An der Stelle dieses früheren Karme- Ausstellungen literklosters mußte das Landesdenk- malamt zwischen 1990-1992 Not- grabungen durchführen, da hier der Neubau der Fachhochschule Esslin- Karl Weysser gen errichtet werden sollte. Stadtbilder Diese Ausgrabungen erlauben einen Museum Haus Löwenberg spannenden Einblick in die Geschich- 77723 Gengenbach/Ortenaukreis te und die Entwicklung der klösterli- Tel.: 0 78 03/93 01 45 chen Gemeinschaft, deren wirtschaft- bis zum 20. Juli 1997 liches Umfeld und den damaligen großen Aufschwung der Reichsstadt, Mittwoch: 17.30-20 Uhr der die Voraussetzungen für die Ent- Samstag: 14.30-17.30 Uhr wicklung der Stadt zu einem bedeu- Sonntag/Feiertag: 10-12 Uhr, tenden Kunstzentrum in Schwaben 14.30-17.30 Uhr bildete. Aus dem Lebenswerk des badischen Instruktive Rekonstruktionen der Klo- Architektur- und Landschaftsmalers steranlage, Pläne und das vielfältige Karl Weysser (1833-1904) zeigt das Fundmaterial aus dem Klosterareal so- Museum „Haus Löwenberg" in Gen- wie aus einer direkt neben ihm errich- genbach eine umfassende Auswahl teten Gerberei und einer Mühle ver- seiner Arbeiten, die erstmals auch Ex- mitteln ein plastisches Bild dieser ponate der Bestände aus dem Elsaß Epoche in der Reichsstadt Esslingen. mit einbezieht. Zahlreiche private und öffentliche Leihgeber - darunter die Graphiksammlung des Landes- Bis zum 3. August 1997 sind noch die denkmalamtes, Außenstelle Karlsruhe beiden Ausstellungen in Esslingen ge- - ermöglichten diese Präsentation. öffnet:

Die Ausstellung bietet einen Einblick „Von der Ordnung der Welt. in die Arbeitsweise von Karl Weysser. Mittelalterliche Glasmalereien aus Ess- Seine trotz des künstlerischen Vor- linger Kirchen" trags genaue Beobachtung, seine de- Franziskanerkirche am Blarerplatz taillierte Erfassung und Umsetzung seiner Lebenswelt bilden neben der „Kloster-Mühle-Gerberei" technischen Qualität auch den doku- Schwörhaus bei St. Paul mentarischen Wert des über 4000 Ar- (Nähe Marktplatz) beiten umfassenden Lebenswerks. Als Zeitdokumente für Bauten und Bauzustände sind die Studien Weys- sers bis heute auch für die Denkmal- pflege zuverlässige Primärquellen. Abbildungsnachweis

Kloster-Mühle-Gerberei Archivverbund Main-Tauber, Umbau Ausgrabungen des ehemaligen Klosterspitals (Wert- im Bereich des Karmeliterklosters heim 1992) 62 Abb. 2; A. v. Oechelhäuser, Die Kunstdenk- Schwörhaus bei St. Paul mäler des Amtsbezirks Wertheim. Die Esslingen am Neckar Kunstdenkmäler des Großherzogs- Tel.: 07 11 / 35 12 32 40 thums Baden IV,1 (Freiburg 1896) 62 bis zum 3. August 1997 Abb. 3; Dienstag-Sonntag: 10-18 Uhr J.W. Groebbels, Gammertingen:Tltel- bild; Als wichtige Ergänzung zur Ausstel- P. Frankenstein u. H. Zwietasch, Würt- lung „Von der Ordnung der Welt. Mit- tembergisches Landesmuseum: 56- telalterliche Glasmalereien aus Ess- 59; linger Kirchen" gibt diese Ausstel- LDA-Stuttgart: 39-43, 61, 63-68 (A. lung des Landesdenkmalamtes einen Rob). Überblick über rund 200 Jahre Ge- schichte einer Klosteranlage in der Reichsstadt Esslingen, zwischen ca. 1300 und 1500. Das seit 1281 für die Stadt bezeugte Karmeliterkloster wur- de um 1455 neu errichtet, bereits 1532 aber wurde es in der Reformation auf- gelöst; seine Gebäude wurden im 17. und 18. Jh. abgebrochen.

72