<<

Plenarprotokoll 19/1

Deutscher

Stenografscher Bericht

1. Sitzung

Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

Inhalt:

Alterspräsident Dr. . . . 1 A Tagesordnungspunkt 3: Wahl des Präsidenten verbunden mit Na- mensaufruf und Feststellung der Beschlussfä- Tagesordnungspunkt 1: higkeit...... 12 A Eröfnung der Sitzung durch den Alterspräsi- (CDU/CSU) ...... 12 A denten Drucksache 19/2...... 1 C Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms. . . 12 B Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms. . . 1 C Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . 12 B Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms. . . 12 B Tagesordnungspunkt 2: Beschlussfassung über die Tagesordnungspunkt 4: – Geschäftsordnung des Deutschen Bundes- Amtsübernahme durch den Präsidenten mit tages Ansprache...... 13 B – Gemeinsame Geschäftsordnung des Bun- destages und des Bundesrates für den Aus- Präsident Dr. Wolfgang Schäuble...... 13 B schuss nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) – Geschäftsordnung für den Gemeinsamen Tagesordnungspunkt 5: Ausschuss Festlegung der Zahl der Stellvertreterinnen – Geschäftsordnung für das Verfahren nach und Stellvertreter des Präsidenten Artikel 115d des Grundgesetzes Drucksache 19/3...... 16 B – Richtlinien zur Überprüfung auf eine Tä- tigkeit oder politische Verantwortung für das Ministerium für Staatssicherheit/Amt Tagesordnungspunkt 6: für Nationale Sicherheit der ehemaligen Wahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter Deutschen Demokratischen Republik des Präsidenten...... 16 C Drucksache 19/1...... 4 D Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (Erfurt) (SPD)...... 5 A (CDU/CSU)...... 17 C Dr. (AfD)...... 6 A (SPD)...... 17 C (DIE LINKE)...... 6 D (FDP)...... 17 D Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU). . . . 8 A (DIE LINKE)...... 17 D Dr. (FDP)...... 9 A (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)...... 18 A DIE GRÜNEN)...... 10 A Präsident Dr. Wolfgang Schäuble...... 18 C II Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

Tagesordnungspunkt 7: ten des Deutschen Bundestages teilgenommen haben...... 24 B Nationalhymne...... 18 D

Nächste Sitzung ...... 19 A Anlage 4 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- schen Bundestages, die an der Wahl eines Anlage 1 Stellvertreters des Präsidenten des Deutschen Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . 21 A Bundestages teilgenommen haben (2. Wahl- gang)...... 28 A

Anlage 2 Anlage 5 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- schen Bundestages, die an der Wahl des Präsi- Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- denten des Deutschen Bundestages teilgenom- schen Bundestages, die an der Wahl eines men haben...... 21 A Stellvertreters des Präsidenten des Deutschen Bundestages teilgenommen haben (3. Wahl- gang)...... 31 B Anlage 3 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- Anlage 6 schen Bundestages, die an der Wahl der Stell- vertreterinnen und Stellvertreter des Präsiden- Amtliche Mitteilungen...... 35 A Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 1

(A) (C)

1. Sitzung

Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

Beginn: 11.00 Uhr

Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: neugewählten Präsidenten des Deutschen Bundestages Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Neh- zu übernehmen. men Sie bitte Platz. Damit rufe ich nun den Tagesordnungspunkt 1 auf: Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Eröfnung der Sitzung durch den Alterspräsiden- Kolleginnen und Kollegen! Ich begrüße Sie zur konsti- ten tuierenden Sitzung des 19. Deutschen Bundestages. Es entspricht der ständigen Übung, zu Beginn der konsti- Drucksache 19/2 tuierenden Sitzung nach den Regelungen der bisherigen Ich eröfne als Alterspräsident die erste Sitzung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages zu ver- 19. Wahlperiode und begrüße zunächst den Bundespräsi- fahren. denten Herrn Dr. Frank-Walter Steinmeier. § 1 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Deutschen (Beifall) (B) Bundestages sieht vor, dass das am längsten dem Bun- (D) destag angehörende Mitglied, das hierzu bereit ist, den Wir freuen uns, Herr Bundespräsident, dass Sie unter uns Vorsitz übernimmt, bis der Deutsche Bundestag einen sind und dieser Konstituierung beiwohnen. Präsidenten gewählt hat. Des Weiteren begrüße ich herzlich die ehemalige Die Fraktion der AfD widerspricht diesem Verfahren Präsidentin des Deutschen Bundestages Frau Dr. Rita und hat auf Drucksache 19/2 beantragt, einen Versamm- ­Süssmuth lungsleiter zu wählen, der die konstituierende Sitzung (Beifall) eröfnen soll. Über diesen Antrag lasse ich sofort abstim- men. Wer dem Antrag der Fraktion der AfD zustimmt, sowie die ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bun- den bitte ich um sein Handzeichen. – Gegenstimmen? – destages Herrn Dr. (Lachen bei Abgeordneten der AfD) (Beifall) Enthaltungen? – Der Antrag ist damit mit den Stimmen und natürlich den hochgeschätzten Kollegen Dr. Norbert aller Fraktionen bei Zustimmung der AfD-Fraktion ab- Lammert, der bis heute dem Bundestag vorgesessen hat. gelehnt. (Anhaltender Beifall) Wir verfahren nunmehr entsprechend § 1 Absatz 2 Es ist mir ein besonderes Anliegen, Frau Inge Deutsch- der bisherigen Geschäftsordnung. Herr Dr. Wolfgang kron zu begrüßen, die im Jahre 2013 aus Anlass des Ho- Schäuble ist das Mitglied, das dem Deutschen Bundes- locaust-Gedenktages eine sehr bewegende Rede hier im tag am längsten angehört. Er hat jedoch auf das Amt des Deutschen Bundestag gehalten hat. Alterspräsidenten verzichtet. Damit rückt das am zweit- längsten dem Bundestag angehörende Mitglied nach. (Beifall) Ich war von 1980 bis 2013, also 33 Jahre, Mitglied des Mein Gruß gilt auch den anwesenden Botschaftern Deutschen Bundestages. Ist jemand unter Ihnen, der dem und Missionschefs sowie allen weiteren Gästen, die auf Bundestag länger angehört? – der Tribüne an dieser Sitzung teilnehmen. (Heiterkeit) (Beifall) Das scheint ofenkundig nicht der Fall zu sein. Dann trift Außerdem möchte ich dem Kollegen Reinhold es also tatsächlich zu, dass die Rolle des Alterspräsiden- Sendker zu seinem heutigen 65. Geburtstag gratulieren. ten auf mich zukommt. Es ist mir eine Ehre und Freude zugleich, den Vorsitz bis zur Amtsübernahme durch den (Beifall) 2 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) Als Nächstes habe ich gemäß § 1 Absatz 3 der Ge- scheidungsfndung im Deutschen Bundestag, auch wenn (C) schäftsordnung die vorläufgen Schriftführerinnen und das in den Medien häufg anders dargestellt wird. Schriftführer zu ernennen. (Beifall bei Abgeordneten der AfD und der Nach Absprache mit den Fraktionen benenne ich als FDP) vorläufge Schriftführerinnen und Schriftführer die Da- Der Bundestag bestimmt die politischen Zielsetzun- men und Herren Abgeordneten – ich verlese jetzt die Lis- gen und die grundsätzlichen Lösungswege. Die Regie- te –: , , , rung führt sie aus. Dr. , , Katharina Dröge, Dr. , Dr. , Christian An zwei Beispielen möchte ich deutlich machen, Haase, Mariana Harder-Kühnel, , wie weit die Entscheidungsbefugnisse des Bundesta- Mark Helfrich, , , Dieter ges reichen. Zu Beginn der 90er-Jahre verklagte die Janecek, , , , FDP-Bundestagsfraktion die eigene Regierung vor dem , Dr. , Alexander Müller, Bundesverfassungsgericht wegen der Zulässigkeit der Bettina Müller, Norbert Müller, Beate Müller-Gemmeke, Out-of-Area-Einsätze der Bundeswehr. Als damaliger Volker Münz, Dr. , , Omid Fraktionsvorsitzender habe ich die Klage vor dem Bun- Nouripour, Friedrich Ostendorf, Tabea Rößner, Manuel desverfassungsgericht vertreten, genauso wie der bis Sarrazin, , Dr. , heute unvergessene Kollege Peter Struck, der die gleich- , , , Kai zeitige Klage der damaligen Oppositionsfraktion SPD Whittaker, , Gülistan Yüksel, Hubertus vertreten hat. Zdebel, , . Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts Die Abgeordneten Jens Koeppen und Doris Barnett bedürfen seither alle Auslandseinsätze der Bundeswehr bitte ich, neben mir Platz zu nehmen. der Zustimmung des Parlamentes. Deswegen sprechen wir ja heute von einer Parlamentsarmee. Das ist der Zu- Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr verehr- sammenhang: eine Verantwortung, die in anderen Län- ten Damen und Herren! Bitte haben Sie Verständnis, dass dern unbekannt ist und häufg auf Verwunderung stößt, ich meinen Ausführungen eine sehr persönliche Erklä- sich aber bei uns nach meiner Meinung bewährt hat. rung vorausschicken möchte. (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause) Ich freue mich ganz außerordentlich, dass gerade ich als Mitglied der Fraktion der Freien Demokraten die Sit- Diese Regelung, die Staat und Soldatinnen und Soldaten zungsperiode des 19. Deutschen Bundestages eröfnen vor leichtfertigen Entscheidungen schützt, sollte bei ei- darf. Nach vier schwierigen Jahren in der außerparla- ner Einbettung der Bundeswehr in europäische Verteidi- (B) mentarischen Opposition haben wir das Vertrauen der gungsstrukturen grundsätzlich beibehalten werden. (D) Wählerinnen und Wähler zurückgewonnen. Jetzt kön- (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der nen wir der liberalen Stimme im Deutschen Bundestag LINKEN) wieder Gehör verschafen, und das war unsere zentrale Aufgabe und unser Ziel. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Auch im Rahmen der -Stabilisierung haben wir ein Höchstmaß an parlamentarischer Kontrolle erreicht Meine Damen und Herren, vorweg möchte ich allen und im September 2011 Rechtsgeschichte geschrieben. Kolleginnen und Kollegen zu ihrer Wiederwahl bzw. Damals ist es zum ersten Mal gelungen, einen fächende- Neuwahl in den Deutschen Bundestag herzlich gratulie- ckenden Parlamentsvorbehalt gegenüber den Vorrechten ren. Abgeordneter des Deutschen Bundestages zu sein, der Regierung bei der Außenvertretung des Staates zu in- ist eine große Ehre, aber eine noch viel größere Ver- stallieren. Dieser gilt bei allen die Haushaltsverantwor- pfichtung; dieser müssen wir alle in den nächsten Jahren tung des Bundestages betrefenden Entscheidungen der gerecht werden. Bundesregierung zur Euro-Stabilisierung. Der Deutsche Bundestag ist das einzige direkt vom Wir haben dieses Königsrecht des Parlaments, näm- Volk legitimierte Staatsorgan. Er steht damit im Mittel- lich das Haushaltsrecht, in Gesetze gegossen, welche die- punkt unserer staatlichen Ordnung, auf den sich alle an- ses Recht garantieren. Das Recht des Parlamentes, über deren Organe beziehen. die Einnahmen und Ausgaben des Staates zu bestimmen, Der Deutsche Bundestag ist darüber hinaus eines der darf auch in Zukunft nicht eingeschränkt werden. In die- einfussreichsten demokratischen Parlamente der Welt. ser Aufassung hat uns damals das Bundesverfassungsge- Das wird schon dadurch deutlich, dass sich der Bundes- richt bestärkt. Ich zitiere: tag seine Regierung wählt, diese beauftragt, kontrolliert Für die Einhaltung des Demokratiegebots kommt es und gegebenenfalls wieder ersetzen kann. Die Regierung vielmehr entscheidend darauf an, dass der Deutsche ist also immer auf das Vertrauen des Bundestages ange- Bundestag der Ort bleibt, an dem eigenverantwort- wiesen. lich über Einnahmen und Ausgaben entschieden Der Bundestag wählt seine Regierung, nicht die Re- wird, auch im Hinblick auf internationale und euro- gierung ihren Bundestag. Das wird in der öfentlichen päische Verbindlichkeiten. Übertragung häufg nicht eindeutig dargestellt. Die in Ende des Zitats. der Verfassung vorgesehene Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers bzw. der Bundeskanzlerin bezieht sich Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Wahlergeb- nur auf das Handeln der Regierung und nicht auf die Ent- nis vom 24. September hat die Kräfteverhältnisse im Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 3

Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) 19. Deutschen Bundestag stärker verändert, als gemein- Ich erinnere an Artikel 38 unseres Grundgesetzes. Darin (C) hin erwartet wurde, und zugleich auch die politischen heißt es in Absatz 1 Satz 2: Die Abgeordneten des Deut- Rollen neu verteilt. Diese Entscheidung der Wähler ha- schen Bundestages „sind Vertreter des ganzen Volkes, an ben wir zu akzeptieren. Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“. Es bleibt dabei: Es gibt kein im- (Beifall bei der AfD sowie bei Abgeordneten peratives Mandat. der FDP) Das Parlament muss ein Spiegelbild der Meinungsviel- Liebe Kolleginnen und Kollegen, heute wird unsere falt in der Bevölkerung sein. Ich warne davor, Sonder- Demokratie erneut herausgefordert. Die gefühlte Distanz regelungen zu schafen, auszugrenzen oder gar zu stig- zwischen Bürgern und Politik steigt. Entscheidungen, die matisieren. in parlamentarischen und rechtsstaatlichen Verfahren ge- trofen werden, stoßen mitunter auf Unverständnis oder (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der AfD gar auf Protest. und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Die Bürger erwarten politische Führung und Reform- fähigkeit; aber sie wollen auch demokratische Verstän- Wir alle haben das gleiche Mandat, gleiche Rechte, aber digung, Moderation und Ausgleich. Immer mehr Bürger auch gleiche Pfichten. organisieren ihre Interessen und Initiativen außerhalb der (Beifall im ganzen Hause) klassischen parteipolitischen Strukturen. Zugleich ziehen sich leider zu viele Menschen ganz aus der politischen Es ist klug, sich im politischen Wettbewerb auf inhaltli- Öfentlichkeit zurück. che Auseinandersetzungen zu konzentrieren. Dabei gilt: Jeder, der hier das Wort ergreift, übernimmt persönlich In den sozialen Medien werden Rassismus, Antise- die Verantwortung für das Gesagte. Durch die Wahl sind mitismus, Sexismus, Misstrauen, Ressentiments und wir jetzt die Repräsentanten des Volkes, und der Wille populistische Hetze kultiviert. Wir dürfen unsere Mit- des Volkes, von dem alle Staatsgewalt ausgeht, ist Maß- bürgerinnen und Mitbürger nicht diesen Stimmen und stab unseres Handelns. Stimmungen überlassen. Selbstverständlich fühlen wir uns alle auch verant- (Beifall im ganzen Hause) wortlich gegenüber unseren Parteien, die uns als Kan- didaten nominiert haben. Das Grundgesetz bestimmt, Es ist vielmehr unsere Pficht, das Vertrauen in die wehr- dass die Parteien bei der politischen Willensbildung hafte, engagierte und lernende Demokratie zu stärken – mitwirken. Ohne Parteien ist dies auch gar nicht zu or- durch unser Reden und durch unser Handeln. ganisieren. Wer Demokratie bejaht, muss auch demokra- (B) (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der (D) tische Parteien bejahen. Es ist zu bedauern, wie wenig AfD und der FDP) die Mitgliedschaft in einer Partei oder die Unterstützung demokratischer Parteien in der Öfentlichkeit gewürdigt Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir können stolz werden. Wir dürfen die ehrenamtliche und unentgeltliche sein auf unsere lebendige Demokratie. In ihr geht es nicht Arbeit Zehntausender Politiker gerade auf kommuna- nur darum, dass am Ende Mehrheiten entscheiden, son- ler und regionaler Ebene nicht vergessen, ohne die die dern auch darum, dass Minderheiten genauso ihre Rechte demokratische Willensbildung überhaupt nicht möglich wahrnehmen können und dass die Menschen erkennen, wäre. dass im Deutschen Bundestag alle Überzeugungen zur (Beifall im ganzen Hause) Sprache gebracht werden können, und zwar von allen Bürgern, egal woher sie auch kommen, woran sie glau- Deshalb danke ich heute besonders allen, die bei der ben, welchen Geschlechts sie auch sind oder welchen Bundestagswahl, bei Landtags- oder Kommunalwahlen Bildungsgrad sie besitzen. kandidiert, aber kein Mandat erhalten haben. Sie haben mit ihrem Engagement einen besonderen Beitrag für die (Beifall bei der AfD und der FDP sowie bei lebendige Demokratie geleistet. Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der LINKEN und der Abg. (Beifall im ganzen Hause) [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]) Parteien stellen das politische Personal, die Kandida- Dabei ist es die vornehmste Aufgabe des Parlaments, die ten für politische Ämter, und nehmen zusätzlich Einfuss Freiheits- und Grundrechte aller Bürger zu wahren und auf die Rekrutierung und Besetzung von leitenden Posi- zu sichern, damit die Bürger im Rahmen dieser Gesetze tionen in Verwaltung und Gerichten. Das ist viel Macht, ihr Leben möglichst frei gestalten können und ihre Pri- die große Verantwortung mit sich bringt und ein hohes vatsphäre geschützt wird. Maß an Selbstkontrolle und Selbstdisziplin einfordert. Wichtig ist dabei – das sollten wir nie vergessen –: Die (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause) Verantwortung gegenüber dem jeweiligen Parteivotum muss zurückstehen hinter der Verantwortung gegenüber Unsere gemeinsame Aufgabe muss es sein, dafür zu den Wählern und der Gesellschaft. sorgen, die gesellschaftlichen Debatten unserer Zeit wie- der dahin zurückzuholen, wo sie hingehören, nämlich (Beifall bei der AfD und der FDP sowie bei hierhin, in den Deutschen Bundestag. Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause) 4 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) Genau hier ist der Platz der Auseinandersetzung der wieder in Kraft setzen, notfalls mit verfassungsändernder (C) verschiedenen politischen Ausrichtungen und Überzeu- Mehrheit. gungen. Hier im Deutschen Bundestag sind die Parteien in dem Maße vertreten, wie sie in freier Wahl bestimmt (Beifall bei Abgeordneten der AfD und der worden sind. Deshalb kommen hier die unterschiedli- FDP) chen politischen Strömungen zur Geltung, und zwar in Für die neue Legislaturperiode wünsche ich uns al- dem Verhältnis, wie sie von den Wählern Unterstützung len das notwendige Verantwortungsgefühl für faire und erhalten haben. Das Zerrbild von der Politik, wie es bei- sachgerechte Auseinandersetzungen mit Klarheit und spielsweise in den sozialen Medien oder in manchen Augenmaß. Lassen Sie uns den Bürgerinnen und Bürgern Fernseh-Talkshows dargeboten wird, gibt diese faire Re- beweisen, dass unsere Demokratie hohe Integrationskraft präsentation nicht wieder. besitzt, dass wir nicht sprachlos gegenüber Hetze und Pa- (Beifall bei Abgeordneten der AfD und der rolen sind, dass wir Provokationen Argumente entgegen- FDP) setzen und dass wir ernsthaft Lösungen für die Probleme der Zukunft fnden. Bei letzteren werden häufg Vertreter aufälliger Positi- onen eingeladen, weil dies eine höhere Einschaltquote (Beifall bei der CDU/CSU, der AfD und der verspricht. FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE Was bedeutet das für uns? Wir müssen den Menschen GRÜNEN) auf Augenhöhe begegnen und ihnen Orientierung geben. Wir brauchen eine lebendige, lebensnahe Debattenkultur. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. Wir müssen dabei eine Sprache sprechen, die verstanden wird. Wir müssen die unterschiedlichen Positionen klar Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. und deutlich herausarbeiten, damit sich die Wähler bei (Beifall im ganzen Hause) ihrer Wahlentscheidung daran orientieren können. Es muss für uns der lateinische Grundsatz gelten: „Suavi- Jetzt rufe ich den Tagesordnungspunkt 2 auf: ter in modo, fortiter in re“. – Also: Maßvoll im Ton, be- Beschlussfassung über die stimmt in der Sache. – Geschäftsordnung des Deutschen Bundesta- Wie auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ges bei seiner Rede zur deutschen Einheit sagte: Kontro- versen, ja; aber aus Diferenzen darf keine Unversöhn- – Gemeinsame Geschäftsordnung des Bundes- lichkeit entstehen. – Ich kann ihm nur zustimmen. Wir tages und des Bundesrates für den Ausschuss (B) (D) brauchen weniger ideologische Grabenkämpfe und mehr nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermitt- problemorientierte Lösungen. lungsausschuss) (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der – Geschäftsordnung für den Gemeinsamen Aus- SPD, der AfD und der FDP) schuss Liebe Kolleginnen und Kollegen, zum Schluss möch- – Geschäftsordnung für das Verfahren nach Ar- te ich noch auf die aktuelle Größe des Bundestages zu tikel 115d des Grundgesetzes sprechen kommen. Sie verspüren alle selbst, dass der Bundestag mit 709 Mitgliedern eine unerwartet hohe – Richtlinien zur Überprüfung auf eine Tätigkeit Anzahl an Abgeordneten erreicht hat. Die Größe dieses oder politische Verantwortung für das Minis- aufgeblähten Parlaments trägt eher dazu bei, dass die terium für Staatssicherheit/Amt für Nationale Arbeitsfähigkeit des Bundestages genauso wie sein An- Sicherheit der ehemaligen Deutschen Demo- sehen bei den Bürgern leidet – auch wegen der dadurch kratischen Republik gestiegenen Kosten. Drucksache 19/1 (Beifall bei Abgeordneten der AfD) Es liegt ein Antrag der Fraktion der CDU/CSU zur Wie der bisherige Bundestagspräsident Weitergeltung der Geschäftsordnung des Deutschen rege auch ich an, dass sich der Bundestag rasch mit einer Bundestages sowie weiterer Geschäftsordnungen und Reform des Wahlrechts befasst. Richtlinien vor. Weiterhin liegen ein Änderungsantrag (Beifall bei der CDU/CSU, der AfD und der der Fraktion der SPD, zwei Änderungsanträge der Frak- FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN tion der AfD sowie zwei Änderungsanträge der Fraktion und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Die Linke vor. Im Interesse der Funktionsfähigkeit des Parlaments darf Mir ist mitgeteilt worden, dass das Wort gewünscht es dabei keine taktischen Machtspiele geben. wird. Die Fraktionen haben sich auf eine fünfminütige Runde verständigt. Sind Sie damit einverstanden? – Das (Beifall bei der AfD sowie bei Abgeordneten ist der Fall. der CDU/CSU und der FDP) Das Wort hat als erster Redner der Kollege Carsten Meiner Meinung nach war das alte Wahlrecht im Wesent- Schneider von der SPD-Fraktion. lichen von allen politischen Kräften akzeptiert. Wenn es keine schnelle Einigung gibt, sollte der Bundestag dieses (Beifall bei der SPD) Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 5

(A) Carsten Schneider (Erfurt) (SPD): diese Regeln reformbedürftig sind, ist nicht neu. Daran (C) Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolle- haben wir bereits in der vergangenen Legislaturperiode ginnen und Kollegen! Mit der heutigen Konstituierung gearbeitet und waren uns auch in vielen Punkten einig. nimmt der Deutsche Bundestag zum 19. Mal seine Arbeit (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE auf. Er ist die wichtigste Institution im Parlamentarismus GRÜNEN]: Was?) in Deutschland, und er ist zugleich die Herzkammer un- serer Demokratie; denn nur wir Abgeordneten sind vom Gleichwohl hat Ihre Fraktion, Frau Bundeskanzlerin, die Volk gewählt und damit unmittelbar legitimiert. Union – wenn man denn noch von einer Union sprechen kann –, In diesem Haus debattieren wir über die besten po- litischen Lösungen, streiten um die besten Argumente (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU) und ringen um Mehrheiten. Alle vier Jahre tun wir das in Wahlkämpfen, dazwischen aber hier. Debatten im am Ende eine Einigung blockiert. Bundestag sind daher das Thermometer für die Leben- Doch wir wollen heute nach vorne schauen. Deshalb digkeit unserer Demokratie. Nur dann, wenn sich die beantragen wir, dass die Frau Bundeskanzlerin, so sie Bürgerinnen und Bürger in unseren Debatten wiederfn- denn im Bundestag gewählt wird, sich viermal im Jahr den, identifzieren sie sich auch mit unserem Parlament. einer direkten Befragung im Parlament stellt. Viermal im Wenn aber am Küchentisch zu Hause oder am Stamm- Jahr ist nicht zu viel. tisch heftige politische Diskussionen stattfnden, die sich im Bundestag so nicht wiederfnden, dann verlieren wir (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten als Abgeordnete unseren Rückhalt in der Bevölkerung. der AfD und der LINKEN) Selbstkritisch füge ich hinzu: Das war durchaus in den Und – eigentlich eine Selbstverständlichkeit –: Wir wol- letzten Jahren der Fall und muss sich dringend ändern. len selbst festlegen, wozu wir die Regierung in der Re- (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten gierungsbefragung befragen. Meine Damen und Herren, der LINKEN und der Abg. Britta Haßelmann dagegen kann doch niemand sein. [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]) (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Der Bundestag muss wieder zur zentralen Bühne der der AfD und der LINKEN) politischen Auseinandersetzung werden – und nicht Talk- shows im Fernsehen oder Einzelinterviews von Journa- Ohne die Blockade der Union in der letzten Legislatur listen, Frau Bundeskanzlerin. hätten wir diese Meilensteine schon längst beschlossen. Ich gebe zu: Wir waren an einen Koalitionsvertrag ge- (B) (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten bunden. Deswegen, weil die Union das verhindert hat, (D) der FDP und der LINKEN) haben wir das nicht beschließen können. Ihr Politikstil, Frau Merkel, ist ein Grund dafür, dass wir (Zurufe von Abgeordneten der CDU/CSU: heute eine rechtspopulistische Partei hier im Bundestag Oh!) haben. – Selbstkritik gehört dazu. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Lachen bei Abgeordneten der (Volker Kauder [CDU/CSU]: Warum habt ihr AfD) das bei Gerhard Schröder nicht gemacht?) Sie haben in diesem Wahlkampf jeden politischen Streit Wir haben jetzt allerdings keinen Koalitionsvertrag. Oder um die besseren Ideen und Konzepte, jede Debatte um haben wir den schon, meine Damen und Herren? die besten Argumente verweigert. Wir geben uns heute hier eine Geschäftsordnung, in (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU) freier Entscheidung, und Sie haben die Möglichkeit, heu- te frei darüber zu entscheiden. Springen Sie auch! Diese Vernebelungsstrategie mag in den vergangenen beiden Wahlkämpfen funktioniert haben. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten (Zuruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]) der LINKEN) Diesmal führte sie aber dazu, dass die politischen Ränder Machen wir heute einen Neustart, und geben wir uns Re- stärker wurden denn je. geln, die das Parlament stärken! (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Der Bundestag hat mehr Kompetenzen als die meisten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) anderen Parlamente in Europa. Deswegen schauen auch viele in Europa auf uns. Bei unseren Kompetenzen sind Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen, muss der wir Vorbild. Bei der Art und Weise, wie wir hier debattie- Bundestag wieder lebendiger werden. Er braucht keine ren, müssen wir noch besser werden. Regierung, um zu arbeiten – im Gegenteil: wir halten uns eine Regierung –, aber er braucht Regeln, die wir uns (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten hier mit der gleich zu beschließenden Geschäftsordnung der AfD) selbst geben werden. Diese Regeln müssen dem An- Vielen Dank. spruch des Parlaments, die Herzkammer der Demokratie zu sein, gerecht werden und diesen auch abbilden. Dass (Beifall bei der SPD) 6 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: Wollen Sie sich auf solch schiefe Bahn begeben? Kom- (C) Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Bernd Baumann men Sie zurück auf die Linie der großen deutschen De- von der AfD-Fraktion. mokraten! Dazu fordere ich Sie hier auf. (Beifall bei der AfD) (Beifall bei der AfD) Denn stets eröfnete der Parlamentarier, der aufgrund Dr. Bernd Baumann (AfD): von Lebenserfahrung und Altersweisheit Versammlun- Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Immer gen besonders umsichtig eröfnen konnte. Das waren die deutlicher zeigte sich im Verlauf dieses Jahres, dass die Idee und die Tradition über 150 Jahre. Denn zur bloßen AfD in den Bundestag einziehen würde und dass sie auch Eröfnung ist ja kein geballtes Geschäftsordnungswissen den Alterspräsidenten stellen würde, weil sie neben vie- vonnöten. Es wird sofort ein Versammlungspräsident ge- len jungen Abgeordneten eben auch den ältesten Abge- wählt, der versiert in der Sache ist. Auch deshalb ist Ihr ordneten mit an Bord hatte. Argument, der Dienstälteste müsse aus fachlichen Grün- den eröfnen, schlichtweg unsinnig, meine Damen und (Zurufe von der SPD) Herren. Als dies deutlich wurde, änderten Sie hier im alten Bun- (Beifall bei der AfD) destag ganz schnell die Geschäftsordnung – knapp vor der Wahl, zwei Wochen vor Ende Sitzungsperiode. Mei- Selbst die Presse, die uns ja nicht durchgängig ge- ne Damen und Herren, das war ein so durchsichtiges Ma- wogen ist, warnte, dass dieses Manöver gegen die AfD növer; das lassen wir Ihnen hier nicht durchgehen! durchsichtig sei, und sprach von Lex AfD. Der „Tages- spiegel“ sprach von „Trickserei“. „Focus“ resümierte: (Beifall bei der AfD) Die Entscheidung wirft kein gutes Licht auf die par- Eine List, mit der Sie die AfD ausgrenzen wollten! Das lamentarische Kultur in Deutschland. kann so nicht weitergehen! Recht hat er, meine Damen und Herren! (Zuruf von der FDP: Mir kommen die Trä- nen!) (Beifall bei der AfD) Die AfD hatte gerade den 13. Wahlsieg in Folge er- Wie groß, frage ich Sie, muss die Angst vor der AfD zielt – eine Triumphserie bei Landtagswahlen, die so zu- und ihren Wählern sein, wenn Sie zu solchen Mitteln vor keine Partei nach ihrer Gründung erzielt hatte. greifen? (Beifall bei der AfD – Zuruf von der FDP: ( [FDP]: Rabulisten!) (B) (D) Zur Sache!) Deswegen fordere ich Sie auf: Kehren Sie um! Vertrau- Der alte Bundestag aber änderte die Geschäftsordnung en Sie wie wir den bewährten Traditionen des deutschen plötzlich so, dass nicht mehr der älteste Abgeordnete, Parlamentarismus! Stimmen Sie unserem Antrag zu! sondern der mit der längsten Dienstzeit die erste Sitzung (Beifall bei der AfD) als Alterspräsident eröfnen sollte. Und das würde dann nicht mehr ein AfD-Abgeordneter sein. Sie begründeten Meine Damen und Herren, nehmen Sie zur Kenntnis: dies damit, dass nur der dienstälteste Abgeordnete eine Der alte Bundestag, in dem Sie alles untereinander regeln korrekte Sitzungsleitung sicherstellen könne. Das war und die Konkurrenz wegdrücken konnten wie hier bei das Argument. Aber, meine Damen und Herren, seit 1848 der Frage des Alterspräsidenten, wurde abgewählt. Das ist in Deutschland Tradition, dass die konstituierende Sit- Volk hat entschieden. Nun beginnt eine neue Epoche. zung natürlich vom ältesten Mitglied der Versammlung (Beifall bei der AfD) eröfnet wird. Von dieser Stunde an werden hier Themen neu verhan- (Beifall bei der AfD – Dr. Marco Buschmann delt, nicht nur Ihre Manöver und Tricks bei der Ge- [FDP]: Traditionen wollten Sie doch direkt schäftsordnung, sondern künftig auch Euro, gigantische brechen!) Schuldenübernahmen, riesige Einwanderungszahlen, of- Das war eine Tradition von der Frankfurter Paulskir- fene Grenzen und immer brutalere Kriminalität auf unse- che bis Gustav Stresemann, von Adenauer über Brandt ren Straßen, meine Damen und Herren. bis Kohl, ja bis zu der ersten Regierung Merkel. Alle (Beifall bei der AfD) Reichstage, alle Bundestage konnten dem Argument „Dienstalter“ nichts abgewinnen. Das ist ja auch klar. In 150 Jahren Parlamentsgeschichte blieb die Regel des Al- Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: terspräsidenten unangetastet. Das Wort hat jetzt der Kollege Jan Korte von der Frak- tion Die Linke. ( [FDP]: Stimmt gar nicht!) (Beifall bei der LINKEN) Unangetastet? Es gab eine Ausnahme: 1933 hat Hermann Göring die Regel gebrochen, weil er politische Gegner Jan Korte (DIE LINKE): ausgrenzen wollte, damals Clara Zetkin. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! (Beifall bei der AfD – [SPD]: Sehr geehrte Damen und Herren! Bei aller Kritik an der Da kennt ihr euch ja aus!) parlamentarischen Demokratie, der Geschäftsordnung Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 7

Jan Korte (A) und vielem anderen mehr will ich zumindest an eines er- ist – sofort, also heute, die vier im Grundgesetz zwin- (C) innern: Wir sitzen hier aufgrund von freien Wahlen. Das gend vorgeschriebenen Ausschüsse des Bundestages haben Millionen andere nicht. einsetzen. Das sind der Auswärtige Ausschuss, der Eu- ropaausschuss, der Verteidigungsausschuss und der Pe- (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem titionsausschuss. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab- geordneten der CDU/CSU, der AfD und der Warum? Erstens. Wir alle hier – deswegen sitzen wir FDP) zusammen – sind gewählt. Das hat nichts mit Koalitions- Und wir sind dem Grundgesetz verpfichtet, das nicht verhandlungen zu tun. Der Bundestag ist gewählt! Wir einfach irgendein Gesetz ist, sondern das die humane sollten mit der Arbeit beginnen, liebe Kolleginnen und und demokratische Antwort auf die Verheerung und die Kollegen. Leichenberge des NS-Faschismus gewesen ist. Das gilt (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- es jeden Tag zu verteidigen. neten der AfD) (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- Zweitens. Wählerinnen und Wähler haben logischer- neten der SPD, der FDP und des BÜNDNIS- weise gerade in diesen Zeiten einen Anspruch darauf, SES 90/DIE GRÜNEN) dass das Parlament arbeitet, dass wir miteinander streiten Aber es gibt natürlich auch berechtigte Kritik an unse- und ringen. Wir müssen in den nächsten Monaten Aus- rem Verfahren hier, am Parlamentarismus. Dieser müssen landseinsätze der Bundeswehr verlängern, besser: ableh- wir uns stellen, und wir müssen das bessern. Deswegen nen. Aber dafür muss man beraten und Expertise einho- haben wir als Linke zwei Änderungsanträge eingebracht, len. Das ist doch eigentlich völlig logisch. die ich kurz vorstellen will. Ob Jamaika nun kommt oder nicht, werden wir alles Wir wollen das Ganze lebendiger machen. Wir brau- sehen. Aber die Verhandlungen können doch nicht allen chen natürlich wirklich eine bessere Kontrolle des Regie- Ernstes dazu führen, dass wir monatelang den Bundes- rungshandelns, und wir müssen die Abgeordnetenrechte tag in Geiselhaft nehmen, bis Sie Ihre Befndlichkeiten in und den Bundestag als solchen stärken. Jeder, der einmal Ihrer Koalition gelöst haben; das geht nicht. Lassen Sie die Regierungsbefragung und die Fragestunde gesehen uns als Bundestag arbeiten und streiten! hat – oder besser gesagt: ertragen musste –, entweder live hier oder bei Phoenix, weiß, dass wir diese grundlegend (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- reformieren müssen. Dazu hat der geschätzte Präsident neten der AfD) Lammert viel Richtiges gesagt. (B) Der letzte Punkt, den ich ansprechen möchte, ist: Das (D) (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abge- hat auch etwas mit dem Selbstbild des Bundestages zu ordneten der SPD, der AfD, der FDP und des tun. Sind wir als Abgeordnete so selbstbewusst, zu sagen: BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) „Die innere Organisation des Bundestages hängt nicht an Koalitionsverhandlungen, egal wie sie aussehen“? Ich Dazu gehört zwingend, dass die Fraktionen, besonders fnde, dieses Selbstbewusstsein sollten wir haben, liebe natürlich die Oppositionsfraktionen, hier Themen vor- Kolleginnen und Kollegen. schlagen können, die zum Beispiel – so sie denn gewählt ist – der Bundeskanzlerin und der Bundesregierung sehr (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- unangenehm sind. Das ist ganz zentral. neten der SPD und der AfD) Ich will eines sagen: Was wirklich nicht geht, ist, dass Deswegen zielen unsere Anträge auf die Stärkung des es eine Befragung der Bundeskanzlerin lediglich in der Bundestages, auf mehr Diskurs in diesem Bundestag und Bundespressekonferenz gibt. Das geht nicht, liebe Kolle- heute vor allem als ein Zeichen an diejenigen, die sich ginnen und Kollegen. abgewandt haben, aber für die wir auch hier sitzen und (Beifall bei der LINKEN, der SPD, der AfD die wir zurückgewinnen müssen, für demokratische Lö- und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie sungen, für Streit, für die Menschenwürde und für das bei Abgeordneten der FDP) Kenntlichmachen, wo in diesem Haus die fundamenta- len Unterschiede liegen. Dafür ist erforderlich, dass wir Ich glaube, wir sollten das auch noch aus einem an- als Bundestag beginnen, zu arbeiten. Das müsste doch deren Grunde tun: Erstens wollen wir hier besser wer- eigentlich auf der Hand liegen. Deshalb bitte ich um Zu- den: besser arbeiten, bessern streiten, wofür man übri- stimmung für unsere Änderungsanträge. gens Sachargumente und viele Stunden Zeit braucht. Ich glaube ferner, dass es auch politisch sinnvoll ist, heute (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- ein Zeichen an diejenigen zu senden, die sich abgewandt neten der SPD und der AfD) haben, die gar keine Teilhabe an dieser Demokratie mehr haben, die nicht mehr wählen gehen, die damit nichts Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: mehr zu tun haben wollen. Dafür ist es, fnde ich, das Mindeste, zu versuchen, es besser zu machen. Das Wort hat jetzt Herr Kollege Michael Grosse- Brömer von der CDU/CSU-Fraktion. In diesem Zusammenhang komme ich zum zweiten Antrag, den meine Fraktion, Die Linke, einbringt. Wir (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- möchten – so wie es im Grundgesetz vorgeschrieben ordneten der FDP) 8 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU): Zweitens: zu den Anträgen von SPD und Linken zu (C) Herr Präsident! Sehr verehrte Gäste! Meine lieben Änderungen bei der Regierungsbefragung. Sie wollen Kolleginnen und Kollegen! Lieber Kollege Schneider, eine lebendige und informative Regierungsbefragung. ich verstehe, dass man mit 20 Prozent als Bundestags- Gar keine Frage, das wollen wir auch. Das Fragerecht wahlergebnis nach einem Schuldigen sucht. Ich empfeh- muss aber Instrument der parlamentarischen Kontrolle le, nicht immer nur ins Kanzleramt zu gucken. bleiben und sollte nicht Kampfnstrument der Opposition werden. Ich glaube, es liegt in unserem gemeinsamen In- (Ulli Nissen [SPD]: Wie viel haben Sie denn teresse, verloren?) (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Wer Suchen Sie im Willy-Brandt-Haus! Dort ist der Erfolg kontrolliert denn die?) größer, dass Sie einen Schuldigen fnden. Das geht dann vor allen Dingen auch schneller. dass wir sachlich argumentieren und nicht versuchen, nur persönlich zu attackieren. Deswegen habe ich da Beden- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) ken. Aber um auch das klar zu sagen: Wir sind bereit, da- rüber zu reden – in der gebotenen Sachlichkeit und nicht Davon abgesehen stehen wir heute am Beginn einer im Hauruckverfahren. Ich kann verstehen, Herr Kollege Legislaturperiode. Wir haben bald – sofort nach der Schneider, dass die SPD möglichst schnell in die Oppo- Konstituierung – Arbeitsfähigkeit hergestellt. Wir haben sition will. 289 Kolleginnen und Kollegen als neu gewählte Abge- ordnete unter uns, die in der letzten Legislaturperiode (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Wir sind diesem Bundestag nicht angehört haben. Zwei Fraktio- es schon!) nen sind neu ins Parlament gezogen. Diese neuen Ab- Wir werden Sie dabei unterstützen, aber dieses Antrags geordneten werden jetzt mit teils umfangreichen Ände- bedarf es dazu nicht. rungsanträgen zur Geschäftsordnung begrüßt. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- (Zurufe von der SPD und der LINKEN: Oh!) ordneten der FDP) Ich halte das weder für besonders stilvoll noch für Drittens: zum Antrag der Linken auf unmittelbare Ein- sachlich gerechtfertigt und fair. setzung der vier im Grundgesetz genannten Ausschüsse. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Ich möchte betonen: Dieser Bundestag, der 19. Deutsche Bundestag, ist ab heute jederzeit in der Lage, zu arbei- Die neuen Kolleginnen und Kollegen hatten weder die ten und Entscheidungen zu trefen, er ist arbeitsfähig und Gelegenheit, sich mit Ihren Anträgen auseinanderzuset- (B) entscheidungsfähig, um das einmal klar zu sagen. Sie ha- (D) zen, ben hier suggeriert, wir müssten diese Ausschüsse einset- (Widerspruch bei der SPD) zen. Das müssen wir nicht. noch hatten sie Gelegenheit, jemals live eine Regierungs- (Jan Korte [DIE LINKE]: Müssen wir aber!) befragung oder das, was Sie ändern wollen, überhaupt Es gibt keine Fristen im Grundgesetz oder sonst wo, die zur Kenntnis zu nehmen oder zu erfahren. uns vorgeben, diese Ausschüsse heute einzusetzen. Wir haben eine parlamentarische Gepfogenheit, Ausschüsse (Martin Schulz [SPD]: Wir helfen gerne!) spiegelbildlich zu den vorhandenen Ministerien einzuset- Deswegen sagen wir: Ungeachtet der Möglichkeit, et- zen. was zu ändern, wollen wir nicht, dass heute über die An- (Dr. [DIE LINKE]: Was ist denn träge abgestimmt wird. Wir wollen sie überweisen, damit mit dem Petitionsrecht?) sie in Ruhe und mit der gebotenen Sachlichkeit beraten werden können. Wenn die aber noch nicht da sind, wird es schwierig mit dieser parlamentarischen Gepfogenheit. Deswegen bin (Martin Schulz [SPD]: Ach!) ich dafür: Wir machen es so, wie es sich bewährt hat. Insofern soll sich zunächst der Ältestenrat damit beschäf- (Widerspruch bei der LINKEN – Matthias W. tigen. Birkwald [DIE LINKE]: Es gibt kein Ministe- (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- rium für die Opposition, Herr Kollege!) ordneten der FDP) Ich denke, der parlamentarischen Praxis ist hier erneut Weil wir am Anfang der Beratungen stehen, möchte Vorrang einzuräumen. Einzelne Fachausschüsse vorzu- ich nur ein paar Anmerkungen machen. ziehen, dieses Schrittes bedarf es nicht. Erstens: zum Änderungsantrag der AfD bezüglich des Abschließend zum Antrag der AfD zu Minderhei- Alterspräsidenten. Hermann Otto Solms hat heute bewie- tenrechten. Aufgrund einer starken Großen Koalition sen, dass es sinnvoll ist, nicht nur auf Lebensalter zu set- bestand in der 18. Wahlperiode Anlass, darüber nachzu- zen, sondern auch auf politische Erfahrung. Deswegen denken, ob Minderheitenrechte in ausreichendem Maße sehe ich da keinen Änderungsbedarf. gewährleistet werden können, zugegeben bei einer da- mals recht kleinen Opposition. Die Minderheitenrechte (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und waren Reaktion auf Mehrheitsverhältnisse, und es gibt der FDP) deshalb auch keinen Grund, sie zu verlängern. Die ­GroKo Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 9

Michael Grosse-Brömer (A) ist nicht mehr vorhanden. Interessant ist ja auch, dass die nen die Praxis des Parlamentarismus in Deutschland (C) AfD das Quorum auf 65 Abgeordnete senken will. Mög- ganz genau. Wir wissen heute nicht, welche Ausschüs- licherweise ist das die vorbeugende Reaktion auf weitere se es insgesamt geben wird, wie groß sie sein werden, Austritte aus Ihrer Fraktion. Das weiß ich nicht. welche Kollegen wohin gehen müssen. Dass das in den Fraktionen natürlich besprochen werden muss, ist Ihnen (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP bekannt. und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Petra Pau [DIE LINKE]: Gucken Sie mal in Mal sehen, ob bei 65 Schluss ist. Sie haben ja noch aus- das Grundgesetz!) reichend Zeit. Es geht Ihnen um nichts anderes, als hier wieder ein Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Stück Aufmerksamkeit für sich in Anspruch zu nehmen. Kollegen, die Anträge, die wir hier vorgestellt bekom- Darin unterscheiden Sie sich mit Ihrem Anliegen kein men haben, gehören nicht in die konstituierende Sitzung. bisschen von der AfD. Wir haben viel Wichtigeres zu tun. Sie gehören in Ruhe beraten, damit man sich auch fachlich damit auseinan- (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten dersetzen kann. Dafür sorgen wir als CDU/CSU-Bundes- der CDU/CSU – Matthias W. Birkwald [DIE tagsfraktion. LINKE]: Unverschämtheit!) Vielen Dank. Wissen Sie, dass die extreme Rechte und die extreme Linke (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- ordneten der FDP) (Lachen bei der AfD) versuchen, diese Bühne zu missbrauchen, war gewisser- Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: maßen sogar erwartbar. Aber dass die altehrwürdige SPD Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Marco Buschmann (Widerspruch bei der SPD) von der FDP-Fraktion. in diesen Chor einstimmt, kann einen wirklich nur ver- (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten wundern. der CDU/CSU) Auch bei uns gibt es zahlreiche Ideen dazu, wie man diese Geschäftsordnung verbessern kann. Wir sind sehr (FDP): Dr. Marco Buschmann für mehr Transparenz, wir haben auch Ideen, die darüber Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle- hinausgehen. Aber dass man versucht, in der konstituie- (B) gen! Die konstituierende Sitzung des Deutschen Bundes- renden Sitzung in ein komplexes Regelwerk einzustei- (D) tages ist eines der schönsten Hochämter der deutschen gen, ohne vernünftige Beratung, ohne Austausch, ohne Demokratie. Es gibt kaum einen größeren, einen bedeu- Arbeit am Detail leisten zu können, zeigt doch in Wahr- tenderen Anlass als diesen, wo wir uns gemeinsam hin- heit, dass es Ihnen gar nicht um die Sache geht. Es geht ter dem Prinzip der repräsentativen Demokratie versam- Ihnen in Wahrheit doch um etwas ganz anderes. meln. So groß, wie dieser Anlass ist, so klein muss man denken, wenn man diese Sitzung als Bühne für die Sucht (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten nach Aufmerksamkeit und Öfentlichkeit missbrauchen der CDU/CSU) möchte. Wir wissen auch, worum es Ihnen dabei geht. Es geht (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten Ihnen um nichts anderes – Sie haben zum Teil wort- der CDU/CSU) gleiche Initiativen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen übernommen –, als die Grünenkollegen in eine peinliche Genau das tun aber alle Antragsteller. Alle wollen sie ihre Situation zu bringen. Sie wollen erzwingen, dass die ihre eingeübten Rollen spielen. eigenen Anträge ablehnen. Das ist ofen gestanden für Die AfD geriert sich – ganz bewährt – als Opfer einer die konstituierende Sitzung des Deutschen Bundestages fnsteren Verschwörung. Das kennen wir zur Genüge, das eine ganz kleine parteipolitische Münze. Das hat dieses haben wir oft genug erlebt. Ich wollte dazu eigentlich gar Hohe Haus nicht verdient, meine Damen und Herren. nichts mehr sagen. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) (Lachen bei der AfD) Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich kann Ihnen zum Aber, lieber Herr Kollege Dr. Baumann, indem Sie sich heutigen Tage nicht sagen, ob die Fraktion der Freien De- hier ernsthaft mit den Opfern Hermann Görings vergli- mokraten eine Regierung tragen wird oder den Gang in chen haben, haben Sie sich an Geschmacklosigkeit wie- die Opposition antreten wird. der selbst übertrofen. (Lachen bei der AfD) (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU, der SPD, Aber ich kann Ihnen eines sagen: Wenn wir den Gang in der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE die Opposition antreten, dann nicht mit solcher Efekt- GRÜNEN) hascherei. Das hat das deutsche Volk und das haben die Wähler nicht verdient. Auch Die Linke hat ihre bewährte Rolle. Sie gibt hier die Scheinheilige. Herr Korte trägt vor, es ginge darum, (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten das Parlament schnell arbeitsfähig zu machen. Sie ken- der CDU/CSU) 10 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: Das ist ein super Instrument für die Opposition; das wür- (C) Das Wort hat jetzt die Kollegin Britta Haßelmann von de ich mir noch mal überlegen. Bündnis 90/Die Grünen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Die Frage ist auch: Warum wollen Sie eigentlich keine Befragung zu europäischen Themen? Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her- DIE GRÜNEN]: Ja, das habe ich mich auch ren! Kommen wir einmal zum Kern der Debatte zurück. gefragt!) (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Wir haben doch hier im Parlament den Anspruch, euro- sowie bei Abgeordneten der SPD und der päische Themen zu beraten, meine Damen und Herren. LINKEN) (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Es geht um das Thema Parlamentsrechte. Das, was wir in sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der den letzten vier Jahren erlebt haben, war kein Glanzstück AfD und der FDP) parlamentarischer Auseinandersetzung, wenn damit in- haltliche Debatten gemeint sind. Also jetzt mal Karten auf den Tisch: Warum sind all diese Sachen in Ihrem Antrag nicht enthalten? (Beifall bei der AfD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das passiert, wenn man das nicht ordentlich vor- Deshalb ist es gut, wenn wir uns alle wechselseitig daran bereitet!) erinnern – auch die, die heute vielleicht andere Rollen einnehmen, und all die, die noch nicht wissen, welche Warum die Lacherei darüber, dass Sie uns hier heute Rolle sie einnehmen werden –, was für ermüdende und vorführen wollen? Das ist doch absurd. Ich möchte mit langatmige Debatten wir hier in Zeiten dieser so Großen Ihnen darüber diskutieren, warum Sie auf all diese we- Koalition geführt haben. Ich kann mich sehr gut an die sentlichen Sachen verzichten wollen. vielen Vorstöße aus unserer Fraktion erinnern, das The- ma „Rechte des Parlaments stärken“ hier mehrheitsfähig (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu machen. Wir sind leider immer wieder damit geschei- sowie bei Abgeordneten der FDP) tert; ich nenne nur: das Thema Parlamentskultur, die Ich möchte mit der CDU/CSU darüber diskutieren, Frage der Debattenkultur, die Frage nach Transparenz (B) dass bei diesem Thema – auch bei der CDU/CSU – mal (D) und Öfentlichkeit von Ausschüssen und auch das Fra- langsam ein bisschen Bewegung aufkommen muss, dass gerecht oder die Regierungsbefragung. Außer mit dem wir hier eine Veränderung brauchen. Herr Buschmann Bundestagspräsidenten a. D., der auf der Tribüne sitzt, hat ja schon für die FDP erklärt, dass auch sie sich beim und vielleicht Einzelnen aus den Fraktionen gab es kei- Thema Regierungsbefragung und Fragestunde etwas an- ne Übereinstimmung in dieser Frage. Und deshalb ist die deres vorstellt. Regierungsbefragung so, wie sie immer war, auch heute noch. Da braucht es dringend eine Änderung. Das sehen (Jan Korte [DIE LINKE]: Ihr habt noch kei- auch Bündnis 90/Die Grünen so. nen Koalitionsvertrag!) (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Deshalb habe ich kein Verständnis dafür, liebe Kollegin- sowie bei Abgeordneten der SPD und der nen und Kollegen von SPD und Linken, warum Sie mei- AfD) nem Vorschlag im Vor-Ältestenrat nicht gefolgt sind, es zu überweisen, sich alle Vorschläge aller Fraktionen im Meine Damen und Herren, ich wüsste nicht – deshalb Deutschen Bundestag anzuschauen und dann sehr zeit- kann ich das Gefeixe aus den Reihen der SPD gar nicht nah darüber zu reden, wie wir es wirklich ändern. verstehen –, warum wir heute einfach Ihrem Antrag oder aber – es liegen ja zwei Anträge vor – dem Antrag der (Zuruf des Abg. Dr. [DIE Linken folgen sollten, der wiederum anders ist. Auch LINKE]) wir haben Vorschläge zur Regierungsbefragung und zur Fragestunde gemacht. Im Antrag der SPD fnden sich Sie wollten uns mit der Geschichte heute einfach vorfüh- unsere Punkte nicht in Gänze wieder. Warum haben Sie ren, und da machen wir nicht mit – deshalb der Antrag in Ihrem Antrag zum Beispiel auf die Abschafung der auf Überweisung. Konsumtionsregel verzichtet? Das ist doch ein wichtiges (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Instrument, gerade für die Opposition, meine Damen und bei der CDU/CSU und der FDP) Herren. Ich meine das sehr ernst und sehr eindrücklich: Ich wün- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) sche mir, dass wir zur Stärkung des Parlamentes etwas Oder warum wollen Sie die Dringlichen Fragen abschaf- verändern, dass wir beim Thema Transparenz etwas ver- fen? ändern. Dazu gehört die Regierungsbefragung, dazu hat unsere Fraktion auch noch weiter gehende Vorstellun- (Zuruf des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE gen. Ich fände es toll, wir berieten das sehr zeitnah und in LINKE]) Ruhe, meine Damen und Herren. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 11

Britta Haßelmann (A) Jetzt noch zum Antrag auf Einsetzung der Ausschüsse. Änderungsantrag der Fraktion der AfD auf Drucksa- (C) Jan Korte, es ist ja nicht so, dass Sie den Antrag stellen, che 19/4 mit dem Titel „Weitergeltung von Geschäfts- Ausschüsse einzusetzen. Nein, Sie beantragen, dass vier ordnungsrecht (Alterspräsident)“. Die Fraktion der AfD Ausschüsse in der Geschäftsordnung zwingend festge- wünscht, über ihren Antrag in der Sache abzustimmen. legt werden. Wir sollten mal in Ruhe darüber diskutieren, Die Fraktionen CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und warum es eigentlich diese vier Ausschüsse sein sollen, FDP wünschen Überweisung an den Ältestenrat. deren Einsetzung Sie heute fordern, Wir stimmen nach ständiger Übung zuerst über den (Petra Pau [DIE LINKE]: Weil es im Grund- Antrag auf Überweisung ab. Wer stimmt dem Antrag auf gesetz steht!) Überweisung zu? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der Antrag ist angenommen mit den Stimmen der CDU/ warum es zum Beispiel nicht der Geschäftsordnungs- CSU-Fraktion, FDP-Fraktion, der Linken und Grünen und der Immunitätsausschuss sind. bei Gegenstimmen bei AfD und SPD und bei Enthaltung (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- der Fraktionslosen. SES 90/DIE GRÜNEN – Michael Grosse- Änderungsantrag der Fraktion der AfD auf Drucksa- Brömer [CDU/CSU]: Gute Frage!) che 19/5 mit dem Titel „Weitergeltung von Geschäftsord- Es gibt ab heute hier im Haus allein zwei oder drei Mit- nungsrecht (Minderheitenrechte)“. Die Fraktionen der glieder – das habe ich der Presse entnommen –, deren CDU/CSU, des Bündnisses 90/Die Grünen und der FDP Angelegenheiten wir im Immunitätsausschuss zwingend wünschen Überweisung an den Ältestenrat. Die Frakti- diskutieren müssten, nicht hier im Plenum. on der AfD wünscht Überweisung an den Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung. (Jan Korte [DIE LINKE]: Das können wir Ich lasse zuerst abstimmen über den Antrag der Frak- doch ergänzen!) tion der AfD auf Überweisung an den Ausschuss für Ich fände es gut, wenn wir darüber mal in Ruhe redeten. Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung. Wer stimmt für diesen Überweisungsvorschlag? – Wer stimmt Meine Damen und Herren, ich fnde, wir sollten uns dagegen? – Enthaltungen? – Der Überweisungsvorschlag im Deutschen Bundestag sehr zeitnah wieder mit der Fra- ist mit den Stimmen aller Fraktionen gegen die Stimmen ge der Änderungen bei Transparenz und Parlamentsrech- der Fraktion der AfD bei Enthaltung der Fraktionslosen ten befassen, nachdem alle Fraktionen ihre Vorstellungen abgelehnt worden. eingebracht haben, damit wir es dann hofentlich sehr schnell zu einem Ergebnis führen. Ich lasse nun abstimmen über den Überweisungs- (B) vorschlag der Fraktionen der CDU/CSU, der FDP und (D) Danke. des Bündnisses 90/Die Grünen. Wer stimmt für diesen Überweisungsvorschlag? – Gegenstimmen? – Enthal- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN tungen? – Der Überweisungsvorschlag ist angenommen sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und mit den Stimmen der CDU/CSU, der FDP, des Bündnis- der FDP – Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: ses 90/Die Grünen und der Fraktion Die Linke bei Ge- Ihr seid noch nicht an der Regierung! Noch genstimmen der SPD-Fraktion und Enthaltung der AfD – nicht!) sowie der beiden fraktionslosen Abgeordneten; die sehe ich immer nicht. Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: Änderungsantrag der Fraktion Die Linke auf Druck- Wir kommen nun zur Abstimmung. sache 19/6 mit dem Titel „Weitergeltung von Geschäfts- Änderungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksa- ordnungsrecht (Einsetzung der vom Grundgesetz vor- che 19/8 mit dem Titel „Weitergeltung von Geschäftsord- geschriebenen Ausschüsse in der konstituierenden nungsrecht“ – Fragestunde und Befragung der Bundesre- Sitzung)“. Die Fraktion Die Linke wünscht Abstimmung gierung. Die Fraktion der SPD wünscht Abstimmung in in der Sache. Die Fraktionen CDU/CSU, FDP und Bünd- der Sache. Die Fraktionen der CDU/CSU, des Bündnis- nis 90/Die Grünen wünschen Überweisung an den Äl- ses 90/Die Grünen und der FDP wünschen Überweisung testenrat. an den Ältestenrat. Auch hier stimmen wir nach ständiger Übung zuerst Wir stimmen nach ständiger Übung zuerst über den über den Antrag auf Ausschussüberweisung ab. Ich frage Antrag auf Ausschussüberweisung ab. Ich frage deshalb: deshalb: Wer stimmt für die beantragte Überweisung? – Wer stimmt für den Antrag der drei genannten Fraktionen Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Die Überweisung ist auf Überweisung in den Ältestenrat? – Gegenstimmen? – angenommen mit den Stimmen der Fraktionen CDU/ Enthaltungen? – Damit ist der Antrag mit den Stimmen CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen bei Gegenstim- der Fraktionen der CDU/CSU, der FDP und des Bündnis- men von SPD, AfD und der Fraktion Die Linke und – ses 90/Die Grünen gegen die Stimmen der SPD, der AfD jetzt sehe ich sie – bei Enthaltung der zwei fraktionslosen und der Linken angenommen. Abgeordneten. (Martin Schulz [SPD]: Jamaika steht!) Änderungsantrag der Fraktion Die Linke auf Drucksa- che 19/7 mit dem Titel „Weitergeltung von Geschäftsord- Damit stimmen wir heute über den Antrag auf Drucksa- nungsrecht (Fragestunde und Befragung der Bundesre- che 19/8 nicht in der Sache ab. gierung)“. Die Fraktion Die Linke wünscht Abstimmung 12 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) in der Sache. Die Fraktionen CDU/CSU, FDP und Bünd- legt haben, gehen Sie bitte zu den Wahlurnen hier vor (C) nis 90/Die Grünen wünschen Überweisung an den Ältes- dem Rednerpult. Sie dürfen Ihre Stimmkarte nur in der tenrat. Wer stimmt für diesen Überweisungsvorschlag? – Wahlkabine ankreuzen und müssen ebenfalls noch in der Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Dann ist der Antrag Wahlkabine die Stimmkarte in den Umschlag legen. Die angenommen mit den Stimmen von CDU/CSU, FDP und Schriftführerinnen und Schriftführer sind verpfichtet, Bündnis 90/Die Grünen gegen die Stimmen der anderen jeden, der seine Stimmkarte außerhalb der Wahlkabine Fraktionen, keine Enthaltungen. kennzeichnet oder in den Umschlag legt, zurückzuwei- sen. Die Stimmabgabe kann in diesem Falle jedoch vor- Antrag der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksa- schriftsmäßig wiederholt werden. che 19/1 zur Weitergeltung von Geschäftsordnungsrecht. Wer stimmt für diesen Antrag? – Gegenstimmen? – Ent- Gültig sind nur Stimmkarten mit einem Kreuz bei haltungen? – Dann ist der Antrag mit den Stimmen aller „Ja“, „Nein“ oder „Enthalte mich“. Ungültig sind Stim- Fraktionen gegen die Stimmen der AfD bei Enthaltung men auf nichtamtlichen Stimmkarten sowie Stimmkar- der zwei fraktionslosen Abgeordneten angenommen. ten, die mehr als ein Kreuz, kein Kreuz, andere Namen oder Zusätze enthalten. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 3 auf: Wahl des Präsidenten Bevor Sie die Stimmkarte in eine der Wahlurnen wer- verbunden mit Namensaufruf fen, übergeben Sie bitte Ihren Wahlausweis einer der und Feststellung der Beschlussfähigkeit Schriftführerinnen oder einem der Schriftführer an der Wahlurne. Der Nachweis der Teilnahme an der Wahl Es entspricht der parlamentarischen Tradition, dass kann nur durch die Abgabe des Wahlausweises erbracht die stärkste Fraktion einen Kandidaten vorschlägt. Ich werden. darf also den Herrn Abgeordneten Volker Kauder um ei- nen Vorschlag bitten. Ich bitte jetzt die eingeteilten Schriftführerinnen und Schriftführer, die vorgesehenen Plätze einzunehmen. – Die beiden Schriftführer neben mir werden nun Ihre Volker Kauder (CDU/CSU): Namen in alphabetischer Reihenfolge aufrufen. Ich bitte Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion schlägt Herrn Sie, den Namensaufruf zu verfolgen und sich nach dem Dr. Wolfgang Schäuble vor. Aufruf Ihres Namens zur Entgegennahme der Stimmkar- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie te zu den Ausgabetischen vor den Wahlkabinen zu bege- bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE ben. GRÜNEN) Haben alle Schriftführerinnen und Schriftführer die (B) Plätze eingenommen? – Ich eröfne die Wahl und bitte, (D) Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: mit dem Aufruf der Namen zu beginnen. Der Kollege Dr. Wolfgang Schäuble ist vorgeschla- (Namensaufruf und Wahl) gen. – Ich darf Sie fragen: Sind Sie bereit, zu kandidie- ren? Der Namensaufruf ist beendet. Ich darf fragen, ob alle Mitglieder des Hauses, auch die Schriftführerinnen und Schriftführer, ihre Stimme abgegeben haben. – Nein, da Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU): kommt noch jemand. Ja, Herr Präsident. Haben jetzt alle Mitglieder des Hauses ihre Stimme Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: abgegeben? – Das scheint der Fall zu sein. Ich schließe die Wahl und bitte die Schriftführerinnen und Schriftfüh- Das ist der Fall. – Ich sehe keine weiteren Vorschläge. rer, mit der Auszählung zu beginnen. Zur Auszählung Dann bitte ich jetzt um Ihre Aufmerksamkeit für eini- unterbreche ich die Sitzung für etwa 30 Minuten. Der ge Hinweise zum Wahlverfahren – das sind technische Wiederbeginn der Sitzung wird rechtzeitig durch Klin- Hinweise, die aber wichtig sind, damit Sie an der Wahl gelsignal angekündigt. erfolgreich teilnehmen können –: Die Wahl fndet mit verdeckten Stimmkarten, also geheim, statt. Gewählt ist, (Unterbrechung von 12.42 bis 13.09 Uhr) wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bun- destages, also mindestens 355 Stimmen, erhält. Für diese Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: Wahl und für die spätere Wahl der Vizepräsidentinnen Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröfnet. Liebe und Vizepräsidenten benötigen Sie Ihre Wahlausweise Kolleginnen und Kollegen, nehmen Sie bitte Platz, damit aus den Stimmkartenfächern in der Lobby. Für die Wahl wir fortfahren können. des Präsidenten sind der Wahlausweis und die Stimmkar- te gelb. Bitte kontrollieren Sie, ob dieser Wahlausweis Ich gebe das Ergebnis der Wahl des Präsidenten des Ihren Namen trägt. Die gelbe Stimmkarte und den amt- 19. Deutschen Bundestages bekannt: abgegebene Stim- lichen Wahlumschlag erhalten Sie nach Aufruf Ihres Na- men 705, ungültige Stimmen 1, gültige Stimmen 704. mens von den Schriftführerinnen und Schriftführern an Mit Ja haben gestimmt 501 Kolleginnen und Kollegen. den Ausgabetischen hier oben neben den Wahlkabinen. (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU, der Nachdem Sie die Stimmkarte in einer Wahlkabi- SPD, der FDP, der LINKEN und dem BÜND- ne gekennzeichnet und dort in den Wahlumschlag ge- NIS 90/DIE GRÜNEN) Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 13

Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) Mit Nein haben gestimmt 173 Kolleginnen und Kollegen, Ich möchte den vielen ausgeschiedenen Kolleginnen (C) Enthaltungen gab es 30. Herr Dr. Wolfgang Schäuble hat und Kollegen danken. Sie schauen zum Teil auf jahrzehn- die erforderliche Mehrheit erhalten und ist zum Präsiden- telanges parlamentarisches Wirken zurück. Ich nenne ten des 19. Deutschen Bundestages gewählt.1) stellvertretend . Er war gleich zwei- mal Alterspräsident, bei den konstituierenden Sitzungen (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE der beiden zurückliegenden Legislaturperioden. Ich dan- GRÜNEN) ke aus dem Präsidium des 18. Deutschen Bundestages den ausgeschiedenen Vizepräsidenten Ich frage Sie, Herr Schäuble: Nehmen Sie die Wahl und . Ich danke natürlich auch den an? beiden Vizepräsidentinnen, die dem nächsten Präsidium vermutlich nicht angehören werden. Damit nehme ich Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU): jetzt die Wahl vorweg; das ist ein bisschen schwierig. Herr Präsident, ich nehme die Wahl an. Vor allen Dingen aber, meine sehr verehrten Damen (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, und Herren, möchte ich Norbert Lammert danken. Er war der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE zwölf Jahre ein großartiger Bundestagspräsident. GRÜNEN – Abgeordnete aller Fraktionen gratulieren dem Präsidenten) (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der LIN- KEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Alterspräsident Dr. Hermann Otto Solms: Lieber Herr Lammert, Sie hatten eine ganz besondere Herr Präsident, ich darf Ihnen im Namen des ganzen Begabung als Redner, und Sie hatten immer klare Vor- Hauses sehr herzlich zu Ihrer Wahl gratulieren. Ich wün- stellungen davon, was dieses Parlament leisten soll und sche Ihnen eine glückliche Hand. Verstand muss ich Ih- was es leisten kann, wenn es denn will. nen nicht wünschen, den haben Sie sowieso. Ich bitte Sie jetzt, das Amt zu übernehmen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich auf Vielen Dank. die neue Aufgabe. Im Parlament schlägt das Herz unse- rer Demokratie. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, mit Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, wie mit allen der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diesem Haus die- GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der AfD) nen. (B) Tagesordnungspunkt 4: (D) Ich bin Parlamentarier aus Leidenschaft. Ich habe mei- Amtsübernahme durch den Präsidenten ne Abgeordnetentätigkeit immer als hohe Verantwortung mit Ansprache und das Mandat als meine demokratische Legitimation verstanden. Ich habe im Übrigen im Deutschen Bundes- Präsident Dr. Wolfgang Schäuble: tag beides erlebt: Abgeordneter zu sein in der Opposition wie in einer Regierungsfraktion. Herr Bundespräsident! Verehrte Kolleginnen und Kol- legen! Zunächst war ich zehn Jahre in der Opposition. Als (Zurufe: Mikro!) ich 1972 zum ersten Mal als Abgeordneter im Deutschen Bundestag saß, wurde um die Ostverträge gestritten – mit – Muss ich selber drücken? leidenschaftlichen Debatten, damals in Bonn. Die Stim- (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU, der mung war aufgeladen. Überhaupt prägte seinerzeit eine SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE extrem spannungsvolle Atmosphäre dieses Land. Die GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LIN- Gesellschaft der Bundesrepublik hatte sich seit Mitte der KEN) 60er-Jahre in einem bis dahin nicht gekannten Maße poli- tisiert, mobilisiert und polarisiert. Geschadet hat es nicht, Aller Anfang ist schwer; also fangen wir noch einmal genauso wenig wie die Erregung Anfang der 80er-Jahre. von vorne an. Da war ich Abgeordneter in der großen Regierungsfrak- Herr Bundespräsident! Liebe Kolleginnen und Kolle- tion, als es etwa um den NATO-Doppelbeschluss ging. gen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe Sieben Jahre später fel dann die Mauer. Veränderung war zunächst zu danken. Ich danke Ihnen für das Vertrauen, also immer, und vieles wird im Übrigen in der Rückschau das Sie mir mit der Wahl zum Bundestagspräsidenten anders bewertet als mitten im Streit. Auch deshalb, also entgegenbringen. Ich danke Hermann Otto Solms. Mit weil ich aus eigenem Erleben weiß, dass Erregung und seiner langen parlamentarischen Erfahrung hat er die von Krisengefühle so neu nicht wirklich sind, sehe ich mit mir übernommene Aufgabe, diesen 19. Deutschen Bun- Gelassenheit den Auseinandersetzungen entgegen, die destag als dienstältester Abgeordneter zu eröfnen, mit wir in den kommenden Jahren führen werden und die wir großer Umsicht wahrgenommen. Und er hat die Heraus- im Parlament zu führen haben, stellvertretend für die Ge- forderungen für unser Parlament klar umrissen. sellschaft, aus der heraus wir gewählt sind. Denn diese Gesellschaft müssen wir nicht nur in ihrem Grundkon- 1) Namensverzeichnis der Teilnehmer an der Wahl siehe Anlage 2 sens, sondern auch in ihrer Vielheit und Verschiedenheit 14 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

Präsident Dr. Wolfgang Schäuble (A) repräsentieren. Wir dürfen das eine nicht gegen das an- unsere Verwurzelung bei den Menschen manchmal bes- (C) dere ausspielen. ser als die Forschungsinstitute, was die Menschen wirk- lich bewegt. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN) bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und In einem demokratischen Gemeinwesen ist kein The- des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) ma es wert, über den Streit das Gemeinsame in Verges- Zugleich sind wir alle, wie Artikel 38 unseres Grund- senheit geraten zu lassen. 289 Abgeordnete ziehen heu- gesetzes sagt, Abgeordnete des ganzen Volkes. Dazu te erstmals ins Parlament ein – das sind gut 40 Prozent müssen wir diese Vielzahl von Interessen, Meinungen, aller Mitglieder dieses Hauses. Selten unterschied sich Befndlichkeiten mit den Begrenztheiten und der End- ein Bundestag so sehr von seinem Vorgänger wie dieser. lichkeit der Realität zusammenbringen, und das zwingt Sieben Parteien und sechs Fraktionen – so viele gab es zu Kompromissen und zu Entscheidungen durch Mehr- seit 60 Jahren nicht mehr. heit. Je besser das gelingt, umso weniger fühlen sich Diese neue Konstellation hier im Haus spiegelt die Menschen in der demokratischen Wirklichkeit zurückge- Veränderungen wider, die unsere Gesellschaft erlebt: lassen. Verunsicherungen wachsen angesichts des raschen Wan- dels durch Globalisierung und Digitalisierung. Zusam- Immanuel Kant, dem wir viele Gedanken von Rechts- menhänge lösen sich auf, Zugehörigkeiten brechen auf staat und Republik verdanken, hat gesagt – ich drücke und neue entstehen. Alte Gewissheiten und Identitäten es halb mit meinen Worten aus –: Handle stets so, dass werden infrage gestellt, und neue, vermeintliche Gewiss- das Prinzip Deiner Handlung immer auch das Prinzip der heiten werden in Stellung gebracht gegen zunehmende Handlungen aller anderen sein könnte, dass es immer Sorgen und Zweifel. auch allgemeines Gesetz sein könnte. – Also: Handle so, dass menschliches Miteinander nicht zusammenbräche, Das menschliche Bedürfnis nach Geborgenheit in wenn alle so handelten wie Du selbst. vertrauten Lebensräumen trift auf eine zunehmend als ungemütlich empfundene Welt voller Konfikte, Krisen, Das, verehrte Kolleginnen und Kollegen, gilt gerade Kriege und medial präsentem Schrecken. Vor diesem auch für Parlamentsabgeordnete, und das ist eine gute Hintergrund verschärft sich die Tonlage der gesellschaft- Maxime für unser repräsentatives System. lichen Debatten. All das können wir übrigens vielerorts in Europa beobachten. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE (B) Mit dem ungeheuer schnellen gesellschaftlichen Wan- GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der AfD) (D) del, den wir erleben, geht eine Fragmentierung unserer Debatten und Aufmerksamkeiten einher. Das stellt die Auch die Vertretung partikularer Interessen darf, wie politische Ordnung, die demokratischen Institutionen alles, nicht exzessiv werden. Andere Demokratien in der und Verfahren vor große Herausforderungen. Jedem er- Welt sind da übrigens schon weit auf die abschüssige scheint etwas anderes wichtig. Jeder scheint gelegentlich Bahn geraten. nur noch seine eigenen Probleme wahrzunehmen. Es gibt nicht mehr das eine Thema. Was aber sehr wohl sein darf und sein muss, ist, dass der parlamentarische Prozess hier im Hause sichtbar Das Überhandnehmen von Möglichkeiten und Opti- macht, wie schwierig sowohl die Durchsetzung als auch onen kann auch überfordern. Über dieses „Unbehagen der Ausgleich von Interessen in einer liberalen Demo- im Kapitalismus“ hat Uwe Jean Heuser schon 2000 ge- kratie sind. Da darf Streit nicht nur sein; das geht nur schrieben. Wie alles ist auch Freiheit durch Übermaß ge- über Streit. Den müssen wir führen, und den müssen wir fährdet. Deswegen müssen wir immer wieder die richtige aushalten, ertragen. Demokratischer Streit ist notwendig, Balance auch im Umgang mit Freiheit lernen. aber es ist ein Streit nach Regeln, und es ist mit der Be- Hinzu kommt der Wandel der Medien und ihrer Nut- reitschaft verbunden, die demokratischen Verfahren zu zung durch die Veränderungen in der Informationstech- achten und die dann und so zustandegekommenen Mehr- nologie. Die Zersplitterung in viele Teilöfentlichkeiten heitsentscheidungen nicht als illegitim oder verräterisch führt dazu, dass uns eine erkennbar gemeinsame Sicht oder sonst wie zu denunzieren, auf politische Prioritäten verloren geht. Da kann dieses (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP Parlament ein Ort der Bündelung, der Fokussierung, der und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie Konzentration auf die wichtigen Fragen unserer gesell- bei Abgeordneten der AfD und der LINKEN) schaftlichen Zukunft in Deutschland wie in Europa sein. sondern die Beschlüsse der Mehrheit zu akzeptieren. Das Wir Abgeordnete, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist parlamentarische Kultur. sind für die Mitbürger im Wahlkreis manchmal fast eine Art Ombudsmann. Mit unserer Arbeit und unseren Be- Und da kommt es dann auch auf den Stil an, in dem gegnungen vor Ort vermitteln wir diese Wirklichkeit auf wir uns hier streiten und in dem wir füreinander Respekt die Ebene der Bundespolitik. Unsere Vielzahl an Erfah- signalisieren können. rungen und Qualifkationen aus beruficher, sozialer, eh- renamtlicher Tätigkeit bildet eine ganze Menge Experti- Es gab in den vergangenen Monaten in unserem Land se. Vielleicht wissen und fühlen wir Abgeordnete durch Töne der Verächtlichmachung und Erniedrigung. Ich fn- Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 15

Präsident Dr. Wolfgang Schäuble (A) de, das hat keinen Platz in einem zivilisierten Miteinan- weltweit großer Attraktivität. Freiheit, Rechtsstaatlich- (C) der. keit, sozialer Zusammenhalt, ökologische Nachhaltig- (Beifall im ganzen Hause) keit: Ohne Parlamentarismus geht all das nicht. Die überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Nach ernsthaftem Streit der Meinungen stellvertre- Bürger in diesem Land will ein zivilisiertes Miteinan- tend für alle Bürgerinnen und Bürger Entscheidungen zu der. In aufgewühlten Zeiten wie unseren wächst das Be- trefen: Die befriedende Wirkung, die das hat, wenn es dürfnis nach Formen des Verhaltens, über die man lange gelingt, brauchen wir überall in der Welt – in einer Welt, nicht mehr geredet hat, weil man sie als selbstverständ- wo ja überall immer mehr Menschen nicht nur Anspruch lich ansah. Es wird wieder über Anstand gesprochen – auf wirtschaftliche Teilhabe, sondern auch auf politische sogar Bücher werden darüber geschrieben und kommen Mitsprache erheben. auf die Bestsellerlisten –, und es wird auch über die Fra- ge gesprochen, wie wir in der Gesellschaft miteinander In Zeiten zunehmender Globalisierung heißt das auch, umgehen sollen: Respekt füreinander haben, nicht jeden die Kompliziertheit unserer Welt auszuhalten. Aber wir persönlichen Spielraum maximal ausnutzen, ein ofenes haben zugleich auch die Chance, der Welt, die sich uns Ohr haben für die Argumente des anderen, ihn anerken- nähert, zu zeigen, dass der Parlamentarismus etwas taugt, nen mit seiner anderen Meinung. dass er funktioniert und dass er zu Lösungen für die Pro- Es geht um Fairness. Hundertprozentige Gerechtigkeit bleme und Herausforderungen fähig ist. gibt es nicht, aber Fairness ist möglich in dem Sinne, dass sich möglichst alle angesprochen fühlen und nicht ausge- Norbert Lammert hat immer sehr elegant die Tage, an schlossen bleiben. denen er sprach, danach befragt, was an ihnen in vergan- genen Jahren und Jahrhunderten geschah und an was uns (Beifall bei Abgeordneten der AfD sowie des das erinnern sollte. Ich will das heute noch einmal im Abg. Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]) Sinne einer kleinen Hommage tun. Um es chronologisch Die Art, wie wir hier miteinander reden, kann vorbild- rückwärts zu machen: Dieser 24. Oktober ist der Tag der lich sein für die gesellschaftliche Debatte. Prügeln soll- Vereinten Nationen. 1945 trat am 24. Oktober die Charta ten wir uns hier nicht, wie es ja zum Teil auch in Europa der Vereinten Nationen in Kraft. Am 24. Oktober 1929 in anderen Parlamenten bisweilen geschieht. endete am Schwarzen Donnerstag die jahrelange Haus- se der New Yorker Börse, und es begann die Weltwirt- (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU, schaftskrise mit all ihren Folgen. der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) (B) Und am 24. Oktober 1648 wurde der Westfälische (D) Wir sollten das übrigens auch nicht verbal tun. Wir kön- Frieden zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges nen vielmehr zeigen, dass man sich streiten kann, ohne unterzeichnet, eines Krieges, an dessen Beginn wir uns dass es unanständig wird. Dazu müssen wir zeigen, dass kommendes Jahr erinnern. Herfried Münkler hat ihm auch ein Bundestag mit sechs Fraktionen schaft, wozu gerade ein Opus Magnum gewidmet, in dem er zeigt, er da ist: Entscheidungen herbeizuführen, die als legitim dass dieser bis heute längste Krieg auf deutschem Bo- empfunden werden. den – zugleich übrigens der erste im vollen Sinne euro- Das Parlament besteht aus Abgeordneten, und diese päische Krieg – uns besser als alle späteren Konfikte die Abgeordneten sind nicht „abgehoben“, wie so gern ober- Kriege unserer Gegenwart verstehen lässt. Wer es nicht fächlich dahingeredet wird. Wir sind aus der Mitte der glaubt, der lese noch einmal im „Simplicissimus“ von Bürgerinnen und Bürger gewählt. ­Grimmelshausen nach. Er ist übrigens in meinem Wahl- kreis geschrieben worden. Aber niemand vertritt alleine das Volk. So etwas wie Volkswille entsteht überhaupt erst in und mit unseren (Heiterkeit – Martin Schulz [SPD]: Im „Sil- parlamentarischen Entscheidungen. bernen Stern“!) (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der AfD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- All das, liebe Kolleginnen und Kollegen, erinnert uns NEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN) an den Charakter der Aufgaben, die vor uns liegen. Es erinnert uns daran, dass wir die Entscheidungen, die wir Deswegen haben wir die Pficht, diesen Ort wertzuhal- hier trefen, in weltpolitische Zusammenhänge einzubet- ten, als Ort des nachvollziehbaren sachlichen wie auch ten haben. emotionalen Streits – ja, auch Gefühle gehören dazu –, stellvertretend für die Mitbürgerinnen und Mitbürger die Europa und die Globalisierung: Das ist heute der Rah- Dinge, die alle angehen, argumentativ gegeneinander men für das, was wir hier debattieren und entscheiden. oder miteinander auszumachen und dann mit Mehrheit Das hat nichts mit einem Aufgeben nationaler Selbstbe- zu entscheiden. stimmung zu tun, schon gar nichts mit einem Aufgeben Wir müssen das Vertrauen in das repräsentative Prin- des Anspruchs, dass dies hier der Ort ist, an dem im- zip wieder stärken. Das ist übrigens keine nur nationa- mer wieder neu die Souveränität des deutschen Volkes le Frage. Die europäischen oder westlichen Werte, die greifbar und wirklich wird. Vielmehr beschreibt es die Grundlage unserer verfassungsmäßigen Ordnung sind, Aufgabe, der wir gerecht werden müssen, den Weg einer wirken vielerorts fragil und erfreuen sich doch zugleich selbstbewussten Einordnung in immer weitere Zusam- 16 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

Präsident Dr. Wolfgang Schäuble (A) menhänge zu fnden, mit dem Ziel, dazu beizutragen, in Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Bei zwei Enthaltun- (C) dieser Welt unsere Zukunft gestalten zu können. gen ist der Antrag einstimmig angenommen. Damit ist die Zahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter des (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, Präsidenten auf sechs festgelegt. der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Damit rufe ich den Tagesordnungspunkt 6 auf: Dass wir uns in solcher Öfnung zur Welt und Ein- Wahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter ordnung noch selbst erkennen, dass wir bleiben, was des Präsidenten wir irgendwie fühlen, das wir sind – im Guten, wie zum Beispiel unserer parlamentarischen Ordnung, wie Die Wahl erfolgt nach unserer Geschäftsordnung ge- im Schlechten, das wir als nationale Schicksalsgemein- heim. Es ist interfraktionell vereinbart worden, die Wahl schaft nicht werden abstreifen können und aus dem wir der sechs Stellvertreterinnen und Stellvertreter des Prä- doch immer wieder neues Gutes zu entwickeln uns be- sidenten mit Wahlausweis und einer Stimmkarte, auf der mühen –, dass wir all das bleiben, ohne uns abzuschotten die Namen aller vorgeschlagenen Kandidatinnen und oder uns bequem rauszuhalten, darum, liebe Kolleginnen Kandidaten aufgeführt sind, durchzuführen. – Ich sehe und Kollegen, geht es. keinen Widerspruch. Damit sind Sie einverstanden. Dann verfahren wir so. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie Mir liegen die folgenden Vorschläge der Fraktionen bei Abgeordneten der LINKEN) vor: von der Fraktion der CDU/CSU Dr. Hans-Peter In der Präambel unseres Grundgesetzes von 1949, die Friedrich, von der Fraktion der SPD Thomas Oppermann, wir 1990 im wiedervereinten Deutschland fortgeschrie- von der Fraktion der AfD , von der Frak- ben haben, heißt es: tion der FDP Wolfgang Kubicki, von der Fraktion Die Linke Petra Pau und von der Fraktion Bündnis 90/Die … von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Grünen Claudia Roth. Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft Ich bitte nun um Ihre Aufmerksamkeit für einige wei- seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grund- tere Hinweise zum Ablauf der Wahl. gesetz gegeben. Gewählt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mit- Dies hier, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist der Ort, an glieder des Bundestags erhält; das sind 355 Stimmen. dem wir diesem Willen Gestalt geben. Für diesen Wahlgang sind Stimmkarte und Wahlausweis grün. Ihren Wahlausweis können Sie, soweit noch nicht (B) (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, (D) geschehen, den Stimmkartenfächern in der Lobby ent- der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE nehmen. Vor den Wahlkabinen an den Ausgabetischen GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der AfD) erhalten Sie Ihre grüne Stimmkarte und den amtlichen Dafür hat uns eine wieder gewachsene Zahl von Bür- Wahlumschlag. Auf der Stimmkarte sind alle vorgeschla- gerinnen und Bürgern gewählt. Der Trend zur höheren genen Kandidatinnen und Kandidaten aufgeführt. Sie Wahlbeteiligung bei den letzten Landtagswahlen hat sich dürfen Ihre Stimmkarte nur in der Wahlkabine ankreuzen auch im Bund fortgesetzt. Ich denke, das zeigt, dass Er- und müssen die Stimmkarte noch in der Wahlkabine in wartungen gestiegen sind. Wenn wir diese Erwartungen den Umschlag legen. einigermaßen erfüllen, können wir unserem Land einen großen Dienst erweisen. Steigende Erwartungen sind Sie können zu jedem Vorschlag „Ja“, „Nein“ oder also eine Chance, auch wenn es zur Wahrheit gehört, dass „Enthalte mich“ ankreuzen. Sie haben also insgesamt in dieser Welt immer neuer Akteure und immer dichte- sechs Stimmen. Wenn Sie bei einem Namen mehr als ein rer Verfechtungen die Realität komplizierter wird und Kreuz oder gar kein Kreuz machen oder andere Namen unsere Handlungsspielräume nicht immer nur wachsen. als die der vorgeschlagenen Kandidaten oder Zusätze Zwischen beidem müssen wir als Parlament unseren Weg eintragen, ist die Stimme ungültig. fnden. Bevor Sie die Stimmkarte in die Wahlurne werfen, Ich freue mich auf unsere Arbeit hier in den kommen- müssen Sie einer der Schriftführerinnen oder einem der den vier Jahren. Schriftführer an der Wahlurne Ihren Wahlausweis über- geben. Herzlichen Dank. Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die (Beifall im ganzen Hause) vorgesehenen Plätze einzunehmen. Dieser Wahlgang er- Ich rufe den Tagesordnungspunkt 5 auf: folgt ohne Namensaufruf. – Sind alle Urnen besetzt? – Das ist der Fall. Dann eröfne ich die Wahl. Festlegung der Zahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter des Präsidenten Haben alle anwesenden Abgeordneten die Gelegen- heit gehabt, ihre Stimme abzugeben? – Ofensichtlich Drucksache 19/3 haben alle Mitglieder des Hauses ihre Stimmkarten ab- Es liegt hierzu ein Antrag der Fraktionen CDU/CSU, geben können. Damit schließe ich die Wahl und bitte die SPD, AfD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung vor. Wer stimmt für den Antrag auf Drucksache 19/3? – zu beginnen. Bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses der Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 17

Präsident Dr. Wolfgang Schäuble (A) Wahl unterbreche ich die Sitzung. Der Wiederbeginn Die Abgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich, Thomas (C) wird durch Klingelzeichen rechtzeitig angekündigt. Oppermann, Wolfgang Kubicki, Petra Pau und Claudia Roth haben die erforderliche Mehrheit erhalten und sind (Unterbrechung von 14.14 bis 15.24 Uhr) zu Stellvertreterinnen und Stellvertretern des Präsidenten gewählt. Der Abgeordnete Albrecht Glaser hat die erfor- Präsident Dr. Wolfgang Schäuble: derliche Mehrheit nicht erhalten.1) Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich eröfne die un- terbrochene Sitzung wieder. Ich frage Sie, die gewählten Stellvertreterinnen und Stellvertreter, ob Sie die Wahl annehmen. Ich gebe das Ergebnis der Wahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter des Präsidenten bekannt: abgegebene Herr Dr. Friedrich, nehmen Sie die Wahl an? Stimmen 703. – Die notwendige Mehrheit ist übrigens unverändert ab 355 Stimmen erreicht. Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU): Auf den vorgeschlagenen Kandidaten Dr. Hans-Peter Herr Präsident, ich nehme die Wahl an. Friedrich entfelen 507 Jastimmen, 112 Neinstimmen (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP so- und 82 Enthaltungen; 2 Stimmen waren ungültig. wie bei Abgeordneten der SPD) (Beifall im ganzen Hause) Präsident Dr. Wolfgang Schäuble: Auf den vorgeschlagenen Kandidaten Thomas Oppermann entfelen 396 Jastimmen, 220 Neinstimmen Dann beglückwünsche ich Sie, Herr Kollege Friedrich. und 81 Enthaltungen; 6 Stimmen waren ungültig. Herr Kollege Thomas Oppermann, nehmen Sie Wahl (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP an? und der LINKEN) (SPD): Auf den vorgeschlagenen Kandidaten Albrecht Glaser Thomas Oppermann entfelen 115 Jastimmen, 550 Neinstimmen und 26 Ent- Jawohl, Herr Präsident, ich nehme die Wahl an. haltungen; 12 Stimmen waren ungültig. (Beifall bei der SPD) (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Bitte wiederholen!) Präsident Dr. Wolfgang Schäuble: – Alle? Ich beglückwünsche Sie und freue mich auf gute Zu- sammenarbeit. (B) (Zurufe: Nein! – Dr. Eva Högl [SPD]: Es ist (D) hier zu laut!) Herr Kollege Kubicki, nehmen Sie die Wahl an? Auf den vorgeschlagenen Kandidaten Albrecht Glaser entfelen 115 Jastimmen, 550 Neinstimmen und 26 Ent- Wolfgang Kubicki (FDP): haltungen; 12 Stimmen waren ungültig. Herr Präsident, ich nehme die Wahl an. Auf den vorgeschlagenen Kandidaten Wolfgang (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten ­Kubicki entfelen 489 Jastimmen, der CDU/CSU) (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie Präsident Dr. Wolfgang Schäuble: bei Abgeordneten der LINKEN) Dann beglückwünsche ich auch Sie im Namen des Hauses und freue mich auf gute Zusammenarbeit. 100 Neinstimmen und 111 Enthaltungen; 3 Stimmen wa- ren ungültig. Frau Kollegin Pau, nehmen Sie die Wahl an? Auf die vorgeschlagene Kandidatin Petra Pau entfe- len 456 Jastimmen, Petra Pau (DIE LINKE): Herr Präsident, ich nehme die Wahl an und freue mich (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, auf die Zusammenarbeit. der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- neten der CDU/CSU, der SPD, der FDP und 187 Neinstimmen und 54 Enthaltungen; 6 Stimmen wa- des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) ren ungültig Auf die vorgeschlagene Kandidatin Claudia Roth ent- Präsident Dr. Wolfgang Schäuble: felen 489 Jastimmen, Herzlichen Glückwunsch, Frau Pau. Auch ich freue (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, mich auf die Zusammenarbeit. der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE Jetzt frage ich die Frau Kollegin Roth, ob sie die Wahl GRÜNEN) annimmt. 166 Neinstimmen und 45 Enthaltungen; 3 Stimmen wa- ren ungültig. 1) Namensverzeichnis der Teilnehmer an der Wahl siehe Anlage 3 18 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- Ich würde Ihnen gerne noch erläutern, wie der dritte (C) NEN): Wahlgang abläuft. Nach unserer Geschäftsordnung ist Ja, ich nehme die Wahl mit großer Freude an und freue im dritten Wahlgang der Kandidat Herr Glaser gewählt, mich auch auf die Zusammenarbeit. wenn er die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt, also die Zahl der Jastimmen größer ist als (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Zahl der Neinstimmen. Enthaltungen bleiben inso- sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) fern unberücksichtigt. Die Wahl ist wiederum geheim. Wahlausweis und Stimmkarte für diesen Wahlgang sind Präsident Dr. Wolfgang Schäuble: rot. Alles andere, Wahlkabine etc., läuft so ab wie bei den ersten beiden Wahlgängen auch. Die Freude ist unübersehbar. Ich beglückwünsche Sie im Namen des ganzen Hauses, Frau Kollegin Roth. Ich bitte, die Wahlunterlagen in Empfang zu nehmen und die Urnen zu besetzen. Dazu brauchen wir Schrift- (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- führer. – Die Urnen sind besetzt. Ich eröfne den dritten SES 90/DIE GRÜNEN) Wahlgang. Ich wünsche Ihnen allen im Namen des Hauses Glück Liebe Kolleginnen und Kollegen, darf ich fragen, ob und Erfolg für das verantwortungsvolle Amt. noch ein Abgeordneter seine Stimmkarte abgeben möch- Da der Kollege Glaser nicht die erforderliche Mehr- te, der sie nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall. heit der Mitglieder des Hauses erhalten hat, ist nach der Dann schließe ich den Wahlgang und bitte die Schrift- Geschäftsordnung ein zweiter Wahlgang erforderlich. führerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu Wir führen diesen zweiten Wahlgang jetzt unmittelbar beginnen. Ich unterbreche die Sitzung wieder für etwa durch. eine halbe Stunde. Auch diesmal wird durch Klingelzei- chen rechtzeitig angekündigt, wenn die Sitzung wieder Für diesen zweiten Wahlgang schlägt die Fraktion der beginnt. AfD den Kollegen Glaser vor. Auch im zweiten Wahl- gang ist nach unserer Geschäftsordnung die Mehrheit der (Unterbrechung von 16.39 bis 16.59 Uhr) Mitglieder des Bundestages, also 355 Stimmen, erforder- lich. Die Wahl ist wiederum geheim. Wahlausweise und Präsident Dr. Wolfgang Schäuble: Stimmkarte für diesen Wahlgang sind blau. Die Stimm- karte erhalten Sie wieder vor den Wahlkabinen. – Jetzt Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröfnet. bitte ich Sie – genauso wie zuvor –, sich die Wahlun- Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich darf Sie bitten, terlagen zu besorgen und in den Kabinen Ihr Kreuz zu (B) wieder Platz zu nehmen. Mir liegt das Ergebnis des drit- (D) machen. Wir beginnen mit der Wahl. Sind alle Urnen ten Wahlgangs vor. Sobald Sie Platz genommen haben, besetzt? – Das ist der Fall. Dann ist die Wahl eröfnet. werde ich es Ihnen mitteilen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, darf ich fragen, ob Im dritten Wahlgang für die Wahl einer Stellver- jemand nicht die Möglichkeit hatte, seine Stimme ab- treterin/eines Stellvertreters des Präsidenten wurden zugeben? – Das ist ofensichtlich nicht der Fall. Dann 685 Stimmen abgegeben. 685 Stimmen waren gültig. schließe ich die Wahl. Ich bitte die Schriftführerinnen Mit Ja haben gestimmt 114, mit Nein haben gestimmt und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. 545, Enthaltungen 26. Der Abgeordnete Glaser hat damit Ich unterbreche die Sitzung für etwa eine halbe Stun- nicht die erforderliche Mehrheit erhalten.2) de. Der Wiederbeginn wird rechtzeitig durch Klingelsi­ Gemäß § 2 Absatz 3 unserer Geschäftsordnung fndet gnal angekündigt. kein weiterer Wahlgang mit einem im dritten Wahlgang (Unterbrechung von 15.55 bis 16.15 Uhr) erfolglosen Kandidaten statt, es sei denn, ein weiterer Wahlgang wird im Ältestenrat vereinbart. Wird ein neuer Bewerber vorgeschlagen, so ist in ein neues Wahlverfah-

Präsident Dr. Wolfgang Schäuble: ren einzutreten. Es wäre also wieder ein erster Wahlgang Liebe Kolleginnen und Kollegen, die unterbrochene mit den entsprechenden Mehrheitserfordernissen durch- Sitzung ist wieder eröfnet. Ich darf Sie bitten, Platz zu zuführen. In beiden Fällen muss aber erst vereinbart wer- nehmen. den, an welchem Tag die Wahl durchgeführt werden soll. Ich teile Ihnen das Ergebnis des zweiten Wahlgangs Die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der zur Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten mit: abge- Fraktionen haben mir signalisiert, dass es kein Einver- gebene Stimmen 697, ungültige Stimmen 1, gültige Stim- nehmen über die Durchführung weiterer Wahlgänge am men 696. Mit Ja haben gestimmt 123, mit Nein haben heutigen Tag gibt. Damit ist dieser Tagesordnungspunkt gestimmt 549, Enthaltungen 24. Der Abgeordnete Glaser abgeschlossen. hat damit die erforderliche Mehrheit nicht erhalten.1) Damit darf ich Sie bitten, sich zu unserer Natio- Jetzt schaue ich den Kollegen Baumann an. – Die nalhymne von Ihren Sitzen zu erheben. Fraktion der AfD beantragt, einen dritten Wahlgang durchzuführen. Es gibt keinen neuen Kandidaten. (Nationalhymne – Beifall)

1) Namensverzeichnis der Teilnehmer an der Wahl siehe Anlage 4 2) Namensverzeichnis der Teilnehmer an der Wahl siehe Anlage 5 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 19

Präsident Dr. Wolfgang Schäuble (A) Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind damit am Bevor ich die Sitzung schließe, darf ich Sie herzlich zu (C) Schluss unserer heutigen Tagesordnung. Die nächste Sit- einem kleinen Empfang auf der Fraktionsebene einladen. zung fndet in der 47. Kalenderwoche, also in der Woche Die Sitzung ist geschlossen. vom 20. November, statt. Der genaue Tag der Sitzung wird noch bestimmt und Ihnen bekannt gegeben. (Schluss: 17.03 Uhr)

(B) (D)

Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 21

(A) Anlagen zum Stenografschen Bericht (C)

Anlage 1

Liste der entschuldigten Abgeordneten

entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich

Leidig, Sabine DIE LINKE 24.10.2017

Lutze, Thomas DIE LINKE 24.10.2017

Poschmann, Sabine SPD 24.10.2017

Schimke, Jana CDU/CSU 24.10.2017

Strenz, Karin CDU/CSU 24.10.2017

Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der des Präsidenten des Deutschen Bundestages teilgenommen haben CDU/CSU Monika Grütters Dr. Dr. Torbjörn Kartes (B) (D) Norbert Maria Altenkamp Fritz Güntzler Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Marie-Luise Dött Ronja Kemmer Artur Auernhammer Hansjörg Durz Dr. Michael Kießling Dorothee Bär Jürgen Hardt Dr. Hermann Färber Thomas Bareiß Dr. Jens Koeppen Axel E. Fischer (Karlsruhe- (Börde) Carsten Körber Land) Markus Koob Dr. (Chemnitz) Alexander Krauß Mark Helfrich Dr. André Berghegger Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Hans-Joachim Fuchtel Dr. Roy Kühne Ingo Gädechens Michael Kufer Stefen Bilger Dr. Thomas Gebhart Andreas G. Lämmel Dr. Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Alexander Hofmann Michael Brand Ulrich Lange Dr. Ursula Groden-Kranich Dr. Dr. Dr. Hermann Gröhe Dr. Klaus-Dieter Gröhler Hans-Jürgen Irmer Michael Grosse-Brömer Dr. Katja Leikert Astrid Grotelüschen Dr. Markus Grübel Dr. 22 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Erwin Rüddel (C) Dr. h. c. Uli Grötsch Dr. () Michael Groß Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Nikolas Löbel Dr. Wolfgang Schäuble Peter Weiß (Emmendingen) Rita Hagl-Kehl Sabine Weiss (Wesel I) Dr. Jan-Marco Luczak Sebastian Hartmann Christian (Fürth) (Peine) Dr. Annette Widmann-Mauz Dr. Thomas de Maizière Bettina Margarethe Dr. Nadine Schön Wiesmann Klaus-Peter Willsch Dr. Barbara Hendricks Hans-Georg von der Marwitz Dr. Klaus-Peter Schulze Elisabeth Winkelmeier- Becker Gabriele Hiller-Ohm (Altötting) (Weil am Thomas Hitschler Dr. Rhein) Dr. Eva Högl Dr. Dr. Dr. h. c. Dr. SPD Karsten Möring Dr. Johannes Kahrs Ingrid Arndt-Brauer Björn Simon Heike Baehrens Axel Müller Dr. Dr. Gerd Müller Katrin Stafer Doris Barnett Sepp Müller Dr. Frank Stefel Dr. (B) Carsten Müller Dr. Wolfgang Stefnger (D) Sören Bartol (Braunschweig) Dr. Bärbel Kofer Bärbel Bas Stefan Müller (Erlangen) (Heidelberg) Dr. (Rostock) Dr. Karl-Heinz Brunner Dr. Georg Nüßlein Christian Frhr. von Stetten Christian Lange (Backnang) Marco Bülow Dr. Florian Oßner Dr. Kirsten Lühmann Michael Stübgen Dr. Heiko Josef Maas Dr. Dr. Karamba Diaby Dr. Joachim Pfeifer Dr. Hermann-Josef Tebroke Hans-Jürgen Thies Sabine Dittmar Dr. Christoph Ploß Dr. Dr. Dr. Dr. Volker Ullrich Dr. Fritz Felgentreu Siemtje Möller Alois Rainer Dr. Dr. Bettina Müller (Kleinsaara) Detlef Müller (Chemnitz) Michelle Müntefering Johannes Röring Dr. Rolf Mützenich Dr. Norbert Röttgen Dr. Johann David Wadephul Angelika Glöckner Stefan Rouenhof Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 23

(A) Ulli Nissen Dr. (C) Mahmut Özdemir (Duisburg) Aydan Özoğuz Gülistan Yüksel Dr. Jens Thomas Oppermann Stefan Zierke Norbert Kleinwächter Dr. Marco Buschmann Dr. Jens Zimmermann Jörn König Carl-Julius Cronenberg AfD Stefen Kotré Britta Katharina Dassler (Minden) Dr. Rainer Kraft Bijan Djir-Sarai Dr. Bernd Baumann Rüdiger Lucassen Christian Dürr Dr. Dr. Dr. Carola Reimann Dr. Daniel Föst Dr. Birgit Malsack- Jürgen Braun Sönke Rix Winkemann Marcus Bühl René Röspel Katrin Helling-Plahr Matthias Büttner Dr. Hansjörg Gerhard Georg Dr. Müller Joana Eleonora Cotar Michael Roth (Heringen) Volker Münz Dr. Dr. Susann Rüthrich Sebastian Münzenmaier Manuel Höferlin Bernd Rützel Dr. Christoph Hofmann Jan Ralf Nolte Berengar Elsner von Gronow Johann Saathof Dr. Axel Schäfer (Bochum) Gerold Joachim Otten Dr. Dietmar Friedhof Tobias Matthias Peterka Dr. Dr. Paul Viktor Podolay Thomas L. Kemmerich (B) Dr. Dr. Götz Frömming Jürgen Pohl (D) Dr. () Dr. Eberhardt Alexander Katharina Kloke Gauland (Wetzlar) Martin Erwin Renner Dr. Carsten Schneider (Erfurt) Roman Johannes Reusch Albrecht Heinz Erhard Ulrike Schielke-Ziesing Dr. Lukas Köhler Glaser Dr. Jörg Schneider Dr. Manja Schüle Wolfgang Kubicki Konstantin Elias Kuhle Martin Schulz Armin-Paulus Hampel (Spandau) Alexander Graf Lambsdorf Mariana Iris Harder-Kühnel Dr. Christian Lindner Dr. René Springer Michael Link (Heilbronn) Rita Schwarzelühr-Sutter Till Berthold Mansmann Udo Theodor Hemmelgarn Dr. Dr. Jürgen Andreas Michael Wolfgang Wiehle Martens Martina Stamm-Fibich Dr. Sonja Amalie Stefen Dr. Christian Friedrich Wirth Alexander Müller Dr. Heiko Heßenkemper Roman Müller-Böhm Karsten Hilse Frank Müller-Rosentritt Nicole Höchst FDP Dr. (Lausitz) Markus Töns Dr. Dirk Vöpel Leif-Erik Holm Christine Aschenberg- Dugnus Dr. 24 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Christian Sauter (C) Frank Schäfer Dr. Stephan Kühn (Dresden) Dr. Wieland Schinnenburg Andreas Wagner Christian Kühn (Tübingen) Dr. Renate Künast Matthias Seestern-Pauly Heike Hänsel Katrin Werner Markus Kurth Dr. André Hahn Matthias Höhn Pia Zimmermann Sven Lehmann Dr. Hermann Otto Solms Sabine Zimmermann Stef Lemke Bettina Stark-Watzinger (Zwickau) Dr. Dr. Marie-Agnes Strack- Kerstin Kassner Zimmermann Dr. BÜNDNIS 90/ Claudia Müller Benjamin Strasser DIE GRÜNEN Beate Müller-Gemmeke Jan Korte Kerstin Andreae Dr. Michael Theurer Lisa Hildegard Badum Cem Özdemir Dr. Dr. Friedrich Ostendorf Dr. Dr. Gesine Lötzsch Dr. Johannes Vogel Cornelia Möhring Tabea Rößner (Lüdenscheid) Dr. Claudia Roth (Augsburg) Ekin Deligöz Dr. Nicole Westig Norbert Müller (Potsdam) Katja Dörner Corinna Rüfer Zaklin Nastic Katharina Dröge DIE LINKE. Dr. Alexander S. Neu Ulle Schauws Dr. Gökay Akbulut Petra Pau Dr. (B) (D) Sören Pellmann Stefan Schmidt Dr. Dietmar Bartsch Katrin Göring-Eckardt Kordula Schulz-Asche Lorenz Gösta Beutin Tobias Pfüger Dr. Wolfgang Strengmann- Matthias W. Birkwald Kuhn Britta Haßelmann Dr. Bettina Hofmann Eva-Maria Elisabeth Dr. Jürgen Trittin Birke Bull-Bischof Schreiber Dr. Jörg Cezanne Dr. Petra Sitte Sevim Dağdelen Dr. Kirsten Kappert-Gonther Beate Walter-Rosenheimer Dr. Fraktionslos Anke Domscheit-Berg Dr. Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Sylvia Kotting-Uhl Dr.

Anlage 3 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Bundestages teilgenommen haben CDU/CSU Philipp Amthor Maik Beermann Christoph Bernstiel Artur Auernhammer Manfred Behrens (Börde) Peter Beyer Dr. Michael von Abercron Peter Aumer Veronika Bellmann Marc Biadacz Stephan Albani Dorothee Bär Sybille Benning Stefen Bilger Norbert Maria Altenkamp Thomas Bareiß Dr. André Berghegger Peter Bleser Peter Altmaier Norbert Barthle Melanie Bernstein Norbert Brackmann Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 25

(A) Michael Brand Marc Henrichmann Stephan Mayer (Altötting) Armin Schuster (Weil am (C) Dr. Reinhard Brandl Ansgar Heveling Dr. Michael Meister Rhein) Dr. Ralf Brauksiepe Christian Hirte Dr. Angela Merkel Torsten Schweiger Dr. Helge Braun Dr. Heribert Hirte Jan Metzler Detlef Seif Silvia Breher Alexander Hofmann Dr. h. c. Hans Michelbach Johannes Selle Sebastian Brehm Karl Holmeier Dr. Mathias Middelberg Reinhold Sendker Heike Brehmer Dr. Hendrik Hoppenstedt Karsten Möring Dr. Patrick Sensburg Ralph Brinkhaus Erich Irlstorfer Dietrich Monstadt Thomas Silberhorn Dr. Carsten Brodesser Hans-Jürgen Irmer Marlene Mortler Björn Simon Gitta Connemann Thomas Jarzombek Elisabeth Motschmann Tino Sorge Astrid Damerow Andreas Jung Axel Müller Jens Spahn Alexander Dobrindt Ingmar Jung Dr. Gerd Müller Katrin Stafer Marie-Luise Dött Alois Karl Sepp Müller Dr. Frank Stefel Michael Donth Anja Karliczek Carsten Müller Dr. Wolfgang Stefnger Hansjörg Durz Torbjörn Kartes (Braunschweig) Albert Stegemann Thomas Erndl Volker Kauder Stefan Müller (Erlangen) Andreas Steier Hermann Färber Dr. Stefan Kaufmann Dr. Andreas Nick Peter Stein (Rostock) Uwe Feiler Ronja Kemmer Petra Nicolaisen Sebastian Steineke Enak Ferlemann Roderich Kiesewetter Michaela Noll Johannes Steiniger Axel E. Fischer (Karlsruhe- Michael Kießling Dr. Georg Nüßlein Christian Frhr. von Stetten Land) Dr. Georg Kippels Wilfried Oellers Dieter Stier Dr. Maria Flachsbarth Volkmar Klein Florian Oßner Gero Storjohann Thorsten Frei Axel Knoerig Josef Oster Stephan Stracke Dr. Hans-Peter Friedrich Jens Koeppen Henning Otte Max Straubinger (Hof) Carsten Körber Sylvia Pantel Michael Stübgen Michael Frieser Markus Koob Martin Patzelt Dr. Peter Tauber Hans-Joachim Fuchtel Alexander Krauß Dr. Joachim Pfeifer Dr. Hermann-Josef Tebroke Ingo Gädechens Gunther Krichbaum Stephan Pilsinger Hans-Jürgen Thies (B) Dr. Thomas Gebhart Dr. Günter Krings Dr. Christoph Ploß Alexander Throm (D) Alois Gerig Dr. Roy Kühne Eckhard Pols Dr. Dietlind Tiemann Eberhard Gienger Michael Kufer Thomas Rachel Antje Tillmann Eckhard Gnodtke Andreas G. Lämmel Kerstin Radomski Markus Uhl Ursula Groden-Kranich Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Alexander Radwan Dr. Volker Ullrich Hermann Gröhe Katharina Landgraf Alois Vaatz Klaus-Dieter Gröhler Ulrich Lange Dr. Peter Ramsauer Oswin Veith Michael Grosse-Brömer Dr. Silke Launert Eckhardt Rehberg Kerstin Vieregge Astrid Grotelüschen Jens Lehmann Lothar Riebsamen Volkmar Vogel (Kleinsaara) Markus Grübel Paul Lehrieder Josef Rief Christoph de Vries Monika Grütters Dr. Katja Leikert Johannes Röring Kees de Vries Manfred Grund Dr. Andreas Lenz Dr. Norbert Röttgen Dr. Johann David Wadephul Oliver Grundmann Dr. Ursula von der Leyen Stefan Rouenhof Marco Wanderwitz Fritz Güntzler Antje Lezius Erwin Rüddel Kai Wegner Olav Gutting Andrea Lindholz Albert Rupprecht Dr. h. c. Albert Weiler Christian Haase Dr. Carsten Linnemann Stefan Sauer Marcus Weinberg (Hamburg) Florian Hahn Patricia Lips Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Anja Weisgerber Dr. Stephan Harbarth Nikolas Löbel Dr. Wolfgang Schäuble Peter Weiß (Emmendingen) Jürgen Hardt Bernhard Loos Andreas Scheuer Sabine Weiss (Wesel I) Matthias Hauer Dr. Jan-Marco Luczak Jana Schimke Ingo Wellenreuther Mark Hauptmann Daniela Ludwig Tankred Schipanski Marian Wendt Dr. Matthias Heider Karin Maag Christian Schmidt (Fürth) Kai Whittaker Mechthild Heil Yvonne Magwas Dr. Claudia Schmidtke Annette Widmann-Mauz Thomas Heilmann Dr. Thomas de Maizière Patrick Schnieder Bettina Margarethe Frank Heinrich (Chemnitz) Dr. Astrid Mannes Nadine Schön Wiesmann Mark Helfrich Matern von Marschall Felix Schreiner Klaus-Peter Willsch Rudolf Henke Hans-Georg von der Marwitz Dr. Klaus-Peter Schulze Elisabeth Winkelmeier- Michael Hennrich Andreas Mattfeldt Uwe Schummer Becker 26 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Oliver Wittke Thomas Hitschler René Röspel Matthias Büttner (C) Emmi Zeulner Dr. Eva Högl Dennis Rohde Petr Bystron Paul Ziemiak Frank Junge Dr. Martin Rosemann Tino Chrupalla Dr. Matthias Zimmer Josip Juratovic Dr. Ernst Dieter Rossmann Joana Eleonora Cotar Thomas Jurk Michael Roth (Heringen) Dr. Gottfried Curio SPD Oliver Kaczmarek Susann Rüthrich Siegbert Droese Johannes Kahrs Thomas Ehrhorn Niels Annen Bernd Rützel Elisabeth Kaiser Berengar Elsner von Gronow Ingrid Arndt-Brauer Sarah Ryglewski Ralf Kapschack Dr. Michael Espendiller Heike Baehrens Johann Saathof Gabriele Katzmarek Peter Felser Ulrike Bahr Axel Schäfer (Bochum) Ulrich Kelber Dietmar Friedhof Dr. Katarina Barley Dr. Nina Scheer Cansel Kiziltepe Dr. Anton Friesen Doris Barnett Marianne Schieder Arno Klare Dr. Götz Frömming Dr. Matthias Bartke Udo Schiefner Lars Klingbeil Markus Frohnmaier Sören Bartol Dr. Nils Schmid Dr. Bärbel Kofer Dr. Eberhardt Alexander Bärbel Bas Uwe Schmidt Daniela Kolbe Gauland Lothar Binding (Heidelberg) Ulla Schmidt (Aachen) Elvan Korkmaz Dr. Axel Gehrke Leni Breymaier Dagmar Schmidt (Wetzlar) Anette Kramme Albrecht Heinz Erhard Dr. Karl-Heinz Brunner Carsten Schneider (Erfurt) Christine Lambrecht Glaser Katrin Budde Johannes Schraps Christian Lange (Backnang) Franziska Gminder Marco Bülow Michael Schrodi Dr. Karl Lauterbach Wilhelm von Gottberg Martin Burkert Dr. Manja Schüle Helge Lindh Kay Gottschalk Dr. Lars Castellucci Ursula Schulte Burkhard Lischka Armin-Paulus Hampel Bernhard Daldrup Martin Schulz Kirsten Lühmann Swen Schulz (Spandau) Mariana Iris Harder-Kühnel Dr. Daniela De Ridder Verena Hartmann Heiko Josef Maas Ewald Schurer Dr. Karamba Diaby Dr. Roland Hartwig Caren Marks Frank Schwabe Esther Dilcher Jochen Haug Katja Mast Stefan Schwartze Sabine Dittmar Martin Hebner Christoph Matschie Andreas Schwarz Wiebke Esdar Hilde Mattheis Udo Theodor Hemmelgarn (B) Rita Schwarzelühr-Sutter (D) Saskia Esken Dr. Matthias Miersch Waldemar Herdt Rainer Spiering Yasmin Fahimi Klaus Mindrup Lars Herrmann Svenja Stadler Dr. Johannes Fechner Susanne Mittag Martin Hess Martina Stamm-Fibich Dr. Fritz Felgentreu Siemtje Möller Dr. Heiko Heßenkemper Mathias Stein Dr. Edgar Franke Falko Mohrs Karsten Hilse Kerstin Tack Ulrich Freese Claudia Moll Nicole Höchst Claudia Tausend Dagmar Freitag Bettina Müller Martin Hohmann Michael Thews Sigmar Gabriel Detlef Müller (Chemnitz) Dr. Bruno Hollnagel Markus Töns Michael Gerdes Michelle Müntefering Leif-Erik Holm Dirk Vöpel Martin Gerster Dr. Rolf Mützenich Johannes Huber Ute Vogt Angelika Glöckner Andrea Nahles Fabian Jacobi Gabi Weber Timon Gremmels Dietmar Nietan Dr. Marc Jongen Bernd Westphal Kerstin Griese Ulli Nissen Uwe Kamann Dirk Wiese Uli Grötsch Mahmut Özdemir (Duisburg) Jens Kestner Gülistan Yüksel Michael Groß Aydan Özoğuz Stefan Keuter Dagmar Ziegler Bettina Hagedorn Thomas Oppermann Norbert Kleinwächter Stefan Zierke Rita Hagl-Kehl Josephine Ortleb Jörn König Dr. Jens Zimmermann Metin Hakverdi Christian Petry Enrico Komning Sebastian Hartmann Detlev Pilger Stefen Kotré AfD Dirk Heidenblut Florian Post Dr. Rainer Kraft Hubertus Heil (Peine) Achim Post (Minden) Dr. Bernd Baumann Rüdiger Lucassen Gabriela Heinrich Florian Pronold Marc Bernhard Frank Magnitz Marcus Held Dr. Sascha Raabe Andreas Bleck Jens Maier Wolfgang Hellmich Martin Rabanus Peter Boehringer Dr. Lothar Maier Dr. Barbara Hendricks Dr. Carola Reimann Stephan Brandner Dr. Birgit Malsack- Gustav Herzog Andreas Rimkus Jürgen Braun Winkemann Gabriele Hiller-Ohm Sönke Rix Marcus Bühl Corinna Miazga Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 27

(A) Andreas Mrosek Katrin Helling-Plahr Stephan Thomae Petra Pau (C) Hansjörg Gerhard Georg Markus Herbrand Manfred Todtenhausen Sören Pellmann Müller Torsten Herbst Dr. Florian Toncar Victor Perli Volker Münz Katja Hessel Dr. Andrew Ullmann Tobias Pfüger Sebastian Münzenmaier Dr. Gero Clemens Hocker Gerald Ullrich Ingrid Remmers Christoph Neumann Manuel Höferlin Johannes Vogel Martina Renner Jan Ralf Nolte Dr. Christoph Hofmann (Lüdenscheid) Bernd Riexinger Ulrich Oehme Reinhard Houben Sandra Weeser Eva-Maria Elisabeth Gerold Joachim Otten Ulla Ihnen Nicole Westig Schreiber Frank Pasemann Olaf In der Beek Dr. Petra Sitte Tobias Matthias Peterka Gyde Jensen DIE LINKE. Evrim Sommer Kersten Steinke Paul Viktor Podolay Dr. Christian Jung Doris Achelwilm Friedrich Straetmanns Jürgen Pohl Thomas L. Kemmerich Gökay Akbulut Dr. Kirsten Tackmann Stephan Protschka Karsten Klein Simone Barrientos Jessica Tatti Martin Reichardt Dr. Marcel Klinge Dr. Dietmar Bartsch Alexander Ulrich Martin Erwin Renner Katharina Kloke Lorenz Gösta Beutin Kathrin Vogler Roman Johannes Reusch Daniela Kluckert Matthias W. Birkwald Dr. Sahra Wagenknecht Ulrike Schielke-Ziesing Pascal Kober Heidrun Bluhm Andreas Wagner Dr. Robby Schlund Dr. Lukas Köhler Michel Brandt Harald Weinberg Jörg Schneider Carina Konrad Christine Buchholz Katrin Werner Uwe Schulz Wolfgang Kubicki Birke Bull-Bischof Konstantin Elias Kuhle Hubertus Zdebel Thomas Seitz Jörg Cezanne Alexander Kulitz Pia Zimmermann Martin Sichert Sevim Dağdelen Alexander Graf Lambsdorf Sabine Zimmermann Detlev Spangenberg Fabio De Masi Ulrich Lechte (Zwickau) Dr. Dirk Spaniel Dr. Diether Dehm René Springer Christian Lindner Anke Domscheit-Berg BÜNDNIS 90/ Beatrix von Storch Michael Link (Heilbronn) Klaus Ernst DIE GRÜNEN Oliver Luksic Alice Weidel Susanne Ferschl (B) Till Berthold Mansmann Luise Amtsberg (D) Dr. Harald Weyel Brigitte Freihold Dr. Jürgen Andreas Michael Kerstin Andreae Wolfgang Wiehle Sylvia Gabelmann Martens Lisa Hildegard Badum Dr. Heiko Wildberg Nicole Gohlke Christoph Meyer Annalena Baerbock Dr. Christian Friedrich Wirth Dr. Gregor Gysi Alexander Müller Margarete Bause Uwe Witt Heike Hänsel Roman Müller-Böhm Dr. Danyal Bayaz Dr. André Hahn Frank Müller-Rosentritt Canan Bayram FDP Matthias Höhn Dr. Martin Neumann Dr. Franziska Brantner Grigorios Aggelidis (Lausitz) Andrej Hunko Agnieszka Brugger Renata Alt Hagen Reinhold Ulla Jelpke Dr. Anna Christmann Christine Aschenberg- Bernd Reuther Kerstin Kassner Ekin Deligöz Dugnus Dr. Stefan Ruppert Dr. Achim Kessler Katja Dörner Nicole Bauer Thomas Sattelberger Katja Kipping Katharina Dröge Jens Beeck Christian Sauter Jan Korte Harald Ebner Nicola Beer Frank Schäfer Jutta Krellmann Matthias Gastel Dr. Dr. Wieland Schinnenburg Caren Lay Kai Gehring Mario Brandenburg Jimmy Schulz Ralph Lenkert Stefan Gelbhaar Dr. Marco Buschmann Matthias Seestern-Pauly Michael Leutert Katrin Göring-Eckardt Karlheinz Busen Frank Sitta Stefan Liebich Erhard Grundl Carl-Julius Cronenberg Judith Skudelny Dr. Gesine Lötzsch Anja Hajduk Britta Katharina Dassler Dr. Hermann Otto Solms Pascal Meiser Britta Haßelmann Bijan Djir-Sarai Bettina Stark-Watzinger Cornelia Möhring Dr. Bettina Hofmann Christian Dürr Dr. Marie-Agnes Strack- Amira Mohamed Ali Dr. Anton Hofreiter Hartmut Ebbing Zimmermann Niema Movassat Ottmar von Holtz Dr. Marcus Faber Benjamin Strasser Norbert Müller (Potsdam) Dieter Janecek Daniel Föst Katja Suding Zaklin Nastic Dr. Kirsten Kappert-Gonther Otto Fricke Linda Teuteberg Dr. Alexander S. Neu Uwe Kekeritz Thomas Hacker Michael Theurer Thomas Nord Katja Keul 28 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Sven-Christian Kindler Dr. Tobias Lindner Tabea Rößner Margit Stumpp (C) Maria Klein-Schmeink Irene Mihalic Claudia Roth (Augsburg) Markus Tressel Sylvia Kotting-Uhl Claudia Müller Dr. Manuela Rottmann Jürgen Trittin Corinna Rüfer Oliver Krischer Beate Müller-Gemmeke Dr. Julia Verlinden Stephan Kühn (Dresden) Ingrid Nestle Manuel Sarrazin Ulle Schauws Daniela Wagner Christian Kühn (Tübingen) Dr. Konstantin von Notz Dr. Gerhard Schick Beate Walter-Rosenheimer Renate Künast Omid Nouripour Dr. Frithjof Schmidt Markus Kurth Cem Özdemir Stefan Schmidt Fraktionslos Monika Lazar Friedrich Ostendorf Kordula Schulz-Asche Sven Lehmann Lisa Paus Dr. Wolfgang Strengmann- Mario Mieruch Stef Lemke Filiz Polat Kuhn Dr. Frauke Petry

Anlage 4 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten des Deut- schen Bundestages teilgenommen haben (2. Wahlgang) CDU/CSU Thomas Erndl Frank Heinrich (Chemnitz) Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Dr. Michael von Abercron Hermann Färber Mark Helfrich Katharina Landgraf Stephan Albani Uwe Feiler Rudolf Henke Ulrich Lange Norbert Maria Altenkamp Enak Ferlemann Michael Hennrich Dr. Silke Launert Philipp Amthor Axel E. Fischer (Karlsruhe- Marc Henrichmann Jens Lehmann Land) Artur Auernhammer Ansgar Heveling Paul Lehrieder Dr. Maria Flachsbarth Peter Aumer Christian Hirte Dr. Katja Leikert Dorothee Bär Thorsten Frei Dr. Heribert Hirte Dr. Andreas Lenz Thomas Bareiß Dr. Hans-Peter Friedrich Alexander Hofmann Dr. Ursula von der Leyen (Hof) (B) Norbert Barthle Karl Holmeier Antje Lezius (D) Michael Frieser Maik Beermann Dr. Hendrik Hoppenstedt Andrea Lindholz Hans-Joachim Fuchtel Manfred Behrens (Börde) Erich Irlstorfer Dr. Carsten Linnemann Ingo Gädechens Veronika Bellmann Hans-Jürgen Irmer Patricia Lips Dr. Thomas Gebhart Sybille Benning Thomas Jarzombek Nikolas Löbel Alois Gerig Dr. André Berghegger Andreas Jung Bernhard Loos Melanie Bernstein Eberhard Gienger Ingmar Jung Dr. Jan-Marco Luczak Christoph Bernstiel Eckhard Gnodtke Alois Karl Daniela Ludwig Peter Beyer Ursula Groden-Kranich Anja Karliczek Karin Maag Marc Biadacz Hermann Gröhe Torbjörn Kartes Yvonne Magwas Stefen Bilger Klaus-Dieter Gröhler Volker Kauder Dr. Thomas de Maizière Peter Bleser Michael Grosse-Brömer Dr. Stefan Kaufmann Dr. Astrid Mannes Norbert Brackmann Astrid Grotelüschen Ronja Kemmer Matern von Marschall Michael Brand Markus Grübel Roderich Kiesewetter Hans-Georg von der Marwitz Dr. Reinhard Brandl Monika Grütters Michael Kießling Andreas Mattfeldt Dr. Ralf Brauksiepe Manfred Grund Dr. Georg Kippels Stephan Mayer (Altötting) Dr. Helge Braun Oliver Grundmann Volkmar Klein Dr. Michael Meister Silvia Breher Fritz Güntzler Axel Knoerig Dr. Angela Merkel Sebastian Brehm Olav Gutting Jens Koeppen Jan Metzler Heike Brehmer Christian Haase Carsten Körber Dr. h. c. Hans Michelbach Ralph Brinkhaus Florian Hahn Markus Koob Dr. Mathias Middelberg Dr. Carsten Brodesser Dr. Stephan Harbarth Alexander Krauß Karsten Möring Gitta Connemann Jürgen Hardt Gunther Krichbaum Dietrich Monstadt Astrid Damerow Matthias Hauer Dr. Günter Krings Marlene Mortler Alexander Dobrindt Mark Hauptmann Rüdiger Kruse Elisabeth Motschmann Marie-Luise Dött Dr. Matthias Heider Dr. Roy Kühne Axel Müller Michael Donth Mechthild Heil Michael Kufer Dr. Gerd Müller Hansjörg Durz Thomas Heilmann Andreas G. Lämmel Sepp Müller Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 29

(A) Carsten Müller Dr. Wolfgang Stefnger Dr. Matthias Bartke Dr. Bärbel Kofer (C) (Braunschweig) Albert Stegemann Sören Bartol Daniela Kolbe Stefan Müller (Erlangen) Andreas Steier Bärbel Bas Elvan Korkmaz Dr. Andreas Nick Peter Stein (Rostock) Lothar Binding (Heidelberg) Anette Kramme Petra Nicolaisen Sebastian Steineke Leni Breymaier Christine Lambrecht Michaela Noll Johannes Steiniger Dr. Karl-Heinz Brunner Christian Lange (Backnang) Dr. Georg Nüßlein Christian Frhr. von Stetten Katrin Budde Dr. Karl Lauterbach Wilfried Oellers Dieter Stier Marco Bülow Helge Lindh Florian Oßner Gero Storjohann Martin Burkert Burkhard Lischka Josef Oster Stephan Stracke Dr. Lars Castellucci Kirsten Lühmann Henning Otte Max Straubinger Bernhard Daldrup Heiko Josef Maas Sylvia Pantel Michael Stübgen Dr. Daniela De Ridder Caren Marks Martin Patzelt Dr. Peter Tauber Dr. Karamba Diaby Katja Mast Dr. Joachim Pfeifer Dr. Hermann-Josef Tebroke Esther Dilcher Christoph Matschie Stephan Pilsinger Hans-Jürgen Thies Sabine Dittmar Hilde Mattheis Dr. Christoph Ploß Alexander Throm Wiebke Esdar Dr. Matthias Miersch Eckhard Pols Dr. Dietlind Tiemann Saskia Esken Klaus Mindrup Thomas Rachel Antje Tillmann Yasmin Fahimi Susanne Mittag Kerstin Radomski Markus Uhl Dr. Johannes Fechner Siemtje Möller Alexander Radwan Dr. Volker Ullrich Dr. Fritz Felgentreu Falko Mohrs Alois Rainer Arnold Vaatz Dr. Edgar Franke Claudia Moll Dr. Peter Ramsauer Ulrich Freese Oswin Veith Bettina Müller Eckhardt Rehberg Dagmar Freitag Detlef Müller (Chemnitz) Kerstin Vieregge Lothar Riebsamen Sigmar Gabriel Michelle Müntefering Volkmar Vogel (Kleinsaara) Josef Rief Michael Gerdes Dr. Rolf Mützenich Christoph de Vries Johannes Röring Martin Gerster Andrea Nahles Kees de Vries Dr. Norbert Röttgen Angelika Glöckner Dietmar Nietan Dr. Johann David Wadephul Stefan Rouenhof Timon Gremmels Ulli Nissen Marco Wanderwitz (B) Erwin Rüddel Kerstin Griese Mahmut Özdemir (Duisburg) (D) Kai Wegner Albert Rupprecht Uli Grötsch Aydan Özoğuz Dr. h. c. Albert Weiler Stefan Sauer Michael Groß Josephine Ortleb Marcus Weinberg (Hamburg) Anita Schäfer (Saalstadt) Bettina Hagedorn Christian Petry Dr. Anja Weisgerber Dr. Wolfgang Schäuble Rita Hagl-Kehl Detlev Pilger Peter Weiß (Emmendingen) Andreas Scheuer Metin Hakverdi Florian Post Sabine Weiss (Wesel I) Jana Schimke Sebastian Hartmann Achim Post (Minden) Ingo Wellenreuther Tankred Schipanski Dirk Heidenblut Florian Pronold Marian Wendt Christian Schmidt (Fürth) Gabriela Heinrich Dr. Sascha Raabe Kai Whittaker Dr. Claudia Schmidtke Marcus Held Martin Rabanus Annette Widmann-Mauz Patrick Schnieder Wolfgang Hellmich Dr. Carola Reimann Bettina Margarethe Nadine Schön Dr. Barbara Hendricks Andreas Rimkus Wiesmann Felix Schreiner Gustav Herzog Sönke Rix Klaus-Peter Willsch Dr. Klaus-Peter Schulze Gabriele Hiller-Ohm René Röspel Elisabeth Winkelmeier- Uwe Schummer Thomas Hitschler Dennis Rohde Becker Armin Schuster (Weil am Dr. Eva Högl Dr. Martin Rosemann Oliver Wittke Rhein) Frank Junge Dr. Ernst Dieter Rossmann Emmi Zeulner Torsten Schweiger Josip Juratovic Michael Roth (Heringen) Paul Ziemiak Detlef Seif Thomas Jurk Susann Rüthrich Dr. Matthias Zimmer Johannes Selle Oliver Kaczmarek Bernd Rützel Reinhold Sendker Johannes Kahrs Sarah Ryglewski SPD Dr. Patrick Sensburg Elisabeth Kaiser Johann Saathof Thomas Silberhorn Niels Annen Ralf Kapschack Axel Schäfer (Bochum) Björn Simon Ingrid Arndt-Brauer Gabriele Katzmarek Dr. Nina Scheer Tino Sorge Heike Baehrens Ulrich Kelber Marianne Schieder Jens Spahn Ulrike Bahr Cansel Kiziltepe Udo Schiefner Katrin Stafer Dr. Katarina Barley Arno Klare Dr. Nils Schmid Dr. Frank Stefel Doris Barnett Lars Klingbeil Uwe Schmidt 30 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Ulla Schmidt (Aachen) Dr. Eberhardt Alexander Martin Erwin Renner Katharina Kloke (C) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Gauland Roman Johannes Reusch Daniela Kluckert Carsten Schneider (Erfurt) Dr. Axel Gehrke Ulrike Schielke-Ziesing Pascal Kober Johannes Schraps Albrecht Heinz Erhard Dr. Robby Schlund Dr. Lukas Köhler Michael Schrodi Glaser Jörg Schneider Carina Konrad Dr. Manja Schüle Franziska Gminder Uwe Schulz Wolfgang Kubicki Wilhelm von Gottberg Ursula Schulte Thomas Seitz Konstantin Elias Kuhle Kay Gottschalk Martin Schulz Martin Sichert Alexander Kulitz Mariana Iris Harder-Kühnel Swen Schulz (Spandau) Detlev Spangenberg Alexander Graf Lambsdorf Verena Hartmann Ewald Schurer Dr. Dirk Spaniel Ulrich Lechte Dr. Roland Hartwig Frank Schwabe René Springer Christian Lindner Jochen Haug Stefan Schwartze Beatrix von Storch Michael Link (Heilbronn) Martin Hebner Andreas Schwarz Alice Weidel Oliver Luksic Udo Theodor Hemmelgarn Till Berthold Mansmann Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Harald Weyel Waldemar Herdt Dr. Jürgen Andreas Michael Rainer Spiering Wolfgang Wiehle Lars Herrmann Martens Svenja Stadler Dr. Heiko Wildberg Martin Hess Christoph Meyer Martina Stamm-Fibich Dr. Christian Friedrich Wirth Dr. Heiko Heßenkemper Alexander Müller Mathias Stein Uwe Witt Karsten Hilse Roman Müller-Böhm Kerstin Tack Nicole Höchst Frank Müller-Rosentritt FDP Claudia Tausend Martin Hohmann Dr. Martin Neumann Michael Thews Dr. Bruno Hollnagel Grigorios Aggelidis (Lausitz) Markus Töns Leif-Erik Holm Renata Alt Hagen Reinhold Dirk Vöpel Johannes Huber Christine Aschenberg- Bernd Reuther Dugnus Ute Vogt Fabian Jacobi Dr. Stefan Ruppert Nicole Bauer Gabi Weber Dr. Marc Jongen Thomas Sattelberger Jens Beeck Bernd Westphal Uwe Kamann Christian Sauter Nicola Beer Dirk Wiese Jens Kestner Frank Schäfer Dr. Jens Brandenburg (B) Gülistan Yüksel Stefan Keuter Dr. Wieland Schinnenburg (D) Mario Brandenburg Dagmar Ziegler Norbert Kleinwächter Jimmy Schulz Dr. Marco Buschmann Stefan Zierke Jörn König Matthias Seestern-Pauly Karlheinz Busen Dr. Jens Zimmermann Enrico Komning Frank Sitta Carl-Julius Cronenberg Stefen Kotré Judith Skudelny Britta Katharina Dassler AfD Dr. Rainer Kraft Dr. Hermann Otto Solms Bijan Djir-Sarai Rüdiger Lucassen Bettina Stark-Watzinger Dr. Bernd Baumann Christian Dürr Frank Magnitz Dr. Marie-Agnes Strack- Marc Bernhard Hartmut Ebbing Jens Maier Zimmermann Andreas Bleck Dr. Marcus Faber Dr. Lothar Maier Benjamin Strasser Peter Boehringer Dr. Birgit Malsack- Daniel Föst Katja Suding Stephan Brandner Winkemann Otto Fricke Michael Theurer Jürgen Braun Corinna Miazga Thomas Hacker Stephan Thomae Marcus Bühl Andreas Mrosek Katrin Helling-Plahr Manfred Todtenhausen Matthias Büttner Hansjörg Gerhard Georg Markus Herbrand Dr. Florian Toncar Petr Bystron Müller Torsten Herbst Dr. Andrew Ullmann Tino Chrupalla Volker Münz Katja Hessel Gerald Ullrich Joana Eleonora Cotar Sebastian Münzenmaier Dr. Gero Clemens Hocker Johannes Vogel Dr. Gottfried Curio Christoph Neumann Manuel Höferlin (Lüdenscheid) Siegbert Droese Jan Ralf Nolte Dr. Christoph Hofmann Sandra Weeser Thomas Ehrhorn Ulrich Oehme Reinhard Houben Nicole Westig Berengar Elsner von Gronow Gerold Joachim Otten Ulla Ihnen Dr. Michael Espendiller Frank Pasemann Olaf In der Beek DIE LINKE. Peter Felser Tobias Matthias Peterka Gyde Jensen Doris Achelwilm Dietmar Friedhof Paul Viktor Podolay Dr. Christian Jung Gökay Akbulut Dr. Anton Friesen Jürgen Pohl Thomas L. Kemmerich Simone Barrientos Dr. Götz Frömming Stephan Protschka Karsten Klein Dr. Dietmar Bartsch Markus Frohnmaier Martin Reichardt Dr. Marcel Klinge Lorenz Gösta Beutin Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 31

(A) Matthias W. Birkwald Norbert Müller (Potsdam) Annalena Baerbock Stef Lemke (C) Heidrun Bluhm Zaklin Nastic Margarete Bause Dr. Tobias Lindner Michel Brandt Dr. Alexander S. Neu Dr. Danyal Bayaz Irene Mihalic Christine Buchholz Thomas Nord Canan Bayram Claudia Müller Birke Bull-Bischof Petra Pau Dr. Franziska Brantner Beate Müller-Gemmeke Jörg Cezanne Sören Pellmann Agnieszka Brugger Ingrid Nestle Sevim Dağdelen Victor Perli Dr. Anna Christmann Dr. Konstantin von Notz Fabio De Masi Tobias Pfüger Ekin Deligöz Omid Nouripour Dr. Diether Dehm Ingrid Remmers Katja Dörner Cem Özdemir Anke Domscheit-Berg Martina Renner Katharina Dröge Friedrich Ostendorf Klaus Ernst Bernd Riexinger Harald Ebner Lisa Paus Susanne Ferschl Eva-Maria Elisabeth Matthias Gastel Filiz Polat Schreiber Brigitte Freihold Kai Gehring Tabea Rößner Dr. Petra Sitte Sylvia Gabelmann Stefan Gelbhaar Claudia Roth (Augsburg) Evrim Sommer Nicole Gohlke Katrin Göring-Eckardt Dr. Manuela Rottmann Kersten Steinke Dr. Gregor Gysi Erhard Grundl Corinna Rüfer Friedrich Straetmanns Heike Hänsel Anja Hajduk Manuel Sarrazin Dr. Kirsten Tackmann Dr. André Hahn Britta Haßelmann Ulle Schauws Jessica Tatti Dr. Gerhard Schick Matthias Höhn Alexander Ulrich Dr. Bettina Hofmann Dr. Frithjof Schmidt Ulla Jelpke Kathrin Vogler Dr. Anton Hofreiter Stefan Schmidt Kerstin Kassner Dr. Sahra Wagenknecht Ottmar von Holtz Kordula Schulz-Asche Dr. Achim Kessler Andreas Wagner Dieter Janecek Dr. Wolfgang Strengmann- Katja Kipping Harald Weinberg Dr. Kirsten Kappert-Gonther Kuhn Jan Korte Katrin Werner Uwe Kekeritz Margit Stumpp Jutta Krellmann Hubertus Zdebel Katja Keul Markus Tressel Caren Lay Pia Zimmermann Maria Klein-Schmeink Jürgen Trittin Ralph Lenkert Sabine Zimmermann Sylvia Kotting-Uhl (B) Michael Leutert (Zwickau) Oliver Krischer Dr. Julia Verlinden (D) Stefan Liebich Stephan Kühn (Dresden) Daniela Wagner Dr. Gesine Lötzsch BÜNDNIS 90/ Christian Kühn (Tübingen) Beate Walter-Rosenheimer Pascal Meiser DIE GRÜNEN Renate Künast Fraktionslos Cornelia Möhring Luise Amtsberg Markus Kurth Amira Mohamed Ali Kerstin Andreae Monika Lazar Mario Mieruch Niema Movassat Lisa Hildegard Badum Sven Lehmann Dr. Frauke Petry

Anlage 5 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten des Deut- schen Bundestages teilgenommen haben (3. Wahlgang) CDU/CSU Sybille Benning Sebastian Brehm Axel E. Fischer (Karlsruhe- Dr. André Berghegger Heike Brehmer Land) Dr. Michael von Abercron Melanie Bernstein Ralph Brinkhaus Dr. Maria Flachsbarth Stephan Albani Christoph Bernstiel Dr. Carsten Brodesser Thorsten Frei Norbert Maria Altenkamp Peter Beyer Gitta Connemann Dr. Hans-Peter Friedrich Philipp Amthor Marc Biadacz Astrid Damerow (Hof) Artur Auernhammer Stefen Bilger Alexander Dobrindt Michael Frieser Peter Aumer Peter Bleser Marie-Luise Dött Hans-Joachim Fuchtel Dorothee Bär Norbert Brackmann Michael Donth Ingo Gädechens Thomas Bareiß Michael Brand Hansjörg Durz Dr. Thomas Gebhart Norbert Barthle Dr. Reinhard Brandl Thomas Erndl Alois Gerig Maik Beermann Dr. Ralf Brauksiepe Hermann Färber Eberhard Gienger Manfred Behrens (Börde) Dr. Helge Braun Uwe Feiler Eckhard Gnodtke Veronika Bellmann Silvia Breher Enak Ferlemann Ursula Groden-Kranich 32 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Hermann Gröhe Katharina Landgraf Eckhardt Rehberg Kees de Vries (C) Klaus-Dieter Gröhler Ulrich Lange Lothar Riebsamen Dr. Johann David Wadephul Michael Grosse-Brömer Dr. Silke Launert Josef Rief Marco Wanderwitz Astrid Grotelüschen Jens Lehmann Johannes Röring Kai Wegner Markus Grübel Paul Lehrieder Dr. Norbert Röttgen Dr. h. c. Albert Weiler Monika Grütters Dr. Katja Leikert Stefan Rouenhof Marcus Weinberg (Hamburg) Manfred Grund Dr. Andreas Lenz Erwin Rüddel Dr. Anja Weisgerber Oliver Grundmann Dr. Ursula von der Leyen Albert Rupprecht Peter Weiß (Emmendingen) Fritz Güntzler Antje Lezius Stefan Sauer Sabine Weiss (Wesel I) Olav Gutting Andrea Lindholz Anita Schäfer (Saalstadt) Ingo Wellenreuther Christian Haase Dr. Carsten Linnemann Dr. Wolfgang Schäuble Marian Wendt Florian Hahn Patricia Lips Andreas Scheuer Kai Whittaker Dr. Stephan Harbarth Bernhard Loos Jana Schimke Annette Widmann-Mauz Jürgen Hardt Dr. Jan-Marco Luczak Tankred Schipanski Bettina Margarethe Matthias Hauer Daniela Ludwig Christian Schmidt (Fürth) Wiesmann Mark Hauptmann Karin Maag Dr. Claudia Schmidtke Klaus-Peter Willsch Dr. Matthias Heider Yvonne Magwas Patrick Schnieder Elisabeth Winkelmeier- Thomas Heilmann Dr. Thomas de Maizière Nadine Schön Becker Frank Heinrich (Chemnitz) Dr. Astrid Mannes Felix Schreiner Oliver Wittke Mark Helfrich Matern von Marschall Uwe Schummer Emmi Zeulner Rudolf Henke Hans-Georg von der Marwitz Armin Schuster (Weil am Paul Ziemiak Michael Hennrich Andreas Mattfeldt Rhein) Dr. Matthias Zimmer Marc Henrichmann Stephan Mayer (Altötting) Torsten Schweiger Ansgar Heveling Dr. Angela Merkel Detlef Seif SPD Christian Hirte Jan Metzler Johannes Selle Niels Annen Dr. Heribert Hirte Dr. h. c. Hans Michelbach Reinhold Sendker Ingrid Arndt-Brauer Alexander Hofmann Dr. Mathias Middelberg Dr. Patrick Sensburg Heike Baehrens Karl Holmeier Karsten Möring Thomas Silberhorn Ulrike Bahr (B) Dr. Hendrik Hoppenstedt Dietrich Monstadt Björn Simon (D) Dr. Katarina Barley Erich Irlstorfer Marlene Mortler Tino Sorge Doris Barnett Hans-Jürgen Irmer Elisabeth Motschmann Katrin Stafer Dr. Matthias Bartke Thomas Jarzombek Axel Müller Dr. Frank Stefel Sören Bartol Andreas Jung Dr. Gerd Müller Dr. Wolfgang Stefnger Bärbel Bas Ingmar Jung Sepp Müller Albert Stegemann Lothar Binding (Heidelberg) Alois Karl Carsten Müller Andreas Steier Anja Karliczek (Braunschweig) Peter Stein (Rostock) Leni Breymaier Torbjörn Kartes Stefan Müller (Erlangen) Sebastian Steineke Dr. Karl-Heinz Brunner Volker Kauder Dr. Andreas Nick Johannes Steiniger Katrin Budde Dr. Stefan Kaufmann Petra Nicolaisen Christian Frhr. von Stetten Marco Bülow Ronja Kemmer Michaela Noll Dieter Stier Martin Burkert Roderich Kiesewetter Dr. Georg Nüßlein Gero Storjohann Dr. Lars Castellucci Michael Kießling Wilfried Oellers Stephan Stracke Bernhard Daldrup Dr. Georg Kippels Florian Oßner Michael Stübgen Dr. Daniela De Ridder Volkmar Klein Josef Oster Dr. Peter Tauber Dr. Karamba Diaby Axel Knoerig Henning Otte Dr. Hermann-Josef Tebroke Esther Dilcher Jens Koeppen Sylvia Pantel Hans-Jürgen Thies Sabine Dittmar Carsten Körber Martin Patzelt Alexander Throm Wiebke Esdar Markus Koob Dr. Joachim Pfeifer Dr. Dietlind Tiemann Saskia Esken Alexander Krauß Stephan Pilsinger Antje Tillmann Yasmin Fahimi Gunther Krichbaum Dr. Christoph Ploß Markus Uhl Dr. Johannes Fechner Dr. Günter Krings Eckhard Pols Dr. Volker Ullrich Dr. Fritz Felgentreu Rüdiger Kruse Thomas Rachel Arnold Vaatz Dr. Edgar Franke Dr. Roy Kühne Kerstin Radomski Oswin Veith Ulrich Freese Michael Kufer Alexander Radwan Kerstin Vieregge Dagmar Freitag Andreas G. Lämmel Alois Rainer Volkmar Vogel (Kleinsaara) Sigmar Gabriel Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Dr. Peter Ramsauer Christoph de Vries Michael Gerdes Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 33

(A) Martin Gerster Dietmar Nietan Dirk Wiese Stefan Keuter (C) Angelika Glöckner Ulli Nissen Gülistan Yüksel Norbert Kleinwächter Timon Gremmels Mahmut Özdemir (Duisburg) Dagmar Ziegler Jörn König Kerstin Griese Aydan Özoğuz Stefan Zierke Stefen Kotré Uli Grötsch Josephine Ortleb Dr. Jens Zimmermann Dr. Rainer Kraft Michael Groß Christian Petry Rüdiger Lucassen Bettina Hagedorn Detlev Pilger AfD Frank Magnitz Rita Hagl-Kehl Florian Post Jens Maier Dr. Bernd Baumann Metin Hakverdi Achim Post (Minden) Dr. Lothar Maier Marc Bernhard Sebastian Hartmann Florian Pronold Dr. Birgit Malsack- Andreas Bleck Dirk Heidenblut Dr. Sascha Raabe Winkemann Stephan Brandner Gabriela Heinrich Martin Rabanus Corinna Miazga Jürgen Braun Marcus Held Dr. Carola Reimann Andreas Mrosek Marcus Bühl Wolfgang Hellmich Andreas Rimkus Hansjörg Gerhard Georg Matthias Büttner Dr. Barbara Hendricks Sönke Rix Müller Petr Bystron Gustav Herzog René Röspel Volker Münz Tino Chrupalla Gabriele Hiller-Ohm Dennis Rohde Sebastian Münzenmaier Joana Eleonora Cotar Thomas Hitschler Dr. Martin Rosemann Christoph Neumann Dr. Gottfried Curio Dr. Eva Högl Dr. Ernst Dieter Rossmann Jan Ralf Nolte Siegbert Droese Frank Junge Michael Roth (Heringen) Ulrich Oehme Thomas Jurk Susann Rüthrich Thomas Ehrhorn Gerold Joachim Otten Oliver Kaczmarek Bernd Rützel Berengar Elsner von Gronow Frank Pasemann Johannes Kahrs Sarah Ryglewski Dr. Michael Espendiller Tobias Matthias Peterka Elisabeth Kaiser Johann Saathof Peter Felser Paul Viktor Podolay Ralf Kapschack Axel Schäfer (Bochum) Dietmar Friedhof Jürgen Pohl Gabriele Katzmarek Dr. Nina Scheer Dr. Anton Friesen Stephan Protschka Ulrich Kelber Marianne Schieder Dr. Götz Frömming Martin Reichardt Cansel Kiziltepe Udo Schiefner Markus Frohnmaier Martin Erwin Renner (B) Arno Klare Dr. Nils Schmid Dr. Eberhardt Alexander Roman Johannes Reusch (D) Lars Klingbeil Uwe Schmidt Gauland Ulrike Schielke-Ziesing Dr. Bärbel Kofer Ulla Schmidt (Aachen) Dr. Axel Gehrke Dr. Robby Schlund Daniela Kolbe Dagmar Schmidt (Wetzlar) Albrecht Heinz Erhard Jörg Schneider Glaser Elvan Korkmaz Carsten Schneider (Erfurt) Uwe Schulz Franziska Gminder Anette Kramme Johannes Schraps Thomas Seitz Christine Lambrecht Michael Schrodi Kay Gottschalk Martin Sichert Christian Lange (Backnang) Dr. Manja Schüle Armin-Paulus Hampel Detlev Spangenberg Dr. Karl Lauterbach Ursula Schulte Mariana Iris Harder-Kühnel Dr. Dirk Spaniel Helge Lindh Martin Schulz Verena Hartmann René Springer Burkhard Lischka Swen Schulz (Spandau) Dr. Roland Hartwig Beatrix von Storch Kirsten Lühmann Ewald Schurer Jochen Haug Alice Weidel Heiko Josef Maas Frank Schwabe Martin Hebner Dr. Harald Weyel Caren Marks Stefan Schwartze Udo Theodor Hemmelgarn Wolfgang Wiehle Katja Mast Andreas Schwarz Waldemar Herdt Dr. Heiko Wildberg Christoph Matschie Rita Schwarzelühr-Sutter Lars Herrmann Dr. Christian Friedrich Wirth Hilde Mattheis Rainer Spiering Martin Hess Uwe Witt Dr. Matthias Miersch Svenja Stadler Dr. Heiko Heßenkemper Klaus Mindrup Martina Stamm-Fibich Karsten Hilse FDP Susanne Mittag Mathias Stein Nicole Höchst Grigorios Aggelidis Siemtje Möller Kerstin Tack Martin Hohmann Renata Alt Falko Mohrs Claudia Tausend Dr. Bruno Hollnagel Christine Aschenberg- Claudia Moll Michael Thews Leif-Erik Holm Dugnus Bettina Müller Markus Töns Johannes Huber Nicole Bauer Detlef Müller (Chemnitz) Dirk Vöpel Fabian Jacobi Jens Beeck Michelle Müntefering Ute Vogt Dr. Marc Jongen Nicola Beer Dr. Rolf Mützenich Gabi Weber Uwe Kamann Dr. Jens Brandenburg Andrea Nahles Bernd Westphal Jens Kestner Mario Brandenburg 34 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017

(A) Dr. Marco Buschmann Matthias Seestern-Pauly Pascal Meiser Dr. Bettina Hofmann (C) Karlheinz Busen Frank Sitta Cornelia Möhring Dr. Anton Hofreiter Carl-Julius Cronenberg Judith Skudelny Amira Mohamed Ali Ottmar von Holtz Britta Katharina Dassler Dr. Hermann Otto Solms Niema Movassat Dieter Janecek Bijan Djir-Sarai Bettina Stark-Watzinger Norbert Müller (Potsdam) Dr. Kirsten Kappert-Gonther Christian Dürr Zaklin Nastic Dr. Marie-Agnes Strack- Uwe Kekeritz Hartmut Ebbing Zimmermann Dr. Alexander S. Neu Katja Keul Dr. Marcus Faber Benjamin Strasser Thomas Nord Maria Klein-Schmeink Daniel Föst Katja Suding Petra Pau Otto Fricke Linda Teuteberg Sören Pellmann Sylvia Kotting-Uhl Thomas Hacker Michael Theurer Victor Perli Oliver Krischer Katrin Helling-Plahr Stephan Thomae Tobias Pfüger Stephan Kühn (Dresden) Markus Herbrand Manfred Todtenhausen Ingrid Remmers Christian Kühn (Tübingen) Torsten Herbst Dr. Florian Toncar Martina Renner Renate Künast Katja Hessel Dr. Andrew Ullmann Bernd Riexinger Markus Kurth Dr. Gero Clemens Hocker Gerald Ullrich Eva-Maria Elisabeth Monika Lazar Schreiber Manuel Höferlin Johannes Vogel Sven Lehmann Dr. Petra Sitte Dr. Christoph Hofmann (Lüdenscheid) Stef Lemke Sandra Weeser Evrim Sommer Reinhard Houben Dr. Tobias Lindner Ulla Ihnen Nicole Westig Kersten Steinke Irene Mihalic Olaf In der Beek Friedrich Straetmanns Claudia Müller Gyde Jensen DIE LINKE. Dr. Kirsten Tackmann Jessica Tatti Beate Müller-Gemmeke Dr. Christian Jung Doris Achelwilm Alexander Ulrich Ingrid Nestle Thomas L. Kemmerich Gökay Akbulut Karsten Klein Kathrin Vogler Omid Nouripour Simone Barrientos Dr. Marcel Klinge Andreas Wagner Cem Özdemir Dr. Dietmar Bartsch Katharina Kloke Harald Weinberg Friedrich Ostendorf Lorenz Gösta Beutin Daniela Kluckert Katrin Werner Lisa Paus Matthias W. Birkwald (B) Pascal Kober Hubertus Zdebel (D) Heidrun Bluhm Filiz Polat Dr. Lukas Köhler Pia Zimmermann Michel Brandt Tabea Rößner Carina Konrad Sabine Zimmermann Christine Buchholz Claudia Roth (Augsburg) Wolfgang Kubicki (Zwickau) Birke Bull-Bischof Dr. Manuela Rottmann Konstantin Elias Kuhle Jörg Cezanne Corinna Rüfer Alexander Kulitz BÜNDNIS 90/ Sevim Dağdelen DIE GRÜNEN Manuel Sarrazin Alexander Graf Lambsdorf Fabio De Masi Ulle Schauws Ulrich Lechte Luise Amtsberg Dr. Diether Dehm Dr. Gerhard Schick Christian Lindner Kerstin Andreae Anke Domscheit-Berg Michael Link (Heilbronn) Lisa Hildegard Badum Dr. Frithjof Schmidt Klaus Ernst Oliver Luksic Annalena Baerbock Stefan Schmidt Susanne Ferschl Till Berthold Mansmann Margarete Bause Kordula Schulz-Asche Brigitte Freihold Dr. Jürgen Andreas Michael Dr. Danyal Bayaz Dr. Wolfgang Strengmann- Martens Sylvia Gabelmann Canan Bayram Kuhn Christoph Meyer Nicole Gohlke Dr. Franziska Brantner Margit Stumpp Dr. Gregor Gysi Alexander Müller Agnieszka Brugger Markus Tressel Heike Hänsel Roman Müller-Böhm Dr. Anna Christmann Jürgen Trittin Dr. André Hahn Frank Müller-Rosentritt Ekin Deligöz Dr. Julia Verlinden Matthias Höhn Katja Dörner Dr. Martin Neumann Daniela Wagner (Lausitz) Andrej Hunko Katharina Dröge Beate Walter-Rosenheimer Hagen Reinhold Ulla Jelpke Harald Ebner Bernd Reuther Kerstin Kassner Matthias Gastel Dr. Stefan Ruppert Dr. Achim Kessler Kai Gehring Fraktionslos Thomas Sattelberger Jan Korte Stefan Gelbhaar Mario Mieruch Christian Sauter Jutta Krellmann Katrin Göring-Eckardt Dr. Frauke Petry Frank Schäfer Ralph Lenkert Erhard Grundl Dr. Wieland Schinnenburg Stefan Liebich Anja Hajduk Jimmy Schulz Dr. Gesine Lötzsch Britta Haßelmann Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Oktober 2017 35

(A) Anlage 6 - Strafrechtsänderungsgesetz – Strafbarkeit nicht (C) Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung genehmigter Kraftfahrzeugrennen im Straßenver- kehr Der Bundesrat hat in seiner 960. Sitzung am 22. Sep- tember 2017 beschlossen, zu den nachstehenden – vom - Gesetz zur Neuregelung des Schutzes von Geheim- 18. Deutschen Bundestag verabschiedeten – Gesetzen nissen bei der Mitwirkung Dritter an der Berufs- einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgeset- ausübung schweigepfichtiger Personen zes nicht zu stellen: - Gesetz zur Erweiterung der Medienöfent- - Drittes Gesetz zur Änderung des Telemediengeset- lichkeit in Gerichtsverfahren und zur Verbes- zes serung der Kommunikationshilfen für Men- schen mit Sprach- und Hörbehinderungen - Gesetz zur Einführung einer Berufszulassungs- (Gesetz über die Erweiterung der Medienöfent- regelung für gewerbliche Immobilienmakler und lichkeit in Gerichtsverfahren – EMöGG) Wohnimmobilienverwalter

(B) (D)

Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrift-gesetze.de ISSN 0722-8333