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Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35: 1-18 (2003) 1

Veränderungen in der niedersächsischen Vogelwelt im 20. Jahrhundert

Herwig Zang

ZANG , H. (2003): Veränderungen in der niedersächsischen Vogelwelt im 20. Jahrhundert. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35: 1-18. In Niedersachsen sind von 1901–2000 17 Brutvogelarten verschwunden, 28 haben sich neu wieder angesiedelt, insgesamt gab es 2000 197 regelmäßig brütende Arten. Als Beispiele für die Dynamik und die unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Lebensräumen werden 74 Vogelarten mehr oder weniger kurz vorgestellt. Dabei überwiegen negative Bilanzen bei Niedermooren und Feuchtgrünland, Hochmooren, Bächen und Flüssen, Heiden und Ackergebieten, positive bei Stillgewässern, Küste, Wäldern und Siedlungen. Von den negativen Entwicklungen sind vor allem Limikolen, Hühnervögel und Langstreckenzieher betroffen, von den positiven Enten, Möwen und Standvögel (einschließlich der Kurzstreckenzieher). H. Z., Oberer Triftweg 31A, 38640 , [email protected]

Einleitung Lebensraumes dieser Art, ursprünglich aus - schließlich landbrüter, hat sie seit den Die Festveranstaltung zum 30-jährigen Beste- 1930er Jahren zunächst nur vereinzelt, seit den hen der Niedersächsischen Ornithologischen 1950er Jahren zunehmend die Küste und die Vereinigung e.V. (NOV) in Hannover am 31. Inseln besiedelt ( ZANG 1991, Z ANG et al . 1991). August 2002 zu Beginn eines neuen Jahrhun- Nur für wenige Arten wie z. B. den Weiß storch derts war der Anlass, nach dem Festvortrag zur liegen langfristige Datenreihen etwa von 1900– „Situation der mitteleuropäischen Vogelwelt“ 2000 vor, vielfach beginnen Zählungen erst in (GLUTZ V. B LOTZHEIM 2002) auch auf die Verän- den 1950er Jahren, für viele Arten fehlen sie derungen der Brutvogelwelt in Niedersachsen ganz. Auf ihre Entwicklung kann nur indirekt während des vergangenen 20. Jahrhunderts z. B. an Hand der Verän de run gen in der Ver - zurückzublicken. brei tung zurückgeschlossen werden. Eine Dar- Zwei Beispiele seien vorangestellt, Weißstorch stellung für alle Arten ebenso wie die Dar le - und Lachmöwe, um die Vorgehensweise vorzu - gung Ursachen würde den Rahmen eines stellen sowie Schwierigkeiten und Möglich kei - Vortrags sprengen, auch zu den angesproche - ten aufzuzeigen. Vom Weißstorch liegen Zäh - nen Arten können oft nur wenige An merkungen lun gen schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts gemacht werden, genauere Informationen sind vor, so dass die Entwicklung von 1900–1970 in den Lieferungen „Die Vögel Niedersachsens“ rekonstruiert werden konnte ( GOETHE et al. zu finden. Die beiden Beispiele Weißstorch und 1978), seit 1971 wurde die Zahl der Brutvögel Lachmöwe zeigen, wie entscheidend sich Ver- dann alljährlich erfasst (Abb. 1). Daraus lässt än derungen und Umstellungen in den Lebens- sich erkennen, dass der Be stand von 1900 bis räumen auf die Vogelwelt auswirken. Darum 2000 um 92 % abgenommen hat und sich erst sollen diese Auswirkungen im Folgenden an seit Mitte der 1980er Jahre auf sehr niedrigem Hand der wichtigsten Lebensräume in Nieder- Niveau stabilisiert. Hauptursache für den Rück - sachsen jeweils beispielhaft an mehreren typi - gang ist der Verlust an Lebensräumen. Von der schen Arten gezeigt werden. Die Auswahl der Lachmöwe dagegen sind Bestands zahlen erst Arten, die natürlich auch in anderen Lebens- seit 1946 be kannt, sie zeigen, dass der Be - räu men anzutreffen sind, erfolgte danach, wie - stand bis 1988 um 7.000 % zugenommen hat. weit die Kenntnisse soweit aufbereitet waren, Das hat seine Ursache in der Ausweitung des dass sie optisch präsentiert werden konnten. 2 ZANG : Veränderungen in der Vogelwelt Niedersachsens

800 Abb. 1: Weißstorch Ciconia cico - nia – Zahl der Brutpaare in Nie - dersachsen 1971-2001 ( GOETHE et al. 1978, Staatliche Vogel - schutz warte Niedersach sen, 600 briefl.). - White Stork Ciconia cico - e

r nia – numbers of breeding pairs in a

a 1971–2001. p t u r

B 400 l h a z n A 200

0 1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 Jahre

Abb. 2: Goldregenpfeifer Pluvialis 125 apricaria – Zahl der Paare in Nie- der sachsen 1900-2002, Säulen Schätzungen vor 1970, Linie Zäh- 100 lungen 1970–2002 ( ZANG et al. 1995, Staatliche Vogel schutz - e

r warte Niedersach sen, briefl.). - a

a Golden Plover Pluvialis apricaria p 75 t

u – numbers of breeding pairs in r

B Lower Saxony 1900–2002. Bars l

h are estimated values before 1970,

a 50 z line are counts from1970–2002. n A

25

0 1 0 3 7 0 2 5 8 1 4 7 0 3 6 9 2 3 5 5 5 6 7 7 7 8 8 8 9 9 9 9 0 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 Jahre

10000 Abb. 3: Birkhuhn Tetrao tetrix – Zahl der balzenden Männchen in Nieder sachsen 1964-2000 ( KNOL - n

e LE & H ECKENROTH 1985, Staatliche

h 8000 c Vogel schutz warte Niedersach - n

n sen, briefl.). - Black Grouse Tetrao ä

M tetrix – numbers of breeding pairs 6000 e in Lower Saxony 1964–2000. d n e z l

a 4000 b l h a z

n 2000 A

0 1964 1970 1976 1980 1985 1990 1995 2000 Jahre Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 3

Die zahlreichen im Vortrag verwendeten (Ver - Niedermoor, Feuchtgrünland (Schnep fen, Al- brei tungs-) Karten werden hier nicht erneut pen strandläufer, Kampf läufer, Brachvogel, Wie- abgedruckt, sie entstammen den „Vögeln Nie- sen weihe, Braun kehlchen, Wachol der drossel) der sachsens“ (s. Literatur) und den Brut vogel- Die Wiesenweihe Circus py gar gus, noch vor at lanten ( HECKENROTH 1985, H ECKENROTH & 1976 im Tief land und bis in die Börden weit ver - LASKE 1997), die Diagramme werden dagegen breitet, hat von 1966–1988 um 72 % abgenom - alle gezeigt, da sie zumeist neu waren oder die men und nistet derzeit mit etwa 50 Paaren von Fortset zung von Bestandsent wicklun gen bis wenigen Ausnah men abgesehen fast nur noch etwa 2000 darstellen. In zwei Abschnitten soll in der naturräumlichen Region Watten und durch die Lebensräume und Landschaf ten Marschen (ohne Inseln) ( ZANG et al . 1989, geführt werden, zunächst die mit einer negati - HECKENROTH & L ASKE 1997). Als Brut vögel ganz ven Bilanz - Hochmoore, Nie dermoore und verschwunden sind die Doppel schnepfe Feucht grünland, Heiden, Bä che und Flüsse Gallinago me dia seit 1926, die Zwerg schnepfe sowie Ackerge biete - und dann die mit einer Lymno cryp tes minimus seit 1928 und der posi tiven Bilanz - Küste, Still ge wässer, Wälder, Alpen strandläufer Calidris alpina seit 1985. Städte und Siedlungen. Die Bilanzen sollen am Auch bei anderen Limi kolenarten, für die Nie- Ende erläutert werden. der sach sen aufgrund ihrer Ver breitung eine besondere Ver ant wortung hat, sind die Be - stände stark rückläufig, so beim Kampf läu fer Philoma chus pugnax von 1970–2000 um 96 % Landschaften, Lebensräume mit negati - (Abb. 4; ZANG et al. 1995, J. MELTER briefl.), bei ver Bilanz der Bekassine 1961–2000 um 80 %, beim Großen Brach vogel Numenius arquata 1961– Hochmoor (Goldregenpfeifer, Birkhuhn, 2000 um 77 %, beim Kiebitz Vanellus vanellus Bruch was serläufer und Raubwürger) 1961–1993 um 69 % und bei der Uferschnepfe Limosa limosa 1961–2000 um 68 % ( ZANG et Niedersachsen beherbergt in drei Moor kom - al . 1995, Staatliche Vogel schutz warte plex en die letzten Vorkommen des Goldre gen- Niedersach sen, briefl. ). Während sich die pfeifers Pluvialis apricaria in Mitteleuropa, ihre Wachol der drossel Turdus pilaris , Brutvogel in Ent wicklung mit seit 1986 weniger als 20, Nieder sachsen seit 1899 und bis 1956 erst in 1991–1994 sogar nur 9–12 Paa ren erscheint den östlichen Landesteilen heimisch ( NIEBUHR kritisch, zu mal sie seit den 1990er Jah ren nicht & G REVE 1957), bis 1985 über weite Teile des mehr in den Hoch moo ren, sondern auf Landes mit Ausnahme Ost frieslands ausge - Frästorf flä chen nisten. Vor 1950 wurde teilwei - breitet hatte, hat das Braun kehlchen Saxicola se noch ein Bestand von 50–100 Paaren ange - rubetra von 1961–2000 um 82 % abgenommen nommen, die weite Bereiche Nieder sach sens (HECKEN ROTH & L ASKE 1997, Staatliche Vogel- besiedelt haben (Abb. 2, ZANG et al . 1995, schutz warte Niedersach sen, briefl. ). HECKEN ROTH & L ASKE 1997). Das Birk huhn Tetrao tetrix , noch bis Mitte der 1970er Jahre ein über das gesamte Tiefland verbreiteter Heiden (Triel, Blauracke, Wiedehopf, Brach- pieper) Brutvogel ( KNOLLE & H ECKENROTH 1985), war 1995 nur noch an wenigen Stellen in der Die Blauracke Coracias garrulus ist 1951, der Lüneburger Heide anzutreffen. Der Rückgang Triel Burhinus oedicnemus 1955 als Brutvogel lag zwischen 1964 und 2000 bei 98 % (Abb. 3, verschwunden, beide waren in Geest- und HECKENROTH & L ASKE 1997). Der Bruchwas ser- Heidegebieten sowie im -Aller-Flachland läufer Tringa glareola , einst ebenfalls im Tief - weit verbreitet ( ZANG & H ECKENROTH 1986, Z ANG land verbreitet, wurde 1972 letztmalig als Brut - et al . 1995), ebenso der auch über die Heiden vogel festgestellt, Brutverdacht bestand bis hinaus bis ins Berg land verbreitete Wiedehopf 1987 und wieder 1999 ( ZANG et al . 1995, Upupa epops etwa seit 1995, zuletzt war er nur BRANDT 1999). Der Raub wür ger Lanius excubi - noch im anzutreffen ( ZANG & tor hat seit Ende der 1970er Jahre im Be stand HECKENROTH 1986, H ECKEN ROTH & L ASKE 1997, drastisch abgenommen und sich seitdem nicht Staatliche Vogel schutz warte Niedersach sen, wieder erholt ( ZANG & H ECKENROTH 1998). briefl. ). Weit ver breitet war in den Sandge gen- 4 ZANG : Veränderungen in der Vogelwelt Niedersachsens

Abb. 4: Kampfläufer Philomachus 600 pug nax – Zahl der brütenden Weib chen in Niedersachsen 1970-

2000 ( ZANG et al. 1995, J. MELTER n 500 e

briefl., Staat liche Vogel schutz - h c

warte Nieder sach sen, briefl.). - b i

Ruff Philoma chus pugnax – popu - e 400 lation trend in Lower Saxony W e

1970–2000. d n 300 e t ü r b

l 200 h a z n

A 100

0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 Jahre

1.200.000 den des mittleren Niedersachsen auch der Brachpieper An thus campestris , der im Jahr

e 2000 nur noch an 2 Stellen in der Lüneburger r 900.000 a

a Heide und im Wend land vorkam und vermutlich p t u

r bald verschwunden sein dürfte ( ZANG &

B 600.000

l HECKENROTH 2001). h a z n A 300.000 Bäche und Flüsse (Flussregenpfeifer, Fluss- ufer läufer, Flussseeschwalbe, Eisvogel, Ufer - 0 schwalbe, Mittelsäger, Gebirgsstelze, Wasser - 1960er 1970er 1980er 1990er amsel) Jahre Flussregenpfeifer Charadrius dubius , Fluss- Abb. 5: Feldlerche Alauda arvensis – Zahl der Brut- uferläufer Actitis hypoleucos , Flusssee schwal - paa re in Niedersachsen 1961–2000 nach Jahrzehn- be Sterna hirundo , Eisvogel Alcedo atthis und ten ( ZANG & H ECKENROTH 2001). - Skylark Alauda Uferschwalbe Riparia riparia sind auf die natür - arvensis – numbers of breeding pairs in Lower Saxony 1961–2000 by decennia. liche Dynamik der Flüsse mit Entstehen und Ver schwinden von Kies-, Sandbänken und Ufer steilwänden angewiesen, diese Dynamik 15.000 ist durch den Ausbau der Flüsse weitgehend unterbunden und diesen Arten der natürliche 12.000

e Lebensraum entzogen worden. Gleichzeitig r a

a wurden durch die Bautätigkeit des Menschen p

t 9.000 u mit Kies- und Sandgruben Ersatzlebensräume r B

l geschaffen, die auch angenommen werden, h 6.000 a

z diese Arten aber in ein labiles Abhängig keits - n

A verhältnis von der menschlichen Tätigkeit ge- 3.000 bracht haben, so dass ihre Zukunft bei uns kei -

0 neswegs gesichert ist. Der Mittelsäger Mergus 1960er 1970er 1980er 1990er serrator hat sich seit 1974 an den südnieder - Jahre sächsischen Flüssen Innerste und Oker ca. 200 km S seiner Verbreitungs gren ze in Mitteleuropa Abb. 6: Neuntöter Lanius collurio – Zahl der Brut paa- in einer kleinen, isolierten Population an ge - re in Niedersachsen 1961–1996 nach Jahr zehn ten siedelt ( BECKER & H ILL 1977, Z ANG & K UNZE (ZANG & H ECKENROTH 1998). Red-backed Shrike Lanius collurio – numbers of breeding pairs in Lower 1996), 1984–1987 nistete ein Paar auch an der Saxony 1961–2000 by decennia. Nord seeküste auf Mellum ( HECKENROTH & Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 5

LASKE 1997). Die Gebirgsstelze Motacilla cine - Somateria mollissima erstmals 1934 und bis rea hat sich vom Bergland und dem aus 1960 nur unregelmäßig, bei beiden Arten ist seit Ende des 19. Jahrhunderts nach und nach der Bestand etwa seit 1980 geradezu explo - über Nieder sachsen ausgebreitet und schließ - diert (Abb. 7, 8). Angesiedelt hat sich der Kor- lich in den 1980er Jah ren auch Ostfriesland mo ran Phalacrocorax carbo wieder seit 1941, erreicht. Der Bestand der Wasseramsel Cinclus zunächst allmählich zunehmend kam es Mitte cinclus im Harz hat seit den 1980er Jahren der 1980er Jahre zu mehreren Kolonie grün- deutlich zugenommen, gleichzeitig hat die Art dun gen und etwa seit 1990 zu einer steilen das Harzvorland besiedelt ( ZANG & H ECKENROTH Aufwärtsentwicklung der Bestände (Abb. 9). 2001). 1995 kam es zu drei weiteren Neuan sied lun - gen, Löffler Platalea leucorodia , er hatte schon Ackergebiete (Großtrappe, Rebhuhn, Feldler- 1962 einmal auf Memmert genistet, Nonnen - che, Sperber grasmücke, Neuntöter, Grau - gans Branta leucopsis und Man tel möwe Larus ammer) marinus , von denen der Be stand des Löffler bis 2001 sehr schnell auf fast 80 Paare gestiegen Die Großtrappe Otis tarda war als Brutvogel ist (Abb. 10), während von den beiden anderen aus Nieder sach sen bereits 1929 verschwun - bislang nur wenige Paare nisten (Abb. 11, 12). den. Der Bestand des Reb huhns Perdix perdix hat von 1930–1985 um 90 % abgenommen Der Anstieg der Bestände von Austernfischer (KNOLLE & H ECKEN ROTH 1985), der der Feld - Haematopus ostralegus (Abb. 13), Brandgans lerche Alauda arvensis 1961–2000 um 70 % Tadorna tadorna und Sturmmöwe Larus canus (Abb. 5, ZANG & H ECKENROTH 2001), der der haben zu einer Ausbreitung bis weit ins Binnen- Grauammer Miliaria calandra 1985–2000 um land vor allem entlang der großen Flüsse ge - 90 % ( GRÜTZ MANN et al. 2002). Die Grau ammer, führt ( GOETHE et al . 1985, Z ANG et al . 1991, noch 1981–1985 landesweit verbreitet, war 1995, H ECKENROTH & L ASKE 1997). Säbel - 2000 nur noch in wenigen Be reichen E der schnäb ler Recurvirostra avosetta und Seere - Weser (Börden, Weser-Aller-Flachland und gen pfeifer Charadrius alexandrinus waren noch Lüne burger Heide) anzutreffen ( GRÜTZMANN et in den 1950er Jahren etwa gleich zahlreich als al. 2002). Brut vögel anzutreffen. Während nun der Bestand des Säbelschnäblers von 1948–1999 Zwei Charaktervögel der Hec ken in der offenen um 660 % zugenommen hat, ist der des Feldmark sind Neuntöter Lanius collurio und Seeregen pfeifers um 84 % zurückgegangen Sperbergrasmücke Sylvia nisoria . Der Bestand (Abb. 14) und bedrohlich klein geworden ( ZANG des Neun töters ist von 1961–1996 um 75 % et al . 1995). zurückgegangen (Abb. 6, ZANG & H ECKENROTH 1998), die Sperbergrasmücke hat sich aus fast allen bis an die Weser vorgeschobenen Brut - Still gewässer (Schwarzhalstaucher, Große gebieten zurückgezogen und ist heute fast nur Rohr dommel, Zwergdommel, Graugans, Tafel-, noch im Wendland und im Drömling anzutreffen Moor-, Reiherente, See-, Fischadler, Kranich, Schwarzkopfmöwe, Trauerseeschwalbe, (HECKENROTH & L ASKE 1997). Schlag-, Rohrschwirl, Seggen-, Drossel rohr - sänger, Bart-, Beutelmeise) Landschaften, Lebensräume mit positiver Neu angesiedelt haben sich 3 Entenarten, die Bilanz Reiherente Aythya fuligula seit 1885, eine spür - bare Zunahme und inzwischen weite Verbrei - Küste (Kormoran, Löffler, Ei der ente, Brand-, tung fand jedoch erst seit Ende der 1960er Nonnengans, Sturm-, Herings-, Mantel mö we, Jahre mit der Zunahme künstlich geschaffener Austernfischer, Säbel schnäb ler, Seeregen - Gewässer durch Kies- und Sandabbau statt, pfeifer) weiter die Tafelente Aythya ferina seit 1921 und Mehrere Arten haben sich neu angesiedelt und die Schellente Bucephala clangula seit 1957 nach einem langen Vorlauf teilweise rasante (GOETHE et al . 1985, H ECKEN ROTH & L ASKE Entwicklungen durchgemacht. So hat die 1997). Seit 1921 hat sich der Schwarzhals - Herings möwe Larus fuscus 1927 erstmals und taucher Podiceps nigricollis angesiedelt, nach seitdem regelmäßig gebrütet, die Eiderente einem Hoch in den 1930er Jahren, einem 6 ZANG : Veränderungen in der Vogelwelt Niedersachsens

25.000 positiv entwickelt und das Hoch in den 1930er Jahren überschritten (Abb. 15, GOETHE et al. 1978). Neu angesiedelt 20.000 haben sich 1927 der Rohrschwirl Locu- stella luscinioides , 1958 der Schlag -

e schwirl Locustella fluviatilis , 1964 Bart- r a

a meise Panurus biarmicus und Beutel-

p 15.000 t

u meise Remiz pendulinus . Alle 4 Arten r B

l sind sehr verstreut in den ihnen zusa- h

a genden Lebensräumen verbreitet, wo - z 10.000 n

A bei die Bestände erheblich schwanken können, Rohrschwirl und Bart meise im 5.000 Tiefland, der Schlagschwirl vor allem E der Weser und die Beutelmeise inzwi - schen fast landesweit ( HECKEN ROTH & 0 LASKE 1997, Z ANG & H ECKEN ROTH 1998, 1927 1937 1947 1957 1967 1977 1987 1997 Verf. i. Vorb.). Weitere Neu- oder Wie - Jahre deransiedler sind die Schwarz kopf - möwe Larus mela nocephalus seit Abb. 7: Heringsmöwe Larus fuscus – Zahl der Brut paa re in 1982, der Seeadler Haliaetus albicilla Niedersachsen 1927–1999 ( ZANG et al. 1991, Staatliche seit 1987 und der Fischadler Pandion Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Lesser Black- haliaetus seit 1991. Die Bestände und backed Gull Larus fuscus – numbers of breeding pairs in Lower Saxony 1927–1999. die Verbreitung von Schwarz kopf möwe und Seeadler sind seit Ende der 1990er 1000 Jahre deutlich gestiegen, der Fisch - adler nistet erst in wenigen Paa ren (Abb. 16–18).

800 Der Kranich Grus grus , noch im 19. Jahr hundert im Tiefland weit verbreitet,

e brütete Mitte der 1970er Jahre nur noch r a

a 600 im Wendland und im E der Lüne burger p t

u Heide mit weniger als 10 Paaren. r

B Seitdem hat sich der Bestand deutlich l h

a erholt und lag 2001 bei 185 Paaren

z 400 n (Abb. 19), das Tiefland E der Weser ist A an geeigneten Stel len überall besiedelt, erste Ansiedlungen finden W der Weser 200 statt ( KNOLLE & H ECKEN ROTH 1985, HECKENROTH & L AS KE 1997, Staatliche Vogel schutz warte Niedersach sen, 0 briefl. ). Die niedersächsische Po pu - 1934 1944 1954 1964 1974 1984 1994 lation der Graugans Anser anser war Jahre um 1900 bis auf Rest vorkommen in der nie derung des Wendlandes erlo - Abb. 8: Eiderente Somateria mollissima – Zahl der Brutpaare schen. Aus setzungen, später auch die in Niedersachsen 1934–1999 ( GOETHE et al. 1985, Staatliche Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Eider Somateria Aus breitung der ostdeutschen Bestän- mollissima – numbers of breeding pairs in Lower Saxony de haben seit den 1970er Jahren zu 1934–1999. einem Be standsanstieg auf 1995 fast 1.000 Paare (Abb. 20) und zu einer fast landes wei ten, allerdings sehr ver streu- Tiefstand von den 1940er bis An fang der ten Verbrei tung geführt ( GOETHE et al . 1985, 1980er Jahre haben sich die Be stän de seitdem HECKEN ROTH & L AS KE 1997). Aus Gefangen - Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 7

1400

1050 e r a a p t u r

B 700 l h a z n

Abb. 9: Kormoran Phalacrocorax A carbo – Zahl der Brut paare in 350 Niedersachsen 1971–2001 (Staat liche Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Cormo - rant Phalacrocorax carbo – num - 0 bers of breeding pairs in Lower 1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 Saxony 1971–2001. Jahre

100 9

80 e e r r a a 6 a a p p t t 60 u u r r B B l l h h a a 40 z z n

n 3 A A 20

0 0 1994 1996 1998 2000 1994 1996 1998 2000 Jahre Jahre

Abb. 10: Löffler Platalea leucorodia – Zahl der Brut- Abb. 11: Nonnengans Branta leucopsis – Zahl der paare in Niedersachsen 1994–2001 (Staatliche Brutpaare in Niedersachsen 1994–1999 (Staatliche Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Spoonbill Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Barnacle Platalea leucorodia – numbers of breeding pairs in Goose Branta leucopsis – numbers of breeding pairs Lower Saxony 1994–2001. in Lower Saxony 1994–1999.

4

schaft entwichene Entenvögel siedeln zuneh - 3 mend in Nieder sach sen (Neo zoen), so u. a. die e r a

a Mandari n ente Aix galericulata seit 1973, die p t u r 2 Kanadagans Branta canadensis , die Strei fen - B l

h gans Anser indicus und die Nilgans Alo po chen a z

n aegyptiacus alle seit 1977 ( GOETHE et al . 1985). A 1 Der einst weit verbreitete Seggenrohrsänger Acrocephalus paludicola wurde als Brutvogel

0 zuletzt 1955 am Großen Meer festgestellt, 1994 1996 1998 2000 Brutverdacht bestand hier noch bis 1972 ( PE - Jahre TER SEN 1956, A. K EßLER briefl.). Als Brutvogel verschwunden ist etwa seit 1997 auch die wohl Abb. 12: Mantelmöwe Larus marinus – Zahl der Brut- immer nur unregelmäßig brütende Moorente paare in Niedersachsen 1994–1999 (Staatliche Aythya nyroca (GOETHE et al . 1985, Staatliche Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Great Black-backed Gull Larus marinus – numbers of bree - Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl. ). Der ding pairs in Lower Saxony 1994–1999. Bestand der Trauer seeschwalbe Chlidonias 8 ZANG : Veränderungen in der Vogelwelt Niedersachsens

15.000 Abb. 13: Austernfischer Haema to- pus ostralegus – Zahl der Brut - paare in Niedersachsen 1948– 12.000 1999 ( ZANG et al.1995, Staatliche Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Oystercatcher Haema to- e r

a pus ostralegus – numbers of bree - a

p 9.000 ding pairs in Lower Saxony 1948– t u

r 1999. B l h

a 6.000 z n A

3.000

0 1948 1958 1968 1978 1988 1998 Jahre

Abb. 14: Säbelschnäbler Recurvi- 4000 rostra avosetta und Seeregen pfei- fer Charadrius alexandrinus – Zahl Seeregenpfeifer der Brutpaare in Niedersachsen Säbelschnäbler 1948–1999 ( ZANG et al. 1995, Staatliche Vogel schutz warte Nie - 3000 der sach sen, briefl.). - Avocet e r

Recurvi rostra avosetta – numbers a a of breeding pairs in Lower Saxony p t u

1948–1999. r

B 2000 l h a z n A

1000

0 1948 1958 1968 1978 1988 1998 Jahre

80 Abb. 15: Schwarzhalstaucher Po - di ceps nigricollis – Zahl der Brut- 70 paare in Niedersachsen 1921– 2000 Säulen Schätzungen vor 1970, Linie Zählungen 1973– 60 2000 ( GOETHE et al. 1978, Staat-

e liche Vogel schutz warte Nieder - r a

a 50 sach sen, briefl.). - Black-necked p

t Grebe Podiceps nigricollis – num - u r bers of breeding pairs in Lower

B 40 l Saxony 1921–2000. Bars are esti - h

a mated values before 1970, line z

n 30 are counts from1973–2000. A

20

10

0 1 3 5 7 9 9 7 5 3 1 9 7 5 3 0 7 0 1 9 9 9 9 9 8 8 8 8 8 7 7 7 7 4 3 3 2 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Jahre Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 9

210

100 180

e 150 r a e 75 r a a p t a 120 u p r t u B r l B 50 h 90 l a h z a n z A

n 60 A 25 30

0 0 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 Jahre Jahre

Abb. 16: Schwarzkopfmöwe Larus melanocephalus – Abb. 19: Kranich Grus grus – Zahl der Brutpaare in Zahl der Brutpaare in Niedersachsen 1982–2002 Niedersachsen in Fünfjahresabschnitten 1970–2000 (ZANG et al. 1991, J. L UDWIG briefl., Staatliche Vogel- (KNOLLE & H ECKENROTH 1985, H ECKENROTH & L ASKE schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Mediterranean 1997, Staatliche Vogel schutz warte Niedersach sen, Gull Larus melanocephalus – numbers of breeding briefl.). - Crane Grus grus – numbers of breeding pairs in Lower Saxony 1982–2002. pairs in Lower Saxony 1970–2000.

15 1.250

1.000 e e r r a a

a 10 a p p t

t 750 u u r r B B l l h h a

a 500 z z

n 5 n A A 250

0 0 1987 1990 1993 1996 1999 1970 1975 1980 1985 1990 1995 Jahre Jahre

Abb. 17: Seeadler Haliaetus albicilla – Zahl der Abb. 20: Graugans Anser anser – Zahl der Brutpaare Brutpaare in Niedersachsen 1987–2001 ( HECKEN- in Niedersachsen in Fünfjahresabschnitten 1970– ROTH & L ASKE 1997, Staatliche Vogel schutz warte 1995 ( GOETHE et al. 1985, H ECKEN ROTH & L ASKE 1997, Niedersach sen, briefl.). - White-tailed Eagle Staatliche Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl.). Haliaetus albicilla – numbers of breeding pairs in - Graylag Goose Anser anser – numbers of breeding Lower Saxony 1987–2001. pairs in Lower Saxony 1970–1995 by five-year inter - vals. 8 e

r 6 a a p t u r

B 4 l h a z n

A 2 Abb. 18 (links): Fischadler Pandion haliaetus – Zahl der Brut paare in Niedersachsen 1991–2001 0 (HECKEN ROTH & L ASKE 1997, Staatliche Vogel schutz- 1991 1993 1995 1997 1999 2001 warte Niedersach sen, briefl.). - Osprey Pandion haliaetus – numbers of breeding pairs in Lower Jahre Saxony 1991–2001. 10 ZANG : Veränderungen in der Vogelwelt Niedersachsens

300 sach sen, briefl. ). Ähnlich kata - strophal ist die Entwick lung bei Großer Rohr dommel Botaurus 250 stellaris , Zwergdom mel Ixobry-

e chus mi nu tus und Drosselrohr- r

a 200

a sän ger Acrocepha lus arundi- p t

u na ceus , alle drei schei nen kurz r

B 150 vor dem Aussterben zu stehen l h

a (HECKEN ROTH & L ASKE 1997). z

n 100 A Wälder (Schwarzstorch, Schrei- 50 adler , Auer-, Haselhuhn, Wald- was serläufer, Schwarzspecht, 0 Sperlingskauz, Misteldrossel, 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 Kolkrabe) Jahre Der Sperlingskauz Glaucidium passerinum hat sich in der Abb. 21: Trauerseeschwalbe Chlidonias niger – Zahl der Brutpaare in Niedersachsen 1970–2000 ( HECKENROTH & L ASKE 1997, Staatliche Lüneburger Heide und den Mit- Vogel schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Black Tern Chlidonias niger tel gebirgen etwa seit Mitte der – numbers of breeding pairs in Lower Saxony 1970–2000. 1970er Jahre neu angesiedelt (ZANG 2002). Der Kolkrabe 50 Corvus corax , einst weit ver - breitet und erst durch großan - gelegte Gifteieraktionen bis 40 Mitte der 1940er Jahre weitge -

e hend ausgerottet, hat sich von r a

a N her seit den 1950er Jah ren

p 30 t

u zunächst in das östliche Nie - r B

l der sachsen wieder ausgebrei - h

a 20 z tet, seit den 1980er Jahren n

A geht die Aus brei tung auch W der Weser weiter ( HECKENROTH 10 & L ASKE 1997). Der Schwarz - storch Ciconia nigra , dessen 0 Bestand 1910 auf 15 Paare 3 5 7 9 1 9 7 5 3 1 9 7 5 3 1 5 1 4 9 7 0 0 9 9 9 9 9 8 8 8 8 8 7 7 7 7 7 6 6 4 3 3 3 1 geschätzt wurde und der zuvor 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 über fast ganz Nie der sachsen Jahre verbreitet war, hatte von 1930 Abb. 22: Schwarzstorch Ciconia nigra – Zahl der Brutpaare in Nie der- bis 1965 mit höchstens 7 Paa- sach sen 1910–2000, Säulen Schätzungen vor 1970, Linie Zählungen ren ein kritisches Tief erreicht, 1971–2000 ( GOETHE et al. 1978, Unterlagen Staatliche Staatliche seit Mitte der 1980er Jahre Vogelschutzwarte Niedersachsen). - Black Stork Ciconia nigra – num - bers of breeding pairs in Lower Saxony 1910–2000. Bars are estimated sind die Bestände deutlich values before 1970, line are counts from1971–2000. angewachsen und liegen um 2000 bereits etwa dreimal so hoch wie 1910 bzw. in den niger , ein im Tiefland noch bis in die 1960er 1970er Jahren (Abb. 22, GOETHE et al. 1978, Jahre verbreiteter und keineswegs seltener HECKENROTH & L ASKE 1997, Staatliche Vogel - Brutvogel, hat von 1970–2000 um 53 % abge - schutz warte Niedersach sen, briefl. ). Ähnlich ist nommen (Abb. 21), die letzten Vorkommen kon - vermutlich die Entwicklung beim Wald was - zentrieren sich fast ausschließlich auf den serläufer Tringa ochropus verlaufen, nachvoll - Dümmer ( ZANG et al . 1991, H ECKEN ROTH & L AS- ziehen läßt sich jedoch nur die steile Auf wärts - KE 1997, Staatliche Vogel schutz warte Nie der - entwicklung seit 1970 (Abb. 23, ZANG et al . Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 11

100 600

e 75 e r r a a a a

p 400 t p t u r u r

B 50 B l l h h a a z z n 200 n A 25 A

0 0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 1970 1975 1980 1985 1990 1995 Jahre Jahre

Abb. 23: Waldwasserläufer Tringa ochropus – Zahl Abb. 24: Birkenzeisig Carduelis flammea – Zahl der der Brut paare in Niedersachsen 1970–2000 in Fünf- Brutpaare in Niedersachsen 1970–1995 in Fünfjah- jah res abständen ( ZANG et al. 1995, Staatliche Vogel- resabständen (Verf. i. Vorb.). - Redpoll Carduelis schutz warte Niedersach sen, briefl.). - Green Sand - flammea – numbers of breeding pairs in Lower piper Tringa ochropus – num bers of breeding pairs in Saxony 1970–1995 by five-year intervals. Lower Saxony 1970–2000 by five-year intervals.

350 Abb. 25: Bestandsentwicklung von Elster 18 Stadtvogelarten entlang eines 3 km langen Transektes in Bezie - 300 18 Stadtvogelarten hung zum Gesamtbestand der Elster Pica pica in Osnabrück 250 1984–1998 ( KOOIKER & B UCKOW

e 1999). - Population trend of Magpie r

a Pica pica and 18 other passerine a p

t 200 species 1984–1998 in the city of u

r Osnabrück. B l h

a 150 z n A 100

50

0 1984 1988 1992 1996 Jahre

1995). Vom Harz und der Lüne bur ger Heide her 1950 ( ZANG et al. 1989, K NOLLE & H ECKEN ROTH hat sich der Schwarz specht Dryocopos martius 1985). von 1850 bis 1930 auf den Geestrücken nach NW über Nie der sachsen ausgebreitet ( ZANG & Siedlungen (Türkentaube, Haubenlerche, HECKEN ROTH 1986), auch die Misteldrossel Turdus viscivorus hat seit den 1920er Jahren Rauch schwal be, Amsel, Singdrossel, Elster, aus dem Wald heraus die Kulturlandschaft Rabenkrähe, Birkenzeisig) besiedelt, beide sind inzwischen fast landes - Neu angesiedelt hat sich der Birkenzeisig weit verbreitet ( HECKENROTH & L ASKE 1997). Als Carduelis flammea seit 1947, zunächst auf den Brutvögel verschwunden sind dagegen der Inseln, seit Anfang der 1980er Jahre auch in Schreiadler Aquila pomarina seit 1938, das Ort schaf ten im südöstlichen Nieder sach sen, Haselhuhn Bonasia bonasia seit den 1930er inzwischen ist der Bestand steil angestiegen Jahren und das Auerhuhn Tetrao urogallus seit (Abb. 24, HECKENROTH 1985, H ECKENROTH & 12 ZANG : Veränderungen in der Vogelwelt Niedersachsens

Abb. 26: Rauchschwalbe Hirundo rustica – Zahl der 500.000 Brutpaare in Niedersachsen 1970-2000 ( ZANG & HECKENROTH 2001). - Swallow Hirundo rustica – num - 400.000 bers of breeding pairs in Lower Saxony 1970–2000. e r a a p t 300.000 u r B l

h 200.000 a z n A 100.000

0 1970 1985 1995 Jahre

Abb. 27: Uhu Bubo bubo – Frei las- 40 sun gen und Entwicklung des Brut- Brutpaare bestandes im Harzvorland 1967 - 2002 ( RISTIG et al. 1998, U. RISTIG freigelassen briefl.). – Eagle Owl Bubo bubo – Number of released birds (dotted 30 line) and population trend (solid line) in Lower Saxony 1967–2002.

20

10

0 7 2 7 2 7 2 7 2 6 7 7 8 8 9 9 0 9 9 9 9 9 9 9 0 1 1 1 1 1 1 1 2 Jahre

Abb. 28: Wanderfalke Falco pere- 80 grinus – Zahl der Brutpaare in Nie- dersachsen 1900–2001, Säu len Erfassungen/Schätzungen vor Niedersachsen bis 1976 1976, Linie Zählungen 1978–2001 (ZANG et al . 1989, U. A HRENS 60 Wiederansiedlung briefl., Staatliche Vogel schutz war- te Niedersachsen, briefl.). - e r

a Peregrine Falco peregrinus – num - a p

t bers of breeding pairs in Lower u

r Saxony 1900– 2001. Bars are esti -

B 40

l mated values before 1976, line are h

a counts from1978–2001. z n A

20

0 0 0 0 0 5 0 5 0 5 8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 0 2 0 3 4 5 5 6 6 7 7 7 8 8 8 8 8 9 9 9 9 9 0 0 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 Jahre Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 13

10 4

8 e r

e 3 a r a a p a

t 6 p u t r u B r l

B 2 h l a 4 h z a n z A n A 2 1

0 0 1 6 1 6 1 6 1 7 7 8 8 9 9 0 9 9 9 9 9 9 0 1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 1 1 1 1 1 1 2 Jahre Jahre

Abb. 29: Bienenfresser Merops apiaster – Zahl der Abb. 30: Ringdrossel Turdus torquatus – Zahl der Brutpaare in Niedersachsen 1971–2002 ( WENDT Brutpaare in Niedersachsen (Harz) 1971-2002 1999, briefl.). - Bee-eater Merops apiaster – numbers (Verf.).- Ring Ouzel Turdus torquatus – numbers of of breeding pairs in Lower Saxony 1971–2002. breeding pairs in Lower Saxony 1971–2002.

Anzahl Arten LASKE 1997). Seit 1949 nistet die Türken taube Streptopelia -4 -2 0 2 4 6 decaocto in Niedersachsen, 1985 war sie landesweit ver - 1901-10 breitet, inzwischen sind die Bestände rückläufig ( ZANG & 1911-20 HECKENROTH 1986, Verf.). Die Bestände der Elster Pica pica 1921-30 haben sich in den Städten deutlich vermehrt, in Osna - verschwunden 1931-40 brück 1984–1998 um 380 %, neu (wieder) angesiedelt der übrige Stadt vo gel bestand 1941-50 (ohne Ringeltaube) ist im glei - chen Zeitraum weitgehend konstant geblieben (Abb. 25, 1951-60 KOOIKER & B UCKOW 1999). Seit den 1980er/90er Jahren wan - 1961-70 dert die Raben krähe Corvus corone in die Städte ein ( ZANG 1971-80 1997), was Amsel Turdus me- rula und Sing drossel Turdus 1981-90 philomelos schon seit Beginn des 20. Jahr hunderts und frü - 1991-2000 her getan haben. Die Hau ben- lerche Galerida cristata hat sich seit 1971 fast ausschließ - Abb. 31: Zahl der je Jahrzehnt verschwundenen und neu angesiedelten lich in die Städte zu rück ge zo - Brutvogelarten 1901–2000 in Niedersachsen (ohne Neozoen). - Numbers of disappared and new or re-settled breeding bird species gen, dabei seit 1940 Agrar - 1901–2000 in Lower Saxony (without neozoens). land schaf ten, Verkehrs flächen 14 ZANG : Veränderungen in der Vogelwelt Niedersachsens

und Dörfer ebenso wie weite Teile Nieder - stabilisiert (Abb. 27, RISTIG et al. 1998, Unter- sachsens bis auf Restbe stän de im E aufgege - lagen Staatliche Vogelschutzwarte Nieder sach- ben, der Rück gang von 1961–1998 betrug über sen). Der Wanderfalke Falco peregrinus, eben - 99 % ( ZANG & S ÜDBECK 2000, Z ANG & falls Felsbrü ter, war infolge der DDT-Ein wir - HECKENROTH 2001). Auch die Rauchschwalbe kungen, aber auch aufgrund von Verfolgungen Hirundo rustica hat von 1961–2000 mit 70 % 1976 als Brut vogel verschwunden. Bereits hohe Verluste aufzuweisen (Abb. 26, ZANG & 1978 fand eine Wiederansiedlung statt, die HECKEN ROTH 2001). Entwicklung ist seitdem positiv, die früheren Zahlen sind allerdings bei weitem noch nicht Sonderstandorte (Wander fal ke, Uhu, Bienen- erreicht (Abb. 28, ZANG et al . 1989, U. A HRENS fresser, Ring drossel) briefl., BRANDT 2003. ). Felspartien werden vom Uhu Bubo bubo zur Der Bienenfresser Merops apiaster ist zur Brut Brut bevorzugt, einst war er zumindest im Berg- auf Steilwände angewiesen, in die er seine land verbreitet und ist bis 1937 durch Abschuß Brutröhre graben kann. Er nistet seit 1972 in und „Aus horstungen“ ausgerottet worden. Niedersachsen, zumeist in Sandgruben, die Durch Freilassungen (bis 1991) fand 1973 eine Vo rkommen sind 1972–2002 nicht ganz be- Wieder ansiedlung im Harzvorland statt, inzwi - stän dig (Abb. 29, WENDT 1999 & briefl.). Die schen hat sich der Brut bestand im Bergland Ringdrossel Turdus torquatus benötigt zur

Tab. 1: Ausnahmsweise oder wenige Male brütende Vogelarten in Niedersachsen 1901–2000 (Vermeh rungs- gäste). - Occasionally breeding species in Lower Saxony 1901–2000.

Jahr Art Quelle

1911 Purpurreiher REICHLING 1932 1927 Zwergsumpfhuhn SCHLOTTER 1928 1936 Weißflügelseeschwalbe FALTER 1936 1948 Dünnschnabel-Tannenhäher BERNDT & S EVERIT 1958 1952 Steppenweihe GOETHE & R INGLEBEN 1953 1958 Stelzenläufer RAUHE 1958 1961 Zwergsumpfhuhn BECKER 1983 1963 Zitronengirlitz RINGLEBEN 1974 1963 Rotdrossel KÖHLER & S CHNEBEL 1972 1965 Stelzenläufer FOCKE & K NOCKE 1966; W ITTENBERG 1965 1966 Schwarzflügel-Brachschwalbe BECKER & K OLLIBAY 1976 1967 Rotdrossel BERNDT & R AHNE 1968 1968 Bergfink BLASZYK 1969 1969 Dünnschnabel-Tannenhäher RINGLEBEN 1974 1970 Rotdrossel ALPERS & R AMACHERS 1973 1971 Rotdrossel RINGLEBEN 1974 1971 Bergfink SCHOENNAGEL 1972, E RDMANN 1972 1975 Seidensänger BECKER 1975 1978 Halsbandschnäpper SCHERNER 1980 1983 Zwergsumpfhuhn BECKER 1983 1983 Zitronengirlitz BECKER & F OLGER 1984 1984 Rotdrossel BECKER u.a. 1986 1986 Stelzenläufer A. K EßLER briefl. 1988 Rauhfußbussard HOFMANN 1989 1994 Stelzenläufer RETTIG 1994 1997 Saatgans GERDES 1997 2000 Stelzenläufer M. T ROBITZ 2000 Rosenseeschwalbe LUDWIGS & S TÖBER 2001 Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 15

Tab. 2: Änderung der Artenzahl bei den Brutvögeln Nahrungssuche Matten nahe oder oberhalb der 1901–2000 (ohne Neozoen). - Changes in species Baumgrenze, sie nistet seit 1973 im nieder - numbers by decennia 1901–2000 (without neo - zoens). sächsischen Harz, die Vorkommen sind 1973– 2002 unregelmäßig, zuletzt abnehmend und vom Vorkommen auf dem Brocken abhängig verschwunden neuangesiedelt (Abb. 30, KNOLLE et al. 1973, HELLMANN et al. Zeitraum 1997, Verf.). 1901-20 0 2 Bilanz 1921-40 6 4 1941-60 5 7 Eine einfache Bilanz ergibt sich aus der Zahl verschwundener und neu angesiedelter Arten, 1961-80 3 7 sie verteilen sich fast gleichmäßig auf die Jahr- 1981-2000 3 8 zehn te 1921–2000 (Abb. 31), dabei sind die nur ausnahmsweise und zumeist einmalig Zehnjahresmittel brütenden Arten (Tab. 1) ebenso wenig berück - sichtigt wie Neo zoen. Von 1901–2000 hat sich 1901-2000 1,7 2,8 die Zahl der Brut vogel arten in Nieder sach sen Zahl der 1901 2000 von 188 auf 197 erhöht, die Zahl der ver - Brutvogelarten 188 197 schwundenen Arten be trägt 17, sie ist je Jahrzehnt seit 1921 rückläufig, die Zahl der neu angesiedelten Arten be trägt 28 und ist steigend (Tab. 2, die Ge samtzahl erhöht sich nur auf 197, da Uhu und Wan - Tab. 3: Änderung der Artenzahl bei den Brutvögeln 1901–2000 (ohne derfalke in beiden Gruppen Neozoen) nach Artengruppen und Landschaften. - Changes in species num - auftreten). Bei den ver - bers of breeding birds by species groups and landscapes 1901–2000. schwundenen Ar ten über - wiegen die Nicht singvögel verschwunden neu angesiedelt mit 82 %, be sonders be - n = 17 n = 28 trof fen sind Li mi kolen und Non-Passeriformes 14 (82 %) 19 (68 %) Hühner vögel, von den Land schaf ten Heiden, Nie- Passeriformes 3 (18 %) 9 (32 %) der moor und Feucht grün - land, Hoch moor. Bei den Limikolen 5 (29 %) Neuan sied lun gen überwie - Hühnervögel 3 (18 %) gen ebenfalls Nicht sing - Enten 1 (6 %) 7 (25 %) vögel mit 68 % dazu beige - Möwen 4 (14 %) tragen haben vor allem Enten und Möwen, beteiligt sind vor allem Still - Hochmoor 1 (6 %) gewässer, Küste, Wälder Niedermoor, Feuchtgrünland 3 (18 %) und Siedlungen (Tab. 3). Heiden 6 (35 %) Analysiert man den Trend Bäche, Flüsse 1 (4 %) der Bestandsent wicklung Ackergebiete 1 (6 %) 1901–2000 bei allen Brut- vo gelarten nach 3 Kate go- Küste 6 (21 %) rien „negativ“, „stabil“ und „positiv“, ein schließlich der Stillgewässer 2 (12 %) 13 (46 %) verschwundenen und neu Wälder 2 (12 %) 3 (12 %) angesiedelten, aber ohne Städte, Siedlungen 3 (12 %) Neozoen, so ergibt sich fol - Sonderstandorte 2 (12 %) 2 (8 %) gendes Bild. Bei den Sing- 16 ZANG : Veränderungen in der Vogelwelt Niedersachsens

Tab. 4: Trends 1901–2000 bei allen Brutvögeln nach Artengruppen und Landschaften. - Trends in breeding birds by species groups and landscapes 1901– 2000.

Trend negativ stabil positiv

Anteile (%) Non-Passeriformes (n = 122) 46 % 16 % 39 % Passeriformes (n = 91) 36 % 24 % 40 %

Summe (n = 213) 42 % 19 % 39 %

Standvogel (n = 110) 30 % 24 % 46 % Zugvogel (n = 103) 54 % 15 % 31 %

Anzahlen Hochmoor 4 Niedermoor, Feuchtgrünland 18 2 Heide 13 1 Bäche, Flüsse 2 5 Ackergebiete 10 3 1

Küste 4 2 13 Stillgewässer 15 3 24 Wälder 12 25 30 Siedlungen 7 5 8 Sonderstandorte 4 3 vö geln überwiegen trotz nur geringfügiger Summary - Changes of breeding bird Unter schie de positive, bei den Nichtsingvögeln populations in Lower Saxony, , negative Trends, deutlich überwiegen dagegen in the 20th century. bei den Zugvögeln negative, bei den Stand - vögeln (hier sind auch die Kurzstreckenzieher In the 20th century in Lower Saxony 17 bree - einbezogen) positive Entwicklungen. In den ding bird species are disappeared, 28 have Landschaften überwiegen bei Niedermooren new or re-settled, all together there are 197 und Feucht grünland, Hochmooren, Heiden, regular breeding bird species in 2000. 74 of und Acker gebieten negative, bei Stillge - them are presented shortly as examples for wässern, Küste, Wäldern und Siedlungen posi - dynamics and different developments in diffe - tive Trends (Tab. 4). Die Einstufung einer nega - rent living spaces. Negative balances have tiven Bilanz für Bäche und Flüsse resultiert aus overweight in marshes, wet meadows, bogs, der labilen Situation der betroffenen Arten, da brooks and rivers, heaths and arable land, posi - die Ersatz lebens räume sehr schnell verschwin - tive balances on the coast, in still waters, den können, wo diese Arten durch Zunahme woods and urban sites. Negative developments des Kiesabbaus derzeit einen positiven Trend concerne Waders, Grouse, and long-distance zeigen. migrants especially, positive developments Ducks, Gulls and residents (incl. short-distance migrants). Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 17

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Die küstennahe Krummhörn (Ostfriesland) als neu bewer - tetes Rastgebiet für nordische und arktische Gänse

Helmut Kruckenberg und Johannes Borbach-Jaene

KRUCKENBERG , H. & J. B ORBACH -J AENE (2003): Die küstennahe Krummhörn (Ostfriesland) als neu bewertetes Rastgebiet für nordische und arktische Gänse. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35: 19-37. Das Binnenland der Krummhörn (NW-Niedersachsen) ist als Rastgebiet für nordische Gänse bislang verhältnismäßig unbekannt. Nonnengans, Blessgans und Graugans treten allerdings regelmäßig in großer Zahl und mit internationaler Bedeutung auf. Zudem konnte für die Kurz- schna bel gän se in einem Jahr internationale, in einem zweiten Jahr nationale Bedeutung fest - gestellt werden. Die Schwerpunkte des Rastgeschehens finden sich dabei im Gebiet rund um die Ley bucht sowie um das Knockster Tief. Die besondere Bedeutung des Untersuchungsge- bietes besteht für die untersuchten Arten vor allem auf dem Heimzug in die Brutgebiete. Während die Blessgänse überwiegend Grünland als Nahrungsflächen aufsuchten, fand sich bei Nonnen- und Graugänsen ein hoher Anteil auf Wintergetreide, der vor allem durch die räumliche Lage der Schläge bedingt scheint. H. K., Up`n Ackern 1, D-27283 /Aller, [email protected]; J. B.-J., Bergstr. 103, 44339 Dortmund, [email protected]

Einleitung Ergebnisse dieser flächendeckenden, wö - chent lichen Erfassungen der Rast be stän de sol - Wildgänse prägen seit jeher die norddeutsche len hier vorgestellt werden. Ergebnisse des Küstenlandschaft. Dabei nutzten sie nicht nur zeit lichen und räumlichen Auftretens und die die außendeichs gelegenen Salzwiesen im Nah rungswahl der untersuchten Arten in die - heutigen Nationalpark, sondern auch die sem Gebiet werden dargelegt. Gleichzeitig sol - Flächen hinter dem Deich. Bereits zu Beginn len die Rastbestandszahlen nach naturschutz - des letzten Jahrhunderts berichtete LEEGE fachlichen Kriterien bewertet werden. (1905) über die Vogelwelt Ostfrieslands. Neben den Inseln und dem Dollart benannte er das ostfriesische Festland als den Ort, wo „hinter Untersuchungsgebiet dem Deich häufig Nonnengänse erlegt“ wür - Das Untersuchungsgebiet umfasst den küsten - den. Regelmäßige flächendeckende Erfassun- nahen Streifen der Krummhörn zwischen gen der rastenden Wildgänse im Binnenland und sowie die Flächen ent - der Krummhörn zwischen Emden und Nord- lang des Knockster Tiefs zwischen der Knock deich wurden bislang nicht durchgeführt. und Hinte (Abb. 1). Das Gebiet wird überwie - SCHREIBER (1998) berichtete als Erster über gend ackerbaulich genutzt. Grünland findet sich große Rastbestände nordischer Gänse im im Bereich der ehemaligen Krummhörner Binnenland der Krummhörn. Im Zuge der regel - Flach seen Uhlsmeer, Reidermeer und Freep - mäßig durchgeführten Erfassungen rastender sumer Meer, zwischen Appingen und Pilsum Gänse im nordwestlichen Ostfriesland wurde sowie in der Westermarsch. Maßgeblich wird daher bereits 1996 begonnen, auch die die Krummhörn durch ihre Lage zwischen der Gastvögel in Teilen der Krummhörn zu erfas - im Norden und dem Dollart im Süden sen. Diese Erfassungen geschahen zunächst gekennzeichnet. Das gesamte Untersuchungs- auf private Initiative, wurden in den nachfolgen - gebiet ist 113 km² groß. Teile wurden im Jahr den Jahren als Bestandteil des Monitorings der 2000 durch das Land Niedersachsen als Vogel- EU-Vogelschutzgebiete im Auftrag der Staat - schutzgebiete entsprechend der EU-Vogel - lichen Vogelschutzwarte (NLÖ) fortgesetzt. Die schutzrichtlinie ausgewiesen (in Abb. 1 gestri - 20 KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE : Gänserastgebiet Krummhörn

Abb. 1: Untersuchungsgebiet mit den Grenzen der EU-Vogelschutzgebiete. - S tudy area with borderline of the spacial protection areas. chelte Flächen, ca. 56 km²). Besonders heraus - 2001/2002 statt. Ab dem Winter 1999/2000 gehoben (in Abb. 1 schraffiert) ist der Bereich wurde das Erfassungsgebiet im Süden um die der Krummhörner Meere, die erst seit dem Flächen am Knockster Tief bzw. die ehemali - Winter 1999/2000 in das Untersuchungs gebiet gen Krummhörner Meere erweitert (vgl. Abb. aufgenommen wurden. 1). Das Untersuchungsgebiet wurde wöchent - lich mit ein bis zwei Fahrzeugen vollständig Material und Methoden nach rastenden Gänsen abgesucht. Die Vögel Die Erfassungen fanden jeweils zwischen dem wurden auf Grundlage der Deutschen Grund - 15.10. und dem 15.4. der Winter 1996/1997 bis karte im Maßstab 1:5.000 in Rastern von Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 21

200 mx200 m artgetrennt kartiert und die Ergebnisse in eine Datenbank überführt. Um der flächenhaften Erfassungsgenauigkeit wö - chentlicher Kartierungen Rechnung zu tragen (vgl. SPILLING 1998), wurden die Zähler gebnisse zu 1 km x 1 km–Quadraten zusammengefasst. Dabei wurde die unterschiedliche Erfas sungs- intensität insbesondere im Süden des Gebietes berücksichtigt. Zusätzlich zur Anzahl der rastenden Vögel wurde die Art der Nahrungsfläche erfasst, auf der die Tiere sich aufhielten.

Ergebnisse

Raumnutzung der untersuchten Arten

Blessgans (Anser albifrons) Das Untersuchungsgebiet hat seine Haupt - bedeutung für die Blessgans während des Heimzugs (Abb. 2). Zu diesem Zeitpunkt wur - den Maximalzahlen von über 3.500 Ind. erreicht (3.710 Ind. am 19.8.1998). Die Bestände schwank ten stark, oftmals fanden sich auch keine Blessgänse im Gebiet. Wie bereits in den

Abb. 3: Bestandszahlen der Blessgans in der Krumm hörn und den Krummhörner Meeren 1999/ 2000 bis 2001/02. - Numbers of staging Whitefronted Geese at Krummhörn and Krummhörner Meere 1999/2000 to 2001/02.

Wintern 1997/98 und 1998/99 festzustellen war, hat das Gebiet für die Bless gans auch in den folgenden Jahren nur auf dem Früh jahrs- zug eine Bedeutung als Rastgebiet (Abb. 3). Nachdem seit dem Winter 1999/2000 auch die Grün landgebiete entlang des Knockster Tiefs bis hin zu den ehemaligen Krummhörner Bin- nen mee ren miterfasst wurden, liegen die Anzah len höher. In den Wintern 1999/2000 bis 2001/2002 wurden regelmäßig mindestens ein - Abb. 2: Rastbestandszahlen der Blessgans in der mal mehr als 6.000 Ind. erfasst (Abb. 3). Die küstennahen Krummhörn 1997/98 und 1998/99. - Numbers of staging Whitefronted Geese in the maximale Anzahl wurde dabei am 16.2.2000 Krummhörn 1997/98 and 1998/99. mit 13.100 Ind. festgestellt. 22 KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE : Gänserastgebiet Krummhörn

Abb. 4: Räumliche Verteilung rastender Blessgänse in der Krummhörn 1997–2002 (Mittelwerte der Jahressummen je km²). - Spatial distribution of staging Whitefronted Geese at Krummhörn in 1997–2002 (mean of sum per year and km²).

Die Blessgans nutzt in der küstennahen Graugans (Anser anser) Krumm hörn vor allem die grünlanddominierten Flächen entlang des Knockster Tiefs bis in die Wie auch die Blessgans hat die Graugans ihr Krummhörner Binnenmeere im Süden des Bestandsmaximum im Frühjahr im Monat März Gebietes (Abb. 4). Daneben kommen Bless - (Abb. 5, 6). In dieser Zeit fanden sich z. T. mehr - gänse regelmäßig auch im Grünlandgebiet um fach mehr als 2.000 Graugänse im Gebiet ein Appingen südwestlich von Greetsiel vor, wäh - (Wintermaxima: 19.2.1998 2.410 Ind., 12.3. rend ihr Auftreten im Rest des Unter su chungs- 1999 3.798 Ind.). Während im Herbst 1997 gebietes nur sporadisch ist. wenige Hundert Graugänse im Gebiet festge - Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 23

von Norddeich. Für die Graugänse ist die Bevorzugung grünlanddominierter Bereiche weit geringer ausgeprägt als für die Blessgans. Insbesondere bei der Verteilung der Graugänse im Untersuchungsgebiet kann man sehr deut - lich die unterschiedliche Orientierung der Rasttrupps zu den beiden Schlafplätzen Dollart bzw. Leybucht erkennen. Im Bereich der Krumm hörner Meere findet sich zudem ein klei - ner, zeitweilig genutzter Schlafplatz in einem Spülfeld (eig. Beob.). Der Wybelsumer Polder war mit zeitweise über 3.000 rastenden Grau- gänsen im Winter 1997/98 ein wichtiger Rast- platz. Diese Funktion ist heute durch den Bau eines Windparks weitgehend verlorengegan - gen.

Abb. 5: Rastbestandszahlen der Graugans in der küstennahen Krummhörn 1997/98 und 1998/99. - Numbers of staging Greylag Geese in the Krummhörn 1997/98 and 1998/99. stellt wurden, fehlten sie im Herbst 1998 bis Mitte Januar 1999 fast ganz. In beiden Früh- jahren war die Rastperiode der Graugans rela - tiv kurz, aber von hohen Zahlen gekennzeich - net. Bedingt durch die Vergrößerung des Erfas- sungsgebietes sind die Anzahlen ab dem Win- ter 1999/2000 höher (Wintermaxima: 16.2.2000 11.720 Ind., 20.3.01 5.212 Ind., 4.4.2002 4.919 Ind.). Grundsätzlich hat sich allerdings der Verlauf der Bestandsentwicklung kaum verän - dert. Im Herbst hat das Gebiet noch immer eine geringe Bedeutung für die Art. Auf dem Heimzug unterscheidet sich der Bestands - verlauf zwar in Anstieg und Intensität, doch zeigt Abb. 6, dass die Rastzeit hier nicht vor Mitte Februar begann und erst im April endete. Die Graugans hat wie die Blessgans ihren Nutzungsschwerpunkt im Süden des Gebietes zwischen der Knock sowie dem Wybelsumer Polder und den Siedlungen Freepsum bzw. Groß Midlum (ehem. Krummhörner Meere, vgl. Abb.1, Abb. 7). Im Gegensatz zu den Bless - gänsen finden sich aber für die Graugänse im Einzugsbereich der Leybucht ebenfalls intensiv Abb. 6: Bestandszahlen der Graugans in der genutzte Rastflächen. Diese liegen zumeist Krummhörn und den Krummhörner Meeren 1999/2000 bis 2001/02. - Numbers of staging deichnah bzw. entlang des Norder Tiefs (bei Greylag Geese at Krummhörn and Krummhörner Neuwesteel) und in der Westermarsch westlich Meere 1999/2000 to 2001/02. 24 KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE : Gänserastgebiet Krummhörn

Abb. 7: Räumliche Verteilung rastender Graugans in der Krummhörn 1997-2002 (Mittelwerte der Jahres- summen je km²). - Spatial distribution of staging Greylag Geese at Krummhörn in 1997–2002 (mean of sum per year and km²).

Nonnengans (Branta leucopsis) Winter 1997/1998 der Herbst zug, auf dem viele Nonnengänse im Gebiet festgestellt wurden Das zeitliche Auftreten der Nonnengans unter - (5.1.1997 5.100 Ind.), so war es im Folgewinter scheidet sich von dem der anderen Gänsearten das Frühjahr, während im Herbst keine Gänse sehr deutlich (Abb. 8, 9). Mit dem Vorkommen festgestellt wurden. Dafür waren die Bestände von Nonnengänsen kann im Untersuchungs - im Frühjahr teilweise sehr hoch (24.2.1999 gebiet während des gesamten Winters gerech - 7.230 Ind.). Auch in den Wintern 1999/2000 bis net werden, allerdings ist dieses Auftreten von 2001/2002 sind deutlich unterschiedliche Ver- Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich. War es im läufe zwischen den jeweiligen Jahren feststell - Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 25

Die Nonnengänse verteilten sich auf das ganze Gebiet (Abb. 10). Dabei lagen auch hier die Schwerpunkte in den grünlanddominierten Bereichen der Westermarsch II mit direkter Lage an der Leybucht bei Norden, Appingen bei Greetsiel (nahe am NSG „Leyhörn”) und den Krummhörner Meeren. Weiterhin fanden sich große Zahlen von Nonnengänsen in direk - ter Deichnähe sowie im Rysumer Hammrich im Süden des Gebietes. Hier nutzten sie im Herbst große Getreidestoppelfelder sowie auf dem Frühjahrszug Wintergetreidesaaten. Diese Flächen sind außerdem recht nah zum Dollart gelegen.

Abb. 8: Rastbestandszahlen der Nonnengans in der küstennahen Krummhörn 1997/98 und 1998/99. - Numbers of staging Barnacle Geese in the Krummhörn 1997/98 and 1998/99. bar (Abb. 9). Während in 1999/2000 kontinuier - lich Nonnengänse im Ge biet vorkamen und das Maximum bei „nur“ 9.000 Ind. (28.2.2000) lag, war der Bestands verlauf im Winter 2000/2001 von stark schwankenden Anzahlen und höhe - ren Maximalzahlen geprägt (10.860 Ind. am 7.3.2001).

Im Herbst bis Anfang Dezember 2000/01 fan - den sich fast keine Nonnengänse im Gebiet, während in 1999/2000 und auch im Winter 2001/2002 die Nonnengänse bereits Anfang November im Untersuchungsgebiet beobachtet wurden. Im Winter 2001/2002 war dagegen eine Abwesenheit von Gänsen während der Wintermonate Dezember bis Mitte Januar fest - zustellen. Dann stiegen die Bestände stark an (Maximum: 10.170 Ind. am 21.2.2002). Auch unterscheiden sich die drei Winter hinsichtlich des Endes der Frühjahrsrast. So fanden sich bei der letzten Erfassung 1999/2000 noch fast 1.000 Nonnengänse im Untersuchungsgebiet, in 2000/2001 und 2001/2002 war das Gebiet bereits in der 15. Kalenderwoche verlassen. Ein Abb. 9: Bestandszahlen der Nonnengans in der großer Anteil der Bestandsschwankungen geht Krummhörn und den Krummhörner Meeren 1999/ 2000 bis 2001/02. - Numbers of staging Barnacle vermutlich auf Wechselwirkungen mit den Geese at Krummhörn and Krummhörner Meere außendeichs gelegenen Salzwiesen zurück. 1999/2000 to 2001/02. 26 KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE : Gänserastgebiet Krummhörn

Abb. 10: Räumliche Verteilung rastender Nonnengänse in der Krummhörn 1997-2002 (Mittelwerte der Jahressummen je km²). - Spatial distribution of staging Barnacle Geese at Krummhörn in 1997–2002 (mean of sum per year and km²).

Ringelgans (Branta b. bernicla) mäßig auf dem Heimzug Ringelgänse im Die Ringelgans zeigt ähnlich der Nonnengans Gebiet, im Winter 1997/1998 dagegen nur ein - stark unterschiedliche Bestandsverläufe in den mal. Die Maximalzahlen rastender Ringelgänse untersuchten Wintern (Abb. 11, 12). Im Herbst lagen in 1998/1999 höher (Maxima: 14.3.1998 1997/1998 wurden mehrmals mehrere Hundert 401 Ind., 12.3.1999 961 Ind.). Ringelgänse im Untersuchungsgebiet festge - Bei der Ringelgans hat sich die Ausweitung des stellt, im Herbst 1998/1999 dagegen nicht (Abb. Zählgebietes in 1999 nicht maßgeblich auf die 11). Dafür fanden sich in diesem Winter regel - Rastzahlen ausgewirkt (vgl. Abb. 12), da es Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 27 sich um weit binnendeichs liegende Flächen handelt. Dennoch weisen auch diese Winter sowohl untereinander als auch zu Abb. 11 star - ke Unterschiede auf. Der Winter 1999/2000 war durch eine kontinu - ierliche Nutzung und relativ hohe Bestands - zahlen gekennzeichnet. In 2000/2001 dagegen fanden sich zwar auch kontinuierlich Ringel - gän se im Gebiet, doch war ihre Zahl klein (Ausnahme 28.3.2001 2.130 Ind.). Im Winter 2001/2002 zeigte sich eine geringe Herbst nut- zung und eine Abwesenheit im Dezember und Januar. Auf dem Heimzug gab es mehrere Tage mit hohen Bestandszahlen (Maximum: 14.3.02 2.001 Ind.). Die räumliche Verteilung der Rin gelgans im Untersuchungsgebiet läßt sehr deutlich die enge Bindung dieser Art an die Salzwiesen erkennen (Abb. 13). So finden sich die Rast - plätze ausschließlich im Einzugsbereich der Leybucht. Die Schwerpunkte lagen dabei angrenzend zum Leyhörn, der Mittelplate bei Greetsiel und am Seedeich der Westermarsch.

Abb. 12: Bestandszahlen der Ringelgans in der Krummhörn und den Krummhörner Meeren 1999/2000 bis 2001/02. - Numbers of staging Brent Geese at Krummhörn and Krummhörner Meere 1999/2000 to 2001/02.

Wenige Individuen konnten auch an anderen Stellen dieses Gebietes festgestellt werden. Dabei handelte es sich aber nur um Einzeltiere oder kleine Trupps.

Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus) Das wenn auch nur kurzzeitige Vorkommen z. T. größerer Ansammlungen von Kurzschna- bel gänsen im Untersuchungsgebiet ist bemer - Abb. 11: Rastbestandszahlen der Ringelgans in der kenswert. Während sich auf dem Herbstzug küstennahen Krummhörn 1997/98 und 1998/99. - Numbers of staging Brent Geese in the Krummhörn keine Kurzschnabelgänse fanden, wurden auf 1997/98 and 1998/99. dem Heimzug regelmäßig Trupps erfasst (Abb. 28 KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE : Gänserastgebiet Krummhörn

Abb. 13: Räumliche Verteilung rastender Ringelgänse in der Krummhörn 1997-2002 (Mittelwerte der Jahres- summen je km²). - Spatial distribution of staging Brent Geese at Krummhörn in 1997–2002 (mean of sum per year and km²).

14). Dabei schwankten die Zahlen sehr stark Nahrungshabitatnutzung von Jahr zu Jahr. Abb. 16 zeigt im Vergleich die prozentuale Nah- Es fanden sich in den jeweiligen Wintern unter - rungshabitatnutzung der Blessgans für den schiedliche Nutzungsschwerpunkte (Abb. 15). Zeitraum 1999/2000 bis 2001/2002 im gesam - Einerseits wurden die Grünlandflächen in der ten Untersuchungsgebiet. Unterschieden wird Westermarsch westlich von Norden genutzt, dabei zwischen Acker (d. h. umgebrochenen andererseits wurden Kurzschna bel gänse auch Ackerflächen ohne erkennbare Neueinsaat), südlich von Leyhörn bis nach Pilsum angetrof - Gras, d. h. landwirtschaftlichem Grünland, fen. Stoppelfeldern, Wasserflächen, Winterge trei- Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 29 deflächen und Sonstigem (Raps, Kartoffel, Brache). Dabei liegt der Anteil der Grün land - nutzung bei allen Blessgansbeobachtungen bei über 90 %, Wintergetreide bei 6 %. Mit 0,6 % finden sich in der Gesamtnutzung auch Stop - pel felder sowie umgebrochene Acker flä chen, auf denen vermutlich ebenfalls Ernte res te auf - genommen wurden.

Abb. 14: Monatsmaxima rastender Kurzschnabel- gänse in der Krummhörn 1997/98 bis 2001/02. - Monthly maximal numbers of Pink-footed Geese at Krummhörn 1997/98 to 2001/02.

Abb. 15: Räumliche Verteilung rastender Kurzschnabelgänse in der Krummhörn 1997-2002 (Maximaler Bestand pro km²). - Spatial distribution of staging Pink-footed Geese at Krummhörn in 1997-2002. 30 KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE : Gänserastgebiet Krummhörn

Die Grünlandnutzung liegt bei der Nonnengans bei 79,5 % (Abb. 17). Der Anteil an Winter- ge treideflächen liegt mit 13,3 % deutlich höher als bei der Blessgans. Immerhin 4,2 % aller beobachteten Non- nengänse nutzten Stoppel fel- der sowie 1,6 % umgebroche - ne Ackerflächen. Die Graugans (Abb. 18) zeigte die höchste Diversität in der Nahrungswahl. Mit 61,3 % zeigt sie den geringsten Grün- Abb. 16: Prozentuale Anteile genutzter Nahrungshabitate rastender landnutzungsan teil der Blessgänse (n = 102.522). - Utilization of feeding habitats by White - fronted Geese. untersuchten Arten und mit 28,5 % den höchsten Anteil der Win tergetreidenutzung. Mit 5,8 % umgebrochenem Acker, aber nur 0,6 % Stoppelfeldern ist die Nutzung von Ernteresten durch die Graugans ver gleichs weise gering.

Diskussion

Auftreten und Verteilung der untersuchten Arten im Erfas- sungsgebiet Gänse suchen alljährlich das Abb. 17: Prozentuale Anteile genutzter Nahrungshabitate rastender norddeutschen Tiefland auf, Nonnengänse (n = 192.406). - Utilization of feeding habitats by Barnacle um hier im Herbst auf dem Zug Geese . nach Westen zu rasten und sich im Frühjahr in den Grün - land gebieten auf den Heim zug in die sibirischen Brut gebiete vorzubereiten. Da bei werden traditionelle Ge biete wie etwa das Dollart gebiet über viele Jahr zehnte immer wieder auf - gesucht ( GER DES 2000). Zu - meist sind diese Gebiete unter Vogelbe ob ach tern gut bekannt und die Rastbestände werden ständig erfasst. Anders verhält es sich allerdings in diesem Fall. Zwar ist insbesondere die Ley bucht schon seit vielen Jahren für das Vor kommen von Abb. 18: Prozentuale Anteile genutzter Nahrungshabitate rastender Graugänse (n = 83.599). - Utilization of feeding habitats by Greylag Wildgän sen bekannt ( DAHL & Geese . HEC KEN ROTH 1978), doch wa - Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 31 ren systematische Erfas sun gen im an - dings können Blessgänse auch – insbesondere grenzenden Bin nenland bislang unterblieben. in mit Graugänsen gemischten Trupps – auf Erstmalig erfasste SCHREIBER (1998) den ge - Wintergetreideflächen vorkommen. Dies trifft samten Küs ten streifen zwischen Wilhelmsha - auf die südwestlichen Flächen am Knockster ven und Emden und wies Vor kom men arkti - Tief zu. Hier liegen Grünlandflächen in enger scher Gänse nach. Die Umge bung der Krumm- Nachbarschaft zu Getreidefeldern und dem hörner Meere war bislang als Rast gebiet nordi - Schlafplatz der Gänse. scher Wild gänse nicht erwähnt worden. Erst durch Zufall wurden diese Graugans Rastge biete mit z. T. vielen Tau send rastenden Auch die Graugänse suchen das Gebiet über - Gän sen entdeckt und danach systematisch wiegend während des Frühjahrs in teilweise erfasst. Die Ergeb nisse aus dem großen Scharen auf (Abb. 5 & 6). Mit der Küstenstreifen zwischen Emden und Ausweitung des Erfassungsgebietes im Winter Norddeich sollen im Folgen den diskutiert wer - 1999/2000 wurden weitere bedeutende Rast- den. flächen mit erfasst und die Bestands zah len geben die Bestände vor Ort besser wieder. So Blessgans werden Schwankungen, die durch Wech sel- Wegen der Nähe des Gebietes zur Küste kön - wirkungen mit Flächen außerhalb des Erfas - nen sich auf dem Herbstzug immer wieder zie - sungs raumes liegen, minimiert. 2000 /2001 und hende Blessgänse hier niederlassen. Durch 2001/2002 zeigt sich ein kontinuierlicher Auf - diese kurzzeitigen Zwischenstopps erklären bau von Graugansbeständen bis Anfang April. sich die stark schwankenden Herbstzahlen zwi - Dies gilt auch für 1997/1998 und 1998/1999. schen den einzelnen Jahren. Vertreter aller Nur der Winter 1999/2000 bildet eine Aus nah- Gänsearten ziehen in großer Zahl die ostfriesi - me. Hier lag das Maximum der Graugans rast- sche Küste entlang und queren von der be stände schon Mitte Februar. Im diesem Win- Krummhörn dann die Osterems Richtung Ost- ter waren allerdings die Märzbestände z. B. am groninger Küste/Niederlande ( LENSINK et al. Großen Meer ausgeprägt hoch ( KRUCKEN BERG 2002). Ganz anders stellt sich die Bestands - & B ORBACH -J AENE 2000). Möglicherweise liegen phänologie auf dem Heimzug der Blessgänse für diesen Winter außergewöhnliche Umstände dar. Hier zeigt sich ein deutlicher Gipfel Anfang vor, die eine regionale Verlagerung der Grau - März, der sich insbesondere in den Wintern gän se bewirkt hatten. Ohnehin zeigen die 1999/2000 bis 2001/2002 gut erkennen lässt, Grau gänse Vernetzungen zu verschiedenen da die gesamten Bestände der rastenden Rastgebieten. Bless gänse erfasst wurden. Ein derartiger Während markierte Graugänse aus dem Zuggipfel lässt sich auch in anderen ostfriesi - Wybelsumer Polder und den Krummhörner schen Blessgansge bieten nachweisen ( GERDES Meeren mehrfach auch im Rheiderland festge - 1994, 2000, K RUCKENBERG et al. 1996, stellt werden konnten, fehlt der Nachweis indi - KRUCKEN BERG & B OR BACH -J AENE 2000, BOR- viduellen Austausches zur Leybucht bislang. BACH -J AENE et al. 2002) und ist zeitlich versetzt So scheinen die Krummhörner Meere für Grau- zu den Maxi ma im südlich gelegenen gänse von der Rastgebietsfunktionalität her ein Rheiderland ( BOR BACH -J AENE et al. 2001, Teil des Ems-Dollart-Rastgebietes (Rhei der - KRUCKENBERG 2002d). land und umliegende Flächen) zu sein, die Räumlich haben die rastenden Blessgänse durch aus Wechselwirkungen mit dem Großen ihren Schwerpunkt im süd-östlichen Teil des Meer aufweisen ( KRUCKENBERG & B ORBACH - Gebietes, den Krummhörner Meeren. Hier JAENE 2000). Die Leybucht als zentrales Schlaf- dominiert im Gegensatz zum deichnahen Teil gewässer der nördlichen Krummhörn weist des Gebietes die Grünlandwirtschaft. Bless - geringe Wechselwirkungen mit dem Großen gänse bevorzugen Grünland zur Nahrungs - Meer auf, mit dem Dollart dagegen keine. Der suche ( BORBACH -J AENE et al. 2001). Entspre - lange Verbleib der Graugänse vor Ort spricht – chend zeichnet die räumliche Verteilung der wie es auch Ablesungen von markierten Blessgänse die Verbreitung der Grünland - Graugänsen zeigen – für die Herkunft aus den wirtschaft im Untersuchungsgebiet nach. Aller- nordischen Brutgebieten Skandi na viens. Zum 32 KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE : Gänserastgebiet Krummhörn

Zeitpunkt des maximalen Grau gans vor kom - dem Schnee nicht mehr erreichen und auf - mens im Gebiet haben die heimischen Artge- grund der kleineren Körpergröße ist ihr Ener- nossen bereits ihre Nistplätze bezogen. gie bedarf relativ gesehen höher. Daher verlas - Die Graugans findet sich im Gebiet überall dort, sen Nonnengänse bei Schneelagen ein Gebiet wo attraktive Nahrungsflächen gewässernah früher als Bless- oder Graugänse. vorkommen. Dies gilt für die Flächen rund um Auch das räumliche Auftreten ist durch die spe - die Leybucht als auch entlang des Knockster zielle geografische Lage des Gebietes beein - Tiefs. Dabei werden von den Graugänsen flusst. Die Nonnengänse rasten direkt hinter Grünlandflächen auf dem Heimzug bevorzugt, dem Deich auf Flächen, die sie im Wechsel mit aber nicht in der Ausschließlichkeit wie bei Nahrungsflächen im Außendeich bzw. Schlaf- anderen Arten ( BORBACH -J AENE et al. 2001). und Komfortplätzen im Watt nutzen. Gleich - Auch in anderen Gebieten zeigt sich die große zeitig finden sich Nutzungsschwerpunkte in Bedeutung der räumlichen Lage der Nahrungs- den Grünlandgebieten der Westermarsch (bei flächen für die Graugans. So ist für die Grau- Norden) und den Krummhörner Meeren sowie gans die Nähe zum Schlafplatz, aber auch zu bei Greetsiel. Allerdings fliegen auch z. T. Komfortgewässern offenbar sehr bestimmend große Trupps bis weit in den Osten des Unter- (KRUCKENBERG 2002d). Im Rheiderland ( BOR - suchungsraumes. Dies bestätigen die Ergeb- BACH -J AENE et al. 2002) wie auch am Großen nisse aus dem Rheiderland, wo die Non nen- Meer ( KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE 2000) gänse deichnahe Flächen bevorzugen, aber finden sich die Graugänse in ganz ähnlicher das Gebiet mittlerweile bis gut 10 km ins Bin - Weise an der Ems, den großen Kanälen und nenland flächenhaft nutzen ( BORBACH -J AENE et Gewässern. al. 2001).

Nonnengans Ringelgans Nonnengänse nutzen das gesamte Unter su - Das Vorkommen der Ringelgans im Unter su - chungsgebiet in wechselnder Form. Bedingt chungsgebiet ist ohne die Berücksichtigung der durch die räumliche Lage des Gebietes an - Bestände in der Leybucht eigentlich nicht zu gren zend an die Leybucht und den Dollart und verstehen. Es sind vergleichsweise wenige zudem direkt am Zugweg der Nonnen gänse in Gänse, die im Binnenland in direkter Nähe zum die Wintergebiete der Niederlande ( LENSINK et Wattenmeer nach Nahrung suchen. Ihr Auftre- al. 2002), ist ein Auftreten zu jedem Zeitpunkt ten ist von steten Wechselwirkungen mit dem während der Rastperiode möglich. Im Ein zugs- Wattenmeer bestimmt. Hierhin ziehen die gebiet der Leybucht ist das Auftreten auch Gänse sich zum Trinken, Baden und bei Stö - durch die nahrungsökologische Situation in den run gen zurück. Die starken Schwankungen der Außendeichflächen bedingt ( BORBACH -J AENE Bestandszahlen geben dies deutlich wieder. 2001). Ähnlich wie im Rheiderland ( GERDES Bis zum Abzug der Nonnengänse aus den 1994, BORBACH -J AENE et al. 2002) nutzen die Salzwiesen sind die Ringelgänse der größeren Nonnengänse hier während der Wintermonate Konkurrenz unterlegen ( ROTHGÄNGER 2001). auch intensiv die Binnendeichsflächen und Erst danach haben sie die Nahrungsflächen in wechseln mit den milden Temperaturen im den Salzwiesen für sich ( WEIGT 2000). März in die dann für die Ernährung vorteilhafte - Möglicherweise ist also das Auftreten der ren Salzwiesen. Ringelgänse im Binnenland – noch dazu an Nur bei kaltem Witterungsverlauf im jeweiligen ungewöhnlichen Plätzen wie dem störungsrei - Winter verließen die Nonnengänse im Mitt win- chen Ortsrand von Greetsiel oder den ter das Gebiet. In milden Wintern wie Kleipütten im NSG Leyhörn – bedingt durch die 1999/2000 oder 2000/2001 blieben sie vor Ort. Nahrungskonkurrenz zur Nonnen gans im 2001/2002 verließen die Nonnengänse das Außen deich. Auch die Nutzung der Flächen in Gebiet um den Jahreswechsel wegen eines der Westermarsch am Seedeich zum Wat - Schneeeinbruchs und zogen Richtung Westen. tenmeer (Abb. 13) zeigt diese Kon kur renz - Wegen ihrer kurzen Schnäbel können insbe - vermeidung. Vorgelagert liegen hier keine sondere die Nonnengänse ihre Nahrung unter Salzwiesen mehr, sondern Wattflächen, auf Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 33 denen die Ringelgänse z. B. Algen fressen. Die (Abb. 17). Dies ist vor allem durch zwei Fak to- Nahrungssuche auf Wattflächen ist für Ringel- ren bedingt. Einerseits ist es das Angebot von gänse vielfach belegt ( BERGMANN et al. 1994). Getreidefeldern in direkter Deichnähe zum Wattenmeer, das eine häufigere Wintergetrei- de nutzung provoziert. Andererseits geben die Kurzschnabelgans dargestellten prozentualen Anteile der Habi tat- Die Kurzschnabelgans ist vielleicht die Art, die wahl keine Präferenzen im eigentlichen Sinne die besondere Lage des Untersuchungs ge - wieder. Dazu müsste die Nutzung ins Verhältnis bietes mit ihren Auswirkungen auf das Rastge- zum Angebot gesetzt werden. Diese flächenbe - schehen am besten kennzeichnet. Das einst - zogenen Daten der einzelnen Anbauformen mals große Vorkommen dieser Art in Nieder - standen im vorliegenden Fall leider nicht zur sachsen ( ATKINSON -W ILLES 1961, H OLGERSEN Verfügung. BORBACH -J AENE et al. (2001) führten 1957) ist seit den 1950er Jahren stark zurück - für den küstennahen Teil des Untersuchungs - gegangen. Wichtige Rastplätze mit mehreren gebietes eine derartige Präferenzanalyse für Tausend Individuen existieren derzeit nicht einen Winter durch. Sie fanden bei der Non nen- mehr ( DEGEN 1993). Stattdessen haben die gans eine Präferenz für Wintergetreide und Kurzschnabelgänse neue Zugwege quer über Grünland. KOWALLIK (2002) fand für den Winter die Nordsee entwickelt ( HUMMEL 1980). Umso 1999/2000 in einem anderen Teilgebiet aller - interessanter ist es, dass in der Krummhörn dings eine Präferenz derselben Art nur für zumindest zeitweilig größere Rastbestände Grünland. Die Gründe für diese Unterschiede auftreten, die z. T. sogar internationale Bedeu- können im Witterungsverlauf der jeweiligen tung erreichen. Auch im Rheiderland ( BORBACH - Winter liegen. JAENE et al. 2001) und in den Ostfriesischen Graugänse zeigen das vergleichsweise vielfäl - Meeren ( KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE 2000) tigste Muster in ihrer Nahrungswahl. Im Rhei - rasten zeitweilig größere Anzahlen. Wie dort ist derland nutzen Graugänse überwiegend allerdings auch in der Krummhörn das Auf - (69,7 %) Grünland, zeigen aber eine ausge - treten unstet und sicherlich von der aktuellen prägte Präferenz für Rübenreste ( BORBACH - Zugsituation der Kurzschnabelgans zwischen JAENE et al. 2001). In der Krummhörn dagegen , Belgien und Dänemark abhängig. nutzten die Graugänse zu 61,2 % Winter ge- Aber eines zeigt das Auftreten dieser Gans in treideflächen ( BORBACH -J AENE et al. 2001), diesen Gebieten deutlich. Es ziehen nicht alle während die hier vorgestellten Ergebnisse aus Gänse von den Niederlanden quer über die dem kompletten Gebiet der Krummhörn wieder offene See nach Dänemark, sondern zumin - eine überwiegende Grünlandnutzung belegen dest auch ein Teil entlang der Küste. (Abb. 18). Dies ist bedingt durch die starken Unterschiede in den Anbauformen zwischen dem deichnahen Streifen der Krummhörn und Nahrungswahl der Arten im Untersuchungs- den Krummhörner Meeren. Sind diese als ehe - gebiet malige Binnenseen auch heute nur als Grün - Gänse gelten als opportunistisch in ihrer landstandorte nutzbar, so ist die deichnahe Nahrungswahl. Dennoch haben einzelne Arten Seemarsch in der Krummhörn weitgehend deutliche Präferenzen für bestimmte Nah rungs- ackerfähig. Entsprechend hoch ist der Getrei - pflanzen, d. h. in der Regel heute für bestimm - deanteil in diesem Gebiet. te landwirtschaftliche Nutzflächen. Blessgänse können im atlantischen Klima fast als reine Naturschutzfachliche Bewertung und Grünlandgänse gelten ( KRUCKENBERG & B OR- Bedeutung BACH -J AENE 2000, B ORBACH -J AENE et al. 2001, Die Bedeutung eines Rastplatzes für den KUNZE 2001, KRUCKENBERG 2002 C). Dies wird Vogelzug wird nach der 1971 verabschiedeten auch in dieser Unter suchung wieder eindrück - Ramsar-Konvention anhand der Anzahl aller lich bestätigt (Abb. 16). rastenden Wasservögel (20.000 Wasservögel- Die Nonnengans gilt ebenfalls als ausgeprägte Kriterium) oder dem Maximalbestand einer Po- Grünlandart, doch zeigt sich in der hier vorlie - pulation (1 %-Kriterium) bewertet ( DAVIS 1994). genden Auswertung ein leicht anderes Bild Für dieses Kriterium werden die Werte regel - 34 KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE : Gänserastgebiet Krummhörn

Tab. 1: Maximalbestände und naturschutzfachliche Bewertung nach auf mehrere Schlafplätze. BURDORF et al. (1997), kursiv = Erfassungen inkl. Krummhörner Meere. – Während die Vögel im nörd - Maximum numbers and importance, italic: counts including Krummhoerner Meere. lichen Teil des Gebie tes die Leybucht als Schlaf platz auf - Art Winter Max. % der Pop. Bedeutung suchen, orientieren sich die Blessgans 97/98 3.712 0,6 % National Gänse im südlichen Teil des 98/99 2.557 0,4 % Landesweit Gebietes zum Dollart. Zeit - 99/00 13.116 2,2 % International weise wurden auch ein Spül- 00/01 7.428 1,2 % International feld am Knockster Tief als 01/02 6.086 1% International Schlaf platz genutzt (vgl. Graugans 97/98 2.410 1,2 % International KRUCKEN BERG 2002a). 98/99 3.798 1,9 % International 99/00 11.720 5,9 % International Sehr ähnlich stellt sich die 00/01 5.212 2,6 % International Bedeutung des Gebietes für 01/02 4.919 2,5 % International die Graugans dar. Sie er - Nonnengans 97/98 5.163 2,9 % International reich te schon in den ersten 98/99 6.928 3,9 % International bei den Erfassungsjahren ho- 99/00 8.966 5,1 % International he Bestandszahlen (nationa - 00/01 10.855 6,2 % International le bzw. internationale Bedeu- 01/02 10.170 5,8 % International tung). Doch durch die Aus- Ringelgans 97/98 401 0,1 % Landesweit weitung des Untersu chungs- 98/99 961 0,3 % Landesweit raumes wurden weitere 99/00 1.049 0,4 % National 00/01 2.130 0,7 % National große Rastbestände 01/02 2.001 0,7 % National entdeckt. So wurden Kurzschabelgans 98/99 383 1,1 % International maximal 5,9 % der nordi - 00/01 201 0,6 % National schen Grau gänse in diesem Raum beob achtet. mäßig den Entwicklungen der Popula tions - Im Gegensatz dazu erreichen die Nonnen - zahlen angepasst (vgl. BURDORF et al. 1997). gänse so wohl im ursprünglichen als auch im Tab. 1 stellt die Maximalzahlen sowie eine erweiterten Unter suchungs gebiet internationa - Einordnung entsprechend dieser Kriterien dar. le Bedeu tung. Dadurch ist die Nonnengans die Es zeigt sich, dass das Untersuchungs gebiet einzige untersuchte Art, die in allen fünf Unter- für die Nonnengans und die Graugans in den su chungs jahren dieses Kriterium erfüllt. Über räumlichen Grenzen der Erfassungen von 6 % der sibirischen-baltisch Non nen gans - 97/98 bzw. 98/99 bereits eine internationale population nutzen zeitweise die Krumm hörn als Bedeutung hat. Blessgänse rasten ebenfalls in Rast gebiet auf ihrer jährlichen Migration. Im international bedeutsamer Anzahl im Unter - Ein zugs bereich der Ley bucht zeigen die Non - suchungsgebiet, jedoch finden sich ihre zah - nengänse starke Wech sel wir kun gen mit den lenmäßigen Schwer punkte in den Krumm hör - Außendeichflächen der Leybucht. Im südwestli - ner Meeren, so dass ent sprechende Kriterien chen Teil des Unter suchungsgebiet rasten erst nach der Erwei terung des Erfas sungs ge - Gänse, die z. T. zur Ostgroninger Küste oder bie tes erreicht wurden. dem Dollart wechseln. Die Bedeutung des Untersuchungsgebietes für Die Ringelgans kommt im Untersuchungs ge - rastende Gänse ist für die einzelnen Arten sehr biet nur im direkten Randbereich der Leybucht unterschiedlich zu bewerten. Für die Blessgans vor. Ihre Anzahlen schwanken bedingt durch besitzt der küstennahe Streifen nur eine lan - die deutlichen Wechselwirkungen mit den desweite bis nationale Bedeutung. Inter natio- Rasttrupps in den Salzwiesen der Leybucht nale Bedeutung erlangt das Gebiet erst durch (BERGMANN & B ORBACH -J AENE 2001). Aus die - das Rastgebiet um die Krummhörner Meere. sem Grund ist die Bewertung der Bestands - Dieses Kriterium wurden dann allerdings in zahlen zwischen landesweiter und nationaler jedem der Erfassungsjahre erreicht. Die Bless- Bedeutung vermutlich auch stark vom Zufall gänse im Unter su chungsgebiet verteilen sich abhängig. Die Leybucht ist Niedersachsens Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 35 bedeutendster Rastplatz für die Ringelgans zu den Schlaf plätzen im Dollart immer eine (BERGMANN & B ORBACH -J AENE 2001, B ORBACH - große Bedeutung für die Gänse gespielt hat. JAENE 2002). Die hier erfassten Trupps stehen Nach Errichtung eines Windparkes mit 50 mit diesen Rastbeständen der Leybucht salz - Konvertern ist diese Funk tion verlorengegan - wiesen in engem Austausch. Ihre Bewer tung ist gen. Da der Bau während des Untersu - im Grunde nur im regionalen Zusam menhang chungszeitraumes noch nicht vollständig abge - möglich. schlossen war, kann noch keine abschließende Vergleichsweise überraschend waren die Bewertung vorgenommen werden. Lag das hohen Rastbestände der Kurzschnabelgans im Maximum der ras ten den Grau gänse zuvor bei Untersuchungsgebiet. Ihr Auftreten ist aller - 3.300 Indivi duen, so wurden nach Baubeginn dings sehr unstet. Vermutlich handelt es sich nur noch wenige Hundert festgestellt. Es ist um Trupps, die während des Zuges nur kurz vor davon auszugehen, dass die Graugänse zu Ort Rast machen und daher selbst bei den Windkonvertern deutliche Abstände einhal - wöchentlichen Zählungen nur unzureichend ten werden. Diese werden auf Grund der erfasst werden. Möglicherweise sind die unter - größeren Körpermasse aber geringer sein als schiedlichen Ergebnisse der Erfassungen also die der Bless- oder Nonnengänse. Der mittlere methodisch bedingt. Gleichzeitig unterscheiden Abstand zu den Windanlagen nimmt mit der sich die Jahre auch im Zugverhalten der Körpermasse ab ( KRUCKENBERG 2002b). Kurzschnabelgänse. Auf ihrem Weg von Teilweise führt der Flugverkehr zu den ostfriesi - Belgien nach Dänemark kann es sowohl zu schen Inseln sowie dem Flugplatz Emden zu wetterbedingten Zugstaus als auch schnellem starken Störungen der rastenden Gänse. Auch Durchzug kommen. Im einen Fall werden die Touristen können die Gänse z.T. erheblich Gänse aufgrund ihrer längeren Aufenthalts - stören, auch wenn sich insbesondere an stark dauer leichter erfasst, im anderen nur zufällig. besuchten Stellen Gewöhnungseffekte einstel - Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass len ( THAL 2001). Gewöhnung stellt sich dann die küstennahe Krummhörn zwischen Nord - besonders schnell ein, wenn der Reiz bere - deich und Emden mit den Krummhörner Mee- chenbar immer in gleicher Weise erscheint ren ein bedeutsames Rastgebiet für die nordi - (Fußgänger auf einem Weg), harmlos ist und sche und arktische Wildgänse ist. Für die Arten die individuelle Aufenthaltsdauer der Gänse Blessgans, Nonnengans und Graugans wurden ausreichend lang für diesen Prozess ist ( BERG- international bedeutende Bestandszahlen MANN 2002). ermittelt. Kurzschnabelgänse kommen in gerin - gen bis internationaler Größenordnung vor und selbst für die salzwiesenliebende Ringelgans wurde in drei von fünf Jahren eine nationale Bedeutung des Gebietes nachgewiesen. Dank Wir danken der Staatlichen Vogelschutzwarte Störungen und Gefährdungen im Niedersächsischen Landesamt für Ökologie Anders als beispielsweise im Rheiderland Hannover, für die finanzielle Unterstützung des Gänsemonitorings auch in diesem Gebiet. Ein (KRUCKENBERG et al. 1996, 1998) ist die Stö - rungs situation in der Krummhörn bislang kaum Teil der Zählungen fand im Rahmen des untersucht. Daher sollen hier einige typische Projektes „Auswirkungen von Bewirt schaf - Störquellen sowie Gefährdungsgründe für das tungs änderungen auf die Habitatwahl, Raum- Gebiet diskutiert werden. Eine starke Gefähr - nutzung und das Verhalten von Nonnengans dung großer Teile des Gebiete ist in der und Ringelgans am Beispiel der Leybucht im Vergan genheit durch den Ausbau der Wind - Nationalpark Niedersäch si sches Wattenmeer“ energie in der Krummhörn ausgegangen. Diese statt, das durch die Nieder sächsische Watten- hat bis heute zu großen Rastge biets verlusten meerstiftung Hannover finan ziert wurde. für die Gastvögel geführt ( SCHREIBER Für die Mitarbeit bei den Zählungen danken wir 2000, K OWALLIK & B ORBACH -J AENE 2002). C. Kowallik (1999/2000) und K. Christoffer Insbeson dere gilt dies für den Wybelsumer (2000/2001). P. Südbeck und H.-H. Bergmann Polder, der aufgrund seiner räumlichen Nähe 36 KRUCKENBERG & B ORBACH -J AENE : Gänserastgebiet Krummhörn danken wir für die Anregungen und Kritik zu zum Einfluss auf den Ertrag landwirtschaftlicher diesem Manuskript. Kul turen. Landwirtschaftsverlag Weser-Ems, Ol - den burg. BORBACH -J AENE , J., H. K RUCKENBERG & C. B ECKER Summary - Krummhoern (Lower (2002): Ergebnisse des Gänsemonitorings in der Saxony) – a newly recognized staging Ems-Dollart-Region 1996–2001. Vogelkdl. Ber. site for arctic and northern geese Niedersachs. 34: 129-153. BURDORF , K., H. H ECKENROTH & P. S ÜDBECK (1997): The area inland of the Krummhörn dike (nord - Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gast- west Lower Saxony, Germany) has not been vogellebensräumen in Niedersachsen. Vogelkdl. known until now a staging site for wild geese on Ber. Nieders. 29: 113-125. winter migration. Recently, Barnacle Geese, DAHL , H.-J. & H. H ECKENROTH (1978): Landes pfle ge- Whitefronts and Greylags have been repeated - risches Gutachten zu geplanten Deichbau maß - ly recorded here. Their numbers reaching crite - nah men in der Leybucht. Naturschutz Land - schaftspfl. Niedersachsen 7. ria of international importance. Furthermore, DAVIS , T. (1994): Handbuch der Ramsar Konvention, numbers of staging Pink-footed Geese reached Ramsar Bureau, Gland. international importance in one, national impor - DEGEN , A. (1993): Aktueller Status der Kurzschna - tance in another year. Hotspots for the geese belgans Anser brachyrhynchus in Niedersachsen were found around the Leybuchtand in the area unter Berücksichtigung der überregionalen Trends. of Krummhörner Meere, previously shallow Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag der lakes now used as pasture. The area became Staatlichen Vogelschutzwarte NLÖ, Hannover. most important during the spring migration of GERDES , K. 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Aus der Staatlichen Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesamt für Ökologie (NLÖ) in Zusammenarbeit mit der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM e.V.) Verbreitung, Bestand und Habitatwahl des Uhus (Bubo bubo ) in Niedersachsen: Ergebnisse einer landesweiten Erfassung 2002

Thomas Brandt

BRANDT , T. (2003): Verbreitung, Bestand und Habitatwahl des Uhus ( Bubo bubo ) in Nieder sach- sen: Ergebnisse einer landesweiten Erfassung 2002. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35: 39-54. Im Jahr 2002 wurde in Niedersachsen eine landesweite Erfassung des Uhus durchgeführt, mit dem Ziel, möglichst alle Vorkommen zu erfassen und Aussagen über die Habitatpräferenzen und Schutzmöglichkeiten zu machen. Ingesamt wurden 59 sichere Reviere kartiert (40 Brut- nach weise BN, 19 Brutverdachtsmeldungen BV). Hinzu sind 16 Vorkommen als Brut zeit fest- stel lungen (BZF) zu werten. Einschließlich der BZF und weiteren, unentdeckten Reviere ist heu te in Niedersachsen mit einem Gesamtbestand zwischen 75 und 85 Brutpaaren zu rech - nen. Der Uhu besiedelt sechs von neun naturräumlichen Regionen Niedersachsens. Der Vor kom- mens schwerpunkt liegt im südniedersächsischen Bergland, vor allem in der Region Weser- Leinebergland mit 39 Brutnachweisen bzw. Brutverdachtsmeldungen (66 %). Insgesamt sieben von 18 besiedelten Landkreisen weisen fünf oder mehr Reviere auf (, Hameln- Pyrmont, Hannover, Goslar, Osnabrück, , ). Die meisten der gefundenen Brutplätze (75 %) befanden sich in Steinbrüchen, die rund zur Hälfte in Betrieb waren bzw. als Deponie genutzt wurden. Weitere Brutplätze lagen in Kies- oder Sandabgrabungen (12 %), auf Bäumen, in Naturfelsen oder am Boden. Gebäudebruten sind aus den Vorjahren bekannt geworden, nicht aber im Erfassungsjahr 2002. Nach den vorliegenden Ergebnissen spielt die Exposition der Brutwände eine offensichtlich untergeordnete Rolle. Zu Präferenzen hinsichtlich der Höhe und Breite der Brutwände sind nur bedingt Aussagen möglich, weil Detailangaben zu unbesiedelten Wänden fehlen. Zur Brut genutzt wurden Wände ab einer Höhe von 10 m und einer Breite von 20 m. Soweit sich die Bestandsentwicklung des Uhus in Niedersachsen nachträglich skizzieren lässt, stieg die Zahl der Brutpaare vor allem gegen Ende der achtziger und zu Beginn der neunziger Jahre. In den letzen Jahren dagegen war nur ein leichter Aufwärtstrend ohne eine nennens - werte Arealausweitung zu verzeichnen. Rund 20 Reviere wurden seit 1980 nur zeitweise oder einmalig besiedelt und sind heute aufgegeben. Die Ergebnisse dieser ersten landesweiten Uhu-Kartierung und die Darstellungen älterer Veröffentlichungen werden diskutiert. Schutzvorschläge aus der Literatur werden zusammen - getragen und dargestellt. Als wichtigste Maßnahme stellt sich die Erhaltung von offenen Steinbrüchen nach deren Nutzung dar (Nachfolgenutzung Naturschutz). Steinbrüche sollten weder verfüllt noch einer störungsintensiven Freizeitnutzung preisgegeben werden. T. B., Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer e.V., Hagenburger Str. 16, 31547 Rehburg- Loccum, [email protected]

Einleitung 1960er Jahren mit insgesamt etwa 50 Brut paa- ren (Bp) lagen nur aus Sachsen, Thüringen und Der Uhu war in Niedersachsen von 1937 bis Bayern vor ( GÖRNER 1998, M EBS & S CHER ZIN - 1972 als Brutvogel verschwunden. Auch in den GER 2000). Somit gilt der Uhu neben einigen anderen Bundesländern war die Situation nicht an deren Arten als Symbol für die Ausrottungs- besser, denn Brutnachweise zur Zeit des bun - feldzüge des Menschen. Zwar galten ihm desweiten Bestandstiefs in den 1950er und schon früh Naturschutzbemühungen, zumeist 40 BRANDT : Uhus in Niedersachsen durch Freilassen gezüchteter Vögel, aber diese derten Land schaften überall Vorkommen mög - er wiesen sich anfangs als wenig effektiv lich. Das erschwert eine flächendeckende (SCHREI BER 1993). Erst durch die Koordination Erfassung. der Wiederansiedlungsmaßnahmen in Nieder - Bundesweit wird der heutige Bestand des Uhus sach sen und angrenzenden Bundes ländern in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands konnte ein Durchbruch erzielt werden. So (BAUER et al. 2002) mit 660–780 Bp angegeben wurde die erste Freilandbrut in Niedersachsen (Stand 1999) und gilt als gefährdet (Kategorie 1973 festgestellt ( KNOLLE & Z ANG 1973). Die 3). Für Europa ohne Russland und die Türkei stete Betreuung der Vorkom men, weitere gibt BIRDLIFE INTERNATIONAL (2000), errechnet gezielte Freilassungen und Schutzmaßnahmen aus Angaben verschiedener Jahre, 9.500 bis – auch in den anderen Bundesländern – führ - 17.000 Bp an. Der Uhu wird hier in die „SPEC“ ten dazu, dass der Uhu in Niedersachsen etwa - Kategorie 3 eingestuft und sein Gefähr dungs- seit Mitte der 1980er Jahre einen stabilen status als „vulnerable“ angegeben (SPEC = Bestand hat und wieder zu den regelmäßigen Species of European Conservation Concern; Brutvögeln zählt. Zurzeit ist der Uhu Kat. 3: Arten, deren Erhaltungsstatus ungünstig hauptsächlich im Bergland verbreitet und vie - und deren Verbreitung nicht auf Europa kon - lerorts an vom Menschen geschaffene zentriert ist, vulnerable = gefährdet). Lebensräume wie z. B. Steinbrüche gebunden. Im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte im Brutnachweise gibt es jedoch seit 1989 auch Niedersächsischen Landesamt für Ökologie aus dem Nieder säch si schen Tiefland. Da der wurde von Winter bis Sommer 2002 eine lan - Uhu einen großen Raum anspruch hat, hinsicht - desweite Bestandserfassung durchgeführt, um lich seiner Nah rungs- und Horstplatzwahl die Verbreitung und den Bestand des Uhus in jedoch als sehr flexibel gilt, sind in reich geglie - Niedersachsen ermitteln bzw. abschätzen zu können. Die Erfassung sollte dazu dienen, Aspekte zur Habitatwahl der Art zu ermitteln, um Gefährdungen erkennen zu können. Anlass für die landesweite Erfassung war der unzurei - chende Kenntnisstand über die aktuelle Bestandshöhe und -entwicklung sowie Ver - breitung der Art in Niedersachsen und die Auf- nahme des Uhus im Anhang I der Euro pä - ischen Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/ EWG). Für die dort aufgeführten Arten haben die Mitgliedsstaaten der EU die Ver pflich tung übernommen, spezielle Schutzgebiete auszu - weisen und den Erhaltungszustand regelmäßig zu überwachen. Niedersachsen hat im Rahmen der Aktualisierung der EU-Vogelschutzgebiete im Jahr 2002 keine artspezifischen Schutz ge - biete (SPAs = Special Protection Areas) für den Uhu ausgewiesen, da die Art landesweit in ge - rin ger Dichte verstreut vorkommt und vorrangig stark anthropogen genutzte Lebensräume wie z. B. Steinbrüche besiedelt.

Historische Situation in Nieder sach sen Bis zum Zeitpunkt des Verschwindens des Abb. 1: Nach längerer Abwesenheit brüten Uhus seit Uhus in Niedersachsen liegen zahlreiche 1973 wieder regelmäßig in Niedersachsen. Foto: B. Nach weise aus den meisten Landesteilen mit VOLMER . – Having been absent for a long time, the eagle owls began to breed again in Lower Saxony in Ausnahme der Marschen und Inseln vor. Eine 1973. detaillierte Aufstellung ehemaliger Beobach - Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 41

tungs plätze wurde von BERNDT & M ANNES men in etwa aus diesem Zeitraum ( BERGER- (1986) veröffentlicht. HAUSEN , mdl. Mitt.).

Nach BRINKMANN (1933) war der Uhu um 1880 1991 brüteten im Weserbergland westlich von noch an verschiedenen Orten in der Ebene und Hameln bereits mindestens 5 Bp, ebenso viele im Bergland Niedersachsens Brutvogel, rund zeitgleich im Osnabrücker Raum. Insofern fünfzig Jahre später nur noch im Harz. BOR- waren die Angaben im Niedersächsischen CHERT (zit. in BRINKMANN 1933) schätzte die Zahl Brut vogelatlas ( HECKENROTH & L ASKE 1997), in der Brutpaare im Harz (einschließlich des Ost- dem für 1985 23 und für 1995 35 Bp angege - harzes) Mitte der 1920er Jahre auf 6–7 ben wurden, zu niedrig (s. Diskussion). Dies ist Brutpaare, was BRINKMANN allerdings als „wohl insbesondere für die Gesamtbetrachtung der etwas zu hoch“ geschätzt hielt. Bestandsentwicklung bis zum Jahr 2002 von Aufgrund der intensiven, oft systematisch orga - Bedeutung (s. u.). 1989 gelang der erste nisierten und vielerorts zusätzlich mit Prämien- Brutnachweis in der Lüneburger Heide nach zahlung motivierten Verfolgung durch Ab - mehr als 100 Jahren ( SCHMIDT 2001), damit schuss, Fallenfang, Gelege- und Jungenraub, möglicherweise der erste außerhalb der Bör - verschwand der Uhu offensichtlich zunächst im den- und Berglandregion. In der aktuellen Ro- Flachland, dann im Hügelland und schließlich ten Liste der Brutvögel Niedersachsens ( SÜD- BECK & W ENDT 2002) wird für das Jahr 1999 ein auch im Harz ( BERNDT & M ANNES 1986). Das Weibchen des letzten bekannten Paares im Brutbestand von 50 Bp angenommen. Westharz wurde 1937 geschossen. 1965 wurde dort letztmalig ein Männchen nachgewiesen, Heutige Situation in den angrenzenden nachdem ein dazu gesetztes Weibchen kurz Bundesländern nach seiner Freilassung im Jahr 1964 tot auf - Da Uhus bis zum Eintreten der Geschlechts - gefunden wurde. reife weit wandern können (z. B. die Ring - Von 1964 an wurden Uhus in Niedersachsen fundauswertungen von RISTIG et al. 1998, GÖR- von verschiedenen Organisationen und Insti- NER 1998), ist es für die Gesamtbetrach tung tutionen freigelassen. Aus den ersten gewon - zweckmäßig, die Bestandsgrößen zumindest nenen Erfahrungen entstand nach Angaben der angrenzenden Bundesländer mit einzube - von BERNDT & M ANNES (1986) ein Konzept für ziehen. Dazu wurden die neuesten verfügbaren Südniedersachsen, welches eine bessere Literaturdaten in Tab. 1 dargestellt. Interessant Koor dination und Organisation von Auswil de- erscheint vor allem die positive Bestands ent - run gen ermöglichte und 1973 zur ersten Brut wicklung in Schleswig-Holstein. R. ALBRECHT eines freilebendes Uhupaares am Nordharz (zit. in BRUNS et al. 2002) gibt für 1999 73 führte ( KNOLLE & Z ANG 1973). Bis 1984 stieg die Revierpaare an. Mit 61 erfolgreichen Bruten Zahl der Brutpaare in Südniedersachsen zu- und 114 flüggen Jungvögeln wurde dort das nächst schnell auf 22 an ( BERNDT & M ANNES höchste Brutergebnis seit Bestehen des Wie- 1986, allerdings nur 19 Bp bei RISTIG et al. der ansiedlungsprogramms erreicht. Von hier 1998). Danach blieb die Zahl der gefundenen aus könnten sich Uhus verstärkt nach Nord ost- Bp bis 1998 trotz weiterer Freilassungen bis niedersachsen ausbreiten, wo sie geeignete 1991 mit geringen Schwankungen etwa kon - Ge biete vorfinden dürften, aber ohne erhebli - stant (s. RISTIG et al. 1998). chen Aufwand nur schwer zu erfassen sind Detaillierte Angaben zur Zahl der in Süd nie der- (s. o.). sachsen ausgewilderten Uhus und zur ermittel - ten Brutbestandsentwicklung von 1967 bis Material und Methode 1984 sind bei BERNDT & M ANNES (1986) bzw. für 1967 bis 1998 davon leicht abweichend bei Umfrage RISTIG et al. (1998) aufgeführt. Für die landesweite Erfassung wurden eine Im nördlichen Weserbergland brüten Uhus bei Kartieranleitung und zwei spezielle Melde bo - Rinteln seit mindestens 1986, vermutlich gen entwickelt, die über die Staatliche Vogel - jedoch schon einige Jahre früher. Auch erste schutz warte, über die Niedersächsische Orni - Nachweise aus dem Osnabrücker Raum stam - thologische Vereinigung (NOV) und durch den 42 BRANDT : Uhus in Niedersachsen

Tab. 1: Übersicht über die Revierpaare oder Brut paa re (Bp) in den an Niedersachsen angrenzenden Bun des- ländern, der Bundesrepublik und den Niederlanden sowie die Einstufung in der Roten Liste. * nach alten Kri- te rien; ** nach neuen Kriterien. – Breeding pairs of the eagle owl in states adjacent to Lower Saxony and of Ger many an category in the red data-books. *according to previous criteria, **according to revised criteria.

Ergebnis Erfassungs- Quelle aktuelle jahr RL-Kat.

Schleswig-Holstein 73 Revierpaare 1999 BRUNS et al. (2002) R**

Hamburg 4-5 Bp 2001 MITSCHKE & B AUMUNG (2001)

SELLIN in MEBS & S CHERZINGER Mecklenburg-Vorpommern 0 1998 0* (2000) 3 Brutpaare, Brandenburg 2000 RYSLAVY (2002) 1** 8 Einzelvögel

Sachsen-Anhalt 16-22 1999 MEBS & S CHERZINGER (2000) 1*

68 Bp, Thüringen 1998 GÖRNER (1998) 2* 79 Vorkommen

Hessen 40-50 1994 HORMANN et al. (1997) 2**

NORDRHEIN -W ESTFÄLISCHE Westfalen 74 1999 3** ORNITHOLOGENGES . (1997)

Bundesrepublik 660-780 1999 BAUER et al. (2002) 3**

Niederlande 1 2000 SOVON (2002)

Autor an verschiedene Uhubetreuer, Avifaunis- (1998) fanden an besenderten Uhus heraus, ten und Forstämter verteilt wurden. Zudem dass sich diese von Dezember bis März in wurde über das Mitteilungsblatt der NOV zur 49 -52 % der Ortungen tagsüber weniger als lan desweiten Erfassung aufgerufen. Die Len - 250 m vom Brutplatz entfernt aufhielten. Ende kung der Erfassung erfolgte über die Vogel - Februar beginnen bereits einige Paare mit der schutzwarte und über den Verfasser selbst. Brut. Die Rufaktivität dauert in der Regel bis Insgesamt beteiligten sich rund 25 Melder an April oder Mai (oft noch länger) an. Während der Erfassung, wobei einige Brutplätze mehr - der Balz phase, in der viele Uhus recht ruffreu - fach bzw. von mehreren Personen gemeldet dig sind, lassen sie sich meist gut erfassen. wurden. Ein großer Teil der Brutplätze war Individuell und saisonal unterschiedliche bereits aus den Vorjahren durch das Brutvogel- Rufaktivitäten können allerdings zum Überse - Erfassungsprogramm des NLÖ bekannt. hen bzw. Überhören anwesender Uhus führen. Einige dem Verfasser bekannte (und lang ver - Erfassung durch Uhuspezialisten paarte?) Brut paare sind trotz mehrfacher Kontrollen bei geeigneter Witterung nie zu Uhus bleiben meist ganzjährig im Umfeld des hören gewesen, haben aber erfolgreich gebrü - Brutplatzes und sind oft reviertreu. Es gibt tet. Da sich die Aktionsräume von Uhus deut - jedoch Hinweise darauf, dass Uhus an „besse - lich überschneiden können, kann es zu einer ren Revieren“ eher festhalten als an „schlechte - Unterschätzung des Bestandes kommen (vgl. ren“ (vgl. DALBECK et al. 1998, DALBECK & DALBECK et al. 1998). BREUER 2001). Die Balz beginnt in der Regel bereits im Herbst des Vorjahres und wird vor Die Kontrollen geeigneter Lebensräume wie allem im Januar/Februar bei zunehmender Steinbrüche und Naturfelsen erfolgte systema - Brutortbin dung stark intensiviert. DALBECK et al. tisch und methodisch in Anlehnung an BER- Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 43

GERHAUSEN & W ILLEMS (1988) durch die bekann - den waren. Insofern ist es möglich, dass sich ten Uhubetreuer bzw. durch den Verfasser. zahlreiche Brutzeitfeststellungen auch als feste Sämtliche seit längerem bekannte und potenzi - Ansiedlungen klassifizieren ließen. Anderer - ell geeignete Brutplätze wurden zwischen Ende seits rufen unverpaarte Vögel (auch Weibchen) Januar und Ende März nach Sonnenuntergang oft besonders ausdauernd, so dass diese – kontrolliert (Verhören) und weitgehend im April leichter nachzuweisenden Vögel – ein Brut vor- oder Mai nachkontrolliert (visuelle Direkt kon - kommen vortäuschen können. trolle, Spurensuche bzw. Horstkontrolle). Zu dieser Zeit haben die Uhus in der Regel bereits Meldebogen/Wertung der Beobach tun gen Jungvögel, im Mai bereits im Ästlingsstadium. In die Meldebogen trugen die Kartierer die ge- Sie hinterlassen dann zahlreiche Spuren (Rupf- nauen Angaben zu Beobachtungsdatum, -zeit, kanzeln, Kotfleckenkonzentrationen etc.), die -ort und -methode ein. Des Weiteren wurden in vor allem an Felsen und in Steinbrüchen gut Anlehnung an BERGERHAUSEN et al. (1989) auf findbar sind. Nach Möglichkeit wurden die Details zu den Beobachtungen (z. B. Spuren - Nist plätze gesucht und verschiedene Brutha - nachweise oder Sichtbeobachtung, Anzahl der bitatparameter ermittelt. Nach den Nestern beobachteten adulten Uhus bzw. der Jung - wurde mit Fernglas und Spektiv bis zum Erfolg, vögel) und zum Lebensraum, speziell zum maximal jedoch vier Stunden lang aus Brut platz, abgefragt. entsprechender, d. h. die Vögel nicht störende Entfer nung gesucht. In Gebieten, in denen Die Beobachtungen wurden in die folgenden Uhus ohne Bindung an natürliche oder künstli - drei Kategorien eingeteilt: che Felswände am Boden bzw. als Folgenutzer l Brutnachweis (BN): Beobachtung eines brü - in Nestern anderer Vogelarten brüten, sind tenden Weibchens oder von Jungvögeln, Brut nachweise schwer bzw. nur zufällig zu Gelegefund (direkter Nachweis); Weibchen- erbringen. Auch hier wurde maximal vier kot und Rupfkanzeln mit frischen Beute res- Stunden nach dem Neststandort gesucht. ten während der gesamten Brutperiode in Schwierigkeiten ergaben sich bei der Erfas - einem geeigneten und bereits in Vorjahren sung vor allem durch die flächenhafte aber besetzten Lebensraum (indirekter Nach - spärliche Verbreitung, die ein Absuchen zahl - weis). reicher potenzieller Brutplätze erforderlich l Brutverdacht (BV): Zwei rufende Altvögel machte. So wurden vom Verfasser und weiteren (Paar) in einem geeigneten Lebensraum, an Mitarbeitern ca. 100 als Uhubrutplatz ge eignet meh re ren Kontrolltagen rufendes Männ - erscheinende Naturfelsen, Stein brüche und chen, Bettelrufe des Weibchens. andere Abgrabungen untersucht. Ein systema - tisches Absuchen aller potenziellen l Brutzeitfeststellung (BZF): Ein rufender Alt - Lebensräume im Tiefland, z. B. kleinere Ab gra - vo gel in einem geeigneten Lebensraum bungen in der Nähe nahrungsreicher Gebiete, wäh rend der Hauptbalzzeit im Februar/ konnte nicht geleistet werden. Hier wurde auf März. Ein deu tig frische Spuren (Gewölle, eine annähernd vollständige „Bearbeitung“ Rup fun gen) in einem geeigneten Lebens- durch Avifaunisten und Forstämter gesetzt, raum im März/April. wohl wissend, dass hierdurch Lücken entste - Mehrfach während der Balzzeit singende Uhus hen können, da der Uhu schwieriger zu erfas - mit großen Standortveränderungen sowie sen ist als allgemein angenommen wird. Vögel mit anhaltendem Balzgesang über die Schwierigkeiten ergaben sich auch bei der eigentliche Balzzeit hinaus wurden in Zuordnung der Beobachtungen zu dem ent - Anlehnung an BERGERHAUSEN & W ILLEMS (1988) sprechenden Status Brutnachweis, Brutver - ebenfalls als Brutzeitfeststellungen gewertet dacht oder Brutzeitfeststellung. Ruffreudige (wohl in der Regel Einzelvögel). Individuen fallen zwar oft auf, ihre Revier - zentren oder Nestbereiche sind aber aufgrund ihrer relativ großen Aktionsräume schwer fest - Auswertung zulegen und erforderten mehr Beobachtungs - Die eingehenden Daten wurden laufend ge - kapazitäten als bei den Beobachtern vorhan - sichtet und ggf. im Gelände durch den Ver - 44 BRANDT : Uhus in Niedersachsen

Tab. 2: Vergleich der monatlichen Niederschlags summen im Jahr 2002 aus Hannover und Oker (nach NLÖ) mit den durchschnittlichen Angaben der Jahre 1931-1960 aus Hannover (nach MÜLLER 1996). – Total monthly rain - fall in and Oker during 2002 (according to NLÖ) compared with the average amount of rainfall in Hanover during the years 1931 to 1960.

Monat Niederschlag (mm) Durchschnittlicher Abweichung (mm) vom im Jahr 2002 Niederschlag Durchschnitt (Hannover = linke Spalte, zwischen 1931 und 1960 in Hannover Oker = rechte Spalte) in Hannover (mm) März 43 58 31 + 12 (+ 39 %) April 60 89 41 + 19 (+ 46 %) Mai 70 83 46 + 24 (+ 52 %) Juni 61 74 62 - 1 (- 2 %) Juli 176 222 70 + 106 (+ 151 %) August 88 122 68 + 20 (+ 29 %) Summe 498 648 318 + 180 (+ 57 %) fasser überprüft. Eine Einteilung erfolgte ge - Uhus (geringe Rufak tivi tät, Verwischen der mäß den oben genannten Kategorien in Brut- Spuren). nachweis (direkt/indirekt), Brutverdacht und Der Frühling und der Sommer des Jahres 2002 Brutzeitfeststellung. Alle Nachweise zu sammen waren sehr niederschlagsreich, wie ein Ver - werden als Uhuvorkommen be zeich net (in gleich der Monatsummen (nach Angaben des Anlehnung an GÖRNER 1998), zusätzlich wur - NLÖ) zum langjährigen Mittel zeigt (s. Tab. 2). den die Vorkommen mit Brutnachweis oder Eine besonders lang anhaltende Nieder - Brutverdacht als Revierpaare differenziert. Für schlags phase war vom 13. April bis zum 4. Mai die Auswertung der Lebensraumstrukturen und zu verzeichnen und damit zu einer Zeit in der Horstplatzpräferenzen konnten nur die bekann - die Jungvögel in der Regel noch recht klein ten und von den Meldern genauer beschriebe - waren. Eine zweite lange Phase mit in Teilen nen Nistplätze herangezogen werden. Brut - Niedersachsens täglichem Niederschlag er - nach weise, die erst nach Verlassen des streckte sich vom 6. Juni bis 26. Juli. Brutplatzes durch die Jungvögel (nach ver - Besonders starke Nieder schlags ereignisse schiedenen Autoren teilweise ab einem Alter wurden am 3. Mai, 22. Mai und 23. Mai festge - von 4 bis 5 Wochen; MEBS & S CHERZINGER 2000 stellt. geben 3,5 Wochen an) erfolgten, waren für die Auswertung von Nistplatzdetails nicht mehr Auch wenn die Niederschlagssummen regional nutzbar, da die Nistplätze nicht mehr unter - variieren können, ist von einem niederschlags - sucht wurden. Aus diesen Gründen ist die bedingten reduzierten Bruterfolg im Jahr 2002 Stichprobe n für die einzelnen ausgewerteten auszugehen (s. a. Diskussion). Parameter unterschiedlich groß.

Witterungsbedingte Schwierigkeiten Ergebnisse Schlechtwetterperioden können für den Brut - Landesweiter Bestand im Jahr 2002 erfolg des Uhus ein bedeutender Faktor sein (GLUTZ VON BLOTZHEIM 1980). Beispiels weise In ganz Niedersachsen gelangen 75 Nach - können Wasseransammlungen an den Brut - weise von Uhuvorkommen (40 Brutnachweise, plätzen (vor allem in Felswänden) zur Brutauf- 19 Brutverdachte, 16 Brutzeitfeststellungen; gabe führen, anhaltende Niederschläge den Abb. 2). In einigen Revieren, aus denen „nur“ Jagderfolg der Altvögel reduzieren sowie kalte BZF vorliegen, ist zu vermuten, dass Uhus dort und nasse Witterung zum Tod der Jungvögel auch gebrütet haben. Einschließlich weiteren, führen. Ungünstige Witterungsbedingungen unentdeckten Paaren wird der niedersächsi - reduzieren außerdem die Erfassbarkeit des sche Gesamtbestand auf 75–85 Paare Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 45

Abb. 2. Uhuvorkommen in Niedersachsen im Jahr 2002 und ehemalige Vorkommen nach TK 25-Quadranten. Ausgefüllter Kreis = Brutnachweis; halbgefüllter Kreis = Brutverdacht; durchgekreuzter Kreis = Brutzeitfeststellung 2002; offener Kreis = ehemalige Vorkommen; kleiner Kreis = 1 Vorkommen/Quadrant; großer Kreis = >1 Vorkommen/Quadrant. – Distribution of recent Eagle Owl territories in Lower Saxony 2002 and previous breeding sites before 2002 (open circles). Dark circle = confirmed breeding; half circle = proba - ble breeding; crossed circle = observation during breeding time; small circle = one territory, larger circle = more than one territory. geschätzt. Von 34 Bp konnte der Brutplatz Weser- Leinebergland (s. Abb. 3). Im nördli- gefunden bzw. Jungvögel nachgewiesen wer - chen Teil des Berglandes sind lokal sämtliche den (direkte Brutnachweise). Sechs Brut - Stein brü che besiedelt (z. B. Wesergebirge, nachweise erfolgten indirekt. Süntel, Osnabrücker Bergland). Im Harz selbst ist der Uhu relativ selten, aber in den Rand- Verteilung auf die naturräumlichen Regio - bereichen verbreitet (s. Abb. 2). Die nen niedersäch sischen Börden und vor allem das Die Nachweise stammen aus insgesamt sechs Tiefland sind bislang nur sehr dünn besiedelt naturräumlichen Regionen mit Schwerpunkt im (s. Methode). Hier liegen nur vereinzelte Brut- Bergland (45 BN/BV und 15 BZF), vor allem im nach weise vor. 46 BRANDT : Uhus in Niedersachsen

60 Verteilung der Vorkom men BN BV BZF auf die Re gie rungs be zir ke 50 und Landkreise; Schutz si -

40 tua tion l

h Der Uhu brütet in Niedersach- a

z 30

n sen in allen vier Regierungsbe- A 20 zirken. Die Verteilung der Nach weise auf die Landkreise 10 ergibt einen Schwer punkt im Land kreis Holzminden, aus 0 . . r . - , t dem 16 der 75 Nachweise z l l n d r . r b e s e , g r d e n e - a r e d e d l . b n d a i l r l l e n a r e l H (21,3 %) stam men. Aber auch a e e e t h A b ü ö e - n s G c S H r e L W B g s e a e l n ü

i die Land kreise Hameln, Osna- O s W F e H e L brück, Gos lar, Schaumburg W und Han no ver sind vom Uhu Abb. 3. Verteilung der 75 im Jahr 2002 festgestellten Uhuvorkommen auf ver gleichs weise dicht besiedelt die naturräumlichen Regionen Niedersachsens. Die Region Bergland ist für die Teilbereiche Osnabrücker Hügelland sowie Weser- und (s. Tab. 3). Leinebergland getrennt dargestellt. – Distribution of 75 sites where Von den 59 Revierpaaren ka- eagle Owls were recorded in the natural regions of Lower saxony. The Region ”Highland” is separated into Highland of Osnabrueck and Weser- men nur zwei (3 %) innerhalb Leine-Highland. von Naturschutzgebieten vor.

Brutplatztypen Tab. 3: Verteilung der Uhuvorkommen auf die niedersächsischen Regierungsbezirke und Landkreise (bzw. Region Hannover). n ges = 75. Die meisten der niedersächsi - – Distribution of the presence of the eagle owl within counties and regi - schen Uhus sind Felsbrüter. ons of Hanover. Von den 59 Revierpaaren Regierungsbezirk Landkreis BN/BV BZF stam men 30 Brutnachweise und 12 Brutverdachts mel dun- Hannover Holzminden 9 7 gen aus Steinbrüchen. Von die - Hameln-Pyrmont 5 2 sen 42 Stein brüchen wurden Hannover 6 0 19 als Steinbruch bzw. in Schaumburg 5 1 Folgenutzung als Deponie betrieben, 11 waren ohne Nut- Hildesheim 1 2 zung und von 12 liegen keine Wolfenbüttel 1 0 An gaben vor. 0 1 Fünf Nachweise (1 BN, 4 BV) Braunschweig Goslar 6 0 gelangen an Naturfelsen. 4 1 Sechs Revierpaare (4 BN, 2 Osterode 4 2 BV) brü teten in Abgrabungen (Kies- und Sand ab bau). Baum- 3 0 bruten wurden bei Braun - Göttingen 3 0 schweig und Springe nachge - Braunschweig 1 0 wiesen, wobei ein Paar in 1 0 einem Greifvogelhorst (vorher vermutlich wechselweise von Weser-Ems Osnabrück 6 0 Habicht ( Accipiter gentilis ) und Lüneburg -Fallingbostel 2 0 Mäusebus sard ( Buteo buteo ) 1 0 genutzt), das andere in einem Lüchow- 1 0 Graureihernest ( Ardea cine - rea ) brütete. Anders als in den Summe 59 16 Vorjahren konnte im Jahr 2002 Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 47 keine Gebäudebrut gefunden 50 werden. BN BV 40 Wahl der Brutplätze l

Die Exposition der genutzten h 30 a z

Steinbruchwände wurde an 22 n

Nestern in Steinbrüchen und A 20 Abgrabungen erfasst. Wie Tab. 4 zeigt, konnten Expositio- 10 nen in alle Richtungen festge - stellt werden (vier Haupt him - 0 z h e e n g l r

mels richtungen und den vier c d e n ö e u s u u h l r d ä Zwi schenrichtungen NO, SO, b e e b n f b a r n a r G i e SW. NW, Zuordnung der mit / u g e t n G t b a Kom pass oder anhand einer e S A d N

Karte ermittelten Gradzahl zu o der jeweils nächsten Himmels - B rich tung). Sieben waren in Abb. 4: Verteilung von 59 Revierpaaren (40 BN, 19 BV) auf einzelnen Rich tung Süd, fünf nach Osten Bruthabitattypen. – Distribution of 59 Eagle Owl territories to different und vier in Richtung Westen habitat-types. ex po niert, nur einer nach Nor- den. Dies könnte auf eine mög - liche Meidung nach Nor den exponierter Wände Die Größe von Steinbrüchen und Naturfelsen hindeuten. scheint für die Ansiedlung von Uhus ab einer Die Hälfte von 20 gefundenen Uhunestern in bestimmten Mindestgröße unwichtig zu sein. Steinbrüchen (n = 19) und Naturfelsen (n = 1) Steinbruchwände von weniger als 50 Meter lagen im unteren Drittel einer Wand (n = 10), Länge oder 10 Meter Höhe werden durchaus sieben weitere im mittleren Drittel. Uhunester besiedelt. Aus sehr kleinen Felsbereichen (un- am Boden vor einer Steinbruchwand oder auf ter 10 m Höhe und 20 m Breite) liegen aus dem der Oberkante, wie sie in Vorjahren durchaus nachgewiesen werden konnten, wurden 2002 Tab. 5: Relative Nesthöhe im Vergleich zu den Brut- nicht gefunden (vgl. Tab. 5). wänden (n ges = 20). – Relative height above the gro - und of nesting sites within a wall chosen for breeding .

relative Nesthöhe Anzahl Brutplätze [n]

Tab. 4: Verteilung der Exposition von 23 näher unter - Boden vor Wand 0 suchten Brutnischen auf die Himmelsrichtungen. – unteres Drittel 10 Distribution of the orientation of 23 studied nesting sites into different directions. mittleres Drittel 7

Exposition Anzahl Brutplätze [n] oberes Drittel 3 Oberkante 0 Nord 1 NO 3 Tab. 6: Typen der von den Uhus zur Brut genutzten Ost 5 Wände in Steinbrüchen (n ges = 22). – Classification of quarry wall-types used as breeding sites by the owls. SO 1 Süd 7 Steilwandtyp [n] SW 1 freie Hanglage 11 West 4 Kessel 9 NW 1 versteckte Wand 2 48 BRANDT : Uhus in Niedersachsen

über den Erfolg aller Paare bzw. je angefangener Brut bzw. über die Ausflugrate sind anhand der vorliegenden Daten nicht möglich, da die Vorkommen nicht häufig genug kontrolliert werden konnten. Die Tatsache, dass an 19 Stand orten mit Brut verdacht kein direkter oder indirekter Brutnachweis er bracht werden konnte, spricht für die Annahme, dass im Jahr 2002 ver mutlich aufgrund der ungünstigen Witte rungs bedin - gungen relativ viele Bruten ausgefallen sind. Abb. 5: Ein etwa vier Wochen alter Jungvogel hat bereits das Nest ver - lassen und „versteckt“ sich am Fuße einer Felswand. Foto: T. BRANDT .– In drei Fällen konnte ein Brut- A juvenile owl, about four months of age, who has already left itsw nest verlust sicher nachgewiesen is hiding in front of a rock wall. werden.

Berichtsjahr allerdings keine Brut hin weise vor. Gefährdung Auch sind Uhus hinsichtlich eines kontinuierli - Bei der Bestandserfassung konnte an mehre - chen Steinbruchbetriebes relativ unempfindlich, ren Brutplät zen eine akute Gefährdung der denn rund 75 % der besiedelten Stein brüche Uhus festgestellt werden. In einigen Fällen, vor wurden noch für den Gesteins abbau und/oder allem im Osnabrücker Raum, ging bzw. geht als Deponien unterschiedlicher Art genutzt. Die eine Bedrohung davon aus, dass Stein brüche Brutmulden wurden allerdings in der Regel in als De po nie genutzt und die Brut wän de ver - den nicht mehr genutzten und sich langsam schüttet werden. Bei weiteren Steinbrü chen selbst begrünenden Wandbe reichen angelegt. wird eine Gefährdung in Auffors tungs maß nah- Die Lage der Steinbrüche erscheint dagegen men gesehen. Aufforstungen verschlechtern bedeutender zu sein. Wie Tab. 6 zeigt, lag die zum einen die Nistplatzbe dingungen (kein frei - Hälfte der in 22 Steinbrüchen gefundenen Nes- er Anflug zu potenziellen Nistplätzen und Nah- ter in weithin sichtbaren Wänden. Neun Nist - rungshabitaten, ungünstigeres Mikro kli ma), plät ze wurden in Kesseln angelegt und nur zum anderen überwachsen sie brutplatznahe zwei in verdeckten Wänden mit Baumbe stän - Nahrungshabitate. Auch das Einbringen zu den gefunden. Freier Anflug in exponierten Rekultivierungszwecken bzw. die Deponie rung bzw. freistehenden Wänden gewährleistet, von Bodenmaterial führte in einigen Stein - offene Jagdgebiete häufig in unmittelbarer brüchen zu einem stark beschleunigten Zu - Nähe. Auch die Nistplätze in den Kessel- wach sen mit hoher Vegetation und dem Verlust Steinbrüchen waren in der Regel in Nähe offe - potenzieller Nahrungshabitate. ner Flächen angelegt. Sportklettern als Störungsursache dürfte vor Die gefundenen Nester in Abgrabungen waren allem an Naturfelsen in Frage kommen. Unein- auch überwiegend in den weithin sichtbaren geschränktes Klettern ist vermutlich ein Grund Abgrabungswänden angelegt worden und zeig - für die geringe Nutzung von besiedelbaren ten die gleichen günstigen Bedingungen. Naturfelsen als Brutplatz (s. Diskus sion). Hin - weise auf erhebliche Störungen durch Kletterer liegen z.B. aus dem Ith vor (A. JACOBS , briefl.). Bruterfolg In einigen Steinbrüchen stehen Jagdkanzeln Bei 19 genauer kontrollierten Bruten konnten bzw. Hochsitze in unmittelbarer Nähe der 38 Jungvögel mit einem Mindestalter von 4 Brutwände, so dass von intensiven Störungen Wochen ermittelt werden (2 Juv./Bp). Aussagen durch Jagdbetrieb ausgegangen wird. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 49

Eine generelle und häufig dokumentierte Ver- Brutreviere nur zeitweise ge nutzt und mittler - lust ursache sind ungesicherte Strommasten, weile wieder aufgegeben wurden. In hier vor allem im Mittelspannungsbereich, Schleswig-Holstein nimmt der Uhube stand zur - sowie der Bahn- und Autoverkehr (z. B. MEBS & zeit noch stetig zu ( BRUNS et al. 2002). Mög - SCHERZINGER 2000). Diese vor allem im Nah- licherweise sind zumindest in den Mittel ge - rungs habitat und weniger im unmittelbaren birgs lagen die „produktivsten“ Reviere schon Brutplatzbereich zum Tragen kommende seit über einem Jahrzehnt besetzt. BERGER - Faktoren konnten im Rahmen dieser Unter - HAUSEN (1998) und GÖRNER (1998) stellen für suchung nicht ermittelt werden. die nordwestdeutschen Mittelgebirge (Unter- suchungsfläche von 20.000 km² Größe) bzw. Diskussion für Thüringen fest, dass der Bestand der Eule seit 1991 in etwa konstant bleibt. Nach BERGER- Bestand und Bestandsentwicklung in Nie - HAUSEN (1998) nahm der Bruterfolg in den nord - der sachsen westdeutschen Mittelgebirgen zwischen 1991 Der Atlas der Brutvögel Niedersachsens und 1997 ab. (HECKENROTH & L ASKE 1997) zeigt in der Karte Den Anteil nicht erfolgreicher Uhupaare geben die Verbreitung 1985 und gibt für 1985 23 und MEBS & S CHERZINGER (2000) mit 35 % an. für 1995 35 Bp an. Nach der Kartierung im Jahr Sicherlich war das Jahr 2002 aufgrund der 2002 mit geschätzten 75-85 Brutpaaren (davon ungünstigen sehr regnerischen Witterung in sicheren 59 Revierpaaren) ist somit vorder - mehrfacher Hinsicht ein „schlechtes Uhujahr“ gründig von einer starken Zunahme (bei 80 (s.o.). Offensichtlich haben mehr Paare als in Paaren um 129 %) auszugehen. Die hat in die - den Vorjahren ihre Bruten abgebrochen bzw. sem Maße jedoch nicht stattgefunden, denn Brutverluste erlitten, danach ihre Brutplatz - zahlreiche der heute genutzten Brutplätze bindung aufgegeben und ihre Aktionsräume waren nachweislich seit Beginn der neunziger, erweitert. PIECHOCKI (1985) und GLUTZ VON teilweise seit Mitte der achtziger Jahre besetzt BLOTZHEIM & B AUER (1980) bestätigen den und wurden im Zuge der Bestandsermittlung negativen Einfluss regnerischer Witterung auf des Wertes für 1995 im Brutvogelatlas nicht die Jagdaktivität und den Jagderfolg der Uhus. erfasst. So sind aus dem Jahr 1991 beispiels - BERGERHAUSEN et al. (1989) fanden in ihrem weise sechs Bp aus den Landkreisen Schaum- Untersuchungsgebiet sogar eine regelrechte burg und Hameln-Pyrmont und weitere fünf aus dem Landkreis Osna brück bekannt, die nicht be rück sichtigt wur - den. Zu dieser Zeit gab es auch bereits mehrere, im Brutvogelatlas nur teilweise berücksichtigte Bruten im Tiefland (s. z. B. FLADE & JEBRAM 1995, S CHMIDT 2001). Inso fern ist davon auszuge - hen, dass der tatsächliche Be - stand schon Anfang bis Mitte der neunziger Jahre bei 50–60 Revierpaaren gelegen haben dürfte. Das hieße, dass der Bestand des Uhus in den ver - gangenen zehn Jahren nur Abb. 6: Drei Viertel aller niedersächsischen Uhus brüteten 2002 in noch in geringem Umfang Steinbrüchen. Die Wände sind zum Schutz des Uhus zu erhalten und zugenommen hat. Fest zu - die Steinbrüche keinesfalls aufzuforsten. Foto: T. BRANDT . – Three quar - ters of all eagle owls found in Lower Saxony bred in quarries in 2002. stellen ist außerdem, dass Quarry walls, hence, should remain untouched and no re-forestation rund 20 seit 1980 entdeckte should be done in order to protect the eagle owl . 50 BRANDT : Uhus in Niedersachsen

Bedeutung der Auswer tung nach politischen Grenzen Je nach naturräumlicher Aus- stattung sind die Brutvor kom - men des Uhus auf die einzel - nen Landkreise sehr unter - schiedlich verteilt. Sinn einer Auswertung nach politischen Grenzen ist, die jeweiligen (Naturschutz-) Behörden auf ihre Verant wor tung zum Erhalt der Art aufmerksam zu ma - chen. Es ist für den Erhalt des Uhus von er heblicher Bedeu - tung, die arttypischen Schutz - erfordernisse in Genehmi - Abb. 7. Exponierte Fels- und Steinbruchwände werden von Uhus fast gungs ver fahren zum Gesteins- ganzjährig genutzt. Störungen durch Klettersportler können hier zu und Bodenabbau frühzeitig Problemen führen. Foto: T. BRANDT . – Exposed rock- and quarry walls are used by the eagle owl year-round. Rock-climbing activities can lead to und ausreichend zu berück - serious problems in these areas. sichtigen (s. Kap. 7). Das zei - gen auch die während der Meidung von regenreichen Teilgebieten. Außer- Kartie rung mehrfach festgestellten Gefähr- dem sind die Vorkommen nach starken dungspo ten ziale, z. B. durch das komplette Regenfällen schwerer nachweisbar, weil Spu - Verschütten von geeigneten Steinbrüchen oder ren wie Kotspritzer und Rupfungen beispiels - Abgra bun gen. weise in Felswänden schlechter sichtbar sind. Es ist deswegen vertretbar, neben den „siche - Brutplatztypen ren“ Brutpaaren (BN und BV) von weiteren Im Untersuchungsjahr wurden weit mehr Brutpaaren auszugehen, die als BZF erfasst Uhubruten in Steinbrüchen als in anderen wurden oder gänzlich unentdeckt blieben. Lebensraumtypen nachgewiesen. Von den vor - Bei der Entwicklung des Bestandes im Tiefland handenen Naturfelsen im südlichen Nieder - ist von einer leichten und steten Zunahme aus - sachsen war vom Uhus lediglich ein geringer zugehen. Nach dem ersten Nachweis einer Teil besiedelt. Denkbar hierfür sind folgende Brut im Jahr 1989 konnten Beobachter nach Gründe: und nach mehrere Bruten für verschiedene l Ein Teil der Felsen liegt innerhalb geschlos - naturräumliche Regionen des Tieflandes nach - sener Waldgebiete und damit von potenziel - weisen. Auch wenn weite Abwanderungen von len Jagdgebieten weit entfernt. Einige früher Junguhus aus dem Bergland in tiefere Lagen an Offenland grenzende Felsen stehen nachgewiesen wurden (z. B. GÖRNER 1998), heute innerhalb von Gehölzen, nachdem orientieren sich die abwandernden Vögel z. B. anliegende Flächen aufgeforstet wurden. aus dem Harzraum nach Süden zu den übrigen Mittelgebirgen hin ( RISTIG et al. 1998). Darum l An zahlreichen Felsen führen in unmittelba - ist es wahrscheinlicher, dass die Uhuansied lun- rer Nähe Straßen vorbei und sind von hier gen im nördlichen Niedersachsen im Zusam - aus frei zugänglich und einsehbar. Auch men hang mit den Freilassungen und der Be - wenn der Straßenverkehr selbst nicht standszunahme im angrenzenden Schles wig- zwangsläufig zu Beeinträchtigungen führt, Holstein und zu sehen sind, wo die entstehen an diesen Stellen zunehmend Art fast ausschließlich in Abgra bungs be rei - Probleme durch Freizeit nutzungen. chen, am Boden und auf Baumhorsten brütet l In Felswänden mit geeigneten Brutmöglich- (z. B. MITSCHKE & B AUMUNG 2001, B RUNS et al. kei ten können sich Störungen durch Klette- 2001). rer auf die Ansiedlung und auf den Brut er- Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 51

folg negativ auswirken (EGE 1999, DALBECK in etwa auch den Angaben von GÖRNER (1998) & B REUER 2001). für Thüringen. In Schleswig-Holstein wurden In Sand- und Kiesabgrabungen, teilweise auch dagegen Baumbruten in den letzten Jahren in ungenutzten kleineren Steinbrüchen dürften zunehmend nachgewiesen (C. HAMANN , mdl. Störungen durch Freizeitnutzung weitaus häufi - Mitt.). Allerdings stehen dort keine Steinbrüche ger vorkommen als in noch betriebenen oder oder Felsen als potenzielle Nistplätze zur großen Steinbrüchen. An regelmäßig durchge - Verfügung. Uhus scheinen in den Berglagen führte Betriebsarbeiten, selbst Sprengungen, Baumhorste nur ausnahmsweise zu nutzen, in gewöhnen sich Uhus offensichtlich relativ gut. den tieferliegenden Gebieten dagegen regel - Kleine Naturfelsen und Steinbrüche werden mit mäßig, wohl in Ermangelung an sicheren und zunehmender Verbuschung als Brutplatz unge - weniger störungsempfindlichen Alternativen (s. eignet. Für die Genehmigungsbehörden rele - MITSCHKE & B AUMUNG 2001, F LADE & J EBRAM vante Schutzvorschläge finden sich in Kap. 1995 u. a.). Die Eule scheint nach Störungen in Bedrohung/Schutzmaßnahmen. Abgrabungen, in denen die Hänge leicht zu erreichen sind, gelegentlich in Bäume auszu - Eine bevorzugte Nutzung von Steinbrüchen weichen. Ein Wechsel zwischen Boden- und gegenüber Naturfelsen und anderen Abgra bun- Baumhorsten im selben Revier wurde schon gen fanden BERGERHAUSEN et al. (1989) auch in mehrfach beschrieben (z. B. SCHMIDT 2001). der Eifel. Sie erklären diese Präferenz mit der Nähe der Steinbrüche zu geeigneten Jagdge- Bruterfolg bieten und der Tatsache, dass die Wände in Steinbrüchen größer und vor allem höher sind. Es war nicht prioritäres Ziel der landesweiten GÖRNER (1998) dagegen fand in Thüringen nur Erfassung, ausführliche brutbiologische Daten 20 % der von ihm untersuchten Brutplätze zu erheben. Beiläufig ist der Bruterfolg von (n = 115) in Steinbrüchen. Zu Präferenzen hin - Uhus nur schwer zu ermitteln. Trotzdem liegen sichtlich der Wandhöhe und der Wandbreite verwertbare Angaben von 22 Bruten vor, von sind im Rahmen der vorliegenden Untersu - denen nachweisbar drei Totalverluste erlitten. chung nur Aussagen möglich, die auf einer Der ermittelte Wert von 2 Juv./Bp ist auf alle geringen Datenmenge basieren. BERGERHAUSEN Paare zu beziehen, die mindestens einen et al. (1989) wiesen jedoch nach, dass die Jungvogel im Alter von mindestens 4 Wochen Wandhöhe eine größere Relevanz hat als die – hatten. Er ist somit nicht vergleichbar mit breite. Wände über 20 m Höhe bevorzugten die Angaben anderer Autoren zu „erfolgreichen“ Uhus als Brutplatz deutlich gegenüber niedri - Paaren, denn die tatsächliche Zahl selbständig geren. gewordener Juv./Bp ist nicht bekannt und dürf - te niedriger liegen. Ähnlich den Ergebnissen von GÖRNER (1998) für Thüringen, brüteten in Niedersachsen 2002 MEBS & S CHERZINGER (2000) geben den Anteil die Hälfte der Uhus im unteren Drittel der erfolgreicher Brutpaare mit 65 % an, wobei Wände. Zu berücksichtigen ist bei dieser Dis - durchschnittlich 2 Jungvögel pro erfolgreicher kussion die geringe Stichprobengröße der vor - bzw. 1,3 Jungvögel je begonnener Brut ausflo - liegenden Untersuchung und die Vielzahl der gen. Den Anteil der Nichtbrüter gibt FREY Mitarbeiter, die bei – meist etwas subjektiven – (1973) mit 20 % an. Berücksichtigt man 20 % Einschätzungen der Parameter wie Wandhöhe nichtbrütende Paare, dürfte bei einer Quote von und relative Höhe des Brutplatzes zu unter - 65 % erfolgreicher Brutvögel nur etwa die schiedlichen Ergebnissen geführt haben kön - Hälfte der Paare (ca. 52 %) Jungvögel aufzie - nen. Sicher kommt der Beschaffenheit der hen. Brutwände und der „zufälligen“ (z. B. durch Abbau bedingten) Anordnung von geeigneten Bedrohung/Schutzmaßnahmen Brutnischen eine große Bedeutung zu. Der Uhu ist in Anhang I der Europäischen Im Rahmen der niedersächsischen Uhuer fas - Vogelschutzrichtlinie aufgeführt. Für diese sung im Jahr 2002 konnten nur zwei Baum - Arten sind spezielle Schutzgebiete einzurich - bruten (8 % von 24 genauer lokalisierten ten. Mit der Aktualisierung der niedersächsi - Brutplätzen) gefunden werden. Das entspricht schen Gebietskulisse der Europäischen Vogel- 52 BRANDT : Uhus in Niedersachsen schutzgebiete 2002 wurden keine speziellen geschützte Landschaftsbestandteile (Schutz - Uhu-Gebiete ermittelt. Die Ursachen dafür lie - zone I) oder als NSG auszuweisen (Zone II). gen in der weiten, jedoch immer nur punktuel - Im folgenden werden Vorschläge zum Schutz len Verbreitung des Uhus in Niedersachsen, des Uhus aufgeführt (nach verschiedenen die auch die vorliegende, aktuelle Übersicht Autoren; Zonenzuteilung in Klam mern nach dokumentiert (s. Abb. 2). Zudem brütet ein BERGERHAUSEN 1997, s. o.): Großteil niedersächsischer Uhus in noch betriebenen Steinbrüchen oder anderen l Frühzeitige Berücksichtigung der Uhu - Abbauflächen, in denen ein nachhaltiger schutz belange bei zukünftigen Genehmi - Schutz in der Regel nicht wirksam umzusetzen gun gen. ist. Natürliche Bruthabitate sind dagegen in l Keine Verfüllung und keine Aufforstung von Niedersachsen unterrepräsentiert. Diese Steinbrüchen, keine flächendeckende Depo- Situation macht es erforderlich, Uhubrutplätze nierung. direkt über Festle gungen bei der l Bei bestehenden Genehmigungen sollten Abbaugenehmigung umzusetzen und zu die Uhuschutzbelange durch Korrekturen berücksichtigen (Schutzzonen, Ruhezeiten, bzw. Absprache mit den Betreibern Berück- Störungsminimierung). In Einzel fäl len kann ein sichti gung finden, z. B. durch Schonung min - hoheitlicher Schutz durch Natur denkmäler, destens einer potenziellen Brutwand, stel - Naturschutz- oder Landschafts schutz gebiete lenweise Ver zicht auf Aufforstung etc. oder direkte Maßnahmen nach § 41 NNatG (Besondere Schutzanordnungen) sinnvoll sein. l Reglementierung von Klettersport an Natur- Von großer Bedeutung ist dabei die frühzeitige fel sen bzw. in Steinbrüchen. BERGERHAUSEN Berücksichtigung der Uhu schutz belange schon (1997), die EGE (1999) sowie DAHLBECK & vor den Genehmi gungs verfahren zum BREUER (2001) halten an Brutfelsen und Gesteinsabbau. potenziellen Brutplätzen ein komplettes Kletterverbot für erforderlich, da Felsen von BERGERHAUSEN (1997) empfiehlt zum Schutz den Eulen ganz jäh rig als home-range-Zen - der natürlichen Uhufelshabitate verschiedene tren in verschiedenen reproduktionsbestim - weitergehende Schutzmaßnahmen und diffe - menden Funktio nen ge nutzt werden. Eine renziert deren Notwendigkeit für die folgenden saisonale Be grenzung ist nach den Autoren drei verschiedenen Zonen: nicht ausreichend. l Schutzzone I – störungsfreie Tabuzone in l In einigen Steinbrüchen sollten die in Nähe einem 200 m Radius um potenzielle, genutz - der Brutwände aufgestellten Jagdkanzeln te und traditionelle Bruthabitate herum. und Hoch sitze abgebaut werden, um nach - Diese sollen den Brutplatz selbst, das brü - haltige Störungen in Nestnähe zu verhin - tende und hu dernde Weibchen und die noch dern. Zur Zeit der Brutplatzwahl werden nicht flüggen Jungvögel schützen. diese Jagdein rich tun gen nur selten genutzt, l Schutzzone II – Ruhezone in einem 500 m das belegen auch die relativ zahlreichen Radius um aktuelle und traditionelle Brut - Brutnachweise in Jagd kanzeln aus anderen habi tate. Diese soll dem Schutz der Bundesländern. Eine häufigere und damit ganzjährig im Gebiet lebenden Altvögel und störende Frequentierung der Anlagen fällt in der Jungvögel bis zur Selbständigkeit die - der Regel in die Huder phase (z. B. zur nen. Vorbereitung der Bockjagd im Mai). l Schutzzone III – Vorsorgezone im 5.000 m l Reglementierung von störenden Freizeit - Radius zum Schutz der Brut- und Nahrungs - aktivi tä ten wie Moto-Cross-Fahren oder wil - habitate (z. B. Berücksichtigung der Uhube - des Cam pen. Zweckmäßig ist hier meist lan ge bei Eingriffen in die Landschaft, Ent - eine unattraktive Gestaltung aufgelassener schär fung der Leitungsmasten). Abbaubereiche wie das Verschließen von BERGERHAUSEN (1997) empfiehlt weiterhin, Brut- Zufahrten mit Geröll etc.. fel sen bzw. Steinbrüche als Naturdenkmal, Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 53

l Entschärfen gefährlicher Stromleitungen Within Lower Saxony, Eagle Owls were found und –masten, .z. B. mit Schrumpfschläu - to breed in six of nine natural regions and their chen oder geeigneten Abdeckkappen. density was highest in the southern Weser- Leine Highland with 66 % of all discoveries. l Geeignete Vorsorgemaßnahmen an Straßen sowie Bahngleisen und deren Versor gungs- In seven out of 18 counties five or more territo - leitungen. ries were found (Holzminden, Hameln-Pyr - mont, Hannover, Goslar, Osnabrück, Osterode, l Brutplätze sind - soweit möglich – geheim zu halten. Schaumburg). Most of the breeding sites (75 %) were situated in deserted quarries, while about half of the quarries were still in use Dank or served as dumping sites. Further breeding- Die Mithilfe der Niedersächsischen Ornitho lo - places were situated in gravel- and sandpits gischen Vereinigung (NOV) und die Mitarbeit (12 %), on trees, in natural rocks or on the gro - mehrerer „Uhubetreuer“ waren für die Erfas- und. Eagle owls breeding in buildings had been sung von großer Bedeutung. Folgenden Beob- discovered in earlier years, but could not be achtern möchte ich an dieser Stelle danken: seen in 2002. F. Adorf, A. Dörp, H. Dörrie, K. Ellwanger, M. The exposition of breeding-walls does not Fietz, C. Fuchs, K. Jung, K.-H. Girod, H. seem to be of any importance. Results of pre - Habersetzer, H.-J. Haberstock, J. Hennig, G. ferences concerning height and length of the Jacobs, A. Käufler, O. Lessow, W. Lieberum, W. breeding-walls are not possible because of the Meier-Peithmann, J. Meiner, J. Melter, R. Müller, small number of comparable walls that were not W. Nülle, B. Preuschhof, J. Prüter, C. Reimann, used as breeding sites. Eagle Owls bred within U. Ristig, A. Sandvoß, F. Schäfer, B. Scheel, I. walls of a minimum height of 10 m, and a length Scherber, H. Schmedes, F.-U. Schmidt, H. of 20 m. Städtler, J. Voß, D. Wendt, R. Wöbbecke. As far as the population-development in Lower Für Informationen und/oder die Durchsicht des Saxony is known, the number of breeding Manuskriptes sowie für Korrekturvorschläge Eagle Owls has increased steadily in the eigh - danke ich W. Bergerhausen, A. Jacobs, G. ties and in the beginning of the nineties. During Jacobs, W. Nülle, P. Südbeck, K. Wasmer, D. the last years only a small increase in number Wendt und H. Zang. Die englischen Textpas - has been observed, and range-expansion has sagen korrigierten dankenswerterweise U. been low. About twenty breeding-sites known Angersbach und A. C. Treydte. Dank auch an since 1980 were used as breeding place only das NLÖ für die Erstellung der Karte (Abb. 1). temporarily. The results of the first countrywide Eagle Owl – Summary - Distribution, population size census in 2002 and earlier results are discus - and habitat choice of the Eagle Owl sed here. Protection suggestions from literature (Bubo bubo ) in Lower Saxony - Results are summarized in this paper. The most impor - of a countrywide census in 2002. tant measure is the protection of abandoned quarries. They should not be used as dumping In 2002, a countrywide census of the Eagle Owl sites but protected against disturbance by lei - was carried out in Lower Saxony in order to find sure-time activities, such as rock-climbing. all territories and to answer questions about habitat choice and conservation possibilities for the owl. Literatur Finally 59 territories were mapped, and another BAUER , H.-G. & P. B ERTHOLD (1996): Die Brutvögel 16 were recorded without too much detail. Mittel europas – Bestand und Gefährdung. Wies ba- den. Including an estimated amount of breeding- BAUER , H.-G., P. B ERTHOLD , P. B OYE , W. K NIEF , P. S ÜD - pairs that could not be discovered about 75 to BECK & K. W ITT (2002): Rote Liste der Brutvögel 85 pairs of Eagle Owls were calculated to be Deutschlands, 3. überarbeitete Fassung, 8.5.2002. present in Lower Saxony. Berichte zum Vogelschutz 39: 13-60. BERGERHAUSEN , W. (1997): Schutz-Zonen für den Uhu 54 BRANDT : Uhus in Niedersachsen

(Bubo bubo ). Eulen-Rundblick 46: 17-20. wicklung und Schutzmaßnahmen. Acta ornithoeco - BERGERHAUSEN , W. (1998): 15 Jahre Uhu-Monitoring logia 4: 3-27. “Nordwestdeutsche Mittelgebirge“ – Schlechte HECKENROTH , H. & V. L ASKE (1997): Atlas der Brut - Zeiten für den König der Nacht. Eulen-Rundblick vögel Niedersachsens 1981-1995. Naturschutz 47: 19-20. Landschaftspfl. Niedersachs. 37, Hannover. BERGERHAUSEN , W. & K. R ADLER (1989): Bilanz der HORMANN , M., M. K ORN , R. E NDERLEIN , D. K OHLHAAS & Wiedereinbürgerung des Uhus ( Bubo bubo L.) in K. R ICHARZ (1997): Rote Liste der bestandsgefähr - der Bundesrepublik Deutschland. Natur und deten Brutvogelarten Hessens, 8. Fassung/April Landschaft 64 (4): 157-161. 1997. Hrsg. Hessisches Ministerium für Land - BERGERHAUSEN , W., K. R ADLER & H. W ILLEMS (1989): wirtschaft, Forsten und Naturschutz. Besiedlungspräferenzen des Uhus ( Bubo bubo L.) KNOLLE , F. & H. Z ANG (1973): Der Uhu ( Bubo bubo ) in der Eifel. Charadrius 25: 157-178. wieder Brutvogel in Niedersachsen. Beitr. Naturk, BERGERHAUSEN , W. & H. W ILLEMS (1988): Methodik Niedersachs. 26: 665. und Effizienz der Bestandskontrolle einer LEDITZNIG , C., W. L EDITZNIG & H. G OSSOW (2001): 15 Population des Uhus ( Bubo bubo L.). Charadrius Jahre am Uhu ( Bubo bubo ) im Mostviertel Nie der- 24: 171-187. österreichs – Stand und Entwicklungs tendenzen. BERNDT , R. & P. M ANNES (1986): Uhu – Bubo bubo . In: Egretta 44: 45-73. ZANG , H. & H. H ECKENROTH : Die Vögel Nieder sach- MEBS , T. & W. S CHERZINGER (2000): Die Eulen Euro- sens . Natursch. Landschaftspfl. Niedersachs. B, pas. Stuttgart. H. 2.7. Hannover. MITSCHKE , A. & S. B AUMUNG (2001): Brutvogel-Atlas BIRDLIFE INTERNATIONAL /EUROPEAN BIRD CENSUS Ham burg. Hamburger avifaunistische Beiträge, COUNCIL (2000): European bird populations: esti - Band 31. mates and trends. Birdlife Conservation Series No. MÜLLER , M. J. (1996): Handbuch ausgewählter Klima- 10, Cambridge. sta tionen der Erde. Mesterdorf. BRINKMANN , M. (1933): Die Vogelwelt Nordwest - NORDRHEIN -W ESTFÄLISCHE ORNITHOLOGENGESELL - deutsch lands, Hildes heim. SCHAFT , Hrsg. (2002): Die Vögel Westfalens. Ein BRANDT , T. (2002): Eulen im Spiegel der Roten Liste. Atlas der Brutvögel von 1989 bis 1999. Beiträge Eulen-Rundblick 50: 48-52. zur Avifauna Nordrhein-Westfalens: 37. Bonn. BRUNS , H.A., K. B ERNDT & B. K OOP (2002): Ornitho lo- PIECHOCKI , R. (1985): Der Uhu. Wittenberg-Luther - gischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 1999. stadt. Corax 18: 349-394. RISTIG , U., H. M ANNES & H. Z ANG (1998): Vom Uhu DALBECK , L., W. B ERGERHAUSEN & O. K RISCHER (1998): Bubo bubo in SE-Niedersachsen – Erfahrungen in Telemetriestudie zur Orts- und Partnertreue beim einer durch Freilassungen entstandenen Popu - Uhu Bubo bubo . Vogelwelt 119: 337-344. lation. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 30: 91-100. DALBECK , L. & W. B REUER (2001): Der Konflikt zwi - RYSLAVY , T. (2002): Zur Bestandssituation ausgewähl - schen Klettersport und Naturschutz am Beispiel ter Vogelarten in Brandenburg – Jahresbericht der Habitatansprüche des Uhus ( Bubo bubo ). 2000. Naturschutz und Landschaftspflege in Bran- Natur und Landschaft 76: 1-7. den burg 11: 183- 197. DALBECK , L. & W. B REUER (2002): Schutzgebiete nach SCHMIDT , F.-U. (2001): Die Vogelwelt im Landkreis der Europäischen Vogelschutzrichtlinie für den Soltau-Fallingbostel, Nat. kdl. Beitr. Soltau-Falling- Uhu ( Bubo bubo L.) in der Eifel. Natur und Land - bostel: 7/8. schaft 77: 500-506. SCHREIBER , M. (1993): Bilanzierung der bisherigen DRACHENFELS , O. VON (1994): Kartierschlüssel für Uhu-Ansiedlungsbemühungen in Niedersachsen Biotoptypen in Niedersachsen unter besonderer und angrenzenden Gebieten. Gutachten im Auftrag Berücksichtigung der nach § 28a und § 28b NNatG des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie geschützten Biotope. Naturschutz und Land - (NLÖ), Hannover. schafts pflege in Niedersachsen, Heft A/4. SOVON VOGELONDERZOEK NEDERLAND (2002): Atlas van EGE - GESELLSCHAFT ZUR ERHALTUNG DER EULEN e. V. de Nederlandse Broedvogels 1998-2000. Neder- (1999): Uhu alpin, Kletterer machen Uhus das landse Fauna 5. Leiden. Leben schwer. Eulen-Rundblick 48/49: 26-27. SÜDBECK , P. & D. W ENDT (2002): Rote Liste der in FLADE , M. & J. J EBRAM (1995): Die Vögel des Wolfs- Niedersachsen und Bremen gefährdeten Brutvo- burger Raumes im Spannungsfeld zwischen Indus- gel arten, 6. Fassung. Informationsdienst Natur- triestadt und Natur, Naturschutzbund . schutz Niedersachsen 5/2002. GLUTZ VON BLOTZHEIM , U. N., & K. M. B AUER (1980): Hand buch der Vögel Mitteleuropas Bd. 9, Wiesba- den. GÖRNER , M. (1998): Zur Populationsdynamik des Uhus ( Bubo bubo ) in Thüringen, I. Bestands ent - Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 55

Schriftenschau

GERKEN , B. & M. G ÖRNER , Hrsg. (2001): Neue Model- großräumigen Freilandexperimenten in der nahen le zu Maßnahmen der Landschaftsent wick lung Zukunft angegangen werden sollen. mit großen Pflanzenfressern - Praktische Erfah - J. Melter run gen bei der Umsetzung . Natur- und Kultur land- schaft 4, Höxter, Jena. ISBN 3-934802-05-2. 494 Seiten, zahlreiche Abb. und Tab., Preis: 29,70 EUR. Große Weidetiere übernehmen beim Schutz, der Wiederherstellung und Entwicklung von naturnahen Landschaften seit einigen Jahren eine zunehmend wichtigere Rolle. Der Band fasst die Referate und Ergebnisse eines Symposiums der Universität Pader- KRAATZ , S. & K.-H. B EYER (2000): Der Waldwas ser- born, Abteilung Höxter zu diesem Thema (12.-14. läufer ( Tringa ochropus ). Monografie eines wenig April 2000 in Brakel) zusammen. bekannten Schnepfenvogels . CD im Selbstverlag, Ein vorrangiges Ziel der international besuchten Bezug: Siegfried Kraatz, Hoher Weg 9a, 17489 Tagung war es, die bislang in den verschiedensten Greifswald oder http://home.t-online.de/home/kraatz- Regionen v. a. Europas (aber auch Asiens) gemach - greifswald/. Preis: 20,– EUR. ten Erfahrungen zu sammeln. Der Tagungsband lie - Die Autoren, vielen NOV-Mitgliedern bestens bekannt fert so auch in kompakter Form einen umfassenden u. a. durch den Abendvortrag der Jahrestagung 1997 Einblick in das Thema. In insgesamt 67 Beiträgen in Hannover (S. KRAATZ ), erforschen seit 1973 im berichten 98 Autoren über Grundlagen, Modellan- Greifs walder Raum intensiv die Brutbiologie des sätze bis zu den verschiedensten konkreten Erfah- Waldwasserläufers. Dazu haben sie bereits mehrere run gen in den Beweidungsprojekten. Originalpublikationen mit wesentlichen, neuen Er - Nach einer Einführung werden in 10 Beiträgen die kennt nisse verfaßt. Geschichte der Landschaft, Vegetation und Fauna Mit der selbst produzierten und vertriebenen CD behandelt. Es schließen sich dann Berichte zu den gehen die Autoren neue Wege, machen aus der Not Themen Methoden und Konzepte der Beweidung mit eine Tugend. Nach Erscheinen der Monografie KIRCH - großen Herbivoren (insgesamt 10 Beiträge), Bewei- NERS (1978) über die beiden Arten Waldwas serläufer dungsprojekte - Schwerpunkt Wald (6), Bewei dungs- und Bruchwasserläufer in der Neuen Brehm-Bü - projekte - Schwerpunkt Offenland (4), Beweidungs- cherei war eine Neuauflage des Bandes (noch) nicht pro jekte mit Schafen und Ziegen (3), mit Pferden (3), realisierbar. Vom Auerochsen zu Rinderrassen in Naturschutz und Landwirtschaft, und Wasserbüffel im Natur - Die Autoren sind das Projekt dennoch angegangen schutzmanagement (13), zum Bestand des Wisents und haben die Neubearbeitung in Eigenregie umge - und Einsatz in Beweidungsprojekten (3), Bestand setzt. Im Stil der Neuen Brehm Bücherei haben sie und Entwicklung von Elch und Rothirsch (8) sowie den immensen Erkenntnisgewinn der letzten Jahr - Arten und Lebensgemeinschaften, darunter auch zehn te v. a. zur Brutbiologie des Waldwasserläufers, Beiträge über den Biber, Raben und Wölfe (6) an. aber auch z. B. zur Populationsdynamik, Phänologie und Winterbiologie der Art zusammenfassend aufge - Der Tagungsband liefert einen hervorragenden Ein - arbeitet. Entstanden ist eine CD, auf der 451 Text - blick in die mitteleuropäische Landschafts ent wick - seiten (inclusive 14 Seiten Literatur und 110 Abbil- lung und die verschiedensten Ansätze zum Schutz dun gen) und 69 z. T. exzellente SW- und Farbfotos und zur Wiederherstellung von artenreichen Lebens- der Art und ihrer Lebensräume gespeichert sind. Die gemeinschaften mittels Einsatz von großen Weide - Dateien sind auf der CD jeweils im pdf-Format abge - tieren. Selbst im dicht besiedelten Europa ist die Um- legt; der erforderliche Acrobat-reader wird gleich mit - set zung solcher Projekte unter naturnahen Bedin - geliefert. Auf Wunsch bieten die Autoren zudem auch gun gen noch möglich! Pioniere sind dabei wieder ein - eine Audio-CD mit Stimmen der Art vom Brutplatz an. mal die Niederlande. Das Werk bietet sicher den derzeit besten Überblick Die Ergebnisse der einzelnen Projekte sind natur - zur Biologie des Waldwasserläufers. Der CD ist eine gemäß nicht immer einheitlich. Das Buch bietet somit weite Verbreitung zu wünschen. Besser noch, es fin - nicht nur viele Antworten zu den Möglichkeiten des det sich ein Verlag, der die Arbeit in Buchform publi - Einsatzes von großen Herbivoren zur Landschafts - ziert! gestaltung, sondern wirft auch etliche Fragen auf, die von der praxisrelevanten Naturschutzforschung in J. Melter 56 Schriftenschau

AVIFAUNISTISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT SOLTAU -F ALLING - SÜDBECK , P. & D. W ENDT (2002): Rote Liste der in BOSTEL (2003): Naturkundliche Beiträge Soltau- Nie dersachsen und Bremen gefährdeten Brut - Fal ling bostel 10. ISSN 0946-7858. 120 Seiten. vögel . 6. Fassung, Stand 2002. Inform.d. Naturschutz Bezug: F.-U. Schmidt, Carl-Peters-Straße 42, 29614 Neidersachs. 22: 243-278. Bezug: Landesamt für Soltau, [email protected]. Ökologie, Postfach 101061, 31110 Hildesheim, hein - [email protected]. Heft 10 enthält Berichte über vogelkundliche Beson- derheiten im LK Soltau-Fallingbostel ( HELL BERG & Die Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen SCHMIDT ), Anmerkungen zum Rastverhalten des gefährdeten Brutvögel liegt nun in der 6. Fassung mit Kranich ( VÖLKER ), Bruterfolg des Kiebitz auf trocke - Stand 2002 vor. Sie wurde erstmals nach den inter - nen Äckern ( BROOKS ), Weißstorch im Bereich der national eingeführten IUCN-Kriterien aufgestellt und Lüne burger Heide ( STRASBURGER & S CHMIDT ), Er - basiert auf konkreten avifaunistischen Fachdaten zur fassung von Rauch- und Mehlschwalben ( SCHMIDT ) Bestands- und Arealdynamik der Brutvögel Nieder- sowie ein Register der Bände 1-10. sach sens. Derzeit gehören 211 Brutvogelarten zur niedersäch - sischen Avifauna, zusätzlich gibt es 17 Vermeh rungs- MEYER -P EITHMANN , W. & W. P LINZ (2002): Aus der Vo - gäste (unregelmäßige Brutvögel) und neun aus gel welt des Hannoverschen Wendlandes. Lüchow- mensch licher Obhut entwichene oder ausgesetzte Dannenberger Ornithologische Jahresbe rich te 15/16. Neozoen-Arten. Die Bestände von 14 Arten sind erlo - Köhring Verlag, Lüchow. ISBN 3-926322-29-2. 669 schen, 34 Arten sind vom Aussterben bedroht, 27 S., zahlreiche Abb., Verbreitungs karten, Fotos und Arten im Bestand stark gefährdet, 16 Brutvogelarten Tabellen, gebunden, 39,– EUR. im Bestand gefährdet und neun Arten sind selten Dieser sehr umfangreiche Doppelband der Lüchow- (Kategorie R). Somit sind derzeit 47,4 % aller nieder - Dannenberger Ornithologischen Jahresberichte ent - sächsischen Brutvogelarten in der Roten Liste hält neben dem 390-seitigen Vogelkundlichen Bericht geführt. Weitere 33 Arten (15,6 %) werden in der 1994–2001 weitere 27 Beiträge. Der Jahresbericht erstmals erstellten Vorwarnliste geführt. Diese er - fasst für Berichtszeitraum von acht Jahren umfangrei - laubt, noch häufige Arten mit langfristigen Bestands- ches Beobachtungsmaterial zusammen. Er ent hält im rück gängen in der Roten Liste zu berücksichtigen. Stil einer Regionalavifauna für viele Arten Punkt kar- Die Veränderungen gegenüber der vorherigen Roten ten ihrer Brutver breitung für das gesamte Kreisge - Liste 1995 werden in der vorliegenden Arbeit disku - biet, ausgewählte Probeflächen oder einzelne TK 25 tiert, ebenso wird eine Bilanz über alle niedersächsi - Blätter. Für die Wat- und Was servögel ist deren jah - schen Roten Listen seit 1974 vorgelegt. Neben Er fol- reszeitliches Auftre ten nach Dekadenhöchstwerten gen von Schutzmaßnahmen (z. B. bei Wanderfalke, im Vergleich zu Wasser stand und Vereisung der Dan- Kra nich) sind vor allem die anhaltenden Bestands- nen berger Elbbögen dargestellt. Im Hanno verschen rückgänge vieler ehemals sehr häufiger Arten der Wendland typische Vogelarten werden in zu - Agrarlandschaft hervorzuheben. So mussten Rauch- sätzlichen Ein zelbeiträgen gesondert vorgestellt. schwalbe und Feldlerche erstmals in der Roten Liste U. a.: Brut verbreitung und Bestands entwicklung von der gefährdeten Brutvögel Niedersachsens aufge - Rotmilan und Schwarzmilan (H.-J. KELM ), Kranich (E. nom men werden. SEBASS ), Rauhfußkauz (H.-J. PELNY ), Eisvogel (D. WENDT ), Kolkrabe (H.-J. KELM ). Besonders beein - Die Rote Liste enthält neben der landesweiten Ein- druckend sind die Ergebnisse der kreisweiten Punkt- stufung auch eine regionalisierte Einstufung für die kartierungen von Wiesenpieper, Schafstelze, Braun- vier Rote-Liste-Regionen sowie für jede Art Angaben kehlchen, Heidelerche, Ortolan und Grauammer (W. u. a. zum Bestand und zum Bestandstrend (1975– PLINZ ), Schilfrohrsänger und Teichrohrsänger (W. 1999) in Niedersachen. MEIER -P EITHMANN ) sowie Sperber grasmücke und Neun tö ter (H.-J. KELM ). Der Band wird von den Herausgebern selbstbewusst „in die Nähe einer Avifauna des Hannoverschen Wend landes gerückt“. Dies ist nicht übertrieben. Eine solide Grundlage für eine künftige Wendland-Avifau- na ist vorhanden. Die Fülle der vogelkund lichen Da- ten in diesem Buch wird jedenfalls eine unentbehrli - che Grund lage für den Natur- und Vogelschutz im Landkreis Lüchow-Dannenberg sein. Allerdings wird der hohe Preis manchen vom Kauf des Buches abhalten. J. Ludwig Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 57

Aus der Staatlichen Vogelschutzwarte

Zur aktuellen Bestandssituation des Kormo- überwiegend aus dem Wattenmeer, den Ästuaren rans Phalacrocorax carbo sinensis in Nie - und den Küstengewässern holen, betrug 57,4 %. der sachsen Dieser hat sich im Verlauf der letzten Jahre sukzes- siv erhöht. Der Anstieg der Zahl der Kolonien fand Die Bestandsgröße und Bestandsentwicklung des dagegen fast ausschließlich im Binnenland statt: hier Kormorans ist Gegenstand intensiver Diskussionen. kam es zu echten Kolonie-Neugründungen an In Niedersachsen ist derzeit der Entwurf einer Kor- Gewäs sern, die vorher als Schlafplatz fungiert hat - mo ranverordnung in der öffentlichen Diskussion. In ten. Die großen Binnen seen wurden, wie 1997 pro - diesem Zusammenhang sind von ganz verschiede - gnostiziert, mit kleineren bis mittelgroßen Kolonien ner Seite vielfältige Anfragen an die Staatliche besiedelt. Vogelschutzwarte gerichtet worden, in denen die der - zeitige Bestandssituation thematisiert wurde. Eine Nicht alle Koloniegründungen waren erfolgreich, klei - solide Datengrundlage stellt ein unverzichtbares nere Ansiedlungen wurden wieder aufgegeben (z. B. Instru ment zur weiteren Beurteilung der aktuellen Elbetal, Fährbucht [Hunteniederung]). Am Steinhuder Lage dar und ist als Argumentationsbasis in der Meer kam es nach illegalen Aktionen sowie einer öffentlichen Kormoran-Diskussion erforderlich. intensiven Prädation der Jungvögel durch Seeadler (Haliaeetus albicilla ) zu einer vollständigen Aufgabe Der Status des Kormorans in Niedersachsen wurde der Kolonie ( BRANDT 2002). letztmalig für das Jahr 1996 publiziert. Zu der Zeit war Insgesamt hat sich der Bestandsanstieg des Kormo- der Brutbestand von exponenziellem Wachstum rans in Niedersachsen seit Ende der 1990er Jahre gekennzeichnet ( SÜDBECK 1997), es wurde prognosti - ver langsamt. 2002 hat es gegenüber 2001 sogar ei- ziert, dass der Bestand weiter ansteigt, da damals nen Rückgang um 146 Brutpaare gegeben. Die Be- nicht alle aus ökologischen Gründen geeignet stands wachstum zeigt somit einen annähernd sig - erscheinenden Brutplätze besetzt waren. An dieser moiden Verlauf, wie es für Populationen solcher Stelle soll die Entwicklung bis zum Jahre 2002 kurz Arten zu erwarten war. Allerdings findet sich keine skizziert werden. typische Ausprägung, da aufgrund der vielfältigen Die Graphik zeigt die Brutbestandsentwicklung des Eingriffe in Kolonien in Deutschland sowie durch Kormorans in Niedersachsen zeigt von 1971-2002. Entnahme po tenzieller Brutvögel eine natürliche 2002 brüteten in Niedersachsen 1.119 Paare in 19 Selbstregu lation erschwert oder verzögert wird. Kolonien. Der Anteil der Vögel, die sich ihre Nahrung Störun gen in Brut kolo nien können Kolonie-Neu -

Kormoran-Brutbestand in Niedersachsen ab 1971

1400 25 BP Binnenland BP Küste Anzahl Brutplätze

1200 20

1000 e e z r t a

15 ä a 800 l p p t t u u r r B B l l h 600 h a a

z 10 z n n A A 400

5 200

0 0 1971 1973 1975 1977 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 Jahre 58 Niedersächsische Ornithologische Vereinigung

gründungen pro vo zieren und zu weiteren Bestand- Erreichbarkeit massiv verändert haben dürften. zunahmen führen. Kausale Analysen über die Funktion des Kormorans in diesen Systemen sind bislang nicht durchgeführt Der Mittwinterbestand am 15. Januar 2003 betrug worden. 2.066 Individuen. Er entsprach damit den Wer ten, die im Verlauf der eineinhalbjährigen Schlaf platz-Syn - Zusammenfassend lässt sich für den Beginn des 21. chronzählungen 1994-1996 erreicht wurden. Es ist Jahrhunderts eine Stabilisierung des Kormoran - dabei zu berücksichtigen, dass Mitte Januar 2003 in bestan des in Niedersachsen erkennen. vielen Gebieten Eislage herrschte, was in der Regel Wir danken allen ehrenamtlich an den Brutbe stands- zu einem groß räumigen Abwandern der Kormorane erfassungen und der Schlafpatzzählung Beteiligten in südlichere Überwinterungsgebiete führt. Eine über - für ihre z. T. langjährige Mitarbeit. regionale Auswertung und Dokumentation der Zählung erfolgt durch Dr. T. KELLER , Universität BRANDT , T. (2002): Störungen und Predation in einer München. Ko lo nie des Kormorans ( Phalacrocorax carbo sinensis ) durch Seeadler ( Haliaeetus albicilla ) am Starke Bestandsschwankungen sind auch an ande - Steinhuder Meer. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 34: ren Kormoran-Rastgewässern in den vergangenen 169-172. Jahren aufgetreten, z. B. an Dümmer und Steinhuder SÜDBECK , P. (1997): Zum aktuellen Status des Kor mo- Meer. Hier war eine enge Beziehung zu den hydro- rans Phalacrocorax carbo sinensis in Nie dersach- ökologischen Veränderungen an diesen Gewässern sen. Ergebnisse landesweiter Schlafplatzzählun - erkennbar (Änderung der Sichttiefe, Aufwuchs von gen sowie Angaben zur Brutbestandsentwicklung. Wasserpflanzen, z. T. drastische Veränderungen im Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 29: 63-84. Nahrungsnetz von Phyto- und Zooplankton), die das Nahrungsangebot für Kormorane und dessen P. Südbeck & D. Wendt

Nachrichten

Feuchtwiesen-Info Nr. 4 Stiftung für Ornithologie und Naturschutz Der "Arbeitskreis Feuchtwiesenschutz Westnie der - Die Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON) sach sen" – ein Zusammenschluß im westlichen Nie- hat Anfang 2003 ihre Arbeit aufgenommen. Der der sachsen aktiver Naturschutzverbände – hat das Zweck die ser gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in "Feuchtwiesen-Info Nr. 4" herausgegeben. Melle be steht in der bundesweiten Förderung der Ornitho lo gie, des Natur- und Artenschutzes. Der Darin weist der Verband auf die Gefährdung der Wie- ehrenamtliche Vorstand setzt sich zusammen aus Dr. sen vögel hin. Das Land Niedersachsen hat für den Falko Drews, Dirk Hohnsträter und Volker Tiemeyer. Erhalt der Wiesenvögel eine national bis international herausragende Verantwortung. Die SON will sich für die Erkundung und den Erhalt ökologisch wertvoller Lebensräume und Arten einset - Neben einer Übersicht über die aktuelle Bestands - zen. Sie unterstützt und initiiert: entwicklung wird ausführlich u. a. über die "Roten Listen", spezifische Trends aber auch über einige l Maßnahmen zur Bewahrung und Optimierung von positive Ansätze im Wiesenvogelschutz berichtet. Natur- und Kulturlandschaften für freilebende Tiere und Pflanzen, Konkrekte Forderungen der Naturschützer beziehen l die Ermittlung von Grundlagen für den Vogel- und sich u. a. auf den Schutz der Feuchtwiesen in der Naturschutz, Leda-Jümme-Niederung (Landkreis Leer), am Aper l Beiträge zur Umweltbildung. Tief (Landkreise , und Leer) sowie insbesondere in der Mittel- und Südradde - Die SON will eigene Projekte durchführen und niederung (Landkreise Cloppenburg und Emsland). Initiativen Dritter unbürokratisch fördern. Anschrift: Die Südradde-Niederung ist z. B. eines der wichtig - SON, Markendorfer Str. 98, 49328 Melle. sten nationalen Brutvorkommen für den Großen Brach vogel. Das Infoheft des Arbeitskreises ist zu beziehen beim NABU Osnabrück, Am Schölerberg 8, 49084 Osna- brück (gegen Einsendung von 1,65 EUR in Form von Briefmarken). Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 59

Dr. Friedrich Goethe (1911 - 2003) bis zur Orpheusgrasmücke. Sie zeigen sein breitge - fächertes Interesse, das auch die gesamte Faunistik Am 3. Jan. 2003 verstarb im 92. Lebensjahr in Olden- mit einschloß. Darum war es folgerichtig, dass er mit burg Dr. Friedrich Goethe, Ehrenmitglied der Nieder- der Übertragung der Leitung der Vogelwarte sächsischen Ornithologischen Vereinigung. Helgoland 1958 sehr schnell die Initiative ergriff und Er wurde am 30. Juni 1911 in Kiel geboren als Sohn 1960 mit einer Rundfrage die Vorbereitungen zu einer eines kaiserlichen Marineoffiziers, seine Mutter, eine Avifauna Niedersachsens in Bewegung setzte, 1962 Schweizerin, zählte Jacob Burckardt zu ihren Vor- eine Kommission und eine Arbeitsgemeinschaft fahren. Er konnte seinen Stammbaum bis Hans "Avifauna Niedersachsen" gründete, 1969 die Goethe (1604-1686) zurückverfolgen, zu dessen Zeitschrift "Vogel kundliche Berichte aus Nach fahren auch J. W. von Goethe gehörte. Seine Niedersachsen" an schob und schließlich 1972 die Schulzeit verbrachte er vor allem in Gründung der "Verei ni gung Avifauna Niedersachsen" und studierte dann Zoologie, Botanik, Geographie organisiert hat, dieser Name ist dann 1987 in und Völkerkunde in Freiburg i. B., Basel und Münster, "Niedersächsische Orni tho logische Vereinigung" wo er 1936 die Ausbildung mit seiner Dissertation (NOV) geändert worden. Auch nach der Gründung über die "Biologie der Silbermöwe auf Memmert- hat er weiterhin in der Vereinigung mitgewirkt, ist als sand" (J. Orn. 85, 1937, 1-119) abschloss. Er war ver - Mitherausgeber der ersten beiden Lieferungen "Die heiratet mit Elisabeth Goethe, geb. Peters, mit ihr Vögel Nieder sach sens" Seetaucher - Flamingos zusammen hat er 1980 die deutsche Ausgabe "Die (1978) und Enten vögel (1985) tätig gewesen und hat Meeresvögel der Welt" und 1982 die "Bibliographie die Arten Eissturmvogel, Sturmschwalbe, Baßtölpel, der vom Mellumrat betreuten Naturschutzgebiete" Kormo ran, Höckerschwan, Brandgans, Berg- und bearbeitet. Das Ehepaar hatte 3 Kinder, zwei Söhne Eiderente selbst bearbeitet. Schließlich hat er in der und eine Tochter. Lieferung "Raubmöwen bis Alken", erschienen 1991, trotz seines hohen Alters die Bearbeitung sämtlicher Sein beruflicher Werdegang führte ihn das Som mer- Groß möwen Sturm-, Herings-, Silber-, Weißkopf-, halbjahr 1931 hindurch nach Mellum, im Herbst 1932 Polar-, Eis- und Mantelmöwe beigetragen. auf die Balearen (Studium des Vogelzuges) sowie den Sommer 1935 nach Memmert (Studien für seine Darüber hinaus hat er sich schon frühzeitig für den Dissertation). Danach arbeitete er 1936-1938 in Wer- Schutz von Natur und Umwelt eingesetzt. Besonders bellinsee an der Forschungsstätte Deutsches Wild hervorzuheben ist die Gründung der Zentralstelle für über das Verhalten der Marderartigen und bis zum den deutschen Seevogelschutz, die er 1971–1975 Ausbruch des Krieges als wissenschaftlicher geleitet hat (Ber. dt. Sekt. internat. Rat Vogelschutz Mitarbeiter an der Biologischen Station der UFA- 15, 1975, 21-34), bevor der Seevogelschutz dann der Kulturfilmherstellung in Babelsberg. 1939-1945 war Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen, mit der er Soldat und überlebte 1940 den Untergang der Friedrich Goethe eine gute Zusammenarbeit pflegte, "Blücher" im Oslofjord. Ab Anfang 1946 war er übertragen wurde. Er kämpfte u. a. um den Schutz Assistent in der Naturkundeabteilung des Lippischen des Großen Knechtsandes, damals Bombenabwurf Landesmuseums in Detmold und gleichzeitig ehren - auf Mauserplatz der Brandente, und des Jade bu - amtlich als Kreisbeauftragter für Naturschutz und sens, ausgewiesen als Europareservat, gegen die Landespflege sowie als Leiter der Volkshochschule Vertiefung der Niederelbe und das geplante Aussen- Detmold tätig. 1951 wurde er als wissenschaftlicher hafenprojekt Neuwerk-Scharhörn, gegen die Wat ten- Assistent an die Vogelwarte Helgoland in Wil helms- meerjagd, gerade weil er selbst Jäger war, und viele haven berufen. Am 15. Sep. 1958 übernahm er dort andere Eingriffe mit Schäden für die Natur. Sein als Nachfolger von Prof. Dr. Rudolf Drost die Leitung Bekenntnis zum Naturschutz beschrieb er selbst so des "Instituts für Vogelforschung" Vogelwarte Helgo- "Erhaltung und Schutz der wildlebenden Pflanzen land mit Hauptsitz in Wilhelmshaven. Er führte 1964 - und Tiere mit ihren natürlichen Lebensge mein - 1966 den Aufbau an dem neuen Standort in Rüster- schaften (Ökosystemen) ist für mich sehr viel mehr siel durch und 1970-1972 den Ausbau der "Heinrich - als privates Interesse oder Tätigkeit einer ‚Lobby', Gätke-Halle". son dern bedeutet mir Hochachtung vor der Schöp - Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit zur Etho- fung und Ehrfurcht vor dem Nicht-vom-Menschen- Ökologie, insbesondere von Großmöwen, am be- Geschaffenen, kurz: eine Weltanschauung, wenn kanntesten die 1956 erschienene Monographie über man so will: Frömmigkeit." die Silbermöwe in der neuen Brehm-Bücherei, hat er Für seinen Einsatz, der zur Gründung der NOV führ - noch Zeit gefunden, regelmäßig Beiträge zur Vo gel- te, aber auch für sein umfangreiches Lebenswerk welt Nordwestdeutschlands zu veröffentlichen. Die und für sein langjähriges Wirken für die Vogelkunde Bücher “Die Vogelinsel Mellum” (1939) und “Vogel- in Niedersachsen hat ihm die Jahresversammlung welt und Vogelleben im Teutoburgerwald-Gebiet” 1986 auf Norderney die Ehrenmitgliedschaft verlie - (1948) sind hier zu erwähnen, auch zahlreiche hen (Vogelk. Ber. Niedersachs. 18, 1986, S. 101). Veröffent lichungen über Vogelarten vom Wellenläufer Zuvor schon war ihm 1971 zu seinem 60. Geburtstag 60 Niedersächsische Ornithologische Vereinigung

ein Heft der Vogelkundlichen Berichte aus Nieder - In seiner Replik machte deutlich, dass er sich sach sen mit 7 Arbeiten und ein Heft der Vogelwarte nie als lautstarker oder harter Vertreter des Natur - mit 17 Arbeiten gewidmet worden, schließlich 1991 schutzes gesehen habe und daher kein Mann für die zu seinem 80. Geburtstag ein umfangreiches Öffentlichkeitsarbeit gewesen sei. Vielmehr sei es Festheft der Vogelkundlichen Berichte aus ihm immer um einen fairen Interessensausgleich in Niedersachsen, das mit 15 Arbeiten einen ganzen Naturschutzangelegenheiten gegangen. Diesem Ziel Jahrgang gefüllt hat. Zuletzt hat Friedrich Goethe diente auch seine von 1978-2001 währende Tätigkeit alle, die ihn 2002 bei der Feierstunde zu seinem 90. als gewählter Vertreter für Naturschutz im Jagdbeirat Geburtstag in der Heinrich-Gätke-Halle in des Landkreises . Weiterhin erklärte Lem- Wilhelmshaven erleben durften, mit einem Vortrag ke, dass er seine Auszeichnung auch als Aner ken- aus seiner kulturgeschichtlichen Arbeit "Schwan und nung für die Arbeit des NABU-Kreisverbandes Mensch" beschenkt. Cuxhaven unter Leitung von Dr. Hans-Joachim Ropers verstehe. Bei dieser Gelegenheit versprach In der Niedersächsischen Ornithologischen Vereini - Lemke, auch weiterhin naturkundliche Wanderungen gung wird Friedrich Goethe als ihr Begründer stets zu leiten und dem NABU mit Rat und Tat zu Seite zu einen herausragenden Ehrenplatz behalten. Allen, stehen, wenn man ihn braucht. Auch die seit 12 die mit ihm zusammenarbeiten durften, werden seine Jahren begonnenen Vogelbestandsaufnahmen auf weitgefächerten Kenntnisse und Interessen ebenso dem Truppenübungsplatz Altenwalde und im Werner- wie seine stets gütige und hilfsbereite Wesensart wald möchte er fortführen, so weit es seine Gesund- unvergessen bleiben. heit erlaubt. H. Heckenroth und H. Zang Die jetzt verliehene Ehrennadel des NABU war übri - gens nicht die erste Auszeichnung, die Lemke für Auszeichnung für Wilhelm Lemke sein Engagement erhielt. Schon 1984 war ihm das Silberne Ehrenzeichen des Deutschen Bundes für Am 1. April 2003 erhielt der Cuxhavener Ornithologe Vogelschutz, Landesverband Hamburg verliehen Wilhelm Lemke – Mitglied der Nieder säch sischen worden. 1986 erhielt er den Umweltschutzpreis der Ornithologischen Vereinigung seit ihrer Gründung – Stadt Cuxhaven und 1990 das Niedersächsische die Ehrennadel in Gold vom NABU. Mit dieser nur sel - Verdienstkreuz am Bande für die Belange des ten verliehenen Auszeichnung wollte der NABU die Umweltschutzes. "Verdienste um den Schutz der Natur und die Bewah- J. Seitz rung einer lebenswerten Umwelt" anerkennen. Aus Anlass der Verleihung fand in der Cuxhavener NABU- Geschäftsstelle eine kleine Feier statt. In Vertretung des inzwischen ausgeschiedenen NABU–Präsiden- Neue Schriftenreihe ten Jochen Flasbarth übergab der niedersächsische Artenreport. Kartierungen und Monitoring im Landesvorsitzende Olaf Tschimpke die Urkunde, die Biosphä renreservat Flusslandschaft Elbe-Bran - noch von Jochen Flasbarth persönlich unterzeichnet denburg. 1/2003. Hrsg.: Landesanstalt für Groß - worden war. In seiner Laudatio hob Tschimpke das schutz gebiete Biosphärenreservat Flusslandschaft langjährige vielfältige Engagement des 76-jährigen Elbe-Brandenburg. 132 S., mehr als 70 Abb., ISSN Lemke, der schon seit 1959 Mitglied des NABU (vor - 1436-9273, Bezug: NaturSchutzFonds Brandenburg, mals Deutscher Bund für Vogelschutz) ist und in der Naturwacht im Biosphärenreservat Flusslandschaft 80er und 90er Jahren auch zweiter Vorsitzender des Elbe-Brandenburg, Neuhaus 9, 19322 Rühstädt, NABU–Kreisverbandes Cuxhaven war, hervor. Vor [email protected], Preis: 8,50 EUR. allem würdigte er seine ornithologische Facharbeit, die in zahlreichen Veröffentlichungen, z. B. über die Der vorliegende erste Artenreport, der die bereits seit Vögel Neuwerks, zur Vogelwelt der Truppenübungs- 1994 bestehende Schriftenreihe des Biosphären- platzes Altenwalde bei Cuxhaven und zur Vogelwelt reservats „Auenreport" thematisch ergänzt und alle der Zwergstrauchheiden im Raum Cuxhaven ihren zwei bis drei Jahre erscheinen soll, enthält die fol - Ausdruck fand. Nicht erwähnt wurde übrigens, weil genden Artikel: Avifaunistischer Sammelbericht für gar nicht ausreichend bekannt, sein entscheidender 1998–2002, Bestandskartierung seltener Brutvögel Anteil an der 1978 erschienenen "Vogelwelt zwischen auf Sandflächen entlang der Elbe, Erfolgskontrolle im Elb- und Wesermündung", bei der nur W. Panzer und Vertragsnaturschutz - Übersicht und Ergebnisse, H. Rauhe als Autoren genannt wurden. Ferner stellte Langfristige Erfassungsprogramme von Brutvögeln, Tschimpke die schon Jahrzehnte währenden natur - Bestandserfassung von Biber und Fischotter, Aufruf kundlichen Führungen Lemkes im nördlichen Kreis zur Mitarbeit: Ornithologische Artenliste als Grund- Cuxhaven, für die sich eine richtige Fangemeinde lage für Meldungen sowie Schrifttum zur Flora und gebildet hat, heraus. Fauna. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 61 Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35: 61-72 (2003) 61

Verzeichnis der Mitglieder der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung e. V.

Stand: 5. Juni 2003

Achilles, Lutz, Luneplate 15, 27612 Loxstedt Adler, Christoph, Leipzigerstr. 8, 31832 Springe Adorf, Frauke, Katharinenstr. 105, 49087 Osnabrück Ahlborn, Holger, Graf-Edzard-Str. 8, 26721 Emden, [email protected] Ahrens, Ulrich, Hahndorfer Str. 26, 38704 Liebenburg Akkermann, Martin, Wittingsbrok 34, 26127 Oldenburg Akkermann, Dr. Remmer, Georg Droste Str. 14, 26203 Wardenburg Allers, Marc-Andre, Schnellenberger Weg 1a, 21339 Lüneburg, [email protected] Allmer, Frank, Am Springintgut 32, 21339 Lüneburg Alpers, Michael, Harsefelder Str. 11, 27432 Bremervörde Alpers, Rolf, Schulstr. 13, 29596 Stadensen Altmüller, Dr. Reinhard, Römerweg 11, 29331 Andreas, Siegbert, Teichstr. 38, 21680 Andreas, Dr. Uwe, Ritschermoor 1, 21706 Andretzke, Hartmut, Gartenstr. 33, 26458 Norderney Apffelstaedt, Frank, Moltkestr. 2, 49076 Osnabrück Appel, Ulrich, Harlinger Weg 8, 26441 Jever Arens, Dr. Hans, Wiesenstr. 14, 48480 Spelle Arkenau, Thomas, Bruchweg 18, 49393 Lohne Arnold, Hans-Martin, Gerstäckerstr. 8, 38102 Braunschweig Aumüller, Ralf, Hollerallee 43, 28203 Bremen Baden, Dieter, Westerweder Losdamm 5, 28865 Lilienthal Bairlein, Prof. Dr. Franz, Inst. für Vogelforschung, An der Vogelwarte 21, 26386 Wilhelmshaven Banecki, Arthur, Gutenbergstr. 18a, 31319 Sehnde Barduhn, Thorsten, Meierstr. 22, 29525 Uelzen Barkhoff, Dr. Michael, Verdener Landstr. 220, 31582 Nienburg Barkow, Andreas, Von-Siebold-Str. 2, 37075 Göttingen, [email protected] Bartels, Rolf, Seestr. 20, 31079 Eberholzen Barthel, Peter. H., Über dem Salzgraben 11, 37574 Einbeck-Drüber Bathmann, Jan Hinnerk, Am Denkmal 16, 27612 Loxstedt-Hahnenk. Bauermeister, Günther, Kurzer Ging 149, 31832 Springe Baum, Rolf, Hans Böckler Allee 88, 26759 Hinte Baumann, Dr. Sabine, Zur Försterei 61, 26203 Wardenburg Baumeister, Dr. W., Auf dem Paß 14, 27711 -Scharmbeck Baumgart, Heinz, Alte Rodelbahn 3, 38640 Goslar Bavinck, Heinz, Nordstr. 39, 48465 Schüttorf Bechinger, Fritz, Hinterm Berge 19, 21789 Wingst Becker, Carsten, Faldernstr. 5, 26789 Leer, [email protected] Becker, Erich, Südergast 28, 26441 Jever Becker, Peter, Wilhelm Raabe Str. 36, 31199 Diekholzen Becker, Thomas, Schellingstr. 75, 80799 München, [email protected] Behm-Berkelmann, Katja, Teichstr. 13, 31691 Helpsen Behme, Iris, Celler Heerstr. 326, 38112 Braunschweig Behnke, Dr. Stefan, Felsenkellerweg 33, 31787 Hameln Behrmann, Hans Jürgen, Brömmerkamp 10, 29331 Lachendorf Beilke, Stefan, Großer Ischenberg 4, 29456 -Bahrendorf Bekhuis, Johan, Weth. Sandersstraat 10, NL-6579 AK Kerkerdom Belting, Heinrich, Schwattedamm 50, 49448 Quernheim, [email protected] Benecke, Hans-Günter, Dorfplatz 53, 39649 Sachau Benthin, Wolfgang, Ginsterweg 3, 31608 62 Mitgliederverzeichnis

Bentlage, Gunhild, Maschweg 11, 38110 Braunschweig Berg, Eugen, Zietlitzer Weg 6 A, 19065 Pinnow Bergmann, Prof. Dr. H.-H., Landstr. 44, 34454 Arolsen Bergmann, Matthias, Birkenweg 8, 26624 Georgsheil Berkel, J.B.J.M. van, Balingerbrink 218, NL-812 SP Emmen Bernhold, Bernhard, Bramscher Str. 28, 49088 Osnabrück Bertram, Wilfried, Philosophenweg 19, 37431 Bad Lauterberg Beschow, Ronald, Am Berghang 12a, 03130 Spremberg Beuger, Siegfried, Händelstr. 12, 31180 Giesen/Ahrbergen Beyer, Burkhard, Wägnerstr. 18, 01309 Dresden Bezirksregierung Weser-Ems, Dez. 503 - Naturschutz, Theodor-Tantzen-Platz, 26122 Oldenburg Bindig, Wilhelm, Bültenmoor 35, 29392 Wesendorf Bindrich, Fabian, Meisenwinkel 36, 31139 Hildesheim Birkenstock, Utz, Drostenwoort 43, 48599 Gronau/Epe Blew, Jan, Theenrade 2, 24326 Dersau Block, Peter, Krietenberg 21, 29525 Uelzen Block, Werner, Mühlenweg 10, 21255 Tostedt Bludau, Frank, Eichenstr. 4a, 49143 Bissendorf Blüml, Volker, Hasestr. 60, 49074 Osnabrück, [email protected] Bock, Christoph, Dunckerstr. 20, 10437 Berlin Boenigk, Prof. Dr. Gerhard, In den Kämpen 5 A, 30827 Garbsen Boer, Peter, Kleinburgwedeler Str. 6b, 30938 Burgwedel Bögershausen, Manfred, Am neuen Teiche 89, 31139 Hildesheim Bohg, Joachim, Ausbau 1, 19288 Klein Krams Bohlen, Manfred, Weirauchstr. 6, 30419 Hannover Böhme, Edgar, Wilhelm Busch Str. 1, 21629 Bohnet, Volker, Hundsmühlenstr. 70, 26131 Oldenburg Bollmeier, Dr. Martin, Dörntener Str. 16, 38704 Liebenburg Borchers, Heinrich, Ostestr. 23, 21726 Kranenburg Borris, Jürgen, Wiesengrund 15, 37603 Holzminden Bösche, Klaus, Weidestr. 14, 31582 Nienburg Boschert, Martin, Bioplan, Nelkenstr. 10, 77815 Buehl Brandt, Thomas, Memeler Weg 1, 31698 Lindhorst, [email protected] Bräuning, Christian, Alte Rathausstr. 6, 30880 Laatzen 1 Breckmann, Herbert, Mühlenkampstr. 25, 21614 Breden, Bolko, Neumühlenstr. 28 A, 26316 Varel Brehm, Dr. Kuno, Ringstr. 9, 24802 Ehmkendorf Brill, Dietmar, Mühlenweg 12, 27624 Bederkesa Brinkschröder, Werner, Albrecht-Dürer-Str. 6, 49191 Belm Brockmann, Dirk, Tüchtener Str. 19, 28325 Bremen Broshog, Maik, Ziegeleistr. 43, 26340 Zetel Brunner, Bernd, Vor dem Bruch 3, 27442 Bruns, Holger A., WWF Wattenmeerstelle, Norderstr. 3, 25813 Husum Bücker, Martin, Neuenwalder Weg 2, 27632 Midlum Buddenbohm, Heinrich, Postfach 170151, 40082 Düsseldorf Bufler, Tobias, Schützenstr. 67, 56068 Koblenz Bühring, Eckehard, Spörckenstr. 23d, 29221 Bühring, Uwe, Wolfgang-Borchert-Str. 6, 31515 Wunstorf Bunkus, Helmut, Am Knappenberg 53, 44139 Dortmund Burandt, Dietrich, Hauptstr. 33, 29565 Wredel Burdorf, Karsten, Sürser Weg 21a, 30974 Wennigsen, [email protected] Burgkeim, Hans, Steenewark 25A, 31515 Steinhude Burkart, Werner, Am Emel 7, 27412 Busch, Frank-Dieter, Goethestr. 43, 31275 Lehrte Busche, Gerhard, Baudorf Nr. 6, 31191 Algermissen Busche, Günther, Hochfelder Weg 49, 25746 Heide Buss, Melanie, Königstr. 145, 26802 Moormerland Busse, Dr. Reinhold, Kiebitzweg 7a, 21244 Buchholz Busse, Rolf, Gartenstr. 26, 49152 Bad Essen Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 63

Butz, Hannelore, Lerchenring 22, 38272 Burgdorf Calderon-Hampel, Gaby, Gruener Weg 2, 30900 Wedemark Campe, Uwe, Wechold 124, 27318 Carstens, Reimer, Drögenhorst 23, 21244 Buchholz Casprowitz, Diethard, Im Barlager Esch 4, 49134 Wallenhorst Christ, Hans-Josef, Postfach 11 02 05, 32405 Cihlars, Gottfried, Krummenhörn 6, 26427 Clausnitzer, H.-J., Eichenstr. 11, 29348 Conz, Oliver, Parkstr. 25, 65779 Kelkheim/Ts. Cordt, Peter, Grünenthal 5, 58849 Herscheid Corsmann, Dr. Michael, Domäne 13, 37120 Dahl, Dr. Hanns-Jörg, Böttcherstr.8, 30419 Hannover Dahms, Gert, Am Osterfeld 9, 21714 Dallmann, Dr. Kai, Fittjeberg 62, 28717 Bremen, [email protected] Degen, Axel, Tannenburgstr. 11, 49084 Osnabrück, [email protected] Demuth, Lothar, Am Horstbleek 22, 38116 Braunschweig Deppe, Dr. Uwe, Inst. f. allgem. Ökologie, Burgstr. 2, 37181 Hardegsen Depuydt, Henri, Berthoutstraat 20, B-2531 Boechut-Vremde, [email protected] Derpmann-Hagenström, Peter, Ringstr. 31 E, 38518 Deters, Günter, Kurze Str. 20, 49080 Osnabrück Deutsch, Armin, Bruchweg 2, 33739 Bielefeld, [email protected] Diedrich, Jürgen, Auf dem Kampe 3, 30457 Hannover Dierk, Wolfgang, Sackstr. 11, 31249 Soßmar Dierking, Heinrich, Op den Stüben 42, 21465 Reinbek Dierschke, Jochen, Zedeliusstr. 31, 26384 Wilhelmshaven Dierschke, Dr. Volker, Am Klippstein 6g, 21407 Deutsch Evern, [email protected] Diesing, Peter, Lupinenstr. 29, 49661 Cloppenburg Dietrich, Katharina, Zedliusstr. 31, 26384 Wilhelmshaven Dijk, A.J. van, Anserweg 8, NL-7975 PB Uffelte Dilchert, Roland, Am Gehölz 117, 25436 Uetersen Dorge, Karl-Heinz, Westernstr. 23, 38154 Königslutter Dörrie, Hans Heinrich, Düstere Str. 8, 37073 Göttingen Drangmeister + Blanke, Planungsgrupe Landespflege, Wallensteinstr. 97, 30459 Hannover Drews, Falko, Osterkamp 36, 49324 Melle Driebold, Jürgen, Norderneystr. 23, 26919 Brake Düllberg, Heinz Georg, Am Ziegeleiteich 8, 21337 Lüneburg Dunz, Thomas, Tilsiter Str. 22, 38642 Goslar Dziewiaty, Krista, Löcknitzstr. 12, 19309 Seedorf Eckhardt, Martin, Buchenwinkel 4, 31789 Hameln Ehlers, Horst, Raeubergasse 6 a, 38302 Wolfenbuettel Eikhorst, Werner, Julius Leber Str. 157, 28329 Bremen, [email protected] Eitner, Jörn, Dorfstr. 21h, 31515 Wunstorf, OT Großenheidh. Ellwanger, Dr. Günther, Grindelwaldstr. 22, 28325 Bremen Ellwanger, Dr. K.D., Am Gänsebusch 53, 30559 Hannover, [email protected] Engler, Helmut, Am Scheidweg 66, 50765 Köln Erling, Peter, Gut Hohekamp, B 28719 Bremen Etrich, Hans-Peter, Herzog-Ernst-August-Str.1, 38518 Gifhorn, [email protected] Euhus, Burkhard, Ahornweg 7, 29649 Eulner, Bianca, Dorfstr. 35, 31693 Hespe Everwien, Folkert, Fasanenweg 16, 26524 Lütetsburg Fietz, Markus, Am Kalkbruche 1, 30445 Hannover, [email protected] Findeisen, Horst, Birkenweg 16, 30966 Hemmingen Finke, Christian, Breukeuer Str.30, 33142 Büren/Westf. Fischer, Mathias, Auf der Heide 19b, 38528 Adenbuettel Flade, Dr. Martin, Dorfstr. 60, 16230 Brodowin Flore, Bernd-Olaf, Gartlager Weg 54, 49086 Osnabrück, [email protected] Flügge, Dirk, Winsener Str. 35, 21271 Hanstedt Foken, Helmut, Waldmeisterweg 5, 26160 Bad Zwischenahn Folger, Josef, Eichendorffstr. 15, 31199 Diekholzen 64 Mitgliederverzeichnis

Folger, Michael, Akazienweg 1, 27299 Daverden Folger, Stefan, Eichendorffstr. 15, 31199 Diekholzen Frank, Rudi, Douwesstr. 17, 26721 Emden Franke, Christiane, Wersener Holz, 49504 Lotte Franke, Kai, Hauptstr. 31, 31634 Franz, Dr. Kristian, Tiergartenstr. 146, 30559 Hannover Freitag, Kurt, Höhenweg 5, 21266 Jesterburg Freundlieb, Wilhelm, Schillerstr. 40, 31542 Bad Fuchs, Carlo, Eichtalstr. 28, 38114 Braunschweig Gaedecke, Natascha, Wendenmaschstr. 8, 38114 Braunschweig Garberding, Karl-Heinz, Grüne Str. 23, 31515 Wunstorf Gärtner, Dr. Eberhard, Drosselgasse 14, 31139 Hildesheim Garve, Eckard, Haydnstr. 30, 31157 Sarstedt Gasse, Michael, Kastanienallee 40a, 38104 Braunschweig Gast, Birgit, Ehrhartstr. 1A, 30455 Hannover Geißler, Hans-Hermann, Lottbeker Feld 14, 22359 Hamburg Geiter, Olaf, Hohe Luft 17, 29386 Hankensbüttel George, Klaus, Pappelweg 183E, 06493 Badeborn Gerdes, Dr. Klaus, Mozartstr. 20, 26789 Leer-Loga Gerjets, Detlef, Conradsweg 3, 26446 Giese, Eberhard, Addingaster Weg 38, 26506 Norden Girod, Karl-Heinz, Uhlenkamp 11, 31515 Wunstorf Glahn, Hans von, Große Litt, 27619 Schiffdorf Gnielka, Reinhard, Huttenstr. 84, 06110 Halle Gödecke, Kurt, Kurze Heide 10, 28857 Syke Goens, H. van, Otto ten Broek Str. 13, 26789 Leer Goldfuß, Gisbert, Ellernbruch 9 A, 38112 Braunschweig Goslar, Karl, Hermannstr. 26, 21680 Stade Gottschalk, Roland, Emsstr. 24, 26548 Norderney Grabow, Karsten, Erftstr 11, 38120 Braunschweig Gräfenkämper, Werner, Andreas-Haselbacher-Str. 46, 30900 Wedemark Grasmann, Bernd, Homburgstr. 43, 38116 Braunschweig Grätz, Hans-Peter, Hauptstr. 17, 15229 Mixdorf Greve, Karl, Celler Heer Str. 336, 38112 Braunschweig Grimm, Wolfgang, Dietr.-von-Velen-Str. 24, 26871 Grobe, Dietrich-Wilhelm, An der Lutter 31, 37075 Göttingen Groengröft, Alexander, Im Fall 1, 21255 Tostedt Gröhn, Stephan, Hoher Kamp 15, 21244 Buchholz Großberger, Klaus, Wabenweg 6, 21220 Seevetal Großkopf, Gerhard, Zum Pulverberg 5, 21682 Stade Gruber, Daniela, Am Kuckucksberg 47, 31177 Harsum, OT Hasel Gruber, Steffen, Dompfaffenweg 18, 22145 Hamburg-Meindorf Grützmann, Jörg, Schlieffenstr. 26, 26123 Oldenburg Guse, Nils, Paul-Fuß-Str. 27, 24118 Kiel, [email protected] Haack, Andreas, Diekhof 23, 25370 Seester Haak, Klaus-Dieter, Baumgarten 3, 30966 Hemmingen Haake, Gerhard, Albr.-Dürer-Str. 4, 31162 Bad Salzdetfurth Haase, Werner, Über den Höfen 5, 37136 Hälterlein, Bernd, Luett Doerp 22, 25887 Winnert Hammerich, Deltev, Glueckstaedter Strr. 4, 24537 Neumuenster Handke, Dr. Klaus, Riedenweg 19, 27777 Ganderkesee Hannov. Vogelschutzverein e.V., c/o Carsten Böhm, Bergener Str. 25, 30625 Hannover Hänsel, Gisbert, Industriezentrum 7, 32139 Spenge Hansen, Wilfried, Muschelweg 8, 30455 Hannover Hanstein, Dr. Udo, Kastanienweg 16, 29640 Hanusch, Renate, Caspar-David-Friedrich-Weg 11, 38642 Goslar Harms, Wolfgang, Wilhelm-Raabe-Weg 25, 21244 Buchholz Hartmann, Dr. Jürgen, Pastor-Eyme-Str. 9, 38667 Bad Harzburg, [email protected] Hasse, Tyll, Steinhauserstr. 136, 26831 Bunderhee, [email protected] Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 65

Haubitz, Dr. Bernd, Bergener Str. 26, 30625 Hannover Hauschildt, Dr. E., Kreuzfurth 12, 22415 Hamburg Hawmann, Rainer, Hinter den Hoefen 1, 21726 Heckenroth, Hartmut, Hoppegartenring 90, 30853 Langenhagen Hegemann, Arne, Poetenweg 30, 33619 Bielefeld, [email protected] Heimbach, Heinz-Lothar, Bahrenfelder Kirchenweg 37 A, 22761 Hamburg Heinen, Hanns-J., Fritz-Thienst-Weg 12, 27578 Heinermann, Dr. Walther, Freytagstr. 24, 30169 Hannover Heinze, Gerd-Michael, Feldstr. 11, 21756 Osten Heise, Sven, Jonni-Schacht-Weg 6d, 22149 Hamburg, [email protected] Heitkamp, Prof. Dr. Ulrich, Bergstr. 17, 37130 Gleichen, [email protected] Helbig, Dr. Andreas J., Vogelwarte Hiddensee, 18565 Kloster/Hiddensee Hellberg, Thorsten, Feldstr. 33, 29614 Soltau Heller, Matthias, Obere Str. 12, 37130 Gleichen , Bernhard, Dorfstr. 9, 21726 Heinbockel Hemann, Rolf, Ovelgönne 5, 49356 Henneberg, Hans Rudolf, Ahlkenweg 45, 26131 Oldenburg Hennig, Gerhard, Hohes Feld 17, 29465 Henning, Manfred, regioplan, Kirchdorfer Str. 11, 26603 Aurich, [email protected] Hennings, Helmut, Bederkesaer Weg 108, 27578 Bremerhaven Henschel, Holger, Küchengartenstr. 10, 30449 Hannover Herbst, Detlev, Orchideenstr. 6, 37586 Dassel Herkel, Matthias, Springstr. 7, 37181 Hardegsen Hermann, Klaus, Brinkstr. 12 E, 38122 Braunschweig Hermenau, Bernd, Am Schwarzen Berge 57, 38112 Braunschweig Herrmann, Dirk, Forstweg 1a, 31535 Neustadt Hessing, Frank, König-Ludwig-Str- 58, 31515 Wunstorf Heuer, Jürgen, Am Güdecken 33, 38667 Bad Harzburg Heyde, Horst von der, Lindenweg 12, 29451 Dannenberg Heyde, Lutz von der, Planckstr. 4, 21335 Lüneburg Hielen, Brigitte, Vielacher Str. 2, 28359 Bremen Hilfers, Udo, Storchenweg 6, 27804 Berne-Glüsing Hill, Alistair, Albrecht-Haushofer-Str. 10, 31139 Hildesheim Hindenberg, Eva-Maria, Wilhelmstr. 89, 38100 Braunschweig Hinsch, Prof. Dr. Klaus, Osterbergstr. 5, 26180 Rastede-Loy Hoff, Hans-Joachim, Steinbeckerstr. 44 B, App. 215, 21244 Buchholz, [email protected] Holländer, Dr. Reinhard, Weissenburger Str. 11, 49076 Osnabrueck, [email protected] Holz, Rüdiger, Luetzowstr. 7, 38820 Halberstadt Hommes, Martin, Neue Str. 14, 38162 Braunschweig, [email protected] Horn, Christine, Gänseweide 24, 21385 , [email protected] Hötker, Dr. Hermann, Schleswiger Chaussee 78, 25813 Husum Hoyer, Andreas, Erlenstr. 13, 49393 Lohne Huettmann, Dr. Falk, Killiam Fellow, Geogaphy Dept., University, 2500 University Drive N.W., CAN Calgary AB, T2N 1N4, [email protected] Hummel, Prof. Dr. Dietrich, Trinchenberg 4, 38162 Hüppop, Dr. Ommo, Vogelwarte Helgoland, Postfach 1220, 27494 Helgoland Isensee, Ralf, Zum Fischteich 2a, 38322 Hedeper Jacobs, Gunnar, Rosenweg 7, 37627 Arholzen, [email protected] Jacobs, Heero, Luisenstr. 34, 26548 Norderney Jähme, Ekkehard, Küstriner Str. 8, 28790 Schwanewede Jahn, Axel, Grindelhof 63, 20146 Hamburg, [email protected] Janhoff, Dieter, BUND, Am Dobben 44, 28203 Bremen Jankowski, Dirk, Gutenbergstr. 14, 12557 Berlin Jansen, Stefan, Dorfstr. 2, 19332 Hinzdorf/Prigniz, [email protected] Jebram, Jürgen, Shakespeareplatz 21, 27283 Verden Jenz, Manfred, Hestruper Str. 6, 49838 Lengerich Joost, Michael, Hedwig-Heye-Str. 36, 26127 Oldenburg, [email protected] Jung, Klaus, Ostlandplatz 1, 30982 Pattensen Junge, Christian, Zum Bahnhof 13, 38723 Seesen 66 Mitgliederverzeichnis

Jürgens, Rolf, Am Krähenfelde 7, 38170 Schöppenstedt Jürging, Michael, Davenstedter Str. 26, 30449 Hannover Jüsche, Erhard, Max-Liebermann-Str. 27, 50765 Köln, [email protected] Kaczmareck, Lothar, Julius-Leber-Grund 2, 31139 Hildesheim Kaiser, Dr. Thomas, Am Amtshof 18, 29335 , [email protected] Kalisch, Hans-Joachim, Dorfstr. 22, 38547 Calberlah Kamp, Johannes, Hindenburgstr. 3, 26122 Oldenburg, [email protected] Kauert, Egbert, Bassestr. 18, 38108 Braunschweig Kelm, H.-J., Forsthaus, 29484 Langendorf-Grippel Kern, Niels, Wehrstr. 6, 38226 Salzgitter Keßler, Arnulf, Osterende 1, 26655 Westerstede-Halsbek Kiffmeyer, Thomas, Adolfstr. 18, 49078 Osnabrück Kipp, Manfred, Kuhdamm 95, 49525 Lengerich Kirschner, Henning, Lautenthal 35, 31167 Bockenem Klaehn, Dieter, Thuner Hang 5, 21680 Stade Klatt, Eckart, Gliesmaroder Str. 40, 38106 Braunschweig Kleefstra, Romke, Sinnebuoren 34, NL-8491 EH Akkrum, [email protected] Klein, Andreas, Zu den Hoefen 6, 38547 Calberlah Klinger, Rolf, Postfach 510, 27455 Cuxhaven Kluge, Marcus, Cranachweg 44, 31275 Lehrte Klugkist, Henrich, Bismarckstr. 268, 28205 Bremen Knake, Manfred, Brandshoff 41, 26427 - Kniprath, Dr. Ernst, Ludolfstr. 10, 37581 Bad Gandersheim Koffijberg, Kees, Virchowstr. 8 A, 26789 Leer Köhler, Horst, Brookweg 1, 27412 Vorwerk Köhler, Karl-Heinz, Hauenriede 94, 29525 Uelzen Kohls, Karsten, Beim Urnenfeld 1c, 21614 Buxtehude Komandel, Georg, Am Düker 5a, 26188 Edewecht Kondratzki, Bruno, Im langen Kamp 10, 31707 Bad Eilsen Konrad, Volker, Moltkestr. 6, 37603 Holzminden Kooiker, Dr. Gerhard, Alfred-Delp-Str. 107, 49080 Osnabrück Köpke, Gerd, Lilienstr. 15, 59065 Hamm Korn, Matthias, Rehweide 13, 35440 Linden Kornatz, Axel, Grotefendstr. 6, 37075 Göttingen Körner, Frank, Am Ochsenmoor 40, 49448 Hüde Kothe, Bruno, Straußweg 1, 31675 Bückeburg Kowalski, Heinz, Wallstr. 16, 51702 Bergneustadt Krämer, Tim, Brink 11, 29693 Kraus, Matthias, Poststr. 26, 27632 Dorum Kruckenberg, Helmut, Up`n Ackern 1, 27823 Verden, [email protected] Krüger, Jörg-Andreas, Im Moore 30, 30167 Hannover Krüger, Thorsten, Große-Pfahlstr. 16a, 30161 Hannover, [email protected] Kuklik, Hans-Werner, Gerh.-Lukas-Str. 49, 31241 Ilsede Kullik, Volker, Stiller Frieden 22a, 27442 Karlshöfen Künsebeck, Manfred, Seelbornstr. 29, 32130 Enger Kunterding, Dr. Manfred, Neddenhuesen 21a, 27777 Ganderkesee Kunze, Henning, Carl-v.-Ossietzky-Str. 5, 26129 Oldenburg, [email protected] Kunze, Paul, Im Schäfergarten 8, 38690 Vienenburg Lade, Hans-Jürgen, Grenzweg 26 B, 21465 Reinbeck Lampe, Heinrich, Rosenstr. 25, 38102 Braunschweig Lancken, Henning von der, Ziegelkamp 20, 29229 Celle Langbehn, Dr. Hannes, Tiergarten 2B, 29223 Celle Lange, Franz-Joseph, Im Winkel 1, 37434 Rüdershausen Lange, Rüdiger, Trineitze 4, 38473 Hoitlingen Lange, Werner, Bartelsdorf 95, 27383 Scheeßel Langnickel, Ulrich, Goebenstr. 1, 30161 Hannover Laske, Volker, Bergtal 8, 38640 Goslar, [email protected] Laumann, Torsten, Rilkestr. 10, 49401 Damme Laumeier, Thomas, Binsenstr. 5, 33129 Delbrück, [email protected] Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 67

Lehmann, Christoph, Siedlungsstr. 13, 99102 Klettbach Lehmann, Katrin, c/o Gerrit Holighaus, An der Mühle 11a, 37075 Göttingen Lehn, Kerrin, BUND, Langer Berg 15, 49419 Wagenfeld Ströhen, [email protected] Leipelt, K.-G., Gittertor 34 a, 38259 Salzgitter-Bad Leistner, Werner, Gedrathof 14, 30659 Hannover Lemke, Wilhelm, Altenwalder Chaussee 16, 27474 Cuxhaven Lettau, Wolfgang, Reinersweg 17, 49733 Haren/Ems Lichtner, Hans-Dieter, Fasanenhof 7, 31675 Bückeburg Lieber, Martin, Crappiusstr. 8, 30625 Hannover Liebl, Eckart, Gaststr. 25, 26655 Westerstede, [email protected] Liedel, Dr. Klaus, Krokusweg 8, 06118 Halle Lille, Dr. Rolf, Ochtmannsbruch-Siedlung 21, 21279 , [email protected] Lindemann, Manfred, Striegauer Weg 13, 45891 Gelsenkirchen Lippmann, Fritz, An den Abtshöfen 38, 38678 Clausthal-Zellerfeld Loetzke, Wolf-Dietrich, Eislebener Str. 6, 10789 Berlin Loh, Hans-Joachim van, Friedhofstr. 18a, 26789 Leer Löhmer, Konrad, Im Windfeld 12, 31632 Husum-Schessinghausen Löhmer, Dr. Reinhard, Klohestr. 13, 30519 Hannover Löter, Rainer, Rückertstr. 9, 31785 Hameln Lück, Fredy, Wardboehmen 71, 29303 Bergen Ludwig, Jürgen, Mühlenstr. 9, 21755 Hechthausen, [email protected] Ludwigs, Jan-Dieter, Auricher Str. 21, 26556 Lühr, Reinhard, Kissinger Str. 47, 28215 Bremen Lüken, Johann, Gänsepfad 4, 27637 Nordholz Lütkepohl, Manfred, Thälmannstr. 1a, 16835 Dierberg Lutz, Karsten, Bebelallee 55 d, 22297 Hamburg, [email protected] Maaß, Bruno, Neuer Weg 24, 21271 Asendorf Mahnke-Ritoff, Antje, Fuhrenkamp 9, 27283 Verden Makedanz, Siegfried, Buchenweg 1, 28790 Schwanewede Mallach, Lilo, Am Jakobsberg 4, 29456 Hitzacker Manfred, Brix, Zum Schürenberg 2, 49740 Haselünne Mann, Reinhard, Am Osterberg 18, 29386 Hankensbüttel Martens, Hans-Dieter, Gettorfer Weg 13, 24214 Neuwittenbeck Marxmeier, Ulrike, Am Ochsenmoor 40, 49448 Hüde Marzian, Wolfgang, Rienende, 29353 Ahnsbeck Matthies, Gertrude, Grabengrund 4, 29614 Soltau Mätze, Horst, Am Untergut 7b, 30890 Barsinghausen Mausolf, Aloys, Valentinweg 5, 30453 Hannover May, Dr. Armin, Querumer Str. 37B, 38104 Braunschweig Mayer, Johann, Landweg 3, 19273 Stixe Mees, Dr. Klaus, Kösterweg 2, 49163 Bohmte Meier, Karl-Heinz, Waldstr. 36, 27798 Hude Meier-Peithmann, Wilhelm, Am Taterberg, 29468 Bergen/Dumme Meinecke, Henning, Vielstedter Str. 9a, 27798 Hude Meineke, Dr. Thomas, Kirchtal 29, 37136 Ebergötzen, [email protected] Meiner, Joachim, Blankenburger Str. 12, 37445 Melchert, Prof. Dr. Friedmund, Sackring 34, 38118 Braunschweig Melloh, Dieter, Schnepfenstiege 4, 49828 Neuenhaus/Grasdorf Melter, Dr. Johannes, Bohmter Str. 40, 49074 Osnabrück, [email protected] Mennebäck, Theo, Hallenstr. 1, 26506 Norden Menzdorf, Dr. Arne, Mühlenberg 19, 25821 Bredstedt Menzel, Rudolf, Ostenfelde 6, 21727 -Gräpel Metzmacher, Dr. Lore, Rimpaustr. 8, 30173 Hannover Meybohm, Ewald, Kohlhofsweg 71, 27607 Langen Meyer, Erich, Avereskamp 3, 48531 Nordhorn Meyer, Manfred, Kirchstr. 5, 27211 Bassum Meyer, Michel, Brehmstr. 62, 30173 Hannover Meyer, Ulrich, Forstkamp 19, 38165 Lehre Michael, Gerhard, Feuerschicht 13, 31592 68 Mitgliederverzeichnis

Mitschke, Alexander, Hergartweg 11, 22559 Hamburg, [email protected] Möller, Bernhard, Küchenthalstr. 8, 31139 Hildesheim Möller, Eckhard, Stiftskamp 57, 32049 Herford, [email protected] Möller, Klaus, Feldstr. 2, 21729 Freiburg/Elbe Moormann, Klaus-Dieter, Antoniusstr. 35, 49811 Lingen Moritz, Volker, Feldstr. 32, 26127 Oldenburg, [email protected] Muhme, Wilhelm, Schwarze Höhe 15, 29646 Behringen Müller, Dörte, Lauersteinstr. 21, 21339 Lüneburg Müller, Harro, Breitenfelder Str. 46, 20251 Hamburg Müller, Ralph, Am Brink 4, 31863 Coppenbrügge Müller, Siegmar, Schleswiger Str. 11, 18109 Rostock Müller, Ulrich, Martinshardtstr. 21, 57223 Kreuztal Mülstegen, Jan-Harm, Olderstiege 1A, 48455 Bad Bentheim, [email protected] München, Dr. Klaus-Peter, Lange Str. 4-6, 27749 Munk, Thomas, 2. Suedwieke 291, 26817 Rhauderfehn NABU Ortsgruppe Meinersen, Kreutzkamp 18, 38539 Müden NABU Ortsgruppe Springe, c/o C. Adler, Leipziger Str. 8, 31832 Springe NABU Stadthagen, c/o Klaus Geweke, Habichhorster Str. 53, 31655 Stadthagen Naeder, Karola, Dorfstr. 40, 29331 Lachendorf/Gockenholz Nagel, Karl-Heinz, Fuhrenweg 39 a, 31515 Wunstorf Naturschutzbund Deutschland, Bezirksgruppe Braunschweig e.V, Hochstr. 18, 38102 Braunschweig Nds. Landesamt für Ökologie, Staatliche Vogelschutzwarte, Goettinger Str. 14, 30449 Hannover Nemetschek, Dr. Günther, Nr. 12, 29439 Satemin Neuenschwander, Axel, Am Weiher 34, 30900 Wedemark Neugebauer, Reinhold, Holteystr. 22, 44267 Dortmund Neumann, Micha A., Quittenweg 10a, 26655 Westerstede, [email protected] Neuschulz, Dr. Frank, Gartenstr. 7, 29475 Nicolai, Dr. Bernd, Herbingstr. 20, 38820 Halberstadt Niebuhr, Hans, Berlinerstr. 1c, 30900 Wedemark Niedernostheide, Norbert, Jahnstr. 20, 49565 Bramsche, [email protected] Niehaus, Günter, Kathagen 24, 48455 Bad Bentheim, [email protected] Niemeyer, Friedhelm, Langer Berg 10, 49419 Wagenfeld Niemeyer, Klaus, Edewechter Landstr. 70, 26131 Oldenburg Nierste, Günther, Brinkumer Str. 1, 27751 Delmenhorst Noah, Thomas, Bergstr. 14, 15910 Schlepzig Nothdurft, Prof. Dr. Wilh., Schanzgrubenweg 24, 89081 Ulm Nottorf, Alfred, Lindenstr. 42, 27386 Nülle, Wolfgang, Grüne Str. 27, 31515 Wunstorf Oelke, Prof. Dr. Hans, Kastanienallee 13, 31224 Peine Olbrich, Detlev, Fliederweg 2, 29525 Uelzen Oldekamp, Holger, Kiefernstr. 1, 49847 Itterbeck Oldekop, Prof. Dr. W., Bergiusstr. 2, 38116 Braunschweig Oldenburg, Dr. Hermann, Schlägerstr. 7, 30171 Hannover Oldenburg, Hilde, August-Krantz-Str. 1, 27283 Verden Oltmanns, Bernd, Feldstr. 24, 26506 Norden Oppel, Walter, Friedrich-Kröner-Str. 8, 48465 Schüttorf Orn. Verein Hildesheim e.V., c/o U. Schneider, Struckmannstr. 6, 31139 Hildesheim Osburg, Klaas, Breslauer Str. 10, 49134 Wallenhorst Ott, Nils, Petunienweg 17a, 22395 Hamburg Otten, Klaus, Birkenweg 13a, 31683 Obernkirchen Pailer, Klaus, Birkenallee 13, 29525 Uelzen Paleit, Jochen, Kressenbrunnen 1, 34393 Grebenstein Pannach, Günter, Oppelnstr. 17, 38124 Braunschweig Pape, Michael, Mathildenweg 4, 38268 Lengede Pauschert, Peter, Mittellinie 151, 26160 Bad Zwischenahn, [email protected] Peerenboom, Claudia, Königswinterer Str. 628, 53227 Bonn Pelny, Hans-J., Zieritz Nr. 2, 29597 Pelz, Gerhard, Helgoländerstr. 16, 26316 Varel Penkert, Torsten, 69, 26605 Aurich Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 69

Peters, Hans-Heinrich, Dangersen-Dorf 15, 21244 Buchholz Petersen, Bernhard, Händelstr. 22, 26789 Leer Pfau, Erwin, Pfarrstr. 13, 22149 Hamburg Pfeiffer, Frank, Am Wall 6, 30926 Seelze Plinz, Werner, Willerstwiete 19, 22415 Hamburg Portofée, Dr. Clemens, Klockries 16c, 25920 Risum-Lindholm Potel, Petra, Heppenserstr. 24, 26384 Wilhelmshaven Pott, Wolfgang, Ostenallee 6, 59063 Hamm Prahl, Thorsten, Kreuzweg 2, 30880 Laatzen Prins, Jonny, Birkenstr. 4, 26817 Rhauderfehn Prochnow, Manfred, Michaelkirchstr. 24, 10179 Berlin Prüter, Dr. Johannes, Radegast, Am Deich 14, 21354 Bleckede Pryswitt, Klaus-Peter, Lessingstr. 2, 31535 Neustadt a.Rbge. Püchel-Wieling, Frank, Am Hang 19, 33619 Bielefeld Pusch, Ingo, Wilksheide 72, 30459 Hannover Rademacher, Karsten, Nubhusen 1, 21762 Osterbruch Rahne, Ute, Letterhausstr. 15, 38116 Braunschweig Ramm, Georg, Grüner Weg 4, 21734 Rathjen, Bernd, Roggenkamp 10, 21698 Rebling, Heiko, Bahnhofstr. 69c, 49832 Rebling, Reiner, Lindenstr. 1, 49832 Freren Reepmeyer, Dr. H., Nutteler Weg 15, 26215 Wiefelstede Rehage, Heinz-Otto, Rinkeroderweg 1, 48163 Münster Rehfeldt, Dr. Gunnar, Roseggerweg 41, 38304 Wolfenbüttel Reichert, Gundolf, Bethelstr. 22, 26789 Leer Reimers, Prof. Dr. Ulrich, Kollwitzstr. 28, 38159 Vechelde Reiner, Heinrich, Gerhardstr. 23, 27576 Bremerhaven Reinke, Eckhard, Goebenstr. 43, 30161 Hannover Rettig, Klaus, Danziger Str. 11, 26725 Emden Reuther, Claus, Sudetendorfallee 1, 29386 Hankensbüttel Richter, Dr. Markus, Am Ochsenmoor 40, 49448 Hüde Richter, Paul, Hinter dem Heidkamp 37, 27711 Osterholz-Scharmbeck Rieckmann, Matthias, Bardenweg, 21435 Stelle Rieken, Frank, Kardinal-Bertram-Str. 21, 31134 Hildesheim, [email protected] Ringe, Dr. Friedhelm, Fährstr. 34, 21502 Geesthacht Ristig, Ulrich, Am Berge 8, 38729 Lutter Rochau, Rolf, An der Landwehr 88, 65830 Kriftel Rode, Martin, Vorstr. 67, 28359 Bremen Röhrs, Uwe, Im Moore 35, 30167 Hannover, [email protected] Ropers, Dr. H.J., Spikaer Kirchweg 2a, 27637 Nordholz-Spieka Rose, Klaus-R., Am Sande 1, 21255 Tostedt Rösler, Gerhard, Prinzenstr. 13, 31582 Nienburg Rösler, Jens, Kleine Riede 26, 31582 Nienburg/W. Rotzoll, Dr. Gerd, Seikengarten 13, 30880 Laatzen Ruschkowski, Eick von, Kiebitzweg 32, 30880 Laatzen Rybczynski, Andrzej, Steubenstr. 16, 38112 Braunschweig Sach, Günter, Rissener Weg 36, 25482 Etz/Appen Sächsische Vogelschutzwarte, Park 2, 02699 Neschwitz Sahnwaldt, Frithjof, Kranichweg 31, 27624 Floegeln Samtlebe, Wolfgang, Ahornring 37, 29664 Sanden, Eva von, Friedenstr. 1, 30175 Hannover Sander, Michael, Lehnstedter Str. 98, 28201 Bremen Sanders, Adolf, Erpelweg 4, 26506 Norden Sandkühler, Carola, Schierkenring 27a, 38543 Hillerse Sandkühler, Knut, Schierkenring 27A, 38543 Hillerse Schäfer, Burkhard, Strooter Kampen 11, 26446 Friedeburg Schäfer, Frank, Schloßstr. 8, 34537 Bad Wildungen Schäfer, Peter, Jägerstr. 28, 48143 Münster Schäfer, Stefan, Philosophenweg 4, 34346 Hann. Münden 70 Mitgliederverzeichnis

Schemmel, Heinz, Mecklenburger Str. 3a, 38547 Calberlah Scherber, Inge, Lindenweg 97, 30966 Hemmingen Schikore, Tasso, Lindenstr. 40, 27711 Osterholz-Scharmbeck Schilz, Marco, Millstädter Str. 16, 28539 Bremen Schindler, Siegfried, In der Essoh 10, 29361 Höfer Schipper, Dieter, Tränkeweg 14, 29229 Celle-Bostel Schlenker, Rolf, Schlossallee 1 B, 78315 Möggingen Schlorf, Dr. Detlef, Erlenstr. 8, 22529 Hamburg Schlosser, Hans-Joachim, Köhlenbusch 39, 38110 Braunschweig Schmedes, Hans, Schlehenkamp 7, 30926 Seelze Schmidt, Frank-Ulrich, Carl-Peters-Str. 42, 29614 Soltau, [email protected] Schmidt, Martin, Petrosilienstr. 10, 37133 Friedland, [email protected] Schmidt, Philipp Martin, Stresemannstr. 52, 10963 Berlin Schmidt, Uwe, Sperberweg 7, 30926 Seelze Schmitz, Michael, Hauptstr. 23, 31832 Springe/Bennigsen, [email protected] Schneider, Hans-Dieter, Bahnhofstr. 52, 26427 Esens Schneider, Uwe, Struckmannstr. 6, 31134 Hildesheim Schnötke, Josef, Garreler Weg 56a, 49661 Cloppenburg Schönhoff, Reinhard, Weberstr. 11, 21614 Buxtehude Schoppenhorst, Arno, Wulwesstr. 16, 28203 Bremen Schormair, Eckart, Otersener Dorfstr. 7, 27308 Kirchlinteln Schott, Werner, Farnbrink 43, 49191 Belm Schramm, Annemarie, Leunisweg 11, 30559 Hannover Schreiber, Dr. Matthias, Blankenburger Str. 34, 49565 Bramsche-Epe Schreiner, Prof. Johann, Hasenwinkel 17, 29640 Schneverdingen Schröder, Günter, Vossbergweg 10, 27432 Bremervörde Schröder, Karsten, Zu den Huegelgraebern 3, 27711 Osterholz-Scharmbeck Schröer, Axel, Hordorfer Str. 123, 38104 Braunschweig Schulze, Bernd, Am Kronenberger Hof, 69221 Dossenheim Schulze, Martin, Ortsstr. 13, 07381 Hütten Schumacher, Heiko, Ahornweg 1, 49170 Hagen Schürstedt, Holger, Welper Str. 31, 49377 , [email protected] Schwarz, Karl, Lange Stuecke 27, 38442 Wolfsburg Schwerdtfeger, Dr. Ortwien, Quellenweg 4, 37520 Osterode Seebass, Eckhard, Rohrberg 2, 29439 Lüchow - Kolborn Seelaff, Ulrich, Im Grenzacker 4, 31303 Burgdorf Seeler, Horst, Speckenkamp 15, 38442 Wolfsburg Seibert, Georg, Tannenbergstr. 10, 31848 Bad Münder Seibt, Dr. Friedrich-Wilhelm, Im Dorfwinkel 24, 38524 Sassenburg-Triangel Seitz, Joachim, Am Hexenberg, 28357 Bremen Sennert, Georg, Buchfinkenweg 8, 47929 Grefrath Siedenschnur, Gunnar, Moorhauser Landstr. 3, 28865 Lilienthal Siems, Monika, Schwachhauser Heerstr. 46, 28209 Bremen Siems-Wedhorn, Christoph, Sallahn 5, 29482 Küsten Sigloch, Erich, Wilhelm-Busch-Str. 11, 28816 Stuhr Sill, Rolf, Dürerring 111, 31275 Lehrte Sinia, Renze, Drosselbrink 27, 29549 Bad -Medingen Sinning, Frank, Elisabethstr. 23, 26135 Oldenburg Skiba, Prof. Dr. Reinald, Mühlenfeld 52 (Ronsdorf), 42369 Wuppertal Sonnenburg, Holger, Am Solling 100, 37671 Höxter Spalik, Siegfried, Am Hang 13, 29590 Rätzlingen Speckmann, Michael, Postfach 1535 / Kuckucksweg 6, 49477 Ibbenbüren Sperl, Dieter, Osterende 64, 21785 Belum Spilling, Dr. Ekkehard, Schützenstr. 70, 49084 Osnabrück Sprötge, Martin, Goethestr. 14, 26123 Oldenburg, [email protected] Städtke, Jörg, Rektor Dölle Str. 7, 27474 Cuxhaven Stamm, Hans-Christoph, Schlesische Str. 80, 40231 Düsseldorf Stanco, Thomas, Schellstr. 7, 44789 Bochum Stefener, Ulrich, Sven-Assersson-Str. 3, 49324 Melle Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 35 (2003) 71

Steinbach, Rainer, Luckaer Str. 7, 04603 Windischleuba Steiner, Werner, Innungswall 61, 38518 Gifhorn Steinigeweg, Werner, Hildesheimer Str. 1, 31275 Lehrte-Haemelerwald Steinke, Friedrich, An der Renne 21, 31139 Hildesheim Steppan, Werner, Schanzengrund 16a, 21149 Hamburg Sternberg, Helmut, Im Schapenkamp 11, 38104 Braunschweig Stiefel, Dagmar, Hinter den Gärten 24, 31180 Giesen, [email protected] Stier, Susanne, Chopinweg 14, 37154 Northeim Strasburger, Dr. Kurt, Ahornweg 9, 29664 Walsrode Streichert, Jürgen, Bergweg 6, 31241 Ilsede Stübing, Stefan, Junker-Hoose-Str. 6, 34613 Schwalmstadt Stuke, Jens-Hermann, Roennebyweg 4, 21682 Stade Sturhan, Dr. Dietrich, Arnethstr. 13d, 48159 Münster Südbeck, Peter, Lindholz 29, 31139 Hildesheim, [email protected] Sudendey, Frank, Ahornweg 6a, 49565 Bramsche Sudfeldt, Dr. Christoph, Am Diekamp 12, 48157 Münster Szijj, Prof. Dr. Josef, Radhoffstr. 37, 45326 Essen Täger, Eckhard, Eichenbrückerstr. 57, 21337 Lüneburg Teenck, Guido, Blümchensaal 10, 21337 Lueneburg Teerling, Jan, Galtener Str. 23, 27232 Teichmann, Dieter, Berliner Str. 23, 31515 Wunstorf Temme, Dr. Manfred, Alter Horst 18, 26548 Norderney Thamm, Reinhard, Alter Kirchweg 22, 38518 Gifhorn-Neubokel Theye, Friedrich, Orlastr. 24, 38120 Braunschweig Thieße, Frank, Ziegeleiweg 22, 31637 Thye, Konrad, Kleinburgwedeler Str. 12, 30938 Großburgwedel Tiedemann, Horst, Dierstorf Nr. 3, 31604 Tiemeyer, Volker, Markendorfer Str. 98, 49328 Melle Tolkmitt, Dirk, Heinrich-Budde-Str. 5, 04157 Leipzig Tonn, Rainer, Adelogstr. 4, 31141 Hildesheim Trusch, Dieter, Kaiserstr. 14, 31134 Hildesheim Trzeciok, Dr. Dietrich, Otto-Lauffer-Str. 37, 37077 Göttingen Tüllinghoff, Robert, Ellerstr. 110, 49088 Osnabrück Überschär, Wolfram, Notiser Weg 38, 26409 Uphues, Ludwig, Reiherweg 3, 30900 Wedemark Vauk-Hentzelt, Dr. Erika, Deutsche Wildtier Stiftung, Redderberg 8, 27389 , [email protected] Velten, Peter, Im Mohngarten 10, 38162 Cremlingen Vogelsang, Frank, Knollstr. 85, 49088 Osnabrück, [email protected] Völker, Manfred, Ahrsener Str. 7, 29664 Walsrode Volpers, Martin, Jenaer Str. 2, 49086 Osnabrück, [email protected] Vornkahl, Friederike, Mühlengasse 6, 31185 Nettlingen Voskuhl, Günter, Erste Wiek links 65, 26871 Papenburg Voß, Josef, Zum Bossel 38, 49124 Georgsmarienhuette Vries, Rolf de, Nachtigallenweg 42 a, 22926 Ahrensburg Wadewitz, Martin, Eike-v.-Repgow-Str. 14, 38820 Halberstadt, [email protected] Wagner, Rudolf, Bernhardstr. 1, 79098 Freiburg Wagner, Tobias, Mohnweg 2, 30890 Barsinghausen Walter, Bernhard, Barenbergweg 47, 33829 Borgholzhausen Walter, Dr. Gottfried, Korsorstr. 74, 26203 Wardenburg Waschkowski, Björn, Dürerring 5, 29664 Walsrode Wassmann, Dr. Ralf, Noldeweg 8, 38228 Salzgitter Weber, Hans-Jörg, Lortzingstr. 26, 32257 Bünde Weber, Thomas, Höltingstr. 13, 48480 Spelle Wehrmaker, Alfred, Im Lehenbach 10, 73650 Winterbach Weickert, Gabi, An der 4, 29579 Weigel, Christian, Alte Siedlung 7, 38170 Ampleben Weitemeier, Horst, Elbinger Str. 17, 37083 Göttingen Welle, Wolfgang, Pommernweg 1, 27336 /Aller Wellmann, Lars, Linsingenstr. 8, 29525 Uelzen 72 Mitgliederverzeichnis

Welz, Achim, Gasselstiege 441, 48159 Münster Wende, Gerhard, Schlesierweg 14, 38440 Wolfsburg, [email protected] Wendt, Dieter, Heinrich-Spoerl-Str. 7, 30880 Laatzen, [email protected] Wensel, Dieter, Löwenmaulweg 7, 26639 Wiesmoor Wessel, Dr. Martin, Große Gänseweide 24, 21423 Winsen/Luhe Westphal, Dietrich, Große Gänseweide 21, 21423 Winsen/Luhe Westphal, Dr. Ulrich, Barbarastr. 24, 47661 Issum Weydt, Ursula, Am Hohen Toere 4 A, 38118 Braunschweig Weyer, Gunther, Reiherstieg 17 A, 21337 Lüneburg Wiehe, Horst, Halberstadtstr. 84, 38124 Braunschweig Wiese-Evert, Björn, Scharsekamp 20, 24211 Schellhorn, [email protected] Wilhelm, Dr. Hans, Eichhornweg 8, 29389 Bodenteich Wille, Thomas, Willersstr. 7, 26123 Oldenburg Wilms, Ute, rue Abbaye, F-30640 Franqnevaux Wimmer, Walter, Am Spring 14, 38259 Salzgitter Winkel, Dr. Wolfgang, Bauernstr. 15, 38162 Cremlingen Winkelmann, Lutz, Grüner Weg 8, 27432 Bremervörde Winterberg, Fritz, Klein Hollen 22, 28876 Oyten-Bassen Witt, Dr. Klaus, Hortensienstr. 25, 12203 Berlin Wittenberg, Hilmar, Kotzebuestr. 17a, 31582 Nienburg Wittenberg, Dr. Jochen, Maienstr. 13, 38118 Braunschweig Wochnik, Detlef, Oberer Dorfstr. 20, 31079 /Petze Wohlfarth, Götz, Behlmer 1, 27305 Engeln Wolfart, Dr. Reinhard, Am Leinkamp 15 d, 30880 Laatzen Wübbenhorst, Jann, An der Rübekuhle 7b, 21335 Lüneburg Wucherpfennig, Detlef, Waldstr. 2A, 64342 Seeheim Wulkopf, Matthias, Schnabelstr. 58, 30459 Hannover Wüllner, Hartmut, Lindenstr. 10, 38312 Klein Flöthe Zang, Herwig, Oberer Triftweg 31a, 38640 Goslar, [email protected] Ziegler, Thomas, Schlesierstr. 9, 91555 Feuchtwangen Zimmermann, Marco, Osbüsch 49, 54296 Trier, [email protected] Zucchi, Prof. Dr. Herbert, Rosenweg 3, 49205 Hasbergen-Gaste