UID 1989 Nr. 39, Union in Deutschland
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CDU-Informationsdienst Union in Deutschland (m° Bonn, den 7. Dezember 1989 39/89 - Mit Sonderbeilage Nordrhein- Westfalen 45 Jahre nach Kriegsende Deutsche können wieder frei zueinander reisen »Wir haben vereinbart, daß der Mindestum- tausch für Westdeutsche und West-Berliner ab HEUTE AKTUELL *• Januar 1990 aufgehoben wird." Dies und die ^Schaffung der Visumpflicht war das wichtigste • Deutschlandpolitik Alfred Dregger appelliert an die Ergebnis der Verhandlungen, die Kanzleramts- Parteien: Den Deutschlandplan m»nister Rudolf Seiters und DDR-Regierungs- jetzt gemeinsam in die Tat um- setzen. Seite 3 chef Hans Modrow am letzten Dienstag in Ost- Generalsekretär Volker Rühe: Berlin geführt haben. Rudolf Seiters: „Nach 45 Der Wunsch nach staatlicher Einheit in der DDR wird immer fahren haben wir in weiten Bereichen Freizügig- deutlicher. Seite 4 st von Ost nach West und von West nach Ost." • Bush — Gorbatschow Alfred Dregger: Unser Schicksal 5-in neugeschaffener Devisenfonds erlaubt den in die eigenen Hände nehmen. ^DR-Bürgern, 100 DM pro Jahr gegen Ostmark zu Seite 13 ei nem Kurs von 1:1, weitere 100 DM zum Kurs von • Steuern •* einzutauschen. Das Begrüßungsgeld für DDR- Steuerreform entlastet auch Urger wird dafür abgeschafft. „Einen ersten Senioren. Seite 14 cnritt" hat Hans Modrow die Vereinbarungen • Bremen Scannt und einen Beweis dafür, daß es der DDR Dorothee Wilms: Schmusekurs ,,e der SPD nicht nachvollzogen. rnst ist mit der Vertragsgemeinschaft". Seite 16 /j1* dem Verhandlungsergebnis haben Seiters und • Rheinland-Pfalz k drow auch den Weg für den Besuch des Bundes- Hans-Otto Wilhelm: Gegen Neid kanzlers in der DDR geebnet: Helmut Kohl trifft und Wohlstands-Chauvinismus. ^°drow am 19. Dezember in Dresden. Seite 18 • Öffentlichkeitsarbeit j*s Tempo, in dem sich zur Zeit in Deutschland Neues CDU extra: Freiheit und °htik für Deutschland vollzieht, ist wahrlich atem- Einheit • Wir sind ein Volk. y-/aubend. Mit seinem Zehn-Punkte-Programm zur Seite 21 erwindung der Teilung Deutschlands und Euro- • Dokumentation i ? nat Helmut Kohl den Etappen der Ereignisse Umweltschutz von A bis Z. ne Termine, aber ein festes Ziel gesetzt. • Grüner Teil Seite 2 • UiD 39/1989 EHRUNG Trauer und Erschütterung über den Mord an Alfred Herrhausen Helmut Kohl: Der Mord Mit Alfred Herrhausen habe ich einen guten Freund und Kameraden verloren. an Alfred Herrhausen hat Mein tiefes Mitgefühl gilt in diesem mich tief erschüttert Augenblick vor allem seiner Frau und sei- ner Familie. Dieser feige Anschlag war nicht nur gegen seine Person gerichtet. Ermordet Volker Rühe: Sein Tod wurde ein Mann, der an hervorragender Stelle in der deutschen und internationa- trifft alle Bürger len Wirtschaft Verantwortung trug und Mit tiefer Trauer und Bestürzung verur- sich stets mit vorbildlichem Engagement teilt die CDU den feigen und hinter- für unsere freiheitliche Wirtschafts- und hältigen Mordanschlag auf Alfred Herr- Gesellschaftsordnung eingesetzt hat. hausen. Mit Alfred Herrhausen verliert nicht nur die Wirtschaft der BundesrepU' Alfred Herrhausen hat weit über seine blik Deutschland eine ihrer herausragen- beruflichen Verpflichtungen hinaus unse- den Persönlichkeiten. Sein Tod trifft alle rem Lande gedient. Sein Wort und sein Bürger. Rat hatten bei vielen internationalen Konferenzen und Gesprächen Gewicht. Alfred Dregger: Unser So engagierte er sich für die Länder der Gemeinwesen läßt sich Dritten Welt, für die Reformbewegungen in Ungarn und in Polen und unterstützte nicht ermorden nachdrücklich die Verbesserung der wirt- Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist schaftlichen Zusammenarbeit mit der entsetzt und tief erschüttert über den Ter- Sowjetunion. Er war ein überzeugter rormord am Chef der Deutschen Bank, Kämpfer für die europäische Einigung. Alfred Herrhausen. Der feige Mord zeig1» wie groß die Bedrohung führender Per- Sein soziales Engagement hat vielen sönlichkeiten des öffentlichen Lebens in geholfen. Er war ein deutscher Patriot. unserem Staat durch den Terrorismus Das Attentat richtet sich gegen unsere nach wie vor ist. demokratische Verfassung — und damit Mit allen ihm zur Verfügung stehenden gegen uns alle. Erneut hat sich gezeigt, Mitteln muß unser Staat gegen die TerrO' daß die Bedrohung durch den Terroris- risten und ihre Sympathisanten vorgehen- mus unvermindert fortbesteht. Wir alle Das Ziel der Terroristen, unsere freiheit"' müssen Terrorismus und Gewalt kompro- ehe Demokratie ernstlich in Gefahr zu mißlos bekämpfen. Wir dürfen nicht bringen, wird nicht aufgehen. Unser fre*' zulassen, daß die Saat von Haß und heitliches Gemeinwesen läßt sich nicht Unmenschlichkeit aufgeht. ermorden. DEUTSCHLANDPOLITIK UiD 39/1989 • Seite 3 Alfred Dregger appelliert an die Parteien: Den Deutschlandplan jetzt gemeinsam in die Tat umsetzen Der Deutschlandplan des Bundeskanz- hatte, nimmt der Bundeskanzler intensiv lers kam zum richtigen Zeitpunkt. Er und erfolgreich wahr. Vor allem mit Prä- hat die Lage in Deutschland und die sident Bush und Staatspräsident Mitter- internationale Lage grundlegend ver- bessert. Vertreter des „Neuen Forums" haben sogar vorgeschlagen, diesen In einem Bericht zur politi- Deutschlandplan zum Gegenstand schen Lage hat der Vorsit- einer Volksabstimmung in der DDR zu «jachen. Und TASS hat mitgeteilt, die zende der CDU/CSU-Bun- Regierung der Sowjetunion sei grund- destagsfraktion, Alfred sätzlich bereit, die Frage der Wieder- Dregger, zur Gemeinsamkeit v ereinigung Deutschlands zu erörtern. in der Deutschlandpolitik Alle Parteien der Bundesrepublik aufgerufen. Deutschland sollten jetzt auf ein weiteres praufsatteln verzichten mit Themen, die Jetzt nicht aktuell sind. Wir sollten rand hält er beides zusammen, die Alli- Semeinsam dafür wirken, daß dieser anz und die Europäische Gemeinschaft. ^eutschlandplan in die Tat umgesetzt Das gilt in anderer Weise auch für unser ^vird. Verhältnis zur Sowjetunion und zu den Ländern Ostmitteleuropas. Es gibt stän- hgjContakt mit den Verbündeten dige Kontakte mit dem sowjetischen Staatspräsidenten Gorbatschow und den ^em Bundeskanzler wird vorgeworfen, Ministerpräsidenten der beiden Reform- a P ß er das Ausland nicht im einzelnen länder Ungarn und Polen. ln formiert habe, bevor er im Bundestag Man kan ohne Übertreibung sagen: Die ^»ne Konzeption dargelegt habe. Für die konstruktive Rolle der Bundesrepublik SpU/CSU-Bundestagsfraktion danke Deutschland in der Europäischen ^h Helmut Kohl, daß er die gewählten v Gemeinschaft und in der NATO und die ertreter des deutschen Volkes als erste sich verstärkende Zusammenarbeit der mit seinem Deutschlandplan vertraut Semacht hat. Der Wandel ist unvermeidlich [Deutschland, das Land in der Mitte, das and mit den meisten Nachbarn, interes- Bundesrepublik Deutschland mit der ^ert alle und betrifft alle. Deshalb steht Sowjetunion und mit den Ländern Ost- er Bundeskanzler in ständigem persönli- mitteleuropas tragen entscheidend dazu en Kontakt mit unseren Verbündeten, bei, daß der Wandel in den sozialisti- me Aufgabe in einer „Führungsrolle schen Ländern, der unvermeidlich ist, e.r Allianz", von der Präsident Bush bei sich friedlich und weitgehend im Kon- einem letzten Staatsbesuch gesprochen sens vollzieht. • Seite 4 • UiD 39/1989 DEUTSCHLANDPOLITIK Generalsekretär Volker Rühe: Der Wunsch nach staatlicher Einheit in der DDR wird immer deutlicher Mit jedem Tag wird durch die Entwick- • die eigene Unentschlossenheit zu über- lung in der DDR deutlicher, wie ver- winden und sich klar und deutlich für die fehlt die Deutschlandpolitik der SPD Einheit Deutschlands auszusprechen; gewesen ist. Die Folge ist ein großes • sich insbesondere klar zur einheitlichen Durcheinander in deren Reihen. Sie Staatsbürgerschaft zu bekennen und präsentiert sich — so der CDU-Gene- anders lautende Äußerungen führender ralsekretär — auch nach der letzten Sozialdemokraten, vor allem Lafontaines, Sitzung ihres Parteipräsidiums kopf- öffentlich zu korrigieren; los und ohne Linie. • sich mit den Menschen in der DDR Diejenigen Sozialdemokraten, die dem und uns einzusetzen für einen grundle- Zehn-Punkte-Programm von Bundes- genden Neuanfang auf der Basis einer kanzler Helmut Kohl im Bundestag aus- freien und sozialen Marktwirtschaft; drücklich zugestimmt hatten, sind aus • sich für schnelle und freie Wahlen in rein parteitaktischen Gründen zurückge- der DDR auszusprechen, damit die von pfiffen worden. Die SPD gibt damit den von ihr selbst geforderten Konsens in der Deutschlandpolitik auf. Sie hat die Bewährungsprobe für ihre Berechenbar- Volker Rühe fordert die keit nicht bestanden. Sozialdemokraten unmißver- ständlich auf: Sprechen auch Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Sie sich klar und deutlich für Oskar Lafontaine hört nicht einmal den Menschen in der DDR zu, von denen er die Einheit Deutschlands aus einiges lernen könnte. Er fordert an der Entwicklung in der DDR vorbei weiter Bundeskanzler Kohl in seinem Zehn- die wirtschaftliche Stabilisierung eines Punkte-Programm vorgeschlagenen gescheiterten Systems, das die Menschen Regierungskommissionen möglichst bald in der DDR nicht mehr wollen. Er igno- gebildet werden können; riert die Stimmung in der Bevölkerung. • sich selbst und anderen endlich einzu- gestehen, daß ihre Deutschlandpolitik Die CDU bleibt offen für Gemeinsamkei- 1 ten in der Deutschlandpolitik mit der mit der Anbiederung an die SED gesche ' SPD. Damit dies möglich wird, muß die tert ist. Die Vernachlässigung der SPD jedoch zuerst ihre Position in der Reformkräfte in der DDR zuzugeben, Deutschlandpolitik klären und mit einer wäre auch ein Stück Aufrichtigkeit geg^' Stimme vortragen.