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"In Zukunft !" – Leitbild und Handlungsprogramm für die Samtgemeinde Marklohe

Auftraggeber

Samtgemeinde Marklohe

Samtgemeindebürgermeister Detlev Kohlmeier Rathausstraße 14 31608 Marklohe Tel.: 05021/6025-0 Fax: 05021/6025-60 E-Mail: [email protected] Internet: www.marklohe.de

Auftragnehmer

KoRiS – Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung

Dipl.-Ing. Dieter Frauenholz (Projektleitung) Dipl.-Ing. Peter Müller Dipl.-Umweltwiss. Anja Myzinski Cand. Dipl. Raum- und Umweltplanerin Maren Schmidt Im Technologie Centrum Hannover Vahrenwalder Str. 7 30165 Hannover Tel.: 0511/9357-150 Fax: 0511/9357-152 E-Mail: [email protected] Internet: www.koris-hannover.de

Beitrag der Kinder- und Jugendbeteiligung (Kap. 6.3)

Fachdienst Jugendarbeit und Sport des Landkreises /

Klaus Borck Kreishaus am Schloßplatz 31582 Nienburg Tel.: 05021/967-319 Fax: 05021/967-49 E-Mail: [email protected] Internet: www.landkreis-nienburg.de

VORWORT

Vorwort „Ach der Mensch so häufig irrt... und nie recht weiß, was kommen wird.“ So hat es einst Wilhelm Busch formuliert, und ich glaube nicht nur für ihn und mich ist die Zukunft mit all ihrer Ungewissheit ein spannendes Thema. Und es ist bei weitem nicht die Neugierde allein, die uns umtreibt, sondern, liebe Bürgerinnen und Bürger in der Samtgemein- de Marklohe, es ist vor allem auch der Wunsch, Entwicklungen der Zukunft mit zu gestalten, sich vorzubereiten, bereit zu sein: Dafür können wir etwas tun! Ich glaube viele von Ihnen, die sich im Laufe des vergangenen Jahres an der gemeinsamen Arbeit an unserem Leitbild und Handlungsprogramm "In Zukunft Marklohe!" beteiligt haben, haben so gedacht. Sie wollen nicht alles dem Zufall oder anderen überlassen, schon gar nicht ihre Zukunft. Sie wollen ihr Umfeld selber gestalten und Weichen stellen. Männer und Frauen mit Ideen und mit Lust am Gedankenaustausch haben in etlichen Stunden der Gruppenarbeit und der konstruktiven Diskussion wichtige Vorstellungen und Ziele entwickelt, die Grundlage für anstehende kommunale und bürgerschaftliche Aktivitäten sein können. Für diese Bereitschaft sich einzubringen, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken. Bei allen, die mitdiskutiert, die Vorschläge eingebracht und die ihre Kritik formuliert haben. Sie haben etwas Wichtiges geschaffen! Mein Dank gilt außerdem dem Büro KoRiS mit Herrn Frauenholz und Frau Myzinski an der Spitze, die uns über das ganze Jahr kompetent und engagiert begleitet haben, den Grund- schulen in der Samtgemeinde, der Realschule Marklohe sowie der Hauptschule Liebenau, die gemeinsam mit dem FD Jugendarbeit des Landkreises Nienburg für die Kinder- und Jugend- beteiligung an diesem Projekt verantwortlich zeichnen, sowie den Helferinnen und Helfern, die uns an den jeweiligen Veranstaltungsorten umsorgt haben. Auch der e.on avacon sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt für die Finanzierung unseres Gutachtens zur demo- grafischen Entwicklung in der Samtgemeinde Marklohe, das Ausgangspunkt und Grundlage für den einjährigen Prozess war. Jetzt wünsche ich mir, dass wir weitermachen und an das Erreichte anknüpfen können, dass z.B. die Projektgruppen, die ihre Einzel- themen schon vertieft haben, ihre Arbeit fortsetzen. Auch alle anderen, die schon dabei waren und die, die sich lieber jetzt erst für ein konkretes Projekt engagieren wollen, möchte ich ausdrücklich ermutigen, "dran zu bleiben". Von der Vision zur Idee zum Projekt! Warten Sie nicht auf andere – nehmen Sie sie einfach mit. Und dann gestalten wir gemeinsam die Zukunft Marklohe!

Es grüßt Sie herzlich

Samtgemeindebürgermeister

INHALT

Inhalt

1 Einleitung und Prozess...... 1 1.1 Anlass und Zielsetzung ...... 1 1.2 Prozessverlauf ...... 2 2 Kurzzusammenfassung des Pestel-Gutachtens ...... 4 3 Stärken und Schwächen der Samtgemeinde Marklohe ...... 7 4 Herausforderungen für die Samtgemeinde Marklohe ...... 11 5 Leitbild und Ziele ...... 16 5.1 Wirtschaft und Siedlung/Infrastruktur ...... 17 5.2 Zusammenleben/Soziale Versorgung und Bildung ...... 19 6 Handlungsprogramm ...... 21 6.1 Wirtschaft und Siedlung/Infrastruktur ...... 21 6.1.1 Leitprojekte...... 21 6.1.2 Projektpool ...... 27 6.2 Zusammenleben/Soziale Versorgung und Bildung ...... 29 6.2.1 Leitprojekte...... 29 6.2.2 Projektpool ...... 33 6.3 Handlungsprogramm aus Sicht der Kinder und Jugendlichen in der Samtgemeinde Marklohe ...... 35 6.3.1 Untersuchungsdesign für Kinder: Scoutaktion ...... 35 6.3.2 Untersuchungsdesign für Jugendliche: Jugend-Workshop und IDEA- Aktion ...... 36 6.3.3 Aussagen und Bewertungen der befragten jungen Menschen zu ihrer Gemeinde...... 37 6.3.4 Handlungsempfehlungen für die Samtgemeinde und einzelnen Orte ...... 41 6.3.5 Zusammenfassung und Fazit ...... 44 7 Ausblick ...... 46 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Prozessablauf "In Zukunft Marklohe!" ...... 2 Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl der Kinder und Jugendlichen in der Samtgemeinde 1987-2020 ...... 5 Abbildung 3: Entwicklung der Anzahl der Senioren in der Samtgemeinde 1987-2020...... 5 Abbildung 4: Altersstrukturen der Bevölkerung in der Samtgemeinde im Vergleich 2005- 2020 ...... 6 Abbildung 5: Leitbild "In Zukunft Marklohe!"...... 16 Abbildung 6: Scoutaktion Grundschule ...... 35 Abbildung 7: Jugendworkshop Realschule Marklohe...... 36 Abbildung 8: IDEA-Aktion...... 37 Abbildung 9: Logo EMMI und FLORA ...... 45

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EINLEITUNG UND PROZESS

1 Einleitung und Prozess

1.1 Anlass und Zielsetzung

Den Herausforderungen des demografischen Wandels mit vereinten Kräften begegnen, das war das Ziel der Samtgemeinde Marklohe, als sie Anfang des Jahres 2006 beschloss, ein Leitbild und Handlungsprogramm für "In Zukunft Marklohe!" zu erstellen. Grundlage war ein Gutachten des Eduard Pestel Institutes für Systemforschung e.V. mit dem Titel "Leben, Woh- nen und Arbeiten – die Entwicklung in der Samtgemeinde Marklohe bis 2020 mit einem de- mografischen Ausblick bis 2050", das Prognosen für die demografische Entwicklung der Samtgemeinde Marklohe aufstellt (vgl. Kap. 2 Kurzzusammenfassung des Gutachtens). Die drei Mitgliedsgemeinden , Marklohe und wollten mit dem gemeinsamen Leitbild und Handlungsprogramm die Zukunft der Samtgemeinde Marklohe unter den geän- derten Rahmenbedingungen des demografischen Wandels gestalten. Ziel war es zum einen, Aussagen für die zukünftige Entwicklung der Samtgemeinde zu entwickeln; zum anderen sollten gemeinsam konkrete und umsetzungsorientierte Projektvorschläge erarbeitet werden. Um die Konzeption auf eine breite Basis zu stellen, die Unterstützung aller Akteure bei der Umsetzung zu sichern und einen nachhaltigen Dialog in der Samtgemeinde zu fördern, war es von Anfang an Ziel, unterschiedlichste gesellschaftliche Akteure in den Prozess mit einzube- ziehen. Nur so können die vielen verschiedenen Sichtweisen, Bedürfnisse und Ideen, die in der Samtgemeinde vorhanden sind, gebündelt und zu einem gemeinschaftlich getragenen Konzept zusammengeführt werden. Daher arbeiteten bei "In Zukunft Marklohe!" Bürgerinnen und Bürger, Vertreter von Vereinen und Verbänden, aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in einem Dialogprozess gemeinsam an Leitbild und Handlungsprogramm für die Samtgemeinde.

Das Büro KoRiS – Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung – organisierte im Auftrag der Samtgemeinde die Erarbeitung von Leitbild und Handlungsprogramm "In Zukunft Marklo- he!", moderierte die Veranstaltungen inklusive der Vor- und Nachbereitung und stand den Akteuren beratend zur Seite. Wenn es um die Planung der Zukunft geht, müssen Kinder und Jugendliche mitreden. Denn wer kann ihre Lebenssituation und ihre künftigen Bedürfnisse besser beurteilen als sie selbst? Dies ist auch der Samtgemeinde Marklohe bewusst, weshalb sie im Rahmen von "In Zukunft Marklohe!" auch eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen durchführte. So konnten die jungen Menschen ihre Meinung zur derzeitigen Situation in verschiedenen Orten der Samt- gemeinde ebenso einbringen wie ihre Ideen und Wünsche für die zukünftige Entwicklung. Damit haben sie gezeigt, dass sie Expertinnen und Experten in eigener Sache sind. Den Prozess der Kinder- und Jugendbeteiligung gestaltete und begleitete der Fachdienst Ju- gendarbeit und Sport im Landkreis Nienburg/Weser sowie Mitarbeiterinnen der JAM – Offene Jugendarbeit Marklohe e.V..

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

1.2 Prozessverlauf

Das Leitbild und Handlungsprogramm wurde in einem Zeitraum von ca. 13 Monaten erarbeitet. Die Lenkungsgruppe, die sich aus dem Samtgemeindebürgermeister, den Bürger- meistern der drei Mitgliedsgemeinden und Vertretern aller Fraktionen der Gemeinderäte zusammensetzte, begleitete als koordinierendes Gremium den dialogorientierten Prozess. In regelmäßigen Sitzungen stimmte die Lenkungsgruppe die bisherigen Ergebnisse sowie die weitere Vorgehensweise für die Erstellung von Leitbild und Handlungsprogramm ab. Der Beteiligungsprozess "In Zukunft Marklohe!" umfasste die folgenden Veranstaltungen, bei denen sich insgesamt 138 Personen mit ihren Ideen und Meinungen einbrachten (vgl. Abbildung 1): Auftaktveranstaltung mit Präsentation des Gutachtens des Pestel Instituts am 22.06.2006 Zukunftskonferenz am 18.11.2006 1. Projektwerkstatt mit Arbeitsgruppen am 15.02.2007 2. Projektwerkstatt mit Arbeitsgruppen am 19.04.2007 Zwischenbilanzforum am 19.06.2007 Begleitend zu den Veranstal- 2006 Veranstaltungen und Gremien Phasen tungen gab es zwischen Mitte Juli Mai und Anfang September 2006 eine Juni Präsentation Pestel-Gutachten Fragebogenaktion, bei der Bür- Stärken-Schwächen-Analyse Juli gerinnen und Bürger Stärken und Einstieg Schwächen sowie Handlungs- Aug. Fragebogenaktion und Analyse erfordernisse der Samtgemeinde Sept. Kommunalwahl Niedersachsen nennen konnten. Okt. Der Fachdienst Jugendarbeit und Sport führte im April und Mai Nov. Zukunftskonferenz "In Zukunft Marklohe!" 2007 verschiedene Aktionen zur Dez. Kinder- und Jugendbeteiligung Jan. durch. Im Rahmen dieser Aktio- Lenkungsgruppe Präsentation & Projektwerkstatt 1 Feb. nen brachten über 200 junge Arbeitsgruppen Handlungsprogramm Menschen ihren Meinungen, Dialogprozess Leitbild und Mrz. Ideen und Wünschen ein. Apr. Projektwerkstatt 2 In der Auftaktveranstaltung stellte mit Arbeitsgruppen Mai Matthias Günther vom Eduard Veranstaltung: Pestel Institut für System- Juni

Synopse und Zwischenbilanz programm Handlungs- forschung e. V., Hannover den Juli Bürgerinnen und Bürgern zu- nächst die Ergebnisse des Gut- achtens "Arbeiten und Leben in Abbildung 1: Prozessablauf "In Zukunft Marklohe!" der Samtgemeinde Marklohe – Quelle: Eigene Darstellung, KoRiS Die Entwicklung bis 2020 und ein Ausblick auf das Jahr 2050" vor. Anschließend sammelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Stärken und Schwächen der Samtgemeinde. Bei der ganztägigen Zukunftskonferenz diskutierten die Akteure in unterschiedlich zusammen- gesetzten Kleingruppen zukünftige Herausforderungen und Handlungsfelder und formulierten

2 EINLEITUNG UND PROZESS

Aussagen zu Leitbild und Zielen für die weitere Entwicklung der Samtgemeinde. Darüber hinaus erarbeiteten sie erste Projektideen.

In den Projektwerkstätten arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechend der herausgearbeiteten Handlungsfelder in zwei Arbeitsgruppen. Diese waren: Zusammenleben/Soziale Versorgung und Bildung sowie Wirtschaft und Siedlung/Infrastruktur In der ersten Projektwerkstatt ergänzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Projektan- sätze aus der Zukunftskonferenz um weitere Projektvorschläge und bewerteten diese in Be- zug auf ihre Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der Samtgemeinde. In einem weiteren Arbeitsschritt diskutierten die Akteure die Projekte intensiv und konkretisierten die als beson- ders wichtig erachteten Projekte als mögliche Leitprojekte. Die zweite Projektwerkstatt diente zur weiteren Diskussion, Konkretisierung und Ausformulie- rung der Leitprojekte. Teilweise konnten schon erste Schritte zur Projektumsetzung vorge- nommen werden. Interessierte Akteure fanden sich zu Projektgruppen zusammen und verab- redeten eine weitere Zusammenarbeit, um die Projekte voran zu bringen. Die Kinder- und Jugendbeteiligung richtete sich an Kinder und Jugendliche der Samtgemeinde im Alter zwischen sieben und fünfzehn Jahren, da diese einerseits schon ihre konkreten Wün- sche äußern und ihr Umfeld – Schulweg, Spielplätze etc. – beurteilen können. Andererseits sind sie noch nicht motorisiert und somit auf die Angebote in ihrem Ort in besonderem Maße angewiesen. Beteiligt waren Kinder und Jugendliche der Grundschule Marklohe (mit den Standorten Marklohe, , Balge), der Grundschule Wietzen, der Realschule Marklohe und der Hauptschule in Liebenau, die auch Jugendliche der Samtgemeinde Marklohe besuchen. Darüber hinaus fand eine Aktion mit jugendlichen Besuchern der Gewerbeschau in Lemke statt. Der Ablauf des Projektes umfasste folgende Schritte: Kontaktaufnahme und Information der möglichen beteiligten Schulen sowie des Gewerbevereins Marklohe Durchführung von Scoutaktionen in den Grundschulen, Workshops mit Siebtklässlern in der Haupt- und Realschule und Mitmach-Aktion bei der Gewerbeschau in Lemke. Beim Zwischenbilanzforum am 19.06.2007 konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die im Rahmen von "In Zukunft Marklohe!" erarbeiteten Ergebnisse informieren und einen Eindruck von bereits angelaufenen Projekten gewinnen. Der Fachdienst Jugendarbeit und Sport des Landkreises Nienburg stellte gemeinsam mit Schülerinnen der Grundschule Lemke und der Realschule Marklohe die Ergebnisse der Kinder- und Jugendbeteiligung vor. Parallel zum Dialogprozess fand eine intensive Öffentlichkeitsarbeit statt. Die Bürgerinnen und Bürger erhielten Hinweise auf die Veranstaltungen und Informationen über die erarbeiteten Ergebnisse. Zusätzlich informierte die Samtgemeinde regelmäßig auf ihrer Internetseite über

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

den Beteiligungsprozess "In Zukunft Marklohe!" und stellte die Protokolle der Veranstaltungen zum Herunterladen bereit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltungen erhielten die Protokolle ergänzend per Post.

2 Kurzzusammenfassung des Pestel-Gutachtens

Der Zweckverband "Linkes Weserufer" hat im Jahr 2005 beim Eduard Pestel Institut für Systemforschung e.V. ein Gutachten über die zukünftige demografische Entwicklung der Gemeinden des Zweckverbandes in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse des Gutachtens "Leben, Wohnen und Arbeiten – die Entwicklung in der Samtgemeinde Marklohe bis 2020 mit einem demographischen Ausblick bis 2050", die auch eine Grundlage für die Erarbeitung von Leitbild und Handlungsprogramm darstellen, sind im folgenden kurz wiedergegeben1.

Ausgangssituation Die für die Samtgemeinde Marklohe maßgebende Region Nienburg wies in der Vergangenheit eine unterdurchschnittliche wirtschaftliche Dynamik auf. Aufgrund der bisher eher schwachen Arbeitsplatzentwicklung insbesondere im Dienstleistungsbereich, der hohen Bedeutung der Bauwirtschaft und nicht zuletzt der eher schlechten Verkehrsanbindung (Autobahn, Flughafen) ist keine unmittelbare wirtschaftlichen Expansion absehbar. Der durchgehend vierspurige Ausbau der B6 in Richtung Hannover wird die Situation zwar verbessern, ersetzt aber keine Autobahnanbindung. Die Wanderungsbeziehungen der Samtgemeinde Marklohe sind geprägt durch starke Wande- rungsgewinne aus der Stadt Nienburg. Die künftige Veränderung der Einwohnerzahl der Samtgemeinde Marklohe wird bestimmt durch: die natürliche Bevölkerungsbewegung (Geburten und Sterbefälle), die von der Entwicklung des Arbeitsplatzangebotes in der Region Nienburg abhängigen Fernwanderungen und die von der Attraktivität der Samtgemeinde Marklohe und ihres Wohnungsangebotes abhängigen Nahwanderungen. Für die Modellrechnung der Bevölkerungsentwicklung wurden bis zum Jahr 2020 "Status-Quo- Bedingungen" unterstellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die kleinräumigen Unter- schiede in der Region erhalten bleiben, d.h. die Preisrelationen (Bauland, Immobilien, Mieten) in der Region sollen sich nicht verändern.

1 Die folgenden Texte sind weitestgehend dem Gutachten "Leben, Wohnen und Arbeiten – die Entwicklung in der Samtgemeinde Marklohe bis 2020 mit einem demographischen Ausblick bis 2050" des ISP Eduard Pestel Instituts für Systemforschung e.V. (2006) entnommen.

4 KURZZUSAMMENFASSUNG PESTEL-GUTACHTEN

Bevölkerung g Personen Die Bevölkerung der Samtgemeinde 700 Marklohe nimmt bei diesem Szenario bis 600 zum Jahr 2020 von derzeit 8.500 auf 500

8.100 Personen ab. Der bereits vorhan- 400 dene Sterbeüberschuss nimmt zu und 300 summiert sich bis 2020 auf gut 600 Per- 200 3- u.7 Jahre sonen. Dieser kann durch die erwarteten 7- u.11 Jahre Zuwanderungen von 200 Personen nicht 100 11- u.17 Jahre 0 ausgeglichen werden. Im gewählten 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 Szenario können Rückgänge bei den jüngeren Altersgruppen nicht vermieden Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl der Kinder und Jugendlichen in der Samtgemeinde werden (vgl. Abbildung 2), die vollstän- 1987-2020 dige Auslastung der geschaffenen Infra- Quelle: Pestel Institut, 2006 struktur wird nicht möglich sein. Ent- scheidend ist aber nicht nur die Gesamtstärke der Altersgruppen, sondern gerade im Hinblick auf Kindergärten und Grundschulen auch deren Verteilung innerhalb der Samtgemeinde. Im Gegensatz zu der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen wird die Anzahl der Senioren und Hochbetagten weiter steigen (vgl. Abbildung 3), so dass sich die Altersstruktur bis zum Jahr 2020, wie in Abbildung 4 dargestellt, verschieben wird.

Personen 1500 Private Haushalte

1200 Da die Bevölkerung von der Basis her schrumpft, stagniert die Zahl der Haus- 900 61- u.75 Jahre halte bildenden "Erwachsenen" (Bevöl- 75- u.85 Jahre 85 Jahre u. ält. kerung 23 Jahre und älter). Durch eine 600 weiter leicht abnehmende Haushalts-

300 größe wird sich die Zahl der Haushalte in der Samtgemeinde Marklohe von heu- 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 te 3.300 bis 2020 um etwa 100 erhöhen.

Abbildung 3: Entwicklung der Anzahl der Senioren in der Samtgemeinde 1987-2020 Quelle: Pestel Institut, 2006

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 45 - 46 40 - 41 35 - 36 2020 30 - 31 25 - 26 2005 8.100 20 - 21 8.500 Einwohner 15 - 16 Einwohner 10 - 11 5 - 6 0 - 1 100 80 60 40 20 0 20406080100 Männer Frauen

Abbildung 4: Altersstrukturen der Bevölkerung in der Samtgemeinde im Vergleich 2005-2020 Quelle: Pestel Institut, 2006

Wohnungsnachfrage Private Haushalte zwischen 30 und 45 Jahren weisen die absolut und spezifisch höchste Nachfrage nach Einfamilienhäusern auf, während neu bildende Haushalte sowie Zuzügler aus dem Ausland vor allem Geschosswohnungen nachfragen. Bis 2020 besteht ein Bedarf an insgesamt knapp 1.000 Einfamilienhäuser, hiervon gut 200 als Neubauten. Mangels Rendite wird der Neubau von Geschosswohnungen sowie die Schaffung von Woh- nungen durch Maßnahmen im Wohnungsbestand mit nur 7 Wohnungen pro Jahr veran- schlagt. Insgesamt ist von einem Neubauvolumen in Höhe von gut 300 Wohneinheiten bis 2020 auszugehen.

Resümee der Entwicklung bis 2020 Die Untersuchung des Pestel Instituts zeigt, dass die Samtgemeinde Marklohe den Vorteil der unmittelbaren Nähe zum Mittelzentrum Nienburg bisher durchaus genutzt hat. Aufgrund der wirtschaftlichen Schwäche der gesamten Region ist nicht von einer Erhöhung der großräumi- gen Zuwanderungen auszugehen. Deshalb wird die Samtgemeinde Marklohe auch künftig in Konkurrenz zu den anderen Kommunen der Region um Wanderungsgewinne stehen.

Ausblick über das Jahr 2020 hinaus Die bis zum Jahr 2050 gerechneten Szenarien für die Samtgemeinde Marklohe zeigen, dass sich die Samtgemeinde der allgemeinen Alterung nicht entziehen kann, die Einwohnerzahl erheblich abnehmen wird und eine langfristige Stabilisierung der Einwohnerzahl wohl nur zu erreichen ist, wenn es ge- lingt, die Geburtenhäufigkeit zu erhöhen.

6 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN

3 Stärken und Schwächen der Samtgemeinde Marklohe

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Auftaktveranstaltung benannten aus ihrer Sicht Stärken und Schwächen der Samtgemeinde Marklohe. Des Weiteren wurden durch die Fra- gebogenaktion Hinweise auf Stärken und Schwächen erfragt (vgl. Kap. 1.2). Die Nennungen stellen die Einschätzung der gegenwärtigen Situation der Samtgemeinde dar und dienten als Grundlage für die Ableitung von Herausforderungen, Handlungsfeldern und Zielformulierun- gen für die weitere Entwicklung der Samtgemeinde. Da es sich hierbei um subjektive Ein- schätzungen der Bürgerinnen und Bürger der verschiedenen Ortsteile handelt, gibt die nach- folgende Zusammenstellung ein breites Meinungsspektrum wieder, das auch gegensätzliche Positionen umfasst. Die Stärken und Schwächen sind im Folgenden thematisch geordnet dargestellt.

POLITIK/VERWALTUNG + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Zusammenarbeit in Kooperationen mit Nach- – In Teilbereichen verbesserungsbedürftige Zu- bargemeinden sammenarbeit mit Nienburg Zweckverband

WIRTSCHAFT/BESCHÄFTIGUNG + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Steigende Tendenz im Gewerbe, Bebauung im – Zu wenig Gewerbe Gewerbegebiet beginnt – Gewerbeansiedlung unzureichend (Qualität) Offenheit für alternative Energien – Zu wenig Arbeitsplätze in der Samtgemeinde – Kaum Beschäftigungsmöglichkeiten für High- Potentials

VERKEHR + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Nähe zu B6/B214 – Große Zentren zu weit weg Nähe zur Kreisstadt Nienburg – Fehlender Autobahnanschluss Gemeinde Marklohe: Gute Verkehrsanbindung – Anbindung an Zentren/ÖPNV, z.B. in Wietzen Ideale Lage – Z.T. schlechte öffentliche Verkehrsanbindung, - Verkehrstechnisch z.B. nach Nienburg und in Nachbarorte (insbe- - Weserradweg sondere Wochenende/Ferienzeiten/ Überschaubare Entfernung zu Oberzentren abends) Hannover und – positiver Kontrast zu – Schlechte Busanbindung nach Nienburg, oft nur Ballungsräumen bei kurzer Entfernung auf Schule ausgerichtet, z.B. von Lemke aus Neue schöne Ortsdurchfahrt – Fehlende sichere Radwege, vor allem für Bürgersteig auf beiden Straßenseiten der Orts- Schulkinder durchfahrt Marklohe – Fehlende Radwege Richtung Mehlbergen und Rad- und Fußwege nach dem Bau der neuen /Bühren Durchgangsstraße – Einschaltung der Straßenbeleuchtung zu spät für Personen, die zur Frühschicht gehen

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

VERKEHR + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Straßen in der Marsch um Marklohe herum – Kreuzung beim Kaufhaus Heineke mit Ampel- können wunderbar als Fahrradwege benutzt kreuzung Kreisel wäre besser werden – Kreisel auf der alten B6 (schlecht zu erkennen) Nahe Anbindung an Nienburg durch vorbildliche – Durchgangsverkehr auf der neuen Hoyaer Stra- Radwege ße Straßenbeleuchtung brennt bis ca. Mitternacht – Starker Verkehrsanstieg – besonders Lkw Überwiegend gute Busverbindungen – Z.T. überhöhte Geschwindigkeiten – Fehlender Ausbau der Strecke zwischen Balge und

TOURISMUS/FREIZEIT/KULTUR + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Tourismus – Zu wenig Freizeit- und Kultureinrichtungen Tourismusförderung – Jugendangebot ist nicht ausreichend Fremdenverkehrspotenzial – Jugendarbeit muss verstärkt werden, Angebote Nähe zur Weser und Freizeitgestaltung Wesermarsch (Radwandern + Wassersport) – Offene Jugendarbeit noch nicht stark genug entwickelt Rad- und Wanderwege – Keine hauptamtliche Jugendpflege in Wietzen Freibäder Wietzen und Marklohe und Balge Sportliches Angebot – Naherholung nicht genug ausgebaut Gutes kulturelles Angebot in Wietzen – Zu wenige Angebote für ältere Menschen in Kulturangebot und Nähe zu städtischen Wietzen Kulturangeboten – Freibäder sind nicht beheizt (schlecht für Senio- Heimatspiele, Osterfeuer ren) Theater – Öffnungszeiten der Freibäder an heißen Son- Natur und Landschaft nentagen und in den Ferien Vielseitiges Landschaftsbild – Kein Dorfgemeinschaftshaus für kulturelle Ver- anstaltungen vorhanden Reizvolle Kulturlandschaft (Niedersächsisches Bauernhaus und weitläufige Landschaft) – Fehlen von Cafés und Restaurants, Sauna und Fitnessmöglichkeiten, Hallenbad In weiten Teilen intakte Natur und Umwelt – Punktuelle Lärmbelästigung bei Herbstmarkt Vielseitige Erholungsmöglichkeiten etc. Schöne Kirche Vielseitige Jugendarbeit

WOHNEN/SIEDLUNG/TECHNISCHE INFRASTRUKTUR + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Gute Infrastruktur, v.a. in Marklohe und Wietzen – Balge: Zu geringes Baulandangebot Schöner alter Ortskern – Marklohe: Kein zentraler Mittelpunkt, eher Rad- Marklohe: Schöne dörfliche Ortsstruktur und wege zu Nienburg als Mittelzentrum dörfliches Flair Lebensqualität – Keine ökologische Bauleitplanung

8 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN

WOHNEN/SIEDLUNG/TECHNISCHE INFRASTRUKTUR + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Schonende Dorferneuerung – SG Marklohe wird immer mehr zu einem Groß- Marklohe: Attraktives Wohnen stadt-/Kleinstadtviertel und ist nicht mehr das süße, kleine, ruhige Dorf (Lemke) Umwelt – Schneller DSL-Anschluss fehlt Naturnahes Wohnen 2 (Nachteile u.a. für Einwohner und Wirtschaft) Schöner, ruhiger Wohnort Überschaubarkeit Nähe, die Kinder können sich verabreden und zu Freunden alleine mit dem Rad fahren Ansprechende Größe des Dorfes Einwohner- zahl Wenige "Schandflecken" Zuzugfreundliche Gebiete Bauland für Wohnungsbau und Gewerbe in Marklohe Bauplätze in allen Gemeindeteilen Nähe zu Nienburg (mit Bahnhof, Kneipen, Kultur) Landleben und Nähe zur Kreisstadt

NAHVERSORGUNG + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Vielfältiges Angebot an Einkaufsmärkten – Ortsteile z.T. ohne Einkaufmöglichkeiten für Marklohe: Einzelhandel Ältere Gute Infrastruktur und Geschäftswelt – Sehr schlechte Infrastruktur in Oyle. Keine Ein- kaufsmöglichkeiten, Ärzte usw., insbesondere Viele Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen für Senioren Bedarf in Marklohe und Kernort Wietzen – Einkaufsmöglichkeiten für (Schul-) Bücher Man kann schnell einkaufen, es ist nicht so fehlen in der SG Marklohe überfüllt wie in der Stadt – Versorgung mit Arzneimitteln in Wietzen Händler bieten teilweise einen guten Service, schwierig z.B. telefonische Bestellung – Mobile Versorgungsangebote nicht in allen Einkauf für ältere Menschen z.T. in Nachbar- Ortsteilen gegeben schaftshilfe organisiert Gute ärztliche Versorgung in Marklohe/Lemke Zufriedenstellende ärztliche Versorgung Kurze Wege zu Ärzten und Apotheken In Teilen der Samtgemeinde gute Infrastruktur, z.B. Ärzte, Friseure, Bäcker, Schulen, Ein- kaufsmöglichkeiten, Post, Bank, Freibad

2 Anmerkung der Lenkungsgruppe zur aktuellen Entwicklung: Zum Thema DSL-Anbindung gab es bereits während des Prozesses Anstrengungen, eine flächendeckende Versorgung für die Samtgemeinde zu erreichen. Der Zweckverband hatte mit einer Initiative gezielt den Bedarf für die Technik gemeindeweit abgefragt und sich mit den Ergebnissen an Betreiberfirmen gewendet. Der vom Zweckverband ausgewählte Anbieter prüft derzeit die Optionen zur Umsetzung.

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

NAHVERSORGUNG + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Gemeinde Marklohe: Gute Infrastruktur und Versorgung, z.B. Einkauf, Arzt, Apotheken, Frei- zeitangebot

IDENTITÄT/INTEGRATION/SOZIALES + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Selbstbewusste Menschen – Ländlich konservativ Einbindung der Bevölkerung in die Gemeinde- – Konkurrenz zwischen den Ortsteilen arbeit – Nachbarschaftliche Verhältnisse z.T. verbesse- Tradition rungsbedürftig Historische Wurzel bis hin zu den Altsachsen – Integration der "Neubürger" ins Dorfleben Gute Nachbarschaft mangelhaft Bürgerbeteiligung im Rahmen von "In Zukunft – Wenig Netzwerkarbeit in sozialen Einrichtungen Marklohe!" der einzelnen Ortsteilen Gute Sozialstruktur – Integration ärmerer Menschen teilweise schwierig Nette, fröhliche Menschen

FAMILIE, GENERATIONEN + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Kinderbetreuung – Betreuungsangebot für Kinder im Alter von ein 3 Kindergärten vor Ort bis drei Jahren bzw. Krippenplätze fehlen Angebot der Kindergärten wird immer besser – Betreuungsangebote nicht ausreichend bekannt 4 Differenzierte Kindergarten-Betreuung (muss – Beteiligung von Jugendlichen und Kindern fortgeführt werden) – Bevölkerungsentwicklung in Wietzen Ganztagsbetreuungsangebot für Kindergarten- – Ganzheitliche Konzepte für Familien und Senio- und Grundschulkinder vorhanden ren fehlen Altenheim im Ort – Kein Zentrum der Begegnung

EHRENAMT + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Viele Vereine, Initiativen und Verbände – Bisher keine organisierte Würdigung des Eh- Aktives, gutes und intaktes Vereinsleben renamtes auf Ebene der Samtgemeinde Gemischtes Spektrum an Vereinen und Frei- zeitgestaltungsmöglichkeiten Zusammenleben, Vereinsaktivitäten in Wietzen

3 Anmerkung der Lenkungsgruppe zur aktuellen Entwicklung: Ab dem Sommer 2007 werden die Samt- gemeinde Marklohe und die Kirchengemeinde Marklohe auch eine Betreuung für Kinder zwischen zwei und drei Jahren anbieten. 4 Anmerkung der Lenkungsgruppe zur aktuellen Entwicklung: Im Rahmen von "In Zukunft Marklohe!" fand eine Kinder- und Jugendbeteiligung statt (siehe Kap. 6.3).

10 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN

EHRENAMT + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Rege Verbandsarbeit, z.B. Feuerwehr Viel Engagement für Ehrenämter in der Bevöl- kerung Engagement und Eigeninitiative der Bürgerin- nen und Bürger Gute Dorfgemeinschaft Intakte Nachbarschaftshilfe

BILDUNG + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Infrastruktur: Kindergärten, Schulen – Fehlen von Hauptschule und Gymnasium Grundschulen und Realschule vor Ort – Drei Schulstandorte in der Gemeinde Marklohe Angebot der Schulen wird immer besser – Grundschule Marklohe: Zu viele kleine Nähe zu Kindergärten und Schulen Standorte, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden – Ganztagsschule fehlt – Z.T. verbesserungsbedürftige Kooperation zwi- schen Schule und Jugendarbeit im Ganztages- bereich (nachschulisch) – Wenig flexible Betreuung in der "verlässlichen" Grundschule

4 Herausforderungen für die Samtgemeinde Marklohe

Für die Samtgemeinde Marklohe ergeben sich in Zukunft durch den demografischen Wandel und allgemeine gesellschaftliche Trends neue Herausforderungen, denen es angemessen zu begegnen gilt. Hierbei geht es für die Samtgemeinde darum, Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Nur so ist es möglich, rechtzeitig Konzepte zu entwickeln und Maßnahmen einzulei- ten, um die sich ergebenden Chancen zu nutzen bzw. mögliche Risiken abzuwenden. Im Zuge des demografischen Wandels wird es von Bedeutung sein, sich auf eine wandelnde Bevölkerungsstruktur einzustellen. Verschiebungen in der Alters- und Haushaltsstruktur, Ver- änderungen der Bevölkerungszahlen sowie neue Ausprägungen von Lebensstilen werden hier eine zentrale Rolle spielen. Darüber hinaus erfordert die Entwicklung der Gesellschaft hin zu einer Wissensgesellschaft eine fortlaufende Anpassung der Akteure – Lernen wird zu einem lebenslangen Prozess. Auch im Zuge einer fortschreitenden Regionalisierung und Globalisierung entstehen neue Heraus- forderungen für die Samtgemeinde. Sie sollte nach außen hin offen und aufgeschlossen ge- genüber neuen Entwicklungen sein und das Geschehen außerhalb der Samtgemeinde im Auge behalten. Gleichzeitig ist es von Bedeutung, die Samtgemeinde nach innen zu stärken, um sich im Wettbewerb der Kommunen zu behaupten. Dabei sollte sie auch die Bevölkerung in die Entwicklung ihrer Wohnorte einbeziehen. Gemeinsam gilt es, Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten, mit denen sich die Samtgemeinde positionieren kann. Gerade im Zuge ei-

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

ner immer stärkeren Individualisierung der Bürger ist hier die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit "ihrer" Samtgemeinde zu stärken und eine ausgeprägte Identität in der Samt- gemeinde zu entwickeln. Neben den genannten Herausforderungen wird in Zukunft eine Vielzahl an weiteren Entwick- lungen das Handeln der Samtgemeinde und ihrer Akteure erfordern. Bei "In Zukunft Marklo- he!" war die Auseinandersetzung mit zukünftigen Entwicklungen daher wichtig. Welche Her- ausforderungen nach Einschätzung der Beteiligten auf die Samtgemeinde zukommen werden, zeigen die nachfolgenden Tabellen im Überblick.

Eine übergeordnete Herausforderung für die Samtgemeinde ist die Entwicklung einer gemein- samen Strategie bzw. Vision, die im Laufe der Zeit immer wieder angepasst und fortentwickelt werden soll. Hierbei gilt es für alle Mitgliedsgemeinden und Akteure, gemeinsame Schwer- punkte herauszuarbeiten und Ziele festzulegen. Einen ersten Schritt dazu geht die Samtge- meinde mit der Erstellung des Leitbilds und Handlungsprogramms.

STRATEGIE/VISION Erarbeitung und Umsetzung eines Leit- Finden von Mitstreitern für die Ziele bilds/einer Vision (Wofür steht Marklohe?) Umsetzung von Langzeitstrategie und Konzept Finden eines gemeinsamen Schwerpunkts für bzw. Zielen alle Gemeindeteile Umsetzung von Zeit- und Maßnahmenplan mit Stärken der Samtgemeinde entwickeln – allen Beteiligten Gemeinsame Ziele festlegen Das Gute erhalten und/oder ausbauen Notwendigkeit für ein Kommunikationskonzept

POLITIK/VERWALTUNG Einheitsgemeinde Marklohe Landespolitische Entwicklungen

SONSTIGE Energie/Ökologie Auswirkungen des demografischen Wandels Dem Klimawandel begegnen

Auch in wirtschaftlicher Hinsicht muss die Samtgemeinde Marklohe sich verschiedenen Her- ausforderungen stellen. Das Gutachten des Pestel Instituts bescheinigt dem Landkreis Nien- burg für die Vergangenheit eine unterdurchschnittliche wirtschaftliche Dynamik. Auch in der Prognose wird eine starke wirtschaftliche Expansion als unwahrscheinlich eingeschätzt. Dies bedeutet für die Samtgemeinde Marklohe, dass besondere Anstrengungen erforderlich sind, um die wirtschaftliche Attraktivität zu erhalten bzw. zu steigern. Die Akteure der Samtgemein- de sehen insbesondere in der Unterstützung und Stärkung des Mittelstandes, aber auch im Tourismusbereich Herausforderungen, die das zukünftige Handeln der Samtgemeinde beein- flussen werden.

WIRTSCHAFT UND BESCHÄFTIGUNG Stärkung der Wirtschaft zum Nutzen der Allge- Unterstützung bestehender Unternehmen meinheit Förderung neuer Arbeitsplätze Perspektiven für den Mittelstand Perspektiven für die Landwirtschaft

12 HERAUSFORDERUNGEN

WIRTSCHAFT UND BESCHÄFTIGUNG Erhalt/Ausbau der Samtgemeinde als attraktiven Berufliche Perspektiven durch Anschluss an Wirtschaftstandort Groß- und Mittelzentren Möglichkeiten zum Einsatz von Informations- Konkurrenz zu Nienburg (Wohnen und Gewer- und Kommunikationstechnik in einer von Tech- be/Erhaltung der Wohnqualität/ nologie und Wissen geprägten Gesellschaft Zuwanderung) Zunehmende Umstellung auf eine dienst- leistungsorientierte Gesellschaft und Wirtschaft

TOURISMUS/FREIZEIT/KULTUR Potenziale im Tourismus Erhalt bestehender Freizeiteinrichtungen Erhalt der Kulturvielfalt

Im Zuge des demografischen Wandels kommt immer wieder die Frage auf, inwiefern die vor- handene Infrastruktur weiterhin tragbar ist und wie sie trotz sinkender Bevölkerungszahlen gesichert werden kann. Auch für die Samtgemeinde Marklohe sehen die Akteure eine Heraus- forderung darin, die vorhandene Infrastruktur insbesondere in den kleinen Ortsteilen zu erhal- ten. Darüber hinaus gilt es, eine für alle Bevölkerungsgruppen angemessene Versorgungs- infrastruktur sowie angepasste Mobilitätsangebote zu schaffen. Dabei sollte insbesondere auf die sich ändernde Altersstruktur eingegangen werden.

NAHVERSORGUNG Erhalt der Infrastruktur unter den Bedingungen Ortsnahe Versorgung älterer Bürgerinnen und des demografischen Wandels Bürger Versorgung/Infrastruktur der kleinen Ortsteile, Infrastruktur/Netzwerke für ein selbständiges insbesondere Entwicklung der Nahversorgung Leben im Alter in Balge und Oyle

VERKEHR Gewährleistung der Mobilität von Senioren und Entwicklung der Mobilität Kindern

Die Samtgemeinde Marklohe zeichnet sich durch ihre dörfliche Struktur und traditionelle Bau- weise in den Orten aus. Die Bürgerinnen und Bürger sehen es als wichtig an, trotz Neu- und Umbauten die ortstypischen Eigenarten zu erhalten, da sie identitätsstiftend für die Samtge- meinde sind. Eine weitere Verstädterung und Entfremdung der Samtgemeinde gilt es zu ver- meiden. Im Zuge des demografischen Wandels und der Umstrukturierung der Wirtschaft ist auch das Leerfallen von Gebäudebeständen zu befürchten. Eine nachhaltige Nach- und Um- nutzung der Gebäude sehen die Akteure daher als weitere Herausforderung.

WOHNEN/SIEDLUNG/TECHNISCHE INFRASTRUKTUR Leerstände von Höfen und Wirtschaftsgebäuden Schaffung eines Dorfmittelpunktes in Marklohe Drohender Leerstand von Einfamilienhäusern Vermeiden eines "Leerlaufens" von Ortsteilen Erhalt der dörflichen Besonderheiten und Struk- turen

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

Die Gestaltung des Zusammenlebens in der Samtgemeinde Marklohe wird von den Bürgerin- nen und Bürgern als eine wichtige Herausforderung betrachtet. So wird es von besonderer Bedeutung sein, das soziale Miteinander der Einwohner zu stärken. Dies ist nicht allein durch professionelle Strukturen und Angebote leistbar. Daher erscheint die Förderung des Ehrenam- tes und die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zum ehrenamtlichen Engagement not- wendig. Darüber hinaus erachten die Akteure es als wichtig, die Identifikation der Einwohner mit der Samtgemeinde zu stärken und Neubürger zu integrieren, um die Identität der Samt- gemeinde zu wahren.

EHRENAMT Zunehmende Notwendigkeit für Ehrenamt, Akti- Anerkennung ehrenamtlicher Aktivitäten vierung erforderlich Nutzung der Potenziale rüstiger Rentner

IDENTITÄT/INTEGRATION/SOZIALES Integration von Neubürgern Identitätswahrung kleiner Orte/Zusammenhalt Stärkung der Gemeinschaft und des Zusam- Menschlichkeit menlebens in der Samtgemeinde Einbindung der Kirche

Der Umgang mit den Themen Familie/Generationen und Bildung stellt zukünftig eine zentrale Herausforderung für die Samtgemeinde Marklohe dar. Im Zuge des demografischen Wandels wird die Anzahl der Kinder und Jugendlichen zurück gehen. Daher sehen die Akteure es als besonders wichtig an, vor allem für diese Bevölkerungsgruppe bedarfsgerechte und attraktive Angebote zu entwickeln. Im Zuge des demografischen Wandels entstehen Herausforderungen auch durch den steigenden Anteil der älteren Bevölkerung sowie hinsichtlich des Zusammen- lebens der verschiedenen Generationen. Hier gilt es zum einen, auf die sich ändernden Be- dürfnisse der Älteren einzugehen und Bedingungen zu schaffen, die das Leben im Alter in der Samtgemeinde attraktiv machen. Zum anderen bedarf es guter Voraussetzungen und Mög- lichkeiten für ein harmonisches Miteinander der Generationen.

FAMILIE/GENERATIONEN Kinderbetreuung Ausrichtung der Politik auf Familien Ganztagsbetreuung für Kindergärten, Kitas und Steigerung der Attraktivität der Samtgemeinde Schulen bei sinkenden Kinderzahlen Marklohe für Familien Betreuung für unter 3-jährige Wohnen für Seniorinnen und Senioren Jugendarbeit Zusammenhalt von Jung und Alt Beständiges Angebot in der offenen Jugendar- Generationsübergreifende Begegnungen beit (räumliche Struktur)

BILDUNG Auswirkung der demografischen Entwicklung Stärkeres Einbinden der Realschule in das auf die schulischen Standorte Gemeindeleben und Schaffung von Berührungs- Erhalt der Schulstandorte punkten Gutes/qualifiziertes Bildungsangebot

14 HERAUSFORDERUNGEN

Aus den Stärken und Schwächen sowie den Herausforderungen, die die Akteure der Samt- gemeinde während des Prozesses "In Zukunft Marklohe!" sammelten, ergeben sich zwei zent- rale Handlungsfelder. In diesen Bereichen sehen die Bürgerinnen und Bürger sowie Akteure aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft besonderen Handlungsbedarf für die zukünftige Ent- wicklung der Samtgemeinde. Wirtschaft und Siedlung/Infrastruktur Zusammenleben/Soziale Versorgung und Bildung Bezogen auf diese Handlungsfelder entwickelten die Akteure im Prozess Aussagen für ein Leitbild und stellten Ziele für die zukünftige Entwicklung der Samtgemeinde auf. Weiterhin erörterten die Akteure in Arbeitsgruppen den Handlungsbedarf und formulierten Handlungsan- sätze sowie konkrete Projektideen zu den jeweiligen Handlungsfeldern.

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

5 Leitbild und Ziele

Unter dem Motto "In Zukunft Marklohe!" – gemeinsam – aktiv, haben die Akteure der Samt- gemeinde Marklohe ein Leitbild entwickelt, an dem sich die zukünftige Entwicklung der Samt- gemeinde insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels orientieren soll. Das Motto bringt zum Ausdruck, dass nicht nur Politik und Verwaltung alleine auf die Verwirk- lichung der gesteckten Ziele hin arbeiten. Vielmehr ist dies eine Aufgabe, die alle Akteure der Samtgemeinde gemeinsam aktiv in die Hand nehmen möchten, um ihre Samtgemeinde auf die Zukunft vorzubereiten. Auf der Zukunftskonferenz und der ersten Projektwerkstatt diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Leitbildaussagen und Ziele für die Samtgemeinde Marklohe. Aus einer ersten Sammlung wurde ein gemeinsames Leitbild aus acht Leitbildaussagen erstellt, die durch Ziele untermauert und konkretisiert werden. Die Bürgerinnen und Bürger erarbeiteten vor allem aber auch konkrete Vorschläge für Leitprojekte und einen Pool mit möglichen weiteren Projekt- ideen, mit denen sie die gesetzten Ziele erreichen möchten (vgl. Abbildung 5).

"In Zukunft Marklohe!" – gemeinsam – aktiv Die Samtgemeinde Marklohe...

...ist ein beliebter Wohnort In der SG Marklohe ...ist ein attraktiver für Alt und Jung mit guter ...bietet Mobilität für alle werden alternative Ener- Wirtschaftsstandort! Infrastruktur und einem Bevölkerungsgruppen! gien und nachwachsende attraktiven Wohnumfeld! Rohstoffe konsequent genutzt!

Ziele Ziele Ziele Ziele

In der SG Marklohe ...bietet vielfältige Freizeit- ... hat eine moderne und ... ist kinder-, familien- und leben alle Generationen und Sportangebote sowie bürgerfreundliche harmonisch miteinander und seniorenfreundlich! Kultur- und Bildungs- Verwaltung! gestalten Ihr Zusammenleben angebote für jedes Alter! aktiv mit!

Ziele Ziele Ziele Ziele

Leitprojekte und Projektpool

Abbildung 5: Leitbild "In Zukunft Marklohe!"

16 LEITBILD UND ZIELE

5.1 Wirtschaft und Siedlung/Infrastruktur

Zum Handlungsfeld "Wirtschaft und Siedlung/Infrastruktur" formulierten die Akteure fünf Leit- bildaussagen. Diese Aussagen werden im Folgenden jeweils mit einer kurzen Erläuterung wiedergegeben, die wiederum von einer Auflistung der Ziele, die die Leitbildaussagen konkre- tisieren, ergänzt wird.

A Die Samtgemeinde Marklohe ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort!

Zukünftig soll die Samtgemeinde Marklohe als Wirtschaftsstandort mehr Ausstrahlungskraft entwickeln und für Unternehmen sowie Arbeitnehmer ein attraktives Angebot bieten. Nicht nur die Förderung und Pflege bestehender Strukturen ist daher von Bedeutung, sondern auch die Erschließung neuer Branchen. Hierzu sind einerseits Politik und Verwaltung der Samtgemein- de gefordert. Anderseits sehen die Akteure gerade im Tourismusbereich auch Möglichkeiten, dass Bürgerinnen und Bürger bei der Weiterentwicklung aktiv mitwirken. Die konkreten Ziele, die sich die Akteure gesteckt haben, sind:

A1: Lokale Wirtschaft fördern – Betriebe und Arbeitsplätze erhalten A2: Wirtschaftsstandort für neue Branchen erschließen A3: Netzwerke der Betriebe und Unternehmen fördern A4: Touristische Angebote ausbauen

B Die Samtgemeinde Marklohe ist ein beliebter Wohnort für Alt und Jung mit guter Infrastruktur und einem attraktiven Wohnumfeld!

Die Samtgemeinde Marklohe soll nicht nur Wirtschaftsstandort, sondern auch attraktiver Wohnstandort sein. Dazu gilt es insbesondere auf die spezifischen Bedürfnisse junger und älterer Menschen einzugehen und darüber hinaus die Wohnqualität in der Samtgemeinde insgesamt weiterzuentwickeln. Gerade in Bezug auf den Umgang mit der Bausubstanz ist es wichtig, eine enge Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Akteuren anzustreben. Hierzu wird die Samtgemeinde die folgenden Ziele verfolgen:

B1: Ansiedlung von Familien fördern B2: Dörfliche Qualitäten erhalten und entwickeln B3: Attraktiven Ortsmittelpunkt für Marklohe und Lemke gestalten B4: Altengerechtes Wohnen fördern B5: Wohnqualität verbessern und bekannt machen B6: Leerfallende Bausubstanz umnutzen

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

C Die Samtgemeinde Marklohe bietet Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen!

Als ländlich geprägter Raum ist es für die Samtgemeinde Marklohe besonders wichtig, die Mobilität ihrer Bevölkerung innerhalb der Gemeinde und über die Grenzen hinaus zu gewähr- leisten. Besondere Rücksicht ist dabei auf die Personen zu nehmen, die auf öffentliche Ver- kehrsmittel angewiesen sind. Daher möchten die Akteure der Samtgemeinde die folgenden Ziele erreichen:

C1: ÖPNV-Angebot und weitere Mobilitätsangebote ausbauen C2: Seniorengerechte Angebote schaffen C3: Mobilitätsangebote bekannt machen

D In der Samtgemeinde Marklohe werden alternative Energien und nachwachsende Rohstoffe konsequent genutzt!

Im Zuge der Diskussion zum Klimawandel möchten die Akteure der Samtgemeinde Marklohe einen lokalen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Um eine möglichst große Wirkung zu erzielen, streben die Akteure eine breite Beteiligung an der Umsetzung der folgenden Ziele an:

D1: Neue Formen der Energieversorgung einsetzen und etablieren D2: Regenerative Energien bei neuen Baugebieten einsetzen

E Die Samtgemeinde Marklohe hat eine moderne und bürgerfreundliche Verwaltung!

Es gilt, die Bürgerfreundlichkeit der Samtgemeindeverwaltung weiter auszubauen und die Verwaltungsmodernisierung weiter voranzutreiben. So kann die Samtgemeinde ihre Attraktivi- tät für Einwohner und Gewerbetreibende steigern und das Miteinander innerhalb der Samt- gemeinde stärken. Die Ziele in diesem Bereich sind:

E1: Verwaltungsorganisation weiter optimieren E2: Großräumige Kooperationen weiterentwickeln E3: Bürgerfreundlichkeit und Ortsnähe der Verwaltung sichern E4: Möglichkeiten für E-Government5 schaffen

5 Der Begriff E-Government wird verwendet für die verschiedenen Möglichkeiten der Kommunikation und Information in elektronischer Form zwischen einem Amt oder einer Behörde und den Bürgern. Hierzu gehören z.B. die Möglichkeiten, Formulare im Internet herunterzuladen, Anträgen online zu stellen oder im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zur Aufstellung von Bebauungsplänen Pläne zu betrachten und Anregungen online zu formulieren.

18 LEITBILD UND ZIELE

5.2 Zusammenleben/Soziale Versorgung und Bildung

Im Handlungsfeld "Zusammenleben/Soziale Versorgung und Bildung" formulierten die Akteure drei Leitbildaussagen. Sie konkretisierten diese jeweils durch entsprechende Ziele.

F Die Samtgemeinde Marklohe ist kinder-, familien- und seniorenfreundlich!

Im Rahmen des demografischen Wandels bekommen die Bevölkerungsgruppen der Kinder und Senioren eine stärkere Bedeutung. Die Samtgemeinde Marklohe soll daher auf die Be- lange beider Gruppen in besonderem Maße eingehen und für alle ein attraktives Lebensum- feld schaffen. Hier gehen bürgerliches Engagement und öffentliches Handeln Hand in Hand. Daher stellen die Akteure die folgenden Ziele für die zukünftige Entwicklung der Samtgemein- de auf:

F1: Familien stärker fördern F2: Betreuungsangebote verbessern F3: Jugendarbeit weiter ausbauen F4: Potenziale und Wissen älterer Menschen nutzen

G In der Samtgemeinde Marklohe leben alle Generationen harmonisch miteinander und gestalten ihr Zusammenleben aktiv mit!

Um die künftigen Herausforderungen zu meistern, gilt es, künftig in der Samtgemeinde Mark- lohe noch stärker zusammenzuarbeiten und sich für die Gemeinschaft einzusetzen, in der alle Generationen integriert sind und sich wohlfühlen. Nach dem Motto "Gemeinsam sind wir stark!" wollen sie so alle Kräfte vereinen und die gegenseitige Unterstützung verstärken. Die Ziele, die sich die Akteure setzen, sind:

G1: Einrichtungen für Gemeinschaftsleben/Begegnung schaffen G2: Beteiligung aller Generationen ermöglichen G3: Ehrenamt fördern G4: Zuziehende integrieren G5: Zusammenwachsen der Orte fördern – Gemeinsinn entwickeln

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

H Die Samtgemeinde Marklohe bietet vielfältige Freizeit- und Sportangebote sowie Kultur- und Bildungsangebote für jedes Alter!

Da in der heutigen Gesellschaft die Freizeit ebenso wie die Bildung einen immer größeren Stellenwert im Leben der Menschen einnehmen, ist es auch für die Samtgemeinde Marklohe von Bedeutung, diesen Bereich in ihre Entwicklungsstrategie mit einzubeziehen. Gemeinsam gilt es, sowohl das Freizeit- als auch das Bildungsangebot zukunftsfähig auszubauen. Dabei ist in allen Bereichen auf die Belange der verschiedenen Altersgruppen und ihre jeweiligen Bedürfnisse einzugehen, woraus sich die folgenden Ziele ergeben:

H1: Sport- und Freizeitangebote stärker koordinieren und weiterentwickeln H2: Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche verbessern H3: Neue Bildungsangebote für "Lebenslanges Lernen" entwickeln H4: Kulturangebot weiterentwickeln

20 HANDLUNGSPROGRAMM

6 Handlungsprogramm

Leitbild und Ziele, die im Rahmen von "In Zukunft Marklohe!" erarbeitet wurden, geben die Richtung für die weitere Entwicklung der Samtgemeinde Marklohe vor. Die Mitwirkenden im Projekt "In Zukunft Marklohe!" haben Leitprojekte und weitere Projekte erarbeitet, die im Hand- lungsprogramm zusammengefasst sind. Die Leitprojekte sind für die zukünftige Entwicklung der Samtgemeinde besonders wichtig. Sie wurden im Dialogprozess besonders intensiv disku- tiert und sind im Folgenden in Projektsteckbriefen zusammengefasst. Einige Leitprojekte sind schon so weit gediehen, dass die Projektgruppen bereits erste Schrit- te zur Umsetzung begonnen haben. Die Projektsteckbriefe beinhalten Verweise auf die Ziele (in Klammern), zu deren Erreichung das Projekt beitragen soll sowie Angaben zum aktuellen Arbeitsstand. Der Projektpool umfasst Projekte, die während des Prozesses gesammelt, jedoch nicht weiter als Leitprojekte bearbeitet wurden. Sie können zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden oder als Anregung für neue Projektideen dienen.

6.1 Wirtschaft und Siedlung/Infrastruktur

6.1.1 Leitprojekte

PROJEKT IDEENSTAMMTISCH TOURISMUS (A4) INHALTE Der "Ideenstammtisch Tourismus" bietet allen Interessierten eine regel- mäßige Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Bürgerinnen und Bürgern, Gastronomen und Personen der Tourismuswirtschaft neue Ideen für den Tourismus zu sammeln und zu diskutieren. Hier können neue Ansätze ent- wickelt und Mitstreiter für die Umsetzung von Ideen gefunden werden. So können auch die Bürgerinnen und Bürger an der Weiterentwicklung des Tourismus mitwirken.

POT. TRÄGER Zweckverband "Linkes Weserufer", touristische Leistungsträger, Gastro- nomen

MITWIRKENDE Samtgemeinde Marklohe Wirtschaftsförderung (Tourismus-)Wirtschaft Mittelweser-Touristik GmbH

PROJEKTGRUPPE Dietrich L. Lehmann Dietrich Pagels Hartmut Röpe Gerhard Thies

ARBEITS- Organisation des Stammtisches klären SCHRITTE

AKTUELLER Ein erstes Treffen mit Herrn Alvermann vom Zweckverband "Linkes ARBEITSSTAND Weserufer" hat stattgefunden

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

BAUSTEIN I ALTSACHSEN-LAGER (A4) INHALTE Aufbauend auf eine historische Legende aus Marklohe wird während des Sommers für eine oder mehrere Wochen ein "Altsachsenlager" in der Samt- gemeinde eingerichtet. Hierzu sollen möglichst viele Einwohner der Samt- gemeinde sich an der Vorbereitung und Durchführung des Lagers beteili- gen. Die Ortsteile werden als verschiedene "Stämme" einbezogen.

POT. TRÄGER Gewerbetreibende, Vereine

LAGE Samtgemeinde Marklohe

MITWIRKENDE Zahlende Touristen Bürger als Initiator

ARBEITS- Konzept erstellen SCHRITTE Geeigneten Ort finden Mitwirkende und Akteure einbinden Stämme-Namen für Ortsteile finden

AKTUELLER Die Freilichtbühne hat Interesse an einer Mitwirkung angemeldet ARBEITSSTAND Die Projektgruppe und Herr Alvermann planen evtl. schon im nächsten Jahr mit den Projektplänen an die Öffentlichkeit zu gehen BAUSTEIN II MITTELWESER ENTDECKEN (A4) INHALTE Bei "Mittelweser entdecken" geht es darum, sowohl Einheimischen als auch Touristen die Samtgemeinde näher zu bringen und sie als Werbende für diese zu gewinnen. Gleichzeitig können die Menschen aktiv sein und die Natur erleben. Hierzu möchten die Akteure ein Heft erstellen, in welchem Bilder, Zeichnungen o.ä. von Situationen aus der Samtgemeinde abgebildet sind. Diese können sich sowohl auf die Menschen und Tiere als auch auf die Historie, Natur und Landschaft der Mitgliedsgemeinden beziehen. Auf- gabe ist es für Einheimische und Touristen, diese Stellen in der Samtge- meinde wiederzufinden und die Ergebnisse im Rahmen eines Wettbewerbs an zentraler Stelle einzureichen. Jeweils im Herbst wird eine Auswertung der Ergebnisse vorgenommen und ein Preis verliehen.

INHALTE Darüber hinaus möchten die Akteure im Rahmen von "Mittelweser entde- cken" auch verschieden Thementouren bzw. -routen wie z.B. Romantik- oder Natur-Touren anbieten.

POT. TRÄGER Ideenstammtisch Tourismus

LAGE Samtgemeinde Marklohe und ihre Umgebung

22 HANDLUNGSPROGRAMM

BAUSTEIN III MIT DER DRAISINE DURCH DIE MARKLOHER GEEST (A4) INHALTE Die Projektgruppe möchte die stillgelegte Bahnstrecke zwischen Marklohe und Wietzen für eine Nutzung mit Fahrraddraisinen wiederbeleben. Dieses Angebot kann sowohl für die Einwohner als Wochenendausflug als auch für Touristen, die von außerhalb kommen, attraktiv sein.

POT. TRÄGER Zu gründender Verein "Draisinen Verein Marklohe, Samtgemeinde Mark- lohe"

LAGE Bahnstrecke zwischen dem Freibad in Marklohe und dem Bahnhof in Wietzen

PROJEKTGRUPPE Martin Bauer Clemens Erdmann Gerd Hirdler ggf. Andreas Winter

ARBEITS- Über Kaufoptionen der Bahnstrecke verhandeln SCHRITTE Machbarkeitsprüfung zur Instandsetzung der Strecke/Kostenvoranschlag einholen Kostenvoranschlag für die Draisinen einholen Gesamtkonzept erstellen Ehrenamtliche Mitarbeiter gewinnen Verein gründen Sponsoren gewinnen, Drittmittel einwerben Strecke mit ehrenamtlicher Leistung und fachlicher Aufsicht wiederher- stellen, TÜV-Abnahme der Strecke Draisinenschuppen in Mehlbergen organisieren TÜV abgenommene Draisinen anschaffen Parkplätze an Start- und Zielpunkt bereitstellen bzw. schaffen Technische Ausrüstung und Sicherheitsausrüstung anschaffen (Erste- Hilfe-Set, Pannenset, Warnwesten, Fahnen, Walkie Talkies für Pannen, Streckenplan) Möglichst frühzeitig Kooperationen mit örtlichen Betrieben und Gastro- nomen aufbauen, z.B. für die Zusammenstellung und den Verkauf von Picknickkörben

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

PROJEKT MARKETING (INNEN/AUSSEN) (A1) INHALTE Die Samtgemeinde Marklohe hat viele Qualitäten, die es sowohl nach au- ßen als auch nach innen zu vermarkten gilt. Zielgruppe eines derartigen Marketings sollen Gewerbetreibende sein, die sich in der Gegend nieder- lassen möchten und somit aufmerksam auf die Samtgemeinde Marklohe gemacht werden können. Aber auch bereits in der Region ansässigen Un- ternehmern möchten die Akteure die Qualitäten der Samtgemeinde vermit- teln. Darüber hinaus soll der Bereich des Wohnens im Fokus der Marke- tingaktivitäten stehen. Hier geht es zum einen um das Anwerben von neuen Bürgerinnen und Bürgern. Zum anderen ist es Ziel, den Blick der Einwohne- rinnen und Einwohnern für die Qualitäten ihrer Samtgemeinde zu schärfen.

POT. TRÄGER U.a. Samtgemeinde, Gemeinden, Gewerbevereine, Vereine, Kirchen, Zweckverband "Linkes Weserufer"

LAGE Alle Orte der Samtgemeinde Marklohe

MITWIRKENDE Siehe Träger

PROJEKTGRUPPE "Zweckverband Samtgemeinde Marklohe"

ARBEITS- Internetauftritt anpassen, "leichter" pflegbar gestalten, ggf. externen SCHRITTE Webmaster einbinden (CMS) Broschüren (Infobroschüre, Pläne, Gastgeberverzeichnis etc.) überarbei- ten bzw. erstellen Vorhandene Broschüren nutzen und erweitern Prädikat "Ausgewählter Ort 2007" der Standortinitiative "Deutschland – Land der Ideen" als Werbeträger nutzen Regelmäßige Pressearbeit über die Tages- und Monatszeitungen durch- führen Radtourismusleitsystem für Innen- und Außenmarketing nutzen Ortsbegrüßungstafel mit Slogan aufstellen "Mitsommernachtslauf" nutzen Multiplikatoren gewinnen und nutzen Info-Netzwerk schaffen

OFFENE FRAGEN Wie gewinnen wir Multiplikatoren?

PROJEKT ZENTRALER PLATZ FÜR MARKLOHE/LEMKE (B2, B3) INHALTE Da bisher ein zentraler Platz für das gemeinschaftliche Leben fehlt, ist es Ziel, einen solchen Treffpunkt und Ort der Begegnung in Marklohe/Lemke zu schaffen. Es geht allerdings nicht nur um die Gestaltung einer Platzflä- che. Vielmehr möchten die Akteure einen Platz einrichten, der durch die angrenzenden Nutzungen belebt wird. Die Projektgruppe sammelte bereits folgende beispielhafte Vorschläge für mögliche Nutzungen: Allgemeiner zentraler Treffpunkt für Gruppen aller Art, für Jung/Alt, etc. Regelmäßige und einzelne Veranstaltungen wie Märkte, Ausstellungen, Musik, Lesungen, Hausaufgabenhilfe Jugendarbeit Heimatstube, Ausstellungen, Veranstaltungen

24 HANDLUNGSPROGRAMM

PROJEKT FORTSETZUNG ZENTRALER PLATZ FÜR MARKLOHE/LEMKE (B2, B3) INHALTE Café, Bistro "Hofladen" (gemeinsame Verkaufsstelle für Direktvermarkter) Tourist-Information Fremdenzimmer, z.B. für Radwanderer Ein bis drei Wohnungen auf dem Gelände Die Projektgruppe ist offen für weitere Ideen und Vorschläge. Weitere Nutzungsmöglichkeiten haben die Akteure bereits etwas konkreti- siert, so dass sie als erste Projektbausteine dargestellt werden.

POT. TRÄGER Gemeinde Marklohe, private Initiative, im Einzelfall Investor

LAGE Samtgemeinde Marklohe Marklohe (rund um die Schulstraße)

PROJEKTGRUPPE Dr. Herbert Brinkhoff Jann-Hinnerk Bülter Werner Dieckhoff Detlev Kohlmeier Karl-Heinz Seebode Wilhelm Voigts Andreas Winter Jann-Hinnerk Bülter übernimmt die Funktion als zentraler Ansprechpartner.

AKTUELLER Die Projektgruppe möchte durch ihre Vorarbeit eine weiterführende Bera- ARBEITSSTAND tung des Rates vorbereiten Das erste Treffen der Projektgruppe fand am 08.05.2007 statt Erste Gespräche mit Anrainern sind geplant Eine erste Skizze für die Platzgestaltung wird derzeit erstellt Finanzierung: Ein Zusammenwirken von öffentlichen und privaten Part- nern ist notwendig. Das voraussichtliche Investitionsvolumen ist derzeit noch nicht abschätzbar Die Teilnehmer vereinbarten ein weiteres Treffen der Projektgruppe zur Fortsetzung der Planung BAUSTEIN I GENERATIONENÜBERGREIFENDES WOHNEN (G1, G2) INHALTE Um das Miteinander in der Samtgemeinde zu stärken, sollen am zentralen Platz Möglichkeiten für generationenübergreifendes Wohnen geschaffen werden.

ARBEITS- Standort bestimmen SCHRITTE Investor gewinnen Nutzungskonzept entwickeln

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

BAUSTEIN II SENIOREN-WOHNGEMEINSCHAFT (B4) INHALTE Für Senioren ist es oft von Bedeutung, möglichst zentral, "nah am Gesche- hen" und in fußläufiger Erreichbarkeit der Versorgungseinrichtungen zu wohnen. Darüber hinaus möchten viele in einer Gemeinschaft wohnen, in der sie sich aufgehoben fühlen. Um diesen beiden Ansprüchen entgegen- zukommen, wollen die Akteure am Marktplatz gemeinschaftliches Wohnen im Alter mit gegenseitiger Unterstützung ermöglichen.

ARBEITS- Interessierte zusammenführen SCHRITTE Geeignete Immobilien suchen Nutzungs- und Betreuungskonzept erstellen Finanzierung klären

PROJEKT KLIMAFREUNDLICHES MARKLOHE (D1) INHALTE Das Projekt "Klimafreundliches Marklohe" hat sich zum Ziel gesetzt, den Klimaschutz in der Samtgemeinde Marklohe voranzubringen und die Nut- zung regenerativer Energien zu fördern. Mögliche Ansatzpunkte sieht die Projektgruppe in den folgenden Projektansätzen: Energieeinsparpotentiale insbesondere in öffentlichen Gebäuden nutzen Thermische Sonnenenergie und Photovoltaikanlagen installieren und nutzen Energieberatung durch einen unabhängigen Fachmann oder einen Verein anbieten Dezentrale ortsgebundene Kraft-Wärme-Kopplung (Biogas/Erdgas) ein- setzen

POT. TRÄGER Zu gründende private Initiative

LAGE Samtgemeinde Marklohe

MITWIRKENDE Samtgemeinde Marklohe Gemeinden Verbände Private

PROJEKTGRUPPE Cord Fehsenfeld Bernd Föge Ulrike Kassube Heinrich Schlemermeyer

ARBEITS- Prüfen, wo Energieeinsparpotenziale vorhanden sind SCHRITTE Professionelle Energieberatung evtl. auch in Form eines Vereins einrich- ten Energiesparmaßnahmen durchführen Gremium von Investoren, Betreibern und Abnehmern unter Federführung des Energieberaters bilden Kampagne durchführen, um auch Private zum Energiesparen zu animie- ren

26 HANDLUNGSPROGRAMM

PROJEKT FORTSETZUNG KLIMAFREUNDLICHES MARKLOHE (D1) AKTUELLER Die Aktion "Solar Lokal" könnte einen Anknüpfungspunkt für dieses Pro- ARBEITSSTAND jekt darstellen Der Zweckverband hat bereits erste Überlegungen angestellt, um eine Konzeption für eine Energieberatung zu erstellen Der Zweckverband überarbeitet seine Internetplattform derzeit. Er kann im Internet Möglichkeiten für eine Informationsvermittlung zum Thema Energiesparen schaffen.

OFFENE FRAGEN Federführung des Energieberaters? BAUSTEIN I ENERGIEBÖRSE (D1) INHALTE Mit der "Energiebörse" möchten die Akteure eine Möglichkeit schaffen, Akti- vitäten zu regenerativen Energien zu Bündeln. Es sollen z.B. Kontakte zwi- schen Personen vermittelt werden, die gerne gemeinsam in regenerative Energien investieren möchten. Konstellationen, bei denen eine Person das Dach für eine Solaranlage stellt und eine andere die finanzielle Investition vornimmt, sind dabei denkbar.

MITWIRKENDE Samtgemeinde Marklohe Energieversorger Interessierte Bürger Unternehmen (Aufbau, Installation)

ARBEITS- Informationsvermittlung und -austausch SCHRITTE Zusammenschluss von privaten Interessenten ermöglichen Mögliche Investoren, Betreiber und Abnehmer zusammenbringen

6.1.2 Projektpool

Leitbildbezug A

ZIEL PROJEKT A1 Mobile Online-Dorfläden mit heimischen Produkten einrichten A1, 2 Verbesserung der Qualität im Medizinbereich; überregional bekannte, hoch- spezialisierte Medizinzentren anwerben A4 Warm-Wasser-Bio-Vitalbecken, Biogas A4 Linksseitigen Weserradweg stärken (teilweise schon Ansätze vorhanden, z.B. Rad- tourismusleitsystem) A4 Attraktivität des Radwegs an L 351 Marklohe/Hoya und K34 Buchhorst/Wietzen stei- gern A4 Tourismusangebote entwickeln (z.B. Touren mit Kutschen, Erweiterung des Ange- bots an der Marina Mehlbergen mit Campingplatz, Baden und Angeln)

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

Leitbildbezug B

ZIEL PROJEKT B1 Zuschuss für Familien bei Bauvorhaben/Grundstückskauf gewähren B2 Baukulturelles Erbe - Pot. Träger: Samtgemeinde Marklohe - Mitwirkende: Interessierte Bürger - Projektinhalte: Erstellung eines Ratgebers "Ortstypische Bauweise bei Um- und Neubau" - Arbeitsschritte: - Ortstypische Bauweise analysieren - Ratgeber mit Verwaltung und Bürgern erstellen - Ratgeber bekannt machen B5 Parkgestaltung in Marklohe verbessern B5 Ruhebänke aufstellen

Leitbildbezug C

ZIEL PROJEKT C1, 2 Bürgerbus - Pot. Träger: Zu gründender Verein, ggf. Bürgerverein "Bürgernetzwerk der Samt- gemeinde Marklohe" - Mitwirkende: - Landkreis Nienburg - Regionale Busunternehmen (ÖPNV-Betriebe) - Sponsoren, Gemeinde, e.V., Ehrenamt - Wirtschaftsförderung (Zuschuss vom Land) - Arbeitsschritte: - Organisation und Finanzierung entwickeln - Vereinssitz in der Samtgemeinde einrichten - Linienführung festlegen (z.B. Ärzte- oder Einkaufstour) - Ehrenamtliche Fahrer gewinnen - Bus anschaffen - Transport von Fahrrädern und Gehhilfen ermöglichen - Finanzierung: Z.B. Fördermittel, Spenden C1 "Sammelparkplätze" einrichten (Beispiel )

Leitbildbezug D

ZIEL PROJEKT D1 Holzheizanlage für öffentliche Einrichtungen (z.B. Grundschule, Kindergarten, Frei- bad Marklohe) berücksichtigen, falls Veränderungen anstehen D2 Einsatz von regenerativen Energien bei der B-Plan-Erstellung festsetzen (Beispiel Baugebiet "Lebensgarten" )

28 HANDLUNGSPROGRAMM

Leitbildbezug E

ZIEL PROJEKT E3 Sitzungsvorlagen für Zuhörer erstellen E3 Individuelle Bürgersprechstunden durchführen - Aktueller Stand: Herr Kohlmeier richtet zunächst für eine Testphase eine Bürger- sprechstunde ein, die für Bürgerinnen und Bürger jeden Alters offen ist. Eine Voranmeldung ist notwendig. E3 Bürgernahe, mobile Beratung ermöglichen E3, 4 Verwaltung "Online" ausbauen

6.2 Zusammenleben/Soziale Versorgung und Bildung

6.2.1 Leitprojekte

PROJEKT BÜRGERNETZWERK DER SAMTGEMEINDE MARKLOHE (ARBEITSTITEL) (F3, G1-5, H4) INHALT/ZWECK Die Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Marklohe möchten sich tatkräftig in die Entwicklung der Samtgemeinde Marklohe einbringen. Daher haben sie sich entschieden einen Verein zu gründen, der den folgenden Zweck verfolgt: Das Zusammenleben, die soziale Versorgung und Bildung in der Samt- gemeinde Marklohe unterstützen/fördern bzw. verbessern Um ein stabiles System aufzubauen und die ehrenamtlich Tätigen nicht zu überfordern, soll der Bürgerverein sich nach dem Prinzip der "Wachsenden Zelle" entwickeln. Das bedeutet, dass die Projektgruppe zunächst mit weni- gen Aufgaben anfangen möchte, im Vordergrund steht z.B. die Vernetzung von Akteuren. Mit der Zeit möchte sie dann den Kapazitäten entsprechend mehr Aufgaben wahrnehmen.

POT. TRÄGER E.V.

MITWIRKENDE Alle Bürger, Verbände, Vereine, Institutionen, Firmen, "Land und Leute" und "Weserblick"

PROJEKTGRUPPE Bärbel Bohnsack-Bormann Ingrid Gerlach Stefan Ostermann, Tel. 05022-98050 Eckart Schuster, Tel. 04257-983252 Walter Thomfohrde Dorothee Winter Die Projektgruppe ist offen für weitere Interessierte.

ARBEITS- Interessierte Akteure finden SCHRITTE Persönliche Ansprache und Einbindung von weiteren Mitwirkenden und potenziellen Gründungsmitgliedern Juristen in Vereinsgründung einbinden (freiwillig) Bestandsaufnahme durchführen - Was kann, was soll der Verein?

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

PROJEKT FORTSETZUNG BÜRGERNETZWERK DER SAMTGEMEINDE MARKLOHE (ARBEITSTITEL) (F3, G1-5, H4) ARBEITS- Gründungsversammlung durchführen SCHRITTE Organisation einer Auftaktveranstaltung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

OFFENE FRAGEN Wer übernimmt was? Finanzierung - Mitgliedsbeiträge - Spenden - Fundraising - Sponsoring - Erlöse aus Festen/Veranstaltungen Öffentliche Zuschüsse

AKTUELLER Die Projektgruppe hat sich bereits zur Konkretisierung der Planung der ARBEITSSTAND Vereinsgründung getroffen und ist in Kontakt mit Samtgemeindebürger- meister Kohlmeier Einen Entwurf für eine Vereinssatzung liegt vor Der Sitz des Vereins soll in Marklohe sein BAUSTEIN I BÜRGERCAFÉ (MÖGLICHES LEITPROJEKT DES BÜRGERVEREINS) (G1) INHALTE Einrichtung eines Begegnungsangebots für die Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Marklohe Vermittler zwischen den Akteuren Information des Bürgers Ansprechpartner/Anlaufstelle Ehrenamtliche auch für andere Bereiche interessieren Alles, was Bürger interessiert/betrifft, soll Thema sein Senioren als Mentoren

ARBEITS- Ehrenamtliche gewinnen SCHRITTE Bürgertreffen mit/ohne Programmangebot einrichten Generationenübergreifendes Erzählcafé zu bestimmten Themen veran- stalten Dorfgemeinschaftshäuser als Begegnungsorte nutzen BAUSTEIN II EHRENAMTSBÖRSE (G3) INHALTE Beim Projekt "Ehrenamtsbörse" möchten die Akteure eine Börse einrichten, die die Vermittlung ehrenamtlicher Hilfeleistungen zum Ziel hat und somit die Gemeinschaft innerhalb der Samtgemeinde stärkt.

ARBEITS- Organisation und Zielrichtung der Börse entwickeln (Vermittlung an Priva- SCHRITTE te oder Vereine?) Ablauf der Vermittlung klären Börse bekannt machen Auftaktveranstaltung als Samtgemeindefest zur Sammlung von Gesu- chen und Angeboten initiieren

30 HANDLUNGSPROGRAMM

BAUSTEIN III INITIATIVE "PRO EHRENAMT" (G2, 3) INHALTE Diese Initiative möchte die stärkere Würdigung des Ehrenamtes in der Samtgemeinde Marklohe erreichen.

ARBEITS- Gemeinsames Fest "Pro Ehrenamt" organisieren (Samtgemeinde und SCHRITTE Vereine) Besonders engagierte Ehrenamtliche für eine Auszeichnung vorschlagen Ehrenamtspreis durch den Samtgemeindebürgermeister verleihen BAUSTEIN IV INTERKULTURELLES MITEINANDER (F3, G4) INHALTE Die Akteure möchten eine bessere Integration von Menschen mit Migra- tionshintergrund erreichen, um das interkulturelle Miteinander in der Samt- gemeinde zu fördern.

ARBEITS- Auf Kinder und Jugendliche ausrichten SCHRITTE Sprachangebote/-förderung durch Ehrenamtliche ergänzen Interkulturelle Angebote entwickeln Integrationslotsen ausbilden und einsetzen BAUSTEIN V DIENSTLEISTUNGSTAUSCHBÖRSE (G5) INHALTE Die Dienstleistungstauschbörse dient zur Vermittlung von Dienstleistungs- angeboten und -gesuchen. Bei dieser Börse werden Leistungen gegen Leis- tungen getauscht oder mit einer Art "Ersatzwährung" verrechnet, die bei einer späteren Leistungserbringung eingetauscht werden kann.

ARBEITS- Organisation und Ablauf der Vermittlung klären SCHRITTE Konzept zur Gewährleistung der Gleichwertigkeit der Leistungen entwickeln Tauschbörse bekannt machen BAUSTEIN VI MITEINANDER-FÜREINANDER (F4, G2, G5) INHALTE Das Miteinander von Menschen verschiedener Generationen steht bei die- sem Projekt im Vordergrund. Die Akteure möchten Angebote schaffen, die ein besseres Zusammenleben von Menschen unterschiedlichen Alters för- dern und alle Seiten dazu animiert, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse mit anderen zu teilen bzw. diese einzusetzen.

ARBEITS- Gemeinsame Aktivitäten veranstalten SCHRITTE Senioren an Veranstaltungen und Angeboten in Schulen beteiligen Jüngere zur Hilfe in Alteneinrichtungen gewinnen BAUSTEIN VII KULTURELLES ANGEBOT 2010 (H4) INHALTE Das bestehende kulturelle Angebot wird besser vermarktet und durch zu- sätzliche Angebote ergänzt. Darüber hinaus ist die Pflege der niederdeut- schen Sprache in Kooperation mit den Schulen angestrebt. Die Akteure möchten sowohl die Freizeitqualität als auch die kulturelle Identität in der Samtgemeinde steigern. Das angestrebte Kulturangebot umfasst z.B.: Lesungen Freilichtbühne in Marklohe (Freilichtbühne in Wietzen ist nicht mehr vor- handen) Theatergruppen (für Kinder und ältere Menschen) Kunstkurse

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

BAUSTEIN VII FORTSETZUNG KULTURELLES ANGEBOT 2010 (H4) INHALTE Kunstausstellungen und Kunstmarkt (im Schulzentrum) Kleinkunst Freiluftkonzerte sowie ein Konzertfestival in den Kirchen Kulturveranstaltungen in Kirchen in Marklohe und Balge Realisierung einer Begegnungsstätte für Bildung und Kultur Kulturscheune (Nutzung von Abuhrs Schüne?)

MITWIRKENDE Samtgemeinde Marklohe (möglicher Träger für Konzeptentwicklung?) Ehrenamtliche, Vereine, Schulen und Kirchen Sponsoren und Stiftungen Dorfkulturkreis Wietzen Künstler, Musiker, etc.

ARBEITS- Gemeinsames Konzept zur Kulturförderung in der Samtgemeinde SCHRITTE entwickeln Möglichkeiten zur Bündelung der Aktivitäten entwickeln Runden Tisch für Ideenbörse einrichten Kulturelle Schwerpunkte herausstellen Angebote prüfen und weiter ausbauen, neue Angebote entwickeln Angebote gemeinsam vermarkten

PROJEKT BETREUUNGSANGEBOTE FÜR KITAS UND SCHULEN (F2) INHALTE Anliegen der Projektgruppe ist es, ein gutes Betreuungsangebot für Kinder der Samtgemeinde bereitzustellen. Das vorhandene Angebot bietet bereits viele Möglichkeiten der Kinderbetreuung, allerdings sind diese den Eltern oftmals nicht bekannt. Daher soll es zunächst darum gehen, die Transpa- renz im bestehenden Angebot zu erhöhen. Darüber hinaus möchten die Akteure die Betreuungsangebote weiter bedarfsgerecht optimieren und ver- zahnen, um dem Bedarf der Kinder und Familien gerecht zu werden. Hierzu könnte das Angebot auch durch ehrenamtliche Kräfte ergänzt werden. Zu- sätzlich erwägen die Akteure die Einrichtung eines Abhol- und Bringdiens- tes für die Kinder.

POT. TRÄGER Samtgemeinde Marklohe, Kirchen (wegen Kitas), Land Niedersachsen, LK Nienburg, Ehrenamtliche

MITWIRKENDE Interessierte Eltern Fördervereine, Schulelternräte und Beiräte Lehrer/-innen, Erzieher/-innen und Tagesmütter Vereine und Ehrenamtliche, JAM e.V. Träger von Schulen und Kitas: Kirchen und Samtgemeinde Marklohe Landkreis Nienburg und Land Niedersachsen Firmen/Betriebe Kinder- und Jugendhilfe

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PROJEKT FORTSETZUNG BETREUUNGSANGEBOTE FÜR KITAS UND SCHULEN (F2) PROJEKTGRUPPE Martin Bauer Hella Dettmer Brigitte Fabian Insa Höltke Wolfgang Peters Heike Teichmann Monika Wegener-Buchholz BAUSTEIN I BETREUUNG IN SCHULEN (F2) ARBEITS- Gewinnung von Mitwirkenden und Organisation eines gemeinsamen SCHRITTE Treffens Treffen der Projektgruppe und Dialog zwischen Politik/Verwaltung der Samtgemeinde und Eltern, Schulen und Kindergärten fördern Abendveranstaltung zur weiteren Diskussion veranstalten Informationen zur Betreuung austauschen und vermitteln, z.B. zu vorhan- den Angeboten Aktualisiertes Betreuungskonzept nutzen Bedarfsgrößen berücksichtigen: Betreuung, Räume, Personal, Ausstat- tung Anknüpfung an Angebot bei JAM und Möglichkeiten zur Angebotsbünde- lung prüfen Fahrdienste (z.B. zur Betreuung) einrichten Verknüpfung mit Bürger- bus? Organisatorische Feinabstimmung unter den Mitwirkenden

OFFENE FRAGEN Ehrenamtliches Engagement von Vereinen, Verbänden, Kirchen und Eltern Feinabstimmung BAUSTEIN II BETREUUNG IN KINDERTAGESEINRICHTUNGEN (F2) ARBEITS- Einbindungsmöglichkeiten Ehrenamtlicher prüfen SCHRITTE Ergänzungsbedarf zum Standardangebot untersuchen Vorhandene Angebote bekannt machen

6.2.2 Projektpool

Leitbildbezug F

ZIEL PROJEKT F1 Unterstützung für Familien - Anknüpfen an bestehende und im Ausbau befindliche Angebote zur "Aufsuchen- den Hilfe" des Landkreises F2 Betreuung in Unternehmen einrichten, Kooperationen bilden; Patenschaften für Betreuungsplätze übernehmen

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"IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

Leitbildbezug G

ZIEL PROJEKT G4 Broschüre für Neubürger überarbeiten und ergänzen (verschiedene Broschüren sind bereits vorhanden, die als "Willkommenspaket" an Neubürger ausgegeben werden können)

Leitbildbezug H

ZIEL PROJEKT H1, Wellnessangebote entwickeln A4 H1, Musikangebote verbessern 2, 3

34 HANDLUNGSPROGRAMM AUS SICHT DER KINDER UND JUGENDLICHEN

6.3 Handlungsprogramm aus Sicht der Kinder und Jugendlichen in der Samtgemeinde Marklohe

Im Auftrag der Politik und Verwaltung in der Samtgemeinde Marklohe wurde eine Kinder- und Jugendbeteiligung durch den Fachdienst Jugendarbeit und Sport Nienburg im Landkreis Nienburg/Weser umgesetzt. Die folgenden Ausführungen stellen eine selektive Auswahl dar. Eine vollständige Ergebnisdokumentation kann beim Fachdienst Jugendarbeit und Sport an- gefordert werden unter der Adresse: [email protected]. In einem Zeitraum von fünf Wochen sind unter Nutzung verschiedener Beteiligungsinstrumen- te insgesamt elf Einzelmaßnahmen durchgeführt worden. Über 200 der 738 ortsansässigen Kinder und Jugendlichen im Alter von 7 bis 14 Jahren sind als Experten in eigener Sache er- reicht worden und aktiv gewesen. Das gemeindliche Umfeld in Balge, Lemke, Marklohe, Wiet- zen und den Ortsteilen wurde unter Einsatz eines zehnköpfigen Helferteams um die Modera- torin Ingela Bartsch auf Kinder- und Jugendfreundlichkeit hin untersucht. Es handelt sich damit um eine Jugendbeteiligungsmaßnahme, die in Art und Umfang an der Mittelweser bislang als einzigartig und nachahmenswert bezeichnet werden kann. Bevor eine Darstellung der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen folgt, wird nun zunächst die Methodik der Beteiligungsmaßnahmen erläutert.

6.3.1 Untersuchungsdesign für Kinder: Scoutaktion Über die vier Grundschulen in der Samtgemeinde Marklohe, deren Schulleitungen und Kolle- gien sich sehr kooperativ zeigten, wurden Klassen der zweiten, dritten und vierten Jahrgangs- stufe mittels einer "Scoutaktion" angesprochen. Spielerisch wurde das Vorhaben durch die Geschichte der gezeichneten Figuren "EMMI und FLORA" vorbereitet, die aufs Land ziehen möchten und die fachliche Beratung der Kinder in Anspruch nehmen wollen. Als Scouts in der Gemeinde, ausgerüstet mit gelber Mütze, Stift und Schreibblock, sollten aus der Perspektive der Kinder wichtige Erkenntnisse über Stärken und Schwächen der heimatlichen Umgebung gewonnen werden. Im Rahmen eines Vormittages waren die jungen Schülerinnen und Schüler damit beschäftigt, Orte aufzusuchen, die ihnen entweder gut gefallen oder aber Unbe- hagen auslösen. Spielplätze und Schul- wege wurden anhand einer Checkliste und unter Verwendung von Fotoauf- nahmen untersucht. Freizeitangebote und die Nennung des eigenen größten Wunsches rundeten den Untersu- chungskatalog ab. Kleine Gruppen von vier bis sechs Kindern wurden von einer erwachsenen Person auf der Scouttour Abbildung 6: Scoutaktion Grundschule begleitet, die alle Äußerungen und Er- Quelle: FD Jugendarbeit, kenntnisse beobachten und dokumentie- LK Nienburg/Weser ren sollte. Zum Abschluss des Scouteinsatzes hatten die beteiligten Kinder Gelegenheit, sämtliche Informationen auf Wandplakate zu bannen, die – auf den Stellwänden befestigt – für ein sofor-

LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit 35 "IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

tiges Sichtbarwerden der gesammelten Einschätzungen und Vorschläge sorgten. Die Kinder zeigten sich äußerst motiviert und waren mit Begeisterung bei der Sache. Eine Gruppe aus der Grundschule Lemke war sogar bereit, die gewonnenen Erkenntnisse beim Zwischen- bilanz-Workshop in Neulohe selbstbewusst zu präsentieren. Eine Fortsetzung der Kinderbetei- ligung ist somit aus fachlicher Sicht ergebnisträchtig und unbedingt zu empfehlen.

6.3.2 Untersuchungsdesign für Jugendliche: Jugend-Workshop und IDEA-Aktion Mit jeweils ungefähr 15 Jugendlichen wurden an der Hauptschule Liebenau und Realschule Marklohe kleine Zukunftswerkstätten durchgeführt. Stellwände und Metaplantechnik ver- besserten die Sichtbarmachung und zeitnahe Wiedergabe der erarbeiteten Vorstellungen. In einer Workshop-Atmosphäre hatten die jungen Menschen die Möglichkeit, sich realitätsnah und phantasiegestützt mit den Stärken und Schwächen ihres Heimatortes auseinander zu setzen. Ein Meinungsrundlauf sorgte für Auf- schluss über Freizeitbeschäftigungen, beliebte Gemeindeeigenarten und ver- mutete Meinungen von Besuchern der Orte und der Ansicht von Erwachsenen in Bezug auf Jugendliche. An einer Kla- gemauer konnte Unmut über nervende Dinge geäußert werden und die Vorstel- lung, einmal Bürgermeister/in sein zu können, regte wiederum die Wunschvor- stellungen und Gestaltungsideen der Jugendlichen auf besondere Weise an. Eine Talkrunde unter dem Motto Abbildung 7: Jugendworkshop Realschule Marklohe Quelle: FD Jugendarbeit, "Wünsch dir was...!", führte zu weiteren LK Nienburg/Weser Bedürfnisartikulationen der Schülerinnen und Schüler, sorgte für unterhaltende Dynamik und einen entspannten Ideen- fluss. Jugendliche sind für Beteiligungsaktionen dieser Art schwerer zu gewinnen als Kinder, aber nach einer Phase der Auflockerung durchaus ansprechbar und zu konstruktiver Mitarbeit zu bewegen. Die aktive Beteiligung sorgt letztlich für wertvolle Aufschlüsse über jugendliche Be- dürfnisse im ländlichen Raum und erlaubt Rückschlüsse für die möglicherweise damit verbun- denen kommunalen Planungsanforderungen im Sinne des § 22e NGO6. Modifiziert wurde das Beteiligungsinstrument für Jugendliche während der Gewerbeschau in Lemke am 12./13.05.07. Als IDEA-Aktion bezeichnet, bestand für die offene Zielgruppe ab 12 Jahren die Möglichkeit, in einem Zelt-Parcour verschiedene gemeindliche Themen zu bearbei- ten.

6 Niedersächsische Gemeindeordnung, sinngemäß ist dort vorgesehen: "Kinder und Jugendliche sind an den sie betreffenden Entscheidungen in angemessener Weise zu beteiligen…"

36 LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit HANDLUNGSPROGRAMM AUS SICHT DER KINDER UND JUGENDLICHEN

Es galt an zwei Tagen, "eigene Mög- lichkeiten zu entdecken" und Ver- besserungsvorschläge zu unter- breiten, wie das Leben für Jugend- liche in der ländlichen Samtgemeinde aus Adressatensicht gestaltet werden sollte. Allerdings wurde nicht eine passive Konsumhaltung, sondern eher eine aktive Mitarbeit gewünscht, die sich in dem offensichtlich gut geeigne- ten Rahmen auch problemlos her- stellen ließ.

Abbildung 8: IDEA-Aktion Quelle: FD Jugendarbeit, LK Nienburg/Weser

6.3.3 Aussagen und Bewertungen der befragten jungen Menschen zu ihrer Gemeinde Kinder bewerten die Orte in der Samtgemeinde Marklohe aufgrund ihrer ländlichen Struktur und natürlicher Lebensräume grundsätzlich positiv. Sie genießen die Landschaft und darin vorhandenen Spiel- und Bewegungsräume. Verkehrswege, Bildungs- und Freizeitangebote entsprechen jedoch nicht in vollem Umfang ihren Erwartungen. Die Freizeitwünsche sind aber in der Regel realistisch und relativ leicht umzusetzen. Insgesamt ist in dieser Zielgruppe noch ein relativ hohes Maß von Zufriedenheit vorhanden, das sich jedoch mit einem erhöhten Si- cherheitsbedürfnis in der Öffentlichkeit verbindet. Regelrechte Ängste scheinen Situationen im Straßenverkehr auf Schulwegen und subjektive Gefährdungsmomente, z.B. durch schnell fahrende Kraftfahrzeuge und aggressive Tiere zu erzeugen. Müll und Verunreinigungen wur- den selten festgestellt, aber dennoch an manchen Orten von den Kindern als unzumutbare Belastung empfunden. Mit zunehmendem Lebensalter wachsen allerdings die Erwartungen und Ansprüche an Mobili- tät, formaler und nonformaler Bildung, Jugendarbeit und einer chancengerechten Teilhabe an der Wissens- und Arbeitsgesellschaft. Während Kinder recht pragmatische Veränderungsvor- schläge äußern, erhebt die Gruppe der Jugendlichen im Gegenzug dazu bereits ganz konkre- te Forderungen für sich selbst und für die Gruppe der Jüngeren. Sie wünschen sich, dass mehr in Spielplätze, Sportflächen und in ihre Schule investiert wird. Auch Maßnahmen zur Förderung der Ökologie und Verhinderung der Ausgrenzung von Minderheiten werden gewünscht. Jugendliche fänden es erstrebenswert, den Fußballsport mehr zu fördern. Zudem läge ihnen daran, gemeinschaftliche Jugendcamps und die außerschulische Bildung mit einer ausreichenden Teilhabe an kulturellen und kommerziellen Angeboten stärker zu unterstützen (Äußerungen bei der IDEA-Aktion während der Lemker Gewerbeschau). Sehr schlecht beurteilten sich die Jugendlichen übrigens aus der Perspektive der Erwachsenen. Nach Ihrer Überzeugung würden Erwachsene die Jugendlichen häufig als "drogengefährdet, faul, zerstörerisch, verlogen und partysüchtig" einschätzen. Generationsübergreifende Maßnahmen und Konzepte zur Stärkung des Selbstwertgefühls erscheinen vor diesem Hintergrund subjektiver Fremdeinschätzung sehr sinnvoll. Mit großer Sorge beurteilen Jugendliche in der Samtgemeinde ihre beruflichen Aussichten. In allen Teilen der Gemeinde wünschen sie sich mehr Bezug zu Arbeits- und Ausbildungsplätzen

LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit 37 "IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

sowie Ferienjobs. Genauere lokale Feststellungen treffen nun die Ergebnisse aus den durchgeführten Beteili- gungsaktionen für die einzelnen Orte der Samtgemeinde Marklohe.

6.3.3.1 Ergebnisse aus Balge und OT Holzbalge, Mehlbergen, Buchhorst Die Kinder und Jugendlichen in Balge und den umliegenden Ortsteilen haben sehr genaue Vorstellung davon, wie sie ihre Umgebung gestalten wollen, wenn sie dazu Gelegenheit hät- ten. Sichere Schulwege und mehr Freizeitangebote sind Themen, die völlig unabhängig vom Lebensalter als Bereiche mit dem höchsten Veränderungsbedarf eingestuft wurden.

SPIELFLÄCHEN UND SPIELPLÄTZE IN BALGE + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Schulhof bietet Möglichkeit für Spiel – Bushaltestelle in Balge ist ekelhaft z.B. Verstecken – Kreuzung Kleine Marsch/Balger Straße nicht Kindergarten hat gutes Spielzeug und ein schö- einsehbar nes Gelände – Hund in Holzbalge ängstigt "Brinkene", ein Ziegenhof mit Tieren ist beliebt – Enge Kurve an der Sebbenhausener Straße ist Der Rodelberg wird vielfältig genutzt (Fußball) unübersichtlich Elernwald in Mehlbergen fördert das Bauen – Kaugummiautomat ist defekt Weide vor Schleusenkanal bietet Ruhe – Spielplatz Puntormwald ist extrem langweilig Eichhof als schöner Naturspielplatz – Spielplatz Buchhorst könnte Tore und eine Klet- Kleine Kaffeediele ist wie ein Streichelzoo terwand gut gebrauchen Tennisplatz beeindruckt u.a. durch seine Ord- – Keine offenen Jugend-Treffpunkte nung – Spielplatz auf dem Sande wird als veraltet emp- Buchhorst/Bullersberg ist positiv besetzt funden Kleine Brücke am Graben Richtung Weser ist – Wald und Wiese sind derzeit besser als die ein gemütlicher Platz Spielplätze – Bespielbare Bolzplätze werden vermisst

Die befragten Grundschulkinder gaben an, entweder zu Fuß oder mit dem Bus zur Schule zu kommen. Es besteht die Vermutung, dass die Nutzung des Fahrrades aufgrund der Wege- struktur, unabhängig von der jeweiligen Entfernung, eventuell zu gefährlich sein könnte.

SCHULWEG IN BALGE UND UMGEBUNG + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Schule kann zum Teil zu Fuß erreicht werden – Busse sind alt, beschmiert und zu klein Balge hat Radwege, die übrigen Orte nicht – In Mehlbergen gibt es keine Radwege Verkehrskontrollen weiter ausbauen

HERAUSFORDERUNGEN: FREIZEIT UND GEMEINDLICHE INFRASTRUKTUR IN BALGE UND UMGEBUNG Offene Treffpunkte für Jugendliche ermöglichen Verkehrssicherheit für Kinder verbessern Bau von Bolzplätzen prüfen Starkes Vereinsangebot weiter entwickeln und Spielplätze dem Bedarf näher bringen mit Neuem anreichern

38 LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit HANDLUNGSPROGRAMM AUS SICHT DER KINDER UND JUGENDLICHEN

6.3.3.2 Ergebnisse aus Lemke und Oyle Lemke und Oyle sind Orte, die sich über die Straße "Am Schnakenberg" miteinander verbin- den. Infolge dieser Nachbarschaft nutzen die befragten Kinder häufig die natürlichen Räume Wald, Wiese, Teich und Bach, die ihnen immens wichtig zu sein scheinen, gleichermaßen. Bei den Rückmeldungen aus Lemke wirkte sich auch die Anrainerschaft zu Marklohe aus.

SPIELFLÄCHEN UND SPIELPLÄTZE IN LEMKE UND OYLE + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Waldgebiete mit Schlucht (Waldsofa!), Teichen – Spielplatz Immenweg ist langweilig und Bächen – Hundedreck am Weichselweg Feldmark Richtung Wohlenhausen gefällt – Radlader auf Straße zum Mischwerk in Oyle Am Moorweg kann sogar gezeltet werden – Bushaltestelle in Oyle klein, nicht regendicht Clubheim und Sportanlagen Lemke sind gefragt – Am Schnakenberg fehlen Bürgersteige Tippi Koger Straße fördert Naturverbundenheit – Fußweg links Richtung Liebenau zu schmal Oyler Berg, Beeke und Straußenfarm – Durchgangsverkehr Oyle nervt und stinkt Spielplatz bei den Sportanlagen Oyle ist toll – Oyle hat keine Bademöglichkeit Waldspielplatz super zum Klettern, keine Autos – Brücke unter der B6 ist vermüllt Teich im Oyler Wald ist sauber und schön Am Feuerwehrteich lässt sich viel erkunden Spielplatz in Bühren hat super Tore

SCHULWEG IN LEMKE UND OYLE + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Schulbesuch zu Fuß, per Fahrrad und mit dem – Kreuzung Sulinger Straße/Sandstraße gefähr- Bus möglich lich und schlecht einsehbar Gefährliche Wegstrecken gering – Autos fahren am Weichselweg zu schnell Ausleuchtung ist ausreichend – Überfüllung und Wartzeit der Schulbusse

HERAUSFORDERUNGEN: FREIZEIT UND GEMEINDLICHE INFRASTRUKTUR IN LEMKE UND OYLE Vereinskultur und Sportangebote bewusster Kinder und Jugendliche in Gestaltung von Flä- wahrnehmen, präsentieren chen einbeziehen Verkehrssicherheit zwischen Lemke und Oyle Gewerbegebiet für junge Menschen "erschlie- verbessern ßen" Ausbau des lokalen Radwegenetzes Reichhaltige Natur nutzen und schätzen

6.3.3.3 Ergebnisse aus Marklohe Marklohe ist in der dörflichen Siedlungsstruktur in mindestens drei Sozialräume zu unterschei- den. Der ursprüngliche Dorfkern ist mit der Erschließung neuer Baugebiete in den 60er, 80er und 90er Jahren so erheblich zu einem völlig neuen Gebilde angewachsen wie kein anderer Ort der Samtgemeinde. Nicht alle Versorgungseinrichtungen haben sich den neuen Bedin- gungen angepasst. Expandiert ist in besonderem Maße der Einzelhandel; andere Bereiche ziehen allmählich nach. Als Mittelzentrum mit guter Infrastruktur schneidet Marklohe mit Lem- ke in der jugendlichen Beurteilung immer noch zufrieden stellend ab.

LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit 39 "IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

Detailmängel trüben das ansonsten positive Bild und geben Anlass, vorhandene Einrichtun- gen und Angebote genauer zu prüfen und zu optimieren.

SPIELFLÄCHEN UND SPIELPLÄTZE IN MARKLOHE + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Fußballplatz an der Realschule – Spielplatz Lemker Berg spärlich und langweilig Spielplatz an den Teichen – Hundekot auf den Wiesen Lebuinstraße Spielplatz Baugebiet Lebuinstraße – Jugendliche vertreiben Kinder (SP Lebuinstra- Spielplätze teilweise pflegebedürftig ße) Waldgebiet am Gutspark, Naturlehrpfad und – Hunde auf Privatgrundstück werden als Bedro- Wildgehege hung empfunden Freibad mit tollem Sandspielfeld – Regenrückhaltebecken Schleifmühle hat keinen Zaun Rodelbahn Kirche St. Clemens Romanus – Gewölbe bei der Kirche St. Clemens birgt Prima Kletterbaum "Am hinteren Moor" Gefahren

SCHULWEG IN MARKLOHE + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Beleuchtung Marklohe insgesamt gut – Autos meist zu schnell (Hoyaer Straße, Schiefer Rad- und Fußwege, auch kombiniert Berg, Kreisel Bremer Straße) – Lichtwechsel der Ampel bei der Bäckerei Deicke nicht optimal

HERAUSFORDERUNGEN: FREIZEIT UND GEMEINDLICHE INFRASTRUKTUR IN MARKLOHE Realschule als Gebäude aufwerten Kulturelle Veranstaltungen für Jugendliche reiz- Offene Jugendarbeit (JAM) ausweiten und stabi- voller gestalten lisieren Gewerbetreibende und Jugendliche einander Schule, Vereine und JAM für Kinder und Ju- näher bringen gendliche vernetzen Vereine für Jugendtrends begeistern

6.3.3.4 Ergebnisse aus Wietzen und Blenhorst

SPIELFLÄCHEN UND SPIELPLÄTZE IN WIETZEN UND BLENHORST + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Rodelplatz Lange Wisch (zum Spielen öfter – Skaterbahn ist von Jugendlichen belegt mähen?) – Sportplatz Weghorster Weg problematisch Dorfgemeinschaftshaus Holte-Langeln – B6 verursacht zuviel Verkehr Sportplatz mit Bach gefällt gut – Angst erzeugende Tiere (Hund am Wall ?) Schwarze Heide (Picknick, Klettern, Spielen) – Alle Spielplätze weisen Schwächen in der Aus- Wiesen am Krüllberg, Stührberg, Heidestraße stattung (Gerät, Mülleimer etc.) auf Tonkuhle "Teich Weberkuhle" – Müll am Dorfgemeinschaftshaus Doll- Wald an der Warper Straße u. Bötenberg dorf/Blenhorst Platz um die Kirche "Ritterbruch" und "Hexenwald"

40 LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit HANDLUNGSPROGRAMM AUS SICHT DER KINDER UND JUGENDLICHEN

SCHULWEG UIND STRAßE IN WIETZEN + STÄRKEN SCHWÄCHEN - Wietzen ist mit Radwegen ausgestattet – Kein Radweg an Kreuzung vor Bahnübergang Beleuchtung in Wietzen besser als in den übri- – Viele schnelle Autos an der B6 gen Ortsteilen – Buslinie "Holte" häufig zu voll An Haltestellen gibt es Licht, sonst ist die Be- – An der B6 fehlen Bürgersteige leuchtung leider oft dürftig – Radwege sind nicht optimal beleuchtet – Dolldorf ist für Fußgänger zu dunkel

HERAUSFORDERUNGEN: FREIZEIT UND GEMEINDLICHE INFRASTRUKTUR IN WIETZEN Ein Disco-Angebot wird vermisst Versammlungen von Jugendlichen Skaterbahn nur für Jugendliche? Dialog Unternehmer – Jugendliche fehlt Ferienjobs für Jugendliche fehlen Jugendliche wünschen mehr Läden, z.B. für Junge Menschen möchten einen Imbiss Bekleidung

6.3.4 Handlungsempfehlungen für die Samtgemeinde und einzelnen Orte Kein Ort in der Samtgemeinde Marklohe gleicht dem anderen. Darin steckt auch eine Qualität, die sich im gegenseitigen Austausch als Synergieeffekte deutlich steigern lässt. Obwohl sich die Bewohnerschaft, Verkehrswege, gewerbliche und soziale Infrastruktur erheblich unter- scheiden, können die gewonnenen Erkenntnisse auf einen gemeinsamen Nenner in den generellen Zielsetzungen für Kinder und Jugendliche gebracht werden:

HERAUSFORDERUNGEN Straßenverkehr und Verkehrswege entschärfen Freizeitangebote für Kinder erweitern Kooperation zwischen den Generationen för- Freizeitchancen für Jugendliche deutlich dern; Vorurteile abbauen verbessern Müll und Verunreinigungen sofort angehen, Verbindung der Orte in der Samtgemeinde für bevor sich die Situation verschlimmert Kinder und Jugendliche fördern Natürliche Spielflächen bewahren Gewerbe und Arbeitswelt besser für Schülerin- Spielplätze den Interessen der Zielgruppen nen und Schüler erschließen annähern Ländlichen Raum für Jugendliche attraktiv ma- Begegnung junger Menschen untereinander chen verstärken (örtlich, überörtlich, europäisch)

6.3.4.1 Empfehlungen für Balge und Ortsteile

Straßen und Schulweg Besonders die Kinder in Balge haben konkrete Wünsche zur Vermeidung risikoreicher Verkehrsbedingungen geäußert. Vermehrte Radarkontrollen und Hinweisschilder sind nach ihrer Einschätzung hierfür ein probates Mittel. Benötigt werden befestigte Rad- und Fußwege zwischen Buchhorst und , sowie von Balge bis nach Marklohe. In Balge sollte unbedingt ein Zebrastreifen als Querungshilfe und Temporeduzierung eingerichtet werden. Die Zeittakte der Schulbusse müssen überprüft werden, da sie oftmals zu spät fahren.

LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit 41 "IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

Spielflächen und Spielplätze Spiel- und Bolzplätze müssten in jedem Ortsteil gebaut werden. Vorhandene Flächen dieser Art bedürfen unbedingt der verstärkten Zuwendung. Das kann Erwachsene, junge Menschen und Gemeindeverwaltung miteinander praktisch verbinden und zusammen aktiv werden lassen.

Freizeitangebote und Treffpunkte Das Sportangebot sollte erweitert werden, da der Bedarf für Fußball, Volleyball und Trendsport das Angebot offenbar übersteigt. Nicht immer ist dabei der Turnier- und Wettkampfgedanke gemeint, sondern eher die lockere Freizeitbeschäftigung. Stark vermisst werden offene Treffpunkte für Jugendliche, für Kinder ist dies nur teilweise von Belang. Denkbar wären zentrale Lösungen in Balge oder Mehlbergen; ebenso kleinere dezentrale Varianten in den einzelnen Orten ggf. unter Nutzung vorhandener Einwohnerinitiativen. Gemeinsame Spielmöglichkeiten oder Veranstaltungen für Kinder scheinen mehr gefragt zu sein als derzeit privat möglich ist oder in Ferienpassaktionen angeboten werden kann.

Sonstiges Gewerbetreibende und ihre Zusammenschlüsse könnten vonseiten der Gemeinde motiviert werden, Jugendlichen bessere Einblicke in die Unternehmen zu ermöglichen. Gleiches gilt für die Bereitstellung von Ferienjobs die von den größeren Schülerinnen und Schüler stark vermisst werden.

6.3.4.2 Empfehlungen für Lemke und Oyle

Straßen und Schulweg Ampeln oder Zebrastreifen in den Bereichen Sulinger Straße und Sandstraße sind aus Sicht der Kinder geeignete Maßnahmen zur Entschärfung der Verkehrsgefährdungen. Schlechte Einsehbarkeit kann mit Spieglen gemindert werden. Am Schnakenberg raten Kinder zu der Einrichtung eines Rad- und Fußweges. Der Radweg zwischen Lemke und Oyle muss ausgeleuchtet werden.

Spielfächen und Spielplätze Der Spielplatz Immenweg bedarf dringend der fachkundigen Pflege, da Seilbahn, Reckstangen und die Stufen der Rutsche eine Gefährdung darstellen. An der Grundschule fordert der Spielplatz eine Grundrenovierung und Aufwertung mit Geräten, die zu einer engen Zusammenarbeit von Gemeinde, Lehrerkollegium, Firmen, Eltern und Schülern (Gestaltungswünsche) führen kann.

Freizeitangebote und Treffpunkte Die von den Kindern geschätzten Naturspielräume lassen sich verstärkt für Maßnahmen der Freizeitarbeit und niederschwelligen Bildung nutzen. Organisierte Streifzüge durch die Natur, Umweltschutzaktionen, kooperative Gestaltung natürlicher Spielflächen sind nur einige Beispiele, die gemeindliche Aktivitäten auf öffentlicher und privater bzw. vereinsgebundener Basis inspirieren können. Die örtlichen Sportangebote wurden als gut beurteilt. Vereine könnten dennoch die Aufnahme von Trendsportarten wie Hip-Hop oder Kampfsport mit Schnupperangeboten überdenken.

42 LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit HANDLUNGSPROGRAMM AUS SICHT DER KINDER UND JUGENDLICHEN

Die Erhaltung und Stabilisierung des offenen Treffpunkts (JAM) und von informellen Treffs wird von Kindern und Jugendlichen sehr gewünscht. Konfliktpotential ergibt sich offenbar bei der Nutzung von Spielplätzen durch Jugendliche, das der Vermittlung und Regulierung bedarf. Ein eigener offener Treff für Oyle sollte von der örtlichen Initiativkraft der Erwachsenen und Jugendlichen abhängig gemacht werden. Der Wunsch nach einer Bademöglichkeit in Oyle deckt sich gut mit den Überlegungen, dort evtl. einen Campingplatz mit See anzulegen, was in den Erwachsenen-Workshops auch schon zur Sprache kam.

6.3.4.3 Empfehlungen für Marklohe

Straßen und Schulweg Ampeln oder Zebrastreifen an der Hoyaer Straße (Kurve Seebode) und an der Steeriede sollten aus Kindersicht ein größeres Maß an Sicherheit gewährleisten. Auf allen Schul- wegen sollte kompromisslos die Einführung von Tempo-30-Zonen und ähnlichen verkehrs- beruhigenden Maßnahmen umgesetzt werden. Auch die Markloher Jugend wünscht eine Radwegverbindung in Richtung Mehlbergen und Balge.

Spielfächen und Spielplätze Der Spielplatz "An den Teichen" verlangt nach einem unverzüglichen Arbeitseinsatz, da Basketballnetz, Rasen, eine Kletterstange, sowie eine mögliche neue Gerätschaft fehlen. Der Platz am Feuerwehrgerätehaus könnte eine zusätzliche Schaukel, eine Rutsche und einen Tisch bei den Sitzgelegenheiten gut gebrauchen. Farbe allein könnte an diesem Ort schon ein kleines Wunder bewirken, meinten die Kinder. Bei der Wippe hilft vielleicht nur noch Ersatz. Neue Gestaltungsvorhaben sollten mit Kindern als Experten und Eltern als Unterstützer geplant werden.

Freizeitangebote und Treffpunkte Das Natur- und Spielerlebnis wird im Gutspark an der Schleifmühle von Hunden in einem Gehege getrübt, deren Besitzer eventuell von öffentlicher Seite zum Gespräch gebeten werden könnten. Freizeit- und Bildungsangebote sollten als Querschnittsziel die Förderung des Selbst- bewusstseins bei den Jugendlichen miteinbeziehen. Erfolgserlebnisse und Anerkennung durch Erwachsene können dabei helfen, das schwache Selbstverständnis wirksam auszu- gleichen. Sportangebote der zwei ansässigen Vereine wurden als gut, aber durchaus verbesse- rungsfähig bewertet. Befragungen und zeitlich begrenzte Kurse können Aufschluss über die tatsächliche Nachfrage bringen. Für das Freibad sollte ein Um- bzw. Ausbau als vergrößertes Naturbad mit Sprunggrube und entsprechendem Turm geprüft werden. Es kann hierdurch zum Anziehungspunkt der Samtgemeinde werden.

Realschule Marklohe Die befragten Schülerinnen und Schüler beklagen das abschreckende Äußere des Gebäu- des, sind aber sofort bereit, sich an einer bunten Außengestaltung zu beteiligen. Art, Form und Umfang ließen sich als mehrphasiges Projekt in- und außerhalb des Unterrichtes sicherlich vielfältig und erfolgreich entwickeln und umsetzen.

LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit 43 "IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

Inspiriert von der Gestaltung, sahen die Jugendlichen die Realschule auch als Ort, an dem in nächster Zukunft die dringend gewünschten Freizeitangebote und -gestaltung umgesetzt werden könnten. Die beabsichtigte Zusammenarbeit mit der offenen Jugendarbeit scheint schon jetzt die ausdrückliche Zustimmung der Jugendlichen zu erhalten. Die Gebäudereinigung sowie die Zeiten der Internetnutzung in der Schule bedürfen der Überprüfung und ggf. der Ausweitung oder Intensivierung.

6.3.4.4 Empfehlungen für Wietzen und Blenhorst

Straßen und Schulweg In Neulohe, an der Warper Straße und an einigen anderen Stellen der Bundesstraße 6 müsste ein Radweg gebaut werden. Die Dolldorfer Straße sollte besser ausgeleuchtet wer- den. Kinder und Jugendliche wünschen sich Geschwindigkeitsbegrenzungen innerhalb der Ortschaft durch Blitzgeräte und Schilder. Deren Umsetzbarkeit sollte von den jeweils verantwortlichen Stellen geprüft werden. Zudem besteht seitens der Jugendlichen die Forderung, die Schlaglöcher in der Straße "Herrlichkeit " auszubessern.

Spielflächen und Spielplätze Der Spielplatz Gartenstraße verlangt nach einer attraktiven Auslastung der Fläche, die gut bemessen ist und nicht nur Fußballspielen ermöglicht. Kinder wollen die Eintönigkeit gerne mit guten Vorschlägen bereichern. Am Kuhtäkenweg wünschen sich die jungen Spielplatztester Renovierungsarbeiten an den vorhandenen Gegenständen sowie einige zusätzliche Gerätschaften oder Umbauten. Der Einbau eines Spielplatzes in eine natürliche Nische kann als Planungsansatz laut Einschätzung der jungen Gutachter durchaus als Vorbild für andere ländliche Spielplätze dienen.

Freizeitangebote und Treffpunkte Ganz oben auf der Hitliste der Jugendlichen in Wietzen und Ortsteilen steht der Wunsch nach einem offenen Treffpunkt. Diesem folgt knapp das Verlangen nach einer Diskothek. Beides ließe sich im Dorfgemeinschaftshaus, dem Landjugendraum oder anderen noch zu suchenden Räumlichkeiten durchaus realisieren. Alternativ ist auch ein Shuttleservice mit einem Bürgerbus nach Marklohe oder Lemke zum dortigen Treff denkbar. Bezüglich des offenbar Angst verursachenden Tieres am Wall sollten sich die öffentlichen Stellen zur Nachverfolgung angesprochen fühlen. Bei Existenzgründungen im Bereich des Imbissbetriebs und modernen Textilhandels scheint es in Wietzen und Umgebung ein gewisses jugendliches Käuferpotenzial zu geben. Entsprechende Wünsche waren häufig in den Jugend-Workshops zu hören.

6.3.5 Zusammenfassung und Fazit Insgesamt betrachtet bietet die Samtgemeinde Marklohe ihren Kindern und Jugendlichen ein angenehmes, natürliches Wohnumfeld, das nur durch gefährdende Verkehrssituationen an Hauptverkehrsadern und begrenzte Freizeitmöglichkeiten beeinträchtigt wird. An beiden As- pekten kann ohne Frage gearbeitet werden. Die begonnene Förderung der Familienfreund- lichkeit sollte daher nicht auf Eltern und kleine Kinder begrenzt, sondern auf Jugendliche und junge Erwachsene erweitert werden, die sonst vielleicht dem ländlichen Raum ihrer Her-

44 LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit HANDLUNGSPROGRAMM AUS SICHT DER KINDER UND JUGENDLICHEN

kunftsgemeinde entfliehen werden. Die Idee eines Bürgerbusses, erweitert auch auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, würde die Mobilität der jungen Einwohnerinnen und Einwohner enorm verbessern. Hierdurch ließe sich beispielsweise die gemeinschaftliche Nutzung zentraler Treffpunkte und Veranstal- tungen sehr gut umsetzen. Auch angesichts der gewünschten verbesserten virtuellen Mobilität brauchen Jugendliche ebenso wie die Erwachsenen eine schnelle Datenverbindung ins Internet. Auch in diesem Punkt treffen sich die gewerblich motivierten Absichten der Erwachsenen mit den Intentionen der Jugendlichen, wenn es um die Forderung nach DSL-Anschlüssen geht. Der gelungene Prozessverlauf in den Beteiligungsaktionen weist darauf hin, dass die Partizi- pation von Kindern und Jugendlichen in der Samtgemeinde Marklohe eine gesellschaftlich lohnende Angelegenheit ist, die es zu kultivieren gilt. Situativen Planungsmethoden, wie bei der vorliegenden Aktionsreihe, räumt die pädagogische und jugendpolitische Fachöffentlich- keit inzwischen einen großen Vorrang ein. Bevor mittel- und langfristig vielleicht parlamentari- sche Beteiligungsformen junger Menschen (Kinder- und Jugendräte) praktiziert werden, ver- sprechen die an konkreten Planungsvorhaben orientierten Kinder- und Jugendaktivitäten auch hier vor Ort den größten Erfolg, wenn sie zu schnellen und sichtbaren Ergebnissen führen. Junge Menschen in der Samtgemeinde haben ihre Bereitschaft zur Mitarbeit an der Zukunftsgestaltung unter Beweis gestellt. Bevor generationsübergrei- fende Planungsprozesse gelingen können, müssen jugendliche, erwachsene und ältere Menschen die Gelegenheit erhalten, sich partnerschaftlich und vor- urteilsfrei zu begegnen. Familie, Schule und Jugend- arbeit sollten den Dialog und das Zusammenwirken der Generationen in allen Aktivitäten beachten und dabei von der Kommunalpolitik wirksam unterstützt werden. Die gemeinsame Gestaltung öffentlicher Bereiche, Flächen und Gebäude unter Berücksichtigung unter- schiedlicher Bedürfnisse der Generationen kann ein guter Beitrag für eine sinnvolle Zukunftsgestaltung sein. "Lassen Sie sich von der Faszination der Bürger- beteiligung im Zusammenwirken der Generationen begeistern!" (Klaus Borck, Kreisjugendpfleger) Abbildung 9: Logo EMMI und FLORA Quelle: FD Jugendarbeit, LK Nienburg/Weser

LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit 45 "IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

7 Ausblick

Der Dialogprozess "In Zukunft Marklohe!" hat gezeigt, welchen Herausforderungen sich die Samtgemeinde zukünftig stellen muss. Es wurde deutlich, dass viele Menschen in der Samt- gemeinde Marklohe bereit sind, die Weichen für eine positive Entwicklung der Samtgemeinde zu stellen und sich intensiv zu engagieren. In den nächsten Monaten gilt es nun, den Prozess fortzusetzen und erste Projekte umzusetzen. Dazu sollen die projektbezogenen Arbeits- gremien wie z.B. die Projektgruppe "Bürgerverein" fortgeführt und durch die Samtgemeinde- verwaltung unterstützt werden. Um darüber hinaus weitere Projekte auf den Weg zu bringen, sollen möglichst weitere Projektgruppen initiiert werden. Alle Akteure sind selbst gefragt, die Ergebnisse des Prozesses weiterzutragen, weitere Interessierte anzusprechen und sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun, um die Ansätze zu konkreten Projekten weiterzuentwickeln. Die Lenkungsgruppe soll bei Bedarf zusammengeholt werden, um den Umsetzungsstand von Projekten zu sichten und den Prozess weiterzuentwickeln. Zentrale Ansprechpartner aus den projektbezogenen Arbeitsgremien können in der Lenkungsgruppe über den aktuellen Projekt- stand berichten. Die Lenkungsgruppe gibt ihrerseits Hilfestellung, Einschätzungen zu Projekten sowie Empfehlungen für das weitere Vorgehen. Um den Prozess und die Umsetzung von Leitbild und Handlungsprogramm auch öffentlich- keitswirksam fortzuführen, ist ein jährliches Umsetzungs- und Ideenforum "In Zukunft Marklohe!" vorgesehen. Hier bietet sich die Möglichkeit, die bisherigen Umsetzungserfolge der Öffentlichkeit in einem festlichen Rahmen zu präsentieren. Auch für die Fortentwicklung des Prozesses soll das Forum Raum bieten: In einem Workshop oder in Arbeitsgruppen können interessierte Akteure Ideen sammeln und weitere Projekte auf den Weg bringen. In diesem Rahmen können die vorhandenen Projektansätze, die derzeit keine Leitprojekte sind, gesichtet, neu bewertet und ggf. weiter entwickelt werden. Eine intensive Einbindung der Presse in den Prozess "In Zukunft Marklohe!" stellt sicher, dass weitere Interessierte angesprochen werden und die gemeinsamen Ziele für alle Akteure weiter präsent bleiben. Kontinuierliche Anlaufstelle für Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger und Anliegen der Projektgruppen ist die Samtgemein- deverwaltung mit Herrn Samtgemeindebürger- meister Detlev Kohlmeier und seinen Mitarbeiter- innen und Mitarbeitern. Darüber hinaus können die Akteure die Mitglieder der Lenkungsgruppe in den Mitgliedsgemeinden ansprechen. Der Prozess "In Zukunft Marklohe!" geht damit in eine neue Runde. Nach der intensiven Analyse- und Planungsarbeit steht jetzt die Umsetzung der

Projektideen im Mittelpunkt. Es ist nun an den Akteuren, die entstandene Dynamik aufrecht zu erhalten und die begonnen Projekte mit großem Engagement fortzusetzen.

46 ANHANG

A Anhang

A.1 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei "In Zukunft Marklohe!"

Herzlichen Dank allen Beteiligten bei "In Zukunft Marklohe!"

A Alvermann, Christian B Backhaus, Elke / Ballandat, Günther / Bartsch, Ingela / Barthen, Roswitha / Bauer, Martin / Bein, Hans-Jürgen / Bohle, Dieter / Bohnsack-Bormann, Bärbel / Borck, Klaus / Boswyk, Dieter / Böttger, Dr., Willi / Brinkhoff, Jan / Brinkhoff, Dr., Herbert / Bül- ter, Jann-Hinnerk / Burmeister, Gerd / Butzke, Fred C Cunow, Lianne / Cunow, Werner D De- cke, Ingrid / Dettmer, Hella / Dieckhoff, Heiner / Dieckhoff, Werner / Dreeke, Fritz E Eckel- mann, Klaus / Ehrich, Ulrich / Erdmann, Clemens F Fabian, Brigitte / Fahrland, Martin / Feh- senfeld, Cord / Fehsenfeld, Reinke / Feist, Rebecca / Föge, Bernd G Gerking, Fritz / Gerking, Hartwig / Gerlach, Ingrid / Gerlach, Paul / Gieseking, Ute / Grube, Volkhard H Habighorst, Petra / Hakert, Marion / Harasiuk, Norbert / Hildebrandt, Karsten / Hille, Jörg / Hirdler, Gerd / Hittmeyer, Helmut / Höltke, Insa / Holweg, Karola / Hugo, Heinrich I Illies, Burghard J Jansen, Fritz / Jersmann, Rosemarie / Jorgas, Tanja K Kaminski, Dieter / Karstens, Uwe / Kassube, Ulrike / Kastenschmidt, Katja / Kirchhoff, Fritz / Kirchmann, Cord-Henning / Klein, Michael / Klemp, Heinz / Kleuker, Sabine / Koch, Johannes / Kohlmeier, Detlev / König-Meyer, Barbara / Kruse, Michael / Kurre, Sascha L Landeck, Hans-Martin / Lange, Bernd / Lau, Joachim / Leh- mann, Dietrich L. / Lehmkuhl, Hartmut / Lienhop, Herbert / Ludwig, Astrid M Marx, Eb. / Marx, Gabi / Marx, Jana / Meyer, Werner / Meyer-Maiwald, Stefanie N Nietfeld, Reinhold O Oelrich, Kathy / Oertzen, Sabine / Osterhage, Kerstin / Ostermann, Stefan P Pagels, Dietrich / Peters, Wolfgang / Pielhop, Dieter / Plein, Annette / Püllmann, Almut R Reckleben-Meyer, Heidi / Reschke, Horst / Röpe, Hartmut / Rose, Michael S Sasse, Franziska / Schlamann, Torsten / Schlemermeyer, Heinrich / Schlemermeyer, Johannes / Schlüter, Susanne / Schmädeke, Heinfried / Schmidt, Evelyn / Schmidt, Kathrin / Schreiber, Horst / Schröder, Elke / Schuster, Eckart / Schuster, Rolf-R. / Seebode, Inge-Lore / Seebode, Karl-Heinz / Senning, Dennis / Sieling, Friedrich / Sonnwald, Matthias / Steinbeck, Heinfried / Strüh, Jutta / Stute, Daniel / Stuwe, Daniel T Teichmann, Heike / Thies, Gerhard / Thies, Malte / Thomforde, Irmtraut / Thomforde, Walter U Ullmann, Hans-Jürgen / Uphoff, Bernhard V Vogel, Gerlinde / Vogel, Peter / Voigts, Wilhelm / Volkmann, Dirk W Wahl, Dirk / Walter, Werner / Wegener-Buchholz, Monika / Wehrmann, Volker / Wellhausen, Ralf / Werfelmann, Jörg / Westfal, Jörg / Winter, Andreas / Winter, Dorothee / Wohlers, André / Wohlers, Tina Z Zeemann, Christa

A-1 "IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

A.2 Lenkungsgruppe1

Die Lenkungsgruppe setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

NAME NAME Alvermann, Christian König-Meyer, Barbara Bülter, Jann-Hinnerk* Pielhop, Dieter Dieckhoff, Werner Plein, Annette Heckmann, Bernd Schlüter, Susanne Hille, Jörg Sieling, Friedrich Kassube, Ulrike* Schreiber, Horst Kirchmann, Cord-Henning Vogel, Gerlinde Kohlmeier, Detlev Zeemann, Christa*

1 Die Besetzung der Lenkungsgruppe wechselte mit der niedersächsischen Kommunalwahl im September 2006. Die mit * gekennzeichneten Akteure waren nach der Wahl nicht mehr in der Gruppe vertreten.

A-2 ANHANG

A.3 Ablauf und Organisation der Kinder- und Jugendbeteiligung

A.3.1 Ablauf Scoutaktion Grundschulen

Weshalb sind wir hier?

Geschichte von Emmi und Flora, die in einer großen Stadt wohnen und gern aufs Land ziehen möchten. Sie möchten deshalb von den Kindern wissen, wie es in ihrem Ort ist. Zeitrahmen: 4-5 Unterrichtsstunden Ziel: Straßen- und Spielplatzcheck, Wohnorte aus Sicht der Kinder kennen lernen Gruppengröße: je 3-6 Kids + 1 Begleitung ("Sekretär/in") Personal: 5-6 Pers. (abhängig von Klassengröße) Fragebogen zu bestimmten Aspekten: Schulweg, Spielplätze, Schöne/blöde Orte, Freizeitbeschäftigung: Was macht Ihr? Was würdet Ihr gerne machen? Drei Gründe weshalb Emmi und Flora in meinen Ort ziehen sollten… Foto-Shooting: Mein größter Wunsch (Foto mit Sprechblase) Ausstattung mit Digicams und Fragebogen Rundgang bzw. Rundfahrt ca. zwei Std.

Anschl. Pausensnack; in der Zwischenzeit Fotos ausdrucken Abbildung 1: EMMI und FLORA Gemeinsame Plakatgestaltung (Plakate vorbereitet) Quelle: LK Nienburg Abschluss: Vorstellen, weshalb Emmi und Flora kommen sollen.

A.3.2 Verwendeter Fragebogen zur Scoutaktion2

Schöner Ort Wo? Weil? Foto Sonstiges

Blöder Ort Wo? Weil? Foto Sonstiges

2 Der Fragebogen ist zusammengefasst dargestellt.

LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit A-3 "IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

Schulweg Schulweg auf Straßenplan angucken, einzeichnen?! Einige Fragen als Anregung… Wie kommt Ihr zur Schule? Gibt es auf dem Weg gefährliche Kreuzungen/Gefahrensituationen? Wie ist es im Bus? Kommentare der Kinder Foto

Straßen Gibt es gefährliche Ecken/Übergänge? Gibt es Radwege? Sind die Wege ausreichend beleuchtet? Fahren Autos zu schnell? Kommentare der Kinder

Freizeitaktivitäten Was macht Ihr in Eurer Freizeit? Was würdet Ihr noch gerne machen? Was für Angebote fehlen?

Spielplatzcheck – Spielplatz/Ort Foto: Kennt Ihr diesen Spielplatz? Seid Ihr öfter hier? Wenn nein, warum nicht? Wie findet Ihr die Spielgeräte? Sind noch alle intakt? Gibt es Abfalleimer? Ist es ordentlich und sauber? Gibt es Toiletten in der Nähe? Gibt es hier Streit mit Jugendlichen oder Erwachsenen? Was sollte es auf dem Spielplatz noch geben?/Verbesserungsvorschläge Sonstiges

A.3.3 Workshop in der Haupt- und Realschule Zeit: 3 Unterrichtsstunden Ziel: Kritikpunkte und Ideen/Wünsche der Jugendlichen erfahren

WAS PASSIERT? MATERIAL Willkommenscomic (1) Poster Phasen-Poster (verdeckt) (2) 3 Stellwände Umgangsregeln, Schreibregeln Beim Ankommen: Namensschilder Kreppband Wasserfeste Stifte

A-4 LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit ANHANG

WAS PASSIERT? MATERIAL Begrüßung - Vorstellung des Teams - Sinn und Zweck der Veranstaltung - Interesse der Samtgemeinde, Möglichkeiten der Samtgemeinde Einführung Phasen-Poster Thema, Ziele, Programm und Regeln vorstellen Regeln-Poster Energizer: Atomspiel Gruppen am Ende nach Herkunftsort aufteilen/ unterschiedliche Stifte KRITIKPHASE MATERIAL Anmoderation (Phaseneinführung) Meinungsrundlauf zu bestimmten Aspekten, z.B.: 4 Stellwände - In meiner Freizeit mache ich... (was und wo) Stifte - Am liebsten mag ich an meinem Wohnort… Kartenausschnitt Wohnort - Was würden Besucher/innen über meinen Wohnort sagen? Musik - Erwachsene denken über Jugendliche, dass sie... - Erwachsene sind... - Wenn ich Bürgermeister/in wäre, würde ich... - In fünf Jahren möchte ich… - Ältere Menschen sind für mich… Kritiksammlung "Jugendliche in der Samtgemeinde Marklohe" DIN A4 Papier rot - Kartenabfrage: (500 Blatt) - Was uns nervt... Stifte - Was uns voll auf den Zeiger geht... Kleber - Was wir total blöd finden... Körbe - Karten sammeln, auf Papier kleben (Mauerraster) Regeln - Auf Schreibregeln hinweisen, Kleingruppen bilden (ca. 4-5 TN) Klagemauer ggf. Sekretäre Mädchen grüne Stifte, Jungs schwarze Erstellung der Klagemauer im Plenum - Raster zur Gesamtmauer fügen, Überschrift Klagemauer Energizer: Aufstand/Rush hour in Tokio IDEENPHASE MATERIAL "Talk am schiefen Berg" – Thema heute: "Wünsch Dir was – die 2 Mikrofone Samtgemeinde Marklohe, ein Traum für Jugendliche!" Verkleidung Talkmaster Vorbereitung in 4 Kleingruppen/Einteilung nach Sympathie 1 Stellwand Was brauchen Jugendliche in der Samtgemeinde Marklohe – Eure 3 Punkte/TN größten Wünsche und besten Ideen! Pannesamt, Sterne, - In Kleingruppe Ideen sammeln. Je 2 Jugendliche vertreten diese Wolken im "Talk", die anderen sind Zuschauer/Unterstützer. In der Talkrunde werden Ideen der Jugendlichen aufgeschrieben. - Stichworte auf Metaplankarten, anschließend Bepunkten. "TOP 3/5" der TN

LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit A-5 "IN ZUKUNFT MARKLOHE!" – LEITBILD UND HANDLUNGSPROGRAMM

WAS PASSIERT? MATERIAL Wie geht es weiter? – Bereitschaft zur Mitarbeit/Präsentation am 19.06. abfragen "Und tschüß...", Schulterklopfen/Buttonvergabe Abschlussfoto, Buttons

A.3.4 IDEA Lemke – Aktion bei der Gewerbeschau in Lemke Zeit: Samstag- und Sonntagnachmittag Ziel: Kritikpunkte und Ideen/Wünsche der Jugendlichen erfahren

PHASE SPRÜCHE METHODEN MATERIAL

START Willkommen im Leben!: Begrüßungswand Logo (Emmi und Flora) BEGRÜßUNG Ich genieße es in vollen Zü- Steckbrief gen: Freunde, Reisen, Schule Polaroid-/Digital- und Hobbys. Mein Leben Erklärungen – Wegweiser kamera habe ich mir individuell gestal- Stiftbox tet! Entdecke DEINE Möglich- keiten… MEINUNGS- Mach dir Notizen – Schreib In meiner Freizeit mache Ortspläne (2 Stell- wände) RUNDLAUF die Stellwände voll! ich... Du suchst ein Leben nach Welche Jugendtreffpunkte Weiße Metaplan- deinem Maß? Mach ein- kennst du? Wie oft besuchst karten, Stifte fach mit und entscheide du diese? Bewertungspunkte selbst! Schöne Orte Blöde und gefährliche Orte Wenn ich in meinem Ort Bür- germeister/in wäre, würde ich... Erwachsene denken über Jugendliche, dass sie... KRITIK- Wir möchten dies, DU Shitliste (immer erneuern) Samttuch/blaue Kreise BEREICH möchtest aber das! – Was nervt dich? IDEEN- Träumen erlaubt! Hitliste (immer erneuern) Samttuch/gelbe Sterne BEREICH Große Ideen können aus den seltsamsten Mützen kommen! Die Samtgemeinde Mark- lohe – das Paradies für Jugendliche Der reinste Lebenssinn Der Rundum-sorglos-Ort – Wie sieht er aus? ABSCHLUSS Wie heißt der Zauber- Danke schön! – Stiftbox (wieder ab- spruch? – Einmischen und Kleines Geschenk: Frucht- geben!!!) mitgestalten! bonbons, Buttons Lass DEINE Ideen Wirk- lichkeit werden Entdecke deine Möglich- keiten!

A-6 LK Nienburg/Weser, FD Jugendarbeit