10. BUNDESVERSAMMLUNG

DER

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

BERLIN, MONTAG, DEN 23. MAI 1994 10. Bundesversammlung — , Montag, den 23. Mai 1994

Inhalt

Eröffnung durch Präsidentin Dr. Rita Süssmuth 3 A Konstituierung der Bundesversammlung . 5 B Zur Geschäftsordnung Dr. Rolf Schlierer (Republikaner) 5 B Erster Wahlgang 6 C Ergebnis des ersten Wahlgangs 7 A Zweiter Wahlgang 7 C Ergebnis des zweiten Wahlgangs 7 C Dritter Wahlgang 8 A Ergebnis des dritten Wahlgangs 8 B Annahme der Wahl durch Dr. 8 B Ansprache von Dr. Roman Herzog 8 B Schlußworte der Präsidentin Dr. Rita Süssmuth 9 C Liste der Mitglieder der Bundesversammlung, die an der Wahl teilgenommen haben . . . 10 A Liste der entschuldigten Mitglieder der Bundesversammlung 16 B 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

10. Bundesversammlung der Bundesrepublik Deutschland

Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Stenographischer Bericht Von dieser Stelle aus möchte ich unserem Bundes- präsidenten, Richard von Weizsäcker, und seiner Frau Beginn: 11.00 Uhr Marianne von Weizsäcker unsere herzlichsten Grüße in den Berliner Amtssitz übermitteln

Präsidentin Dr. Rita Süssmuth: Meine sehr geehr- (Beifall) ten Damen und Herren! Ich eröffne die 10. Bundesver- sammlung zur Wahl des siebten Präsidenten der Bun- und ihnen danken für ihren hohen Einsatz, für die von desrepublik Deutschland und heiße Sie alle herzlich uns allen hochgeachtete Arbeit für unser Land. willkommen. (Beifall) Ich begrüße die Mitglieder der Bundesversamm- Heute sind wir hier zusammengekommen, um zum lung, unter ihnen Bundeskanzler , ersten Mal nach der Vereinigung Deutschlands den Bundespräsidenten aller Deutschen zu wählen. Das (Beifall) ist ein Ereignis, das uns besonders bewegt. die Mitglieder der Bundesregierung, die Ministerprä- Pfingsten und Verfassungstag — welch geeignete- sidenten, Minister und Senatoren der Bundesländer. ren Tag könnte es für die Wahl unseres Bundespräsi- Lassen Sie mich aus den Reihen der Parlamentarier denten geben? Das ist ein Tag der Demokratie. In die- zwei Mitglieder besonders ansprechen: , sem Reichstagsgebäude, das in diesem Jahr 100 Jahre den einzigen ehemaligen Reichstagsabgeordneten, alt wird, wird zum ersten Mal in unserer parlamentari- schen Geschichte der Bundespräsident aller Deut- (Beifall) schen im ungeteilten Berlin und geeinten Deutsch- land gewählt. und Richard Stücklen, als einziger seit 1949 bei allen (Beifall) Bundesversammlungen dabei. Die Feinde und Gegner der Weimarer Republik (Beifall) wollten, daß dieses Haus nie wieder ein Haus der De- mokratie sein sollte. Sie haben alles Parlamentarische Ein herzliches Willkommen gilt auch den Mitglie- verhöhnt, geschmäht und vernichtet. Und genau an dern des Bundestages und der 16 Landtage sowie den diesem Ort nehmen wir Parlamentarier aus Bund und Einzelpersönlichkeiten aus dem politischen, kulturel- Ländern gemeinsam mit weiteren Bürgerinnen und len, sportlichen und gesellschaftlichen Leben. Bürgern aus der Mitte unseres Volkes diese Wahl vor. Mit ganz besonderer Freude begrüße ich alle Mit- Der Parlamentarische Rat hatte sich nach intensiver glieder aus den neuen Bundesländern, unter ihnen Debatte für eine betont parlamentarische Ausrich- viele, die aktiv dazu beigetragen haben, daß wir tung des Wahlverfahrens, für die Wahl des Bundes- heute den Präsidenten im vereinten Deutschland präsidenten durch die Bundesversammlung, ent- wählen können. schieden. (Beifall) Nach 1949 haben Parlament und Regierung die Den Botschaftern und Angehörigen ausländischer Wahl des Bundespräsidenten viermal in Berlin durch- Missionen danke ich für ihr Kommen. Wir freuen uns, gesetzt, um sich zu dieser Stadt und zur Einheit daß Sie an diesem Ereignis hohes Interesse haben. Deutschlands zu bekennen, zuletzt 1969. Danach war es politisch nicht mehr durchsetzbar. Die Bundesver- Mein Willkommen gilt den zahlreichen Gästen, die sammlung durfte nach dem Viermächteabkommen unserer Einladung gefolgt sind, und ich schließe all nicht mehr in Berlin zusammentreten. Inzwischen hat jene ein, die diese Wahl an den Rundfunk- und Fern- sich viel verändert. Heute sind die Gegner von damals sehgeräten verfolgen. längst auf dem Weg zur Partnerschaft. Wir sind ver- 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Präsidentin Dr. Rita Süssmuth eint, friedlich, mit der Zustimmung aller unserer als Auftrag verpflichtend in unsere Hände gelegt wur- Nachbarn. de! Wäre uns am 23. Mai 1989 bei der damaligen Wahl Es sind nicht anonyme Mächte, sondern Menschen, des Bundespräsidenten in gesagt worden, den die Geschichte machen, festgefahrene Zustände ver- nächsten Bundespräsidenten wählen wir im Reichs- ändern, neue Realitäten formen. Nichts geschieht von tagsgebäude im freien und geeinten Berlin, wer von selbst, nach vorgegebenen Eigengesetzlichkeiten, uns hätte das geglaubt? sondern durch bewußtes oder spontanes Tun, durch Mut und Tatkraft, Vertrauen zur Zukunft, durch Ent- Aber noch im selben Jahr, unweit von diesem Ort, schlossenheit, den Geist der Erneuerung durchzuhal- fiel am Abend des 9. November 1989 die Mauer, Jahr- ten, auch in schwierigen Tagen. zehnte Inbegriff von Trennung und Leid. An dieser Stelle, vor und in diesem Haus durften wir in der Die Wiedervereinigung haben wir vielen zu verdan- Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990 die deutsche ken. Dazu bedurfte es neuen Denkens, ungewöhnlich Einheit feiern. Ein Traum hat sich erfüllt. mutiger und zukunftsbezogener Entscheidungen. Ohne Politiker wie Michail Gorbatschow, George Und heute, am 23. Mai 1994, erleben wir hier die Bush, Helmut Kohl und ihre politischen Mitstreiter erste gesamtdeutsche Wahl des Bundespräsidenten, könnten wir uns heute hier nicht versammeln. an der unsere Bürgerinnen und Bürger engagiert An- teil nehmen. Das Amt des Bundespräsidenten bedeu- (Beifall) tet ihnen sehr viel. Sie verbinden mit ihm hohe Erwar- tungen, weil es — wie unser Bundespräsident in die- Politische Einheit ist noch nicht Einigkeit im Innern. sen Tagen selbst noch einmal gesagt hat — ein unab- Das erfordert weitere Anstrengungen und viel Ge- hängiges, ein überparteiliches, aber keineswegs ein duld. Leider sind wir modernen Menschen großen unpolitisches Amt ist. Aufgaben gegenüber oftmals viel zu hastig. Wir bil- den uns ein, morgens einen Apfelbaum zu pflanzen Im heutigen Wahlvorgang drückt sich auch unser lohne sich nur, wenn wir abends bereits die ersten Äp- Staats- und Demokratieverständnis aus. Wir sind jetzt fel ernten können. Diese Ungeduld müssen wir in uns wieder e i n Volk, das gemeinsam seinen Präsidenten bekämpfen. Sonst werden wir nach und nach unfähig und ersten Bürger bzw. erste Bürgerin des Staates für die zeitaufwendigen notwendigen großen Pro- wählt. jekte und müssen unsere Hast mit Rückschritt bezah- Keiner kann sich in unserem Land für dieses Amt len. selbst vorschlagen. Stellvertretend für das ganze Volk Wir sollten auch bedenken, daß die innere Einheit vergibt die Bundesversammlung dieses Amt an eine Deutschlands zuallererst etwas Menschliches ist, Frau oder einen Mann. Darin liegt die demokratische dann erst etwas Nationales. Sie muß sich zuerst im Legitimation. einzelnen, im Persönlichen ereignen, von ihm ausge- Alle Bundespräsidenten haben dieses Amt auf ihre hen, muß sich in Offenheit und Zuwendung, in Ach- ganz persönliche, unverwechselbare Art nach innen tung und Beachtung des anderen, in menschlicher und nach außen wahrgenommen. Wir wollten uns Wärme ausdrücken. stets mit unseren Präsidenten identifizieren, wünsch- Wir wissen aber auch, daß nur der menschlich und ten uns gleichzeitig, daß sie Maßstäbe setzen und somit auch frei leben kann, der sich vor Gewalttätig- Orientierung geben. keit anderer nicht fürchten muß und der selbst jede Der Präsident oder die Präsidentin soll einer von Neigung zur Gewalt aus sich verbannt und nicht uns sein und doch zugleich herausgehoben, ein wach- wegschaut, wenn andere Gewalt anwenden. samer und kritischer Präsident, der dazu beiträgt, un- (Beifall) sere Vision vom einigen und glücklichen Deutschland in einem größer gewordenen und geeinten Europa Polizei und Justiz allein reichen für die wehrhafte mehr und mehr zu verwirklichen. Diese Aufgabe ist in Demokratie nicht aus. Unverzichtbar sind wache und den letzten Jahren nicht einfacher geworden, aber aktive Demokraten. Mit Intoleranz und Gewalttätig- auch nicht weniger lohnend. keit, mit Menschenverachtung kann nur zerstört, nichts aufgebaut werden. Wir haben gegenwärtig häufig ein zu großes Auge für das noch nicht Erreichte und oftmals einen zu klei- Innere Einheit kann nicht wachsen, wo Menschlich- nen Blick für das Außergewöhnliche, das bereits im keit verletzt wird, wo sich Gewalttätigkeit ausbreitet, Einigungsprozeß geleistet wurde. In diesem schwieri- gleich gegen wen: Ausländer, Behinderte, Alte oder gen Prozeß des Zusammenwachsens schwanken wir Obdachlose. Dort, wo Brutalität und Unmenschlich- bisweilen heftig zwischen Selbstvertrauen und keit wüten, kann unser Deutschland nicht sein. Selbstzweifeln, zwischen Zuversicht und Kleinmut. (Beifall) Sind wir uns eigentlich bewußt, was seit 1989 in In dieser Demokratie ist kein Platz für Gewalt und Deutschland erreicht und geschaffen wurde? Empfin- Gewalttäter. Es ist Platz für konstruktive K ritik und den wir noch die menschliche Nähe und Dankbarkeit, Kreativität. Es ist Platz für Mitarbeit und Zivilcourage. wie wir sie in Berlin und überall in Deutschland im November und Dezember 1989 erlebt haben? Ma- Wir brauchen freie und verantwortungsbewußte chen wir uns doch gerade an einem Tag wie heute Menschen, selbständig denkend, mutig und Mut ma- wieder bewußt, was die Menschen in der ehemaligen chend, wache und aufmerksame Bürger und Bürge- DDR errungen, was uns gemeinsam geschenkt und rinnen, sensibel für Probleme und Schicksale, die 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Präsidentin Dr. Rita Süssmuth Menschenwürde achtend und so unsere Verfassung §2 lebend. Im übrigen finden die Bestimmungen der Ge- Nicht Verfassungsorgane, sondern nur Menschen schäftsordnung des Deutschen Bundestages können die Grundwerte der Demokratie lebendig er- Anwendung. halten — Menschen, die in unserer Zeit stehen, die Zugang haben zu Hoffnungen und Ängsten, Stärken Ich will dies kurz begründen. und Schwächen, Freude und Verdruß. Erstens glaube ich, daß man den Wahlfrauen und Nichts braucht soviel Anstrengung und harte Ar- Wahlmännern dieser Bundesversammlung die Gele- beit wie die gelebte Demokratie. Sie muß unbeugsam genheit geben sollte, sich aus eigener Erfahrung und sein und verlangt tägliche Einübung in unseren Fami- Ansicht ein Bild von den Kandidaten zu machen und lien, in der Erziehung, in Schulen und Universitäten, sich nicht nur über die Medien informieren zu müs- in den Betrieben — an jedem O rt, in dem wir mitein- sen. ander leben. Zum zweiten, meine Damen und Herren, glaube Die Präsidentin oder der Präsident, den wir heute ich, daß es der Chancengerechtigkeit a ller Kandida- wählen, soll uns dabei unterstützen, unsere Kräfte für ten entspricht, wenn sie sich hier vorstellen können. dieses Ziel einzusetzen, soll unseren Glauben an eine Ich möchte dem von uns vorgeschlagenen Kandida- menschlich lebenswerte Zukunft stärken, ja beflü- ten Hans Hirzel, dem vom Volksgerichtshof unter geln, ohne dabei über das hinwegzusehen, was uns Freisler verurteilten Mitglied der Weißen Rose, die schadet und schwächt: Selbstüberschätzung und Möglichkeit geben, sich Ihnen hier heute vorzustel- Egoismus. Beide sind noch längst nicht besiegt. len. Deswegen bitte ich um Zustimmung zu diesem Vorschlag. Wenn wir uns selbst genug abverlangen, fest an uns (Vereinzelt Beifall) glauben, einander wechselseitig bestärken, wenn wir aus der bisher begonnenen und geleisteten Erneue- Meine Damen und rung und Verwandlung unseres Landes Zuversicht Präsidentin Dr. Rita Süssmuth: Herren! Sie haben den Antrag gehört. Sie wissen, daß schöpfen, dann ist das das Beste, womit wir den von ich kraft Amtes verpflichtet bin, auf Art. 54 Abs. 1 Satz uns Gewählten in seinem hohen Amt begleiten und 1 des Grundgesetzes hinzuweisen, das uns alle bin- unterstützen können. det. Danach findet die Wahl des Bundespräsidenten Ich danke Ihnen. ohne Aussprache statt. Deswegen komme ich unmit- (Beifall) telbar zur Abstimmung. Meine Damen und Herren, wir kommen nun zur Wenn jemand der Meinung ist, daß diesem Antrag Konstituierung der 10. Bundesversammlung. Die stattgegeben werden soll, möge er das Handzeichen Bundesversammlung besteht aus 662 Mitgliedern des geben. — Wer ist dagegen? — Wer enthält sich? — Da- Deutschen Bundestages und einer gleichen Zahl von mit ist der Antrag abgelehnt. Mitgliedern, die von den Länderparlamenten gewählt worden sind. Die Präsidentinnen und Präsidenten der Deshalb findet, wie das Gesetz es vorsieht, die Ge- Länderparlamente haben mir mitgeteilt, daß die 662 schäftsordnung des Bundestages sinngemäß Anwen- Mitglieder aus den Ländern rechtmäßig gewählt wur- dung. — Ich stelle fest: Die Bundesversammlung ist den. damit einverstanden. Nach § 8 des Gesetzes über die Wahl des Bundes- Zur Beschlußfähigkeit der Bundesversammlung ist präsidenten durch die Bundesversammlung findet die die Anwesenheit von mindestens 663 Mitgliedern er- Geschäftsordnung des Bundestages auf den Ge- forderlich. Das ist offensichtlich der Fall. Die Bundes- schäftsgang der Bundesversammlung sinngemäß An- versammlung ist also beschlußfähig. wendung, sofern sich die Bundesversammlung nicht Als Schriftführer und Schriftführerinnen schlage eine eigene Geschäftsordnung gibt. Das Mitglied der ich Ihnen die 35 Abgeordneten vor, die auch im Deut- Bundesversammlung Dr. Rolf Schlierer hat sich zur schen diese Aufgabe wahrnehmen. Es Geschäftsordnung zu Wo rt gemeldet. sind dies die Abgeordneten B rigitte Adler, Monika Ich erteile das Wort für fünf Minuten. Bitte sprechen Brudlewsky, (Nordstrand), Sie vom Saalmikrophon. , Maria Eichhorn, , Hans-Joachim Fuchtel, Dr. Margret Funke-Schmitt- Rink, (Bayreuth), Elisabeth Grocht- Dr. Rolf Schlierer (Republikaner): Frau Präsidentin! mann, Dr. Sigrid Hoth, Karin Jeltsch, Franz Hein rich Meine sehr geehrten Damen und Herren! Namens Krey, Uwe Lambinus, Dr. Diet rich Mahlo, Alfons Mül- meiner Gruppe beantrage ich gemäß § 8 des Gesetzes ler (Wesseling), Dr. Rolf Niese, Doris Odendahl, Dr. über die Wahl des Bundespräsidenten, dieser 10. Bun- Hermann Pohler, Rosemarie Priebus, Hans Raidel, desversammlung folgende Geschäftsordnung zu ge- Bernd Reuter, Ortrun Schätzle, Heinz Schemken, Tru- ben: di Schmidt (Spiesen), Regina Schmidt-Zadel, Bodo §1 Seidenthal, Lisa Seuster, Wieland Sorge, Antje-Ma rie Steen, Joachim Tappe, Dr.Cornelia von Teichman, Den zur Wahl vorgeschlagenen Kandidaten Hans-Günther Toetemeyer, Verena Wohlleben und wird gestattet, sich der Bundesversammlung Benno Zierer. — Ich sehe, Sie sind damit einverstan- vorzustellen. den. Dann ist das so beschlossen. 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Präsidentin Dr. Rita Süssmuth Ich bitte nunmehr die Schriftführer Franz Hein rich Namensverzeichnis alphabetisch aufgeführt werden Krey und Uwe Lambinus, neben mir Platz zu nehmen. konnten, werden zum Schluß aufgerufen. Die 10. Bundesversammlung ist damit konstituiert. Verfolgen Sie bitte den Namensaufruf und begeben Sie sich erst in die Westhalle, wenn der Aufruf Ihres Meine Damen und Herren, bis gestern lagen fol- Namens unmittelbar bevorsteht. Die Schriftführer gende Vorschläge für die Wahl zum Bundespräsiden- händigen Ihnen an den Ausgabetischen in der West- ten vor, die ich in alphabetischer Reihenfolge be- halle Ihre Stimmkarte nur in unmittelbarem Zusam- kanntgebe. menhang mit dem Aufruf Ihres Namens aus. Für die Frau Staatsministerin a. D. Dr. Hildegard Hamm Ausgabe der Stimmkarte halten Sie bitte Ihren wei Brücher. en Wahlausweis bereit. (Beifall) Nachdem Sie die Stimmkarte ausgefüllt haben, Herr Präsident des Bundesverfassungsgerichts Pro- kommen Sie bitte in den Plenarsaal zurück und wer- fessor Dr. Roman Herzog. fen dann Ihre Stimmkarte im Umschlag in eine der hier rechts und links von mir aufgestellten Wahlur- (Beifall) nen. Herr Ministerpräsident Dr. . Den weißen Wahlausweis übergeben Sie bitte den Schriftführern an den Wahlurnen. Dadurch wird Ihre (Beifall) Teilnahme an der Wahl nachgewiesen. Herr Professor Dr. Jens Reich. Ich eröffne nunmehr die Wahl und bitte die Schrift- (Beifall) führer, die Plätze an den Tischen zur Ausgabe der Stimmkarten und an den Wahlurnen einzunehmen Gestern abend spät: Herr Hans Hirzel. und mit dem Namensaufruf zu beginnen. (Vereinzelt Beifall) (Vorsitz: Vizepräsident Helmuth Becker) Das sind die Namen der Kandidaten. Vizepräsident Helmuth Becker: Meine sehr verehr- Die Vorgeschlagenen haben gemäß 9 Abs.1 Satz 2 ten Damen und Herren, haben alle Mitglieder der des Gesetzes über die Wahl des Bundespräsidenten Bundesversammlung ihre Stimme abgegeben? — schriftlich ihre Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Im Nein. Dann bitte ich Sie, das zu tun. Namen des Sitzungsvorstandes stelle ich fest, daß die Wahlvorschläge den gesetzlichen Bestimmungen--ß ent- Meine Damen und Herren, ich frage noch einmal: sprechen. Haben alle Mitglieder der Bundesversammlung ihre Stimme abgegeben? — Das ist offensichtlich der Fa ll. Meine Damen und Herren, ich bitte nunmehr um Dann schließe ich die Wahl und bitte die Schriftführe- Ihre Aufmerksamkeit für einige Hinweise zum Wahl- rinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu be- verfahren. Nach Art. 54 Abs. 6 des Grundgesetzes ist ginnen. Die Sitzung wird während der Auszählung zum Bundespräsidenten gewählt, wer die Stimmen nicht unterbrochen. der Mehrheit der Mitglieder der Bundesversammlung erhält, d. h. wer mindestens 663 Stimmen auf sich ver- Ich will Sie noch auf folgendes aufmerksam ma- einigt. chen: Die Auszählung wird etwa 30 bis 40 Minuten dauern. Wenn das Ergebnis bekanntgegeben ist, wer- § 9 Abs. 3 des Gesetzes über die Wahl des Bundes- den wir uns überlegen müssen, ob die Sitzung mögli- präsidenten sieht vor, daß mit verdeckten amtlichen cherweise unterbrochen wird. Ich bitte deswegen Stimmkarten gewählt wird. Die Wahl ist deshalb ge- alle, im Saal zu bleiben. mäß § 49 unserer Geschäftsordnung geheim. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Da- Ich weise darauf hin, daß Sie Ihre Stimmkarte in ei- men und Herren Schriftführer haben außerordentlich ner der Wahlkabinen hinter mir in der Westhalle an- schnell und korrekt gearbeitet. kreuzen und in der Wahlkabine auch in den Wahlum- (Beifall) schlag legen müssen. Die Schriftführer sind verpflich- tet, Mitglieder der Bundesversammlung zurückzu- Das Ergebnis liegt vor. Ich bitte Sie, Platz zu nehmen. weisen, die ihre Stimmkarte außerhalb der Wahlka- bine gekennzeichnet oder außerhalb der Wahlkabine (Vorsitz: Präsidentin Dr. Rita Süssmuth) in den Wahlumschlag gelegt haben. In diesem Fall kann die Wahl jedoch vorschriftsmäßig wiederholt Präsidentin Dr. Rita Süssmuth: Meine Damen und werden. Herren! Ich weiß, Sie sind bis aufs äußerste gespannt. Trotzdem habe ich noch etwas nachzuholen. Nichts Stimmkarten mit mehr als einem Kreuz oder sonsti- läuft fehlerfrei. gen Zusätzen sind ungültig. Das gleiche gilt für Stimmkarten, die überhaupt nicht angekreuzt sind Ich möchte ganz herzlich in unserer Mitte den Alt- oder auf andere als in den zugelassenen Wahlvor- Bundespräsidenten schlägen benannte Personen lauten. (Beifall) Die Schriftführer zu meiner Rechten und zu meiner und den Alt-Bundeskanzler begrü- Linken werden gleich die Namen nach dem Alphabet ßen. aufrufen. Nachgerückte Mitglieder, die nicht mehr im (Beifall) 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Präsidentin Dr. Rita Süssmuth Nun komme ich zu dem Ergebnis des ersten Wahl- Ihres Namens unmittelbar bevorsteht. Die Schriftfüh- gangs: Abgegebene Stimmen 1319, ungültige Stim- rer händigen Ihnen an den Ausgabetischen in der men 2, gültige Stimmen 1317, Enthaltungen 2. Westhalle Ihre Stimmkarte nur in unmittelbarem Zu- sammenhang mit dem Aufruf Ihres Namens aus. Es entfallen auf Frau Dr. Hildegard Hamm-Brücher 132 Stimmen, Meine Damen und Herren, mein Hinweis auf die (Beifall) moderne Technik war eine Spur zu op timistisch. Es Herrn Roman Herzog 604 Stimmen, wird noch wenige Minuten dauern, bis die neuge- druckten Stimmkarten vorliegen. Sobald ich diese (Beifall) Meldung erhalte, beginnen wir dann mit dem Na- Herrn Hans Hirzel 12 Stimmen, mensaufruf. (Namensaufruf) (Vereinzelt Beifall) Haben alle Mitglieder des Hauses ihre Stimme abge- Herrn Johannes Rau 505 Stimmen geben? — Offenbar haben alle ihre Stimme abgege- (Beifall) ben. Dann schließe ich die Wahl und bitte die Schrift- führerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu und Herrn Jens Reich 62 Stimmen. beginnen. Wir werden die Sitzung während der Aus- zählung nicht unterbrechen. (Beifall) Nach Art. 54 Abs. 6 des Grundgesetzes ist gewählt, ( V o r s i t z : Vizepräsident Dieter-Julius wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder der Cronenberg) Bundesversammlung erhält, d.h. wer mindestens 663 Stimmen auf sich vereinigt. Das ist bisher nicht er- Vizepräsident Dieter-Julius Cronenberg: Meine reicht. Damen und Herren! Ich möchte das Ergebnis des Mir liegt vor ein Wunsch, daß nach diesem Ergebnis zweiten Wahlgangs zur Wahl des Bundespräsidenten bis 14.00 Uhr eine Unterbrechung stattfindet. Bitte be- bekanntgeben. Abgegebene Stimmen: 1319, ungülti- geben Sie sich in Ihre Fraktionssäle. ge Stimmen: 1, gültige Stimmen: 1318. (Unterbrechung: 13.01 bis 14.00 Uhr) Es entfielen auf Frau Hildegard Hamm-Brücher 126 Stimmen und auf Herrn Roman Herzog 622 Stimmen, Vizepräsident : Die unterbrochene Sit- (Beifall) zung ist wiedereröffnet. Herr Hans Hirzel erhielt 11 Stimmen Meine Damen und Herren, wir treten jetzt in den zweiten Wahlgang ein. Auch im zweiten Wahlgang (Vereinzelt Beifall) sind für die Wahl des Bundespräsidenten die Stimmen und Herr Johannes Rau 559 Stimmen. der Mehrheit der Mitglieder der Bundesversammlung erforderlich, also 663 Stimmen. (Beifall) Mir ist mitgeteilt worden, daß Herr Professor Reich Meine Damen und Herren, damit ist die erforderli- für den zweiten Wahlgang nicht mehr zur Verfügung che Mehrheit nicht erreicht. Die Frak tionen haben mir steht. mitgeteilt, daß sie nunmehr eine Unterbrechung der Es stehen demnach folgende Kandidaten zur Wahl: Sitzung wünschen. Die Fraktionen haben sich darauf verständigt, daß in 90 Minuten Frau Dr. Hildegard Hamm-Brücher, (Zurufe) (Beifall) die Bundesversammlung wieder zusammentritt. Herr Professor Dr. Roman Herzog, (Beifall) Ich unterbreche die Sitzung. Herr Hans Hirzel, (Unterbrechung von 15.22 Uhr bis 17.01 Uhr) (Vereinzelt Beifall) Vizepräsidentin : Meine sehr ge- Herr Ministerpräsident Johannes Rau. ehrten Herren und Damen, die unterbrochene Sit- (Beifall) zung ist wiedereröffnet. Die moderne Technik hat es uns erlaubt, sofort neue Wir werden jetzt den dritten Wahlgang durchfüh- Stimmkarten mit den Namen der jetzt zur Wahl ste- ren. Im dritten Wahlgang ist nach Art. 54 Abs. 6 des henden Kandidaten herzustellen. Grundgesetzes zum Bundespräsidenten gewählt, wer die meisten Stimmen auf sich vereinigt. Das Wahlverfahren ist bekannt. Auch der zweite Wahlgang erfolgt per Namensaufruf. Für die Ausgabe Mir ist mitgeteilt worden, daß Frau Dr. Hildegard der Stimmkarten und an den Wahlurnen halten Sie Hamm-Brücher für den dritten Wahlgang nicht mehr dieses Mal bitte Ihren blauen Wahlausweis bereit. zur Verfügung steht. Deshalb stellen sich jetzt zur Verfolgen Sie bitte wieder den Namensaufruf und be- Wahl: Herr Professor Dr. Roman Herzog, Herr H ans geben Sie sich erst in die Westhalle, wenn der Aufruf Hirzel und Herr Ministerpräsident Johannes Rau. 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Vizepräsidentin Renate Schmidt Die Stimmkarten sind bereits gedruckt. Wir können Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist also beginnen. eine bewegende Stunde für mich. Es ist in den letzten Tagen immer wieder daran erinnert worden, wie sich Ich habe noch eine ganz herzliche Bitte: Sie erleich- die letzte Bundespräsidentenwahl, die hier in Berlin tern die Arbeit derer, die die Stimmen auszuzählen im Reichstag stattgefunden hat, im März 1969 abge- haben, deutlich, wenn Sie den Umschlag mit Ihrer spielt hat. Stimmkarte nicht zukleben. Vielleicht wissen es viele von Ihnen nicht: In dieser (Heiterkeit) Zeit waren meine Frau und ich Burger von West-Ber- Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen. Es ist lin. Wir haben miterlebt, wie damals die Regierung aber so, daß die jetzt in zwei Wahlgängen in erhebli- der DDR — für einige Stunden wenigstens, aber nie- cher Zahl zugeklebt worden sind. mand wußte, wie lange es dauern würde — die Zu- fahrtswege zu Lande abgesperrt hat. Wir haben es nie Das Verfahren zur Wahl ist in der Zwischenzeit be- für möglich gehalten, daß eine solche Stunde wie kannt. Auch der dritte Wahlgang findet mit Namens- diese noch zu unseren Lebzeiten möglich sein würde. aufruf statt. Für die Ausgabe der Stimmkarte und an Es ist ein Wunder, das wir erleben, und wir sind Ihnen den Wahlurnen halten Sie dieses Mal bitte Ihren gel- allen — vor allem ich —, Ihnen allen, denen, die mich ben Wahlausweis bereit. jetzt gewählt haben, und denen, die mich nicht wäh- len konnten, herzlich dafür dankbar, daß das möglich Ich eröffne nunmehr die Wahl und bitte die Schrift- geworden ist. Ich sage es bewußt auch an diejenigen, führer, die Plätze an den Tischen zur Ausgabe der die mir ihre Stimme aus guten Gründen nicht geben Stimmkarten und an den Wahlurnen einzunehmen konnten. Ich werde mich bemühen, das Amt so zu und mit dem Namensaufruf zu beginnen. führen, daß sie es am Ende bereuen, mich nicht ge- (Namensaufruf) wählt zu haben. Darf ich fragen, ob alle Mitglieder der Bundesver- (Heiterkeit und Beifall) sammlung ihre Stimme abgegeben haben. — Das ist Lassen Sie mich ein Wort an meine Mitbewerber offensichtlich der Fall. Ich schließe die Wahl und bitte richten. Wir sind über viele Monate viel in unserem die Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der Aus- Kreis gewesen; wir haben immer wieder untereinan- zählung zu beginnen. Die Sitzung wird während der der Kontakte gehabt. Es war ein gutes Verhältnis. Ich Auszählung nicht unterbrochen. Wir können davon will nicht behaupten, daß ich die Mehrheit nicht hätte ausgehen, daß spätestens in 30 Minuten die Auszäh- bekommen wollen, aber ich hätte sie jedem von den lung abgeschlossen sein wird. drei anderen gegönnt. Das ist jetzt keine Attitüde; das (Vorsitz: Präsidentin Dr. Rita Süssmuth) meine ich wirklich so. Ich bedanke mich auch für die Art, wie wir in den letzten Monaten miteinander um- gehen konnten. Ich glaube schon, das war ein gutes Präsidentin Dr. Rita Süssmuth: Meine Damen und Stück Demokratie, wie wir es vorgemacht haben. Es Herren! Ich gebe das Ergebnis der Wahl bekannt. Ab- ist nie verkehrt, wenn das in einem Staat wie unserem gegebene Stimmen: 1320, ungültige Stimmen: 1, gül- so läuft. tige Stimmen: 1319, Enthaltungen: 7. Es entfallen auf Herrn Roman Herzog 696 Stimmen, Meinen herzlichen Dank, meinen Respekt für Sie alle. (Anhaltender Beifall) Ich werde alles daransetzen — obwohl das nur eine auf Herrn Hans Hirzel 11 Stimmen und auf Herrn Jo- Formel ist, wie Sie wissen —, der Bundespräsident al- hannes Rau 605 Stimmen. ler Deutschen zu sein. (Anhaltender Beifall) (Beifall) Nach Art. 54 Abs. 6 des Grundgesetzes ist im dritten Es gibt in unserem Staat, es gibt in unserer Gesell- Wahlgang zum Bundespräsidenten gewählt, wer die schaft viele Grenzen, die zwischen uns hindurchge- meisten Stimmen auf sich vereinigt. Herr Roman Her- hen, Grenzen der Überzeugung, Grenzen der Lands- zog ist somit zum Bundespräsidenten der Bundesre- mannschaft, Grenzen der historischen Erfahrung, publik Deutschland gewählt. Grenzen auch des ökonomischen Interesses. Aber, meine Damen und Herren, es gibt unendlich viel, was Nach dem Gesetz über die Wahl des Bundespräsi- uns allen gemeinsam ist, was in dem Streit der Partei- denten habe ich die Aufgabe und Pflicht, den Ge- en, in dem Streit der großen Verbände so nicht immer wählten mitzuteilen und ihn zu fragen, ob er die Wahl deutlich wird, was aber deutich sein muß, damit die- annimmt. ser Staat und diese freiheitliche Gesellschaft fortexi- Ich bitte Sie, Herr Professor Herzog, sich zu mir zu stieren und handlungsfähig sein können. Ich werde begeben und mir darauf zu antworten. — Herr Profes- alles daransetzen, dieses Einende, das, was uns alle in sor Dr. Roman Herzog, nehmen Sie die Wahl an? diesem Saale hier und die von uns Vertretenen einig macht, zu betonen.

Dr. Roman Herzog: Ja, Frau Präsidentin, ich nehme Unser Weg in die Zukunft ist unsicherer, als er es die Wahl an. noch vor fünf oder zehn Jahren war. Die Zukunft, in die wir hineingehen, ist schwierig; sie ist nicht ohne (Anhaltender Beifall) weiteres mehr kalkulierbar, so wie das einige Jahr- 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Dr. Roman Herzog zehnte in der Vergangenheit war. Aber, meine Damen Nation abzulegen. Meine größte Sorge ist heute, daß und Herren, wir Deutschen haben die Kraft, wir - das wieder eintreten könnte. Dem müssen wir — viel- päer haben die Kraft, diesen Weg zu finden und die- leicht auch durch manche Eleganz in der Formulie- sen Weg dann auch zu gehen. Daran sollten wir nie rung, durch manches lockere Wort — entgegenwir- zweifeln, und das sollten wir auch nie verschweigen. ken. Dieses Deutschland muß in der Welt seine Rolle Es gehört zu unserem Leben dazu. Hätten wir diese spielen, aber unverkrampft und ohne gefletschte Hoffnung nicht mehr, dann könnten wir den Weg, der Zähne. Das ist das Allerwichtigste, was wir in diese vor uns liegt, auch nicht gehen. nächsten Jahrzehnte hineinbringen müssen.

Das sage ich insbesondere in die Irritationen hinein, So wie ich mit einer persönlichen Remineszenz be- die sich heute aus den Schwierigkeiten im Gefolge gonnen habe, will ich auch mit einer persönlichen Re- der deutschen Wiedervereinigung ergeben. Ich sage mineszenz zum Ende kommen: Ich habe vor fast es den Bürgern der früheren Bundesrepublik, die 30 Jahren in dieser Stadt, in West-Berlin, wie es da- jetzt viele Opfer bringen müssen. Meine Damen und mals hieß, meine berufliche Laufbahn begonnen. Ich Herren, ich kann es Ihnen nicht ersparen, immer wie- bin dann 25 Jahre unterwegs gewesen. Jetzt hat mich der zu sagen: Das ist der Ausgleich für eine Ungerech- Ihr Votum wieder in diese Stadt, die zu lieben ich nie tigkeit der Weltgeschichte, die durch Zufall an der aufgehört habe, zurückgeholt. Elbgrenze gelegt worden ist. Ich bedanke mich bei Ihnen. — Berlin, ich bin wie- (Beifall) der hier! (Anhaltender Beifall) Diesseits und jenseits der alten Mauer haben Deut- sche gelebt. Diesseits und jenseits der alten Mauer haben fleißige, phantasievolle, kreative Menschen Präsidentin Dr. Rita Süssmuth: Meine Damen und gelebt. Die einen sind schneller vorangekommen, die Herren, die Eidesleistung des neuen Bundespräsiden- anderen nicht. Die einen sind deswegen vorangekom- ten wird nach der Vorschrift des Grundgesetzes vor men, weil ihnen die Amerikaner geholfen haben, die den versammelten Mitgliedern des Deutschen Bun- wir in dieser Stunde nicht vergessen wollen, destages und des Bundesrates erfolgen, und zwar am 1. Juli 1994 hier in Berlin, im Reichstagsgebäude. (Beifall) Bevor ich die Bundesversammlung schließe, und weil sie ein politisches System hatten, das die möchte ich allen Kandidaten, die sich zur Verfügung Früchte ihres Fleißes gefördert, nicht immer wieder gestellt, die hier mitgewirkt haben, ganz herzlich im zunichte gemacht und gehindert hat. Das -ist eine Un- Namen der Bundesversammlung danken. Ich danke gerechtigkeit der Geschichte gewesen. Diejenigen, darüber hinaus allen Schriftführern, daß sie zu einem die im Rahmen dieser Ungerechtigkeit bevorzugt wa- zügigen und so erfolgreichen Ablauf beigetragen ha- ren, haben die moralische Pflicht, jetzt den Ausgleich ben. zu schaffen. Ich sage den Menschen in den neuen (Beifall) Bundesländern: Sie müssen begreifen, daß Sie für uns keine Last, sondern daß Sie für uns ein Gewinn sind. In diesen Dank möchte ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundestagsverwaltung sowie der (Beifall) Berliner Polizei einbeziehen. Sie bringen unendlich viel an Erfahrungen ein, die (Beifall) wir im Westen nicht hatten, in einer ganz anderen Herzlich möchte ich auch der Familie Professor Welt, in der vieles auch humaner als bei uns gewesen Kleinschroth danken, die hier im Saale auf der Bun- ist, in der vieles ganz anders war. Sie bringen Erfah- desratsbank gleich das Deutschlandlied intonieren rungen aus Ihrem beruflichen Bereich ein. Da liegen wird. Ich danke den jungen Musikern des Canisius- Schätze brach, die wieder gehoben werden müssen Kollegs in Berlin-Tiergarten und der Erich-Höppner- und auf die sich diese Menschen stützen und verlas- Oberschule in Berlin-Charlottenburg, die im An- sen können. Wir müssen froh sein — ich bin froh —, schluß an die Bundesversammlung in der Osthalle daß sie wieder bei uns sind. spielen werden. In ihrer aller Namen gilt mein Dank (Beifall) schließlich dem Thomanerchor aus , der unter Leitung seines Kantors, Professor Georg Christoph Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, ich Biller, in der Osthalle gleich den neugewählten Bun- will Deutschland in den nächsten fünf Jahren so re- despräsidenten und Sie alle musikalisch begrüßen präsentieren, wie dieses Deutschland wirklich ist: möchte. friedliebend, freiheitsliebend, leistungsstark, um Ge- rechtigkeit zumindest bemüht, zur Solidarität bereit, Wir singen nun unser Nationallied, „Einigkeit und tolerant, weltoffen und — was mir fast das Wichtigste Recht und Freiheit". erscheint — unverkrampft. (Nationalhymne) (Beifall) Meine Damen und Herren, ich erkläre die Bundes- versammlung für beendet und wünsche uns jetzt Wir Deutschen waren nicht immer unverkrampft; das noch ein gutes Beisammensein beim Empfang. wird man nicht behaupten können. Wir haben es ei nigermaßen geschafft, die Verkrampfung der späten (Beifall) 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Liste der Mitglieder der Bundesversammlung, die an der Wahl teilgenommen haben

A Hans-Dieter Blaese Hans Martin Bury Dr. Karl Abshagen Petra Bläss Dr. Prof. Dr. Joseph- C Iris Blaul (Emstek) Beate Blechinger Peter H. Carstensen (Nordstrand) Hans Albrecht Dr. Marion Caspers-Merk Frank M. Allies Wolf-Michael Catenhusen Dr. Gerhard Bletschacher Armin Clauss Gisela Altmann Paul Bloem Dr. Norbert Blüm Wolfgang Clement Jürgen Angelbeck Lieselott Blunck (Uetersen) Peter Conradi Robert Antretter Dr. Michaela Blunk (Lübeck) Edda Contenus Roland Appel Prof. Dr. Teresa Bock (Viersen) Wilhelm Cordes Hermann-Josef Arentz Thea Bock Dieter-J. Cronenberg (Arnsberg) Christine Arlt-Palmer Manfred Bäcker Michael Auditor Brigitte Bödeker D Wilfried Böhm (Melsungen) Dr. Karl-Heinz Daehre Heinrich Augustin (Buxtehude) Dr. Ulrich Böhme (Unna) Dr. Herta Däubler-Gmelin Jürgen Augustinowitz Dr. Maria Böhmer Wolfgang Daffinger Dr. Wolfgang Böhmer Keyvan Dahesch (Wittenberg) Prof. Dr. Eberhard Dall'Asta Christoph Böhr Prof. Dr. Manfred Dammeyer B Annemarie Böll Dr. Dr. Jacqueline Börner Klaus Daubertshäuser Hermann Bachmaier Arne Börnsen (Ritterhude) Leo Dautzenberg Rolf-Dieter Backhauß Gert Börnsen Georg Badeck Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Friedrich Deike Bärbel Ballhorn Dietrich H. Boesken Gertrud Dempwolf Dr.Wolfgang Bötsch Gerhard Denef Hermann Bardenhagen Dr. Diether Deneke Heinz-Günter Bargfrede Karl-Josef Denzer Klaus Bartl Ursula Bolte Holger Bartsch Alexander Bonde Albert DeB Dr. Birgit Bauer (Arnstadt) Peter Bonitz Ulrich Deuschle Dr. Hans Hermann Dieckvoß Gerhart Rudolf Baum Prof. Dr. Gernot Born Prof. Dr. Nils Diederich (Berlin) Helmut Diegel Klaus Brähmig Dr. Stefan Diekwisch Helmuth Becker (Nienberge) Anni Brandt-Elsweier Ingrid Becker-Inglau Dr. Gabriele Behler Günther Bredehorn Paul Diethei Doris Behrendt Prof. Anita Breithaupt Prof. Dr. Berthold Beitz Christiane Bretz Regina van Dinther Dr. Marliese Dobberthien Birgitt Bender (Stuttgart) Martin Brick Prof. Dr. Jürgen Doeblin Christoph Bender () Prof. Dr. Ulrich Briefs Werner Dörflinger Dr. Wilhelm Bender () Reinhard Briese Axel Doering Dr. Peter Bendixen Karl Peter Bruch Martin Döscher Heidi Berger () Dr. Hans Berger Rainer Brüderle Inge Donnepp Dr. Wilhelm Brunkhorst Wolfram Dorn Dr. Sabine Bergmann-Pohl Anke Brunn Hansjörgen Doss Dr. Christoph Bergner Dr. Hans Gottfried Bernrath Ilse Brusis Rudolf Dreßler Friedhelm Julius Beucher Ignatz Bubis Dr. Thea Dückert Hans Büchler (Hof) Prof. Dr. Peter Büchner (Speyer) Hans-Dirk Bierling Klaus Bühler (Bruchsal) E Dr. Andreas von Bülow Sigrid Ebeling-Jeske Walburga Binniwersi Hans-Jürgen Büssow Eike Ebert Sonja Bintig Hans Büttner (Ingolstadt) Jürgen Echternach Karl-Heinz Binus Hartmut Büttner (Schönebeck) Dr. Peter Eckardt Wolfgang Birthler Heinrich Buhmann Wolfgang Ehlers Frieder Birzele Prof. Dr. (Bonn) Sabine Bischoff Bettina Bundszus Udo Ehrbar Prof. Dr. Lothar Bisky Ursula Burchardt Dr. Dr. Xaver Bittl Norbert Burger Ludwig Eich 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Hans Eichel Gunda Fuchs (Nürnberg) Friedel Grützmacher Maria Eichhorn Jockel Fuchs (Mainz) Traute Grundmann (Fürth) Katrin Fuchs (Verl) Horst Günther (Duisburg) Günther Einert Dr. Joachim Günther (Plauen) Ernst Eisenmann Hans-Joachim Fuchtel Klaus Günther Dr. Konrad Elmer Meinhard Füllner Dr. Günter Eiste Dr. Annette Fugmann-Heesing Dr. Hans A. Engelhard Arne Fuhrmann Walter Engelhardt Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink H Havva Engin Prof. Dr. Reinhard Furrer Karl-Hermann Haack (Extertal) Dr. Horst Engstier Dr. Dieter Haak Dr. Gerda-Maria Haas G Prof. Dr. Hans-Herbert Haase Dr. Prof. Kurt Alexander Gaede Heinrich Haasis Mahmut Erdem Martin Habermann (Lübbenau) Ute Erdsiek-Rave Jürgen Gansäuer Michael Habermann Jörg Ganschow Prof. Jürgen Habermas Wolfgang Erler (Waldbrunn) Prof. Monika Ganseforth Heinz-Dieter Hackel Dieter Ernst Norbert Gansel Hans-Joachim Hacker Jörg van Essen Johannes Ganz (St. Wendel) Sandra Hackethal Helmut Esters Anne Garbe Georg Hackl Herbert Ettengruber Dr. Fritz Gautier Erhard Hackler Carl Ewen Dr. Peter Gauweiler Dr. Hans-Peter Häfner Dr. Walter Eykmann Claudia Gehlfuß Dr. Fritz Hähle Michaela Geiger Gerlinde Hämmerle Anke Eymer Dr. Sissy Geiger (Darmstadt) Prof. Dr. Klaus Hänsch Jutta Geikler Klaus Häßler Karl August Geimer Ingrid Häußler F Karin Hagemann Petra Faderl Dr. Alfred Geisel Horst Hager Dr. Heino Falcke Dr. Hans Geisler Jörg-Uwe Hahn Use Falk Dr. Heiner Geißler Dr. Roland Hahnemann Dr. Dr. Wolfgang von Geldern Prof. Dr. Fritz Halstenberg Prof. Dr. Friedhelm Farthmann Hans-Dietrich Genscher Georg Hamburger Dr. Klaus-Dieter Feige Hildegard Hamm-Brücher Johannes Gerster (Mainz) Carl-Detlev Freiherr Josef Felder Otti Geschka v. Hammerstein Dr. Erich Josef Geßner Marina Hammes Dr. Karl H. Fell Asghedet Ghirmazion Manfred Eugen Hampel Josef Feneberg Horst Gibtner Dr. Winfried Hampel (Berlin) Elke Ferner Konrad Gilges Christel Hanewinckel Dr. Rüdiger Fikentscher Iris Gleicke Cornelia Hanisch Dr. Gerhard Glogowski Dirk Hansen Prof. Dr. Klaus Finkelnburg Heinz Hardt Anneliese Fischer (Bayreuth) Dr. Christa Harrer Birgit Fischer () Alois Glück Klaus Harries Dirk Fischer () Dr. Reinhard Göhner Dr. Liesel Hartenstein Evelin Fischer (Gräfenhainichen) Dr. Georg Gölter Carola Hartfelder Helmut Fischer (München) Dr. Regina Görner Klaus Hartmann Joseph Fischer () Martin Göttsching Dr. Klaus-Diedrich Fischer Peter Götz (Großhennersdorf) (Drispeth) Dr. Rose Götte Udo Haschke (Jena) (Unna) Dr. Wolfgang Götzer Klaus Hasenfratz Lothar Fischer (Homburg) Gaby Gorcitza Dr. Verena Gotzes Wilfried Hasselmann Steffen Flath Reinhard Grätz Dr. Ingomar Hauchler Winfried Fockenberg Barbara Graf (Stuttgart) Rainer Haungs Heidrun Förster Günter Graf Hansgeorg Hauser Hannelore Fojut Dr. Dietrich Graichen (Rednitzhembach) Dr. Gottfried Forck Franz Gratwohl Hansheinz Hauser Norbert Formanski Prof. Dr. Norbert Greinacher Otto Hauser (Esslingen) (Hamburg) Joachim Gres Dr. Winfried Frank Annedore Havemann Klaus Franke Annemarie Griesinger Klaus-Jürgen Hedrich Dora Frankemöller Kurt-Dieter Gri ll Lothar Hegemann Margret Grimm Hermann Heinemann Manfred Freiheit Elisabeth Grochtmann Ulrich Heinrich Hans Frey Hermann Gröhe Manfred Heise Ingeborg Friebe Wolfgang Gröbl Dieter Heistermann Wolf-Dietrich Großer Dr. Renate Hellwig Dr. Gerhard Friedrich Achim Großmann Dieter Helm Horst Friedrich Claus-Peter Grotz Rita Henke Rudolf Friedrich (Frankfurt) Josef Grünbeck Bernd Heim Erich G. Fritz Martin Grüner Dr. Ottfried Hennig (Köln) Dr. Joachim Grünewald Dr. h.c. Adolf Herkenrath 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Thomas Hermsdorfer Prof. Dr. Walter Jens (Tübingen) Udo Köneke Albrecht Herold Dr. Dionys Jobst Carmen König (München) Dr. Norbert Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Reimut Jochimsen Lothar König (Dobel) Klaus Herrmann Dr.-Ing. Rainer Jork Ingrid Köppe Prof. Dr. Uwe-Jens Heuer Prof. Dr. Egon Jüttner Fritz Rudolf Körper Günther Heyenn Dr. (Eltville) Gyde Köster (Braderup) Edda Heymel Michael Jung (Limburg) Dr. Helmut Kohl Maria Anna Hiebing Volker Jung (Düsseldorf) Eugen Kohlenbach Dr. Günter Hielscher Hedda Jungfer Bettina Kohlrausch Karl-Heinz Hiersemann Roland Kohn Dr. Regine Hildebrandt Horst Jungmann (Wittmoldt) Prof. Gabriele Kokott-Weidenfelc Reinhold Hiller (Lübeck) Karin Junker Dr. Heinrich L. Kolb Stephan Hilsberg Manfred Kolbe Ernst Hinsken Regina Kolbe K Dr. Christian Käs Rolf Koltzsch Hans Hirzel Dr. Harald Kahl Jürgen Koppelin Dr. Walter Hitschler Reinhard Kahl (Allendorf) Walter Korn Bärbel Höhn Bartholomäus Kalb Eva-Maria Kors Dr. Barbara Höll Steffen Kampeter Dr. Reinhard Höppner Jerzy Kanal Hartmut Koschyk Heinz-Adolf Hörsken Dr.-Ing. Dietmar Kansy Thomas Kossendey Joachim Hörster Bernd Kranzle Magdalene Hoff Dr. Georg Karl Clemens-August Krapp Dr. Paul Hoffacker Irmgard Karwatzki Rudolf Kraus Barbara Hoffmann Karl Kast Ursula Kraus (Wuppertal) Monika Hohlmeier Susanne Kastner Prof. Dr. Günther Krause Josef Hollerith Ernst Kastning (Börgerende) Werner Hollwich Hans Katzer Joachim Krause Helmut Holter Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) Prof. Dr. Uwe Holtz Dr. Klaus Keitel Wolfgang Krause (Dessau) Hartmut Holzapfel Andrea Keller (Bautzen) Volkmar Kretkowski Renate Holznagel Dr. Dieter Kretschmer Birgit Homburger Ilka Keller (Swisttal) Franz Heinrich Krey Dr. Fritz Hopmeier Peter Keller Arnulf Kriedner Claus Hopp Claudia Kemmerich Heinz-Jürgen Kronberg Erwin Horn Hans-Peter Kemper Dr.-Ing. Paul Krüger Prof. Dr. Karl-Heinz Hornhues Hedwig Keppelhoff-Wiechert Dr. Rolf Krumsiek Siegfried Hornung Wolfgang Kern Heinrich Kruse (Bocholt) Dr. Axel Horstmann Mahmoud Khalil Rolf Kruse (Hamburg) Dr. Sigrid Hoth Dr. Dr. Werner Krusche Dr. Veronika Kiekheben-Schmidt- Reiner Krziskewitz Dr. Friedrich-Theodor Hruska Winterstein Horst Kubatschka Erwin Huber Friedrich-Wilhelm Kiel Leonhard Kuckart Hubert Hüppe Helga Killinger Peter Kudella Gunter Huonker Dr. Dr. Klaus Kübler Prof. Dr. Klaus Husemann Birgit Kipfer Wilhelm Kuchler Klaus Kirschner Lilly Künzel Werner Kirschner (Ilsede) Josef Kürten Werner Kirstein Hinrich Kuessner Lothar Ibrügger Peter Kittelmann Dr. Uwe Küster Erich Iltgen Marianne Klappert Eckart Kuhlwein Eike Immel Günter Klein (Bremen) Ursula Kulscher Ulrich Irmer Hans Klein (München) Dr. Karl-Heinz Kunckel Roland Issen Detlef Kleinert (H annover) Peter Kunert Gabriele Iwersen Alfons Kleinhenz Dr. h.c. Reiner Kunze Dr. Karl-Heinz Klejdzinski Wolfgang Kupke J Siegrun Klemmer Dr. Gerlinde Kuppe Hans Jaax Sabine Klenke Rolf Kurz Peter Jacoby Reinhard Klimmt Rolf Kutzmutz Claus Jäger Ilse Klingner Renate Jäger Dr. Dieter Klink Susanne Jaffke Ulrich Klinkert L Dr. Friedrich-Adolf Jahn Gerda Klocke Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann (Münster) Hans-Ulrich Klose Dr. Heinz Janning Dr. Hans-Ulrich Klose Uwe Lambinus Georg Janovsky (Korschenbroich) Dr. Fasia Jansen (Oberhausen) Dr. Ekkehard Klug Heinz Jansen (Meppen) Dr. Hans-Hinrich Knaape Dr. Ilse Janz Gerhard Kneib Helmut Johannes Lamp Dr. Ulrich Janzen Franz-Josef Kniola Prof. Dr. Gotthard Jasper Dr. Herbe rt Knoblich Klaus Landowsky Horst Jaunich Heinz Lanfermann Hans-Ulrich Köhler (Hainspitz) Brigitte Lange Karin Jeltsch Johanna Köhler Dr. Prof. Dr. Uwe Jens Dr. Volkmar Köhler (Wolfsburg) Detlev von Larcher 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Harald Lastovka Dr. Robert Maus Herbert Lattmann Conny Mayer Günther Friedrich Nolting Dr. Paul Laufs Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) Günter Nooke Karl Josef Laumann Dr. Hanna-Renate Launen Wolfgang Meckelburg Bernhard Lechner Ulrike Mehl O Andrea Lederer Klaus Meier Doris Odendahl Dr. Hinrich Lehmann-Grube Rudolf Horst Meinl Günter Oesinghaus Klaus-Heiner Lehne Herbert Meißner Günther H. Oettinger Prof. Dr. Ursula Maria Lehr Susanne Mellor Cern Özdemir Dr. Berthold Leidinger Ural Memet Taifun Oezen Robert Leidinger Dr. Bruno Menzel Paul Oldenburg Albert Leifert Dr. Dr. Rolf Olderog Inge Lemmermann Loke Mernizka Wolfgang Ontijd Stefan Lennardt Dr. Franz-Josef Mertens (Bottrop) Jan Oostergetelo Klaus Lennartz Dr. Manfred Opel Uwe-Jens Mey Maria Theresia Opladen Dr. Elke Leonhard-Schmid Friedrich Meyer (Westerkappeln) Dr. Dr. Albrecht Leonhardt Prof. Dr. Jürgen Meyer (Ulm) Alois Oriner Dr. Michael Lersow Karl Otto Meyer (Schafflund) Friedhelm Ost Sabine Leutheusser (Hamm) Adolf Ostertag Schnarrenberger Wolfram Meyer (Karlsruhe) Heinrich Ostrop Prof. Dr. Immo Lieberoth Dr. Reinhard Meyer zu Bentrup Ursula Lietz Gabi Michael Hinnerk Ottens Wilhelm Lieven Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Editha Limbach Dr. Helga Otto Elisabeth Lingner Meinolf Michels Norbert Otto (Erfurt) Walter Link (Diepholz) Ernst Michl Dr. Helmut Linssen Gottfried Milde (Griesheim) P Horst Milde (Oldenburg) Detlef Paepke Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) Dr. Klaus Gerhard Mildner Dr. Gerhard Päselt Dr. Manfred Heinz Lischewski Wolfgang Mischnick Johann Paintner Margaretha Lochner Dr. Kurt Palis Ludwig Löffler Prof. Dr. Renate Möhrmann Gabriele Palme Christa Lörcher Jürgen W. Möllemann Ute Pape Sigrun Löwisch Franz-Josef Möllenberg Detlef Parr Klaus Lohmann (Witten) Klaus Peter Möller (Gießen) Peter Paterna Wolfgang Lohmann Dr. Franz- Möller Jochen Patzschke (Lüdenscheid) Siegfried Möslein Gerda-Beatrix Paul Elisabeth Losert Thomas Molnar Ruth Paulig Erwin LoBmann Hans-Dieter Mo ritz Heinz Paus (Detmold) Julius Louven Siegmar Mosdorf Marianne Paus (Bielefeld) Ortwin Lowack Albrecht Müller (Pleisweiler) Rita Pawelski Dr. Alfons Müller (Wesseling) Dr. Peter Paziorek Wolfgang Lüder Christian Müller (Zittau) Charlotte Pelka Helga Lüdtke Elmar Müller (Kirchheim) Dr. Willfried Penner Uwe Lühr Dr. Gottfried Müller (Jena) Hartmut Perschau Hedwig Lülsdorf Dr. Günther Müller Hans-Wilhelm Pesch Hans Werner Müller (Wadern) Horst Peter (Kassel) Dr. Michael Luther Herbert Müller (Memmingen) Eva Peters (St. Michaelisdonn) Jutta Müller (Völklingen) Lisa Peters Michael Müller (Düsseldorf) Ulrich Petzold M Rudolf Müller (Schweinfurt) Prof. Dr. Dieter Maaß (Herne) Dr. Wolfgang Müller (München) Erich Maaß (Wilhelmshaven) Franz Müntefering Angelika Pfeiffer Patricia Alej andra Maass Cruzat Nazih Musharbash Dr. Gero Pfennig Prof. Ursula Männle Dr. Friedbert Pflüger Theo Magin Johannes Pflug Heinz Dieter Mahlberg N Wolfgang Pföhler Dr. Dietrich Mahlo Manfred Nagler Albert Pfuhl Lothar de Maizière Hartmut Nassauer Jasna Malkoc Engelbert Nelle Ingeborg Philipp Irmhild Mannsfeld Franz Neubauer Prof. Dr. Eckhart Pick Claire Marienfeld Friedel Neuber Wilhelm Piecyk Dr. Christian Neuling Prof. Dr. Winfried Pinger Günter Marten Adolf Neumann (Gräfenroda) Rupert von Plottnitz Dr. Wilhelm Martens (Bremen) Hans Martin Gerhard Neumann (Gotha) Dr. Eva Pohl Dorle Marx Volker Neumann (Bramsche) Dr. Hermann Pohler Ulrike Mascher Max Neumayr Siegfried Pommerenke Katja Mast Erhard Niedenthal Gerd Poppe Dr. Edith Niehuis Prof. Dr. Peter Porsch Ingrid Matthäus-Maier Dr. Rolf Niese Joachim Poß Klaus Matthiesen Horst Niggemeier Dr. Diether Posser Heide Mattischeck Johannes Nitsch Bernd Poulheim Ulrich Maurer Ulrich Nölle Rainer Prachtl 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Dirk Praetorius (Quickborn) Dr.-Ing. Joachim Schmidt Prof. Dr. Fritz Preuss Prof. Eleonore Romberg (Halsbrücke) Claudia Preuß-Boehart Franz-Xaver Romer Renate Schmidt (Nürnberg) Rosemarie Priebus Heinrich-Wilhelm Ronsöhr Trudi Schmidt (Spiesen) Dr. Dr. Klaus Rose (Aachen) Dr. Bernd Protzner Hans Rosner Ulrich Schmidt (Wetter) Dieter Pützhofen Kurt Rossmanith Wilhelm Schmidt (Salzgitter) Rudolf Purps Dr. Sieghard Rost Willi Schmidt Heinz Putzrath Adolf Roth (Gießen) Regina Schmidt-Zadel Dr. Helmut Rothemund Dr. Jürgen Schmieder Heinz Rother Helma Schmitt R Dr. Helmut Rotsch Lilli Schmitt-Fichtner Jeanette Rott Hans Peter Schmitz (Baesweiler) Ludwig-Martin Rade Dr. Christian Ruck Dr. Jürgen Schmude Karin Radermacher Robert Ruder Michael von Schmude Dr. Manfred Ragati Hans Rückert Karl Schnabel Susanne Rahardt-Vahldieck Volker Rühe Dr. Werner Schnappauf Hans Raidel Antonius Rüsenberg Georg Adolf Schnarr Dr. Elsbeth Rütten Alfred Schneid Klaus Rapp Dr. Jürgen Rüttgers Angela Schneider (Chemnitz) Hermann Rappe (Hildesheim) Hellmut Schneider (Sibbesee) Brigitte Rasinski Ingrid Schneider Dr. h. c. Johannes Rau S Norbert Schneider Rolf Rau Markus Sackmann Dr. Oscar Schneider (Nürnberg) Hans-Joachim Rauch Krista Sager Heinrich Schneier Peter Harald Rauen Detlev Samland Dr. Emil Schnell Willi Rausch Helmut Sauer (Salzgitter) Gerlinde Schnell Manta Rauterkus Roland Sauer (Stuttgart) Birgit Schnieber-Jastram Wilhelm Rawe Helmut Sauter Prof. Dr. Christoph Schnittler Hans-Joachim Reck Dr. Aloys Schaefer Dr. Herbert Schnoor Gerhard Reddemann Harald B. Schäfer (Stuttgart) Dr. Otto Regenspurger Helmut Schäfer (Mainz) Dr. Rudolf Schöfberger Eckhardt Rehberg Liesel Schäfer () Walter Schöler Steffen Reiche Ortrun Schätzle Joachim Graf von Schönburg Andreas Reichel Dr. Wolfgang Schäuble -Glauchau Klaus Reichenbach Gudrun Schaich-Walch Gerhard Schöne Manfred Reimann Dieter Schanz Renate Schönebeck Dr. Bertold Reinartz Jürgen Scharf Franz Schönhuber Egbert Reinhard Wilfried Scharnagel Ventur Schöttle Erika Reinhardt Prof. Dr. Gudrun Reinhardt (Siegen) Günther Schartz (Trier) Hermann Schoppe Dr. Werner Remmers Hartmut Schauerte Reinhard Freiherr Dieter Remppel Jürgen Schaufuß von Schorlemer Margot von Renesse Walter Scheel Dr. Erich Schosser Dr. h.c. Dr. Peter Schowtka Renate Rennebach Beate Scheffler (Bochum) Dr. Annemarie Schraps Dr. Friedhelm Repnik Siegfried Willy Scheffler (Rottenburg) Günter Schrempp Hans-Peter Repnik Heinz Schemken Prof. Dr. Dieter Schröder Otto Reschke Jürgen Schenk (Asendorf) (Rostock) Herbert Reul Anja Scherer Gerhard Schröder Peter W. Reuschenbach Gerhard Scheu Fritz Schröter (Altenburg) Bernd Reuter Monika Scheufler Gisela Schröter Hilde Ribbe Marko Schiemann Karl-Heinz Schröter Manfred Richter (Bremerhaven) Martina Schubert Manfred Frhr. von Richthofen Georg Schirmbeck Gerhard Schüßler Ilse Ridder-Melchers Rezzo Schlauch Dietmar Schütz Prof. Dr. Norbert Rieder Dietmar Schlee Elfriede Schütz (Leverkusen) Dr. (München) Irene Schlempp Otto Schuhmann Klaus Riegert Heinz Schleusser Peter Schuler Dr. Edda Schliepack Hermann Rind Dr. Rolf Schlierer Brigitte Schulte (Hameln) Werner Ringkamp Dieter Schloten Dr. Dr. Günter Schluckebier (Schwäbisch Gmünd) Dr. Berthold Rink Ulrich Schmalz Walter Schultheiß Barbara Rincke Cornelia Schmalz-Jacobsen Volkmar Schultz Winfried Rippert Dr. Albert Schmid (Laaber) Annekatrin Schulz (Ilmenau) Karl Hermann Ritter Erich Schmid (München) Ingrid Schulze Dr. Burkhard Ritz Rupert Schmid (Nittendorf) Gerhard Schulz (Leipzig) Günter Rixe (Berlin) Helmut Rode (Wietzen) Horst Schmidbauer (Nürnberg) Werner Schulz (Hirschau) Dr. Klaus Röhl Andreas Schmidt (Mülheim) Dr. Fritz Schumann Rita Röhrl Arno Schmidt () (Kroppenstedt) Helmut Röhrs Dr. Friedhelm Schuricht Hannelore Rönsch (Wiesbaden) Christian Schmidt (Fürth) Hans Schuster Dr. Achim Rohde Helmut Schmidt Dr. R. Werner Schuster (Idstein) 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Jörg Schwäblein Dr. Kläre Vorreiter Albert Schwägerl Klaus Strehl Dr. Dr. Dr. Haidi Streletz Josef Vosen Clemens Schwalbe Karl-Ernst Strothmann Christa Vossschulte Ernst Schwanhold Hans-Gerd Strube Dr. Gisela Schwarz (Warmbad) Dr. Peter Struck Stefan Schwarz Dr. h. c. Richard Stücklen W Renate Schwarze Michael Stübgen Dr. Horst Waffenschmidt Dr. Christian Schwarz-Schilling Prof. Dr. Rita Süssmuth Dr. Christean Wagner (Lahntal) Alexander Graf von Egon Susset Erika Wagner (Eschwege) Hans Schwier Dorothea Szwed Hans-Georg Wagner Dr. Hermann Schwörer Ruth Wagner (Darmstadt) T Dr. Theodor Waigel Max Sedlmeir Joachim Tappe Alois Graf von Waldburg-Zeil Dr. Cornelia von Teichman Dr. Georg Frhr. von Waldenfels Heinrich Seesing Margitta Terborg Dr. Wolfgang Waldner Kurt Segner Gerd Teßmer Dr. Marita Sehn Gottfried Teubner Hans Wallow Wilfried Seibel Hans-Martin Walsken Bodo Seidenthal Bärbel Tewes-Heiseke Ernst Waltemathe Josef Seidl Dr. Gerald Thalheim (Cochem) Dr. Ilja Seifert Ernst Theisen Rudi Walther (Zierenberg) Dr. Peter Seifert (Chemnitz) Melanie Theisen Ingrid Walz Prof. Dr. Gerhard Seiler Carl-Ludwig Thiele Dr. Jürgen Wa rnke Ursula Seiler-Albring Dr. Alexander Warrikoff Dr. Christa Thoben Gerd Wartenberg (Berlin) Dr. Dieter Thomae Rita Waschbusch Erwin Seitz Marianne Thomann-Stahl Ignaz Wasserle Katja Seizinger Antje Tietz Beate Weber (Heidelberg) Dr. Sigrid Semper Ferdi Tillmann Christine Weber (Zschopau) Lisa Seuster Jürgen Timm Josef Weber (Burghaun) Horst Sielaff Uta Titze-Stecher Wolfgang Weber (Berlin) Jürgen Sikora Beate Tönsing Ruth Weckenmann Erika Simm Prof. Dr. Klaus Töpfer Hans Günther Toetemeyer Dr. Konstanze Wegner Johannes Singer Hans Tränkle Wolfgang Weiermann Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk Horst Trageiser Anton Weilandt Werner Skowron Reinhold Trinius Dr. Hartmut Soell Gottfried Tröger Gerd Weimer Dr. Hermann Otto Sohns Dr. Ingrid Tschirch Reinhard Weis (Stendal) Hans-Klaus Solterbeck Jürgen Türk Matthias Weisheit Horst Sommerfeld Dr. Jörg Twenhöven Prof. Dr. Armin Weiß (München) Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast Gerald Weiss (Rüsselsheim) Ines Lucia Sono Muriel Konrad Weiß (Berlin) Wieland Sorge U Dr. Manfred Weiß (Roth) Bärbel Sothmann Dr. Klaus-Dieter Uelhoff Gunter Weißgerber Dr. h. c. Lothar Späth Horst Uhlemann (Wiesloch) Dr. Dietrich Sperling Eckhard Uhlenberg Prof. Dr. Ernst Ulrich von Brigitte Speth Weizsäcker Helga Spielberger Günter Ullmann (Greiz) Jochen Welt Karl-Heinz Spilker Dr. Gerd Wendzinski Dr. Dieter Spöri Brigitte Unger-Soyka Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) Carl-Dieter Spranger Hans-Eberhard Urbaniak Franz Xaver Werkstetter Paul Sprotte Dietmar Werner Dr. V Herbert Werner (Ulm) Dr. Ditmar Staffelt Inge Velte Petra Wernicke Barbara Stamm Siegfried Vergin Dr. Axel Wernitz Prof. Dr. Jürgen Starnick Günter Verheugen Hildegard Wester Karl Starzacher Rainer Verhoeven Ingo Stawitz Roswitha Verhülsdonk Lydia Westrich Werner Steck Dr. Michael Vesper Inge Wettig-Danielmeier Antje-Marie Steen Astrid Vockert Kersten Wetzel Ute Steiger Wolfgang Völz Dr. Erwin Stein Dr. Gudrun Weyel Friedrich Vogel (Ennepetal) Kurt Weyh Heinz-Alfred Steiner Dr. Hans-Jochen Vogel Gabriele Wiechatzek Horst Steinmann Irmgard Vogelsang Helmut Wieczorek (Duisburg) Dr. Hans Stercken Wolfgang Vogt (Duren) Dr. Norbert Wieczorek Carola Stern Dr. Hans-Peter Voigt (Northeim) Heidemarie Wieczorek-Zeul Prof. Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten Karsten D. Voigt (Frankfurt) Dieter Wiefelspütz Dr. Heinz Peter Volkert Franz Wieser Josef Stock Lisa Vollmer Petra Wiesner-Holtzmann Karl Stockhausen Angelika Volquartz Hans-Otto Wilhelm Dr. Dr. Ruprecht Vondran Christian Will Erhard Stollberg Dr. Wilhelm Vorndran Dr. Martin Willich Dr. Manfred Stolpe Hans Vorpeil Dr. 10. Bundesversammlung — Berlin, Montag, den 23. Mai 1994

Bernd Wilz Verena Wohlleben Z Brigitte Wimmer Jürgen Wohlrabe Anneliese Zachow Hermann Wimmer (Neuötting) Marie-Luise Woldering Willy Wimmer (Neuss) Hanna Wolf Hans Zehetmair Torsten Wolfgramm (Göttingen) Wolfgang Zeitlmann Richard Winkels Agnes Wolf-Hofmann Alfons Zeller Hermann Winkler Vera Wollenberger Hermann Zenz Dr. Gabriele Wirth Marianne Wonnay Fritz Ziegler Bärbel Wischermann Michael Wonneberger Benno Zierer Hans-Jürgen Wischnewski Dr. Bernhard Worms Dr. Prof. Dr. Roswitha Wisniewski Elke Wülfing Dr. Ingo Zimmermann Marianne Würdinger Dr. Hans de With Uta Würfel Wolfgang Zöller Heinz-Hermann Witte Peter Kurt Würzbach Dr. Christoph Zöpel Berthold Wittich Brigitte Zschoche Wolfgang Wittkowsky Monika Wulf-Mathies Burkhard Zurheide Dr. Dr. Theo Zwanziger Simon Georg Wittmann Y Klaus Zwickel (Tännesberg) Werner Zywietz

Liste der entschuldigten Abgeordneten

Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich

Beckmann, Klaus F. D. P. 23. 5.