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IST DAS EIN SPIEL?

SPIELZEIT 2021/22

001 Dir ist übel. Was ist das für ein Bett? Ein Plastiktablett im Farbton Als Stadttheater werden wir in den kommenden Spielzeiten alter Fußnägel schwebt neben dir. Die Hände, die es halten, haben die weiter an unserer Öffnung in die Stadtgesellschaft hinein Farbe übernommen. arbeiten, uns weiter vernetzen und vielfältige Formen von »Geschlafen bis nachmittags, mh? Diese Tabletten knallen echt rein, Teilhabe ermöglichen. Der Weg, den wir damit beschrei- kein Zweifel.« ten, mündet in den Gedanken der erweiterten nationalen Der Pfleger hat einen sonderbaren Akzent. Ist er Franzose? und internationalen Zusammenarbeit. Schließlich werden »Als ich vierzehn war, hatte ich selbst mal eine üble Gehirnerschütterung. wir in der Spielzeit 2022 / 23 Gastgeber zweier bedeuten- Seitdem macht mein Finger immer das hier, wenn ich mich anstreng«, sagt der Theaterfestivals sein: Das Festival »Politik im Freien er und strengt sich an und sein Finger schreibt seltsame Kreise in die Luft. LIEBES Theater« und »«. Gehirnerschütterung, denkst du. Aha. Analog zu dieser Planung möchte ich ein kommendes Pro- »War sogar noch um einiges schlimmer als Ihre«, als hätte er dich gehört, jekt hervorheben, das den programmatischen Titel »SHARE!« »höhere Treppe. Mein Geheimtipp jedenfalls …« trägt. Es entsteht aus den Erfahrungen und Arbeitsbezie- CLOSE Die Hand mit dem Finger hebt die Tellerglocke und – als hätte der Pfleger hungen unseres groß angelegten kulturellen Bildungspro- ein Höllentor aufgestoßen – der Gestank von Krankenhausessen züngelt auf. PUBLIKUM jekts »All Our Futures«. Gerade in Hinblick auf die junge Kartoffeln, Erbsen und ein Stück gequältes Geflügel kullern auf dem Generation hat die Pandemie wie ein Kontrastmittel die Un- Systemgeschirr herum. Alles hat ungefähr denselben Farbton. gerechtigkeiten in unserer Gesellschaft sichtbar gemacht. Der Raum ist erfüllt vom beißenden Gestank des Nichts. Diese zukünftige Generation soll in diesem Projekt nicht nur Du fragst: »Gibt es eine vegane Option?« Deine Stimme ist sandig wie ie Zeit, in der wir uns befinden, wird vielfach um- und eine Bühne bekommen, sondern gemeinsam in einen künst- das Hühnchen. beschrieben, eingekreist, und sie ist doch nicht zu lerischen Austausch mit Ensemblemitgliedern, Künstler:in- Der Pfleger lacht. Seine Lungenflügel versuchen, den Teer abzuschütteln. fassen. Wir sehen zu und sind gleichzeitig Teil der nen und anderen Expert:innen der Stadtgesellschaft treten. Du lachst nicht. Mit einem Räuspern ebnet er seinen Atem wieder ein. Geschehnisse. Ein theatrales Phänomen, eigentlich. »Also, das tut mir jetzt leid. Nein. Aber Sie könnten ja vielleicht nur das Denn eigentlich macht gerade das ja Theater aus: Die Stadt spielt auch in der Fotostrecke der jungen nieder-

ENCOUNTER Gemüse ?« Zuschauen und Teil des Geschehens sein. Die ge- ländischen Fotografin Melissa Schriek eine prominente Er wendet sich um zum Gehen. Auf deine Bitte hin schließt er die Tellerglocke genwärtige Situation stellte sich allerdings meist an- Rolle. Sie lässt das Ensemble den nun schon so lange leer wieder, bevor er verschwindet. dders dar: Wir hatten – nicht nur im Theater – damit zu tun, wirkenden öffentlichen Raum spielerisch und humorvoll Gehirnerschütterung, denkst du. Richtig, irgendwas an der Kellertreppe. Tritt zu fassen oder zu behalten, Sicherheiten zurückzuge- zurückerobern. Die Bilder erzählen, was über all- Aber was? winnen und aufmerksam, rücksichtsvoll Teil dieser, unserer täglich geworden ist: Das Spiel mit Nähe und Distanz. Auf deinem Nachttisch entdeckst du ein Glas Wasser mit einer einzelnen Zeit zu sein und uns immer neu zu orientieren. Schlaftablette. Daneben liegen dein Smartphone, dein Notizbuch und Wie fangen wir nun (neu) an? Die Spielzeit 2021 / 22 ist ei- Im vergangenen Jahr begann das Editorial mit den Worten: eine Fernbedienung. ne besondere, weil sie einerseits lange geplant und gleich- »Im gemeinsamen künstlerischen Handeln entfaltet das Noch etwas bemerkst du, als du prüfend deinen Kopf hin und her drehst: zeitig immer wieder von kurzfristigen Änderungen betroffen Theater seine utopische Kraft« – genau so ist das heute Links an deinem Hals klebt ein großes Pflaster. war und ist. Wir erleben diesen Umstand nicht als Makel, wie auch in Zukunft zu unterstreichen. Anders ist aller- sondern als Herausforderung. Frei nach dem Motto: Zukunft dings der Blick auf dieses künstlerische Handeln. Er ist mit Was tust du? passiert von alleine! der neuen Spielzeit gleichzeitig brüchig und zart.

Schlaftablette nehmen – S. 196 Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassis- An dieser Stelle möchte ich mich sowohl für Ihre Solidarität Smartphone untersuchen – S. 012 mus war Schwerpunktthema der vergangenen Spielzeit. in der Vergangenheit bedanken, als auch um Ihre Nachsicht Notizbuch lesen – S. 178 Vieles, aber längst nicht alles, was wir vorhatten, ist sichtbar an der einen oder anderen Stelle in der Zukunft bitten: Nicht Pflaster untersuchen – S. 114 geworden. Während digitale Veranstaltungen stattfanden alles wird sofort möglich sein, auch wenn wir uns das wün- Fernseher einschalten – S. 058 und immer noch abrufbar sind, mussten wir andere Spiel- schen. Einiges wird holpern und anderes scheitern, wir planpositionen wie »Hiob« nach Joseph Roth pandemiebe- werden vieles ausprobieren und dabei Neues entdecken. dingt auf die kommende Spielzeit verschieben. Das Thema Gemeinsam mit Ihnen! Darauf freuen wir uns. wird uns also weiterhin künstlerisch wie inhaltlich beschäf- tigen. Inszenierungen wie »Nach Mitternacht« nach Irmgard Keun oder George Taboris »Die Goldberg-Variationen« wer- den diese Themenfelder begleiten und intensivieren. WILLKOMMEN Dass die Pandemie eine neue Art der Politisierung in die Gegenwart getragen hat, thematisieren in diesem Spielzeit- magazin einige Autor:innen der Uraufführungen und Stück- entwicklungen. Wir haben sie gebeten, den Gedanken »Das Private ist politisch« künstlerisch zu reflektieren. Die zeitge- nössischen Stoffe von Elfriede Jelinek, Anja Hilling, Gerhild ZUR NEUEN Steinbuch, Wilke Weermann und Alexander Eisenach zei- gen wir im Schauspielhaus, im Bockenheimer Depot und in den Kammerspielen. Ein durchscheinendes Moment der Texte ist, dass Privates und Gesellschaftspolitisches neu miteinander ausgehandelt und Privilegien hinterfragt wer- SPIELZEIT! von Wilke den müssen. Die Basis dessen ist die Verteidigung einer Ihr Anselm Weber Weermann offenen Gesellschaft. INTENDANT UND GESCHÄFTSFÜHRER 002 003 Mark Tumba, Lotte Schubert

004 005 renzen überschreiten im Spiel mit Nähe und Distanz, das durchzieht gedanklich und gestalterisch dieses Spiel- zeitmagazin. Wenn die Grenze zwischen Bildschirm und der Realität verschwimmt, sind wir in der sogenannten »Augmented Reality«. Sie zeigt sich, wenn sich mit ei- nem digitalen Gerät etwas bisher Verborgenes plötzlich wahrnehmen lässt. Einige der Fotos unserer Schauspie- Gler:innen von Melissa Schriek, sind auf diese Weise verknüpft.

Sie können direkt beginnen: Scannen Sie mit der Kamera Ih- res Mobiltelefons oder Tablets an einer Stelle im Magazin den QR-Code, fokussieren Sie anschließend auf ein mit »Scan & Play« markiertes Foto und lassen Sie sich überraschen. Und da sich in Zeiten wie diesen auch mal der Spielplan ändern kann, führen wir Sie aus der gedruckten Premierenübersicht auch auf unsere Webseite mit aktuellen Informationen. INHALT

GOOD OR BAD WITCH 050 Wir wünschen Ihnen viel Freude beim virtuellen wie analogen von Gerhild Steinbuch Stöbern! PREMIEREN SERVICE SCHAUSPIELHAUS DAS ERGEBNIS DARF NICHT FESTSTEHEN 060 ENSEMBLE UND GÄSTE 170 BOCKENHEIMER DEPOT 014 Ein Team-Gespräch zur Entstehung

von »SHARE!« SCAN & PLAY FÖRDERER UND PARTNER 182 KAMMERSPIELE 018

DIE ISIS, DER RECHTSSTAAT PLÄTZE UND PREISE 184 JUNGES SCHAUSPIEL 024 UND ICH 068 von Nis-Momme Stockmann

INFORMATION UND KARTENKAUF 186 STUDIOJAHR SCHAUSPIEL 028

I AM RICH 098 von Verena Güntner STUHLPATENSCHAFTEN 187 BOX / EXTRAS 030

WAS DAS STERBEN DER ORTE ABONNEMENTS 188 ANGEHT, FÜHL 106

von Anja Hilling

BEITRÄGE IHR EVENT IM SCHAUSPIEL WIE EIN NICHT ENDEN WOLLENDER 198 AUTOR:INNEN KUSS – DER POST-PANDEMISCHE FRAGEBOGEN 124 ANFAHRT 199

CLOSE ENCOUNTER 002, … Julia Weinreich im Gespräch mit von Wilke Weermann den Studierenden des Studiojahres Schauspiel MITARBEITER:INNEN 200 IN DIE NEUBESTIMMUNG DER BÜHNE IMPRESSUM 209 – KUNST ALS NOTWENDIGER MÖGLICHKEITSRAUM DES

POLITISCHEN 046 von Alexander Eisenach

BEWEGUNG006 007 PREMIEREN 2021/2022

HEDDA GABLER UNHEIM von Henrik Ibsen Text und Regie: Wilke Weermann STUDIOJAHR Regie: Mateja Koležnik KAMMER SCHAU Uraufführung JUNGES Premiere 08. April 2022 SCHAUSPIEL 15. Januar 2022 SCHAUSPIEL SPIELHAUS DIE GOLDBERG-VARIATIONEN IM HERZEN TICKT EINE BOMBE LÄRM. BLINDES SEHEN. SPIELE von George Tabori ERINNERN VERÄNDERN von Wajdi Mouawad ÖL! BLINDE SEHEN! Regie: Data Tavadze Inklusives Jugendperformanceprojekt ab 14 Jahren nach Upton Sinclair von Elfriede Jelinek NACH MITTERNACHT ab 14 Jahren Regie: Martha Kottwitz Regie: Jan-Christoph Gockel Regie: Stefan Bachmann nach Irmgard Keun Premiere von Martina Droste Regie: Barbara Bürk 10. Juni 2022 Kooperation mit dem Historischen Premiere Premiere Premiere Museum Frankfurt 26. September 2021 16. September 2021 11. Februar 2022 Premiere BOX & KLASSENZIMMER 17. September 2021 in Planung HISTORISCHES MUSEUM FRANKFURT MICHAEL KOHLHAAS DER DISKRETE CHARME BOCKENHEIMER DIE ZEIT, DIE STADT UND WIR nach Heinrich von Kleist DER BOURGEOISIE NEUES STÜCK Stückentwicklung von Regina Wenig Regie: Felicitas Brucker nach Luis Buñuel von Gerhild Steinbuch AM LEBEN BLEIBEN ab 14 Jahren Regie: Claudia Bauer Regie: Christina Tscharyiski Inklusives Jugendtheaterprojekt Premiere ab 14 Jahren Uraufführung 19. September 2021 Uraufführung Uraufführung von Martina Droste 20. Februar 2022 12. März 2022 12. November 2021 DEPOT BOX & KLASSENZIMMER Premiere YVONNE, DIE BURGUNDERPRINZESSIN DER GROSSE KUNSTRAUB (DGKR) 28. Januar 2022 von Witold Gombrowicz DIE WAHLVERWANDTSCHAFTEN DAS GESICHT DES BÖSEN Stückentwicklung KAMMERSPIELE & DEUTSCHES POWER Regie: Mateja Koležnik nach Johann Wolfgang von Goethe von Nis-Momme Stockmann von Alexander Eisenach EXILARCHIV DER DNB nach Verena Güntner Regie: Lisa Nielebock Regie: Lea Gockel Regie: Markolf Naujoks Premiere Uraufführung 22. Oktober 2021 Premiere Deutschsprachige Erstaufführung 05. Februar 2022 Uraufführung 14. April 2022 03. Dezember 2021 06. Mai 2022 KAMMERSPIELE WICKIE UND SHARE! DIE STARKEN MÄNNER HIOB LIBERTÉ OH NO NO NO Stadt-Theater-Räume teilen nach Runer Jonsson nach Joseph Roth von Anja Hilling und gestalten Familienstück ab 6 Jahren Regie: Johanna Wehner Regie: Sebastian Schug Regie: Robert Gerloff Künstlerische Leitung: Premiere Uraufführung Martina Droste, Jorma Foth, Premiere 07. Mai 2022 14. Januar 2022 Lukas Schmelmer, Katrin Spira 13. November 2021 Juni / Juli 2022

008 009 REPERTOIRE WENN

MALINA nach Ingeborg Bachmann DIE SONNE SCHAU KAMMER Regie: Lilja Rupprecht NSU 2.0 SPIELHAUS Text und Regie: Nuran David Calis SPIELE JETZT ANDORRA RUND ODER SPITZ. von Max Frisch ABSCHIED VON DEN ELTERN WELTORDNUNGEN Regie: David Bösch von Peter Weiss Jugendtheaterprojekt nach Regie: Kornelius Eich B. Brechts »Die Rundköpfe und die Spitzköpfe oder Reich DER THEATERMACHER und reich gesellt sich gern« von Thomas Bernhard DIE REISE NACH KALLISTO Regie: Martina Droste Regie: Herbert Fritsch von Michel Decar Regie: Robert Gerloff NICHT STIMMEN EINER STADT VII–IX MEPHISTO Monodramen von Zsuzsa Bánk, nach Klaus Mann ETERNAL PEACE Lars Brandt, Martin Mosebach Regie: Claudia Bauer Text und Regie: Alexander Eisenach Regie: Anselm Weber, Kornelius Eich IN MINUTEN ICHUNDICH von Else Lasker-Schüler 3 Regie: Christina Tscharyiski AUFGEHT, HAT SIE SICH VERSPÄTET.

SPIELZEIT 2021/22

010 Du nimmst dein Smartphone. Der Bildschirm ist an einigen Stellen gesprungen,­ bestimmt ist das beim Sturz passiert. Du legst den Daumen auf den Sensor, du drückst auf die Tasten, doch nichts geschieht. Wenn das Ding kaputt ist, hast du wenigstens eine Ausrede, bald ein neues zu kaufen. Wie viele Apple-Nutzer hast du dich schon oft gefragt, ob es zum Design dazugehört, dass alte Geräte Sperenzchen machen, sobald ein neues Modell auf den Markt kommt. Doch würde Apple wirklich so weit gehen, dich die Kellertreppe hinunter zu stoßen, nur damit du ein neues Handy kaufst? Wahrscheinlich nicht, denkst du dir. Nein, wahrscheinlich nicht. Der Akku scheint leer zu sein. Du schaust dich um und entdeckst dein CLOSE Ladekabel im Badezimmer.

Was tust du?

Schlaftablette nehmen – S. 076 Notizbuch lesen – S. 178 Pflaster untersuchen – S. 114 Im Bad den Akku laden – S. 022 ENCOUNTER

von Wilke

Weermann Heiko Raulin 012 013 MICHAEL YVONNE, DIE KOHLHAAS BURGUNDER HEDDA PRINZESSIN GABLER NACH HEINRICH VON KLEIST VON WITOLD GOMBROWICZ VON HENRIK IBSEN FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON FELICITAS ÖL!NACH DEM ROMAN VON UPTON SINCLAIR BRUCKER UND ALEXANDER LEIFFHEIDT

s glänzt und klebt: Öl! Aus dem in Pferdehändler wird von den vonne schweigt. Und gerade ie Frischvermählten kehren von »schwarzen Gold« entsteht An- Mächtigen schikaniert, scheitert durch ihr Schweigen provoziert ausgedehnten Flitterwochen fang des 20. Jahrhunderts ein neu- in seinen Versuchen, sich auf le- sie andere zum Handeln. Für zurück, das neue Heim ist teu- es Menschheitszeitalter. Dass der galem Weg Recht zu verschaf- den Prinzen eines imaginären er eingerichtet, und auch der Traum von Reichtum und Macht fen, und greift zur blutigen Selbst- Puppenstaats wird sie zum Ob- nächste Karriereschritt scheint durch Öl Realität werden kann, justiz: Heinrich von Kleists wohl jekt der Begierde. Zum Schre- in greifbarer Nähe: Für den zeigt die Geschichte des ehrgei- bekannteste Erzählung handelt cken des Hofes verkündet der Kunsthistoriker Tesman und sei- Ezigen und gerissenen Erdölmagnaten Evom Geworfen-Sein des Menschen ThronfolgerY seine Verlobung mit der Dne Frau Hedda, Tochter des Generals J. Arnold Ross in Upton Sinclairs Ro- in ein Spannungsfeld sich stetig ver- jungen Frau ohne Stand und Ansehen. Gabler, steht vermeintlich kein Wölk- man »Öl!« aus dem Jahr 1926. Dessen schiebender Ordnungen von Macht Eine Handlung aus Edelmut, aus Mit- chen der Sorge am Himmel. Doch in Imperium hat auch schon einen Erben: und Recht. Die Figur des Bürgers als leid, aus Hohn? Gar eine verkappte Wahrheit sind die Möbel auf Pump ge- Doch sein Sohn Bunny ist anders als Rächer markiert hierin eine katastro- Kritik an der Hofgesellschaft? Niemand kauft, Hedda langweilt sich mit ihrem Ross. Je älter er wird, umso mehr wi- phale Leerstelle: In der Überlagerung weiß es. Der Prinz weiß es selbst nicht. biederen Gatten zu Tode und der er- dern Ausbeutung und Bestechung den verschiedener Systeme von Recht Yvonne schweigt. Sie tut alles, was hofften Berufung Tesmans zum Profes- idealistischen Bunny an. Während sein und Gerechtigkeit entstehen zwi- man von ihr verlangt. Und je länger sie sor könnte die Ankunft seines Rivalen Vater auf dem Weg ist, Hollywood zu schen Selbst und Welt Paradoxien, schweigt, desto mehr sprechen die Lövborg ein rasches Ende bereiten. einem weiteren Baustein seines Erfol- »gordische Knoten«, die sich nur in ge- anderen. Je länger sie zusieht, desto Lövborg, über seine unerwiderte Liebe ges einzukassieren, gerät Bunny mit waltsamer Handlung zerschlagen zu abgründiger werden die Taten derer, zu Hedda jahrelang dem Alkohol ver- seinem Idealismus zwischen die Fron- lassen scheinen. Gibt es eine Gerech- auf die ihr Blick fällt. fallen, hat ein Manuskript im Koffer, auf ten von Glamour und Politik, Glaube tigkeit, die sich der Willkür des Staa- Witold Gombrowicz’ berühmtes Thea- dem alle Hoffnungen ruhen. Nach ei- und Kapital, seinen eigenen Privilegien tes entzieht? Die Wunde, die Kohl- terstück von 1935 ist ein in sich selbst ner durchzechten Nacht sind die Pa- und den Sympathien gegenüber der haas und seine Welt verbindet und sie gekehrter Sprachspiegel, der auf radi- piere verschwunden. Verzweifelt ver- Arbeiterschaft. zugleich zu Todfeinden macht, heilt nur kale Weise Sinnstiftung von uns for- traut er sich Hedda an. Doch Hedda Jan-Christoph Gockel bearbeitet Sin- durch Zerstörung. So entsteht ein Ve- dert und zugleich verweigert. Dabei hat will Macht – über ihr eigenes Schick- clairs Epos, das unter dem Titel »There xierbild: Der Rächer schafft Recht und dieses Stück immer wieder gezeigt, sal und das anderer. Als Antwort gibt Will Be Blood« verfilmt wurde. »Öl!«ver - Unrecht zugleich. wie sehr das, was wir in einen Text wie sie Lövborg eine Pistole, um sich um- bindet einprägsam das dreckige Ge- »Yvonne« hineinprojizieren, eigentlich zubringen. Nur eine Bitte hat sie da- schäft um den Rohstoff, die Ausbeu- Symptom unserer eigenen Zeit ist. bei: »Könnten Sie nicht darauf bedacht tung der Natur und die Auswüchse des Mateja Koležnik stellt sich mit dieser sein, dass – dass es in Schönheit ge- größenwahnsinnigen Kapitalismus. Inszenierung erstmals in Frankfurt vor. schieht?«

JAN-CHRISTOPH GOCKEL arbeitet als Regisseur u. a. in FELICITAS BRUCKER hat an den Theatern in Basel, Freiburg, MATEJA KOLEŽNIK ist für ihre präzise, tänzerisch leichte RAIMUND ORFEO VOIGT studierte Szenografie an der Aka- SCHAUSPIEL Graz, , Brüssel, , und an den Hannover und sowie am Berliner Maxim und sinnliche Bildersprache bekannt, die ihre Kraft demie der Bildenden Künste in Wien und assistierte Münchner Kammerspielen, wo er seit 2020 zum Leit- Gorki Theater, dem Thalia Theater , Schau- nicht allein aus der Form, sondern auch aus der bis in u. a. Erich Wonder und . Er arbeitet an ungsteam gehört. Er entwickelt hybride, internationale spielhaus Wien und den Münchner Kammerspielen feinste Verästelungen erforschten Seelenwelt der Fi- zahlreichen Theater- und Opernhäusern im In- und Theater- und Filmformate, meist mit dem Puppenbauer gearbeitet. »Michael Kohlhaas« ist nach »Die Ratten« guren erlangt. Die slowenische Regisseurin arbeitet Ausland. 2019 erhielt er für zwei seiner Bühnenbilder und – spieler Michael Pietsch. Seine Arbeiten wurden ihre zweite Inszenierung in Frankfurt. an zahlreichen großen Theatern in Wien, Hamburg, den Nestroypreis. 2020 wurde er bei den International u. a. mehrfach mit dem Nestroy-Theaterpreis ausge- München, und anderen Städten. Awards als »Designer des Jahres« nominiert. zeichnet. In Frankfurt war in seiner Regie zuletzt »Die REGIE Felicitas Brucker BÜHNE UND KOSTÜME Viva Schudt Orestie« zu sehen. VIDEO / ANIMATION Luis Krawen MUSIK Mark Badur REGIE Mateja Koležnik BÜHNE Raimund Orfeo Voigt REGIE Mateja Koležnik BÜHNE Raimund Orfeo Voigt HAUS DRAMATURGIE Alexander Leiffheidt KOSTÜME UND CHOREOGRAFIE Matija Ferlin MUSIK Malte DRAMATURGIE Alexander Leiffheidt REGIE Jan-Christoph Gockel BÜHNE Julia Kurzweg Preuss DRAMATURGIE Alexander Leiffheidt KOSTÜME Amit Epstein MUSIK Matthias Grübel VIDEO Eike Zuleeg DRAMATURGIE Katrin Spira

16. September 2021 SCHAUSPIELHAUS 19. September 2021 SCHAUSPIELHAUS 22. Oktober 2021 SCHAUSPIELHAUS 15. Januar 2022 SCHAUSPIELHAUS UND DEPOT014 015 DER DISKRETE DIE WAHL DER GROSSE LÄRM. VERWANDTSCHAFTEN KUNSTRAUB SHARE! BLINDES SEHEN. CHARME HIOB BLINDE SEHEN! DER BOURGEOISIE (DGKR) VON ELFRIEDE JELINEK NACH LUIS BUÑUEL, FÜR DIE BÜHNE NACH JOHANN WOLFGANG VON GOETHE NACH JOSEPH ROTH STÜCKENTWICKLUNG VON STADT-THEATER-RÄUME TEILEN BEARBEITET VON PETERLICHT UND SE STRUCK FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET ALEXANDER EISENACH UND GESTALTEN AUFTRAGSWERK DES VON LISA NIELEBOCK VON JOHANNA WEHNER AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL FRANKFURT URAUFFÜHRUNG URAUFFÜHRUNG lfriede Jelineks neuer Text ist echs Personen, die eigentlich ar es Vergnügen an der Iro- er fromme jüdische Lehrer Men- er große Tresorraum im Bo- ie pandemischen Zeiten haben eine Abrechnung mit flexiblen nichts tun, als sich gegenseitig nie oder die Lust an einer del Singer lebt mit seiner Fami- ckenheimer Depot. Nacht. Stil- unser Leben in etlichen Berei- Wahrheiten und kruden Ver- ständig zum Essen einzuladen Beziehungstragödie antiken lie im Russischen Reich. Die- le. Eine Gruppe vermummter chen verändert. Wir teilten Er- schwörungsmärchen. Der Berg – aber immer kommen ihnen die Ausmaßes, die Goethe 1808 sen »einfachen Mann« schickt Schauspieler:innen ist wild ent- fahrungen, ohne diese wirklich ruft, und alle kommen: Ein jun- merkwürdigsten Vorfälle dazwi- mit einem empirischen Ver- Joseph Roth in seinem Roman schlossen, sich zurückzuholen, teilen zu können. Das Teilen war ger Fürst der Finsternis, die Tür- schen. Davon lassen sich diese such aus der Chemie auf auf eine Odyssee: Mendels was ihnen so lange genommen oft nur Papier, die Beteiligung kisen, Odysseus, Bill Gates, der lässig eleganten und kultiviert sein Liebesquartett aus den jüngster Sohn kommt schwer wurde: Kunst. Wie Schatten hu- blieb aus. Im Gegenteil: Spe- EKönig, Jesus, die Zauberin Circe, Herr Sgelangweilten Angehörigen des Groß- WWahlverwandtschaften anwendete? Dkrank zur Welt, der älteste geht zum Dschen sie durch die Nacht, einem per- Dziell für Kinder, Jugendliche und deren Soros, sogar ein ganzes Schweine- bürgertums aber nicht beirren. Sie wah- Wenn a + b mit c + d konfrontiert Militär, der mittlere verlässt das Schtetl fekten Plan folgend, getrieben von ei- Familien haben sich die bereits vor- ballett tritt auf. Bei Jelinek gibt’s Zau- ren stets die Contenance, sei es ange- wird, entstehen zwei neue Bindungen, in Richtung Amerika. Als sich die Toch- ner Mission: Sie wollen sich nicht länger handenen Gräben zwischen Arm und bertrank für jeden und das Virus inklu- sichts eines Truppenmanövers, der Ver- falls deren Affinitäten zueinander stär- ter mit den Kosaken einlässt, beschließt abspeisen lassen mit den leicht zu be- Reich verstärkt. An diesen Gedanken sive. Das ergreift auch gleich selbst haftung wegen ihrer Drogengeschäfte ker sind. So trennen sich in Goethes Mendel ebenfalls zu emigrieren und mit sitzenden Gütern der Entzauberungs- knüpft das Projekt »SHARE!« an: Was das Wort, bis alle menschlichen Or- oder wenn die Gastgeber vor dem Di- Roman das Ehepaar Eduard (a) und ihr und seiner Frau in New York das kultur. Sie wollen den großen Coup. können, was wollen, was müssen wir gane Alarm schlagen, während Circe ner Sex im Gebüsch haben. Allerdings Charlotte (b) und gehen mit Ottilie (c) Glück zu suchen. Schweren Herzens Hitchcock hat einmal gesagt, er sei teilen – und wie? Diese Fragen, die im- Odysseus zu einer Reise der ganz be- häufen sich in Luis Buñuels Film von und Otto (d) jeweils neue Paarungen lassen sie den kranken Sohn zurück. so fasziniert von der Idee des perfek- mer eine soziale Segregation betref- sonderen Art einlädt: Vom Berg runter 1972 zusehends die Seltsamkeiten ein. Dem nicht genug: Im letzten Lie- Doch Mendel findet weder Heimat ten Verbrechens, weil es sich dabei fen, sind Leitfäden des Projekts. Da- geht es direkt in den Schweinemagen- und etwas makabren Zufälle, bis die besakt zwischen Charlotte und Eduard noch Glück. Im Gegenteil: Er verliert eigentlich um das perfekte Drehbuch bei wird das Stadttheater besondere trakt und von dort in den Hades, wo Dramaturgie zum Traumspiegelkabi- wird ein Kind gezeugt. Man sucht nach beide Söhne im Krieg, die Frau stirbt, handele. Ein Plan, der sich in minutiöser Arten der Bühne stiften, indem es sich alle mit Blindheit geschlagen sind. nett wird: Geträumte Träume, erzählte einer Lösung und endet in einer tödli- die Tochter wird wahnsinnig. Verzwei- Exaktheit entrollt und dessen eigentli- öffnet. »SHARE!« soll Bühne für sozi- Wie blind kann man sein? Der Text Träume, Träume, die andere träumten chen Katastrophe. felt sagt Mendel sich von dem los, was cher, tieferer Sinn es ist, zu funktionie- ales und politisches Handeln werden selbst ist eine Odyssee der Wahr- schieben sich ineinander. Die Realität Goethe untersucht die Beziehungs­ ihm geblieben ist: von seinem Gott. ren. Die sogenannten Heist-Movies, und umgekehrt, den sozialen und po- heitssuche inmitten einer Welt, in der als Referenzpunkt ist in dieser surrea- fähigkeit von Menschen untereinan- »Alle Jahre habe ich Gott geliebt, und zu denen Klassiker wie »The Great litischen Raum zur Bühne erklären. Da- »der Vorgang des Sehens vom Vor- listischen Traumordnung nicht mehr der und zur Natur und führt damit das er hat mich gehasst.« Und dann bringt Train Robbery« und neuere Blockbus- ran beteiligt sind Jugendliche ebenso gang des Blindseins abgelöst« wird. In greifbar. In ihren Träumen grinst die Scheitern von Kontrolle und scheinba- eine Melodie ein unfassbares Wunder ter wie »Heat« oder »Ocean’s Eleven« wie Mitglieder des Schauspielensem- Zeiten von Pandemie und Populismus Bourgeoisie in vielfacher Gestalt der ren Gesetzmäßigkeiten vor. Das Kräfte- mit sich … gehören, spielen das im Detail durch. bles und Menschen aus Frankfurt mit lotet Jelinek die sich selbst bedrohen- Tod an, ihre Dekadenz, ihre eigene über- verhältnis von Freiheit und Notwendig- Johanna Wehner folgt den Klängen Für das Theater ist dieses Genre noch unterschiedlichen Herkünften, die über de zivile Vernunft aus – mal komisch, fällige Liquidation. Zwischendurch und keit steht zur Disposition: Basiert Liebe des Romans von Heimat und Sehn- zu entdecken. Genau das hat Alexander das Motiv des »Teilens« verschiedene mal tragisch und immer messerscharf. zum Schluss laufen die sechs Perso- auf freiem Willen? Wieviel Naturzwang sucht und der Frage, wie und mit wem Eisenach vor. Dabei geht es um das Ästhetiken lebendig werden lassen. Es nen eine Landstraße entlang – sie wis- steckt in ihr? Was ist mit dem eigenen man durchs Leben gehen will – und Verhältnis von Kunst, Verbrechen und soll gesprochen, gespielt, musiziert, ge- sen nicht, wohin der Weg sie führt, aber Bedürfnis nach Lebendigkeit? kann. Die Musik für »Hiob« kompo- Kapital und um die Frage, was wir als gessen, gebaut und präsentiert wer- sie marschieren zielstrebig, unerschüt- niert Daniel Kahn, der mit seiner Klez- Kulturgüter bezeichnen. den. »Try everything, share!« Für fünf terlich und immer liebenswürdig … mer-Punk-Band »The Painted Bird« Wochen verwandelt sich das Bocken- bekannt geworden ist. heimer Depot in eine »Theatopia«!

STEFAN BACHMANN ist Theaterregisseur und Intendant CLAUDIA BAUER, deren Inszenierungen bereits mehrmals LISA NIELEBOCK inszeniert u. a. am Schauspielhaus JOHANNA WEHNER arbeitete als Opern- und Schauspiel- ALEXANDER EISENACH brachte in Frankfurt bereits mehr- SHARE! entsteht aus Erfahrungen des großen Projek- des Schauspiel Köln. Regiearbeiten führten ihn u. a. zum Berliner Theatertreffen eingeladen waren, insze- Bochum, Staatstheater Hannover, Nationalthea­ter regisseurin u. a. in München, Jena, Heidelberg, fach an ein bestimmtes Genre angelehnte Theater- tes in der kulturellen Bildung »All Our Futures« und an die Berliner Volksbühne und an das Schauspiel- niert u. a. am Residenztheater München, der Volks- Weimar und Nationaltheater Mannheim sowie bei den Stuttgart und , wo sie für ihre Inszenierung inszenierungen zur Aufführung. Nach Western (»Der setzt dieses mit neuen Ebenen fort. Das Projekt ver- haus Hamburg. Von 1998 bis 2005 war er Schau- bühne Berlin und am Staatsschauspiel Dresden und Ruhrfestspielen Recklinghausen. Seit 2014 ist sie lei- »Die Orestie« 2017 den Theaterpreis »Der Faust« er- kalte Hauch des Geldes«) und Science-Fiction (»Eternal stetigt den angestoßenen Austausch zwischen unter- spieldirektor am Theater Basel. Er wurde mehrfach ist Hausregisseurin am Schauspiel . Eine lang- tende Professorin für Regie an der Folkwang Universität hielt. In Frankfurt war von ihr zuletzt »Geschlossene Peace«) folgt mit »Der große Kunstraub« erneut eine schiedliche Schulformen und bindet weitere schuli- zum Berliner Theatertreffen eingeladen, zuletzt 2021 jährige Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Musi- der Künste. Am Schauspiel Frankfurt inszenierte sie Gesellschaft« zu sehen. Stückentwicklung, die das filmische Genre als Sprung- sche und außerschulische Partner:innen ein. mit der Inszenierung »Graf Öderland«, einer Kopro- ker und Autor PeterLicht, der für ihre zweite Arbeit zuletzt »Siddhartha«. brett ins Jetzt – nicht nur des Theaters – benutzen wird. duktion von Theater Basel und Bayerischem Staats- am Schauspiel Frankfurt den Filmstoff von Buñuel REGIE Johanna Wehner MUSIK Daniel Kahn, Christian KÜNSTLERISCHE LEITUNG Martina Droste, Jorma Foth, schauspiel / Residenztheater. überschreibt. REGIE Lisa Nielebock BÜHNE Oliver Helf KOSTÜME Ute Dawid BÜHNE Volker Hintermeier KOSTÜME Ellen REGIE Alexander Eisenach BÜHNE Daniel Wollenzin Lukas Schmelmer, Katrin Spira ­Lindenberg MUSIK Thomas Osterhoff DRAMATURGIE Hofmann DRAMATURGIE Katrin Spira KOSTÜME Julia Wassner VIDEO Oliver Rossol MUSIK Sven REGIE Stefan Bachmann BÜHNE Olaf Altmann KOSTÜME REGIE Claudia Bauer BÜHNE Andreas Auerbach KOSTÜME Julia Weinreich Michelson DRAMATURGIE Katrin Spira Jana Findeklee, Joki Tewes MUSIK Sven Kaiser Vanessa Rust MUSIK Peer Baierlein DRAMATURGIE CHOREOGRAFIE Sabina Perry DRAMATURGIE Julia Weinreich Katja Herlemann

11. Februar 2022 SCHAUSPIELHAUS 12. März 2022 SCHAUSPIELHAUS 14. April 2022 SCHAUSPIELHAUS 07. Mai 2022 SCHAUSPIELHAUS 05. Februar 2022 BOCKENHEIMER DEPOT Juni / Juli 2022 BOCKENHEIMER DEPOT

016 017 NACH MITTER NEUES STÜCK DAS GESICHT NACHT DES BÖSEN

NACH IRMGARD KEUN VON GERHILD STEINBUCH VON NIS-MOMME STOCKMANN FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL FRANKFURT DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG VON BARBARA BÜRK URAUFFÜHRUNG

Nach Mitternacht« ist Irm- ilder. Kopien von Bildern. Kopi- laubt man den Angestellten Blau gard Keuns großer Frankfurt- en von Kopien von Bildern. Wie und Schwarz, geht es immer nur Roman: Es ist das Jahr 1936. eine Nachtschicht von Face- nach oben. Nur dummerweise Adolf Hitler ist am Opernplatz. book-Contentmoderator:innen bleibt der Aufzug stecken. Ein- Vom Balkon des Cafés Espla- arbeiten sich vier Frauen durch ziger Außenkontakt ist eine omi- nade sehen Sanna und ihre Freun- eine Flut von Bildern aus Ge- nöse Stimme, die Befehle er- »din Gerti seinem Aufmarsch zu, der genwart, Vergangenheit, Zukunft teilt und den Druck auf die bei- die ganze Stadt blockiert. Sanna ver- Bund Fiktion. Die Frauen kopieren die Gden Fahrstuhlinsassen erhöht. Als sich steht die fieberhafte Hysterie nicht. So Rückseiten der Bilder, sortieren Orte dann auch noch Blaus Stuhlgangdrang wenig wie die Tatsache, dass Gerti und Szenen eines Widerstands gegen meldet, sieht dieser keinen anderen nicht mit Dieter Aaron tanzen darf, weil die intakten Heldengeschichten der Ausweg, als sich seines Bedürfnisses es »Rassengesetze« gibt, Sannas Bru- Sieger heraus, speisen das raubko- in Schwarz’ Aktentasche zu entledi- der Alois, ein bisher angesehener so- pierte Material wieder in den Stream gen. Darin jedoch sind jene Geheim- zialkritischer Schriftsteller plötzlich Bü- ein – Material, das sich im Kopierpro- dokumente, die in der Chefetage so cher schreibt, die auf der Liste der zess verformt, bis es lebendig wird. dringend benötigt werden. Die Situa- verbotenen Bücher stehen, und ihre Um 392 v. Chr. schrieb der griechische tion eskaliert, die Nerven liegen blank eigene Tante Adelheid sie denunziert, Dichter Aristophanes seine Komödie und nicht nur dem Fahrstuhl droht der weil sie sich weigert, sich im Radio »Frauenvolksversammlung«, in der als freie Fall ins Aus. von Göring beschimpfen zu lassen. Männer verkleidete Frauen im Parla- Lustig, brutal und aberwitzig erzählt Irmgard Keuns Roman ist eine bit- ment das Patriarchat abschaffen. Die Nis-Momme Stockmann in »Das Ge- terböse Schilderung des Alltags im mehrfach ausgezeichnete österreichi- sicht des Bösen« von einer Fahrstuhl- Nationalsozialismus. Keun veröffent- sche Autorin Gerhild Steinbuch be- fahrt in die oberste Etage des Kapi- lichte ihren Roman im Frühjahr 1936 gibt sich inspiriert von der antiken tals. Sprachgewaltig zeigt er darin die im Exil. Und kehrte dann mit falschem Komödie auf Spurensuche nach einer Schrecken und Abgründe der Finanz- Pass nach Deutschland zurück, um in Welt vor oder zwischen den herrschaft- welt auf und erzählt von Menschen, der Nachkriegszeit das Fortleben des lichen, gewalttätigen Bildern. Sie lässt die zwischen Vernichtung, Sehnsucht deutschen Ungeistes zu geißeln. ihre Protagonistinnen suchen nach und Verzweiflung hin- und hergeris- der Idee einer eigenen Frauenvolks- sen sind. versammlung als Möglichkeit einer Heterotopie.

BARBARA BÜRK arbeitete u. a. am Theater Basel, Deut- CHRISTINA TSCHARYISKI eröffnete in den Kammerspielen LEA GOCKEL studierte Kunst-, Musik- und Theaterwis- schen Schauspielhaus Hamburg, Schauspielhaus die Spielzeit 2020 / 21 mit ihrer vielbeachteten Insze- senschaften an der Ludwig-Maximilian-Universität Bochum sowie am Staatsschauspiel Dresden. Ihre In- nierung von Else Lasker-Schülers »IchundIch«. Sie ar- München mit Studienaufenthalten in London und Pa- szenierung von »Alice im Wunderland« wurde 2012 beitet außerdem am Düsseldorfer Schauspielhaus und ris und debütiert mit dieser Arbeit in den Kammer- mit dem Faust-Theaterpreis ausgezeichnet. In Frank- am . spielen. furt hat sie in der Spielzeit 2019 / 20 »Am Südhang« inszeniert. REGIE Christina Tscharyiski BÜHNE Sarah Sassen KOSTÜME REGIE Lea Gockel BÜHNE Devin McDonough KOSTÜME KAMMER Svenja Gassen DRAMATURGIE Alexander Leiffheidt Cosima Winter MUSIK UND SOUND Niels Lanz REGIE Barbara Bürk BÜHNE UND KOSTÜME Anke Grot DRAMATURGIE Julia Weinreich MUSIK Markus Reschtnefki DRAMATURGIE Julia Weinreich

17. September 2021 KAMMERSPIELE 12. November 2021 KAMMERSPIELE 03. Dezember 2021 KAMMERSPIELE SPIELE018 019 LIBERTÉ UNHEIM DIE GOLDBERG- (ARBEITSTITEL) VARIATIONEN OH NO NO DER VON ANJA HILLING VON WILKE WEERMANN VON GEORGE TABORI AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL FRANKFURT AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL FRANKFURT URAUFFÜHRUNG URAUFFÜHRUNG

ine Tochter aus gutem Haus. Ei- ine Gruppe junger Menschen n seinem Stück »Die Goldberg- ne Idee vom gelungenen Leben. trifft sich nachts, im Schlaf, ange- Variationen« aus dem Jahre 1941 Die Freiheit, einen Beruf zu er- schlossen an ein Netzwerk. Dann verknüpft George Tabori die bibli- greifen, sich selbst zu erfinden. passiert »die Sache«, und einer sche Schöpfungsgeschichte und Aber ist es die eigene Idee, oder von ihnen ist fort. Tot. Nur im die Christus-Passion mit einer eine fremde? Wessen Vorstellun- Netz begegnet er seinen Freun- Theaterprobe: In Jerusalem pro- gen folgen wir, wenn wir unser den weiterhin, denn zum Zeit- biert der Regisseur Mr. Jay mit sei- ESelbstbild entwickeln? Welche Gren- Epunkt seines Todes war er online. – Al- Inem Assistenten Goldberg und ein zen bestimmen unser Dasein, unser le 3D-Drucker im Viertel beginnen, paar Schauspieler:innen Szenen aus Geschlecht, unser Begehren? Inspi- sonderbare Objekte zu produzieren: der Heiligen Schrift. Best of Bibel – riert von Rimbauds »Illuminationen« Rätsel, die sich öffnen, wenn man be- vom Garten Eden bis Golgatha ist al- entwickelt Anja Hilling ein irisieren- stimmte Hebel drückt, Briefe voller les dabei. Doch die Proben geraten BLICK des Stationendrama: Schlaglichter der mikroskopisch kleiner Zeichen, Orna- außer Kontrolle und die schräge Bi- Kindheit wechseln sich ab mit Szenen mente. Dann sind eines Tages alle belrevue endet mit einer Regisseurs- einer jungen Berufstätigen, Großstadt- Gegenstände wieder verschwunden. passion. Es ist ein Theaterkreuzweg, in bilder knallen auf Momente absoluter Bis auf einen. – Eine Firma baut Woh- dem Licht- und Musikeinsätze grund- Einsamkeit. Splitter unserer Gegen- nungen, in denen mehrere Familien sätzlich zur falschen Zeit kommen, wart verdichtet Anja Hilling zu einer ra- gleichzeitig wohnen können, ohne sich überforderte Schauspieler:innen­ auf- senden Suchbewegung nach – Glück? je zu begegnen. Eine spatiale Phasen- treten, ohne ihren Text zu können, Schmerz? Liebe? Gott? Freiheit? Oh verschiebung macht es möglich. Doch und die Diva Terese Tormentina sich no no no … als eine Bewohnerin umkommt, bleibt weigert, die Paradiesszene nackt zu Anja Hilling ist eine Poetin unter den ihre Leiche in der Phase gefangen. spielen. Vor allem aber ist es eine Ge- zeitgenössischen Dramatikerinnen. Widergänger, Nachrichten aus dem nesis: die Erschaffung der Welt als Dicht und fordernd ist ihre Sprache, Jenseits, Erscheinungen – Wilke Weer- Theater und das Theater als die Er- überreich an Bildern, voller Anspie- mann überträgt die Topoi der schwar- schaffung der Welt. lungen und Referenzen, genau rhyth- zen Romantik in eine Zeit der nahen misiert. Zukunft, spielt mit den Genres und Äs- ÖFFNETE thetiken von Science Fiction, Manga und frühen Videospielen. Dabei be- schäftigt ihn zentral die Frage nach dem negativen Zeichen schlechthin: dem Monstrum.

SEBASTIAN SCHUG studierte Regie an der Hochschule Der Autor und Regisseur WILKE WEERMANN schloss 2018 Der georgische Regisseur DATA TAVADZE leitet seit 2008 in Berlin. Er arbeitet u. a. am Schauspiel- sein Regiestudium an der Akademie der Darstellenden das Royal District Theatre in Tiblisi. Seine Regiearbei- haus Wien, und war Hausregis- Kunst Baden-Württemberg ab. 2018 erhielt er im Ma- ten kombinieren klassische Dramen und Mythen mit seur in Heidelberg. In der Spielzeit 2021/ 22 wird er gazin »Theater heute« eine Nennung als Bester Nach- Gegenwartsfragen und wurden u. a. mit dem »Sandro zum ersten Mal am Schauspiel Frankfurt inszenieren. wuchskünstler; sein Drama »Angstbeißer« gewann Achmeteli Preis« ausgezeichnet. Für seine Arbeit 2019 das Hans-Gratzer-Stipendium. Er inszeniert u. a. »Women of Troy« gewann er 2016 den Preis für die REGIE Sebastian Schug BÜHNE Thea Hoffmann-Axthelm am Theater Basel, Staatstheater Kassel, Schauspiel beste Regie beim beim Fast Forward Festival. Tavadze KOSTÜME Nini von Selzam MUSIK Thorsten Drücker Stuttgart und am Deutschen Theater Berlin. inszeniert u. a. am Deutschen Theater Berlin, Staats- DRAMATURGIE Lukas Schmelmer schauspiel Dresden und nun erstmalig am Schauspiel REGIE Wilke Weermann BÜHNE UND KOSTÜME Johanna Frankfurt. Stenzel SOUNDDESIGN UND MUSIK Constantin John DRAMATURGIE Alexander Leiffheidt REGIE Data Tavadze BÜHNE UND KOSTÜME Wolfgang Menardi MUSIK Nika Pasuri DRAMATURGIE Julia Weinreich

14. Januar 2022 KAMMERSPIELE 08. April 2022 KAMMERSPIELE 10. Juni 2022 KAMMERSPIELE SPIELZEIT 2021/22 020 SICH. Du schleppst dich irgendwie ins Bad und schließt dein Handy an das Ladegerät an. In den endlosen Sekunden, in denen du auf dem Klodeckel sitzt und das animierte Batteriesymbol anglotzt, denkst du über deine Prioritäten nach. Warum wolltest du unbedingt auf dein Handy schauen? Eine Gehirnerschütterung wäre eine exzellente Ausrede, endlich einmal nicht durch deinen Feed zu scrollen. Jetzt jedoch ist der Mindestladestand erreicht. Während deine Füße sanglos auskühlen, presst du deinen Daumen immer wieder auf den Erkennungssensor.

Fingerabdruck konnte nicht erkannt werden. Fingerabdruck konnte nicht erkannt werden. CLOSE Fingerabdruck konnte nicht erkannt werden. PIN zum Entsperren benötigt.

Dir fällt deine PIN nicht ein, also lässt du das geschundene Endgerät am Kabel baumeln. Unter deinem Pflaster pulsiert es. Du schaust in den Spiegel und erschrickst. Der Typ dir gegenüber ist derart verwahrlost, dass du ihn fast nicht erkennst.

Fingerabdruck konnte nicht erkannt werden, denkst du. Ist das die Art, wie mein Handy mir sagt, dass ich nicht ganz ich selbst bin?

ENCOUNTER Auf dem Pflaster ist ein tintenschwarzer Fleck. Dir fällt nicht ein, was für eine Verletzung darunter sein könnte.

Was tust du?

Pflaster abziehen – S. 130 Pflaster kleben lassen – S. 044

von Wilke Weermann SCAN & PLAY Heidi Ecks 022 023 Erinnern heißt Verändern« war ein wichtiges Signal der Familien der Opfer und der »Initiative 19. Februar« an uns alle am ersten Jahrestag der rassistischen Morde ERINNERN WICKIE UND AM LEBEN von Hanau. Das geht am besten miteinander und von­ DIE STARKEN MÄNNER einander lernend, deshalb bleiben die Projekte und Workshops des Jugendclubs und das theaterpädagogische VERÄNDERN »Programm des Jungen Schauspiel selbstverständlich inklu- (ARBEITSTITEL) BLEIBEN siv und interkulturell. INKLUSIVES JUGENDPERFORMANCEPROJEKT NACH RUNER JONSSON INKLUSIVES JUGENDTHEATERPROJEKT In dieser Spielzeit weiten wir zudem den Blick durch Begeg- AB 14 JAHREN FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON AB 14 JAHREN nungen zwischen Generationen und mit verschiedenen Play- ROBERT GERLOFF UND KATJA HERLEMANN ern der Stadtkultur und thematisieren ein Wesensmerkmal FAMILIENSTÜCK AB 6 JAHREN des Theaters als geschützter Probenraum und gleichzeitig öf- ür das Stadtlabor »Spurensuche m kleinen Wikingerdorf Flake lebt s war mutig, entschlossen und fentlicher Ort zur Sichtbarmachung gesellschaftlicher Prozes- im Heute« des Historischen Mu- Wickie, das Kind des Dorfhäupt- gleichzeitig ein Akt der Verzweif- se. Dabei bleiben wir der Idee verpflichtet, dass geteilte per- seums begibt sich eine Gruppe lings Halvar. Ganz untypisch für ein lung: Vor der grausamen national- sönliche Erfahrung und öffentliche Struktur ein Ganzes bilden. von Frankfurter:innen auf Spuren- Wikingerkind, ist Wickie klein und sozialistischen Verfolgung wur- suche. In einem partizipativen Pro- schmächtig und wenig draufgän- den viele jüdische Kinder ins Exil zess untersuchen sie Orte, Dinge gerisch. Anders als die vermeint- gerettet. Allein in einem fremden Performanceprojekte des Jungen Schauspiel im aktuellen oder Ereignisse, die sie persönlich lich starken Männer will Wickie Land und von ihren Familien ge- »Stadtlabor« des Historischen Museums zu höchst gegen- an die NS-Zeit erinnern und beschäf- nicht mit dem Kopf durch die Wand, trennt, mussten sie aber oft schwieri- wärtigen Erinnerungsprozessen an den Nationalsozialismus F I E tigen sich mit der Frage, welche Prä- sondern benutzt ihn lieber zum Den- ge Wege gehen. Das Theaterprojekt und in Kooperation mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945, gungen, Gefühle, Einstellungen oder ken. Regelmäßig stürzt sich die Wi- »Am Leben bleiben« entsteht in engem ein inklusives junges Ensemble in den Kammerspielen, der Ideale aus der Zeit des NS auf welche kingerbande aus skurrilen Kerlen auf Bezug zu der Ausstellung »Kinderemi- Jugendperformancewettbewerb »UNART«, ein neues Koopera- Weise fortwirken. Das Junge Schau- der Suche nach Heldentaten in Aben- gration aus Frankfurt« des Deutschen tionsprojekt mit beruflichen Schulen und ein breites spielplan- spiel ist eingeladen, sich mit einer di- teuer in fernen Weltgegenden – aus de- Exilarchivs 1933–1945 der Deutschen versen Gruppe Jugendlicher zu Aspek- nen sie ohne Wickies Hilfe nicht her- Nationalbibliothek. In sechs Biografien begleitendes Workshop-Programm schaffen kreative Räume ten dieser Ausstellung in Beziehung zu ausfindet. Mit sicherem Gespür reibt nähert sich die Ausstellung dem The- für Fragen nach gesellschaftlicher Teilhabe. setzen und eine Performance mit eige- sich Wickie dann die Nase, bis die ma der Kindertransporte aus Frankfurt nen Blickwinkeln im Stadtlabor zu ge- Sterne fliegen, und hat auch in schein- an. Ein inklusives und höchst diverses Das Besondere in dieser Spielzeit: Vieles davon kann öffent- stalten. Was lösen die Ausstellungsin- bar ausweglosen Situationen die ret- Jugendensemble schlägt mit Fragen lich geteilt werden in einem eigens dafür vom Schauspiel ge- halte bei ihnen aus? Welche Zugänge tende Idee. nach den Folgen der Emigration und schaffenen Raum, einem »Open Space« im Frühsommer 2022 zur Erinnerung der NS-Geschichte fin- Der kluge Anti-Held Wickie, der ande- Aspekten, die in der Ausstellung nicht den sie in den Exponaten der Stadt- re nicht das Fürchten, sondern Empa- gezeigt werden können, wie z. B. der im Bockenheimer Depot, dessen Thema brisant ist: »SHARE!« laborant:innen? Wo entstehen Ge­ thie lehrt, ist in Deutschland seit Jahr- Rettung »behinderter« Kinder oder jun- knüpft an die Arbeit des großen Stadtprojektes in der kulturel- meinsamkeiten, wo Widerspruch? Es zehnten bekannt durch die Zeichen- ger Sinti*zze und Rom*nja, den Bogen len Bildung, »All Our Futures«, an und lädt zur Beteiligung ein. ist nach »Weiße Flecken« die zweite trickserie, für die das ZDF mit einem in die Gegenwart. künstlerische Kooperation des Jugend- japanischen Zeichentrickstudio seine Aktiv werden können auch Kinder und alle anderen Freund:in- clubs mit dem Historischen Museum. erste internationale Kooperation ein- nen wundervoller Geschichten in der Vorweihnachtszeit: Mit ging. Die literarische Vorlage der Serie der Bühnenfassung von »Wickie und die starken Männer« geht waren die Kinderbücher des schwedi- schen Schriftstellers Runer Jonsson, es auf eine fantastische Reise, wieder begleitet von einem der dafür 1965 den Deutschen Ju- kreativen theaterpädagogischen Programm. gendbuchpreis erhielt.

Das Projekt entsteht in Kooperation mit dem ROBERT GERLOFF inszeniert sowohl für Erwachsene als Das Projekt entsteht in Kooperation mit dem Deut- »Stadtlabor« des Historischen Museums Frankfurt. auch für Kinder u. a. am Residenztheater München, schen Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen National- Theater Neumarkt Zürich, Düsseldorfer Schauspiel- bibliothek Frankfurt. LEITUNG Martina Droste haus und am Volkstheater Wien. MARTINA DROSTE ist Theaterpädagogin, Regisseurin und REGIE Robert Gerloff BÜHNE Max Lindner KOSTÜME Feldenkrais-Lehrerin. Sie leitet das Junge Schauspiel Johanna Hlawica MUSIK Cornelius Borgolte Frankfurt und entwickelt Rechercheprojekte und in- CHOREOGRAFIE Zoë Knights DRAMATURGIE Katja Herlemann klusive Theaterperformances mit Jugendlichen.

JUNGES REGIE UND KONZEPT Martina Droste BÜHNE UND KOSTÜME Michaela Kratzer

in Planung HISTORISCHES MUSEUM 13. November 2021 SCHAUSPIELHAUS 28. Januar 2022 KAMMERSPIELE SCHAUSPIEL024 025 THEATERLUST: THEATER MACHT INNENUNART SHARE! DER JUGEND ANSICHTEN SCHULE FÜR JUGENDLICHE AB 14 JAHREN JUGENDWETTBEWERB FÜR MULTIMEDIALE STADT-THEATER-RÄUME TEILEN IM RAHMEN DES PROJEKTS YOUNG & EXPERT PERFORMANCES UND GESTALTEN CLUB

er zweite Teil des Projekts »Young eim Jugendperformance-Wett­- as Junge Schauspiel ist Teil des AQ: Wie viele Jugendclubs gibt as Junge Schauspiel setzt auf & Expert« zum Themenschwer- bewerb »UNART« haben Ju- großen Open Space-Projekts es denn am Schauspiel Frankfurt? längerfristige Schulpartnerschaf- punkt der Spielzeit 2020 / 21 gendliche in selbstorganisier- »SHARE!« im Bockenheimer Antwort: Einen! Und der hat es ten, weg vom singulären Erleb- »Antisemitismus und Rassismus« ten Gruppen die Möglichkeit, Depot im Frühsommer 2022. in sich, digital oder live: intensi- nis hin zu wiederkehrenden Be- war in seinem Begegnungscha- eine kurze Performance zu ei- Das Projekt versteht sich auch ve Spielprojekte, Workshops und gegnungen mit unterschiedli- rakter und in der Form des kre- nem Thema ihrer Wahl zu ent- als Weiterentwicklung von »All Labs, Open Stages, offene Schau- chen Ästhetiken und Formen ativen Audience Development wickeln und in den Kammer- Our Futures« und setzt auf spieltrainings, gemeinsame Vor- des Theaters. Zu ausgewähl- Dpandemiebedingt nicht umsetzbar. Bspielen zu zeigen. Bewerben können DBegegnung: Jugendliche verschiede- Fstellungsbesuche, Einblicke in die Ar- Dten Spielplanproduktionen arbeiten im Deshalb nehmen Jugendliche jetzt sich Gruppen von drei bis sechs Ju- ner Schulformen, ehemalige Partner- beitsbereiche des Theaters. Vor allem Projekt »Extra« drei berufliche Schu- Produktionsprozesse von drei Insze- gendlichen im Alter von 14 bis 20 Jah- schulen, unterschiedliche Generatio- aber hat er in jedem Jahr über 100 len. Ein bilinguales Projekt zum The- nierungen der aktuellen Spielzeit unter ren mit einer Projektidee. Sechs Grup- nen, Communities, Aktivist:innen loka- Teilnehmer:innen zwischen 14 und ma Zivilcourage entsteht mit der IGS die Lupe, die unterschiedliche inhalt­ pen werden von der Jury ausgewählt ler Initiativen, Ensemblemitglieder des 25 Jahren. Egal, welche Sprachen sie Süd. Ergebnisse können in das Pro- liche Setzungen und künstlerische und bekommen den Raum und die Schauspiel Frankfurt, Expert:innen und sprechen, welche Vorlieben und Ein- jekt »SHARE!« im Bockenheimer De- Zugänge zu Fragen des politischen Möglichkeit, mit Unterstützung von Politiker:innen teilen Wissen, Perspek- schränkungen sie haben: Neugier, Lust pot einfließen. Zu vielen Inszenierungen Handelns bieten. Sie begleiten Kon- Coaches aus verschiedenen Kunst- tiven und Ausdrucksformen. auf Theater und Offenheit für andere bietet das Junge Schauspiel ein breites zeptionsgespräche, arbeiten in Work- sparten an ihrer Idee weiterzuarbeiten. Das Projekt gestaltet Räume der Be- sind die einzigen Voraussetzungen zum Spektrum an Materialien für den Unter- shops mit den Regisseur:innen und Alle Teilnehmer:innen präsentieren am gegnung und verhandelt die Themen Mitmachen. richt, theaterpraktische Workshops für entwickeln künstlerische Perspektiven, Ende ihre Performances in den Kam- derer, die sich in ihnen bewegen im Die Jugendlichen arbeiten mit den Mit- Schulgruppen und Gespräche an. Be- die sie als performative Formate für merspielen des Schauspiel Frankfurt. respektvollen Austausch, in performa- teln des Theaters und der Performance ratung bei der Stückauswahl, Gesprä- Einführungen zu den Inszenierungen tiven Interventionen, mit Streitkultur zu Möglichkeiten einer Gemeinschaft che mit Produktionsbeteiligten und und in Tischgesprächen mit jugendli- und solidarischer Küche. Es wird ge- der Vielen, gestalten kreativ forschend themenbezogene Fortbildungen für chen und erwachsenen Zuschauer:in- teilt, teilgehabt und recycled als For- ihre Ideen und zeigen die Ergebnis- Lehrer:innen vertiefen die Einblicke in nen zur Verfügung stellen. men künstlerischer Praxis, um die ei- se im regulären Spielplan des Schau- die künstlerischen Produktionen. gene Wirkmächtigkeit zu erforschen. spiel Frankfurt. Als »junge Expert:innen« Schule als Spielraum: Schauspielstu- Es wird global gedacht und lokal ge- entwickeln sie theatrale Zugänge zu dierende im Studiojahr Schauspiel handelt in fließenden Übergängen zwi- Schauspiel-Inszenierungen für ande- erarbeiten zwei Inszenierungen spezi- schen Aktion und Zuschauen. Wer re Jugendclubber, Schulgruppen und ell für den Spielort »Klassenzimmer«. macht Theater und warum? das Publikum. Ein moderiertes Nachgespräch ermög- licht den direkten Austausch zwischen Schüler:innen und Schauspieler:innen.

Das Jugendclubprojekt entsteht in Kooperation mit der UNART ist eine Initiative der BHF BANK Stiftung in KÜNSTLERISCHE LEITUNG Martina Droste, Jorma Foth, Das ausführliche Programm für die Projekte und Altersempfehlungen und das komplette theaterpäda- Bildungsstätte Anne Frank. Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt, Thalia Lukas Schmelmer, Katrin Spira Workshops des Jungen Schauspiels Frankfurt wird gogische Programm finden Sie auf der Homepage. Theater Hamburg und Staatsschauspiel Dresden. auf der Homepage, Facebook und Instagram laufend Der Newsletter für Lehrer:innen informiert regelmä- LEITUNG Martina Droste, Jorma Foth Anmeldung und weitere Informationen unter: mit Terminen aktualisiert: ßig über die aktuellen Angebote und kann über die www.unart.net oder auf der Homepage des Jungen www.schauspielfrankfurt.de/jungesschauspiel Webseite abonniert werden: Schauspiel Frankfurt. www.facebook.de/jungesschauspiel www.schauspielfrankfurt.de/jungesschauspiel www.instagram.com/jungesschauspielffm PROJEKTKOORDINATION Jorma Foth

in Planung VERSCHIEDENE ORTE Februar / März 2022 VERSCHIEDENE ORTE Juni /Juli 2022 BOCKENHEIMER DEPOT

026 027 IM HERZEN TICKT DIE ZEIT, DIE STADT EINE BOMBE UND WIR POWER

VON WAJDI MOUAWAD STÜCKENTWICKLUNG VON REGINA WENIG NACH VERENA GÜNTNER DEUTSCH VON ULI MENKE KLASSENZIMMERSTÜCK AB 14 JAHREN URAUFFÜHRUNG KLASSENZIMMERSTÜCK AB 14 JAHREN URAUFFÜHRUNG IM RAHMEN DES PROJEKTS YOUNG & EXPERT itten in einer stürmischen Win- ugendliche Expert:innen ha- er Hund der einsamen alten ternacht erhält Wahab einen ben sich in der vergangenen Frau Hitschke ist verschwun- Anruf seines Bruders: Ihre Spielzeit im Projekt »Young & den. Das elfjährige Mädchen Mutter liegt im Sterben. Auf Expert« mit dem Schwerpunkt- Kerze, das im Dorf dafür be- dem Weg ins Krankenhaus, thema »Neuer Antisemitismus kannt ist, dass es seine Ver- im schlimmsten Schneege- in Deutschland« auseinander- sprechen eisern hält, beginnt stöber, kämpft Wahab mit sei- gesetzt. Die Autorin und Regis- die Suche nach dem entlaufe- Mnen Gedanken und Erinnerungen – an Jseurin Regina Wenig entwickelt aus der Dnen Tier. Mit ihrem rhetorischen Ge- seine Mutter, seine Familie, seine fer- Begegnung mit ihnen ein Stück. Die schick und sensiblen Gespür für die ne Heimat, den Krieg, den er dort als Jugendlichen haben sehr unterschied- Ungerechtigkeit der Welt gelingt es Kind miterleben musste. Schmerz und liche Herkünfte, Religionen, Communi- Kerze, alle Kinder des Dorfes um sich Liebe, Wut und Zärtlichkeit ringen of- ties. Was denken, fühlen, glauben sie? zu versammeln, die im Verlauf der Su- fen und intensiv in Wahabs innerem Was glauben sie nicht mehr? Was che der sogenannten zivilisierten Welt Monolog miteinander. wünschen sie sich? Sicherheit in der der Erwachsenen den Rücken kehren Der preisgekrönte libanesische-kana- Gegenwart? Gesehenwerden im Jetzt? und als Hunderudel im Wald leben. dische Autor Wajdi Mouawad erzählt Oder möchten sie heute lieber unsicht- Der Roman »Power« von Verena Günt- von einem jungen Mann, dessen Erfah- bar sein? ner ist ein beklemmendes Porträt länd- rung sich in vielen Biografien wieder- Ein vielstimmiges Porträt Jugendlicher, lichen Lebens und ein Meisterstück holt. Flucht, Migration, Kriege – sie hin- ihrer Stadt und ihrer Zeit entsteht. allegorischen Erzählens, mit dem die terlassen Spuren im Menschen. Doch Autorin der Gesellschaft den Spie- das Erwachsenwerden auch. gel vorhält. Der Theaterregisseur und Musiker Markolf Naujoks bearbeitet den Roman als Uraufführung für die Bühne und entwickelt gemeinsam mit den Spieler:innen aus dem Studiojahr Schauspiel eine Darstellungsform für den surrealen und radikalen Stoff.

MARTHA KOTTWITZ war von 2018 bis 2021 als Regieas- REGINA WENIG arbeitet seit 2000 als Regisseurin und MARKOLF NAUJOKS’ Theaterarbeiten bewegen sich zwi- sistentin am Schauspiel Frankfurt engagiert, wo sie Autorin. Mit dem von ihr gegründeten Performance- schen Installation, Konzert und Theater und er kom- bereits die Box-Produktion »Vom Gauner persönlich« kollektiv »wenigtheater« realisierte sie etliche Recher- poniert dafür Songs und Musik. Naujoks war 2016 für inszenierte. Mit zwei Spieler:innen aus dem Studio- cheprojekte im Frankfurter Raum. Am Schauspiel den Faust-Theaterpreis in der Kategorie Beste Regie / jahr Schauspiel erarbeitet sie Mouawads Stück fürs Frankfurt waren von ihr zuletzt »Patentöchter« sowie Kinder- und Jugendtheater nominiert. Er inszeniert Klassenzimmer als Zwiegespräch zwischen Zukunft »Deutschland 2020. Ein Wintermärchen« zu sehen. zum ersten Mal am Schauspiel Frankfurt. und Vergangenheit, Angst und Zuversicht. REGIE Regina Wenig DRAMATURGIE Lukas Schmelmer REGIE UND MUSIK Markolf Naujoks BÜHNE UND KOSTÜME REGIE Martha Kottwitz BÜHNE Olga Gromova KOSTÜME Lena Schmid DRAMATURGIE Lukas Schmelmer STUDIOJAHR Anna Sünkel MUSIK Max Mahlert und Alex Matwijuck DRAMATURGIE Katja Herlemann

26. September 2021 BOX & KLASSENZIMMER 20. Februar 2022 BOX & KLASSENZIMMER 06. Mai 2022 KAMMERSPIELE SCHAUSPIEL028 029 SHARING TRANS [MEMORIES, MEANING, MONEY, LANGER FORMATION(EN) MEALS & WHATEVER]

BÜHNE FÜR EINE GESELLSCHAFT VERANSTALTUNGSREIHE ZUM PROJEKT OHNE DISKRIMINIERUNG IN DER KULTURELLEN BILDUNG »SHARE!« ATEM(ARBEITSTITEL)

ruppenbezogene menschen- erTEILEN, EinTEILEN, TEILung, inatmen. Ausatmen. Repeat. Durch­ feindliche Anschläge sind in TEILhabe, BeTEILigung … Das halten. Dranbleiben oder doch auf- Deutschland alltäglich. Das Teilen hat viele Facetten. Was geben? Hartnäckig sein. Aushalten. Schauspiel Frankfurt hat in können, was wollen, was müs- Beharren. Abwarten. Ausdauer ha- der Spielzeit 2020 / 21 in etli- sen wir teilen, wie können wir das ben. Ein Abend über Wege, die wir chen Veranstaltungen begon- tun – und bedeutet das über- gehen oder gegangen sind. Her- nen, dieser Tatsache thema- haupt TEILEN? Dieser Frage ausforderungen, die überwunden Gtisch und künstlerisch zu begegnen. Vwidmet sich die Reihe »SHARING«, Eworden sind oder noch vor einem ste- Auch in dieser Spielzeit wollen wir un- die über die Spielzeit hinweg in ver- hen. Was bringt uns dazu an etwas sere Bühne für diejenigen öffnen, die schiedenen Veranstaltungen und For- festzuhalten? Wann wissen wir, dass sich für eine gleichberechtigte Teilha- maten unterschiedliche Ansätze und wir loslassen müssen? Mit diesen The- be aller an der Gesellschaft engagie- Konzepte des Teilens verhandelt. men wird sich das Team um Ensem- ren und sich für Solidarität einsetzen. Von Ökonomie bis Umweltschutz – der blemitglied Manja Kuhl beschäftigen Für echte Veränderung in und mit der Begriff »Sharing« findet gegenwärtig und schauen, wie und ob es einen Gesellschaft braucht es ein Problem- in unterschiedlichsten Kontexten Ver- gemeinsamen Rhythmus findet. Ein- bewusstsein. Dafür möchten wir Per- wendung. Ob dies auf die fortschrei- atmen. Ausatmen. Repeat. spektiven und Expertisen von Men- tende Durchsetzung des Konzepts des schen mit Diskriminierungserfahrun- Teilens in immer mehr Lebensberei- gen hören und einbeziehen. Nur der chen hindeutet, oder eher Folge einer lebendige Austausch kann strukturelle Aushöhlung des Begriffs ist. Die Er- Veränderungen mit allen für alle her- gebnisoffenheit ist zentrales Anliegen beiführen. der Reihe, es geht nicht darum, Ant- In der Reihe »Transformation(en)« wer- worten zu geben, sondern gemeinsam den wir Personen und Initiativen aus Feldforschung zu betreiben mit und der Zivilgesellschaft, Bildung und Poli- durch künstlerische Mittel. Expert:in- tik in unterschiedlichen Formaten vor- nen aus Wissenschaft, Wirtschaft und stellen, die an der Schnittstelle von Politik treffen auf Künstler:innen un- zivilgesellschaftlichen Ideen und prak- terschiedlicher Generationen. Die Rei- tischer Umsetzung arbeiten, um die he verbindet sich dabei immer wieder Möglichkeit zu bieten, neue Allianzen mit den Produktionen im Spielplan des zu schmieden. Schauspiel Frankfurt. Gemeinsam wer- den neue Gedanken- und Gestaltungs- räume geschaffen, wo die Kunst selbst zur sozialen und politischen Praxis wird.

BOX / KURATORINNEN Christina Lutz und Julia Weinreich Die Reihe »SHARING« ist Teil des Projekts in der kul- MANJA KUHL ist Schauspielerin und arbeitet seit 2014 turellen Bildung »SHARE!« Sie zeigt über die Spielzeit zudem als Regisseurin und freie Künstlerin. Sie sucht hinweg Zwischenstände in Form von Tryouts, stellt in in ihren Projekten mit wechselnden Teams nach kol- Gesprächs- und Begegnungsformaten Gedanken zur lektiven Arbeitsweisen und gemeinsamer Autor:in- Disposition und befragt die Beteiligten nach ihren nenschaft. Am Schauspiel Frankfurt entstand in der Perspektiven. Spielzeit 2020 / 21 »Past Forward«.

voraussichtlich im März 2022 BOX EXTRAS030 031 WO IST SIE DENN, DIE WIRKLICHE

SPIELZEITHEFTPLANUNG IN PANDEMISCHEN ZEITEN WELT? »Es scheint so, als müssten die Theater sich besonders Liebe, Nähe, Distanz. Und tatsächlich schwappte zwischen- und dabei schlecht bezahlt werden. Etwas unklarer ist, wa- Ein Spiel mit dem Spiel im Spielzeitbuch. wichtigmachen, jetzt, wo es nichts zu sehen gibt«, sagte durch was, aber nur ein bisschen. Es kam ein bisschen rum manche weiter arbeiten und andere nicht zur Schule mir neulich eine Bekannte. was durch, durch den von etlichen Homeschooling-Video- gehen oder umgekehrt. Noch viel unklarer ist, wie Proble- Mit Fotos, die sich choreografiert im Stadtraum bewegen. »Findest du?« konferenzen und Zoom-Meetings verklebten Bildschirm. me zu lösen sind. Klar ist, dass alles nicht einfach ist. Klar »Na also diese ganzen Skandälchen …« Nicht so viel, aber es schwappte. Ich war beeindruckt und ist, dass man immer entweder moralisch wird, oder blöd. Die Texte der Autor:innen sind entstanden, weil wir ihnen »Hm« … Ich schämte mich und sah betreten zur Seite, da- auch neidisch. Weil ich gern dabei gewesen wäre. Oder beides. Oder empathielos. einen Impuls gegeben haben, der gleichzeitig alt, neu, schla- bei wäre das gar nicht nötig gewesen. Immerhin hatten wir gend und abgegriffen klang: »Das Private ist politisch.« Auch uns gar nicht gesehen, sondern nur telefoniert. Natürlich. Ja, wobei denn? Beim Proben, beim Theatermachen, beim Und wie geht’s voran? dieser Satz beschreibt ein Dazwischen, oder eine Begeg- Denn die Zahlen waren hoch. Ausdenken in Wirklichkeit. In der Wirklichkeit. nung, von Dingen, die zusammengehören, aber oft ausein- Viele Schritte wurden gemacht in den letzten eineinhalb andergehalten werden. Der Satz ist sozusagen Theater. Wichtig machen. Ja. Da hat sie Recht, dachte ich. Wo ist sie denn, die wirkliche Welt? Jahren, viele davon waren gar nicht sichtbar. Viele fanden draußen statt, im Stadtraum, waren Teil von Schritte-Zäh- Und wir haben gestaunt über die Vielfalt der Ergebnisse. Die Tage verstrichen und füllten sich mit Proben, die ver- Einer meiner liebsten Sätze im und für das Theater. Denn lern, aber verflogen beim Gehen. Spazierengehen ist auf mutlich lange nicht ans Tageslicht der Premiere kommen die suchen wir ja schließlich dauernd und finden sie nie. Dauer auch einsam. Wir hoffen auf eine lebendige Spielzeit, auf Vielfalt, Neugier, würden. Mit Gesprächen über die Merkwürdigkeit der Si- Und ich bekam auf einmal Lust auf diese Suche nach Wirk- Offenheit und auf die sogenannte Gegenwart in der soge- tuation. »Dieses Proben, aber nicht richtig.« Denn es ist lichkeit. Vermutlich weil ich genug von der Wirklichkeit hatte. In diesen Tagen spazieren wir manchmal vor uns hin, wenn nannten wirklichen Welt. Gerade eben jetzt im Theater. nicht richtig, ohne das Publikum. wir das Office nach draußen verlegen, wir telefonieren und Und auch da war ich zu spät. Denn nicht nur ich, so hörte tauschen uns aus. Nicht wirklich, eher in Gedanken. Und wir Wie kann es denn gehen? Theater ist doch ein schnelles ich in einem meiner wöchentlichen Podcasts, alle waren teilen die Vorfreude. Wir versuchen, zu etwas zurückzufin- Medium, wir entwickeln Stücke, Inszenierungen, direkt in müde, nein, mütend oder umgekehrt, wenn man mit wü- den, was durchaus wichtig ist: das Staunen im Theater. Da- ihrer Zeit. Wir haben alles. Die Themen im Theater sind tend anfängt, aber wie das Wort dann heißt, ist mir schon rüber, dass wir das – vielleicht, hoffentlich, wieder machen doch genau dafür gemacht. Für »das da draußen«. wieder entfallen. Mütend, richtig. können. Das Staunen darüber, wie merkwürdig sie ist, die- se Welt. Auf diesen Brettern, die eine Welt bedeuten, die Aber die Form? Wie geht das nun zusammen mit der Planung? Damit, vielleicht nur ein Traum im Traum ist, oder nicht das, was »Theater« am Reißbrett, nein, im Homeoffice zu planen? Ein sie scheint, auf jeden Fall scheint sie wieder zurück zu sein. Ein paar Tage später erklärte ich meiner Tochter, dass ich Konzept für eine Spielzeit zu haben und dazu zu kommen, abends einen Theater-Livestream ansehen würde, den sie dass mehr denn je nicht ein Schlagwort, sondern wirklich Mit unserem Spielzeitheft betreten wir diesen Raum des erstens nicht sehen dürfe und zweitens nicht sehen wol- viele das Neue ausmachen. Neu? Ja, was ist eigentlich immer wieder neu Beginnens. Vielleicht auch den ein oder le, weil er zu »creepy« sei. Sie war zufrieden, weil sie im neu? Wo stehen wir denn? Wo sind wir? Wohin bewegen anderen nicht gekannten Zwischenraum, einen Übergangs- Nebenzimmer ein paar weitere Stunden Bildschirmzeit wir uns? raum, einen Ort, den wir nie betreten haben. Wir blättern abgreifen könnte und ich gespannt, was zu mir rüber- um und stellen uns einen Spielzeitstart vor. Wir blättern Katrin Spira schwappen würde – eins war sicher – es würden die gro- Klar ist zunächst wenig. Außer, dass Menschen sterben, in weiter. Ende. Wir blättern, ein Anfang. Ende. Anfang. Neu- DRAMATURGIN ßen Themen des Theaters sein – : Tod, Augenblick, Leben, der Wirklichkeit, dass viele Menschen sehr viel arbeiten start. Weiter. im April 2021

032 033 Holger Stockhaus, Anna Kubin, Sebastian Kuschmann

034 035 SCAN & PLAY Agnes Kammerer Isaak Dentler 036 037 Melanie Straub Fridolin Sandmeyer

038 039 Uwe Zerwer, Christina Geiße, Caroline Dietrich

040 041 ALLES AUF ANFANG.

Sebastian Reiß SPIELZEIT 2021/22

042 043 Es wird schon einen Grund dafür geben, dass man das dahin geklebt hat, denkst du dir und lässt vom Pflaster ab. Es mag nicht schön aussehen, aber wenn du ehrlich mit dir bist, gefällst du dir gerade generell nicht – ob nun mit oder ohne dieses Teil. Dein rechtes Auge ist geschwollen und deine Frisur ist zerzaust. Du siehst aus wie eine traurige alte Socke, die jemand aus den Innereien einer gebrauchten Waschmaschine gezogen hat. Was hat diese Frau nur an dir gefunden?

Stand mitten in deiner Inventur plötzlich hinter dir. Keine Trinkerin, augenscheinlich, auch keine Spielerin. »Wir haben noch nicht auf, kommen Sie später wieder«, sagtest du. Keine Antwort. CLOSE Sie kam auf dich zu und erst, als sie direkt vor dir stand, wurde dir klar, dass sie über einen Kopf größer war als du. Du konntest sie nicht rausschmeißen, was wenn sie nicht wollte? War sie von der Mafia? Einige zerfledderte Gedanken wehten dir durch den Kopf. Die Länge ihrer Finger an deiner Schulter, ihr entrücktes Lächeln, plötzlich die Kellertreppe wie eine Schlucht hinter dir und –

Unwillkürlich befühlst du das Pflaster am Hals. Die Stelle, an der – Dir ist wieder übel. Du schleppst dich zurück ins Bett. Vielleicht brauchst du ein wenig Ruhe

ENCOUNTER und Schlaf.

Was tust du?

Schlaftablette nehmen – S. 076 Ohne Schlaftablette schlafen – S. 144

von Wilke

Weermann Michael Schütz 044 045 BÜHNE KUNST ALS NOTWENDIGER MÖGLICHKEITSRAUM DES POLITISCHEN von Alexander Eisenach

as hier war doch mal die Bühne unseres Handelns. Das waren doch wir, die Geschichte geschrieben ha- ben, die Geschichte gemacht haben. Die Geschichte war die Substanz unseres Erlebens und wir formten sie zur kunstvollen Erzählung. Wir verketteten, ver- Dknüpften, ließen Ursache und Wirkung blühen, schufen raffinierte Zusammenhänge und wurden immer kühner in unserer Meisterschaft. Wir dehnten unsere Herrschaft von der Beschreibung des Vergangenen aus in die fernste Zu- ir sind davon ausgegangen, dass alles um uns herum kunft. Die Spekulation war unser Handwerkszeug, mit dem für uns war. Landschaft wurde zu Anbaufläche, die wir die Zeit zum Derivat machten. Wir handelten mit Zeit Tiefen der Erde wurden zu Bodenschätzen, unsere und Zukunft. Finanzmärkte wurden mächtige Instrumente Mitmenschen zu Humankapital – alles auf diesem und verdrängten die Orakel, die Seher. Unsere Geschich- Planeten wurde Ressource. Ressource in einem te wurde eine berechenbare Größe, wir selbst ein Faktor Wewigen Wachstum, einem ewigen Fortschritt. Das Resultat in der Formel der Weltbeherrschung. dieses Fortschritts ist, dass es auf der Erde heute mehr vom Menschen gemachte Materie gibt als lebendige Or- m Ende unserer kurzen Epoche auf diesem Planeten, ganismen. Nahezu alles dieser menschlichen Materie wird am Ende des Anthropozäns, das den Menschen zur früher oder später zu Müll. Zu Ruine, zu Verschmutzung, zu größten gestalterischen Macht auf diesem Planeten Halde. Die von uns überformten Dinge finden keinen Ein- sah, müssen wir erkennen, dass wir uns in der Größe gang mehr in den ökologischen Kreislauf des Planeten. Sie unserer Herrschaft getäuscht haben. Wir verkannten bleiben übrig. Als Rest, als Ballast und irgendwann als Aunsere Stellung, wir waren getäuscht von unserer Perspek- Zeugnis einer unvorstellbaren Hybris, als Mahnmal einer tive, die uns vorkam, als würden wir aus fernen Galaxien Spezies, die alle Verbindungen in die Erde kappte und sich auf diesen Planeten blicken. Es war die Perspektive jener, abtrennte. Die sich nicht länger als symbiotisch verbunden die glaubten, in den Naturgesetzen den Planeten entschlüs­ mit der Erde empfand, sondern im Paradigma der Herr- selt zu haben. Wir blickten auf eine Bühne, wenn wir die schaft und Unterwerfung bereit war, alles um sich herum in Erde um uns sahen. Wir blickten auf Requisiten, wir blickten eine gigantische Müllkippe zu verwandeln. auf andere Figuren, die sich durch ihr Verhältnis zu uns de- finierten. Dass sie selbst Handelnde waren, kam uns nicht ie Terrains, die noch nicht vom Menschen überformt in den Sinn, dass auch die Dinge, die wir für Requisiten wurden, sind im Rückzug begriffen. Die Orte, an de- hielten, eine Agenda hatten, sahen wir nicht, dass unsere nen sich Menschen noch frei und ohne den Zwang Bühne nicht Träger unserer Allmacht sondern selbst Akteur als Ressource zu dienen, bewegen können, sind rar. war, dämmert uns jetzt. Die Entwicklung, die uns an diesen Punkt geführt hat, Dist keineswegs so zwangsläufig und unausweichlich, wie gerne erzählt wird. Sie ist nicht das logische Resultat ei- nes Fortschritts der Zivilisation und die Verluste unserer Freiheit und die Zerstörung des menschlichen und nicht- menschlichen Lebens sind nicht der Preis für eine Reihe zivilisatorischer Fortschritte. Diese Entwicklung ist viel- mehr das Resultat eines bestimmten Denkens beziehungs- weise Nichtdenkens. Eine Gedankenlosigkeit in Bezug auf die planetaren Zusammenhänge, in denen wir steckten. Zusammenhänge, die unsichtbar für uns sind, da sie sich im Bereich der Mikrobiologie, der ›parts per million‹ oder den unzugänglichen Bereichen der Erde wie Korallenriffen und Polkappen abspielten. Manchmal schoben wir sie auch einfach an den Rand unserer Wahrnehmung, wenn es beispielsweise um die Produktion unserer Konsum­

DIE DIE NEUBESTIMMUNG DER güter ging.

046 047 uf der anderen Seite waren wir bereit, andere unsicht- Der Autor und Regisseur ALEXANDER EISENACH brachte in Frankfurt bare Zusammenhänge zu verstehen und nach ihnen zu mehrere seiner Stücke zur Uraufführung, u. a. »Der kalte Hauch handeln. Ohne Probleme haben wir politische Zwangs- des Geldes« und zuletzt »Eternal Peace«. Er arbeitete außerdem u. a. am Schauspiel Hannover, am Schauspiel Graz, am Berliner läufigkeiten in Bezug auf globale Märkte verstanden. Ensemble und an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Wenn es zum Beispiel um die Aspekte weltumspan- in Berlin. Anender Wertschöpfungsketten ging, akzeptierten wir, dass Milliarden von Menschen und Tieren in himmelschreienden Zuständen leben. Wir waren bereit, ein zynisches Prinzip von Eigentumsideologie und Vernutzungspolitik zu schützen und dabei blind zu sein für die symbiotischen Verhältnisse, in denen wir lebten, für die Einbettung unserer Spezies in einen ökologischen Kreislauf, in ein System wechselseitiger Abhängigkeit mit Milliarden von anderen Spezies. Unsere Ignoranz in Bezug auf die planetaren Zusammenhänge und die Überbetonung von ökonomischen Zusammenhängen hat jenes Ungleichgewicht geschaffen, das der Grund für den schwindenden Lebensraum – unseren Lebensraum! – auf diesem Planeten ist.

in Ausweg aus dieser Situation ist nicht durch die Maß- nahmen der Politik zu erwarten, die es nicht schafft, sich vom Paradigma des Ökonomischen zu lösen. In dieser Situation verlangt es nach einem Bewusstseinswandel, der das Verhältnis des Menschen zum Planeten neu de- Efiniert. Der sich gegen die Logik der Ressource, gegen das Prinzip der Herrschaft stellt. Ein solcher Bewusstseinswan- del, ein solch veränderter Blick auf die Erde kann nur im Raum der Kunst imaginiert werden. Er verlangt die Techni- ken der Assoziation, des nicht kausalen Imaginierens und einer Praxis des Handelns jenseits der Mehrwertproduktion. Das Politische in Bezug zum Künstlerischen liegt nicht nur im Aktivismus. Vielmehr werden die Praktiken des Künstle- rischen selbst zu politischem Denken, wo sie dezidiert eine Konfrontation mit tradierten Formen des Erzählens über uns und unsere Geschichte suchen, wo sie versuchen, in neue Räume des Erkennens vorzustoßen und unser Verhältnis zu den menschlichen und nichtmenschlichen Akteuren um uns herum jenseits von Nutzbeziehungen zu definieren.

ie organisiert sich eine Menschheit, die nicht länger davon ausgeht, Herrscher über einen Ressourcen- raum namens Erde zu sein, sondern anerkennen will, dass wir uns in einem komplexen symbiotischen Ge- flecht mit allen irdischen Aktanten befinden? Was Wwollen wir wünschen? Wie sieht unser Glück aus? Welche Geschichten über die Verfasstheit unserer Beziehungen wollen wir erzählen? Das sind die Fragen, die wir in einer Neubestimmung der Bühne unseres Handelns bewegen wollen und deren Beantwortung in den Vorstellungswelten des Künstlerischen liegt.

DIE STÜCKENTWICKLUNG »DER GROSSE KUNSTRAUB (DGKR)« VON ALEXANDER EISENACH WIRD AM 05. FEBRUAR 2022 IM BOCKENHEIMER DEPOT URAUFGEFÜHRT.

Ermöglicht durch die

Manja Kuhl

048 049 mit der Utopie? In seiner »Frauenvolksversammlung« ent- 1 »Befreiung oder Kapitulation?« Zitat aus Richard Weizsäckers werfen Frauen, einmal an der Macht, eine Art präkommu- Rede von 1995 nistische Gesellschaft, die an zwei Dingen scheitert: der 2 Silvia Federici: »Caliban und die Hexe«, Mandelbaum Verlag, Wien, 2017, S. 127 weiblichen Sexualität, der sich die Männer unterwerfen 3 Aristophanes: »Frauenvolksversammlung« müssen, und der Tatsache, dass auch diese Gesellschaft 4 vgl. hierzu das sehr tolle Buch »Gegenwartsbewältigung« von Max nur vermeintlich gerecht ist. Sklav:innen gibt es weiterhin, Czollek, erschienen 2020 bei Hanser die Drecks- und Care-Arbeit wird ausgelagert. Während 5 Hito Steyerl: »In Defense of the Poor Image«, e-flux journal #10, 2009, https://www.e-flux.com/journal/10/61362/in-defense-of- die Angst vor weiblicher Sexualität gut ins Bild diverser the-poor-image/, zuletzt abgerufen 15. 03. 2021 Rosenverschenker passt, seien sie nun gewinnorientiert 6 Credits für den schönen Satz an Sandra Gugic im Rahmen der oder rechtsreaktionär gelagert, ist die Frage nach der so- Hydra von Nazis & Goldmund, www.nazisundgoldmund.net genannten Solidarität ungleich interessanter. Schließlich ist die nicht von sich aus eine Tugend. Vielmehr muss eine Ge- sellschaft immer dahingehend befragt werden, wen sie in GOOD OR ihre Solidarität mit einschließt 4. Im Zweifelsfall also immer von Gerhild Steinbuch nach oben statt nach unten treten. Bloß wie da drangehen, wenn der eigene Körper einem ständig in zugeschnittener Passform um die Ohren fliegt?

Wer baut das Land? Sklaven. ilvia Federici spricht vom Kapitalismus als Antwort auf an steht im Bilderregen rum wie eine ziemlich über- — Aristophanes, »Frauenvolksversammlung« Widerstand gegen feudale Macht. Eine Konterrevolu- forderte Contentmoderatorin und fragt sich, was da tion, die mit der Privatisierung von Land gleich auch eigentlich auf einen einprasselt, und wie man da über- noch die Kommerzialisierung sozialer Bezie­hungen vor- all reintreten soll, wenn man nur zwei Beinchen hat. nd nach der Ehrbarkeit die Carearbeit: Rosen an der antreibt. Und die auch den widerständigen Körper als Gewalt erzeugt Gegengewalt? Vielleicht so: Hito Kassa, Rosen auf Grußkarten, Rosen in meinem Bett, SSchlachtfeld nutzt: der Hexerei bezichtigen, foltern, ver- MSteyerl beschreibt »poor images« 5 als ein sich ständig in aua, das gibt eine Sauerei, und wer macht die jetzt brennen und was noch übrig bleibt einhegen in ein neues Bewegung befindlicher Pool von Kopien, als Geister von weg? Kollektives Klatschkonzert, wir gedenken aller Weiblichkeitsmodell: passiv, fügsam, sparsam, wortkarg, Bildern, die an Auflösung verlieren, denen aber politische Völker, die im Krieg gelitten haben 1, nein, das war die stets beschäftigt und keusch. 2 Körper im Dienste der Fort- Wirkmacht zugeschrieben werden kann: Das eigentliche GERHILD STEINBUCH studierte Szenisches Schreiben im DRAMA Ufalsche Platte, auch wenn der Grundton stimmt: Helden- pflanzung, der kapitalistischen Akkumulation. Und der da- Bild verschwindet nicht, vielmehr werden die Betrachter:in- FORUM Graz und Dramaturgie an der Hochschule für Schau- geschichten, das sind immer die, die man am besten se­ mit einhergehenden Restriktionen:­ Verhütung wird krimi- nen durch die Vervielfältigung und das Teilen zu Koprodu- spielkunst Ernst Busch in Berlin. Sie schreibt Texte für Sprech- hen kann, weil sie ziemlich hoch erhoben in der gar nicht so nalisiert, Frausein domestiziert und weibliche Sexualität zent:innen. Also weg mit den Bildern, die nur vermeintlich und Musiktheater, Essays, Hörspiele; arbeitet als freie Drama- besonders blühenden Landschaft rumstehen. In schlammi- meint fortan Reproduktion. Was nicht passt, wird passend intakt sind, Rosen, Denkmalkörper, Mythen zur Restauration turgin sowie Übersetzerin aus dem Englischen. Seit 2019 ist sie Professorin am Institut für Sprachkunst an der Universität für gen Landschaften, in akkurat geschnittenen Landschafts­ gemacht. Frauenkörper als Denkmalkörper, die eine Ge- und stattdessen die Rückseiten einspeisen, Orte und Sze- angewandte Kunst in Wien, seit Herbst 2020 leitet sie das Insti- gärten, auf diversen unverrückbaren Rü­cken, auf ziemlich schichte repräsentieren, in der ziemlich viele Körper nicht nen eines Widerstands gegen die Heldengeschichten, un- tut. Ihre Stücke werden vom Rowohlt Theater Verlag vertreten. unverrückbaren Wahrheiten, auf ziemlich vielen nicht er- Platz haben, auch die eigenen nicht. ter denen alles andere verschütt geht, Material, das sich Sie ist Gründungsmitglied von Nazis & Goldmund / HYDRA, ei- zählten Geschichten, die ich auch irgendwie lieber hören im Kopierprozess verformt und verselbständigt, bevor es ner Autor:inneninitiative gegen die europäische Rechte, sowie Mit-Initiatorin der VIELEN in Österreich. Derzeit arbeitet sie an würde als die altbekannten: Nationalstolze Mythen, Müt- b du wirklich richtig stehst, siehst du, wenn das Licht durch die Weitergabe verpixelt, verschwimmt, reißt, ver- Projekten für das Athens Festival, Deutsche Oper Berlin und ter- und Trümmermythen, den Schutt weggeschafft, mit angeht. Aristophanes schreibt: »Meine Lampe. Mein gilbt; Material, das aus der Überschreibung wieder auf- Deutschlandfunk Kultur. bloßen Händen, optimistisch und fröhlich, endlich Neuan- Auge in der Dunkelheit. Ich mache die Lampe nicht taucht, als ziemlich widerständige Versammlung ziemlich fang. Hurra! Dafür taugt der Feminismus von rechts gelesen aus. Sie leuchtet zwischen die Beine, weiter als jedes versehrter, monströser Körper, eine Armee zerschundener DAS NEUE STÜCK VON GERHILD STEINBUCH WIRD IN DER REGIE dann doch. Hauptsache irgendwie von vorne. Hauptsache Wort.« 3 Wenn’s mit dem Gehörtwerden hapert und final girls, die weiß, dass die angetragene Rettung immer VON CHRISTINA TSCHARYISKI AM 12. NOVEMBER 2021 IN DEN irgendwie nach vorne, nach oben, denn dafür taugt der OWorte vorzugsweise als Waffen gegen den eigenen Kör- Unterdrückung heißt und die jetzt zurückschlägt: quod erat KAMMERSPIELEN URAUFGEFÜHRT. Leistungsfeminismus misogyn gelesen ja dann doch alle- per knallen um daran herumzuschnitzen, wie steht’s dann demonstrandum. 6 mal. Das war ja einfach. Darauf eine Rose, denn die gibt’s zum Damentag umsonst, und mit den Dornen kann man sich im Zweifelsfall noch ordentlich auspeitschen, schließ- lich kommt im Leben nix for free, auch wenn’s manchmal danach aussieht. Aber die Selbstoptimierungswellness muss man sich auch mal leisten können, oder sich jeman- den leisten können, der sie einem abnimmt. Einatmen. Ausatmen. Anspannen. Abspannen. Liegen bleiben. Ziem- lich duster da unten. Egal. Oben sabbelt eine Heldenge- schichte vor sich hin. Tja. Erst mal lieber hier verharren, bevor man wieder was wegräumen muss, das dann wieder keinem auffällt. Kästen, Kinder, Aktenschränke voll mit Ge- fühlsentladung, die Aufmerksamkeit einfordern und dann wieder nur sich selbst in die Credits schreiben. Not all men. Ausrufezeichen. In letzter Zeit hab ich beim PMR immer so Schaum vorm Mund. Kommt das vom angestrengten Ver- such, einen Körper zu entspannen, der in Anspannung am besten überlebt, oder ist das bloß die Kampfesmüdigkeit? 050BAD WITCH051 André Meyer, Anke Sevenich

052 053 Caroline Dietrich, Christina Geiße, Uwe Zerwer Heiko Raulin

054 055 Christoph Pütthoff, Annie Nowak SICHERHEIT IST EINE MENSCHLICHE KONSTRUK TION.

SPIELZEIT 2021/22

056 057 Du schaltest den Fernseher an. Es läuft irgendeine Naturdokumentation.

– hat es der Ophiocordyceps unilateralis in erster Linie auf Ameisen abgesehen. Der parasitäre Pilz manipuliert das Verhalten der infizierten Ameise. Über einen Zeitraum von bis zu einer Woche übernimmt er die Kontrolle über sie und führt sie zu einem für ihn optimalen Lebensraum. Die Ameise verbeißt sich auf Anweisung des Pilzes in die Unterseite eines Blattes oder in Baumrinde und stirbt dort. Im Anschluss an diese Ortsfixierung wird der drahtige Fruchtkörper ausgebildet und neue Sporen werden verteilt. Für den Menschen interessant ist der Ophiocordyceps unilateralis nicht nur wegen seiner seltenen Fähigkeit, über die Hyphen das Gehirn CLOSE seines Wirts zu kontrollieren. Dazu enthält er bioaktive Substanzen, die isoliert in vitro bereits Wirkung gegen Malaria zeigen, und die daneben als potenzielle Mittel gegen Tumore –

Du schaltest den Fernseher wieder aus. Der Pilz kontrolliert das Gehirn des Wirts.

Arme Ameise, denkst du. Armer Wirt.

ENCOUNTER Was tust du?

Schlaftablette nehmen – S. 196 Pflaster untersuchen – S. 114

von Wilke Weermann 058 059 MARTINA DROSTE »SHARE!« vertritt für Arbeit an »All Our Futures« sagen. Als LUKAS SCHMELMER Es ist es meiner Mei- mich die beiden Vorgänge: »Öffnung« dreijähriges Projekt in der kulturellen nung nach auch wichtig zu betonen, und »Teilhabe«. Wir wollen Prozesse Bildung wollte es genau da ansetzen, dass Austausch und Begegnungen des Teilens anstoßen, die einen künst- und aus drei Jahren gemeinsamer Ar- nicht nur zwischen verschiedenen Bil- lerischen und gesellschaftspolitischen beit an unterschiedlichen Schulen ist dungsformen und verschiedenen ge- Austausch schaffen. Das Bockenheimer wirklich etwas ganz Besonderes ent- sellschaftlichen Schichten stattfinden Depot wird zum Raum des miteinan- standen. Der lange Zeitraum hat dabei soll, sondern auch zwischen verschie- DAS ERGEBNIS der (Ver-)Handelns von Jugendlichen, eine große Rolle gespielt. Es haben denen Generationen. Das Thema ge- Ensemblemitgliedern, interdisziplinär sich Netzwerke herausgebildet zwi- winnt gerade sehr stark an Relevanz. arbeitenden Künstler:innen, sozialpoli- schen den Institutionen, dem Schau- Beispielsweise vor dem Hintergrund tisch aktiven Bürger:innen, Stadtteil- spiel und den Schulen, aber auch des aktuellen Urteils des Verfassungs- Initiativen. Die Pandemie hat etwas zwischen den Lehrer:innen und den gerichts, das besagt, dass Nachhaltig- verschärft, was ohnehin ein zentrales Künstler:innen. Es wurden Strategi- keit ein Grundrecht zukünftiger Gene- gesellschaftliches Problem ist: Näm- en entwickelt, wie man in gemeinsa- rationen ist. Darin liegt meines Erach- DARF lich, dass die Schere zwischen den me Prozesse geht, wie man sie an- tens einiges an politischer Sprengkraft. Privilegierten und den Nicht-Privile- leitet, wie man sie in die Gruppen Schließlich artikuliert eine junge Gene- gierten, zwischen Arm und Reich, zwi- bringt, die extrem unterschiedlich wa- ration seit Jahren – etwa mit »Fridays for schen den sozial Begünstigten und ren – Schüler:innen, die sehr fordernde Future« – Forderungen für mehr Nach- den sozial Benachteiligten immer wei- Schullaufbahnen vor oder gescheiter- haltigkeit, insbesondere mit Blick auf ter auseinander geht. Begegnungen te hinter sich haben. Daran lässt sich den Klimaschutz. Die Frage ist, wie von Leuten, die sich sonst nie begeg- direkt anknüpfen. man hier in einen Dialog und einen net wären: »SHARE!« ist erstmal ein Raum, der diese Begegnung ermög- licht über künstlerische, über kreative Prozesse, über Diskurse und gemein- same Küche. Gleichzeitig ist es eine Möglichkeit, das Theater, das ja immer auf Öffnung zielt und darum gerade so gebeutelt ist, wenn es geschlossen ist, anders zu begreifen. In der Begeg- nung zwischen Publikum und Künst­ ler:innen gibt es, wenn es gut läuft, auch Momente des Austausches, die über den Applaus hinausgehen. »SHARE!« befragt nun explizit die Teile der Thea- terarbeit, insbesondere von Stadtthe- atern, die auf Partizipation zielen.

JORMA FOTH Das ist ein Aspekt von »SHARE!«, der mich auch sehr inter- essiert: Wie das Theater jetzt wieder geöffnet wird. Denn auch, wenn einem Fridolin Sandmeyer Sätze wie »Krise als Chance« zum Hals heraushängen, ist natürlich der Punkt, an dem man das Theater wieder eröff- net, die beste Gelegenheit überhaupt, ganz grundsätzlich über alle Aspekte Ein Team-Gespräch darin nachzudenken. zur Entstehung von KATRIN SPIRA Was in unseren Gesprä- »SHARE!« chen am Anfang stand, ist die Frage: Wen beteiligt man an diesen Projek- ten, wie bekommt man das hin, dass NICHT man sich wirklich öffnet und die Leute einlädt und das nicht nur als »nettes Zusatzprojekt« wahrgenommen wird. Wie erreichen wir die Menschen, die wir beteiligen wollen?

JF Darüber kann ich etwas aus der FESTSTEHEN060 061 Es ist so groß, dass wenn man sich davon gesprochen, dass da gedankli- die man neu mit anderen Teilen anord- ganz nach hinten setzt, man ganz, ganz che Möglichkeiten entstehen. Kannst nen kann, indem man daran teilhat. allein und nahezu verlassen ist. Am Ein- du das nochmal beschreiben? Wenn die Menschen, die daran arbei- gang gibt es hingegen diese gigan­ ten, sich selbst wieder daran beteiligen. tischen Flügeltüren, die wirklich eine JF Ich versuche den Blick zu schu- Sogwirkung haben. Das ist eine tol- len für modulare Elemente. Damit ver- MD Ist es nicht auch ein wichtiger Be- le Bandbreite. Wir wollen in der hindert man, dass man Sachen in ei- standteil eines jeden künstlerischen Räume schaffen, die sich wandeln. Was ne Richtung entwickelt und sie damit Prozesses oder wird dieser nicht erst die konkreten Bauvorgänge angeht, zwangsläufig zu einem Ende führt. Das vollständig durch eine Rezeption? stecken da alle möglichen Achtsam- passiert natürlich immer irgendwann, Wenn es die Möglichkeit einer Reak- keitsprozesse und Befähigungsprozes- aber wenn man modular arbeitet, hält tion gibt? Das betrifft auch das Span- se drin: Wie befähige ich jemanden, man den Prozess möglichst lange nungsfeld zwischen Privatem und Po- diese Werkschritte durchzuführen? Wie offen. Sowohl für den, der es baut, litischem. Meiner Ansicht nach ist es befähigen wir uns gegenseitig, bestim- als auch für den, auf den es trifft, ist eine große politische Krise, dass viele me Arbeitsschritte durchzuführen? Wir es natürlich eine Gymnastikübung: Menschen nicht mehr das Gefühl ha- wollen Bauprozesse öffentlich machen, Zu schauen, was wäre, wenn ich das ben, dass da etwas mit ihnen geteilt um dann zu schauen, was den Über- nochmal ganz anders anordne. wird und dass sie sich mitteilen kön- Austausch kommt, der nicht auf ein Wir suggerieren immer, dass wir mit gang vom Bauen zur Performance aus- nen, dass das keine geteilten Prozes- Freund-Feind-Schema zurückgreift, unserem Spielplan so viel über die macht. MD Und wenn ich etwas teilen möchte, se mehr sind, sondern Einbahnstra- sondern ein besseres gegenseitiges Welt erzählen. Wir überlegen stunden- muss ich auch diese Beweglichkeit ßen der Kommunikation. Also alle Be- Verständnis ermöglicht. Nachhaltigkeit lang in Büros oder dunklen Proben- MD Auch die Bühne, der Ort entwickelt haben. Ich muss die Möglichkeit ha- teiligten von »SHARE!« reagieren auf ist ein leitender Gedanke in der Kon- räumen, wie man Shakespeare heute sich bei uns weiter. Künstlerische Pro- ben, etwas anzunehmen und einzu- und durch künstlerische und gedankli- zeption – und zwar insofern, als dass »spannend und kritisch« für unsere zesse, in denen von Jugendlichen ein bauen und Dinge zu übergeben… che Experimente, die sie zurückspielen Produktionen, die während der Spiel- heutige Zeit aufbereiten kann. Aber Raum gestaltet und gebaut wird, wer- und wo es im klassischen Sinne einen zeit Premiere haben, mit in das Pro- letzten Endes kreisen wir immer um den im Laufe der Zeit von anderen Play- JF … ohne die Nutzung vorzugeben. Wechselwirkungsprozess bzw. einen jekt einfließen und das Projekt be- uns selbst. Nicht nur Jugendliche wis- ern wieder umgenutzt, weiterentwickelt, dialogischen Prozess gibt – ein Aus- ständig weiterentwickeln. Es wird ein sen zum Teil nicht, wofür dieses Thea- flexibilisiert. Jorma, du hast schon von KS Wenn man verschiedene Teile hat, handeln auf einer praktischen Ebene. Möglichkeitsraum geschaffen, in dem ter steht, sondern auch ganz viele an- man Projekte nicht nur recycelt, son- dere Menschen – auch, wenn wir selbst dern upcycelt – in diesem Fall ist das immer das Gefühl haben, wir wären ge- sehr umfassend und natürlich auch sellschaftspolitisch relevant. Um sich besonders im künstlerischen Sinne sozusagen selbst wach zu rütteln, ist gemeint. das Projekt auch nach innen so wich- tig. Außerdem geht es ja ums Teilen von MD Genau. Was die Jugendlichen, die Erfahrungen mehrerer Seiten. Deshalb wir in den Projekten kennengelernt ha- finde ich es wichtig, dass das Ensem- ben, eint, ist eine große Sorge um ihre ble sich genauso als künstlerischen Zukunft in Bezug auf die Frage, wie wir Teil des Projekts begreift wie die Ju- den Planeten weiter entwickeln, oder gendlichen, oder die Menschen aus zerstören. Insofern ist »Re«-, »Up«- und der Stadt darin Künstler:innen sind – »Downcycling« als Thema und Methode diese Sichtweise von Theater wün- ein wichtiger Punkt. Der andere Punkt sche ich mir für das Projekt. ist die Frage: Wie wollen wir zusam- men leben? Wie kann so eine Gestal- MD Dafür braucht es Versuch und Irr- tung von Vielheit und Nachhaltigkeit tum, es braucht das Scheitern. Wir aussehen? Frankfurt wird oft als eine starten somit in einen Prozess, des- sehr diverse Stadt beschrieben, in der sen Ergebnis noch nicht feststehen es quasi keine Mehrheitsgesellschaft darf. Das ist unglaublich aufregend mehr gibt. Darauf versuchen wir mit und manchmal schwer auszuhalten. »SHARE!« zu reagieren, indem wir Unsere Idee ist in diesem Zusammen- schauen, was Menschen, die sonst hang einfach: Lassen wir doch den nichts miteinander zu tun haben, die künstlerischen Prozess, das Suchen, innerhalb Frankfurts in sehr unter- das Forschen, die öffentliche Form schiedlichen Welten leben, miteinan- selbst sein. »SHARE!« FINDET IM JUNI UND JULI 2022 IM BOCKENHEIMER DEPOT STATT. ÜBER der teilen wollen. Wie können wir Din- DIE SPIELZEIT HINWEG GIBT ES SOWOHL ge und Ideen teilen und gemeinsam JF Wir haben im Rahmen von »All Our VON SEITEN DES JUNGEN SCHAUSPIEL Vorstellungen entwickeln? Futures« bereits einiges an Erfahrungen ALS AUCH IN DER REIHE »SHARING« sammeln können im Bockenheimer De- VORBEREITENDE VERANSTALTUNGEN, DIE KS Für mich ist »SHARE!« auch für pot. Es lässt wunderbare Formen von IN DAS PROJEKT EINFLIESSEN. das eigene Theatermachen wichtig. Halböffentlichkeit und Öffentlichkeit zu. Isaak Dentler

062 063 Angelika Bartsch

064 065 Katharina Linder, Stefan Graf, Inga Busch

066 067 ch möchte hier von einem Ereignis berichten, das mir mutmaßlich cooler Typ ungern ein – einigermaßen bestürzt. widerfahren ist und das ich bislang kaum jemanden er- Was passiert da – zwei Wohnungen unter meiner, in der zählt habe – und darüber hinaus möchte ich erklären, harmlosesten Straße, des harmlosesten Stadtteils von warum ich es bislang kaum jemandem erzählt habe, ob- DIE DER Berlin: wohl es doch eigentlich so wunderbares Material für eine Moabit? IGeschichte ist, wenigstens doch mit Freunden am Tisch, vielleicht aber sogar für einen Text, oder bzw.: eben gerade An dieser Stelle zwei Anmerkungen. nicht wunderbares Material für eine Geschichte ist – aber ISIS, eins nach dem anderen: Erstens: Damit für meinen Nachbarn kein rufschädigender Effekt entsteht, sei zunächst auf den offensichtlichen Um- Am Dienstag, den 04. April 2018, um ca. 05:30 Uhr werde RECHTS stand verwiesen, dass ich ihn nicht beim Namen nenne. ich von einem großen Lärm geweckt. Von ganzjährig in der Wo er wohnt bzw. wohnte, kann nur den Menschen klar Stadt gezündeten Böllern desensibilisiert, neigt man als sein, die mich persönlich kennen. Und diese bitte ich auf Berliner dazu, solche Geräusche, wenn überhaupt, nur am diesem Wege um Diskretion. Rande wahrzunehmen. Es ist mir zudem wichtig zu sagen, dass ich meinen Nach- Dann aber: Lang anhaltende Schreie von mindestens fünf barn immer als durchweg freundlichen, stets höflich grü- Menschen auf dem Hausflur – ein ziemlich existenziell klin- ßenden, jungen Mann erlebt habe, der oft und wohl auch gendes Stimmgewirr, ein Durcheinander, oder eher: Neben- STAAT nicht ungern Pakete für mich entgegennahm. Es war mir einander von widersprüchlich erscheinenden Emotionen schon immer irgendwie klar, dass wir nie, let’s say: eine Par- – und ich bin wach. tie Rasenschach miteinander spielen würden, weil uns da- Meine Untersuchung des Vorfalls (die darin besteht, die für substantielle Weltanschauungsfragen im Weg standen. Tür einen Spalt weit zu öffnen) ergibt, dass es sich bei dem Inwieweit mein Nachbar in Akte des Terrorismus verwickelt Krach um das Geräuschprofil des gewaltsamen Eindrin- ist, habe ich nie herausgefunden. Ich will daher in diesem gens einer SEK-Einheit in die Wohnung meines Nachbarn Text (und überhaupt) von seiner Unschuld ausgehen. handelt. Ein dabeistehender Zivilbeamter in grünem Leibchen ent- Zweitens: Über die an der Durchsuchung beteiligten Krimi- deckt mein Gesicht im Türspalt und schreit: nalpolizisten kann ich sagen, dass sie alle elf (!) – bis auf »Polizeilicher Einsatz! Mach die Tür zu, du Affe!« UND eine ziemlich urlaubsreif wirkende Ausnahme – professio- nell und sich meinem Nachbarn und seiner Frau gegen- Fünf Minuten später stehe ich in Schlafanzug und Haus- über weitestgehend respektvoll verhalten haben. schuhen, mit ungeputzten Zähnen und fettigem Haar in der Wohnung meines Nachbarn, während die Polizei sei- ICH Aber natürlich war sie trotzdem spürbar: ne Wohnung nach allen Regeln der kriminalbeamtlichen Die doppelte Natur jedes polizeilichen Konflikts. Die Polizei Kunst zerlegt. repräsentiert natürlich den Staat, der einen bescheißen Das SEK ist schon abgerückt. Die Spuren, die sie hinter- und unterdrücken will. Und der Verdächtige verkörpert alle lassen haben, erzählen die Geschichte ihres Eindringens Kriminellen, ja: die Kriminalität an sich. Und für die Krimi- aber genau: Die Tür zu der Wohnung meines Nachbarn ist nalpolizisten in ihrer Kriminalpolizeiblase – also: als solche, durch die Wucht der Ramme in zwei Teile zerbrochen. Die die sich mit Terrorismus befassen – natürlich auch den Ter- Splitter liegen im gesamten Treppenflur, Wohnungsflur, ja von Nis-Momme rorismus an sich. sogar in Bad und Wohnzimmer verstreut. Es riecht nach Und so interagieren da nicht nur Menschen miteinander, Gas, Metall und Adrenalin. In der Küche höre ich eine Frau Stockmann sondern auch gesellschaftliche Körper. Und in diesem Fall weinen. Mein Nachbar sitzt auf einem Bürostuhl und ist mit Körper, deren Wertesystem und Linguistik unterschiedli- Handschellen an einen Heizkörper gefesselt. cher nicht sein könnten: Holzspäne tanzen in der Morgensonne. Die kompromisslose Logik strenger Religion und die kom- Die Luft schmeckt nach ihnen. promisslose Logik des Rechtsstaats – beide auf ihre Art: ein Schildkrötenpanzer. Wirklichkeitssysteme, die nicht Die durchsuchenden Polizeibeamten haben ausgerechnet aufeinander Bezug nehmen wollen, dürfen und können. bei mir geklingelt, um mich zu bitten, während der Durch- suchung als – so lerne ich – gesetzlich vorgeschriebener Aber zurück zur Geschichte, die keine ist: Durchsuchungszeuge zu fungieren. Mein Nachbar sitzt also, mit den Händen an ein Heizungs- rohr gefesselt auf seinem Schreibtischstuhl. Der Grund: Ich muss mir jeden Gegenstand ansehen, den die Beam- ten in Plastiktüten verpacken und unterschriftlich bezeu- »Terrorverdacht«. gen, dass sie auch wirklich genau das mitnehmen, was vermerkt ist: Festplatten, Taschenmesser, kleine Poster Als der Einsatzleiter das Wort, in dieser seltsamen tonalen (Farbdrucke) von vermummten IS-Kämpfern vor Bannern, Mischung aus Getragen- und Beschämtheit (fast ein biss- USB-Sticks, Computer, Flugblätter der Salafisten, aber chen so, als ließe sich das große, ernste Wort nicht mit auch ganz belangloses Zeug: eine DVD von einem alten dem Profanen der ganzen Situation zusammenzubringen) Wesley Snipes Film, gebrannte CDs mit Musik, Briefe zu mir hinspricht, bin ich – und das gesteht man sich als vom Amt.

068 069 Alles was der Mann und seine Frau besitzen, der gesamte Gegen 10 Uhr bin ich fertig und soll gehen. Inhalt der kleinen Zweizimmer-Wohnung, liegt dort und Ich wünsche meinem Nachbarn »alles Gute«. Er nickt mir wird durchwühlt. beschämt zu. Für alle Parteien ist es schwierig, die eigene Ich bin beschämt, mein Nachbar auch, wir finden zu keiner Würde zu spüren. Art, uns in diesem Umfeld zu verständigen, wir schweigen und meiden die Blicke des anderen. Als ich wieder in meiner Wohnung bin, fühle ich mich für Ich habe mich noch nie so fremdkörperhaft gefühlt. einen Moment lang ganz und gar ratlos. Wo bin ich da nur reingeraten? Ein Polizist fragt einen anderen, ob er schon in der Rever- Ins Zentrum unserer Gegenwart, wie es scheint. sionsklappe nachgesehen hat. Eine Situation, in der sich zeigt, dass simple Antworten »Der was?« komplexen Fragestellungen nicht gerecht werden. »Der Klappe im Bad – unter der Badewanne«. Dass Menschen auf unserem Kontinent durch Terrorismus Der Einsatz der »Schwarzen«, wie die Polizisten sie nen- sterben und das schrecklich ist: wahr. nen, gibt Anlass für einigen Gesprächsstoff. Denn laut Dass das den Populismus befeuert, der ein ähnlich großes meinem Nachbarn haben die SEK-Beamten zu leise ge- Übel zu werden droht: wahr. klopft – und dann gleich die Tür eingeschlagen und ihn – Dass das freie Europa mit seinen Werten im radikalen trotz Kooperationswillen – beleidigt und geschlagen. Widerspruch zu Religionsfanatismus steht: wahr. Mein Nachbar zitiert den SEK-Mann folgendermaßen: »Mit Und: dass exkludierende radikalislamische Positionen nicht so jemandem wie dir wische ich den Boden auf«. so viel anders sind als die exkludierenden radikalpoliti- Dass die SEK-Beamten einigermaßen »pumped« gewe- schen Positionen, die die Bürger dieses Kontinents zuneh- sen sein müssen, oder dass der Nachbar nicht zu hundert mend reizen: total wahr. Prozent den Bedürfnissen und Wünschen der SEK gemäß Dass wir alle in der postmodernen Erosion an einer schmerz- kooperiert hat, vielleicht auch eine Mischung aus beidem, haften Ideologiesehnsucht leiden – und simple Leitbilder beweist eine – während der Durchsuchung auf besorgnis- verführerisch wirken: wahr. erregende Größe anschwellende – Beule an seiner Stirn. Dass wir zunehmend verlernen, verbindend und mit Ge- Die Polizisten sprechen von der SEK wie von einer Natur- meinschaftssinn über gesellschaftliche Spannungen zu gewalt. sprechen – und dass diese Spannungen am allerwenigs- Sie sagen: »So ist das mit den Schwarzen, Sie können froh ten dadurch verschwinden werden, dass wir stur auf unse- sein, dass (–), … ren Standpunkt beharren. Es ist alles wahr. Dieser Satz wird im Laufe der Ereignisse viermal unter- schiedlich ergänzt: Unsere Art miteinander zu reden ist ganz ähnlich wie das – die nicht durchs Fenster gekommen sind Stimmgewirr auf dem Hausflur: Ein Nebeneinander. Nicht – die kein Gas benutzt haben mal ein Durcheinander. Auf jeden Fall kein Miteinander. – die nicht noch härter zugeschlagen haben Und das ist – bei all dem Glanz der europäischen Idee – – die nicht auf die Idee gekommen sind, eine Waffe zur Diskursnorm geworden auf diesem Kontinent. zu ziehen Ich stehe am Fenster und sehe den Beamten beim Abrücken … sonst würde das hier aber ganz anders aussehen.« zu – Und dann? Als ich mir die Poster von den ISIS-Kämpfern ansehe, Ja … denke ich: Die Berufskleidung der SEK und die Vermum- Dann nichts – mung radikal islamischer Krieger weisen Ähnlichkeit auf. Das war’s. Was bei dem einen die Sprengstoffweste ist, ist bei dem So endet diese Geschichte. anderen die Schusssichere. Paradigmatischer und sinn- Und gerade deswegen ist diese Geschichte auch keine. – bildhafter könnten sich die Organe dieses seltsamen Kon- Sie läuft auf keinen Punkt hinaus. fliktes kaum präsentieren. Steckt in der Klimax fest. Und meist dienen Geschichten, wie die vorgestellte (die Ich bezeuge und protokolliere insgesamt fast vier Stun- keine ist), dazu, um daraus runde Geschichten zu ma- den lang. chen, die uns in dem bestärken, was wir vorher schon Einmal – das ist, als mein Nachbar auf der Toilette ist – frage wussten. ich den Einsatzleiter, ob er mir Näheres dazu erzählen könn- te, worum es hier denn eigentlich gehe. Der Versuchung einer Verkürzung der Umstände zu wider- Das dürfe er nicht, sagt er »aber es steht im Zusammen- stehen und unsere Offenheit zu behalten, ist eine der hang mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der größten Herausforderungen unserer Zeit. Gedächtniskirche«. Ich schlucke. Obwohl dieser Anschlag Und das macht das Innere zum vielleicht wichtigsten poli- in meiner Stadt passiert ist, war er mir bis zu diesem Zeit- tischen Tableau der Gegenwart. punkt angenehm abstrakt. Abstrakt, wie die Nachrichten Dort wird entschieden, ob wir komplexe Problemstellungen halt sind. Etwas das irgendwo, irgendwem passiert. aushalten können, ohne die ganze Zeit nach Implikaturen Aber doch nicht mir und doch nicht hier – im echten Leben. für unser Weltsichtgerüst Ausschau zu halten.

070 071 Die verbindenden Tugenden des Humanismus sind das NIS-MOMME STOCKMANN wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. 2011 Einzige, was wir den exkludierenden Positionen pauscha- mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und 2015 mit dem Hermann- lisierender Meinungen entgegensetzen können. Sudermann-Preis. Von 2009 bis 2012 war Stockmann Hausautor am Schauspiel Frankfurt. Sein Debütroman »Der Fuchs« war 2016 Und das macht uns – als offenherzige, aufgeschlossene für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Einzelne – zu dem wichtigsten Antidot in einer zunehmend postfaktischen, polemischen Welt, deren Kernargument darin besteht, dass die Weltanschauung der anderen scheiße ist.

Mir fällt es offen gesagt auch sehr schwer, bestimmte Weltanschauungen anzuerkennen. Aber auf Exklusion mit Exklusion zu reagieren, hat noch nie etwas geholfen.

Eine solche Offenheit mag die Probleme unserer Gesell- schaft auf kurze Sicht zwar nicht lösen – aber zumindest macht es unsere europäische Verfassung nicht zu einem Brei aus Halbwahrheiten und Lügen. Und: Wenn schon etwas idealisieren, dann doch die Schönheit des mensch- lichen Projekts. Das Ende von Ungleichheit und Unfreiheit. Wenn Konflikte schon unlösbar sind, dann sollte man doch wenigstens kein Öl ins Feuer gießen.

Dass wir ungeachtet der kulturellen oder politischen Un- terschiede miteinander in Kontakt treten können, weiß ich aus meiner Arbeit als ehrenamtlicher Sterbebegleiter: Am Lebensende werden all diese Dinge egal. Wir begegnen uns als Menschen.

Die Frau meines Nachbarn hat mir am Abend selbstge- machtes Baklava vorbeigebracht und sich bei mir bedankt. Sie fand mich »sehr nett«. In der Hinsicht kann die Polizei leider nicht punkten: Die Aufwandsentschädigung für meine Staatsdienste ha- be ich nicht abgerufen. Nicht aus ideologischen Gründen, sondern vornehmlich, weil ich nicht begriffen habe, wie ich – als selbstständiger Autor – das verdammte Ding mit Informationen bestücken soll. Das war mir dann insgesamt zuviel Action.

Wenn auch nicht halb so viel, wie aus einer Geschichte, die keine ist, auch keine zu machen.

DIE DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG VON NIS-MOMME STOCKMANNS STÜCK »DAS GESICHT DES BÖSEN« FINDET AM 03. DEZEMBER 2021 IN DEN KAMMERSPIELEN IN DER INSZENIERUNG VON LEA GOCKEL STATT.

072 073 ES GIBT KEINEN GRUND SICH ZU FÜRCHTEN.

Irina Wrona SPIELZEIT 2021/22

074 075 Die Schlaftablette schmeckt nach nichts, aber im Wasser meinst du eine feine Note aus Wurst zu erkennen. Sie versuchen wirklich auf jede erdenkliche Weise, dir Fleisch unterzujubeln. Während du wartest, dass das Gewicht in deinem Schädel dich in die Tiefe zieht, schaust du aus dem Fenster. Es ist noch nicht einmal Abend. Ein völlig verlorener Tag. Wer war diese seltsame Frau? Hat sie dich gestoßen oder bist du von selbst rückwärts gefallen? Ihr entrücktes Lächeln geht dir nicht mehr aus dem Kopf. Sie strahlte so eine große Ruhe aus. Und doch – dieser Kuss. Dieser – Biss. Warum kam diese Frau am helllichten Tag in deine Kneipe und biss dir wortlos in den Hals? Alles um dich herum zieht sich in die Länge. CLOSE Vielleicht war sie auf der Suche nach einem Abenteuer und dachte, du bist leichte Beute. Du kicherst ein wenig. Leichte Beute. Ja. Und diese seltsamen Geräusche, die sie an deinem Hals gemacht hat. Ein traumloses Nichts legt sich schwer über dich. Einzelne Gedanken kriechen dir durch den Schädel und erlahmen.

Ich wünschte, ich könnte einfach zu Hause aufwachen.

Was für ein Krankenhaus ist das hier eigentlich? ENCOUNTER Ich hab vergessen Küchenrolle zu kaufen. Diese verdammten Kids immer

nein sie können den Hund nicht

mitnehmen ich

ich hab gar keinen Anzug an.

Psst: Wo wachst du auf?

Im Bett – S. 002 Neben dem Bett – S. 096

von Wilke

Weermann Luana Velis 076 077 Susanne Buchenberger

078 079 Friederike Ott

080 081 SCAN & PLAY Melanie Straub, Wolfgang Vogler 082 083 SCAN & PLAY Manja Kuhl 084 085 Sarah Grunert Anna Kubin

086 087 SCAN & PLAY Andreas Vögler Isaak Dentler 088 089 Stefan Graf, Katharina Linder

090 091 Tanja Merlin Graf, Bijan Zamani SCAN & PLAY Holger Stockhaus 092 093 DIE GEGENWART IST DER BOSS.

Andreas Vögler SPIELZEIT 2021/22

094 095 Der Aufprall weckt dich. Du kannst dich nicht erinnern, wann du das letzte Mal aus dem Bett gefallen bist. Aber du bist relativ sicher, dass ein Krankenhausaufenthalt mit Gehirnerschütterung die ungünstigste Gelegenheit für dieses Manöver ist. »Sie haben einen Anruf verpasst«, sagt der Pfleger nicht ohne Vorwurf. »Die Frau wollte mit Ihnen sprechen. Lady irgendwas. Kennen Sie eine? Eine Lady? Ich kenn keine Lady und ich hab auch noch nie von einer seriösen Frau gehört, die sich selbst so bezeichnen würde. Sie haben noch geschlafen, also meinte ich, sie solle mir die Nummer geben, damit Sie zurückrufen können. Mit dem dringenden Hinweis der Ärztin, dass Sie gerade möglichst nichts tun sollten, was Sie unter Stress oder in Bewegung setzt.« CLOSE Eine seiner fußnagelfarbenen Hände platziert einen Zettel auf dem Nachttisch.

Lady Demi Dimitress ??? 0170610399908175

Dein Hals pulsiert, als wollte etwas hinaus. Das Leben kommt dir vor wie eine Wucherung. Irgendwo hat es angefangen, dann hat es gefressen und ist gewachsen und herausgekommen ist diese Version von dir. Mit gelegentlichen Schutzgeldern an die örtliche Mafia oder den Staat überdeckst du die bohrende Frage danach, was genau du eigentlich wovor

ENCOUNTER schützen willst. Als hätte ein Pilz sich in dein Hirn gesetzt, dich wie eine Ameise geführt auf das nächste Blatt, in das du dich verbeißen und in dem du verenden kannst. Du bist auf Nummer sicher gegangen. Hier liegst du nun in diesem Entwurf von dir. Fühlst das seltsame Pulsieren an deinem Hals. Ein Pfleger mit komischem Akzent begafft dich wie ein Ausstellungsobjekt. Und du wirst in dein altes Leben zurückkehren, wie du es schon oft getan hast. Heute noch wirst du dir Fragen stellen zu der geschwollenen Wunde. Mit den Tagen werden sie verklingen. Bleiben wird nur ein Räuspern dann und wann während deiner Inventur, ein chronischer Tick. Die Marotte als stumme Zeugin davon, dass du eine weitere Gelegenheit verpasst hast, dich zu verändern. Etwas Neues zu probieren. Antworten zu suchen. Du schaust dem Pfleger nicht nach, als er geht. Du tust, als wärest du eingeschlafen. »Sieht gar nicht aus wie einer, der ne Lady kennt«, sagt er zu sich und verschwindet. Wahrscheinlich hat er recht, denkst du dir. Wahrscheinlich seh ich nicht so aus. Du überlegst, was du hättest anders machen können?

Wann hättest du gern mehr Mut gehabt? – S. 002

von Wilke

Weermann Isaak Dentler 096 097 von Verena Güntner Heidi Ecks

I AM eulich fragte mich eine flüchtige Bekannte, ob ich auch einen Text produzieren will. Nach so vielen Monaten ist er ein Corona-Tagebuch führen würde wie so viele, die daran gewöhnt, er hat sich eingerichtet in dieser Situation, schreiben. Ich schüttelte den Kopf und lächelte müde. wie wir alle, hat akzeptiert, dass seine Mutter nicht einfach »Nee, wann denn?« Trotzdem habe ich seitdem das Ge- nur noch Sagaland spielen und Homeschooling Aufgaben fühl, etwas Entscheidendes verpasst zu haben. Jetzt ausdrucken wird, dass sie weiter arbeiten, an den Rändern Nzum Beispiel wäre es praktisch. Ich könnte darin blättern dieser Tage versuchen wird, etwas hinzukriegen, ist Er- und abschreiben, was mir aus heutiger Sicht wichtig er- schöpfung eine Währung? scheint, den Lauf der Krise zu einem prägnanten und viel- deutigen Ausschnitt verdichten. Ich nehme mir deshalb vor, I AM RICH relevante Gedanken zum Thema ab sofort mit dem Handy SO FUCKING RICH aufzuzeichnen, das geht schneller. Denn ich bin eine Per- son, die Kinder hat, diese betreuen muss, während sie ar- »Ich gehe noch schnell was einkaufen«, rufe ich in die Woh- beitet, die arbeiten muss, während sie ihre Kinder betreut. nung hinein, in der aus allen Zimmern Kinder kreischen, und Genau in diesem Moment verschüttet mein Sohn ein Glas schließe die Tür hinter mir. Am Kiosk halte ich eine Hand unverdünnten Kirschsaft auf dem Teppich und wird mich vor die Augen, um die Schlagzeilen auf den Aufstellern nicht im nächsten Moment fragen, ob ich eine Runde Memory zu lesen. »Fear is a choice«, sagte schon Will Smith. mit ihm spielen kann oder Sagaland oder das Magische Tiere Spiel. Er wird kaum mehr enttäuscht sein, wenn ich »Keine Angst!«, predigt auch Kerze, so heißt die elfjährige ihm sage, dass ich jetzt noch ein bisschen arbeiten und Protagonistin aus meinem Roman »Power«. Und sie meint RICH098 099 VERENA GÜNTNER spielte nach ihrem Schauspielstudium viele Jahre am Theater. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. den Kelag-Preis beim Bachmann-Wettbewerb. Ihr zweiter Ro- man »Power« war 2020 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wird diese Spielzeit am Schauspiel Frankfurt uraufgeführt.

Christoph Pütthoff, Annie Nowak

das sehr ernst. Sie fürchtet sich nicht vor Dingen, vor de- begrenzt ist, um den Gedanken zu halten. Aber es ist bes- Ich schmeiße das Telefon in den Flur und schließe die Tür. nen sich andere Kinder fürchten. Im Gegenteil. Sie hält ser, die Karte zu kaufen, als nichts zu tun. Ein wehrhafter Was würde Kerze tun? Shine a light? dagegen, Armdrücken gegen die Angst, gegen das Gefühl Akt im neuen Universum der begrenzten Möglichkeiten, von Kontrollverlust und Machtlosigkeit, sie weiß, »dass die und schon das wird sich wie ein Sieg anfühlen. »Was machst du?« fragt meine Tochter. Sie will es nicht Widerstände durchlässig sind wie Wasserdampf, wenn wirklich wissen, sich nur vor den Hausaufgaben drücken. man Pech hat, wie zähes Kaugummi, aber nicht aus Stein, An der Kasse sagt eine Frau viel zu laut zu einer anderen: »Ich soll einen Text schreiben für ein Theater«, antworte ich, niemals aus Stein.« … »Sky is no limit«, steht auf ihrem »Jetzt werden ja erst mal diese scheiß Erzieher und Lehrer und sie sieht mich fragend an. »Ich dachte, du hast aufge- Schulranzen. geimpft.« Alle zucken zusammen. Die angesprochene Frau hört beim Theater wegen strukturellem Sexismus und ver- lacht so, als hätte ihre Freundin einen ganz, ganz schlech- krusteten Hierarchien?« Sie ist zehn, hat mich diesen Satz Mein Roman spielt in einer Zeit vor der Pandemie. Die Kin- ten Witz gemacht, aber sie hat es ernst gemeint. Sie wird einmal zu einer Freundin sagen hören, ihn auswendig ge- der kommen in der Suche nach einem verloren gegangenen noch keine sechzig, also in keiner Priorisierungsgruppe lernt und spricht ihn seither reflexhaft jedes Mal aus, wenn Hund zusammen, sagen sich von ihren Eltern los, bilden ein sein, wird irgendwann ab Sommer drankommen, frühes- das Wort »Theater« fällt. Aber es stimmt, und ich frage Rudel, schlafen nachts in einem Erdloch im Wald, neben- tens, allerfrühestens. mich, ob das Theater die Zeit des Stillstands nutzen wird, und auf- und ineinander verknotet, ein Knäuel dreckiger um beides endlich aufzubrechen. Sonst bleibt es für mich Kinder, das tagsüber trainiert, wie Hunde zu hecheln und Ich gehe nach Hause und frage mich, was ich mich seit ein Ort, den ich nicht wirklich vermissen kann. sich gegenseitig die Gesichter zwischen die Pobacken Beginn der Corona-Krise frage, wie ich es durch diese Zeit zu drücken. schaffen soll mit den anderen Leuten, den divergierenden Ich gehe in den Flur und hole mein Handy zurück. Ich Meinungen, ihren und meinen eigenen. diktiere: Was würde Kerze tun in dieser Zeit?, frage ich mich und ziehe mir die Maske über die Nase nach oben, laufe um die Zuhause diktiere ich meinem Smartphone via Sprachmemo Mein Text wendet sich gegen Produktivität in Pandemie-­ schleimigen Spuckeflecken vor dem Eingang zum Gymna- Zu erschöpft um einen Text zu schreiben und es zeichnet Zeiten, gegen gestreamte Theateraufführungen und Online- sium am Ende der Straße herum, frage mich, wer in diesen brav auf, als wäre damit alles erledigt. Ich spiele den kur- Lesungen. Er rechnet mit Ausdrucken von Homeschooling Zeiten noch ohne schlechtes Gewissen auf den Gehweg zen Track wieder und wieder ab, bis er zu einer endlosen Aufgaben ab und mit dem Gefühl, die Maske würde nicht rotzt. Ist auf den Gehweg rotzen politisch? Ist dir klar, dass Textschleife wird richtig sitzen. Er möchte nichts, zumindest nicht mehr, als das im Moment nicht so toll ist, dein eventuell hochinfekti- von ihm verlangt wird. öses Sekret anderen vor die Füße zu speien? Ich ertappe Zu erschöpft um einen Text zu schreiben mich bei solchen Gedanken. zu erschöpft um einen Text zu schreiben zu erschöpft I AM RICH und zu erschöpft um einen Text zu schreiben zu erschöpft um einen Text um einen Text zu schreiben Vor dem Supermarkt drehe ich den Postkartenständer, weil zu schreiben zu erschöpft um einen Text zu schreiben zu erschöpft ich vorhabe, einer Freundin meiner Mutter zu schreiben, zu erschöpft um einen Text zu schreiben zu erschöpft DIE ROMANADAPTION VON VERENA GÜNTNERS »POWER« WIRD die fast nur noch alleine ist. Ich weiß, dass ich die Karte um einen Text IN DER REGIE VON MARKOLF NAUJOKS AM 06. MAI 2022 IN DEN kaufen und dann im Rucksack vergessen werde, weil für zu schreiben KAMMERSPIELEN URAUFGEFÜHRT. diese Dinge keine Zeit mehr bleibt, der Platz im Kopf zu zu

100 101 Mark Tumba, Lotte Schubert SCAN & PLAY Sebastian Reiß 102 103 Annie Nowak, Christoph Pütthoff Torsten Flassig, Peter Schröder

104 105 ANJA HILLING absolvierte das Studium der Germanistik und Thea- terwissenschaft an der FU Berlin sowie »Szenisches Schreiben« an der UdK Berlin. Ihre Stücke werden an renommierten Bühnen wie den Münchner Kammerspielen, dem Wien und international, z. B. am La Colline, Paris uraufgeführt. WAS DAS STERBEN DER ORTE ANGEHT, FÜHL

Die Zuckungen, Rötungen, Reaktionen, die Bewegung, die von Anja Hilling nicht aufhört, sich zu wiederholen, zu dir zu kommen, kein Bild, eher ein Widerhall, ein Geräusch, die Farbe oder Form anderer Körper, zurückgeworfen von den Wänden, dem er Gedanke an dich, nicht nach, eher während einer Manchmal, mitten am Tag, eine Störung, das Gefühl, be- Klang, in Clubnacht, du bist draußen, auf einer Wiese, die auch drängt zu werden, umgürtet von einer Masse, die dir, ob- über der Stadt sein könnte, ein Ort, den du gewählt wohl sie dir fremd bleibt, willkommen ist, und innerhalb der Was. hast, für einen Moment mit dir allein, deine Haut, deine Bedrängnis fängst du an, dich zu bewegen wie die Muster in Ohren, sogar deine Augen noch in Bewegung von den dieser dreckigen alten Vase, die irgendwann im Müll landete, Es ging nicht darum, dass etwas sich entwickelt oder wei- DBässen, den Gliedern des Raums, dem du entkommen woll- und es gibt einen Klang, der nicht aufhört, dunkler zu wer- terkommt, niemand konnte sagen, dieses Wochenende war test, doch nur, um dich kurz aufzuhalten in der Resonanz den und aus dem tiefsten Punkt heraus den Bauch aufreißt. besser als das letzte oder anders, es hat alles immer erin- und dann zurückzugehen, vielleicht. nert an etwas, was eigentlich da auch schon Erinnerung Du denkst an einen Satz, den du mal gehört hast, dass war, und obwohl nichts neu war, war alles unverbraucht, Es gibt sie nicht mehr, diese Art allein zu sein, diese Frei- Veränderung nicht in den Dingen, sondern an den Rändern und obwohl es nicht ok sein konnte, auf der Stelle zu treten heit, zurückzugehen oder nicht. stattfindet. Du denkst an die Unschärfe des Übergangs, von einem Zustand in (irgend) einen anderen. Gab es keinen besseren Ort. Du stehst neben dir, schon länger, als hätte das Gebot der Distanz dich oder Teile von dir nach außen verlagert. Du Irgendwie ging es immer runter, in Keller, Bunker, Schiffs- Es sind diese Gegenorte, die bedroht sind wie nie, Plätze, umgibst dich, ein Wall, von dem aus du dich betrachtest, bäuche, oder hoch, auf mehrstöckige Terrassen­felder, nichts die sich, obwohl sie eine Adresse haben und feste Gesetze, nicht genau oder interessiert, eher in einem schläfrigen Rau- war mehr zu unterscheiden, kein Körper, kein Lied vom an- der Zeit entziehen und der Verwertbarkeit der Besucher, schen. Nach innen gerichtet gehst aus dem Haus, durch deren, und trotzdem bist du dauernd irgendwo gegenge- die ihnen die leuchtende, schwitzende, fassbare Zeitlich- Straßen, über Flure, Büros, manchmal durch einen Super- laufen, mal ein Knochen, mal eine Box, und es gab Bässe, keit ihrer Körper schenken. markt. Die Art, dich zu bewegen, hat sich verändert. Du die hatten die Kraft, dein T-Shirt gegen den Bauch zu klat- bist ohne Erwartung eines Widerstands, einer Haut zum schen, und später, wenn du rauskamst, warst du meist wie- Weil sie verletzlich sind, sind sie maßgeblich. Beispiel oder eines Gesichts. Ich würde sagen, du be- der zusammen mit den Leuten, die wussten, wo du wohnst, wegst dich ungestört vom Kraftakt des Fühlens. Aber du was du gehört hast, als du dreiundzwanzig warst, und es Es scheint mir wichtig, sich jetzt zu erinnern, auf eine Weise, hast dir angewöhnt, dich in der zweiten Person anzuspre- kam euch vor wie ein Traum, dass ihr dort drin wart, wo alles die nicht nostalgisch ist, sich nicht zurücklehnt hinter den chen. Du bewegst dich, traumsicher, von jedem Punkt des leer war in euch und offen. Augen, wo man ein bisschen rumgehen kann im Schaum Tages aus der Bilder. Es bräuchte eine Erinnerung, die unter Zeit- Die Nähe war eine Bewegung, kein Wohnort, die Lust soviel druck steht, weil der Körper noch immer der Speicher der »LIBERTÉ OH NO NO NO« VON ANJA HILLING WIRD IN DER Nachhause. so wenig klare Zeit wie möglich miteinander zu verbringen. Gerüche und Klänge und Reflexe ist, aber nach dem Ort INSZENIERUNG VON SEBASTIAN SCHUG AM 14. JANUAR 2022 sucht, dem sie entstammen, Linien spannt durch die Stadt, IN DEN KAMMERSPIELEN URAUFGEFÜHRT. Zuhause bleiben ist kein Gesetz, es ist eine Überzeugung. Es gibt die verschwimmenden Ränder, aber du bist es nicht, unter ihr, über ihr, Adern, Verbindungen. Allein fühlst du dich draußen, nicht hier. Hier ist der Ort, an du machst die Sache ganz gut, achtest mehr als früher auf dem du zeigen kannst, dass du existierst, berührt bist, ganz Rhythmus, Klarheit, Freundlichkeit. Du hast gelernt, zu war- Der Abriss der Orte ließe die Verbindungen ins Leere lau- Ermöglicht durch eindeutig, dein Lächeln, deine Küche, aufgenommen im ten und mit den Augen zu lächeln, auch wenn sie müde sind fen, und aus Erinnerung würde pure Information, unverletz- Licht eines Sonnenuntergangs durch eine hellgraue Jalou- und etwas trocken. Du bist es nicht lich. Ich denke an das Sterben dieser Orte als etwas, das sie. Addiert mit deiner Person sind das Spuren, Beweise, fühlbar ist im Körper der Stadt. Und dass es eigentlich nur die frei sind von Ekel und Verfall. Was stört. verhindert werden kann, solange das Gefühl anhält.

106 107 Peter Schröder SCAN & PLAY Torsten Flassig 108 109 Stefan Graf, Inga Busch, Katharina Linder

110 111 Matthias Redlhammer GESCHEHENES IST NICHT ZU ÄNDERN.

SPIELZEIT 2021/22

112 113 Du schleppst dich mühsam ins Bad, um das Pflaster zu untersuchen. Dein Spiegelbild versetzt dir einen Schreck. So siehst du gerade aus? Der Typ dir gegenüber ist derart verwahrlost, dass du ihn fast nicht erkennst. Deine Haare stehen ab in alle Richtungen, als wärst du aus dem Nest gefallen. Dein Gesicht ist übersät mit kleinen Kratzern und Wunden. Wenn ich wenigstens gestorben wäre – Du unterbrichst dich. Doch der Gedanke ist bereits auf der Welt: Wenn du wenigstens gestorben wärest, hätte man vielleicht mal eine Dokumentation über dich gedreht. Über deinen Fall. Aber diese Gelegenheit hast du wohl verpasst. Du hast Glück, noch am Leben zu sein, sagst du dir noch einmal, als wolltest du dich überzeugen. Wenigstens am Leben. CLOSE Es juckt unter dem Pflaster. Du bemerkst einen tintenschwarzen Fleck darauf. Vielleicht wäre es sinnvoll, mal etwas Luft daran zu lassen – und dabei selbst einen kleinen Blick auf das Elend zu erhaschen.

Was tust du?

Pflaster abziehen – S. 130 Pflaster kleben lassen – S. 044 ENCOUNTER

von Wilke Weermann SCAN & PLAY Irina Wrona 114 115 Agnes Kammerer

116 117 Wolfram Koch, Sarah Grunert Fridolin Sandmeyer

118 119 Melanie Straub

120 121 Sarah Grunert, Wolfram Koch

122 123 DER POST-PANDEMISCHE WIE EIN NICHT FRAGEBOGEN ENDEN WOLLENDER

Was möchtest du im kommenden mitnehmen als Mensch und als ange- ich hoffentlich im Laufe des Jahres ver- Jahr, das du bei uns am Schau- hender Schauspieler. öffentlichen werde. spiel Frankfurt verbringst, erle- ben und mitnehmen? TONI PITSCHMANN Ich möchte einen Ein- TP Ich weiß nicht, wie ich das beant- blick in den Theateralltag erhalten, die worten soll, denn Kunst – wenn sie mir MARIE BRETSCHNEIDER Ich freue mich Strukturen des Hauses kennenler- gefällt – berührt oder bewegt mich im- darauf, Neues auszuprobieren, neue nen und im Idealfall inspirierende Er- mer anders, ob im Theater, wenn ich Menschen kennenzulernen und neue fahrungen für den Schauspielerberuf Musik höre, wenn ich mich mit Malerei Erfahrungen zu sammeln. sammeln. beschäftige …

LENZ MORETTI Ich bin sehr gespannt zu ABDUL AZIZ AL KHAYAT Kurze Momente AAAK Für mich ist Kunst allgegenwärtig. sehen, wie der Alltag im Theater aus- der Wahrheit. Kunst begegnet uns überall, wenn man KUSS sieht. Und wie generell Dinge in einem nach ihr sucht. Die Kunst der Gegen- Spielhaus laufen. wart spielt für mich eine wichtige Rol- Wie erlebst du Kunst außerhalb le. Der Verkehr auf den Straßen, die LUISE PAULINE EHL Ich möchte gerne ein- des Theaters? Menschen auf dem Weg zur Arbeit, mal mitbekommen, wie so ein Schau- die Jogger:innen in den Parks. All dies spielhaus in seinen Strukturen funktio- MB Momentan suche ich nach Kunst im sind Einflüsse, die sich für mich auf niert, um herauszufinden, ob ich mir Alltag, da die Möglichkeiten, wie z. B. die Kunst übertragen lassen und mir In den ersten Begegnungen mit ihnen hat sich gezeigt, das später für mich vorstellen kann. Museumsbesuche, zurzeit begrenzt neue interessante Sichtweisen über Die Dramaturgin und Mentorin dass sie alle vor allem eines wollen: spielen. Theaterspielen Vor allem freue ich mich auf die Zu- sind. Müsli wird moderne Kunst, Ko- das Verhalten der Menschen und un- Julia Weinreich im Gespräch heißt für sie, auf die Suche nach einer tieferen Kommuni- sammenarbeit und den Austausch mit chen eine Performance. serer Gesellschaft vermitteln. kation zu gehen und verschollen Geglaubtes aufzudecken, vielen unterschiedlichen Menschen. mit dem neuen Studiojahr das sich dann auf komische, tragische oder unvorherseh- LM Überall und eigentlich bei fast allen bare Weise im Theaterspielen ausdrückt. In ihrer Phanta- AMARU ALBANCANDO Ich erhoffe mir ein Begegnungen, Situationen – ob bei In welcher Welt würdest du gern ie sieben Studierenden, die jetzt das Studiojahr Schau- sie ist das post-pandemische Theater ein überbordender aufregendes, lehrreiches und heraus- Mensch, Tier oder Gegenstand. leben? spiel bilden, hat die Pandemie besonders hart getrof- Ausbruch an Sinnlichkeit. Vielleicht wie ein langer, nicht forderndes Jahr und ich bin gespannt fen. Seit Beginn ihrer Ausbildung an der Hochschule enden wollender Kuss zwischen allen. Ein schönes Bild, auf die Einblicke hinter die Kulissen ei- LPE Gerade vor allem durch Musik. MB Ich find’s eigentlich ganz nett bei für Musik und Darstellende Kunst sind die meisten wie ich finde: Es ist wie eine Erinnerung daran, dass wir ner großen Bühne wie der des Schau- uns. Präsenzveranstaltungen weggefallen und sie konn- dort am glücklichsten sind, wo wir lebendig sind. In einer spiel Frankfurt. AA Neben Musik und Tanz verschlinge Dten Theater nur aus der Ferne und im Online-Unterricht Welt, die immer steriler und aseptischer wird, wird sich das ich Romane. Einer meiner Lieblings- LM Ich würde gerne in einer Welt leben, kennenlernen. Als ihre Mentorin habe ich sie aus diesem Theater, davon bin ich überzeugt, stets ein Ventil suchen, ALEXEJ PHILIPP VOIGTLÄNDER Tatsächlich, autoren ist im Moment Benedict Wells. in der nur der Moment existiert. Kein Grund befragt, wie sie sich ein post-pandemisches Thea- dass Körper sich wieder aneinander reiben können. Da- so weird es klingt, möchte ich dort Zurückdenken, kein in die Zukunft den- ter vorstellen, worin sie Probleme und Chancen sehen und für braucht es Spieler:innen, die Lust haben, sich zu ver- meinen inneren Workaholic ausleben. APV Durch Musik. Ich spiele in meiner ken, nur das Hier und Jetzt. welche Hoffnungen und Erwartungen sie an ihre Zeit am schwenden und mit ihrem ganzen Sein »ihr Leben aufs Solange ich mich an Figuren und Tex- Freizeit Gitarre und Klavier und arbeite Schauspiel Frankfurt haben. Spiel setzen«, um zu berühren und berührt zu werden. ten abarbeiten kann, werde ich viel zurzeit an meinem ersten Album, das LPE In der Steinzeit.

124 125 haus, in dem mir erlaubt wird, wieder Theater, die vorher noch nicht da wa- mit der naiven Sturheit an die Dinge ren und das Publikum verjüngt sich zu gehen wie als Kind. und wird so divers wie unsere Gesell- schaft es längst ist. LPE Das ändert sich ständig. Ich könn- te diese Frage wahrscheinlich jeden LM Ich bin gespannt zu sehen, ob es be- Tag anders beantworten. Letztendlich wirkt, dass mehr Menschen den Weg ist Theater ein Raum für mich, in dem ins Theater finden. Außerdem hoffe ich Menschen zusammenkommen, sich zutiefst, dass irgendwann wieder der austauschen und sich im besten Fall Moment kommen wird, an dem Proben in irgendeiner Form gegenseitig inspi- und generell die Arbeit zusammen voll rieren lassen. Freude gemeinsam und ohne Maske stattfinden kann. AA Theater ist, wenn ein Haufen Nerds zusammen kommen und so tun als ob LPE Im Idealfall bekommt das Theater etwas Ausgedachtes der Mittelpunkt wieder eine neue Relevanz, da das Be- der Welt wäre. Und dann verkleiden dürfnis sich auszutauschen durch das sie sich. Social Distancing gewachsen ist.

APV Menschen. AA Die Pandemie ist keine Chance, sondern eine Tragödie. Wenn sie vor- TP Eine Übersetzung von Gedanken, bei ist, werden sich alle berühren. Strukturen und Gefühlen eines Textes in den Bühnenraum durch Mittel wie APV Ich hoffe, ungehemmt und risiko- Körper, Stimme, Licht, Ton und Büh- freudig. Die Wertschätzung des Thea- Amaru Albancando, Marie Julie Bretschneider, Alexej Voigtländer, Lenz Moretti, Luise Ehl, Toni Pitschmann, Abdul Aziz Al Khayat nenbild, für ein – im Raum anwesen- ters wird sich verändern. Die Chance des (!) – Publikum. Die räumliche Ver- liegt darin, außerhalb der gewöhnlichen gegenwärtigung eines Schriftstücks, Möglichkeiten zu denken. Je mehr man sozusagen. Ein Vorgang, der mich fas- gezwungen wird über Grenzen hinaus- ziniert und den ich liebe. zuwachsen, desto künstlerischer wird der Verstand. AAAK Als ich meine Heimat Syrien auf- AA Wenn ich mir aussuchen könnte, LM Ich glaube erstmal eine gesunde LPE Weiß ich nicht. Du? grund des Krieges verlassen musste, TP Ich hoffe sehr, dass sich Theater von in welcher Welt ich lebe, würde ich Mischung aus beidem, da beide so- begab ich mich auf die Suche nach ei- den Abstandsregeln erholen kann und gerne die Welten besuchen, welche wieso für mich als Spieler eng zusam- AA Wer bin ich? nem neuen Zuhause und ich fand es wir uns schnell wieder an Berührung in meinen Lieblingsromanen beschrie- menliegen. auf der Bühne des Theaters. Eine Hei- gewöhnen. Es fehlt so viel, wenn das ben werden: In die absurden Welten APV Uff … Ich … weiß es nicht … mat ohne Kugeln, ohne Panzer, ohne nicht geht. Eine Chance sehe ich in Haruki Murakamis schlüpfen zu dürfen, LPE Beides in einem. Rassismus und ohne das Fremdsein, der gerade zwangsverordneten Digita- wäre ein Traum. TP Finde es heraus! eine Heimat, wo ich meine Geschich- lisierung. Sie könnte mehr Menschen DIE DIESJÄHRIGE PRODUKTION DES AA Am liebsten das, wo sich beides mit- te, die Geschichten von anderen und erreichen, gerade auch junge Leute. STUDIOJAHR SCHAUSPIEL IST »POWER« VON VERENA GÜNTNER. DIE ADAPTION APV Vor langer Zeit in einer weit, weit einander vereint – alles andere macht AAAK Ich bin einer unter 7,8 Milliarden. die Geschichte eines ganzen Landes Theater sollten die sozialen Netzwerke NACH DEM ROMAN WIRD IN DER REGIE VON entfernten Galaxis. keinen Sinn. durch Kunst erzählen kann, eine Hei- vermehrt nutzen und dort mehr Prä- MARKOLF NAUJOKS AM 06. MAI 2022 mat, wo ich meine Gefühle und Ideen senz zeigen. IN DEN KAMMERSPIELEN URAUFGEFÜHRT. TP Als Kind hätte ich gesagt, in einer APV Was war was nochmal? Was bedeutet Theater für dich? künstlerisch umsetzen kann. Auf der Welt, in der es Magie gibt. Heute, in Bühne bin ich zu Hause. AAAK Während der Pandemie versteht Zeiten von Corona, möchte ich nicht TP Am liebsten eine Mischung aus bei- MB Theater ist für mich ein Ort, an dem man, dass unsere Welt und unser All- Das Studiojahr Schauspiel wird in einer Welt ohne Theater leben. dem. Eine Komödie, bei der einem das Geschichten erzählt werden, die uns tag sich sehr schnell verändern kann, ermöglicht durch Lachen im Halse stecken bleibt. animieren, über uns nachzudenken, zu Wie, glaubst du, wird post-pande- ohne die Kontrolle darüber zu haben. AAAK In einer Welt, wo wir ein tieferes reflektieren und eine neue Perspektive misches Theater sein? Was wird Deswegen drängen sich viele neue Verständnis für unsere Menschlichkeit AAAK Tragödie. einzunehmen – ein Spiegel der Gesell- sich verändern? Was kommt wie- Ideen und Fragen auf, worüber wir und Umgebung bekommen und wo wir schaft. Hier kann ich lachen und wei- der und worin liegt vielleicht eine vorher nicht nachgedacht haben. Ich einander mehr schätzen. nen und habe die Freiheit, so zu sein Chance in der Pandemie-Krise für glaube, dass diese Fragen und Ideen Wer bist du? wie ich bin. Es entstehen Erinnerungen das Theater? im Theater diskutiert und reflektiert und Bilder, ohne fotografiert zu werden, werden. Das Interesse an Kunst und Was spielst du lieber: Komödie MB Ich bin Marie von nebenan. Ich woh- denn endlich ist mein Handy mal aus. MB Gerade jetzt, wo viele bemerken, Theater wird wieder geweckt werden, oder Tragödie? ne im Bahnhofsviertel und freue mich Das Schönste am Theater ist, dass es wie leise es ohne Kunst ist, sollte die da vielen Menschen erst durch den auf den kurzen Arbeitsweg in der kom- nicht alleine funktioniert, sondern nur Chance genutzt werden, darauf auf- Lockdown bewusst geworden ist, was MB Oftmals bedingt das eine das an- menden Spielzeit. in Beziehung. merksam zu machen, wie wichtig und sie für Möglichkeiten haben in ihrer In Zusammenarbeit mit dere. Gerade die Verbindung von bei- toll Theater ist. Bestenfalls kommen Freizeit zu tun und wie sehr einigen dem ist interessant. LM — LM Ein Theater ist für mich ein Spiel- nach der Pandemie neue Leute ins das Schauspiel fehlt.

126 127 HEISS, HEISS, HEISS

Amaru Albancando, Alexej Voigtländer, Luise Ehl, Lenz Moretti, Toni Pitschmann, Marie Julie Bretschneider, Abdul Aziz Al Khayat SPIELZEIT 2021/22

128 129 Ein kleiner Blick kann nicht schaden, denkst du. Du lüftest das Pflaster wie ein Geheimnis. Darunter stinkt es. Als du deinen Kopf zur Seite legst und die Stelle dem Spiegel präsentierst, zuckt die Haut von deinem Pulsschlag. Du betrachtest die Wunde. Sie ist ein schräger Schlitz am Hals entlang. Vermutlich wird das eine Narbe, aber sie verheilt bereits gut. Ein bisschen Schleim ist daran, du denkst, es wird das Beste sein, ihn abzuwischen. Als deine Finger über die Stelle fahren, fragst du dich, wie sich ein Geschwür anfühlt. Es ist eine seltsame Wunde. Du bist eine Treppe heruntergefallen, an was hättest du dich aufschlitzen können? Vielleicht von irgendeiner Behandlung, denkst du und entscheidest, den Pfleger später danach zu fragen. CLOSE Das Pflaster ist nicht mehr zu gebrauchen. Du wirfst es in den Müll. Der Deckel vom Eimer wippt hin und her. Ein dummer Gedanke schießt dir durch den Kopf. Die Frau war selbstverständlich kein Vampir. Du hast ja keine Bisswunde am Hals, sondern einen Schlitz, eine ganz normale Wunde. Es war allenfalls ein verspieltes Knabbern von ihr. Da hätte die Ärztin bestimmt einige Fragen gestellt, wenn du eine Bisswunde am Hals hättest. Und es gibt, klar, das ist der Hauptgrund, keine Vampire. Der Deckel hat aufgehört zu wippen. Du starrst ihn weiter an.

ENCOUNTER Was tust du?

Schlaftablette nehmen – S. 076 Ohne Schlaftablette schlafen – S. 144

von Wilke

Weermann Torsten Flassig 130 131 Heiko Raulin Susanne Buchenberger

132 133 Anna Kubin, Sebastian Kuschmann Andreas Vögler

134 135 Sarah Grunert, Wolfram Koch Matthias Redlhammer

136 137

SCAN & PLAY SCAN & PLAY Mark Tumba, Lotte Schubert

138 139 Manja Kuhl

140 141 Sebastian Kuschmann, Anna Kubin, Holger Stockhaus BILDER GLÄNZEN BILDER SCHREIEN BILDER STÜRMEN BILDER SAGEN.

SPIELZEIT 2021/22

142 143 Es ist dir unwohl dabei, deinen Tag jetzt schon zu beenden. Es käme dir vor wie aufgeben. Ganz gleich, wie gelegen es dir käme, jetzt herunter- und morgen wieder hochzufahren in dein normales Leben. Im fremden Bett aus-, im eigenen wieder angeknipst zu werden. Du drehst dich auf die Seite und schaust hinaus. Die Sonne verschwindet hinter einem Spalier aus Hochhäusern und wird irgendwo ungesehen untergehen. Vielleicht willst du auch nicht in genau dem Leben wieder aufwachen, das du vorher hattest. Einige Dinge könnten anders sein. Die Arbeit in der Kneipe oder die Kneipe an sich. Dein Haaransatz. Du stellst es dir vor wie diese Einrichtungsshows. Jetzt gerade wuseln die Moderatorin und ihre Handlanger durch deine CLOSE Wohnung, verputzen hier, dekorieren da. Schaffen einen neuen Ort, den du Zuhause nennen darfst. »Was, ich hatte ja keine Ahnung!«, würdest du sagen, also zur Moderatorin. »Und das alles in der kurzen Zeit? Ich dachte, es sei wirklich eine Gehirnerschütterung. Das habt ihr echt toll gemacht.« Du würdest vielleicht sogar eine Träne verdrücken bei irgendeinem der banalen erfüllten Lebensträume, die dir die Einrichtungsexpertin schrill ins Gehirn hämmert. »Eine Badewanne? Wow, nach all den Jahren …« Du würdest voll Bewunderung für die maritime Badezimmerdekoration ins Schwelgen geraten. »Und – wow, diese Kacheln«, würdest du sagen, die

ENCOUNTER Moderatorin und ihre Schergen mit Komplimenten überhäufen für diese lächerlich symbolische und doch wirkmächtige Lebensveränderung. Du wärest ehrlich dankbar für den frischen Anstoß, den Neustart, und du würdest den Ton des zufriedenen Kandidaten treffen und mit vielen Wows phrasieren. In den Hochhäusern sind die Lichter angegangen. Ein fremdartig violetter Schimmer geht von ihnen aus. Und da bemerkst du, dass du gar nicht weißt, in welchem Krankenhaus du eigentlich bist. Was sind das für Hochhäuser? Du beschließt, morgen den Pfleger danach zu fragen. Vielleicht hat man dich aus der Stadt gebraucht aus irgendeinem Grund?

An welchem Ort schlafe ich ein, denkst du, an welchem Ort wache ich auf Als wer Und wieso nicht als jemand anderes und wieso

überhaupt

Trägst du noch das Pflaster?

Ja – S. 156 Nein – S. 166

von Wilke

Weermann Melanie Straub, Wolfgang Vogler 144 145 Tanja Merlin Graf, Bijan Zamani

146 147 Luana Velis Manja Kuhl

148 149 Fridolin Sandmeyer Wolfram Koch, Sarah Grunert

150 151 Agnes Kammerer, Nils Kreutinger

152 153 IRGENDWIE IST ALLES ANDERS JETZT

Katharina Linder, Stefan Graf SPIELZEIT 2021/22

154 155 Als du die Augen öffnest, bist du – woanders. Aber nicht zuhause. Es ist eng. Für eine Sekunde glaubst du, man hätte dich beerdigt. Aber als der Schleier von deinem Blick gleitet, erkennst du, dass du unter dem Bett liegst. Diese Perspektive hättest du gern vermieden. Doch immerhin: Im Dunkeln scheint dir die Matratze weniger schmutzig als befürchtet. Es ist kein Schimmelabdruck einer Leiche darauf und kein riesiger Blutfleck. Natürlich nicht. Einem solchen Krankenhaus würden sicher sofort die Lizenzen entzogen werden. Sofern man als Krankenhaus Lizenzen braucht, das weißt du nicht genau. Jedenfalls ist das Bett beruhigender Weise von unten scheinbar einwandfrei bis auf diesen kleinen Schlitz. Eine weiße Ecke ragt daraus hervor. Mit spitzen Fingern greifst du sie und zupfst sie heraus. CLOSE Es ist ein Blatt Papier. Du erklimmst die Bettkante und schaltest eine Lampe ein. Es ist eine Seite aus deinem Notizbuch. Eine Figur ist darauf gezeichnet. Sie ist etwas deformiert, aber soll wohl einen Menschen darstellen. Am Kopf hat man auf Gesichtszüge verzichtet. Sie hat einen Mund, allerdings ist der – vermutlich aus zeichnerischer Unfähigkeit – von seinem angestammten Platz seitlich links auf den Hals gerutscht. Erklärung findet sich sonst wenig. Nur ein Wort ist unten auf die Seite geschrieben. Seine Buchstaben treffen nie ganz die Linien und wirken, als hätte man sie im Dunkeln geschrieben.

ENCOUNTER Und doch erkennst du deine Handschrift. Ein Wort steht da, du liest es immer wieder. Und mit jedem Mal kommt ein Fragment deiner Erinnerung zurück. Mit jedem Mal wird dir klarer, warum du dich selbst so gezeichnet hast. Du lässt den Zettel auf dem Bett liegen und öffnest eines der Fenster. Wo bist du? Warum sind die Hochhäuser so seltsam beleuchtet? Der Mond hängt über ihnen. Jetzt kommt dir auch etwas an seiner Sichel ungewöhnlich vor. Ist sie – verdreht? Du schaust nach unten, doch es lässt sich kein Hinweis darauf erkennen, wie das Krankenhaus heißt, in dem du behandelt wirst. Keine Wagen fahren vor. Sowieso ist es verdächtig still. Das ist nicht die Stadt, in der du lebst. Hat man dich fort gebracht? Außer Landes? Doch nicht wegen einer Gehirnerschütterung. Du befühlst deinen Hals. Eine Beule ist unter dem Pflaster gewachsen. Wo bist du wirklich? Und was ist wirklich mit dir geschehen? »Ah, da sind Sie ja«, sagt eine Stimme von hinten, du wendest dich nicht vom Fenster ab. »Wir haben uns schon Sorgen gemacht.« Du glaubst ihm seinen Akzent nicht. Er ist kein Franzose. Etwas in der Beule hat begonnen, sich zu regen, du spürst es unter deinen Fingern. Und mit der Bewegung schießt die Erinnerung durch deinen Körper: Die Frau, das Eindringen, die Treppe, der sonderbare Krankenwagen und überall das violette Licht. »Hey. Was machen Sie da? Sie sollen im Bett – Hey!«

Manchmal hat man keine Wahl – S. 214

von Wilke Weermann 156 157 Sebastian Kuschmann, Anna Kubin

158 159 SCAN & PLAY Friederike Ott 160 161 SCAN & PLAY Nils Kreutinger, Agnes Kammerer 162 163 KÜNSTLER WERDEN, HEISST KRIMINELL ZU WERDEN. ALLES ANDERE IST FEIGE.

Tanja Merlin Graf, Bijan Zamani SPIELZEIT 2021/22

164 165 Dein Magen reißt dich aus dem Schlaf. Es ist tiefe Nacht und in dir brodelt ein unerklärlicher Hunger nach Fleisch. Eine bestimmte Art von Hunger, die du seit Jahren nicht mehr empfunden hast. Du denkst an das Huhn unter der Tellerglocke. Schon die Vorstellung von seinem trockenen, kalten Gewebe lässt deine Säfte überkochen. Das Licht lässt du aus. Du weißt nicht, warum. Vielleicht möchtest du dich selbst nicht sehen müssen in diesen Minuten und den folgenden. Du wartest, bis deine Augen sich an die Finsternis gewöhnen, dann greifst du vorsichtig nach dem Tablett – und schiebst es dabei fast auf den Boden. Es liegt bereits neben dir. Die Tellerglocke ist nicht mehr darauf. Du kannst dich nicht erinnern, es dir genommen zu haben. Hab ich – , denkst du und zögerst, hab ich im Schlaf – gegessen? CLOSE Die Hühnerbrust scheint schon halb abgenagt zu sein. Doch etwas ist seltsam an den Bissspuren. Schwerfällig nimmst du den Teller mit dir ins Bad. Du legst einen unscheinbaren Schalter um und ein Leuchtstoffblitz schlägt in den Raum. Der verlotterte Typ im Spiegel und du – schirmt ihr eure Augen ab, weil ihr die Grelle nicht ertragen könnt oder den Anblick voneinander? Vielleicht hättest du das Pflaster nicht abziehen sollen. Die Wunde ist zu einer dicken Beule angeschwollen. Als du den Blick auf das Fleisch richtest, wirst du stutzig. Die Bissspuren darin sind klein wie von einer Ratte.

ENCOUNTER Dein Hunger meldet sich, gerade führst du das Stück Fleisch zum Mund: Da regt sich etwas in deinem Hals. Wie eingefroren starrst du auf die Wunde im Spiegel. Ein paar Mal bewegst du das Fleisch auf und ab, dann begreifst du. Diese Gier nach Fleisch ist nicht deine Gier. Es ist seine. von Wilke Du hältst das Hühnchen nah an die Wunde. Es rumort darunter und dann, plötzlich, wie ein Tier, das auf seinen Angriff gelauert hat, öffnet sie sich. Die Weermann Lippen legen eine Reihe Zähne frei und sie beginnen zu nagen. Jetzt wieder taucht das Bild der Frau in deiner Kneipe auf. Den Treppenansatz Der Autor und Regisseur WILKE WEERMANN ar- beitete zunächst als Regieassistent am hinter dir, sie beugt sich über dich. Und, ja, es ist gar nicht der Mund in ihrem Deutschen Theater Göttingen, studierte Gesicht, der dich küsst und dir in den Hals beißt. Es ist ein anderer Mund. dann Komparatistik und Philosophie an Ein kurzer Stich, schon ist es geschehen. Und erst dann lässt sie von dir ab, der FU Berlin und absolvierte von 2014 lässt deinen Körper nach hinten fallen. bis 2018 ein Regiestudium an der Aka­ demie für Darstellende Kunst Baden- Ironisch, schießt es dir durch den Kopf, sie hat einen Wirt gesucht und Württemberg in Ludwigsburg. Sein erstes einen Wirt gefunden. Drama »Abraum« wurde für den Retzhofer Du stehst im Bad und erinnerst dich an alles. Violetter Schimmer dringt durch Dramapreis nominiert und 2016 mit dem das Fenster herein. Da draußen ist nicht deine Stadt. Wohin haben sie dich Hauptpreis des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik ausge- gebracht? Wo ist dieser Ort? zeichnet. Seine Abschlussinszenierung­ Erst jetzt bemerkst du das sanfte Vibrieren des Bodens. Das Haus scheint in »Fahrenheit 451« für das Schauspiel Stutt- Bewegung zu sein. gart erhielt eine Einladung zum Festival Was ist dieser Ort? » 2018« in München. 2019 erhält er das Hans-Gratzer-Stipendium, 2021 wird sein Stück »Hypnos« zum Heidel- Gedankenverloren fütterst du den Parasiten. berger Stückemarkt eingeladen. Er insze- Der kleine Mund frisst weiter, denn er will wachsen. niert in Kassel, Basel, Deutschen Theater Berlin und in Bamberg. Mit seinem neuen Stück »Unheim« stellt er sich als Autor und Regisseur erstmals dem Frankfurter Publikum vor.

DAS NEUE STÜCK »UNHEIM« VON WILKE WEERMANN WIRD AM 08. APRIL 2022 IN DEN KAMMERSPIELEN URAUFGEFÜHRT.

Ermöglicht durch

166 167 Torsten Flassig

168 169 Karlsruhe, das Staatstheater Kassel, war sie festes Ensemblemitglied am Frankfurt. Zudem ist er regelmäßig als das Staatstheater Wiesbaden, die Schauspiel Frankfurt, wo sie u. a. mit CAROLINE DIETRICH Sprecher in Hörproduktionen tätig. SARAH GRUNERT Hamburger Kammerspiele, die Oper den Regisseuren Anselm Weber, Armin studierte zunächst Humanmedizin in studierte an der Bayerischen Theater- in Kiel und in Osnabrück. Sie spielte Petras, Michael Thalheimer und Kay Kiel, später Germanistik in Mannheim akademie August Everding. Während in zahlreichen Kino- und Fernsehrei- Voges zusammenarbeitete. Ab 2009 und begann 2006 mit dem Schau- CHRISTINA GEISSE ihres Studiums spielte sie am Prinz­ hen, u. a. in »Rote Erde«, »Schlafes folgten Engagements in Karlsruhe, spielstudium in Hamburg, das sie 2009 studierte an der Otto-Falckenberg- regententheater München und am Bruder« oder »Kinderspiele« sowie in Heidelberg, Mainz und Frankfurt. Für abschloss. Es folgten Gastengage- Schule in München. Während ihres Stu- Bochumer Schauspielhaus, wo sie ab Fernsehserien wie »Tatort«, »Ein Fall ARTE war sie als Sprecherin für Trailer ments am Thalia Theater Hamburg diums arbeitete sie an den Münchner 2013 / 14 festes Ensemblemitglied für Zwei«, »Morden im Norden«. In der tätig. Sie hält regelmäßig Lesungen für und am Deutschen Theater Berlin. Kammerspielen, 2002–2008 war sie wurde. 2017 wechselte sie an das ENS ZDF-Serie »Heldt« ist sie seit acht Jah- Erwachsene und Kinder, gibt Schau- 2011–2013 war sie am Deutschen fest an der Schaubühne in Berlin en- Schauspiel Frankfurt. Sie wurde ausge- ren als Rechtsmedizinerin Dr. Hannah spielunterricht u. a. an der HfMDK in Nationaltheater Weimar engagiert, gagiert. Anselm Weber holte sie als zeichnet mit dem Bochumer Theater- Holle zu sehen. Frankfurt. 2013–2020 folgte ein festes Enga- Gast ans Essener Grillo-Theater. preis 2015 in der Sparte »Nachwuchs«. gement am Staatstheater Kassel. Sie 2009–2017 war sie Ensemblemit- In der Kritikerumfrage von »Theater arbeitete u. a. mit Johanna Wehner, glied am Thalia Theater in Hamburg, heute« wurde sie 2014 für ihre Dar- FENNA BENETZ GAST INGA BUSCH GAST Schirin Khodadadian, Laura Linnen- seit 2017 ist sie fest am Schauspiel stellung der Moana in »Raus aus dem wurde 1997 in Oldenburg geboren. gab ihr Kinodebüt 1991 mit Detlev baum, Andreas Kriegenburg, Maik Frankfurt engagiert. Sie arbeitete u. a. Swimmingpool, rein in mein Haifisch- Mit dem Theaterspielen begann sie Bucks »Karniggels«, gefolgt von »Der Priebe, Phillip Rosendahl, Christian mit den Regisseur:innen Luk Perceval, becken«, 2018 in Laura Naumanns bereits in frühen Jahren im Wohnzim- Sandmann«, »Alles auf Zucker« und Nickel und Alexander Eisenach. Seit Thomas Ostermeier, Dimiter Gotscheff, in Frankfurt uraufgeführtem Stück mer, in freien Theatergruppen und am »Ghosted«. Zudem wirkte sie in Fern- der Spielzeit 2020 / 21 ist sie fes- Christopher Rüping, Jessica Glause, »Das hässliche Universum« und 2019 EM Oldenburgischen Staatstheater. Zu- sehproduktionen wie »Tatort« oder tes Ensemblemitglied am Schauspiel Barbara Bürk, David Bösch und Anselm in »räuber.schuldenreich« für ihre Dar- letzt war sie dort in der Rolle der Ag- »Polizeiruf 110« mit. Für ihre Rolle im Frankfurt. Weber zusammen. Nach ihrem Kame- stellung der Petra als »Beste Nach- nes in »Nix as weg – raus aus Åmål TV-Film »Eine fast perfekte Liebe« er- radebüt, das sie 2004 gab, ist sie auch wuchsschauspielerin« nominiert. (Fucking Åmål)« auf Niederdeutsch hielt sie 1997 den Adolf-Grimme- immer wieder in Film und Fernsehen zu sehen. Außerdem nahm sie Ge- Preis. 2000 holte sie René Pollesch HEIDI ECKS zu sehen und als Sprecherin in diver- sangs- und Tanzunterricht. Seit 2017 an die Volksbühne am Rosa Luxem- absolvierte ihre Ausbildung an der sen Hörspielen tätig. AGNES KAMMERER studiert sie Schauspiel an der Hoch- burg Platz, wo sie in zahlreichen Pro- Hochschule für Musik und Darstellen- studierte 2010–2014 Darstellende schule für Musik und Darstellende duktionen in seiner Regie spielte. de Kunst in Hamburg. Es folgten Enga- Kunst an der Universität Mozarteum Kunst, 2020 / 21 war sie im Rahmen Außerdem stand sie u. a. in Zürich, gements in Gießen, Mainz, Düsseldorf STEFAN GRAF für Schauspiel und Regie in Salzburg. BLE ihres Studiums Mitglied des Studio- Hannover und Stuttgart auf der Bühne. und Leipzig. Seit der Spielzeit 2009 /10 erhielt seine Schauspielausbildung an 2012 spielte sie Ibsens »Nora«, wel- jahres am Schauspiel Frankfurt. Dort 2009 und 2019 war sie bei den Nibe- ist sie Ensemblemitglied am Schau- der Züricher Hochschule der Künste. ches mit dem Publikumspreis beim arbeitete sie u. a. mit Anne Bader, lungenfestspielen Worms zunächst als spiel Frankfurt, wo sie u. a. mit Karin 2007 wurde er beim deutschsprachi- Körber Studio Junge Regie ausge- Christina Tscharyiski und Alexander Frigga, später als Brünhild zu sehen. Henkel, Jürgen Kruse, Philipp Preuss, gen Schauspielschultreffen in Salz- zeichnet wurde. Mit Elfriede Jelineks Eisenach. 2021 kehrt sie in der Intendanz von Therese Willstedt, Johanna Wehner burg mit dem Solopreis ausgezeich- »Ein Sportstück« gewann sie mit ih- René Pollesch als festes Ensemble- und David Bösch zusammenarbeite- net, 2009 erhielt er den Schweizer rem Jahrgang den Ensemble- und ANNA mitglied zurück an die Berliner Volks- te. Bei den Hessischen Theatertagen Nachwuchspreis. 2008–2014 war er Publikumspreis beim 24. Schauspiel- MAX BÖTTCHER GAST bühne. 2019 erhielt sie für ihre darstelle­ am engagiert, schultreffen in Berlin. Während des BARDAVELIDZE GAST wurde 1995 in Dresden geboren und rische Leistung als Mutter Linde in 2014–2017 am Staatstheater Wies- Studiums gastierte sie am Landes- wurde 1998 in München geboren und ist in Meißen aufgewachsen. Nach ers- »räuber.schuldenreich« den Preis in baden. Seit 2017 ist er Ensemblemit- theater Salzburg sowie am Schau- besuchte dort die Waldorfschule so- ten Schauspielerfahrungen im Schul- ISAAK DENTLER der Kategorie Beste:r Schauspieler:in. glied am Schauspiel Frankfurt. Er ar- spielhaus Graz. Ab 2014 war sie festes wie für ein halbes Jahr eine Schule in theater und dem Abitur entschied er erhielt seine Schauspielausbildung in beitete u. a. mit Robert Borgmann, Ensemblemitglied am Oldenburgi- Tiflis, Georgien. 2009–2016 spielte sich für ein Physikstudium an der TU Hamburg. Während dieser Zeit wirkte Jan-Philipp Gloger, Jan-Christoph schen Staatstheater, seit der Spielzeit sie in einer Theatergruppe im Theater- Dresden. Währenddessen besuchte er an freien Theaterproduktionen in TORSTEN FLASSIG Gockel, Matthias Fontheim, Uwe Eric 2020 / 21 ist sie Teil des Ensembles Spielhaus in München. 2017 machte er oft die Dresdner Theater und spielte Norddeutschland sowie an zahlrei- studierte an der Hochschule für Musik Laufenberg, Schirin Khodadadian, Sa- am Schauspiel Frankfurt. sie ihr Abitur und studiert seit 2018 und engagierte sich drei Jahre lang im chen Fernseh- und Hörspielprodukti- und Theater in Rostock. Während des rantos Zervoulakos, Roger Vontobel, Schauspiel an der Hochschule für Mu- Studierendentheater der TU Dresden onen mit. 2004–2009 war er Ensem- Studiums spielte er am Volkstheater Hermann Schmidt-Rahmer, David sik und Darstellende Kunst in Frank- »DIE BÜHNE«. Nach abgeschlosse- blemitglied am Stadttheater Gießen. Rostock und wurde 2011 als Stipen- Bösch und Mateja Koležnik. furt. 2020 / 21 war sie im Rahmen ihres nem Physik-Bachelor wurde er an der Seit 2009 ist er Teil des Ensembles diat in die Studienstiftung des Deut- Studiums Mitglied des Studiojahres Hochschule für Musik und Darstellende am Schauspiel Frankfurt, wo er mit den schen Volkes aufgenommen. Ab der am Schauspiel Frankfurt. Kunst in Frankfurt angenommen und Regisseur:innen Michael Thalheimer, Spielzeit 2013 / 14 war er am Schau- TANJA MERLIN GRAF studiert dort seit Oktober 2018 Schau- Karin Henkel, Jürgen Kruse, Robert spielhaus Bochum engagiert und wur- absolvierte ihr Studium an der Hoch- spiel. 2020 / 21 war er Mitglied des Stu- Borgmann, David Bösch, Roger Vonto- de 2016 mit dem Bochumer Theater- schule für Musik und Theater Rostock. ANGELIKA diojahres am Schauspiel Frankfurt. bel und Jan Bosse arbeitete und u. a. in preis in der Kategorie »Nachwuchs« Während des Studiums arbeitete sie seinen Soloprogrammen als Kohlhaas ausgezeichnet. Er arbeitete u. a. mit u. a. mit Leonie Böhm, Steffen Klewar BARTSCH GAST und in »Werthers Leiden« zu sehen war. Stephan Kimmig, Eric de Vroedt, Ma- und Friederike Schubert zusammen, absolvierte die Schauspielschule in SUSANNE Seit 2015 ist er als Assistent-Ermittler rius von Mayenburg, Jan-Christoph engagierte sich im Jungen Ensemble- Bochum. Stationen ihrer Theaterkarri- Jonas im Frankfurter »Tatort« zu sehen. Gockel, Daniela Löffner, Julia Hölscher, Netzwerk und wirkte in freien Projek- ere waren und sind das Düsseldorfer BUCHENBERGER GAST Lisa Nielebock, Ulrich Rasche, Mateja ten von Kunstvereinen und in Produk- Schauspielhaus, das Deutsche Natio- absolvierte ihre Ausbildung in Leip- Koležnik und Nuran David Calis. Seit tionen am Volkstheater Rostock mit. naltheater Weimar, das Schauspiel- zig und erhielt ihr Erstengagement der Spielzeit 2017 / 18 ist er festes 2020 / 21 trat sie ihr Erstengagement haus Hamburg, das Staatstheater am Schauspiel Leipzig. 2001–2009 Ensemblemitglied am Schauspiel am Schauspiel Frankfurt an.

170 171 Kriegenburg und David Bösch. Im Juli zeichnet. Sie wirkt in diversen Film nach Frankfurt. Er arbeitete u. a. mit MARTA KIZYMA 2017 wurde Nils Kreutinger mit dem SEBASTIAN ANDRÉ MEYER -und Fernsehproduktionen mit und Thirza Bruncken, Andreas Kriegenburg, ist in der Ukraine geboren und aufge- Bochumer Theaterpreis in der Kate- studierte an der Universität der Künste arbeitet auch als Sprecherin für den Dimiter Gotscheff, Roger Vontobel, wachsen. 2012 kam sie nach Öster- gorie »Nachwuchs« ausgezeichnet. KUSCHMANN in Berlin und spielte währenddessen Bayerischen Rundfunk und den Hes- Luk Perceval, Karin Henkel, Robert reich, um dort ihr Schauspielstudium Neben seiner Arbeit als Schauspieler studierte an der Hochschule für Musik am Staatsschauspiel Dresden, Maxim sischen Rundfunk und spricht zudem Borgmann, Anselm Weber, Jan Bosse an der Musik- und Kunstuniversität leiht er seit vielen Jahren zahlreichen und Darstellende Kunst in Stuttgart. Gorki Theater, der Volksbühne und Hörbücher. und ist in zahlreichen Film- und Fern- der Stadt Wien zu absolvieren. Wäh- Audio- und Synchronproduktionen sei- Erste Festengagements führten ihn ab der Schaubühne in Berlin. Ensemble- sehproduktionen zu sehen. rend des Studiums nahm sie Rollen- ne Stimme, u. a. ist er als Stationvoice 1997 nach Stuttgart, Karlsruhe und mitglied am Schauspielhaus Bochum unterricht bei Dorothee Hartinger, im ZDF zu hören. Dresden. 2008–2010 war er freischaf- 2000–2005, bis 2009 am Schau- NINA PLAGENS GAST Katja Jung und Markus Meyer, gas- fend u. a. am Schauspielhaus Bochum spielhaus Zürich, bis 2016 am Burg- wurde 1997 in Starnberg geboren MATTHIAS tierte im TAG Theater Wien, WERK X tätig, seit 2010 neben seiner Festan- theater in Wien und seit 2017 am und ist in Murnau aufgewachsen. Theater sowie am Volkstheater. 2016 ANNA KUBIN stellung in u. a. auch als Schauspiel Frankfurt. Er arbeitete u. a. Nach dem Abitur arbeitete sie zuerst REDLHAMMER kam sie als festes Ensemblemitglied studierte an der Universität der Künste Gast an der Staatsoper Berlin. Seit mit den Regisseur:innen Thorleifur Örn als Praktikantin, dann als Regieassis- erhielt seine Ausbildung an der West- ans Burgtheater Wien und arbeite- in Berlin. Ihre Schauspielkarriere führ- 2017 ist Sebastian Kuschmann fes- Arnarsson, Karin Beier, David Bösch, tentin am Residenztheater München fälischen Schauspielschule in Bochum. te dort u. a. mit den Regisseur:innen te sie an Häuser in Frankfurt, Berlin, tes Ensemblemitglied am Schauspiel Jan Bosse, Matthias Fontheim, Jürgen u. a. mit Thomas Dannemann, Alvis Claus Peymann engagierte ihn als An- Herbert Fritsch, Luk Perceval, Thorleifur Köln und Düsseldorf, wo sie mit Regis­ Frankfurt. Er wirkte in vielen Rollen Gosch, Matthias Hartmann, Niklaus Hermanis und David Bösch. Seit fänger an das Schauspielhaus Bo- Örn Arnarsson, Robert Borgmann, seur:innen wie Sebastian Baumgar- in Film und Fernsehen mit und arbei- Helbling, Alvis Hermanis, Jan Lauwers, 2018 studiert sie Schauspiel an der chum und danach an das Burgtheater Franz-Xaver Mayr, Julia Burger und ten, Nora Schlocker, Herbert Fritsch, tete u. a. mit den Kollektiven »norton. Annette Raffalt, Jan Stephan Schmie- Hochschule für Musik und Darstel­ Wien. Nach einem Engagement am Andreas Kriegenburg zusammen. Mit Nicolas Stemann, Alexander Eisenach, commander.productions«, »Zentrum ding, Helge Schneider, Sandra Strunz, lende Kunst Frankfurt, 2020 / 21 war Schiller Theater in Berlin arbeitete er der Spielzeit 2020 / 21 wechselte sie Christian Weise, Miloš Lolic´, Claudia für politische Schönheit« und »Peng Michael Thalheimer und . sie im Rahmen ihres Studiums Mit- als freischaffender Schauspieler. Sei- ans Schauspiel Frankfurt. Bauer und Kay Voges zusammenar- Collective«. Zudem spielte er in diversen Filmen glied des Studiojahres am Schauspiel ne Stationen waren u. a. die Salz­ beitete. 2006 erhielt sie den Publi- für Kino und Fernsehen. Frankfurt. Dort arbeitete sie mit Chris- burger Festspiele, das Thalia Theater kumspreis in Bad Hersfeld, 2015 am tina Tscharyiski, Angel Krastev und Hamburg, Schauspielhaus Düssel- WOLFRAM KOCH GAST Düsseldorfer Schauspielhaus. Mit der KATHARINA LINDER Anne Bader. dorf, Zürich, Schauspiel Köln und studierte an der Hochschule für Musik Spielzeit 2017 / 18 kam sie als festes studierte an der Folkwang Hochschu- ANNIE NOWAK Frankfurt. Ab 2010 war er wieder fest und Darstellende Kunst in Frankfurt. Ensemblemitglied ans Schauspiel le in Essen. Es folgten feste Engage- wurde 1997 in Rüdersdorf bei Berlin im Ensemble des Schauspielhauses Auf zahlreiche Rollen an der Berliner Frankfurt. Außerdem wirkt sie regel- ments am Schauspielhaus Bochum, geboren. 2016–2019 war sie als Gast CHRISTOPH in Bochum. Außerdem spielte er in Volksbühne, am Schiller Theater, Deut- mäßig bei Film- und Fernsehproduk­ Deutschen Theater Berlin und am in der Produktion »Katzelmacher« von verschiedenen Fernseh- und Kinopro- schen Theater sowie am Schauspiel tionen mit und ist als Sprecherin beim Schauspiel Frankfurt. Anschließend Jessica Glause in den Kammerspielen PÜTTHOFF duktionen, u. a. »Tatort«, »Schimanski«, Frankfurt folgte 1995–2000 ein Fest- Hörfunk tätig. war sie freischaffend in Frankfurt, des Deutschen Theater Berlin tätig. absolvierte seine Schauspielausbil- »Affäre Semmeling« und »Bluthoch- engagement in Bochum. Seitdem ar- Berlin und Essen tätig. 2010–2017 2017–2021 studierte sie Schauspiel dung an der Bayerischen Theateraka- zeit«. Seit der Spielzeit 2017 / 18 ist beitet er freischaffend u. a. in Zürich, war sie festes Ensemblemitglied am an der Hochschule für Musik und Thea- demie August Everding in München. er fest im Ensemble des Schauspiel Wien, Hamburg, Berlin und Luxem- MANJA KUHL Schauspielhaus Bochum. Sie arbei- ter »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Während seines Studiums gastierte Frankfurt. burg. Er ist als Hörbuchsprecher so- studierte an der Hochschule für Schau- tete u. a. mit Frank-Patrick Steckel, Leipzig und war ab Herbst 2019 Mit- er in Inszenierungen von Dieter Dorn wie in Film und Fernsehen aktiv, u. a. spielkunst Ernst Busch in Berlin. Vor Jürgen Gosch, Thomas Langhoff, Jan glied des Studios am Staatsschau- und Elmar Goerden am Bayerischen als Hauptkommissar Brix im Frankfurter und während des Studiums spielte Bosse, Karin Neuhäuser, David Bösch, spiel Dresden, wo sie u. a. mit Nicolai Staatsschauspiel. 2005 war er fest SEBASTIAN REISS »Tatort«. 2011 wurde er zusammen sie in Produktionen in Hamburg, den Jan Neumann, Eric de Vroedt, Anselm Sykosch, Mina Salehpour und Daniela am Schauspielhaus in Bochum en­ ging nach seiner Ausbildung an der mit Dimiter Gotscheff, Samuel Finzi Sophiensælen und am Maxim Gorki Weber, Roger Vontobel, Julia Hölscher, Löffner arbeitete. Mit der Spielzeit gagiert, wo er 2008 den Bochumer Hochschule für Musik und Theater in und Almut Zilcher mit dem Berliner Theater Berlin. Ab 2008 war sie En- Victor Bodó, Jan-Christoph Gockel, 2021 / 22 kommt sie als festes Ensem- Theaterpreis als »Bester Nachwuchs- Rostock 2002 ans Schauspielhaus Theaterpreis, 2015 mit dem Gertrud- semblemitglied am Theater Oberhau- Thomas Dannemann, Felicitas Brucker, blemitglied ans Schauspiel Frankfurt. künstler« erhielt. Seit der Spielzeit Graz. Nach zehn Jahren Festengage- Eysoldt-Ring ausgezeichnet. Für sei- sen, 2013 wechselte sie ans Staats- Andreas Kriegenburg, Mateja Koležnik 2009 / 10 ist er festes Ensemblemit- ment folgten freiberufliche Tätigkeiten ne Rolle als König Richard III am theater Stuttgart. 2011 wurde sie zur und Claudia Bauer zusammen. Seit glied am Schauspiel Frankfurt, wo er in Graz und Rostock. 2015 wechselte Schauspiel Frankfurt wurde er 2018 Nachwuchsschauspielerin des Jahres 2017 ist sie festes Ensemblemitglied FRIEDERIKE OTT GAST u. a. mit Karin Henkel, Barrie Kosky, er als festes Ensemblemitglied ans für den Faust-Theaterpreis nominiert. gewählt. Zudem tritt sie seit 2014 als am Schauspiel Frankfurt. hatte während ihres Studiums an der Oliver Reese, Andreas Kriegenburg, Badische Staatstheater Karlsruhe, Regisseurin und freie Künstlerin her- Hochschule für Musik und Darstellen- Jan-Christoph Gockel, Anselm Weber, 2017 ans Schauspiel Frankfurt, wo vor. Sie arbeitete u. a. mit den Re­ de Kunst in Frankfurt erste Gastenga- Alexander Eisenach, Mateja Koležnik er u. a. mit Jan Bosse, Jan-Christoph NILS KREUTINGER gisseur:innen Herbert Fritsch, Frank JONATHAN LUTZ GAST gements am Deutschen Theater Berlin und Claudia Bauer zusammenarbeitete. Gockel, Andreas Kriegenburg, Roger absolvierte sein Studium an der Hoch- Castorf, Armin Petras, Sebastian wurde 1997 in Bad Soden am Taunus und am Schauspiel Frankfurt, wo sie Vontobel, David Bösch und Herbert schule für Musik und Darstellende Hartmann, Jürgen Kruse, Christiane geboren, wuchs ab seinem dritten Le- 2017–2020 festes Ensemblemitglied Fritsch zusammenarbeitete. Neben Ar- Kunst in Frankfurt. Sein erstes Fest­ Pohle, Lily Sykes, Lilja Rupprecht, Jan bensjahr in Wuppertal auf und absol- war. Seitdem arbeitet sie freischaffend. HEIKO RAULIN beiten für Film- und Fernsehproduk­ engagement führte ihn 2011 an das Bosse und Mateja Koležnik und ist als vierte dort sein Abitur. Ab der elften Ihr erstes Festengagement führte sie studierte an der Hochschule für Schau- tionen sowie als Sprecher beim Hör- Hessische Staatstheater Wiesbaden. Sprecherin und im Fernsehen aktiv. Klasse spielte er außerschulisch im 2009 ans Staatstheater Wiesbaden. spielkunst Ernst Busch in Berlin. funk arbeitet er auch an verschiede- Danach folgte ein dreijähriges Enga- Seit der Spielzeit 2020 / 21 ist sie fes- Ensemble des Kinder- und Jugend- Ab 2011 war sie festes Ensemblemit- 1996–2001 war er Ensemblemitglied nen Schauspielschulen als Dozent. gement am Schauspielhaus Bochum, tes Ensemblemitglied am Schauspiel theaters Wuppertal, später im En- glied des Bayerischen Staatsschau- am Bayerischen Staatsschauspiel bevor er 2017 an das Schauspiel Frankfurt. semble des TiC-Theaters Wuppertal. spiel und erhielt dort den Förderpreis München. Ab 2001 war er freischaf- Frankfurt wechselte. Er arbeitete u. a. Seit 2018 studiert er Schauspiel an des Vereins der Freunde des Resi- fend und spielte u. a. an den großen mit den Regisseuren Anselm Weber, der Hochschule fur Musik und Dar- denztheaters. 2013 wurde sie mit dem Häusern in Zürich, Wien, Hamburg, Roger Vontobel, Jan-Christoph Gockel, stellende Kunst Frankfurt. Bayerischen Kunstförderpreis in der Berlin, Düsseldorf, Bochum und bei Marius von Mayenburg, Christian Brey, Sparte »Darstellende Kunst« für ih­re den Salzburger Festspielen. 2017 / 18 Hermann Schmidt-Rahmer, Andreas Arbeit am Residenztheater ausge- kam er als festes Ensemblemitglied

172 173 schen Filmpreis. 2019 spielte sie in sowie in »Systemsprenger«, der im für die ZDF-Krimireihe »Der Krimina- JOHN SANDER GAST LOTTE SCHUBERT dem Film »Pech und Schwefel« (Hes- Wettbewerb der Berlinale 2019 zu se- WOLFGANG VOGLER list« sowie für die italienische Kino­ wurde 1998 in Herdecke geboren, war vier Jahre als kuratorische Assis- sischer Filmpreis Kategorie Hoch- hen war. Seit der Spielzeit 2020 / 21 studierte an der Staatlichen Hoch- komödie »Fräulein« vor der Kamera. wuchs in Wetzlar auf und absolvierte tenz und Co-Kuratorin in der ACC schulfilm), im Jahr darauf entstand ihr ist sie festes Ensemblemitglied am schule für Musik und Darstellende 2016–2021 war Irina Wrona festes nach dem Abitur ein Studium der Ger- Galerie Weimar und dem HALLE 14 Kurzfilm »Klabautermann«, bei dem Schauspiel Frankfurt. Kunst in Stuttgart. Erste Engage- Ensemblemitglied am Konzert Thea- manistik und Theaterwissenschaft an e. V. Leipzig tätig. Gleichzeitig studier- sie Regie führte und das Drehbuch ments führten ihn an die Staatsoper ter Bern, seitdem ist sie wieder frei- der -Universität Bochum. Wäh- te sie Grafikdesign und Buchkunst schrieb. Der Film erhielt einen der Stuttgart, ans Gärtnerplatztheater Mün- schaffend tätig. renddessen spielte er u. a. in Produk- an der HGB Leipzig. 2018 erhielt sie HessenFilm Nachwuchs-Förderpreise. MARK TUMBA chen und ans Schillertheater NRW / tionen am Theater Kohlenpott, Theater den »Prix d’interpretation feminin« des wurde 1995 auf Sansibar geboren und Wuppertal. Anschließend spielte er in und am Jungen Schauspiel- FIESAD Festival Rabat, 2019 den zog 1999 nach Hagen in Westfalen. Engagements an den Freien Kammer- BIJAN ZAMANI GAST haus Bochum. Seit 2018 studiert er »Best Acting Award« der WTEA in Pe- HOLGER Schon während der Schulzeit hatte er spielen in Magdeburg und am Hans absolvierte seine Schauspielausbil- Schauspiel an der Hochschule für Mu- king. 2019 / 2020 war sie als Grusche erste Auftritte auf der Jungen Bühne Otto Theater in Potsdam. 2017 wech- dung an der Hochschule für Schau- sik und Darstellende Kunst Frankfurt, Vachnadze in »Der kaukasische Kreide- STOCKHAUS GAST des Stadttheaters Hagen. Zudem war selte er als Ensemblemitglied ans spielkunst Ernst Busch in Berlin. Es 2020 / 21 war er Mitglied des Studio- kreis« unter der Regie von Peter Klei- spielte während seines Studiums an er mehrmals am Theater Rottstraße 5 Schauspiel Frankfurt. Zuletzt arbeite- folgte ein Engagement am Staatsthea- jahres am Schauspiel Frankfurt. nert an der Schaubühne am Lehniner der Westfälischen Schauspielschu- in Bochum engagiert, bevor er 2017 te er mit den Regisseur:innen Barbara ter Mainz 2001–2005. Mit Beginn der Platz zu sehen. 2021 beendet sie le Bochum am Schauspielhaus Bo- das Schauspielstudium an der Hoch- Bürk, Lisa Nielebock, Anselm Weber, Intendanz von Hasko Weber war er ihr Studium an der Hochschule für chum, hatte feste Engagements am schule für Musik, Theater und Medien Christina Tscharyiski, Miloš Lolic´, David ab 2005 festes Ensemblemitglied FRIDOLIN Schauspielkunst Ernst Busch Berlin Deutschen Theater in Göttingen, am Hannover aufnahm. In der Spielzeit Bösch, Roger Vontobel und Fabian am Schauspiel Stuttgart, 2014 wech­ und tritt ihr erstes Festengagement Staatstheater Kassel, Theater Heidel- 2019 / 20 war er in den Produktionen Gerhardt zusammen und wirkte auch selte er ins Ensemble des Münchner SANDMEYER am Schauspiel Frankfurt an. berg, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, »Zeit aus den Fugen«, »Antigone. Ein in zahlreichen Film und Hörspielpro- Residenztheaters. Er arbeitete mit Re- trat nach seinem Schauspielstudium am Centraltheater Leipzig und am Requiem.« und »Bei nassem Schnee« duktionen und Lesungen mit. gisseur:innen wie Amélie Niermeyer, an der Akademie für Darstellende Schauspiel Stuttgart. Seit 2015 ist am Staatstheater Hannover zu sehen. René Pollesch, Volker Lösch, Mateja Kunst Baden-Württemberg 2010 sein MICHAEL SCHÜTZ er freischaffend und aktuell u. a. am 2019 erhielt er den Preis als bester Koležnik, Hasko Weber, Thomas Dan- erstes Engagement am Schauspiel besuchte die Schauspielschule Otto- Deutschen Theater Berlin und am männlicher Darsteller auf dem inter- ANDREAS VÖGLER nemann und Anselm Weber. Zudem Stuttgart an. 2013 wechselte er ans Falckenberg in München. Engage- Schauspielhaus Hamburg zu sehen. nationalen Theaterfestival FIESAD absolvierte ein Schauspielstudium in wirkte er in zahlreichen Film- und Fern- Deutsche Nationaltheater Weimar. ments führten ihn nach Stuttgart, Es- In Frankfurt stand er zuletzt 2016 in Rabat, Marokko. Mit der Spielzeit Hamburg, wo er auch erste Engage- sehproduktionen mit und ist als Spre- Seit 2017 ist er Ensemblemitglied am sen, Leipzig, Düsseldorf und Bochum. in »Der Revisor« in der Regie von 2021 / 22 kommt er fest ans Ensemble ments u. a. am Ernst Deutsch Theater cher für Hörbücher und -spiele tätig. Schauspiel Frankfurt. Er arbeitete u. a. 1999 erhielt er den Förderpreis jun- Sebastian Hartmann auf der Bühne, des Schauspiel Frankfurt, wo er be- und St. Pauli Theater erhielt. 2005– mit Hasko Weber, Mareike Mikat, Lilja ger Künstler des Landes NRW. Seit mit dem ihn zahlreiche Zusammen- reits in Claudia Bauers Inszenierung 2010 war er Teil des Ensembles am Ruprecht, Christian Weise, Jan Neu- 2017 ist er fest am Schauspiel Frank- arbeiten verbinden. Außerdem arbei- von »Mephisto« und David Nuran Calis’ . Bevor er für vier UWE ZERWER mann, Andreas Kriegenburg, David furt engagiert. Er arbeitete u. a. mit tete er u. a. mit Armin Petras, Milan Pe- »NSU 2.0« zu sehen war. Jahre an das Staatstheater Darmstadt war nach seiner Ausbildung an der Bösch, Roger Vontobel, Anselm We- den Regisseur:innen Jürgen Bosse, schel, René Pollesch, Herbert Fritsch, wechselte, spielte er einen Sommer Westfälischen Schauspielschule Bo- ber, Felicitas Brucker, Herbert Fritsch Anselm Weber, Antoine Uitdehaag, Stephan Kimmig und Karin Beier in bei den Bad Hersfelder Festspielen. chum an den Schauspielhäusern in und Claudia Bauer. Darüber hinaus ist Roger Vontobel, Marius von Mayen- Rainald Goetz »Reich des Todes« zu- LUANA VELIS GAST 2014 folgte ein Engagement über drei Bochum, Düsseldorf, dem National- er auch für Film und Fernsehen tätig. burg, Hermann Schmidt-Rahmer, sammen. In Film- und Fernsehen ist studierte Schauspiel in Bochum. Beim Jahre am Staatstheater Braunschweig. theater Mannheim, den Staatsthea- In der Fachzeitschrift »Theater heute« Amélie Niermeyer, Barbara Bürk und er u. a. in der Krimireihe Friesland, in Theatertreffen der deutschsprachigen Im Frühjahr 2017 gastierte Andreas tern in Darmstadt, Mainz, Oldenburg, wurde er 2012 und 2020 als Bester David Bösch. Daneben wirkt er in der Grimme-Preis-gekrönten Tatort- Schauspielstudierenden 2015 wurde Vögler am Schauspielhaus Bochum, Saarbrücken, Wiesbaden und dem Nachwuchsschauspieler nominiert. TV-Produktionen und als Sprecher in reiniger-Folge »Schottys Kampf«, bei sie mit einem Solopreis ausgezeich- seit 2017 / 18 ist er fest am Schau- Stadttheater Bremerhaven engagiert. Hörspielen und Lesungen mit. »Sketch History« und in der »heute- net. 2016 / 17 war sie am Schauspiel- spiel Frankfurt engagiert, wo er u. a. mit Seit 2017 ist er am Schauspiel Frank- show« zu sehen. haus Bochum engagiert, 2017–2019 Luk Perceval, Ulrich Rasche, Roger furt. Er arbeitete u. a. mit den Re- PETER SCHRÖDER im Ensemble des Schauspiel Frank- Vontobel, Felicitas Brucker, Hermann gisseur:innen David Bösch, Jessica absolvierte seine Schauspielausbil- ANKE SEVENICH GAST furt und 2019–2021 am Residenzthea- Schmidt-Rahmer, Jan-Christoph Go- Glause, Jan-Christoph Gockel, Julia dung an der Hochschule in Hannover. studierte an der Hochschule für Musik MELANIE STRAUB ter München. Sie arbeitete u. a. mit den ckel und Claudia Bauer zusammenar- Hölscher, Franz Xaver Kroetz, Jan Ab 1982 folgten Engagements in und Theater in Hannover. Am Nieder- absolvierte 2000–2004 ihre Schau- Regisseur:innen Jan-Christoph Gockel, beitete. Neumann, Lisa Nielebock, Dušan Bremen, Lübeck, Kassel, Hamburg, sächsischen Staatstheater Hannover spielausbildung an der Hochschule Hasko Weber, Roger Vontobel, Julia David Parízek, Luk Perceval, Werner Berlin, dem Theater an der Ruhr und erhielt sie ihr erstes Festengage- für Schauspielkunst Ernst Busch in Hölscher, Marius von Mayenburg, Viktor Schroeter, Roger Vontobel und Sönke bis 2011 am Theater Basel. Er arbei- ment, das sie 1987 verließ, um in dem Berlin. Nach ihrem Abschluss erhielt Bodó, Luk Perceval, Michał Borczuch IRINA WRONA GAST Wortmann und unterrichtet seit 2008 tete u. a. mit Werner Schroeter, Elias Kinofilm »Ein Treffen mit Rimbaud« sie ihr erstes Engagement am Schau- und Calixto Bieito und ist außerdem studierte am Max-Reinhardt-Seminar als Lehrbeauftragter an der Hoch- Perrig und Roberto Ciulli zusam- die Hauptrolle Charlotte zu spielen. spiel Magdeburg. Dort wurde sie 2006 als Sprecherin für den SWR, WDR, HR in Wien und begann ihre berufliche schule für Musik und Darstellende men und seit seinem Engagement am Bekannt wurde sie in der Rolle des mit dem Förderpreis für junge Künst- und BR tätig. Für ihre Hauptrolle im Laufbahn noch während ihres Stu­ Kunst in Frankfurt. Schauspiel Frankfurt 2011 mit Michael Schnüsschen in »Die zweite Heimat« ler ausgezeichnet. 2010 folgte der Kinofilm »Luz« von Tilman Singer wur- diums 1999 am Wiener Burgtheater. Thalheimer, Kay Voges, Oliver Reese, von Edgar Reitz. Sie arbeitete mit Re- Otto-Kasten-Preis für junge Theater- de sie beim brasilianischen Fantapoa Anschließend ging sie als festes En- Andrea Breth, Andreas Kriegenburg, gisseuren wie Vadim Glowna, Dominik künstler. 2009–2017 war sie Ensem- Filmfestival als »Beste Schauspielerin« semblemitglied ans Deutsche Theater Jan Bosse, David Bösch, Roger Von- Graf, Niki Stein, Christoph Waltz und blemitglied am Hans Otto Theater in ausgezeichnet. in Göttingen. Ab 2006 arbeitete Irina tobel, Anselm Weber und Mateja Dror Zahavi und hatte 15 Gastauftrit- Potsdam, wo sie 2015 den Potsdamer Wrona freischaffend und gastierte re- Koležnik. In Frankfurt spielte er u. a. te in verschieden Tatort-Folgen. 2016 Theaterpreis erhielt. Melanie Straub gelmäßig am Nationaltheater Weimar. die Soloabende »Die Legende vom hei- erhielt sie den Deutschen Drehbuch- ist zudem in vielen Film- und Fernseh- Weitere Gastengagements führten sie ligen Trinker«, »Lenz« und »Abschied preis, 2017 gewann der Spielfilm rollen zu sehen, u. a. in »Hedi Schneider u. a. ans Berlin, von den Eltern« von Peter Weiss. »Familienzuwachs«, in dem sie die steckt fest« (2015), »Brief an mein Le- Grillo-Theater Essen und auf den Hauptfigur Renate spielte, den Hessi- ben« (2016), »Babylon Berlin« (2017) Kampnagel Hamburg. 2016 stand sie

174 175 Spengler in Sterzing (Südtirol, Italien), SPIELZEIT 2021/22 ABDUL AZIZ AL die er 2019 in Hall (Tirol) abschloss. Im gleichen Jahr erfolgte die Aufnah- KHAYAT me an die Hochschule für Musik und STUDIO ist in Damaskus, Syrien geboren. Auf- Darstellende Kunst in Frankfurt. grund des Krieges verließ er 2012 sei- ne Heimatstadt und flüchtete nach Kairo, Ägypten. Nach dem Abitur zog TONI PITSCHMANN er 2018 nach Deutschland. Erste Thea- wurde 1995 in Detmold geboren. Als JAHR tererfahrungen sammelte er 2018 / 19 Kind zweier Theatermusiker lernte sie in einer Theatergruppe für Studieren- schon früh den (Musik-)Theaterbe- de in Marburg. Seit 2019 studiert trieb von den Seitenbühnen des Lan- er Schauspiel an der Hochschule destheaters Detmold und des Landes- SCHAU für Musik und Darstellende Kunst in theaters Salzburg kennen. Mit sieben Frankfurt. Jahren stand sie als Statistin und im Kinderchor des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin das erste MARIE JULIE Mal auf der Bühne. Als sie neun Jahre SPIEL alt war, zog ihre Familie nach Köln, BRETSCHNEIDER wo sie die Schule abschloss. Danach wurde 1998 in geboren und ist verbrachte sie u. a. ein Jahr in Neusee- in Bad Honnef am Rhein aufgewach- land als Backpackerin und ein Jahr in sen. Nach dem Abitur war sie ein Jahr der Schweiz, um dort für Greenpeace lang Teil des Theaterprojekts »Theater zu arbeiten. Total« in Bochum. Seit 2014 hat sie in verschiedenen Kurzfilmprojekten so- wie Fernseh- und Kinoproduktionen ALEXEJ mitgewirkt und sammelte dort erste Dreherfahrungen. Seit 2019 studiert VOIGTLÄNDER sie Schauspiel an der Hochschule beschloss schon als Kind, später ein- für Musik und Darstellende Kunst in mal Schauspieler zu werden. Bereits CHOOSE Frankfurt und ist Stipendiatin des mit 12 Jahren hat er den Großteil sei- Deutschlandstipendiums. ner Zeit im Theater Trier verbracht. Dort stand er in verschiedenen Schauspiel-, Opern- und Musicalproduktionen auf LUISE EHL der großen Bühne und der Studio- wuchs in Freiburg auf und machte dort bühne. Bevor er sein Schauspielstu- AMARU ihr Abitur. Schon während ihrer Kind- dium in Frankfurt antrat, arbeitete er heit sang und tanzte sie gerne und ein Jahr als Regieassistent in Trier. ALBANCANDO sammelte erste Dreherfahrungen für Seine große Leidenschaft gilt auch wurde 1996 in Freiburg geboren. Als eine Kinderserie im Schwarzwald. Ih- der Musik: seit vielen Jahren spielt er SEHNSUCHT! Sohn eines lateinamerikanischen Folk- re Teilnahme an der Schultheater-AG Rock, Blues und Punk auf Les Paul loremusikers entdeckte er früh seine bewog sie dazu, für ein Jahr nach (Gitarre) und Klavier. Derzeit arbeitet Leidenschaft für das Singen und Tan- Lörrach zu ziehen, um dort an einem er gerade an seinem Debütalbum. zen. Während seiner Jugend, die er in freien Theater zu arbeiten und Grund- den Städten Oldenburg, San Francisco lagen der Theaterpädagogik kennen- und Freiburg verbrachte, spielte er an zulernen. Die Leidenschaft zum Spie- den Schulen in verschiedenen Thea- len überwog jedoch. 2019 begann sie terproduktionen mit. Nach seinem Abi­ an der Hochschule für Musik und Dar- tur studierte er zwei Semester Psycho- stellende Kunst in Frankfurt ihr Schau- logie in Maastricht und absolvierte ein spielstudium. Praktikum am Theater Tempus Fugit in Lörrach. Dort realisierte er theaterpäd- agogische Projekte mit verschiedenen LENZ MORETTI Gruppierungen, spielte in Theater­ wurde 2000 in Innsbruck geboren. stücken des Spielzeitteams und be- Mit 15 Jahren verbrachte er ein Aus- suchte diverse Workshops, bevor er landsjahr in Bournemouth, England. 2019 sein Studium an der Hochschule 2016 folgte der Einstieg in das Be- für Musik und Darstellende Kunst in rufsleben durch eine handwerkli­che Frankfurt begann. Ausbildung zum Dachdecker und

176 Deine Handschrift ist miserabel. Du kannst kaum etwas von dem lesen, was du in dein Notizbuch geschrieben hast. Alle paar Wochen überkommt dich das Bedürfnis, dein Leben in die Hand zu nehmen, alles neu anzugehen. Neujahresvorsätze eben. Bloß, dass sie bei dir gefasst werden, als hättest du ein monatliches Abo auf sie abgeschlossen. Hin und wieder begnügst du dich mit körperlicher Selbstoptimierung, schließt doch wieder eine Mitgliedschaft in einem Sportstudio ab oder bestellst dir eine Yogamatte fürs Wohnzimmer. Immer öfter allerdings treibt dich die Sehnsucht nach innerlicher Verbesserung deiner Situation. Ziele visualisieren, sagen die Leute im Internet. Bullet Journal schreiben und so weiter. Die meisten dieser Konzepte funktionieren für dich nicht. Ziele zu visualisieren wird auch immer weniger lustvoll für dich. CLOSE Nicht nur, weil dein rechtes Auge mit der Zeit immer kurzsichtiger wird. Auch scheint dir die Kurzsichtigkeit ein notwendiges Übel, denn je mehr Zeit vergeht, na ja. Desto weniger gibt es da vorn ja auch zu sehen. Sowieso hast du nicht ganz begriffen, wohin dich visualisierte Ziele bringen sollen. Und es ist schmerzhaft, sie zu dokumentieren und zu erkennen, wie sie immer weiter eingedampft werden. So wird aus Mit Partnerin und Kindern glücklich sein schleichenden Schritts Mit Partnerin glücklich sein, dann wahlweise Glücklich sein oder Mit Partnerin sein und zuletzt das, was auf dieser Seite steht, die du gerade aufgeschlagen hast: ENCOUNTER LEBENSZIELE

Dann einige durchgestrichene Sachen und:

SEIN (?)

Ziele zu visualisieren passt nicht zu deinem Leben. Das ist die Vorgehensweise junger Unternehmer und jung bist du nicht mehr wirklich und Unternehmer nur auf dem Papier, denn eine Kneipe zu haben zählt in der Startup-Szene als nicht zukunftsfähig. Dabei, findest du, ist es absolut zukunftsfähig, ein Etablissement zu führen mit Fokus auf Gegenwartsbewältigung. Denn die Bewältigung der Gegenwart wird eine immer komplexere Herausforderung werden. Und ein ehrenvolles Schlückchen in verrauchter Atmosphäre ist da, empirisch eindeutig bewiesen, hilfreich. Mittlerweile schreibst du unregelmäßig Tagebuch. Hin und wieder, wenn du nichts Anderes zur Hand hast, muss das Büchlein auch für die Inventur herhalten. Irgendwo, das weißt du, hast du kurz nach der Ankunft im Krankenhaus etwas Wichtiges notiert. Als du die vermeintliche Stelle findest, ist sie leer. Oder nein. Die Seite fehlt. Jemand hat sie aus dem Buch gerissen. Aber wer sollte so etwas tun? Es juckt an deinem Hals. Entzündet sich unter dem Pflaster etwas? Oder – vielleicht ist alles in Ordnung. Vielleicht brauchst du bloß etwas Ablenkung.

Pflaster untersuchen – S. 114 Fernseher einschalten – S. 058

von Wilke Weermann 178 179 FÖRDERER UND PARTNER SERVICE MITARBEITER: INNEN

180 181 KOOPERATIONSPARTNER WENN SIE MEHR ZUR FÖRDERUNG DES SCHAU- FÖRDERER UND PARTNER 2021 / 22 SPIELS BEITRAGEN WOLLEN, WERDEN SIE PATRON PATRONATS UND UNTERSTÜTZEN MIT IHRER SPENDE PRO- »Der große Kunstraub (DGKR)« im Rahmen DUKTIONEN. FÖRDERNDE MITGLIEDER der »Autor:innenförderung« wird ermöglicht IM PATRONATSVEREIN DER durch IHRE ZUSÄTZLICHEN VORTEILE STÄDTISCHEN BÜHNEN / ALS PATRON SEKTION SCHAUSPIEL – Besuch ausgewählter Arbeits- CLUB VEREIN und Generalproben MÄZENE WIR FÖRDERN VIELFALT. – Persönliche Einladung zum WIR DANKEN UNSEREN CLUB- »Young & Expert« wird ermöglicht durch Helmuth Artmann »DINNER WITH FRIENDS« MITGLIEDERN FÜR DIE UNTER- Sebastiano und Christine Ferrante HANNELORE KREMPA Der Patronatsverein fördert seit mehr – Einladung zu einer jährlichen STIFTUNG als 90 Jahren die Städtischen Büh- Veranstaltung exklusiv für Patrone STÜTZUNG DES SCHAUSPIEL PATRONE nen Frankfurt. Unser Ziel ist es, die in besonderem Ambiente FRANKFURT. Chiara Aengevelt, Sabine Bonanni, Vielfalt und das kreative Schaffen der – Einladung zu allen Premierenein- Peter und Gabriela Breuer, Dr. Helga Bühnen ideell und finanziell zu unter- führungen durch den Intendanten Der CLUB ist ein kleiner Kreis von Budde, Drs. Florian und Alexandra stützen. Viele herausragende Pro- – Erwähnung Ihres Namens auf einer Freund:innen des Schauspiel Frankfurt,

Budde, Dr. Sahra Demirbilek, Prof. »unart« ist eine Initiative der duktionen, die durch die Unterstüt- Tafel im Foyer, im Spielzeitheft und die Lust haben, das Theater und seine Alexander Demuth, Drs. Kerstin und zung des Patronatsvereins zustande auf der Webseite des Patronats- Menschen näher kennenzulernen, dabei Tilo Dresig, Dr. Thomas Duhnkrack, kommen, bereichern das Programm. vereins (mit Ihrem Einverständnis) einen Blick hinter die Kulissen zu werfen Drs. Thomas und Beatrix Emde, Brita Zu den über 1.250 Mitgliedern des und das Schauspiel mit einer Spende Erb, Prof. Dr. Heinrich Fichter, Dr. Patronatsvereins, davon mehr als 270 NEHMEN SIE KONTAKT ZU UNS AUF zu unterstützen. Die Mitglieder des Der Schreibauftrag an Anja Hilling für Berthold und Nicole Fürst, Dr. Micha- »Liberté oh no no no« sowie die Produk­ fördernde Mitglieder (Mäzene, Patro- Geschäftsstelle des Patronatsvereins CLUB treffen sich mehrmals pro Spiel- el Habermehl, Adi Hagelueken und tionen »Hedda Gabler«, »Hiob« und »LÄRM. ne, Freunde) gehören Menschen, die Astrid Kastening zeit zu verschiedenen, exklusiven Christine Bahl, Elisabeth Haindl, Dr. BLINDES SEHEN. BLINDE SEHEN!« entste- sich mit Ideen, Spenden und persön- c/o DZ Bank AG CLUB-Veranstaltungen. Bei den soge- hen mit freundlicher Unterstützung durch Kai Hart-Hönig, Susanne Heuer, lichem Engagement für die Bühnen Platz der Republik nannten CLUB-Abenden können die Thomas Heymann und Monika Be- einsetzen und die Nähe zur Bühne 60265 Frankfurt Mitglieder eine Probe besuchen und cker-Heymann, Barbara Hoffmann, und ihren Künstlern schätzen. In den Tel.: 069.9450.724.14 anschließend mit dem künstlerischen Dr. Christopher Kienle, Dr. Berthold vergangenen Spielzeiten hat der Pat- Fax: 069.9450.724.0 Team sowie dem Ensemble bei einem und Anke Kracke, Dr. Marita Kraemer, ronatsverein mit seinen Spenden ei- [email protected] kleinen »Get-together« mit Snacks und Uta Krahnen-Exo, Dr. Walter Kuna, ne Vielzahl von Produktionen geför- www.patronatsverein.de Drinks ins Gespräch kommen. Karl C. Lange, Dr. Stephan und Vere- Das inklusive Jugendtheaterprojekt dert und damit zum Erfolg dieser na Leithner, Dr. Paula Macedo Weiß, »Am Leben bleiben« des Jungen Schauspiel Schauspiel-Inszenierungen beigetra- VORSTAND Prof. Dr. Claudia Nagel, Dirk Pfeil, Dr. wird ermöglicht durch gen. In 2022 findet auf Einladung des Andreas Hübner (Vorsitzender) INFORMATIONEN UND ANMELDUNG Max und Tatjana Preisenberger, Hans Kuratoriums der Sektion Schauspiel Jürgen Fitschen Rebecca Berg W. Reich, Dr. Martin und Charlotte und des Schauspiel Frankfurt wieder Katherine Fürstenberg-Raettig Referentin des Intendanten Reitz, Michael Rümmelein, Dr. Tho- ein »DINNER WITH FRIENDS« statt: Karin M. Klossek Tel. 069.212.37.927 mas Rüschen und Bernadette Fen- Ein Dinner im intimen Kreis der För- Dr. Walter Kuna [email protected] del-Rüschen, Dario Schiraldi und Dr. derer und Gäste mit dem Intendan- Claudia Steigenberger Viola Stoll-Schiraldi, Dietmar und Ka- ten und den Schauspielerinnen und rin Schmid, Dr. Dr. Peter und Gabrie- Schauspielern des Ensembles voller EHRENVORSITZENDER la Schmidt, Astrid Schulte, Dr. Alex- Wir danken unseren Sponsoren, bezaubernder Überraschungen. Prof. Alexander Demuth ander und Christine Sieber, Stefan Förderern, Kooperationspartnern Das »Studiojahr Schauspiel« wird Sommer und Mabel Leong-Sommer, ermöglicht durch und Patronen im Patronatsverein WERDEN AUCH SIE MITGLIED IM PATRONATS- KURATORIUM DER SEKTION SCHAUSPIEL Claudia Steigenberger, Stephan Sektion Schauspiel für die Unterstüt- VEREIN UND ENGAGIEREN SIE SICH IN BESTER Claudia Steigenberger (Vorsitzende) Sturm, Sonja Terraneo, Dr. Thomas zung des Schauspiel Frankfurt. FRANKFURTER BÜRGERTRADITION. Dr. Helga Budde und Hellen Toepfer, Konrad und And- Dr. Thomas Duhnkrack rea von Bethmann, Floria Landgräfin ANSPRECHPARTNERIN FÜR SPONSOREN IHRE VORTEILE ALS MITGLIED Sebastiano Ferrante von Hessen, Sylvia von Metzler, Julia Rebecca Berg – Persönlicher Mitgliederservice Elisabeth Haindl von Opel, Dr. Bernd W. und Barbara Referentin des Intendanten – Vorabinformationen zu besonderen Dr. Kai Hart-Hönig Voss, Dr. Thomas Werhahn, Christi- 069.212.37.927 Bühnenereignissen Dr. Philipp Heigl na Wittershagen, Commerzbank AG, [email protected] – Besuch ausgewählter Proben Floria Landgräfin von Hessen Deutsche Vermögensberatung AG, – Kulturreisen zu Highlights anderer Dr. Walter Kuna H. & C. Fermont GmbH & Co. KG ANSPRECHPARTNERIN FÜR FÖRDERER Bühnen mit individuellem Begleit- Dr. Paula Macedo Weiß und weitere Spendern, die nicht ge- Lisa Giesecke programm Prof. Dr. Claudia Nagel nannt werden möchten. Referentin der Künstlerischen – Newsletter »Spotlight« Julia von Opel Betriebsdirektorin Dirk Pfeil 069.212.37.297 Astrid Schulte [email protected] Stephan Sturm

182 183 SCHAUSPIELHAUS KAMMERSPIELE Die Zuordnung der Kategorien entnehmen Sie bitte dem Die Zuordnung der Kategorien entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Monatsspielplan. jeweiligen Monatsspielplan.

KATEGORIE A B C S PLÄTZE Preisgruppe 1 52 € 45 € 37 € 59 € PLÄTZE Preisgruppe 2 47 € 38 € 33 € 55 € KATEGORIE A B C S Preisgruppe 3 39 € 32 € 26 € 47 € Preisgruppe 1 37 € 32 € 24 € 40 € Preisgruppe 4 31 € 22 € 19 € 39 € Preisgruppe 2 28 € 23 € 20 € 35 € UND PREISE Preisgruppe 5 18 € 14 € 13 € 25 € UND PREISE Preisgruppe 3 19 € 16 € 14 € 21 €

01 01 01 01 01 16 28 35 02 02 02 02 27 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 03 34 03 26 04 25 33 01 01 04 05 24 02 17 06 23 32 36 02 02 05 07 22 31 16 03 06 08 21 35 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 03 09 10 20 30 01 07 11 12 18 19 34 20 04 08 13 14 15 16 17 29 02 09 28 33 03 19 01 05 10 27 03 11 26 32 35 18 04 02 06 12 25 31 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 07 13 23 24 34 01 03 14 15 21 22 30 21 08 16 17 18 19 20 29 33 02 01 04 09 28 04 20 10 27 32 36 01 03 02 05 11 26 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 24 05 06 12 25 31 35 02 03 13 24 30 07 14 15 22 23 34 23 04 08 16 17 18 19 20 21 29 03 09 28 33 05 22 01 05 10 27 04 06 06 11 26 32 35 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 02 12 24 25 31 01 07 13 14 23 30 34 23 03 08 15 16 17 20 21 22 02 09 18 19 29 33 22 04 28 32 06 03 05 10 27 21 07 01 11 26 31 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 06 12 13 25 34 01 02 14 24 30 24 07 15 16 21 22 23 29 33 02 03 08 17 18 19 20 09 28 32 07 03 23 01 04 10 27 08 11 26 31 35 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 02 05 12 25 30 06 13 23 24 34 03 14 15 21 22 29 01 07 16 17 18 19 20 28 33 23 04 08 27 08 02 09 26 32 22 09 05 10 25 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 01 06 11 24 31 12 13 23 30 34 02 07 14 15 21 22 03 08 16 17 18 19 20 29 33 09 28 32 04 10 27 10 11 26 31 01 05 12 25 30 06 13 23 24 33 02 14 15 21 22 29 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 07 16 17 18 19 20 32 03 08 28 09 09 27 31 11 04 10 26 01 05 11 24 25 30 12 13 23 29 34 02 06 14 15 20 21 22 28 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 03 07 16 17 18 19 33 10 08 27 32 04 09 26 12 10 25 31 01 05 11 24 30 06 12 22 23 33 02 13 14 15 20 21 29 07 16 17 18 19 28 32 03 08 27 09 26 31 13 01 04 10 25 30 05 11 12 24 34 02 06 13 22 23 29 14 15 16 17 18 19 20 21 28 33 03 07 27 04 08 26 32 14 09 25 31 01 05 10 11 24 30 06 12 23 33 02 13 14 21 22 29 07 15 16 17 18 19 20 32 03 08 28 09 27 31 15 04 10 26 05 11 24 25 30 01 12 13 23 29 06 14 15 21 22 32 02 07 16 17 18 19 20 28 08 27 31 16 03 09 26 04 10 25 30 01 11 24 29 05 12 22 23 33 02 13 14 20 21 28 06 15 16 17 18 19 27 32 03 07 26 17 08 25 31 04 09 24 05 10 23 30 01 11 12 22 29 06 13 14 20 21 32 02 15 16 17 18 19 28 07 27 31 03 08 26 18 09 25 30 01 04 10 24 05 11 12 23 29 33 02 13 21 22 28 06 14 15 16 17 18 19 20 32 03 07 27 08 26 31 19 04 09 25 05 10 23 24 30 01 11 12 22 29 06 13 14 20 21 28 32 02 07 15 16 17 18 19 08 27 31 20 03 09 26 10 25 30 01 04 11 24 05 12 22 23 29 02 13 14 15 20 21 28 28 06 16 17 18 19 27 27 01 03 07 26 21 04 08 25 26 29 02 09 24 25 05 10 11 23 28 03 06 12 13 21 22 24 07 14 15 16 17 18 19 20 23 27 04 08 22 05 21 26 09 20 25 06 10 11 19 07 12 13 17 18 24 14 15 16 23 08 22 09 21 10 20 11 19 12 18 13 14 17 15 16 BOCKENHEIMER DEPOT / PLÄTZE BOX / ANDERE SPIELORTE Die Preise für die Veranstaltungen im Bockenheimer Depot, in der Box und in unseren Außenspielstätten entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Monatsspielplan.

184 UND PREISE 185 VORVERKAUF fünf Stunden vor Vorstellungsbeginn, UNSER DANK AN SIE KONTAKT INFORMATION UND Der Kartenvorverkauf beginnt jeweils Rückfahrt bis Betriebsschluss. – An Ihrem Stuhl wird eine Plakette Rebecca Berg am 10. Kalendertag des Vormonats. STUHLPATEN mit Ihrem Namen angebracht. Referentin des Intendanten Bitte beachten Sie, dass an diesem – Sie erhalten eine persönliche Paten- Tel. 069.212.37.927 KARTENKAUF Tag auch die ersten Vorstellungen THEATERTAG schaftsurkunde. Fax 069.212.44.646 des darauffolgenden Monats in den Mehrmals in der Spielzeit und in un- SCHAFTEN – Auf Wunsch werden Sie auf unse- [email protected] Vorverkauf gehen. Das heißt, Sie regelmäßigen Abständen bietet das rer Homepage bei den Stuhlpaten- können beispielsweise ab 10. Januar Schauspiel Frankfurt einen Theater- schaften mit aufgelistet. Die Stuhlpatenschaften können Sie SCHÜLER:INNEN UND STUDIERENDE Karten sowohl für Februar als auch tag an: Alle Karten einer Vorstellung auch über unsere Homepage buchen. 8 € Einheitspreis für Vorstellungen im für die ersten März-Tage erwerben. sind für 14 €, ermäßigt 8 € erhältlich. Schauspielhaus, in den Kammerspie- Sollte der 10. auf einen Sonn- oder Die Termine entnehmen Sie bitte un- len, im Bockenheimer Depot und in Feiertag fallen, beginnt der Vorverkauf serem Monatsspielplan. Das Schauspiel Frankfurt bietet Ihnen PREISE der Box, 10 € für Gastspiele und Pre- an dem darauffolgenden Werktag. die Möglichkeit, sich in Ihrem Theater – 1 Stuhl 250 € (500 € für Firmen) mieren. Die Ermäßigung gilt für Schü- Unseren Abonnent:innen bieten wir unvergessen zu machen. Mit einer – Beim Erwerb von 10 Stuhlpaten - ler:innen, Studierende, Auszubilden- ein exklusives Vorkaufsrecht – für THEATERGUTSCHEINE Stuhlpatenschaft für einen oder meh- schaften erhalten Sie eine weitere de, Bundesfreiwilligendienstleistende sie beginnt der Vorverkauf bereits am Verschenken Sie einen Theaterbe- rere Zuschauerstühle im Schauspiel- Stuhlpatenschaft gratis. bis zum vollendeten 30. Lebensjahr 7. Kalendertag des Vormonats. such: Theatergutscheine erhalten Sie haus oder in den Kammerspielen nach Maßgabe vorhandener Karten. zu dem von Ihnen gewünschten Be- können Sie sich oder anderen Thea- Gerne erstellen wir Ihnen ein indivi- Ausgenommen sind Sonder- und VORVERKAUFSKASSE DER STÄDTISCHEN BÜHNEN trag im Abo- und Infoservice, an der terbegeisterten ein ganz besonderes duelles Angebot für die Patenschaft Fremdveranstaltungen. Willy-Brandt-Platz Vorverkaufskasse der Städtischen Geschenk machen. Ihr Engagement einer Stuhlreihe (z. B. inklusive Pro- Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr Bühnen oder unter: findet sichtbare Anerkennung durch benbesuch und Sektempfang). (26.07.-05.09.21 wegen Theater- www.schauspielfrankfurt.de eine Plakette mit Ihrem Namen oder Selbstverständlich ist Ihre Spende SCHULKLASSEN ferien geschlossen) dem des/der Beschenkten an Ihrem abzugsfähig. Schulklassen und die begleitenden Weitere Vorverkaufsstellen in Patenstuhl. Firmen haben die Mög- Lehrkräfte zahlen bei einem gemein- Frankfurt und im Umland siehe: KINDERBETREUUNG lichkeit, über den Kauf, z. B. einer samen Vorstellungsbesuch für alle www.schauspielfrankfurt.de Zu ausgewählten Vorstellungen bie- ganzen Reihe, ihr Engagement für die Eintrittskarten je 6 €. ten wir eine kostenlose Betreuung Kultur prominent zu platzieren. durch Fachpersonal für Kinder im KARTENBESTELLUNG ABENDKASSE Alter von drei bis neun Jahren an. Die Tel.: 069.212.49.49.4 Eine Abendkasse befindet sich am je- Termine entnehmen Sie bitte jeweils Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa / So 10 -14 Uhr weiligen Veranstaltungsort (Öff­nung unserem Monatsspielplan. Fax: 069.212.44.98.8 eine Stunde vor Vorstellungsbeginn). [email protected] FÜHRUNGEN TELEFONISCHER KARTENVERKAUF Zu ausgewählten Terminen bieten wir ERMÄSSIGUNGEN Tel.: 069.212.49.49.4 Blicke hinter die Kulissen des Schau- Inhaber des Frankfurt-Passes, Schwer- Fax: 069.212.44.98.8 spiel Frankfurt an. Die Termine ent- behinderte (ab einem GdB von 50) mit Mo-Fr 9 -19 Uhr, Sa / So 10-14 Uhr nehmen Sie bitte jeweils unserem einer Begleitperson (mit Nachweis (26.07.-05.09.21 wegen Theater- Monatsspielplan. »Merkzeichen B«) und Arbeitslose er- ferien geschlossen) halten 50% Ermäßigung auf alle Vor- stellungen im Schauspiel Frankfurt. ENGLISCHE ÜBERTITELUNG Ausgenommen sind Premieren, Gast- ONLINE-KARTENVERKAUF Mehrmals pro Monat bieten wir eng- spiele, Sonder- und Fremdveranstal- Über unseren Online-Service auf der lisch übertitelte Vorstellungen an. tungen sowie Silvester-Vorstellungen. Website des Schauspiel Frankfurt Die Termine finden Sie im Monats- Rollstuhlfahrer:innen zahlen einen Ein- können Sie Ihre Theaterkarten in un- spielplan. heitspreis von 6 €, die dazugehörige serem Webshop buchen. Außerdem Begleitperson 10 €. Für Rollstuhl- haben Sie mit print@home die Mög- fahrer:innen ist eine begrenzte Anzahl lichkeit, Ihre Theaterkarten direkt CONTENT WARNING von Plätzen mit barrierefreien Zugän- auszudrucken. Einige unserer Inszenierungen enthal- gen vorhanden. Geflüchtete erhalten www.schauspielfrankfurt.de ten potenziell sensible Inhalte, die bei Eintrittskarten zu je 3 €. manchen Menschen starke negative Emotionen auslösen oder traumatisie- NUTZUNG DES RHEIN-MAIN- rende Erinnerungen hervorrufen kön- GRUPPEN VERKEHRSVERBUNDES (RMV) nen. Wenn Sie Fragen haben oder Gruppen ab 20 Personen erhalten Ihre Eintrittskarte gilt als Ticket für weitere Informationen benötigen, 20 % Ermäßigung. Bei Interesse kann die Hin- und Rückfahrt mit allen schreiben Sie uns gern: der Vorstellungsbesuch mit einer öffentlichen Verkehrsmitteln im Rhein- Dramaturgie.Schauspiel@buehnen- Stückeinführung oder einer Führung Main-Verkehrsverbund am jeweiligen frankfurt.de durch das Theater verbunden werden. Vorstellungstag. Hinfahrt frühestens

186 187 SEHR GEEHRTE ABONNENTINNEN, EXKLUSIVER SERVICE FÜR UNSERE ABONNENT:INNEN WERBEN BESTELLUNG UND INFORMATION

SEHR GEEHRTE ABONNENTEN, ABONNENT:INNEN Wenn Sie andere überzeugen, dass ABO- UND INFOSERVICE SCHAUSPIEL FRANKFURT ein Schauspiel Frankfurt-Abonne- Neue Mainzer Straße 15 nach wie vor leben wir in besonderen Selbstverständlich bleibt auch der IHRE VORTEILE ment genau das Richtige ist, erhalten 60311 Frankfurt am Main Zeiten. Obwohl die Infektionszahlen vorzeitige Vorverkaufsstart für Sie be- – Sie sparen bis zu 50 % gegenüber Sie von uns zwei Freikarten der ers- Mo-Sa (außer Do) 10 -14 Uhr, glücklicherweise stetig nach unten stehen. Bereits am 7. des Vormonats dem regulären Eintrittspreis. ten Kategorie für eine Vorstellung im Do 15-19 Uhr (Während der gehen, können wir momentan noch können Sie Ihre gewünschten Tickets – Bereits ab dem 7. Kalendertag des Schauspielhaus. Theaterferien 26.07.-05.09.21 von nicht beurteilen, vor wie vielen Zu- erwerben, Premieren-Abonnent:innen Vormonats beginnt der Vorverkauf Die Neu-­Abonnent:innen können das Mo-Fr 10-14 Uhr, Sa geschlossen) ABO schauer:innen ein Vorstellungsbe- in der Übergangsspielzeit bereits am für alle Abonnent:innen, in der Über- Formular auf www.schauspielfrank- Tel.: 069.212.37.44.4 trieb ab Beginn der neuen Spielzeit 5. des Vormonats. Die Fest-Abonne- gangsspielzeit 2021/22 für Premie- furt.de ausfüllen und Ihren Namen Fax: 069.212.37.44.0 2021/22 möglich sein wird. Deshalb ments werden in der Übergangsspiel- ren-Abonnent:innen bereits am 5. und Ihre Abo-Nummer ergänzen. Die- [email protected] müssen unsere Planungen nach wie zeit mit dem Zusatz »FLEX« versehen Fällt der 5. oder 7. Kalendertag auf ses Angebot gilt für alle Abonnements vor dynamisch verlaufen. und sind günstiger als die regulären einen Sonn- oder Feiertag, beginnt an festen Tagen. Wahl-Abonnements. Außerdem wird der Vorverkauf an dem darauffol- Wir möchten Ihnen aber auch eine es in Zukunft möglich sein, die Gut- genden Werktag. Verlässlichkeit und Perspektive bie- scheine Ihres Fest-Abonnements – Kostenlose Zusendung des Monats- ten. Deshalb haben wir für die kom- (»FLEX«) online einzulösen. spielplans und des Spielzeithefts mende Spielzeit folgendes Modell – Ihr Abonnement gilt als Ticket für entwickelt: die öffentlichen Verkehrsmittel des NNE Umgang mit Tauschgutscheinen Rhein-Main-Verkehrsverbundes PREMIEREN-ABO (FLEX) PREMIEREN-ABO EXTRA aus 2019/20 und 2020/21 (RMV) an den Tagen Ihrer Abonne- Spielzeit 2021/22 = ment-Vorstellungen. NUR NOCH WENIGE PLÄTZE VERFÜGBAR! LIMITIERTES ANGEBOT Übergangsspielzeit Die Tauschgutscheine, die Sie in die- – Als Abonnent:in erhalten Sie auf Sieben Vorstellungen im Schauspiel- Acht Premieren im Schauspielhaus, sen Spielzeiten erhalten haben für alle weiteren Eintrittskarten des haus sechs in den Kammerspielen und Die kommende Saison wird für die Vorstellungen, die wir während der Schauspiel Frankfurt einen Rabatt – Vorkaufsrecht bereits am 5. des Vor- eine im Bockenheimer Depot Fest-Abonnent:innen eine Art Über- Pandemie nicht zeigen konnten, kön- von 10 % des Einzelkartenpreises.* monats in der Übergangsspielzeit gangsspielzeit. Wie oben erwähnt, nen Sie komplett auf die Rechnung 2021/22 – Sie erleben die großen Premieren können wir heute nicht sagen, vor Ihres neuen Abonnements anrech- EINSTIEG JEDERZEIT MÖGLICH! – Sie haben in der Spielzeit 2022/23 in allen Spielstätten des Schauspiel MEN wie vielen Besucher:innen wir ab nen. Ihnen entsteht kein finanzieller Ihren festen Sitzplatz, auch bei aus- Frankfurt auf Ihrem festen Sitzplatz, September spielen können. Wir Nachteil. verkauften Vorstellungen auch bei ausverkauften Vorstel- haben uns daher dagegen entschie- NUTZUNG DES RHEIN-MAIN- – Die Sitzplatzgarantie für die Spiel- lungen. den, die Abonnent:innen auf ver- VERKEHRSVERBUNDES (RMV) zeit 2022/23 bewirkt die unter- – Stückeinführung durch die Produk- schiedene Termine aufzuteilen, da Wahl-Abonnement / schiedlichen Preisgruppen der tionsdramaturg:innen mit Sektem­ wir den Vorstellungsbetrieb gemäß Mix-Abonnement / Junges Abo / – Ihr Abonnement gilt als Ticket für Abo-Serien. pfang zu allen Premieren im Schau- der aktuellen Situation flexibel halten SchauspielCard die öffentlichen Verkehrsmittel des – Für die Spielzeit 2021/22 erhalten spielhaus (sofern mit dem gelten- müssen. RMV an den Tagen Ihrer Abonne- Sie sieben Gutscheine, die Sie an den Hygienekonzept vereinbar) Bei den Wahl-Abonnent:innen, die ment-Vorstellungen. der Theaterkasse, im telefonischen – Zusätzliche Einführungen mit Sekt- TS Wir garantieren Ihnen Ihren festen dem Schauspiel Frankfurt verbunden – Kostenlose Hinfahrt frühestens fünf Kartenverkauf und online für Neu- empfang zu ausgewählten Premieren Sitzplatz für die dann folgende bleiben, verlängert sich die Gültigkeit Stunden vor Vorstellungsbeginn, produktionen und Wiederaufnah- in den Kammerspielen und im Spielzeit 2022/23. Für die kom- der Wahlgutscheine aus den Spiel- Rückfahrt bis Betriebsschluss. men unabhängig vom Wochentag Bockenheimer Depot (sofern mit mende Übergangsspielzeit erhal- zeiten 2019/20 sowie 2020/21, die – Die Berechtigung ist auf dem Abon- einsetzen können dem geltenden Hygienekonzept ten Sie Gutscheine in der Anzahl wegen der Pandemie nicht genutzt nement-Ausweis bzw. den Tickets – Sie sparen in der Übergangsspiel- vereinbar) der Vorstellungen, die in Ihrem werden konnten, automatisch bis zum der Wahl-Abonnements vermerkt. zeit 2021/22 bis zu 10% beim Abo- – Vorkaufsrecht für alle weiteren Abonnement entsprechend enthal- Ende der kommenden Spielzeit. Sie Kauf gegenüber den regulären Fest- Premieren ten sind. Diese Gutscheine können bekommen keine Rechnung zuge- Abos der Spielzeit 2020/21 – Besonderer Service: persönliche Sie für Neuproduktionen und Wie- schickt. Dies gilt auch für die Mix- Ansprechpartnerin deraufnahmen unabhängig vom Abonnements und das Junge Abo. PREISGRUPPEN Wochentag einsetzen. Die SchauspielCard verlängert sich 01 02 03 04 05 PREISGRUPPEN automatisch um die Länge der Zeit, in 398 € 357 € 308 € 252 € 161 € 01 02 der das Theater nicht spielen konnte. 1095 € 885 €

WIR WÜRDEN UNS SEHR FREUEN, *Diese Ermäßigung gilt auch in der sowie bei folgenden Theatern: Staatstheater Darm- WENN SIE UNS WEITERHIN TREU stadt, Stadttheater Gießen, Staatstheater Kassel, Staatstheater Mainz, Hessisches Staatstheater VERBUNDEN BLEIBEN. Wiesbaden, Hessisches Landestheater Marburg, Burgfestspiele Bad Vilbel, Brüder-Grimm-Märchen- BIS BALD IM festspiele Hanau, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen, Nationaltheater Mannheim sowie Theater der Stadt SCHAUSPIEL FRANKFURT. Heidelberg. Ausgenommen sind Premieren, Gast- spiele, Vorstellungen am Theatertag, Sonder- und Fremdveranstaltungen sowie Silvester-Vorstellungen.

188 189 SPIELZEIT-ABO (FLEX) WAHL-ABO FIRMEN-ABO MONTAG-ABO A UND B (FLEX) DONNERSTAG-ABO A UND B (FLEX) SONNTAGNACHMITTAG-ABO (FLEX)

SIEBEN VORSTELLUNGEN IM SCHAUSPIELHAUS FÜR SPONTANE THEATERBESUCHE: ZUM VERSCHENKEN UND FÜR FIRMENANLÄSSE: SECHS VORSTELLUNGEN IM SCHAUSPIELHAUS SECHS VORSTELLUNGEN IM SCHAUSPIELHAUS FÜNF VORSTELLUNGEN IM SCHAUSPIELHAUS – Sie haben in der Spielzeit 2022/23 KEINE FESTLEGUNG AUF BESTIMMTE FREIE TERMIN- UND VORSTELLUNGSWAHL Ihren festen Sitzplatz, auch bei VORSTELLUNGEN ODER WOCHENTAGE – ein Besuch im Schauspiel Frankfurt – Sie haben in der Spielzeit 2022/23 – Sie haben in der Spielzeit 2022/23 – Sie haben in der Spielzeit 2022/23 ausverkauften Vorstellungen – Sie besuchen zehn frei wählbare ist ideal für besondere Anlässe, Ihren festen Sitzplatz an einem Ihren festen Sitzplatz an einem Ihren festen Sitzplatz an einem – Für die Spielzeit 2021/22 erhalten Vorstellungen in verschiedenen Geburtstage, Jubiläen und Weih- Montagstermin, auch bei ausver- Donnerstagstermin, auch bei aus- Sonntagstermin, auch bei ausver- Sie sieben Gutscheine, die Sie an Spielstätten.** nachtsfeiern oder als Geschenk kauften Vorstellungen verkauften Vorstellungen kauften Vorstellungen der Theaterkasse, im telefonischen – Sie erhalten sechs Wahlgutscheine für Kooperationspartner:innen und – Für die Spielzeit 2021/22 erhalten – Für die Spielzeit 2021/22 erhalten – Für die Spielzeit 2021/22 erhalten Kartenverkauf und online für Neu- für das Schauspielhaus und vier für Mitarbeiter:innen Sie sechs Gutscheine, die Sie an Sie sechs Gutscheine, die Sie an Sie fünf Gutscheine, die Sie an der produktionen und Wiederaufnah- die Kammerspiele. – Sie erhalten 14 übertragbare Wahl- der Theaterkasse, im telefonischen der Theaterkasse, im telefonischen Theaterkasse, im telefonischen men unabhängig vom Wochentag – Sie genießen den exklusiven Ser- gutscheine für das Schauspielhaus Kartenverkauf und online für Neu- Kartenverkauf und online für Neu- Kartenverkauf und online für Neu- einsetzen können vice für unsere Abonnent:innen. und sechs für die Kammerspiele.** produktionen und Wiederaufnah- produktionen und Wiederaufnah- produktionen und Wiederaufnah- – Die Sitzplatzgarantie für die Spiel- – Die Karten des Wahl-Abonnements – Die Wahlgutscheine können im Vor- men unabhängig vom Wochentag men unabhängig vom Wochentag men unabhängig vom Wochentag zeit 2022/23 bewirkt die unter- sind übertragbar. verkauf an der Tageskasse am Willy- einsetzen können einsetzen können einsetzen können schiedlichen Preisgruppen der – Die Wahlgutscheine können im Vor- Brandt-Platz, online und telefo- – Die Sitzplatzgarantie für die Spiel- – Die Sitzplatzgarantie für die Spiel- – Die Sitzplatzgarantie für die Spiel- Abo-Serien. verkauf an unserer Tageskasse am nisch unter 069.212.49.49.4 in zeit 2022/23 bewirkt die unter- zeit 2022/23 bewirkt die unter- zeit 2022/23 bewirkt die unter- – Sie sparen in der Übergangsspiel- Willy-Brandt-Platz, online und tele- Eintrittskarten eingelöst werden. schiedlichen Preisgruppen der schiedlichen Preisgruppen der schiedlichen Preisgruppen der zeit 2021/22 bis zu 10 % beim Abo- fonisch unter 069.212.49.49.4 in Abo-Serien. Abo-Serien. Abo-Serien. Kauf gegenüber den regulären Eintrittskarten eingelöst werden. – Sie sparen in der Übergangsspiel- – Sie sparen in der Übergangsspiel- – Sie sparen in der Übergangsspiel- Fest-Abos der Spielzeit 2020/21 zeit 2021/22 bis zu 10% beim Abo- zeit 2021/22 bis zu 10 % beim Abo- zeit 2021/22 bis zu 10 % beim Abo- Kauf gegenüber den regulären Kauf gegenüber den regulären Kauf gegenüber den regulären Fest-Abos der Spielzeit 2020/21 Fest-Abos der Spielzeit 2020/21 Fest-Abos der Spielzeit 2020/21 PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 01 02 03 PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN 203 € 182 € 147 € 119 € 84 € 266 € 234 € 192 € 138 € 90 € 671 € 546 € 445 € 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 144 € 129 € 102 € 75 € 51 € 156 € 138 € 108 € 84 € 60 € 128 € 115 € 91 € 70 € 47 €

MIX-ABO OPER UND SCHAUSPIEL JUNGES ABO MITTWOCH-ABO A UND B (FLEX) FREITAG-ABO A UND B (FLEX)

JE DREI VORSTELLUNGEN IM SCHAUSPIELHAUS FÜR SCHÜLER:INNEN, STUDIERENDE UND SECHS VORSTELLUNGEN IM SCHAUSPIELHAUS SECHS VORSTELLUNGEN IM SCHAUSPIELHAUS UND IN DER OPER AUSZUBILDENDE BIS ZUM VOLLENDETEN – Die Vorstellungen sind frei wählbar.** 30. LEBENSJAHR – Sie haben in der Spielzeit 2022/23 – Sie haben in der Spielzeit 2022/23 – Die Karten des Mix-Abonnements – Zwei Vorstellungen im Schauspiel- Ihren festen Sitzplatz an einem Mitt- Ihren festen Sitzplatz an einem Frei- sind übertragbar. haus, drei in den Kammerspielen wochstermin, auch bei ausverkauf- tagstermin, auch bei ausverkauften – Die Wahlgutscheine können im Vor- und eine im Bockenheimer Depot ten Vorstellungen Vorstellungen verkauf an unserer Tageskasse am – Freie Terminwahl mit Wahlgut- – Für die Spielzeit 2021/22 erhalten – Für die Spielzeit 2021/22 erhalten Willy-Brandt-Platz, online und tele- scheinen Sie sechs Gutscheine, die Sie an Sie sechs Gutscheine, die Sie an fonisch unter 069.212.49.49.4 in – Bestplatzierung nach Verfügbarkeit der Theaterkasse, im telefonischen der Theaterkasse, im telefonischen Eintrittskarten eingelöst werden. – Die sechs Wahlgutscheine können Kartenverkauf und online für Neu- Kartenverkauf und online für Neu- im Vorverkauf an der Tageskasse produktionen und Wiederaufnah- produktionen und Wiederaufnah- SCHAUSPIEL-CARD am Willy-Brandt-Platz, online und men unabhängig vom Wochentag men unabhängig vom Wochentag PREISGRUPPEN telefonisch unter 069.212.49.49.4 einsetzen können einsetzen können Die flexible Schauspiel-Card für 01 02 03 04 05 in Eintrittskarten eingelöst werden. – Die Sitzplatzgarantie für die Spiel- – Die Sitzplatzgarantie für die Spiel- den häufigen Theaterbesuch! 333 € 285 € 234 € 198 € 147 € – Inklusive einem Schauspiel Frank- zeit 2022/23 bewirkt die unter- zeit 2022/23 bewirkt die unter- – 50 % Ermäßigung in allen furt-Fan-Beutel sowie einer Füh- schiedlichen Preisgruppen der schiedlichen Preisgruppen der Spielstätten rung durch das Schauspiel Frankfurt Abo-Serien. Abo-Serien. – 1 Jahr gültig, unabhängig von (Anmeldung im Abo-und Infoservice) – Sie sparen in der Übergangsspiel- – Sie sparen in der Übergangsspiel- der Spielzeit zeit 2021/22 bis zu 10 % beim Abo- zeit 2021/22 bis zu 10 % beim Abo- – 10 % Ermäßigung für eine Kauf gegenüber den regulären Kauf gegenüber den regulären Begleitperson PREIS 40 € Fest-Abos der Spielzeit 2020/21 Fest-Abos der Spielzeit 2020/21 – Preis: 75 € Die Schauspiel-Card ist nicht PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN übertragbar. 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 Ausgenommen Premieren, Sonder- und **Premieren, Gastspiele, Vorstellungen mit Ein- 156 € 138 € 108 € 84 € 60 € 168 € 150 € 120 € 96 € 69 € Fremdveranstaltungen, Silvester-Vorstellungen, heitspreis, Silvester-Vorstellungen, Sonder- und Theatertage, Gastspiele und Vorstellungen mit Fremdveranstaltungen sind von den Wahl-Abonne- Einheitspreisen bis € 20. ments ausgeschlossen.

190 191 ABONNEMENT-BEDINGUNGEN TAUSCHEN VON ABO-TERMINEN VERSCHIEDENES

Um als Abonnent:in Ihren Termin zu Bitte haben Sie Verständnis dafür, BESTELLUNG UND ZAHL- tauschen, legen Sie bitte bis drei Ta- dass Abonnements nicht an den UNGSBEDINGUNGEN ge vor Vorstellungstag unserem Abo- Kassen, sondern nur beim Abo- und und Infoservice Ihren Abonnement- Infoservice gekauft werden können. Alle Abonnements des Schauspiel Ausweis vor. Die Festabonnements Für nicht besuchte oder nicht recht- Kunst berührt. Frankfurt können Sie persönlich oder bieten die Möglichkeit, Termine inner- zeitig getauschte Vorstellungen kann schriftlich (per Brief, Fax, E-Mail) halb einer Spielzeit in eine andere kein Ersatz geleistet werden. Ände- beim Abo- und Infoservice des Vorstellung zu tauschen. Bitte beach- rungen des Spielplans sowie insze- Schauspiel Frankfurt bestellen. Bei ten Sie, dass Tauschgutscheine des nierungsbedingte Sitzplatzänderun- schriftlichen Bestellungen erhalten Schauspielhauses nicht für die Kam- gen bleiben dem Schauspiel Frank- Sie von uns eine Rechnung. Nach merspiele eingelöst werden können. furt vorbehalten. Mit der Buchung Eingang Ihrer Zahlung werden Ihnen Tauschgutscheine sind gegen Ein- des Abonnements erkennen die der jeweilige Abonnement-Ausweis trittskarten in der gebuchten Preis- Kund:innen die Abonnement-Bedin- oder die Gutscheine der Wahl-Abon- gruppe einzulösen, die dem jeweili- gungen des Schauspiel Frankfurt an. nements per Post zugesandt. Falls gen Abonnement zugrunde liegt. Ge- Die vollständigen Geschäftsbedin- Sie direkt und vor Ort im Abo- und gen Aufzahlung ist im Einzelfall das gungen der Städtische Bühnen Infoservice bezahlen, können Sie die Einlösen in eine höhere Preisgruppe Frankfurt am Main GmbH erhalten Vorzüge der Abonnements sofort in möglich. Der Wechsel in eine niedri- Sie auf Wunsch im Abo- und Infoser- Anspruch nehmen. Im Abo- und Info- gere Preisgruppe ist grundsätzlich vice und auf der Homepage. service ist eine Bezahlung in bar, per nicht möglich. Ab der Spielzeit EC-Karte sowie mit den gängigen 2021/22 erhalten Sie digitale Tausch- Kreditkarten möglich. gutscheine, die auch im Webshop einlösbar sind.

WAHL-ABONNEMENTS PERSÖNLICHE DATEN Bitte beachten Sie bei der Nutzung eines Wahl-Abonnements die ent- Die uns vorliegenden persönlichen sprechende Zuordnung der Wahlgut- Daten werden ausschließlich zum scheine zu den einzelnen Spielstätten. Zwecke der Abonnement-Werbung Premieren, Gastspiele, Sonder- und gespeichert und verarbeitet. Wir bit- Fremdveranstaltungen, Silvester- ten Sie, den Abo- und Infoservice Vorstellungen sowie Vorstellungen über Änderungen Ihrer Kontaktdaten mit Einheitspreis sind vom Wahl- zu informieren. Abonnement ausgeschlossen. Die Wahlgutscheine können im Vorver- „OÜM“ der Massala Dance Company, ©/Foto Fouad Boussouf kauf an unserer Tageskasse am Willy- LAUFZEIT ABONNEMENTS Brandt-Platz, telefonisch unter 069.212.49.49.4 und online in Ein- Alle Abonnements gelten eine Spiel- trittskarten eingelöst werden und sind zeit. Werden die Abonnements nicht für die jeweils laufende Spielzeit gül- schriftlich gekündigt, verlängern sie tig. Eine Übertragung in die folgende sich automatisch um eine weitere Spielzeit ist nicht möglich. Wahlgut- Spielzeit. scheine sind gegen Eintrittskarten in der gebuchten Preisgruppe einzu- lösen, die dem jeweiligen Abonne- SCHAUSPIEL-CARD Was wären Kunst und Kultur ohne Förderung? ment zugrunde liegt. Gegen Aufzah- Herausragende Kulturinstitute brauchen herausragende lung ist im Einzelfall das Einlösen in Die Schauspiel-Card können Sie per- Produktionen. Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert eine höhere Preisgruppe möglich. Der sönlich oder schrift­lich (per Brief, Fax, Wechsel in eine niedrigere Preisgrup- E-Mail) beim Abo- und Infoservice die Kulturlandschaft der Region seit 2007 mit bisher über pe ist grundsätzlich nicht möglich. des Schauspiel Frankfurt bestellen. 62 Millionen Euro. Wir benötigen bei der Bestellung zusätzlich ein Passfoto von Ihnen. Die Schauspiel-Card gilt ab dem Ausstellungsdatum für ein Kalender­ Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, jahr und verlängert sich nicht auto- Darmstadt, Wiesbaden, Hanau, Bad Vilbel, Offenbach am Main und Oestrich-Winkel. Weitere herausragende Kunst- und Kulturprojekte matisch. finden Sie unterwww.kulturfonds-frm.de / Facebook / Instagram / Newsletter

192 193 STILSICHER BIS IN DIE LETZTE GESCHMACKLOSIGKEIT.

SPIELZEIT 2021/22

194 195 Was hat diese Frau nur an dir gefunden? Stand mitten in deiner Inventur plötzlich hinter dir. Keine Trinkerin, augenscheinlich, auch keine Spielerin. »Wir haben noch nicht auf, kommen Sie später wieder«, sagtest du. Keine Antwort. Sie kam auf dich zu und erst, als sie direkt vor dir stand, wurde dir klar, dass sie über einen Kopf größer war als du. Du konntest sie nicht rausschmeißen, was wenn sie nicht wollte? War sie von der Mafia? Einige zerfledderte Gedanken wehten dir durch den Kopf. Die Länge ihrer Finger an deiner Schulter, ihr entrücktes Lächeln, dann dieser Kuss an deinem Hals, plötzlich die Kellertreppe wie eine Schlucht hinter dir und –

Dir ist wieder übel. CLOSE Du fasst dir an den Hals und ziehst die Hand zurück wie von einer Herdplatte. Du willst dich nicht erinnern. Du willst vergessen. Die Schlaftablette schmeckt nach nichts, aber im Wasser meinst du eine feine Note aus Wurst zu erkennen. Sie versuchen wirklich auf jede erdenkliche Weise, dir Fleisch unterzujubeln. Während du wartest, dass das Gewicht in deinem Schädel dich in die Tiefe zieht, schaust du aus dem Fenster. Es ist noch nicht einmal Abend. Ein völlig verlorener Tag. Du schläfst ein. ENCOUNTER Wo wachst du auf?

Im Bett – S. 002 Neben dem Bett – S. 096

von Wilke Weermann 196 197 NUTZUNG DES RHEIN-MAIN- PARKHAUS UNTERMAINANLAGE Untermainanlage 1, 60329 Frankfurt VERKEHRSVERBUNDES (RMV) Die Einfahrt zum Parkhaus befindet IHR EVENT ANFAHRT Die Eintrittskarten des Schauspiel sich in der Wilhelm-Leuschner- IM SCHAUSPIEL FRANKFURT Frankfurt beinhalten Hin- und Rück- Straße neben der Hausnummer 5. fahrt mit dem RMV. Dies gilt auf allen Öffnungszeiten: 6-24 Uhr. Ausfahrt vom RMV angebotenen Linien (ohne jederzeit möglich. Parkgebühr: werk- Ob Firmenjubiläum, Tagung oder Übergangstarifgebiete) fünf Stunden tags 2 €, So und Feiertage 1 € pro Preisverleihung – von den Foyers bis vor Vorstellungsbeginn und bis Be- angefangene Stunde. Die maximale hin zur großen Bühne des Schauspiel- VERKEHRSANBINDUNG triebsschluss (1. Klasse mit Zuschlag). Nachtgebühr (17-7 Uhr) beträgt 6 €. hauses sind alle Räumlichkeiten des Schauspiel Frankfurt nach Absprache SCHAUSPIELHAUS, BOX, PANORAMA BAR PARKHAUS KAISERPLATZ bei regulärem Spielbetrieb zu mieten. Willy-Brandt-Platz PARKMÖGLICHKEITEN Bethmannstraße 50, 60311 Frankfurt Ihre exklusive Veranstaltung in unse- Öffnungszeiten: Mo-So 0-24 Uhr. rem Hause kann bei Interesse auch KAMMERSPIELE PARKHAUS AM THEATER Parkgebühr: 2 € pro angefangene gerne mit einer Führung hinter die Ku- Neue Mainzer Straße 15 Willy-Brandt-Platz 5, 60311 Frankfurt Stunde. lissen oder einem Vorstellungsbesuch U-Bahn Linien U1, U2, U3, U4, U5, Die Einfahrt zum Parkhaus befindet verbunden werden. U8, Straßenbahn Linien 11, 12 und sich auf der Untermain­anlage gegen- PARKHAUS BOCKENHEIMER WARTE Bus Linie N8, jeweils Station Willy- über der Hausnummer 1, Parkleitsys- Adalbertstraße 10, 60486 Frankfurt SCHAUSPIELHAUS Brandt-Platz tem B = Bahnhofsviertel. Öffnungszeiten: Mo-Sa 7-23 Uhr und Große Bühne mit Zuschauerraum für Öffnungszeiten: Mo-Do 6-24 Uhr, an Spieltagen von Schauspiel und bis zu 680 Personen sowie dazuge- BOCKENHEIMER DEPOT Fr und Sa 6-2 Uhr, So und Feiertage Oper im Bockenheimer Depot auch hörige Foyers Carlo-Schmid-Platz 1 6-24 Uhr. Ausfahrt jederzeit mög- an So und Feiertagen. Parkgebühr: U-Bahn Linien U4, U6, U7, Straßen- lich. Parkgebühr: werktags 2 €, So 1,60 € pro angefangene Stunde. KAMMERSPIELE bahn Linie 16 und Bus Linien 32, 36, und Feiertage 1 € pro angfangene Kleine Bühne mit Zuschauerraum für 50 und N1, jeweils Station Bocken- Stunde. Die maximale Nachtgebühr 185 Personen sowie dazugehörige heimer Warte (17-7 Uhr) beträgt 6 €. Foyers

PANORAMA BAR Bar mit Blick auf die Frankfurter Skyline für ca. 100 Personen

BOCKENHEIME R he DEPOT CHAGALLSAAL

Saal mit Bestuhlung für bis zu 200 Bockenheimer Hauptwac W Personen mit Blick auf Marc Chagalls arte Gemälde »Commedia dell’ Arte« und die Frankfurter Skyline

Nähere Informationen zur technischen Ausstattung unseres Hauses finden Sie auf unserer Webseite unter: www.schauspielfrankfurt.de/das- haus/spielstaetten

lly- Wi Brandt- IHRE VORSTELLUNG IM Platz hau- Sc x SCHAUSPIEL FRANKFURT spielhausBo

Buchen Sie Ihre persönliche Vorstel- U Kammerspiele SCHA IEL K Untermainanlage ER SP lung! Sie haben die Möglichkeit, ei- OP FRANRT FU ne Vorstellung Ihrer Wahl für einen Wunschtermin zu buchen, zum Bei- spiel als besonderes Event für Ihre wichtigen Kund:innen. Gerne er- stellen wir Ihnen ein persönliches KONTAKT Angebot, zum Beispiel inklusive eines Lisa Giesecke Sektempfangs oder eines Flying Referentin der Künstlerischen Betriebsdirektorin Buffets in der Panorama Bar im An- 069.212.37.297 schluss an den Vorstellungsbesuch. [email protected]

198 199 THEATERLEITUNG THEATERTRAILER STUDIOJAHR SCHAUSPIEL Wilke Weermann Anselm Weber Siegersbusch Filmproduktion Amaru Albancando Johanna Wehner MUSIK INTENDANT Abdul Aziz Al Khayat Regina Wenig Peer Baierlein MIT Marie Julie Bretschneider Mark Badur Rebecca Berg JUNGES SCHAUSPIEL / Luise Ehl BÜHNE Vivan Bhatti REFERENTIN DES INTENDANTEN THEATERPÄDAGOGIK Lenz Moretti Olaf Altmann Cornelius Borgolte Martina Droste Toni-Maria Pitschmann-Langlotz Andreas Auerbach Christian Dawid ARBEITER: LEITUNG Philipp Alexej Voigtländer Patrick Bannwart Thorsten Drücker KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO Philip Bußmann Matthias Grübel Katrin Jaeger Jorma Foth Julia Weinreich Verena Dengler Constantin John INNEN KÜNSTLERISCHE BETRIEBSDIREKTORIN, MITARBEITER MENTORIN Anne Ehrlich Daniel Kahn STELLVERTRETERIN DES GESCHÄFTSFÜHRERS Herbert Fritsch Sven Kaiser N.N. MITARBEIT THEATERPÄDAGOGISCHES SCHULPROGRAMM Olga Gromova Niels Lanz Lisa Giesecke GÄSTE Anke Grot Günter Lehr REFERENTIN DER KÜNSTLERISCHEN BETRIEBSDIREKTORIN Anna Bardavelidze Oliver Helf Max Mahlert GASTSPIELE, SONDERVERANSTALTUNGEN SPRECHERZIEHUNG Angelika Bartsch Volker Hintermeier Alex Matwijuck Prof. Stefanie Köhler Fenna Benetz Thea Hoffmann-Axthelm Sven Michelson Carlos Döring Max Böttcher Michaela Kratzer Markolf Naujoks DISPONENT Susanne Buchenberger Julia Kurzweg Thomas Osterhoff ENSEMBLE Inga Busch Max Lindner Nika Pasuri Juliane Zipper Isaak Dentler Wolfram Koch Devin Rebecca McDonough Malte Preuss MITARBEITERIN KBB Caroline Dietrich Jonathan Lutz Wolfgang Menardi Markus Reschtnefki Heidi Ecks Florian Mania Andrej Rutar (Mitarbeit) Philipp Rohmer Torsten Flassig Friederike Ott Sarah Sassen Ole Schmidt DRAMATURGIE Christina Geiße Nina Plagens Lena Schmid Katja Herlemann Stefan Graf Markus Reschtnefki Viva Schudt Alexander Leiffheidt Tanja Merlin Graf John Sander Johanna Stenzel LIVE-MUSIK Katrin Spira Sarah Grunert Anke Sevenich Raimund Orfeo Voigt Thorsten Drücker Julia Weinreich Agnes Kammerer Holger Stockhaus Dominique Wiesbauer Sven Kaiser DRAMATURG:INNEN Marta Kizyma Luana Velis Daniel Wollenzin Sven Michelson Nils Kreutinger Irina Wrona Günter Lehr Lukas Schmelmer Anna Kubin Bijan Zamani Markus Reschtnefki DRAMATURGIEASSISTENT/DRAMATURG Manja Kuhl KOSTÜME Philipp Rohmer Sebastian Kuschmann Victoria Behr Katharina Linder REGIE Verena Dengler MARKETING UND KOMMUNIKATION André Meyer Stefan Bachmann Amit Epstein VIDEO Martin Windolph Annie Nowak Claudia Bauer Matija Ferlin Philip Bußmann LEITUNG Christoph Pütthoff Felicitas Brucker Jana Findeklee Karnik Gregorian Heiko Raulin David Bösch Svenja Gassen Moritz Grewenig Shirin Saber Matthias Redlhammer Barbara Bürk Anke Grot Falko Herold MITARBEITERIN MARKETING / Sebastian Reiß Nuran David Calis Falko Herold Luis Krawen (Animationen) REFERENTIN FÜR SOCIAL MEDIA UND DIGITALE INHALTE Fridolin Sandmeyer Martina Droste Ellen Hofmann Shabnam Nimi Divingele Stefanie Weber Peter Schröder Kornelius Eich Johanna Hlawica Oliver Rossol GRAFIK Lotte Schubert Alexander Eisenach Michaela Kratzer Eike Zuleeg Michael Schütz Herbert Fritsch Ute Lindenberg Melanie Straub Robert Gerloff Wolfgang Menardi PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Mark Tumba Jan-Christoph Gockel Vanessa Rust LIVE-VIDEO Sandra Strahonja Andreas Vögler Lea Gockel Lena Schmid Benjamin Lüdtke LEITUNG Wolfgang Vogler Mateja Koležnik Viva Schudt Oliver Rossol Uwe Zerwer Martha Kottwitz Johanna Stenzel Manja Kuhl Anna Sünkel THEATERFOTOGRAFIE Markolf Naujoks Joki Tewes BELEUCHTUNGSDESIGN Thomas Aurin Lisa Nielebock Annelies Vanlaere Marcel Heyde Arno Declair Lilja Rupprecht Nini von Selzam Frank Kraus Felix Grünschloß Sebastian Schug Julia Wassner Ellen Jäger Birgit Hupfeld Data Tavadze Mareike Wehrmann Karsten Kayser Jessica Schäfer Christina Tscharyiski Dominique Wiesbauer Johannes Richter SCHAUSPIEL Robert Schittko Anselm Weber Cosima Wanda Winter David Schecker FRANKFURT Jan Walther 200 201 CHOREOGRAFIE / BEWEGUNG KOSTÜMASSISTENZ Matija Ferlin Lucia Bushart Sabina Perry Antonia Mahr #wirsindjetzt Zoë Knights Alvina Weber Cosima Wanda Winter

REGIEASSISTENZ INSPIZIENZ Leon Bornemann Robert von Marck Lea Gockel Joachim Möller Helena Jackson Brett Nancarrow Sophie Wolf Thomas Nossek

Eva Haberkorn GAST SOUFFLAGE Mats Beyer Eva Haberkorn BÜHNENBILDASSISTENZ Christine Schneider Olga Gromova Alexandra zu Stolberg Vincent Krafft Boris Wendt Devin Rebecca McDonough Katharina Oleksinska Elizaveta Fedorova GAST

Daiana Jankovic Stella Lennert GÄSTE STATISTERIE Wolfgang Kubat LEITUNG

vgf-ffm.de

Neue Dauerausstellung im Rothschild-Palais.

www.juedischesmuseum.de Jüdisches Museum Frankfurt • Bertha-Pappenheim-Platz 1 • 60311 Frankfurt 202 203

VGF KulturA 202x148,5mmh_11.2018.indd 1 29.11.18 15:59 Bernd Loebe IT AUSWERTUNG / STATISTIK VORDERHAUSSERVICE TECHNISCHE DIREKTION Anselm Weber Michael Werb Daniela Nesswetter Janine Köster Olaf Winter GESCHÄFTSFÜHRER LEITUNG LEITUNG TECHNISCHER DIREKTOR MIT ADRESSVERWALTUNG Alfred Bartonitschek Annette Schöffner Ivan Hacic Susanne Brenner BÜHNENSERVICE Eayou Belete-Desta Ulrich Herrmann Jürgen Koß Anita Wilde Agniezka Berensztejn Ariane Davis ZENTRALE DISPOSITION ARBEITER: VERWALTUNGSDIREKTORIN Andrés Jaén Casas ALLGEMEINE VERWALTUNG UND sowie Logenschließer:innen Leon Deckwerth VORDERHAUSSERVICE Jens Mündl Jörg Bauer, Oliver Kolata Andreas Hirsch Roland Bilz TECHNISCHE PRODUKTIONSLEITUNG / ASSISTENZ DES TECHNISCHEN DIREKTORS INNEN STELLVERTRETER LEITUNG PERSONAL UND ORGANISATION Oliver Kolata Julia Müller, Florentine Riehl CONTROLLING LEITUNG Maïse Neubauer REFERENTIN DER VERWALTUNGSDIREKTION Marco Guilio VERGABE / ZENTRALE EINKÄUFE / TECHNISCHES BETRIEBSBÜRO Manfred Hartmann SONSTIGE VERTRÄGE Christian Wurmbach Saskia Luck PERSONALSERVICE FESTBESCHÄFTIGTE KONSTRUKTION ARBEITSSCHUTZ UND BETRIEBLICHE SICHERHEIT (ABS) LEITUNG Petra Hartmann-Bank Robert Varga KUNDENSERVICE UND VERKAUF LEITUNG LEITUNG Katja Buße MITARBEIT ARBEITSSCHUTZ UND BETRIEBLICHE SICHERHEIT (ABS) Arnold Wessel Collin Abood LEITUNG Eva Bader Tanja Clarius Josef Dreker Francesca Filippelli STELLVERTRETENDE LEITUNG CHEFKONSTRUKTION SCHAUSPIEL WIRTSCHAFTSABTEILUNG Nicole Schinkario Patrick Gerats Jörg Bauer LEITUNG VERKAUF Silke Lang Margit Bach Hsing-Ling Chao LEITUNG Ognyan Pertzansky Barbara Bienert Loran Issa Paula Blömeke Bettina Klaus Bettina Behrs VERKAUFSVORBEREITUNG Sonja Kadner Sara Kleiner REFERAT DATENSCHUTZ Jakob Bauer BOTENDIENST Simone Klotz Jana Messerschmidt Christian Stancin Jolanthe Galetzka Claudia Marshall Karina Stillger Daniela Lavizar Beate Ordowski FINANZEN Michael Schulte TECHNISCHE ABTEILUNGEN Lutz Klingelhöfer Jutta Sentko TECHNISCHE LEITUNG LEITUNG ABONNEMENT- UND INFOSERVICE LIEGENSCHAFTSANGELEGENHEITEN Isabell Skowronek Volker Czaplicki Florian Knopf Jörg Kreiss Amela Suljevic-Sejdovic TECHNISCHER LEITER Iehmahn Sanad-Winz Birgit Meier Melanie Winkler STELLVERTRETENDE SACHGEBIETSLEITUNG Martina Raudonus-Ritter Karin Sarcone HAUSINSPEKTION BÜHNENTECHNIK Christina Anghel Sascha Both PERSONALSERVICE GASTBESCHÄFTIGTE / Andreas Kremer Stephanie Braunstein LEITUNG RECHENZENTRUM BÜHNENMEISTER Uwe Deißler TELEFONSERVICE UND KASSEN Ulrike Radtke Andrea Firle Sabine Bohn Meike Bulut LEITUNG Andreas Blum Dagmar Heilscher Christian Brenneke sowie Reinigungkräfte Mimoun Elyahiaoui Karin Hothum Kornelia Brunner Tanja Deckwerth Christian Gebert Tanja Merget Sylvia Feldpusch STELLVERTRETENDE LEITUNG Martin Hain Daniela Stary Monika Gerwin EMPFANG / TELEFONZENTRALE Timo Hoffmann Ingo Graupner Domingos Alves Paula Blömeke Stefan König Volker Lassek Patricia Hartmann Erdal Barut Elke Gröschel Stefan Lechthaler BETRIEBSKASSE Michael Hunschock Uwe Jährling Ingrid Herber Jörg Malik Sandra Junker Antonio Laguardia Daniela Jakob Jürgen Ohlemutz Constanze Häusser Hans-Jürgen Maurer Jennifer Malkano David Pinkernell Eva Schmidt Sabine Nagel Birgit Pfeiffer Frank Röder RECHENZENTRUM Gesina Otte SONDERPROJEKTE / BETRIEBLICHES Frank Rosenberg Andrea Paul GESUNDHEITSMANAGEMENT Monisha Emmanuel Marc Schäfer Anette Pörner N.N. Mary-Ann Stein Axel Schmitt STÄDTISCHE Sabrina Rießbeck AUSZUBILDENDE Swen Söntgerath Sabine Treber Andreas Stacewicz BÜHNEN Jolene Zilm GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE Moritz Stolzenburg Fatoumata Diop Jürgen Wagner FRANKFURT AM MAIN Steffen Wagner Hermann Wettengl GMBH Nikola Zec 204 205 DEKORATEURE BELEUCHTUNG Jonathan Pickers Charlotte Bastian SCHREINEREI Frank Messer Georg Draude Marcel Heyde MEISTER:IN VERANSTALTUNGSTECHNIK Peter Biedenkapp Klemens Desch Armin Nopp Veit Ruthart LEITUNG Hannah Heduschka LEITUNG Harald Petzinger Lubomir Schrei Christoffer Adler Julia Nuss Michael Walbert Getahun Woldetsadik Frank Kraus Santino Albelo Dorothee Rahmer David Göhler BELEUCHTUNGSINSPEKTOR Johann Dück Sebastian Rydzak STELLVERTRETENDE LEITUNG David Geyer Holm-Trutz Schneider MASCHINENTECHNIK MASCHINISTEN Stephan Doehler Thorsten Löchl Andreas Alt Joachim Licht Roger DeLall Ellen Jäger Bartolomé Rodriguez-Gomez Hannah Heduschka André Elsäßer LEITUNG Megan Grote Johannes Richter Fabian Schell AUSZUBILDENDE Manfred Engelhardt Thorsten Hentzschel Jan Walther Fabian Wilhelm Damian Gajda Fabio Grillo Helge Kümmel BELEUCHTUNGSMEISTER:IN VERANSTALTUNGSTECHNIKER:IN Marco Gemming Oliver Hoben Alexander Maul THEATERPLASTIK Alexander Jörg Justin-Lukas Jakoby Carsten Jung Dirk Schnabel Sven Bethmann Ursula Klimczyk Maren Kiehl Matthias Luleich HAUSAUFSICHT BOCKENHEIMER DEPOT Christian Schneider Livia Dragic LEITUNG Kaj Klose Halil Vasi Alexander Lange Dennis Lehmann STELLWERKSBELEUCHTER:IN Clemens Albus Sarah Zinke Andreas Peterseim FAHRER Timo Bambei STELLVERTRETENDE LEITUNG Korinna Schiller KOMMUNIKATIONSTECHNIK Elmar Oswald Christoph Boege Jan Brawanski Steffen Siebenschuh Dirk Schambeck Roland Brandt Tobia Gianluca Falletta Susann Böhnhardt Rainer Stratmann LEITUNG Lukas Heinz Sinah George Niklas Babette Van Volxem VERANSTALTUNGSTECHNIK KAMMERSPIELE Rebecca Honner Björn Gergen Karsten-Helge Jakob Matthias Wildhirt Heiko Balz David Schecker Manfred Lechner Tobias Hamann Anna Leuthardt-Forcke Peter Zwermann Jürgen Bartosch MEISTER VERANSTALTUNGSTECHNIK Ortrud Meichsner Martin Hammann Stefanie Seibert Marcin Biskupski Marc Vogt Coleen Hotz Tanja Springhorn Angelina Hahn Michael Gambichler Thomas Cezanne Valentin Wittig Elias Finn Panschar AUSZUBILDENDE Armin Kraus Dominik Deiß Florian Kasten Karl Schad Isabell Helisch Jan-Peter Heuser Benno Listing Esra Sträter AUSZUBILDENDER Florian Kasten Constantin Braml AUSZUBILDENDE GEBÄUDEMANAGEMENT BETRIEBSINSPEKTION Karsten Kayser VIDEOTECHNIK Max Schubert Oliver Stieball Lucas Lejeune Alexander Dannemann DEKO / TAPEZIERWERKSTATT LEITUNG LEITUNG Cosima Lösch AUSBILDUNGSLEITUNG Petra Schuster Christian Reuter TON LEITUNG Doris Andörfer Torsten Fix Tobias Pfannkuch Bernhard Klein HOCHBAU / SANITÄR Felix Straday LEITUNG BÜHNENHELFER:INNEN Gregor Dod Timo Weyell Jasper Bamberger STELLVERTRETENDE LEITUNG Martin Haindl KOSTÜMABTEILUNG Niels Lanz Marcel Engelmann BETRIEBSINGENIEUR / MASCHINENTECHNIK / BRANDSCHUTZ Markus Maas MEISTER VERANSTALTUNGSTECHNIK Christian Gebert Axel Häder KOSTÜMDIREKTOR REQUISITE Richard Martin Sonja Hindelang Pascal Schlatter Iris Hagen Joachim Steffenhagen Marina Polle Veselko Ilic MASCHINENBAUINGENIEUR Margit Engel LEITUNG TONMEISTER Catharina Rother Silke Köhler-Baum SEKRETARIAT Alexander Schumacher Anette Mahnke Daniel Delorette Stefan Markert Karlheinz Amm Hannah von Eiff ELEKTROTECHNIK / LEITUNG HAUS- UND BETRIEBSTECHNIK STELLVERTRETENDE LEITUNG Philipp Batereau Nina Rupp MATERIALVERWALTUNG Oliver Blohmer Susanne Brenner AUSZUBILDENDE Nasri Nasri Sylvia Behm Anja Becker Bernd Leinberger Jürgen Koß TECHNISCHE GEBÄUDEAUSSTATTUNG Stefanie Pertzansky Thorben Brühl Inga Lüth DISPOSITION Ricarda Severon Tobin Knautz Josef Rennert SCHLOSSEREI Anja Geist José Lazaro Matthias Schmidt Thomas Bonge Pelin Gündogdu Agnes Mika Arnim Streek WERKSTÄTTEN LEITUNG ASSISTENZ HERRENSCHNEIDEREI Markus Öhlinger Hinrich Drews Andreas Mensch Melanie Schales WERKSTÄTTENLEITUNG Miguel Angel Gomez-Jimenez OBERGEWANDMEISTER Jens Schönherr VERANSTALTUNGSTECHNIK STELLVERTRETENDE LEITUNG ELEKTRO- UND HLSK-TECHNIK Alexandra Wetzel Matthias Paul Danijel Bulut Laura Schirrmann LEITUNG MALERSAAL Antonio da Silva LEITUNG Eva Zimmermann Karoline Schlüter Sandra Stetzenbach Susanne Kantreiter Eghbal Gholam-Shabazi GEWANDMEISTERIN VOLONTÄR:IN Thomas Grein LEITUNG Michael Wermke Franco Grillo BÜHNENMEISTER Robin Helgers Gunter Kehm Stefan Kohler Jessica Krüger Maren Krul AUSZUBILDENE Jürgen Maier Guido Steinert STELLVERTRETENDE LEITUNG GEWANDMEISTER

206 207 WERKSTATT Jennifer Landua WÄSCHEVERWALTUNG UND WÄSCHEREI ZITATE TITELSEITEN Nayad Aziz Khani Mamooreh Xenia Ruhl Dietmar Fremde IMPRESSUM S.1, 129, 155: »Power« / S.11, 21: »Öl!«/ KONTAKT Ines Best Sara Schlösser Danuta Horn HERAUSGEBER Schauspiel Frankfurt S.43, 143: »Neues Stück« / S.57: »Das Schauspiel Frankfurt Sarah Bailly-Miller Elena Schwarz Silke Mondovits INTENDANT Anselm Weber Gesicht des Bösen« / S.75: »Yvonne, Neue Mainzer Straße 17 Isabella Gambera Magdalena Wirth N.N. REDAKTION Dramaturgie, Marketing die Burgunderprinzessin« / S.95: »Im 60311 Frankfurt am Main Lena Handl und Kommunikation, Presse- und Herzen tickt eine Bombe« / S.113: [email protected] Phyllis Hankel Öffentlichkeitsarbeit, Künstlerisches »Michael Kohlhaas« / S.165: »Der Natalia Hass SCHUHMACHEREI DIENSTKLEIDUNG Betriebsbüro, Theaterpädagogik große Kunstraub (DGKR)« / S.177, KARTENTELEFON Arben Krasniqi Julia Müller-Cattano Dietmar Fremde REDAKTIONSLEITUNG Lukas Schmelmer, 195: »Liberté oh no no no« / S.213: 069.212.49.49.4 Maria Kress LEITUNG Katrin Spira, Martin Windolph »Nach Mitternacht« Iris Langsdorf KONZEPT UND GESTALTUNG DOUBLE ABO- UND INFOSERVICE Christiane Loerke Oliver Arndt KOSTÜMFUNDUS STANDARDS Berlin Redaktionsschluss: 18. Juni 2021 069.212.37.44.4 Eva Marquard Marko Salgado Moreira Sabine Gogolin-Hess FOTOS Melissa Schriek Änderungen vorbehalten! Mariska Ophoff Andrzej Wiczkowski Constanze Müller-Pfeffer Die Fotos entstanden im Mai 2021. Die ZENTRALE SCHAUSPIEL FRANKFURT Heike Reuther Shootings fanden unter Einhaltung des 069.212.37.10.1 Annika Scheerer Theresa Keppeler Hygienekonzepts der Städtischen Laura Schirrmann AUSZUBILDENDE WAFFEN- UND RÜSTMEISTEREI Bühnen Frankfurt am Main statt. www.schauspielfrankfurt.de www.facebook.com/schauspielfrankfurt Franziska Staudt Thorsten Fleige AUGMENTED REALITY Martin Windolph www.twitter.com/SchauspielFFM Tina Thomas Thomas Tritzschler (Projektleitung), Yunus Milor, Melissa www.instagram.com/schauspiel_frankfurt Leon Voigt KUNSTGEWERBE Schriek (Videoproduktion), Spiritec www.youtube.com/SchauspielFrankfurt Regine Wysotzki Dorothee Melzer GmbH München (Technische Realisie- LEITUNG MASKENBILDNEREI rung) Eva Liem Uwe Schlegel DRUCK Druckerei Zarbock, Frankfurt AUSBILDERIN Sonja Adamczyk CHEFMASKENBILDNER Stephanie Erhazar Patricia Gambera Teresa Nowakowski Anika Alischewski Schauspiel Frankfurt ist eine Sparte der Städtische Bühnen Frankfurt am Main GmbH Constanze Hölting Sarah Schoderer Beate Bauer Geschäftsführer: Bernd Loebe, Anselm Weber Lisa Marie Spettl Alexandra Zamojski Jan Bundil Aufsichtsratvorsitzende: Dr. Ina Hartwig HRB 52240, Frankfurt am Main Torben Spiegler Patricia Dietz Steuernummer: 047 250 38165 N.N. Karin Junghardt AUSZUBILDENDE PUTZMACHEREI Angelika Richter Lara Kaiser Anke Scharlach Heike Lohse Denise Simon DAMENSCHNEIDEREI Bernhard Springer Maria Hunke OBERGEWANDMEISTERIN ANKLEIDEDIENST DAMEN Ursula Birkelbach BETRIEBSRAT DER STÄDTISCHEN BÜHNEN Emanuela Bräm LEITUNG FRANKFURT AM MAIN Rosi Glaus Roland Sittner Petra Straßburger Isabell Barsan VORSITZENDER Ricarda Wienert-Oefelein Andrea Göttert Anne Worg Julia Grohmann Janet Collins Susanne Zumsteg Sabine Herrmann STELLVERTRETENDE VORSITZENDE GEWANDMEISTERINNEN Silvia Herzog Johanna Steinkamp (Elternzeit) Henry Messer Kim Stichel STELLVERTRETENDER VORSITZENDER WERKSTATT Ahmad Aref Yasmine Bersch Yasmine Bersch ANKLEIDEDIENST HERREN Simon Hild Simone Bauer Thomas Moschny Alexander Lange Nadja Beigel LEITUNG Dennis Lehmann Andreas Döll Johannes Lehner Petra Faßbach Eva von Borries Eva Ndola Annemarie Fischer-Walbert Dieter Fröhlich Daniela Nesswetter Anne Grebe-Schäfer Marén Gabriel Kalliopi Patrona Elena Guth-Papadimitriou Sonja List Birgit Pfeiffer Heike Heil Gerhard Singer Wannapha Klatt Tanja Springhorn Olga Klauser Ulrich Weber

208 209 BLEIBEN SIE

GESUND UND Stand: 06/2021, Änderungen vorbehalten 37 MUSEEN, UNENDLICHE MIT UNS IN ENTDECKUNGEN VERBINDUNG. MUSEUMSUFERCARD WWW.SCHAUSPIELFRANKFURT.DE 1 JAHR 95 € W ACHS & W ACHS & Z IAN S W ACHS & W ACHS & Z IAN S F rise ure F rise ure

est.1993 est.2013

W Mehr Informationen auf museumsufer.de

WestendLiebigstraße 23-25 Frankfurt www.wachsundwachsundzians.com OstendHanauer Landstraße122 Frankfurt www.wachsundwachsundzians.com MUSEUMS 210 211 UFER

210616_MU_ANZ_Schauspiel_202x297+5mm_04.indd 1 16.06.21 14:49 ICH STEHE AUF DER STRASSE, DIE NACHT IST MEINE WOHNUNG.

SPIELZEIT 2021/22

213 Du hebst ein Bein auf den Sims. Das ist der einzige Schritt, der dich Überwindung kostet. Ab dann ist es entschieden. Hinter dir raschelt es, der Pfleger hat das Papier gefunden. Auch er liest es jetzt, immer wieder, in schrägen Buchstaben wild über die Zeile ausgekippt:

PARASIT

Du hörst die Stimme des Pflegers, die weniger, immer weniger aus Worten und immer mehr aus schnarrenden Geräuschen zu bestehen scheint. Dann rauschen diese Laute davon, Wind bläst dir in die Ohren. Die Stockwerke rasen vorüber. Mit Genugtuung spürst du, wie die Beule am Hals in Panik gerät. Und dann, mit Genugtuung, spürst du nichts mehr. CLOSE ENCOUNTER

von Wilke Weermann 214