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Zuschauer-Informationen zur Sendung am 28. September 2018, 18.15 Uhr

Rettendes Ufer

Am geht nichts verloren

Allgemeine Informationen

Den Menschen am Ufer des Glan scheint ein bestimmtes Gen gemeinsam zu sein. Denn vielen von ihnen ist es wichtig, etwas zu bewahren, etwas vor dem Verfall, vor dem Vergessen oder gar dem Aussterben zu retten. Und dabei gehen sie manchmal auch ganz ungewöhnliche Wege. Vielleicht liegt es ja daran, dass der Glan mit 90 Kilometern zwar der längste Fluss der Pfalz ist, aber weitab von großen Städten verläuft und damit an seinem Ufer viel Platz zur freien Entfaltung und für originelle Ideen ist. Der Glan entspringt im saarländischen , fließt von da einmal quer durch das Nordpfälzer Bergland und mündet bei Odernheim in die . Genau dort liegt der wahrscheinlich magischste Ort in der Region: der . Bereits die Kelten haben seine spirituelle Ausstrahlung erkannt und dort eine heilige Stätte errichtet. Die Römer bauten einen Jupitertempel und der Namenspatron des Berges, der heilige Disibod, ließ sich im 7. Jahrhundert an seinem Fuß als Einsiedler nieder. 500 Jahre später errichteten Benediktiner eine gewaltige Klosteranlage, in der Hildegard von Bingen einen Großteil ihres Lebens verbrachte. Heute stehen nur noch die von Pflanzen überwucherten Ruinen, aber immer noch empfinden viele Besucher die besondere Kraft, die von dem Ort ausgeht.

Und vielleicht ist es auch kein Zufall, dass sich am Fuß des Disibodenberges in Odernheim viele Menschen angesiedelt haben, die durch alternative Lebensformen und eine nachhaltige Landwirtschaft ein Stück weit die Welt retten wollen. Wie Hans Pfeffer und seine Leute von der Bannmühle. Eigentlich Apfel-Bauer hat Pfeffer auch Anteil an der Rettung einer Tierart, die die Region im Namen trägt: die Glanrinder, die schon so gut wie ausgestorben waren.

Der eine rettet Kühe, der andere alte Häuser. Architekt Klaus Dockendorf aus restauriert gerade die alte Getreidemühle von Essweiler. Um dort ein besonderes Ferien-Konzept umzusetzen: Leben wie die Müllersfamilie Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Leidenschaft von Mathias Lukas gehört dem Sägen. Eine unüberhörbare Leidenschaft. Der Mann hat mehrere 100 Motorsägen gesammelt, die ein kleines in füllen. Einem Museum gleicht auch das Haus von Josef Martiné in Gimbsbach. All seine Schätze hat er auf dem Sperrmüll, bei Wohnungsauflösungen oder auf Flohmärkten gefunden. Alle Pflanzen in seinem parkähnlichen Garten stammen vom Kompost.

Als Perle des Glantals wird gerne das malerische Städtchen Meisenheim bezeichnet. Die einstige Residenz der Veldenzer blieb als einziger Ort in der Pfalz weitgehend von Kriegen und Katastrophen verschont und weiß deshalb die Besucher durch sein mittelalterliches Flair zu bezaubern. In Meisenheim und anderen Orten am Glan zeugen teilweise liebevoll restaurierte Synagogen und Friedhöfe von dem einst reichen jüdischen Leben dort. In einigen Dörfern war zeitweise jeder dritte Einwohner jüdischen Glaubens. Am Glan geht eben nichts verloren. Auch nicht die Erinnerung. SWR, Funkhaus , Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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So kommt man hin

Mit dem Auto: Über die A61 von Mainz oder Koblenz kommend nach . Von dort über die B420 nach Meisenheim oder die B41 nach Odernheim. Den südlichen Teil des Glantals erreichen Sie von kommend über die A6 und die A62, Ausfahrt Glan-Münchweiler.

Mit der Bahn: Die Glantalbahn ist im nördlichen Teil des Glantals stillgelegt. Die Strecke kann heute mit Draisinen befahren werden. Der südliche Teil des Glantals ist von Kaiserslautern oder Saarbrücken aus bis gut mit der Bahn erreichbar.

Touristische Informationen

Tourist-Information Pfälzer Bergland "hin & weg": Bahnhofstraße 67 66869 Telefon: 06381/424270 Mail: [email protected]

Tourist-Information Meisenheim am Glan: Untergasse 16 55590 Meisenheim Telefon: 06753/121500 Mail: [email protected]

Sehens- und Erlebenswertes

Disibodenberg: 55571 Odernheim www.disibodenberg.de

In der gewaltigen Klosteranlage, die die Benediktiner im 12. Jahrhundert auf dem Berg an der Glanmündung errichteten, verbrachte Hildegard von Bingen 39 Jahre. Vom Kloster stehen nur noch Ruinen, die besondere mystische Ausstrahlung des Ortes spüren Besucher auch noch heute.

Bannmühle Odernheim: Staudernheimer Straße 1 55571 Telefon: 06755/1053 Mail: [email protected] www.bannmuehle.de

Die historische Getreidemühle am Glan ist seit über 30 Jahren ein großer Bioland- Hof, der vor allem Äpfel anbaut und selbst keltert, aber auch Glanrinder züchtet.

SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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Demnächst soll dort aber auch nach dem Prinzip der Permakultur und der solidarischen Landwirtschaft Gemüse angebaut werden. Mehr dazu im Blog "PermaGlück" von Kerstin und Marcel Mengewein auf Youtube. Die Produkte der Bannmühle werden im eigenen Hofladen vertrieben.

Ehemalige Synagoge : Kirchhofstraße 19 67748 Odenbach Telefon: 06382/993297 www.ehemalige-synagoge-odenbach.de

Liebevoll restaurierte Landsynagoge aus dem 18. Jahrhundert, die heute auch als Raum für Kulturveranstaltungen genutzt wird. Große Figurengruppen erinnern an jüdische Familien aus Odenbach. Eine neben der Synagoge ist dem Gedenken an die während der NS-Zeit ermordeten Juden aus Odenbach gewidmet.

Jüdisches Museum Steinbach: Lindenstraße 1 66909 www.j-museum.vg-glm.de

Das Museum dokumentiert die Geschichte der Juden in der Gemeinde Steinbach sowie in der gesamten Region.

Motorsägenmuseum Lauterecken: Saarbrückerstraße 10 67742 Lauterecken Telefon: 06382/6355 www.motorsaegenmuseum-lauterecken.de

Privatsammlung von Mathias Lukas, der mehr als 500 Motorsägen zusammen getragen hat und sich immer noch über neue Exemplare freut. Besichtigung und Führung nach Vereinbarung.

Draisinentour: Startpunkte an den Bahnhöfen , Lauterecken und Altenglan Telefon: 06381/424270 www.draisinentour.de

Auf der 40 Kilometer langen stillgelegten Bahnstrecke zwischen Staudernheim und Altenglan lässt sich das Untere Glantal mit der Fahrraddraisine erkunden. Weiterer Startpunkt ist Lauterecken.

Glan-Blies-Radweg: Der 130 Kilometer lange Rad- und Wanderweg beginnt in Staudernheim an der Nahe, folgt dem Verlauf des Glans, durchquert das entlang der Blies und endet schließlich in Lothringen.

Kanufahren auf dem Glan: Der Glan gilt als Paradies für Kanufahrer. Entlang des Flusses gibt es verschiedene SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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Verleihe. Allerdings ist die Strecke zwischen Meisenheim und Lauterecken wegen Baumbruchgefahr auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Wildpark und Greifvogelzoo : Auf dem Potzberg 1 66887 Föckelberg www.wildpark.potzberg.de

Elch, Wisent, Waschbär & Co.: Landschaftlich schön gelegener Wildpark auf der Kuppe des 562 m hohen Potzberges. Hauptattraktion sind die täglichen Greifvogelschauen.

Potzberg Rallye: www.potzberg-motorsport.de

Die legendäre Rallye rund um den Potzberg findet 2018 zum 44. Mal statt.

Theater Punkt: www.theater-punkt.de

Das Ein-Mann-Puppentheater von Alf Schwilden aus mit Stücken für Jung und Alt.

Solar-Freibad Gimbsbach: Telefon: 06383/7620 www.matzenbach.de/index.php/solarfreibad

Während in den großen Städten die Schwimmbäder schließen, verfügt das 300- Einwohnerdorf über ein eigenes mit Sonnenenergie beheiztes Freibad mitten im Ort – in Eigenleistung erbaut und ehrenamtlich betrieben.

Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten

Gartenlokal Zum Radler: Wohnplatz Bahnwärterhaus 55592 Telefon: 06753/124205 www.zum-radler.de

Zwischenstop an der Draisinenstrecke, Kanueinstieg mit Verleih

Meisenheimer Hof: Stadtgraben 55590 Meisenheim Telefon: 06753/1237780 www.meisenheimer-hof.de

Schickes Weinhotel mit individuell gestalteten, historischen Zimmern in barockem SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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Bau in der Meisenheimer Altstadt

Landhotel am Wasserrad: Am Wehr 2 55590 Meisenheim Telefon: 06753/964290 www.hotel-am-wasserrad.de

Idyllisches Hotel zwischen Glan und Meisenheimer Altstadt

Pfälzer Hof Lauterecken: Hauptstraße 12 67742 Lauterecken Telefon: 06382/7338 www.pfaelzer-hof.de

Liebevoll gestaltetes Landhotel am Zusammenfluss von Glan und

Waldhotel Felschbachhof: Felschbachhof 1 66887 Ulmet Telefon: 06387/9110 www.felschbachhof.de

Waldhotel mit Wellnessbereich und Bio-Küche

Café zur Scheune: Hauptstraße 3 66907 Rehweiler Telefon: 06383/925700

Bauernhofcafé mit frisch gebackenem Kuchen und deftiger Küche

SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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