★ ★ ★ ★ Juli ★

2018 ★

★ ★ Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments e. V.

Editorial Empfang des Bundespräsidenten Rita Pawelski im Schloss Bellevue Informationen

Termine

Personalien

Titelthema

Mitgliederveranstaltung mit Wahl

Berichte / Erlebtes

Polnische Kollegen in Berlin

Europäische Assoziation

Erlesenes

Aktuelles

Neue Mitglieder

Jubilare © Bundesregierung / Henning Schacht (2) Editorial Informationen

Schon wieder Vorstandswahlen? Sind wirklich zwei Jahre wieder Termine

© Thomas Rafalzyk um? Fast erstaunt stellt man 26.-28.09.2018 Mitgliederreise nach Schleswig-Holstein fest, wie die Zeit immer schnel- ler voran schreitet. Und der 27.09.2018 Tag des Buches DPG Spruch meiner Großmutter „Je 19.11.2018 Mitgliederveranstaltung älter du wirst, je schneller ver- in Frankfurt am Main geht die Zeit!“ scheint wirklich 27.11.2018 Vorweihnachtlicher Empfang DPG zu stimmen.

Nach der Vorstandswahl blicke ich zurück auf zwei spannende Personalien Jahre: Die Mitgliederzahl der Vereinigung hat sich nach der Bundes­tagswahl auf 720 erhöht, in den letzten zwei Jahren konn- Am 4.2.18 verstarb Martin Grüner, FDP. Er ten wir über 100 neue Mitglieder begrüßen – eine beeindruckende war von 2002 bis 2008 Mitglied des Vorstands Zahl. Aber wir werben weiter um Zuwachs, denn erst ca. die Hälfte der Vereinigung. Martin Grüner war 25 Jahre der noch lebenden ehemaligen Abgeordneten ist bei uns Mitglied. Bundestagsabgeordneter, davon fünf Legislatur- perioden unter drei Bundeskanzlern Parlamen- Da ist also viel Luft nach oben. Gern erinnere ich mich an die tarischer Staatssekretär. Er kämpfte für den Mittelstand und für die Lösung interessanten Veranstaltungen und Bereisungen in den letzten von Umweltproblemen mit marktwirtschaftlichen Mitteln. Martin Grüner gilt Monaten. In Thüringen besuchten wir die zauberhaften Städte als Miterfinder des Konzepts der „ökologischen Marktwirtschaft“. Erfurt und Weimar. Ministerpräsident verbrachte einen Abend mit uns und nahm sich viel Zeit für Gespräche. Im Ministerpräsident ernannte Saarland haben uns Landtagspräsident Klaus Meiser, MdL, Ursula Heinen-Esser am 29.5.18 zur Minis- © Land NRW und der Direktor des Landestages, Dr. Christof Zeyer, herzlich terin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und empfangen. Ein Highlight dieser Reise war zweifellos der Besuch Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg bei unserem Westfalen. Mitglied und dem Präsidenten der EIB, Dr. . Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin a. D., Unser 40-jähriges Jubiläum haben sicher alle, die an den Fei- erhielt am 26.3.18 von der französischen Bot- © Silke Adam © Silke erlichkeiten teilgenommen haben, noch sehr gut in Erinnerung. schafterin Anne-Marie Descôtes (l.) den Orden Über 400 Gäste nahmen an der Feierstunde im Plenarsaal des „Officier de l‘ordre des Arts et des Lettres“. Mit Deutschen Bundestages teil. Dank an alle, die durch ihre An- ihm werden Persönlichkeiten für ihr Wirken im wesenheit dazu beigetragen haben, dass aus diesem Jubiläum künstlerischen und literarischen Bereich in Frankreich und der Welt geehrt. ein unvergessliches Ereignis wurde. Nach langer Zeit haben wir Unter den Gästen war auch Staatsministerin Annette Widmann-Mauz (r.). wieder eine Auslandsreise angeboten. In 2016 ging es in die bal- tischen Länder Litauen, Lettland und Estland. Der Zuspruch hat Die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin und uns ermuntert, auch in in diesem Jahr eine Reise nach Rumänien Bundesministerin ist Präsi- zu organisieren. Interessante politische Termine machen diese dentin der DRK. Mit ihr steht erstmals eine Frau Reisen zu etwas Besonderem. an der Spitze des Deutschen Roten Kreuzes. Sie © Michael Handelmann / DRK ist die Nachfolgerin von Dr. . Viele schöne Ereignisse liegen hinter uns und so viele noch vor uns. Darauf freue mich! hat mit 81 Jahren seinen Doktor gemacht. Herzlichen Glück- wunsch, Prof. Dr. Siegbert Alber! Ihre

2 nachrichten Juli 18 Liebe Kollegen und Kolleginnen,

Italien hatte gewählt, und wieder schwadronierten alle über die Populisten, die die Wahl gewonnen hatten.

Natürlich gibt es viele berechtigte Gründe, auf Politiker zu schimpfen, die krass vereinfachen, Abgrenzungen und Feindbilder kreieren und sich als Vertreter des ganzen Volkes gegen die po- © Bundesregierung / Henning Schacht litische Elite zelebrieren. Dennoch wirkt es hilflos, immer wieder den schwammigen Begriff „Populismus“ zu verwenden, wenn rechtsgerichtete, europafeindliche Parteien die Gunst der Wähler und Wählerinnen gewinnen. Es ist nicht nur hilflos, sondern an- scheinend auch erfolglos.

Sinnvoller scheint es mir zu sein, sich der Herkunft des Wortes „Populismus“ zu erinnern, des lateinischen Wortes „populus“ In Italien ist die Mehrheit des Volkes nun solchen politischen Be- gleich Volk. Das ist jene Menschengruppe, auf die sich alle, wegungen gefolgt. Wir in Deutschland sind von einem ähnlichen die die Demokratie schätzen und ihr dienen, ebenfalls berufen. radikalen politischen Umbruch noch entfernt und könnten es auch Schließlich steckt in Demokratie das griechische Wort für Volk, bleiben, wenn dem Volk in all seiner Unterschiedlichkeit wieder mehr nämlich „demos“ gleich Staatsvolk. Darum übersetzt man aufs Maul geschaut und dieses nicht den anderen überlassen wür- Demokratie auch gern mit Volksherrschaft. Es ist, so gesehen, de. Schließlich hat es einen Anspruch darauf, dass das Parlament fraglich, ob es sich für Demokraten und Demokratinnen ziemt, über seine Sorgen, Ängste, Sehnsüchte und Hoffnungen ernst nimmt. den Populismus herzuziehen und abschätzig zu kommentieren. Müsste es für sie nicht ein vorrangiges Ziel sein, die Kluft zwischen Gibt es auf die Sehnsucht, sich einer Nation zugehörig zu fühlen, populus und demos zu überwinden? Es gibt in unserem modernen denn nur eine Antwort von rechts außen? Können denn nur die Staat nur ein Volk und eben nicht zwei fiktive Völker, das eine für Rechten Ängste um die eigene Sicherheit überwinden helfen? Sind die Populisten, das andere für die Demokraten. Die klassische die, die mit Sorge in die Zukunft blicken, wirklich nur auf die plat- Aufgabe von Parlamenten, den mehrheitlichen Volkswillen heraus- ten Antworten von politischen Rattenfängern angewiesen? zufinden, im Zuge der Gesetzgebung zu realisieren und so die Kluft zwischen unterschiedlichen Ausprägungen des Volkswillens zu Natürlich nicht. Die Parteiprogramme der etablierten Parteien überwinden, scheint aus dem Blick geraten zu sein. geben darauf auch heute schon einige Antworten, wenn auch ungehört. Ein untrügliches Zeichen, dass Vertrauen zerstört wurde, Nun gibt es die sog. Politikverdrossenheit, seit es demokratisch und die richtige Ansprache fehlt. Der Schimpf auf den Populismus zusammengesetzte Parlamente gibt. Und es gab auch immer neue entbehrt nicht einer gewissen Arroganz. Man will die Populisten Parteien, die dieses Gefühl im Volk um des eigenen Vorteils willen treffen, trifft aber möglicherweise eher ihre heterogene Anhänger­ schürten. War das Volk mit der Politik unzufrieden, korrigierte es die schaft. Im ersten Schritt würden schon mehr Empathie und Mehrheitsverhältnisse mit der nächsten Wahl, um eine Kongruenz zwi- weniger abwertende Belehrungen reichen, die den Enttäuschten schen Parlaments- und Volkswillen wieder herzustellen. Das Grund- nur bestätigen, dass sie immer noch nicht verstanden werden. vertrauen in die repräsentative Demokratie blieb immer erhalten. Es ist ein Irrtum zu meinen, mit einer Hinwendung zu den ent- Nun werden nationalistische Parteien in die Parlamente gewählt, täuschten Menschen liefe man der AFD hinterher. Man läuft nur die vieles von Grund auf in Frage stellen, andere Abgeordnete in den verlorenen Wählerinnen und Wählern hinterher. toto als elitäre „die da oben“ stigmatisieren, die „die da unten“, das Volk, nicht vertreten. Sich selbst empfehlen sie als die politi- Ihre sche Bewegung, die als einzige den Volkswillen repräsentiert.

nachrichten Juli 18 3 Titelthema Mitgliederversammlung in Berlin Empfang im Schloss Bellevue © Carmen Pägelow (6)

Am 14. Mai 2018 folgten 250 unter „seinesgleichen“ zu seien – schließlich seiner Rede zur Eröffnung des 10. Deutschen Gäste der Einladung des Bun- sei auch er ein „Ehemaliger“. Und so konnte Bundestages am 6. März 1983 erinnerte er despräsidenten Dr. Frank-Walter er viele Bekannte unter den Mitglieder aus­ an die Aufgabe eines jeden Politikers: „Parla- Steinmeier in seinen Amtssitz, machen. mentarische Verantwortung für unseren Staat Schloss Bellevue. Groß war die obliegt der einen wie der anderen Seite. Sie Freude bei allen, die an diesem Was alle Anwesenden zusammenführte, so ist keiner Seite Vorrecht“. Die Demokratie lebe Tag dabei sein durften. Und auch der Bundespräsident, sei die Leidenschaft zur vom zivilisierten Streit, aber auch von Respekt der Bundespräsident freute sich, Politik. Mit den Worten von Willi Brandt in und Wertschätzung. Die Parlamente seien hier- für herausragende wichtige Orte.

Die Präsidentin der Vereinigung Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin a. D., wür- digte den Einsatz des Bundespräsidenten für die Demokratie und hinterfragte das Wort „Populismus“. Wer dieses Wort nur abschätzig verurteile, verkenne leichtfertig, dass der Wort- stamm „populus“ enthalte, das lateinische Wort für Volk. Angesichts der weltpolitischen Lage, meinte sie, sei es zudem eine weise Entschei- dung der Bundesversammlung gewesen, einen Mann zum Bundespräsidenten zu wählen, der lange als Außenminister gedient habe. Ein Bun-

4 nachrichten Juli 18 Titelthema

despräsident komme viel herum und könne auf unzählige Selfies wurden an diesem Tag gemacht. Teams, dem herausragenden Service seine Weise viel zur Entspannung beitragen. Viele gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen und der wunderschönen Umgebung lebten wieder auf, der eine oder die andere über- werden sich die Gäste lang und gern Im Anschluss nahm der Bundespräsident sich brachte auch ein Geschenk. Dank des herzlichen an diesen Nachmittag erinnern. viel Zeit für seine Gäste. Zahlreiche Fotos und Empfangs des Bundespräsidenten und seines Carmen Pägelow

nachrichten Juli 18 5 Titelthema

Jahreshauptversammlung mit Wahl © Carmen Pägelow (3)

Mitglieder im Großen Protokollsaal

Am 15. Mai 2018 fand die jährliche Verhältniswahlrecht alle Fraktionen Anspruch ten Koalitionsverhandlungen gezeigt. Demokratie Mitgliederversammlung statt, bei der auf eine Beteiligung. Außer Frage stehe für den könne jedoch ohne Kompromisse nicht existieren. auch turnusmäßig der neue Vorstand Bundestagsvizepräsidenten jedoch, dass bei gewählt wurde. Personen, die nicht als Repräsentanten für ein Neben den innenpolitischen Themen wie Woh- Gremium geeignet seien, das Ultima-Ratio- nungsbau, Digitalisierung, Rente etc. werde sich Bundestagsvizepräsident Thomas Prinzip gelten müsse. der in den kommenden Jahren auch Oppermann, MdB, begrüßte die zunehmend mit außen- und europapolitischen Teilnehmer. In kaum einer anderen Oppermann macht die zunehmende Tendenz zur Themen auseinandersetzen müssen. Die Errun- Vereinigung käme so viel politische Kompromisslosigkeit Sorge. Dass der Wunsch genschaften des Westens, so Oppermann, könne Erfahrung und Lebensleistung nach einfachen Lösungen auch vor demokrati- Deutschland aber nicht allein verteidigen. Dafür zusammen, wie in der Vereinigung schen Parteien nicht halt mache, hätten die letz- benötige es eine stabile europäische Union. Auch der Ehemaligen. Die Vereinigung sei eine wichtige Ressource für die De- mokratie, und dass alle Ressourcen mobilisiert werden müssen, mache der neue Bundestag deutlich. Mit 709 Abgeordneten ist dieser nicht nur so groß wie nie zuvor, sondern hat erstmals seit den 50-er Jahren sieben Parteien.

Die AfD habe die Debatten im Bundestag verändert – durch einen schärferen Ton und stramm nationa- listisches Auftreten. Dennoch halte Oppermann es für falsch, die AfD bei Gremienwahlen durchfallen zu Präsidentin Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin a. D., Bundestagsvizepräsident , MdB, Vizepräsident lassen. Schließlich hätten nach dem , Parl. Staatssekretär a. D. (v. l. n. r.)

6 nachrichten Juli 18 Titelthema

die aktiven Parlamen­tarier führten die Arbeit in Schmiele für ihre Tätigkeit als Revisoren, Prof. Februar statt gefundene Prüfung der dem Sinne weiter, wie Demokratie nach 1949 Dr. Uwe Holtz für die Pflege der Webseite sowie Unterlagen. Seinem Vorschlag, den aufgebaut wurde. „Wir werden dafür arbeiten, dass allen Mitgliedern der Vereinigung. Ein besonderer Vorstand zu entlasten, stimmten die Deutschland wirtschaftlich stark, tolerant und Dank ging an die Mitarbeiterinnen der Fraktionen Mitglieder zu. weltoffen bleibt in einem vereinten Europa“, so sowie die Verwaltung des Deutschen Bundestag Oppermann abschließend. für die wohlwollende Unterstützung. Unter Leitung von Bundesminister a. D. Carl-Dieter Spranger fand Die Präsidentin Dr. Edith Niehuis, Parl. Staats- Die Schatzmeisterin, Ingrid Matthäus-Maier, wies die Wahl des neuen Vorstandes statt sekretärin a. D., und die Geschäftsführerin, in ihrem Bericht auf den Wirtschaftsplan 2018 (S. 8). Ingrid Matthäus-Maier, Dr. Peter Rita Pawelski, blickten auf die vergangenen und die entsprechenden Veränderungen gegen- Paziorek sowie Dietmar Schütz schei- Veranstaltungen zurück. Dass die Angebote bei über dem Vorjahr hin. den nach sechs Jahren aus dem Vor- seinen Mitgliedern ankämen, belegten die hohen stand aus. Unter starkem Applaus der Teilnehmerzahlen. Auch die vielen Neueintritte in Dr. Peter Paziorek, parl. Staatasekretär a. D., Mitglieder dankte die Präsidentin den den vergangen Monaten seien Beweis dafür, dass berichtete über die Studien­tagung „Die Zukunft ausscheidenden Vorstandsmitgliedern. die Vereinigung gebraucht werde. „Die Vereinigung Europas“ (S. 9). Mehr als 60 Ehemalige nahmen ist ein Kleinod der Demokratie“, so die Präsidentin. teil und diskutierten mit Dr. Walter Schwimmer, Als Rechnungsprüfer wurden gewählt Gerade in Zeiten, wo die Toleranzschwelle sinke, Mitglied der Ehemaligen in Österreich und früherer Dr. Joachim Schmiele und Ilse Janz. seien die Mitglieder der Vereinigung Botschafter. Generalsekretär des Europarates. Prof. Dr. Uwe Holtz ergänzte mit Informationen zur EA. Derzeit In der konstituierenden Sitzung des Die Rednerinnen dankten dem Vorstand und gibt es 22 Mitgliedsvereinigungen. Präsident ist der Vorstandes wurde Rita Pawelski als der Geschäftsstelle für ihre Zuarbeit, Ingrid ehemalige schwedische Abgeordnete Rune Rydén. Geschäftsführerin bestätigt. Kooptierte Matthäus-Maier, und Roland A. Mitglieder des Vorstandes sind Dr. Kohn für ihr Mitwirken in der Europäischen Asso- Jörg-Otto Spiller, Bezirksbürgermeister a. D., be- Barbara Höll und Prof. Dr. Uwe Holtz. ziation (EA), Jörg-Otto Spiller und Dr. Joachim richtete in seiner Funktion als Revisor über die im Carmen Pägelow

Vorstand: Prof. Dr. Maria Böhmer, Jörg-Otto Spiller, , Dr. Barbara Höll, Dr. Edith Niehuis, Clemens Schwalbe, Jörg van Essen, Prof. Dr. Uwe Holtz, Ernst Burgbacher und Geschäftsführerin Rita Pawelski (v. l. n. r., abwesend Irmingard Schewe-Gerigk und )

nachrichten Juli 18 7 Unser Vorstand    Präsidentin Dr. Edith Niehuis  

© privat Parl. Staatssekretärin a. D.  geb. 02.08.1950 · wohnhaft in Berlin Diplom-Pädagogin, Dr. phil. MdB 1987–2002 Kuratorium Friedrich-Ebert-Stiftung seit 2016 Präsidentin der Vereinigung

Vizepräsident Eduard Oswald Vizepräsident Jörg van Essen

Bundestagsvizepräsident a. D. · Bundesminister a. D. © privat Oberstaatsanwalt a. D. geb. 06.09.1947 · wohnhaft in Dinkelscherben geb. 29.09.1947 · wohnhaft in Hamm © Markus Merk © Markus Diplom-Betriebswirt MdB 1990–2013 MdB 1987–2013 Vizepräsident Dt. Atlantische Gesellschaft und verschiedene Ehrenämter innerhalb der CSU weitere Ehrenämter seit 2016 Mitglied im Vorstand der Vereinigung seit 2014 Mitglied im Vorstand der Vereinigung

Schatzmeister Jörg-Otto Spiller Schriftführerin Ulla Burchardt Bezirksbürgermeister a. D. geb. 22.04.1954 · wohnhaft in Dortmund geb. 14.05.1942 · wohnhaft in Berlin Diplom-Pädagogin © Andreas Weiss / © Andreas Weiss © Carmen Pägelow Diplom-Politologe MdB 1990–2013 MdB 1994–2009 Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung Rat für Nachhaltige Entwicklung Rat

Beisitzerin Prof. Dr. Maria Böhmer Beisitzer Ernst Burgbacher

Staatsministerin a. D. © privat Parl. Staatssekretär a. D. geb. 23.04.1950 · wohnhaft in Mainz geb. 28.05.1949 · wohnhaft in Trossingen MdB 1990–2017 Lehrer © Laurence Chaperon MdB 1998–2013 Präsident Bundesvereinigung Dt. Orchesterverbände seit 2014 Mitglied im Vorstand der Vereinigung

Beisitzerin Irmingard Schewe-Gerigk Beisitzer Clemens Schwalbe

geb. 15.05.1948 · wohnhaft in Herdecke © privat geb. 31.12.1947 · wohnhaft in Berlin Redakteurin · Regierungsangestellte Diplom-Ingenieur

© Carmen Pägelow MdB 1994–2009 MdB 1990-2002 Vorsitzende Herdecker Brotkorb 2010–2014 Geschäftsführ der Vereinigung seit 2016 Mitglied im Vorstand der Vereinigung seit 2016 Mitglied im Vorstand der Vereinigung

Dr. Barbara Höll (Gast im Vorstand) Prof. Dr. Uwe Holtz (Gast im Vorstand)

geb. 26.12.1957 · wohnhaft in Leipzig © privat geb. 19.03.1944 · wohnhaft in Bonn Diplom-Philosophin Hochschullehrer Universität Bonn MdB 1990–2002 und 2005-2013 MdB 1972–1994 · Parl. Versammlung – Europarat © Thomas Westphal Aufsichtsgremium HELP e. V. 1973–1995 und weitere Ehrenämter Ehrenpräsident der Europäischen Assoziation ehemaliger Abgeordneter 2000–2006 Mitglied im Vorstand der Vereinigung

Danke für sechs Jahre ehenamtliche Arbeit im Vorstand Ingrid Matthäus-Maier Dr. Peter Paziorek Dietmar Schütz

2012–2016 Präsidentin Parl. Staatssekretär a. D. © privat Oberbürgermeister­ a. D.

© Evelyn Frerk 2016–2018 Schatzmeisterin Regierungspräsident a. D. 2012–2016 Beisitzer 2012–2016 Beisitzer 2016–2018 Schriftführer 2016–2018 Vizepräsident © Westfalen-Initiative / Andrea Geistert-Krol © Westfalen-Initiative 8 nachrichten Juli 18 Titelthema

Studientagung „Die Zukunft Europas“

und derzeitiges Mitglied des EA-Vorstandes, als Verfasser des Entwurfs der Deklaration begrüßen. Nach einleitenden Bemerkungen zur bisherigen © Carmen Pägelow (3) Tätigkeit der Arbeitsgruppe des Vorstandes durch deren Leiter Dr. Peter Paziorek erörterte Dr. Schwimmer den Entwurf der Deklaration. Er betonte, dass 1948 die Bereitschaft der betei- ligten Staaten „gemeinsam an einem Strang zu ziehen“ trotz des von Beginn an unterschiedlichen Dr. Barbara Höll, Prof. Dr. Uwe Holtz, Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin a. D., Leiter des Studientages Ansatzes zwischen Föderalisten und Unionisten Dr. Peter Paziorek und Dr. Walter Schwimmer, Generalsekretär des Europarates a. D. (v. l. n. r.) wesentlich höher und nicht so stark von natio- nalen Interessen geprägt war. Daraus ableitend In bewährter Tradition war ein Studi- außerordentlich viele Mitglieder unserer Vereinigung begründete Dr. Schwimmer unsere Aufgabe als entag Bestandteil des Programms an- an. Mit der „Deklaration zur Zukunft Europas. 70 Ehemalige, die Erwartungen der Bevölkerung lässlich unserer Mitgliederversamm- Jahre nach der Haager Konferenz, wo alles begann“ unmittelbar aufzugreifen. Er erläuterte die welt- lung. Die Diskussion und Bearbeitung möchten wir uns mit all unseren politischen Erfah- weit veränderte historische Situation sowie seine einer gemeinsamen Deklaration rungen in die politische Diskussion einbringen. Vorschläge zur Vereinigung des Europäischen der Europäischen Assoziation (EA) Rates und der Europäischen Kommission, um die ehemaliger Abgeordneter von Mit- Als Gast konnten wir Dr. Walter Schwimmer, strukturellen Fehlentwicklungen zu überwinden, gliedsstaaten des Europarates sprach u. a. ehemaliger Generalsekretär des Europarates und der Direktwahl eines Präsidenten der EU.

Dr. Schwimmers Aufforderung „Europa muss ge- baut werden“ ergänzte Prof. Dr. Uwe Holtz mit dem Vorschlag, das Narrativ „Nie wieder Krieg“ zu erweitern, um den drängenden Problemen gerecht zu werden. Die Ablehnung von Diktatu- ren, die Gleichberechtigung der Geschlechter, Umweltfragen, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sind die Kernpunkte der zukünftigen Entwicklung. In der weiteren angeregten Dis- kussion wurde die eindeutige Unterstützung der Deklaration durch eine Reihe von Vorschlägen einzelner Aspekte, wie die Jugendarbeitslosigkeit aufzunehmen oder die Gleichberechtigung stär- ker zu betonen, ergänzt.

Zum Ende der Beratung wurden in einer Ab- stimmung sowohl der Vorschlag der Direktwahl als auch der Vorschlag zur Umstrukturierung durch den Studientag mehrheitlich abgelehnt. Teilnehmer an der Studientagung Barbara Höll

nachrichten Juli 18 9 Berichte / Erlebtes Gegenbesuch der polnischen Kollegen in Berlin

Macrons Äußerung, nicht mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. In der Sicherheits-und Vertei- digungspolitik sollte in PESCO (Permanent Structural

© Carmen Pägelow (3) Cooperation) der europäische Rat die oberste Rolle spielen. Prinzipiell sollte PESCO aber der NATO untergeordnet sein.

Hans-Ulrich Klose hielt es bei der Einschätzung der „strategischen Lage der EU“ für wichtig, zu- erst über den Zustand des Westens zu sprechen. Das Erstarken rechter Parteien wie in Deutschland Polnische Ehemalige zeige in vielen europäischen Ländern vergleich- bare Entwicklungen. Diese „Wucht der Zuwan- Das Datum des Gegenbesuches der In seiner Begrüßung sprach der Präsident derung“ bedeute eine massive Anstrengung, Mitglieder der polnischen Vereinigung der polnischen Ehemaligen, Prof. Jerzy insbesondere in der Stabilisierung Afrikas. ehemaliger Parlaments­abgeordneter Jaskiernia, das Problem des wachsenden (SPP) am 14. März 2018 hätte nicht Populismus in Europa an. Inhaltlicher Schwer- China löse Amerika als ökonomische Macht ab. besser ausgewählt werden können. punkt des Treffens waren die Vorträge vom Präsident Trump habe vor allem die innerameri- So erlebten die polnischen Kollegen stellvertretenden polnischen Botschafter Janusz kanische Entwicklung im Blick. Europa sei dabei ein wichtiges Kapitel unserer Parla- Styczek und von Hans-Ulrich Klose, ehemaliger nicht mehr der herausragende Partner der USA. mentsgeschichte, nämlich die Wahl Bundestagsvizepräsident und früherer erster Es sei kritisch zu bewerten, sich laufend mit der Bundeskanzlerin mit allen ihren Bürgermeister von Hamburg, zum Thema: Die einzelnen Führungspersonen und Entscheidungen formalen Abläufen. Besser kann die Zukunft der EU. zu befassen. Es komme darauf an, alle Kontakte Kenntnisnahme eines Teiles unseres zu nutzen. Amerika habe vor allem darin recht, Parlamentarismus nicht vermittelt Botschafter Styczek betonte das Interesse Polens 2 % des Bruttosozialprodukts für Verteidigungs- werden. sowohl an gutnachbarlicher Zusammenarbeit im aufgaben vorzuhalten. Wobei allerdings hinterfragt deutsch-polnischen Verhältnis als auch an guten werden müsse, ob Rest-Europa eine derartige Beziehungen zu Europa. Dabei sollte das „Weimarer Aufrüstung in Deutschland dulde. Dreieck“ wieder eine wichtige Rolle spielen. „Es verbindet uns mehr als uns trennt“, sagte Styczek. Klose betonte, es werde gerne gesehen, dass der Die „Vision“ Macrons sei eine Grundlage zur Dis- Westen mit seinen Werten fortbestehe. Aber durch kussion, wobei die jetzige deutsche Koalition wieder die Flüchtlingsfrage seien enorme Differenzen in Mitglied Hans-Ulrich Klose, Bundestags­ eine führende Rolle übernehmen sollte. Polen lehne Europa entstanden. Die Europäische Union sei vizepräsident a. D. einen europäischen Staat als „Superstaat“ ab, nicht mehr das, was sie einmal war. Die Fähigkeit vielmehr zögen sie eine „reformatorische Variante“ zum Kompromiss sei sehr unterschiedlich ausge- vor. Die EU sollte die nationalen Parlamente mehr in bildet. Wer ja zu Europa sage, müsse sich zurück- den Mittelpunkt der EU stellen. Die meisten Aufga- nehmen und dürfe nicht zur „Renationalisierung“ ben müssten in der Zuständigkeit der europäischen schreiten. „Wir müssen Europa gemeinsam stark Staaten bleiben. Botschafter Styczek äußerte seine machen“, sagte Klose. Dabei gehe es nicht nur um starke Skepsis gegenüber einem Europa der zwei die Zukunft Europas, sondern um die des Westens. Stv. Polnischer Botschafter Janusz Styczek Geschwindigkeiten und war beunruhigt gegenüber Dietmar Schütz

10 nachrichten Juli 18 Berichte / Erlebtes Tagungen der Europäischen Assoziation Paris und Brüssel

europäischen Länder wichtige

© privat wirtschaftliche, soziale, ökologi- sche und politische Ziele, wie die Stärkung von Parlamenten und der Rolle der Frauen, formuliert worden seien.

Auf der Sitzung fanden außerdem turnusmäßig Wahlen statt: Neu- EA-Ehrenpräsident Prof. Dr. Uwe Holtz mit den Delegierten Klaus Francke und Roland A. Kohn (v. l. n. r.) er Präsident ist der ehemalige schwedische Abgeordnete und Auf Einladung des Präsidenten Lino DeBono und Im Mittelpunkt der Sitzungen stand das Kol- bisherige EA-Vizepräsident Rune mit Unterstützung der französischen Ehemaligen loquium 2018 zum Thema „Die Zukunft - Rydén. Delegierte der deutschen tagte die EA am 2.3.18 im Sitzungssaal Lamartine pas“. Prof. Holtz bezog sich in seinem Beitrag Mitgliedsvereinigung sind Klaus der Résidence der Nationalversammlung in Paris. besonders auf einige der vom AG „Kolloquium“ Francke und Dr. Edith Niehuis, Es nahmen Delegierte von 16 Vereinigungen der erarbeiteten Amendments zum Entwurf der von Parl. Staatssekretärin a. D., für EA teil. Deutschland wurde im Vorstand vertreten Berichterstatter Dr. Walter Schwimmer verfass- den Vorstand sowie die beiden durch Klaus Francke und den EA-Ehrenpräsiden- ten Deklaration. Er ermunterte Schwimmer, die Vorgenannten und Roland A. Kohn ten Prof. Dr. Uwe Holtz sowie in der Generalver- UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung für die Generalversammlung. sammlung zusätzlich durch Roland A. Kohn. (2015) zu berücksichtigen, in der auch für die Uwe Holtz

*** Unter der Leitung des neuen Präsidenten Rune Europäischen Rates, Herman Van Rompuy, und dem Berichterstatter schriftlich Rydén fand vom 24.5. bis 26.5.18 eine Sitzung der ehem. stellv. Generaldirektor für Handels- mitgeteilt werden. Die abschließende des Büros der Vereinigung in Brüssel statt. Vor fragen der Europäischen Union, Prof. Dr. Pierre Beschluss­fassung wird dann auf ei- Beginn der Sitzungen hatte die belgische Dele- Defraigne. ner Sitzung vom 11.10. bis 13.10.18 gation zu einer umfangreichen Besichtigung des in Straßburg erfolgen. historischen Rathauses von Brüssel eingeladen. Präsident Rompay analysierte umfassend die Klaus Francke In beeindruckender Weise wurde den Mitglie- Sorgen der Bürger in Europa und betonte nach- dern im Rathaus an zahlreichen Exponaten die drücklich die Notwendigkeit von Reformen, ohne gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche dass die bestehenden Verträge geändert werden © privat Bedeutung Belgiens als europäischer Mittelpunkt müssten. Es gäbe ausreichend Möglichkeiten seit dem 15. Jahrhundert bis zur Gründung der im Rahmen der bestehenden Verträge, Verbes- Europäischen Union erläutert. serungen in den Bereichen einer gemeinsamen Außen-und Sicherheitspolitik, sowie in der Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Be- Migrationspolitik umzusetzen. ratung der vom österreichischen Delegierten Dr. Walter Schwimmer vorgelegten „Declaration Im Verlauf der anschließenden Diskussion über die on the Future of Europe“. Zur Einführung in die „Declaration on the Future of Europe“ wurden zahl- Diskussion sprachen neben Dr. Schwimmer, reiche Ergänzungen, Änderungen und Streichungen Erstmals für die deutsche Vereinigung dabei als Bericht­erstatter, der ehem. Präsident des vorgetragen. Diese müssen bis zum 15.9.18 Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin a. D.

nachrichten Juli 18 11 Berichte / Erlebtes Mein ehrenamtliches Engagement hält mich jung Regina Schmidt-Zadel

turperiode bis 2002 war ich gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Heute bin ich in vielen Ehrenämtern tätig. Das Land NRW hat mich nach meinem Ausscheiden aus dem Bun- destag zur 1. Behindertenbeauftragten des Landes NRW ernannt. Schon während dieser Zeit hat mich das Bundesministerium zur 1. Vorsitzenden der Contergan-Stiftung berufen und ich habe dieses Amt fünf Jahre ausgeübt. Außerdem war ich seit

© Nina Lauterbach-Dannenberg / LV Alzheimer Gesellschaften NRW © Nina Lauterbach-Dannenberg / LV vielen Jahren stellvertretende Vorsitzende der Le- benshilfe NRW, später bis 2012 Vorsitzende.

Während meiner Abgeordnetenzeit habe ich mich sehr für die bessere Versorgung von Men- schen mit psychischen Erkrankungen einge- setzt. Ich war viele Jahre Vorsitzende – und bin heute noch stellvertretende Vorsitzende – der Aktion Psychisch Kranke e. V. (APK). Vorsitzende des Landesverbandes der Alzheimer Gesellschaften NRW e. V. im Landtag in Düsseldorf, 2017 Das Thema Alzheimer/Demenz hat mich während Als Soziarbeiterin war ich berufs- waren – durchsetzen können. Ich habe mich dann meiner Abgeordnetenzeit ebenfalls sehr beschäf- bedingt mit den Nöten und Sorgen entschieden, mich politisch zu engagieren und tigt. Anlass dazu war für mich die Begegnung mit der mir anvertrauten Menschen habe nach vielen politischen Stationen den Weg Greta Wehner. Sie hat in beeindruckender Weise beschäftigt. Beruflich habe ich Men- als Abgeordnete in den Bundestag geschafft. Im bei vielen gemeinsamen Veranstaltungen in Bonn schen helfen, aber keine politischen Bundestag waren Sozial- und Gesundheitspolitik und später in Dresden den Krankheitsverlauf und Veränderungen – die oft erforderlich meine Schwerpunkte und in meiner letzten Legisla- die für sie damit verbundenen Schwierigkeiten in der Versorgung von geschildert. Diese Begegnung war für mich mitentscheidend, nach meiner Zeit im Bundestag mich dem Thema © privat Demenz/Alzheimer zu widmen. Ich bin Mitbe- gründerin und seit vielen Jahren Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft NRW. Ein Ehrenamt, das viel Einsatz erfordert. In dieser Funktion konnte ich schon sehr viele Verbesserungen für Menschen mit Demenz bewirken. Geholfen haben mir dabei auch viele Kontakte aus meiner Zeit als Abgeordnete.

Mein Anliegen für die Zukunft ist mitzuhelfen, bessere Bedingungen für die Versorgung von Auf dem Landesparteitag mit dem damaligen Ministerpräsidenten und Landesvorsitzenden der SPD Menschen mit Demenz/Alzheimer und ihrer Ange- Johannes Rau, 1986 hörigen zu schaffen.

12 nachrichten Juli 18 Berichte / Erlebtes Mit Optimismus in die Zukunft Prof. Dr.

Opfer von Medininkai. Die Ghetto-

© privat (2) Überlebenden erhielten eine kleine Rente bis 1996. Die „Wolfskinder“ erhielten und erhalten bis heute monatliche Unterstützung, damit sie mindestens einen würdigen Lebensabend verbringen können.

Nach dem Ausscheiden war ich 12 Jahre lang Landesvorsitzender der Senioren-Union von Baden- Württemberg und stellvertretender Bundesvorsitzender und sitze „Wolfskinder“ bei Deutschlandbesuch, 2011 heute noch im Ortschaftsrat von Kocherstetten-Schloß Stetten. Dieses Jahr feiere ich 60 Jahre Mit- Meine 12 Jahre im Bundestag von 1990 bis Abgeordneten v. Stetten privat als Mitarbeiter gliedschaft CDU und 50 Jahre poli- 2002 waren wohl die interessantesten Jahre in angemeldet bei Krankenkasse, Finanzamt. tisches Mandat auf allen Ebenen. der Geschichte der Bundesrepublik Deutsch- Sie wurden entsprechend besoldet, Autos zur land: Wiedervereinigung, Abzug von einigen Verfügung gestellt. Das war abenteuerlicher Trotz der Probleme in Europa, hunderttausend sowjetischen, amerikanischen, als die nackten Worte es sagen und die Kosten trotz Flüchtlingskrise, trotz Trump, englischen, französischen, belgischen und wurden später ersetzt. Über Spendenaufrufe Erdogan und Putin, wir schaffen kanadischen Soldaten ohne Tote, ohne Verwun- und eigene Spenden unterstützen wir die An- das! Wir haben weitaus größere dete, ohne Zerstörung. Die Integration von Mil- gehörigen der Toten des 13. Januars und der Probleme nach 1945 gelöst. lionen Spätaussiedlern und der Wiederaufbau in den fünf neuen Bundesländern erfolgte zäh, aber erfolgreich.

Neben meiner Tätigkeit als Obmann des Rechtsauschusses für die CDU/CSU-Fraktion hatte ich eine zweite wichtige interessante Funktion als Vorsitzender der Deutsch- Baltischen Parlamentariergruppe. Mit über hundert Mitgliedern hat sie sich zur Aufgabe gemacht – und das mit Erfolg – mitzuhelfen, die früheren Sowjetrepubliken Litauen, Lettland und Estland mit Rat und Tat zu unterstützen. Eile tat not, Geld war nicht da, drei Botschafter standen in Bonn vor der Tür. Ein Büro wurde gemietet und kurzerhand die Botschafter aus Litauen und Estland auf den Namen des Ich habe noch einen Koffer in Berlin bei meinem Sohn Christian

nachrichten Juli 18 13 Erlesenes

Klaus Wettig (Hg.) Uli Irmer Friedrich Ebert Stiftung Günter Grass Am Fuß der chinesischen Mauer Gesprächskreis Geschichte, „Ich wohne nicht Zeitgeschehen in Glossen, Heft 106 in stehenden Erinnerungen und Spottversen Erdverbunden und einfallsreich Gewässern“ academia Richarz, 2017 Lebenserinnerungen des Sozial­ Steidl Verlag, 2018, Taschenbuch, 160 Seiten, demokraten gebunden, 19,80 E Hans „Lumpi“ Lemp 160 Seiten, 18 E, 978-3-95829-377-9 978-3896657244 Dank des Einsatzes von Dr. Helmut Herles und Dieser Band umfasst eine besondere Die gesammelten, mit Zeitgeist-Anekdoten gewürz- der Unterstützung von Hans-Jochen Vogel und Auswahl, die den politischen Zeitgenos- ten sprachlichen Kleinkunstwerke Irmers werden Ingrid Matthäus-Maier kann der Leser an den sen und unnachgiebigen Aufklärer Grass der Nachwelt erhalten bleiben. Wer das Buch Lebenserinnerungen des sozialdemokratischen in den Mittelpunkt rückt. irgendwo aufschlägt, buddelt sich an just dieser Vollblutpolitikers teilhaben. Die Schriftenreihe ist in Stelle ein und hört nicht mehr mit dem Lesen auf der Digitalen Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung *** (Alexander Mühlen, Botschafter a. D.). im Volltext frei zugänglich Gunter Weißgerber www.fes.de/archiv/gk *** Weltoffenes Deutschland? Martin Grosch *** Zehn Thesen, die un- : Stationen Rainer Jork ser Land verändern einer politischen Karriere Zwischen Humor und Herder Verlag, 2018 Springer Verlag, 2017 Repression – Studieren Gebunden, Gebunden, 253 Seiten, in der DDR 144 Seiten, 16 E, 978-3-451-38187-4 25 E Mitteldeutscher Verlag, 2017 Die Autoren sprechen aus, was Millio- 978-3-658-16405-8 Taschenbuch, 552 Seiten, nen denken und trotzdem nicht gehört Dieses Buch zeichnet den Lebensweg eines hessi- 19,95 E werden will. Sie haben erlebt, was schen Politiker nach, der auf fast 50 Jahre Politik 978-3954628971 Grenzen und Freiheit bedeuten und wie und Zeitgeschichte zurückblicken kann. Mit einem Die Erlebnisberichte von über schnell Staaten zerbrechen können. Geleitwort von Bundeskanzlerin . 70 ehemaligen Studentinnen und Studenten ver- deutlichen, wie unter der Diktatur einer Partei mit ihrem Sicherheitsapparat, der Stasi, Lebensläufe wesentlich geprägt, geformt oder gar gebrochen Personalien werden (Henry Bernhard, Deutschlandfunk). ©ÖB Berlin

Anlässlich ihres 80. Geburtstages *** im Dezember 2017 wurden die Der „Blog der Republik – Anstalt für andere Verdienste der früheren Europapar- Meinungen“ beobachtet – aus einer gewissen Klaus Brähmig mit Ehefrau und dem Botschafter von lamentsabgeordneten Dr. Renate Österreich Distanz – Geschehen in Politik und Gesellschaft Heinisch als Botschafterin für und beschäftigt sich mit verschiedensten ein vereintes Europa gewürdigt. Botschafter Dr. Peter Huber (l.) überreichte Themen des ganzen Landes. Die Leserinnen Unter den zahlreichen Gratulanten am 20.4.18 Klaus Brähmig das Große Goldene und Leser sind eingeladen, sich in die Debatte im Deutsch­ordensschloss in Bad Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik einzumischen. Zu den Autoren gehören u. a. Mergentheim war auch die ehe- Österreich. In seiner politischen Arbeit fungierte Prof. Dr. Olaf Schwencke, Otto Bernhard, malige Bundesfamilienministerin­ Klaus Brähmig als Türöffner und Bindeglied zu Parl. Staats­sekretär a. D., und Friedhelm Ost, Prof. Dr. sowie der den Vertreterinnen und Vertretern des Bundes- Staatssekretär a. D. Mitherausgeber des Blogs Vizepräsident des Europäischen tags und der deutschen Bundesregierung sowie ist der frühere Minister Dr. Dieter Spöri. Parlaments, Rainer Wieland. den einzelnen Landesregierungen. www.blog-der-republik.de

14 nachrichten Juli 18 Wir begrüßen als neue Mitglieder:

Günter Baumann (CDU) Dr. Gerhard Friedrich (CSU) Prof. Dr. (CDU) Bernhard Schulte-Drüggelte Bürgermeister a. D. MdB 1987-2002 Bundestagspräsident a. D. (CDU) MdB 1998-2017 MdB 1982-2017 MdB 2002-2017 Josef Göppel (CSU) Uwe Karl Beckmeyer (SPD) MdB 2002-2017 Barbara Lanzinger (CSU) (CSU) Parl. Staatssekretär a. D. Bürgermeisterin a. D. Bundestagsvizepräsident a. D. MdB 2002-2017 Dr. Herlind Gundelach (CDU) MdB 2002-2005 u. 2013-2017 MdB 1994-2017 Senatorin a. D. (SPD) MdB 2013-2017 Matthias Lietz (CDU) Rita Stockhofe (CDU) MdB 1998-2009 Bürgermeister a. D. MdB 2013-2017 Gerda Hasselfeldt (CSU) MdB 2009-2017 Prof. Dr. Maria Böhmer (CDU) Bundestagsvizepräsidentin a. D. Dr. h. c. Wilhelm Stommel (CDU) Staatsministerin a. D. Bundesministerin a. D. (SPD) MdB 1976-1980 u. 1985-1987 MdB 1990-2017 MdB 1987-2017 MdB 2013-2017 Christoph Strässer (SPD) (CDU) Uda Heller (CDU) Pia Maier (SPD) MdB 2002-2017 MdB 1994-2017 MdB 2002-2009 u. 2013-2017 MdB 2000-2002 Lena Strothmann (CDU) Klaus Brähmig (CDU) Ingrid Hönlinger (CDU) MdB 2003-2017 MdB 1990-2017 (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) MdB 1991-1994 u. 2002-2017 MdB 2009-2013 Frank Tempel (DIE LINKE) MdB 2009-2017 Dr. h. c. (SPD) Jan Mücke (FDP) Dr. Franz Josef Jung (CDU) Bundestagsvizepräsidentin a. D. Parl. Staatssekretär a. D. Franz Thönnes (SPD) Bundesministerin a. D. Bundesminister a. D. MdB 2005-2013 MdB 2005-2017 Parl. Staatssekretär a. D. MdB 1987-2017 MdB 1994-2017 Dr. (CDU) Prof. Dr. Egon Jüttner (CDU) Cajus Caesar (CDU) MdB 2009-2017 MdB 1990-1998, 2002-2005 u. Dr. (DIE LINKE) MdB 1998-2017 2009-2017 MdB 2005-2017 Prof. Dr. Martin Pätzold (CDU) (DIE LINKE) Bartholomäus Kalb (CSU) MdB 2013-2017 Dr. Hans-Peter Uhl (CSU) MdB 2005-2017 MdB 1987-2017 MdB 1998-2017 (DIE LINKE) Jürgen Coße (SPD) Susanna Karawanskij (DIE LINKE) MdB 2013-2017 Michael Vietz (CDU) MdB 2016-2017 MdB 2013-2017 MdB 2013-2017 Joachim Poß (SPD) Alexandra Dinges-Dierig (CDU) Jürgen Klimke (CDU) MdB 1980-2017 Doris Wagner Senatorin a. D. MdB 2002-2017 (BÜNDNS 90/DIE GRÜNEN) MdB 2013-2017 (SPD) MdB 2013-2017 Birgit Kömpel (SPD) MdB 2005-2017 Thomas Dörflinger (CDU) MdB 2013-2014 Waldemar Westermayer (CDU) MdB 1998-2017 MdB 2014-2017 Hellmut Königshaus (FDP) Elisabeth Scharfenberg Wehrbeauftragter a. D. (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Siegmund Ehrmann (SPD) MdB 2005-2017 Dr. Valerie Wilms MdB 2002-2017 MdB 2004-2010 (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) MdB 2009-2017 Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) Karl Schiewerling (CDU) Sabine Fache (DIE LINKE) Staatssekretär a. D. MdB 2005-2017 MdB 1990 Waltraud Wolff (SPD) MdB 2002-2009 u. 2013-2017 Norbert Schindler (CDU) MdB 1998-2017 Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) (CDU) MdB 1994-2017 MdB 2013-2017 Bürgermeisterin a. D. Barbara Woltmann (CDU) MdB 2009-2017 Dr. Dorothee Schlegel (SPD) MdB 2013-2017 Ingrid Fischbach (CDU) MdB 2013-2017 Parl. Staatssekretärin a. D. Helga Kühn-Mengel (SPD) Manfred Zöllmer (SPD) MdB 1998-2017 MdB 1996-2009 u. 2013-2017 Volker Schneider (DIE LINKE) MdB 2002-2017 MdB 2005-2009 Dirk Fischer (CDU) Katrin Kunert (DIE LINKE) Gudrun Zollner (CSU) MdB 1980-2017 MdB 2005-2017 MdB 2013-2017

nachrichten Juli 18 15 Jubilare 2. Halbjahr 2018 Wir gedenken

95 Jahre 80 Jahre 75 Jahre 08.10. Dr. 30.10. Werner Lensing 21.08. Dr. Rolf Niese Prof. Dr. Hubert Weber 45470 Mühlheim Oberstudienrektor a. D. 21029 Hamburg † 25.11.2017 a. d. Ruhr 48653 Coesfeld 09.09. Peter Dreßen Prof. Dr. Roswitha Wisniewski 19.12. Wilhelm Helms 07.11. Uwe Looft 79312 Emmendingen † 03.12.2017 Landrat a. D. 22942 Trittau 27239 09.09. Erika Lotz Dr. 17.11. Heinz Dieter Eßmann 35638 Leun Bundestagspräsident a. D. 90 Jahre 38300 Wolfenbüttel † 04.01.2018 18.09. Dr. Christian Neuling 24.07. Heinz Schwarz 26.11. Hans Georg Wagner 14195 Berlin Horst Seefeld Staatsminister a. D. Parl. Staatssekretär a. D. † 10.01.2018 53547 Leubsdorf 66571 Eppelborn- 26.09. Brigitte Schulte Dirmingen Parl. Staatssekretärin a. D. Waldemar Schulze 85 Jahre 53343 Wachtberg Bezirksbürgermeister a. D. 28.11. Dr. Helga Otto † 26.01.2018 06.07. Hans-Gerd Strube 09236 Claußnitz 27.09. 49811 Lingen Bundesminister a. D. Martin Grüner 15.12. Dr. Klaus Hänsch 9570 Ossiach, Parl. Staatssekretär a. D. 18.10. Bertold Wittich Präsident Europäisches Österreich † 04.02.2018 36251 Ludwigsau Parlament a. D. 40699 Erkrath 01.10. Rolf Berend Dieter Maaß 12.11. Dr. Klaus Röhl 37339 Gernrode † 07.02.2018 12587 Berlin 75 Jahre 12.10. Dr. Elisabeth Altmann Marie-Elisabeth Klee 17.11. Prof. Dr. Wilhelm Nölling 04.07. 91224 Hohenstadt † 11.02.2018 Senator a. D. Ministerpräsidentin a. D. 22956 Grönwohld 24116 Kiel 21.10. Dietmar Schütz Dr. Klaus W. Rösch Oberbürgermeister a. D. † 18.02.2018 80 Jahre 04.07. Prof. Dr. Christoph Zöpel 26131 Oldenburg Parl. Staatssekretär a. D. Dr. 08.07. Siegfried Hornung 44799 Bochum 29.11. Dirk Fischer Bundesminister a. D. 74747 Ravenstein 22301 Hamburg † 20.02.2018 19.07. Ursula Seiler-Albring 18.07. Dr. Dietmar Kansy Staatsministerin a. D. 12.12. Dr. Franz Möller 30823 Garbsen 72762 Reutlingen Bundesministerin a. D. Ministerialdirigent a. D. 90480 Nürnberg † 13.04.2018 19.09. Uwe Hansen 04.08. Marlies Pretzlaff 21129 Hamburg 37154 Northeim 28.12. Kurt-Dieter Grill Karl Heinz Lemmrich 29451 Dannenberg † 24.04.2018 24.10. Ulrike Mascher 12.08. Prof. Dr. Herta Parl. Staatssekretär a. D. Däubler-Gmelin 28.12. Siegfried Helias Rudolf Kraus 80796 München Bundesministerin a. D. 12347 Berlin Parl. Staatssekretär a. D. 72144 Dußlingen † 18.05.2018 26.10. Wolfgang Behrendt 13595 Berlin Datenschutz: Die Vereinigung nimmt den Datenschutz der Mitglieder und aller Anfragenden ernst. Ihre personenbezogenen Daten werden vertraulich behandelt. So geben wir Ihre Daten an Dritte nur nach vorheriger ausdrücklicher Zustimmung weiter.

Herausgeber: Redaktion: Realisierung: Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Rita Pawelski, Geschäftsführerin Konzeption, Layout: Holger Ebeling ­Bundestages und des Europäischen Parlaments e. V. der ­Vereinigung ­ehemaliger Mitglieder des Deutschen Druck: MOTIV OFFSET GbR Unter den Linden 71 · 10117 Berlin ­Bundestages und des Europäischen Parlaments e. V. Telefon 030 / 22 79 20 28 · Fax 030 / 22 79 20 29 (verantwortlich) E-Mail: [email protected] Rita Pawelski, Carmen Pägelow, Simone Thurow www.ehemalige-abgeordnete.de, www.vemdb.de Redaktionsschluss: 20.06.18