UID 1995 Nr. 39, Union in Deutschland
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CDU-Informationsdienst Union in Deutschland Bonn, den 7. Dezember 1995 39/1995 Generalsekretär Peter Hintze zur Entschei- dung bei den Wahlen am 24. März 1996: Politische Mitte oder linke Instabilität Die Hoffnung auf eine dauerhafte Friedensord- •Uing in Bosnien hat der Bundesvorstand der HEUTE AKTUELL CDU auf seiner jüngsten Sitzung am 4. Dezember • SPD und PDS 'm Konrad-Adenauer-Haus zum Ausdruck ge- Test mit dem „Meißner-Modell" bracht. Bundeskanzler Helmut Kohl dankte bei schlug fehl: Erster gemeinsamer dieser Gelegenheit dem Bundesverteidigungsmi- SPD/PDS-Kandidat in Sachsen ge- fiister ausdrücklich für dessen umsichtige, klare scheitert. Seite 3 u nd ruhige Vorbereitung der Bundeswehr auf den • „Pakt für Arbeit" Einsatz in der internationalen Friedenstruppe. Hermann-Josef Arentz: Unsere Mit der Art und Weise, wie er das Thema behan- Antwort auf Lafontaine: Soziales delt hat, habe Volker Rühe auch der Bundeswehr Bündnis statt Links-Pakt. Seite 5 einen Dienst erwiesen. • Neuregelungen ^uf einer Pressekonferenz im Anschluß an die Vor- Was sich 1996 ändert: Weniger standssitzung berichtete Generalsekretär Peter Hint- Steuern - mehr Kindergeld. 2e über die weiteren Themen der Beratung und nann- Seite 8 te die Beschlüsse der Grünen vom Wochenende zur • Kriminalität Beteiligung der Bundeswehr an der Friedenstruppe Manfred Kanther: Verbesserung ln der Geldwäschebekämpfung. Bosnien den Beweis dafür, daß diese Partei „un- Seit 10 Verändert gegen eine verantwortliche Außen- und Si- cherheitspolitik eingestellt" sei. • Europa Godelieve Quisthoudt-Rowohl: Wörtlich erklärte Generalsekretär Peter Forschungsergebnisse umsetzen - aber wie? Seite 18 Hintze weiter: • OMV "öie Grünen haben sich mit ihrem Beschluß poli- ls Der Schutz von Minderheiten ist ch und moralisch ins Abseits begeben. die Bedingung für Frieden und Freiheit in ganz Europa. Seite 22 Fortsetzung auf Seite 2 Seite 2 • UiD 39/1995 BUNDESVORSTANß Fortsetzung von Seite 1 Zum Thema Pflegeversicherung: Gesinnungspazifistische Tiraden werden „Wir sind uns darüber einig, daß die zwei- abgelassen, wo es darum geht, Leib und te Stufe planmäßig zum 1. Juli 1996 in Leben von Menschen konkret zu schützen. Kraft treten soll. Das ist eine ganz wichti- An diesem Widerspruch werden die Grü- ge weitere Maßnahme zur Absicherung nen, weil er moralisch nicht zu halten ist, der stationär Pflegebedürftigen. Es ist vor über kurz oder lang zerbrechen." allem eine wichtige Maßnahme zur Entla- stung der Haushalte der Kommunen. Zum Thema Neuwahlen erklärte Zur Kompensationen der Mehrbelastung der Generalsekretär: durch die zweite Stufe der Pflegeversiche- „Neuwahlen wird es nicht geben. Die Dis- rung wird es ein breites Maßnahmenpaket kussion darüber wird mit dem heutigen geben. Um es aber auch ganz klar zu sa- Tage eingestellt. Gewählt wird 1998. Die gen: Ein weiterer Feiertag wird nicht ab- Koalition ist mit einem beachtlichen Ar- geschafft." beitsprogramm angetreten. Das wird sie konsequent erfüllen. Wir treten deshalb Zu den Wahlen am 24. März: 1998 vor die Wählerinnen und Wähler mit „Wir haben uns gründlich mit den Land- der festen Absicht, diese Koalition fortzu- tagswahlen am 24. März in Baden-Würt- setzen. temberg, Rheinland-Pfalz und in Schleswig- Holstein beschäftigt. Wir werden einen kla- Was die FDP angeht, sind wir optimi- ren Auseinandersetzungswahlkampf führen- stisch, daß sie auch bei den vor uns liegen- in dem es um die Frage geht: politische Mit' den Landtagswahlen eine gute Chance hat. te oder linke Instabilität? Für die Arbeit in der Koalition haben wir Dabei werden wir uns im wesentlichen au» uns vorgenommen, uns unbeirrt von dem die beiden Themenbereiche wirtschaftli- einen oder anderen Signal, das der eine che Entwicklung/Arbeitsplätze und Innere oder andere in der FDP aussendet, auf un- Sicherheit konzentrieren. sere Hauptaufgabe zu konzentrieren, näm- Die Wahlergebnisse bei den Direktwah- lich auf die Förderung von Wachstum und len in Sachsen vom Wochenende empfin' Beschäftigung. den wir in diesem Zusammenhang als Wir stellen erfreut fest, daß sich die Unter- große Ermutigung. Wir haben die Land- nehmensbilanzen in diesem Jahr durchaus ratswahlen mit sehr hohen Ergebnissen positiv lesen. Wir stellen aber auch mit gewonnen, und insbesondere das Land- Sorge fest, daß die Auswirkungen auf dem ratswahlergebnis im Kreis Meißen-Ra- Arbeitsmarkt noch nicht in gleicher Weise debeul zeigt, daß die Linksfrontstrategie erkennbar werden. von Lafontaine in Deutschland keine Zu- 1 Wir begrüßen den eingeleiteten Dialog mit kunftsperspektive hat. Mit 57 Prozent ha den Tarifpartnern. Denn wir glauben, daß hier die CDU-Bewerberin den gemeinsa- in der Verantwortung der Tarifpartner, ge- men Kandidaten von SPD und PDS klar rade was die Beschäftigung betrifft, eine geschlagen." große Chance liegt. Wir setzen unsere An- strengungen verstärkt fort und erwarten Peter Hintze: viel von der wirtschaftlichen Entwicklung „Deutschland will aus der politischen im Mittelstand, weil nämlich besonders Mitte heraus regiert werden und nicht von1 hier aus Wachstum unmittelbar auch Be- linken Rand. Wir werden das in den kom- schäftigung wird." menden Wahlkämpfen deutlich machen.' SPD UND PDS UiD 39/1995 • Seite 3 Test mit dem „Meißner-Modell" schlug fehl: Erster gemeinsamer SPD/PDS- Kandidat in Sachsen gescheitert Mit nur 34,5 Prozent der Stimmen ist der in seiner Stadt gehabt, zwei Ministerpräsi- SPD-Kandidat Manfred Müntjes bei der denten, den aus Dresden an einem Abend, tyahl zum Landrat in Meißen-Radebeul den aus Magdeburg am Abend darauf, und gescheitert. Souverän mit 57,7 Prozent hätte nicht die Regie anders entschieden gewann die CDU-Mitbewerberin Renate und die Auftritte nach Meißen gelegt, dann Koch. Damit und bei zwei weiteren Wah- hätte er zwei Tage später auch noch Gregor len bleiben die Landratsämter in Sachsen Gysi die Hand schütteln können und wieder Weiterhin fest in der Hand der CDU. Im einen Tag später dem Bundesbauminister Vogtland setzte sich der bisherige Plau- Töpfer. Die SPD hätte gerne Oskar Lafon- ener CDU-Landrat Tassilo Lenk mit taine präsentiert, doch hat es nicht mehr ge- $1,79 Prozent der Stimmen durch, im klappt vor der Wahl. Man könnte glauben, leugebildeten Landkreis Westlausitz- in Meißen-Radebeul gehe es um mehr als "resdner Land gewann die CDU-Kandi- um Provinzpolitik, und so ist es wohl auch. datin Andrea Fischer. Denn in Meißen-Radebeul turteln SPD und ^er sächsische CDU-Generalsekretär PDS miteinander. Steffen Flath kommentierte die Wahler- Sehr viel vorbehaltloser hatte die „Ber- gebnisse mit der Feststellung: Die Men- liner Zeitung" vom 2. Dezember von schen haben sich trotz aller Tagesproble- der bevorstehenden Wahl im Landkreis ^e erneut für Sicherheit, Kontinuität und Meißen-Radebeul als von einer „bun- Soziale Marktwirtschaft entschieden. desweit beachteten Richtungsentschei- dung" gesprochen und die Aussichten *^er in Meißen-Radebeul gescheiterte auf Erfolg für den SPD-Kandidaten wie ^D-Kandidat wertete das Ergebnis den- folgt beschrieben: n°ch als Schritt in die Zukunft: Er werde Jfiit der PDS weiter zusammenarbeiten, Die Frau vom örtlichen SPD-Vorstand ist ^id auch der Parlamentarische Geschäfts- sichtlich aufgeregt. Gleich wird zu uns das führer der PDS im Landtag, Andre Hahn, Fernsehen kommen, ruft sie in den vollbe- setzten Klubraum der Arbeiterwohlfahrt von ^ertete das Experiment als wegweisend: Radebeul. Rentnerinnen betasten ihre Fri- ^enn man die CDU-Mehrheit brechen sur, Männer rühren in den Kaffeetassen, und ^olle, gebe es keine Alternative zu dem dann drängt das Kamerateam auch schon Modell von Meißen. herein. Noch am Wochenende hatte es so aus- Das Interesse gilt einem schlaksigen jungen gesehen, als würde der von SPD und Mann mit Brille und dichtem, krausen Haar, PDS veranstaltete Test möglicherweise der sich vorgenommen hat, Landrat zu wer- gelingen, und die „Frankfurter Allge- den. Seine Chancen stehen nicht schlecht. meine Zeitung" vom 2. Dezember hat- Denn Manfred Müntjes, Vorsitzender des te immerhin vorsichtig geschrieben: SPD- Unterbezirks Dresden-Elbe-Röder, y*fsehen hat der Wahlkampf in Meißen-Ra- wird nicht nur von seiner eigenen Partei un- e?eul erregt. Der Bürgermeister von Cos- terstützt, sondern auch von Gewerkschaf- lS hat deshalb dieser Tage hohen Besuch tern, Bündnisgrünen und der PDS. • Seite 4 • UiD 39/1995 PFLEGE Zweite Stufe der Pflegeversicherung kommt Zum Inkrafttreten der 2. Stufe der dürfen. Die internationale Wettbe- Pflegeversicherung (stationäre Pfle- werbsfähigkeit der deutschen Wirt- ge) zum 1. Juli 1996 erklärten der schaft und die Sicherung von Arbeits- Vorsitzende der CDU/CSU-Bundes- plätzen in Deutschland hat höchste tagsfraktion, Wolfgang Schäuble, Priorität. Nach den Feststellungen des der Vorsitzende der FDP-Bundes- Sachverständigengutachtens müssen tagsfraktion, Hermann Otto Solms weitere 30 Prozent der Belastungen und der Vorsitzende der CSU-Lan- durch die Pflegeversicherung ausge- desgruppe im Deutschen Bundestag, glichen werden. Die Kompensation Michael Glos: wird im Rahmen eines noch zu be- Die 2. Stufe der Pflegeversicherung schließenden sozialen Konsolidie- wird wie vorgesehen zum 1. Juli 1996 rungspaketes, das auch unabhängig in Kraft gesetzt. Die Regierungsfrak- von der Pflegeversicherung notwendig tionen wissen, daß damit keine zusätz- ist und zu darüber hinausgehenden lichen Belastungen für den Mittelstand Einsparungen führen muß, rechtzeitig und die Unternehmen verbunden sein erfolgen. CDU für Zoll-Union mit der Türkei Aus Anlaß des Besuches der Mini- ermutigende Fortschritte gemacht. Es sterpräsidenten