Rettungsdienstbedarfsplan für den Landkreis Nienburg/Weser
Stand: 01.09.2019
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung - 3 -
2. Feststellung des Bedarfs an Einrichtungen des Rettungsdienstes - 3 - 2.1. Struktur des Rettungsdienstbereiches - 3 - 2.1.1 Gesundheitswesen - 4 - 2.1.2. Einsatzzahlen - 4 - 2.2 Rettungsleitstelle - 4 - 2.3 Anzahl und Standorte der Rettungswachen - 5 - 2.4 Anzahl an Rettungsmitteln - 6 - 2.5 Notarztsystem und -standorte - 6 -
3. Erläuterung der Bedarfsbemessung - 6 - 3.1 Rettungswachen - 6 - 3.2 Zusammenarbeit benachbarter Träger des Rettungsdienstes - 9 - 3.3 Bemessung des Bedarfes an Rettungsmitteln - 10 -
4. Wasserrettung - 11 -
5. Luftrettung - 11 -
6. Ärztlicher Leiter Rettungsdienst - 11 -
7. Örtliche Einsatzleitung - 11 -
8. Inkrafttreten - 12 -
Anlagen
Anlage 1 - Rettungsmittelvorhalteplan - 13 -
Anlage 2 - Abkürzungsverzeichnis - 14 -
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Tabelle 1: Krankenhäuser im Landkreis Nienburg/Weser - 4 - Tabelle 2: Einsatzzahlen vom 01.09.2017 – 31.08.2018 - 4 - Tabelle 3: Standorte der Rettungswachen und Notarzteinsatzfahrzeuge - 5 - Tabelle 4: Anzahl an Rettungsmitteln - 6 - Tabelle 5: Standorte von Notarzteinsatzfahrzeugen - 6 - Tabelle 6: Flächen- und Einwohnerzahlen der Rettungswachenbereiche im Landkreis Nienburg/Weser - 7 - Tabelle 7: Vorhaltung im Krankentransport - 10 -
Abbildung 1: Übersicht der RTW/NEF-Standorte im Landkreis Nienburg/Weser - 8 -
- 2 - 1. Einführung
Gemäß § 4 Abs. 6 Satz 1 des Niedersächsischen Rettungsdienstgesetzes (NRettDG) hat der Landkreis Nienburg/Weser als Träger des Rettungsdienstes im eigenen Wirkungskreis für seinen Rettungsdienstbereich einen Bedarfsplan zu erstellen. Grundlage für die Bemessung des voraussichtlichen Bedarfs bildet die Verordnung über die Bemessung des Bedarfes an Einrichtungen des Rettungsdienstes (BedarfVO-RettD) vom 04.01.1993.
Der Rettungsdienstbedarfsplan definiert den Rahmen der rettungsdienstlichen Infrastruktur. Er ist für den Träger des Rettungsdienstes und die Leistungserbringer verbindlich. Mit den Kostenträgern ist das Benehmen herzustellen. Auf der Basis des Bedarfsplanes ist mit den Kostenträgern eine Vereinbarung gemäß § 15 Abs.1 NRettDG zu schließen, der die Kosten eines wirtschaftlich arbeitenden Rettungs- dienstes zu Grunde legt. Festlegungen zum Personalbedarf sind nicht Gegenstand dieser Bedarfsplanung und werden in den Budgetverhandlungen mit den Kostenträ- gern geregelt.
Der vorliegende Bedarfsplan ist entwickelt aus dem Gutachten der Arbeitsgemein- schaft aus der Buse Heberer Fromm Rechtsanwälte Steuerberater PartG mbB und der Civitas Institut für Bildung und Innovation im öffentlichen Sektor GmbH - Departement Gefahrenabwehr unter Berücksichtigung der Anforderungen von § 2 Abs. 3 BedarfVO-RettD.
2. Feststellung des Bedarfs an Einrichtungen des Rettungsdienstes
2.1. Struktur des Rettungsdienstbereiches1
Der Landkreis Nienburg/Weser liegt zentral in Niedersachsen zwischen den Städten Hannover und Bremen. Er grenzt im Norden an den Landkreis Verden, im Osten an den Landkreis Heidekreis und die Region Hannover, im Süden an den Landkreis Schaumburg sowie dem nordrhein-westfälischen Kreis Minden-Lübbecke sowie im Westen an den Landkreis Diepholz.
Fläche: 1.398,9 km2
Einwohner: 121.470 (Stand: 1. Juli 2017)
Bevölkerungsdichte: 87 Einwohner je km2
Straßennetz: 176 km Bundesstraßen 178 km Landesstraßen 311 km Kreisstraßen
Schienenverkehr: IC-Linie Oldenburg-Leipzig Regionallinien Bremen-Hannover und Nienburg-Minden
1 Quelle: www.landkreis-nienburg.de - 3 -
Wasserwege: Von Süd nach Nord durchfließt die Weser den Landkreis Nienburg. Bedingt durch Brücken kommt es teilweise zu Umwegen für die Rettungsmittel.
2.1.1 Gesundheitswesen2 (Stand: 01.01.2018)
Im Landkreis Nienburg/Weser befinden sich derzeit zwei Krankenhäuser:
Krankenhaus Standort Art Bettenzahl
Helios Kliniken Nienburg/Weser Akutkrankenhaus der 272 stationär Mittelweser Grund- und Regelver- sorgung
Helios Kliniken Stolzenau Akutkrankenhaus der 59 stationär Mittelweser Schwerpunktversorgung, Geriatrie
Tabelle 1: Krankenhäuser im Landkreis Nienburg/Weser
2.1.2. Einsatzzahlen
Grundlage für diesen Bedarfsplan bilden die Einsatzzahlen vom 01.09.2017 bis zum 31.08.2018.
Qualifizierter Notfallfahrten Notarzteinsätze Gesamt Krankentransport (RTW) (NEF) 01.09.2017 – 11.495 11.246 4.601 27.342 31.08.2018
Tabelle 2: Einsatzzahlen vom 01.09.2017 – 31.08.2018
2.2 Rettungsleitstelle
Die Einsätze werden für den Rettungsdienstbereich des Landkreises Nien- burg/Weser sowie des Landkreises Schaumburg aus der Integrierten Regionalleit- stelle Schaumburg/Nienburg, Jahnstr. 20 in 31655 Stadthagen disponiert.
2 Quelle: Niedersächsischer Krankenhausplan 2018 - 4 - Grundlage für die Zusammenarbeit der beiden Landkreise ist die Zweckvereinbarung zur Übertragung der Aufgaben einer integrierten Einsatzleitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst vom 11. April 2011.
Der Landkreis Nienburg hat dem Landkreis Schaumburg die Aufgaben der Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle zur alleinigen Erfüllung übertragen.
Die Leitstelle wird bedarfsgerecht vom verantwortlichen Landkreis Schaumburg besetzt.
2.3 Anzahl und Standorte der Rettungswachen
Zur dauerhaften Sicherstellung einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen des Rettungsdienstes gemäß § 2 NRettDG wurden vom Träger des Rettungsdienstes 6 Rettungswachen und 3 Notarztstandorte als Bedarf festgestellt. In einem Rettungswachenbereich wird zur Optimierung der Eintreffzeiten ein RTW dezentral bzw. in einer Außenstelle vorgehalten.
Die erforderlichen Standorte der Rettungswachen, Notarzteinsatzfahrzeuge und des dezentral besetzten RTW befinden sich an folgenden Orten:
Rettungs- Notarzt- dezentraler PLZ Stadt/Gemeinde wache standort Rettungswagen X X 31582 Nienburg X 31608 Marklohe X 31634 Steimbke X X 27318 Hoya X 31547 Rehburg X 31595 Steyerberg X 31606 Warmsen X 31592 Stolzenau
Tabelle 3: Standorte der Rettungswachen und Notarzteinsatzfahrzeuge
Von den derzeitigen Standortadressen Große Drakenburger Straße 98 (Nienburg), Hauptstraße 49 (Steimbke), Von-Kronenfeldt-Straße 78 (Hoya), Nienburger Straße 40 (Rehburg), Lange Straße 1 (Steyerberg), Mindener Straße 1 (Warmsen) sowie Schmiedeweg 2 (Stolzenau) ist die Einhaltung der Eintreffzeit gemäß § 2 Abs. 3 BedarfVO-RettD in der Realität gewährleistet.
Bei der Standortoptimierung wurden die Rettungswachenstandorte der Nachbarkrei- se berücksichtigt (§ 2 Abs. 4 BedarfVO-RettD). Mit den Landkreisen Diepholz, Heidekreis, Schaumburg sowie der Region Hannover und dem Kreis Minden- Lübbecke bestehen öffentlich-rechtliche Vereinbarungen über die Durchführung der Notfallrettung für bestimmte Ortschaften im Landkreis Nienburg bzw. in den anderen Landkreisen (siehe auch 3.2.).
- 5 - 2.4 Anzahl an Rettungsmitteln
An den 6 Rettungswachen im Landkreis Nienburg werden folgende Rettungsmittel vorgehalten:
Rettungswache Einsatzfahrzeuge Reservefahrzeuge RTW KTW NEF RTW KTW NEF Nienburg/Marklohe 4 4 1 Hoya 2 - 1 Steyerberg 2 1 - Warmsen 1 - - 4 1 1 Rehburg 2 - - Stolzenau - 1 1 Steimbke 1 - -
Tabelle 4: Anzahl an Rettungsmitteln
2.5 Notarztsystem und -standorte
Im Landkreis Nienburg/Weser findet die notärztliche Versorgung im Rendezvous- System statt, d.h. NEF und RTW fahren getrennt zum Einsatzort.
An folgenden Standorten befinden sich Notarzteinsatzfahrzeuge:
Standort Wochentag / Zeit Nienburg Montag bis Sonntag von 0 - 24 Uhr
Hoya Montag bis Sonntag von 0 - 24 Uhr
Stolzenau Montag bis Sonntag von 0 - 24 Uhr
Tabelle 5: Standorte von Notarzteinsatzfahrzeugen
Von den derzeitigen Standorten Ziegelkampstr. 39 bzw. Große Drakenburger Straße 98 (Nienburg), Schmiedeweg 2 (Stolzenau) und Von-Kronenfeldt-Str. 78 (Hoya) kann die notärztliche Versorgung nahezu flächendeckend sichergestellt werden.
3. Erläuterung der Bedarfsbemessung
3.1 Rettungswachen
Für die Bemessung der erforderlichen Anzahl an Rettungswachen wurden gemäß § 3 BedarfVO-RettD folgende Einflussgrößen maßgeblich berücksichtigt:
- die Fläche des Rettungsdienstbereiches - die Eintreffzeit nach § 2 Abs. 3 BedarfVO-RettD - 6 - - die Bevölkerungsdichte, auch unter Berücksichtigung der nicht ständigen Bevölkerung - die örtlichen Gegebenheiten, insbesondere die Topographie, das Straßennetz und der Ausbauzustand der Straßen - die Anzahl der Einsätze in der Notfallrettung und im qualifizierten Kranken- transport - die Strategien, die beim Einsatz der Rettungsmittel anzuwenden sind, um ein schnelles Eintreffen eines geeigneten Rettungsmittels am Einsatzort zu errei- chen.
Ort Einwohner Fläche Einwohnerdichte Nienburg/ 52.277 347,66 km2 150 pro km2 Marklohe Hoya3 19.688 256,06 km2 77 pro km2
Rehburg4 14.979 203,54 km2 74 pro km2 Steimbke5 8.618 207,16 km2 42 pro km2 Steyerberg 13.476 210,66 km2 64 pro km2 Warmsen 14.122 278,18 km2 51 pro km2
6 Tabelle 6: Flächen- und Einwohnerzahlen der Rettungswachenbereiche
Die Eintreffzeit ist dabei als Zeitraum zwischen dem Beginn der Einsatzentschei- dung durch die zuständige Rettungsleitstelle bis zum Eintreffen des ersten Rettungsmittels am Einsatzort definiert, die in 95 v.H. der in einem Jahr im Rettungsdienstbereich zu erwartenden Notfalleinsätze 15 Minuten nicht überstei- gen soll.
Die unter 2.3 genannten Rettungswachenstandorte sind unter Berücksichtigung der Einflussgrößen und Planungsziele
- Eintreffzeit - Einsatzanlass - Krankenhausanbindung (soweit zweckmäßig) - räumliche Verteilung der Einsatz- und Zielorte sowie Häufigkeit, mit denen sie angefahren werden, - eine möglichst geringe Überdeckung der Versorgungsbereiche der einzelnen Rettungswachen und - eine insbesondere für die Notfallrettung günstige Lage im Straßenverkehrs- netz
für den Rettungsdienstbereich des Landkreises Nienburg begründet.
3 inkl. Gemeinde Martfeld (SG Bruchhausen-Vilsen), Landkreis Diepholz 4 inkl. den Orten Mardorf und Schneeren, Region Hannover 5 inkl. den Orten Nöpke und Borstel, Region Hannover 6 Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen, Stand: 31.12.2014 - 7 -
Abbildung 1: Übersicht der Rettungswachen/NEF-Standorte im Landkreis Nienburg/Weser
- 8 - 3.2 Zusammenarbeit benachbarter Träger des Rettungsdienstes
Gebiete des Landkreises Nienburg/Weser entlang der Kreisgrenze können zum Teil von Rettungswachen der Nachbarkreise schneller erreicht werden als von der nächstgelegenen eigenen Rettungswache. Gleiches gilt für die Nachbarkreise. Zur Optimierung der Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes in diesen Bereichen wurden folgende Vereinbarungen mit den Nachbarkreisen geschlossen:
Kreis Minden-Lübbecke (Vereinbarung vom 01.01.2009) Aus der Rettungswache Rahden werden die Ortschaften Diepenau, Lavelsloh und Nordel in der Samtgemeinde Uchte notärztlich versorgt.
Aus der NEF-Wache Stolzenau werden die Ortsteile Schlüsselburg, Wasserstraße und Gut Neuhof der Stadt Petershagen notärztlich versorgt.
Landkreis Schaumburg (Vereinbarung vom 01.05.2003) Mit dem Landkreis Schaumburg besteht eine Vereinbarung über die Versorgung der Ortschaften Hagenburg-Altenhagen, Auhagen, Düdinghausen, Bergkirchen, Schmalenbruch-Windhorn, Wiedenbrügge und Wölpinghausen in der Samtgemeinde Sachsenhagen im Rahmen der Notfallrettung in der Zeit von 19:00 Uhr bis 07:00 Uhr aus der Rettungswache Rehburg.
Landkreis Diepholz (Vereinbarung vom 01.11.2011) Aus der Rettungswache Hoya wird die Gemeinde Martfeld in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen notärztlich und im Rahmen der Notfallrettung versorgt.
Region Hannover (Vereinbarung vom 15.10.2009) Mit der Region Hannover besteht eine Vereinbarung über die Versorgung der Gemeinde Rodewald in der Samtgemeinde Steimbke südlich der Bundesstraße 214 im Rahmen der Notfallrettung aus der Rettungswache Mandelsloh.
Region Hannover (Vereinbarung zum 01.01.2017) Die Stadtteile Mardorf und Schneeren der Stadt Neustadt am Rübenberge in der Region Hannover werden aus der Rettungswache in Rehburg-Loccum und die Stadtteile Nöpke und Borstel der Stadt Neustadt am Rübenberge aus der Rettungs- wache in Steimbke im Rahmen der Notfallrettung versorgt.
Heidekreis (Vereinbarung vom 01.03.1995) Mit dem Heidekreis besteht eine Vereinbarung über die Versorgung im Rahmen der Notfallrettung in der Gemeinde Rodewald nördlich der B 214 sowie anderen Bereichen an der Kreisgrenze, wie den Ortschaften Anderten und Lichtenhorst aus den Rettungswachen Schwarmstedt und Rethem.
- 9 - 3.3 Bemessung des Bedarfes an Rettungsmitteln
Für die Bemessung des Bedarfes an einsatzbereit vorzuhaltenden Rettungsmitteln wurden insbesondere die Einflussgrößen gemäß § 5 Abs. 1 BedarfVO-RettD als maßgebend berücksichtigt. Daraus ergibt sich der in Anlage 1 dargestellte Rettungsmittelvorhalteplan.
Die Fahrzeugvorhaltung für den Krankentransport wurde für den Landkreis Nienburg/Weser zentral bemessen und nicht im Bezug auf die Notfallversorgungsbe- reiche ermittelt.
Vorhaltung für den Krankentransport in den Tagen
Montag - Donnerstag Freitag Samstag Sonn- und Feiertag
in der Zeit Std. Tage in der Zeit Std. Tage in der Zeit Std. Tage in der Zeit Std. Tage
KTW 1 06:00 - 12:00 6 201 07:00 - 13:00 6 51
KTW 2 08:00 - 14:00 6 201 08:00 - 14:00 6 51 (Fern) KTW 3 09:00 - 16:00 7 201 09:00 - 15:00 6 51 KTW 4 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61 KTW 5 09:00 - 20:00 11 201 07:00 - 17:00 10 51 08:00 - 15:00 7 52 KTW 6 08:00 - 17:00 9 201 08:00 - 17:00 9 51
Tabelle 7: Vorhaltung im Krankentransport
Die Anfangs- und Endzeiten der KTW-Bereitstellung können durch die Rettungsleit- stelle flexibel auf die Einsatzerfordernisse im qualifizierten Krankentransport angepasst werden. Die durchschnittliche Vorhaltezeit pro Woche ändert sich dadurch nicht.
4 KTW werden an der Rettungswache Nienburg vorgehalten, 1 KTW wird an der Rettungswache Steyerberg vorgehalten und 1 KTW wird an der NEF-Wache Stolzenau stationiert. Die Standorte der KTW können flexibel durch den Träger des Rettungsdienstes angepasst werden.
Sollten mehr KTW-Einsätze anfallen als vorgehaltene KTW bereitstehen, können die nicht im Einsatz befindlichen Rettungswagen (RTW) zur Spitzenabdeckung im Krankentransport herangezogen werden, sofern dies die Notfallrettung nicht gefährdet. Zur Sicherstellung der Notfallrettung ist dabei folgendes zu beachten: RTW dürfen ausschließlich für kurze Krankentransporte im eigenen Rettungswacheneinsatzbereich eingesetzt werden. RTW für Krankentransporte dürfen nur eingesetzt werden, wenn im Rettungswachenbereich ein weiterer RTW einsatzbereit / frei zur Verfügung steht (Rettungswachen Nienburg, Hoya, Rehburg und Steyerberg). Ist auf einer Rettungswache nur ein RTW stationiert, darf dieser nicht zu Krankentransporten eingesetzt werden (Rettungswachen Steimbke und Warmsen).
- 10 - 4. Wasserrettung
Der bodengebundene Rettungsdienst wird durch den Wasserrettungsdienst ergänzt. Der Wasserrettungsdienst beschränkt sich auf die Binnengewässer. Er befreit insbesondere Notfallpatienten aus Gefahrenlagen und ermöglicht die weitere Versorgung und den Transport durch den bodengebundenen Rettungsdienst bzw. die Luftrettung. Der Wasserrettungsdienst ersetzt keine allgemeine Badeaufsicht.
Im Landkreis Nienburg wird der Wasserrettungsdienst durch die Deutsche-Lebens- Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Bezirk Nienburg/Weser, Brinkstraße 4 in 31600 Uchte übernommen.
5. Luftrettung
Die Luftrettung ist nach § 4 Abs. 1 Satz 2 NRettDG Aufgabe des Landes Niedersach- sen und unterstützt den bodengebundenen Rettungsdienst.
6. Ärztlicher Leiter Rettungsdienst
Gemäß § 10 Abs. 3 NRettDG wird der Rettungsdienst in medizinischen Fragen sowie in Angelegenheiten des Qualitätsmanagements außerhalb des Einsatzes von einem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) geleitet. Zudem ist der ÄLRD für die Ausbildung des nicht ärztlichen Personales des Rettungsdienstes in seinem Zuständigkeitsbereich verantwortlich. Er legt die erforderlichen Grundsätze fest und wirkt daran mit, dass im Rettungsdienst die notwendigen Strukturen gesichert werden und die Prozessabläufe sach-, zeit- und bedarfsgerecht sowie wirtschaftlich erfolgen.
7. Örtliche Einsatzleitung
Gemäß § 7 NRettDG ist bei einem Großschadensfall eine örtliche Einsatzleitung (ÖEL) zu bilden. Diese besteht im Landkreis Nienburg/Weser aus einem Leitenden Notarzt (LNA), der rund um die Uhr per Rufbereitschaft angefordert werden kann sowie aus einem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL).
Die ÖEL leitet und koordiniert den Einsatz der verfügbaren Kräfte des Rettungs-/Notarzt- und Sanitätsdienstes, die nicht dem Regelrettungsdienst oder den Einheiten des Katastrophenschutzes angehören. Ziel ist es, eine bestmögliche medizinische Versorgung aller Verletzten/Erkrankten zu gewährleisten. Die ÖEL stimmt sich dabei mit dem für die Leitung des Schadensereignisses zuständigen Einsatzleiter ab und berät diesen in Fragen des Rettungs- /Sanitätsdiensteinsatzes.
Näheres regelt die Dienstordnung für die Mitglieder der örtlichen Einsatzleitung Rettungsdienst (ÖEL-RD) des Landkreises Nienburg/Weser vom 01. Juli 2006 in der jeweils gültigen Fassung.
- 11 - 8. Inkrafttreten
Der vorliegende Bedarfsplan wurde vom Kreistag am 28.06.2019 beschlossen. Der Bedarfsplan tritt zum 01. September 2019 in Kraft. Gleichzeitig tritt der Bedarfsplan in der Fassung vom 01. Januar 2017 außer Kraft.
Nienburg, den 28.06.2019
Kohlmeier (Landrat)
- 12 - Anlage 1 - Rettungsmittelvorhalteplan
Rettungsmittelvorhaltung in den Tagen Rettungs- mittel Montag - Donnerstag Freitag Samstag Sonn- und Feiertag in der Zeit Std. Tage in der Zeit Std. Tage in der Zeit Std. Tage in der Zeit Std. Tage
Rettungswache Hoya
NEF 1 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
RTW 1 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
RTW 2 08:00 - 20:00 12 201 07:00 - 20:00 13 51 07:00 - 20:00 13 52 08:00 - 23:00 15 61
Rettungswache Nienburg/Marklohe
NEF 2 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
RTW 3 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
RTW 4 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
RTW 5 08:00 - 22:00 14 201 07:00 - 19:00 12 51 08:00 - 24:00 16 52 08:00 - 22:00 14 61
RTW 11 07:00 - 18:00 11 201 10:00 - 20:00 10 51
KTW 1 06:00 - 12:00 6 201 07:00 - 13:00 6 51
KTW 2 (Fern) 08:00 - 14:00 6 201 08:00 - 14:00 6 51
KTW 3 09:00 - 16:00 7 201 09:00 - 15:00 6 51
KTW 4 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
Rettungswache Rehburg-Loccum RTW 6 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
RTW 12 08:00 - 21:00 13 201 08:00 - 24:00 16 51 09:00 - 21:00 12 52 10:00 - 22:00 12 61
Rettungswache Steimbke RTW 7 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
Rettungswache Steyerberg RTW 8 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
RTW 9 08:00 - 20:00 12 201 07:00 - 20:00 13 51 09:00 - 02:00* 17 52 11:00 - 22:00 11 61
KTW 6 08:00 - 17:00 9 201 08:00 - 17:00 9 51
* Folgetag NEF-Wache Stolzenau NEF 3 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
KTW 5 09:00 - 20:00 11 201 07:00 - 17:00 10 51 08:00 - 15:00 7 52
Rettungswache Warmsen RTW 10 07:00 - 07:00 24 201 07:00 - 07:00 24 51 07:00 - 07:00 24 52 07:00 - 07:00 24 61
- 13 -
Anlage 2 – Abkürzungsverzeichnis
ÄLRD Ärztlicher Leiter Rettungsdienst BedarfVO-RettD Verordnung über die Bemessung des Bedarfes an Einrichtungen des Rettungsdienstes DLRG Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft KTW Krankentransportwagen LNA Leitender Notarzt MANV Massenanfall an Verletzten NEF Notarzteinsatzfahrzeug NRettDG Niedersächsisches Rettungsdienstgesetz ÖEL Örtliche Einsatzleitung OrgL Organisatorischer Leiter Rettungsdienst RTH Rettungshubschrauber RTW Rettungswagen
- 14 -