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Inhaltsverzeichnis

3 Vorworte 3 Christina Schulz, Leiterin Theatertreffen der Jugend 4 Sebastian Mauksch, Juror Theatertreffen der Jugend

6 Bühne 8 Wunderland 14 One day I went to *idl 22 EHRLOS 30 Babel 36 TrotzTdem! 42 prima klima 48 LANDSCHAFT mit CHICKS. how to bleed one week a month 56 Lena und Leonce. Wie der Kosmos das Chaos suchte und nicht fand. 62 Bühne Spezial 64 Nominierungen

66 Essay 69 Ich sage: ich und du. Und ich sage: ich und du und alle anderen – von Kristo Šagor 74 GUCKKASTEN – von Katharina Greve 80 Ich, die Welt, das Netz und die Künste – Marina Weisband und Khesrau Behroz im Gespräch mit Henrik Adler

94 Campus 96 Praxis 105 Dialog 109 Spezial

110 Forum 113 Praxis 118 Fokus 120 Dialog

121 Kuratorium 122 Jury 124 Statistik 126 Bundeswettbewerbe 127 Impressum Theatertreffen der Jugend 2 Vorwort

Was bewegt Euch? in dem es in einer Mischung aus praktischen Workshops, öffentlichen Diskursen und Was bedeutet Theater eigentlich, was be- Aufführungs­gesprächen um das Theater wegt es und was nicht? Was ist der Antrieb mit Jugendlichen geht. Und unter den fürs Spiel? Was sind die Fragen, auf die Studierenden, die, aus verschiedensten Antworten zu finden einen Prozess braucht, Hochschulen kommend, die Tendenzen, der so vielleicht nur im Theater stattfinden Sicht- und Arbeitsweisen in ihre Ausbil- kann? Vielleicht im Speziellen nur im Theater dungsinstitute zurückspiegeln. mit Jugendlichen. Denn Theater ist hier viel mehr als das Spiel auf der Bühne, nämlich Ich danke der Jury für ihre Ausdauer und ein Prozess, der eine Entwicklung formt, for- ihren wachsamen Blick auf eine Theater- dert und fördert, an deren Ende nicht „nur“ szene, deren künstlerische Eigenständigkeit ein Stück steht, sondern eine Persönlichkeit. längst kein Nischendasein mehr führt. Dafür sei Dank all denen, denen das Theater Im Theatertreffen der Jugend zeigen sich mit Kindern und Jugendlichen ein Anliegen Suchbewegungen einer jungen Generation ist. Mein herzlichster Glückwunsch gilt den im Dialog mit erfahrenen Theater­macher*- Ensembles, die zum Theatertreffen der

innen aus Schulen, freien Kontexten und an Jugend eingeladen wurden! 3 Theatern. Dieses Spektrum zeigt auch das 37. Theatertreffen der Jugend wieder. Mit Der Wettbewerb ist vorbei, der Preis ist das Frische, Dynamik, Neugierde, Mut und Treffen, die Türen sind weit offen! Übermut wird hier gespielt, verhandelt, verworfen, zelebriert. Nicht nur auf der BÜHNE, sondern in allen Angeboten unseres Dr. Christina Schulz CAMPUS-Programms für die Spieler*innen: Leiterin Theatertreffen der Jugend in Workshops, Gesprächen, im Garten, im Bundeswettbewerbe der Berliner Festspiele Keller, in der Festivalzeitung, auf dem Blog… Ebenso unter den anleitenden Theaterma- cher*innen in unserem FORUM-Programm, Theatertreffen der Jugend 4 Theater, weiß Um ich, das in wird großen Transformation zur Chick. Die Türme werden Transformation Türme Chick. zur werden Die Zugegeben, ein ziemlich krudes Vertext Zweitausendsechzehn. Europäische Union. Alter, gelabelt mit dem Buchstaben Y.Alter, Buchstaben dem mit gelabelt Am Fluss entlang, Mainheißt. Fluss Am der Im *idl zu Vulvas. heiß. ist Er geht tanzt. Leonce Lena war es im brasilianischen Theater der Unter der Theater war im brasilianischen es tisierung der Institution beginnt. Das schein beginnt. Das Institution der tisierung werfungen und beschreiben einen polyphon Flirrende Verwerfungen Gefühlszustand der Jugend von heute, Klima. Die Sonne scheint. Im Schatten der der Klima. scheint. Sonne Im Schatten Die Die Sonne scheint. Sonne Prima Klima.Die Ausgehun bruchsphasen zu einem magnetischen Ort nend im Theater. deutschen Eine Demokra bar sie sich ein Huhn. Securitymann klauen Der israelisch-palästinensischen Theater, so ist es heute im griechischen und wiederbegin und griechischen im heute es 1990er der Jahre, Theatern im deutschen drückten, den osteuropäischen und ost der gemeinschaftlichen Verhandlung. So ei Im Wunderland angekommen. Prima Aber größer werdenden gesellschaftlichen Ver dieimmer diese benennen dungen. Doch das ist doch was? doch ist das großen Banken zelebrieren Priesterinnen die eine Stadt,eine keine diealle spricht. und Sprachen durch Spazieren Leonce. und sind Lena gert spiel mit den titelgebenden Festivaleinla schwimmen im Mainstream. Und trotzdem, trotzdem, Und Mainstream. im schwimmen sagt: Hausverbot. Ehrlos zweisameinsam. Ehrlossagt: zweisameinsam. Hausverbot. ner Jugendgeneration ohne biologisches Marginale sich Gehör. verschafft Und ------

- - („Wunderland“), das fragt nach dem ver Theaterkunst ist auch in diesem Jahr be Jahr in diesem auch ist Theaterkunst zerrten Körperbildzerrten der Frau („LANDSCHAFT vielfältiger und vielsprachlicher, und vielfältiger auch wie waren es nicht die Jugendlichen, die man dieman dieJugendlichen, nicht waren es Sonne („prima klima“),Sonne dem nach fragt das („EHRLOS“),Schande Blei nach fragt das Gemeinsamen und Verstehen („Frankfurt Ermächtigung durch die Erzählung der ei Ermächtigung durch der dieErzählung Babel“). zu einiges klären, gibt es Und denn Hunger in der Popkultur („Lena und Leonce“), Die Bandbreite der Ikonografie jugendlicher berecht und Chancengleichheit („One day Chancengleichheit und berecht Ich, multitechnisches und multikulturelles performer*innen, besondersauf. ein Es ist mit CHICKS“),mit Widerstand nach fragt das merkenswert. Sie zu klassifizieren unterlasse in der weggenommenen westlichen Jugend im Terror („TrotzTdem!“), das fragt nach In euren Theaterproduktionen sehe ich die die ich sehe In Theaterproduktionen euren toI went *idl“), Einsamkeit nach fragt das hier.ich mit Dialog direkte der fällt Doch genen Geschichte, das Aufzeigen kausaler sowohl bedroht leben, heute wir wie die Art, das fragt nach der immer scheinenden das sich hier transzendiert, das fragt nach dem Publikum, die Sprache der Theater die Ausdrucksformen des Theaters und und Theaters des die Ausdrucksformen chen? Zwar unter künstlerisch-pädagogi zu ma selber einlud, ihr Theater als erste unsere Zukunft. unsere ökologisch sozial als auch seiner Künstler*innen. scher Begleitung, doch wurden sie immer ------

Zusammenhänge durchdrungen vom Wunsch politischer Handlungsmöglichkeiten. Sehe ich das Wechselspiel von jugendlicher Alltags- und etablierter Kunst- und Medienästhetik. Sehe ich das Körperspiel von Täuschung, Ver- wandlung und Verkleidung.

Das ermutigt mich und, so wünsche ich es mir, auch das diesjährige Theatertreffen der Jugend. Mit eurer Theaterkunst setzt ihr ohnehin schon einen Gegenpol zur perma- nenten sozialen Gleichzeitigkeit.

Auf diesem Treffen werden eure Stimmen gehört. Hier werden eure Stimmen verstärkt. Auch dieses alterwürdige Theatertreffen der Jugend ist von einer Demokratisierung

durchdrungen. 5

So freue ich mich auf jede einzelne Produktion und deren Eruptionen. So freue ich mich auf eine Woche der parasitären Gastlichkeit.

Sebastian Mauksch Juror

Bü Theatertreffen der Jugend hne Bühne Theatertreffen der Jugend Wunderland nach Gesine Danckwart & mit Verwendung einiger Szenen aus „Girlsnightout“ Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig

Mit Friederike Biesold, Annette van Biezen, Franz Blumstock, Alexandra Daut, Laura Förster, Natalie Gaessner, Rebecca Halm, Leane Israfilova, Tim Florian Kranhold, Elisa Ludwig, Milena May, Nils Matzka, Luisa Paul, Ronja Rath, Sarah Schmidt, Vincent Schulze, Aleksandr Sterlev

Yves Hinrichs Regie und Bühne Julia Franzen Dramaturgie/Regieassistenz Jana Rath Choreografie Ralf Riechert Licht Kai Schadeberg Video 9 Udo Schulze Ton Jens Glanze Inspizienz Cordula Kreuter Maske Sebastian Hubel Requisite Stefan Schmidt, Paul Strugalla Bühnenmeister

Freitag, 3. Juni 2016, 19:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 10 „Was nun dahinter, denn ist würde ich „Geh ich jetzt oder nicht, dumit, kommst oder jetzt „Geh ich Autorin Gesine Danckwart. Ihre Stadtfigu Danckwart. Autorin Gesine Wir Wir feinsinnige Abbild einer grausamen, aber grausamen, aber einer Abbild feinsinnige jugendclubs „Sorry, eh!“ „Sorry, jugendclubs am Schauspiel Suche nach dem Sinn ihres (Da-)Seins. dem nach Suche Sie Das Ensemble über sich und die Produktion Gesellschaft zu beugen.Gesellschaft Leipzig „Wunderland“ Produktion Die Theater- des Körper verdeutlichen – und manchmal sieht sieht Körper manchmal –und verdeutlichen Neben-, Gegen- und Miteinanders. Das Die Figuren sind junge Menschen auf der der auf Menschen sind junge Figuren Die nicht da ist, das soll hier Wunderland, hier soll das ist, bitte, da nicht na irgend nen, in schwerelos sich nahezu bewegen ren man, wie weit sich Körper und Geist entfer sich Körper weit man, Geist und wie dievon den sindmung prägnante Themen, ih das hatte ich mir aber anders vorgestellt. vorgestellt. anders mir aber ich hatte das das Konzept, was, diedas, dieLiebe, bitte auf gerne wissen, wer da was oder da, also dem nötigen Treibstoff für den jeweiligen urbanen des Mosaik literarischen diesem die die dacht werden. Es entstehen Parallelwelten, einzelnen Figuren künstlich durch verzerrt Einsamkeit, die unerträglichen fast einer sein.“ nicht noch heute bitte soll ein Morgen auch vielversprechenden Großstadtrealität. schen seitige Wahrnehmung und Selbstbestim sich in ihren Körpern, ihrem Denken und „Warten und sucht, ständigen einem auf“ Sehn unbändigen in einer sind gefangen ren Vorstellungen äußern. Liebe, gegen Gedankensplitter einer Generation zwi wollen auch mal ein Leben, aber wasist aber einLeben, mal auch wollen was warten wir nur, wir was warten wann kommt um sich dem Druck der heutigen

Schönheitswahn, Leistungsdruck und basiert auf einerbasiert Textcollage der was wer, oder der mal wieder ------

Treffen kam Probenphase während der es Tagesstimmungen während der wöchentli zu „Wunderland“ von Oktober 2014zu „Wunderland“ März bis von Oktober findungsphase kamen wir schließlich gemein- fasst der Jugendclub „Sorry, eh!“ knapp 20 Mitglieder. wechsel am Schauspielhaus Leipzig grün soll rein, hier nicht Draußen das wenn das wieder zumwieder Ausdruck unterschiedlicher 2015 auch zu vermehrten Probentagen sowie Stückentwickeln um sind. am Start Aktuell Spielfreude, Neugier, Lust und Engagement Sep Castings statt. Beteiligten wichtigen Produktionsessen :-). Produktionsessen wichtigen Beteiligten demNeben obligatorischen wöchentlichen Nach einer länger dauernden etwas Namens- Der Jugendclub steht allen offen, die mit diemit offen, allen steht Jugendclub Der Mit dem Beginn der neuen Spielzeit im Spielzeit neuen der Beginn dem Mit und setzt sich aus Jugendlichen unter Jugendlichen sich aus setzt und rungen zusammen. Es finden keine finden zusammen. Es rungen nen schon oder vorhandenen Spielerfah da da chen Treffen wird. verwendet am gemeinsamen TheaterSpielenEntdecken- dete sich auch der Theaterjugendclub neu bleiben.“draußen langen Probenwochenenden mit für alle eh!“, „Sorry, lierung immer gern die auch sam auf die für uns gruppenrelevante Formu- gruppenrelevante uns diefür auf sam schiedlichen Alters und Herkunft mit kei mit Herkunft und Alters schiedlichen draußen, nein, ich glaube, es ist besser,draußen, nein, glaube, ist ich es tember 2013 nach dem Intendanten ------

Spielleitung Yves Hinrichs – Regisseur, Schauspieler, studierte Julia Franzen – geboren 1990 in Koblenz. Studierte zunächst an der Hochschule für Musik und Theater 2011 – 2015 Deutsche Literatur und Sprache, Philosophie „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig, wo er seit und Theaterwissenschaft in Marburg und Leipzig. Seit 2008 auch Gastdozent ist. Mehrjährige Engagements 2015 Studium der Theaterwissenschaft mit Abschluss am Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Neuen Master of Arts in Leipzig. In den Spielzeiten 2010 / 2011 – Theater , am Schauspiel Chemnitz und seit der 2015 / 2016 mehrere Dramaturgiehospitanzen und Regie- Spielzeit 2013 am Schauspiel Leipzig. Erste gemeinsame bzw. Projektassistenzen am Theater Solingen, Hessi- Projekte mit Jugendlichen am Neuen Theater Halle. schen Landestheater Marburg, TheaterPACK Leipzig und Am Schauspiel Chemnitz leitete er von 2008 bis 2013 Schauspiel Leipzig. Seit der Spielzeit 2014 / 2015 künst- den Theaterjugendclub „Die KarateMilchTiger“ und lerische Mitarbeit beim Jugendclub „Sorry, eh!“ des wurde mit mehreren Produktionen zum Bundestreffen Schauspiel Leipzig. Arbeitet zum Zusammenspiel von der Jugendclubs an Theatern und zum Berliner Thea- Geschichte, Spiel, Theater und öffentlichem Raum. tertreffen der Jugend eingeladen. Im Rahmen des Festivals Schüler spielen Sturm und Drang 2010 in Ludwigsburg wurde „Revolution Reloaded“ für den 3Sat / ZDF-Theaterkanal aufgezeichnet. Die gemeinsa- me Inszenierung „Reiher“ von Simon Stephens mit Mitgliedern des Jugendclubs und des Schauspielen- sembles am Schauspiel Chemnitz erhielt 2013 den 26. Brüder-Grimm-Preis des Landes . Als Gastregisseur war er am Jungen Schauspiel des Staatsschauspiels

Hannover, am Theater Plauen-Zwickau und am Jugend- 11 theater im Stellwerk Weimar engagiert. Seine Insze- nierung „Kabale und Liebe“ erhielt 2014 den Thüringer Theaterpreis. Yves Hinrichs leitet seit der Spielzeit 2013 / 14 am Schauspiel Leipzig den Theaterjugend- club „Sorry, eh!“ und ist als Regisseur in Produktionen mit Jugendlichen und Schauspieler*innen tätig. Theatertreffen der Jugend 12 Jugendlichen spannend selbst finden. Augenblick, dauert, Monolog der den fischt sich aus Textvorlage der solche jugendlichen Schicksalen gezeigt. jemand aus Leipziger dem Ensemble wo tiver Textflächenteppich „das über So kriegtSo jede*r seine*n Auftritt, findet Stück „Wunderland“ als ein postdra Zur Auswahl – für die Jury Anne-Kathrin Holz Anne-Kathrin Jury die für – Auswahl Zur Fluchten, Chancenlosigkeit und ver- Einsamkeit, Abweisung, tägliche ziemlich grausam: wird es Meistens Nein, eine Geschichte wird hier nicht Figuren und Momente heraus, die die TheaterjugendclubDer „Sorry, eh!“ Bei Gesine Danckwart liest Gesine sichBei Danckwart das ment beschreibt. vorgestellten Die Groß matischer, elliptisch assozia- gebauter intime, anrührende Ausschnitte aus aus intime, Ausschnitte anrührende irgendwie sehr intensiven Situation in urbaner Umgebung ist, unterwegs ins Eigene, Vorstellbare. Jede*r prä erzählt: Zuschauenden Den werden zu haben.erwischt einen Leipziger Jugendlichen in einer aber man begegnet ihnen nur eben manaber begegnet gangs mit dem Text, ihn so übersetzt eine ganz persönliche Form Um des Individuum mit sich in einer postmo- dernen Stadtgesellschaft“, es wie schauer*in meint, für diesen kurzen sehr flüchtig. Kennenlernen geht anders. sentiert stadttypen könnte man allesamtstadttypen irgend- getroffen haben, getroffen wenn man viel aufnahme so, dass der/die Zu- eine genau gearbeitete Mo - - - - - Jugendlichen. Und mitunter gerät der Vertrauen sind das – Themen, so de- mit zickig unsicher,zickig tussenhaft quatscht wenigen, markanten aber Elementen terpretation Stückes des in einen eher torisch in Theaterproduktionen von täglichen nennen. Szenen ist inzwischen so ungemein so inzwischen Szenen ist Sprechchöre mittlerweile fast obliga fast Sprechchöre mittlerweile Chor ins Beliebige: Nein, ich will nicht Die JugendlichenDie Leipziger der Pro Und dann die Chor! dem mit Sache Die Arbeit mit chorisch gestalteten unbestimmt bleibenden Raum mit sichnen der/die Einzelne herumschlägt. und rennt und mauert und meckert undund meckert rennt und mauert und tanzt und flattert und flüstert render Hipster- und Selbstpräsentati mit dem, was wir –inmitten grassie Auseinandersetzungbutterweiche niemand verstecken, hier bleibt jede*r hellen Podestbühne in einem schwarzen beliebt geworden,beliebt dassman Ein den immerzu angeschrien werden. In die gebliche Kämpfe um Anerkennung und gemeinsam tragen die knallharte wie alle Spieler*innenderen ausgesetzt, Bühnenraum;offenen hier kann sich In ihrer in Publikum ihr laden duktion onskultur –den Kampf mit dem All aus LED-Wänden und einer viereckigen daher und schweigt dann. Natürlich, druck gewinnen könnte, als gehörten ständig an der Beobachtungen den ser Produktionser singt jedoch Chor der ------

- er schreit, schimpft, brüllt auch und Jugendlichen heftig auf, und trotz- sucht nach Um- oder Auswegen in dem bleibt die Spielweise stets präzise. imaginierten Labyrinthen. Man glaubt den Spieler*innen jeden Wenn es um Geschlechterzuschreibun- Moment des Abends, geht nachdenk- gen geht, dann trägt er, der Chor, lich und bereichert aus der Vorstellung. schön in Männlein und Weiblein auf- geteilt, klischeehaft beladene Männer- Anverwandlungen postdramatischer und-Frauen-Monologe und -Dialoge vor, Texte sind nicht einfach – einen inten- er gestikuliert, choreografisch genau siven, glaubhaften Ton zu finden, gearbeitet. Das Ganze ergibt einen nirgends zu langweilen! Genau dies wunderbar ironischen Kommentar auf ist der Leipziger Produktion gelungen. die ausgestellten Typen der jugend- lichen Stadtgesellschaft! Intensität und Nachdenklichkeit entstehen zum Beispiel, wenn ganz leise und vorsich- tig eine Spielerin über Hingabe und 13 Sehnsucht spricht und alle anderen ihr mit Stimme und ganzem Körper- einsatz unterstützend zur Verfügung stehen wie eine durch sie bespielte Klaviatur. Aber er nervt nie ohne in- haltlichen Grund, der Chor, er bleibt, jederzeit ganz genau kalkuliert, treiben- des, rhythmisierendes, kommentieren- des, manchmal auch illustrierendes Element der Produktion. Das ist über- aus bemerkenswert und beispielhaft.

Respekt auch an alle Spieler*innen: Sie sind spielstark und sehr musika- lisch. Da schont sich keiner, da sucht jeder in physisch anstrengenden spie- lerischen Grenzgängen nach seinen Möglichkeiten, der Produktion zu die- nen. Die Produktion entwickelt ein rasantes Tempo, mitunter drehen die Theatertreffen der Jugend One day I went to *idl Eine Produktion der akademie der autodidakten im Ballhaus Naunynstraße, Berlin

Von und mit Musa Aslambekov, Oumar Assouman, Benita Bailey, Abidal Bance, Matondo Castlo, Ibrahim, Innocent, Lexodus, Marko Marić, Amanda Mukasonga, Saidou, Saman Shahmansoori, Amelia Umuhire

Adrian Figueroa, Theresa Henning, Afrikan Boy Projektleitung Amelia Umuhire, Mehmet Can Koçak Videoprojektion Veronika Gerhard / Volkan T Leitung akademie der autodidakten Noé Warren Produktionsleitung 15

Samstag, 4. Juni 2016, 20:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 16 Langhoff ins Leben gerufen wurde, Naunynstraße,haus die2007 von Shermin am Ball akademie autodidakten Die der sie ihre dieWelt über und Ansichten Geschichten, die ­ rischen Herangehensweisen, sondern auch künstle entwickelten nurnicht ihre selbst sie uns Live-Musik und zeigen ce, Videos inspirieren. Mit Spoken Word, Performan Energie und lassen sich vonhen, der ungehemmten Filmleinwand zur große Verfügungeine ste Lautsprecher,wo ihnen ein DJ-Pult und Naunynstraße, Ballhaus des Bühne der auf Die jungen Protagonist*innen treffen sich gerufen wurde. auf Mal 2Millionen über weit inzwischen YouTube auf und genommen wo er gestellt, auf selbst Label ohne und Geld ohne Boy Afrikan hat verarbeitet, künstlerisch Humor trockenem mit Situation verzweifelte eine und bekommt Hausverbot. Song, Den der raus er fliegt erwischt, „Shoplifting“ beim zu kaufen. In verschiedenen Supermärkten te, Lidl ein Tiefkühlhähnchen um sich bei hat Geld genügend einmal nicht und lebte Papiere ohne dort England migrierte, nach Afrikanschreibt Boy, als Flüchtling er wie to Iwent be Lidl“ „One day Hit In seinem haben. Musiker Afrikan realisiert Boy ­Fi ler*innen Adrian und Henning Theresa Künst den mit sie in Zusammenarbeit das undgees postmigrantischen Jugendlichen, 13 mit von und Refu jungen Musikprojekt und to Iwent ein Theater- *idl“„One day ist Das Ensemble über sich und die Produktion gueroa und dem britisch-nigerianischen eigenen traurigen hoffnungsvollen oder füh Visionen von genau dem Leben, das ren möchten.ren des Songs „One day I went to Iwent Lidl“ „One day Songs des ------

- - - ten ten mit verschiedenen Themen in eigenen Tex chen die künstlerische Auseinandersetzung der Berliner Kulturszene bringen Jugendli unter der Leitung von Protagonist*innen Musikworkshops beteiligen. am Haus nen schiedenen Theater- und Videoproduktio Teilnehmenden können sich an den ver Die Theaterinteressierte. junge für stelle als Anlauf fungiert Schauspielworkshop und Theater- stattfindender chentlich Paetau, u.v.m.). Henning Theresa Ein wö Allen Hausmann, Janine Jembere, Simon Ernest Hashemian, Modjgan Dastmalchi, (u.a.betreut Jean-Paul Bourelly, Salome Naunynstraße Ballhaus des Netzwerk dem Re akademie der autodidakten werden von Theater-,Die Tanz- der Filmprojekte und nalisierung und Selbstentfaltung. schen Jugendlichen Zugänge zur Professio postmigranti Bildungswegen kömmlichen zu her dieakademie als Alternative bietet Ziel Weg ist. das Auf diesem Menschen gen jun der Partizipation größtmögliche die gemeinsam nach neuen Ästhetiken – wobei dener Herkunft und Altersklasse suchen Künstler*innen und Jugendliche verschie Perspektiven an den Schulen. kulturelle neue öffnet und Kunstvermittlung angewandten der und Theorie kritischen der darstellenden und bildenden Kunst, der aus fördern. Ansätze Ihre verbindet Praxis tellektuellen und sozialen Kompetenzen zu Teilhabeschen ihre und in zu motivieren Statusund demokrati zur und kulturellen junge Menschen unabhängig von Herkunft gung von Jugendlichen mit dem Anspruch, diekulturelle Selbstermächti unterstützt gisseur*innen Künstler*innen und aus und Produktionen und den kreativen den und Produktionen und ------Ausdruck nahe. Die akademie der auto- Adrian Figueroa – geboren 1984 in Frankfurt/Main, didakten hat so bereits einige eindrucksvol- arbeitet als Regisseur und Videokünstler. Seine erste le Karrieren hervorgebracht: Neben Tamer Inszenierung „East“ von Steven Berkoff realisierte er am Greenwich Playhouse in London. 2009 begann er Arslan, der heute neben seinem Festen- das Masterstudium Performance Making an der gagement als Ensemblemitglied des Maxim Central School of Speech and Drama in London. Zusam- Gorki Theaters Gastrollen im „Tatort“ spielt, men mit seinem Bruder Philipp Figueroa gründet er sind beispielsweise Hasan Taşgın und Mayla das Kollektiv Pachamama International. Seit 2010 reali- sierten sie verschiedene Musikvideos, Image- und Arslan in verschiedenen Produktionen des Dokumentarfilme in Mexiko, der Türkei, Brasilien, Groß- regulären Ballhaus-Repertoires aufge- britannien und Deutschland. Zuletzt entstand der treten. Der akademie entstammen mehre- Dokumentarfilm „Die Lücke – Ein Stück Keupstraße“ re Mitglieder der Ursprungsbesetzung von über den NSU-Nagelbombenanschlag auf die Kölner Keupstraße, basierend auf dem gleichnamigen Thea- „Verrücktes Blut“, die heute an renommier- terabend von Nuran David Calis am Schauspiel Köln. ten Schauspielschulen studieren. Adrian Figueroa arbeitet seit Jahren zusammen mit dem Gefängnistheaterprojekt aufBruch als Regisseur in Berliner Justizvollzugsanstalten. Seine Arbeiten als Performance-/Videokünstler führten ihn an verschie- dene deutsche und internationale Theater und Institu- tionen, darunter das Deutsche Theater Berlin, das Schauspiel Frankfurt, das Schauspiel Köln, JSA Berlin, 17 JVA Plötzensee, Casa Alianza Mexico, Old Vic Tunnels London, Shunt London, MMK Frankfurt/Main, Maxim Gorki Theater Berlin und das Schauspiel Leipzig. 2015 hat er als Videokünstler für „BAAL“ (Regie: Nuran David Calis) am Schauspiel Leipzig gearbeitet.

Spielleitung Ojushola Ajose – macht unter dem Namen Afrikan Boy als Performer Musik, die seine Lebenserfahrung wider- Theresa Henning – geboren 1984 in Halle, schloss 2009 spiegelt: Eine brillante Mischung aus dem Grime seiner ihr Schauspielstudium an der Universität der Künste Ost-Londoner Siedlung und dem klassisch nigeriani- Berlin ab. Seit 2005 war sie u.a. in „Berlin–Belgrad“ schen Sound seiner Eltern. Der beste Beweis hierfür ist (3. Stock Volksbühne), im Deutschen Theater Berlin seine neue Single „Hit’ Em Up“, die Fela Kuti ins Hier in „Pizzicato“ (Regie: Victor Bodó), in „Motortown“ und Jetzt holt. Als Teenager wurde er zunächst be- und in „Baal“ in der Regie von Christoph Mehler zu se- kannt mit „One day I went to Lidl“, einem eingängigen hen, außerdem 2007 in „Seid hingerissen von euren Song, der von „Shoplifting“-Ausflügen in den titelge- tragischen Verhältnissen“ (Text und Regie: René Pol- benden Supermarkt handelt. Hiermit ist er unter an- lesch) und 2008 am Schauspielhaus Magdeburg als derem der Künstlerin M.I.A. aufgefallen, die ihn auf Julia in „Romeo und Julia“ in der Regie von Annette einige ihrer weltweiten Tourneen mitnahm. Afrikan Pullen. 2012 war sie als Gast am Stadttheater Gießen Boy hat seitdem bei Werken von DJ Shadow sowie von für das Stück „Hysterikon“ engagiert. Im Jahr 2011 Baaba Maal, Femi Kuti, Damon Albarn und Fatoumata schrieb sie das Drehbuch für den Kinofilm „Der neue Diawara mitgearbeitet. Anfang 2013 war er Hauptgast Eichinger“, der gemeinsam mit Jean Philippe Adabra bei dem Projekt „Africans in Denmark“ der dänischen entstand und bei dem sie auch Regie führte. Am Ball- Produzenten Silver Bullit. Ende des Jahres 2013 tourte haus Naunynstraße spielte sie in den Produktionen er mit Keziah Jones. Seine lang erwartete Debut-LP „Der kleine Bruder des Ruderers“ und „Bloodshed in „The ABCD“ erschien im August 2014 in seinem eige- Divercity“ und inszenierte 2012 „Meine Ruh ist hin, nen Label Yam Records. Neben seiner Karriere als mein Herz ist schwer. Hallo Revolutionär!“ im Rah- Musiker studiert Ojushola Ajose Psychologie an der men der Produktion „Scheppernde Antworten auf Universität Brunel. dröhnende Fragen“. Theatertreffen der Jugend 18 „Spoken-Word-Performance“. Und die „One day Iwent to *idl“ heißt sie – Zu Akteur*in auf seine eigene Das Art. Afrikan Boy, aus sondern dem baut Wer „wir“ ist dazu? und wer gehört zeitgenössischen Diskurse, die die fragen, wo sie wirklich zu Hause sind, tem Zuzug von a der Zur Auswahl – für die Jury Ulrike Hatzer Jury die für – Auswahl Zur Stückes als musikalische eine Art Globalisierung, Freihandel, begrenz Fragen von Nationalität, Identität, WegDer das ist Ziel. Wenn das Rhythmus und sein Tempo entsteht Durch die Form des Rap, seinen Rap gleich noch die Dramaturgie des des Dramaturgie die noch Rap gleich nicht angekommen sind, die sich auswandern,nach dort die (noch) kommt und kraftvoll feinsinnig und das gut ist so –und referiert da könnte die eingeladene Produktion bei nicht nur auf den YouTube-Hit den auf nur nicht bei von heißen, betrachtet man die Akteur*- ist noch soist eine spezielle Stärke von innen auf Bühne der und ihre Themen. die mit dem Heimat-Ding nicht klar auf Flucht der befinden, die von da eine Dynamik, die das gesamte En gleichzeitig daher. am Ballhaus Naunynstrasse zu Berlin sind sie auf sogenann der Höhe der sind, eigentlich am Ziel. Zumindest stimmt, sind alle die, die sich gerade semble erfasst und zwar jede*n und zwar semble erfasst gehörigkeit, Teilhabe, Diversity, kademie autodidakten der

… umkreisen.… - - ten ten - „ zurückhaltende Protagonist*in. Alle feinen Momente wirken und deut voller Ironie, andererseits dadurch lässt werden immer im/in und der zwar tischen Agitation andere und wieder Stück eine riesige Kraft, laut ist und G Publikum gerichtet und voller Fragen, Klang Worte der und Bedeutung der Dabei der hilft Song von Afrikan Boy Bühnenakteur*in, der/die oder eher und auch im Kontrast dazu die kleinen über seinenüber Sound und Rhythmus. Es klingen eine wie schlichte Erzählung haltlich, sondern auch klanglich zu poesie und der Lust am Spiel mit keiten, Forderungen und Verletzungen in Sprache der von zu Hause, gemein ihrem Punkt finden. Da kulminieren kulminieren Da finden. Punkt ihrem Text, der ist in der seiner Mischung Einzigartigkeit jeweiligen ihrer in andere spielen Form der mit poli der den. Manche sind direkt an uns als eine jeweils eigene Form dafür zu fin die Bühne zu bringen, sondern auch einen Teil eignen der Geschichte auf Vorbild nur zum wird. Nicht gleichsam aus überhöhtem Realismus, Alltags auf noch eine andere Weise als allein auf der Bühne und so, zwar dass sie die prototypische, sehr präsente einzelnen Darsteller*in, sei er/sie der/ sam ihnen, ist dass sie nicht nur in sichtbar werden. sind sie mit ihren Geschichten, Fähig One day One esten, die leisen Geschich

…“. Einerseits das erzeugt ten, ten, die die lich lich ------

Szenen in dem Wort „illegal“ oder es chende Mehrheitssprache wäre Betei- klingen einem Begriffe wie „real Home“, ligung zu organisieren. Schön, wenn „Hertha“, „Hauptmann“, „Späti“, „ABC“ mal auf Englisch, mal auf Deutsch in den Ohren, zusammen mit scheinbar mit Sprache gemalt wird, wenn es witzigen Aussagen wie „die zwei da plötzlich klingt, als wären die großen wollen Freiheit“. deutschen Klassiker am Werk gewe- sen, oder Shakespeare himself, wenn Überhaupt die Sprache. Auf der Bühne ein afrikanisches Lied erklingt und werden viele verschiedene gesprochen, deutlich wird, wie reich das jeweils gesungen, gerappt und ja, auch auf andere ist. Integration ist halt auch der Bühne ist das ein Problem, wenn immer die derer, die schon immer da es darum geht, miteinander zu kom- waren. Dass die Produktion einem er- munizieren, oder die Frage zu klären, zählerischen Muster folgt, das offen- wer an was teilhaben kann, mit wem bar überall zu Hause ist, ist dabei hilf- man was organisieren kann. Da wer- reich und verbindend gleichzeitig: den Kleingruppen per Sprache gebil- „One day …“, „Eines Tages …“, det, da tun sich die zusammen, die „Es war einmal …“. 19 deutsch sprechen, um ihre Probleme zu formulieren und ordnen die zuein- Bei all dem ist die Produktion aber ander, die aus eurozentristischer Sicht auch sehr, sehr physisch. Klar, die sprachlich irgendwas miteinander zu Songs, die Raps, die Stories werden tun haben. Das führt natürlich irgend- natürlich körperlich performed, aber wie zu nichts, denn eine Stimme haben, es sind auch die Momente, wo ein die gehört wird, die Gewicht hat, hat Spieler nach seinem Platz im konkreten mit Sprachverständnis alleine nichts Bühnenraum sucht und ihn völlig un- zu tun. Schön, der Moment, wo der aufgeregt an irgendeiner Wand findet eine Englischsprachige, den anderen oder im Gegensatz dazu, die crazy Deutschsprachigen nicht versteht, moments, wo unvermittelt etwas an- obwohl sie beide vom Blickwinkel eines deres aus den Körpern herausbricht. „Biodeutschen“ so aussehen, als müss- Wo in Szenen zwischen Pantomime ten sie die gleiche Sprache sprechen, und Tierimprovisationen eine Bewe- während sie sich gegenseitig beim gungsanarchie entsteht, die ernst Rappen natürlich zuhören – Sprache macht mit dem „Freedom of Move- hin, Sprache her. So wie die halbe Welt ment“, und mit der Frage, wer wo ei- kein Problem mit anderssprachigen nen Platz im Leben findet, ob Weg, Liedern hat, während sie unablässig oder Ziel, oder Bewegung entschei- behauptet, nur über die entspre- dend sind. Theatertreffen der Jugend 20 „die Neuen“ die Diskriminierungen und Aktivist*innen politischen neuen der zugekommen sind, mit die, bepackt verweisen, kostet, es den dazuzugehö wachsen sind und denen, die hin neu tionshinter- bzw. -vordergründe, um Refugeebewegung, die in Deutschland Deutschland geboren bzw.Deutschland aufge gibtDa es Konflikte den so- zwischen Beschränkungen Freiheit der benennen Es sindEs ernste Themen, die die Auto- unreflektierten Zuschreibungen,unreflektierten Pro und mit Kreativität und Mut an Ver ren. blank, wenn liegen die Da Nerven blemen und Rassismen,blemen auf Kampf den men, um Reibungen untereinander. kulturelle Zuschreibungen und Annah hältnissen rütteln, in sich denen andere ihren Kampf gewinnen wollen, wenn wenn wollen, Kampf gewinnen ihren geborenen und aufgewachsenen für genannte Postmigrant*innen, die in didakten anfassen. Es geht um Migra um geht Es anfassen. didakten schon eingerichtet haben. - ­ - - ­ - -

„One day Iwent to *idl“ uns erwischt „wir“ sagen, groß. ist fröhlich ist, und dann tut es weh, weil einen dieses „Uns“ einsam macht, Gegensatz zu irgendeinemGegensatz zusammen- Dass sie diese großen Diskurse führen, und die Mechanismen der Diskriminie- der Mechanismen die und und nicht nur zu lesen. Und solange rung freilegen, indem sie sich auch konstruierten „Anderen“ versteht. nicht ist, offen sondern sich nur im rechte, die wir propagieren, zu leben es so schön bunt und musikalisch und da, wo sich alle mal erst freuen, weil ohne ein Wort darüber zu verlieren, dieses „Wir“ ein Machtbegriff ist, der selber meinen, wenn sie „ihr“ und solange nicht es gelingt, die Menschen- 21 Theatertreffen der Jugend EHRLOS Parallele Welten, Theater Bielefeld

Mit Astrid Arok, Atakan Acar, Erdal Gül, Christian Held, Annedore Hof, Anstasia Ishchenko, Gaye Mutluay, Baris Solmaz, Amelie Wenzel, Michael Wyszka

Canip Gündogdu, Martina Breinlinger Inszenierung Daniel Mandolini (Mando) Musikalische Leitung Mareen Biermann Ausstattung 23

Sonntag, 5. Juni 2016, 20:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 24 dem Vater der Ehrverlust droht. Vaterdem Ehrverlust der Familie und auflehnt sich dieSchwester Jungen, in dessen traditionell-religiöser das Schicksal eines deutsch-türkischen und Elternhäusern christlichen in heiligkeit Genuss von Alkohol, Zwänge und Schein z.B. Ehrenkodex beim russischen um den – dieBühne auf Dramen große und kleine Männlichkeit Familienehre. und bringen Sie von 10 zu ihrem Begriff Bielefelder*innen Stück: Terminmöglichkeitenschiedliche hatten. was u.a. unter alle sehr daran lag, dass Fluktuation, einige Zwischendurch es gab Pensionärin. eine und Berufstätige drei sich fünf Schüler*innen, Studentin, eine schen Wurzeln. In unserer Gruppe befinden schen, bosnischen, polnischen und deut Jahren mit türkischen, russischen, ungari fünfund Frauen von 13 im Alter 74 bis 10 TeilnehmerSchluss waren zum Es aufgenommen. Casting Gruppe: das Ehre. wir haben Prozesses Im des Laufe Heroes e.V. Gewalt gegen im Namen der „Heroes“, inspiriert vom Berliner Verein war Arbeitstitel rungsgeschichte. Der Einwande- ohne und –mit Altersstufen aller und Geschlechts beiderlei Interessenten für in verschiedenen Kulturen ausgeschrieben Männlichkeit zum Thema Theaterwerkstatt und war als Schreib- Projekt Projekt: Das Das Ensemble über sich und die Produktion Projekt in „Ehrlos“ umbenannt.Projekt In unserem Stück befragen sich Alle Interessenten wurden ohne ohne wurden Interessenten Alle *innen, fünf Männer - - - - che Ebene in die Inszenierung integriert. integriert. in dieInszenierung Ebene che als zusätzli Diskurs diesen wir soll, haben welcher Weise dargestellt werden darf Kultur gab, welche darüber esDa im Ensemble Diskussionen lebhafte Familiengeschichten. alle eigenen auf fast Die station begann die Inszenierungsphase. Loop- seiner und Mando mit gemeinsam und Improvisationen und Schreibaufträge er Lesung vor Freund*innen und Verwandten sehr unterschiedlich.) Nach einer szenischen Eindrücke Stadtteil nach je waren dabei Bielefelder Jugendlichen zu machen. unter Ehrbegriffe der vom Spektrum Bild Ehre, zum Thema um ein uns Schulklassen rend gaben wir für Theaterworkshops Textfassung. erste eine Flankie milienehre Männlichkeit Fa- und zum Thema tionen Re entstand über gegenseitige Interviews, erarbeitet. Zunächst Jahres eines im Laufe Prozess: gänzten wir das Material über weitere cherche im Familienkreischerche Improvisa- und dargestellten Geschichten basieren Das Stück wurde in zwei Etappen Stück in zwei wurde Das Religion in in /Religion

(Die (Die / - -

Spielleitung

Canip Gündogdu – geboren in der Türkei, aufgewachsen in Castrop-Rauxel, lebt seit 15 Jahren in Bielefeld. Der studierte Erziehungswissenschaftler und Theater- pädagoge leitet interkulturelle Theaterprojekte im In- und Ausland sowie integrative Theaterprojekte und Theaterinszenierungen mit Schüler*innen aller Schulformen. Er arbeitet zudem als Klinik-Clown und Schauspieler.

Martina Breinlinger – studierte Kulturpädagogik an der Universität Hildesheim und Schauspiel an der Theaterakademie August Everding in München. Nach Schauspielengagements in Erfurt, Dinslaken, Hannover und München ist sie seit 2005 als Theater- pädagogin und Leiterin des Jugendclubs am Theater Bielefeld tätig.

Mando alias Daniel Mandolini – studierte Konzertgitarre an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, wo er sich parallel zum Studium als Beatbox- und Loop- 25 station-Champion einen Namen machte. Mando hat unter anderem am Theater Rostock und am Theater Strahl in Berlin als Musiker und Beatboxer Theaterpro- duktionen begleitet. Theatertreffen der Jugend 26 (…) Toleranz dafür ist keine Lösung. Vielleicht war alles das auch einfach findlichkeiten anderen des funktioniert wie Jacques Lacan Jacques genanntwie es hat. wechselseitigen Respekt für die Emp Respekt wechselseitigen nie.wie gibt gekränkte Es Wutbürger*- Schlammschlachten ganz zu im Netz Zur Auswahl –für die Maike Jury Plath Es gibtEs Dinge, die unmöglich zu ertra Der Multikulturalismus mit seinem seinem mit Multikulturalismus Der Dachte man. tolerant Aber sein, was wird in gestritten Deutschland Derzeit Eheschließung Wegsperren das oder Liberale Praktiken die wie erzwungene Freiheit ausmachen, unmöglich zu Humor, die für uns einen Teil unserer Bilder und unseren rücksichtslosen Muslime finden unsere blasphemischen und es gibt diejenigen, die offensiv die diejenigen, gibt es und nur Faulheit Ignoranz? oder nicht mehr, wenn es zu diesem „im possible-a-supporter“ kommt. Strenge ist das eigentlich, das ist wenn in jeder seiner innen, AfD und Pegida, es gibt diejeni gen sind,gen „l‘impossible-a-supporter“, eigenen mentalen Sandburg sitzt? chen Anlass zum Streiten alle – gäbe indass es keinen Deutschland wirkli eine Staatsaffäre auslösen. Von den dichte vorlesen und damit huch? – – indem eintreten, Meinungsfreiheit die gen, die sich genau vor gruseln denen der Frau,der die Teil gelebten des Islam sind, ertragen. finden Genauso westliche sind ja tolerant und politisch korrekt. schweigen. Lange Zeit dachte man ja, sie im satirischen Kontext Schmähge für für ------„unmöglich zu ertragen“? Wo fühle „ „an die anderen“ denken, nämlich an Trägheit die ist größte Gefahr“, S. Wissen wir eigentlich, was andere der Wähler stellen könnte sollte.) oder – zuschreiben. Ehre –das hat doch zum Ausgangpunkt ihrer theatralen Spiegel, Nr. 12, 14.03.2015, „Unsere S Mündigkeit? Aufklärung? War was? da Redefreiheit? Meinungsfreiheit? Land überhaupt gewachsen? noch anDenn dieser Stelle wird überhaupt aus Gruppe Die Bielefeld, die sich Phänomene, die wir „den anderen“ unseren eigenen Werten in diesem uns: Wo könnte ich mich denn –ganz unmöglich zu ertragen. mehr anfangenmehr können, bzw. sofort nen mit dem Wort „Ehre“ gar nichts dass wir im Allgemei man bedenkt, meint, wenn Kirche er sagt? Oder man vielleicht auch manchem so AfD- persönlich in – meinem eigenen Ehr nichts mit uns zu tun. sei Es denn, wir nennt, Ursprung den hat allen Streits pro ich mich in meinem Ehrgefühl ver anderen „scheiße finden“. Sind wir nuroder beleidigt ausrasten und die sichtbar,erst ob wir streiten können – g gucken mal genauer hin und fragen letzt? Das ist bemerkenswert, ist letzt? wenn Das Ehrenmord“ und – solche Sachen uche gemacht: Was für mich ist efühl verletzt fühlen?efühl verletzt (Eine Frage, die grammatisch „Parallele Welten“

(Slavoj (Slavoj Žižek, Žižek,

134) - - - Demokratie? Was braucht es denn widersprechenden, alltäglichen Infor- eigentlich, um konstruktiv streiten mationen kreativ verarbeiten – im zu können? Indem wir die Welt aus Sinne von „prozessieren“ – müssen, der Perspektive des Unterschieds be- sofern sie nicht untergehen wollen. trachten und auf gewisse Weise da- mit hervorbringen, erkennen wir eine „Das Exil ist ein Ozean von chaotischen Wahrheit, die dem einzelnen Individu- Informationen. Der Mangel an Red- um, das die Welt nur aus seiner eige- undanzen dort erlaubt nicht, diesen nen Perspektive betrachtet, verborgen Informationsschwall als sinnvolle Bot- bleibt. (Alain Badiou) schaften zu empfangen. Das Exil ist, da ungewöhnlich, unbewohnbar. Man Yeah! Die Chancen dafür, sind so groß muss, um dort wohnen zu können, wie nie. Verschiedenste Kulturen, die umherschwirrenden Informatio- soziale, geschlechtliche, religiöse Hin- nen zu sinnvollen Botschaften erst tergründe prallen in Deutschland ge- verarbeiten, man muss diese Daten rade aufeinander. Zeit, die eigene ‚prozessieren‘. Das ist eine Frage des 27 Sandburg zu verlassen. Denn leider Überlebens: Leistet man die Aufgabe geht es eben nicht schön einfach nur der Datenverarbeitung nicht, dann um „wir“ und „ihr“, sondern um alles. wird man von den Wellen des Exils verschlungen. Daten verarbeiten ist Der Weg zu einem konstruktiven Um- synonym mit Schaffen. Der Vertriebe- gang mit der Irritation bzw. mit der ne muss kreativ sein, will er nicht ver- gefühlten Bedrohung liegt in der auf- kommen”. (Aus: „Von der Freiheit des klärerischen Frage: Was sollen wir tun? Migranten”, Vilém Flusser, S. 103ff.) Niemand ist derzeit mehr mit dieser Frage konfrontiert als die heutigen Die Jugendlichen aus Bielefeld haben Jugendlichen, die sich vor dem Hin- sich in einen kreativen Prozess des tergrund ihrer spezifischen sozialen vorsichtigen Auslotens ihrer Schmerz- und kulturellen Herkunft in einer ver- grenzen begeben. Sie gehen vom ei- wirrend komplexen Mischung aus ver- genen „l‘impossible-a-supporter“ aus, schiedensten alltäglichen Einflüssen, aus dem sich auch das intergenerative Eindrücken und Meinungen zurecht Spielkonzept ergibt: Welche Stimmen finden müssen – und dabei ununter- prägen die jugendliche Perspektive im brochen Fremdes und scheinbar „Un- Deutschland des Jahres 2016? Und wo erträgliches“ aushalten müssen. Sie entstehen denn die schmerzlichen wissen intuitiv, dass sie die unüber- Widersprüche auf der Suche nach der sichtliche Menge an sich eigenen Identität? Da sind nicht nur Theatertreffen der Jugend 28 Anforderungen Generationen der so Ansichten und Lebensweisen die Pers weisen Anlass zur Verwirrung – geben verschiedenste Ansichten und Lebens- 2016 werden, übertragen sei denn, es von gekränkten Wutbürger*innen oder vorwärts. Sie trauen sich etwas. Wer Sandburgen und tasten sich vorsich Gefühl erleben: Weil diese Jugendli Eltern und Großeltern. Wir reden im Und das es, ist was so gute Laune Kis Nr. für 1 Heranwachsende gewesen, ÄlterenDie spielen die Älteren, deren hat. Hier wird „ der vommer „Hintergrund“, jemand den haben inhaben diesen herausfordernden macht: m ben, kann nicht 1:1 in den Alltag von prägt haben, immer noch prägen – Jugendlichen der pektive natürlich ge- hier wie ein so etwas hoffnungsvolles immer Emanzipationsanforderung die anderen Gleichaltrigen, die durch chen, die sich freiwillig hineinbegeben die Lebensbedingungen und Alltags- seltenaber „krasser“ als heute, wo Elternder und Großeltern sind schon die Bühne gebracht: glaubt und für wichtig gehalten ha gekränkten Staatsoberhäuptern, kann die über täglichen ist deprimiert Bilder sondern vor allem auch die eigenen stark divergieren. Was die Eltern ge ständig präsent sind. Stimmen Diese an säße in einer Kaspar Hauser te – oder inte einer oder – Sandburg. Die Bielefelder Die verlassen ihre Hintergrund“ auf auf Hintergrund“ - tig tig - - - - „EHRLOS“ politisches ist Theater, das „Deshalb sage ich als Linker: Wir müssen Veränderbares erfahren kön zusehen, ihre partikulare sozi partikulare ihre zusehen, jungen und älteren Spieler*innen ging für unsere eigene Leitkultur kämpfen. Leitkultur eigene unsere für fähig sein, von ihrer Besonder versalismus Aufklärung, der in die dem tingentes, als Zufälliges, etwas etwas tolerieren. Wir müssen unsere eige Ganz im Gegenteil –das schwere The Leichtigkeit daher. Diskurs –kommt hier heiter und mit Mittel des Diskurses des Mittel und Begeg der Form als vielmehr um Theater das als Flüchtlingskrise, Pegida und AfD und Pegida Flüchtlingskrise, Unsere Identität aus mehreren besteht Prozess Prozessierens des von Vielfalt, ist der Uni der ist Leitkultur europäische Die Die einzige Möglichkeit zur Autonomie und Wirkung groß ist. Denn diesen ma: Ringen um einen Das aufgeklärten relevanter sein? nung. nicht ansatzweise einen beleidigten beleidigten einen nicht ansatzweise ne kulturellene Identität Kon- als etwas beneinander existieren können. (…) in Form der klein und in Aussage der es wenigeres um die große theatrale Individuen sich zu sich selbst Identitäten, die nacheinander und ne oder deprimierten Eindruck deprimierten oder machen. gehen. reicht Es nicht, einander zu öse ethnische oder Position zu über sell verhalten.sell heißt, Das sie müssen Was kann in Zeiten von Erdoğan, ale, als uni als heit heit nen. religi ab

(…) (…) ver------

ist die Entwurzelung, das Herausrei- ßen aus dem Anpassungszwang der Gemeinschaft. (…) Der Fortschritt der westlichen Demo- kratie besteht darin, den Raum der Universalität nach und nach zu erwei- tern und damit auch die Wahlmöglich- keiten zwischen meinen kontingenten Entscheidungen zu vervielfältigen. (…) wir müssen uns bemühen, uns die Fragen neu zu stellen, über die gesellschaftlichen Bedingungen für das Ausüben persönlicher Freiheits- rechte zu reflektieren. (…) Das ist unser Kampf heute, diesen öffentli- chen Raum lebendig zu halten.“ 29 (Slavoj Žižek, Spiegel, Nr. 12, 14.03.2015, „Unsere Trägheit ist die größte Gefahr“, S. 134) Theatertreffen der Jugend Frankfurt Babel Junges Schauspiel Frankfurt, Frankfurt am Main Projekt mit jugendlichen Geflüchteten und dem Jugendclub

Mit Antigone Akgün, B, Adam Azzedine Berrou, D, Annie Holste, Eva Latrovali, Marlon Mohrmann, Maxime Müller, Ronja Novak, Doulath Pantha, Aicha Sellami, Idres Sultan, Kokob Tekle, Lara Yenidoğan

Martina Droste und Chris Weinheimer Regie und Konzept Michaela Kratzer Ausstattung Miriam Schmid Regieassistenz Melissa Kämmerling Regiehospitanz 31

Montag, 6. Juni 2016, 20:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 32 „[…]sie werden nicht ablassen von allem, (1. Mose, Kapitel Buch 11, Vers 6) Als wir mit der Probenarbeit begannen, begannen, Probenarbeit der mit wir Als Als wir vor nunmehr eineinhalb Jahren die Jahren eineinhalb vor nunmehr wir Als zu werden. Das Ensemble von „Frankfurt von „Frankfurt zu werden. Ensemble Das fast die Hälfte von ihnen nach Deutschland Deutschland nach von ihnen dieHälfte fast verfügt und den Wunsch, den und sich zu verständi- verfügt von Menschen, die über mehr als 20 Sprachen zu tun.“ haben was sie sich vorgenommen vorgenommen? Was könnte ihr gemein- Das Ensemble über sich und die Produktion jungen Geflüchteten zusammen zu bringen um sich „einen Namen zu machen“. Namen um sich „einen Denn Turm einen und bauen, Himmel in den bis verstän- diesich also haben, Sprache“ und und gemeinsam die Babel-Geschichte zu Babel-Geschichte die gemeinsam und In der biblischen Geschichte vom Turmbau Geschichte biblischen In der Pass, aber fast ausnahmslos auch mit soge- mit auch ausnahmslos Pass, fast aber Hintergrund von europäischen, asiatischen, dem mit 14 aus Ein Ensemble Jugendlichen Idee hatten, Jugendliche aus Frankfurt mit mit Frankfurt aus Jugendliche hatten, Idee umdrehen?Geschichte Was sie sich haben sind. sich gekommen die Frankfurt Lässt dieselbst Menschen, aus nun besteht Babel“ nehmen sich Menschen, die „einerlei Zunge Gruppe eine Migrationshintergrund, nanntem sagt ihnen diese Geschichte? diese ihnen sagt Was sie haben befragen, war die Situation eine andere. in „alle Weltsie zerstreut“ befürchten, sonst sames Projekt sein? Projekt sames ander wissen? einander zu sagen? Was- wollen vonein sie von Babel. Was Geschichte diebiblische auf gen deutschem mit Hälfte dieandere geflüchtet, Kulturen, orientalischen und amerikanischen oder derenoder Eltern aus aller Welt nach digen und verstehen können, vor, eine Stadt gab es eine sogenannte „Flüchtlingskrise“. sogenannte eine es gab und sich die Dinge klar zu machen, trifft trifft zu machen, klar sich dieDinge und Zeit in Frankfurt.Zeit verurteilt. Sterben zum ist und Zivilisation Vielleicht ist das Ensemble von „Frankfurt von „Frankfurt Ensemble das ist Vielleicht Verfügung stellen, sich verändern lassen tität, sie schafft Vertrautheit, Vertrauen, tität, sie schafft zu suchen, das war unser Projekt. warzu unser Diese suchen, das finden, nach einer gemeinsamen Sprache flüch Sprache entsteht aus Übersetzung in einem in einem Übersetzung aus entsteht Sprache ist und Verständigung begrenzt Sprache Interesse läge eine solche Konstruktion? Ent zu Krise. ist Krise diese eine Denn Babel“ dieseKrise tatsächlich? ist Existiert Oder Heimat. Identitäten gemeinsam neu zu er Das Ensemble von „Frankfurt Babel“ besteht besteht Babel“ von „Frankfurt Ensemble Das jede erstarrt Begegnung diese ohne Denn lose Situation. Sie ist eine Situation der der Situation eine Situation. ist Sie lose nächst einmal nicht die fatale, nicht einmal dieausweg- nächst knapp die Hälfte von ihnen sind junge Ge sind junge von ihnen dieHälfte knapp schlechthin: In welcher Welt wollen wir leben? konstruiert? Erfindung, sie eine In wessen neuerdings: aus Jugendlichen zwischen 13 23 Jahren, und zwischen Jugendlichen aus durch das Neue, das Hinzukommende. Sinn: sich zur sich einlassen, erweiterten gleichzeitig ein wesentlicher Teil von Iden gleitete scheidung. Sie stellt die politische Frage die politische scheidung. stellt Sie tete, ein Teil als „unbe lebt von ihnen minderjährige Flüchtlinge minderjährige „ Ausländer ” ) seit erst kurzer ” (oder - - - - - Regieteam

Martina Droste und Chris Weinheimer – Nach zwei inklusiven Projekten mit Jugendlichen mit und ohne geistige Behinderungen, „All Inclusive“ und „Freiraum“ und dem Projekt „Anne“ in den Kammerspielen setzen Martina Droste und Chris Weinheimer mit „Frankfurt Babel“ ihre Zusammenarbeit für das Bockenheimer Depot fort. Chris Weinheimer ist freischaffender Musiker, Komponist, Performer und Regisseur. Martina Droste ist seit 2010 Leiterin des Jungen Schauspiel Frankfurt. Zum zweiten Mal arbeiten sie mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Michaela Kratzer zusammen. „All Inclu- sive“ war eingeladen zum 25. Bundestreffen Jugendclubs an Theatern, „Anne“ nach Tagebuchtexten von Anne Frank und Motiven des Stücks von Durlacher / de Winter wurde im letzten Jahr zum Theatertreffen der Jugend in Berlin und als Deutsche Gastproduktion zum Jugend- Theater-Festival-Schweiz eingeladen. 33 Theatertreffen der Jugend 34 Vorurteil, sind kein Gewissheiten Aufbau gerahmt: Die sukzessive Prä Wis fünfzehn Spieler*innen auf Bühne der für eine Versuchsanordnung: Wie was was ver verwirrung wirdverwirrung zum Ausgangspunkt Zur Auswahl –für die Klaus Jury Riedel Schauspiel Frankfurt versucht dies Die Anfangssituation so et- markiert Fragehaltung; wo keine Wahrheitsan Kennenlernens? Jugendclub Der des Die komplexeDie Fragestellung wird Herkünfte keine Momente Ab der Endpunkt babylonischen der Sprach und überaus schlüssigen szenischen uns miteinander zu verbinden.“ Der mit der Einnahme der mit einer konsequenten kindliche Neugier gegenseitigen des und eine fast bilden für Offenheit nahme existiert, gibt es auch kein kann gelingen, es dassSprachen und bel wirdbel unterbrochen durch ge grenzung werden, sondern die Folie durch einen erstaunlich einfachen akustisch und gestisch mit ihrer Aus einander auf, versuchen vergeblich, ei satz: „Wir uns haben vorgenommen, sich ihr Vor durchzudringen.sage Daraus ergibt sich, sie keinen nehmen Kontakt mit sich; sie vereinzelt, stehen jede*r für schen Erzählung vom Turmbau zu Ba sentation neun der Verse bibli der gentlich warum um wen? um warum gentlich scheiterten Turmbauscheiterten zu Babel: einen dreiundzwanzig Sprachen auf sen, was wer dreht oder sich wie diewie Endsituation nach dem ­haben, Vor feste ja der ------Warum es in ist den USA derzeit so, zwar ein kakophonischer,zwar den- aber fach unglaublich gerne zu. triert: Aus Flüstern, dem Lauten, dem trea, Syrien oder Afghanistan. Und sie sie Afghanistan. Und oder trea, Syrien te trifft aber.trifft ihnen ein Und man hört gelingenwunderschön die Paardialo Und selbst, wo die musikalische Im Klang, Wort, das die Narration: Ganz Diese Produktion vertraut auf den Erzähl- und Spielelemente, Fokus der Familie, Eltern Großeltern, oder oder Kontinenten dieser Erde, durch sei es Herkunftsbeziehungen zu beinah allen ErzählteDas wird beglaubigt durch und sie alle in haben irgendeiner Weise nant, nie pathetisch, immer lässig, berichten; textlich ist das sehr präg gestalteternoch Klang wird. hier darum, anderen dem zuzuhören, provisation keiner Ordnung zu folgen bleibt aber, Titel dem entsprechend, ge, in sie denen vom jeweils anderen ckeln Geräuschenden und Tönen entwi Fremd-dem und Muttersprachlichen, auf Akustischen: dem sieht Das alles alle stellen sich gegenseitig Fragen: unbegleite unmittelbar, als ganz eben in Turm-Stadt der derzeit Frankfurt, die Spieler*innen selbst: Sie alle leben sich auf ihn einzustellen, auf dass es scheint, dies ist Absicht: geht Es auch sehr einfach aus, aber ist fein orches- minderjährige Flüchtlinge aus Eri- sich herrliche Sprachmelodien. ------wie es ist? Warum in Griechenland? Warum in Afghanistan? Wo kommst du her? Was willst du mal machen? Was stört dich?

Aus dieser Einfachheit erwächst eine Komplexität, die verblüfft: Die Vielfalt der geschilderten biografischen Frag- mente, Migrationswege und -gründe erstaunt zunächst, ihr ist aber letztlich kaum mehr zu folgen und am Ende vermischen sich die Geschichten auch im Kopf der Zuschauer*innen. Aus der babylonischen Sprachverwirrung wird die Herkunftsverwirrung, Grenzen verwischen, Versuche der kognitiven 35 Gliederung und Herkunftszuschreibung versagen und letztlich dringt damit das in den Vordergrund, was zählt: Der gegenwärtige Moment wird dring- lich, das einfache So-Sein und Da-Sein erstaunlicher junger Menschen. Es ent- steht auf eindringliche, aber auf un- aufdringliche Weise das Bild eines selbstverständlichen Miteinanders. Auf der Bühne entspricht diese Ver- bindung folgerichtig dem Moment mit der längsten Stille, aus der sich eine neue, diesmal gemeinsame Kraft entwickelt.

Die Spieler*innen hatten sich vor- genommen, sich miteinander zu verbinden. Auf beeindruckendste Weise dürfen wir ein Teil dieser Ver- bindung werden. Theatertreffen der Jugend TrotzTdem! Tanztheater Lysistrate am Goethe-Gymnasium, Schwerin

Mit Johanna Beste, Carla Dietrich, Bela Dietrich, Berit Dose, Hannah Frost, Florentine Fuhrmann, Clara Helene Gerhardt, Tamina Herbst, Mireja Jordt, Greta Klötzer, Emelie Köhn, Isa Köpp, Anna Ludwig, Anne Luise Möller, Chantal Nebel, Julius Papenfuß, Nele Roggow, Merle Thiel, Anne-Sophie Wermann, Anna Vojik, Golo von Engelhardt, Maike Wolff

Silke Gerhardt Spielleitung Benjamin Stahnke Licht 37

Dienstag, 7. Juni 2016, 20:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 38 Thematik von einer neuen Seite beleuchtet. beleuchtet. Seite neuen von einer Thematik Thema Widerstand keine Kiste verstaubte Widerstand Thema Thema Widerstand ausgelöst. Aus dieser Vertrauen, Mut, Zuneigung Zusammenhalt, Am Beginn des Probenprozesses stand die stand Probenprozesses des Beginn Am Alltag reicht.Alltag Alltag gehören, haben wir uns dieAusein uns wir haben gehören, Alltag Wortes: Mit Körpersprache haben wir die fes fes für uns damit verbundenen Themen sehr sehr Themen verbundenen damit uns für verhandelt werden müssen. Motive, die für Das Ensemble über sich und die Produktion Sophie und Hans Scholl hat uns tief berührt tief uns berührt hat Scholl Hans und Sophie Sache, die uns bewegt und aufwühlt. aufwühlt. und Sache, bewegt die uns unser eigenes Leben eine große Bedeutung und viele Gedanken und Diskussionen zum zum Diskussionen und Gedanken viele und In Zeiten, in denen Rassismus, Angst- zu dieser dieIdee entstand Inspiration heraus Die Geschichte der Widerstandsgruppe um „Weißen der mit Rose Beschäftigung Bewegen auch im eigentlichen Sinne des des Sinne im eigentlichen auch Bewegen Mit dem von uns gefundenen Bewegungs Probenarbeit kam das Ensemble schnell an an kam schnell Ensemble das Probenarbeit De klar, wurde Schnell Produktion. das dass liche Entsprechung finden. Mit der Form finden. der Entsprechung Mit liche material haben wir uns auf den Weg den auf uns wir ge haben material haben und in dieser Inszenierung eine körper- bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Begrif des Definition eigene macht, unsere schnell zur eigenen Sache gemacht; eine gemacht; Sache zur eigenen schnell einen anderen Weg, den historischen und wir beschritten Bewegungstheaters des auch Motive wie Gruppenzugehörigkeit, dass herausfand, es an dem Punkt, einen die Gegenwart, hinein in unseren eigenen aus der Vergangenheit ist, sondern bis in dung und Mobbing zum gesellschaftlichen andersetzung um den Widerstand und die batten wegen angeblicherbatten Überfrem Widerstand zu finden. Im Verlauf der “ . - - - - - 15 17 und 2,5 probt Jahre alt. Gruppe Die 2013. zu Schüler*innen hatten meisten Die weile sind die Ensemble-Mitglieder zwischen Stunden wöchentlich. Zusätzliche Proben Gruppe gemeinsam erarbeitet hat. Mittler- Ein Die Gruppe entstand als Juniorensemble einmal Geschichte wir haben Damit ladene Produktion ist die zweite, die diese diediese die zweite, ist Produktion ladene richtsfach am Musikgymnasium belegt. richtsfach nötig, damit die Produktion zur Bühnenreife zur Bühnenreife dieProduktion nötig, damit diesem Zeitpunkt bereits Tanz bereits Zeitpunkt als Unter diesem des Tanztheaters Lysistrate im September anders erlebt. gleichzeitig aktuellen Stoff zu erkunden. gebracht werden kann. am Wochenende in oder den Ferien sind Schuljahr. im selben entstand einge Die erstes gemeinsames Theaterprojekt - -

Spielleitung

Silke Gerhardt – Lehrerin für Tanz, Theater, Sport und Geografie am Goethe-Gymnasium Schwerin. Sie eta- blierte Tanz als Unterrichtsfach im musischen Profil der Schule und Theater / Darstellendes Spiel mit Spezi- alisierung auf Tanztheater als Wahlpflichtfach 9 / 10 und im Grundkurs 11 / 12. Mit Produktionen des von ihr 1991 gegründeten Tanztheaters Lysistrate war sie zum Theatertreffen der Jugend, mehrfach zum Schultheater der Länder sowie auf internationale Jugendtheater- Festivals eingeladen. Sie initiiert Tanz- und Theater- projekte generationsübergreifend und im Rahmen von Inklusion, gibt Workshops zu „Tanz im Schultheater“ in der Lehreraus- und -fortbildung. 2004 – 2014 war sie Mitglied im Vorstand des Bundesverbandes Theater in Schulen e. V., 2013 als Projektleiterin für die ­Organisation und Durchführung des 29. Schultheaters der Länder unter dem Motto „Theater der Bilder“ in Schwerin verantwortlich. 39 Theatertreffen der Jugend 40 „Welche von Mensch Art möchte ich Zeit des „Dritten Reiches“Zeit „Dritten des das gegen Aktion begibt.Aktion Widerstandes ist wohlWiderstandes ist die physische zwischen Passivitätzwischen Widerstand. oder wie es ist, kämpfe oder ich gegen ge wann einmal stellt, oder gestellt hat Zur Auswahl – für die Jury Nils Kirchgeßner Nils Jury die für – Auswahl Zur Es ist nicht ist wenigerEs als die Frage nach Und dieser kann verschiedenste For Naziregime aufbegehrte, in ihren Ta ihren in aufbegehrte, Naziregime Bewegung gegen Etwas oder JemanBewegung Etwas oder gegen Das EnsembleDas von Lysistrate macht nehmen möchte.nehmen Will ich ein handeln stellennoch wird. men annehmen.men verbal phy Ob oder mit dem tänzerischen dem mit Ausdrucksmittel der Rolle, die man in dieser Welt ein der Kopfder studentischen der Wider geben Umständegeben an? die Ent ist Es der die sich junge jeder Mensch irgend gebuchaufzeichnungen. Eine Frage, Name auch schon Name der dabei verweist improvisation“ „contact der zu Eigen – die physische Form Widerstandes des eine in – Sache gegen körperlicheoder einer Masse vonoder Individuen, die den, die Bewegung eines Individuums standsgruppe „Weiße Rose“,standsgruppe zur die sein?“ fragte Das sich Sophie Scholl, sein? Akzeptiere ich mein Umfeld so, sisch. Die ursprünglichste Form des tun, lassen oder scheidung zwischen sich in Produktion der „TrotzTdem!“ sich gemeinsam als ein Ganzes –für oder ein hinnehmender oder Mensch ------

„TrotzTdem!“ ein nonverbaler ist Auf Titelheldin gesammelt, die um gegen Widerstand. die eröffnen per Dabei Waffen, sich persönliche, gegen poli zu den letzten Tagenzu letzten den Sophie Scholls, fenen exklusiven Komfortzone formativen Bilder nicht nur Parallelen fen. wegung im Alltag motivieren wollen. wollen. motivieren Alltag im wegung tische, soziale und gesellschaftliche Spartas und Athens gemeinsam um die die um gemeinsam Athens und Spartas Entgegen einer Resignation, man der Missstände zu erheben. Eine Collage Leid aufzubegehren. In „TrotzTdem!“ Männer als Verursacher von Krieg und Komödie von Aristo von Komödie sichHaben in gleichnamigen doch der nutzen und damitnutzen zur Widerstandsbe- ruf. Ein Ruf zu (metaphorischen) den heutige junge alte oder Mensch eben berührende Tanzperformance, deren und ausdrucksstarke eine für punkt Sophiebildet Scholls Kampf gegen den Widerstand als ästhetisches Mittel Widerstandden als ästhetisches Mittel aus sich bewegenden Körpern, die oder politischeroder Ebene. Widerstandes,des in welchen sich der ergo zur ursprünglichsten Form von che und die Sprache zu Bewegung, assoziative Bilder keiner Worte bedür Nationalsozialismusdes Ausgangs- den politischendie gegebenen Umstände der Gruppe auf Gruppe der Protest und Widerstand. sich innerhalb seiner eigens erschaf so wiederfindet –seiso wiederfindet es auf privater sondern zeigen interpretative Motive Die Bewegung wird hier zu Spra phanes die Frauen ------womöglich neigt hinzugeben. Ein Drängen zum Exodus aus der schein- paradiesischen Inselwelt, die man sich selbst erschaffen hat und die umringt ist vom Abgrund, der un- merklich näher zu rücken scheint.

Sophie Scholl musste letztendlich die Konsequenzen ihrer Widerstandsbe- wegung am eigenen Leib erfahren – und nahm sie auch auf sich. Doch hinterlässt sie die Worte: „Das Kind im weißen Kleid ist unsere Idee und sie hat überlebt.“ Das Ensemble von Lysistrate lässt diese Idee in gegen- wärtigen, zwar anderen, aber dennoch angespannten politischen Zeiten, 41 weiterleben und fordert mehr Mut zum Widerstand. Womit an dieser Stelle der große Dramatiker Bertolt Brecht zitiert werden soll: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren“. In diesem Sinne: Erhebt euch und trotzt dem! Theatertreffen der Jugend prima klima rohestheater, Theatergruppe der Mies-van-der-Rohe Schule, Berufskolleg für Technik in der Städteregion Aachen

Mit Patrick Achtelik, Philipp Achten, Franzi Bergrath, Matthias Dötsch, Saskia Fritzen, Teresa Graf, Till Gutmann, Denise Heup, Justine Fee Kessler, Jost Köbernik, Leonardo Korinth, Luise Krings, Niklas Medvey, Max Mertens, Anna Müller, Max Rehne, Lukas Schröder, Christian Spiekermann, Johanna Ungermann, Giulia Valter, Marek von Salzen, Gabriel Wirtz, Jonas Wolff

Eckhard Debour Leitung Patrick Achtelik, Eckhard Debour,

Gerhard Gumprecht, Till Gutmann, Hendrik Kung, 43 Sarah Mertes, Jacob von Byern Regie Manuel Kleen, Jens Richardt, Wilfried Schumacher Technikleitung Tobias Bartlog, David Bonk, Tobias Frings, Christin Grooz, Jonas Kähler, Yannic Kitten, Marco Meuser,Theresa Mohr, Nicole Mrozik, Christoph Pelzer, Daniel Windeck Technik

Mittwoch, 8. Juni 2016, 20:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 44 „prima klima“ verbindet sich vieles von sich vieles verbindet klima“ „prima Teilnahme an Demonstrationen zum Klima- zum Teilnahme Demonstrationen an Aachen – in unserer Jubiläumsproduktion zessive hinzu und bilden nun unsere Kollage. für Technik, der Mies-van-der-Rohe-Schule, eine eine 2015 Schule ferien in der einmal erst 25 Jahre rohestheater an einem Berufskolleg an einem 25 Jahre rohestheater wandel Das Ensemble über sich und die Produktion Stattdessen starteten wir vor den Sommer Weltklimakonferenz der aufgrund uns in Der Schlachtruf: „Manntje,Der Manntje, Timpe Texte kamen suk literarische und Material dieAufgabe, uns wir stellten Jahr In diesem Projektwoche zum Thema Klimawandel, Klimawandel, Thema zum Projektwoche Klimawandel auseinanderzusetzen, ohne Thema dem Paris mit politisch inhaltlich und leicht für ein Theaterstück eignen würden. eignen ein Theaterstück für leicht schen Technischen Hochschule Aachen und zu sammeln. Die Theaterstück künftiges sehen, gegebenenfalls Material für ein zu diesich viel hätten, gehabt im Auge schon ierlichen Diskussionen in der Gruppe zeugen die selbstverfassten Texte.die selbstverfassten Dokumentarisches zum Thema. Filme Vondiverse kontinu- den eines Professors der Rheinisch-Westfäli ebenso zur Vorbereitung wie der Vortrag Zielrichtung ver der mit schon allerdings dass wir dazu irgendwelche Textvorlagen hat. entwickelt Theaterästhetik als „seine“ dem, was das rohestheater in all den Jahren in unserer Region dann gehörte - - -

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Te, Fru See, Myne in de Buttje Buttje, Jahrgangsstufen 11,Jahrgangsstufen 12 13 und jahrgangs Auszeichnungen und Einladungen zu Fes tivals. Die Schüler*innen gehören einem wahr, mög Engagement ein hohes dass so Schwerpunkt ungewöhnlich ist. Der Literatur- ist. Der ungewöhnlich Schwerpunkt wird, unterrichtet ein wasfür übergreifend In den 25 Jahren des des Bestehens Ensem so, nich will Ilsebill ik will!“ wol as Projektkurs unserer Schule an, der in den lich wird.lich nen und geht auch in die Abiturwertung in dieAbiturwertung auch geht und nen kurs steht im Stundenplan der Schüler*in technischem mit Gymnasium berufliches bles innen das Projekt aber als Freizeitgestaltung aber Projekt das innen ein. Darüber hinaus nehmen dieTeilnehmer*- nehmen hinaus ein. Darüber gab es 31 Produktionen, viele Reisen, 31 es viele gab Produktionen, de de - - - - - Spielleitung

Eckhard Debour – ist 1959 in geboren, Lehrer für Deutsch und katholische Theologie, Ausbildung zum Theaterlehrer unter Frank Herdemerten, Aufbau und Leitung rohestheater Aachen; Gründungsmitglied der Aachener Schultheatertage, Mitbegründer und Mit- organisator des internationalen Friedenstheater- festivals bina mira, Künstlerische Leitung der Theater- woche Korbach. 45 Theatertreffen der Jugend 46 Tsunami in Südostasien. Vulkanaus Willkommen im Jahr der Apokalypse, wie wir sind. wir wie werden!“ Was als energische Kampag

Zur Auswahl –für die Rieke Jury Oberländer Ei Lippenbekenntnis an und scheitert U Kippe steht, können gar wir doch nicht Krieger: geschmeidig kraftvoll, und Dieser FrageDieser geht Ensemble das mit ne ne übernehmen, oder? bin „Ich dagegen, und Kostümen den erinnern sie an präsent. wo die Jetzt, Welt so auf der bewegen rück Jahren nach vielen Raubbau des Oklahoma in Tornado Mexiko. in bruch kurz davor: Erdbeben in Ecuador. ist schon zurist Wüste geworden, Wasser dagegen, dass sich mein Land ein eigenender Bequemlichkeit. bin „Ich dagegen, dass die Wälder abgeholzt schmelzen!dass die Gletscher Ich bin anders, als endlich Verantwortung zu gibt nur es aus Feuerwehr dem noch Erde,der hier eine Bühnenschräge, großer Dringlichkeit nach. Hälfte Die Klimawandelder menschgemacht? an Ressourcen den unserer Erde? Ist des totalendes Klimakollapses. Wir stehen schränkt, bevor andere es tun!“ schutzmasken durch die unwirtliche unwirtliche die durch schutzmasken schlauch und die Spieler*innen sich zu häufen. Schlägt die Natur zu – die Klimakatastrophen scheinen mgebung. In ihren Choreografien gentlich wollen bleiben, wir doch beginnt, entlarvt sich schnell als schnell sich entlarvt beginnt, sich vorsichtig mit Atem vorsichtig sich mit ------

„Wer nur eine kleine Leuchte ist, spart Von Von wenigstens Strom.“ Erarbeitung der Bei von upgecycelten Accessoires –ist Selbstoptimierungswahns bewirkt oder Chören entwickelt die nicht Gruppe Genauso vielfältigGenauso die wie angespro Das EnsembleDas findet starke Bilder für Materialien hergestellt. In präzisen Nach nes Es nes kussionen Humor und Selbstironie: eigenen den mit Recherchen und Dis nur sprachlich, sondern auch physisch nenbild und Kostüme aus recycelten nen wir den Klimawandel wir den nen aufhalten? iPhone innen ein Engagement entwickelt, die Widersprüchlichkeit gesell der del unddel beweist in Auseinander der gemeinert: Wir alle sind es, die viel verall und vergrößert die Kraft, eine das über die über das szenische Anverwand Inszenierungder die haben Spieler*- die Szenen in „prima klima“. Hier ge chenen Dimensionen Themas sind des es globales auch gesehen etwas? Kön nur wieder das eine Facette unseres leicht leicht lung hinausgeht: noch sind So Büh lingt beispielhaft dielingt Theatralisierung beispielhaft schaftlichen Haltung zum Klimawan zum Haltung schaftlichen setzung mit dem Diskurs, aber auch sein sein Biofleisch-Kaufen zum bis Tragen scheren, wenn um es neue das haltigkeit und Umweltbewusst und haltigkeit jetzt biodynamisches oder vega biodynamisches oder jetzt sen kaufen, sich aber nicht um oder das eigene das Bankkontooder geht. - - -

------einer Recherche, denn die Inszenierung schwarz vom Gewitter ist, will Ilsebill schafft es temporeich und energetisch, Gott werden. Da scheinen wir jetzt unterschiedliches Material (technische angekommen zu sein, der Kreis zum Beschreibungen, aber auch klassische Anfang des Abends schließt sich. Nun Texte) zu bebildern, ohne dass man den müssen wir uns entscheiden. Will- Faden verliert. In zahlreichen Momen- kommen im Jahr der Apokalypse. ten werden ein politisches Bewusstsein und eine Haltung zum Thema spürbar. Und ganz nebenbei verwandeln die Spieler*innen die Schräge immer wieder neu: in eine Wüstendüne, eine Riesen- welle, einen Rodelberg. Projektionen helfen, das Spiel zu verdichten und sind in einer Szene sogar gleichberechtigter Spielpartner. 47 Zusammengehalten und geschickt verzahnt wird das ganze szenische Material mit dem Märchen „Der Fischer und seine Frau“. „Manntje Manntje, Timpe Te, Buttje Buttje in der See. Meine Frau die Ilsebill, will nicht so, wie ich wohl will.“ Sondern immer mehr, mehr Möglichkeiten, mehr Reichtum, mehr Macht. Kommt uns bekannt vor in einer kapitalistisch ge- prägten Gesellschaft, deren wichtigs- tes Ziel Gewinnmaximierung zu sein scheint und die mögliche Konsequen- zen oft ignoriert. Mit jedem Wunsch, den der Butt erfüllt, wird auch die See unruhiger, häufen sich die kriti- schen Fragen der Inszenierung an. Und als der Sturm braust, die Berge beben und der Himmel ganz pech- Theatertreffen der Jugend LANDSCHAFT mit CHICKS. how to bleed one week a month Chicks* freies Perfomancekollektiv Jesse, Kallenbach, Pargätzi in Zusammenarbeit mit jugendlichen Expert*innen

Mit Luiza Davison, Franziska Heitkötter, Jule Münch, Julia Oertel, Carolina Sipos, Lluvia Linda Ruiz Müller

Gianna Pargätzi und Marietheres Jesse Regie, Spielleitung und Szenografie Laura Kallenbach Dramaturgie und Szenografie Timmi Davis Video Marco Langer Lichttechnik Mariana Senne, Henrike Schauerte Musikalischer Workshop Rebekka Nolte, Franziska Rauber, Mohan Ganpule, Elinor Bender, Melanie Tesch, Tobias Pflug Unterstützung Requisite / Bühnenbau 49

Donnerstag, 9. Juni 2016, 20:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 50 „Für mich geht es um den Kampf„Für um den es Frauen, geht mich der Als ich das erste Mal menstruiert habe, menstruiert Mal erste das ich Als Weiblichkeit. recher wir haben Gemeinsam für das Thema Frauenbilder und gingen auf Frauenbilder auf Thema gingen und das für formation. Was es, bedeutet gesellschaft wir zu allem in der Lage sind und den Män sind den und Lage in zu der allem wir Das Ensemble über sich und die Produktion unseren Lebensalltag. Wir suchten nach und Eltern.und ei in unseren kramten wir Und Popkultur,und Freunden mit in Gesprächen um zu zeigen, was wir können und was wir können waswir waswir und um zu zeigen, Se Mädchen wahrgenommen? Wie wurde ich Bildern; nach Frauen in Werbung, Film, Mu Recherche- und Entdeckungsreise durch In der kollektiven Recherche- und Proben CHICKS“. Wir fragen nach Identitätskon- Frau definiert zu werden?Frau fühlt definiert wie Und Mädchen Objekt vonMädchen Objekt Weiblichkeit und Motiv damit ist eine Lebenszeit, in der Frau!“ Satz Erinnerung an diesen der Mit eine du endlich bist –jetzt Besonderes lich nicht mehr als Mädchen, sondern als sondern als Mädchen, mehr nicht lich selbst das erste Mal als Frau anstatt als als Frau Mal erste das anstatt selbst hat!“ (Jule CHICKS*) Münch, Performerin können.nen, auch es geht vor Und allem nern klarmachen, dass wir das, wassie kön wir dass klarmachen, nern bedeuten, endlich eine Frau eine endlich bedeuten, zu werden? mit an „LANDSCHAFT die Arbeit begann sagte meine Mutter mit Freudentränen mit in Mutter meine sagte struktionen junger Frauen. junger struktionen Was kann es genen Erinnerungen:genen Wann mich ich habe den zu Journalistinnen und Forscherinnen gebaut, getanzt und konstruiert. Wir wur Wir konstruiert. und getanzt gebaut, chiert, unserer zu Expertinnen wir wurden arbeit darum, das zu machen, worauf man Bock woraufBock man zudarum, machen, das NICHT alles darum, müssen; dass geht es sich an,es ein Frauenbild zu verkörpern? den Augen: „Das ist etwas Wertvolles und und Wertvolles etwas Augen: ist den „Das xualität werden – eine Phase der Trans der Phase –eine werden xualität diskutiert, gelesen, geschrieben, - - sik ------„Wir verhandeln die Ausstellung der jungen, „Um das Stück zu entwickeln, haben wir „Um wir Stück haben das zu entwickeln, (Carolina Sipos, Performerin CHICKS*) Performerin (Carolina Sipos, (Jule CHICKS*) Münch, Performerin Texte im Internet angeguckt. Wir haben haben Wir Texte angeguckt. im Internet weiblichen Gender-Rolle in Deutschland und wie änderte sich das in meiner Entwick in meiner sich das änderte wie von anderen gesehen und beschrieben und macht.“ werden in unserem Stück erlebbar gemacht.“ diesem Material experi Material diesem mit haben und Stücks improvisiert. Und immer weiter he weiter immer Und Stücks improvisiert. und Themen ange uns zusammengesetzt Konsequenzen, meine Verweigerung so wie Meine gescheiterten Versuche und deren Mit welchen Bildern, Vorbildern und Gegen Frau, Mädchen, usw. Mann mitgebracht meine kontinuierliche Bindung an diese un diese an Bindung kontinuierliche meine bung könnte sein, dieZuschrei nicht ich ich wenn mich, was nicht? CHICKS* Die sind Spiegel konfrontiert? be und Was berührt schriebenen der jungen Gesetze Weiblich rumprobiert und gebastelt, bis es passte.“ es bis gebastelt, und rumprobiert unseres Großteil einen dann wir haben bis vier Stunden langen Schweineproben Freiheit, viel sehr hatten Wir mentiert. haben stellt und uns viele Videos und Bilder oder spro immer Materialien wieder zum Thema anzupassen, das nie erreicht werden kann. werden nie erreicht das anzupassen, alität, Frauenkörper.echte Sexu gilt, Gewicht, Es den damit erzeugten psychischen Druck der Gesellschaft und Utopie zugleich: Utopie und Wer Gesellschaft der von Frauenidentitätentwürfen werde ich Lust haben. In zwei zu tun, haben.das In zwei Lust worauf wir chen, die wir interessant finden. Dann finden. interessant chen, diewir Dann „Mädchen“ „Frau“ oder tragen würde? Aussehen, Verhalten, etc. einem Ideal wir Mindmaps zu den Themen er Themen zu den Mindmaps wir einflusst einflusst lung? lung? - auf auf - keit ge------

In „LANDSCHAFT mit CHICKS“ wirken CHICKS* ist ein nicht-institutionelles, offe- Bremer Mädchen und junge Frauen im nes Performancekollektiv, das Jugendliche, Alter von 15 – 30 Jahren gemeinsam mit Laien und interdisziplinäre Künstler*innen der künstlerischen Leitung aktiv als For- vereint, um gesellschaftliche Bilder von scherinnen von Frauenbildern und ihrem Identität und Geschlecht zu hinterfragen eigenen Frau-Sein im Probenprozess und Alternativentwürfe zu entwickeln. Ihre sowie als Performerinnen. Ästhetik basiert auf einer starken Bildspra- che, sie setzen dem Theater des gesproche- Anstatt bloß andere über unsere Identität nen Wortes ein Bildertheater der Räume, von Mädchen und Frauen sprechen zu lassen, Objekte und Atmosphären entgegen. sprechen wir selbst! Wir beschäftigen uns damit, eine Bilderlandschaft der weiblichen CHICKS* arbeitet als Kollektiv in verschie- Identität zu erschaffen – eine LANDSCHAFT denen Konstellationen und Projekten zu- mit CHICKS. Wir bauen Träume auf und sammen. In „LANDSCHAFT mit CHICKS“ reißen Welten ein. Wir sind Priesterinnen, haben Gianna Pargätzi & Marietheres Jesse Kriegerinnen, rosa Ponys und Lasagne- (Regisseurinnen/Szenografinnen) und Lau- Göttinnen. We are plastic, we are fantastic. ra Kallenbach (Dramaturgin) die künstleri-

Wir sind die CHICKS*! sche Leitung übernommen. Ihre Wege kreuz- 51 ten sich in Hildesheim, wo sie im Fachbereich „Sonst fand ich, dass ein Chick eine Bezeich- Kulturwissenschaften und Ästhetische nung für eine Tussi ist, und jetzt denke ich an Praxis studierten. Die Künstlerinnen arbei- starke Frauen, die ihre Meinung sagen und teten im Rahmen des Explosive! – Interna- sich durchsetzen können, die drauf scheißen, tionales Festival für Junges Theater am was andere denken und das machen, was sie Schlachthof Bremen für sechs Wochen wollen.“ (Jule Münch, Performerin CHICKS*) gemeinsam mit sechs jungen Bremerinnen (15 – 30) an der bildhaften Dekonstruktion „Chickism ist für mich die Überspitzung der stereotyper Weiblichkeit. CHICKS* begrei- jungen, weiblichen Gender-Rolle in Deutsch- fen die performative Arbeit mit Laien in land. Es ist eine Religion, eine Fiktion, an erster Linie als kollektive und künstlerische die wir nicht mehr glauben, über die wir Zusammenarbeit. uns hinwegsetzen, in dem wir sie zur Schau stellen, bloß stellen. Im Chickism spiele ich die Rolle eines Chicks, gefällt es mir ein Chick zu sein, denn ich habe mir das Wort zu Eigen gemacht, zu etwas Positivem. Im Leben außerhalb des Theaters möchte ich nicht Chick genannt werden und benutze das Wort auch nicht. In der Realität steht kein Tempel. Das Wort „Chick“ wird erst durch das Stück sag- und gebrauchbar.“ (Carolina Sipos, Performerin CHICKS*) Theatertreffen der Jugend 52 -organisatorin tätig. 2015 schloss sie ihr Studium der der Studium ihr sie 2015 schloss tätig. -organisatorin (2008 Jugendlichen und Erwachsenen. entwickelte Zuletzt Spielleitung ter- und Performanceprojekten für und mit Kindern, terkollektivs Klub Kirschrot den „Club der Dickköpfe & theatertreffen nrw fürtheatertreffen nrw junges publikum. theater ter Station Hildesheim (2014), als Assistenz auf Kampnagel In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sie sich mit der der mit sich sie beschäftigte Abschlussarbeit ihrer In Marietheres Jesse (2016) und in „Der Klassentausch“ am Fundus Konstruktion von Blicken in Aufführungssituationen Besserwisser“ (2015).Besserwisser“ Seit 2011 verbindet sie eine regel Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis (Thea und Hildesheim. Sie arbeitet in freien, kollektiven Thea- u.a. in der Theaterpädagogik des Schauspiel Hannover mit CHICKS mit realisieren. Weiterhin ist sie als Kulturpädagogin und sie Weiterhin als Kulturpädagogin realisieren. ist mäßige Zusammenarbeit mit Gianna Pargätzi, in der Cuba (2012), als Projektkoordinatorin bei der Kultur der bei (2012),Cuba Projektkoordinatorin als des Pornografischen Theaters. Weiterhin arbeitete sie den Festival-Blog zum diesjährigen Westwind Festival – – Festival Westwind diesjährigen zum Festival-Blog den sie mit den CHICKS den mit sie sie als Regie- und Performancekollektiv freie Arbeiten

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Bildende Kunst) an der Universität Hildesheim ab. / 2009), am Theater Cabildo Teatral Santiago de de Santiago Teatral Cabildo 2009), Theater am Hamburg (2016). Mit Klub Kirschrot leitete sie sie (2016). leitete Hamburg Kirschrot Klub Mit - Kinderthea des “ (2016) Mitglied als sowie – geboren 1990, lebt in Hamburg * die Inszenierung „ LANDSCHAFT - -

- - „too occupied for revolution“ wurde vom Theaterhaus Theaterhaus vom wurde revolution“ for occupied „too Jugendtheaterpreis IKARUS nominiert. Nach ihrem 14 2013. Pargätzi im hatte Sommersemester 2015 einen workshopleiterin für das Goethe-Institut São Paulo. Als Wallungen Hildesheimer Kulturfestivals des teams theater Berlin) und engagiert inszenierte 2013 in erster the record“ mit Anna Döge (2016) und der Jugend- termacherin mit unterschiedlichen Künstler*innen Sie studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik Szenische Künstlerin (Bachelor 2013, Universität Hildes Studium der Theater- und Filmwissenschaft an der Bereich Tanz Bereich Lehrauftrag an der Leuphana Universität Lüneburg im Kulturorganisatorin und Theaterworkshop-Leitung. Laura Kallenbach 2016. Bremen, Explosive!-Festival beim Premiere Ma Regisseurin Leitungs Teil sie des war HAU Berlin und Hannover Die Inszenierung wurde für den Berliner Kinder- und Hildesheim, im Rahmen des Nachwuchsprogramms Kollaborationen, vor allem im Kollektiv mit Mariethe FU Berlin sie studiert derzeit den Master Inszenierung und Theater in Portugal (Erasmus) sowie ein Jahr An Jahr ein (Erasmus) sowie Portugal in Theater und last Berlin gezeigt wurde. „ und -wissenschaftlerin. 2010 -wissenschaftlerin. und pro und Jan Brokof (2015), dem Begegnungsformat „OFF und Formaten der Freien Szene – in zuletzt der beim Festival Theatermaschine und im Acker Stadt Pa - Stadt Acker im und Theatermaschine Festival beim als sowie Theatermacherin freie als heim). arbeitet Sie mit Astronauten“ (2014 Astronauten“ mit mit Astronauten“ mit Gianna Pargätzi, Mariana Senne heim. res Jesse (seit 2011). Ihre gemeinsame Inszenierung Gianna Pargätzi – geboren 1987, lebt in Gießen und ist gewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg. Derzeit entstand in einer Residenz am Schlachthof und hatte u.a. sie wo Gießen, und Hildesheim Paulo, São in arbeit assistentin am Theater an der Parkaue (Junges Staats- deBühne 2013, produziert. Ihre Produktion „Landschaft deutsch-brasilianischen Ko-Produktion „Landschaft der Künste und der Medien an der Universität Hildes schaft anschaft der Universität Gießen (seit Wintersemester siestudiert den Master Angewandte Theaterwissen selbstständiger Regie „Nachtgeknister“ von Mike Kenny.

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riana Senne in deutsch-brasilianischer Zusammen 15). Neben Regieassistenzen u.a. am Staatstheater duktion „ duktion Parallel arbeitet sie als Dramaturgin und Thea- sie als Dramaturgin Parallel arbeitet

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/ Performerin arbeitet sie in verschiedenen LANDSCHAFT Theater und arbeitete als freie Theater freie als arbeitete und Theater – geboren 1988 ist Theatermacherin / 15) entwickelten sie und und sie 15) entwickelten LANDSCHAFT mit CHICKS mit – 2013 war sie als Regie- als 2013 sie war “ (2016). mit CHICKS mit - - - -

- - - “ - 53 Theatertreffen der Jugend 54 „In den meisten Mythologien gibt es Mythologien „In meisten den Tote erwecken, Löwen verjagen, Stür Aktionsraum, an der eine heilige Stät- Wie werdenWie Frauen (an)gesehen? Was bedeutet es, als Frau zu leben? führung in die Stücks. des Themen weibliche Macht verachtet?“ the Die tation Vulva der wird. gerettet Frauen vulvatischer Tempel zentral auf der te erinnert. Rot illuminiert steht ein Zur Auswahl – für die Jury Carmen Grünwald-Waack Carmen Jury die für – Auswahl Zur Schutzfolie gehüllte Performerin Performerin gehüllte Schutzfolie Geschichten, in die denen Menschheit E Bühne. Mehrere Opfersäulen rahmen Frauen? Wie fühlt man sich, wenn und raschelt. Eine in diese metallisierte bringen.“ Sanyal) (Mithu Melanie besiegen. Und Gras das zum Wachsen beruhigenme und Teufel den sogar konnten, indem sie ihre Röcke hoben, mindestens einmal durch die Präsen matische Schleuse führt inmatische einen Schleuse führt man eine voyeuristische Betrachter*- nimmt das Publikum direkt an der Tür der an direkt Publikum das nimmt inposition einnimmt? „Leben wir in in wir einnimmt? „Leben inposition in Empfang und weist den Weg. Hier In welche Positionen sich begeben das Bild.das chen Körper anbetet, echte aber einer Welt, die unechten den weibli einen nonverbalen Crashkurs zur Ein erhalten die Zuschauer*innen dann decke Material reflektiert. Das knistert vom undden Silber Gold einer Rettungs- s ist düster.s ist Lichtpunkte Diffuse wer------„Chicks“ nicht ist länger eine um Abramović ihre und wieder wieder Wegen auf, die wie Konstruktion des formerinnen sich wühlen durch diesen feiert im Speziellen die Frau-Werdungfeiert formelle und sehr feierliche Handlung vielmehr ihre Chick-Werdung. Denn wird hier positiv umgedeutet. weiblichen Körpers zum Bild oder Schönheit von Kunst und Künstlerin Ob Das Barbie-PferdDas mit den rosafarbe Mädchen zur Frau zu überwinden. Kindheit und Materialien, die helfen Heiligtum Erinnerungen aus ihrer SpielerinnenDie befördern aus dem Bezeichnung für junge Frauen, sondern Berg undBerg zeigen auf unterschiedlichen Haare malträtierte, wobei sie die Haarbürste, schon der Marina mit Das RitualDas kann beginnen. Im Allge ZeremonienmeisterinnenDie versam befragte, und die Sexpuppe. Eine Hufeisennen und Glitzermähne, der meln sich vor und mit dem Publikum. meinen ist einmeinen Ritual ist eine nach be meist bestimmtemeist Formeln und Gesten Symbolgehalt, hohem mit in zu der ergießt sich über die Bühne. Die Per knallroteder und die Lippenstift eine große Rolle spielen. CHICKS* sollen, Zwischenstadium das vom sprachlich und abwertend gemeinte schier unendliche Massevon Material sechs jungersechs Bremerinnen. Oder stimmten Regeln vollzogene, eher jekt funktioniert. funktioniert. jekt gangs-

------Lange scheint es her zu sein, dass eine Aufzählung: „Ich hasse mein Fett, Frauen Objekte der Kunst waren. weil…“ Einst wurden sie vornehmlich von männlichen Künstlern gemalt, sie Eigene Mini-Performances und selbst- wurden mit Farbe begossen und durf- geschriebene Texte machen das ten unter männlicher Führung ihre Weibliche hier also zu einem Akt der Körper auf Leinwände drücken, sie Selbstbeschreibung. Und vor allem wurden beschrieben, ihnen wurde macht die Inszenierung es zu etwas maximal eine „weibliche, an die bio- Feierungswürdigem. Also lasset uns logische Fruchtbarkeit gebundene uns, chickgeworden und hemmungs- Kreativität“ zugeschrieben. Die Insze- los, die Gummi-Vulvas in den Mund nierung der CHICKS* beansprucht ei- stecken und uns mit einem dreifachen nen souveränen Umgang mit herköm- Gogaaaack verabschieden. mlichen Weiblichkeitsbildern. Zum einen werden sie subversiv unterlau- fen: weiblich kann auch sein, bis zur 55 Unkenntlichkeit in Kleidung verhüllt, unter einem Berg von Hüten verschwin- dend, mit Lippenstift über dem ganzen Gesicht verteilt von Lasagne zu schwär- men. Zum anderen werden sie und ihre Herstellungsverfahren ästhetisch reflektiert: Auf den Videobildern wer- ben die Performerinnen für die nächs- te Generation an Hautpflegecremes.

Mit und ohne Text verschaffen sich die Spielerinnen eine Stimme und somit eine Identität. Die anmutige Tänzerin wird durch einen Wechsel der Pose zur Bodybuilderin; durch die Anspan- nung ihrer beeindruckenden Muskeln, treten Selbstverletzungs-Narben zum Vorschein. Eine Performerin schimpft: „Ich gehe über die Straße, aber nicht, um dir zu gefallen.“ Eine andere steigt in einen riesigen Anzug und macht Theatertreffen der Jugend Lena und Leonce. Wie der Kosmos das Chaos suchte und nicht fand. nach „Leonce und Lena“ von Georg Büchner P14 Jugendtheater der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin

Mit Jakob D´Aprile, Julius Brauer, Elias Geißler, Yasmin El Yassini, Julius Franke, Judith Gailer, Ann Göbel, Jonathan Hamann, Jan Koslowski, Elena Kranz, Luis August Krawen, Lucia Itxaso Kühlmorgen Unzalu, Konrad Muschik, Rahel Scharabi, Nathalie Seiß, Paul Sies, Anaïs Urban, Helena von Mechow, David Thibaut, Sebastian Wolf, Luna Zscharnt

Martha von Mechow und Leonie Jenning Regie Park Bühne Kurt c. Hose, Hermann # Bühnenbau Luca Maier Bühnenassistenz

Martha von Mechow Kostüme 57 Marlon Weber Film Leander Hagen Licht & Technische Leitung Kitsch & Ernst Musik Judith Gailer Regieassistenz Luis Krawen Reklame Vanessa Unzalu Troya P14-Leitung

Freitag, 10. Juni 2016, 20:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 58 „Lena und Leonce. Wie der Kosmos der Wie Leonce. und das „Lena Jahren sind wir Teil sind wir Jahren von P14, dort haben Zuhause unserer Jugend gemacht. Das klingt Vor Vor Wir hatten so viele Eindrücke aufgesogen, Eindrücke viele so aufgesogen, hatten Wir tatsächlich so. Die meiste Zeit unserer unserer so. Zeit ­tatsächlich meiste Die terstück voller Liebe und Kitsch. Und das Kitsch. und das Und Liebe voller terstück vielleicht etwas pathetisch, aber es ist es aber pathetisch, etwas vielleicht Unsere Gespräche waren Ideenfeuerwerke, Und das haben wir dann auch gemacht. auch dann wir haben das Und Das Ensemble über sich und die Produktion Chaos Probenbeginn begann. Es lief wie von selbst. wie lief Es begann. Probenbeginn Man muss dazu sagen, dass der Gedanken Gedanken unserer Jugend ein Gesicht ge Letztes Jahr haben wir uns dann gedacht, gedacht, dann uns wir haben Jahr Letztes Freunde gefunden und wurden geprägt von Kantine Volksbühne der verbracht. fünf Seit im 3. wir haben Stock in und der ­Pubertät Kitsch, Fun, Liebe und der Versuch einer Jenning) Leonie und versucht und Mechow l prozess für das Stück schon zwei Jahre vor Stück zwei das für prozess schon konnten. irgendwohin. alles Da musste Es kleinen Rebellion. Denn darum geht es ja ja es geht Rebellion. darum Denn kleinen s ­ei haben. Vor alle aufgeschrieben die wir in halten uns mehr nicht diese wir dass wurden, transformiert in Ideen schnell die so wäre. „Aufstieg“ kleinen einen für Zeit es dass ausmacht. so noch allem, was P14 sonst die Volksbühne haben und gekommen zum einmal selbst machen und sagen wollten: sagen und machen selbst einmal zu verkörpern, immer all das schon waswir von (Martha uns von Regiedebüt das quasi Stück Bühne. hinter und auf ist der Dieses auf die Bühne! Die Gedanken, die Bühne! be dieuns auf Die dem im Grunde im haben Leben. Wir auch geben und das dann auf die Bühne gestellt. gestellt. dieBühne auf dann das und geben ag die Bühne irgendwie am nächsten. Alles Alles am nächsten. irgendwie dieBühne ag chäftigen, Spaß, Ästhetik, Musik und bunt. nem Jahr haben wir dann unsere unsere dann wir haben Jahr nem f ünf Jahren sind wir gemeinsam zu P14 ünf gemeinsam sind wir Jahren suchte fand.“ nicht und ein Thea ist

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- - „ Textgrundlage war „Leonce und Lena“ von Lena“ und Textgrundlage war „Leonce Zusammenhalt zu finden. Das war zu finden. uns Das Zusammenhalt Als wir alle beisammen hatten, fingen wir wir fingen hatten, alle beisammen wir Als Arbeitstitel war „Absolute Unterhaltung. war „Absolute Arbeitstitel war mit das Beste und Wertvollste an dem an dem Wertvollste und Beste das war mit wie anders wird. anders egal, anders-gut, ob Ganz wie wir selbst. Wir hatten keine Angst vor dem vor dem keine Angst selbst. hatten Wir wir Rolle spielen. Waswichtigste letztendlich die alle als Kollektiv wir herein,vorne dass wichtig. Konzeptwirklich Unser war von Scheitern. Wir wollten nur, wollten Scheitern. Wir irgend es dass Schauspieler*innen eingesammelt. Vor und deswegen perfekt für uns, für weil wir perfekt deswegen und Beste. das immer dann ist das und Stagnation, die durch eine Art Ohnmacht Ohnmacht Stagnation, diedurch Art eine uns auseinandersetzten. ursprüngliche Der unterhält?“, waren dieFragen, wir denen mit rebellieren?“, noch überhaupt „Was Lie ist Georg Büchner.Georg Plot einfacher Ein wirklich Originaltextschnipsel sind auch wirklich wirklich auch sind Originaltextschnipsel kleine einige und Plot, die Thematik Der Langeweile und die daraus resultierende resultierende diedaraus und Langeweile Ein Versuch, Grenzgänger*innen zu werden.“ mehr wird, als ein optimiertes Mittelmaß Mittelmaß wird,mehr als ein optimiertes mit unseren Schauspieler*innen befanden, Schauspieler*innen befanden, unseren mit Mikrokosmos, uns wir Der inmittel. dem selbst auch noch Einiges zu sagen hatten. hatten. Einiges zu sagen noch auch selbst an zu proben und zu schreiben. und Unserean zu proben einer gemeinschaftlichen Energie immer so aus Projekt. dass glauben, Wir ganzen oder anders-schlecht.oder Hauptsache nicht einziger Antrieb sein, sondern auch eben unser nicht sollte passiert, Bühne der auf guten einen Hoffnung, in der auch ­allem geblieben ist. Vor allem faszinierten uns die das Einzige, was von dieser Grundlage üb rig ernst muss man Theater nehmen, damit es es damit nehmen, Theater man muss ernst wird. „Kann man herbeigeführt Jugend der Wie stark kann stark Wie sein?“ diese Und: „Wie be?“, be?“, - Die Proben waren am Anfang von einer P14 ist ein Theaterraum, der die Jugendli- ­dezent peinlichen Stimmung gezeichnet. chen dazu inspiriert, nicht ausführende Wahrscheinlich, weil sich noch nicht alle Theatermenschen, sondern junge Theater- kannten und weil es eben auch Proben macher*innen zu werden. Es gibt einzig ­waren, bei denen wir das erste Mal be- zwei Regeln. Die erste Regel ist: Man darf stimmen durften. Alle zusammen haben sich irren und man darf scheitern! Die wir es dann natürlich trotzdem geschafft. zweite Regel lautet: Mach Theater, so, wie „Das Stück ist eine echte Rampensau.“ du es verstehst. schrieb Volker Böhne – unser Mentor – ­ über unser Stück.

P14, das Jugendtheater der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz: 1993 forderte die Leitung der Volksbühne Jugendliche aus der Umgebung der Volksbühne auf, ihr Theater doch selber zu machen, unter dieser Losung – Spielleitung „Macht euer Theater selber“ – steht es auch

heute noch. Ein anarchistischer Experi- Leonie Jenning – 19 Jahre alt, und studiert im vierten 59 mentierraum, der Menschen ab 14 Jahren, Semester an der Humboldt-Universität zu Berlin Philo- sophie und Deutsch. Seit knapp fünf Jahren ist sie Mit- unabhängig von Herkunft und Geschlecht, glied im Jugendtheater der Volksbühne (P14) und hat die Möglichkeit bietet, Theater zu machen dort zunächst als Schauspielerin bei einigen Produktionen und zu gestalten. Im Kollektiv, bestehend mitgewirkt und 2015 dann mit Martha von Mechow die- aus Jugendlichen, die schon länger dabei ses eigene Stück auf die Beine gestellt. Dabei haben wir beide unsere Liebe zur Regie entdeckt. sind und Neuankömmlingen, verwirklichen sie ihre Ideen von Theater, Kunst und Zu- Martha von Mechow – 19 Jahre alt, aus Berlin. Seit vier sammenarbeit. Orientiert an einem Spiel- Jahren ist sie an der Volksbühne bei P14 und durfte zeitthema entstehen in einer Saison sechs hier schon spielen und Kostüme machen. Dieses Stück ist in der Zusammenarbeit mit Leonie Jenning ent- Inszenierungen unter ihrer Regie. Schreib- standen und ist die erste Arbeit in Eigenregie. Neben werkstätten, Diskussionsrunden, Open Stages dem Inszenieren liegt ihr Interesse im Schreiben. für erste theatralische Essays, offene Pro- ben, und Picknicks bringen die Jugendlichen Leitung P14: Vanessa Unzalu Troya – leitet seit 2008 das P14 Jugendtheater der Volksbühne am Rosa-Luxemburg- in einen produktiven Austausch, um ihre Platz. Sie studierte Theaterwissenschaften in Erlangen, Arbeit zu reflektieren und voneinander zu machte eine Schauspielausbildung und hat langjährige lernen. Sie sind autonom, werden jedoch Erfahrung als Theaterpädagogin. Ihre Arbeit ist ge- nicht allein gelassen. Unter der theaterpä- prägt von ihrer eigenen Bikulturalität, dem schöpferi- schen Vertrauen in die radikale Kreativität und die dagogischen Leitung von Vanessa Unzalu ­Autonomie jedes Mitwirkenden. Troya (seit 2008) und durch den technischen Leiter Leander Hagen werden sie während des gesamten Prozesses begleitet und da- bei unterstützt, ihre Inszenierung in einem professionellen Rahmen zu präsentieren. Theatertreffen der Jugend 60 Trash wird eine Welt Lieben beiden der Texte und „Ein Hungerkünstler“ von Texte 21 den mit Spieler* An EnergieAn und Spielfreude der fehlt es Wie kann man sich selbst etwas zum Freispielen und um ihren eigenen zu fi zu tung? lang Wie kann man jemanden Zur Auswahl –für die Undine Jury Unger ­ Stück Gruppe auf keinen Fall. Mit Elementen Unterhaltung nicht fehlt. wer Dabei Büchner: bunt, retro, frech und laut! Komödie und Lena“ „Leonce von Georg Es lebe der KITSCH! der lebe Es Spieler*innen Die Hungerkünstler wusste, selbst wie Kafka nebeneinander gestellt. geschickt Regieteam hat auf Basis verschiedener Fußabdruck in die Welt zu setzen. Bühne Das KernthemaDas Stücks: des Spiel das unterhalten? al „Was nicht Leute die le unterhalten? Langewei Kann mit man beweisen? Wenn „nicht einmal der Büchners Originalneben selbstverfasste mit der Langeweile. der mit Was Unterhal ist IV finden ihren eigenen Weg zu der Im Diskurs Langeweile der mit versu des Volkstheaters P14 Zeitmaschine / chen die Jugendlichen sich selbst experimentieren, laborieren und revo aus Langeweile treiben? Sie studieren, aus Spiel, Tanz, Musik, Video und viel den gezeichnet.den lutionieren […] ster und letztendlich sie an dieser Langenweile!“ junge Das nden. Spielerisch sie nutzen die adaption gebastelt, an es der als ein Ort zum als Austoben, ein Ort innen eine eine innen den den ben ben ­ les les -

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Teilnehmer*innen Experiment das Theatermittel. Während sowohl die Affen ­wa weiblichen als auch die männlichen männlichen die auch als weiblichen Mut zur Hässlichkeit –mit ohne oder zumMut Bad-Acting und Bad-Sin ging! Haupt Untertitel „Wie Kosmos der Chaos das König seinem mit roten Königsmantel Darsteller*innen Frau überwiegend en Die GruppenleistungDie Stücks des wird Ende v umso und überrascht Requisiten überraschender wird es, als gegen ­unterscheiden, steht komisch im Ge nen kleider tragen,kleider kennzeichnet sich der besonders dadurchbesonders deutlich, dassalle bare Bühnenbild, um die zu Akte man jemanden aus Langeweile lieben? hoch seine Leistung war“, wie weit darf ist es dennoch. es ist innen aufgeräumt wird. Unterhaltend ob das Ergebnis das ob Top Flop wird: oder darzustellen. ihnen es ega ist Dabei Immer wieder wirdImmer wieder man neuen mit aus. Im Kontrast popkulturellen des Zugriffs energetischen und konzentrierten kannoder dann er gehen? noch Darf des Stücksdes zeigen sich traditionelle sehr gut die Ordnung auf der Bühne. suchte und nicht fand“ beschreibt samtbild restlichen der Requisite. Der gen, und Lena“ „Leonce anders Zudem werden die einzelnen Sze mit Witz betiteltmit Witz und das dreh ­kostüm! Auch wenn Thema das ­sache zur Mut Veränderung! or den Augen den or Zuschauer*- der - - - l, l, - der Langeweile stets wieder aufge- griffen wird, hat man gar keine Zeit, sich zu langweilen, weil das Team des Volkstheaters P14 / Zeitmaschine IV mit ihrer multimedialen Präsenz den Zuschauer*innen gar keine Chance gibt. Danke dafür, Prost! Lang, lang lebe die Weile!

61 Bühne − Spezial

Konzert

Mit Kicker Dibs Lennart Mohren Schlagzeug, Chor Niklas Nubel Gitarre, Gesang Leonardo Voigt Bass, Chor

Die drei Berliner Jungs wurden als Preisträger zum Treffen junge Musik-Szene 2015 eingeladen. Sie machen seit 2009 (damals noch als Para§raph) zusammen Musik und spielen seit- dem ihre deutschen Rocksongs auf verschie- den Festivals. Jetzt spielen sie hier für Euch! www.facebook.com/kickerdibs

und 62

Mit Rosa Hoelger

Ungewohnte Melodien, oft durch Gesang ­betontes Sprechen. Das Spiel in der Kompo­ sition, irgendwo ungefiltert, obwohl in Form gegossen. Es geht um das, was zwischen den Zeilen steht. Und um das, was aneckt, mit der Umwelt, in einem selbst. Für mich ist es Leidenschaft und Lockerheit. Loslassen und festkrallen, schreien und schmeicheln. Bunt und dunkel. Dinge beobachten und verwan- deln, für mich greifbar machen. Die Melancho- lie wie das Glück als süße Drogen. www.facebook.com/Rosa.Hoelger

Samstag, 4. Juni 2016, 21:00 Uhr Lesung

Mit den Autor*innen der FZ und des Blogs: Nils Brunschede, Max Deibert, Alma Dewerny, Olga Galicka, David Holdowanski, Felix Kracke, Philipp Neudert, Ella-Mae Paul, Fine Riebner 63

Dienstag, 7. Juni 2016, 21:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 64 in der Zwischenauswahl:in der Neben den eingeladenen waren Gruppen folgende Produktionen Nominierungen 2016 Junges DT, Deutsches Theater, Berlin Golding William nach HERR DER FLIEGEN: survival mode Parkaue ander Theater 4, StaatstheaterKlub –Junges Berlin Coming Age of Lübeck 5Theater Spielclub Schauspiel von Tina Müller Falk macht kein Abi TEGS (TheaterAG-Ernst-Göbel-Schule), Höchst Odenwald Dame die für Solo Wunstorf Gymnasiums AG –Theater Hölty des Funk’N‘Theater R.I.P. –Rest in Pieces vom Werk, Kreisdiakonischen Greifswald Artyschoggen Die Konfetti alle! ist Ein Stück über Abi und Schulstress Junges Theater Münster theHeal world Übungen – zur Weltverbesserung DEMIAN Die Geschichte einer Jugend von Hermann Hesse EMAtheater, Theater-AG des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, Remscheid fa[u]st. fast nach Goethe poco*mania Theater e.V., Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, Grevenbroich

FRUEHLINGS ERWACHEN nach Frank Wedekind mit Texten von Cone, Lea Langenfelder, Tim Fischer Junge Theatergruppe Ramy, Haus der Jugend Heidelberg 65

Nichts ist perfekt und wir sind nichts! TaGGS – Theater am Goethe-Gymnasium, Schwerin

SCHUSS.PUNKT.AUS Stadtteilschule Blankenese, Hamburg Theatertreffen der Jugend Essay Essay Theatertreffen der Jugend 68 Aus: „Schriften zum Theater“, Frankfurt amMain, 1957 zum Frankfurt Theater“, Aus: „Schriften Brecht Bertolt reinigt unsere Gefühle.“ Vernunft die und Vernunft der Anspannung äußersten zur Gefühle die drängen tun. Uns großem in produktivem Widerspruch zu Gefühl steht. ... Wir aber haben es mit Vernunft und Vernunft entgegen großen Gefühlen es da ist, Vernunft nennen sie etwas, was nicht wirkliche Vernunftder allerdings haben. scheuen zu Und krampfigen, und schmutzten Licht welche das spiegeln, ihren mit eigenen, imitierten, ver Gefühle, welche die Literaturen wider Zeit der mächtigen und die schönen verwechseln Sie Gefühlslebens. infolge zweifelhaften ihres höchst nur und Köpfen unvernünftigen in nur besteht Vernunft zwischen Gefühl und „Der Gegensatz - - - Ich sage: ich und du. Und ich sage: ich und du und alle anderen von Kristo Šagor

I Ich bin ich in Differenz zur Welt um mich herum. Es gibt mich und ­alles andere, es gibt mich und nicht-mich. Das ist die erste Wahrheit über mich. Alles, was nicht-ich ist, alles, was ich nicht bin, kann eine Entfernung zu mir einnehmen, kann „nein“ zu mir sagen, kann ster- ben. Nur mich selbst habe ich immer dabei, nur mich selbst werde ich nie los. Ich bin mein eigenes Reisegepäck, mit all meinen Erinne- rungen, Wunden und Plänen.

Das Nicht-Ich, das mich umgibt, unterteilt sich in Du und Er / Sie / Es. Das Du ist mir gegenüber, physisch und sinnlich – oder in meiner Fan- tasie. Ich spreche es an, ich setze es ins Verhältnis zu mir. „Du bist aber groß“, heißt, du bist größer als ich. „Du bist aber lieb“, heißt, du bist lieb zu mir. Und selbst wenn du lieb warst zu einem anderen als mir, warst du lieb zu mir insofern, als du mich bestätigt hast in meiner 69 ­Annahme von der Welt, es sei richtig, lieb zu anderen zu sein. Ich bin nicht nur verletzt von dem Du, das meine Liebe ablehnt und sich ab- wendet. Ich bin auch verletzt von dem Er / Sie / Es, das dich, den oder die oder das ich liebe, ablehnt, und seist du die friedliche Weltordnung. Ich bin verletzt vom Kriegstreiber, auch wenn er nicht mich meint.

Er, sie, es sind Wesenheiten, die ich aufrufe, während ich mich zu ­einem Du ins Verhältnis setze. Nur dir kann ich sagen: „Er hat mich enttäuscht. Sie ist krank. Es funktioniert nicht.“ Und seist du der von mir phantasierte Leser meines Tagebuchs, das von mir phantasierte Menschenauge in der Mitte der Kameralinse. Jeder Er, jede Sie und jedes Es kann Du werden, wenn ich es aufsuche, es als „Du“ anspreche. Ich kann alles zum Du machen. Das ist die zweite Wahrheit über mich. Ab dem Moment aber, in dem ich deinen Nachbarn, deine Kon- kurrentin, dein Kind als Du adressiere, wirst du selbst zu einem Er, Sie oder Es. Ich kann immer nur ein Du pro Zeit ansprechen. Das ist eine schmerzliche Wahrheit über die zweite Wahrheit über mich. Während ich „ihr“ sage, kann ich immer nur in ein Augenpaar schauen, oder ich schaue ins blendende Gegenlicht, sehe gar keine Augen und stelle mir stattdessen deine vor, obwohl du gar nicht da bist. Theatertreffen der Jugend 70 bin bin ich zerteilt. Ich bin Hand und Auge zugleich. Täter und Zeuge. Ich Wenn ich auf meine Hand schaue, stiehlt, oder die bin schenkt bin nicht dir zugewandt, sondern ich denke Schenkendas über nach. Buch. Schenken Das dann nur ist eine Geschenkübergabe, und ich jemand schenken.“ Dann spreche ich nicht mit dir, sondern mit dem auch das Buch anschauen und denken: eins „So sollte mir auch mal Augen und deine messe Freude Enttäuschung. oder Ich kann aber sage: schenke „Ich dir dieses Buch.“ Und dabei schaue ich in deine Ich kann wirklich dich meinen, wenn ich dir ein Geschenk mache. Ich „ich bin glücklicher als andere, die ich kenne“. bin glücklich“, gemeint: dann ist bin „Ich glücklicher als sonst“, oder immer insAussagen Verhältnis. setzen Wenn jemand zu dir sagt: „Ich ich jedes Haus und jede Uhr zu ihnen ins Verhältnis. Auch einfache eine Uhr gesehen, die für mich die Uhr ist. Ohne es zu wissen, setze mich Haus das ist. Irgendwann in meiner Kindheit ich habe vielleicht sage.“ Irgendwo in unserer Straße steht vielleicht ein Haus, für das Haus größer ist als das Haus, das ich mir vorstelle, wenn ich ‚Haus’ Wenn jemand zu dir sagt, ein ist „Das großes Haus“, meint er, „Das überall. und das größer als ist er, das ihn trägt. für Dieses ist Du ihn da, immer Wer betet, hat Glück. Er hat immer ein Du, das er ansprechen kann, dich, sondern dir mit andere über und anderen mit dich. über nicht wehren. könntest Du dich wehren, also rede ich nicht mit dir über von sich preisgeben, sich weniger engagieren, denn sie können sich wer immer nur die über spricht, die gerade nicht sind, da muss weniger Verhältnis zu mich setzen. auf, Ich werte indem ich sie abwerte. Und, dich nur benutze, um mich zu anderen, die gerade nicht sind, da ins tigen Moment die Tatsache, dass ich die ganze Zeit er, sie, und sage es ErmüdendeDas vor noch amseinem Klatsch ist böswilligen, hinterhäl mein eigenes Reisegepäck, ich aber bin auch mein eigener - ­­ Gerichtshof: Ich bin Kläger und Angeklagter in einem, bin Anwalt und Zeuge beider Parteien, bin Richter und johlende Menge, verführbar für die Zuspitzungen beider Parteien. Und selbst das ist zu einfach, denn wie selten sind es wirklich nur zwei Positionen, die einander wi- dersprechen. In meinem inneren Parlament sitzen viele widerstrei- tende Parteien, und fast immer sind sie in Aufruhr. Meditation han- delt davon, Einheit herzustellen in mir, indem ich übe, mich zu nichts mehr ins Verhältnis zu setzen.

Wenn ich meinen Körper entdecke, sagt mein Blick „du“ zu meiner Hand, meinen Füßen, meinem Geschlecht. Meistens rede ich aber nur über sie, statt mit ihnen. Ich hege eine Illusion, indem ich sage: „Ich habe einen Körper.“ Denn ich habe ihn nicht, ich bin der Körper. Statt „mein Körper“ müsste ich denken „ich, Körper“. Ich bin jetzt hier auf der Welt, indem ich dieser Körper bin. Mein Gehirn, mit all meinen Erinnerungen, Wunden und Plänen, ist mir so wenig zugäng- lich wie das Innenleben meiner Elektrogeräte, dennoch ist es physi- 71 sche Realität wie sie und nicht bloß Symbol meines Fühlens und Den- kens. Wenn ich sage „ich, jetzt, hier“, ist das der stärkste Zauberspruch, den ich sprechen kann. Statt mich fortzuträumen mit „sie, an einem Morgen im Mai 1989, vor dem Kühlschrank“, stelle ich mich ganz in die Mitte meines Seins und spreche diese schlichte Wahrheit: „ich, jetzt, hier.“ Das ist die dritte Wahrheit über mich, ich bin immer zu einer Zeit an einem Ort. Wenn ich mich fortträume, ist mein Gehirn dennoch hier und jetzt. Es gibt keine Vergangenheit und keine Zukunft, es gibt nur das Nachdenken über die Vergangenheit und die Zukunft in der Gegenwart. Mit Sentimentalität und Angst vor drohenden Ereignissen lähme ich mich in der Gegenwart. Theatertreffen der Jugend 72 Du hast sogar hast Du dafür bezahlt, zuschauen zu dürfen, wie ich so tue, als Vorstellung, hier ich, im Theaterraum, jetzt, deine Anwesenheit. ist wenn ich so tue, als wärst du nicht da. Meine Wahrheit während der ihr, damit du auch alles hörst, was ich angeblich zu ihr sage. Ich lüge, genau, dass du da hinten im Publikum sitzt. Ich rede laut genug mit vor,Ich gebe meiner mit Spielpartnerin zu sprechen, dabei weiß ich Augen, meinen mit Haaren, zu meiner Kleidung. spezielles Verhältnis hast, und sprichst währenddessen meine über zeitig: stellst Du dir diesen speziellen Menschen vor, zu dem du dieses Phantasmagorie. der oder Nein, gleich du beides machst am besten anwesendendem Körper, einen Vorwurf, nicht einem abwesenden ren, meiner Kleidung, wird deine haben. Rede Kraft mehr Mach mir, Vater, Schwein, das in mir entdeckst, meinen Augen, meinen Haa de nicht da ist; ich verstehe also, was du sagst. Wenn du aber deinen Augenne und sprichst in Person dritten der jemanden, über gera der zu denken, werde ich mich mehr gemeint fühlen. in schaust mei Du während du mit mir sprichst. Wenn du es schaffst, stattdessen „du“ aus den einemoder Film einer den Freundin. oder „er“, denkst Du fühlen ihn, über Toten. den dir stellst Du deinen eigenen Vater vor und Trauer in dir und zu so wahrhaft denken das zu erzeugen und zu Zuschauer, zu mir, oder deiner Mitspielerin. versuchst, Du die Wut Ich bin froh, tot ist.“ dass er jetzt Und das du sagst zu mir, deinem in sagst Du deiner Rolle auf der Bühne: „Mein Vater war ein Schwein. wurde. In der Rolle bin ich ich, ohne ich zu sein. wenig Einfluss hatte, damals im Jahres, Mai letzten als das konzipiert bild, einem Kostüm, Licht- und Tonarrangement auf – ichdas meist Regieteam auf Probebühne. der Ich bewege mich in einem Bühnen hier mit meinemjetzt Publikum in einem Raum, und sei es nur das mos der Figur, damals im Mai 1989, vor dem Kühlschrank, aber ich bin auswendigich zwar gelernten Text und träume in Kos den mich fort Präsenz.Theater ist Wenn ich im Theater eine Figur spiele, spreche II ------würde ich mit ihr reden. Der Komiker weiß immer um die Anwesenheit des Publikums. Der Schmerz des Tragöden kreist um sich selbst. Viel- leicht ist Lachen vor allem deshalb ansteckender als Weinen. Nicht, weil es leichter ist, sondern weil immer ich gemeint bin, wenn du lustig bist in meiner Anwesenheit. Aber ich bin nicht immer gemeint, wenn du traurig bist in meiner Anwesenheit.

Indem ich im Spiel versuche, jemand anders zu sein, zum Beispiel du, nehme ich eine andere Perspektive ein, zum Beispiel deine. Ich lerne einen anderen Platz in der Welt kennen, zum Beispiel deinen. Du hast eine andere Differenz zur Welt als ich. Ich versuche, mich damit zu ar- rangieren, dass ich für dich nur ein mögliches Du von vielen bin. Ja, ich versuche sogar zu verstehen, dass ich für dich zunächst einmal nichts anderes bin als ein Teil des großen Nicht-Du, das dich umgibt. Und so wird deine erste Wahrheit über dich, dass es dich gibt und al- les andere, das du nicht bist, zur vierten Wahrheit über mich: Ich bin 73 nur ein Teil von allem, was nicht-du ist, von allem, was du nicht bist. Und weil das umgekehrt genauso ist, finden wir nur so langsam zu einer ersten Wahrheit über uns beide.

Kristo Šagor – schreibt Theaterstücke und ist Regisseur, sowohl eigener wie Stücke anderer Autor*innen. Er hat u.a. den deutschen Theaterpreis FAUST für Regie und den Deutschen Kindertheater- preis gewonnen. Er arbeitet fürs Erwachsenen- wie fürs Kinder- und Jugendtheater und lebt in Berlin. An der Universität Hildesheim und an der Theaterhochschule Zürich lehrt er Szenisches Schreiben, ­außerdem gibt er Theaterworkshops für Jugendliche und Erwachsene. In Berlin und Dublin hat er Literatur, Linguistik und Theaterwissen- schaft studiert. Zurzeit schreibt er an seiner Doktorarbeit über den expressionistischen Dichter Paul Adler. Theatertreffen der Jugend 74 75 Theatertreffen der Jugend 76 77 Theatertreffen der Jugend 78 menschlichen Abgründen. Anzusehen unter www.das-hochhaus.de. ches Panoptikum des städtischen Zusammenlebens mit all seinen wächst und einmal 102 Etagen haben wird – ein schön-schreckli In Hades“, eine absurde Reise ins Jenseits. Momentan baut sie im Cartoon-Sammlung und drei Graphic Novels von ihr, „Hotel zuletzt eine taz“. erschienen MAGAZIN“, „die „DAS und für „Titanic“ Bisher rin Katharina Greve ternet ein digitales Comic-Hochhaus, das jede Woche um eine Etage in Berlin, wo sie auch Architektur studiert hat. Sie zeichnet u.a. zeichnet Sie hat. studiert Architektur auch sie wo Berlin, in – lebt als Comic-Autorin, Cartoonistin und Künstle als Comic-Autorin, Cartoonistin – lebt - - „Ich glaube das nicht, dass es zwischen dem Individuum und der Gruppe einen Widerspruch gibt. Ich glaube, dass in dem Augenblick, in dem ich wirklich Teil einer Gruppe bin, ich dann auch befähigt bin, Individualität auszubilden. Individu- alität als eine sich spiegelnde Individuali- tät, die innerhalb einer gesellschaftlichen Formation in der Lage ist, Pflichten und Rechte, Chancen und Risiken einzuschät- zen und das auszuagieren. Auch mal Grenzen zu übertreten, aber auch wieder zurückgeholt zu werden und dabei zu wachsen. Ich erlebe, dass das extreme 79 Gegenteil zunimmt und dass es für einen Diskurs in der Gesellschaft keine gemein- same Ebene mehr gibt. Das Ich ist nicht existent ohne das Wir. Das ist eine Fiktion dieser Gesellschaft, eine Fiktion, wie ­diese Gesellschaft uns machen will: me, myself. Optimiere dich selbst. Ich glaube das alles überhaupt nicht.“

Armin Petras Ich, die Welt, das Netz und die Künste Marina Weisband und Khesrau Behroz im Gespräch mit Henrik Adler

„Lieber Henrik Adler, vielen Dank für Ihre Mail. Wenn Sie spontan sind, können wir uns morgen treffen. So lange bin ich noch in Berlin.“ Mit diesem Satz hat Marina Weisband meine Mail beantwortet. Spontan? Ich bin's und habe Glück: Khesrau Behroz hat Zeit. Ich denke schon lange, dass man die beiden miteinander ins Gespräch bringen muss. Beide setzen sich intensiv mit den Folgen der digitalen Revolution auseinander – politisch, künstlerisch, theoretisch. Und beide arbeiten mit Jugendlichen und Kindern zusammen. Marina Weisband hat in der Piratenpartei aktiv Politik gemacht und leitet zurzeit das Projekt „Aula“. Da geht es darum, an Schulen ein „liquid democracy“-Programm zu installieren, mit dem Schüler*innen wichtige Entscheidungen für ihre Schulen planen, diskutieren und ­realisieren können. Ein Modellprojekt demokratischer Mitbestimmung an Schulen. Khesrau ist Schriftsteller und Künstler und leitet beim The- atertreffen der Jugend das Team der Festivalzeitung. Gerade schreibt er an seinem ersten Roman, in dem er sich mit Erinnerung beschäftigt.

80 Wir treffen uns in einem kleinen italienischen Café auf der Schönhauser Allee. Erst einmal will ich von den beiden wissen, wie sie die Generation der heute 10- bis 20-Jährigen wahrnehmen. Wie hat sich das politische Verständnis verändert?

Khesrau Ganz allgemein gesprochen: Ich habe das Gefühl, die Leute sind etwas gesetzter, nicht mehr so aufmüpfig. Als wir früher die Thea­ terzeitung gemacht haben, da wollten wir Krawall machen. Wenn wir ein Stück schlecht fanden, waren wir gnadenlos und haben auch böse Sachen geschrieben. In letzter Zeit hat sich das besänftigt. Man versucht, Verständnis zu haben und erstmal rauszukriegen, was man schreiben und wie weit man gehen darf.

Marina Ja, etwas verändert sich zurzeit. Ich denke, die Leute sind ernsthafter geworden. Einerseits liegt das natürlich an G8, an Bologna und am Arbeitsmarkt. Am Druck, der die Jugendlichen von Anfang an trimmt, sich anzustrengen, wenn sie einen guten Job haben wol- len. Sie lassen sich weniger auf Krawall ein, weil sie andere Ziele vor Augen haben. Es gibt aber eine sehr positive Entwicklung: Es wächst die Ernsthaftigkeit und das Verantwortungsbewusstsein. Wenn wir Theatertreffen der Jugend der Theatertreffen uns in den 90ern in der Schule für Markenklamotten interessiert ha- ben, dann begegnen mir heute an Schulen Jugendliche mit extrem in- formierten politischen Ansichten. Und sie reden über Werte! Und über Toleranz – Dinge, die bei uns früher nie Thema waren.

Henrik Gibt es einen neuen Konservativismus? Einen Wunsch, sich früh- zeitig in die Gesellschaft einzupassen so, wie sie eben funktioniert?

Marina Nein, ich erlebe ein sehr kritisches Denken. Jugendliche sind heute aber weniger an Revolution als an Evolution interessiert. Ich glau- be, sie sehen massive Missstände und arbeiten ernsthaft daran, sie zu verändern. Vor allen Dingen gibt es ein Abwenden von der Konsumge- sellschaft und ein aktives Suchen nach dem, was das Leben jetzt ist.

Henrik Wo sehen sie die Missstände?

Marina Sie beklagen, dass sie keinen Einfluss haben. In der Schule nicht 81 und auch nicht in der Politik. Jugendliche interessieren sich vor allem für Kommunalpolitik. Dort erleben sie aber nicht, dass man was machen kann. Jedes Mal, wenn man versucht, etwas auf den Weg zu bringen, sagt irgendeine Verwaltung: Nö, das geht nicht. Und die will das auch gar nicht.

Henrik Welche Themen noch?

Marina Globale Ungerechtigkeit, Themen wie Umweltschutz, aktuell die Flüchtlingskrise.

Khesrau Deinen Eindruck teile ich. Viele sind wahnsinnig interessiert und viele, die ich kenne, haben ihre Familien davon überzeugt, z.B. einen Flüchtling aufzunehmen. Einige Freunde helfen bei Behördengängen und so weiter. Generell habe ich das Gefühl, dass es zurzeit ein erhöhtes Interesse daran gibt, zu partizipieren an dem, was politisch passiert.

Henrik Woher kommt der Impuls, sich politisch zu engagieren? Ist es persönliche Betroffenheit oder Angst um die Zukunft? Theatertreffen der Jugend 82 Henrik Umfeld? politischen dem Haltungsche in Wirklichkeitsebenen selbstverständlich. Wie verändert sich künstleri ­Lebensbestandteil, Multitasking normal und das Spielen mit mehreren Natives“. das sind dieam Tisch, „Digital Für das Smartphone sie ist Anfang der Digitalisierung unserer Lebenswelt. Die dritte Generation den auch markiert Moment worden. Dieser entfesselt ­monopolistisch ge 1989, die Systeme alten auch West aber haben Mauerfall, dem mit nicht lebten und Deutschland. alt in Jahre noch zwei da mal gerade hat. ganzes für geprägt waren mich Leben mein Khesrau und Marina tergruppe beim Theatertreffen der Jugend gewesen. Ein Erlebnis, das 1989 bin amTisch. Ich Thea Generationen meiner mit drei virtuell hier musikalisches ein Potpourri. plärrt sitzen Lautsprechern den Aus Jetzt leiden, und weiter. so schlechternem geht, dass die wird, Umwelt geschützt dass Tiere nicht treibt. Sie haben ein sehr starkes Bedürfnis, zu schauen, dass es kei und Jugendliche heute ein universeller Gerechtigkeitsgedanke an Marina mehr unseremehr Sache. sie haben Das in ihrer Hand. Buchstäblich. men es geht und welche Infos es zu diesen Themen gibt, das nicht ist mens, Verdauens Rausgebens und wieder zu begleiten. Um welche The ­können. Unsere Aufgabe ist, sie diesem bei ganzen Prozess Aufneh des aufklären. Sie Informationen mehr sogar haben als sie verarbeiten die Veränderung,ist kommt. die Netz dem mit Sie können sich selber Marina kurse führen aufbauen. Online-Plattformen oder wickelt Handwerkszeugdas mit ihnen: Schreiben, Beobachten, Dis Partner. Jugendlichen, den Ihr helft zu die gebrauchen. Mittel Ihr ent machtbeiden anders. das Ihr versteht als euch eher Unterstützer und auf die Straße zum Demonstrieren. hat man So sich das vorgestellt. Ihr wo sitzen. die Bösen Dann die gehen Leute aus Theater dem raus und klärung: Wir zeigen, wie die Welt funktioniert und wo die Guten und gen Ost ihre Funktion ihre verloren, Kapitalismus der Ost gen sozusagen ist Meine Theatersozialisation geprägt vom ist Gedanken Auf der Ja. klingt Das logisch. Wir müssen sie nicht mehr aufklären! Das Angst? Nein. Studien Wertepsychologie der zeigen, dass Kinder ------Henrik Gibt es eigentlich so etwas wie eine globale Empathie, weil wir uns von jedem Winkel der Welt ein Bild verschaffen können? Indem wir z.B. begreifen, dass die Flüchtlingsbewegungen damit zusammen- hängen, dass wir den Rest der Welt ökonomisch ausbeuten?

Marina Auf rationaler Ebene gibt es das, ja. Aber auf psychologischer Ebene sind wir dafür nicht gemacht. Unser Gehirn funktioniert immer noch wie im Mittelalter. Wir können eine Gesellschaft von um die 100 Leute ganz gut überschauen mit Empathie und Wir-Gefühl. Für die globalisierte Welt ist unsere emotionale Struktur nicht gemacht. Trotz- dem, seit Anbeginn der Menschheit ist es so, dass Erwachsene mehr Angst haben als Kinder und Jugendliche.

Khesrau Ich erlebe das auch in Flüchtlingsunterkünften. Wenn ich mich mit den Eltern unterhalte, dann erlebe ich Müdigkeit und Angst vor dem, was da kommt. Das ist ja auch verständlich. Und dann sehe ich 83 die Kinder: Sie haben das ganze Tohuwabohu auch mitgemacht, die Flucht von Ort zu Ort und das Ankommen hier mit all dem Neuen. Aber sie sind meist eher irritiert als verängstigt. Vielleicht weil die anderen sie nicht verstehen und es deswegen Streit gibt beim Fußball.

Marina Ich erinnere mich an die Zeit, als ich nach Deutschland kam. Ich war da auch in so einem Flüchtlings-Container-Dings. Ich erinnere mich aber nicht daran, Angst gehabt zu haben. Für mich war alles ein Riesen-Abenteuer. Es gab vieles, das ich nicht gut fand, aber ich hab alles erstmal mit riesigen Augen betrachtet und geguckt: Wow! Und was kann ich hier machen?

Khesrau Kinder lassen sich eher nicht verängstigen. Sie wehren sich. Und Angstpredigten von Leuten, die sagen, die Flüchtlinge könnten ja Terroristen sein – die hören sie sich gar nicht an. Es passiert das Gegen- teil. Sie gehen auf die Barrikaden.

Marina Diese Fragen und dieses Ausprobieren-Wollen, das ist es, was wir als ernsthafte Triebfeder der Gesellschaft nehmen sollten. Theatertreffen der Jugend 84 Khesrau von Freundschaft? Henrik zu tun als mit Unsicherheit und Angst. anpassen. Deshalb auch da Gestaltungswillen wir mit haben es eher zu werden. Sie wissen, dass die Welt instabil ist, sie können sich daran wurden schon geboren in einer Zeit, in langsam es der begann, instabil verunsichernde das ist das Moment. Jugendlichen Die heutzutage sichpassiert. im rapide. Moment Und ändert das merken Das sie, und System groß geworden. All ihre Sozialisation in einem ist Wertesystem rung, wenn nicht Angst. Sie sind in einem fixen, stabilen, florierenden Marina Psychologie in zu schreiben. Abschlussarbeit umihre zurück, Politikbetrieb Jahrden auf,pes ins Private zog etwas sich dann aber mischte Piratenpartei der 2011 Marina für­Geschäftsführerin knap ein die Konsequenzen politischen auch endlich zupolitische ziehen. Als vor Wunsch, alsdem etwas, Angst der „digitalen der aus Revolution“ Piraten der wohl weniger aus Aufstieg sich der speiste Demgegenüber los ist. noch immer und passierte selbst Ukraine der in rung dem, was anZerstö gegenüber Sorge vergleichsweise kleine sen –eine Pilze aufgehört, zu es vor Angst hätten ran, die Leute Deutschland in die Welt sie entfernt auf da gekommen, von erinnert Ort dem km 100 beigetragen hat. lacht bisschen. Marina ein Grünen Rund der Aufstieg Ereignis, Westen das ist, im ein wesentlich zum explodiert kraftwerk Engagement. Tschernobyl, erwähne Ich wo vor das Atom 30 Jahren alsAuslöser für politisches die Angst über einmal noch sprechen Wir Russland kam Deutschland. nach er alt, Familie alsseine Kabul aus Afghanistan in fliehen musste. Über von und kam Kiew auf 1994 Deutschland. nach war Khesrau Jahre drei sowjetischen der in Nähe wuchs der Republik in Marina Ukrainischen Anfang waren es nur Texte, dann kamen MMS, die so teuer waren, dass buchstäblich, und im wir stehen ständigen Kontakt miteinander. Am Wir unsere haben erweitert. mehr in Netzwerke unseren Händen, Wie prägt Wie Internet das heute zum Beispiel unser Verständnis Bei älteren Bei Leute gibt ein es globalen der Moment Verunsiche Der Begriff der Freundschaft der Begriff sich hat Der verändert. viel Oder ------man nur eine im Monat schreiben konnte. Jetzt gibt es WhatsApp und man kann Nachrichten schreiben ohne Ende. Dieses Mitteilungsbe- dürfnis wird auch weiterhin befriedigt durch die Netzwerke, die da ent- stehen. Ob das gleich eine Zusammenarbeit ist, weiß ich nicht, aber es ist eine sehr aktive Teilnahme an der eigenen Umgebung. Alleine, wenn du auf YouTube guckst mit den Hunderten von Kanälen, auf denen Leute einfach in die Kamera reden und Fragestunden abhalten.

Marina Was mir dabei auffällt, ist die Kommunikationsstruktur. Und das ist interessant, denn da kommt auch das Thema Theater und Spiel rein. Spiel im Sinne der Konsequenzlosigkeit. Jugendliche probieren sich im Internet ganz massiv aus. Ein Problem dabei ist, dass sie dabei vernetzt sind mit anderen Menschen, die sie aber nicht ­sehen. Sie se- hen den Gesichtsausdruck des Gegenübers nicht, weil die meiste Kom- munikation im Internet nach wie vor textbasiert ist. Und weil sie sich dabei ausprobieren, aber kein negatives Feedback ­bekommen – denn 85 sie können ja nicht sehen, wenn das Gegenüber gerade super verletzt ist – , schützt auch ihre Empathie sie nicht vor falschen Entscheidun- gen. Deswegen entsteht im Internet permanent dieser verletzte Ton. Diese Belästigungen, die Shitstorms, das Cybermobbing. Sie glauben, dass sie spielen, aber sie spielen nicht. Das ist ein Problem.

Khesrau Gibt es da nicht auch dieses parasoziale Moment? Stell dir vor, du trittst an deinen Computer und hast bei YouTube z.B. einen dieser Leute abonniert, die regelmäßig erzählen, was sie Neues eingekauft haben. Das schaust du dir an und hast das Gefühl: Da ist einer, der zu dir redet. Eine Fiktion. Ein Glaube daran, dass es da einen großen Freund gibt, der zu dir spricht.

Marina Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass man, wenn man et- was auf Facebook teilt, dieselbe Ausschüttung von Endorphin- und Dopamin-Hormonen hat wie bei einer „echten“ sozialen Interaktion. Und zwar unabhängig davon, ob man tatsächlich gelesen wird oder nicht! Das heißt, selbst wenn niemand es liest – in dem Moment, wo ich es teile und es potenziell gelesen werden kann, glaubt mein Gehirn, ich habe eine soziale Interaktion und belohnt mich dafür. Theatertreffen der Jugend 86 Khesrau diese Verbindung? einfach nur und da möchten Gedanken von anderen hören, möchten einsame viele Wie Menschen gibt denn auf es Welt? der sitzen viele Wie ­jemand teilt etwas und es sein Bedürfnis nach Gesellschaft befriedigt? Marina Henrik Henrik fen, dass uns Leute vorspielen, etwas die mit uns im selben Raum sind. um jedes Medium. Auch im Theater. müssen Da wir auch erstmal begrei Marina Henrik dabei haben. Wir werden verstehen: ein anderen Am Mensch. Ende sitzt einen Großteildest nonverbalen der Kommunikation auch plötzlich deokommunikation bekommen. Und bedeutet, das dass wir zumin chermeiden und immer größeren Volumen werden wir immer Vi mehr allen Dingen entwickeln sich die Medien. Mit immer größeren Spei nig. unser Aber Verständnis für Medien kann sich entwickeln. Und vor diskutieren, die stabilste Variante. sich Die ändert evolutionär sehr we Marina können,scher mitfühlen obwohl wir nicht beisammen sind? ­Zu sich unser Gehirn evolutionär weiter entwickelt? Dass wir uns in Henrik tion in Echtzeit ermöglichen. Person reinzuversetzen. Feedbackschleifen, entstehen Da die Interak Damit auch die werden, anderen in die Lage sich versetzt in die andere schaltet bitte eureschaltet Handys bitte aus“. Eigentlich möchte ich sagen: theater vor einer Vorstellung auf die Bühne und gehe sage: „Jetzt kunft einmalkunft genauer viel vorstellen unser Gegenüber und empathi Die Idee des Wahrgenommen-Werdens des Idee Die reicht also schon aus? Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich als Dramaturg im Kinder von Ethik. Eine Art neue Eine Internet-Ethik. Kann diese technische Weiterentwicklung dazu führen, dass Genau. Wir entwickeln eine Ethik und eine Wahrnehmung rund Ja. was Aber schon ist so furchtbar negativ daran, wenn Im Gehirn? denke Das ich nicht. Gehirn Das in ist allem, was wir Umso wichtiger werden dann die aber Rückkoppelungskanä le. le. ------„Holt eure Handy raus und macht was damit!“

Khesrau „Befriedigt euer Bedürfnis nach Multitasking!“

Henrik Im Theater reden wir jetzt viel über „Immersive Arts“ – also ­darüber, wie ein Theaterstück erst durch den Zuschauer entsteht, der interagiert. Und darüber, wie sich virtuelle und analoge Realitätsebe- nen auf der Bühne miteinander vermischen.

Khesrau In Berlin gibt es eine Compagnie, machina eX, die mit ­Gaming-Strukturen spielt. Du schaust ein Theaterstück, das wie ein Computerspiel aufgebaut ist. Die Handlung bleibt plötzlich stehen, ­irgendwas funktioniert nicht: Da ist eine Schleife von wenigen Sekun- den, eine Figur geht vor und zurück, vor, zurück. Als Gruppe von 10 oder 15 Zuschauern müsst ihr dann herausfinden, was zu tun ist, damit die Figur aus der Schleife wieder rauskommt und das Stück weitergehen 87 kann. Wir Zuschauer müssen uns einmischen. Die „vierte Wand“ zer- bricht, und wir sind aufgerufen, in die künstliche Theaterwelt einzu­ treten. Ich fange ganz anders an, das Gesehene zu reflektieren, wenn ich den Moment abpassen muss, in dem ich eingreifen muss.

Henrik Gibt es eigentlich ein kritisches Bewusstsein über die Gefahr der Überwachung in der digitalen Welt? Stichwort NSA und ihr PRISM-­ Programm? Anders gefragt: Wie schaffen wir es, die Autonomie über unsere Daten zu behalten?

Marina Ich mache an Schulen Workshops zu Cybermobbing, sexueller Belästigung im Internet und so. Den Leuten brauche ich nicht zu sagen, dass Facebook Privacy-Einstellungen hat. Das wissen sie, und ihr Bewusstsein ist extrem scharf. Aber ich muss mal was Ketzerisches sagen: Ich glaube nicht an informationelle Selbstbestimmung. Jeden Tag, an dem wir reden und Dinge tun, hinterlassen wir eine fette, fette Spur. Ich glaube, dass wir die Idee der informationellen Selbstkontrolle überwinden werden zugunsten eines Kontrollverlustes über die Daten, die wir erzeugen. Denn wir können als Gesellschaft – gerade in der Wissenschaft – von Daten wahnsinnig viel gewinnen. Theatertreffen der Jugend 88 sehr durchwachsen ist. Sie denken eher: Wow, die in aber den hat ich vor Jahren vier gemacht habe, denken nicht, dass meine Kunst ­sehen. Leute, die heute eine ganz schreckliche Zeichnung sehen, die auf einen dem gründen, Moment sondern eine eher Entwicklung Marina Henrik ­Geschichte dieser Person zu sehen. undVideos Aussagen nicht als Teil Person, der sondern als Teil der schen entwickeln sich! Und irgendwann lernen wir, auch YouTube- Marina mit 35 schrecklich mit oder 31 schon scheiße finde. schreibe,etwas was ich mit 50 bereue. Mit schreibe, 30 etwas das ich gilt nicht nur für „Jugendsünden“. kann Es ja auch sein, dass ich mit 40 ich entscheide, online zu stellen etwas gefällt mir Text. ja der Und das so, eben ist Das sie in sind der Welt. jetzt Denn in dem Moment, in dem sollen. dann Aber denke ich: Man muss sich auch mal zufriedengeben. habe, finde ich manchmal, sie lieber nicht ich hätte veröffentlichen Khesrau und und ob machen. wo sie Schnitt den Henrik sche sprechen. Leute ihn lesen. Und genauso Jugendlichen, geht es die ihre über Wün einen Text schreibst, einen Artikel, dann es ja ist auch dein Ziel, dass unterscheidetdas sich massiv von dem, was ich online teile. Wenn du Marina ganz andere Frage. viel teilen. sie Aber teilen, obwohl sie das wissen! Für sie stellt sich eine Ebene. LeuteDie denken, Ahnungslosigkeit, ist es dass junge Leute so damit sie sinnvoll werden können. genutzt Schwierig wird auf es privater Khesrau Was das? verändert Die Frage aber ist doch, ob sie das Bewusstsein darüber haben Dass wir Person unser aktuellen der Dass Urteil nicht stark mehr so Auch entwickeln da ein Medienverständnis. wir wieder Men Natürlich brauchen wir Kanäle privater Kommunikation. Aber Wenn ich mir Texte ansehe, die ich vor fünf Jahren geschrieben Daten, die öffentlich sind, sollten öffentlich gestellt werden, - - ­ letzten vier Jahren echt krasse Fortschritte gemacht! Wir müssen ler- nen, nachsichtig gegenüber uns selber zu sein.

Henrik Wir entwickeln ein anderes Verständnis von Biografie. In ihr dürfen auch Irrtümer, Irrungen und Wirrungen stattfinden, und zwar gezwungenermaßen, denn Irrtümer gab es zwar immer schon, aber sie kamen nicht so schnell ans Licht.

Eine Stunde ist vorbei, und Marina schaut etwas nervös auf die Uhr. Zeit, zum Schluss zu kommen. Was mich interessiert, ist der persönli- che Bezug der beiden zu den Künsten und zur Sprache. Khesrau als Schriftsteller und Marina als Politikerin arbeiten mit Sprache, und sie tun es auf sehr bewusste Weise. Kann es sein, dass das daher kommt, dass Deutsch nicht ihre erste Sprache im Leben gewesen ist?

Marina Ich denke nicht sehr viel darüber nach, aber ich glaube, du hast 89 Recht. Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, musste ich immer sehr bewusst sprechen, um keinen Akzent zu haben und um keinen Feh- ler zu machen. Die deutsche Sprache ist für mich ein Werkzeug, das ich, wie jeder, der etwas erlernt hat, um es zu benutzen, sehr genau benutze. Aber ich hatte auch als kleines Kind im Russischen eine sehr hochgesto- chene Sprache. Ich habe sehr viele Bücher vorgelesen bekommen und mir mit vier selber das Lesen beigebracht, als ich krank war. Im Kinder- garten hatte ich nicht so viele Kontakte, und dann war ich wieder ­isoliert, als ich nach Deutschland kam und auch nicht reden konnte. Mein gesamter Spracherwerb fand eigentlich über die Literatur statt.

Henrik Ich hätte gedacht, dass Sprache in dem Moment als Mittel wichtig wird, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. Oder auch, um sie zu etwas zu bewegen.

Khesrau Nein, es ist Notwehr! Man ist im kalten Wasser und muss sich vor dem Ersaufen retten. Und zwar, indem man möglichst schnell die Sprache lernt – in der man dann schwimmt. Das war bei mir genauso. Theatertreffen der Jugend 90 Menschen vorgeht. ­Reflexion meiner Empathie meines Verständnisses oder davon, was in Emotionen vermitteln adäquat kann. Ich glaube, für mich ist es Marina Sprache? Henrik ich habe ja auch PsychologieDeswegen studiert. künstlerisch tue, suche ich Menschen. nach dem interessiert Der mich. Zeichne Gesichter. Fiktive Gesichter. Ich glaube, in allem, was ich Und ich habe da sie verstanden: Wenn ich male, male ich Menschen. sagte sie weiter: „– du liebst die Menschen, du versuchst sie zu erkunden.“ liebst nicht die Kunst –“, da war ich erstmal sehr beleidigt. Und dann die Bilder, bis heute eigentlich. einmal hat Meine gesagt: Mutter „Du Fan und spiele Theater. Ich male, von Kindesbeinen an, und verkaufe Marina Henrik Marina dafür! dankbar wahnsinnig bin ich und – Kommentaren zurückgegeben. Mir früh ist Literatur angetragen wor zum Beispiel Kurzgeschichten geschrieben, und gelesen die er mit hat hat sich um mich bemüht und mich permanent unterstützt. Ich habe und ein gefördert. mich Lehrer aktiv Besonders bemerkt das haben Khesrau che für ist mich, dass sie das so weit bewerkstelligen kann. meine Zuhörer sie verstehen und verinnerlichen. Schönheit von Spra formulieren. Ich möchte Dinge präzise vermitteln, so, und zwar dass denkt. Nein, ich einfach habe einen Gefallen daran, verständlich zu nicht eher, als bis ich 18 war. ja ist nichts, Das worüber man nach Marina Was drückst du über deine Kunst anderes aus als über die Marina, dir was Kunst-Machen? das bedeutet Viel. immer. Schon meiner Kindheit Seit bin ich großer Ballett- Was für Lehrer! ein cooler Gedanke Der an die Sprache als Mittel zum Zweck kam mir Unfassbar viel. Gerade, weil ich nicht finde, dassSprache Ich Sprache habe Meine sehr Lehrer benutzt. früh sehr bewusst den den - -

Henrik Khesrau, das erinnert mich an das, was du mal gesagt hast über Sprache als Zeugenschaft.

Khesrau Mich beschäftigt in meinem Schreiben immer das, wo ich her- komme. Die Dinge, die dort passieren und die Reibungspunkte, die hier entstehen. Ich schreibe gerade an einem Roman. Da verlasse ich mich sehr viel auf Erzählungen. Von anderen Leuten, die Zeugen sind jener Zeit, über die ich schreibe. Erzählungen meiner Eltern zum Beispiel, oder meines Bruders. Doch dann habe ich gemerkt, dass ich eigentlich Position beziehen müsste innerhalb des Textes. Denn es gibt von allem, was passiert ist, mehrere Versionen. Und nun versuche ich als Erzähler, in diesem Text die Reibungspunkte zwischen den Versionen zu zeigen oder zu kommentieren. Und auf diese Weise muss der Text irgendwo porös werden, durchlässig.

Henrik Ist das, was geschehen ist, gar nicht so sicher? Weil man dem nur durch das Zusammensetzen unterschiedlicher Perspektiven auf die 91 Spur kommen kann? Das ist ja fast so wie das, was wir vorhin hatten, dass auch die eigene Biografie immer Korrekturen unterworfen ist.

Khesrau Ja, ja! Es ist wahnsinnig wichtig, diese Historizität darzustel- len. Gibt es überhaupt so etwas wie eine historische Geschichte? Kann es denn historisch sein, wenn drei verschiedene Personen drei verschiedene Sachen erzählen? Wir müssen dem irgendwie Respekt zollen und sagen: So funktioniert das Geschichtenerzählen. Das meine ich mit „Zeugennarration“.

Während Khesrau von seinem Romanprojekt erzählt, macht Marina sich zum Gehen fertig. Bis sie Mantel, Schal und Hut an- und Rucksack aufgezogen und sich etwas umständlich mit mehreren Taschen be- hängt hat, hört sie zu, hin und wieder kommentierend oder eine Ge- schichte erzählend.

Henrik Einen anderen Aspekt von Zeugenschaft hast du, Khesrau, in deinem Projekt „When Kennedy Died“ verfolgt. Theatertreffen der Jugend 92 Prostituierte im Alten Rom, als Bettlerin, als Stöckesammlerin. Oder meine ist Das Form: Spiel, Das mich auszuprobieren. Als Gräfin, als Theater ohne Zuschauer, alle sind gleichzeitig Zuschauer und Akteure. Marina Henrik damit zu stören. Khesrau tödlichen am anderen Geschehen Ende Welt? der Henrik ich­denen die Push-Nachrichten empfangen habe: Ich weiß, ich war da. tionierte. Bis heute das, passiert wenn ich mich begebe, an an Orte ­Gedächtnis, ein Erinnerungsraum, in ich dem mich sprichwörtlich posi Haus, an ich dem gerade vorbeilief. Auf diese Weise entstand ein saß, machte ich ein Foto von Klorolle, der die vor mir lag. von dem Oder an ich dem gerade war. Ort, dem Wenn ich zum Beispiel auf Toilet der davon zu machen. Und Handykamera der mit machte ich ein Foto von fing ich an, immer, wenn ich diese Nachricht bekam, einen Screenshot festhalten, in ich denen erfuhr: sind Da Menschen gestorben. Und so es. gab Da es ein kollektives Gedächtnis. Ich wollte nun diese Momente fragt: Wo warst du, als Kennedy erschossen wurde? Und alle wussten rundes Todesjahr von Kennedy, und im Fernsehen wurde immer ge musste. Kontext Den bekam ich dann in den USA. war Es gerade ein ­positionieren und die Informationen, die ich bekam, da kontextualisie ren Wegwischen, dieses: Aus dem Auge! Ich begriff, dass ich mich dazu die ich dann ausführte, sobald ich diese Nachricht gelesen hatte. Die ­irgendwann dass mirnicht gemerkt, diese Geste gefiel, performative attack.“ sind Das meistens US-Drohnen-Attacken. Ich dann habe richt auf mein Handy, etwa: „In Pakistan three died people in adrone mentiert. Immer, wenn ein Eintrag neuer kam, bekam ich eine Nach Journalism“ und Drohnenangriffe zugreift, doku in das London sitzt hieß die. Ein Aggregator, der auf eine API vom „Bureau of Investigative Khesrau Marina, deine was Theaterszene? ist deine eigene Lebensbewegung ins Verhältnis setzt Du zu einem Was ich extrem viel mache, Rollenspiel. ist wie Impro- ist Es Ich hatte auf meinem Handy eine Ich hatte Applikation „Metadata+“ – Ja. war die Idee Aber natürlich auch, die sozialen Netzwerke ses ses te te - - - - als russische Poetin, Flüchtlingin in England der 20er Jahre. Ich kann da verschiedenste Charaktere ausprobieren. Bevor ich damit angefangen habe, war ich introvertiert. Und furchtbar schüchtern. Und ich war ­Misanthropin. Dieses Rollenspiel hat es geschafft, mich zu öffnen. Da konnte ich zum Beispiel ausprobieren, wie es ist, Menschen anzu- schreien und autoritär zu sein. Ich glaube, 80 Prozent von dem, was ich politisch kann, und von allen Kompetenzen, die mich dahin gebracht haben, wo ich heute bin, habe ich im Rollenspiel erworben.

Henrik Ist Politik Rollenspiel? Macht-Spiel?

Marina Politik ist insofern kein Spiel, als es echte Konsequenzen hat. Aber die Mechanismen des Spiels sind übertragbar. Es ist die Möglich- keit, zum Beispiel erst einmal konsequenzfrei auf die Autoritätstube drücken zu können und zu schauen, wie die Menschen darauf reagieren. Wie weit komme ich eigentlich, wenn ich einen Raum betrete und Re- 93 geln aufstelle? Da kann man plötzlich die Erfahrung machen, dass alle Leute sich an diese Regeln halten, obwohl ich dazu keinerlei Autorität habe. Das hätte ich nie erfahren, wenn ich es nie ausprobiert hätte.

Henrik Theater als Schule der Politik?

Marina Nein, eher: Politik ist der Anwendungsfall von Theater!

Henrik Adler – hat seine ersten Theatererfahrungen im Schultheater und mit der freien Theatergruppe Triebtheater Ludwigshafen gemacht. Nach seinem Philosophie- und Literaturstudium ging er als Dramaturg ans Theater. Außerdem arbeitet er als Autor, Kurator und Redakteur u.a. für die Magazine der Bundeswettbewerbe der Berliner Festspiele. Zurzeit ist er fest am GRIPS Theater Berlin.

Theatertreffen der Jugend C a mpus Campus Theatertreffen der Jugend 96 Campus Praxis 11:00–12:30 Uhr 11:00–12:30 Donnerstag, 9. Juni 2016 Workshoppräsentation jeweils 9:30–12:00 und 13:30–16:00 Uhr Mittwoch, 8. Juni 2016 Montag, 6. Juni 2016 Sonntag, 5. Juni 2016 Samstag, 4. Juni 2016 „this is me“

Dafür, dass du eine Frau bist, bist du auffallend stark! – Männer wollen immer nur das Eine! – Er ist kein richtiger Mann, er heult nur rum! – Na Sie haben aber ein Temperament! Aber das liegt Ihnen ja im Blut! – Wow, eine Frau, die rappt. Krass!

Wir kennen es vermutlich alle. Stereotype und Rollenklischees. Sie werden uns einfach zugeteilt. Ob in den Medien, der Kunst, der ­Religion, in der eigenen Familie, oder unter Freunden, überall tau- chen sie auf. Aber wieviel von dem, wie die Gesellschaft dich formt, bist du eigentlich selbst? Was ist dir von deinem Verhalten anerzo- gen worden? Spielst du manchmal unbewusst den/die Agressive/n, den/die Zicke, obwohl das eigentlich gar nicht zu dir passt? Und welche Vorurteile stecken in deinem Kopf? Spielst du da mit? Indem wir uns selbst unter die Lupe nehmen, wollen wir uns schau-

spielerisch mit diesen Fragen auseinandersetzten. Wir wollen Wege 97 suchen, wie wir Gender und Rollenklischees entgegenwirken können. Durch das Erarbeiten von Szenen und Figuren werden wir mit Zu- schreibungen und Vorurteilen umgehen. Zeit, der Welt zu zeigen, WIE du bist bzw. NICHT bist. Zumindest auf der Bühne. Denn hier wird der Fantasie keine Grenze gesetzt.

Mit Rahel Jankowski – geboren 1988 in Leipzig, arbeitet als freischaffende Schau- spielerin in Berlin. Nach ihrer musikalischen Ausbildung in Geige und Gesang absol- viert sie 2014 ihr Schauspielstudium an der Hochschule der Künste in Bern. Sie spielte auf verschiedenen Festivals und Gastspielen u.a. in Berlin (Theatertreffen 2011), Basel, Bern (Aua-wir-leben 2011/14/16), Hamburg, München (), Prag, Belo Horizonte (FIT Belo Horizonte), Zürich, Südtirol. 2013 gewann sie mit ihren Studien- kolleg*innen im Rahmen des Skena Up Festival in Pristina den Preis für „best play“. Derzeit ist sie am Maxim Gorki Theater in „Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen“ und in „Und dann kam Mirna“ zu sehen, das mit dem Friedrich-Luft-Preis ausgezeichnet wurde. Mit dem Kollektiv der Stückentwicklung WE ARE THE UNIVERSE war sie kürzlich am Ballhaus Naunynstraße zu sehen. Theatertreffen der Jugend 98 wie vor hundert Jahren. vorwie hundert bleiben Nebensache. Klingt kompliziert? Ja; einfach so ist es und spannend nach Fantasie und Virtuosität, technische Vollkommenheit und Vorwissen konfrontieren reale Figuren ihrem mit projizierten Abbild. Wir sind auf Suche der ten und Projektionsflächen, Bildassoziationen erschaffen und surreale Welten, im Kontext von Raum, Zeit und Figur. Wir spielen mit Dramaturgie, Filmeffek Auge. In einem experimentellen Workshop ästhetische wir das Panora öffnen Footageproduziertes Live-Kamera oder Bühne der dritte das Film – schenkt manchmal lassen sie uns in eine scheinbar andere Dimension blicken. vor Ob bühnen zu entdecken. Manchmal scheinen sie überflüssig, gar störend, aber sind einfachehundert bis komplexe Medienarrangements auf Theater den ganz unaufwendig im Kopf Zuschauer*innen. der einem Jahr Seit knappen Filme durch entstehen die Bildes; Aufwendung des Theater entsteht wiederum Filmspielereien (Live Demand) On & Push Record Stage on u.a. vier Einladungen zum der Theatertreffen Jugend in Berlin. Film, Theater, Fotografie und Kommunikation. Zahlreiche Auszeichnungen, Produktionsfirma. Zudem tätig als Werkstattleiter und Coach in den Bereichen Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2013 Inhaber der FILMWILD Theaters Potsdam. Ab 2012 Studium Theater- und Musikmanagement an der Landestheater Eisenach, davor Dramaturg am Jungen Theater des Hans Otto Film- und Fernsehakademie Berlin. 2008–2012 Leiter des Jungen Schauspiel am In Jahre Film & Theater in Lodz/Polen. 2008 Dozent für Filmproduktion bei der burg-Gera. 2003 Gründung der Filmgruppe Allesfilm Apfelfilm, anschließend vier Beginn der Theater- und Filmarbeit 1997 in der TheaterFABRIK der Theater Alten Mit ternational Film Workshop Academy in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sebastian Stolz Sebastian – freiberuflicher Regisseur, Fotograf und Filmemacher. - ma ma - - - - URBAN STAGING All the world’s a stage? Ich habe versucht, die Bahn zu erwischen und dabei möglichst cool auszusehen, für den Fall, sie zu verpassen. Oder ich trage das perfekte shabby Outfit auf dem Weg zum Flohmarkt. Beim Bäcker versuche ich immer, besonders stark zu berlinern, ich denke, das kommt gut an. Die Bühne ist die Stadt. Viele Bühnen sind die Stadt. Wir sind die Spieler*innen! Wo finden wir die Bühnen der Stadt außerhalb des Theaters und wie bespielen wir diese? Urban Staging ist eine Technik – oder ein Spiel? Wir wollen mit euch rausgehen und die Stadt erkunden, wir wollen Menschen bei ihrer Every Day Performance beobachten, das Absurde relativieren und das ­relativ Normale ad absurdum führen. Das Private lassen wir zuhause. Wir wollen öffentlich sein und die Welt wenigstens ein klitzekleines Bisschen verändern.

Mit Elena von Liebenstein – geboren 1987, ist in Frankfurt/Main aufgewachsen. 99 Sie studierte Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte an der HU Berlin sowie Theaterwissenschaft an der FU Berlin und in Paris. Elena ist als Dramaturgin und Kunstvermittlerin tätig. Sie realisierte Projekte mit P14, dem Jugendtheater der Volksbühne, und arbeitete unter anderem für das HAU Berlin, das Ballhaus Ost, das Festival Theater der Welt 2014 und für die Sammlung Boros. Sie ist Mitbegrün- derin und Teil der Leitung des Theater- und Performancefestivals 1001, das in Ko- operation mit dem Gallus Theater im Herbst 2016 in Frankfurt entsteht. Mit Jan Koslowski arbeitet Elena seit 2009 regelmäßig zusammen.

und Jan Koslowski – Jahrgang 1987, kommt aus Berlin und ist Regisseur und Autor. Er studierte an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und besuchte die Master Class für Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Er arbei- tet eng zusammen mit P14, dem Jugendtheater der Volksbühne Berlin, und pro- duzierte unter anderem für das Ballhaus Ost, das Stuttgarter Staatstheater, und den Connecting Space Hongkong. Als Filmemacher untersucht er die Schnittstel- len zwischen Film und Theater. Er ist Gründungsmitglied des Kollektivs Leien des Alltags und Teil der künstlerischen Leitung von STAGE, einem europäischem Wander- bühnen-Format. Mit Elena von Liebenstein realisierte er mehrere Film- und Theaterprojekte. Theatertreffen der Jugend 100 eigenes kreatives Potential in unserer Körperlichkeit liegt. Körper eine zu Übersetzung finden. auch austesten, Und nicht viel wie zuletzt kommen. Wir werden untersuchen, welche Merkmale wichtig sind um für den Geheimnisdem und Kopie Problematik der einer auf perfekten die Spur zu und anhandbeschäftigen verschiedener Improvisationstechniken versuchen, die Bewegung geformt? In diesem Workshop werden wir uns dieser mit Frage Zeit. Was dann? passiert Formt der Körper die Bewegung wird oder er durch ausszene „Pulp Fiction“ nachahmen in – einem anderen Raum, zu einer anderen Bewegungsform eines fremden Körpers zu eigenen macht, wenn wir die Tanz die Choreografie von Anne Teresa Keersmaeker De und klaut sich damit die Was heißt eigentlich imitieren? Wenn Beyoncé in ihrem zu „Countdown“ Video Imitieren, Kopieren und Klauen… in im Norwegen Auftrag des Sogn og Fjordane Teater. Tänzerinnen der Tangente Company, sowie für die Jugend Tanzprojekte „UNG 2016“ „First Encounter“jekt – einer Begegnung Frauen zwischen mit Taubblindheit und tentin in Community-Dance Projekten, u.a. für das deutsch-niederländische Pro ­Raszewski arbeitet Christina international als Tänzerin und choreografische Assis rativen Projekt „Gender und Ich“. Unter der künstlerischen Leitung von Nadja intergene dem in Theater Gorki Maxim das für Choreografin als sie 2015 arbeitete woche für junge Erwachsene in den Genres Tanz, Theater und Performance leitete. und sind, in diesem Jahr ihren Bachelorhut in die schmeißen. Luft Tanz und Performance auseinander. Hier wird sie, wenn alle Punkte gesammelt am Hochschulübergreifenden Zentrum für Tanz auf einer theoretischen Ebene mit sich sie 2013 setzt Seit Jugendcompanie Evoke mitgewirkt. der Projekten an sie hat Schulen. Darüberhinaus Rahmen an unterschiedlichen in diesem und unterrichtet Berli TanzZeit von Künstlerteam im fest sie arbeitet Moment Im vorbei. Gewohnten oder eine Rubensfantasie in der Gemäldegalerie - immer am Vorhersehbaren und ein mit einer Duett Seniorin an der Bernauer Straße, ein Orangensolo im Podewil Jo Parkes. Zusammen mit ihr sie erobert seither tanzend den städtischen Raum: duktionen und der begegnet englischen Choreografin und Community Dance Artist Graham, Merce Cunningham und Jose Limon erarbeitet sie erste eigene Tanzpro Großstadt. Fasziniert von den Techniken der Modern Dance Avantgardisten Martha Schokoladenfabrik den Rücken und schlägt sich von nun an durch das Dickicht der Berlin. Auf der Suche nach Tanz, Bewegung und Spiel kehrt sie der schweizerischen Mit Brachfläche in Berlin-Köpenick das KATAPULT Festival, zu dem sie eine Work deten Tänzer*innen das Kollektiv Tangente Company. 2014 initiierte sie auf einer ration mit Schulen, Theatern und Institutionen leitet. 2012 gründet sie mit befreun tur und Dreitausend, mit denen sie verschiedene Tanz- und Kulturprojekte in Ko und Choreografie am HZT und sich engagiert als Vorstand in den Vereinen SuB Kul Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin in Berlin. Studiert seit 2013 Tanz, Kon Christina Wüstenhagen Sophie Camille Brunner – geboren 1988 in Basel, lebt, arbeitet und in studiert – geboren 1989, lebt und arbeitet als freischaffende shop ope text text ­ - - - - - n - - - Szenisches Schreiben In diesem Workshop kann geschrieben werden. Wer denkt, dass er das nicht kann, wird hinterher erstaunt sein. Der Fokus liegt auf der gesprochenen ­Sprache in Texten. Dialoge also. In Kurzgeschichten oder Szenen. Am Anfang wird gespielt. Kleine schriftliche Experimente, die sich alle um Dialoge drehen. Um gesprochene Sprache, prosaische und dramatische Sprache. Was geht und was geht nicht und wie geht es? Dann kommt die Muse zu Besuch. Sie hat für jeden ein Geschenk.

Mit Kirsten Fuchs – geboren 1977 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Lebt als Autorin in Berlin. 1997 ausgewählt zum Treffen junger Autoren. 2003 Gewinnerin des open mike. Ihre aktuellen Bücher sind: „Mädchenmeute“ bei Rowohlt Berlin, „Kaum macht man mal was falsch, ist das auch wieder nicht richtig“ bei Voland & Quist. Schreibt Kolumnen für „Das Magazin“. 2016 wird ihr erstes Theaterstück für Kinder­­ „Tag Hicks“ im Grips-Theater uraufgeführt, ausgezeichnet mit dem Kindertheater- preis des Grips-Theaters. 101 Theatertreffen der Jugend 102 Gibt es beides gleichzeitig? beides Gibt es Ja, euch! mit ich und wenn ja, wie viele? Was Figurentheater ist und was Performance? ist Wie viel von mir Figur ist und wie viel von der Figur von ist mir? Wie viele bin für Figurentheater das und/oder die Performance. um geht es die Dabei Fragen: keiten Schauspiels des trainieren lassen, welche theoretischen gibt es Ansätze auf welche Weisen man sich einer Rolle annähern kann, sich wie Grundfertig diesem Workshop werden Figuren entwickelt. soll herausgefunden Es werden, ratives weiß-männlich-heterosexuelles spießiges Repräsentationstheater: In Philosophisches postdramatisches Performance-Theater-Gehampel vs. Figu Wie viel von mir ist Figur? Fernsehproduktionen zu sehen. und Film- zahlreichen in ist und Bühne der auf München in Gast als weiterhin ­einen der Jugendclubs der Münchner Kammerspiele. arbeitet er Jetzt frei, steht zusammen. Während seines Festengagements leitete Lasse Myhr sechs Jahre Stefan Pucher, René Pollesch, Johan Simons, Sebastian Nübling und Roger Vontobel Petras, Armin 2015 Regisseuren u.a. den mit Sommer zum bis er arbeitete Hier im Anschluss in sein erstes Festengagement an den Münchner Kammerspielen. Hochschule für Musik und Theater in Zürich im Jahr 2006 abgeschlossen und ging Mit Lasse Myhr

– geboren 1980 in Hamburg, hat sein Schauspielstudium an der - - PLAY WITH ME! Der Bühnenraum als aktiver Mitspieler – eine Laborwerkstatt

Jeder Raum hat seinen eigenen Charakter. Wie beeinflusst er uns und unser Spiel? Zeigt er uns die kalte Schulter, steht er nur im Weg herum oder lädt er zum Kennenlernen ein? Zuerst erkunden wir die unterschiedlichsten „realen“ Räume und ihre Wirkung: Ob sie eng oder weit sind, offen oder geschlossen, statisch oder bewegt, fest oder flüssig, bleibt nicht ohne Auswirkung auf das Ensemble.

Zurück in der Laborwerkstatt übertragen wir die gesammelten Erlebnisse in Bühnenräume. Wie beeinflusst die Gestaltung der Bühne nun das weitere Stück: Wird sie zur aktiven Mitspielerin, verändert und entwickelt sie sich wie die anderen Charaktere auch? Die Laborwerkstatt bietet Raum für Experimente und Erfahrungen, vermittelt anregende Werkzeuge und neue Perspektiven. 103 Mit Gitti Scherer – geboren 1972. Meine Leidenschaft: Das Performative im Raum. Grenzgänge zwischen Theater, Ausstellung, Installation und Event. Studium: Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule für Bildende Künste . Meine Profession: Seit 2001 arbeite ich als Szenografin und Kostümbildnerin für Theater, Museen und Agenturen für Kommunikation im Raum. Unter anderem für: Theater Aachen, Deutsches Theater Berlin, Martin-Gropius-Bau Berlin, Goethetheater Bremen, Kunsthalle Bremen, Staatsschauspiel Dresden, Historisches Museum Frankfurt, Junges Ensemble , Milla & Partner Stuttgart, Burgtheater Wien. Mit der Produktion „clash“ (Regie: Nurkan Erpulat, Bühne und Kostüme von mir) waren wir mit dem Jungen DT zu Gast beim Theatertreffen der Jugend 2011. www.gitti-scherer.de Theatertreffen der Jugend 104 weitere Dimension hinzuzufügen. chen, Gemeinsames zu schaffen, um Inszenierung der sondern etwas eine kommtEs darauf an, Spiel das Schauspieler*innen der nicht kaputt zu ma obwohl natürlich das nicht schadet. Musik auf Bühne der machen kann jede*r! esDabei nicht ist wichtig, ob wir gut singen ein oder Instrument spielen können – Requisitenmacht man mittels und Bühnenbild einen treibenden Rhythmus? spielt man eine E-Gitarre Limonadenflasche mit und Malerpinsel? Woraus sik. Was geben die Stimme und der Körper her, wenn man sie verfremdet? Wie schen Klangtapete und sinnvollem Einsatz von Geräuschen, und Mu Effekten Formder eines zusammen entwickelten Live-Hörspiels Unterschied den zwi lisch arbeiten. Workshop Dieser vermittelt spielerisch und experimentell anhand wenn Schauspieler*innen Instrumentalist*innen oder auf Bühne der musika Spaß, viel so geboten. Sinnlichkeit steckt Dabei und erzählerische darin, Kraft Inszenieren gern unterschätzt. Vor allem live und fürs Publikum sichtbar dar lieber gleichOder alles aus Konserve der abgespielt? Theatermusik – wird beim Die Live-Band im Orchestergraben versteckt? Unsichtbar unter der Bühne? Geräusche, Effekte, Klangwelten mannshohen Papierschiff über die Spree fuhr... einst als der mutigste Mann , als mit er dort einem selbstgebastelten, er galt lang Vormittag Einen Beatsteaks. den und Seeed u.a. Nena, Clubs, mit Alben veröffentlicht und spielt seit vielen Jahren Auftritte auf Festivals oder in schreibt Film- und Bühnenmusiken, hat mit und ohne eigene Band eine Reihe von arbeitete er sowohl als Schauspieler und als Theatermusiker. Ilja Schierbaum ­Potsdam, an den Bühnen Halle und am Theater an der Parkaue in Berlin. Meist und u.a. hatte Engagements am Schauspielhaus Zürich, Hans Theater Otto sprach. Viel später studierte er an der Hochschule für Musik und Theater in Leip er für die DDR-Hörspielserie „Was ist denn heut bei Findigs los“ den Pit Findig Mit Ilja Schierbaum

– verfiel dem Schauspielberuf bereits mit sechs Jahren, als - - - - zig zig - ­ Dialog

Aufführungsgespräche Die Aufführungsgespräche zu den Produktionen sind neben den Aufführungen und dem Workshop-Programm wichtiges Element des intensiven inhaltlichen Austauschs der Gruppen untereinander. In kleineren Gesprächsgruppen haben die Jugendlichen täglich Gelegenheit, ihre persönlichen Reflexionen und ­ Kritiken anzubringen und auszutauschen. Es eröffnet sich ein konzentrierter Raum, in dem die inhaltliche und künstlerische Auseinandersetzung der Spieler*innen der jeweiligen Produktion gemeinsam mit allen jugendlichen Festivalteilnehmer*innen besprochen wird.

Diese Aufführungsgespräche werden von ehemaligen Teilnehmer*innen des Theatertreffens der Jugend angeleitet:

Johanna Benrath – geboren 1994 in Heidelberg, ist Studentin der Theaterwissen- schaft, Kunstgeschichte und vergleichenden Literatur an der freien Universität Berlin. Neben ihrem Regiedebüt bei „Hure Babylon“, das im Juni 2013 am TiK – Theater 105 im Kino – Berlin Premiere hatte, war sie bei anderen studentischen Theaterproduk- tionen aus Berlin und Hildesheim als Performerin tätig und absolvierte im Sommer 2013 eine dreimonatige Regiehospitanz bei Stefan Bachmann, dem Intendanten am Schauspiel Köln. Als Teil des Künstlerduos Benrath&Kluge folgte im Jahr 2016 die Realisation der Rauminstallation „80/89“ für das Explosive Festival in Bremen.

Lea Langenfelder – geboren 1993, freie Künstlerin, Autorin und Studentin der Thea- terwissenschaft und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Seit 2010 ­Ensemblemitglied bei Theater Performance Kunst Rampig, seit 2013 Mitarbeit in den Bereichen Dramaturgie und Regie sowie an diversen anderen Projekten der freien Szene. Von 2012 bis 2013 Freiwilliges Soziales Jahr bei P14 an der Volksbühne Berlin und Produktionsassistenz im Rahmen des Klubszenefestivals an der Volksbühne. 2015 Regie und Dramaturgie der Inszenierung „DIE LULU“ nach Frank Wedekind im Künstlerduo langenfelder|thomas. Seit 2015 Konzept, Performance und Text für WARTE11. Zuletzt Performancekonzept und Text für „Recall 1.6.“ im Rahmen des Theaterfestivals Schwindelfrei. Theatertreffen der Jugend 106 täglich 17:00 Uhr /Samstag, 11. Juni 2016, 10:30 Uhr im Rangfoyer Hannes WolfHannes und entwickelt auch eigene Theaterprojekte. duktionsbüros ehrliche arbeit – freies Kulturbüro in der Freien Theaterszene Berlin Pro Teil als des arbeitet und Dramaturgin freie ist Sie Leipzig. Theater und Musik für Hochschule der an Dramaturgie sie 2012 studierte Bis Berlin. Theater Gorki gie-Assistenzen am Staatstheater Schwerin, Staatsschauspiel Dresden und Ma als Jungjurorin. Nach dem Abitur und während des Studiums folgten Dramatur zum der Theatertreffen Jugend eingeladen, 2012-2014 begleitete sie das Festival Gruppe der mit sie wurde 2008 TaGGS gelebt. Schwerin Gymnasium Goethe am Anna Wille dertertreffen Jugend 2011 mit „ nasium Schwerin (TaGGS) und dem Tanztheater Lysistrate. Eingeladen zum Thea Schauspiel Hannover. War Ensemblemitglied der Theatergruppe am Goethe Gym Hannover. Von 2012 bis 2014 Leitung des inklusiven Jugendclubs am Jungen Stockholm University, Performance Studies. FSJ Kultur am Jungen Schauspiel ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. 2014 Auslandsstudium an der VowinkelMarina in Schwerin. ­Jugend 2010. Organisation der Festivalzeitung 2013 beim Schultheater der Länder fünf Runden“. Mitarbeit in der Festivalzeitung „FZ“ des der Theatertreffens in Kampf Ein scherzt. und ihr spielt „Immer mit 2009 und „hamlet.net“ mit 2008 Goethe Gymnasium Schwerin (TaGGS). Eingeladen zum der Theatertreffen Jugend nenbildung tätig. Von 2002 bis 2009 Ensemblemitglied in der Theatergruppe am in Berlin. Seit November 2015 als Diakon in der Gemeinwesenarbeit und Erwachse – geboren in Schwerin, hat während der Schulzeit für die Theatergruppe

– geboren 1987, Bachelor in Sozialer Arbeit, Ausbildung zum Diakon – geboren 1994. Studentin im Bachelor Kulturwissenschaften und Ausarten. Um uns und die Kunst die und uns Um Ausarten. “ . xim xim - - - - - Festivalzeitung „FZ“

Die Festivalzeitung „FZ“ kritisiert, interviewt, porträtiert – kritisch, aber fair. Sie und auch das Blog www.bundeswettbewerbe.berlin berichten über das ­Festival-Leben und über die Stücke – lassen aber auch Raum für die Impressio- nen der Teilnehmer*innen. Die „FZ“ erscheint täglich pünktlich zum Abendessen.

Die Redaktion Alma Dewerny - einfach nur Alma, 17 und Abitu- rientin. Am schönsten ist es, die Welt aus vielen Perspektiven zu erfahren, um sie dann in Worte Redaktionsleitung Khesrau Behroz – zu fassen. Im vergangenen Jahr durfte ich am geboren in Kabul, lebendig in Berlin, Autor und Treffen junger Autoren teilnehmen und seitdem Künstler, Philanthrop und Vorbild. 2009 wird er auch in der Jugendredaktion der „Berliner Zei- als Preisträger zum Treffen junger Autoren ein- tung“ schreiben. Ansonsten passiert nicht viel geladen, seitdem wird er auch andernorts gerne zwischen Standardschultagen und Verlorengehen eingeladen und bekommt tolle Stipendien. Er im Berliner Chaos. Oh, ich habe ein paar Kurzfil- macht viele klasse Sachen, aber die müssen an me mitproduziert und Rennradfahren ist cool. dieser Stelle nicht alle angeführt werden, denn er ist sehr bescheiden und scheut das Rampenlicht. Olga Galicka – geboren 1990, lebt in Frankfurt. Behroz schreibt immer noch an seinem ersten Studium des Trendbegriffs „Audiovisuelle Medien“ Roman, ein Elend, das kein Ende nimmt. Er ist an der Goethe-Universität und Université Paris nicht verheiratet und hat keine zwei Kinder. 3. Mehrfache Preisträgerin beim Treffen junger Autoren. Zu ihrer eigenen Überraschung hat es Nils Fabian Brunschede – geboren 1991 in auch bei anderen Wettbewerben geklappt. Hat Bochum, lebt derzeit in Frankfurt am Main und irgendwann das Internet für sich entdeckt und 107 studiert dort Allgemeine und Vergleichende für den ZDF-theaterkanal gebloggt. Literaturwissenschaft. Er war Preisträger beim Schreibt nun auf kritikerblog.com über deutsche Treffen junger Autoren (2006) sowie beim Jungen Filmfestivals. Laut vorgelesen hat sie unter LiteraturForum Hessen-Thüringen (2008, 2014) ­anderem beim internationalen literaturfestival und nahm an der Meisterklasse der Berliner berlin. Durfte sogar veröffentlichen, sogar mehr- Festspiele teil (2013). Veröffentlichte Gedichte mals. Wäre gern eine Katzenfrau geworden. und Prosa in den Literaturzeitschriften „Neue Rundschau“ und „BELLA Triste“ sowie online Felix Kracke – geboren 1990 in Hamburg. Theorie- in der Anthologie des S. Fischer Verlags „Hun- und Regiestudium in Zürich und Frankfurt am dertvierzehn Gedichte“. Main. Gastsemester im Studiengang Szenisches Schreiben der Universität der Künste Berlin. Max Deibert – geboren 1994. Es ist unergiebig, Schreibt Prosa und Theatertexte. Ab der Spiel- bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres eine Vita zeit 2016/17 fester Regieassistent am Düsseldorfer zu verfassen. Worüber denn? Es sei denn, man Schauspielhaus. ist fucking Mozart oder Emma Watson. Ich hätte Abi im Angebot *frenetischer Beifall von meinen Fine Riebner – geboren 1993 in Berlin Kreuzberg, Eltern*, außerdem schreibe ich seit einigen Jah- 2011 und 2013 Preisträgerin des Treffens junger ren als freier Autor oder Praktikant für den Autoren. 2012 Delegierte des Festival of Young ­„Tagesspiegel“. Mit einem Studium habe ich European Playwrights Interplay Europe. Darstel- noch nicht so richtig angefangen *frenetische lerin in verschiedenen Theater- und Hörspiel- Buh-Rufe meiner Eltern*. Aber 2016 wird laut produktionen, u.a. für das Junge Deutsche The- meines Kumpels Tobi, der mich am 01.01. um drei ater, Theater unterm Turm, schaltwerk, WDR Uhr morgens in die Arme schloss, das Jahr „in Köln. 2015 ausgewählt für die Nahaufnahme des demdu ennndlich dein scheiß Rman schreibs, Treffens junger Autoren. 2014 und 2015 Autorin Bruder“. Ich gehe also guten Mutes voran, ma- auf dem internationalen literaturfestival berlin. che in Medien und schreibe Kreativ, wie sich das Lebt in Berlin. für einen gebürtigen Berliner gehört. Theatertreffen der Jugend 108 als kreativer Schriftsteller überleben. Isst gern. genug zu glauben, er könne nicht eines Tages theaterinteressiert. Ist noch nicht desillusioniert studieren, in dem Philosophie vorkommt. Ist zeitig hat. geschenkt Wird anschließend etwas Jahr zurück, das G8 ihm genommen und gleich Schwestern. enge sie für Lyrik sind und Arbeit politische Gedichte: jedoch öfter don, Wien. Manchmal entstehen dabei Filme, u.a. Jahr Lyon, in Lon letzten -im Nuancen Handlungsfähigkeit, nach Stimmen, nach nach dem politischen Zusammenkommen, der Suche der auf sie ist Dabei Universität. der an mentan noch überall und zwischendrin, bald sophie, Politischen Theorie und Literatur, mo verbringt ihre Zeit mit dem Studium der Philo Sie Alice. sie man nennt Meist Berlin. in ren lebt, schreibt und diskutiert nun seit neun Jah Dave ist nicht sein Spitzname. sein nicht ist Dave aus. „PlusMinus3“ Kollektiv im auch wie Tänzer wegs. Lebt seine künstlerische Freiheit sowohl als unter und Fotograf in Berlin als Gestalter ruflich „KWER – das Magazin der Abstraktion“. Freibe an der FH Potsdam. Seit 2014 Herausgeber von Linkshänder. Studiert(e) Kommunikationsdesign Fotograf Fotograf Videos Blog Blog auf Abwegen. und Warschau. auf. niemals Gab Schreibend den Weg durch Stuttgart, Mainz, Rzeszow mann. Kaum Vordergründe. Studierte sich licher Mittzwanziger. Hintergründe wie jeder Philipp Neudert 1995 Frankfurt, in –geboren Paul Ella-Mae - ist ein gewöhn David Holdowanski ein -ist Dave Großmann Dave – holt sich gerade das – geboren 1989. ------Layout in Berlin. Design zu hinterfragen. Max lebt und arbeitet objekte, die versuchen den aktuellen Stand von mit Yanik er Möbel und Balzer Wohn entwirft etc.). Campaña, Luis Zusammen Gallerie dam, Forum Aachen, Het Nieuwe Instituut Rotter tung, Deutsches Ludwig Schifffahrtsmuseum, Betrach für (Institut Kulturbereich und Kunst- und Systeme für Kunden vornehmlich aus dem Designer entwickelte er Visuelle Identitäten Als Design. Meta C/O und Meiré, und Meiré wie Agenturen für Projekte er betreute Director Art Als Grafikdesign. und York New Produkt- und Max Kuwerts Paar Turnschuhe,zwölf Follower. 772 Instagram Modemagazin, eigenes Büro. Keine Awards, rigen freiberuflichen Reise: Designagenturen, heute lebt und arbeitet. Haltestellen der bishe und zieht anschließend nach Berlin, wo er auch hiesigen Hochschule Visuelle Kommunikation falls vergönnt. Stattdessen er studiert an der als professioneller Musiker wird ihm leider eben und Lackierer-Lehre zu beginnen. Die Karriere gen den Vorschlag seines Vaters, eine Maler- nover, entscheidet sich nach dem Zivildienst ge Sascha Bente – studierte in Köln, Hong Kong – geboren 1987 in Han ------Spezial

Game Science Center Arbeiten, die zum Nachdenken anregen. Ihre Innovationskraft und Ideen sind reich Das Game Science Center ist ein interaktives an autobiografischen Elementen und sub- Zukunfts-Museum, geführt von einem vier- tilen Kommentaren zur Gesellschaft und köpfigen Team von Spieleentwickler*-innen. dienen als Bezugspunkt und Inspirations- Im Herzen Berlins zeigt das unabhängige quelle für Generationen von Künstler*innen. Start-Up eine liebevoll getroffene Auswahl von innovativen Technologien und kreativen Ihre Arbeitsweise beschreibt sie mit zwei Projekten. Kompakt, informativ und vor­ Zitaten: „Ich verknüpfe gerne Dinge, die vor- allem interaktiv erleben die Besucher*innen her zusammenhanglos dastanden. Diese hier die neuesten Wege, um Spiele und Com- Verbindung ist wie ein Händedruck zwischen puter zu steuern. Weder Alter noch Vor- Menschen.“ Und: „Ich bin gerne frech.“ kenntnisse spielen eine Rolle, wenn Computer nur mit Hilfe der Augen oder durch Gesten Dienstag, 7. Juni 2016 gesteuert werden, der Körper mittels Be- 10:00–12:30 Uhr wegung komponiert, Geschichten unter- schiedlichste Ausgänge finden oder virtual reality Brillen in eine 360° Welt entführen. 109 Stadttour Dienstag, 7. Juni 2016 10:00–12:30 Uhr Raus aus dem Festspielgarten, rein in die Metropole Berlin mit einer Stadttour, bei der man aussteigen und verweilen und ein- Isa Genzken fach später fahren kann. Den ganzen Tag! Mach dich hübsch Dienstag, 7. Juni 2016 „Ich wollte schon immer den Mut haben, total verrückte, unmögliche und auch ­falsche Dinge zu tun.“ Isa Genzken, 1994

Isa Genzken (*1948) zählt zu den bemerkens- wertesten und radikalsten Künstlerinnen der Gegenwart. Mit ihren tiefgründigen ­Arbeiten hat sie internationales Renommee erlangt. Ihr vielfältiges Werk gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Positionen unserer Zeit. Ihre Kunst ist verspielt und manchmal knallbunt, aber alles andere als oberflächlich. Mit ihrem Gespür für Materi- alien und deren Arrangements entwirft sie F

Theatertreffen der Jugend

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m Forum Theatertreffen der Jugend 112 Jugend zu sprechen. und Fachbesucher*innen ein, über die eingeladenen Produktionen der des Theatertreffens BereichDer Dialog mit den Aufführungsgesprächen lädt alle positiven Form von Komplizenschaft im System Schule. denden Tagung des Festivals INTERVENTIONEN ergeben werden. Fokus II widmet sich der Teilhabe am 3.6. werden, der sich die aus politische und diskutiert schaftliche stattfin kulturelle,Weise. zum Thema in gesell Fokus Thesen und sollen Jahr IImpulse In diesem Fokus – der öffentliche Programmteil des Programmteil des Fokus öffentliche –der Strukturen und Regelsysteme zum Ausgangspunkt für dynamische Produktionsweisen. men Stella Konstantinou und Jochen Roller in ihrem Workshop (institutionelle) (Macht-) neh Ort, als ein stabiler, Schule dieInstitution auf Hierarchien und besetzter von Regeln Mit institutionellen Rahmungen sich beschäftigt Praxis II. Ausgehend von der Perspektive von „Fremdem“. Jochen Roller mit den Mitteln der Choreografie „Exotismen“ und Konstruktionsweisen „Dispositiv Guckkastentheater“ szenisch-strategisch befragt und unterläuft, reflektiert werden. Workshops (praktisch)in Während den Turbo vertieft Pascal in Idas Praxis Das Das Frage in verschiedenen Diskussions- und Reflexionsformaten zu widmen. Frage nach dem Politischen [im] Theater. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, sich dieser der mit Jahr sich in diesem Fokus. und Praxis, Dialog beschäftigt sich Es in die Bereiche Das Das Forum für Spielleiter*innen Konzeptionelle Leitung kritische Theaterpädagogik. Arbeitskreises des Mitglied ist Sie Berlin. Künste der Universität an Künste Coburg; seit April 2015 Kollegiatin im DFG Graduiertenkolleg Das Wissen der besondere Aufgaben im Schwerpunkt Theaterpädagogik an der Hochschule Festspiele; Wintersemester 2013/14 und Wintersemester 2014/15 Lehrkraft für burg); 2012–2013 Mitarbeiterin bei den Bundeswettbewerben der Berliner und Dozentin (u.a. Alice Salomon Hochschule, Hochschule Neubranden Akademie Berlin, interfilm Berlin); 2007–2012 selbständige Theaterpädagogin und Regie (u.a. aufBruch, Berliner Festspiele, National Theatre Wales, Mobile Produktion Bereich im Assistenzen 2004 Seit Berlin. Künste der Universität Hochschule Neubrandenburg und Studium der Theaterpädagogik an der schwerpunkt Ästhetik und Kommunikation/ Kultur- und Medienarbeit an der F F orum orum des Theatertreffens der Jugend des Theatertreffens richtet sich an Spielleiter*innen und gliedert beginnt mit einem Auftakt, der thematische Impulse setzt, die anschließend dieanschließend setzt, Impulse thematische der Auftakt, einem mit beginnt Ina Driemel – Studium der Sozialen Arbeit mit Praxis mit Arbeit Sozialen der –Studium F orum – widmet sich zwei Themen auf diskursive diskursive auf Themen sich zwei –widmet - - F orum -Teilnehmer*innen - - - Forum Praxis I

Auftakt: Wi(e)derwort & Wi(e)derspiel?

Bereits vor 25 Jahren galt „das politische Theater“, insbesondere verbunden mit einem „traditionellen, [...] dogmatischen Politik-Begriff“ als „erledigt“ (Ruping/Vaßen) – der Aesthetic Turn (Streisand) rückte ästhetische Erfahrungsprozesse beim Theaterspie- len in den Vordergrund und führte zu einer deutlichen Orientierung auf das Künst- lerische in der theaterpädagogischen Praxis. Nun ist das Politische wieder auf der theaterpädagogischen Bühne zurück, wie Beobachter*innen der Szene seit einigen Jahren konstatieren; zunehmend kommt aber auch in der allgemeinen Theaterland- schaft die Frage danach auf, wie – heute – Theater (wieder) politischer wird oder werden sollte. Zugleich gab es immer Theatergruppen, die dezidiert politisches Thea- ter mach(t)en und dabei Eindeutigkeiten explizit nicht vermieden. Der Diskurs um das Politische im Theater besteht aus dem, was auf der Bühne oder im öffentlichen Raum mit theatralen Mitteln passiert im Wechselspiel mit dem, was darüber gesagt und geschrieben wird. Was hat sich verändert? Welche neuen und alten Erwartun- gen, Hoffnungen und Befürchtungen verknüpfen sich mit der Re-Politisierung des Theaters und welche (Bildungs-)Effekte zeigen sich, wenn man Kunst/Theater in ­einem erweiterten Sinn als – auch politische – Bildung (Subjektivierung) versteht? 113 Der Auftakt stellt unterschiedliche Dimensionen des Politischen zur Diskussion, die den aktuellen Diskurs um Theater und theater(pädagogische) Arbeit mit und von Jugendlichen bestimmen. Unter dem Stichwort „Versprechungen des Partizipati- ven“ wird dabei auch der kaum hinterfragte Anspruch der Theaterpädagogik auf praktische Teilhabe einer kritischen Reflexion unterzogen.

Mit Tania Meyer (Dr. phil.) – Kunst- und Theaterpädagogin und lehrt Ästheti- sche Bildung mit Schwerpunkt Performative Verfahren an der Universität Potsdam. Sie promovierte im Kolleg Kulturwissenschaftliche Geschlechter- studien der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg zum Thema „Gegen- stimmbildung. Strategien rassismuskritischer Theaterarbeit“. Ihre Forschungs- schwerpunkte sind Theorien und Praxen politischer Theaterarbeit sowie Theater in der Migrationsgesellschaft. Tania Meyer ist Gründungsmitglied des Berliner Arbeitskreises Kritische Theaterpädagogik. und Johannes Kup – studierte Politikwissenschaft, spanische Romanistik und Theaterpädagogik in Berlin. Nach seinem Referendariat arbeitete er als Leh- rer, u. a. für Darstellendes Spiel/Theater, und mit der Gruppe OnElf in freien Theaterprojekten. Seit Oktober 2012 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Masterstudiengang Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin und promoviert zum Thema „Das Theater der Teilhabe. Der Diskurs um Parti- zipation in der Theaterpädagogik und das Subjekt der ästhetischen Bildung“. Er ist Mitglied des Arbeitskreises Kritische Theaterpädagogik

Samstag 4. Juni 2016, 11:00–12:30 Uhr Theatertreffen der Jugend 114 Zuschreibungsspiele und Rollentausch im Theater Jugendlichen mit vor mir“ die Leutehaben Angst „Auch wenn ich der netteste Typ bin, Sonntag, 5. Juni 2016, 9:30–12:00 Uhr 13:30–16:00 sowie Uhr Samstag, 4. Juni 2016, 13:30–16:00 Uhr ­Identitäten verhandelt, getauscht werden. neu oder erfunden Teilnehmer*innen szenische und Settings Interaktionsformate, in denen Rollen und Von Motiven vergangener Turbo Pascal Produktionen ausgehend, entwickeln die sortieren sich gegenseitig nach Kriminalitätsverdacht. und Performer*innen erwachsene streiten sich um Besetzungsfragen, Zuschauer*innen werden neu verhandelt: Jugendliche sagen dem Publikum die Zukunft voraus, Schüler*innen bungen und Machtverhältnissen Spieler*innen, zwischen Spielleiter*innen und Publikum Turbo dieBühne. auf Theaterkollektiv Fragen Pascal Diskussionen Zuschrei diese nach der Arbeit mit Jugendlichen Geflüchteten. oder In Produktionen seinen letzten holt das künstlerische wie politische Fragen, die in jedem Probenprozess wichtig sind, gerade in sind ebenso Das Gesellschaft? in der oder –im Theater spielen gerne man Rolle würde Wer wen? inszeniert Wer schaut wen an? Wem wird welche Rolle zugeschrieben? Welche somit Perspektiven on stage verhandelt werden. nen und Performer*innen von Turbo Pascal gemeinsam auf der Bühne stehen und Bildung an Schulen künstlerisch tätig. Die Besonderheit ist hierbei, dass Schüler*in wandern oder mitspielen. Darüberhinaus ist das Kollektiv im Kontext Kultureller ­Aktionsformate mitwirken, indem sie Inhalte einspeisen oder weitererzählen, mit denen eine Vielzahl von Menschen im Rahmen simpler Gesprächs-, Erzähl- und bei Orten, anderen an oder Stadtraum im Projekte partizipative Turbo Pascal ckelt die das Publikum jedes Mal anders mitdenken, ansprechen oder involvieren, entwi macht hat. Neben interaktiven Bühnenstücken und performativen Installationen, das sich auf dem Gebiet des theatralen Publikumsexperiments einen Namen ge von Turbo Mitgliedern Pascal Mit – ein Berliner Theater- und Performancekollektiv, - - - - - Trachtenbummler reenacted Zuschreibungsspiele und Rollentausch im Theater mit Jugendlichen

In seinem Stück „Trachtenbummler“ (2013) inszenierte Jochen Roller deutsche Volkstänze als postkoloniales Tanzspektakel. Inspiriert von dem kommerziellen Erfolg, mit dem tradi- tionelle Tanzkultur aus globalen Randzonen zeitgenössisch aufbereitet wird, re-arrangiert „Trachtenbummler“ deutsche Folklore und lässt sie genau so authentisch „fremd“ und „exotisch“ erscheinen wie vermeintliche Stammestänze aus Samoa. Choreografiert zu Top-Ten-Hits der Weltmusik und gekleidet in zeitgenössische Trachten des Berliner Upcycling- Schamanen Daniel Kroh entlarvt Roller Strategien der ethnischen Vermarktung, offen- bart Inszenierungen des Fremdländischen und tritt den Beweis an, dass auch unser heimi- sches Brauchtum zur Konstruktion von Exotik taugt. Von dieser Inszenierung ausgehend beschäftigt sich der Workshop mit künstlerischen Strategien der De/Konstruktion von „Exotik“ und „Fremdem“ und macht dabei Repräsentation als Politiken des Vor/Ausstellens zum Thema.

Mit Jochen Roller – geboren 1971 in West-Berlin, studierte Angewandte Theaterwis-

senschaft in Gießen und Choreografie am Laban Centre in London. Er choreogra- 115 fierte bisher über 50 Arbeiten für Bühnen, Galerien, Mode und Film. Seine Bühnen- produktionen touren in Europa, Nahost, Asien und in der Pazifikregion. Die drei- stündige Solo-Trilogie „perform performing“ (2002–2004) wurde 147 Mal aufgeführt und 2009 vom Auktionshaus Christie’s in Hamburg versteigert. Sein letztes Stück „Trachtenbummler“ hatte 2013 Premiere im Rahmen des Festivals Tanz im August. Als Tänzer arbeitet Jochen Roller im Ensemble Gintersdorfer/Klassen und für Martin Nachbar. Als Dramaturg war er u. a. für Joavien Ng (Singapur), Kadir Memis (Berlin) und Jecko Siompo (Jakarta) tätig.

Montag 6. Juni 2016, 9:30–12:00 Uhr sowie 13:30–16:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 116 Wi(e)derspiel als Wi(e)derspruch? Dienstag 7.Dienstag Juni 2016, 13:30–16:00 Uhr Mit Tania Meyer Widersprechen das endet Forum Praxis I und vermeidet den Schluss. Normen weiter herausfordern. Mit (selbst-)kritischem Weiterfragen und suchendem Kunst der sich dieRegeln als rahmende lassen wie und Blick lenken den rungen (Malzacher)? Welche expliziten und heimlichen Wünsche, und Hoffnungen Forde vation, Teilhabe? wo der Kunst“ „nützliche eine immer nicht War Theaterpädagogik Fragen sind erlaubt? Wann was(noch) ist Theater, Inno der dieGrenzen wo liegen Form sagen, fragen vorstellen oder darf. stellen neue Fragen. Antworten welche Aber Positionierung, um dieFragentischer auch aber waswann wer danach, in welcher schen, um das Verhältnis von künstlerischen Strategien des Performativen und poli liche Verhältnis dem Künstlerischen, zwischen dem Ästhetischen und dem Politi u.a. es auf. geht Handeln als politischem mög von um Theater das Reflexion In der Fragen zugleich Antworten und greift und Diskussionspartikel und Themen- fenen Der letzte Teil letzte des Der - s. Forum Praxis I Auftakt: Wi(e)derwort &Wi(e)derspiel?, Wi(e)derwort 113. IAuftakt: Seite Praxis -s. Forum F orum bündelt die im Auftakt und in den Workshops aufgewor in und den dieim Auftakt bündelt ------Forum Praxis II

ChoreoGraf/phik

Institutionen als Regelsysteme rahmen und formen Bewegungen, Handlungen und auch Produktionsweisen. Auch theaterpädagogische Projekte sind, durch Schulen, Behörden oder Theater, institutionell determiniert. Zugleich birgt die Theaterpraxis ein dynamisches Potential, Dinge zu bewegen und zu destabilisieren. Im Workshop stellen wir unser Prinzip vor, Tanz und Bewegung aus der Interaktion mit visualisier- ten Kontexten zu entwickeln. Eine Methode ist die Arbeit mit Overheadprojektoren. Wir werfen collagierte und gezeichnete Bilder auf verschiedene Flächen und entwi- ckeln hieraus Bewegungssequenzen; das Gebäude bzw. der Kontext wird somit durch bildnerische/visuelle Impulse zum Mitspieler gemacht. In den Räumen des ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasiums, heute Sitz der Universität der Künste, erkunden wir mit unseren Körpern, Projektoren und vielen Metern Verlängerungska- bel beispielhaft die Anatomie eines Schulgebäudes und bringen dieses in choreo- grafierte Bewegung.

Mit Stella Konstantinou – geboren in Thessaloniki, Griechenland, lebt und 117 ­arbeitet seit 1999 in Berlin. Sie studierte Germanistik an der Aristoteles ­Universität Thessaloniki und Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin (Master of Arts). Als Künstlerin und Theaterpädagogin arbeitet sie zu- sammen mit Künstler*innen aus dem Bereich Film, Tanz, Illustration und ­Performance. Sie konzipiert und realisiert Performance-, Erzähl- und Film- projekte mit der Gruppe ex defekt wie auch mit Kindern und Jugendlichen. Sie arbeitete u.a. zusammen mit der Komischen Oper, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Schauspiel Leipzig, Kampnagel und dem Maxim ­Gorki Theater. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Transkulturalität, Körper und Performance. Ihre künstlerischen Projekte beschäftigen sich insbesondere mit dem Erforschen von Alltagserfahrungen in ihrem politischen Kontext über somatische Verfahren. Zurzeit entwickelt sie mit der grund_schule der künste an der Fakultät Bildende Kunst der Universität der Künste ein Projekt für Willkommensklassen im Raum für Bilder und Bildung (Olafur Eliasson, 2015). Sie unterrichtet an der Universität der Künste Berlin und gibt Fortbil- dungen für Lehrer*innen und Theaterpädagog*innen. www.stellakonstantinou.de und Jochen Roller – s. Forum Praxis I: Trachtenbummler reenacted, Seite 115.

Mittwoch 8. Juni 2016, 9:30–12:00 Uhr sowie 13:30–16:00 Uhr Donnerstag 9. Juni 2016, 9:30–12:00 Uhr sowie 13:30–16:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 118 I mit Dienstag, 7. Juni 2016, 9:30–12:00 Uhr Teilhabe geflüchteter und migrantischer Jugendlicher thematisieren. werden, diekulturelle gestellt zur Diskussion Handlungsperspektiven mögliche und ­Erfahrungen diskutieren. Im Bereich Fokus der Jugend des Theatertreffens sollen Thesen und Workshops ihre ein, Projekte die in thematischen flüchteten-Selbstorganisationen von Migrant*innen-3. Ge und Erfahrungsaustausch Juni 2016 zum praxisorientierten lädt in Kultur, steht. Fluchterfahrung Tagung mit Die Menschen am Gesellschaft und Bildung val Tagung, und und Zentrum dieTeilhabe in deren Migrationserfahrung mit Menschen für Für Fokus diesjährigen den im Fokus I: Interventionen nterventionen 2016 – Refugees in arts and education. education. and 2016 in arts –Refugees und und Kulturpraktiker*innen. kritischer Bündnis beim Festival beim Kuratorin als Berlin Kulturprojekte die für sie arbeitet Derzeit Kulturpraxis. sche tät der Künste Berlin eine Konferenz zu Strategien für eine diskriminierungskriti Universi der an sie 2015 organisierte 2014 HKW. am Herbst Im Festiwalla beim und Gorki Theater, die Heinrich-Böll-Stiftung, das Deutsche Hygiene-Museum Dresden Themen Diskriminierungskritik, Intersektionalität und Allianzen, u.a. für das Maxim den zu sie arbeitet Aktivistin und Kuratorin freie Als London. und Hamburg in logie Mit Bahareh Sharifi Bahareh Tania Meyer F orum I nterventionen

– s. Forum Praxis I Auftakt: Wi(e)derwort &Wi(e)derspiel?, Wi(e)derwort 113. IAuftakt: Seite Praxis – s. Forum -Programm der kooperiert Jugend das Theatertreffen – studierte Literatur- und sowie Theaterwissenschaften Sozio – Refugees in Arts and Education. Sie ist Mitglied Mitglied ist Sie Education. and Arts in –Refugees I nterventionen ist Festi ist - - - - - Fokus II: Komplizenschaft – ein mögliches Verhältnis?!

„Kreationen haben nicht nur mit einem überschwänglichen Ideenreichtum einzelner Menschen zu tun, sondern auch mit der Fähigkeit des kollektiven Wünschens.“

Dieser Fokus richtet den Blick auf das Verhältnis von Schule und Theater – genauer auf diejenigen, die das Wechselspiel zwischen Kunst, Lernen und Erfahrungen unter instituti- onellen Bedingungen vorantreiben: Lehrer*innen, Schüler*innen, Künstler*innen: In wel- ches Verhältnis treten sie bei einem Theaterprojekt? Welche Form der Zusammenarbeit kann das gemeinsame Vorhaben beflügeln? Wie lassen sich Herausforderungen und Kri- sen produktiv bewältigen? Die Kulturtheoretikerin Gesa Ziemer schlägt für künstlerische Kooperationen den Begriff der Komplizenschaft vor. Positiv gedeutet, versteht sie diese als produktive Form eines handlungsorientierten Bündnisses von unterschiedlichen Akteur*innen. Kompliz*innen nutzen ihre Diversität für die gemeinsame Sache. Sie vertrauen sich und entwickeln ­Taktiken zum gemeinsamen Vorankommen – auch unter abenteuerlichen Umständen.

Im Rahmen des Fokus soll gemeinsam das Potenzial von Komplizenschaft(en) für Koope- 119 rationen im Kontext von schulischen Theater- und Performanceprojekten untersucht wer- den. Auf der Basis von Erfahrungsberichten und an Hand von konkreten Beispielen gehen die Teilnehmer*innen dem Wesen der Komplizenschaft auf den Grund und erproben seine Qualitäten für die Praxis.

Mit Ursula Jenni – Ausbildung zur Primarlehrerin, Studium der Theaterpädagogik und der Mediation (M.A). Engagement als Theaterpädagogin beim Theater Strahl, Berlin. 2008–2012 Projektleitung von Theater und Schule TUSCH Berlin. 2013 Kon- zeption und Durchführung der Praxis-Auswertung „Agieren mit Kunst“ für Projek- te der Kulturellen Bildung beim Landesverband der Freien Theater Baden-Würt- temberg e.V. 2014 Konzeption und Durchführung der Labor-Tagung „Anstecken! Das Künstlerische in der Kulturellen Bildung“ in der Bundesakademie für Kulturelle Bildung, Wolfenbüttel. Seit 2012 freischaffend tätig, als Theaterpädagogin, ­Dozentin für Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin und der Volkshochschule Neukölln sowie als Prozessbegleiterin für Kooperationsprojekte der Kulturellen Bildung.

Freitag, 10. Juni 2016, 9:30–12:00 Uhr Theatertreffen der Jugend 120 den Künsten. sche Leitung des Projekts Berlin Mondiale – Zusammenarbeit mit Geflüchteten in 2015 freiberufliche Dozentin, Theaterpädagogin und Projektleiterin, u.a. künstleri Juli Seit Berlin. UdK der Kontext im Kunst für Institut am und Berlin SPI am berg, am Deutschen Theater Berlin. Lehraufträge u.a. an der Universität Erlangen-Nürn DT 2011 2015 Jungen am von bis und Berlin Parkaue der an 2011 Theater bis am 2005 Kunsten Utrecht/NL. Engagement als Theaterpädagogin und Dramaturgin von Schwerpunkt Theater an der Universität Hildesheim und an der Hogeschool voor de und Berlin. in Theater denzen“. Seit der Spielzeit 2009/10 leitet Birgit Lengers das Jungen DT am Deutschen „Korrespon und Bühne“ Deutsche u.a. Zeit“, „Die „Text in der +Kritik“, „Theater Preis des Landes Berlin und beim Heidelberger Stückemarkt. Veröffentlichungen der Berliner Festspiele; Jurorin beim 1. und 2. Bürgerbühnenfestival, Brüder-Grimm- desheim und an der Universität der Künste, Berlin. Moderatorin beim Theatertreffen Heidelberger Stückemarkt/Düsseldorfer Schauspielhaus). Gastdozentin u.a. in Hil Stadttheater New York (New York) und Road Theater USA (USA/Berliner Festspiele/ Konzeption und Realisation transatlantischer Festivals und Theaterprojekte wie (GTA) Abroad – Theater German bei (THEATER T1) Dramaturgin Lensing Thorsten seur der Universität Hildesheim. Nach sechsjähriger Zusammenarbeit mit dem Regis an Mitarbeiterin Von wissenschaftliche 2002 1997 bis Hildesheim. Köln und in Praxis Samstag, 11. Juni 2016, 10:30–11:30 Uhr Samstag, 4. Juni bis Freitag, 10. Juni 2016, 17:00-18:00 Uhr Mit fremden Rollen. grenzenlose Neugier und viel Lust auf das Experimentieren mit Gesprächsstrukturen und Toleranz, sind Expertise, Gefragt Produktionen. der Aspekte thematische und ­inhaltliche Juror*innen, Spielleiter*innen und Forumsteilnehmer*innen über formalästhetische, mit tägliche Aufführungsgespräch in führen das Beobachtungen und Beschreibungen Dialog Birgit Lengers Kristina Stang Kristina – Studium Theater-, Film- und Kulturwissenschaft/Ästhetische – Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis mit - - - - -

K uratorium

Dr. Irina Ehrhardt Bundesministerium für Bildung und Forschung (Vorsitz)

Andrea Hofstetter Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Berlin (stellvertretender Vorsitz)

Michael Assies Bundesverband Theater an Schulen e.V. (BVTS), Berlin

Barbara Challe Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz, Mainz

Prof. Dr. Dagmar Dörger Fachhochschule Erfurt

Prof. Dr. Romi Domkowsky Bundesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater e.V., Hannover

Günter Frenzel Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, München 121 Annett Israel Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt am Main

Thomas Lang Bundesakademie für Kulturelle Bildung, Wolfenbüttel

Brigitte Menell Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein, Kiel

Uwe Schulz Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Dr. Gerd Taube Bundesvereinigung für Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ), Remscheid Theatertreffen der Jugend 122 laden zum der Theatertreffen Jugend und zum Sekundarstufen I und II. Mit diesen mehrfach einge cher Schüler*innentheaterproduktionen in den jährli und Betreuung TaGGS,tergruppe Entwicklung fen-Grundkurs. Seit 1991 Ensembleleiterin der Thea und als Oberstu im Wahlpflichtbereich Schulfach Schwerin, etablierte Darstellendes dort Spiel als Deutsch und Geschichte am Goethe-Gymnasium Theater, Fächer die für 1991 Lehrerin Seit Rostock. in und Leipzig Universität der an Studium lenburg, Anne-Kathrin Holz 2007. seit Jury der In onellen und nichtprofessionellen Schauspieler*innen. Salzburg zum dokumentarischen Theater mit professi teilung für Schauspiel und Regie des Mozarteums in Ab der Regiestudent*innen mit 2010 Arbeit Seit hat. Bürgerensemble, das sie mitinitiiert und -entwickelt und für das Stadt-Theater des Staatstheaters – ein Braunschweig in Staatstheater Junge das für mäßig rungen in Potsdam, Bonn, , seit 2010 regel Inszenie 2005 a.M. Seit Frankfurt in Deutschland blik Kinder- und Jugendtheaterzentrums der Bundesrepu destreffen der Jugendclubs an Theatern und Preis des Auszeichnungen zum der Theatertreffen Jugend, Bun Ihre Produktionen erhielten Festivaleinladungen und der TheaterFABRIK Gera des Theaters Altenburg-Gera. Jahre künstlerische und geschäftsführende Leitung fünf München, in Elisabethplatz am Schauburg die für ren wie Robert Wilson, Vicco von Bülow und Arbeiten Bühne. Nach Assistenzen/Hospitanzen bei Regisseu und Kunst Forum München, Oper Micro Theater, tal Fa wie in Künstlergruppen Mitglied und Dublin, chen PhilosophieTheaterwissenschaft, und Regie in Mün Ulrike Hatzer der Universität Hildesheim. In der seit Jury 2010. Hannover im Studienfach Darstellendes Spiel und an Universität der an 2009. und 2008 Lehrtätigkeit Jugend Wunder AG 2006. Jungjurorin des der Theatertreffens mer Theater- und Performancekollektivs Fräulein in Dresden und Berlin. Mitbegründung des Hildeshei Jungen Schauspiel Hannover und beim UnArt-Festival bolivianischen Straßentheaterprojekt Ojo Morado, am jekten des Bund Deutscher Pfadfinder*innen, bei dem -vermittelnde Tätigkeit seit 1996 u.a. bei Theaterpro und Theaterproduktionen. Theaterpädagogische und Theater. Seit 1995 eigene künstlerische Tätigkeiten Praxis an der Universität Hildesheim mit Schwerpunkt Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Carmen Grünwald-Waack Jury – geboren 1966, Schreinerin, Studium der – geboren 1963 in Güstrow in Meck in 1963 Güstrow in –geboren – geboren 1981 in Gießen, - - - ­ ------

schen Theaterinstitut in Warschau. In der 2016. Jury Potsdam, UdK Berlin, FH Osnabrück und dem Polni turgeschichte der Schule. Er gab Seminare an der FH Schulen ein Kunst- und Forschungsprojektes zur Na 2014 Berliner an seit er erarbeitet Real Club lektiv schen, u.a. am Theater Freiburg. Mit dem Künstlerkol künstlerische Arbeiten mit psychisch erkrankten Men Hegemann und Anne Tismer. Seit 2010 verschiedene Ost Berlin mit Texten von David Lindemann, Helene tainertheater. Ab 2008 Inszenierungen im Ballhaus der „Rollenden Road Schau“– einem mobilen Con- bei Mitarbeit 2006 bis Von 2004 Theaterjugendclubs. derTheatertreffen Jugend und Bundestreffen der chen internationale Festivaleinladungen, u.a. zum nierungen und Performanceaktionen sowie zahlrei Insze vielfältigen mit 2007 bis 2001 von emburg-Platz des P14-Jugendtheater der Volksbühne am Rosa-Lux sowie Theaterpädagogik in Kassel und Berlin. Leitung Sozial- und Kulturarbeit Studierte Performancekunst. Dramaturg in der Kulturellen Bildung für Theater und Sebastian Mauksch 2014. seit Jungjuror als Jury der In THEATERS Heidelberg. u.a. beim 1. Kinder- und Jugendkongress des JUNGEN verser Theater-, Performance und Schreibworkshops, Künstlerduo WARTE11 aktiv. Desweiteren Leitung di sung. Seit 2015 zusammen mit Lea Langenfelder als Bereichen Text, Rauminstallation und szenische Lö Team den in e.V.,RAMPIG künstlerischen im Mitarbeit dem Ensemblespieler bei Theater Performance Kunst Juli 2013 außer und Vorstandsmitglied, Gründungs- 34. der Theatertreffen Jugend 2013 mit „ RAMPIG, mehrere Nominierungen und Einladung zum mitglied in der Theater- und Performancegruppe , Heidelberg und Berlin. Seit 2007 Ensemble bildenden und visuellen Künste auszeichnen, u.a. in spezifische Raumlösungen und das Hinzuziehen der formanceprojekten der freien Szene, die sich durch arbeiter. Beteiligung an zahlreichen Theater- und Per Nils Kirchgeßner In wettbewerb-Preisträgertreffen (Körberstiftung). Theater-Workshopleitungen, u.a. für das Geschichts vals und Leitung der Festivalzeitung „off“. Diverse Festi des Vorbereitungsteam im 2013 Schwerin in der Schultheater der Länder. Beim Schultheater der Län der Jury seit 2015. seit Jury der – geboren 1986, Erzieher und Sozial – geboren 1971, freiberuflicher Hamlet ” . Seit . Seit ------Rieke Oberländer – geboren 1982 in Braunschweig. Klaus Riedel – geboren 1969, Studienleiter und Lehrer Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen für Deutsch, Politik und Darstellendes Spiel an der Mo- Praxis mit Schwerpunkt Theater an der Universität dellschule Obersberg in Bad Hersfeld. Ausbilder in der Hildesheim. Jungjurorin beim Theatertreffen der Jugend Lehrerfortbildung für Darstellendes Spiel/Theater; 2003 bis 2005 und anschließend bei anderen Jugend- Leitung von Workshops zu den Themen Klassikerins- theaterfestivals. 2004 bis 2007 Leiterin des Jugendclubs zenierungen, Theatertheorie, Didaktik; Organisation am Stadttheater Hildesheim. Workshopleiterin für ver- verschiedener Theaterfestivals. Mit mehreren Schul- schiedene Träger. Seit Sommer 2007 Theaterpädagogin theaterproduktionen eingeladen zum Theatertreffen und Leiterin der Theaterpädagogik am Theater Bremen, der Jugend und dem Schultheater der Länder. Lehr- dabei u.a. Workshops für Schulen und Bildungseinrich- aufträge an Hochschulen in Hannover und Zürich. tungen, Lehrerfortbildungen und eigene Inszenierungen Veröffentlichungen bei Klett und Edition Körber-Stif- mit Jugendlichen und Senioren. Von 2010 bis 2015 tung; Mitglied der Autorengruppe der Schulbuchreihe Leiterin des Forum beim Theatertreffen der Jugend. „Grundkurs Darstellendes Spiel“ und „Bausteine Dar- In der Jury 2016. stellendes Spiel“, Schroeder-Verlag; Mitglied der Her- ausgebergruppe der Zeitschrift „Schultheater“. In der Maike Plath – seit 2013 freiberufliche Theaterpädago- Jury seit 2010. gin und Autorin. Workshops, Seminare und Vorträge zum Biografischen und Partizipativen Theaterunter- Undine Unger – geboren 1995 in Chemnitz. Studiert richt und zur Statuslehre (nach Keith Johnstone). Seit Musik und Französisch auf Lehramt für Gymnasien an 2013 im Vorstand von Mitspielgelegenheit e.V. 1998– der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendels- 2013 Lehrerin für Deutsch und Darstellendes Spiel. sohn Bartholdy in Leipzig. 2008–2013 Mitglied des 2008–2012 Vorstandsmitglied im Bundesverband Thea- ­Theaterjugendclubs KarateMilchTiger am Chemnitzer ter in Schulen (BVTS). Seit 2011 Künstlerische Leitung Schauspielhaus. Seit 2011 musikalische Leitung bei 123 der Jugendtheaterprojekte am Heimathafen Neu- ­diversen Inszenierungen von Yves Hinrichs in Chemnitz, kölln. Seit 2004 Entwicklung und Realisierung zahlrei- Plauen, Leipzig, Weimar und Hannover, überwiegend cher Theaterproduktionen in Schulen und außerschuli- Arbeit mit Jugendlichen. 2012 musikalische Leitung schen Kontexten. Seit 2014 Konzeption und der Inszenierung „Reiher“ von Simon Stephens, Regie Durchführung des BMBF Weiterbildungsprogramms Yves Hinrichs, 2013 ausgezeichnet mit dem Brüder- LernKünste in Kooperation mit der Alice Salomon Grimm-Preis des Landes Berlin. Seit 2014 Gründungs- Hochschule Berlin für Künstler*innen und Kulturschaf- mitglied sowie musikalische und organisatorische Lei- fende. Publikationen: „Biografisches Theater in der tung der Jugendinitiative KarateMilchTiger unplugged. Schule“, Beltz 2009, „Spielend unterrichten und Kom- Mehrere Nominierungen und Einladungen zu Theater- munikation gestalten”, Beltz 2010, „Freeze & Blick ins festivals, u.a. Theatertreffen der Jugend, 1. Jugend- Publikum – Das Methodenrepertoire für den Theater- theatertreffen der Schweiz, Bundestreffen Jugendclubs unterricht“, Beltz 2011, „Freak out mit Engel-Stopp – an Theatern. In der Jury als Jungjurorin seit 2015. Das Erweiterungsset zum Methodenrepertoire für The- aterunterricht“, Beltz 2014, „Schreibwerkstatt – Vom biografischen Text zum Theaterstück“, Beltz 2014, „Partizipativer Theaterunterricht mit Jugendlichen“, Beltz 2014. In der Jury seit 2008.

Theatertreffen der Jugend 124 Bewerbungen insgesamt Bewerbungen Statistik Schleswig-Holstein Sachsen-Anhalt Sachsen Saarland Österreich Thüringen Textadaption Eigenproduktion Produktionsform Textrealisation Niedersachsen Mecklenburg-Vorpommern Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen Hessen Hamburg Bremen Berlin Brandenburg Bayern Baden-Württemberg Verteilung Bundesländer auf

0 6 0 0 2 1 3 69 30 5 7 7 31 7 3 2 14 5 7 9 104 104

Produktionsort Schule 23

Gesamtschule Darstellendes Spiel 7 Realschule Theater-AG 1 Gymnasium 20 davon Theater-AG (18) davon Grundkurs/Projektkurs/DS/LK (2) Kooperation verschiedener Schulen 2 Förderschule 1 Berufsschule/Berufsausbildung Theater-AG 1 Hochschule 1 Außerschulischer Bereich 20 Jugendtheater und Jugendgruppen an Freien Theatern 24 125 Jugendclubs an Stadt-/Landes-/Staatstheater 26 Bürgerbühnen an Stadt-/Landes-/Staatstheatern 1

Genre Sprechtheater 85 Tanz-/Bewegungstheater 11 Musiktheater/Musicals 5 Performance 3

Alterszusammensetzung Überwiegend unter 13 Jahre 2 Überwiegend unter 15 Jahre 5 Durchmischt 12 bis 18 Jahre 9 Durchmischt 12 bis 24 Jahre 6 Durchmischt 14 bis 18 Jahre 8 Durchmischt 14 bis 24 Jahre 32 Überwiegend zwischen 16 und 19 Jahre 22 Überwiegend 16 bis 19 und bis max. 25 Jahre 9 Überwiegend über 20 Jahre 3 Intergenerativ 8 Theatertreffen der Jugend 126 33. Treffen junge Musik-Szene Spielplan, Informationen, Kartenvorverkauf 3. Tanztreffen der Jugend Berliner Festspieleder Weitere Bundeswettbewerbe Konzert der Preisträger*innen Lesung der Preisträger*innen 31. Treffen junger Autoren Einsendeschluss Ausschreibungsbeginn: derBundeswettbewerb Jugend Theatertreffen 2017 Leiter*innen und Studierende der jeweiligen Bereiche der kulturellen Jugendarbeit. Teilnehmer*innen. dieausgewählten für das Und CAMPUSDer beinhaltet das Workshop-Programm und verschiedene Gesprächsformate Arbeiten. der Präsentationen dieöffentlichen ten in drei Säulen: BÜHNE Auf erfolgen der Das Programm der Bundeswettbewerbe der Berliner Festspiele sich gliedert in allen Spar twitter@BuWeBerlin bundeswettbewerbe.berlin instagram www.facebook.com/bundeswettbewerbe www.bundeswettbewerbe.berlin im Internet: aktuell Bundeswettbewerbe unter Bundeswettbewerbe auf: www.berlinerfestspiele.de Die Bewerbungsfrist läuft! Wettbewerbsinformationen und Bewerbungsunterlagen Einsendeschluss 38. der Jugend: Theatertreffen Einsendeschluss: 4. Tanztreffen der Jugend: Einsendeschluss: Ausschreibungsbeginn: Bundeswettbewerb Tanztreffen der Jugend 2016 für Bildung und Forschung. und Bildung für Alle Bundeswettbewerbe der Berliner Festspiele werden vom gefördert Bundesministerium

F orum richtet sich an künstlerische sich an künstlerische richtet 1. 2016 August 23.–30. September 2016 9.–14. November2016 17.–21. 2016 November 31. Juli 2016 10. 2016, November 19:00 Uhr 15. Juli 2016 18. 2016, November 19:00 Uhr 31. 2017 Januar 2016 Oktober 31. 2017 März 2016 Oktober 2. bis 10. Juni 2017 23.–29. September 2017 - Impressum

Festival Hotelbüro: Heinz Bernd Kleinpaß (Ltg.), Frauke Nissen Leitung: Dr. Christina Schulz Protokoll: Gerhild Heyder Organisationsleitung: Renate Kligge Technische Leitung: Andreas Weidmann Mitarbeit: Sander von Lingelsheim, Jonas Rinderlin, Leitung Beleuchtung: Carsten Meyer Daniela Gromer, Simon Scharf Leitung Ton/Video: Manfred Tiesler Spielstättenleitung: Karsten Neßler Technische Produktionsleitung: Matthias Schäfer Technische Leitung: Thomas Pix Bühneninspektor: Thomas Pix Bühnenmeisterin und Chefmaschinistin: Lotte Grenz Magazin Maschinisten: Martin Zimmermann, Fred Langkau Herausgeber Berliner Festspiele Beleuchtungsmeisterin: Petra Dorn, Kathrin Kausche Redaktion: Anne Phillips-Krug, Dr. Christina Schulz Tonmeister: Axel Kriegel, Martin Trümper-Bödemann Mitarbeit: Renate Kligge Ton- und Videotechniker: Stefan Höhne, Jürgen Redaktion Essay-Teil: Henrik Adler Kramer Grafik: Ta Trung, Berlin Gebäudemanagement: Ulrike Johnson Fotografie Kampagne: BFF, Philipp Jester Haustechnik: Frank Choschzick, Olaf Jüngling Schrift: L.L. Brown Empfang: Barbara Ehrhoff, Georg Mikulla Papier: Circle Offset White Druck: enka-druck GmbH Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin, T +49 30 254 89 0, www.berlinerfestspiele.de, Copyright 2016 Berliner Festspiele, [email protected] Autor*innen und Fotograf*innen Stand: Mai 2016 Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH, Schöneberger Str. 15, 10963 Berlin, kbb.eu 127 Kein Nacheinlass während der Vorstellungen. Bild- und Tonaufnahmen sind nicht gestattet. Pro- gramm- und Besetzungsänderungen vorbehalten.

Veranstalter Berliner Festspiele Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH Die Berliner Festspiele werden gefördert durch: Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

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Presse: Claudia Nola (Ltg.), Sara Franke, Patricia Hof- Abonnieren Sie den Newsletter der Berliner Festspiele: mann, Jennifer Wilkens www.berlinerfestspiele.de/newsletter Redaktion: Christina Tilmann (Ltg.), Barbara Barthel- mes, Anne Phillips-Krug, Jochen Werner Internet: Frank Giesker, Jan Köhler Marketing: Stefan Wollmann (Ltg.), Gerlind Fichte, Christian Kawalla Grafik: Christine Berkenhoff Vertrieb: Uwe Krey Ticket Office: Ingo Franke (Ltg.), Simone Erlein, Gabriele Mielke, Marika Recknagel, Torsten Sommer, Christine Weigand Theatertreffen der Jugend Kalendarium 16:30 Teilnehmer*innen 16:00 Freitag, 3.6. 19:00 Uhr 19:00 Begrüßungsparcours 16:30-17:00 Uhr 16:30-17:00 Workshops Teilnehmer*innen- Uhr 13:30–16:00 Uhr 12:00 11:00 –12:00 Uhr Workshops Teilnehmer*innen- 09:30–12:00 Uhr Samstag, 4.6. Uhr 20:00 17:00–18:00 Uhr 17:00–18:00 Aufführungsgespräche 21:00 Uhr 21:00 Uhr 20:00 Uhr 18:00

Abendessen

Bühne: Bühne:

Campus: Begrüßung Campus: Forum Praxis I: Turbo Praxis Forum Pascal Praxis: Campus Impulse Auftakt: Forum danach Empfang Bühne: Eröffnung Mittagessen Praxis: Campus Bühne: „Wunderland“ Einführung in die die in Einführung Dialog: Forum „One day I went to *idl“ Iwent day „One Aufführungsgespräch #1 Dialog: Campus Aufführungsgespräch #1 Dialog: Forum Rosa Hoelger / Dibs Kicker Konzert Spezial: Bühne

17:00–18:00 Uhr 17:00–18:00 Workshops Teilnehmer*innen- Uhr 13:30–16:00 12:00 Uhr Roller Workshops Teilnehmer*innen- 09:30–12:00 Uhr 6.6. Montag, Uhr 20:00 Uhr 18:00 1 Workshops Teilnehmer*innen- Uhr 13:30–16:00 12:00 Mittagessen Uhr Workshops Teilnehmer*innen- 09:30–12:00 Uhr 5.6.Sonntag, Uhr 20:00 Uhr 18:00 7:00–18:00 Uhr 7:00–18:00 Abendessen Abendessen

Bühne: Bühne: Forum Forum

Forum Dialog: Dialog: Forum Jochen Roller I: Praxis Forum Praxis: Campus Mittagessen I: Praxis Forum Praxis: Campus „EHRLOS“ Bühne: Aufführungsgespräch #2 Campus Dialog: Aufführungsgespräch #2 I: Turbo Praxis Forum Pascal Praxis: Campus I: Turbo Praxis Forum Pascal Campus Praxis: „Frankfurt Babel“ „Frankfurt Aufführungsgespräch #3 Dialog: Campus Aufführungsgespräch #3 Dialog: Forum

Jochen Jochen

Theatertreffen der Jugend