Theater Und Macht – Beobachtungen Am Übergang

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Theater Und Macht – Beobachtungen Am Übergang BAND 15 Theater und Macht Beobachtungen am Übergang Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung und nachtkritik.de in Zusammenarbeit mit weltuebergang.net THEATER UND MACHT SCHRIFTEN ZU BILDUNG UND KULTUR BAND 15 Theater und Macht Beobachtungen am Übergang Ein Sammelband unter redaktioneller Leitung von Sophie Diesselhorst, Christiane Hütter, Elena Philipp und Christian Römer Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung und nachtkritik.de in Zusammenarbeit mit weltuebergang.net Diese Publikation wird unter den Bedingungen einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de Eine elek tro nische Fassung kann heruntergeladen werden. Sie dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Es gelten folgende Bedingungen: Namensnennung: Sie müssen den Namen des Autors / Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen (wodurch aber nicht der Eindruck entstehen darf, Sie oder die Nut- zung des Werkes durch Sie würden entlohnt). Keine kommerzielle Nutzung: Dieses Werk darf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Keine Bearbeitung: Dieses Werk darf nicht bearbeitet oder in anderer Weise verändert werden. Theater und Macht – Beobachtungen am Übergang Band 15 der Schriftenreihe Bildung und Kultur Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung und nachtkritik.de in Zusammenarbeit mit weltuebergang.net Redaktionelle Leitung: Sophie Diesselhorst, Christiane Hütter, Elena Philipp und Christian Römer Illustrationen: © Frank Höhne Gestaltung: feinkost Designnetzwerk, C. Mawrodiew (basierend auf Entwürfen von State Design) Druck: ARNOLD group, Großbeeren ISBN 978-3-86928-233-6 Bestelladresse: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin T +49 30 28534-0 F +49 30 28534-109 E [email protected] W www.boell.de INHALT Vorwort 7 I BEOBACHTUNGEN AM ÜBERGANG Christian Koch und Hartmut Welscher Patriarchendämmerung – Über den reformbedürftigen Machtbegriff am Theater 11 Lisa Jopt und Anselm Weber im Interview Der Faktor Mensch – Die Aktivistin und der Intendant über Mitbestimmung und Machtverteilung im Theater 19 Cornelia Fiedler Popcorn zur Folter – Wie politische Macht auf der Bühne verhandelt wird 27 Patrick Wildermann Wer ist hier der Boss? – Machtgebrauch in der Kulturpolitik am Beispiel Berlin 33 Sophie Diesselhorst Wem gehört die Kunstfreiheit? – Theater-Ensembles kämpfen in Offenen Briefen um mehr Mitbestimmung 39 Leonie Adam In den Gängen von Zement – Von der praktischen Durchdringung materialistischer Verhältnisse 45 Christian Römer Das verflixte «Als-ob» – Behauptungen auf und neben der Bühne 49 Victoria Kure-Wu und llona Stuetz Das Unbekannte bleibt unbekannt – Ein Außenblick auf die bürgerlichen Rituale des Theaters 53 Nishant Shah Fürsorge als Waffe – Wie Kunst- und Kulturinstitutionen sich weigern, ihre Machtstrukturen zu demontieren 59 Leyla Ercan Liebesgrüße nach Paris – Fünf Fragen zum Diversitätsvorstoß an der größten Oper der Welt 67 Georg Kasch Das Fehlende performen – Wie das «Deutsche Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music» Kanon und Repräsentation infrage stellt 75 Katharina Haverich und Holger Heißmeyer Unendliche Weiten – Eine Expedition in die Welt der Avatare 79 II AUS DER PRAXIS DER MITBESTIMMUNG Esther Boldt Testläufe der Demokratisierung – Mitbestimmungsmodelle der 1970 er Jahre an der Schaubühne am Halleschen Ufer Berlin und am Schauspiel Frankfurt 87 Andreas Altenhof im Interview «Bei uns steht das Haus im Vordergrund» – An der Neuköllner Oper gibt es seit 1977 eine institutionalisierte Teamleitung 93 Stefan Dohr und Knut Weber im Interview Basisdemokratie im Wolfsrudel – Bei den Berliner Philharmonikern ist das Ensemble der Chef 99 Jörg Pohl im Interview «Lotsen, keine Captains» – Als Schauspieler in der Vierer-Leitung am Theater Basel 107 Anna Fries, Laura Naumann und Marielle Schavan vom Theaterkollektiv «Henrike Iglesias» im Interview Beziehung als Nährboden – Vom Arbeiten im Kollektiv 115 III ACHT FRAGEN AN ZEHN INTENDANT/INNEN André Bücker Staatstheater Augsburg 125 Franziska Werner Sophiensæle Berlin 129 Julia Wissert Schauspiel Dortmund 133 Iris Laufenberg Schauspielhaus Graz 136 Isabella Vértes-Schütter Ernst Deutsch Theater Hamburg 140 Daniel Ris Burgfestspiele Mayen 145 Roland May Theater Plauen-Zwickau 148 Kathrin Mädler Landestheater Schwaben 151 Dieter Ripberger und Peer Mia Ripberger Zimmertheater Tübingen 154 Benjamin von Blomberg, Katinka Deecke und Nicolas Stemann Schauspielhaus Zürich 159 Die Autor/innen 165 Die Intendant/innen (Fragebögen) 171 VORWORT «Machtmissbrauch». Das war unsere erste Assoziation, als wir über das Thema «Theater und Macht» für diesen Sammelband nachzudenken begannen. Wollten wir all die Skandale erneut durchgehen? Das verstörend ähnliche Muster von «Aufschrei – Beschwichtigung – Alles-von-vorne»? Nein, eigentlich nicht. Doch es muss sein, gerade jetzt, dachten wir uns auch, als das Thema Anfang dieses Jahres eine Weile hinter den Corona-Nachrichten und Öffnungsszenarien für die Kultur verschwand. Denn es muss sich etwas ändern, vor allem für die von Machtmissbrauch Betroffenen, die, anders als wir Herausgeber/innen, nicht die Wahl haben, ob sie sich mit dem Thema beschäftigen. Seit sozialen (Netz-) Bewegungen wie #MeToo und #BlackLivesMatter kann man ihre Stimmen nicht mehr überhören. Auch nicht im Theater. Weil die schlechten Nachrichten oft lauter tönen als die guten, fokussierten auch wir uns anfangs auf die toxisch wirkenden Aspekte von «Theater und Macht» und auf die Idee «guter Führung» als Gegenmittel – Machtgebrauch statt Macht- missbrauch. (Wie sehr auch die Herausgabe einer Publikation eine Machtgeste darstellt, die manchen Themen und Personen Platz einräumt und anderen nicht, wurde uns dabei immer wieder bewusst.) Im Prozess rückte ein neuer Schwerpunkt in den Fokus: Mitbestimmungs- modelle und Teamleitungen. Veränderungswillige im Stadttheater nennen sie ein Mittel, überkommene Führungsstrukturen aufzubrechen, bei Freien Gruppen gehören sie zum guten Ton. Aber wie sind sie konzipiert, wie funktionieren sie, und welche Hürden gilt es zu überwinden? Das wollten wir erfahren. Der Wandel ist vielerorts bereits im Gange, im Gefüge des Theaterbetriebs ver- schiebt sich etwas. Daher rührt auch der Untertitel dieses Bandes: «Beobachtungen am Übergang». Im ersten Teil befassen sich die Beiträge mit einigen der Macht- räume, in denen sich das Theater derzeit bewegt. Der zweite Teil widmet sich der Praxis, um zu verdeutlichen, was es an guten Beispielen für korrekte Führung, ein- beziehende Leitung oder empathisches Zusammenarbeiten im Theater bereits gibt. Wie sie ihre Theater leiten, haben wir bei zehn Intendanzen und Leitungsteams exemplarisch erfragt. Die Antworten auf unseren Fragebogen finden sich im drit- ten und letzten Teil. Ausgewählt haben wir die Angefragten nach einfachen Krite- rien: Die geographische Verteilung war uns wichtig – Deutschland, Österreich, die Schweiz sind vertreten. Und möglichst unterschiedlich sollten die Institutions- und Leitungsformen sein. Was bleibt uns als Erkenntnis von diesen «Beobachtungen am Übergang»? «Ce rapport n'est pas la conclusion d'un processus, c'est le début», zitiert Leyla Ercan Vorwort 7 aus dem Diversitätsgutachten für die Pariser Oper: Dieser Bericht ist nicht das Ende eines Prozesses, sondern – sein Beginn. Wir danken den Autor/innen sowie dem Illustrator Frank Höhne und wün- schen eine anregende Lektüre. Berlin, im Mai 2021 Sophie Diesselhorst Christiane Hütter Christian Römer und Elena Philipp weltuebergang.net Referent für Kulturpolitik Redaktion nachtkritik.de und Neue Medien Heinrich-Böll-Stiftung Beobachtungen am Übergang Theater und Macht 8 I BEOBACHTUNGEN AM ÜBERGANG 10 Theater und Macht Beobachtungen am Übergang CHRISTIAN KOCH UND HARTMUT WELSCHER Patriarchendämmerung Über den reformbedürftigen Machtbegriff am Theater «The Force is not a power you have. It's not about lifting rocks. It's the energy between all things, a tension, a balance, that binds the universe together.» Luke Skywalker Derzeit vergeht kaum ein Monat, in dem nicht über Machtmissbrauch an deutsch- sprachigen Theatern diskutiert wird. Als Mitte März 2021 in einer taz -Recherche Vorwürfe gegenüber dem Intendanten der Berliner Volksbühne, Klaus Dörr, öf- fentlich wurden, kommentierte das Internetportal nachtkritik.de folgerichtig in einem Tweet: «Was sich abspielte, liest sich wie ein fast klassischer Fall von Machtmissbrauch.» «Klassisch» – gab es immer, wird es immer geben. Es liegt eine feine Ironie darin, dass ausgerechnet das Theater, das die Formen und Deformationen von Macht auf der Bühne bis ins Kleinste durchdekliniert, hin- ter der Bühne einen autoritären Machtbegriff konserviert. «Macht» kann, als Pro- duktivkraft verstanden, das Gefüge einer Gruppe strukturieren und ihr als Ganzes Handlungsfähigkeit verleihen. In der deutschen Theaterlandschaft ist sie hingegen in Verruf geraten, weil sie mit dem Missbrauch ihrer selbst gleichgesetzt wird: eine zersetzende Kraft, die das Gewebe der Organisationen befällt, die verstärkende, sich aufschaukelnde und wiederholende Prozesse in Gang setzt, ein zunächst Über den reformbedürftigen am Theater Machtbegriff unmerkliches, später unwiderstehliches «Gleiten und Driften von Praktiken und – moralischen Standards» (Günther Ortmann).1 Lange drang davon wenig nach außen, weil die Ohnmacht groß ist: Hier das Führungspersonal, bei dem nicht selten Dominanzbedürfnis, Führungsunsicher- heit und reale Machtbefugnis eine unheilige Allianz eingehen. Dort die Mitar- beiter/innen, die sich dank des Tarifvertrags
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