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12. Projektbeschriebe Phase 2 - Überarbeitung

Buol & Zünd

Projektverfasser Buol & Zünd Architekten Greifengasse 1 4058 Basel

Mitarbeiter Lukas Buol Marco Zünd Till Göggelmann Anna Jeschko Tobias Seemann Mathieu Senk Elisa Doz Chantal Julen

50 Das Projekt basiert bezüglich Stadtmorphologie auf einer äusserst präzisen Recherche und wird in seiner Ausformulierung präzisiert. Die bestehende, spätmittelalterliche Bausubstanz im Untergeschoss, von den Architekten als Stammzellen bezeichnet, wird zur Ausgangslage einer überzeugenden Grund- risstypologie, einer Schnittfigur, welche den barocken Zustand vor demKi- noeinbau aufnimmt, sowie einer integrativen Dachlandschaft. Die Verfasser haben mit der Überarbeitung sowohl eine Präzisierung der Hierarchie von Vor- der- und Hinterhaus als auch eine, durch die erhebliche Vergrösserung des Hofes, wesentliche Verbesserung der Belichtungssituation erreicht. Trotz der Veränderungen konnte die Wirtschaftlichkeit des Projektes erhalten werden.

Das Erdgeschoss weist unter Rücksichtnahme auf die historische Parzellen- struktur eine plausible Gliederung mit wohlproportionierten Verkaufsräumen auf. Zudem kann eine hohe Nutzungsflexibilität nachgewiesen werden, was für zukünftige Entwicklungen unabdingbar ist. Die Variante mit einem separa- ten Zugang seitens Kramgasse, welche sich mit grosser Selbstverständlichkeit umsetzen lässt, wird bezüglich dem Wohnungsangebot und einer entspre- chenden Adressbildung gewürdigt. Die Treppe ist richtig platziert und vermag verblüffend einfach auf die unterschiedlichen Höhenverhältnisse zu reagieren. Die räumliche Sichtbarmachung eines Treppenlaufes im Innenhof erinnert sub- til an die in der unteren Altstadt üblichen Vertikalerschliessungen der horizon- talen Haustypologien und vermag die unterschiedlichen Lagen der Geschosse elegant zu vereinen.

Die Struktur des barocken Stadtpalais wird in den zwei ersten Obergeschos- sen unter Wahrung der historischen Zweiteilung (Mittelrisalit als geschlossene Doppelachse anstelle einer Fensterachse) geschickt genutzt, um an der Kram- gasse adäquate, grosszügige Wohnungen zu konzipieren. Die strassenseitige Teilung mit Haupträumen und Seitenkammern ist von hoher Qualität. Der Vor- schlag der mittigen Halle ist denkbar, die räumliche Wertigkeit und Nutzbarkeit dieses Verteilraums scheint jedoch noch nicht abschliessend geklärt. Noch nicht zu überzeugen vermag die mittige Erschliessung der zwei Dachwoh- nungen.

Unter strikter Einhaltung der Struktur der drei Häuser an der gelingt es den Projektverfassern mit einer einfachen Kammertypologie unter- schiedliche Wohnungen von hoher Qualität zu entwickeln. Die überarbeitete Typologie ermöglicht nun eine für die untere Altstadt typische Raumzuordnung. Die neue Fassade an der Rathausgasse wirkt noch nicht ausgereift. Die Pro- jektverfasser verweisen anhand alter Bilddokumentationen auf die Hypothese, dass zwei der Laubenbögen unter Umständen als gotische Spitzbögen noch erhalten sein könnten, erklären jedoch auch, dass eine definitive Aussage erst nach weiteren baulichen Untersuchungen möglich ist. Je nach Befund würden sich Fenstergrössen und Proportionen verändern. Unter dem Aspekt, dass die Fassade an der Rathausgasse neu erstellt wird, vermag die vorgeschlagene starke Absetzung des zusätzlichen Geschosses nicht zu überzeugen.

51 Der zentrale Innenhof und die repräsentative Haupttreppe bilden das verführe- rische architektonische Herzstück der Anlage. Sowohl die barocke Schnittfigur als auch die Grösse des Hofes sind nun angemessen und überzeugend. Die seitlichen Verandazimmer erhöhen nicht nur die Qualität der Wohnungen, son- dern verweisen auf die ursprünglichen Hofflügelfassaden und präzisieren die Lesbarkeit von Vorder- und Hinterhaus verblüffend einfach. Der Korbbogen der ursprünglichen Hofausbildung wird zum Gestaltungsmotiv für den neuen Hof, örtlich gespiegelt auch zum Brüstungsmotiv. Gegenüber der stringenten Mate- rialisierung bleibt die Formensprache in Teilbereichen noch zu plakativ und auf- gesetzt. Der Verzicht einer Maximierung der Verkaufsfläche im Erdgeschoss wird mit dem Hinweis auf die Problematik einer zusätzlichen Hofüberdachung plausibel erklärt. Der offen gehaltene Hof mit seinem Brunnen wird nicht nur aus historischer Sicht begründet, sondern vermag gleichzeitig die Wohnquali- tät zu steigern.

Das Projekt sieht einen ausgewogenen Wohnungsmix mit 22 Wohnungen vor. Die gewählten Typologien verweisen auf eine Flexibilität, mit welcher das An- gebot ohne Qualitätsverlust verändert werden kann. Trotz der Vergrösserung des Innenhofes konnte die Wirtschaftlichkeit des Projektes erhalten bleiben.

Basierend auf dem mittelalterlichen Fundament der Kellergeschosse gelingt es den Projektverfassern eine stimmige Antwort auf die komplexe Fragestellung einer tradierten Stadtmorphologie zu geben. Die entwickelten Typologien neh- men die Geschichte des Ortes und die Lage im Stadtgefüge auf. Die Anlehnung an bekannte barocke Stadtpalais mit ihren von Gasse zu Gasse durchge- henden Besitzungen, die subtile Hierarchisierung von Vorder- und Hinterhaus, die Ausbildung des grosszügigen, repräsentativen Hofes mit flankierenden Verbindungsflügeln sowie die Schnittfigur mit integrativer Dachlandschaft zei- gen eine überzeugende Interpretation einer kritischen Rekonstruktion.

52 Überarbeitung Studienauftrag Kramgasse 72 / Rathausgasse 61 BUOL & ZÜND

A

D

-2.17

-4.88 -5.70 Tank Lager Laden Lager Café -5.79 Schlossergässchen Heizungsraum

-4.88

-5.68 -5.70 28 26 44 42 40 38 36 34 32 30 62 52 50 48 46 68 66 64 78 76 74 72 70 -4.77 WC-Anlage -4.80 12m2 Rathausgasse

43 41 49 47 45 39 67 65 63 53 51 61 57 55 C 59

B

C

B

Schlüsselgässchen

-4.11 -2.71 Lift mit wenig Substanzverlust -3.42 im Bereich der -2.55 vermuteten Treppe

-3.96 -4.08

-4.08

78 76 74 40 36 72 46 62 60 58 56 52 50 48 70 68 66 64 54

Zähringerbrunnen Trafostation-Raum Stadtbach EWB best.

Kramgasse Laden best.

81 79 77 75 73 71 69 67 63 61 59 57 55 -4.07 65 49 47 45 41 39 -4.18 -4.09 53 51 43 -3.95 -4.11

-3.43 -3.13 -3.03 -3.05

HNF war 245 m2 HNF ist 245 m2

A Finstergässchen

D Kellergeschoss, 1:200

Situation, 1:500

Überarbeitungsstufe

Die Interpretation der im Kellergeschoss vorgefunden Stammzelle wird zum typologischen Leitmotiv des vor- liegenden Projekts unter gleichzeitiger Wahrung einer ökonomischen Nutzung der Parzelle.

Auf einen Blick > Die Belichtungssituation über den Hof wurde verbessert dank geringerer Hofhöhe und grösserer Hofausdehnung. +16.66 > Die Nutzfläche konnte gehalten werden, an einzelnen Orten gar vergrössert werden. +15.02 +13.81 > Die Häuser sind klar als Vorder- und Hinterhaus

ablesbar. +11.97

> Die Grundrisstypologien referieren auf die Stammzelle +10.66 im Kellergeschoss, im Grundriss als auch im Schnitt. +8.72 > Die verführerische Hofstimmung als Herzstück des Projektes wurde präzisiert. +7.31

> Die Fassade zur Rathausgasse ist gegliederter und fügt +5.47 sich nahtlos in die Gasse ein. +3.96

+2.22

±0.00 +539.40 m ü.M.

-1.80

-3.96

-4.92

Verführerische Hofstimmung Wettbewerbsprojekt Schnitt A-A, 1:200

Überarbeitung Studienauftrag Kramgasse 72 / Rathausgasse 61 BUOL & ZÜND

A A

A

D D

D

gesamte Anlieferung der gesamte Anlieferung der Gewerbeflächen von der Gewerbeflächen von der Zugang Keller Laden Zugang Keller Laden Rathausgasse her Rathausgasse her

15m2 25m2 21m2 18m2 17m2 18m2 -1.60 Zugänge Laden und Café -1.60 Zugänge Laden und Café -2.07 -2.07 -1.61 -1.61 -1.88 -1.88 -1.94 -1.94

3.59 m Laden -1.60 -1.80 -1.80 -1.60 101m2 17m2 -1.90 Café/Bar -1.90 117m2 9m2

4.5 Zi-Wohnung 119m

15m2 21m2 2.5 Zi-Wohnung -1.75 -1.75 Laden 76m 53m2

3.5 Zi-Wohnung C C C 98m 14m2 7m2 25m2

B B B -1.45 -1.45 C C -1.80 C -1.80

17m2

Zugang Wohnen

Zugang Wohnen

Schlüsselgässchen

Schlüsselgässchen sichtbarer Kanal sichtbarer Kanal 24m2 Referenz Kaffee B Referenz Kaffee B +5.47 B Montag, Bern Montag, Bern

12m2 4.5 Zi-Wohnung +7.31 142m 3.5 Zi-Wohnung 111m 20m2 22m2 20m2

29m2

16m2

12m2

25m2

±0.00 ±0.00 +539.40 m ü.M. +539.40 m ü.M. Grosser Laden Laden 371m2 177m2

-0.09 -0.09 Zugang Zugang Laden Zugang Laden Wohnen -0.03 -0.03 21m2 -0.21 -0.21 34m2 29m2 19m2

Zugang Zugang Keller Laden HNF war 420 m2 Keller Laden HNF war 420 m2 HNF war 544 m2 HNF ist 418 m2 HNF ist 413 m2 HNF ist 546 m2

A A

A

D D

D Erdgeschoss, 1:200 Erdgeschoss Variante Zugang Wohnungen von der Kramgasse her, 1:200 1./2. Obergeschoss, 1:200 > Durchgehender Laden von der Kramgasse zur Rathausgasse > Laden an der Kramgasse > Laden an der Rathausgasse > Laden und Café/Bar an der Rathausgasse

+21.08

+16.30 +15.92

+14.02

+12.68 +11.97

+8.72

+5.47

+2.22

±0.00 ±0.00 ±0.00 +539.40 m ü.M.

-1.45 -1.60 -1.45

Schnitt B-B, 1:200 Fassade Kramgasse, 1:200 Fassade Schlüsselgasse, 1:200

53 Überarbeitung Studienauftrag Kramgasse 72 / Rathausgasse 61 BUOL & ZÜND

A A

A

D D

D

15m2 25m2 22m2 13m2 21m2 18m2 13m2 15m2 17m2 18m2 17m2 18m2

24m2 19m2 19m2 20m2 31m2 17m2 13m2 9m2

4.5 Zi-Wohnung 3.5 Zi- Wohnung 119m 108m 15m2 21m2 2.5 Zi-Wohnung 18m2 19m2 19m2 76m 2.5 Zi-Wohnung 2.5 Zi-Wohnung 2.5 Zi-Wohnung 58m 58m 4.5 Zi-Wohnung 3.5 Zi-Wohnung 62m C C C 98m 139m 12m2 14m2 7m2 25m2 14m2 25m2

B B B

C C C

17m2 17m2

24m2 24m2 +8.72 B +9.75 B B

+13.81

12m2 4.5 Zi-Wohnung +10.66 138m Eingang Maisonetten 3.5 Zi-Wohnung 21m2 18m2 108m 21m2 18m2 21m2 20m2 16m2

26m2 24m2 53m2 16m2 3.5 Zi-Wohnung 40m2 176m 8m2 12m2 3.5 Zi-Wohnung 145m 20m2

30m2

21m2

21m2 34m2 29m2 19m2

HNF war 544 m2 HNF war 465 m2 HNF war 299 m2 HNF ist 539 m2 HNF ist 510 m2 HNF ist 259 m2

A A

A

D D

D 3. Obergeschoss, 1:200 4. Obergeschoss, 1:200 Dachgeschoss, 1:200

+19.00

+16.66

+15.23 +15.02

+13.81

+12.12 +11.97 +11.97 +11.97

+10.66

+9.72

+8.72 +8.72 +8.72

+7.31

+6.47

+5.47 +5.47 +5.47

+3.96 +3.32

+2.22 +2.22 +2.22

±0.00 ±0.00 ±0.00 ±0.00 +539.40 m ü.M.

-1.60 -1.45 -1.80

-4.07

-4.98

Fassade Rathausgasse, 1:200 Schnitt C-C, 1:200 Schnitt D-D, 1:200

Überarbeitung Studienauftrag Kramgasse 72 / Rathausgasse 61 BUOL & ZÜND

Stammzelle und Konzeption des Wohnens Der Hierarchisierung innerhalb der Schnittfigur folgend, welche ein Haus an der Kramgasse hinter der barocken Fassade und drei Häuser an der Rathaus- Zimmer 15m2 Zimmer gasse ersichtlich macht, werden spezifische Grundrisse Zimmer Zimmer Referenzen Altstadt Bern 25m2 Zimmer Zimmer 21m2 18m2 für die jeweilige Lage im Stadtgefüge entwickelt. 17m2 18m2 Weitergehend interpretiert die Aufteilung der Woh- nungen in affinem Zuschnitt die ehemalige, heute noch in den Kellergewölben ablesbare Parzellierung. So sollen unterschiedlich erlebbare Grundrisse und Raumdispositionen geschaffen werden, welche die Geschichte des Ortes aber auch seine Lage innerhalb des Stadtgefüges gleichsam aufnehmen und zu WC Entrée interpretieren vermögen. 2m2 14m2 Der zwischen den Häusern entstehende Hofraum Bad referenziert auf den ehemaligen unverbauten Grund, 4m2 vermittelt und erzählt von der unverwechselbaren Bad 4m2 Bad Diele Qualität städtischen Lebens in der Altstadt von Bern. 4m2 6m2 Der vermeintlichen Unvereinbarkeit von zeitgemässen Reduit Wohnungsgrundrissen und historischen Spuren und Reduit 3m2 Überlieferungen soll eine spezifische Stimmung abge- 3m2 Zimmer wonnen werden, indem das gesuchte Raumgefüge der 15m2 Küche Grundrisse, analog zu vorgefundenen Grundrissen, 21m2 Entrée 9m2 gelesen wird. Gleichzeitig soll eine bequeme zeitlose 59, 1:500 Kramgasse 61, 1:500 40, 1:500 Reduit 2.5 Zi- 5m2 Wohnqualität angeboten werden. Sichtbar wird dies Wohnung 2.5 Zi-Wohnung etwa in den Grössen der Räume und deren Ausstat- Entrée 3.5 Zi- 7m2 tung, aber auch in der Lage der jeweiligen Räume im Wohnung Grundriss. So werden die Wohnzimmer entlang der Küche Hauptfassaden angelegt und über die Setzung der 14m2 Küche 25m2 Türen mit anderen Räumen der Wohnung verbunden. So entstehen Bezüge und sogar Diagonalitäten in den Loggia Blickbeziehungen, welche wir auch in den historisch 9m2 5m Abstand überlieferten Grundrissen gleichsam lesen können. Lüften über Loggia Fenster gegen Schlüsselgasse Neben der zu erwartenden stimmungsreichen Qualität festverglast dieser Disposition können auch die privaten Zimmer wahlweise belegt werden, je nach Vorstellung und Zimmer 17m2 Vorlieben der Bewohner. Die Zugangsräume, mit der als Möblierung verstandenen symmetrisch gesetzten Veranda-Zimmer 24m2 Küchen, schreiben in analoger Weise die Geschichte +5.47 des Berner Bürgerhauses weiter und gleichzeitig bilden sie den Auftakt zu einem Verständnis des Grundrisses, als ein Feld von miteinander verbundenen Räumen, die über grosszügig verglaste Türen erschlossen werden. 13, 1:500 Kramgasse 14, 1:500 Veranda-Zimmer 12m2 Hof und Häuser Die Qualität der Häuser an den beiden Strassen wird im Hof durch die Sichtbarkeit der jeweiligen Traufen 4.5 Zi-Wohnung lesbar. Einerseits ist der Hof gegenüber dem +7.31 vorangegangenen Projekt grösser geworden, anderer- 3.5 Zi-Wohnung seits ist auch die Höhe des Hofes reduziert um die Belichtung der Wohnungen entscheidend zu verbessern. Der Hof, der über dem ehemalig unbebauten Grund der Hofstatt zu liegen kommt und ihn so lesbar erhält, ist das verführerische architek-tonische Herzstück der Anlage. Die gestalterische und stimmungsführende Qualität des Hofes, mit seinen sanften, historisch referenzierenden Korbbögen, erzählt in transformierter Weise vom ehemaligen barocken Hof und ermöglicht Küche den Wohnungen neben Luft und Licht einen Bezug zur 29m2 Zimmer Aussenwelt und der Nachbarschaft. Reduit Zimmer 20m2 Dieser Freiraum wird durch die Setzung der Haupt- 3m2 Diele 22m2 16m2 Küche treppe überlagert und die Positionierung des Lifts 20m2 Bad Diele ermöglicht die Erschliessung des Kellers, ohne die 5m2 Bad 12m2 Reduit 5m2 geschützte Gewölbestruktur zu zerstören. Auf den 2m2 Wohngeschossen wird hier im Splitlevel, welcher die WC unterschiedlichen Niveaus der Gassen abbildet, mit nur 2m2 einer Treppenanlage ideal und ökonomisch verteilt. WC Gleichzeitig eröffnet sich so auch die Möglichkeit zu 2m2 einer wohnlichen Atmosphäre auf den offenen Loggien Schnitt A-A Schnitt B-B zum Hofraum hin. Gebäude Überarbeitung Nach wie vor ist eine Separierung der Erschliessung Schnitt Wettbewerb für die Läden und die Wohnungen möglich. Jedoch Neuer Querschnitt des Hofes, 1:500 eröffnet sich, aufgrund des Verzichts auf Geschäfts- nutzungen im ersten Obergeschoss an der Kramgasse, die Möglichkeit, die Wohnungen auch direkt von der repräsentativen Adresse der Kramgasse her zu erschliessen. Ebenso wäre eine Erschliessung der Wohnungen nur über das Schlüsselgässchen denkbar. Zimmer 21m2 Zimmer Die Erschliessung der Wohnungen durch das Schlüs- 34m2 Zimmer selgässchen ermöglicht die seitliche Belichtung der 29m2 Zimmer 19m2 Eingangshalle über den Hof. Die Raumsequenz von Eingangshalle, Hof und Erschliessung schafft nicht nur Vorderhaus Hof Hinterhaus einen angemessenen Auftritt für die Wohnungen, sie Kramgasse Rathausgasse vermittelt auch auf den ersten Blick Übersicht und vereinfacht die Orientierung im Haus. Den erdgeschossigen Zugängen unter den jeweiligen Lauben, sind die Nutzungen mit öffentlichem Charakter zugeordnet. Es besteht die Absicht, den heutigen Kino- Gliederung der Gebäude, 1:500 eingang an der Kramgasse, mit seiner materiellen 2./3. Obergeschoss, 1:100 Ausformung aus den dreissiger Jahren, integral zu erhalten. Anstelle der Schaukästen könnten offene Schaufenster treten.

54 Studienauftrag Kramgasse 72 / Rathausgasse 61 BUOL & ZÜND

Überarbeitung Studienauftrag Kramgasse 72 / Rathausgasse 61 BUOL & ZÜND

Rathausgasse, 1:500

Zwei Häuser - zwei charakteristische Fassaden Die geschützte barocke Fassade an der Kramgasse wird selbstverständlich durch die gefundene Grundris- sstruktur ergänzt und dadurch gestärkt. An der Rathausgasse sollen die im Grundriss aus der Stammzelle formulierten Häuser lesbar sein. Dies insbesondere, weil die heutige Fassade dreier zusam- mengelegter Häuser, in ihrer Mächtigkeit die klein- teilige Struktur der Strasse empfindlich stört. Der neue Aufbau würde im ortstypischen Berner Sandstein Postkarte der Rathausgasse vor Kinoeinbau erfolgen. Die vorgeschlagene Aufstockung um ein Ge- schoss wird aus dem Wettbewerbsprojekt übernommen und die durch den Verzicht auf das Wandbild geöffnete Betrachtung wird zur Möglichkeit drei verwandte aber Nutzung dennoch klar ablesbare Häuser in der Strassenflucht zu formulieren. Sie folgt somit dem, in der Berner Altstadt gängigen Prinzip, einfache Regeln different Terrasse 4.5 Zi Whg Zimmer Laube Laube Küche 3.5 Zi Whg Maisonette Maisonette auszulegen. +11.97 +11.97 Die im Wettbewerbsprojekt vermutete spitzbogige Laube könnte in einer Bauuntersuchung weitere Hin- weise zur Entwicklung der einzelnen Fassaden liefern.

Ökonomie und Nutzungsbilanz Eine ökonomische Nutzungsbilanz ist die Grundlage für Erdgeschoss Erdgeschoss das Gelingen der Bauaufgabe an diesem heiklen Variante 1 Variante 2 Zwei Läden Zwei Läden städtischen Ort. So wurde drauf geachtet keine Ein Café/Bar Die Ladenflächen können vermietbare Fläche in Beziehung zum Wettbewerbs- flexibel zusammen- projekt zu verlieren und den Wohnungsmix weiter zu geschlossen werden optimieren. Loggia 3.5 Zi Whg Zimmer Laube Laube Küche 4.5 Zi Whg Im Weiteren sollen attraktive Wohnungen mit entspre- +8.72 +8.72 chendem grosszügigen Zuschnitt und Komfort für eine gehobene Klientel angeboten werden. Die Qualität liegt in der exklusiven Adresse und auch am würdig ele- ganten Ambiente des Hauses, aber ganz speziell auch Vollglasbrüstung in den Wohnungen selbst. Neben der bürgerlichen Grundrisstypologie und der selbstverständlichen Anzahl der Nasszellen, wird jeweils eine Eingangssituation und ein Reduit mit eigener Waschmaschine und Tumbler angeboten. 1./2. Obergeschoss 3. Obergeschoss Zwei 4.5 Zi. WHG Zwei 4.5 Zi. WHG Welche Nutzungen? Wo? Zwei 3.5 Zi. WHG Zwei 3.5 Zi. WHG Loggia 3.5 Zi Whg Zimmer Laube Laube Küche 4.5 Zi Whg Eine 2.5 Zi. WHG Eine 2.5 Zi. WHG Grösstmögliche Flexibilität der Läden im Erdgeschoss +5.47 +5.47 bedeutet die Möglichkeit von kleineren Läden an der Sandstein Ratshausgasse als auch an der Kramgasse anzubieten. Kunsstein Sie soll aber auch die Option offen halten das ganze Erdgeschoss an einen Anbieter zu vermieten. Die Obergeschosse sind gekennzeichnet durch ein weites Spektrum unterschiedlich grosser Wohnungen, von der kleineren Wohnung etwa für Wochenauf- enthalter aus der Politikszene bis zur grosszügigen 4,5 Zimmer Wohnung. Gesamthaft werden acht 4,5 Zimmer Wohnungen, acht 4. Obergeschoss Dachgeschoss 3,5 Zimmer Wohnungen, sechs 2,5 Zimmer Wohnungen Loggia 3.5 Zi Whg Zimmer Laube Laube Küche 4.5 Zi Whg Zwei 4.5 Zi. WHG angeboten. +2.22 +2.22 Zwei 3.5 Zi. WHG Drei 2.5 Zi. WHG

Wohnungsspiegel

Erdgeschoss 3. Obergeschoss Kramgasse: Kramgasse: Geschäftsfläche V1: 205m2 4.5 Zi. WHG: 138m2 3.5 Zi. WHG: 108m2 Kramgasse Rathausgasse: Geschäft -0.00 Geschäftsfläche 1: 101m2 Rathausgasse: Geschäftsfläche 2: 64m2 4.5 Zi. WHG: 119m2 Geschäftsfläche 3: 53m2 Total 432m2 Wettbewerb: 419m2 3.5 Zi. WHG: 98m2 2.5 Zi. WHG: 76m2 Total 539m2 Wettbewerb: 544m2 1. Obergeschoss Kramgasse: 4. Obergeschoss + Dach Lukendach über best. Logen-Hof -1.80 4.5 Zi. WHG: 142m2 Kramgasse: Durchgang Kellertreppe 3.5 Zi. WHG: 111m2 4.5 Zi. WHG: 176m2 Schlüsselgasse Lift Neuer Zugang Sockel in Sandstein gemauert Detailhandel Rathausgasse 3.5 Zi. WHG: 145m2 Gewölbekeller Rathausgasse: Zugang Wohnen -1.45 Integration der Kellergewölbe Geschäft 4.5 Zi. WHG: 119m2 Rathausgasse: -1.60 3.5 Zi. WHG: 98m2 4.5 Zi. WHG: 139m2 2.5 Zi. WHG: 76m2 Total 546m2 Wettbewerb: 528m2 3.5 Zi. WHG: 108m2 2.5 Zi. WHG: 62m2 2. Obergeschoss 2.5 Zi. WHG: 58m2 2.5 Zi. WHG: 58m2 Total 746m2 Wettbewerb: 746m2 Kramgasse: 4.5 Zi. WHG: 142m2 Flächenbilanz Total 2809m2 Wettbewerb: 2781m2 3.5 Zi. WHG: 111m2 Rathausgasse: 4.5 Zi. WHG: 119m2 3.5 Zi. WHG: 98m2 Hoffassade und Schnitt, 1:50 2.5 Zi. WHG: 76m2 Total 546m2 Wettbewerb: 544m2

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