Haseldorf, der Stadt Elmshorn in Kreises Pinneberg in den Gemeinden 25335 Elmshorn, der Stadt Uetersen in Raa-Besenbek, Seestermühe, Seester, 25436 Uetersen und der Stadt Wedel in Klein Nordende, Groß Nordende, Neuen- 22880 Wedel niedergelegt. deich, Moorrege, Heist, Holm, Haseldorf, Die Verordnung und die Karten können bei Haselau und Hetlingen und den Städten diesen Behörden während der Dienststun- Elmshorn, Uetersen und Wedel und wird den eingesehen werden. Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg LSG 04 „Pinneberger Elbmarschen“ Seite 2 (5) Die Verordnung und die Karten sind Das Gebiet der Kernzone umfaßt die ein- mit der Bezeichnung „Pinneberger Elb- gedeichten tidebeeinflußten Bereiche der marschen“ unter Nummer H 200- Pinnau, Krückau, Hetlinger und Haseldor- 152.3▌2221 in das Bestandsverzeichnis fer Binnenelbe und der Wedeler Au sowie des Kreisarchivs aufgenommen. weitere Flächen zwischen dem Natur- schutzgebiet „Haseldorfer Binnenelbe mit § 3 Elbvorland“ und dem Mitteldeich soweit Schutzzweck diese innerhalb des Geltungsbereiches liegen. Ausgenommen sind die Flächen (1) Das Landschaftsschutzgebiet umfaßt des Hetlinger Klärwerkes, der „Hetlinger den Bereich der drei Marschengebiete Schanze“ und die direkte Umgebung vor- Seestermüher, Haseldorfer und Wedeler handener Bebauung sowie die Bebauung Marsch des Kreises Pinneberg mit Aus- selbst. nahme der in diesem Bereich existieren- Die Kernzone als vernetzendes Element den Naturschutzgebiete und den bebauten zur Randzone fungiert als besondere Puf- Ortslagen. ferfläche zu Naturschutz- und internationa- Das Gebiet wird naturgegeben durch die len Schutzgebieten. tidebeeinflußten Fließgewässer Pinnau, Die wechselfeuchten Dauergrünlandflä- Krückau, Wedeler Au sowie Haseldorfer chen haben durch ihre extensivere Nut- Binnenelbe gegliedert und durch den zung eine einzigartige Bedeutung für den geomorphologisch bedeutsamen Über- Artenschutz. gang zur Geest begrenzt. Die Ufer der Gewässer werden ab- Während die Marsch überregionale Be- schnittsweise durch randbegleitende Ge- deutung für Rast- und Zugvögel hat, bie- hölze und Röhricht gesäumt. ten die Gewässer Lebensraum für zahlrei- che Fischarten. Randzone Das marschtypische Landschaftsbild zeigt Die die Kernzone umgebenden Flächen sich in der Abwechslung von Deichen und mit den Bereichen, in denen eine intensive Gräben sowie langgezogenen Straßendör- landwirtschaftliche Nutzung vorherrschend fern, mit deren z.T. auf Wurten gelegenen ist sowie Gehöftanlagen innerhalb der Höfen. Kernzone, bilden die Randzone. Die Zu den typischen Nutzungsformen dieser Randzone wird des weiteren durch eine Kulturlandschaft gehören Obstanbau, Res- Vielzahl von Entwässerungsgräben mit te von Bandholzkulturen, Weideland mit dem dafür typischen Relief und tief einge- der charakteristischen Beet- und Grüp- schnittenen Hauptwettern bestimmt. penstruktur und Ackerflächen. Durch die Größe des Einzugsgebietes Ebenso zählen Feldgehölze und Einzel- und die Nähe des Elbstromes kommt der bäume dazu. Das Gebiet weist nur einen naturbezogenen Erholung insbesondere geringen Waldanteil auf. in diesem Bereich eine herausragende Die beim Deichbau entstandenen Wasser- Bedeutung zu. flächen werden größtenteils als Angeltei- che genutzt. (2) Schutzzweck ist es, diesen Naturraum Darüber hinaus kommt dem gesamten 1. zur Erhaltung, Wiederherstellung und Gebiet eine besondere Bedeutung für die Entwicklung der Funktionsfähigkeit überregionale Erholung zu. des Naturhaushalts, der Regenerati- onsfähigkeit und der Nutzungsfähig- Innerhalb des Gebietes befinden sich Eig- keit der Naturgüter, nungsräume für Windenergieanlagen. 2. wegen der Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes und wegen seiner besonderen kulturhisto- Das Landschaftsschutzgebiet ist in zwei rischen Bedeutung und Zonen -die Kern- und die Randzone- un- 3. wegen seiner besonderen Bedeutung terteilt, welche sich wie folgt darstellen: für die naturverträgliche Erholung Kernzone Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Moltkestraße 10, 25421 Pinneberg LSG 04 „Pinneberger Elbmarschen“ Seite 3 unter Berücksichtigung der ordnungsge- 2.7 die Landschaft für die naturbezogene mäßen landwirtschaftlichen Nutzung zu Erholung zu erhalten und zu entwickeln, sichern und soweit erforderlich im Sinne des Landschaftsschutzes zu entwickeln. 2.8 vorhandene Wälder und Feldgehölze und auch Einzelbäume zu erhalten. (3) Unabhängig davon gilt als besonderes Schutzziel, § 4 Verbote, 1. in der Kernzone Befreiungen 1.1 die tidebeeinflußten Fließgewässer, (1) In dem Landschaftsschutzgebiet sind orientiert an ihrem ursprünglichen, natur- alle Handlungen verboten, die den Cha- nahen Zustand, zu erhalten und zu entwi- rakter des Gebietes verändern können ckeln, oder dem besonderen Schutzzweck zuwi- derlaufen, insbesondere, wenn sie den 1.2 einen durchgängigen, natürlich ausge- Naturhaushalt schädigen, den Naturgenuß prägten Uferrandstreifen zu entwickeln, beeinträchtigen oder das Landschaftsbild verunstalten können. 1.3 die Freizeitnutzung, insbesondere Sportbootnutzung, auf vorhandene Berei- Insbesondere ist verboten: che zu konzentrieren, 1. die Errichtung von baulichen Anlagen 1.4 die Nutzungsform des Dauergrünlan- auf baulich bisher nicht genutzten des aus Gründen des Artenschutzes zu Grundflächen, Straßen, Wege, Bahnan- erhalten bzw. auszuweiten und zu entwi- lagen und sonstige Verkehrsflächen mit ckeln und die Bewirtschaftung des festem Belag anzulegen, ausgenom- Feuchtgrünlandes zu extensivieren. men Windenergieanlagen, 2. die Errichtung oder wesentliche Ände- 2. in der Randzone rung von Windenergieanlagen, ausge- nommen in den gekennzeichneten Vor- 2.1 die offenen, zusammenhängenden ranggebieten für Windenergienutzung, Grünlandbereiche für das Landschaftsbild zu erhalten, 3. die Anlage von Flug-, Lager-, Ausstel- lungs-, Camping-, Golf-, Sport- und 2.2 diese charakteristische Kulturland- Bootsliegeplätzen, Badestellen und schaftsform für die Eigenart und Schönheit Stegen sowie sonstigen Plätzen, mit des Landschaftsbildes zu erhalten, Ausnahme von nichtbefestigten, land- wirtschaftlich genutzten Plätzen bis zu 2.3 den Marschbereich mit seiner charak- einer Größe von 300 m², teristischen Beet- und Grüppenstruktur sowie dem geomorphologisch bedeutsa- 4. die Gewinnung von oberflächennahen men Übergang zur Geest zu erhalten, Bodenschätzen