Stenographischer Bericht 134. Sitzung
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Plenarprotokoll 14/134 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 134. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. November 2000 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- Volker Rühe CDU/CSU . 12968 C neten Gunnar Uldall . 12949 A Ulrich Irmer F.D.P. 12971 C Wahl der Abgeordneten Leyla Onur als stell- vertretendes Mitglied in die Parlamentarische Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ Versammlung des Europarates . 12949 A DIE GRÜNEN . .12971 D Monika Heubaum SPD . 12974 B Tagesordnungspunkt 21: Ulrich Irmer F.D.P. 12976 A Erste Beratung des von der Bundesregie- Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12978 A rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neugliederung, Vereinfachung und Wolfgang Gehrcke PDS . 12980 A Reform des Mietrechts (Mietrechtsreform- Joseph Fischer, Bundesminister AA . 12981 D gesetz) (Drucksache 14/4553) . 12949 B Volker Rühe CDU/CSU . 12984 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . 12986 D BMJ . 12949 B Gernot Erler SPD . 12988 D Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . 12952 A Peter Hintze CDU/CSU . 12991 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . 12954 B Gernot Erler SPD . 12992 A Hans-Michael Goldmann F.D.P. 12955 D Dr. Evelyn Kenzler PDS . 12956 D Tagesordnungspunkt 23: Dirk Manzewski SPD . 12958 B Zweite und dritte Beratung des von den Ab- Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/CSU 12959 D geordneten Dr. Evelyn Kenzler, Maritta Böttcher, weiteren Abgeordneten und der Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . 12963 B Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Demokratisierung des Rainer Funke F.D.P. 12964 C Wahlrechts Margot von Renesse SPD . 12965 C (Drucksachen 14/1126, 14/2150) . 12992 C Wolfgang Spanier SPD . 12966 C Dr. Evelyn Kenzler PDS . 12992 D Harald Friese SPD . 12994 B Tagesordnungspunkt 22: Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU 12995 C Antrag der Fraktion CDU/CSU: Der deut- Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12996 B schen Außenpolitik wieder Einfluss geben (Drucksache 14/4383) . 12968 B Dr. Max Stadler F.D.P. 12997 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. November 2000 Tagesordnungspunkt 24: Anita Schäfer CDU/CSU . 13013 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs Nächste Sitzung . 13014 D eines Gesetzes zur Änderung des Investi- tionszulagengesetzes 1999 (Drucksachen 14/3273, 14/4624; 14/4626, Anlage 1 14/4627) . 12998 D Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13015 A Lothar Binding (Heidelberg) SPD . 12999 A Gerhard Schulz CDU/CSU . 13000 A Anlage 2 Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . 13001 B Technisch bedingter Neudruck eines Redebei- Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/ trages (133. Sitzung, 12906 ff) DIE GRÜNEN . 13001 D Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 13015 D Gerhard Schulz CDU/CSU . 13002 B Cornelia Pieper F.D.P. 13003 A Anlage 3 Dr. Barbara Höll PDS . 13003 D Technisch bedingter Neudruck einer zu Proto- Dr. Barbara Hendricks SPD . 13004 C koll gegebenen Rede zur Beratung des Ent- wurfs eines Gesetzes zur Namensaktie und zur Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . 13004 D Erleichterung der Stimmrechtsausübung (Na- mensaktiengesetz – NaStraG) (Tagesordnungs- Tagesordnungspunkt 25: punkt 12, 133. Sitzung) Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Dr. Eckhart Pick, Parl. Staatssekretär BMJ 13017 D Brähmig, Ernst Hinsken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion CDU/CSU: Aus- wirkungen der Ökosteuer und der hohen Anlage 4 Kraftstoffpreise auf den Deutschland- Technisch bedingter Neudruck einer zu Proto- tourismus koll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: (Drucksachen 14/3867, 14/4334) . 13005 D Sachgerechter Schutz der Rechte für Software Klaus Brähmig CDU/CSU . 13006 A (Tagesordnungspunkt 19, 133 Sitzung) Brunhilde Irber SPD . 13007 B Dr. Eckhart Pick, Parl. Staatssekretär BMJ 13018 C Ernst Burgbacher F.D.P. 13010 B Sylvia Voß BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 13011 C Anlage 5 Rosel Neuhäuser PDS . 13012 D Amtliche Mitteilungen . 13020 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. November 2000 12949 (A) (C) 134. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. November 2000 Beginn: 9.00 Uhr Präsident Wolfgang Thierse: Guten Morgen, liebe Reform des Mietrechts greift die rot-grüne Bundesregie- Kolleginnen und Kollegen! Die Sitzung ist eröffnet. rung ein wichtiges Reformvorhaben auf, das trotz Mah- Der Kollege Gunnar Uldall feiert heute seinen 60. Ge- nungen aus den verschiedenen Bereichen, also von Mie- burtstag. Er ist leider nicht anwesend. Ich spreche ihm tern und Mieterverbänden, von Vermietern und ihren trotzdem die herzlichsten Glückwünsche des ganzen Hau- Organisationen wie auch von der Wohnungswirtschaft, ses aus. viel zu lange liegen geblieben ist. Ich erinnere daran, dass der Bundestag schon 1974 zu einer Generalüberholung, zu (Beifall) einer Modernisierung und einer Reform aufgerufen hat. Die Fraktion der SPD teilt mit, dass der Kollege Franz (Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Nach 1974 Thönnes als stellvertretendes Mitglied aus der Parlamen- haben Sie noch fast neun Jahre regiert!) tarischen Versammlung des Europarates ausscheidet. Nachfolgerin soll die Kollegin Leyla Onur werden. Sind Mit dem Gesetz werden wir den Erwartungen gerecht, (B) Sie damit einverstanden? – Ich höre keinen Widerspruch. die Millionen von Mieterinnen und Mietern an uns, den (D) Dann ist die Kollegin Leyla Onur als stellvertretendes Deutschen Bundestag, richten. Sie wollen nämlich vor al- Mitglied in die Parlamentarische Versammlung des Euro- lem in Frieden miteinander auskommen können. parates gewählt. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Hans- Der Ältestenrat hat vereinbart, dass in der Haushaltswo- Peter Repnik [CDU/CSU] : Danach haben Sie che vom 27. November 2000 keine Regierungsbefragung, doch neun Jahre regiert!) keine Fragestunde und keine Aktuellen Stunden stattfinden sollen. Sind Sie damit einverstanden? – Ich höre keinen Wi- – Ich weiß gar nicht, warum Sie sich an dieser Stelle so er- derspruch. Dann ist auch dies so beschlossen. regen, Herr Repnik; aber Sie werden das sicherlich gleich sagen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 21 auf: (Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Ich errege Erste Beratung des von der Bundesregierung ein- mich nicht!) gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuglie- – Keine Erregung? Dann hat sich das hier nur so angehört. derung, Vereinfachung und Reform des Mietrechts (Mietrechtsreformgesetz) (Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Verehrte Frau Ministerin, ich habe nur darauf hingewiesen, – Drucksache 14/4553 – dass Sie von 1974 bis 1982 noch fast neun Jahre Überweisungsvorschlag: Zeit hatten, das zu tun! Sie haben es aber nicht Rechtsausschuss (f) Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gemacht!) Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die – Sie hatten anschließend 16 Jahre Zeit, lieber Herr Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. – Ich höre Repnik, und zwar auf der Grundlage einer guten Vorbe- keinen Widerspruch. Dann ist es so beschlossen. reitung, die wir Ihnen bis Anfang der 80er-Jahre geliefert hatten. Vielen Dank für diesen Hinweis! Ich eröffne die Aussprache und erteile der Bundesmi- nisterin Professor Dr. Herta Däubler-Gmelin das Wort. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Dr. Herta Däubler-Gmelin,Bundesministerin der Das unterstreicht, dass wir gut daran tun, diesen Gesetz- Justiz: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! entwurf so zügig zu beraten, wie ihn die rot-grüne Bun- Mit dem Gesetz zur Neugliederung, Vereinfachung und desregierung vorgelegt hat. 12950 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. November 2000 Bundesministerin Dr. Herta Däubler-Gmelin (A) Mit dem vorliegenden Gesetz erfüllen wir die grundle- machen das, wie der Deutsche Mieterbund, in hervorra- (C) gende Erwartung der Mieterinnen und Mieter auf der ei- gender Weise. nen Seite und der Vermieter auf der anderen Seite, vor al- len Dingen gut miteinander auskommen zu wollen. (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Danke schön!) (Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten Auf der anderen Seite gibt es Verbände der Vermieter und [CDU/CSU]: Das tun sie ja!) der Wohnungswirtschaft, die auch ihre spezifischen Inte- ressen laut und deutlich äußern. Das ist gut so. Auch da- Wenn man gut miteinander auskommen will, ist esvon lebt unsere Demokratie. Die Aufgabe des Deutschen nicht hilfreich, wenn der eine oder andere nun wieder ir- Bundestages und der Bundesregierung ist es, diese Inte- gendwelche Forderungen stellt; vielmehr ist es entschei- ressen nicht nur zu sehen und sie zu würdigen, sondern sie dend, dass Rechtsgrundlagenbestehen, aus denen die auch zueinander in Relation zu setzen und ausgewogene Rechte und Pflichten mit großer Klarheit ersichtlich sind. Regelungen zu schaffen. Genau das tun wir. Genau dies bewirkt der neue Gesetzentwurf. Seine Rege- lungen sind gut lesbar. Er fasst zusammen, was bisher auf- (Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: grund der unterbliebenen Reform in ganz unterschiedli- Sie sind nicht ausgewogen!) chen Gesetzen und Verordnungen zu suchen war, und er Dazu bewegen uns der Grundsatz des sozialen Schutzes ordnet auch die Rechte und Pflichten so verständlich, dass und das Erfordernis von Flexibilität, die heute von immer jeder sie dort findet, wo er sie sucht. mehr Menschen in unserem Land mit seinen modernen Lassen Sie mich ein ganz einfaches Beispiel nennen: Lebensverhältnissen tatsächlich verlangt wird. Wenn jemand in Zukunft etwas über die Voraussetzungen Ich möchte einige der wichtigen Punkte darlegen, die eines Mietvertrages sucht, dann findet er es am Anfang unser