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Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Wild und Jagd Landesjagdbericht 2014 / 2015

Überreicht durch

Landesjägerschaft Niedersachsen e . V . Schopenhauerstr . 21 · 30625 Hannover www .ljn .de · info@ljn .de Inhalt

Vorwort...... 4 Veränderung der Jagdstrecken 2014 / 2015 Niedersachsen in Zahlen ...... 5 gegenüber dem Vorjahr ...... 82 Die Arbeit des Landwirtschaftsministeriums im Aufgabenfeld „Jagd“...... 9 Jagdliche Schwerpunktthemen...... 83 Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen. . . 14 Zusammenfassung der Literaturstudie: Jagdzeiten in Niedersachsen...... 15 Gänsemanagement...... 83 Wildtiererfassung in Niedersachsen. . . . . 17 Afrikanische Schweinepest ...... 89 Bisam in Niedersachsen...... 92 Schalenwildstrecken 2014 / 2015 Entwicklung des Damwildes und ihre in Niedersachsen...... 21 Auswirkungen im Bereich des Schalenwild...... 22 Emslandes ...... 97 Rotwild (Cervus elaphus L.)...... 22 Damwild (Dama dama L.)...... 25 Bestätigte Schweißhundführer...... 103 Muffelwild (Ovis orientalis musimon Verwendung der Jagdabgabe 2014. . . . . 107 PALLAS)...... 28 Jagdliche Organisation...... 108 Rehwild (Capreolus capreolus L.)...... 31 Einrichtungen, Organisationen und Schwarzwild (Sus scrofa L.)...... 34 Verbände ...... 109 Information zu den Autoren ...... 110 Niederwildstrecken 2014 / 2015 Antrag auf Wilduntersuchung...... 112 in Niedersachsen...... 38 Quellennachweis...... 113 Niederwild...... 39 Feldhase (Lepus europaeus PALLAS). . . . 39 Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.). . 43 Rebhuhn (Perdix perdix L.)...... 48 Fasan (Phasianus colchicus L.)...... 52 Fuchs (Vulpes vulpes L.) ...... 56 Dachs (Meles meles L.) ...... 59 Wachtel (Coturnix coturnix L.)...... 62 Baummarder (Martes martes L.)...... 64 Steinmarder (Martes foina ERXLEBEN). . . . 67

Neozoen...... 70 Mink (Neovison vison SCHREBER)...... 72 Marderhund (Nyctereutes procyonoides GRAY)...... 75 Waschbär (Procyon lotor L.) ...... 78

Titelfotos: piclease / Richard Dorn (Wald), Fotolia / noxmox (Jagdmotiv)

2 Landesjagdbericht 2014 / 2015 3 Vorwort

Das dreizehnte Jahr in Folge erscheint der jährlich bei zunehmender Erwartungshaltung vom Niedersächsischen Landwirtschaft sminis- weiter zu entwickeln . terium herausgegebene und in der Erarbeitung gemeinsam mit der Landesjägerschaft Nieder- Wir hoff en daher auch in dieser Ausgabe sachsen e .V . abgestimmte Landesjagdbericht . wieder interessante Schwerpunktthemen und Ergebnisse wissenschaft licher Untersuchungen Schon zu Beginn war Qualität vor Quantität zusammengestellt zu haben . Gleich, ob die The- das Ziel . Dennoch können die im ersten Bericht men Gänse, Afrikanische Schweinepest oder angestrebten 100 Seiten Umfang seit einigen Nutria und Bisam heißen, die Themen zeigen Jahren nicht mehr eingehalten werden, zu zahl- auf, welchen unterschiedlichen Anforderungen reich waren die bearbeiteten Themen . Die Auf- sich die Jägerinnen und Jäger Niedersachsens lagenzahl wurde abermals erhöht, nachdem der im vergangenen Jahr gestellt haben . letztjährige Landesjagdbericht in kürzester Zeit vergriff en war . Seit der ersten Ausgabe wurde Damit sind sie auch für alle an der Jagd inte- sie verdoppelt . Hinzu kommt die gestiegene ressierten von hohem Interesse . Wir wünschen digitale Nutzung . Das ist Ansporn genug, ihn Ihnen allen viel Freude beim Lesen . Sieben bewohnte Inseln gehören zu Niedersachsen Foto: piclease / Falk Herrmann

Niedersachsen in Zahlen

Florian Rölfi ng

Küstenland Niedersachsen

Etwa 47 600 km² beträgt die Grundfläche der niedersächsischen Landesfläche . 68 Mio . des Landes Niedersachsen . Hierzu gehören Euro wurden im Jahr 2014 für den Küstenschutz auch die sieben bewohnten niedersächsischen vom Land Niedersachsen aufgewandt (NLWKN (ostfriesischen) Inseln: Borkum, Juist, Norder- 2014) . ney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wan- gerooge . Die Inselgruppe erstreckt sich über Neben den Ostfriesischen Inseln und der rund 90 km Länge von West nach Ost zwischen Nordseeküste zählt die Lüneburger Heide mit Tourismusmagnet den Mündungen von Ems und Jade beziehungs- gut 6,12 Mio . Übernachtungen zu den touristi- Lüneburger Heide und ostfriesische Inseln weise der Weser und sind dem Festland zwi- schen Anziehungspunkten in Niedersachsen: schen 3,5 und 10 km vorgelagert . Die westliche Die Region Nordseeküste zählte im Jahr 2014 Insel, Borkum ist zugleich die größte der sieben ca . 7,45 Mio . Übernachtungen, die ostfriesi- Inseln . schen Inseln gut 5,13 Mio . Ein Plus von 2,1 bzw . 3,0 % im Vergleich zum Vorjahr . Insgesamt hat Eine Hauptdeichlinie von insgesamt 610 km die Zahl der Übernachtungen in Niedersach- Christian Meyer Helmut Dammann-Tamke bildet die Hauptschutzmaßnahme für die nie- sen im Jahr 2014 um 1,3 % zugenommen: Mit dersächsische Küste gegen Sturmfluten: eine 40 423 767 Übernachtungen rangiert Nieder- zwingende Voraussetzung für die Sicherung sachsen hinter Bayern, Baden-Württemberg eines rund 6 600 km² großen Siedlungsgebie- und Nordrhein-Westfalen bundesweit auf Rang tes, in dem 1,2 Mio . Menschen leben . Das ent- 4 der beliebtesten Urlaubsziele (TourismusMar- Niedersächsischer Minister für Präsident der Landesjägerschaft spricht 14 % der Gesamtbevölkerung oder 1/7 keting Niedersachsen GmbH (TMN) 2015) . Errnährung,Landwirtschaft und Niedersachsen e . V . Verbraucherschutz

4 Vorwort Landesjagdbericht 2014 / 2015 5 Osterode am Harz etwa verliert laut Prognose bis 2035 jeden dritten Einwohner . Die Land- kreise , und könn- ten der Studie zur Folge rund ein Viertel ihrer Bevölkerung verlieren (Investitions- und Förder- bank Niedersachsen – NBank 2015) .

Naturschutz Niedersachsen

Die Anzahl der Naturschutzgebiete in Nie- dersachsen ist im Jahr 2014 um 5 Gebiete auf Die meisten Übernachtungen im Jahr verzeichnet die Region Nordseeküste Foto: piclease / Falk Herrmann 783 gestiegen, so dass deren Gesamtfläche nun 205 774 ha umfasst . Während die Anzahl der Landschaftsschutzgebiete von 780 auf 772 leicht zurückgegangen ist, ist ihre Fläche Niedersachsen – ein Land der Demographischer Wandel von 997 880 auf 1 011 801 ha angewachsen Die geschützten Landschaftsbestandteile und die Freiwilligen Laut einer Studie der landeseigenen För- Naturdenkmale in Niedersachsen sind in Zahl Ehrenamt wird groß 2,8 Mio . Menschen sind in Niedersachsen derbank NBank könnte Niedersachsens Ein- und Fläche leicht angestiegen . Insgesamt 9,1 % geschrieben in Niedersachsen freiwillig für das Gemeinwohl tätig . Sie leisten wohnerzahl bis zum Jahr 2035 um rund 370 000 der Landesfläche (bis zur 12-Seemeilen-Grenze) damit einen wichtigen Beitrag für den Zusam- Menschen schrumpfen – das entspricht etwa sind streng geschützte Gebiete, davon entfal- menhalt in der Gesellschaft und tragen zu fünf Prozent der Gesamtbevölkerung . Der len 3,9 % auf Naturschutzgebiete, 4,8 % auf einem lebenswerten Niedersachsen bei . Auch demografische Wandel verteilt sich dabei nicht Nationalparke und 0,4 % auf Biosphärenreser- das Vereinswesen spielt in Niedersachsen eine gleichmäßig auf das Land: vate (NLWKN 2015b) . Die geschützten Landsschaftsbestandteile sind in Niedersachsen in Zahl und große Rolle: von A wie ACARA, einem Verein Fläche leicht angestiegen. Foto: piclease / Raimund Kirschbaum für Aquarien- und Terrarienfreunde bis Z wie Einige Kommunen und Städte wie etwa Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbe- Hannover und Lüneburg können mit einen werbes e V. ,. listet der Freiwilligen-Server des deutlichen Bevölkerungszuwachs von bis zu Landes Niedersachsen 31 736 Vereine (Nieder- 14 % rechnen, wohingegen anderen Landstri- 1 Schutzgebiete in Niedersachsen 2015 sächsischen Ministeriums für Soziales, Gesund- chen enorme Verluste drohen: Der Landkreis heit und Gleichstellung 2015) . Anteil an der Schutzgebiet Jahr Anzahl Fläche Landesfläche 4) Naturschutzgebiete 2014 783 205 774 ha 3,88 % 2013 778 202 295 ha 3,81 % Landschaftsschutzgebiete1) 2014 1 272 1 011 801 ha 19,07 % 2013 1 280 997 880 ha 18,81 % Naturdenkmale 2014 3 525 1 386 ha2) 0,03 % 2013 3 518 1 381 ha2) 0,03 % Geschützte Landschaftsbestandteile 2014 607 1 260 ha3) 0,02 % 2013 604 1 255 ha3) 0,02 %

1) Flächen von Landschaftsschutzgebieten, die von Naturschutzgebieten oder Naturdenkmalen flächen­hafter Ausdehnung überlagert werden, sind nicht berücksichtigt . 2) Es wurden nur flächenhafte Naturdenkmale berücksichtigt . 3) Es wurden nur flächenhafte Geschützte Landschaftsbestandteile ohne Baumschutzsatzungen berücksichtig­t . 4) Der Flächenanteil bezieht sich auf die gesamte Landesfläche einschließlich der 12-Seemeilen-Zone (Bezugsgröße 5 305 099 ha) .

Als wichtige Schutzmaßnahme für die niedersächsische Küsten dienen die Deiche Foto: piclease / Georg Pauluhn

6 Niedersachsen in Zahlen Landesjagdbericht 2014 / 2015 7 Die Arbeit des Landwirtschaftsministeriums im Aufgabenfeld „Jagd“

Jagd in Niedersachsen Auch beim Verhältnis Jäger pro Einwohner bleibt Niedersachsen auf Platz Eins im Bun- Den bundesweiten Spitzenplatz belegte desländervergleich: Hat auf das Bundesgebiet Niedersachsen bei den erfolgreich abgelegten berechnet, jeder 218 . Einwohner einen Jagd- Jägerprüfungen: Im Berichtszeitraum erlang- schein, ist es in Niedersachsen jeder 130 . (DJV ten bundesweit 11 385 Aspiranten das „Grüne 2015) . Abitur“ – 2 926 Teilnehmer davon legten ihre Jägerprüfung in Niedersachsen ab: 344 mehr 63 Aspiranten haben im Berichtszeitraum als im Vorjahreszeitraum . Die Quote derer, die die Falknerprüfung erfolgreich abgelegt . Die die Jägerprüfung in Niedersachsen nicht erfolg- deutlich gestiegene Anzahl gegenüber dem reich absolvieren konnten lag in Niedersachsen Vorjahr erklärt sich in Teilen daraus, dass die bei 16 % und damit im bundesweiten Durch- Falknerprüfung nun Pflichtbestandteil der Konstante Zahl der schnitt . Die Zahl der gelösten Jagdscheine in Berufsjägerausbildung ist . Erfreulicherweise gelösten Jagdscheine in Niedersachsen blieb mit etwa 60 000 im Ver- setzt sich der konstant hohe Anteil weiblicher Niedersachsen gleich zum Vorjahr konstant . Prüflinge weiter fort: 19 der insgesamt 63 Prüf- linge – etwa 30 % – waren Frauen . Ein Gänsemonitoring soll Aufschluss über Bestandeszahlen der Sommergänse und der ziehenden Gänse geben Foto: piclease / Astrid Brillen)

Jeder 130. Einwohner ist Jäger in Niedersachsen Foto: piclease / Georg Schweiger 1. Novellierung des Niedersächsi- In dieser Wahlperiode wird keine richtungs- ändernde Novellierung des Jagdgesetzes vorge- schen Landesjagdgesetzes nommen . Kleinere Änderungen sollen in dieser Zur Umsetzung der Jagd als Teil eines effek- Legislaturperiode noch vorgenommen werden, Jagd als Teil eines tiven Gänsemanagements der nordischen Gän- sie sind jedoch eher technischer Art . effektiven Gänsemange- mentes der nordischen searten in den Vogelschutzgebieten soll in das Gänsearten Jagdgesetz eine Ermächtigung zur Schaffung Aus Gründen des Arbeitsschutzes – Lärm- von Intervalljagdflächen aufgenommen werden . immission sind möglichst an der Quelle zu min- Der Formulierungsvorschlag wurde den Ver- dern – soll der Einsatz von Schalldämpfern in bänden zur Anhörung vorgelegt und wird nach Niedersachsen jagdrechtlich erlaubt werden . Aus- und Bewertung in den Landtag in weitere Ein waffenrechtliches Bedürfnis wäre im Einzel- Beratungen gehen . fall zu prüfen .

Zudem wird es auf Basis einer Landtags- Darüber hinaus soll im Dialog mit den Jägern entschließung zum Gänsemanagement eine die Bereitschaft zu vermehrten Schießstandbe- wissenschaftliche Untersuchung verschiedener suchen und zum landesweiten Verzicht bleihal- Bejagungsmodelle, inkl . eines vollständigen tiger Büchsenmunition erreicht werden . Jagdverzichtes, geben, die die landwirtschaft- liche Bewirtschaftung sowie die entstandenen Die Landesjägerschaft Niedersachsen hat Schäden bewertet . Über ein Gänsemonitoring ein engmaschiges Netz von Schießständen auf- sollen zudem landesweit Bestandserhebungen gebaut, so dass ausreichend Möglichkeiten in sowohl der Sommergänse als auch der ziehen- zumutbarer Entfernung bestehen . den Gänse vorgenommen werden .

8 Niedersachsen in Zahlen Landesjagdbericht 2014 / 2015 9 2. Jägerprüfungsverordnung tive Rückläufe erhalten . Als Ergebnis wurde der überarbeitete, ab dem 1 . März gültige, Fra- • Schießprüfung genkatalog an die Jagdbehörden gesendet und Die Landkreise bieten für die Jägerprüfung ebenfalls ins Internet eingestellt . Es ergaben im Schrotschießen unterschiedliche Möglich- sich folgende Änderungen: keiten an – entweder nur Trapp oder nur Skeet bzw . die Wahl zwischen beiden Wurfscheiben- 1 Neue. Fragen wurden in den Fachgebieten 1 möglichkeiten . Grundlage für die Schießdiszipli- (Wildarten) und 5 (Jagdrecht) eingearbeitet . nen sind die Vorgaben der DJV- Schießordnung . 2 Nicht. eindeutige Fragestellungen oder Danach ist bei der Disziplin Trapp ein maximal Lösungsvorschläge sind korrigiert . Ausreichend Schießplätze möglicher Öffnungswinkel der Wurfmaschinen 3 Aktuelle. Änderungen und Ergänzungen der in zumutbarer Entfernung von 35° erlaubt . Von einigen Landkreisen wurde Rechtsvorschriften (z . B . § 6a BJagdG, Jagd- vorhanden diese Formulierung so ausgelegt, dass aus- zeitenverordnung) sind angepasst . schließlich „Geradeaustauben“ flogen . 4 Fragestellungen. in den Abschnitten 2 1. „Waf- fenrechtliche Vorschriften für den Umgang Um möglichst einheitliche Bedingungen mit Waffen und Munition“ und 2 2. 1. „Waffen- Für die Bekämpfung der ASP beim Wildschwein steht bislang kein Impfstoff zur Verfügung für die Schießprüfungen im Land zu schaffen, bezogene jagdrechtliche Vorschriften“ sind Foto: piclease / Andreas Lettow wurde per Erlass im vergangenen Jahr festge- in geringer Zahl identisch mit Fragestellun- legt, von dem maximal möglichen Öffnungs- gen der Abschnitte 5 2. „Waffenrecht“ und winkel der Maschinen beim Trapp, sofern 5 3. „Waffenbezogene jagdliche Vorschriften 4. Afrikanische Schweinepest 4 Überprüfung. der Wirksamkeit der zur Tilgung er 35° nicht überschreitet, nicht nach unten über den Umgang mit Waffen und Munition“ . (ASP) der Afrikanischen Schweinepest im Seuchen- abzuweichen . 5 Fragestellungen. im Fachgebiet 2, die die gebiet getroffenen Maßnahmen Sportschützen betreffen, müssen erhalten • Schriftliche Prüfung bleiben, da die Jägerprüfung als anderweiti- Die Afrikanische Schweinepest breitet sich ML hat diese Sachverständigengruppe Im Juli 2014 wurden die Jagdbehörden um ger Nachweis für die Waffensachkundeprü- aus und hat über Weißrussland die EU Mitglied- schon vor einem Ausbruch zu einer konstituie- Stellungnahme zum Änderungsbedarf bei den fung gem . § 7 WaffG anerkannt wird . staaten Litauen, Polen und Lettland erreicht . In renden Sitzung eingeladen, um die Mitglieder Prüfungsfragen gebeten . Wir haben konstruk- Deutschland ist glücklicherweise bisher keine über die Seuchenlage und die Rechtsvorgaben 3. Trophäen Rehböcke Infektion der ASP nachgewiesen . Die Bekämp- zu informieren und gemeinsam die notwendi- fung insbesondere beim Wildschwein gestaltet gen Maßnahmen zu erörtern und vorzubereiten . Mit Verordnung zur Änderung der Verord- sich schwierig, da kein Impfstoff zur Verfügung nung zur Durchführung des Niedersächsischen steht . Im Falle des Ausbruches der ASP hat der Jagdgesetzes vom 23 . September 2014 (Nds . Mitgliedstaat 90 Tage Zeit, einen Tilgungsplan GVBl . S . 271) wurde u . a . die Jagdzeit für den Das einschlägige EU Recht, die RL 2002/60/ zu erarbeiten – nicht viel Zeit, da dieser auf die Sachverständigengruppe Rehbock um 3½ Monate bis zum 31 . Januar EG, sieht zur Erstellung eines Tilgungsplans vor, betroffene Region ausgerichtet sein muss . zur Afrikanischen Schweine- pest einberufen verlängert . dass eine Sachverständigengruppe, bestehend Nach dem letzten Ausbruch der KSP wurde aus Tierärzten, Jägern und auf wild lebende durch die Kommission eine Evaluierung durch- Gemäß § 25 Abs . 7 NJagdG kann die Jagd- Tiere spezialisierte Biologen und Epidemiolo- geführt, die das Wissen um die Wildschwein- behörde eine Hegeschau für den Kopfschmuck gen einzuberufen ist . bestände in Deutschland als deutlich zu gering und den Unterkiefer bestimmter oder aller Arten Sobald ein Primärfall der Afrikanischen einstufte . des erlegten Schalenwildes anordnen, bei die- Schweinepest bei Wildschweinen bestätigt ist, Wir haben daher bei den Jagdbehörden die ser sind die Jagdtrophäen des abgelaufenen wird unverzüglich die Sachverständigengruppe Schwarzwildstrecken der vergangenen fünf Jagdjahres vorzuzeigen (s . AB 25 7. zu § 25) . Von zur Unterstützung der zuständigen Behörde bei Jahre sowie die digitalen Werte der Mittelpunkte der bestehenden Möglichkeit, Trophäen von der deren folgenden Aufgaben eingesetzt: der Reviere erfragt . Dies kann bei der Einrich- Wissen um Wildschwein zu Vorzeigung auszunehmen, wird schon jetzt von tung von Wildsammelstellen, der Abgrenzung gering den Landkreisen Gebrauch gemacht . 1 .Untersuchung der Seuchenlage und Auswei- von gefährdeten Bezirken und für jagdliche sung eines Seuchengebiets Maßnahmen hilfreich sein . Da erlegte Rehböcke, die ihr Gehörn bereits 2 Festlegung. geeigneter Maßnahmen; diese abgeworfen haben oder bei denen sich das im Maßnahmen können eine Aussetzung der Da diese drei Maßnahmen bei einem Ernst- Bast befindende Gehörn neu bildet, keine bzw . Jagd und ein Verbot der Fütterung von Wild- fall kurzfristig zu erarbeiten sind, können keine aussagekräftige Trophäe vorweisen, schweinen umfassen durch die frühzeitige Abfrage die Informatio- haben wir sie per Erlass von der Vorzeigung bei 3 Aufstellung. eines Tilgungsplans, der der nen in angemessener Zeit durch die Landkreise Die Jagdzeit für den Rehbock wurde bis zum der Hegeschau befreit . Kommission gemäß Artikel 16 vorzulegen ist zusammengestellt werden . 31. Januar verlängert Foto: Reinhild Gräber

10 Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Landesjagdbericht 2014 / 2015 11 5. Naturschutzgebiet- Mit dieser Formulierung ist gem . § 3 die Jagd auf wildlebende Tiere, zu denen auch die jagd- Verord­nungen baren Arten gehören, verboten . Verstärkte Ausweisung von Zur Sicherung von Natura-2000-Gebieten Landschaftsschutz- und wird es in nächster Zeit verstärkt zur Aus- Da keine generelle Freistellung der Jagd in Naturschutzgebieten weisung von Landschaftsschutz- oder auch § 4 erfolgt, ist mit dieser Formulierung in der Naturschutzgebieten kommen . In einzelnen Verordnung der Gebrauch von Schusswaffen, Landkreisen wird die Vorgabe des gemeinsa- das Erfüllen des Abschussplanes usw . verboten men Erlasses von ML und MU „Jagd in Natur- und kann eine Ordnungswidrigkeit darstellen . schutzgebieten“ aus dem Jahr 2013 nicht oder Verordnungen mit solchen unschlüssigen For- nur in Teilen umgesetzt . mulierungen sind kurzfristig aufzuheben bzw . zu ändern . Bsp. einer unzureichenden VO-Formulierung: § 3 Schutzbestimmungen Dabei ist die Jagd zunächst vollständig von …(3) Insbesondere werden folgende Hand- den allgemeinen Verboten auszunehmen und lungen verboten… sodann ggf . – orientiert an der Erforderlichkeit 13 wild lebenden Tieren nachzustellen zur Erreichung des Schutzzweckes – durch kon- krete Verbote einzuschränken . § 4 Freistellungen Sieht die NSG-Verordnung einer Einheitsbe- (2) Im Zusammenhang mit der ordnungsgemä- hörde jagdbezogene Regelungen im Sinne des Drückjagdböcke bieten auch bei Erntejagden eine höhere Sicherheit bei der Schussabgabe Foto: piclease / Stefan Ott ßen Ausübung der Jagd freigestellt, § 9 Abs . 4 NJagdG vor, so ist die Jagdbehörde zu 1 die Errichtung und Instandhaltung von land- beteiligen . Diese hat bei wesentlichen Entschei- schaftsgerechten Ansitzeinrichtungen außer- dungen, zu denen auch eine Mitzeichnung zum halb der Steppenrasen-Bereiche, Entwurf einer Naturschutzgebietsverordnung, 6. Der Einsatz von Drückjagd­ 2 .das Befahren von Fahrwegen mit Kraftfahr- die sich auf naturschutzrechtlich begründete zeugen, jagdbezogene Regelungen erstreckt, den Jagd- böcken bei Erntejagden 3 . der Einsatz von Jagdhunden . beirat anzuhören . Da das Thema und die Gefahr der Erntejag- • 30 m maximale Schussentfernung bei einer Vorteile der mobilen den immer wieder diskutiert werden, möchten Mündungshöhe von 4,2 m . Ansitzeinrichtungen bei Erntejagden wir die Gelegenheit nutzen, die Empfehlun- • 35 m maximale Schussentfernung bei einer gen der Berufsgenossenschaft noch einmal Mündungshöhe von 4,9 m aufzugreifen: Die Mündungshöhe befindet sich etwa 1,5 m über der Bodenhöhe der Ansitzeinrichtung . Zur Erhöhung der gebotenen Sicherheit bei der Erntejagd soll bei der Schussabgabe von Für das lückenlose Abstellen z B. . eines Drückjagdböcken ein Schusswinkel von min- Schlages von 10 ha Größe (200 m × 500 m) wären destens 8° (= 14 %) bei der Schussabgabe ein- • 28 Drückjagdböcke bei 3,5 m Höhe der gehalten werden . Dadurch wird in aller Regel Laufmündung, ein Kugelfang gewährleistet . Zudem haben die • 24 Drückjagdböcke bei 4,2 m Höhe der Lauf- Drückjagdböcke den Vorteil, dass die Jagdteil- mündung und nehmer die Erntemaßnahme besser verfolgen • 20 Drückjagdböcke bei 4,9 m Höhe der können . Laufmündung erforderlich . Leider wägen sich viele in einer Sicherheit, die ein Drückjagdbock zwangsläufig nur bei der Gerade unter diesen Vorgaben haben die Einhaltung bestimmter Schussentfernungen mobilen Ansitzeinrichtungen auf einem Anhän- leisten kann . ger, auf der Ladefläche des Pick-ups oder in der Dreipunkthydraulik des Schleppers deutliche Dies bedeutet Vorteile und sollten entsprechend der durch • 25 m maximale Schussentfernung bei einer ML schon herausgegebenen Hinweise genutzt Mündungshöhe von 3,5 m . werden . In Schutzgebieten ist die Jagd zunächst vollständig von den allgemeinen Verboten auszunehmen Foto: piclease/Klaus Basler

12 Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Landesjagdbericht 2014 / 2015 13 Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen Jagdzeiten in Niedersachsen Das Bundesjagdgesetz (§2 BJagdsG) regelt welche Tierarten dem Jagdrecht unterliegen . Nach- Nachfolgend sind die derzeit in Niedersachsen nach Bundes- bzw . Landesverordnung gülti- folgende Liste und Bezeichnungen wurden dem BJagdG entnommen: gen Jagdzeiten zusammengestellt . Hier nicht genannte in Niedersachsen vorkommende Wildarten genießen ganzjährige Schonung .

2 Jagdbares Wild 4a Jagdzeiten in Niedersachsen 4a Jagdzeiten in Niedersachsen Stand: Oktober 2014 Stand: Oktober 2014 Haarwild Federwild Wildart Jagdzeit Wildart Jagdzeit Wisent (Bison bonasus L.) Rebhuhn (Perdix perdix L.) Hirsche 1. August – 31. Januar Ringeltauben 20. August – 31. März Rotwild Kälber, Alttiere Alttauben mit der Maßgabe, dass die Jagd vom Elchwild (Alces alces L.) Fasan (Phasianus colchicus L.) 1. September – 31. Januar Schmaltiere, 1. – 31. Mai und 20 . August – 31 . Okt . und vom 21 . Feb . – 31 . März Rotwild (Cervus elaphus L.) Wachtel (Coturnix coturnix L.) -spießer 1. August – 31. Januar nur zur Schadensabwehr und nur auf Alttauben ausgeübt werden darf, die in Trupps auf Ackerland Damwild (Dama dama L.) Auerwild (Tetrao urogallus L.) Hirsche 1. August – 31. Januar oder auf Neueinsaaten von Grünland- oder Baum- Damwild schulkulturen einfallen Sikawild (Cervus nippon TEMMINCK) Birkwild (Tetrao tetrix L.) Kälber, Alttiere 1. September – 31. Januar Schmaltiere, 1. – 31. Mai und Jungtauben ganzjährig Rehwild (Capreolus capreolus L.) Rackelwild (Lyrurus tetrix x Tetrao urogallus) -spießer 1. August – 31. Januar mit der Maßgabe, dass die Jagd vom 21 . Feb . – 31 . März nur zur Schadensabwehr und Gamswild (Rupicapra rupicapra L.) Haselwild (Tetrastes bonasia L.) Hirsche 1. August – 31. Januar nur auf Jungtauben ausgeübt werden darf, die in Sikawild Trupps auf Ackerland oder auf Neueinsaaten von Steinwild (Capra ibex L.) Alpenschneehuhn (Lagopus mutus MONTIN) Kälber, Alttiere 1. September – 31. Januar Schmaltiere, 1. August – 31. Januar Grünland- oder Baumschulkulturen einfallen Muffelwild (Ovis ammon musimon PALLAS) Wildtruthuhn (Meleagris gallopavo L.) -spießer Türkentauben 1. November – 31. Dezember Schwarzwild (Sus scrofa L.) Wildtauben (Columbidae) 1. Mai – 31. Januar Höcker- 1. November – 20. Februar Rehwild Rehböcke 1. September – 31. Januar schwäne abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Feldhase (Lepus europaeus PALLAS) Höckerschwan (Cygnus olor GMEL.) Ricken, Kitze 1. – 31. Mai und die in Spalte 3 der Anlage gekennzeichnet sind Schmalrehe Schneehase (Lepus timidus L.) Wildgänse (Gattungen Anser BRISSON und Branta SCOPOLI) 1. September – 31. Januar 1. November – 30. November jeweils mit der Maßgabe, dass die Jagd nur zur Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.) Wildenten (Anatinae) Muffelwild 1. August – 31. Januar Schadens­abwehr auf Höckerschwäne ausgeübt werden darf, die in Trupps auf Ackerland oder Murmeltier (Marmota marmota L.) Säger (Gattung Mergus L.) Schwarzwild Keiler 16. Juni – 31. Januar Neueinsaaten von Grünland einfallen Wildkatze (Felis silvestris SCHREBER) Waldschnepfe (Scolopax rusticola L.) Bachen 16. Juni – 31. Januar Graugänse 1. August – 15. Januar vorbehaltlich §§ 22 (4) BJagdG abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Luchs (Lynx lynx L.) Blässhuhn (Fulica atra L.) Überläufer und ganzjährig die in Spalte 3 der Anlage gekennzeichnet sind Frischlinge vorbehaltlich § 22 (4) BJagdG Fuchs (Vulpes vulpes L.) Möwen (Laridae) 1. August – 30. November Kanadagänse 1. August – 15. Januar Steinmarder (Martes foina ERXLEBEN) Haubentaucher (Podiceps cristatus L.) Feldhasen 1. Oktober – 31. Dezember abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Baummarder (Martes martes L.) Großtrappe (Otis tarda L.) Wildkaninchen * 1. Oktober – 15. Februar die in Spalte 3 der Anlage gekennzeichnet sind 1. August – 30. November Iltis (Mustela putorius L.) Graureiher (Ardea cinerea L.) Stein- und Baummarder 16. Oktober – 28. Februar Nilgänse 1. August – 15. Januar Hermelin (Mustela erminea L.) Greife (Accipitridae) abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Iltisse 1. August – 28. Februar die in Spalte 3 der Anlage gekennzeichnet sind Mauswiesel (Mustela nivalis L.) Falken (Falconidae) 1. August – 30. November Hermeline 1. August – 28. Februar Dachs (Meles meles L.) Kolkrabe (Corvus corax L.) Stockenten 1. September – 15. Januar Dachse 1. September – 31. Januar abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Fischotter (Lutra lutra L.) die in Spalte 4 der Anlage gekennzeichnet sind Seehund (Phoca vitulina L.) Füchse * 16. Juni – 28. Februar 1. September – 30. November Pfeifenten 1. Oktober – 15. Januar Waschbären * 16. Juli – 31. März abweichend davon a) in den Vogelschutzgebieten, die in Spalte 4 der Anlage gekennzeichnet sind Marderhunde * 1. September – 28. Februar 1. Oktober – 30. November Die Länder können weitere Tierarten bestimmen, die dem Jagdrecht unterliegen . Die nach- b) in den Vogelschutzgebieten, die in Spalte 5 der Minke * 1. August – 28. Februar Anlage gekennzeichnet sind folgende Liste und die Bezeichnungen der jagdbaren Tierarten wurden dem Niedersächsischen keine Jagdzeiten Nutrias * 1. September – 28. Februar Jagdgesetz entnommen . Krickenten 1. Oktober – 15. Januar Rabenkrähen 1. August – 20. Februar abweichend davon a) in den Vogelschutzgebieten, die in Spalte 4 der Anlage gekennzeichnet sind Elstern 1. August – 28. Februar 1. Oktober – 30. November 3 Jagdbares Wild b) in den Vogelschutzgebieten, die in Spalte 6 der Rebhühner 16. September – 30. November Anlage gekennzeichnet sind in einem Jagdbezirk, in dem mindestens 3 erfolg- keine Jagdzeiten Haarwild Federwild reich reproduzierende Brutpaare je volle 100 ha landwirtschaftlicher Fläche des Jagdbezirks Waldschnepfen 16. Oktober – 31. Dezember Waschbär (Procyon lotor L.) Aaskrähe (Corvus corone L.) vorhanden sind, in einem anderen Jagdbezirk Silbermöwen 1. Oktober – 10. Februar Marderhund (Nyctereutes procynoides) Elster (Pica pica L.) keine Jagdzeit abweichend davon in den Vogelschutzgebie- ten, die in Spalte 7 der Anlage gekennzeichnet Mink (Mustela vision S.) Nilgans (Alopochen aegyptiacus) Fasane 1. Oktober – 15. Januar sind keine Jagdzeiten Nutria (Myocastor coypus) * Auf Jungfüchse, -waschbären, -marderhunde, -minke, -nutrias und * Auf Jungfüchse, -waschbären, -marderhunde, -minke, -nutrias und -kaninchen darf die Jagd in Niedersachsen das ganze Jahr über ausgeübt -kaninchen darf die Jagd in Niedersachsen das ganze Jahr über ausgeübt werden . werden .

14 Jagdrecht / Jagdzeiten Landesjagdbericht 2014 / 2015 15 Vogelschutzgebiete Wildtiererfassung in Niedersachsen

Egbert Strauß

Bei der Gänsebejagung gelten unterschiedliche Jagdzeiten innerhalb und außerhalb der Schutzgebiete

Foto: piclease/Erich Thielscher

Die Abgrenzung der Vogelschutzgebiete ergibt sich aus der Bekanntmachung des Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz vom 28 . Juli 2009 (Nds . MBl . S . 783) über die Erklärung von Gebieten zu Europäischen Vogelschutzgebieten

4b Anlage zur Jagdverordnung Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3 Spalte 4 Spalte 5 Spalte 6 Spalte 7 Nummer Name des Vogelschutzgebietes Seit über 24 Jahren liefert die Wildtiererfassung in Niedersachsen Daten zu den Wildtierpopulationen V01 Niedersächsisches Wattenmeer X X X X X und angrenzendes Küstenmeer V02 Wangerland X X V03 Westermarsch X X V04 Krummhörn X X X V06 Rheiderland X X V08 Leinetal bei Salzderhelden X X Wissenschaft lich abgesicherte Kenntnisse in Kraft getreten ist, zukünft ig ein Monitoring Monitoring von gebiets- V09 Ostfriesische Meere X X über Verbreitung und langfristige Entwicklung und die Kontrolle bereits etablierter Neozoen- fremden Arten von großer Bedeutung V10 Emsmarsch von bis X X X von Wildtierpopulationen ist heute eine wesent- Arten . Waschbär, Marderhund, Mink, Kanada- V11 Hunteniederung X X liche Grundlage für naturschutz- und jagdpoliti- gans oder Nilgans sind in einigen EU-Ländern V16 Emstal von Lathen bis Papenburg X X X X sche Entscheidungen . Mit dem Ziel, Vorkommen als „Invasive Alien Species“ eingestuft und V17 Alfsee X X und Entwicklung von Wildtierpopulationen und stehen im Focus für besondere Monitoring- und V18 Unterelbe X X X X daraus ableitend die Nachhaltigkeit der Beja- Bekämpfungsprogramme . V27 Unterweser X X X gung zuverlässig beurteilen zu können, wurde V35 Hammeniederung X X X schon 1991 die Wildtiererfassung in Nieder- Darüber hinaus wurde in Folge der Dis- 24 Jahre WTE sachsen (WTE) von der LJN als eines der ersten kussion um die Schäden der Gänse und deren V37 Nds . Mittelelbe X X X X landesweiten und umfassenden Wildtiermoni- Bestandsentwicklung in 2014 vom niedersäch- V39 Dümmer X X X X X toringprogramme in Deutschland installiert . sischen Landtag der Auft rag an die zuständi- V42 Steinhuder Meer X X X gen Ministerien erteilt, u . a . das Monitoring V46 Drömling X X Die FFH-Richtlinie (Art . 11) verpflichtet die der überwinternden Gänse zu optimieren und V49 Riddagshäuser Teiche X EU-Mitgliedstaaten zur Überwachung des ein Monitoring der übersommernden Gänse zu V50 Lengeder Teiche X Erhaltungszustandes (Monitoring) der ver- etablieren . Der Jägerschaft in Niedersachsen V51 Heerter See X schiedenen Tierarten von europäischem Inte- kommt aufgrund der Forderung nach (Wildtier-) Ostfriesische Seemarsch resse, gelistet in den Anhängen II, IV und V . Monitoringprogrammen eine besondere Bedeu- V63 X X zwischen Norden und Esens Des Weiteren fordert die neue EU Verordnung tung zu, da über die Wildtiererfassung Nieder- V64 Marschen am Jadebusen X X X X Nr . 1143 / 2014 „über die Prävention und das sachsen sehr eff ektiv, verlässlich und effi zient V65 Butjadingen X X Management der Einbringung und Ausbreitung Daten zum Vorkommen und zur Entwicklung invasiver gebietsfremder Arten“ die am 1 .1 .2015 der verschiedenen Wildtierarten erfasst werden

16 Jagdrecht / Jagdzeiten Landesjagdbericht 2014 / 2015 17 können . Dadurch können die Jäger die Aufga- Tillmann et al . (2012) als zuverlässig anzusehen weitere Informationen herunterladbar . 5 Wildtiererfassung: Beteiligung in Prozent 2014 ben der niedersächsischen Ministerien in ihren sind . Im „Atlas der Brutvögel in Niedersachsen Beteiligung an der WTE Jägerschaft en in Niedersachsen Berichtspflichten gegenüber der EU maßgeb- und Bremen 2005–2008“ werden die Verbrei- lich unterstützen . tungsgebiete und Populationsdichten für den Zeitraum von 2005 bis 2008 angegeben . So In Niedersachsen existierten in 2014 nach lassen sich keine genauen jährlichen Bestands- Meldungen aus den 531 Hegeringen insgesamt angaben machen, die für ein Monitoring und 9 139 private Reviere einschließlich der ver- sinnvolle Managementmaßnahmen wichtig pachteten fi skalischen Reviere . sind . Erfreulich ist die ungebrochen hohe Betei- 24 Jahre Wildtiererfassung mit einer kons- ligungsrate an der WTE von 83 % oder 7 568 tant hohen Beteiligungsrate von über 80 % ist beteiligten privaten Revieren in Niedersach- nur durch eine hohe Akzeptanz bei den Jägern, sen . Allerdings ist in den letzten Jahren ein dem großen Engagement der Jägerschaft svor- leichter Rückgang der Beteiligung von rund sitzenden, Hegeringleiter und Helfer zu erzie- einem Prozent pro Jahr festzustellen . Insgesamt len . Des Weiteren unterstützen die Revierförster erreichten 14 Jägerschaft en Beteiligungsraten 0 10 20 30 40 50 km in den fi skalischen und privaten Forstrevieren zwischen 95 und 100 % . Diese liegen in den tra- Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), die WTE engagiert . Das Institut für Wildtierfor- ditionellen Niederwildgebieten im westlichen Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . schung, das 2012 als Institut für Terrestrische und auch in den Jägerschaft en im südlichen Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in die Niedersachsen . Obwohl in diesen Jägerschaft en Stift ung Tierärztliche Hochschule Hannover ein- des Weser-Leineberglandes das Schalenwild in 50 – 60 > 80 – 90 Jägerschaft en > 60 – 70 > 90 – 95 gegliedert wurde, ist seit Anbeginn für die wis- der Jagdstrecke dominiert, werden hier große > 70 – 80 > 95 – 100 senschaft liche Durchführung, Auswertung und Anstrengungen zum Erhalt des Niederwildes Dokumentation verantwortlich . Darüber hinaus unternommen . Schlusslichter mit weniger als werden durch weiterführende Untersuchungen 60% sind die Jägerschaft en Holzminden, Osna- die Ergebnisse evaluiert und verifi ziert . brück Stadt und Neustadt .

Die WTE hat sich von einem anfänglichen Die Forstämter und Revierförstereien betei- Der aktuelle Brutvogelatlas für Niedersachsen reinen Bestandserfassungsprogramm zu einer ligten sich 2014 wieder mit 134 fi skalischen 6 Akzeptanz der Wildtiererfassung erschien 2014 wesentlichen Stütze für ein Wildtiermanage- Revieren an der WTE . Die Niedersächsischen Anzahl der beteiligten Reviere ment entwickelt . Neben den kontinuierlichen Landesforsten untergliedern sich derzeit in 24 Der „Atlas der Brutvögel in Niedersach- Besatzeinschätzungen zu den Wildarten Feld- Forstämter und 240 Revierförstereien . 8 000 sen und Bremen 2005–2008 (ADEBAR)“ ist in hase, Fuchs, Rebhuhn etc . wurden in den letzten diesem Jahr erschienen und präsentiert auf Jahren darüber hinaus Abfragen zur Bejagung, Niedersachsen weist eine Landfläche von 6 000 der Grundlage ornithologischer Erhebungen zu Wildtierkrankheiten oder zu Hegemaßnah- 47 635 km² auf, wovon 40 274 km² als Jagd-

Bestandsein- unter anderem auch Brutbestandsdaten zu den men der Jäger eingeflochten . Die kartographi- fläche einschließlich der befriedeten Flächen 4 000 schätzungen im Vergleich zu Wildarten Rebhuhn, Fasan und den Gänsen . schen Darstellungen der Niederwildbesätze auf ausgewiesen sind (DJV Handbuch 2012) . In der Brutvogelkartierungen Während bei dem ornithologischen Werk die Gemeindeebene off enbarten erstmals die gro- WTE wurden insgesamt 3,5 Mill . ha (=34 932 2 000 Bestandsangaben auf die Fläche (TK-25 Qua- ßen lokalen und regionalen Besatzunterschiede km²) Jagdbezirksfläche bzw . 3,25 Mill . ha dranten) bezogen werden, sind bei der Wild- sowie die regional unterschiedlichen Besatz- (32 494 km²) der bejagbaren Fläche Niedersach- 0 1991 1996 2001 2006 2011 2014 tiererfassung überwiegend relative Angaben entwicklungen in Niedersachsen wie zum Bei- sens erfasst . Die Revierförster der Niedersäch- verwendet worden (z . B . Zahl der Reviere mit spiel beim Fasan und Hasen . Alle Informationen sischen Landesforsten betreuten für die WTE Vorkommen) . Daher weichen die Daten bei- dazu fi nden Sie unter www .wildtiermanage- eine Fläche von rund 1,79 km² . private Reviere fi skalische Reviere spielsweise zum Rebhuhn deutlich von denen ment .com . Dort sind im geschützten Bereich aus der Wildtiererfassung ab, wobei die Daten für Jägerschaft svorsitzende und Hegeringleiter aus der Wildtiererfassung nach der Studie von Präsentationen für ihre Versammlungen und

18 Wildtiererfassung Landesjagdbericht 2014 / 2015 19 7 Schalenwildstrecken 2014 / 2015 in Niedersachsen

Fallwild durch Straßen- oder Sonstiges erlegt Schienenverkehr Fallwild Summe

Rehwild Jugendklasse (Bockkitze u . Jährlinge) 25 350 5 174 527 31 051 Altersklasse (2-jährig u . älter) 24 836 3 469 303 28 608 Summe männliches Wild 50 186 8 643 830 59 659 Jugendklasse (Rickenkitze u . Schmalrehe) 28 809 7 820 1 055 37 684 Altersklasse 16 676 7 372 720 24 768 Summe weibliches Wild 45 485 15 192 1 775 62 452 Wildtier-Informationssystem der Summe Rehwild 95 671 23 835 2 605 122 111 Länder Deutschlands (WILD) Rotwild Jungwild (Hirschkälber) 1 139 20 36 1 195 Die Landesjagdverbände in Deutschland Jugendklasse 1 732 19 19 1 770 verständigten sich mit Initiative des Deutschen Mittlere Altersklasse 289 10 14 313 Jagdverbandes darauf, ab 2001 Daten aus den Obere Altersklasse 190 4 8 202 länderspezifischen Wildtiererfassungsprogram­ Summe männliches Wild 3 350 53 77 3 480 men – soweit sie in den Ländern etabliert sind – Jungwild (Wildkälber) 1 545 24 66 1 635 in dem bundesweiten „Wildtier-Informations­ Ab 2014 übernimmt der Deutsche Jagdver- Jugendklasse (Schmaltiere) 1 136 15 31 1 182 system der Länder Deutschlands“, kurz WILD, band (DJV) die Aufgaben des WILD-Zentrums Mittlere u . obere Altersklasse 1 190 33 65 1 288 Summe weibliches Wild 3 871 72 162 4 105 Begleitforschung zum zu bündeln und darüber hinaus in einer grö- Trier . Die Mitarbeiter des Landeskompetenz- Summe Rotwild 7 221 125 239 7 585 bundesweiten Monitoring ßeren Anzahl von Referenzgebieten Wildtier- zentrums Eberswalde wechseln in das Thünen- bestandserfassung mittels standardisierter Institut für Waldökosysteme und bilden das Damwild Methoden durchführen zu lassen . In Nieder- WILD-Zentrum Eberswalde . Das ITAW Hannover Jungwild (Hirschkälber) 1 510 84 16 1 610 sachsen wurden im Frühjahr und Herbst 2014 übernimmt im Rahmen von WILD die Betreu- Jugendklasse 1 727 213 50 1 990 in rund 50 bzw . 42 Referenzgebieten die Feld- ung der Referenzgebiete in Niedersachsen und Mittlere Altersklasse 609 123 86 818 Obere Altersklasse 186 35 29 250 hasen mit Scheinwerfern gezählt sowie in einer Bremen sowie zeitlich begrenzte, projektbezo- Summe männliches Wild 4 032 455 181 4 668 etwas geringeren Anzahl im Frühjahr Fuchs- und gene Aufgaben . In den nächsten Jahren 2014 Jungwild (Wildkälber) 3 057 151 30 3 238 Dachsgehecke erfasst . –2017 werden die Scheinwerferzählungen zur Jugendklasse (Schmaltiere) 2 149 84 20 2 253 Bestandserfassung beim Feldhasen auf Zuver- Mittlere u . obere Altersklasse 2 275 163 38 2 476 Bis Ende 2013 waren die drei WILD-Zentren – lässigkeit und Genauigkeit der Methode in drei Summe weibliches Wild 7 481 398 88 7 967 ITAW Hannover, Institut für Biogeographie der norddeutschen Bundesländern vergleichend Summe Damwild 11 513 853 269 12 635 Universität Trier und die Forschungsstelle für untersucht . Zusätzlich verstärkt bis 2016 das Muffelwild Wildökologie und Jagdwirtschaft im Landes- Institut für Natur- & Ressourcenschutz der Uni- Jungwild 57 0 1 58 kompetenzzentrum Forst Eberswalde – verant- versität Kiel als viertes WILD-zentrum die Pro- Jugendklasse 39 1 0 40 wortlich für die Durchführung von WILD in den jektarbeiten von WILD . Weitere Informationen Mittlere Altersklasse 51 0 1 52 jeweils zuständigen Bundesländern sowie für zum Projekt WILD wie auch die Jahresberichte Obere Altersklasse 35 0 1 36 die wissenschaftliche Auswertung und Doku- sind unter „http://www jagdverband. de/con. - Summe männliches Wild 182 1 3 186 mentation der Daten in den Jahresberichten . tent/wild-monitoring“ abrufbar . Jungwild 73 0 3 76 Jugendklasse 74 0 1 75 Mittlere u . obere Altersklasse 76 0 2 78 Summe weibliches Wild 223 0 6 229 Summe Muffelwild 405 1 9 415 Schwarzwild Frischlingskeiler 10 646 395 76 11 117 Überlaüferkeiler 9 102 312 34 9 448 Mittlere Altersklasse 1 534 109 10 1653 Obere Altersklasse 472 37 6 515 Summe männliches Wild 21 754 853 126 22 733 Frischlingsbachen 10 266 402 112 10 780 Überläuferbachen 6 737 226 23 6 986 Bachen 1 454 140 11 1 605 Summe weibliches Wild 18 457 768 146 19 371 Summe Schwarzwild 40 211 1 621 272 42 104

20 Wildtiererfassung Landesjagdbericht 2014 / 2015 21 Schalenwild

Rotwild (Cervus elaphus L.)

Reinhild Gräber

Rotwild Größe 1,10 – 1,50 m Schulterhöhe Paarungszeit September / Oktober Setzzeit Mitte / Ende Mai, meist ein Kalb Gewicht 60 – 150 kg; je nach Standort und Lebensalter Lebensraum Wald und halboff ene L a n d s c h a ft e n

Das größte Rotwildvorkommen in Niedersachsen existiert in der Lüneburger Heide Foto: piclease/Manfred Nieveler

Die Schwerpunkte des niedersächsischen kleine isolierte Population im Bentheimer Wald . Rotwild hat fast 2/3 seines Rotwildvorkommens liegen in den großen Das größte Rotwildgebiet ist die Lüneburger früheren Lebensraumes in Waldgebieten im Osten und Süden des Landes . Heide, das von bis an den nördlichen unser größtes frei lebendes Säugetier immer 9 Entwicklung der Rotwildstrecke Europa eingebüßt Große Vorkommen gibt es in der Lüneburger Bereich der Stadt Hannover reicht . Die Popu- weiter in den für die Art eigentlich untypischen Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) Heide, im Elm bzw . dem Lappwald, im Harz, lationen Bentheimer und Kaufunger Wald bei Lebensraum Wald zurückgedrängt . So erklären im Solling bzw . dem Weserbergland und eine Göttingen erstrecken sich jeweils bis über die sich unter anderem auch die Schäden in der 9

Landesgrenze hinaus in die Bundesländer Nord- Forstwirtschaft , die in der Regel nicht nur durch 8 8 Rotwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2014 / 15 (inkl. Fallwild) rhein-Westfalen bzw . Hessen . überhöhte Bestände verursacht werden . Rotwild nimmt ausschließlich pflanzliche 7 Landkreise in Niedersachsen Von der Späteiszeit bis in die Neuzeit hinein Nahrung zu sich und zählt unter den Wieder- 6 kam das Rotwild fast flächendeckend über ganz käuern zum so genannten Intermediär-Typ . Es 5 Europa vor . Mit der heutigen Kulturlandschaft ernährt sich sowohl von Gräsern, Kräutern, hat es mehr als 2/3 seines früheren Lebensrau- Blättern, Knospen, Trieben und Rinde als auch 4 mes eingebüßt . Der Rothirsch kommt zurzeit von Früchten, Flechten und Moosen . 3 in ca . 145 Einzelvorkommen auf rund 28 % der Fläche Deutschlands vor . Die Vorkommen sind In den Gebieten mit Rotwildvorkommen 2

häufi g durch Barrieren voneinander getrennt, haben sich die Jäger flächendeckend zu 1 so dass das Rotwild seinen arttypischen Wan- Rotwildhegegemeinschaft en zusammenge- derungen nicht mehr nachgehen kann . Durch schlossen . Diese stellen einen gemeinsamen 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 die Verkleinerung der Lebensräume, die sich Abschussplan als Managementkonzept auf und ändernden land- und forstwirtschaft lichen Nut- gewährleisten so die einheitliche Hege und Gesamtstrecke davon Fallwild zungsformen und die erhöhten Störeff ekte wird Bewirtschaft ung auf großer Fläche .

0 10 20 30 40 50 km

Datenquelle: Nds . Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft , Verbraucherschutz und Landesentwicklung Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002

0 0,25– 0,40 Kreisgrenzen 0 – 0,10 0,40 – 0,55 Bremen 0,10– 0,25 > 0,55

22 Schalenwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 23 Damwild (Dama dama L.)

Reinhild Gräber

Seit 1958 hat sich die Seit 1958 hat sich die Strecke beim Rotwild 11 Rotwildstrecke Damwild Jagdstrecke nahezu nahezu verdreifacht und im Jahr 1993 mit 8 295 verdreifacht Niedersachsen nach Landkreisen Größe 85 – 110 cm Schulterhöhe erlegten Individuen den Höchstwert erreicht . Landkreis Jagdstrecke Paarungszeit Oktober / November Diesem Wert folgten Schwankungen in der Landkreis 0 Setzzeit Juni; ein Kalb, selten zwei Jagdstrecke mit einem neuen Höhepunkt im Landkreis 0 Gewicht bis 125 kg Jahre 2013 mit 8 238 erlegten Stücken . Intakte Landkreis 1 160 Wildbestände des Rotwildes haben ein aus- Landkreis 0 Lebensraum Lichte Laub- und Mischwälder, durchsetzt mit Feldern und geglichenes Geschlechterverhältnis, das sich Landkreis 0 Wiesen auch in einem ausgeglichenen Abschuss wider- Landkreis 0 spiegeln sollte . Landkreis 5 Landkreis 0 Landkreis Gifh orn 313 Im Jahr 2014 wurden in Niedersachsen 7 585 Landkreis Goslar 1 012 Stücke Rotwild erlegt . Dies entspricht einem Landkreis Göttingen 196 Rückgang von 653 Stücken gegenüber dem Landkreis Grafschaft Bentheim 52 Vorjahr . Landkreis Hameln-Pyrmont 57 Dabei wurden 46 % männliches Rotwild und Landkreis Harburg 159 54 % weibliches Rotwild erlegt . Zur Reduktion Landkreis Heidekreis 1 369 Landkreis 24 des Rotwildbestandes ist die intensive Beja- Das Verbreitungsgebiet des Damwildes hat Bis zum Beginn der letzten Eiszeit lebte Landkreis 17 gung des weiblichen Wildes notwendig . Landkreis Holzminden 315 sich in den letzten Jahrzehnten enorm vergrö- Damwild nachweislich in Deutschland, Däne- Landkreis Leer 0 ßert . Mittlerweile sind in nahezu allen Bundes- mark, Frankreich und England, bevor es durch Landkreis Lüchow-Dannenberg 403 ländern Deutschlands gesicherte Populationen Gletscher und kaltes Klima auf Kleinasien Landkreis Lüneburg 241 vorhanden . Damwild bevorzugt lichte Laub- und zurückgedrängt wurde . Wieder eingeführt Landkreis 13 Mischwälder mit einem großen Anteil an Wiesen wurde das Damwild zu Beginn unserer Zeitrech- Landkreis Northeim 158 10 Rotwild: Reviere mit Vorkommen (Stand- und Wechselwild) in Prozent 2014 und Freiflächen . Die parkähnliche Landschaft , nung durch die Römer . Im Laufe der Zeit wurden Landkreis 0 die für viele Bereiche Niedersachsens charakte- deutschlandweit hohe Bestände aufgebaut, die Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osnabrück 0 Landkreis 0 ristisch ist, stellt für das Damwild den optima- nach dem ersten Weltkrieg stellenweise stark Landkreis Osterode am Harz 1 258 len Lebensraum dar . In ruhigen Gegenden ist dezimiert wurden . Zwischen dem Ersten und Landkreis 0 Damwild tagaktiv und somit eine Wildart, die in Zweiten Weltkrieg wurden die Bestände wie- Landkreis / Wümme 0 der freien Natur gut beobachtet werden kann . der neu aufgebaut . Damwild wurde vermehrt Landkreis 51 Landkreis 0 Landkreis 515 Der Mesopotamische Damhirsch ist sehr selten und wird in Gehegen nachgezüchtet Foto: Thorsten Vaupel Landkreis 0 Landkreis 0 Landkreis 0 Landkreis 0 Landkreis Wolfenbüttel 31 Region Hannover (inkl . 221 Landeshauptstadt Hannover)

0 10 20 30 40 50 km Stadt 0 Stadt 0 Datenquelle: Stadt Emden 0 Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., Stadt Oldenburg 0 gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Osnabrück 0 Stadt 0 0 > 40 – 80 keine Daten Stadt 0 > 0 – 20 > 80 – 90 Kreisgrenzen Stadt 15 > 20 – 40 > 90 – 100 Gemeindegrenzen Gesamt 7 585

24 Schalenwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 25 In den letzten beiden Jahren stieg die Stre- Allein 51 % der Gesamtstrecke entfallen auf cke beim Damwild nicht weiter an und erreichte diese vier Landkreise . Der Anteil männlichen im Jagdjahr 2014 / 2015 das Niveau wie 2009 Damwildes an der Jagdstrecke lag bei 63 %, mit 12 635 erlegten Stücken . Der Schwerpunkt 37 % entfi elen auf Wildkälber, Schmaltiere und der Damwildbejagung liegt in den Landkreisen Alttiere . Rotenburg, Heidekreis, Cuxhaven und Emsland .

Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist die Geweihform (links Mesopotamischer Damhirsch, rechts Euro- päischen Damhirsch) Foto: Thorsten Vaupel

13 Damwildstrecke 14 Entwicklung der Damwildstrecke Niedersachsen nach Landkreisen Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) Landkreis Jagdstrecke in Gehege n gehalten und von dort aus in die Nach genetischen Studien von Lister et al . Landkreis Ammerland 118 16 Reviere entlassen . (2005) ist der Damhirsch der nächste Verwandte Landkreis Aurich 218 14 des bis vor 8 000 Jahren in ganz Europa ver- Landkreis Celle 4 Es werden zwei Unterarten unterschieden . breiteten Riesenhirsches . Damit haben diese Landkreis Cloppenburg 189 12 Der Europäische Damhirsch (Dama dama dama) Wissenschaft ler einen viele Jahrzehnte währen- Landkreis Cuxhaven 1 311 Landkreis Diepholz 379 ist die in Europa überwiegend vorkommende den Forscherstreit beendet . Demnach gehen 10 Unterart . Der Mesopotamische Damhirschdie ausgestorbenen Riesenhirsche und die Landkreis Emsland 1 137 Landkreis Friesland 13 (Dama dama mesopotamica) ist etwas größer heute noch häufi g vorkommenden Damhirsche 8 Landkreis Gifh orn 231 und das Geweih der Hirsche hat eine leicht auf einen gemeinsamen Vorfahren zurück und Landkreis Goslar 0 6 abweichende Schaufelform . sind nur weitläufi g mit anderen Hirscharten wie Landkreis Göttingen 2 dem Rothirsch oder dem asiatischen Sikahirsch Landkreis Grafschaft Bentheim 163 4 Der Mesopotamische Anders als der Europäische Damhirsch ist verwandt . Landkreis Hameln-Pyrmont 254 Damhirsch ist sehr selten die mesopotanische Unterart selten . Im Iran Landkreis Harburg 230 2 gibt es ein halbwild lebendes Rudel . Gleichzei- Mit einer Schulterhöhe von etwa zwei Metern Landkreis Heidekreis 1 325 Landkreis Helmstedt 51 tig werden sie seit 1955 in menschlicher Obhut waren die Riesenhirsche ungefähr so groß wie 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 Landkreis Hildesheim 197 gezielt nachgezüchtet (Europäisches Erhal- heutige Elche, doch das bis über 3,50 Meter weit Landkreis Holzminden 58 tungszuchtprogramm) . In Israel wurde mit der ausladende Geweih schlägt alle Rekorde, was Landkreis Leer 12 Gesamtstrecke davon Fallwild Auswilderung und Ansiedlung dieser Hirschart den Kopfschmuck von Tieren angeht . Bis heute Landkreis Lüchow-Dannenberg 320 in freier Wildbahn begonnen . sind zahlreiche Felszeichnungen erhalten, in Landkreis Lüneburg 27 denen die Steinzeitmenschen diese Riesen fest- Landkreis Nienburg 730 gehalten haben . Der Riesenhirsch breitete sich Landkreis Northeim 7 12 Damwild: Reviere mit Vorkommen (Stand und Wechselwild) in Prozent 2014 Landkreis Oldenburg 366 15 Damwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2014 / 15 (inkl. Fallwild) vor 400 000 Jahren von Europa bis Asien aus Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osnabrück 769 Landkreise in Niedersachsen und starb vor etwa 8 000 Jahren aus . Lange Zeit Landkreis Osterholz 261 hatten Forscher vermutet, dass der in Europa Landkreis Osterode am Harz 7 weit verbreitete Rothirsch zu seinen Nachfah- Landkreis Peine 40 ren zählt, diese These haben Adrian Lister und Landkreis Rotenburg / Wümme 2 677 seine Kollegen widerlegt . Landkreis Schaumburg 28 Landkreis Stade 277 Landkreis Uelzen 32 Die Wissenschaft ler untersuchten für ihre Landkreis Vechta 11 Studie Knochen und Zähne zweier Tiere, die vor Landkreis Verden 740 7 000 bis 12 000 Jahren in Irland und Sibirien Landkreis Wesermarsch 1 gelebt hatten und verglichen diese mit dem Landkreis Wittmund 219 Genmaterial heute zwischen Westeuropa und Landkreis Wolfenbüttel 83 Region Hannover (inkl . Südostasien lebender Hirscharten . So konn- 148 Landeshauptstadt Hannover) ten die Forscher die Entwicklung der Hirsche Stadt Braunschweig 0 0 10 20 30 40 50 km 0 10 20 30 40 50 km in einem Stammbaum nachzeichnen . Der Rot- Stadt Delmenhorst 0 hirsch und der aus Asien stammende Sikahirsch Datenquelle: Stadt Emden 0 Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Nds . Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft , Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., gehören zu einem Zweig dieses Stammes, wäh- Stadt Oldenburg 0 Verbraucherschutz und Landesentwicklung gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Kartograpfi sche Grundlage: Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 rend Riesenhirsch und Damhirsch einer anderen Stadt Osnabrück 0 © GeoBasis-DE / BKG 2002 Verzweigung entstammen . Stadt Salzgitter 0 0 > 40 – 80 keine Daten Stadt Wilhelmshaven 0 0 0,25– 0,40 Kreisgrenzen > 20 – 20 > 80 – 90 Kreisgrenzen Stadt Wolfsburg 0 0 – 0,10 0,40 – 0,55 Bremen > 20 – 40 > 90 – 100 Gemeindegrenzen 0,10– 0,25 > 0,55 Gesamt 12 635

26 Schalenwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 27 Muff elwild (Ovis orientalis musimon Pallas)

Reinhild Gräber

M u ff e l w i l d Größe 65 – 80 cm Schulterhöhe Paarungszeit Oktober / November Setzzeit April / Mai Gewicht 20 – 50 kg Lebensraum Laub- und Mischwälder mit Lichtunge n und Wiesen in Hanglagen, möglichst mit steinigem Untergrund, aber auch im Flachland mit sandigem Boden

Das Europäische Muffl on entstammt wahrscheinlich verwilderten Hausschafen Foto: piclease/ Reinhard Siegel)

Das Muff lon wird somit nicht mehr in der mit dem Herbeirufen der Lämmer und versteckt Europäisches Muff lon Das ursprüngliche Wildschaf (Ovis orien- gibt allerdings noch Muff lons auf Zypern, Kor- Roten Liste der IUCN geführt, da die Experten diese unter dem Bauch der Muttertiere . Diese fällt als Art unter Anhang III talis) untergliedert sich in zwei Gruppen von sika und Sardinien; umstritten ist bei diesen heute mehrheitlich der Meinung sind, es handle Fähigkeit der Feindvermeidung setzt besondere der Berner Konventionen Unterarten, die Steppenwildschafe oder Urials jedoch, ob es sich hierbei um echte Wildschafe sich dabei nicht um ein echtes Wildschaf, son- Aufmerksamkeit bei der Bejagung voraus . Jede und die Westlichen Wildschafe oder Muff lons . oder um Nachkommen sehr ursprünglicher dern um ein primitives Hausschaf, das vom kleinste Bewegung des Jägers auf dem Hochsitz Hausschafe handelt . Das Verbreitungsgebiet Menschen in der Jungsteinzeit – vor etwa 7 000 wird vom Muff elwild wahrgenommen und nicht Die westliche Gruppe der Wildschafe, die der Steppenschafe oder Urials schließt sich im Jahren – nach Sardinien und Korsika verbracht selten mit der Flucht des ganzen Rudels quit- Muff lons, sind im Kaukasus, im nördlichen Irak Osten an das der Muff lons an und reicht vom wurde und danach verwildert sei . Auch in tiert . Muff elwild reagiert sehr anfällig auf Stö- Feindvermeidungs- und im nordwestlichen Iran verbreitet . Einst nordöstlichen Iran und Westkasachstan bis CITES ist das Muff lon – im Gegensatz zum zyp- rungen aus der Luft und flüchtet schnell beim verhalten basiert auf dem großen Sehfeld reichte ihr Verbreitungsgebiet weiter über Ana- Belutschistan und Ladakh . Östlich des Verbrei- rischen – nicht in den Anhängen aufgeführt . Erscheinen von Drachenfliegern, Flugzeugen tolien, die Krim und den Balkan . Hier ist es tungsgebietes lebt eine weitere Art der Schafe, und Gleitschirmen . bereits vor ca . 3 000 Jahren verschwunden . Es das größere Argali . In Ladakh, wo sich die Ver- Andererseits fällt die Art unter Anhang III der breitungsgebiete von Argali und Urial berühren, Berner Konvention und ist die korsisch-sardini- 15 Muff elwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2014 / 15 (inkl. Fallwild) leben einige Argalis in unmittelbarer Nachbar- sche Muff lonpopulation in den Anhängen II und 16 Muff elwild: Reviere m. Vorkommen (Stand- u. Wechselwild) in Prozent 2014 schaft zu Ladakh-Urials . Hier bevorzugen die IV der FFH-Richtlinie der Europäischen Union Landkreise in Niedersachsen Gemeinden in Niedersachsen Argalis allerdings höhere Bereiche . aufgeführt, womit sie einem nationalen Besitz- Die Weltnaturschutzunion IUCN führt das und Vermarktungsverbot unterliegt . Wildschaf in der Roten Liste gefährdeter Arten als gefährdet (Vulnerable) . Über Generationen hinweg besiedeln die In der Unterartengruppe der Muff lons wer- Mutterfamilienherden traditionelle Territorien . den fünf (Grubb 2005) bis sechs (WILSON & Dabei verfolgt das Muff elwild die Strategie der REEDER 2005) Unterarten unterschieden . Die Standorttreue: sie kennen ihren Lebensraum Rote Liste der IUCN geht wie Wilson&Reeder von genau, wissen wo sich Feinde aufh alten und wie fünf Arten aus, die verwendete Nomenklatur der sie ihnen am besten entwischen . Geländeerhö- Arten ist allerdings nicht konsistent . So lautet hungen nutzen sie, um sich einen Überblick zu der Artname der Roten Liste und bei WILSON verschaff en . Das Feindvermeidungsverhalten & REEDER „Ovis aries“ (was die Bezeichnung der Muff lons basiert auf ihrem großen Sehfeld für das zu dieser Art gehörende Hausschaf ist), von ca . 300 Grad . Dieses ist Voraussetzung für 0 10 20 30 40 50 km heißt bei CITES „Ovis orientalis“ und bei ande- die Fähigkeit, schon kleinste Bewegungen auf 0 10 20 30 40 50 km ren Autoren „Ovis gmelini“: große Entfernung wahrnehmen zu können . Bei Datenquelle: Datenquelle: Nds . Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft , Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Verbraucherschutz und Landesentwicklung Ovis orientalis (=gmelini = aries ) musimon Gefahr warnen sie die anderen Rudelmitglie- Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., Kartograpfi sche Grundlage: gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . © GeoBasis-DE / BKG 2002 der und das Rudel wird durch das Leitschaf in Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Die IUCN führt allerdings das Hausschaf sichere Bereiche des Einstandgebietes geführt . 0 0,02– 0,03 Kreisgrenzen sowie die möglicherweise von diesem abge- Auch Gefahren aus der Luft können durch Muff - 0 > 25 – 50 keine Daten 0 – 0,01 0,03– 0,05 Bremen > 20 – 10 > 50 – 75 Kreisgrenzen 0,01– 0,02 > 0,05 leitete Form, wie das Europäische Muff lon und lons gut wahrgenommen werden . Auf das > 10 – 25 > 75 – 100 Gemeindegrenzen Zypern-Muff lon nicht auf . Erscheinen eines Adlers reagiert Muff elwild

28 Schalenwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 29 Rehwild (Capreolus capreolus L.)

Reinhild Gräber

Bei ungünstigen und feuchten Bodenver- 18 Muff elwildstrecke Rehwild hältnissen wurde häufi g die Moderhinke oder Niedersachsen nach Landkreisen Größe 60 – 75 cm Schulterhöhe Klauen- bzw . Schalenfäule nachgewiesen . Landkreis Jagdstrecke Paarungszeit Juli / August (Keimruhe) Hierbei handelt es sich um eine bakterielle Landkreis Ammerland 0 Setzzeit Ende April bis Anfang Juni Erkrankung, die durch das Zusammentreff en Landkreis Aurich 0 Gewicht bis 30 kg zweier verschiedener Bakterien (Dichelobac- Landkreis Celle 0 ter nodosus und Fusobacterium necrophorum) Lebensraum Grenzlinienbewohner; Landkreis Cloppenburg 0 bevorzugt abwechslungsreiche ausgelöst wird . Durch aufgeweichte Klauen Landkreis Cuxhaven 0 Feld-Wald-Landschaft en und verletzte Zwischenklauenhäute wird das Landkreis Diepholz 0 bzw . lichte unterwuchsreiche Wälder Eindringen der Bakterien erleichtert . Bei betrof- Landkreis Emsland 0 fenen Tieren kommt es zum „Ausschuhen“ Landkreis Friesland 0 Landkreis Gifh orn 0 und starkem Abmagern wegen Behinderung Landkreis Goslar 34 der Nahrungssuche . Die Übertragung erfolgt Landkreis Göttingen 0 durch Tierkontakte oder Begehung verseuchter Landkreis Grafschaft Bentheim 0 Flächen . Landkreis Hameln-Pyrmont 13 Mit 415 Wildschafen wurden 41 Schafe mehr Landkreis Harburg 23 erlegt als im Vorjahr . Die Geschlechterver- Landkreis Heidekreis 2 teilung innerhalb der Jagdstrecke ist in etwa Landkreis Helmstedt 0 Das Rehwild ist unser kleinster und bekann- Rehwild ist kein sehr ausdauernder Läufer . ausgeglichen . 55,2 % der Strecke entfallen auf Landkreis Hildesheim 21 tester Cervide . Als Vorfahre gilt die Gattung Pro- Es drückt sich deshalb schnell anstatt lange Die Verbreitung des weibliches Muff elwild, 44,8 % auf Widder . Der Landkreis Holzminden 4 capreolus, die vor etwa 15 Millionen Jahren im Fluchten zurückzulegen und zieht Wiedergänge Rehwildes ist auf Eurasien Landkreis Leer 0 beschränkt Fallwildanteil liegt unter dem Bereich des Vor- mittleren Miozän vorkam . vor . Rehwild ist tag- und nachtaktiv mit sechs Landkreis Lüchow-Dannenberg 11 Jagdstrecke wird in nur 14 jahres bei 2,4 % . Die gesamte Muff elwildstrecke Landkreis Lüneburg 4 Aktivitätsschüben / 24 Stunden im Winter und Landkreisen erzielt wird entsprechend dem Vorkommen in nur 14 Landkreis Nienburg 10 In Deutschland lebten bereits vor 500 000 neun Aktivitätsschüben / 24 Stunden im Som- Landkreisen erzielt . Die höchsten Jagdstrecken Landkreis Northeim 90 Jahren Rehe, die in Statur und Gewicht kräft iger mer . Bei gutem Wetter ist die Aktivität höher als weisen die Landkreise Schaumburg und Nort- Landkreis Oldenburg 0 waren und eher den heutigen sibirischen Rehen bei schlechtem . heim auf . Landkreis Osnabrück 0 glichen . Der Anpassungskünstler Rehwild hat Landkreis Osterholz 0 alle gravierenden Veränderungen der Umwelt 17 Entwicklung der Muff elwildstrecke Landkreis Osterode am Harz 0 überstanden und kommt heute häufi ger denn Landkreis Peine 0 Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild) je vor . Im Allgemeinen sind Rehe standorttreu, Landkreis Rotenburg / Wümme 0 19 Rehwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2014 / 15 (inkl. Fallwild) Abwanderungen von 5 bis 25 km sind allerdings 800 Landkreis Schaumburg 142 Landkreise in Niedersachsen Landkreis Stade 0 keine Seltenheit . Die Verbreitung des Rehwildes 700 Landkreis Uelzen 6 ist auf Eurasien beschränkt . In Teilen Portugals, Landkreis Vechta 0 Spaniens, Südfrankreichs und Irlands fehlt es . 600 Landkreis Verden 0 Landkreis Wesermarsch 0 Rehwild bevorzugt unterwuchs- und 500 Landkreis Wittmund 0 deckungsreiches Gelände mit arten- und struk- Landkreis Wolfenbüttel 27 400 turreichen Übergängen von Wald zu Feld, kommt Region Hannover (inkl . 28 Landeshauptstadt Hannover) aber auch in off enem, deckungsarmen Gelände 300 Stadt Braunschweig 0 und sogar am Rande von Siedlungen vor . Haupt- Stadt Delmenhorst 0 sächlich zur Brunft und seltener zum Äsen 200 Stadt Emden 0 verlässt Rehwild sein angestammtes Gebiet .

100 Stadt Oldenburg 0 Ansonsten durchquert es täglich selten mehr als Stadt Osnabrück 0 eine Fläche von einem Quadratkilometer .

Stadt Salzgitter 0 0 10 20 30 40 50 km 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 Stadt Wilhelmshaven 0 Datenquelle: Stadt Wolfsburg 0 Nds . Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft , Verbraucherschutz und Landesentwicklung Gesamtstrecke davon Fallwild Gesamt 415 Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002

< 1,0 2,5 – 3,5 Kreisgrenzen 1,0 – 1,5 3,5 – 4,0 Bremen 1,5 – 2,5 > 4,0

30 Schalenwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 31 Die Brunft fi ndet in der Zeit von Mitte Juli 20 Rehwildstrecke mehr infektiös . Daher können Wiederkäuer auch 21 Entwicklung der Rehwildstrecke bis Mitte August statt . Das „Treiben“ der Böcke als zooprophylaktisch bezeichnet werden . Niedersachsen nach Landkreisen Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) wird durch den Fluchtlauf und die Fieplaute der Landkreis Jagdstrecke weiblichen Stücke provoziert und vom Bock oft Welche Substanz im Blut der Wiederkäuer 140 Landkreis Ammerland 1 898 mit lautem Keuchen begleitet . Ein Merkmal die- Landkreis Aurich 1 444 während der Blutmahlzeit für diesen Eff ekt ses Brunft geschehens sind die so genannten Landkreis Celle 3 471 sorgt und die Lyme-Borrelien in der Zecke aus- 120 Hexenringe, 10 – 30 m große Kreise oder Achter- Landkreis Cloppenburg 2 681 löscht, ist bislang nicht geklärt . Über die Eier schleifen . Rehwild hat ein ausgeprägtes Sicher- Landkreis Cuxhaven 4 190 werden Borrelien nicht an die folgende Zecken- 100 heitsbedürfnis . Der Grund hierfür liegt in seiner Landkreis Diepholz 4 710 generation weitergegeben . Die aus den Eiern überwiegend einzelgängerischen Lebensweise . Landkreis Emsland 7 364 schlüpfenden Zeckenlarven und die nach- 80 Landkreis Friesland 787 Auch in den winterlichen „Sprüngen“ (Zusam- folgenden Nymphenstadien infi zieren sich Landkreis Gifh orn 5 075 60 menschlüsse von Rehen in der kalten Jahreszeit) Landkreis Goslar 1 720 beim Blutsaugen an Mäusen, Hörnchen und herrscht keine ausgeprägte Rangordnung . Landkreis Göttingen 3 268 anderen Kleingsäugern mit den Borrelien . Die 40 Landkreis Grafschaft Bentheim 2 265 Krankheit nistet also im raschelnden Laub des Rehwild benötigt ca. 4 kg Rehwild benötigt täglich ca . 4 kg frische Landkreis Hameln-Pyrmont 2 641 Unterholzes . 20 Grünäsung täglich Grünäsung . Die Hauptmasse der Äsung besteht Landkreis Harburg 4 209 Landkreis Heidekreis 5 787 aus grünen Pflanzenteilen, bevorzugt junge Im Jahr 2014 / 2015 lag die Jagdstrecke bei Landkreis Helmstedt 2 745 Triebe und Blätter von Bäumen, Sträuchern und 122 111 Stück Rehwild und ist somit im Vergleich 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 Landkreis Hildesheim 2 882 Kräutern . Den überwiegenden Teil der Grünä- Landkreis Holzminden 2 256 zum Vorjahr leicht zurückgegangen . Der Anteil sung bildet das aufgenommene gebundene Landkreis Leer 1 324 der Böcke aller Altersklassen an der Jagdstrecke Gesamtstrecke davon Fallwild Wasser (ca . 3 kg) . Nur ca . 0,8 kg entfallen auf die Landkreis Lüchow-Dannenberg 3 631 lag im Jahr 2014 / 2015 bei 49 %, der des weibli- Trockenmasse . Landkreis Lüneburg 4 410 chen Rehwildes bei 51 % . Landkreis Nienburg 4 086 Landkreis Northeim 3 574 Auf allen Cerviden sind vom Frühjahr bis zum Landkreis Oldenburg 2 653 Herbst viele Zecken zu fi nden, so dass die wild- Landkreis Osnabrück 6 697 lebenden Wiederkäuer lange als Hauptwirt und Landkreis Osterholz 2 126 Überträger der Borrelien galten . Die Lyme-Bor- Landkreis Osterode am Harz 1 386 reliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, Landkreis Peine 1 372 Wildwiederkäuer, wie das Rehwild, löschen die Borrelien in Zecken aus Foto: piclease/ Stefan Ott die nahezu ausschließlich von infi zierten Zecken Landkreis Rotenburg / Wümme 6 192 übertragen wird . Landkreis Schaumburg 2 056 Landkreis Stade 3 366 Landkreis Uelzen 4 142 Sie ist die häufi gste durch Zecken (Gemeine Landkreis Vechta 2 134 Holzbock (Ixodes ricinus)) übertragene Krank- Landkreis Verden 2 362 heit . Anders als zuvor vermutet, infi zieren sich Landkreis Wesermarsch 588 die Zecken nicht bei ihrer Blutmahlzeit an den Landkreis Wittmund 787 Wiederkäuern . Landkreis Wolfenbüttel 1 670 Region Hannover (inkl . 5 999 Landeshauptstadt Hannover) In einer Studie konnte nun festgestellt wer- Stadt Braunschweig 412 den (u .a . Richter & Matuschka 2010), dass Stadt Delmenhorst 69 Zecken ihre gefährliche Borreliose-Fracht nicht Stadt Emden 75 Zecken übertragen an Wiederkäuer weitergeben können . Infi zierte Stadt Oldenburg 100 keine Borreliose auf Zecken, die an Wiederkäuer saugen, verlieren Stadt Osnabrück 246 Wildwiederkäuer die Lyme-Borrelien während der Blutmahlzeit . Stadt Salzgitter 443 Sie saugen sich voll, fallen vom Wirt ab, entwi- Stadt Wilhelmshaven 86 Stadt Wolfsburg 732 ckeln sich zum nächsten Stadium und sind nicht Gesamt 122 111

32 Schalenwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 33 Schwarzwild (Sus scrofa L.)

Oliver Keuling

Schwarzwild Größe 60 – 115 cm Schulterhöhe Paarungszeit November bis Januar Setzzeit Februar bis April, aber auch ganzjährig Gewicht 45 – 175 kg (je nach Standort und Lebensalter) Lebensraum Grenzlinienbewohner; Kulturland, Wald, dringt zuneh- mende in den menschlichen Siedlungsbereich

Mittlerweile ist das Schwarzwild fl ächendeckend in Niedersachsen zu fi nden Foto: Sven-Erik Arndt

Das Schwarzwild kommt inzwischen in allen Schwarzwild derzeit lediglich in 20 Gemein- Landesteilen und in fast allen Gemeinden Nie- den (plus den Ostfriesischen Inseln) nicht vor- In den letzten Jahren schwanken die In den Agrarlandschaft en dienen deckungsrei- Große Schwankungen in dersachsens zumindest als Wechselwild vor . kommt, 2003 waren es noch 46 Gemeinden, Schwarz wildstrecken auf einem sehr hohen che Habitate wie Schilfgürtel, Moore, Heiden, der Jagdstrecke sind typisch für das Schwarzwild Damit ist es in Streckenzahl und Wildbreter- die kein Schwarzwildvorkommen aufwiesen . Niveau sehr stark . Der derzeitige Entwick- aber auch Feldgehölze, ausgedehnte Raps- und trag neben dem Rehwild die jagdlich wichtigste Sowohl die Agrarlandschaft en wie auch urbane lungstrend ist nicht absehbar . Es bleibt aber Maisfelder sowie im Winter Zwischenfrüchte Schalenwildart in Niedersachsen . Räume werden immer mehr besiedelt . Bereits zumindest aufgrund der Ausbreitung ein wei- dem Schwarzwild als „Ersatzlebensraum“ . im zweiten Jahr wurde im Landkreis Weser- terer Anstieg zu erwarten . Die Jagdstrecke ist Die Umfragen aus der Wildtiererfassung marsch ein Überläuferkeiler erlegt, somit gibt im Jagdjahr 2014 / 2015 mit 42 104 Stück auf in Niedersachsen (WTE) zeigen, dass das es außer einigen kreisfreien Städten keinen weiterhin sehr hohem Niveau weitgehend sta- Landkreis in ganz Deutschland mehr, in dem bil geblieben (2013 / 2014 = 39 374 Stück) . Hier- 22 Schwarzwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2014 / 15 (inkl. Fallwild) noch kein Schwarzwild erlegt wurde . bei sind im Osten Niedersachsens stabile oder 23 Schwarzwild: Reviere mit Vorkommen in Prozent 2014 leicht rückläufi ge Jagdstrecken zu verzeichnen . Landkreise in Niedersachsen Gemeinden in Niedersachsen Im Veterinärwesen werden die anhal- Im Westen sind die Jagdstrecken bei geringeren tend hohen Schwarzwildbestände mit Sorge Schwarzwilddichten in beinahe allen Landkrei- betrachtet, da das Schwarzwild als Reservoir sen stark angestiegen . und Überträger verschiedener Krankheiten auf die Hausschweinbestände ein hohes wirtschaft - Das Schwarzwild bewegt sich kleinräumig liches Risiko darstellt . Insbesondere nach Auf- innerhalb der ihnen angestammten standort- treten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) treuen Streifgebiete . Der Wald spielt ganzjährig innerhalb der EU und der drohenden Gefahr eine wichtige Rolle als Lebensraum, die in den eines erneuten Ausbruches der Klassischen Sommermonaten jedoch zurücktritt . In großen Schweinepest (KSP) bekommen Forderungen Waldungen bleiben immer auch einige Rotten nach Bestandsreduktion enormes Gewicht . im Sommer in den Wäldern, während sich die Die Bestandskontrolle ist umso wichtiger, da Sauen in den Agrarlandschaft en Niedersach- im Falle eines Ausbruchs dieser Krankheiten sens im Sommer und Herbst überwiegend in 0 10 20 30 40 50 km das Land Niedersachsen, und somit auch die den Feldern aufh alten und die größeren Wälder 0 10 20 30 40 50 km Jäger Niedersachsens, gegenüber der EU darü- oft erst nach der Drückjagdsaison wieder aufsu- Datenquelle: Datenquelle: Nds . Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft , Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Verbraucherschutz und Landesentwicklung ber Rechenschaft abzulegen haben, in welcher chen . Hierin zeigt sich die enorme Gelehrigkeit Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., Kartograpfi sche Grundlage: gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . © GeoBasis-DE / BKG 2002 Vermehrungs- und Bestandssituation sich die und Anpassungsfähigkeit des Schwarzwildes . Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Schwarzwildpopulation derzeit befi ndet und 0 60 – 80 keine Daten 0,00 – 0,20 > 0,65 – 1,50 Kreisgrenzen was die Jäger gegen die hohen Bestandsdichten > 0,20 – 0,20 > 1,50 – 2,50 Bremen > 20 – 20 80 – 90 Kreisgrenzen > 0,20 – 0,65 > 2,50 unternommen haben . 20 – 40 90 – 100 Gemeindegrenzen 40 – 60

34 Schalenwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 35 Schwarzwild reagiert auf Das Schwarzwild reagiert auf Veränderun- 25 Schwarzwildstrecke Veränderungen in der gen in Land- und Forstwirtschaft ebenso wie auf Bejagung Niedersachsen nach Landkreisen veränderte Bejagungsstrategien . Das bedeu- Landkreis Jagdstrecke tet gleichzeitig, dass auch die Jagd ständig an Landkreis Ammerland 222 diese Bedingungen angepasst werden muss . Landkreis Aurich 16 Landkreis Celle 2 380 Das vorgeburtliche Reproduktionspoten- Landkreis Cloppenburg 171 tial liegt seit einigen Jahren stabil bei 240 % Landkreis Cuxhaven 902 Zuwachs auf den gesamten Winterbestand . Landkreis Diepholz 468 Langfristig liegt der jährlich abschöpfb are Landkreis Emsland 602 Landkreis Friesland 57 Zuwachs nach Frischlingssterblichkeit im Mit- Landkreis Gifh orn 2 747 tel bei 210 % . Es müssen also jährlich knapp Landkreis Goslar 1 287 Hohe Reproduktionsraten sorgen trotz Frischlingssterblichkeit für Bestandszunahmen Foto: Sven-Erik Arndt 70 % des tatsächlichen Sommerbestands abge- Landkreis Göttingen 2 331 schöpft werden . Die Frischlingssterblichkeit Landkreis Grafschaft Bentheim 346 schwankt jedoch jedes Jahr sehr stark und ist Landkreis Hameln-Pyrmont 1 380 nur ansatzweise bekannt . Sogar die Frisch- Landkreis Harburg 1 139 Die günstigen Ernährungsbedingungen der erhöht werden . Das Hauptaugenmerk sollte auf Landkreis Heidekreis 2 759 linge nehmen schon im ersten Lebensjahr an letzten Jahrzehnte wurden einerseits durch der Frischlingsbejagung liegen, es ist eine früh- Landkreis Helmstedt 1 322 der Reproduktion teil und tragen mit 35 – 50 % klimatische Veränderungen bedingt, welche zeitige Bejagung auch schon kleiner Frischlinge Landkreis Hildesheim 1 948 zum gesamten Zuwachs bei . Bachen wie auch Landkreis Holzminden 1 661 häufi gere Mastjahre und milde Winter mit angeraten, um die Rotten in den Wald zurück Keiler werden je nach Ernährungszustand mit Landkreis Leer 37 sich bringen sowie andererseits durch Steige- zu drängen und diese Frischlinge daran zu hin- ca . einem halben Jahr Lebensalter, spätes- Landkreis Lüchow-Dannenberg 2 010 rung der landwirtschaft lichen Produktion . Die dern, die Felder als Lebensraum kennen zu ler- tens jedoch mit elf Monaten, geschlechtsreif . Landkreis Lüneburg 2 384 äußerst hohe Vermehrungsrate wurde lange nen u .v .a sich zu vermehren . Gleichzeitig muss Landkreis Nienburg 1 118 Zeit unterschätzt, so dass die Bejagung vieler- in Summe der Jahreszuwachs abgeschöpft wer- Landkreis Northeim 2 310 orts geringer war als der Bestandszuwachs . Die den (70 % des Sommerbestands) . Landkreis Oldenburg 347 Landkreis Osnabrück 541 Population wird weiter ansteigen, wenn nicht Landkreis Osterholz 250 überall ausreichend bejagt wird bzw . bejagt Die anpassungsfähigen Wildschweine sind Wildschweine sind 24 Entwicklung der Schwarzwildstrecke Landkreis Osterode am Harz 1 085 werden kann . eindeutige Gewinner in unserer Kulturland- Gewinner der Kulturlandschaft Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) Landkreis Peine 325 schaft . Sie erschließen sich zunehmend neue Landkreis Rotenburg / Wümme 1 637 Die Kirrjagd nimmt mit über einem Drit- Lebensräume . In Niedersachsen dehnen die 60 Landkreis Schaumburg 1 232 tel der Gesamtstrecke weiterhin den größten Wildschweine ihren Lebensraum zunehmend Landkreis Stade 216 Anteil an den Erlegungen ein . Insbesondere im in die westlichen Landkreise aus . Sie sind Landkreis Uelzen 2 592 50 Landkreis Vechta 152 waldarmen Westen, wo die Durchführung von zunehmend auch in Siedlungsbereichen zu Landkreis Verden 343 Drückjagden deutlich schwieriger ist, hat diese beobachten . Bestandsanstieg, Ausbreitung 40 Landkreis Wesermarsch 1 Jagdart einen wichtigen Stellenwert bei der und Verstädterung werden durch das enorme Landkreis Wittmund 107 Regulation des Schwarzwildes . Bei einer maß- Reproduktionspotential und die hohe Anpas- Landkreis Wolfenbüttel 835 30 voll betriebenen Kirrung, wie sie nach derzei- sungsfähigkeit des Schwarzwildes begünstigt, Region Hannover (inkl . 2 284 tigen gesetzlichen Vorgaben (§33 NJagdG und das Schwarzwild durchaus in die Lage ver- Landeshauptstadt Hannover) Ausführungsbestimmungen) gilt, bedeutet die setzt, Regionen ohne größere Waldkomplexe zu 20 Stadt Braunschweig 120 Stadt Delmenhorst 0 Kirrung auch keinen reproduktionsfördernde besiedeln . Es ist zu erwarten, dass die Schwarz- Im Rahmen der Kirrjagd wird ein Drittel der Gesamt- Stadt Emden 0 Zusatznahrung, da unsere Kulturlandschaft wildstrecken, gefördert durch Landschaft s- und 10 strecke des Schwarzwildes Stadt Oldenburg 0 ohnehin schon äußerst günstige Bedingun- Klimaveränderungen sowie Ausbreitung des erreicht Stadt Osnabrück 0 gen für ungebrochen hohe Reproduktionsraten Schwarzwildes, mittelfristig weiter steigen Stadt Salzgitter 210 liefert . und somit auch die Bejagung noch stärker 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 Stadt Wilhelmshaven 0 intensiviert werden muss . Aus ökologischen Stadt Wolfsburg 230 Mit der zeitaufwändigen Einzeljagd alleine und ökonomischen Gründen ist ein fundiertes Gesamtstrecke davon Fallwild Gesamt 42104 können die Schwarzwildbestände nicht regu- jagdliches „Management“ zur Regulation oder liert werden . Um Witterungsbedingungen weit- gar Reduktion der Schwarzwildbestände unab- gehend ausgleichen sowie die Eff ektivität und dingbar . Eine Bejagung in Bejagungsgemein- Gesamtstrecke steigern zu können, muss der schaft en über die Reviergrenzen hinaus, ohne Anteil an revierübergreifenden Bewegungsjag- Jagdneid und „Eigentumsdenken“ ist zwingend den, insbesondere in den waldarmen Regionen, erforderlich .

36 Schalenwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 37 26 Niederwildstrecken 2014 / 2015 in Niedersachsen Niederwild

Wildart erlegt Fallwild Summe Wildart erlegt Fallwild Summe Feldhase (Lepus europaeus PALLAS) Haarwild Federwild Feldhasen 42 931 13 694 56 625 Stockenten 99 617 1726 101 343 Egbert Strauß Wildkaninchen 40 406 7 109 47 515 Krickenten 1 859 28 1 887 Wildkatzen 0 23 23 Knäkenten 0 0 0 Feldhase Luchse 0 0 0 Pfeifenten 886 9 895 Größe 42 – 68 cm Füchse 49 767 3 558 53 325 Löff elenten 1 1 2 Paarungszeit Januar bis August Steinmarder 7 467 1 181 8 648 Schnatterenten 0 0 0 Setzzeit Februar bis September Baummarder 1 247 271 1 518 Tafelenten 0 0 0 Gewicht bis 6,5 kg Iltisse 1 955 265 2 220 Reiherenten 3 3 6 Lebensraum Kulturfolger; typischer Vertreter der Lebensgemeinschaft Feldflur, Hermeline 1 279 139 1 418 Spießenten 0 4 4 kommt aber auch im Wald vor Mauswiesel 0 45 45 Kolbenenten 0 0 0 Dachse 4 949 1 248 6 197 Samtenten 0 0 0 Fischotter 0 2 2 Schellenten 0 1 1 Seehunde 0 14 14 Moorenten 0 0 0 Waschbären 9 209 662 9 871 Eiderenten 0 14 14 Marderhunde 2 175 178 2 353 Minke 16 4 20 Gänsesäger 0 3 3 Nutrias 7 503 98 7 601 Mittelsäger 0 0 0 Die Entwicklungen der Hasenbesätze und bei einer regionalen Betrachtung . In den tradi- Zwergsäger 0 0 0 die Ursachen für diese Entwicklungen geben tionellen Niederwildrevieren im Nordwesten den Hasenforschern immer noch Rätsel auf . Niedersachsens bejagen rund 80 % der Reviere Waldschnepfen 4 647 38 4 685 Schlichte und oberflächliche Erklärungen den Hasen . In den Jahren mit besonders hohen Blässhühner 173 54 227 werden der Situation um die Hasenbesätze Hasenbesätzen (2005 und 2006) gingen die Federwild Silbermöwen 1 785 203 1 988 wie auch aller anderen Niederwildarten nicht Jäger in über 90 % der Reviere auf Hasenjagd . Rebhühner 58 237 295 Lachmöwen 13 17 30 gerecht . Sehr auff ällig sind die regional aber Im Weser-Leine-Bergland oder in der Region Lokal und regional unter- Fasanen 34 062 3 526 37 588 Haubentaucher 0 0 0 auch lokal großen Unterschiede in den Entwick- Lüneburger Heide, wo die Schalenwildbejagung schiedliche Besatzdichten Wachteln 0 3 3 Großtrappen 0 0 0 lungen der Frühjahrsbesätze . der Schwerpunkt ist, erfolgte nur in rund 25 % Auerhähne 0 0 0 Graureiher 35 71 106 der Reviere eine Bejagung . Aufgrund dessen Dagegen können diese Populationsschwan- können aus den Jagdstrecken die Hasenbe- Auerhennen 0 0 0 Habichte – 3 17 20 kungen nicht durch die Jagdstrecken abgebil- sätze großräumig nicht zuverlässig abgeleitet Birkhähne 0 0 0 davon Lebendfang 0 0 det werden, da bei zurückgehenden Besätzen werden . Birkhennen 0 0 0 Mäusebussarde – 5 284 289 die Jäger verstärkt die Bejagung einschränken davon Lebendfang 0 0 Haselhähne 0 0 0 oder aussetzen und damit die Jagdstrecken Durch langjährige Monitoringprogramme Haselhennen 0 0 0 Sperber 0 11 11 überproportional abnehmen . Darüber hinaus (Bspw .: Wildtiererfassung Niedersachsen seit Wildtruthühner 0 1 1 Rotmilane 0 5 5 wird in den südniedersächsischen Revieren 1991 oder die Scheinwerferzählungen in Nie- Ringeltauben 123 167 2 855 126 022 Schwarzmilane 0 0 0 mit geringen Hasenbesätzen teils schon seit dersachsen seit 1993) sind die Unterschiede in Jahrzehnten auf eine Bejagung verzichtet oder den Besätzen und Entwicklungen verlässlich zu Türkentauben 1 407 88 1 495 Sturmmöwen 0 0 0 nur der ein oder andere „Küchenhase“ erlegt . dokumentieren . Dagegen waren bis vor kurzem Höckerschwäne 163 67 230 Rohrweihe 0 2 2 Im Jagdjahr 2013 / 14 führten noch 53 % der Daten über die Einflußfaktoren wie Witterung, Nur 53 % der Reviere Graugänse 14 346 202 14 548 Mantelmöwe 0 0 0 Reviere (= 4 096 Reviere) in Niedersachsen eine Flächennutzung etc . großräumig kaum ver- führten eine Hasenjagd durch Blässgänse 0 113 113 Wanderfalken 0 1 1 Hasenjagd durch, ca . 300 Reviere weniger als fügbar, öff entlich zugänglich oder waren sehr Saatgänse 3 36 39 Baumfalken 0 0 0 im Vorjahr . Von diesen Revieren erlegten nur kostenintensiv . Nachdem diese Daten in den Ringelgänse 0 7 7 Turmfalke 4 17 21 rund 30 % der Reviere (1 245 Reviere) mehr als letzten Jahren mehr und mehr für Forschungs- Kanadagänse 979 10 989 Kolkraben 2 12 14 10 Hasen, die Mehrzahl der Reviere begnügte einrichtungen verfügbar werden, verstärkt das sich mit einem oder einigen wenigen Hasen . ITAW Untersuchungen zu den Einflüssen ver- Nilgänse 4 294 32 4 326 Rabenkrähen 108 454 895 109 349 Besonders deutlich werden diese Unterschiede schiedener Faktoren auf die Besätze . Brandenten 0 11 11 Elstern 25 641 210 25 851

38 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 39 27 Entwicklung der Frühjahrsbesätze (Hasen / km² bejagbare Fläche) in den niedersächsischen Naturräumen

30

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0 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2014

Ems-Weser-Marsch Börde und Weser-Aller-Flachland Stader Geest und Heide Elbe-Niederung Ostfriesl ., Oldbg . und Osnab . Raum Weserbergland und Harz

Wildkräuter für die Hasenapotheke Foto: piclease / Josef Limberger In der Ems-Weser-Marsch entlang der ist in dem Naturraum Elbe-Niederung zu beob- Nordseeküste schwankten Frühjahrsbesätze achten . In den südlichen und östlichen nieder- zwi schen 1991 und 2005 nach Einschät- sächsischen Naturregionen dagegen bleiben Die Darstellung auf Gemeindeebene (Abbil- ursacht haben (siehe nachfolgenden Artikel) . Entlang der Nordseeküste zung der Revierinhaber zwischen 20 und die Besätze auf niedrigerem Niveau zwischen dung 29) weist in den letzten Jahren nur noch Da in der Regel nur wenige frischtote Hasen brachen die Besätze 2005 25 Hasen / 100 ha und brachen ab 2005 deut- 7,8 und 15,1 Hasen / 100 ha relativ konstant, wenige „Hasen-Hochburgen“ an der unteren gefunden und zur Untersuchung eingesandt deutlich ein lich ein . Dagegen stiegen die Hasenbesätze wobei auch in diesen Regionen der Wende- Elbe, in der nord-westlichen Küstenregion werden, konnte der Einfluss von Krankheitser- in westlichen Landesteilen in Ostfriesland, punkt in der Besatzentwicklung 2005 / 2006 sowie in der Dümmer-Geestniederung aus . Die regern noch nicht abschließend geklärt werden . Oldenburger und Osnabrücker Raum trotz inten- erkennbar ist . Auff ällig ist, dass sich in allen Besätze reichen von maximal 33 Hasen / 100 ha Darüber hinaus werden in Einzelfällen immer siver Landwirtschaft und Nutztierhaltung von Regionen mit Ausnahme der Weser-Ems-Marsch auf den Inseln Juist und Borkum bis 2 – 3 wieder an Tularämie infi zierte Hasen gefunden . 12,3 Hasen / 100 ha im Frühjahr 1995 bis etwa die Frühjahrsbesätze auf dem Besatzniveau Hasen / 100 ha am Harzrand in Goslar, Walken- 2006 auf 20,7 Hasen/100 ha deutlich an, um Mitte der 1990er Jahre zwischen 8,0 und 14,7 ried und Braunlage . In guten Hasenrevieren zeitgleich mit der nördlichen Nachbarregion Hasen / 100 ha einpendelten und in den letzten sind nach wie vor Frühjahrsbesätze von 30 – 50 wieder abzusinken . Eine ähnliche Entwicklung Jahren wieder konstant blieben . Ursachen für Hasen / 100 ha keine Seltenheit . 29 Feldhase: Frühjahrsbesatz pro km² bejagbare Fläche diese Entwicklungen sind nicht off ensichtlich Gemeinden in Niedersachsen oder bekannt . In den 34 niedersächsischen Referenzge- 28 Entwicklung der Feldhasenstrecke Entgegen der Frühjahrsentwicklungen bieten liegen die scheinwerfer-gezählten Früh- Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) deutet der kontinuierliche Rückgang der Jagd- jahrsbesätze 2014 im Durchschnitt bei 16,9 im strecke in den letzten Jahren darauf hin, dass Frühjahr und im Herbst bei 22,7 Hasen / 100 ha . 350 entweder die Zuwachsraten über die Sommer- Die Spannweite reicht bei diesen Revieren von monate sehr schlecht waren oder die Jäger auf- 2,2 bis zu 48 Hasen / 100 ha . Die Nettozuwachs- 300 grund des allgemein rückläufi gen Trends der raten über die Sommermonate waren in den nie- Niederwildbesätze (Fasan und Rebhuhn) ver- dersächsischen Referenzgebieten in den Jahren 250 mehrt auf eine Bejagung verzichteten . Im Jagd- 2013 mit im Mittel 34 % und 2014 60 % ausge- jahr 2014 / 15 wurden die wenigsten Hasen seit sprochen gut, sodass für 2014 der stabile Früh- 200 Aufzeichnung der landesweiten Jagdstrecken jahrsbesatz erklärt werden kann und für 2015

150 1958 erlegt . Zur Strecke kamen 42 931 Hasen mit einem Anstieg zu rechnen ist . und 13 694 Hasen wurden als Fallwild gemeldet . 100 Krankheitsgeschehen als Ursache 0 10 20 30 40 50 km Der Fallwildanteil nimmt aufgrund der ein- Datenquelle: für den Hasenrückgang? Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), 50 geschränkten Bejagung zu und lag im Jagdjahr Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . 2014 / 15 bei 32 % und im Vorjahr bei 27 % . Krankheitserreger wie beispielsweise das Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 EBHS-Virus (European Brown Hare Syndrom) 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 0 > 15 – 20 keine Daten oder die bakterielle Pseudotuberkulose (Yersi- > 21 – 5 > 20 – 25 Kreisgrenzen nia pseudotuberculosis) können die Rückgänge > 25 – 10 > 25 Gemeindegrenzen Gesamtstrecke im Norden und Westen von Niedersachsen ver- > 10 – 15

40 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 41 Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.)

Egbert Strauß

Im Tierseuchen-Nachrichten-System des FLI 30 Hasenstrecke Wildkaninchen wurden in den letzten zehn Jahren für Nieder- Niedersachsen nach Landkreisen Größe 35 – 45 cm sachsen 19 Tularämiefälle aufgeführt und 2014 Landkreis Jagdstrecke Paarungszeit Februar bis August 11 Tularämiefälle allein 11 Fälle . Diese Zoonose, im Volksmund Landkreis Ammerland 1 583 Setzzeit März bis September in Niedersachsen auch Hasenpest genannt, wird durch das Bak- Landkreis Aurich 3 261 Gewicht 1,5 – 2 kg Landkreis Celle 271 terium Francisella tularensis verursacht und Lebensraum Bevorzugt hügeliges Gelände kann für den Menschen wie auch für Hunde töd- Landkreis Cloppenburg 3 247 mit grasigen Parzellen und lich verlaufen . Bei dem in Europa auft retenden Landkreis Cuxhaven 3 095 Gebüsch auf sandigen Böden; an Landkreis Diepholz 2 082 Waldrändern, Hecken, Dämmen, Subtyp holarctica ist aufgrund der geringeren Böschungen; auch in Gärten und Landkreis Emsland 5 544 Virulenz des Erregers von einem geringeren Parkanlagen Landkreis Friesland 2 017 Gefährdungspotential auszugehen . Der Erreger Landkreis Gifh orn 624 kann über Insektenstiche und Zecken und vor Landkreis Goslar 76 allem beim Versorgen der erlegten Hasen über Landkreis Göttingen 214 kleine Hautwunden, den Mund oder durch Ein- Landkreis Grafschaft Bentheim 1 730 atmen des Aerosols auf den Menschen (Hund) Landkreis Hameln-Pyrmont 199 übertragen werden . Landkreis Harburg 969 Landkreis Heidekreis 688 Das Wildkaninchen ist die einzige Art 1990er Jahre gar sein Verschwinden in Deutsch- Landkreis Helmstedt 342 innerhalb der Gattung „Oryctolagus“ und land befürchtet . Mittlerweile ist der rapide Positive Entwicklung der Landkreis Hildesheim 783 damit auch der einzige Vertreter in Europa . Rückgang der Jagdstrecke – in Folge der Infekti- Kaninchenstrecke Landkreis Holzminden 92 Alle bekannten Zuchtformen unserer Hauska- onen mit dem Myxomatose-Virus und RHD-Virus Landkreis Leer 3 330 ninchen stammen von dem „Kleinen Flitzer“ (Rabbit Haemorrhagic Diseases oder Chinaseu- Landkreis Lüchow-Dannenberg 223 Landkreis Lüneburg 365 ab . Noch vor 30 Jahren als Schädling in der che) – gestoppt und die Besätze haben sich in Landkreis Nienburg 1 039 Landwirtschaft verschmäht, wurde Ende der den letzten Jahren leicht erholt . Landkreis Northeim 298 Landkreis Oldenburg 1 583 Landkreis Osnabrück 3 907 31 Wildkaninchen: Jagdstrecke / km² bejagb. Fläche 2013 / 14 (inkl. Fallwild) Landkreis Osterholz 557 Landkreise in Niedersachsen Landkreis Osterode am Harz 94 Landkreis Peine 847 Landkreis Rotenburg / Wümme 1 472 Landkreis Schaumburg 462 Landkreis Stade 3 216 Fallwilduntersuchungen sollen helfen, die Ursachen Landkreis Uelzen 299 für den Rückgang der Hasenbestände zu klären Landkreis Vechta 2 467 Foto: Sven-Erik Arndt Landkreis Verden 592 Landkreis Wesermarsch 2 583 Um das Krankheitsgeschehen klären und Landkreis Wittmund 2 788 auch das Gefährdungspotential für die Men- Landkreis Wolfenbüttel 330 Region Hannover (inkl . schen einschätzen zu können, wird um die Ein- 1 934 sendung von Fallwild an das Veterinärinstitut Landeshauptstadt Hannover) in Hannover (Nds . Landesamt für Verbraucher- Stadt Braunschweig 77 Stadt Delmenhorst 30 Hasen werden schutz und Lebensmittelsicherheit, kurz LAVES) 0 10 20 30 40 50 km Stadt Emden 578 im LAVES untersucht zur veterinärmedizinischen Untersuchung gebe- Stadt Oldenburg 243 Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), ten . Die Fallwilduntersuchungen sind kostenlos . Stadt Osnabrück 84 Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Informationen und ein Formular (siehe auch im Stadt Salzgitter 47 Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Anhang dieses Berichts) dazu fi nden sie auf der Stadt Wilhelmshaven 200 0 > 25 – 10 keine Daten Homepage der LJN und des LAVES sowie auf der Stadt Wolfsburg 163 > 20 – 1 > 10 – 30 Kreisgrenzen Wildtiermanagement-Seite (www .wildtierma- > 21 – 2 > 30 Gemeindegrenzen Gesamt 56 625 nagement .com) . > 22 – 5 Die Kaninchenbesätze steigen wieder Foto: piclease / Rüdiger Kaminski 42 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 43 Die positive Entwicklung der Kaninchenstre- 33 Wildkaninchenstrecke cken in den letzten Jahren ist weitestgehend Niedersachsen nach Landkreisen unbeachtet geblieben, wohingegen die Rück- Landkreis Jagdstrecke gänge der Fasanenbesätze eine hohe Aufmerk- Landkreis Ammerland 1 673 samkeit erfahren . Überraschend sind in den Landkreis Aurich 4 408 traditionellen Niederwildregionen die gegen- Landkreis Celle 24 läufi gen Entwicklungen der Kaninchenstrecken Landkreis Cloppenburg 3 513 gegenüber den starken Verlusten beim Fasan, Landkreis Cuxhaven 575 Rebhuhn und Hasen . Die Jagdstrecke beim Landkreis Diepholz 1 656 Kaninchen ist seit Anfang der 2000er-Jahre um Landkreis Emsland 12 490 Landkreis Friesland 1 009 etwa 53 % gestiegen . Insgesamt wurden im Landkreis Gifh orn 182 letzten Jagdjahr 40 406 Kaninchen erlegt und Landkreis Goslar 5 7 109 (17,6 %) Kaninchen als Fallwild gemeldet . Landkreis Göttingen 39 Gegenläufi ge Entwicklung Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von Landkreis Grafschaft Bentheim 3 483 der Jagdstrecke und des 31 % . Die höchste Jagdstrecke wurde im Land- Landkreis Hameln-Pyrmont 36 Vorkommens kreis Emsland mit 12 490 Kaninchen erzielt, Landkreis Harburg 191 Im Gegensatz zu anderen Niederwildbesätzen entwickeln sich die Kaninchenbesätze in Niedersachsen positiv Landkreis Heidekreis 244 gefolgt vom Landkreis Aurich mit 4 408 Kanin- Foto:Sven-Erik Arndt Landkreis Helmstedt 41 chen, wobei das Gros der Kaninchen auf den Landkreis Hildesheim 228 Inseln Baltrum und Norderney erlegt wurde . Landkreis Holzminden 27 Die Landkreise Grafschaft Bentheim, Osna- Landkreis Leer 1 709 brück, Cloppenburg und Vechta im westlichen Landkreis Lüchow-Dannenberg 2 Niedersachsen weisen ebenfalls hohe Kanin- Landkreis Lüneburg 180 chenbesätze auf . Diese Landkreise verzeichne- Landkreis Nienburg 307 Landkreis Northeim 9 ten gegenüber dem Vorjahr in Niedersachsen die höchsten Zunahmen . Östlich der Weser beim Hasen gehören zu der Gruppe der Calici- Landkreis Oldenburg 1 009 Landkreis Osnabrück 4 005 existieren nur in den Revieren der Stadt Wolfs- viren und sind sehr nahe miteinander verwandt . Landkreis Osterholz 218 burg nach wie vor hohe Besätze, die allerdings Beide Viren weisen jedoch eine hohe Wirtsspe- 32 Entwicklung der Wildkaninchenstrecke Landkreis Osterode am Harz 0 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind . zifi tät auf, so dass der Hase in der Regel nicht an Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) Landkreis Peine 381 RHD erkranken kann und das Kaninchen nicht Landkreis Rotenburg / Wümme 456 Überraschend ist die gegenläufi ge Ent- an EBHS . Sehr auff ällig ist, dass sich in den 350 Landkreis Schaumburg 45 wicklung der Jagdstrecke und des Kaninchen- Revieren über die Jahre immer wieder sehr gute Landkreis Stade 593 vorkommens von 2003 bis 2014 . In dem Jahr Kaninchenbesätze aufb auen und dann unver- 300 Landkreis Uelzen 103 Landkreis Vechta 3 682 mit den niedrigsten Jagdstrecken (2003) mel- mittelt im Herbst und Winter vermutlich durch Landkreis Verden 636 deten noch 5 512 Reviere (68,4 %) ein Kanin- RHD oder Myxomatose massiv zusammenbre- 250 Landkreis Wesermarsch 321 chenvorkommen . In den Folgejahren nahmen chen . Inwieweit die neue, mittlerweile auch in Landkreis Wittmund 289 die „Kaninchenreviere“ ab und die Jagdstrecke Deutschland nachgewiesene RHD-Virusvari- 200 Landkreis Wolfenbüttel 89 stieg bis 2014 deutlich an . In 2014 kam das ante (RHDV-2) eine Rolle spielt, ist derzeit noch Region Hannover (inkl . 755 Kaninchen nur noch in 3 662 Reviere (47,9 %) ungewiss (siehe Artikel Keller & Kleinschmidt in 150 Landeshauptstadt Hannover) vor . diesem Bericht) . Stadt Braunschweig 298 100 Stadt Delmenhorst 6 Stadt Emden 229 Myxomatose und RHD – beides Viruser- Aufgrund der weiten Verbreitung des Myxomatose und RHD 50 Stadt Oldenburg 109 krankungen – verursachten in der Vergangen- Kaninchens in Niedersachsen und des hohen verursachten Bestandseinbrüche Stadt Osnabrück 115 heit höchst wahrscheinlich die massiven und Reproduktionspotentials dieser Wildart ist die Stadt Salzgitter 83 in weiten Teilen Deutschlands bedrohlichen Hoff nung nicht unbegründet, dass sich das 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 Stadt Wilhelmshaven 437 Bestandseinbrüche . RHD wurde erstmals Ende Kaninchen, nach dem Überstehen der Viruser- Stadt Wolfsburg 1 625 der 1980er-Jahre in der Wildpopulation diagnos- krankungen, wieder in seinen Besätzen erholen Gesamtstrecke Gesamt 47 515 tiziert . Der RHD-Virus wie auch der EBHS-Virus wird .

44 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 45 Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD) und Brown Hare Syndrome (EBHS)

Barbara Keller, Sven Kleinschmidt

RHD und EBHS sind eng Die Erreger der rabbit haemorrhagic disease das Virus zunächst unbeabsichtigt dann gezielt verwandte Viren (RHD), auch Chinaseuche genannt, und des zur Reduktion der Wildkaninchenpopulation European brown hare syndrome (EBHS) gehö- eingesetzt . ren zu den Caliciviren des Genus Lagovirus . Beide Viren sind eng verwandt, lassen sich aber Die Infektion mit dem RHD-Virus erfolgt in deutlich voneinander differenzieren und sind der Regel durch direkten Kontakt mit erkrank- wirtspezifisch . Das heißt, dass Versuche zur ten Tieren oder indirekt z .B . über Käfige, Futter- Übertragung der beiden Erreger auf den jeweils mittel, Äsungspflanzen, Schuhe und Kleidung . „unpassenden“ Wirt fast immer erfolglos Eine Übertragung durch Vektoren wie Stech- waren . Dies bedeutet leider auch, dass Hasen mücken, Kaninchenflöhe, Milben, Zecken und nicht mit dem bei Kaninchen eingesetzten Impf- Läuse ist ebenfalls möglich . Das Virus ist unbe- stoff geschützt werden können . hüllt, äußerst widerstandsfähig und kann in Bei den Bildern handelt es sich um eine Leber bzw. Lunge von einem Hasen mit Calicivirus-Infektion. Die Leber der Umwelt abhängig von der Temperatur drei weist eine ziegelsteinrote Verfärbung mit einzelnen Einblutungen, die Lunge ein Lungenödem mit großflächigen Einblutungen auf. Ebenso weist die Luftröhre eine starke Rötung und großflächige Blutungen auf. 2010 wurde in Frankreich eine neue Vari- bis sieben Monate infektiös bleiben . Die Inku- Neue RHDV-2 Variante ante des Virus (RHDV-2) nachgewiesen, welche bationszeit beträgt nur ein bis drei Tage und nachgewiesen sich vom klassischen RHDV und RHDVa durch die Krankheit kann perakut bis akut verlaufen . eine geringere Virulenz und einen verzögerten Bei perakutem Verlauf sind vor den plötzlichen EBHS Krankheitsverlauf unterscheidet . Das RHDV-2 Todesfällen meistens keine deutlichen Symp- hat in Frankreich die klassischen Stämme inzwi- tome erkennbar . Bei akutem Verlauf treten Fie- Das EBHS-Virus war Anfang der 1980er-Jahre übertragen . Über RHDV-2 wird berichtet, dass Jungtiere bis zur schen weitgehend verdrängt und wurde auch ber, blutiger Nasenausfluss, respiratorische für gehäuftes Verenden von Feldhasen zunächst auch jüngere Tiere empfänglich sein sollen . 8. Lebenswoche sind resistent gegenüber RHD und EBHS in Italien, Spanien und 2013 auch erstmalig in Symptome und Krämpfe, ggf . mit Rückwärtsnei- in Schweden verantwortlich . Als Calicivirus Deutschland nachgewiesen . Der bisher für RHD gung des Kopfes und Überstreckung von Rumpf identifiziert werden konnte es erst 1988 mittels Untersuchungen am Lebensmit- verfügbare Impfstoff vermittelt nur eine Teilim- und Extremitäten auf . Die Mortalität beträgt bis Elektronenmikroskopie . munität gegen die neue Virusvariante . zu 90 % und erkrankte Tiere verenden meist tel- und Veterinärinstitut Braun- innerhalb von ein bis drei Tagen . Empfänglich für das EBHS-Virus sind der schweig / Hannover (LVI BS/H) europäische Feldhase und der Schneehase . des LAVES RHD Am toten Tier können punktuelle oder klein- Es existiert nur ein Serotyp und die bislang Die RHD trat erstmals 1984 bei europäischen flächige Blutungen im Lungengewebe und eine bekannten Stämme sind genetisch eng mitein- Am Standort Hannover des LVI BS / H wer- Kaninchen in China auf (daher der Name China- blutige Durchtränkung der Luftröhrenschleim- ander verwandt . Symptomatik und Krankheits- den routinemäßig Hauskaninchen, Wild- seuche) und breitete sich in den folgenden Jah- haut auftreten sowie Lungenblutungen und ein verlauf einer EBHS-Infektion ähneln denen der kaninchen und Hasen zur Ermittlung der ren bei Hauskaninchen, sowie, wo vorhanden, Lungenödem . Der deutlichste Hinweis auf eine RHD, auch die pathomorphologischen Verände- Krankheits- oder Todesursache untersucht . auch in der Wildkaninchenpopulation Deutsch- Calicivirus-Infektion ist jedoch eine starke Brü- rungen sind vergleichbar . Oft findet man zusätz- Bei Vorliegen entsprechender pathologischer lands, Westeuropas, in Teilen Asiens, Mexiko, chigkeit, Schwellung und Aufhellung der Leber lich zu den beschriebenen Leberveränderungen Veränderungen, zur Differentialdiagnose oder Indien, Israel, Ägypten, Kuba, Saudi Arabien, als Folge umfangreicher Nekrosen . eine feingranulierte Oberfläche und eine deutli- zum Krankheitsausschluss werden Gewe- USA und weiteren Ländern aus . che Leberläppchenzeichnung . beproben mittels eines Enzymgebundenen Als weitere Veränderungen kann eine ver- EBHS weist gegenüber RHD eine geringere Immunoassays (ELISA) auf das Vorhandensein In einigen Regionen, z B. . im Süden Euro- größerte Milz, Einblutungen im Bereich der Mortalität von 35 – 80 % auf . Ungeklärt ist bei von Calicivirus-Antigen untersucht . An 156 der pas, machen sich die durch RHD bedingten Niere sowie im Herzbeutel oder am Darm auftre- beiden Krankheiten, warum Jungtiere bis zur im Jahr 2014 eingesandten Tiere (141 Hasen 156 Tiere im Jahr 2014 Ausfälle durch den Rückgang der auf Kaninchen ten . Bei der neuen Virusvariante RHDV-2 kommt 8 . Lebenswoche resistent gegenüber dem RHD und 15 Wild- und Haus­kaninchen) wurde der untersucht als Beute angewiesenen Prädatoren wie z B. . es aufgrund des Verendens nach verzögertem (klassische Variante)- bzw . EBHS-Virus sind . Bis RHD / EBHS-Antigen-ELISA durchgeführt, davon den iberischen Luchs bemerkbar . In anderen bzw . chronischem Verlauf häufiger zu einem zum Alter von zwei Monaten erkranken die Tiere waren 5 Wildkaninchen und 20 Hasen RHD- Ländern wie Australien und Neuseeland wurde ausgeprägten Ikterus . nicht, können das Virus aber nach Infektion bzw . EBHS-positiv .

46 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 47 Rebhuhn (Perdix perdix L.)

Egbert Strauß

Rebhuhn Größe ca . 30 cm Paarungszeit Februar bis Juni Brutdauer und 23 – 25 Tage, Gelegegröße 10 – 15 Eier Gewicht 300 – 400 g Lebensraum Off ene Landschaft (Acker, Wiese, Heide) mit ausreichender Deckung

Das Rebhuhn liebt wildkrautreiche Feldfl uren Foto: piclease / Stefan Ott

In der mitteleuropäischen Kulturlandschaft Rebhuhn in der intensiv genutzten Feldflur nur war das Rebhuhn bis in die 1970er-Jahre noch noch selten zu beobachten . Dieser Rückgang weit verbreitet . Die bäuerliche Landwirtschaft ist für das Rebhuhn wie auch für viele andere bot diesem Feldhuhn durch die vielen Feldraine, Vogelarten der Agrarlandschaft in den letzten zurückgenommen, gesetzlich eingeschränkt schädlich, für die Besatzentwicklung des Reb- Freiwilliger Bejagungs- der großen Fruchtartenvielfalt und den weni- Jahrzehnten für Mitteleuropa festzustellen . Als bzw . viele Reviere verzichten freiwillig auf die huhns hingegen unerheblich ist . In der Tabelle verzicht beim Rebhuhn in ger intensiven Bewirtschaft ungsformen einen Rückgangsursachen werden die Verluste geeig- Rebhuhnjagd . zu den Jagdstrecken in Niedersachsen sind Niedersachsen optimalen Lebensraum . Heute ist dagegen das neter Lebensräume durch Flurbereinigungen, überwiegend Fallwildzahlen angegeben . die Intensivierung der Landwirtschaft als auch In Niedersachsen wurde in den vergange- die Zunahme der Beutegreifer genannt . Inwie- nen Jahrzehnten schon weitgehend auf eine Da die Jagdstrecken keine Aussagen über weit andere Faktoren wie beispielsweise die Bejagung verzichtet und in mehr als 90 % der die Besatzdichten zulassen, können Vorkom- 33 Entwicklung der Rebhuhnstrecke Witterung (kurzfristige und lokale Einflüsse Reviere das Rebhuhn ganzjährig geschont . Auf- men und Populationsentwicklung nur über Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) sehr wahrscheinlich) oder Krankheiten für die grund des neuerlichen Rückgangs der Rebhuhn- Erfassungen der Frühjahrsbesätze wie in der langfristigen und überregionalen Tendenzen besätze in den Hauptvorkommensgebieten im WTE erfolgen . In der Studie von Tillmann et 180 eine Rolle spielten, kann nur vermutete werden westlichen und mittleren Niedersachsen for- al . 2012 wurde die hohe Zuverlässigkeit der Hohe Zuverlässig- und wird derzeit untersucht . dert die Landesjägerschaft seit 2012 von allen Rebhuhnbesatzeinschätzung durch die Jäger keit der WTE-Daten zum 160 Rebhuhnbesatz Mitgliedern einen freiwilligen Verzicht der Reb- wissenschaft lich bestätigt . Die Rebhuhn- 140 In den „Rebhuhn-reichsten“ Bundesländer huhnbejagung . Diese Vorgaben wurden in den Besatzdichten in der WTE liegen deutlich über

120 Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersach- letzten Jahren bis auf wenige Ausnahmen von den Erfassungen aus dem ornithologischen sen wurden in den 1960er und 1970er-Jahren den Revierinhabern umgesetzt . Monitoringprogramm ADEBAR . In dem „Atlas 100 jeweils rund 60 000 Rebhühner erlegt, in ein- der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen“ 80 zelnen Jahren auch weit über 100 000 Rebhüh- In Niedersachsen wurden 58 Rebhühner (Krüger et al . 2014) wurden für die Erfassungs- ner . Nach den gravierenden Rückgängen der erlegt und 237 als Fallwild gemeldet . In sechs jahre 2005 – 2008 ein Besatz von 7 000 – 15 000 60 Rebhuhnbesätze bzw . der Jagdstrecken Ende Landkreisen (Diepholz, Emsland, Nienburg, besetzte Reviere = rufende Hähne bzw . Paare 40 1970er / Anfang der 1980er-Jahre in Folge der Schaumburg, Stade und Peine) wurden noch gemeldet . In der WTE erfassten die Jäger für das massiven Veränderungen in der Landwirt- vereinzelt Rebhühner erlegt, wobei dieses Ver- Frühjahr 2008 auf 91 % der bejagbaren Fläche 20 schaft wurde die Bejagung in Deutschland stark halten für das Image der Jägerschaft äußerst 25 000 Rebhuhnpaare .

1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014

Gesamtstrecke

48 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 49 Die divergierenden Besatzdichten sind unter sen auf 0,42 Paare / 100 ha Feldfläche zurück, 35 Rebhuhnstrecke Ein großräumiges Fehlen des Rebhuhns anderem in den unterschiedlichen Erfassungs- was ein Rückgang von über 50 % bedeutet . Die Niedersachsen nach Landkreisen ist nur in den waldreichen Gemeinden in der methoden begründet . Die Jäger besitzen gute Rückgänge waren besonders ausgeprägt in Lüneburger Heide, dem Harz und Weser-Lein- Landkreis Jagdstrecke Ortskenntnisse und durch die Beobachtungen den Hauptvorkommensgebieten im westlichen bergland sowie in einigen grundwassernahen Landkreis Ammerland 0 der Rebhuhnketten über den Herbst und Winter Niedersachsen . In dieser Region, hier bezeich- Landkreis Aurich 0 Küstenbereichen zu verzeichnen . sowie die abendlichen Beobachtungen vor der net als „Dümmer, Osnabrücker Land“ mit den Landkreis Celle 0 Bockjagd im Frühjahr erlangen sie einen guten Naturräumen Dümmer Geestniederung, Ems- Landkreis Cloppenburg 7 Die Sicherung der Rebhuhnbesätze wird Überblick über die rufenden Hähne bzw . die ter- Hunte-Geest und Unteres Weserbergland) stieg Landkreis Cuxhaven 8 im Wesentlichen davon abhängen, inwieweit ritorialen Paare . der Rebhuhnbesatz von 1999 bis 2002 vorü- Landkreis Diepholz 28 es den Jägern und Naturschützern gelingen bergehend deutlich an, um nach 2006 deutlich Landkreis Emsland 22 wird, zusammen mit den Landwirten geeig- Bei den ornithologischen Erfassungen sol- abzufallen . In den anderen Regionen sind für Landkreis Friesland 2 nete strukturreiche Habitate zu erhalten oder Landkreis 19 len in der Regel alle Vogelarten erfasst werden . den Zeitraum 1999 bis 2006 ebenfalls kons- neu anzulegen . Dieses wird ohne Zugeständ- Landkreis Goslar 0 Dabei liegen die Beobachtungszeiten meist in tante Besätze festzustellen . nisse der Landwirtschaft kaum erfolgreich sein . Landkreis Göttingen 19 den Morgenstunden, die in einer begrenzten Landkreis Grafschaft Bentheim 1 Auch eine intensive Prädatorenkontrolle kann Anzahl von Beobachtungsgängen von einzel- Mittlerweile weisen die landwirtschaftlich Landkreis Hameln-Pyrmont 3 ein unzureichendes Lebensraumangebot nicht nen Erfassern durchgeführt werden . Dadurch intensiv genutzten Agrarlandschaften im Weser- Landkreis Harburg 1 vollständig kompensieren, andererseits kann wird der sehr unstetig und meist in der Dämme- Aller-Flachland und den Niedersächsischen Landkreis Heidekreis 14 in reichstrukturierten Niederwildrevieren nicht rung rufende Hahn häufig nicht erfasst . Börden nördlich von Hannover höhere Rebhuhn- Landkreis Helmstedt 0 gänzlich auf einen Beutegreiferbejagung ver- Sicherung der besätze auf als die ehemaligen Schwerpunkt- Landkreis Hildesheim 13 zichtet werden . Der Jäger hat heute somit eine Rebhuhn­besätze abhängig vom Lebensraum und Der Rebhuhnbesatz in den Frühjahren von gebiete im westlichen Niedersachsen . Landkreis Holzminden 0 herausragende Verantwortung für die Erhaltung Landkreis Leer 0 Beutegreifern 1998 bis 2005 war in Niedersachsen bei leichten dieser in seiner Obhut stehenden Wildart auch Landkreis Lüchow-Dannenberg 0 Rebhuhnvorkommen Schwankungen auf niedrigem Niveau von rund Ein Rebhuhnvorkommen meldeten in diesem Landkreis Lüneburg 0 wenn er auf eine Bejagung verzichten muss . in 40 % der Reviere 1,0 Paar / 100 ha Feldfläche relativ konstant . Frühjahr rund 3 032 Reviere, im Frühjahr 2005 Landkreis Nienburg 30 Seit Mitte der 2000er Jahre ist jedoch wieder waren es noch 4 885 Reviere . In 39,5 % der nie- Landkreis Northeim 11 ein anhaltender Rückgang zu konstatieren . Von dersächsischen Reviere kommt somit das Reb- Landkreis Oldenburg 7 36 Rebhuhn: Anzahl der Brutpaare pro km² Offenlandfläche 2005 auf 2014 ging der Besatz in Niedersach- huhn als Brutbesatz noch vor . Landkreis Osnabrück 0 Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osterholz 1 Landkreis Osterode am Harz 0 Landkreis Peine 8 34 Entwicklung der Rebhuhnbesätze (Paare / 100 ha Offenlandfläche) Landkreis Rotenburg / Wümme 0 in den niedersächsischen Regionen von 1991 – 2014 Landkreis Schaumburg 3 Landkreis Stade 22 Landkreis Uelzen 1 3,0 Landkreis Vechta 0 Landkreis Verden 5 2,5 Landkreis Wesermarsch 0 Landkreis Wittmund 0 2,0 Landkreis Wolfenbüttel 26 Region Hannover (inkl . 40 1,5 Landeshauptstadt Hannover) Stadt Braunschweig 0 1,0 Stadt Delmenhorst 0 0 10 20 30 40 50 km Stadt Emden 0 Datenquelle: 0,5 Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Stadt Oldenburg 0 Landesjägerschaft Niedersachsen e .V ., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Stadt Osnabrück 0 Kartograpfische Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 0,0 Stadt Salzgitter 0 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2014 Stadt Wilhelmshaven 4 0,0 > 1,5 – 2 keine Daten Dümmer, Osnabrücker Land Börde, Aller-Flachland Weserbergland, Harz Stadt Wolfsburg 0 > 0,0 – 1 > 2,0 – 3 Kreisgrenzen Stader Geest, Heide Ostfriesland, Oldenburg Gesamt 295 > 1,0 – 1,5 > 3,0 Gemeindegrenzen

50 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 51 Fasan (Phasianus colchicus L.)

Nele Curland

Fasan Größe 70 – 90 cm (m .), 70 – 90 cm (w .) Paarungszeit Februar bis Juni Brutdauer und 23 – 25 Tage Gelegegröße 10 – 12 Eier Gewicht bis 1400 g Lebensraum Büsche, Hecken, Busch- wald, Waldrand, Wiesen, Sumpf, Getreidefelder, Verlandungszonen

Adulte Fasane ernähren sich überwiegend pfl anzlich und bevorzugen im Sommer und Herbst Körner und Säme- reien Foto: piclease/ Georg Pauluhn

Adulte Fasane leben vorrangig von pflanz- auf tierisches Eiweiß angewiesen und fressen Die Hauptvorkommen des Fasans liegen bejagt wurde . Die Jagstrecke 2014 / 2015 lag bei licher Nahrung . Hierbei werden verschiedene kleine Kerbtiere, die sie am Boden erreichen im südwestlichen Niedersachsen in den Natur- insgesamt 37 588 Tieren, was im Vergleich zum Teile der Pflanze aufgenommen, sowohl Samen, können . In der dritten Lebenswoche beträgt regionen der Ems-Hunte-Geest, der Dümmer- Vorjahr (32 168 Tiere) einen Anstieg um 5 420 Beeren, Knollen, Wurzelsprösse, Blätter als der Anteil noch rund 70 % und sinkt weiter ab . Geestniederung (Landkreise Vechta, Emsland, Individuen bedeutet . Überlebensrate der Küken auch grüne Sprosse . Auch ein kleiner Teil tieri- Ab der sechsten Lebenswoche haben sich die Cloppenburg, Grafschaft Bentheim und dem unter anderem abhängig von sche Nahrung gehört zum Spektrum . Vor allem jungen Fasane weitestgehend auf die pflanz- nördlichen Teil von Osnabrück) sowie im Unte- der Insektendichte Projekte zum Fasan am Institut die Jungtiere sind in den ersten Lebenswochen liche Ernährung der ausgewachsenen Tiere ren Weserbergland (südlicher Teil des Land- umgestellt . Allerdings kann auch hier der Anteil kreises Osnabrück) . Im Frühjahr 2008 lagen die für Terrestrische und Aquatische gefressener Insekten noch immer bis zu 20 % Hennenbesätze in diesen Regionen nach Schät- Wildtierforschung (ITAW) erreichen (Behnke und Claussen 2007) . Es gibt zungen durch die WTE zwischen 16 und 21 Hen- 37 Entwicklung der Fasanenstrecke eine positive Verbindung zwischen Überle- nen / 100 ha Off enlandfläche und sanken bis Auf Grund der starken Besatzrückgänge der Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) bensrate der Küken und der Insektendichte (Hill zum Frühjahr 2014 auf 7 bis 9 Hennen / 100 ha Fasanenpopulation werden mögliche Faktoren 1985) . Bei geringerer Insektendichte müssen ab . dieses Geschehens in verschiedenen Projekten 350 die Küken einen größeren Radius absuchen . am ITAW untersucht, um einen umfassenden Hierdurch verbrauchen sie mehr Energie und In den Landkreisen der Ems-Weser Marsch Überblick über die Ursachen zu bekommen . Mit 300 sind für Prädatoren besser sichtbar . wie auch im nordöstlichen Niedersachsen, in Hilfe der WTE werden über die Jahre die Verän- der Stader Geest und der Elbe-Niederung waren derungen in den Besätzen dokumentiert . 250 Bei schlechten Witterungsverhältnissen lei- und sind die Frühjahrsbesätze nach wie vor den die Küken unter einem stärkeren Nahrungs- geringer (Frühjahr 2014 3 bis 6 Hennen / 100 ha) . Studien am ITAW laufen derzeit zum Einfluss 200 engpass, da die Insekten weniger aktiv und für Die Besätze in den östlichen und südlichen Lan- der Witterung auf die Besatzentwicklung der

150 die Küken schwer zu fi nden sind (Gräber und desteilen sind – allerdings auf sehr niedrigem letzten 20 Jahre, der Prädation auf die Gelege Strauß 2010) . Da Küken stark auf Bewegung Niveau – relativ stabil . und die Hennen sowie zu den Veränderungen

100 reagieren, Insekten sich bei Kälte jedoch kaum angebauter Feldfrüchte in der Landwirtschaft . Fasan kommt in der Hälft e bewegen und verstecken, haben die Jungvögel Der Fasan kommt in gut der Hälfe der nie- Ebenso wird das Krankheitsgeschehen auf ver- der niedersächsischen Reviere vor 50 bei diesen Witterungsverhältnissen Probleme dersächsischen Reviere vor, wobei laut WTE im schiedenen Ebenen untersucht, wobei auch der mit dem Auffi nden von Nahrung . Jagdjahr 2013 / 2014 in 2 631 Revieren der Fasan Einfluss von Pestiziden berücksichtigt wird .

1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014

Gesamtstrecke

52 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 53 In einem mehrjährigen Projekt wird der Ein- che und vorliegende Erkrankungen untersucht . fluss der Beutegreifer auf Fasane insbesondere Anhand dieser Fallwildbefunde ist anzuneh- zur Brut- und Aufzuchtzeit im westlichen Nieder- men, dass sich keine für adulte Fasane tödliche sachsen untersucht . Danach gehen bis zu 57 % Seuche durch die Population zieht . Über die Hälfte der Gelege aller Gelege verloren, wobei der Prädationsan- gehen beim Fasan verloren teil bei 40 % liegt . Fasanenhennen weisen eine 39 Fasanstrecke Einjahres-Überlebensrate von ca . 55% auf . Als Niedersachsen nach Landkreisen Hauptprädatoren bei den Hennen und Gelegen Landkreis Jagdstrecke sind mit saisonal unterschiedlichem Schwer- Landkreis Ammerland 1 098 punkt Marder, Fuchs, andere Raubsäuger sowie Landkreis Aurich 2 181 Raben- und Greifvögel zu nennen . Auch die Landkreis Celle 8 Störung von brütenden Hennen auf dem Nest Landkreis Cloppenburg 3 517 mit einhergehender Nestaufgabe liegt bei 37 % Landkreis Cuxhaven 1 147 aller Nestverluste . Die Prädation als Einfluss- Landkreis Diepholz 2 042 größe nimmt sowohl für den Jahreszuwachs Landkreis Emsland 8 698 Landkreis Friesland 887 beim Fasan als auch im Hinblick auf die aktuelle Adulte Fasane leben vorrangig von pflanzlicher Nahrung Foto: Sven-Erik Arndt Landkreis Gifhorn 66 Bestandssituation einen hohen Stellenwert ein . Landkreis Goslar 0 Landkreis Göttingen 0 Die Untersuchungen zum Krankheitsvor- Landkreis Grafschaft Bentheim 1 330 kommen bei den wildlebenden Fasanen in Landkreis Hameln-Pyrmont 5 Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Landkreis Harburg 292 Durch die Verwandtschaft der Fasane zum So soll ermöglicht werden, die Auswirkungen Schleswig-Holstein befinden sich aktuell im Landkreis Heidekreis 30 Haushuhn spielen ähnliche Krankheitserreger der einzelnen Erreger auf die Fasanenpopula- Landkreis Helmstedt 50 letzten Untersuchungsjahr . Seit 2011 wird Fall- eine Rolle . In Volierenhaltungen sind verschie- tion abzuschätzen . Landkreis Hildesheim 20 wild von Jägern eingeschickt und auf Todesursa- Landkreis Holzminden 17 dene Krankheitsbilder und Erreger bekannt, Landkreis Leer 1 325 welche sowohl beim Haushuhn als auch beim Die Untersuchungen der Küken in den letz- Landkreis Lüchow-Dannenberg 69 Fasan vorkommen . ten Jahren zeigen, dass sich die Jungtiere mit Landkreis Lüneburg 114 verschiedenen Parasiten und Organentzündun- Landkreis Nienburg 684 Um einen Einblick zu bekommen, welche gen auseinander setzen müssen . Auf Grund die- Landkreis Northeim 0 Erreger in der Wildpopulation eine Rolle spie- ser Befunde ist eine Schwächung der Jungtiere 38 Fasan: Anzahl der Hennen pro km² Offenlandfläche 2014 Landkreis Oldenburg 1 490 len, wurden bei den Jagdstrecken Blutproben wahrscheinlich . Die Bestätigung und Ursache Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osnabrück 3 701 Landkreis Osterholz 310 der erlegten Tiere genommen und untersucht . dieser Schwächung und damit Empfänglichkeit Landkreis Osterode am Harz 0 Hierbei erfolgte der Nachweis verschiedener für Parasiten und Krankheitserreger steht im Landkreis Peine 302 Antikörper . Anhand dieser Antikörper lässt sich Fokus der weiteren Untersuchungen . Landkreis Rotenburg / Wümme 478 beurteilen, welche Erreger in der Population Mögliche Einflüsse auf die Fitness der Küken Landkreis Schaumburg 91 vorkommen, jedoch bleibt die Frage ihrer Patho- und auf ihr Immunsystem werden parallel in Immunstatus der Küken Landkreis Stade 1 183 genität (ihres krankmachenden Potentials) weiteren Projekten am ITAW erforscht . So ist in wird am ITAW untersucht Landkreis Uelzen 7 Landkreis Vechta 3 429 zunächst offen . Die bisher aufgezeigten Erreger 2015 eine Untersuchung zur Bestimmung des Landkreis Verden 512 rufen verschiedene Erkrankungen hervor und immunologischen Status der Küken angelaufen . Landkreis Wesermarsch 329 treffen insbesondere Jungtiere . Diese haben Ebenso finden erste Voruntersuchungen der Landkreis Wittmund 1 426 noch kein ausgereiftes Immunsystem und sind vorhandenen Insektenmasse statt, um hierüber Landkreis Wolfenbüttel 43 damit anfälliger für Krankheitserreger, sodass die Nahrungsverfügbarkeit für die Küken ermit- Region Hannover (inkl . 145 eine Untersuchung der Küken ein wichtiges Ins- teln zu können . Darüber hinaus sollen potenti- Landeshauptstadt Hannover) trument ist, um Krankheitserreger aufzufinden ell toxikologische Einflussmöglichkeiten von Stadt Braunschweig 80 0 10 20 30 40 50 km Stadt Delmenhorst 34 und zu charakterisieren . Daher werden Küken in Pflanzenschutzmitteln auf die Fasanenpopula- den Projektgebieten gefangen und untersucht . tion überprüft werden . Datenquelle: Stadt Emden 94 Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e .V ., Stadt Oldenburg 136 gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Kartograpfische Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Osnabrück 61 Stadt Salzgitter 0 0 > 10 – 15 keine Daten Stadt Wilhelmshaven 115 > 20 – 1 > 15 – 20 Kreisgrenzen Stadt Wolfsburg 42 > 21 – 5 > 20 Gemeindegrenzen > 25 – 10 Gesamt 37 588

54 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 55 Fuchs (Vulpes vulpes L.)

Inga Klages

Fuchs 41 Fuchsstrecke Größe bis 130 cm Niedersachsen nach Landkreisen Paarungszeit Januar bis März Landkreis Jagdstrecke Setzzeit April bis Mai Landkreis Ammerland 534 Gewicht bis 8 – 12 kg Landkreis Aurich 1 018 Landkreis Celle 1 266 Lebensraum Ursprünglich einsame und dichte Wälder; heutzutage aber Landkreis Cloppenburg 1 325 praktisch jeden Lebensraum Landkreis Cuxhaven 2 824 inklusive der Siedlungsbereiche Landkreis Diepholz 2 707 Landkreis Emsland 3 762 Landkreis Friesland 492 Landkreis Gifh orn 1 688 Landkreis Goslar 376 Landkreis Göttingen 1 602 Landkreis Grafschaft Bentheim 1 081 Landkreis Hameln-Pyrmont 871 Landkreis Harburg 1 560 Der Rotfuchs kommt Der Rotfuchs (Vulpes vulpes) ist der einzige Eigenschaft en Schlauheit, List und Tücke . In der Landkreis Heidekreis 2 114 flächendeckend in Vertreter der Füchse in Mitteleuropa und dank Bibel beispielsweise ist er einmal das Symbol Landkreis Helmstedt 792 Mitteleuropa vor seiner großen Anpassungsfähigkeit nahezu für Wildnis, dann gilt er wieder als Schädling Landkreis Hildesheim 1 287 flächendeckend anzutreff en, abgesehen von oder als Symbol für List und Bosheit . Die aus Landkreis Holzminden 702 Landkreis Leer 824 einigen Inseln und hochalpinen Lagen . Seine Fabeln bekannte Bezeichnung „Reinecke“ ent- Landkreis Lüchow-Dannenberg 1 063 Allgegenwärtigkeit spiegelt sich auch in der stammt dem Gedichtband „Roman de Renart“ Landkreis Lüneburg 1 401 In vielen Ländern gilt der Mythologie und den Fabeln wider . Die Rolle, die (1150 n . Chr) in welchem der Fuchs in einer Dop- Landkreis Nienburg 1 903 Fuchs in der Mythologie als ihm dabei zukommt variiert leicht, dreht sich pelrolle als Schurke und Held dargestellt wird . Landkreis Northeim 1 645 Der Fuchs ist ein Anpassungskünstler listiger Geselle jedoch überwiegend um die ihm nachgesagten Diese Erzählungen beeinflussten im späteren Landkreis Oldenburg 1 128 Foto: piclease / Richard Dorn Mittelalter verfasste Fuchsdichtungen maßgeb- Landkreis Osnabrück 2 642 lich und immer wieder wurden dem Fuchs die Landkreis Osterholz 940 40 Entwicklung der Fuchsstrecke Eigenschaft en falsch, rachsüchtig, schlau und Landkreis Osterode am Harz 569 Landkreis Peine 672 Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) einzelgängerisch nachgesagt . Landkreis Rotenburg / Wümme 2 874 Landkreis Schaumburg 797 80 Doch nicht nur in Europa spielte der Fuchs Landkreis Stade 1 620 eine Rolle in Mythologie und Fabel, auch in Landkreis Uelzen 1 344 Die Rolle des schlauen Fuchses, der sich 70 Japan oder China galt der Fuchs als Symbol für Landkreis Vechta 977 aus komplizierten Lagen erfolgreich heraus 60 Schlauheit und List, aber auch für Dämonie und Landkreis Verden 1 180 manövriert ist sicher unter anderem auf seine Verführung . Landkreis Wesermarsch 607 Lebensweise zurückzuführen . Der Fuchs ist ein 50 Landkreis Wittmund 594 Nahrungsopportunist, also ein anspruchsloser Landkreis Wolfenbüttel 696 Allesfresser und somit nicht an Lebensräume 40 Region Hannover (inkl . 2 789 Landeshauptstadt Hannover) mit bestimmen Anforderungen gebunden . 30 Stadt Braunschweig 242 Zudem kann er bei Bestandsschwankungen bei Stadt Delmenhorst 36 den Beutetieren kurzfristig seine Ernährung 20 Stadt Emden 57 umstellen . Bei einem Überangebot an Beute Stadt Oldenburg 66 10 vergräbt er Vorräte, die er bei späterem Bedarf Stadt Osnabrück 96 mittels seines guten Geruchssinns wieder auf- Stadt Salzgitter 183 spüren kann . Der Fuchs ist in Wald, Feld, Flur 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 Stadt Wilhelmshaven 97 aber auch in urbanen Gebieten anzutreff en . Stadt Wolfsburg 282 Inzwischen sind Füchse wahrscheinlich in den Besätze in den Städten Gesamtstrecke Gesamt 53325 meisten Städten vorhanden, wenn auch nicht zunehmend

56 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 57 Dachs (Meles meles L.)

Inga Klages

überall in hohen Dichten . Der Fuchs profi tiert in In Niedersachsen ist der Fuchs flächen- Dachs der Stadt von den Bereichen, die nachts ohne deckend anzutreff en . Zur Bestimmung der Größe bis 90 cm menschliche Störung sind und in denen keine Bestandsgröße wird die Geheckdichte als indi- Paarungszeit Februar bis Oktober (Keimruhe) Bejagung stattfi ndet (Parks, Friedhöfe) . Zudem rektes Maß verwendet . Im Jagdjahr 2014 / 2015 Setzzeit Januar bis März bieten Komposthaufen und Mülltonnen bzw . lag die Geheckdichte bei 0,43 Gehecke / km² Gewicht 10 – 18 kg Hohe Anpassungsfähigkeit die darin enthaltenen Essensreste dem Nah- und ist damit geringfügig gesunken . Seit 2007 und gute Nahrungsgrundlage rungsopportunisten eine reich gedeckte Tafel . hat sich die Geheckdichte auf einem Niveau Lebensraum Grenzlinienreiche Landschaft mit führen zu hohen Besatz- Wald, Ackerland, Grünland; Bau- zunahmen Diese Verstädterung ist aus ähnlichen Gründen zwischen 0,43 und 0,45 Gehecke / km² ein- anlagen in der Regel im Wald auch von anderen Wildtieren wie der Elster, dem gependelt, so dass der leichte Rückgang von Steinmarder oder der Rabenkrähe bekannt . 2013 / 2014 zu 2014 / 2015 innerhalb der natür- lichen Schwankung liegt . Der Fuchs hat kaum natürliche Feinde und auch Krankheiten treten heutzutage nicht in Die Landkreise mit der höchsten Geheck- dem Maße auf, dass sie den Bestand dauer- dichte sind Osterode, Wolfsburg Stadt, Hanno- haft regulieren könnten . Dies wie auch das gute ver Stadt, Northeim und -Fallingbostel; Nahrungsangebot in der Kulturlandschaft und hier liegen die Geheckdichten zwischen 0,61 die hohe Anpassungsfähigkeit hat in der Ver- und 0,71 Gehecke / km² . Die Landkreise mit Der Europäische Dachs (Meles meles) Der Europäische Dachs (im Folgenden als Der Dachs bevorzugt hüge- gangenheit zu starken Bestandszunahmen bei den geringsten Geheckdichten waren im Jagd- gehört zur Familie der Marder und ist eine von Dachs bezeichnet) besiedelt zumeist hügelige lige und reich strukturierte Landschaft den Füchsen geführt . jahr 2014 / 2015 genau wir im Vorjahr Olden- vier Arten der Gattung Meles . Noch bis Anfang und reich strukturierte Landschaft en, bevor- burg Stadt und Wesermarsch mit 0,16 bzw . der 2000er-Jahre galt diese Gattung als mono- zugt werden dabei Laubmischwälder mit einer 0,18 Gehecke / km² . Der Fuchs ist weiterhin in spezifi sch, wird aber nun in vier Arten unterteilt, ausgeprägten Strauchschicht oder gehölz- und Süd- und Ostniedersachsen mit deutlich höhe- die aneinander grenzende Verbreitungsgebiete heckenreiche Bereiche in der Kulturlandschaft . 42 Rotfuchs: Anzahl der Fuchsgehecke pro km² bejagbare Fläche 2014 ren Geheckdichten vertreten als im Westen und in Eurasien haben . Das Verbreitungsgebiet des Gemeinden in Niedersachsen Norden Niedersachsens . Europäischen Dachs erstreckt sich über ganz Europa und weiter östlich bis zur Wolga, dem 43 Entwicklung der Dachsstrecke Trotz regionaler Seuchenzüge von Staupe Kaukasus und nach Afghanistan . Der Asiati- Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) und Räude bleibt die Jagd das wichtigste Regu- sche Dachs kommt in großen Teilen Asiens bis

lativ der Fuchsbestände . Die behördlich gemel- zur Amur Region vor, das Verbreitungsgebiet 7 dete Jagdstrecke des Fuchses lag 2014 bei des Transkaukasischen Dachses ist Vorderasien 53 325 Füchsen inklusive Fallwild . Dies bedeutet sowie das südliche Zentralasien und der Japa- 6 eine Zunahme der Jagdstrecke von 6 609 Füch- nische Dachs kommt in Japan vor . Alle Dachse sen zum Vorjahr 2013 . ähneln sich in der äußeren Erscheinung . Sie 5 haben einen massigen Körper, kurze, stämmige Beine und einen kurzen Schwanz . Das Fell ist 4 grannig mit wenig Unterwolle . Beim Europäi- schen Dachs ist das Fell grau meliert, der Kopf 3 ist weiß mit den typischen schwarzen Bändern, 0 10 20 30 40 50 km die über Ohren und Augen bis zur Nasenspitze 2 Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), laufen . Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., 1 gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002

1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 > 0 > 0,5 – 0,75 keine Daten > 0 – 0,25 > 0,75 – 1 Kreisgrenzen > 0,25 – 0,5 > 1 Gemeindegrenzen Gesamtstrecke

58 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 59 Die Baue werden von Dort legt er seinen Bau meist südlich oder Der Dachs ist ein äußerst scheues Tier, in Dachssippen über Generatio- westlich ausgerichtet an . Ein Bau besteht aus Siedlungsnähe ist er selten anzutreffen . Er ver- nen genutzt Gängen und mehreren Wohnkammern, auch lässt den Schutz seines Baus nur in der Nacht als Kessel bezeichnet . Die tiefsten Gänge und zur Nahrungssuche . Das Seh- und Hörvermögen Kammern können dabei bis zu 5 m tief liegen . Die Eingänge werden versteckt in unwegsamen 45 Dachsstrecke Strukturen, z .B . in dichtem Gebüsch angelegt . Niedersachsen nach Landkreisen Landkreis Jagdstrecke Das den Bau umgebende Pflanzenmaterial Landkreis Ammerland 58 wird vom Dachs genutzt, um die Wohnkammern Landkreis Aurich 58 auszupolstern . Zur Verhinderung eines Ektopa- Landkreis Celle 264 rasitenbefalls wird das Polstermaterial regelmä- Landkreis Cloppenburg 84 ßig gewechselt . Als weitere Prävention gegen Landkreis Cuxhaven 184 Ektoparasiten wechselt der Dachs während der Landkreis Diepholz 221 Landkreis Emsland 231 Winterruhe mehrmals den Kessel . Zudem legt Landkreis Friesland 32 er Kotablageplätze (Latrinen) außerhalb des Landkreis Gifhorn 308 Baus an, die von Zeit zu Zeit zu gegraben und Landkreis Goslar 72 gewechselt werden . Der Bau einer Dachssippe Landkreis Göttingen 283 wird oft von Generation zu Generation weiter - Landkreis Grafschaft Bentheim 56 genutzt, so dass große Dachsburgen mit vielen Landkreis Hameln-Pyrmont 246 Wohnkammern auf verschiedenen Ebenen ent- Landkreis Harburg 236 Landkreis Heidekreis 307 stehen . Nicht selten duldet der Dachs auch die Landkreis Helmstedt 129 Nutzung der Kessel durch andere Tierarten, bei- Landkreis Hildesheim 231 spielsweise den Fuchs . Landkreis Holzminden 167 Die „Dachsmaske“ ist ein auffälliges Merkmal dieser Tierart Foto: piclease / Andreas Lettow Landkreis Leer 9 Landkreis Lüchow-Dannenberg 182 Landkreis Lüneburg 260 Landkreis Nienburg 191 Landkreis Northeim 290 des Dachses ist nur mäßig ausgeprägt, daher leicht über dem Wert des Vorjahres (2013 bei 44 Dachs: Anzahl der Dachsgehecke pro km² bejagbare Fläche 2014 Landkreis Oldenburg 130 findet er seine Nahrung dank seines ausge- 1983) . Die Landkreise, in denen der Dachs die Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osnabrück 254 Landkreis Osterholz 80 zeichneten Geruchssinns . Zum Nahrungsspekt- höchsten Geheckdichten erreicht liegen wie Dachsgeheckdichte Landkreis Osterode am Harz 135 rum des Dachses gehören Insekten, Schnecken, in den vergangenen Jahren in den waldreichen gleichbleibend Landkreis Peine 61 Würmer aber auch Mäuse und Jungtiere von Mittelgebirgs- und Heideregionen im Süden Landkreis Rotenburg / Wümme 239 Vögeln und Niederwild . und Osten Niedersachsens . Dies sind die Land- Landkreis Schaumburg 129 In Niedersachsen ist der Dachs nahezu in kreise Osterode, Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Landkreis Stade 77 allen Gemeinden vertreten, wobei die Geheck- Northeim, Göttingen, Lüneburg und Gifhorn . Landkreis Uelzen 308 Landkreis Vechta 35 dichte ein deutliches Ost-West-Gefälle zeigt . Im Die Geheckdichten in diesen Landkreisen lie- Landkreis Verden 86 Jagdjahr 2014 / 2015 wurden aus 4 071 Revieren gen zwischen 0,41 und 0,50 Gehecke / km² . Landkreis Wesermarsch 14 7 994 Dachsgehecke gemeldet . Dies entspricht Landkreis Wittmund 64 einer Geheckdichte von 0,22 Gehecke / km² . Die behördlich gemeldete Jagtrecke des Landkreis Wolfenbüttel 162 Gegenüber dem Jagdjahr 2013 /14 liegt ein mini- Dachses lag 2014 bei 6 197 und liegt damit Region Hannover (inkl . 253 maler Rückgang von 0,01 Gehecke / km² vor . Ein geringfügig höher als im Vorjahr (6 120) . Die Landeshauptstadt Hannover) Dachsvorkommen ohne Gehecknachweis wurde Fallwildanzahl betrug 2014 1 248 und macht ca . Stadt Braunschweig 8 0 10 20 30 40 50 km Stadt Delmenhorst 0 aus weiteren 2005 Revieren gemeldet und liegt 20 % der Gesamtstrecke aus .

Datenquelle: Stadt Emden 0 Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e .V ., Stadt Oldenburg 2 gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Kartograpfische Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Osnabrück 3 Stadt Salzgitter 22 Stadt Wilhelmshaven 6 > 0 > 0,2 – 0,3 keine Daten > 0 – 0,1 > 0,3 – 0,4 Kreisgrenzen Stadt Wolfsburg 30 > 0,1 – 0,2 > 0,4 Gemeindegrenzen Gesamt 6 197

60 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 61 Wachtel (Coturnix coturnix L.) Ordnung gelegentlich auch Schnecken gefres- et al . 2014) . Die Wachtel wurde 2006 – 2008 in sen . Im Herbst ergänzen Getreidekörner die fast allen Bereichen Niedersachsens beobach- Inga Klages pflanzliche Nahrung . tet, wobei die Schwerpunkte in Ost- und Mittel- niedersachsen lagen . Der Frühjahrszug in Brutgebiete Europas Frühjahrszug in zwei erfolgt in zwei Schüben . Ein erster Einflug fi n- In der Wildtiererfassung Niedersachsen Schüben nach Europa det im April / Mai statt, ein zweiter im Juni / Juli . wird das Vorkommen der Wachtel in regelmä- Dieses Phänomen erschwert die ohnehin prob- ßigen Zeitabständen von den Jagdbezirksinha- Wachtel lematische Erfassung der Wachtel, da regional bern abgefragt . In den Jahren 1997 – 1999 und Brutvögel nicht von Durchziehern unterschie- 2013 – 2014 wurde nach dem Vorkommen zur Größe 15 – 20 cm denen werden können . Zudem ist der Nachweis Zugzeit (Frühjahr) bzw . nach länger andauern- Paarungszeit Mai bis Julil einer Brut dieser äußerst heimlich lebenden dem Vorkommen bis in den Sommer (Brutzeit- Brutdauer und 17 – 21 Tage Gelegegröße 7 – 12 Eier Tiere sehr schwierig (Krüger et al . 2014) . Daher vorkommen) gefragt . Gewicht 90 – 110 g weisen Bestandsangaben hohe Spannen auf, so wird beispielsweise im „Atlas der Brutvögel Im Jagdjahr 2014 kam die Wachtel in einem Lebensraum Off ene Feld- und Wiesenflächen mit viel Deckung in Niedersachsen und Bremen 2005 – 2008“ Großteil der niedersächsischen Reviere vor, die für die Wachtel eine Bestandsgröße zwischen Schwerpunkte lagen ebenfalls wie im Brutvo- 26 000 und 49 000 Territorien (Reviere eines gelatlas in Ost- und Mittelniedersachsen . Hahnes) angegeben . Voraussagen über eine Bestandsentwick- Im 20 Jahrhundert,. insbesondere nach lung sind schwer möglich, was zurückzuführen 1970 wurde ein starker Bestandsrückgang der ist auf die erschwerten Erfassungsbedingun- Bestandserfassung Wachtel beobachtet . Dieser Rückgang wurde gen, die schwierige Unterscheidung zwischen schwierig in starken Zusammenhang mit der modernen Durchzüglern und Brutvögeln und die Bestands- Die Wachtel gehört zur Familie der Fasanar- Das Verbreitungsgebiet umfasst Süd-, Mit- Landwirtschaft , Düngung und den Pestiziden fluktuation, die teilweise auf Klimaschwankun- Die Wachtel ist in Europa tigen (Phasanidae) . Sie ist in etwa so groß wie tel- und Osteuropa sowie das westliche Asien gebracht . Trotz dieser anhaltenden negativen gen in den Überwinterungsgebieten beruht . weit verbreitet ein Star und damit der kleinste Vertreter der und große Teile Afrikas . Ursprünglich bevor- Faktoren in der Landwirtschaft haben sich die Bekannt ist, dass in der Vergangenheit Phasen Hühnervögel . Wachteln sind Zugvögel und zie- zugte die Wachtel off enes Grasland und Feucht- Wachtelbestände in den letzten 15 Jahren wie- mit schwachen oder fehlenden Beständen Jahre hen als Langstreckenflieger bis nach Afrika in wiesen, hat sich jedoch den Veränderungen in der deutlich verbessert . Für Niedersachsen mit hohen Brutpaarzahlen folgten (Krüger et al . die Sahelzone, um dort zu überwintern . der Landschaft angepasst . Daher ist sie auch konnte in der Brutvogelerfassung 2006 – 2008 2014) . in Getreidefeldern, Feldern mit Luzerne oder eine Zunahme in der Verbreitung gegenüber der Die Wachtel unterliegt dem Jagdrecht mit Klee sowie verkrautetem Brachland zu fi nden . Erfassung 1981 – 1985 ermittelt werden (Krüger einer ganzjährigen Schonzeit . 46 Wachtel: Anteil der Reviere mit Vorkommen in Prozent (%) Sommer 2013 In ihrem Lebensraum lebt sie äußerst versteckt und ist eher zu hören als zu sehen . Gemeinden in Niedersachsen Die Wachtel bevorzugt ursprünglich off enes Grasland, ist heute jedoch in Getreidefeldern und Brachefl ächen zu Das Aussehen der Wachtel ist als bodenle- fi n d e n Foto: piclease / Hans-Joachim Fünfstück bende und bodenbrütende Art eher unauff ällig, ein Geschlechtsdimorphismus ist nur mäßig vorhanden . Männchen und Weibchen haben eine graubraune Gesamtfärbung, bei den Männchen sind zudem rotbraune und schwarze Striche im Gefi eder zu fi nden . Auf dem Kopf hat das Männchen 3 schwarze Längsstreifen, vom Schnabelwinkel verläuft ein rötliches Band seit- lich um die weiße Kehle . Dieses ist beim Weib- chen weniger stark ausgeprägt . Der Schnabel bei beiden ist klein und gebogen . 0 10 20 30 40 50 km Das Nahrungsspektrum der Wachtel besteht Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., aus Samen und Insekten, wobei im Jahresver- gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 lauf der Anteil an tierischer und pflanzlicher Kost variiert . Im Frühjahr überwiegt die pflanz- 0 > 40 – 60 keine Daten liche Kost, zu dieser Zeit ernährt sich die Wach- > 20 – 20 > 60 – 80 Kreisgrenzen > 20 – 40 > 80 – 100 Gemeindegrenzen tel von grünen Pflanzenteilen und Grassamen . Im Sommer werden Insekten unterschiedlicher Wachtel: Anteil der Reviere mit Vorkommen in %

62 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 63 Baummarder (Martes martes L.) Im polnischen Urwald Bialowieza, wo das Obwohl der Baummarder mit der Kälte bes- Reinhild Gräber ganze Artenspektrum der Säugetierfauna mit ser zurechtkommt als sein mehr auf Wärme Wolf und Bär zu Hause ist, untersuchten Jacek ausgerichteter Vetter, der Steinmarder, meidet Goszczynski und seine Kollegen durch Verfol- auch er die allzu harte Witterung . So hält er sich gen von Schneespuren und mit Hilfe weiterer im Winter öft er am Boden auf . Gerne sucht er Methoden die Aktivitäten der Baummarder . dort unter dicken, am Boden liegenden Baum- Dabei stellten sie fest, dass der Ort, wo ein Tier stämmen Schutz . Baummarder in den Kronenraum aufgestiegen war, bis 40 m entfernt war vom Ort, wo es wieder auf den Der Kehlfleck des Baummarders ist nor- Größe ca . 46 cm Boden herunter kam . Da die Tiere im Kronen- malerweise dotter- bis rötlichgelb . Die brau- Paarungszeit Juni bis August (Keimruhe) raum jeweils größere Jagdzüge unternehmen nen Grannen sind länger und dichter als beim Setzzeit Ende März bis April und deren Anfangs- und Endpunkt kaum exakt Steinmarder, der Nasenspiegel ist dunkel bis Gewicht ca . 1 650 g (m .), ca . 1 300 g (w .) an den Grenzen des benutzen Jagdraumes lie- schwarz . Besonders auff ällig ist die auch im Lebensraum Zusammenhängende Laub- und gen, dürft e dieser oft darüber hinausgehen und Sommer vorhandene Behaarung der Zehen und Nadelwälder nicht selten etwa 1 500 bis 2 000 Quadratmeter Sohlenballen . umfassen . Baum- und Steinmarder haben an den Vor- Baummarder beanspruchen je nach Lebens- derläufen Tasthaare, die es ihnen ermöglichen, raumqualität und Nahrungsangebot ein Wald- sich in ihrem Lebensraum auch im Dunkeln opti- Streifgebiete von mehreren stück von mehreren Quadratkilometern für sich . mal zu orientieren . Quadratkilometern Da sich die Streifgebiete der einzelnen Tiere kaum überschneiden, benötigt eine überle- International unterliegt der Baummarder bensfähige Population mit vielen Individuen, dem Schutzstatus einer gefährdeten Art . Er ist Der Baummarder oder Edelmarder ist eine Baumkronen auf . Für die Jagd ist er darauf ange- die sich miteinander paaren können, ein Viel- in Anhang III der Berner Konvention aufgeführt . Raubtierart aus der Gattung der Echten Marder wiesen, dass sich die Kronen der Bäume inein- faches davon . Das Markieren des Territoriums Tierarten die dem Anhang III unterliegen dürfen innerhalb der Familie der Marder (Mustelidae) . ander verzahnen . erfolgt durch „Stempeln“ der Praegenitaldrüse, nur in einem Umfang bejagt oder genutzt wer- Der Baummarder jagt Er ist in weiten Teilen Europas und Westasien welches durch Urinmarkierungen noch ver- den, der ihren Bestand nicht gefährdet . seine Beute überwiegend in beheimatet . Als typischer Waldbewohner mei- Im Kronenraum des Waldes schwingt sich stärkt wird . den Baumkronen det der Baummarder die Nähe menschlicher der Baummarder auf der Jagd nach Eichhörn- Siedlungen . Anders als der wesentlich bekann- chen und Vögeln von Ast zu Ast . In alten Eich- tere Steinmarder hält er sich meist in den hörnchenkobeln und Höhlen, meist in über 10 Metern Höhe, fi nden die Tiere gute Verstecke Die Form des meist dottergelben Kehlfl eckes ist ein Unterscheidungsmerkmal zum Steinmarder und ziehen dort ihre Jungen auf . Auch Greifvö- Foto: Sven-Erik Arndt gel fi nden nur schwer den Zugang zu den Höh- 47 Entwicklung der Baummarderstrecke len . Bei Gefahr werden die Jungen – wie dies bei Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild) den Marderartigen nicht selten vorkommt – von der Mutter in ein anderes Versteck gebracht . 1 800 Die Mutter trägt eines ihrer Jungen nach dem

1 600 anderen mit Nackenbiss davon, wobei das Jung- tier in eine besondere Tragstarre verfällt . 1 400

1 200 Dieses Verhalten vergrößert zwar die Über- lebenschancen der Jungen, aber es kann auch 1 000 zu Problemen führen . Häufi ge Störungen in der 800 Nähe des Aufzuchtsortes zum Beispiel durch Menschen oder Hunde können – auch wenn sie 600 keine echte Bedrohung für die Jungen bedeu- 400 ten – die Mutter zu einem solchen Umzug ver- anlassen . Das kostet viel Energie, und wenn die 200 Auswahl an geeigneten Standorten in unmit- telbarer Umgebung beschränkt ist, kann der 1958 1963 1967 1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 2006 2010 2014 Umzug zur Aufzucht an weniger geeigneten Stellen führen . Gesamtstrecke

64 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 65 Steinmarder (Martes foina ERXLEBEN)

Reinhild Gräber

In Deutschland unterliegt der Baummarder 49 Baummarderstrecke Steinmarder dem Jagdrecht und wird auf der Roten Liste als Niedersachsen nach Landkreisen Größe ca . 46 cm gefährdet geführt . Landkreis Jagdstrecke Paarungszeit Juni bis August (Keimruhe) Landkreis Ammerland 42 Setzzeit März In Niedersachsen nahm die Jagdstrecke Landkreis Aurich 53 Gewicht ca . 1650 g (m .), ca . 1300 g (w .), Landkreis Celle 26 seit Anfang der 90er Jahre kontinuierlich zu . Lebensraum Wälder und Siedlungen Im Jahr 2014 / 2015 wurden in Niedersachsen Landkreis Cloppenburg 44 1 518 Baummarder erlegt . Dies entspricht einem Landkreis Cuxhaven 76 Landkreis Diepholz 50 geringen Rückgang von 111 Exemplaren gegen- Landkreis Emsland 204 Jagdstrecke stark über dem Vorjahr . Insgesamt ist jedoch die Landkreis Friesland 14 angestiegen Jagdstrecke seit Anfang der 1990er-Jahre stark Landkreis Gifh orn 53 angestiegen . Die Verbreitung in Niedersachsen Landkreis Goslar 1 ist weiter als vielfach gedacht . Vor allem in den Landkreis Göttingen 12 waldarmen Gebieten im Norden und Westen Landkreis Grafschaft Bentheim 28 scheint der Baummarder vorzukommen, wie Landkreis Hameln-Pyrmont 6 die Jagdstrecken zeigen . Auf der anderen Seite Landkreis Harburg 47 ist die Dokumentation des Vorkommens stark Landkreis Heidekreis 92 abhängig von der Druchführung der Fangjagd, Landkreis Helmstedt 20 Landkreis Hildesheim 3 die im Westen noch sehr intensiv durchgeführt Der Steinmarder, oft auch Hausmarder Gelände . In Gebirgen bis 4 000 Meter Seehöhe Steinmarder sind Landkreis Holzminden 5 wird, jedoch in den Schalenwildgebieten im genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie ist er zu fi nden . Als Kulturfolger ist er oft in der keine ausgesprochenen Landkreis Leer 9 Waldbewohner waldreichen Süden und Osten kaum betrieben der Marder (Mustelidae) . Er ist in Mitteleuropa Nähe menschlicher Siedlungen zu beobach- Landkreis Lüchow-Dannenberg 37 wird . Landkreis Lüneburg 56 die häufi gste Art der Gattung der Echten Marder ten, wo er sich in Parkanlagen, Scheunen oder Landkreis Nienburg 41 und regelmäßig in der Nähe des Menschen zu auch auf Dachböden aufh ält, weswegen er auch Landkreis Northeim 5 fi nden . Dachmarder oder Hausmarder genannt wird . Landkreis Oldenburg 34 48 Baummarder: Jagdstrecke pro km² bejagb. Fläche 2013 / 14 (ohne Fallwild) Landkreis Osnabrück 63 Steinmarder sind in weiten Teilen Eurasiens Landkreis Osterholz 26 beheimatet . Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osterode am Harz 1 Spanien über Mitteleuropa (einschließlich eini- Landkreis Peine 16 ger Mittelmeerinseln) und Zentralasien bis in 50 Entwicklung der Steinmarderstrecke Landkreis Rotenburg / Wümme 91 die Mongolei und die Himalaya-Region . Eine zur Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) Landkreis Schaumburg 11 Pelzjagd eingeführte Population hat sich auch Landkreis Stade 79 im US-Bundesstaat Wisconsin etabliert . 10 Landkreis Uelzen 65 Landkreis Vechta 54 9 Als einziger Vertreter unter den Echten Mar- Landkreis Verden 22 8 Landkreis Wesermarsch 15 dern ist der Steinmarder kein ausgesproche- 7 Landkreis Wittmund 23 ner Waldbewohner . Er bevorzugt off eneres, Landkreis Wolfenbüttel 6 busch- oder baumbestandenes und oft felsiges 6 Region Hannover (inkl . 48 5 Landeshauptstadt Hannover) Stadt Braunschweig 5 4 Stadt Delmenhorst 0 0 10 20 30 40 50 km 3 Stadt Emden 1 Datenquelle: Stadt Oldenburg 7 2 Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., Stadt Osnabrück 7 gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . 1 Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Salzgitter 1 Stadt Wilhelmshaven 2 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 > 0 > 0,02 – 0,05 keine Daten Stadt Wolfsburg 17 > 0 – 0,01 > 0,05 – 0,10 Kreisgrenzen > 0,01 – 0,02 > 0,10 – 0,25 Gemeindegrenzen Gesamt 1 518 Gesamtstrecke

66 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 67 Die Paarung erfolgt im Sommer (Juni bis 52 Steinmarderstrecke und mit der Mutter einen ausgeprägten Spiel- das Blutsaugen gibt es beim Steinmarder nicht . Durch die Keimruhe August) . Bedingt durch die Keimruhe bringen Niedersachsen nach Landkreisen trieb . Dieser dient dazu, Instinkthandlungen Die Beute verzehrt der Steinmarder nicht direkt bringen die Weibchen den die Weibchen aber erst im Frühling (März oder bestimmter Lebensbereiche, hierbei sind Jagd- vor Ort, sondern bringt sie zuerst an einen Nachwuchs erst im Frühling Landkreis Jagdstrecke April) den Nachwuchs zur Welt . So liegen zwi- und Kampfspiele besonders beliebt, zu erler- sicheren Platz . Dabei trägt er mehrere kleinere zur Welt Landkreis Ammerland 227 schen Paarung und Geburt acht Monate, die Landkreis Aurich 603 nen und zu festigen . Beutetiere auf einmal fort, größere Beute teilt er eigentliche Tragzeit ist aber nur einen Monat Landkreis Celle 84 in entsprechend kleine Teile . Steinmarder legen lang . Die Wurfgröße beträgt im Normalfall drei Landkreis Cloppenburg 301 Das Nahrungsspektrum des Steinmarders Nahrungsdepots an, in denen sie Nahrung aus Steinmarder ernähren bis vier Junge, die blind und nackt geboren wer- Landkreis Cuxhaven 574 ist sehr vielseitig . Ein Großteil seiner Beute großer Entfernung zusammentragen . Im Gegen- sich vielseitig und legen Nahrungsdepots­ an den . Nach einem Monat öffnen sie die Augen, Landkreis Diepholz 432 besteht aus Mäusen und Ratten, Kaninchen, satz zum Baummarder sind die Ballen beim nach zwei Monaten werden sie entwöhnt und Landkreis Emsland 823 Vögeln und deren Eier . Selten erbeutet er auch Steinmarder nicht behaart . im Herbst selbständig . Die Geschlechtsreife Landkreis Friesland 162 Hasen . Zusätzlich werden Aas und pflanzliche Landkreis Gifhorn 172 tritt im Alter von 15 bis 27 Monaten ein . Die Kost gern aufgenommen . Dringt ein Steinmarder Im Jagdjahr 2014 / 2015 wurden in Nieder- Landkreis Goslar 17 durchschnittliche Lebenserwartung in freier in einen Geflügelstall ein, so wirkt das Flattern sachsen 7 467 Steinmarder erlegt und 1 181 als Landkreis Göttingen 61 Wildbahn beträgt drei Jahre, das Höchstalter Landkreis Grafschaft Bentheim 346 als Beutefang-Auslöser und als Folge wird unter Fallwild gefunden . Gegenüber dem Vorjahr ent- Jagdstrecke auf hohem Niveau konstant zehn Jahre . In menschlicher Obhut können sie Landkreis Hameln-Pyrmont 40 Umständen die ganze Hühnergruppe im Stall spricht dies einer leichten Zunahme . bis zu 18 Jahren alt werden . Sobald die Jungen Landkreis Harburg 205 getötet . Den viel beschriebenen Blutrausch und selbständiger sind, zeigen sie untereinander Landkreis Heidekreis 161 Landkreis Helmstedt 45 Landkreis Hildesheim 61 Landkreis Holzminden 42 Landkreis Leer 242 Landkreis Lüchow-Dannenberg 111 Landkreis Lüneburg 154 Landkreis Nienburg 211 Landkreis Northeim 45 Steinmarder sind häufig in der Nähe des Menschen zu finden Foto: Sven-Erik Arndt 51 Steinmarder: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2013 / 14 (ohne Fallwild) Landkreis Oldenburg 228 Landkreis Osnabrück 786 Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osterholz 193 Landkreis Osterode am Harz 18 Landkreis Peine 76 Landkreis Rotenburg / Wümme 317 Landkreis Schaumburg 65 Landkreis Stade 439 Landkreis Uelzen 115 Landkreis Vechta 227 Landkreis Verden 122 Landkreis Wesermarsch 228 Landkreis Wittmund 173 Landkreis Wolfenbüttel 46 Region Hannover (inkl . 208 Landeshauptstadt Hannover) Stadt Braunschweig 17 0 10 20 30 40 50 km Stadt Delmenhorst 20 Stadt Emden 73 Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e .V ., Stadt Oldenburg 44 gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Kartograpfische Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Osnabrück 34 Stadt Salzgitter 18

> 0 > 0,10 – 0,15 keine Daten Stadt Wilhelmshaven 38 > 0 – 0,05 > 0,15 – 0,20 Kreisgrenzen Stadt Wolfsburg 44 > 0,05 – 0,10 > 0,20 – 0,25 Gemeindegrenzen Gesamt 8 648

68 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 69 Neozoen

Reinhild Gräber, Egbert Strauß

Als gebietsfremd sind Tierarten defi niert, sind . Bei gebietsfremden Pflanzen spricht man die von Natur aus nicht in Deutschland vor- in diesem Zusammenhang von Neophyten . kommen, sondern erst durch den Einfluss des Neozoen und Neophyten werden als Neobiota Menschen (beabsichtigt oder unbeabsichtigt) zusammengefasst . Neozoa sind Tierarten, eingebracht wurden . Dabei spielt das Jahr 1492 die nach 1492 eingeführt eine besondere Rolle, da mit der Entdeckung Das Einbringen oder das Einwandern einzel- wurden Amerikas durch Kolumbus zum ersten Mal ein ner gebietsfremder Arten stellt nicht zwangs- interkontinentaler Austausch von Tier- und läufi g eine Gefahr für das betroff ene Ökosystem Pflanzenarten nachgewiesen werden konnte . dar . Hierbei kommt es auf den konkreten Ein- Deshalb fasst man unter dem Begriff Neozoen zelfall an . Die einzelnen ökologischen und wirt- alle Tierarten zusammen, die nach 1492 in für schaft lichen Eff ekte werden häufi g erst nach sie vorher nicht zugängliche Gebiete gelangt erfolgter Besiedlung erkannt . Waschbären gehören zu den jagdlich bedeutsamen Neozoa in Niedersachsen Foto: Sven-Erik Arndt

53 Ausgangslage und Defi nition der Neobiota Aus Untersuchungen geht hervor, dass eine Jagdlich bedeutsame Neozoen Gebietsfremde Arten und ihre Bedeutung für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt Vielzahl von Eff ekten auft reten kann . Gebiets- fremde Arten können in Konkurrenz mit einhei- sind: mischen Arten treten oder zu deren Aussterben • Marderhund Einheimische Arten Gebietsfremde Arten führen . Darüber hinaus kann es zu Veränderun- • Waschbär gen von Funktionen innerhalb von Ökosystemen • Mink kommen . Um diese negativen Eff ekte zu vermei- • Nutria natürlicherweise vor Beginn des menschliche n durch menschliche Einflüsse unbeabsichtigt eingeführt und in die Natur gelangt den, fi nden sich auf nationaler (Bundesnatur- • Kanadagans oder beabsichtigt eingeführt und in die Natur ausgebracht oder entkommen Einflusses oder danach z . B . durch natürliche schutzgesetz, Bundesartenschutzverordnung) • Nilgans Klimaänderungen eingewandert oder aus oder unter Beteiligung gebietsfremder Arten evolutionär entstanden einheimische Arten evolutionär entstanden und internationaler Ebene (Konvention über die Marderhund, Waschbär, Mink und Nutria biologische Vielfalt, Berner Konvention) politi- wurden als Zuchtiere zur Pelzproduktion nach sche Willenserklärungen und Gesetze, die sich Deutschland gebracht . Die Flucht und Auslas- Archäobiota: Neobiota: mit dem Umgang und der Behandlung gebiets- sung aus Pelzfarmen sowie gezielte Befreiungs- vor 1492 eingeführt nach 1492 eingeführt und inzwischen fremder Arten beschäft igen . Einvernehmlich aktionen führten zu einer schnellen Etablierung etabliert wird gefordert, dass invasive nicht heimische und Ausbreitung dieser Arten . Gezielte Auswil- Arten kontrolliert, vermindert oder entfernt derungsaktionen (Waschbär) verstärken diesen unbeständige etablierte etablierte unbeständige werden sollen, sobald sie einheimische Arten E ff e k t . Indigene: Indigene Neobiota Neobiota beeinträchtigen . nur gelegentlich und über mehrere Generationen nur gelegentlich und zerstreut auft retend und / oder lange Zeit etabliert zerstreut auft retend Kanadagans- und Nilgansbesätze haben sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet und stammen ursprünglich im Wesentlichen nicht invasiv invasiv keine ökologischen ökologische Schäden von entflohenen Individuen aus Tierparks und Schäden verursachend Zoos ab . Der Bisam gehört ebenfalls zu den verursachend Neozoa, fällt aber nicht unter das Jagdgesetz .

70 Neozoen Landesjagdbericht 2014 / 2015 71 Mink (Neovison vison SCHREBER)

Egbert Strauß, Stephan Johanshon

Rehwild 54 Minkstrecke Der Familienverband löst sich Anfang August wieder auf . Als Schlafplätze baut sich der Mink Größe 31 – 45 cm Niedersachsen nach Landkreisen einfache Schilfnester oder verbringt die Nacht Paarungszeit Februar bis März Landkreis Jagdstrecke unter Wurzelstöcken, in Bauen von Bisam oder Setzzeit April bis Juni Landkreis Ammerland 1 Landkreis Aurich 0 Kaninchen . Die Schlafplätze werden täglich Gewicht 400 – 1 500g Landkreis Celle 0 gewechselt . Lebensraum Schilfreiche Seen, Flüsse, Wald- Landkreis Cloppenburg 0 und Wiesenbäche, Küsten Landkreis Cuxhaven 0 Als Nahrungsopportunist nutzt er vor allem Landkreis Diepholz 1 Beute, die leicht zu erjagen ist . Er nimmt nur tie- Mink durch semiaquatische Landkreis Emsland 0 rische Nahrung zu sich . Diese besteht zu 31 % Lebensweise an Gewässer Landkreis Friesland 0 gebunden aus Kleinsäugern, zu 23 % aus Fisch, zu 23 % Landkreis Gifh orn 1 Landkreis Goslar 0 aus Vögeln, zu 15 % aus Vogeleiern und zu 8 % Landkreis Göttingen 0 aus sonstigen Komponenten . Landkreis Grafschaft Bentheim 0 Landkreis Hameln-Pyrmont 0 Der einheimische europäische Nerz, mit dem Landkreis Harburg 0 der Mink nicht sehr nahe verwandt ist, wurde Landkreis Heidekreis 0 durch die Bejagung Anfang des 20 . Jahrhundert Landkreis Helmstedt 0 und den Verlust an sauberen Gewässerlebens- Landkreis Hildesheim 0 Landkreis Holzminden 0 räumen stark reduziert . Landkreis Leer 0 Marderart aus Der Amerikanische Nerz oder Mink war Das Hauptverbreitungsgebiet liegt derzeit Landkreis Lüchow-Dannenberg 4 Nordamerika ursprünglich in Nordamerika von Alaska bis in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Bran- Landkreis Lüneburg 0 nach Florida beheimatet . Diese Marderartdenburg und Mecklenburg-Vorpommern . In die- Landkreis Nienburg 0 Landkreis Northeim 0 wurde in Deutschland um 1926 für die Pelztier- sen Bundesländern meldeten jeweils rund 2 % Landkreis Oldenburg 0 55 Mink: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2013 / 14 (ohne Fallwild) zucht eingeführt . Durch Auswilderungen und der Reviere ein Minkvorkommen (WILD 2013, Landkreis Osnabrück 0 Gemeinden in Niedersachsen Tierbefreiungsaktionen gelangten Tiere vor- Arnold et al .) . Auch entfällt derzeit (noch) die Landkreis Osterholz 0 nehmlich in Ostdeutschland in die freie Wild- Hälft e der Jagdstrecke des Minks in Deutsch- Landkreis Osterode am Harz 0 bahn . Bis Mitte der 2000er-Jahre etablierten land auf die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Landkreis Peine 0 sich hier kleine Populationen und die Jagdstre- Brandenburg . Er kommt in mittlerweile fast Landkreis Rotenburg / Wümme 0 cken stiegen auf 400 – 600 erlegte Minke an . allen Bundesländer in Deutschland vor (WILD Landkreis Schaumburg 0 Landkreis Stade 0 Aufgrund seiner guten Anpassungsfähigkeit 2013, Arnold et al .) . Landkreis Uelzen 8 und der freien ökologischen Nische im semi- Landkreis Vechta 0 aquatischen Bereich breitete er sich in den letz- Der Mink zeichnet sich durch seine semi- Landkreis Verden 0 ten Jahren immer weiter aus . aquatische Lebensweise aus . Kennzeichen Landkreis Wesermarsch 0 hierfür sind die Schwimmhäute zwischen den Landkreis Wittmund 0 Massive Ausbreitung Die Ausbreitung bekam 2007 nochmals einzelnen Zehen und die kurzen Ohren . Die Landkreis Wolfenbüttel 0 nach Tierbefreiungen aus Region Hannover (inkl . einen deutlichen Schub, als im Landkreis Jeri- ansonsten nachtaktiven Tiere werden während 2 Pelztierfarmen Landeshauptstadt Hannover) chower Land (Sachsen-Anhalt) ca . 15 000 Nerze der Jungenaufzucht häufi g tagaktiv . Stadt Braunschweig 0 0 10 20 30 40 50 km von Unbekannten illegal aus einer Pelztierfarm Stadt Delmenhorst 0 freigelassen wurden . Einige tausend Tiere konn- Im Vergleich zum Weibchen haben die Stadt Emden 0 Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), ten in den darauff olgenden Tagen wieder einge- Männchen dreimal so große Aktionsgebiete . Stadt Oldenburg 0 Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . fangen werden, viele sind wahrscheinlich in der Beide Geschlechter bewegen sich fast aus- Stadt Osnabrück 0 Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Wildbahn umgekommen, einige tausend Tiere schließlich im direkten Uferbereich der Gewäs- Stadt Salzgitter 0 konnten sich allerdings etablieren, was sich in ser . Die Paarungszeit fällt in den Zeitraum Stadt Wilhelmshaven 3 > 0 > 0,02 – 0,05 keine Daten Stadt Wolfsburg 0 > 0 – 0,01 > 0,05 – 0,10 Kreisgrenzen der erhöhten Jagdstrecke in Sachsen-Anhalt in Ende Februar / Anfang März . Acht Wochen > 0,01 – 0,02 > 0,10 – 0,25 Gemeindegrenzen den Folgejahre deutlich wiederspiegelt . später kommen 4 – 5 Jungminke zur Welt . Gesamt 20

72 Neozoen Landesjagdbericht 2014 / 2015 73 Marderhund (Nyctereutes procyonoides GRAY)

Egbert Strauß, Reinhild Gräber

Hinzu kommt, dass der Mink robuster und der Mink für den Rückgang der semiaquati- Marderhund anpassungsfähiger ist und somit den europäi- schen Ostschermaus (Arvicola amphibius) Größe 65 – 80 cm schen Nerz in seinem Lebensraum verdrängen verantwortlich gemacht und im Rahmen einer Paarungszeit Januar bis März konnte . Die wiederangesiedelten europäischen Kampagne (Norfolk Mink Project) zum Schutz Setzzeit April bis Mai Mink ist ein starker Nerze aus den Auswilderungsprojekten am der einheimischen Fauna intensiv bekämpft . Der Konkurrent des europäischen Steinhuder Meer und im Hase-Tal im Emsland Lebendfang erwies sich als eff ektivste Methode Gewicht 3,5 – 8,5 kg Nerzes werden bei einer weiteren Ausbreitung des Mink zur Reduktion dieser nicht einheimischen inva- Lebensraum gewässerreiche Habitate mit Laub- und Mischwäldern; feuchte nach Westen sehr stark mit diesem konkurrie- siven Marderart . Wiesen mit Gebüschen oder ren müssen . Aufgrund seiner Ausbreitungs- verschilft e See- und Flussufer tendenz und möglicher negativer Einflüsse auf Im Jahre 2001 wurde der Mink in die Liste der die einheimische Fauna ist der Mink genau zu bejagbaren Tiere Niedersachsens aufgenom- beobachten und im Rahmen der aktuellen EU- men . Im letzten Jagdjahr wurden in Niedersach- Verordnung zur Prävention und Eingrenzung sen 16 Minke erlegt und 4 als Fallwild gemeldet . von invasiven Neozoeenarten intensiv zu beja- Da schon im Nordwesten und Westen von Nie- gen (siehe oben) . dersachsen Minke erlegt wurden, ist davon auszugehen, dass der Mink entweder unbeob- Als Neozoa und als invasive Art wird der achtet weitaus häufi ger und weit verbreiteter in Mink in mehreren europäischen Ländern inten- unserer Wildbahn vorkommt oder dass er sich Ursprünglich waren Marderhunde im öst- Tollwut zu beachten . Sehr stark betroff en wer- siv bejagt oder gar versucht, die Populationen aus weiteren lokalen Freilassungen in den ver- lichen Sibirien, im nordöstlichen China und den kann der Marderhund von der Hundestaupe Marderhunde breiten sich auszulöschen . Im ostenglischen Norfolk wird schiedenen Regionen etabliert hat . Japan beheimatet . Im 19 . Jahrhundert wurden (Canine distemper virus CDV) und Sarcop- schnell räumlich aus sie zur Pelzgewinnung in Westrussland in der tes-Räude (Sarcoptes scabiei var . canis bzw . Wildbahn angesiedelt . Zwischen 1928 und 1950 S .s .var . vulpes) . Ein Seuchenzug mit dem Stau- wurden darüber hinaus in der Ukraine nahezu pevirus verursachte in Mecklenburg-Vorpom- Der Mink hat sich in ganz Europa großfl ächig ausgebreitet Foto: H .G . Arndt 10 000 Tiere ausgesetzt, von wo aus sich die mern und Brandenburg Mitte der 2000er-Jahre Tiere selbstständig im westlichen Teil des Lan- einen starken Einbruch in der Marderhund- des vermehren konnten . Auf Grund der guten population, der sich in den Jagdstrecken wie- Anpassungsfähigkeit dieser Tierart war die Neu- derspiegelte . Die Jagdstrecken einschließlich besiedlung äußerst erfolgreich und innerhalb weniger Jahre traten die ersten Marderhunde 56 Marderhund: Jagdstrecke / km² bejagbare Fläche 2013 / 14 (ohne Fallwild) in Finnland (1931), Rumänien (1951) und Polen Gemeinden in Niedersachsen (1955) auf . Seit 1960 breitet sich der Marder- hund in Deutschland aus . In Deutschland sind Marderhunde inzwischen in allen Bundeslän- dern vertreten . In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen ist der Marderhund häufi g . Die Ausbreitungsfront reicht derzeit vom südlichen Schleswig-Holstein über das östliche Niedersachsen, Sachsen-Anhalt bis nach Sach- sen und weitet sich stark nach Westen aus .

Marderhunde können sich schnell räumlich ausbreiten, da sie weit umherstreifen und nach- weislich sogar Strecken von bis zu 400 km über- winden können . Da sie auch gut schwimmen, 0 10 20 30 40 50 km stellen Gewässer für sie keine echten Hinder- Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), nisse dar . Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Der Marderhund ist wie alle Wildtiere Träger verschiedener Parasiten und Krankheitserreger . > 0 > 0,25 – 0,50 keine Daten > 0 – 0,10 > 0,50 – 1 Kreisgrenzen Als Zoonosen sind der Fuchsbandwurm, Trichi- > 0,10 – 0,25 > 1 Gemeindegrenzen nen und – allerdings in Westeuropa selten - die

74 Neozoen Landesjagdbericht 2014 / 2015 75 Fallwild fi elen in Mecklenburg-Vorpommern von Rüde beteiligt . Die ganze Familie bleibt bis Ende Als einziger Vertreter der Familie der Hunde- Jäger können mit der Bejagung von Präda- Als einziger Vertreter der 23 – 134 erlegten Marderhunden in 2007 / 2008 August zusammen . artigen hält der Marderhund eine Winterruhe . toren nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Hundeartigen hält der Mar- derhund Winterruhe auf 4 830 Stück in 2010 / 2011 (DJV 2014, WILD Spätestens am Ende des Sommers verlas- Allerdings bleiben die meisten Tiere im klima- Artenschutz leisten, sondern stellen mit nach- 2013 Arnold et al .) . Mittlerweile erholen sich die sen die Jungtiere dann die Elterntiere, um sich tisch günstigen Mitteleuropa auch in der kalten haltig genutzten Bälgen der Industrie einen Besätze wieder und die Jagdstrecken nehmen eigene Reviere zu suchen . Je nach Lebensraum Jahreszeit aktiv, so dass sie in dieser Zeit sehr Rohstoff mit hervorragender Öko-Bilanz zur zu . sind diese Reviere 50 – 2 000 ha groß . Mit 8 – 10 gut bejagt werden können . Verfügung . In den letzten Jahren schmücken Monaten sind Marderhunde bereits erwachsen . Pelze Kapuzenkragen, Bommelmützen, Stie- Feuchte, unterholzreiche kleinere Laub- und fel, Taschen oder Westen . Das Tragen von Pel- Mischwälder, sumpfi ge Wiesen mit Gebüschen Marderhunde sind Allesfresser und ernäh- zen und Pelz-Accessoires ist wieder „In“ . Der gehören genauso zu den bevorzugten Biotopen ren sich im Sommer eher von tierischer Nah- 57 Marderhundstrecke Umsatz der Pelzindustrie ist innerhalb von 10 Marderhunde sind rung wie z . B . Würmern, Schnecken, Insekten, Jahren um 70 % angestiegen (Beller 2014) . Aller- wie Fluss- und Seeufer mit Röhrichtbeständen . Niedersachsen nach Landkreisen Allesfresser Off ene Standorte und dichte Wälder werden Amphibien, Fischen, Eiern, Vogel-Jungtieren, dings stammen der überwiegende Teil der Pelze Landkreis Jagdstrecke gemieden . kleinen Säugetieren (gerne Wühlmäuse) und aus chinesischen Pelztierzuchten, aber auch Landkreis Ammerland 1 Marderhunde sind dämmerungs- und nacht- Aas . Im Herbst enthält der dann eher vegetari- Landkreis Aurich 5 aus Dänemark und zu einem geringen Anteil aktiv, so dass man sie nur selten zu Gesicht sche Speiseplan u . a . Obst, Beeren, Kastanien, Landkreis Celle 128 aus Deutschland . Dabei sind nach verschie- bekommt . Sie halten sich tagsüber in Erdbauen Eicheln, Nüsse, Graswurzeln, Maiskolben und Landkreis Cloppenburg 2 denen Medienberichten die Tierschutzbedin- auf, die sie entweder selber gegraben oder von Rüben . Landkreis Cuxhaven 91 gungen zumindest in China katastrophal und Füchsen oder Dachsen übernommen haben . Landkreis Diepholz 15 die Tiere fristen ein lebensunwürdiges Dasein Die Einzelgänger können gut schwimmen, aber Seit Jahren steigt die Marderhundstre- Landkreis Emsland 9 (Beller 2014) . Aufgrund dessen sollten die Jäger Landkreis Friesland 0 nicht klettern . cke in Niedersachsen stetig an . Auch im Jahr Rauchwaren aus tierschutzbedenklichen Pelz- Landkreis Gifh orn 287 2014 / 2015 wurden im Vergleich zum Vorjahr Landkreis Goslar 12 tierzuchten ablehnen, aber die Verwertung und Die Paarungszeit reicht von Februar bis 687 Marderhunde mehr zur Strecke gebracht . Landkreis Göttingen 4 das Tragen von Pelzprodukten von tierschutz- April . Im April / Mai bringen sie nach (45 –) Dies entspricht einem Anstieg von 41 % gegen- Landkreis Grafschaft Bentheim 2 gerecht erlegten Tieren aus der Wildbahn zum 58 – 65 Tagen Tragzeit (diese schwankt in über dem Vorjahr . Die Gesamtstrecke beläuft Landkreis Hameln-Pyrmont 3 Schutz der heimischen Tierwelt off ensiv ver- Abhängigkeit von der Außentemperatur) 6 – 7 sich somit in Niedersachsen auf 2 353 Marder- Landkreis Harburg 151 treten . Vor allem viele Artenschutzprojekte, oder bis zu 12 Junge zur Welt . Diese sind blind, hunde . Die jährliche Zunahme der Jagdstrecke Landkreis Heidekreis 168 wie beispielsweise das Birkwildprojekt in der Landkreis Helmstedt 71 haben ein schwarzes Fell und werden 40 – 50 im 3-jährigen Mittel liegt bei 32 % . Damit wer- Lüneburger Heide, können auf eine intensive Landkreis Hildesheim 11 Tage gesäugt . Ab der 3 . bis 4 . Woche nehmen den der gravierende Anstieg der Jagdstrecke Landkreis Holzminden 9 Prädatorenbejagung nicht verzichten und die die Jungtiere bereits zusätzlich feste Nahrung und die massive Ausbreitung dieser Wildart Landkreis Leer 1 Verwertung der Bälge als sinnvolle Natur- auf . An der Versorgung der Familie ist auch der deutlich . Landkreis Lüchow-Dannenberg 292 schutzmassnahme kann kommuniziert werden . Landkreis Lüneburg 372 Landkreis Nienburg 15 Landkreis Northeim 1 Landkreis Oldenburg 7

Seit 1960 breitet sich der Marderhund in Deutschland aus Foto: piclease / Hans-Joachim Fünfstück Landkreis Osnabrück 2 Landkreis Osterholz 4 Landkreis Osterode am Harz 3 58 Entwicklung der Marderhundstrecke Landkreis Peine 43 Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild) Landkreis Rotenburg / Wümme 62 Landkreis Schaumburg 0 2 500 Landkreis Stade 24 Landkreis Uelzen 332 Landkreis Vechta 2 2 000 Landkreis Verden 22 Landkreis Wesermarsch 0 Landkreis Wittmund 0 1 500 Landkreis Wolfenbüttel 32 Region Hannover (inkl . 101 Landeshauptstadt Hannover) 1 000 Stadt Braunschweig 14 Stadt Delmenhorst 0 Stadt Emden 0 500 Stadt Oldenburg 1 Stadt Osnabrück 0 Stadt Salzgitter 6 Stadt Wilhelmshaven 0 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 Stadt Wolfsburg 48 Gesamt 2 353 Gesamtstrecke

76 Neozoen Landesjagdbericht 2014 / 2015 77 Waschbär (Procyon lotor L.)

Egbert Strauß

Waschbär Waschbärpaaren . In einer weiteren Auswilde- rung wurden 1935 in der Schorfh eide ein Rüde Größe 45 – 65 cm und zwei Bärinnen freigelassen . Die Tiere soll- Paarungszeit Januar bis März ten nicht erlegt werden, damit sich die Popu- Setzzeit März bis Mai lation etablieren konnten . Motivation für die Gewicht 3,5 – 12 kg Auswilderung war damals die Bereicherung der Lebensraum Wälder, Parkanlagen oder Gärten einheimischen Fauna mit einer interessanten mit Baumhöhlen Tierart, deren negativer Einfluss zunächst nicht Motivation zur Auswilde- bedacht wurde . rung war die Bereicherung der Fauna

Weitere Freilassungen aus Pelztierfarmen – absichtlich oder unabsichtlich – erfolgten bis in die 1990er-Jahre hinein und ergänzten die sich stetig ausbreitenden Waschbärpo- pulationen . 1945 entkamen beispielsweise weitere 25 Tiere aus einer Pelztierfarm in Waschbären sind typische Allesfresser. Neben Strausberg / Brandenburg . pfl anzlicher Kost stehen u. a. Kleinsäuger, Eier, Vögel und Fische auf ihrem Speiseplan Der Waschbär gehört innerhalb der Ord- für dieses hundeartige Raubtier der „Bär“ in Foto: piclease / Wilhelm Gailberger nung der Raubtiere (Carnivora) zu der Familie seinem Namen prägend ist . An Gewässerufern Der Waschbärbesatz am Edersee wurde 1956 der Kleinbären (Procynoidae), deren 15 Arten ertastet der Waschbär mit seinen sehr emp- auf 285 Tiere geschätzt, der Besatz in Branden- ursprünglich nur in den tropischen und gemä- fi ndsamen Vorderpfoten Nahrung wie Larven, burg 1960 auf ca . 400 Tiere . MICHLER & KÖHNE- ßigten Zonen Amerikas vorkamen . Die Klein- Schnecken etc . unter Wasser, was fälschlicher- MANN (2009) schätzten den Waschbärenbesatz fremde Arten, die in ihrem neuen Areal die bären vermitteln gestaltlich zwischen Mardern weise als „waschen“ der Nahrung interpretiert in Deutschland für Ende der 2000er-Jahre auf Biodiversität (Vielfalt der Lebensräume, Arten und echten Bären . Carl von Linné ordnete den wurde . Das „Waschen“ der Nahrung, worauf der 300 000 – 500 000 Tiere . In Deutschland ging und Gene) gefährden (CBD 1992, 2000, 2002) . Waschbären in seiner „Systema Naturae“ im erste Teil der Namensgebung zurückzuführen somit die Besiedelung und Ausbreitung von Der Waschbär ist derzeit nur als potentiell inva- Jahr 1758 noch den Bären zu, so dass bis heute ist, wurde nur in der Gefangenschaft shaltung zwei Schwerpunktauswilderungen aus – Eder- siv eingestuft (Essl et al . 2008) . Allerdings ist beobachtet . see / Hessen und Schorfh eide / Brandenburg . anzunehmen, dass dieser Allesfresser aufgrund Die beiden Populationen treff en derzeit im öst- seiner massiven Ausbreitung und dem zuneh- 59 Waschbär: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2013 / 14 (ohne Fallwild) Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des lichen Niedersachsen aufeinander (MICHLER menden Prädationseinfluss auf verschiedene, Waschbären erstreckte sich in Nordamerika von 2011, MICHLER 2012, MICHLER & KÖNEMANN Gemeinden in Niedersachsen Panama im Süden bis zum 56 . Breitengrad in , HOHMANN & BARTUSSEK 2011, STUBBE & Kanada nach Norden . In den USA kommt er bis KRAPP 1993) . 60 Entwicklung der Waschbärstrecke auf wenige Ausnahmen flächendeckend vor . In Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl . Fallwild in Tausend Individuen) Europa und Japan sowie im Kaukasus wurde die Nach dem Bundesnaturschutzgesetz Art eingebürgert . (BNatSchG) §7 (2) gilt der Waschbär als hei- 12 mische Tierart, da er sich in freier Natur ohne In Deutschland wurden Waschbären zum menschliche Hilfe als Population erhalten kann . 10 einen aktiv angesiedelt oder sind aus Pelz- Trotzdem ist der Waschbär eine gebietsfremde, tierfarmen entwichen . Die ersten Waschbären also nicht einheimische Art = Neozoa . 8 gelangten 1920 aus Nordamerika für die Pelz- Darüber hinaus werden Neozoa in ihrer

tierzucht nach Deutschland . Die erste gut doku- Gefährdung für die einheimische Tierwelt in 6 mentierte Auswilderung erfolgte im Forstamt „nicht invasiv“, „potentiell invasiv“ oder „inva- Vöhl am Edersee (Nordhessen) 1934 mit zwei siv“ eingestuft . Invasive Arten sind gebiets- 4 0 10 20 30 40 50 km

Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), 2 Landesjägerschaft Niedersachsen e . V ., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen . Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002

1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2014 > 0 > 0,25 – 0,50 keine Daten > 0 – 0,10 > 0,50 – 1 Kreisgrenzen > 0,10 – 0,25 > 1 Gemeindegrenzen Gesamtstrecke

78 Neozoen Landesjagdbericht 2014 / 2015 79 oder deren Ausbreitung verhindert werden (§ 61 Waschbärstrecke 40 Abs . 3 Satz 1 BNatSchG) . Weit verbreitete, Niedersachsen nach Landkreisen invasive Arten sollen – sofern möglich und ver- Landkreis Jagdstrecke hältnismäßig – durch Kontrollmaßnahmen im Landkreis Ammerland 2 Rahmen einer Schadenbegrenzung zumindest Landkreis Aurich 0 an einer weiteren Ausbreitung gehindert wer- Landkreis Celle 66 den (Nehring et al . 2013) . Andere europäische Landkreis Cloppenburg 9 Länder setzen diese Vorgaben zum Teil rigoros Landkreis Cuxhaven 3 um (Skandinavien, England) . Landkreis Diepholz 21 Landkreis Emsland 12 Landkreis Friesland 0 Vor dem Hintergrund des Arten- und Natur- Landkreis Gifhorn 127 schutzes kann die Bejagung des Waschbären Landkreis Goslar 407 ein wichtiges Managementtool werden . Eine Landkreis Göttingen 2 090 Ausrottung des Waschbären stände in Konflikt Landkreis Grafschaft Bentheim 1 zum Jagdrecht, allerdings wäre eine vernünf- Landkreis Hameln-Pyrmont 507 tige Besatzkontrolle oder -reduktion natur- Landkreis Harburg 23 und jagdrechtskonform . Eine Ausrottung des Landkreis Heidekreis 77 Landkreis Helmstedt 169 Waschbären in Mitteleuropa ist darüber hinaus Landkreis Hildesheim 446 bei diesen Besätzen illusorisch . Landkreis Holzminden 672 Landkreis Leer 1 Neben der Ansitzjagd erscheint die Lockjagd Landkreis Lüchow-Dannenberg 1 742 mit einem Akustiklocker sehr effektiv und wird Landkreis Lüneburg 309 Nicht zuletzt aufgrund seiner Gesichtsmaske, die an die von den Indianern in Ritualen aufgetragene schwarz- in den USA erfolgreich praktiziert . Darüber hin- Landkreis Nienburg 42 weiße Gesichtsbemalung erinnerte, wurden ihm teilweise sogar mystische Kräfte zugesprochen aus lässt sich der Waschbär hervorragend mit Landkreis Northeim 1 316 Landkreis Oldenburg 0 Foto: piclease / Gernot Liebau der Kastenfalle lebend fangen . Die Beköderung Landkreis Osnabrück 85 mit Früchten, Trockenfrüchten und anderen art- Landkreis Osterholz 3 gerechten Lockmitteln führt schnell zu Fanger- Landkreis Osterode am Harz 314 folgen . Der Waschbär könnte im Rahmen des Landkreis Peine 51 Neozoen-Managements eine wichtige Stütze Landkreis Rotenburg / Wümme 97 für die Erhaltung der Fangjagd sein . Landkreis Schaumburg 217 Landkreis Stade 41 Landkreis Uelzen 106 teils gefährdete Tierpopulationen zukünftig als Plünderungen der Obstbaumernte oder wenn Die Waschbärstrecke ist im zurückliegenden Landkreis Vechta 1 Waschbärstrecke nach wie vor stark ansteigend invasiv eingestuft wird . Vor allem die Plünde- der Waschbär in den Hausdächern sein Unwe- Jagdjahr wieder stark angestiegen . Insgesamt Landkreis Verden 12 rung von Greifvogelnestern wie beispielsweise sen treibt . wurden in Niedersachsen 9 871 Waschbären Landkreis Wesermarsch 0 beim Rotmilan oder auch beim Schwarzstorch, erlegt, dies bedeutet einen Anstieg von 170 % Landkreis Wittmund 1 bei den Eulen und anderen stellen Artenschüt- Auf den Biodiversitätskonferenz der inter- im Vergleich zum Vorjahr . Landkreis Wolfenbüttel 403 Region Hannover (inkl . zer vor größere Probleme . Bei Singvögeln und nationalen Staatengemeinschaft von 1992 (CBD 403 Landeshauptstadt Hannover) beim Niederwild sind zunehmend Verluste von 1992) und in den Nachfolgekonferenzen (2000, Die meisten Individuen wurden in den Land- Stadt Braunschweig 32 Gelegen und Jungtieren zu befürchten . Ebenso 2002) wurde fixiert, dass in den Ländern „Vor- kreisen Göttingen, Lüchow-Dannenberg und Stadt Delmenhorst 0 Waschbär potentiell invasiv betroffen sind die Europäische Sumpfschild- sorge gegen nichtheimische, invasive Arten zu Northeim zur Strecke gebracht . Allein in die- Stadt Emden 0 kröte als auch gefährdete Kröten- und Unken- treffen und diese gegebenenfalls zu bekämpfen sen drei Landkreisen wurden mehr als 50 % der Stadt Oldenburg 0 arten . Eine neue Nahrungsquelle hat sich der sind“ . 2010 setzte die Bundesregierung diese Gesamtstrecke Niedersachsens erzielt . Immer Stadt Osnabrück 2 Waschbär erschlossen, indem er entlang der Vorgaben im novellierten Bundesnaturschutz- mehr Landkreise aus dem Westen Niedersach- Stadt Salzgitter 38 Krötenzäune die Fangeimer vor den menschli- gesetz um . Invasive Neozoa-Arten sollen durch sens haben in den letzten Jahren Strecken zu Stadt Wilhelmshaven 0 Stadt Wolfsburg 23 chen Krötensammler leert . Zum Ärgernis für den Sofortmaßnahmen der zuständigen Behörden vermelden . Es ist davon auszugehen, dass die Menschen in den Siedlungsbereichen sind die von Bund und Ländern unverzüglich beseitigt Ausbreitung des Waschbären weiterhin anhält . Gesamt 9 871

80 Neozoen Landesjagdbericht 2014 / 2015 81 Veränderung der Jagdstrecken 2014 / 2015 Jagdliche Schwerpunktthemen gegenüber dem Vorjahr Reinhild Gräber Zusammenfassung der Literaturstudie: Gänsemanagement

Oliver Keuling, Ursula Siebert

62 Veränderung der Jagdstrecke 63 Veränderung der Jagdstrecke gegenüber dem Vorjahr in Prozent gegenüber dem Vorjahr in Prozent Einleitung

35 45 Die Gänsepopulationen in Niedersachsen bank eingepflegt . Von diesen Literaturstellen 31,04 41,32 30 40 sind in den letzten Jahrzehnten stark ange- fanden dann nach genauerer Sichtung der Texte 25 35 stiegen und erreichen lokal sehr hohe Zahlen, – 266 Literaturstellen – Eingang in die Studie . Über 266 Literaturstel- len wurden für die Studie 20 30 sowohl bei den Wintergästen wie auch bei den Die vorliegende Studie kann aufgrund der Viel- 16,85 verwendet 15 25 Brutvögeln . Gleichzeitig besteht aufgrund ver- zahl der Studien und Veröffentlichungen zu

10 20 17,32 schiedener internationaler Konventionen die diesem Thema keinen Anspruch auf Vollstän- 5 15 14,15 Verpflichtung, die Zugvogelarten in Europa digkeit erheben . 0 10 auf internationaler Ebene zu schützen und zu – 5 5 managen . Das führt zu Konflikten zwischen 1,26 Die Jagd ist legitime Ressourcen- – 6,03 – 10 0 Natur- und Artenschutz auf der einen, sowie Landwirtschaft, Jagd und Tourismus (Verkotung nutzung Fasan Rotfuchs Waschbär Feldhase Marderhund Dachs an Seen etc ). auf der anderen Seite . Wildkaninchen Mit der Unterzeichnung der internationa- Ziel der Studie war es, anhand einer Literatur­ len Verträge (Ramsar Convention 1971, EU- sichtung eine Grundlage für die Versachli­ „Vogelrichtlinie“ 1979, Berner Konvention chung der Diskussion um das Management der 1979, Bonner Konvention 1979, AEWA 1999) Gänsearten in Niedersachsen zu liefern . Auf- haben sich die Mitgliedsstaaten, wie eben auch Im Gegensatz zum letzten Jagdjahr sind im 64 Veränderung der Schalenwildstrecke grund der riesigen Mengen an Suchergebnissen Deutschland und seine Bundesländer, dem aktuellen Jagdjahr überwiegend höhere Jagd- wurden überwiegend die aktuelleren und laut Schutz der ziehenden Vogelarten verschrie- Schutz der ziehenden gegenüber dem Vorjahr in Prozent strecken beim Niederwild erzielt worden . Titel und Abstract tatsächlich relevant erschei- ben . Damit besteht auch eine Verpflichtung Vogelarten Der langanhaltende Rückgang der Fasan- 15 nenden Zitate (N = 429) in die Literaturdaten­ Managementpläne zu erstellen und Monitoring strecke seit 2008 ist in diesem Jahr erstmals 10,96 10 gestoppt, mit einer Zunahme der Jagdstrecke im 6,95 Vergleich zum Vorjahr von knapp 17% . 5 Die Population der Kanadagans nimmt weiter zu und breitet sich auch als Brutvogel in Niedersachsen aus Foto: piclease / Andreas Lettow Sowohl beim Rotfuchs wie auch Marder- 0

hund und Waschbär lassen sich deutliche – 5 Anstiege der Jagdstrecken verzeichnen . Die – 6,64 – 10 – 7,93 Ausbreitung von Marderhund und Waschbär – 9,79

schreitet dabei in Niedersachsen stark voran . – 15 Beim Dachs ist die Jagdstrecke vergleichbar Rehwild Schwarzwild Muffelwild zum Vorjahr (+1 %) . Rotwild Damwild

Die Jahresjagdstrecke beim Damwild ist zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen . Damit liegt die Strecke noch auf dem Niveau des Jah- res 2009 . Beim Reh- und Rotwild sind die Jagd- strecken im vergangenen Jagdjahr auch leicht zurückgegangen, sind aber im Bereich der gen . Die Strecke wird allerdings in lediglich Schwankungen der letzten Jahre . 14 Landkreisen erzielt . Auch beim Schwarzwild ist eine Zunahme der Strecke um knapp 7 % zu Beim Muffelwild ist die Jagdstrecke wieder verzeichnen . Hier fällt die jährliche Schwan- um knapp 11 % auf 415 Stück leicht angestie- kung vergleichsweise gering aus .

82 Veränderung der Jagdstrecken Landesjagdbericht 2014 / 2015 83 Die Blässgans ist im Gesamtbestand weitgehend stabil geblieben und scheint die Kapazitätsgrenze erreicht zu haben Foto: piclease / Hans Glader

denschätzung von 7 – 17 Millionen € in Deutsch- zitätsgrenze anscheinend erreicht . In Summe land fällt zunächst moderat aus, für einzelne aller Arten hat die Anzahl der Gänse in Europa Entwicklung der Gänse­ betroffene Landwirte ist dieses jedoch äußerst zugenommen . Einige Arten sind im Gesamtbe- arten im westlichen Europa ist positiv bedeutsam . Ökologische und „touristische“ stand stabil geblieben, haben jedoch aufgrund Schäden sind nur lokal und von geringer Bedeu- landwirtschaftlicher und klimatischer Verän- tung . Ein Schadens- und Faktorenmonitoring derungen ihre Zugrouten und Überwinterungs- sollte das Gänsemonitoring ergänzen . Zusätz- plätze verlagert . Hierdurch haben die Bestände lich zum Monitoring können wissenschaftliche insbesondere in Niedersachsen und benach- Programme hilfreich sein . Derzeit beschäftigt barten Regionen zugenommen . Trotz der lokal sich eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe im hohen und Schäden verursachenden Dichten Auftrag des Landtags mit der Überarbeitung der handelt es sich bei den Gänsen um biologisch Monitoringsysteme . kleine Gesamtpopulationen .

Entwicklung der Die Graugans befindet sich nach erfolgrei- chen Wiederansiedlungsprojekten in Mittel- Gänsepopulationen europa derzeit immer noch in einem starken Beinahe alle Gänsearten haben im Zeitraum Aufwärtstrend . Die wiederangesiedelten Popu- Die wiederangesiedelten Grauganspopulationen haben ein verringertes Zugverhalten und sind z.T. ganzjährig von 1950 bis 2000 im westlichen Europa zuge- lationen haben ein verringertes Zugverhalten standorttreu Foto: piclease / Rüdiger Kaminski nommen . Einige Arten haben derzeit die Kapa- und sind z T. . ganzjährig standorttreu . Insbe-

zu betreiben, dieses ist somit eine Staatsver- Monitoring pflichtung . Einerseits darf diese Aufgabe nicht 65 Brutpaarzahlen der wichtigsten Gänsearten in Niedersachsen, Vergleich verschiedener Quellen in alleiniger Verantwortung von Freiwilligen und Ein permanentes Monitoring der gesamten Jahr Graugans Nilgans Kanadagans Weißwangen- N JB % JB ha% Verbänden liegen, anderseits ist diese Aufgabe „flyway-Populationen“ ist wichtig für die Erstel- gans nicht ohne die Mithilfe von Ehrenamtlichen zu lung und Anpassung von Managementplänen . Brutvogelat- 2005–08 3 200–6 200 1 600–2 600 460–780 35 84 bewältigen . Das bedeutet auch, dass der Staat Das internationale Monitoring ist aufgrund der las NI a

in erster Pflicht steht und die nichtstaatlichen Vielzahl von beteiligten Nationen schwierig . WTE 2006b,c 2006 4 853 1 513 484 8 053 87,3 86 Interessenverbände beratend und unterstüt- Daher ist das System noch lückenhaft . Empfoh- WTE 2009b,d 2009 7 461 4 438 887 8 158 87,4 86 Gezieltes Monitoring der zend mitwirken sollten, andererseits aber auch len wird ein gezieltes Monitoring der einzelnen Gänsearten notwendig Druck auf den Staat zur Schaffung und Umset- Arten inkl . seltener Arten und Neozoen über WTE 2010b 2010 6 966 4 706 1 088 8 106 zung der (internationalen) Managementpläne die Grenzen der Vogelschutzgebiete und tradi- WTE 2011b 2011 8 148 5 303 1 233 8 023 ausüben sollten . Diese Managementpläne dür- tioneller Zählflächen hinaus ergänzt durch die WTE 2013b 2013 8 466 5 847 1 373 191 7 796 fen und sollen nach internationaler Auslegung WTE in Niedersachen und Sommerzählungen der genannten Konventionen auch die Jagd der Jäger . Jagdstrecken sollten artgenau erfasst Sommerzäh- 2014 3 600 930 330 43 1 208 12,8 15,2 lungen ITAWe sowie die berechtigten Interessen der Fläche- werden . Eine systematische Inventur der Schä- neigentümer und -bewirtschafter als Nutzung den fehlt . Daher lässt sich über die tatsächliche aKRÜGER et al . 2014, bWTE Wildtiererfassung in Niedersachsen LJN/ITAW unveröffentlicht,c JOHANSHON & STRAUß 2007, d JOHANSHON et al . 2010, eKLAGES & STRAUß/ITAW/LJN unveröffentlicht, JB = Jagdbezirke beinhalten . Höhe der Schäden wenig aussagen . Die Scha-

84 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 85 tig gelegen, hohe Nahrungsqualität, tradiert, Trefferquote) sollten die Schussdistanz 25 m Ruhe/Schutz) angeboten werden . Beides dürfte nicht überschreiten und bei möglichst guten in Niedersachsen nicht zutreffen, da keine Lichtbedingungen gejagt werden . So könnte Frühjahrsjagd stattfindet und die Bejagung im die Jagd am Lockbild gefördert und dem Mor- Herbst und Winter nur geringen Störungseffekt gen- und Abendstrich vorgezogen werden . zu haben scheint . Auch diese Fragestellung soll Wild­ruhezonen werden auch schon von ande- in einem interdisziplinären Forschungsprojekt ren Autoren zum Schutz von Zugvögeln und zur in den nächsten Jahren genauer durchleuchtet Steigerung der Bejagungseffizienz außerhalb werden . dieser Schutzzonen empfohlen .

Management Es sind internationale Managementpläne für alle Zugvogelarten erforderlich, dieses ist Jagd alleine ist kein ausreichendes jedoch bisher kaum umgesetzt . Bei den Gän- Managementtool (auch bei Brutpopulationen), sen ist es zusätzlich erforderlich, für die lokalen Internationale Manage- andererseits könnte sie unter bestimmten Vor- Vorkommen Managementeinheiten zu bilden, mentpläne für alle Zugvogel- arten sind erforderlich! aussetzungen Populationen gefährden . Als die eigene, lokal angepasste Managementsys- nachhaltige Nutzung, wie im niedersächsischen teme unter Einbeziehung der betroffenen Inte- Reviersystem betrieben, ist Jagd jedoch zuläs- ressengruppen innerhalb der internationalen sig sofern die Erhaltungszustände der Arten Maßgaben etablieren . Die Managementeinhei- dieses erlauben und kann als Ergänzung ande- ten müssen auch untereinander gut koordiniert rer Managementmethoden dienen . werden . Als funktionierende Systeme haben sich Vergrämung / Vergrämungsjagd auf bewirt- Zum Schutz der Zwerggans und der Wald- schafteten Flächen in Kombination mit unge- Die sehr anpassungsfähige Weißwangengans nimmt weiterhin zu und brütet auch bereits in Niedersachsen saatgans sollte die Bejagung anderer Arten störten Ausgleichsflächen herauskristallisiert . Foto: piclease / Kirstin Meyer an das Vorkommen dieser Arten angepasst Diese Ausgleichsflächen sollten zur Bereitstel- werden . Zum Schutz der Individuen vor Ver- lung hoher Nahrungsqualitäten speziell für letzungen bei der regulären Bejagung, zur Gänse bewirtschaftet sein, Vertragsnaturschutz Vermeidung von Verwechslungen aber auch und Kompensationszahlungen sollten für die zur Steigerung der Jagdeffizienz (verbesserte Bereitstellung solcher Flächen gezahlt wer- sondere in Niedersachsen nimmt die Brutpopu- sich nach einem Höchstwert nun auf geringerer lation der Graugänse derzeit weiterhin stark zu . Zahl eingependelt, die sehr anpassungsfähige Die Saatgans ist insgesamt weitgehend stabil Weißwangengans nimmt weiterhin zu und brü- geblieben . Während die Tundrasaatgans zuge- tet auch bereits in Niedersachsen . Kanadagans nommen hat, ist die Waldsaatgans in den letz- und Nilgans nehmen derzeit weiter zu und brei- ten Jahren in einem starken Abwärtstrend . Die ten sich als Brutpopulationen in ganz Nieder- Die Saatgans ist insgesamt weitgehend stabil geblieben. Während die Tundrasaatgans zugenommen hat, ist die Kurzschnabelgans, insbesondere die Spitzber- sachsen aus . Waldsaatgans in den letzten Jahren in einem starken Abwärtstrend Foto: piclease / Rüdiger Kaminski gen-Population, hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, so dass diese Art wieder Jagd beeinflusst die meisten vermehrt jedoch in kleiner Zahl in Niedersach- sen rastet . Die Blässgans ist im Gesamtbe- Gänse­arten nach derzeitigem stand weitgehend stabil geblieben und scheint Kenntnisstand nur mäßig die Kapazitätsgrenze erreicht zu haben . Durch Verlagerungen der Rastgebiete hat eine Mas- sierung im westlichen Mitteleuropa stattge- Anhaltende intensive Störungen im Früh- Störungen können sich funden . Die Zwerggans befindet sich aufgrund jahr, insbesondere auf den Zug-Rastgebieten, negativ auf den Bruterfolg von Brutplatzverlusten und hoher Altvogelmor- können sich negativ auf den Bruterfolg der der arktischen Gänsearten auswirken talität, insbesondere durch illegale Bejagung arktischen Gänsearten auswirken . Gemäßigte in Osteuropa, in einem starken Abwärtstrend . Störungen durch Tourismus, Landwirtschaft, Die für Niedersachsen relevante in Schweden Vergrämung und nachhaltige, moderate Jagd im wiederangesiedelte Teilpopulation ist insbe- Herbst haben keinen nennenswerten Einfluss sondere durch Prädation im Brutgebiet stark auf die Populationen . Die Störungen können gefährdet . Weißwangengans und Ringelgans jedoch durch erhöhten Energiebedarf und Dich- haben nach Tiefstzahlen im frühen 20 . Jahr- tekonzentrationen insbesondere im Frühjahr die hundert stark zugenommen . Die Ringelgans hat Schäden in der Landwirtschaft steigern, wenn inzwischen die Kapazitätsgrenze erreicht und keine passenden Ausgleichsflächen (güns-

86 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 87 Afrikanische Schweinepest

Jens Brackmann, Matthias Kramer

Vorkommen und Verbreitung: Wie sind die Ansteckungswege?

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist Die Ansteckungsgefahr ist besonders hoch, Afrikanische Schweinepest eine exotische Tierseuche, die erstmalig vor wenn Schweiß, schweißhaltige Flüssigkeiten erstmalig vor 100 Jahren beschrieben etwa 100 Jahren bei Hausschweinen in Kenia oder Gewebe im Spiel sind . Da das Virus darin beschrieben wurde und heute in verschiedenen sehr stabil ist und auch in Fleisch- und Wurst- Ländern Afrikas endemisch bei Haus- und Wild- waren lange überlebt, ist die Gefahr der Ein- schweinen vorkommt . schleppung in unsere Wildschweinbestände In den Ländern der Europäischen Union exis- über die Verfütterung von Speiseabfällen oder tieren derzeit zwei Seuchenherde . So besteht durch Kleidung und Gerätschaften, die in Kon- seit 1978 ein ASP-Vorkommen auf der italieni- takt mit diesem Material standen, besonders Ansteckungsrisiko groß Nilgänse nehmen derzeit weiter zu und breiten sich als Brutpopulationen in ganz Niedersachsen aus schen Insel Sardinien . Aufgrund der extensi- groß . Neben der Verfütterung von Speise- und Foto: piclease / Hans Glader) ven Hausschweinehaltung, die einen intensiven Kontakt von Haus- und Wildschweinen ermög- licht, und der schwierigen Bejagung der dorti- ASP- Ausbrüche im Rahmen des von Georgien ausgehenden Seuchenzuges den . Bei Brutpopulationen ist ein kombinier- dere durch Jagd, auf die Gastvogelarten wären gen Wildschweine, ist es bisher nicht gelungen, (01.01.2007 bis 08.09.2015) Quelle: FAO, Empress-i) tes Management mit Reproduktionskontrolle, Akzeptanzstudien bei den betroffenen Bevölke- dieses Geschehen einzudämmen . Glücklicher- gezielter Bejagung und Flächenmanagement rungsgruppen ebenso wichtig und in zukünftige weise konnte bisher eine Verschleppung auf angeraten . Die Kosten für Managementsys- Überlegungen zum Umgang mit den Gänsen das Festland verhindert werden . teme müssen gesellschaftlich akzeptabel sein einzubeziehen . Nur Miteinander schafft man und sollten daher die Kosten der Schäden nicht Akzeptanz auf allen Seiten . Das zweite ASP-Seuchengeschehen auf dem übersteigen . Gebiet der EU begann im Jahre 2007 in der Repu- Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine blik Georgien . Der Virustyp hier ist ein anderer Konfliktlösung kompakte Zusammenfassung der Literatur- als der auf der Insel Sardinien . Die Einschlep- studie zum Gänsemanagement in Europa als pung erfolgte vermutlich über die Hafenstadt Um bestmöglichen Schutz und Management Grundlage für ein Gänsemanagement in Nie- Poti, wahrscheinlich durch eine unsachgemäße der Gänsearten zu gewährleisten und gleichzei- dersachsen (Keuling O . & Siebert U . 2015): Entsorgung von Schiffsabfällen . Die Infektion tig die berechtigten Interessen der Landnutzer Abschlussbericht zur Literaturstudie 2014 an konnte sehr gut in den dortigen Haus- und Wild- (Eigentümer, Bewirtschafter und Jäger sowie die Landesjägerschaft Niedersachsen e V ,. . schweinbeständen Fuß fassen und breitete sich auch Erholungssuchende) zu berücksichtigen, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover kontinuierlich und teilweise auch sprunghaft ist vor allem eine bessere Kommunikation zwi- – Institut für Terrestrische und Aquatische über Ländergrenzen hinweg aus . Nach einer schen den verschiedenen Interessengruppen Wildtierforschung . Ausdehnung der betroffenen ASP-Gebiete in der anzustreben . Neben den bereits genannten russischen Föderation, der Ukraine und in Weiß- 66 Nachweise bei Hausschweinen (01.01.2015 – 14.06.2015) verbesserten Monitoringsystemen und der Sämtliche Literaturquellen können dieser russland erreichte die Infektion im Jahr 2014 Studie zum Einfluss von Störungen, insbeson- Studie entnommen werden . die Europäische Union (Litauen, Polen, Lett- Mitgliedsstaat Datum des letzten Anzahl der Nachweise Nachweises land und Estland) . Im Jahr 2014 kam es in der Italien (Sardinien) 26 05. .2015 9 EU zu insgesamt 80 Ausbrüchen in Hausschwei- nebeständen und 286 Ausbrüchen bei Wild- Polen 31 01. .2015 1 schweinen . In der ersten Hälfte des Jahres 2015 Gesamt 10 kamen 10 Ausbrüche bei Hausschweinebestän- den und 323 bei Wildschweinen hinzu (siehe 67 Nachweise bei Wildschweinen (01.01.2015 – 14.06.2015) Tabelle) . In den neuen Ausbruchsgebieten im Mitgliedsstaat Datum des letzten Anzahl der Nachweise Nordosten der EU waren im Jahr 2014 neben Nachweises Wildschweinen auch Hausschweinehaltungen Estland 09 06. .2015 88 betroffen . In 2015 wurde das Virus bisher vor- Italien (Sardinien) 24 04. .2015 17 nehmlich bei Wildschweinen nachgewiesen . Lettland 12 06. .2015 145 Während sich das Geschehen in Polen auf ein Litauen 11 06. .2015 38 begrenztes Gebiet an der Grenze zu Weißruss- Polen 03 06. .2015 35 land beschränkt, sind in den baltischen Staaten mittlerweile auch Gebiete in größerer Entfer- Gesamt 323 nung zu dieser Grenze befallen . (Quelle: Animal Disease Notification System (ADNS) der EU) Die Ringelgans hat inzwischen die Kapazitätsgrenze erreicht und sich nach einem Höchstwert nun auf gerin- gerer Zahl eingependelt Foto: piclease / Manfred Nieveler 88 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 89 07.08.2014 04.09.2015

Schlachtabfällen können also auch nicht ausrei- Folgen eines Ausbruchs der chend gereinigte und desinfizierte Jagdutensi- lien, welche in infizierten Gebieten zum Einsatz Afrikanischen Schweinepest kamen, eine Gefahr darstellen . Das Virus kann beim Wildschwein auch über Speichel, Urin und Kot übertragen Maßnahmen für einen werden . Die Gefahr der Einschleppung der ASP Wird die Afrikanische Schweinepest bei möglichen Ausbruch der ASP nach Deutschland auf dem Wege einer kontinu- einem Wildschwein festgestellt, so ist von der sind erarbeitet ierlichen Weiterverbreitung der Infektion durch zuständigen Behörde ein sogenannter gefähr- Wanderungen von Wildschweinen in westliche deter Bezirk um den Fund- bzw . Erlegungsort Richtung wird zurzeit als weniger bedeutsam einzurichten . Um diesen gefährdeten Bezirk eingeschätzt . wird eine Pufferzone eingerichtet . Für die Ein- richtung dieser Gebiete gibt es keine gesetzlich Ist das Virus erst einmal in unsere Wild- vorgeschriebene Mindestgröße, einen Eindruck schweinbestände gelangt, so wird die Anste- über die möglichen Dimensionen vermitteln die ckung über die Kadaver verendeter Tiere, in Abbildungen der betroffenen Gebiete in Polen denen das Virus ebenfalls lange überlebt, eine und im Baltikum . In dem gefährdeten Bezirk gilt besondere Rolle spielen . u .a . folgendes:

Ausdehnung der Restriktionszonen und Lage der ASP-Feststellungen in den betroffenen Gebieten der ASP beim Wildschwein: Für die Jagd östlichen EU (07.08.2014 und 04.09.2015). In Rosa (Teil II) sind die auf Grund der Feststellung bei Wild- • Jedes tote Wildschwein (erlegt oder Fallwild) schweinen eingerichteten gefährdeten Bezirke, in Gelb (Teil I) die diese umgebenden Pufferzonen und Anzeichen am lebenden und am ist in dafür benannte Wildsammelstellen zu in Orange (Teil III) die auf Grund von Nachweisen bei Haus- und Wildschweinen eingerichteten Gebiete toten Tier verbringen . dargestellt Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut • Jedes Stück muss auf ASP untersucht werden Anders als die Klassische Schweinepest, die • Wildschweine, Wildschweinfleisch und vorrangig Frischlinge befällt, betrifft die Afri - Erzeugnisse aus Wildschweinfleisch dürfen Bedeutung zu . Dieses kann nur unter Mitwir- jeden Landkreis festgelegt . Die Blutproben kanische Schweinepest alle Altersklassen . Die nicht aus dem gefährdeten Bezirk verbracht kung der beteiligten Jäger wirkungsvoll durch- sollten unmittelbar beim Ausweiden und Infektion führt im Tierversuch innerhalb von 4 werden geführt werden . möglichst ohne Verunreinigung gewonnen bis 11 Tagen zum Tode . Das zunächst unerklär- • Reinigung und Desinfektion nach Kontakt mit werden . bare Fehlen von Rotten in ihren üblichen Streif- Wildschweinen ist erforderlich Hinweise und Empfehlungen für die durch- gebieten und erhöhte Fallwildzahlen sind ein • Keine Verbringung von erlegten oder verendet zuführenden Maßnahmen werden in Nieder- 2. Untersuchung von auffälligen Stücken sowie wichtiger Indikator für das Vorliegen der ASP im aufgefundenen Wildschweinen oder Gegen- sachsen von einer Sachverständigengruppe von Fall- und Unfallwild Wildschweinbestand . So wurde aus den betrof- ständen, die mit Wildschweinen in Berührung erarbeitet, welche durch das niedersächsische Da Wildschweine innerhalb weniger Tage nach fenen Seuchengebieten über das Auffinden gekommen sein können, in schweinehaltende ML bereits im Sommer 2014 einberufen wurde einer Infektion erkranken und verenden, ist ganzer Rotten berichtet, die verendet waren . Betriebe . und der neben Vertretern des ML und der kom- die Untersuchung von Proben von auffälligen Auffällige Stücke sollten Eine Probenahme und labordiagnostische munalen Behörden auch Vertreter der Jäger- Stücken und von Fall- und Unfallwild beson- untersucht werden Abklärung ist unbedingt erforderlich . Für die Hausschweinehaltung schaft, Wildbiologen sowie Epidemiologen ders wichtig . Von auffälligen Stücken muss Die Symptome am lebenden Schwein sind • Schweine sind so abzusondern und Futter, angehören . mindestens eine Blutprobe und wenn mög- nicht eindeutig . Am Einzeltier können u a. . Einstreu sowie sonstige Gegenstände sind lich auch Organmaterial entnommen werden Schwäche, Fressunlust, blutiger Durchfall, Hus- so aufzubewahren, dass sie nicht mit Wild- Früherkennungs-Programme für (Niere, Milz, ggf . Lymphknoten und Mandel) . ten mangelnde Scheu und vermehrte Wasser- schweinen in Berührung kommen können . Bei Fall- und Unfallwild ist das Probenmaterial aufnahme zu beobachten sein . • Das Verbringen lebender Hausschweine und Schweinepest in Niedersachsen vom Zustand des Kadavers abhängig . Wenn Beim Aufbrechen erlegter Stücke sollte auf von Schweinefleisch aus dem gefährdeten möglich sind die bereits genannten Organe vergrößerte, „blutige“ Lymphknoten, eine ver- Bezirk heraus ist nur unter Auflagen zulässig . Effektive Früherkennungs- und Monito- zu entnehmen . Im Ausnahmefall kann auch größerte Milz und feine, punkt- oder flächen- • Der Export lebender Schweine aus dem ring-Programme, die die Einschleppung eines ein Tupferabstrich von bluthaltigen Gewe- förmige Blutungen in den Organen, der Haut gefährdeten Bezirk ist verboten Tierseuchenerregers in einen Tierbestand früh- ben genommen werden . Werden nur noch oder Unterhaut geachtet werden . Die Lunge zeitig aufzudecken vermögen, sind für eine Skelettreste aufgefunden, so kann ein Röh- und die Atemwege sind möglicherweise mit Seuchenbekämpfung schnelle und effiziente Tierseuchenbekämp- renknochen, das Brustbein oder Reste einer Schaum gefüllt . Das Fehlen solcher Auffälligkei- fung von enormer Bedeutung . Das Früherken- Gliedmaße genommen werden . ten schließt nicht aus, dass es sich dennoch um Da es in absehbarer Zeit keinen wirksamen nungsprogramm, für die Afrikanische und die Schweinepest handelt! Impfstoff geben wird, beruht die Bekämpfung Klassische Schweinepest bei Wildschweinen Weitere Hinweise und Material zur Probe- Kritische Stücke und jedes Stück Fallwild auf den oben genannten Maßnahmen zur Ver- beruht auf zwei Säulen: nahme erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Vete- sind daher unbedingt im Rahmen des Moni- hinderung der Verbreitung einer Verschlep- 1. Untersuchung von Blutproben von als rinäramt . Weitere Informationen finden Sie auf toring zu untersuchen, um eine Seuchenver- pung . Daneben kommt den dann einzuleitenden gesund erlegten Sauen. www tierseucheninfo. .niedersachsen de. . lauf frühzeitig zu erkennen und um rechtzeitig jagdlichen Maßnahmen sowie einer intensiven Der Probenschlüssel für die Untersuchung Bekämpfungsmaßnahmen einleiten zu können . Fallwildsuche und -entsorgung eine besondere gesunder Sauen wird vom Veterinäramt für

90 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 91 Bisame ernähren sich überwiegend von Ökosystemare Auswirkungen: Wasser- und Uferpflanzen . Neben diesen wer- Neben ökosystemaren Auswirkungen durch den auch Weidentriebe, Wiesengräser, Obst, den Fraß von Wasserpflanzen wird insbeson- Gemüse und Feldfrüchte gerne verspeist . dere der Schaden an Süßwassermuscheln her- Gelegentlich gehören Süßwassermuscheln vorgehoben . In Deutschland ist vor allem die (Anodonta, Dreissena, Margaritifera, Unio,) zu seltene Flussperlmuschel (Margaritifera marga- seinem Speiseplan . Dies hat negative Auswir- ritifera) betroffen . kungen auf den Bitterling (Rhaodeus amarus), da die Eiablage dieses Karpfenfisches in den Gesundheitliche und soziale Auswirkungen: Die ursprüngliche Heimat Muscheln erfolgt . Hier wird der Bisam als Wirt für Lepto­spiren, des Bisams ist Nordamerika In Nordamerika ist der Mink der wichtigste die für Menschen sehr gefährlich werden kön- Prädator des Bisams . In Deutschland sind als nen, benannt . Auch Tularämie (Hasenpest) weitere Feinde der Fischotter, Iltis, Fuchs, Uhu wurde bei ihm nachgewiesen . Ebenso ist er Wirt und Seeadler zu nennen . für verschiedene Bandwurmarten . Seine ursprüngliche Heimat Nordamerika besiedelt der Bisam fast vollständig . Von der Beringstraße bis Labrador im Norden und von Der Bisam ist in seiner Lebensweise ans Wasser gebunden Foto: Dr . Usher Süd-Carolina über Louisiana bis an die Nord- spitze des Golfes im Süden (Hoffmann 1958) .

Bisam in Niedersachsen 1905 wurden fünf Exemplare im Süden von Prag ausgesetzt . Im Jahr 1930 entkamen in Heiko Fritz Belfort (Frankreich) ca . 500 Bisame aus einer Zuchtanlage . Weitere aktive Aussetzungen fan- Auch Wildtiere, die nicht dem Jagdrecht Da der Bisam eine an Wasser gebundene den u a. . in Russland, Finnland und Japan statt, unterliegen, bedürfen eines Managements . (semiaquatisch) Lebensweise aufweist, hat er so dass der Bisam heute fast im gesamten eura- Ein Beispiel hierfür ist der aus Nordamerika einige morphologische Besonderheiten, wie die sischen Raum vorkommt . Er besiedelt damit stammende Bisam, fälschlicherweise oft als tief im Fell liegenden, verschließbaren Ohren eine Fläche, die größer ist als sein Herkunfts- Bisamratte bezeichnet . Der Bisam gehört zu der und die seitlich liegenden, durch Knorpel ver- gebiet und ist somit eine der erfolgreichsten Der Bisam gehört zur Familie der Wühlmäuse und ist deren größter schließbaren Nasenlöcher sowie kräftige, mit gebietsfremden Wirbeltierarten . Familie der Wühlmäuse Vertreter . Schwimmborsten ausgestattete Hinterbeine . Er ist ein vorzüglicher Schwimmer und kann bis zu Erste Sichtungen des Bisams in Niedersach- Der Bisam hat eine Kopf-Rumpf-Länge von fünf Minuten tauchen . Sein dichter, wasserab- sen stammen aus dem Jahr 1931 (Landkreise 42,0 cm bis 62,5 cm . Der seitlich abgeplattete, weisender Pelz war in der Vergangenheit sehr Lüchow Dannenberg und Lüneburg) . Der Nord- fast nackte Schwanz ist 20 – 25 cm lang . Sein begehrt und er wird auch heute noch wegen westen Niedersachsens wurde 1961 erreicht . Gewicht liegt zwischen 0,8 und 1,6 kg (Hoff- diesem in einigen Ländern bejagt . Heute ist ganz Niedersachsen einschl . der mann, 1958) Inseln vom Bisam besiedelt . Sein Hauptverbreitungsgebiet hat er in den Elbhochwasser Januar 2011: Notverbau eines Bisamschadens im Außendeich-Bereich Die Fortpflanzungszeit beginnt Anfang März grabendurchzogenen, küstennahen Marsch- Foto: Heiko Fritz und endet im Oktober . Bisame weisen eine ext- gebieten . Durch die Ausbreitung der Nutria rem hohe Reproduktionsrate auf . Die Weibchen wurde er allerdings aus einigen Gebieten, vor haben eine Tragzeit von vier Wochen und wer- allem im Osten des Landes, verdrängt . Ökonomische Auswirkungen: fen dreimal jährlich, im Durchschnitt 6 Junge . Die ökonomischen Schäden, die der Bisam Der Bisam ist überwiegend dämmerungs- und Warum muss dieses Wildtier verursacht, sind der Hauptgrund für die Verfol- nachtaktiv . gung dieser gebietsfremden Tierart . gemanagt werden? Über die Wasserwege kann er schnell neue In der europäischen Liste zur Bestandsauf- Durch seine Wühltätigkeit unterminiert der Gebiete besiedeln, wobei er Reviere bevorzugt, nahme gebietsfremder Arten (Delivering Alien Bisam Deiche und Dämme und stellt so eine die einen gleichbleibenden Wasserstand auf- Species Inventories for Europe DAISIE) ist der Gefahr für den Hochwasserschutz dar . Auch weisen und über ein ausreichendes Nahrungs- Bisam unter den 100 schädlichsten Neobiota Eisenbahndämme, Straßen und Wege wurden in angebot verfügen . aufgeführt . Die von dem Bisam verursachten der Vergangenheit schon so stark unterwühlt, Schäden können in der Liste nach drei Katego- dass diese einbrachen und instand gesetzt wer- rien unterteilt werden . den mussten . Mit Bauschaum ausgeschäumter Bisambau Foto: Dolf Moerkens, Dutch Water Authorities

92 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 93 dass die Deiche förmlich perforiert werden und 1. BNatSchG § 41 Deichbrüche an solchen Stellen nicht ausge- Abs . (2) Die Länder treffen unter Beachtung • Verhinderung der Einbringung neuer Arten schlossen sind . des Artikels 22 der Richtlinie 92/43//EWG und • Früherkennung und Sofortmaßnahmen des Artikels 11 der RL 79/409/EWG sowie des • Managementmaßnahmen Seit den 1960er Jahren wird eine Bisambe- Artikels 8 Buchstabe h des Übereinkommens kämpfung in Niedersachsen durchgeführt . über die biologische Vielfalt vom 5 . Juni 1992 3. Art. 11 Abs. 2 des Berner Übereinkommens HW (BGBL . 1993 II, S 1471) geeignete Maßnahmen, über die Erhaltung der europäischen wildleben- um die Verfälschung der Tier oder Pflanzenwelt MW Seit dem 01 01. 2000. erfolgt die Bisambe- den Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen kämpfung als Teil der Unterhaltungspflicht von der Mitgliedsstaaten durch Ansiedlung und Lebensräume NW Gewässern nach dem Nds . Wassergesetz und Ausbreitung von Tieren und Pflanzen gebiets- Art . 11 Abs . 2 b verpflichtet jede Vertragspar- der Erhaltungspflicht von Deichen und Däm- fremder Arten abzuwehren . … tei, „ die Ansiedlung nicht einheimischer Arten men nach dem Nds . Deichgesetz . Die Aufgabe streng zu überwachen und zu begrenzen “. liegt im Zuständigkeitsbereich des Nieder- 2. Art. 8 h des Übereinkommens über die bio- Recommendation Nr . 77 (1999) empfiehlt Bisambau am Deich (schematisch) nach DVWK, 1997 sächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie logische Vielfalt (1993) die Ausrottung u a. . von Ondathra zibethicus und Klimaschutz bei den Unterhaltungs- und Jede Vertragspartei geht die Verpflichtung (Bisam) und Myocastor coypus (Nutria) . Erhaltungspflichtigen und ist im Runderlass ein, „…soweit möglich und sofern angebracht, Der Bisam ist keine des MU v . 09 .12 .1999 „Durchführung der Bisam- die Einbringung gebietsfremder Arten, welche 4. EU Verordnung Nr. 1143 / 2014 über die Prä- jagdbare Wildart Die Anlage seiner Baue in Ufern führt zu bekämpfung“ (Nds . MBl . Nr . 39/ 1999, S . 813) Ökosysteme, Lebensräume oder Arten gefähr- vention und das Management der Einbringung einem starken Eintrag von Erde in die Gewässer, geregelt . In diesem Runderlass wird die Land- den, zu verhindern und diese Arten zu kontrol- und Ausbreitung invasiver gebietsfremder die einen geregelten Wasserablauf behindern wirtschaftskammer als zuständige unterstüt- lieren oder zu beseitigen“ . Arten, gültig seit dem 01.01.2015 Bisambekämpfung und führt auch zu einem verstärkten Nähr- zende Behörde ausdrücklich benannt . In den 2002 wurden innerhalb dieses Abkommens Auch diese VO hat den hierarchischen seit den 1960er-Jahren stoffeintrag . Landwirtschaftliche und wasser- vergangenen 15 Jahren wurden die Aufgaben „Leitprinzipien zu invasiven gebietsfremden Ansatz der Prävention, Früherkennung und Til- wirtschaftliche Maschinen können in die Baue und Zuständigkeiten der Landwirtschaftskam- Arten“ verabschiedet . Diese folgen dem Vor- gung sowie des Managements nichtheimischer, einbrechen . mer in einem jeweils für eine fünfjährige Periode sorgeprinzip und fordern einen hierarchischen invasiver Arten . geltenden Vertrag geregelt und entsprechende Ansatz: Besonders hervorzuheben ist auch die Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt . Gefahr der Deichsicherheit bei Hochwasserer- eignissen . Steigt das Wasser bei einem Hoch- Über die niedersächsischen Rechts- Einbruch eines Schleppers am Gewässerrandstreifen Foto: Heiko Fritz wasser bis an die Deiche, so legt der Bisam grundlagen hinaus gelten eine Reihe wei- Notbaue im Deich an . Bei wechselnder Hoch- tere, bundesweit geltende Verordnungen und wasserlinie macht er dies auch mehrfach, so Vereinbarungen:

68 Bisamfangzahlen in Niedersachsen in den Jahren 1962 – 2014

300 000

250 000

200 000

150 000

100 000

50 000

0 1962 1972 1982 1992 2002 2014

94 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 95 Organisation der Bisambekämp- befugten Jäger darf nur der jeweils eingeteilte Entwicklung des Damwildes und ihre Auswirkungen im Privatfänger in dem Fangbereich dem Bisam fung in Niedersachsen nachstellen . Privatfänger besitzen den erfor- Bereich des Emslandes Der Bisam hat sich Niedersachsen vollstän- derlichen Sachkundenachweis und sind berech- Winfried Frölich dig als Lebensraum erschlossen . Alle Maß- tigt, Fallen einzusetzen . Als Nachweis der nahmen, die Zahl der vorkommenden Tiere zu Sachkunde und der Fangberechtigung tragen regulieren, müssen sich deshalb ebenfalls in sie Fangausweise, die von der LWK Niedersach- der Fläche abspielen . Heute ist es nicht mehr sen ausgestellt wurden . In diesen Ausweisen das Ziel der Bekämpfung den Bisam vollständig finden sich auch nähere Angaben zum zugeteil- Entwicklung der Damwildbe- der 1970er-Jahre entstanden . Bis heute hat auszurotten, da dies wohl nicht gelingen kann . ten Fangbereich . Die Privatfänger arbeiten im stände in Westen Niedersachsens sich das Damwild über die gesamte Region mit Bei der Bekämpfung geht es vor allem darum, Auftrag der Unterhaltungsverbände . Sie rech- deutlichen Schwerpunkten um die militärischen Damwild mittlerweile über die Population so zu reduzieren, das möglichst nen ihre Tätigkeit mit den Unterhaltungsverbän- Die Entwicklung des Schalenwildes, insbe- Schießplätze Meppen und Nordhorn verbreitet . die gesamte Region verbreitet wenige Schäden entstehen . den ab, die ihnen als Aufwandsentschädigung sondere des Damwildes im Landkreis Emsland Fangprämien auszahlen . und den angrenzenden Landkreisen Grafschaft Entwicklung des Damwildvor- Bentheim und Cloppenburg wird beispielhaft Falle mit Otterringen, die verhindern, dass Otter oder Der Einsatz der Bisamjäger und damit indi- für andere Regionen Niedersachsens, wie Diep- kommen: massive Zunahme! Biber in die Falle geraten rekt auch der Privatfänger wird von der LWK holz und Cuxhaven, aufgezeigt . Im Vergleich zu anderen Schalenwildarten Niedersachsen koordiniert . Die LWK ist als ist festzustellen, dass auch das Damwild – fachtechnische Stelle für das MU eingesetzt, Während das Damwild in Niedersachsen gemessen an den Streckenergebnissen – seit die die Bisamjäger in ihrer Tätigkeit leitet, die nach dem zweiten Weltkrieg nur sporadisch Jahren zunimmt . So hat sich die Rehwildstrecke Bisambekämpfung beratend koordiniert und vorkam und landesweit nur wenige 100 Stück im Landkreis Emsland in den letzten 30 Jahren Verwaltungsarbeit leistet . Als solche ist sie zur Strecke kamen, so wurde im Jagdjahr mehr als verdoppelt, in Waldgebieten ist die auch Ansprechpartner aller in die Organisation 2013 / 2014 insgesamt 13 534 Stück Damwild Verdoppelung in deutlich kürzerer Zeitspanne eingebundenen Personen und Institutionen erlegt . eingetreten . Die Streckenergebnisse beim und auch für andere Interessierte . Es wird jähr- Im Raum Emsland sind die Damwildbe- Schwarzwild haben sich im Landkreis Ems- lich ein Jahresbericht über die Bisambekämp- stände nicht durch Zuwanderung, sondern aus- land seit Ende der 1970er-Jahre versechsfacht . fung erarbeitet, der auf der Webseite der LWK schließlich durch künstliches Aussetzen nur Beim Damwild ist es ein 27-facher Wert seit den Niedersachsen veröffentlicht wird . Bei grund- weniger Tiere Anfang der 1960er bis Anfang 1970er-Jahren . sätzlichen Fragen oder sonstigen Anliegen in Verbindung mit der Bisambekämpfung erteilt sie gerne Auskunft und berät . Freies Damwild im Emsland, Feldfrüchte eingezäunt . Foto vom 18.2.2013 Foto: Damwildring Der Bisam zählt nicht zu den jagdbaren Wildarten . Deshalb bedarf die Anwendung von Schusswaffen zur Bekämpfung des Bisams im Rahmen der Jagdausübung einer gesonderten Schießerlaubnis .

In Niedersachsen werden keine giftigen Wirkstoffe zur Bekämpfung von Nagetieren ein- Derzeit sind in Niedersachsen sechs Bisam- gesetzt . Die Bekämpfung findet ausschließlich jäger eingesetzt . Sie sind fest angestellte Mit- über Fallen statt . Eingesetzt werden beköderte arbeiter der Landwirtschaftskammer (LWK) Schlagfallen mit Vogelsicherung (Köderabzugs- Niedersachsen . fallen), die meist auf Schwimmflößen gestellt werden und Wechselfallen, die unter Wasser vor Jeder Bisamjäger hat ein eigenes Dienstge- den Baueingängen plaziert werden . In Ausnah- biet . Sie sind an der Fangbereichseinteilung mefällen (genehmigungspflichtig) werden Kas- für die Privatfänger beteiligt, führen die Sach- tenfallen mit Schleusenklappen verwendet . kundeausbildung durch und kontrollieren Aus- Als Köder verwendet man Äpfel, Pastinaken, rüstung und Tätigkeit der Privatfänger . Sie sind Sellerie oder Mohrrüben . stets erste Ansprechpartner für Privatfänger, Behörden und Privatpersonen . Gefangen wird der Bisam vor allem während Niedersachsen ist insgesamt lückenlos in der Frühjahrs- und Herbstwanderung der Tiere . Fangbereiche aufgeteilt . Jeder Fangbereich ist Im Jahr 2014 wurden in Niedersachsen 132 407 einem Privatfänger zugeteilt . Abgesehen vom Bisam gefangen .

96 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 97 Dabei heißt es z B. ,. „fast alle erlegten Damhir- kehr) gemeldet wird, wird dieser Hinweis für sche wurden als `richtig´ eingestuft“ oder „es überhöhte Wildbestände nicht erkannt . gab auch einige kapitale Zukunftshirsche, bei Gleichwohl hob der stellvertretende Vor- denen es an nichts fehlt, außer am Alter“ (siehe sitzende des Damwildringes Wacholderhain Protokolle und Zeitungsberichte, z B. . www . vor kurzem hervor, „dass der Schießplatz ein Damwildring de). . gutes Reservoir für den Wildreichtum sei “. Der Ein erlegter „2b-Hirsch“ wird anhand Vorsitzende dieses Damwildringes mit über der Krebsscheren als „perfekter Abschuss 600 Stück Jahresabschuss prognostiziert für bewertet“ . die nächsten 10 Jahre einen durchschnittlichen Abschuss von nur noch 420 Stück / Jahr, strebt In einem anderen Damwildring wird darauf also eine Reduzierung anstelle einer notwen- ausdrücklich verwiesen, dass 3a- und 2a-Hir- digen Erhöhung des Abschusses an (Migura, sche geschont werden sollen, obwohl es gar Sebastian (smi),Meppen: 8800 Stück Damwild Der Abschuss von Damwild wird immer noch nach Güteklassen für Trophäen bewertet Foto: piclease / Mario Müller keine Güteklassen für Trophäen (mehr) gibt . in 40 Jahren erlegt . in: Meppener Tagespost, Lokales, 15 .03 .2012) . Ungenügende Abschussplanung Damwildringe als Hegegemein- Bejagungskriterium Trophäe im durch Hegegemeinschaft und Einhaltung rechtliche Rahmenbe- schaften und die Wahrnehmung Vordergrund – trotz anderslau- Jagdbehörde dingungen? ihrer Aufgaben tender gesetzlicher Vorgaben Der im Abschussplanformular abgefragte Aufgrund der niedersächsischen Hegericht- Gleichzeitig oder schon bald nach Ausset- Das Jagdgesetz sieht eine Aufteilung des Bestand des weiblichen und männlichen Dam- linien vom 16 5. 1986. hatte die Bezirksregierung zen der Tiere wurden regional zunächst form- Damwildabschusses nach Geschlecht und wildes wird teilweise nicht einmal ausgefüllt . Weser-Ems per Verfügung vom 5 5. 1989. „regi- lose Damwildringe mit dem Ziel der Etablierung Altersklassen vor . Güteklassen der Trophäen So lässt sich der laut AB-NJagdG mit 70 bis onal tragbare Wilddichten“ für die einzelnen Genauer Damwildbestand des Damwildes gegründet . Erst später wurden wurden mit Ausführungsbestimmungen zum 80 % des weiblichen Wildes zu ermittelnde Lebensräume der Damwildvorkommen festge- unbekannt die meisten dieser Damwildringe 1992 auf Drän- Niedersächsischen Jagdgesetz (AB-NJagdG) im Zuwachs nicht einmal mathematisch errechnen . setzt . Der Erweiterung der Lebensräume und gen von Waldbesitzerseite vom Landkreis Ems- Jahre 2005 bereits abgeschafft! Der geschätzte Wildbestand wird auch von den Gründung neuer Vorkommen sollte entgegen- land als Hegegemeinschaft nach Art . 15 LJagdG Mitgliedern der Hegegemeinschaft nicht einmal gewirkt werden . anerkannt . Seitens der Damwildringe wird diese gesetz- erfragt . In 2014/ 15 wurde sogar der lediglich liche Vorgabe aber weitgehend ignoriert . Durch vom Vorstand des Damwildrings Wacholder- 1989 wurde die festgestellte Bestandeso- Wegen des regelmäßigen Wechselns des Bildung von Güteklassen beim männlichen hain erstellte Abschussplan bereits von der bergrenze im Damwildvorkommen Wacholder- Damwildes über mehrere Jagdbezirke ist eine Damwild wird nach wie vor der Abschuss an der Jagdbehörde genehmigt, bevor die Mitglieder- hain auf 160 Stück in einem Lebensraum von Revierübergreifende gemeinsame Bejagung sinnvoll . Hierdurch Trophäenentwicklung orientiert und die Umset- versammlung stattfand und über Damwildbe- 15 000 ha festgesetzt . Bei nachhaltig steigen- Bejagung des Damwildes ist ein gemeinsamer revierübergreifender zung des Abschussplanes erschwert . stände und Abschussplanung beraten konnte . den Abschüsse von derzeit über 600 Stück / Jahr sinnvoll Abschussplan möglich . Das Damwild kann im Das Vorgehen widerspricht dem Jagdgesetz . ist der derzeitige Bestand mit 1 300 Tieren anzu- Rahmen des jagdbehördlichen Abschusspla- Zunächst bedeutet die Aufteilung des Angaben zu Verbissschäden werden über- geben . Damit hat sich der Damwildbestand auf nes für alle Jagdbezirke gleichzeitig freigege- Gesamtabschusses auf Teilbezirke eine unnö- wiegend nicht gemacht, so können diese von fast unveränderter Revierfläche in 25 Jahren ben werden . Sobald der Abschuss bestimmter tige Einschränkung in den einzelnen Jagd- der Jagdbehörde also auch nicht als Kriterium verachtfacht! Altersklassen erfüllt ist, beschränkt sich der bezirken, da das Damwild auch während der berücksichtigt werden . In den Abschussplänen wird der Wildbe- weitere Abschuss für den Rest der Jagdzeit auf Jagdzeiten schwerpunktmäßig seine Standorte stand seit Jahren oft gar nicht mehr angegeben, die verbleibenden Altersklassen . wechselt . Starkes Fallwildvorkommen durch sodass es der Jagdbehörde auch unmöglich ist, den Zuwachs einzuschätzen und einen ange- Die beiden flächengrößten, Damwildring In Mitgliederversammlungen der Hegege- Straßenverkehr messenen Abschuss festzusetzen . Mit beach- Wacholderhain und Damwildring Am-Ems- meinschaften finden sich regelmäßig Hinweise Obwohl in einigen Hegegemeinschaften tenswerter Konstanz entfällt seit mehr als 20 Vechte-Kanal, haben die interne Abschussrege- des Vorstandes auf die Bewertung einzelner über Jahre mehr als 20 % des erlegten Wildes Jahren zwei Drittel des Abschusses auf das lung auf Teilbereiche aufgeteilt . Hirschgeweihe nach „richtig“ oder „falsch“ . als Fallwild (überwiegend durch Straßenver- weibliche Wild .

98 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 99 70 Entwicklung der Damwildbestände in der Damwildhegegemeinschaft „Am Ems-Vechte-Kanal“ (Lingen / Nordhorn)

Geht man entsprechend den Hegerichtlinien Einvernehmen mit Eigentum 500 von einem Zuwachs von 75 % des weiblichen 450 Wildes aus (Zwei Drittel des oben genannten durch Jagdbehörden seit Jahren Gesamtbestandes von 1 300 Stück sind weib- ignoriert 400

lich, also etwa 870 Stück ),. dann liegt der Die Beteiligung der Verpächter von Jagd- 350 jährliche Zuwachs bei 650 Stück . Da der vom bezirken (Eigenjagdbesitzer und Jagdgenos- Gesetzlich vorgeschrieben: Damwildring selber aufgesetzte Abschussplan senschaften) ist gesetzlich vorgeschrieben bei 300 350 320 Beteiligung der Verpäch- mit 610 Stück seit einigen Jahren mit etwa 550 Aufstellung von Abschussplänen . Es ist mit ter an der Aufstellung der 250 280 216 216 Stück erlegtem Wild bei weitem nicht erreicht ihnen ein Einvernehmen herzustellen, bevor der Abschusspläne 240 220 wird, steigen die Wildbestände jährlich . Jagdbehörde die Abschussplanung vorgelegt 200 wird . Es ist allerdings übliche wie rechtswidrige 175 150 140 Nun mag es sein, dass so manch erlegter Praxis, dass sich nicht nur anerkannte Hegege- 115 110 115 100 Trophäenträger keinen Eintrag in die Abschuss- meinschaften über diese Regelung hinwegset- 100 100 100 90 100 liste findet und manches als erlegt gemeldete zen, sondern auch die hiesigen Jagdbehörden, 70 144 144 110 120 120 50 45 45 45 50 50 90 100 100 weibliche Wild als „Postkartenabschuss“ noch die die Forderung von Waldbesitzern an der 70 70 75 80 50 50 50 50 60 25 25 25 20 30 20 den Wildbestand bevölkert . Damit würde sich Beteiligung der Abschussplanung ablehnt . 0 das über Jahre unausgeglichen bleibende Beim Damwild wird ein ausgeglichenes ΄93 / ΄94 ΄95 / ΄96 ΄97 / ΄98 ΄99 / ΄00 ΄01 / ΄02 ΄03 / ΄04 ΄05 / ΄06 ΄07 / ΄08 ΄09 / ΄10 ΄11 / ΄12 ΄13 / ΄14 ΄15 / ΄16 Geschlechterverhältnis teilweise erklären . Geschlechterverhältnis von 1 zu 1, wie in den 70 weibl . Bestand lt . Plan (Stück) 50 männl . Bestand lt . Plan (Stück) Ausführungsbestimmungen zum NJagdG vorge- Darüber hinaus wandert Damwild in benach- geben, in allen Hegegemeinschaften seit über Überproportional ansteigende Damwildbestände nach Angaben des Damwildrings: Nach Forderung von Wald- barte Gebiete ab . 20 Jahren nicht erreicht und teilweise auch nicht besitzerseite, den Abschuss zuwachsorientiert am weiblichen Bestand zu erhöhen, wird seit 2014 / 15 einfach der weibliche Bestand auf dem Papier reduziert! angestrebt .

Versechsfachung des Damwildabschusses in 25 Jahren: Die Abschussplanung wird erst dann erhöht, nachdem die Streckenergebnisse bereits gestiegen sind, siehe 2000 / 01, 2004 / 05, 2007 / 08, 2015 / 16. Angesichts stagnierender Abschüsse seit 2010 / 11 steigen zum „Ausgleich“ die Fallwildzahlen. So steht im Protokoll der Mitgliederver- Wildschäden abzuwehren . Wie oben gezeigt, 69 Hegegemeinschaft Damwildring Wacholderhain sammlung des Damwildrings Am Ems-Vechte- ist dieses im westlichen Niedersachsen nicht Hohe Wildschäden im Kanal am 16 3. .2013, es werde ein „gewünschtes westlichen Niedersachsen Abschuss: Vergleich Soll zu Ist möglich . Geschlechterverhältnis von 1 männlichen zu 2 Die Kosten von Wildschutzmaßnahmen Abschuss IST Abschuss SOLL weiblichen erlegten Kälbern angestrebt“, aber überschreiten die Kosten natürlicher Verjün- 700 800 offensichtlich kein ausgeglichenes Geschlech- gung . Die öffentliche Hand fördert teilweise

54 terverhältnis des Bestandes . forstliche Verjüngungsmaßnahmen, in dem ein 16 700 600 34 24 20 30 53 Teil der Kosten bezuschusst wird . 17 14 Nach den Regelungen vieler Damwildringe 14 600 500 14 556 557 wird nicht einmal der Zuwachs abgeschöpft, Forstliche Förderungen durch den Staat 589 540 533 517 geschweige denn der überhöhte Wildbestand wurden eingeschränkt in Eigenjagden bei Groß- 543 524 500 512 oder der Überhang des weiblichen Wildes pflanzen (über Äserhöhe), bisher übliche Pra- 400 20 486 21 abgebaut . xis, um dem Wildverbiss zu begegnen: „Der 30 464 400 Eigenjagdbesitzer kann ja selber dafür sorgen, 300 357 22 340 dass nicht mehr Wild in seinem Revier ist, als 21 300 Schäden in der Land- und Forst- 306 es waldbaulich verträgt “. Dass angesichts sich 13 14 200 15 18 16 249 wirtschaft der in den letzten 20 Jahren an der unteren Ems 9 227 200 1 191 Für den Wald ist es gesetzlich geregelt, dass mehr als verdoppelten Rehwildbestände und 12 180 100 169 169 149 154 100 zumindest Hauptbaumarten ohne besondere bis zu verachtfachten Damwildbestände ein 128 90 Schutzeinrichtungen sich frei entwickeln müs- einzelner Jagdrevierbesitzer keinerlei Einfluss 102 120 153 155 180 200 200 200 230 310 337 357 357 500 500 500 559 570 570 600 610 610 610 610 721 0 0 sen . Rechtlich dürften die Grundeigentümer als auf den tatsächlichen Wildbestand und auf den 1991 / 92 1996 / 97 2001 / 02 2006 / 07 2011 / 12 2015 / 16 Inhaber des Jagdrechts über die Bewirtschaf- Wildschaden hat, liegt dagegen auf der Hand .

559 IST Summe ohne Fallwild 559 IST Fallwild 559 SOLL Summe tung ihres Grundbesitzes bestimmen und soll- Zumal er bei der Abschussfestsetzung geset- ten in der Lage sein, die beeinträchtigenden zeswidrig nicht einmal beteiligt wird .

100 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 101 Johann-Hinrich Willen Helmut Schulze Bestätigte Schweißhundführer Alter Kirchweg 1 Schulstraße 21 27432 Bremervörde 29345 Unterlüß Tel .: 04761 6822 oder Tel .: 05827 341 oder 0171 5354154 0172 9353165 Gemäß den Ausführungsbestimmungen (AB) zu § 28. NJagdG teilen die Hunderasse: BGS Hunderasse: HS In flächengroßen Erwerbsforstbetrieben sen sich i d. R. . ohne „Schaden“ verjüngen wie Jagd- und Forstbehörden der anerkannten Landesjägerschaft Name, Vor- mit großen Waldgebieten von 50 bis 150 ha auch Stroben und Fichten . Laubbaumarten wie name, Anschrift und Telefonnummer der bestätigte­n Schweißhund­führerinnen Gotthard Peter Gerd Jantzen Berliner Ring 22 Weyhäuser Str . 6 Einzelgröße werden Anpflanzungen i d. R. . als Rot-Buche und Stiel-Eichen können hier ohne und Schweißhundführer sowie die geführte Hunde­rasse nach Bestäti­gung 27432 Hipstedt 29345 Unterlüß Unterpflanzungen von älteren Beständen (Vor- Schutzeinrichtung nicht verjüngt werden, es sei zur zen­tralen Veröffentlichung mit . Desgleichen ist bei einem Widerruf der Tel .: 04768 248 oder Tel: 05827 1209 oder Bestätigung zu verfahren . Hier nicht genannte Schweißhundführerinnen und 0170 3300915 0170 6317503 anbauten) innerhalb kürzester Zeitspanne auf denn als Großpflanzen . Hunderasse: HS Hunderasse: HS großen zusammenhängenden oder nahe beiei- Schweißhundführer sind der Landes­jägerschaft Niedersachsen von den ent- nander liegenden Waldgebieten durchgeführt, sprechenden Jagd- und Forstbehörden nicht mitgeteilt worden . Günter Ludwigs Michael Angermann Auswirkungen auf die Strukturen Alte Straße 7 a Fuchsberg 4 so dass etwaige Wildschäden sich verteilen . 27442 Gnarrenburg-Brillit 29348 Endeholz der Wälder Tel .: 04763 8028 oder Tel .: 0151 50608840 21 … Hans-Wilhelm Ohlhoff Ralf Dirks Waldweg 4 Elfenveerweg 65 0170 3300920 Hunderasse: St -Br. . Das Emsland gehört Das Emsland zählt zu den Landkreisen mit Kleinwaldbesitzer haben Michael Becker 21385 Rehlingen 26529 Marienhafe Hunderasse: HS zu den Landkreisen mit den den durchschnittlich höchsten Damwildbestän- Amselweg 17 Tel .: 04132 1312 Tel .: 04934 910253 oder Oliver höchsten Damwildstrecken in Sibylle Erbut Schneider schlechte Karten den in Niedersachsen . Die extraorbitant stei- 21255 Tostedt Hunderasse: BGS 0173 8784935 Niedersachsen Tel .: 04182 70289 oder Hunderasse: Br-Br . Birkenheide 30 Lüsche, Auermühle 10 Waldbesitzer, die im Raum Weser-Ems genden Damwildbestände schränken neben 0171 1470404 Klaus Remien 27711 29367 Steinhorst Osterholz-Scharmbeck Tel .: 05837 140753, durchschnittlich aber nur 10 bis 12 ha bewirt- den ebenfalls stark steigenden Rehwildbestän- Hunderasse: HS Am Hagenacker 1 Rudolf 21407 Deutsch Evern Hock Tel .: 04795 956088 0172 8929241 oder schaften, haben mit dieser Methode zur Scha- den die Entwicklung der Wälder zu vielfältigen Jens-Peter Wichmann Tel .: 04131 791466 oder Krähennestergang 10 Hunderasse: HS 0171 5523625 densverdünnung keine Chance . Sie müssen ihre und stabilen Strukturen stark ein . Laubbäume Im Dorf 8 0172 8343580 26603 Aurich Hunderasse: HS 21256 Handeloh Hunderasse: BGS Tel .: 04941 65119 29 … Anpflanzungen einzäunen oder verwenden vom lassen sich ohne Schutzeinrichtungen weder Tel .: 0171 2705744 Hunderasse: A -DBr. . Georg Graf Nesselrode Wildäser nicht erreichbare Großpflanzen und natürlich noch künstlich verjüngen . Es werden Hunderasse: HS Gerhard Saathoff Wulf Richter Gut Kettenburg Birkenweg 10 Heinrich Janssen Schaftrift 14 27374 Visselhövede verdoppeln somit die Anpflanzungskosten . aufgrund des Verbissdruckes durch Rehwild Ralph Wichmann 21407 Deutsch Evern Dickfehler Weg 3 29229 Celle Tel .: 04262 3532 Der Auswahl standortgemäßer Pflanzen und vor allem durch Damwild in Zukunft weiter- Im Dorf 8 Tel .: 04131 855432 26605 Aurich Tel .: 05086 411 oder Hunderasse: A -DBr. . 0172 7802651 sind auf den hier vorherrschenden schwächeren hin Nadelbaumarten im Emsland dominieren . 21256 Handeloh Hunderasse: BGS Tel .: 04941 64437 Tel .: 0171 7882897 Hunderasse: HS Hunderasse: HS Jörg-Artur Wiebe Böden Grenzen gesetzt . Die hier i d. R. . stand- Die Frage ist, ob das angesichts des Klimawan- Hunderasse: HS Christian-Otto Sander Radenbecker Str . 10 Wolfgang-Bernd Josat 29378 Wittingen ortgemäßen Nadelbaumarten wie Douglasien, dels zukunftsorientiert und von der Landespoli- Hoopter Elbdeich 46 27 … Kurt Bredthauer 21423 Winsen (Luhe) Amtland 1 Tel .: 05836 979678 oder Küstentanne, Japan-Lärche, Wald-Kiefern las- tik gewünscht ist . Wehlen 8 Tel .: 04171 780417 Helmut Nerge 29303 Bergen 0170 5371412 21274 Undeloh Hunderasse: HS Duddenhausen 68 Tel .: 0171 9346244 Hunderasse: BGS und HS Tel .: 04189 256 27333 Bücken Hunderasse: BGS Hunderasse: DD Heiko Wollerich Tel .: 04251 3469 oder Andreas Zabielski Im Moor 3 0171 2225185 Uwe Mai Birkenweg 15 Per-Ole Wittenburg 21442 Toppenstedt Hunderasse: DJT Waldweg 4 29389 Der Europäische Damhirsch ist die in Europa überwiegend vorkommende Unterart Foto: piclease / Jörg Hemmer Am Oelzepark 9 Tel .: 0177 2180552 29303 Lohheide Tel .: 05824 985859 oder 21335 Lüneburg Hunderasse: HS & KlM FA Bernd-Rüdiger Malt Tel .: 05051 2679 oder 0171 6946033 Tel .: 04131 404930 Forsthaus Grafel 0151 20983019 Hunderasse: HS Hunderasse: Sylvia Wollerich 27356 Rotenburg Hunderasse: HS Schwarzwildbracke Im Moor 3 Tel .: 04261 2935 oder Horst Gärtner 21442 Toppenstedt 0170 6317594 Meike Luhmann Katzenwinkel 18 Hans-Jürgen Lieske Tel .: 04173 5591 Hunderasse: HS Mieler Weg 3 29413 Dähre Konrad-Adenauer-Str . 31 Hunderasse: HS 29303 Bergen Tel .: 0171 6057009 21337 Lüneburg Silvia Stock Tel .: 05054 1679 oder Hunderasse: HS 0173 6067428 Tel .: 04131 840391 26 … Kirchweg 10 Hunderasse: BGS 27383 Ostervesede Hunderasse: HS Wolfgang Klaus Dr Thomas. Augenstein Tel .: 04263 1354 oder Hilmsener Straße 2 Volker Meyer Havelstr . 19 b Wahnbek 0152 09674370 Wilfried Garbers 29413 Dähre Fasanenweg 1 26180 Rastede Hunderasse: HS Bremer Straße 1 Tel .: 039031 206 oder 21354 Bleckede Tel .: 04402 83162 29308 Winsen Aller 0160 8850571 oder Tel .: 0176 96155679 Hunderasse: BGS FOI Harald Westermann Tel .: 05146 8255 oder 0173 2171185 Hunderasse: HS Forsthaus Trochel 0170 7350722 Hunderasse: HS Joachim Decker 27386 Brockel Hunderasse: HS Hans-Jürgen Arendt Hohehahn 1 Tel .: 04266 2249 oder Kurt Hannemann Lange Worth 7 26409 Wittmund 0170 6317593 Jürgen Lühmann Im Rundling 11 21376 Garlstorf Tel .: 04466 279 oder Hunderasse: A -DBr. . Celler Str . 62 29439 Lüchow Tel .: 04172 7946 0175 2405348 oder 29320 Hermannsburg Tel .: 05841 3116 Hunderasse: Br-Br . 0171 8605872 Tel: 0160 8722997 Hunderasse: HS Hunderasse: BGS Christian Sonnenwald Hunderasse: HS Horst Fassnauer Ziegeleistraße 11 Karl Kühn Finkenweg 16 Johann 27386 Kirchwalsede Reinhard Kompa Im Dorf 2 21385 Amelinghausen Bent Tel .: 04269 1774 oder Lerchenfeld 15 29439 Lüchow Tel .: 04132 910221 Alter Postweg 20 04269 913014 oder 29345 Unterlüß Tel .: 05841 6247 oder Hunderasse: HS 26506 Norden 0179 5941827 Tel .: 05827 7389 oder 05861 9759-13 oder Tel .: 04931 13844 Hunderasse: BGS 0171 900383 0170 5650218 Hunderasse: HS Hunderasse: HS Hunderasse: HS

102 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2014 / 2015 103 Helge Schulz Theo Grüntjens 34 … Karl-Heinz Goldmann Olaf Schünemann OT Plate 21 Räberspringweg 8 Frank Dahlem Sebastian-Kneipp- Am Rebstock 9 29439 Lüchow 29556 -Räber Steinbecker Straße 47 Rainer Fritz Batz Straße 6 37619 Bodenwerder Tel .: 05841 971669 Tel .: 05826 9509433 oder 29646 Schanzenstr . 34 37217 Ziegenhagen Tel .: 05533 408897 oder Hunderasse: HS 0172 7668841 Tel .: 05194 2351 oder 34298 Helsa Tel .: 05545 371 oder 0172 6411679 Hunderasse: HS 0171 6758674 Tel .: 05605 5387 oder 0172 5653801 Hunderasse: DD Hans-Dieter Wohlfeld Hunderasse: HS 0172 6998807 Hunderasse: BGS Müggenburg Nr . 49 Christoph Johannes Hunderasse: HS Gerhard Quast Rfö . 29439 Lüchow Brambostel Nr . 2 Andrea Lünebach-Hüner 21 19 Claudia Hilbert Rottmünde Tel .: 05841 2535 oder 29565 Wriedel Idsingen 5 26 27 Carsten Brethauer Am Edelhof 8 37691 Boffzen 05841 3459 Tel .: 05873 244 oder 29664 Am Kitzebach 10 37412 Herzberg am Harz Tel .: 05271 5211 oder Hunderasse: HS 0160 7260326 Tel .: 0171 8516655 34355 Staufenberg Tel .: 05521 928922 oder 0171 7683693 Hunderasse: BGS Hunderasse: RT 28 Tel .: 05543 999770 oder 0175 2714888 Hunderasse: HS Ralf Abbas 0175 5900062 Hunderasse: DD Ruckmoor Günter Nieschulze Ingo Reppien Hunderasse: BGS Harmut Loges 29471 Gartow Windmühlenweg 4 Westenholz 28 Rudolf Brothuhn Rfö . Steinhoff Tel .: 0173 2087475 29568 Wieren-O . 29664 Walsrode Dietmar Beschorner Am Paradies 12 37691 Winnefeld Hunderasse: BGS Tel .: 05825 1434 Tel .: 0151 15135183 Pommernstraße 13 37431 Bad Lauterberg im Tel .: 05273 7739 oder Hunderasse: HS Hunderasse: HS 29 34359 Reinhardshagen Harz 0171 8621879 Klaus Petko Tel .: 05544 1587 oder Tel .: 05524 6356 oder Hunderasse: BGS Am Umschwang 20 Stefanie Lück Willi Poppe 0171 75690919 oder 0173 3730048 29471 Gartow Parkweg 28 Lange Straße 23 49 05541 4566 Hunderasse: BGS Uwe König Tel .: 05846 980375 29578 29690 Essel 30 Hunderasse: BGS Neuhäuser Straße Hunderasse: BGS Tel .: 05873 9809489 Tel .: 05071 2332 oder Oskar Heimbuch 37699 Fürstenberg 0172 7707716 0170 8414749 oder Eckard Kamm Fliederweg 33 Tel .: 05271 5338 oder Peter Hahn Hunderasse: UV 0173 5255563 48 Im Wiesengrund 4 37441 Bad Sachsa 0171 2768771 Neue Straße 1 a Hunderasse: DK 34359 Reinhardshagen Tel .: 05523 2212 oder Hunderasse: HS 29456 Hitzacker Rodewig Halser Tel .: 05544 1704 oder 0151 11965167 0160 1085869 Tel .: 05862 8778 Velger Str . 2 30 … Gunter Voss Hunderasse: HS 38 … Hunderasse: BGS 29582 Hanstedt I Glatzer Weg 9 38 Hunderasse: BGS Tel .: 05822 6148 Dieter Wiedemann 30966 Hemmingen 31 Carsten Dicke Ingo Delion Rolf Ebeling Hunderasse: DD Nettelbeckstraße 26 Tel .: 0511 2831954 oder Götz Schilling Oderhaus 2 Lindenstr . 3 Zur Lucie 5 30175 Hannover 0172 4152969 Mühlenplatz 8 37444 St . Andreasberg 38159 Vechelde 29476 Gusborn Horst Müller Tel .: 0511 815930 oder 34399 Gieselwerder Tel .: 05582 467 oder Tel .: 0170 5454342 Hunderasse: HS Günther Helmke Tel .: 05865 433 oder Rohrstorf Nr . 14 0511 96378132 oder Tel .: 05572 999890 oder 0170 2209177 Hunderasse: HS Johanna-Kirchner- 0170 5650214 29584 0172 5149652 0170 2645664 oder Hunderasse: HS Paul-Eric Stolle Straße 4 Hunderasse: BGS Tel .: 05828 657 oder Hunderasse: A -DBr. . 0161 5606694 Hans-Ulrich Keie Dorfstr . 33 Hildesheim 0171 4501890 31139 Hunderasse: HS Ulrich Reulecke Am Borrweg 4 30966 Hemmingen Tel .: 05121 601100 Herbert Lammert Hunderasse: BGS Natascha Trübenbach Rehhagen 1 38173 Evessen Tel .: 0511 233234 oder Hunderasse: BGS Fließau Nr . 5 An der Trift 16 B 0511 9669644 37 … 37520 Osterode Tel .: 05333 1614 oder 29499 Zernien Kerstin Hahn 30559 Hannover Tel .: 05521 2286 oder 0171 1903154 Hunderasse: HS Christof Bartels Tel .: 05863 297 Güstauer Weg 1 Tel .: 0511 5105243 oder Jörg Schikora 0171 3094308 Hunderasse: BGS Fredener Str . 15 Bernhard Michel Hunderasse: BGS 29594 0171 1976924 Hofbreite 10 Hunderasse: HS Landwehr Röserheide 4 a -Bockholt Hunderasse: HS 31 … 31087 37079 Göttingen Wolf-Rüdiger Dönitz Tel .: 05382 958500 oder 31683 Obernkirchen Michael Zumpe Tel .: 05874 986601 oder Tel .: 0551 372940 oder Heiner Wendt Sattlerweg 8 0177 4516536 Tel .: 05724 970052 oder OT Braasche 4 0151 26425832 Martin Barczak 34 0170 2014788 Oberer Weg 14 38173 Sickte Dorothea Schünemann Hunderasse: A-DBr . & HS . 05724 970053 29499 Zernien Hunderasse: HS Hansastr . 16 Hunderasse: HS 37520 Osterode-Lerbach Tel .: 05305 2396 Eichenweg 7 Silvia Mehmel-Edeler Hunderasse: HS Tel .: 05863 983690 oder 30823 Garbsen Tel .: 05522 4422 oder Hunderasse: HS 31008 Elze Lutz Borchers Rittergut Ankensen 01520 8532525 Mirco Lüer Tel .: 05137 74981 Frank Langner 0171 3094309 Tel .: 05068 2365 oder Stettiner Str . 8 31234 Edemissen Peter Herz Hunderasse: BGS Hauptstr . 6 Hunderasse: HS Immingeröder Straße 6 Hunderasse: HS Manfred Reuper 0160 99052252 Bockenem Tel .: 05176 923232 oder Landwehr 1 29597 31167 37115 Tiefe Straße 4 Hunderasse: HS Tel .: 05067 917604 oder 0163 7945285 31712 Niedernwöhren Udo Peters Tel .: 05872 1542 oder Bernd Schmidt Duderstadt-Immingerode Uwe Schmidt 38173 Sickte 0160 1422223 Hunderasse: BGS Tel .: 05726 444 Schöne Aussicht 12 0171 7667130 Speckmannsweg 12 Tel .: 05527 2197 oder Waldstr . 22 Tel .: 05305 1843 FOI Harmut Welge Hunderasse: Ti -Br. . Hunderasse: HS 29549 Hunderasse: HS 30826 Garbsen Hohe Warte 11 Claus Reimann 0179 1031726 37539 Bad Grund Hunderasse: W Tel .: 05821 542932 oder Tel .: 05131 54510 oder Hunderasse: Kopov und Tel .: 0175 7304672 31020 Salzhemmendorf Torben Paulat Auf der Bleiche 4 Torsten Buchholz 0160 3433604 Mareike Kohlmeyer 01520 9471830 HS Hunderasse: HS Reinhard Körner Tel .: 05153 800267 Hildesheimer Str . 5 31547 Rehburg Dobbelsteiner Weg 4 Hunderasse: HS Hauptstr . 6 Hunderasse: BGS Landwehrstr . 22 Hunderasse: Br-Br . 31171 Nordstemmen Tel .: 05037 3610 oder 31737 Rinteln 29598 Stoetze Björn Eberwien Enno Guske 38259 Salzgitter Tel .: 05069 8151 oder 0171 7609947 Tel .: 05152 2201 oder Heinzjürgen Könnecker Tel .: 05872 1542 oder Frank Nüsser Grundmühlenweg 2 Walter-Rathenau-Str . 22 Tel .: 05341 92422 Ulrich Kulle 01512 3440132 Hunderasse: DW 0170 3300933 Heidweg 4 0175 5952362 Forstkamp 2 37127 Scheden 37574 Einbeck Hunderasse: BGS An der Klostermauer 10 Hunderasse: BGS Hunderasse: BGS 29553 Bienenbüttel Hunderasse: HS 30890 Barsinghausen 31032 Betheln Friedrich-Wilhelm Rode Tel .: 05546 9604940 oder Tel .: 05561 75599 oder Tel .: 05823 7145 oder Tel .: 05105 8814 oder 0177 7506748 0171 6274157 Thorsten Saremba Tel .: 05182 2724 oder Hans-Georg Hartung Preußische Str . 28 FA Rob Pennings 0152 56106990 Klaus Gründemann 0170 3373854 Hunderasse: BGS Hunderasse: BGS In den Lindendöhren 20c 0170 7673326 Glashütte 31 31547 Rehburg-Loccum Niedere Heide 1 Hunderasse: HS Weste Nr . 19 Hunderasse: HS 38300 Wolfenbüttel Hunderasse: Kopov u . HS Lamspringe Tel .: 05037 2001 31749 Auetal 29599 Weste 31195 Dr Oliver Trisl Jens Hepper Tel .: 0160 2040775 Tel .: 05183 5339 Hunderasse: KlM Tel .: 05752 504 Patrick Fischer Tel .: 05828 979399 oder Helmut Heinrich In der Schleene 8 Düderoder Str . 38 Hunderasse: HS Ulrich Hopmann Hunderasse: HS Hunderasse: HS Wehrbrink 25 0171 6462038 Memeler Straße 1 Hauptstraße 88 Jens Böning 37136 37589 Kalefeld 29556 Suderburg Hunderasse: KlM 30938 Waake-Bösinghausen Tel .: 0176 61994481 Herber Bremer 31035 Despetal 2 Tatjana Hartung Wilhelmshöhe 8 Siegfried Gonschorek Tel .: 0581 9488293 oder Burgwedel-Fuhrberg Tel .: 05507 2701 oder Hunderasse: HS Schulstraße 6 Tel .: 05182 1798 oder Glashütte 31 31582 Nienburg Heinrich-Niklas-Weg 5 0172 5191291 Heinz-Helmut Klappert Tel .: 05135 651 oder 0171 3820040 38312 Klein Flöthe 0175 5454590 Lamspringe Tel .: 05021 64576 oder 31848 Bad Münder Hunderasse: HS Im Örtzetal 20 0172 5130814 31195 Hunderasse: HS Frank-Rüdiger Hengst Tel: 05339 253 oder Hunderasse: BGS Tel .: 05183 5339 0162 1068625 Tel .: 05042 53300 29633 Munster Hunderasse: HS Dölmeweg 11 0175 4655332 Hunderasse: HS Hunderasse: BGS Hunderasse: BGS Tel .: 05192 981424 Udo Schmidt FA Hans-Jürgen Schröder 37603 Holzminden Hunderasse: HS oder 05192 2658 oder Rfö . Amelith Tel .: 05536 245 oder Am Bach 6 Gerhard Willing Otto Hoppe 0160 95971571 Werner Ziaja 37194 0171 4542646 31036 Eime Beethovenstr . 9 Hermann-Löns-Straße 3 Junkerstr . 6 Hunderasse: HS Tel .: 05182 5862121 oder 31675 Bückeburg Bodenfelde-Nienover Hunderasse: HS 31199 Diekholzen-Söhre 31848 Bad Münder Tel .: 05572 545 oder 0171 7612819 Tel .: 05121 266237 Tel .: 05722 1294 Tel .: 0171 1237287 Hunderasse: HS Hunderasse: HS 0171 8621876 Hunderasse: Kopov Br . Hunderasse: Br-Br . Hunderasse: HS

104 Bestätigte Schweißhundführer Landesjagdbericht 2014 / 2015 105 Verwendung der Jagdabgabe 2014

Jan-Michae Schmid Dipl . Phys .Karl Stephan Rebecca Piehorsch Michael Franzke Detlev Heyden 71 Verwendung der Jagdabgabe 2014 Dr -Heinrich-Jasper-Str. . 18 Trommelberg 8 Hauptstr . 57 Zu den Silberschächten 5 Am Bade Nr . 6 38350 Helmstedt Danndorf Ribbesbüttel 38700 Braunlage 48455 Bad Bentheim 38461 38551 Bericht über die Einnahmen aus der Jagdabgabe und deren Verwendung gemäß § 22 (2) NJagdG EUR Tel .: 05351 3993588 oder Tel .: 05364 1637 oder Tel .: 0160 97022686 Tel .: 05520 1862 oder Tel .: 05922 6730 oder 0171 5321413 0170 7271764 Hunderasse: HS 0171 6343745 0172 5958369 Aus dem Haushaltsjahr 2013 wurden an Ausgaberesten (-Vorgriff) nach 2014 übertragen: 966 .811 Hunderasse: BGS Hunderasse: BGS Hunderasse: BGS Hunderasse: HS Hubertus Mahn Im Haushaltsjahr 2014 wurde von den Kommunen eine Jagdabgabe vereinnahmt und an das Land abgeführt in Höhe von insgesamt:* 3 .072 .511 Dr . Wolf-Michael Schmidt Karlfranz Kiesling Im Goethewinkel 7 Max-Henner Schiers 49 … Dr -Heinrich-Jasper-Str. . 8 Alte Bahnhofstr . 64 38642 Goslar Hüttenstraße 38 Zusammen: 4.039.322 38350 Helmstedt 38470 Parsau OT Croya Tel .: 05321 330528 oder 38707 Altenau Andreas Wiemer Tel .: 05351 586112 oder Tel .: 05368 1805 oder 0171 9706923 Tel .: 05328 215 oder Sudenfelder Str . 26 a Im Haushaltsjahr 2014 verfügbar: 1.900.000 0151 16634081 0171 4663038 Hunderasse: HS 05328 911880 oder 49170 Hagen a T. W. . Hunderasse: BGS Hunderasse: HS 0160 93063196 Tel .: 05401 616066 oder Empfänger Verwendungszweck in Stichworten Bewilligung Klaus Wippermann Hunderasse: A -DBr. . 0151 10850028 oder Arnulf Utsch Axel Meyer Im Kirchenholze 6 0174 9243217 1 . Landesjägerschaft Niedersachsen Jagdliches Schießwesen und Bau von Schießständen 640 .000 Henkestr . 37 Im Altdorf 4 38644 Goslar Wilhelm Müller Hunderasse: HS 2 . Landesjägerschaft Niedersachsen Jägerlehrhof Jagdschloss Springe 254 .000 38350 Helmstedt 38489 Tangeln Tel .: 05325 546233 oder Auf dem Kreumen 22 Wahrung der Belange von Wild und Jagd bei Eingriffen in Natur und Tel .: 05351 5385116 oder Tel .: 039007 268 oder 05321 3349277 oder 38723 Seesen Friedhelm Bode 3 . Landesjägerschaft Niedersachsen 117 .500 0172 8029045 0170 5126714 0171 9738624 Tel .: 05381 989650 oder Pastor-Meyer-Weg 13 Landschaft Hunderasse: Br-Br . Hunderasse: A -DBr. . Hunderasse: HS 0171 6847640 49191 Belm-Icker 4 . Landesjägerschaft Niedersachsen Forschung: Erfassung von Wildbeständen 105 .500 Hunderasse: HS Tel .: 05406 898624 oder Hubert Böning Christian Schölkmann Dieter Fricke 0176 19399726 Hun- 5 . Landesjägerschaft Niedersachsen Wildtiermanagement und Jagdbericht 60 .000 Ehemaliges Zementwerk Försterweg 11 Schulstraße 9 Julian Syldatk derasse: BGS 6 . Landesjägerschaft Niedersachsen Jagdliche Ausstellungen (z .B . Pferd & Jagd, Tag der Niedersachsen u . a ). 63 .000 10 38524 38667 Bad Harzburg Neustadt 14 38364 Schöningen Sassenburg-Dannenbüttel Tel .: 05322 81657 oder 38729 Hahausen Udo Kleister 7 . Landesjägerschaft Niedersachsen Förderung der Jagdgebrauchshundehaltung 54 .000 Tel .: 05352 58637 oder Tel .: 05371 61197 0175 5928655 Tel .: 05383 9908998 Am Mittellandkanal 13 8 . Landesjägerschaft Niedersachsen Lehreinrichtungen im Außenbereich 47 .500 0160 90328318 Hunderasse: HS Hunderasse: HS, W oder 05381 9850-20 oder 49565 Bramsche Hunderasse: St -Br. . 0151 21374937 Tel .: 05461 65511 oder 9 . Landesjägerschaft Niedersachsen Anlage und Pflege von Hegebüschen 22 .500 Torsten Marienfeld Andreas Eine Hunderasse: A -DBr. . 0175 4025787 Sonstige Zwecke (z .B . Wettbewerb im Jagdhornblasen, Jagdzeitschrif- 10 . Landesjägerschaft Niedersachsen 20 .000 Dirk Wittkowski Alte Dorfstr . 23 Adolf-Römer-Straße 11 Hunderasse: BGS ten u . a ). Am Steinbruch 2 A 38527 Meine-Wedelheine 38678 Kai-Ulrich Tautz 38364 Schöningen Tel .: 0163 4332270 Clausthal-Zellerfeld Frankenfeldstr . 12a Björn Wicks 11 . Landesjägerschaft Niedersachsen Berufsjäger 3 .500 Tel .: 05352 59591 oder Hunderasse: BGS Tel .: 05323740264 oder 38855 Wernigerode Alexanderstr . 29 12 . Landesjägerschaft Niedersachsen Multikopter gestützte Wildtierrettung aus der Luft 5 .000 0177 6863745 0171 5721865 Tel .: 03943 632564 oder 49733 Haren Hunderasse: HS Stefan Krüger Hunderasse: Ti-Br . u . HS 0173 2490323 Tel .: 05932 7355168 13 . Landesjägerschaft Niedersachsen Literaturstudie zum Gänsemanagement in Europa als Grundlage 22 .000 Hauptstr . 12A Hunderasse: BGS oder 0170 7928092 Konzeptentwicklung zum Einfluss von Schadstoffen auf Fasan und 14 . Landesjägerschaft Niedersachsen 10 .000 Jan-Christoph Steeneck 38542 Leiferde Ulrich Bauerochse Hunderasse: HS Rebhuhn Am Sandteich 15 Tel .: 05373 6366 oder Mühlenstr . 23 a 48 … 38376 Süpplingenburg 0170 9003746 38685 Langelsheim Andreas Lögering 15 . Landesjägerschaft Niedersachsen Förderung der Wanderfalkenpopulation 2 .000 Tel .: 0172 9039835 Hunderasse: W Tel .: 05326 929692 oder Jan Hildebrandt An der Kapelle 12 Inst . für T . u . A . Wildtierforschung TiHo 16 . Forschung: Niederwild Prädation 124 .792 Hunderasse: HS 0151 17877305 Elbergen 52 49809 Lingen (Ems) Hannover Andreas Pietsch Hunderasse: BGS 48488 Emsbüren Tel .: 0591 52734 Hun- Inst . für T . u . A . Wildtierforschung TiHo Forschung: Untersuchungen zum Rückgang der Fasanenbestände in 17 . 81 .880 Frank Denecke Bahnhofstr . 6 Tel .: 0591 1623 derasse: KlM Hannover Niedersachsen Hufelandweg 8 38542 Leiferde Ulf Ristau Hunderasse: KlM Inst . für T . u . A . Wildtierforschung TiHo 38440 Wolfsburg Tel .: 05373 3323410 oder Schlesierstraße 13 Josef Timmer 18 . Forschung: Schwarzwild im Hochwildring Süsing 38 .000 Tel .: 05361 43373 oder 0163 7374202 38690 Vienenburg Andreas Oberwalleney Bramscher Str . 17 Hannover 0152 01662736 Hunderasse: W Tel .: 05324 798401 oder Ebendiekstr . 3, Listrup 49811 Lingen Inst . für T . u . A . Wildtierforschung TiHo Forschung: Untersuchungen zu den übersommernden Wildgänsebe- 19 . 14 .500 Hunderasse: 0531 30003368 oder 48488 Emsbüren Tel: 05906 2190 Hannover ständen in Niedersachsen Schwarzwildbracke FOI Jörg Räke 0171 5017849 Tel .: 05903 269 Hunderasse: BGS Inst . für T . u . A . Wildtierforschung TiHo Forschung: Veränderungen in der Agrarlandschaft und Entwicklung der Rosenstraße 5 a Hunderasse: HS Hunderasse: BGS 20 . 19 .000 Hannover Niederwildbesätze Walter Behrens 38550 Isenbüttel Sophie Rumpke Inst . für T . u . A . Wildtierforschung TiHo Pfingstangerstr . 1 Tel .: 05371 61197 oder Schützenstraße 2 21 . Forschung: Birkwildprojekt Lüneburger Heide 37 .150 38446 Wolfsburg 05374 3455 49838 Lengerich Hannover Tel .: 05365 7177 oder Hunderasse: HS Tel .: 05904 668 22 . Anstalt Niedersächsische Landesforsten Wisentgehege, Ausstellung im Jagdschloss Springe, Marstall 50 .000 0170 8050150 Hunderasse: KlM Hunderasse: DD 23 . Bund Deutscher Berufsjäger Bücher und Präparate für die Berufsfachschule in Northeim 10 .000 24 . Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide Artenschutzprojekt zum Schutz des Birkhuhns 32 .146 25 . Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Jagdliche Öffentlichkeitsarbeit 15 .200 26 . ML / LJN für Druckerei Layout und Druckkosten des Jagdberichtes 17 .000 Landesamt für Verbraucherschutz und 27 . Seehundmonitoring 11 .000 Lebensm . Inst . f . Forstzool . incl . Wildbiologie u . Forschung: Populationsdichte von Feldhasen auf unterschiedlich 28 . 1 .800 Jagdk . UNI GÖ bewirtschafteten Flächen 29 . Rotwildring Harz Sonderschau des Rotwildring Harz 350 30 . Aktion Fischotterschutz Störstellenerfassung zum Otterschutz 5 .000 31 . Aktion Fischotterschutz Erneuerung Steinmarder-Außengehege 5 .000

Seit 2002 besteht die Möglichkeit zur Lösung eines * 3-Jahres-Jagdscheines . Die Einnahme ist daher auf durch- Summe der Bewilligungen: 1.889.318 schnittlich 1 .900 .000 EUR/Jahr zu relativieren . Restbetrag: 10.682

106 Bestätigte Schweißhundführer Landesjagdbericht 2014 / 2015 107 Jagdliche Organisation Einrichtungen, Organisationen und Verbände

72 Jagdliche Organisation Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Jagdkynologische Vereinigung Niedersachsen Institut für Terrestrische und Aquatische im Jagdgebrauchshundeverband

Oberste Jagdbehörde Wildtierforschung Jan Knoop Niedersächsisches Ministerium für Calenberger Straße 2 30169 Hannover Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover Vorderstraße 18, 27628 Rechtenfleth Ernährung, Landwirtschaft und Telefon: 0511 856-7568, Telefax:0511 856-7696 E-Mail: jan .knoop@t-online de. Verbraucherschutz E-Mail: wildtier@tiho-hannover de,. Jagdbehörden www tiho-hannover. de. Stadt Braunschweig Postfach 33 09 38023 Braunschweig http://www .braunschweig .de Stadt Delmenhorst Rathausplatz 1 27747 Delmenhorst http://www .delmenhorst .de Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Stadt Emden Postfach 22 54 26702 Emden / Ostfr . http://www emden. .de Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. Eigenjagdbesitzer in Niedersachsen e.V. Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 1 – 4 37070 Göttingen http://www .goettingen .de Schopenhauerstraße 21, 30625 Hannover Warmbüchenstraße 3, 30159 Hannover Stadt Oldenburg Markt 1 26105 Oldenburg http://www .oldenburg .de Stadt Osnabrück Postfach 44 60 49034 Osnabrück http://www .osnabrueck .de Telefon: 0511 530430, Telefax:0511 552048 Telefon: 0511 3670441, Telefax: 0511 3670462 Stadt Salzgitter Postfach 10 06 80 38206 Salzgitter http://www .salzgitter .de E-Mail: info@ljn de,. www .ljn de. Stadt Wilhelmshaven Rathausplatz 1 26382 Wilhelmshaven http://www wilhelmshaven. .de Stadt Wolfsburg Postfach 10 09 44 38409 Wolfsburg http://www wolfsburg. .de Jagdschutzförderverein Niedersachsen e.V., Region Hannover, Team 32 01. Maschstraße 17 30169 Hannover http://www .hannover .de Verband der Jagdaufseher Niedersachsen e.V. Geschäftsstelle Landkreis Ammerland Ammerlandallee 12 26655 Westerstede http://www .ammerland .de (VJN), Landesgeschäftsstelle Sedemünder Straße, 31832 Springe Landkreis Aurich Fischteichweg 7 – 13 26603 Aurich http://www .landkreis-aurich .de Birkenheide 30, 27711 Osterholz-Scharmbeck Telefon: 05041 970420, Telefax: 05041 970421 Landkreis Celle Postfach 11 06 29201 Celle http://www .landkreis-celle .de Telefon: 04795 956088, Telefax: 04795 956082 Landkreis Cloppenburg Eschstraße 29 49661 Cloppenburg http://www .landkreis-cloppenburg .de E-Mail: vjngeschaeftsstelle@web de,. www . Landkreis Cuxhaven Vincent-Lübeck-Straße 2 27474 Cuxhaven http://www .landkreis-cuxhaven .de jagdaufseher-niedersachsen de. Ökologischer Jagdverein Niedersachsen und Landkreis Diepholz Niedersachsenstraße 2 49356 Diepholz http://www .diepholz .de Bremen e.V. Landkreis Emsland Ordeniederung 1 49716 Meppen http://www emsland. .de Jürgen Oppermann Landkreis Friesland Lindenallee 1 26441 Jever http://www .friesland .de Landesverband der Berufsjäger Niedersachsen Steinstraße 20, 26427 Esens Landkreis Gifhorn Schlossplatz 1 38518 Gifhorn http://www .gifhorn .de e.V. Telefon: 04971 2229 Landkreis Goslar Klubgartenstr . 1 38640 Goslar http://www .landkreis-goslar .de Revieroberjäger Sören Peters E-Mail: oppermann .juergen@ewetel .net, Landkreis Göttingen Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen http://www .landkreis-goettingen .de Landkreis Grafschaft Bentheim Van-Delden-Straße 1 – 7 48529 Nordhorn http://www .grafschaft-bentheim .de Forsthaus Meinserkämpen 2, 31675 Bückeburg www oejv-nb. de. Landkreis Hameln Pyrmont Süntelstr . 9 31785 Hameln http://www .hameln-pyrmont .de Telefon: 05722 268465 Landkreis Harburg Schloßplatz 21423 Winsen (Luhe) http://www .landkreis-harburg .de E-Mail: peters-forstamt@hofkammer-buecke- Landkreis Heidekreis Vogteistraße 19 29683 Fallingbostel http://www .heidekreis .de burg .de Deutscher Wildschutz Verband e.V. Landkreis Helmstedt Südertor 6 38350 Helmstedt http://www .helmstedt .de Bundesverband der Jagdaufseher Landkreis Hildesheim Bischof-Janssen-Straße 31 31134 Hildesheim http://www .landkreishildesheim .de Anerkannter Naturschutzverband Landkreis Holzminden Bürgermeister-Schrader-Str . 24 37603 Holzminden http://www .landkreis-holzminden .de Deutscher Falkenorden Landesverband Landesverband Niedersachsen Landkreis Leer Bergmannstraße 37 26789 Leer (Ostfriesland) http://www .landkreis-leer .de Niedersachsen Werner Bixler Landkreis Lüchow-Dannenberg Königsberger Straße 10 29439 Lüchow (Wendland) http://www .luechow-dannenberg .de Ulf Voß Postfach 11 63 29324 Fassberg Landkreis Lüneburg Auf dem Michaeliskloster 4 21335 Lüneburg http://www .lueneburg .de Am Hankhauser Busch 30, 26180 Rastede Telefon: 05055 5900183 Landkreis Nienburg Kreishaus am Schloßplatz 31582 Nienburg (Weser) http://www .lk-nienburg .de Telefon: 04402 986385, Telefax: 04402-986386 wernerbixler@d-w-v de. Landkreis Northeim Medenheimer Straße 6 – 8 37154 Northeim http://www .landkreis-northeim .de E-Mail: ulf voss@falkenorden. de. Landkreis Oldenburg Delmenhorster Straße 6 27793 Wildeshausen http://www .landkreis-oldenburg .de Landkreis Osnabrück Kreishaus Am Schölerberg 1 49082 Osnabrück http://www .landkreis-osnabrueck .de Landkreis Osterholz Osterholzer Straße 23 27711 Osterholz-Scharmbeck http://www .landkreis-osterholz .de Orden Deutscher Falkoniere Landesverband Landkreis Osterode am Harz Herzberger Straße 5 37520 Osterode am Harz http://www .landkreis-osterode .de Landkreis Peine Burgstraße 1 31224 Peine http://www .landkreis-peine .de Niedersachsen Landkreis Rotenburg (Wümme) Hopfengarten 2 27356 Rotenburg (Wümme) http://www .landkreis-rotenburg .de Frank Oberbrodhage Landkreis Schaumburg Kreishaus Jahnstraße 20 31655 Stadthagen http://www .schaumburg .de Holunderweg 10, 49479 Ibbenbüren Landkreis Stade Am Sande 2 21682 Stade http://www .landkreis-stade .de Telefon .: 05451 999350 Landkreis Uelzen Veerßer Straße 53 29525 Uelzen http://www .uelzen .de Landkreis Vechta Ravensberger Straße 20 49377 Vechta http://www .landkreis-vechta .de Landkreis Verden Lindhooper Straße 67 27283 Verden (Aller) http://www .landkreis-verden .de Landkreis Wesermarsch Poggenburger Straße 15 26919 Brake (Unterweser) http://www .landkreis-wesermarsch .de Landkreis Wittmund Am Markt 9 26409 Wittmund http://www .landkreis wittmund. .de Landkreis Wolfenbüttel Bahnhofstraße 11 38300 Wolfenbüttel http://www .lk-wolfenbuettel .de

108 Jagdliche Organisation Landesjagdbericht 2014 / 2015 109 Information zu den Autoren

Dipl.-Biol. Reinhild Gräber Kontakt: Dr. Oliver Keuling Matthias Kramer Schopenhauerstr . 21, 30625 Hannover Mitarbeiterin am Institut für Terrestrische und Telefon: 0511 53043-0 Mitarbeiter am Institut für Terrestrische und Mitarbeiter im Lebensmittel- und Veterinärinsti- Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- E-Mail: sjohanshon@ljn de. Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- tut Hannover des Landesamtes für Verbraucher- liche Hochschule Hannover Web: www .ljn de. liche Hochschule Hannover schutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)

Frau Gräbers Arbeitsschwerpunkte liegen auf Florian Rölfing Herr Dr . Keuling beschäftigt sich mit dem Kontakt: dem Gebiet der Erfassung von Wildtierbestän- Raum-Zeitverhalten, Bejagungsmanagement Nds . Landesamt für Verbraucherschutz und den (Schalenwildmonitoring), der Analyse der Herr Rölfing ist Mitarbeiter der Landesjäger- und Reproduktion des Schwarzwildes . Darüber Lebensmittelsicherheit räumlichen Verteilungsmuster von Wildtieren schaft Niedersachsen und zuständig für die hinaus wird er zusätzlich Themen zum Gänse- Lebensmittel- und Veterinärinstitut Hannover und der Analyse von Räuber-Beute-Beziehun- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit . management bearbeiten . Eintrachtweg 17 gen . Zudem ist sie zuständig für die redakti- 30173 Hannover onelle Bearbeitung des Landesjagdberichtes Kontakt: Kontakt: E-Mail: matthias .kramer@laves .Niedersachsen de. und die Betreuung der Homepage www wild. - Schopenhauerstr . 21, 30625 Hannover Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover tiermanagement com. . Telefon: 0511 53043-0 Telefon: 0511 856-7396 Winfried Frölich E-Mail: froelfing@ljn de. E-Mail: oliver .keuling@tiho-hannover de. Kontakt: Web: www .ljn de. Geschäftsführer Ökologischer Jagdverein Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover Heiko Fritz Niedersachsen und Bremen e.V. Telefon: 0511 856-7557 Dipl.-Biol. Inga Klages E-Mail: reinhild graeber@tiho-hannover. de. Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Der Ökologische Jagdverein Niedersachsen und Mitarbeiterin am Institut für Terrestrische und Niedersachsen Bremen e V. . (ÖJV-NB, siehe www oejv-nb. de). Dr. Egbert Strauß Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- wurde 1991 gegründet als „Arbeitsgemein- liche Hochschule Hannover Herr Fritz koordiniert die Bisambekämpfung in schaft Naturnahe Jagd Norddeutschland e V. “. Mitarbeiter der Landesjägerschaft Niedersach- Niedersachsen . (ANJN) . Der ÖJV-NB ist Mitglied im Ökologischen sen am Institut für Terrestrische und Aquatische Frau Klages bearbeitet am ITAW im Rahmen Jagdverband e V. ,. dem Bundesverband ökologi- Wildtierforschung, Stiftung Tierärztliche Hoch- der WTE u .a . die Gänseerfassung sowie die Kontakt: scher Jagdvereine in Deutschland (www .oejv .de) . schule Hannover Zählung der übersommernden Gänse in Landwirtschaftskammer Niedersachsen Niedersachsen . Fachbereich 3 12. Seine Zielsetzung sind insbesondere eine an Herr Dr . Strauß beschäftigt sich unter anderem Koordination Bisambekämpfung ökologischen Grundsätzen orientierte Jagd mit mit der Populationsentwicklung und der Popu- Kontakt: Telefon: 0441 801455 Bindung an Grund und Boden, den ökonomi- lationsökologie des Niederwildes . Weiterhin ist Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover E-Mail: h .fritz@lwk-niedersachsen de. schen und ökologischen Schäden überhöhter er zuständig für das Wildtiermonitoring und die Telefon: 0511 856-7578 Wildbestände entgegen zu wirken, wildlebende Erfassung von Wildtierpopulationen in Nie- E-Mail: inga .klages@tiho-hannover de. Jens Brackmann Tiere durch Jagdausübung so wenig wie mög- dersachsen . Ein weiterer Schwerpunkt seiner lich zu stören, die maßgebliche Orientierung wissenschaftlichen Arbeiten ist das Birkwild . Tierärztin Nele Curland Mitarbeiter im Lebensmittel- und Veterinärinsti- der Jagd an der Trophäe abzuschaffen und jegli- tut Hannover des Landesamtes für Verbraucher- che Manipulation der Wildbestände (Fütterung, Kontakt: Mitarbeiterin am Institut für Terrestrische und schutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) Medikamente) zu verhindern . Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- Telefon: 0511 856-7620 liche Hochschule Hannover Kontakt: Kontakt: E-Mail: egbert .strauss@tiho-hannover de. Nds . Landesamt für Verbraucherschutz und Frau Curland betreut das Projekt zu den Lebensmittelsicherheit Ökologischer Jagdverein Niedersachsen und Assessor des Forstdienstes Rückgangsursachen beim Fasan in Nieder- Lebensmittel- und Veterinärinstitut Hannover Bremen e .V . Stephan Johanshon sachsen . Ihr Bearbeitungsschwerpunkt liegt Eintrachtweg 17 Junkernesch 31 dabei bei der Untersuchung zum Einfluss von 30173 Hannover 49716 Meppen Herr Johanshon ist stellv . Geschäftsführer der Krankheitserregern . E-Mail: Jens .Brackmann@laves .Niedersachsen de. E-Mail: froelich@oejv de. Landesjägerschaft Niedersachsen und unter anderem zuständig für Naturschutz, Jagd- Kontakt: hundewesen, Falknerei und die redaktionelle Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover Bearbeitung des Landesjagdberichtes . Telefon: 0511 856-7623 E-Mail: nele curland@tiho-hannover. de.

110 Informationen zu den Autoren Landesjagdbericht 2014 / 2015 111 An das Nds . Landesamt für Verbraucherschutz Telefon: 0511 28897-0 und Lebensmittelsicherheit E-Mail: poststelle vi-h@laves. .niedersachsen de. Quellennachweis LVI Braunschweig / Hannover Eintrachtweg 17 Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 06:00 bis 15:30 Uhr BEHNKE, H. AND G. CLAUSSEN (2007). LISTER, A. M., EDWARDS, C. J., NOCK, D. A. W., 30173 Hannover Freitag 06:00 bis 15:00 Uhr Fasan uns Rebhuhn . Stuttgart, Franckh-Kosmos BUNCE, M., VAN PIJLEN, I. A., BRADLEY, D. G. , Samstag (Notdienst) 08:00 bis 11:00 Uhr Verlags-GmbH & Co . KG . THOMAS, M. G. & I. BARNES (2005): The phylogenetic position of the ‚giant deer‘ ESSL, F., KLINGENSTEIN, F., NEHRING, S., Megaloceros giganteus, Nature 438, 850–853 OTTO, C., RABITSCH, W., STÖHR, O. (2008): Schwarze Listen invasiver Arten – ein Instru- MICHLER, F.-U. F., KÖHNEMANN, B. A (2009): Antrag auf Wildtieruntersuchung ment zur Risikobewertung für die Naturschutz- Maskierte Langfinger auf dem Vormarsch – praxis . Zeitschrift Natur und Landschaft, 83 . Waschbären in Mecklenburg-Vorpommern . Jahrgang (2008), Heft 9 / 10 . Aktueller Wissensstand über potentielle Aus- Mitteilung des Erlegers / Finders wirkungen der Waschbärenbesiedlung und Tierart / Rasse: JACEK GOSZCZYNSKI, MACIEJ POSLUSZNY, Hinweise zur Bejagung . - In: Stubbe, M . et Böh- MALGORZATA PILOT UND BARBARA GRALAK, ning, V . (Hrsg ):. Neubürger und Heimkehrer in 2007: der Wildtierfauna . - Halle/S . und Damm, Seiten Patterns of winter locomotion and foraging in 51–61 . das Tier wurde am Alter: Material: two sympatric marten species: Martes martes Tierkörper Rachentupfer and Martes foina . Can . J . Zool . 85: 239–249 MICHLER, F.-U.F. & MICHLER, B.A. (2012). erlegt Organe Kloakentupfer Ökologische, ökonomische und epidemiolo- tot aufgefunden / Fallwild sonstiges GRÄBER, R. AND E. STRAUSS (2010). gische Bedeutung des Waschbären (Procyon Geschlecht: krank erlegt „Analyse der Rückgangsursachen der Fasanen- lotor) in Deutschland – eine aktuelle Übersicht . besätze in Niedersachsen “. Beitr . Jagd- u . Wildforsch . 37: 389–397 . überfahren / Unfallwild

HILL, D. A. (1985). NEHRING S., ESSL, F. UND RABITSCH W. (2013). Name / Adresse des zur Untersuchung auf: „The Feeding Ecology and Survival of Pheasant Methodik der naturschutzfachlichen Invasivi- Erlegers / Finders: Todesursache Chicks on Arable Farmland “. Journal of Applied tätsbewertung für gebietsfremde Arten . Version Ecology 22(3): 645–654 . 1 .2, BfN-Skripten 340, S . 47 sonstiges Tel . / Handy-Nr .: HOHMANN, U., BARTUSSEK, I. (2011): WIBBELT, G., BERLIN (2009): Der Waschbär . Oertel und Spörer Verlag . Todesursachen sendermarkierter Waschbären Erlegungsort / Fundort (möglichst präzise): Eingang Veterinäramt: (Procyon lotor L ,. 1758) im Müritz-Nationalpark KAMPMANN, H. (1975): (Mecklenburg-Vorpommern) . Beiträge zur Jagd- Datum: Der Waschbär . Paul Parey Verlag und Wildforschung, Bd . 34 (2009) .

ID:201 03 KLINGENSTEIN,F., KORNACKER, P.M., Gemeinde: PLZ: Jahr Kreis- / Gemeindeziffer MARTENS, H., SCHIPPMANN, U. (2005). Gebietsfremde Arten . Positionspapier des Bun- Kfz-Kennzeichen Landkreis: lfd . Nr . des Veterinäramts desamtes für Naturschutz . BfN-Skripten 128: 15 .

Vorbericht (ggf. auf der Rückseite ergänzen):

Datum / Unterschrift Einsender: 

112 Landesjagdbericht 2014 / 2015 113 JOHANSHON S, STRAUSS E (2007): “BERN KONVENTION” NLWKN (2014): GRUBB, P. 2005. Wild und Jagd – Landesjagdbericht 2006 . Nie- Convention on the Conservation of European Jahresbericht 2014 hg v. . Niedersächsischer Lan- Order Artiodactyla . In Wilson, D E. . & Reeder, dersächsisches Ministerium für den Ländlichen Wildlife and Natural Habitats, Bern, Switzerland desbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und D .M . (eds ). Mammal Species of the World, Third Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- 19 .IX 1979. Naturschutz Edition . The Johns Hopkins University Press, cherschutz, Hannover . Baltimore .: 637–722 . “BONNER ÜBEREINKOMMEN” TOURISMUSMARKETING NIEDERSACHSEN JOHANSHON S, STRAUSS E, RÖLFING F, TILL- CMS Convention on the Conservation of Migra- GMBH (TMN) 2015: WILSON, D.E. & REEDER, D.M. 2005. MANN J, GÜNTHER J, LÜBBERS S, GRÄBER R, tory Species of Wild Animals, Bonn, , http://www .tourismuspartner-niedersachsen . Volume 1 . Mammal Species of the World, Third KEULING O, VOIGT U, HÖHER G-C, VON KEY- 23 . Juni 1979 de/data/mediadb/cms_mime/%7B956d27e5- Edition . The Johns Hopkins University Press, SERLINGK M, PETERS S (2010): 33b2-be9e-135b-74da7af66c2b%7D pdf. (letzter Baltimore .: i-xxxv, 1–743 . Wild und Jagd – Landesjagdbericht 2009 . Nie- AGREEMENT ON THE CONSERVATION OF Zugriff: 01 .06 .2015) dersächsisches Ministerium für Ernährung, AFRICAN-EURASIAN MIGARTORY WATERBIRDS RICHTER D, MATUSCHKA F-R. 2010. Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Lan- (AEWA), NIEDERSÄCHSISCHEN MINISTERIUMS FÜR Elimination of Lyme disease spirochetes from desentwicklung, Hannover . Cape Town, 1999 SOZIALES, GESUNDHEIT UND GLEICHSTEL- ticks feeding on domestic ruminants . Appl Envi- LUNG (2015): ron Microbiol 76:7650–7652 KRÜGER T, LUDWIG J, PFÜTZKE S, ZANG H KRÜGER, T., LUDWIG, J., PFÜTZKE, S. & ZANG, (http://www .freiwilligenserver de/. letzter (2014): H. (2014): Zugriff: 01 .06 .2015) BELLER, S. (2014): Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bre- Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bre- Moral war gestern . Greenpeace Magazin 2 14,. men 2005–2008 . Naturschutz und Landschafts- men 2005-2008 . Naturschutz Landschaftspfe- INVESTITIONS- UND FÖRDERBANK NIEDER- 22–28 . pflege in Niedersachsen 48, 1-552 . lege Niedersachsen . Heft 48, 1–552, Hannover SACHSEN – NBANK (2015): Hans-Jürgen Thiel in Virusinfektionen bei Haus- http://nbank de/Fachthemen/Wohnungs. - ARNOLD, J.M., GREISER, G., KEULING, O., MAR- KEULING O, SIEBERT U (2015): und Nutztieren, Bernd Liess, Volker Moenning, marktbeobachtung/Wohnungsmarktbeob- TIN, I., STRAUSS, E. 2013: Literaturstudie zum Gänsemanagement in Ludwig Haas (Hrsg ),. 3 . Auflage, Seite 132–134 achtung_2014_2015 .php (letzter Zugriff: Status und Entwicklung ausgewählter Wild- Europa als Grundlage für ein Gänsemanage- Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions- 01 .06 .2015) tierarten in Deutschland . Jahresbericht 2012 . ment in Niedersachsen . Abschlussbericht zur und Seuchenlehre, Hans-Joachim Selbitz, Uwe Wildtierinformationssystem der Länder Literaturstudie 2014 an die Landesjägerschaft Truyen, Peter Valentin-Weigand (Hrsg ),. 9 . Auf- NLWKN (2015B): Deutschlands (WILD) . Deutscher Jagdverband Niedersachsen e V. , . Stiftung Tierärztliche lage, Seite 634–636 Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasser- e V. . (Hrsg ),. Berlin Hochschule Hannover - Institut für Terrestrische wirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN): und Aquatische Wildtierforschung . FARBATLAS WILDKRANKHEITEN, MICHAEL www .naturschutzgebiete .niedersachsen .de; ARNOLD, J.M., GREISER, G., KAMPMANN, S., FREIHERR V. KEYSERLINGK-EBERIUS, letzter Zugriff: 01 06. 2015. http://www .natur- MARTIN, I., 2013: “RAMSAR CONVENTION” 1 . Auflage, Seite 83 schutzgebiete .niedersachsen .de/naturschutz/ Status und Entwicklung ausgewählter Wild- Convention on Wetlands of International Impor- schutzgebiete/statistischer_ueberblick/statis- tierarten in Deutschland . Jahresbericht 2013 . tance especially as Waterfowl Habitat Ramsar, HORT SCHIRRMEIER, KLAUS CUSSLER, tischer-ueberblick-ueber-schutzgebiete-und- Wildtierinformationssystem der Länder Iran 3 February 1971 LABLOEFFLER 04/2011, objekte-in-niedersachsen-46114 .html Deutschlands (WILD) . Deutscher Jagdverband Seite 22, http://www fli. bund. de/fileadmin/. e V. . (Hrsg ),. Berlin CONVENTION ON BIOLOGICAL DIVERSITY, dam_uploads/Publikationen/LabLoeffler/Lab- DJV (2015): DJV-HANDBUCH JAGD 2015 United Nations, Rio de Janeiro, Brazil, 1992 Loeffler_04-2011 .pdf hg . v . Deutscher Jagdverband (DJV) Berlin 2014

RICHTLINIE DES RATES (DER EU) INFORMATIONEN DES FRIEDRICH-LOEFFLER- vom 2 . April 1979 über die Erhaltung der wild- INSTITUTES, 21.10.2013, lebenden Vogelarten (79 / 409/EEC) (ABl . L 103 Hämorrhagische Kaninchenkrankheit, Neue vom 25 4. 1979,. S . 1) und in der Neufassung Variante des RHD-Virus nun auch in Deutsch- (2009 / 147 / EC) und Leitfaden zur Jagd nach land entdeckt, http://www .fli .bund de/. den Vorgaben der Richtlinie 79 / 409/EWG des fileadmin/dam_uploads/Publikationen/ Rates über die Erhaltung der wild lebenden FLI-Informationen/FLI-Information_RHD- Vogelarten Virus20131021-en .pdf

114 Quellennachweis Landesjagdbericht 2014 / 2015 115 Zitiervorschlag Zitate aus dem Gesamtbericht bitte mit folgender Quellenangabe: Gräber, R ., Strauß, E . und S . Johanshon (2015): Wild und Jagd – Landesjagdbericht 2014 / 2015 . Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hrsg .), Hannover, 116 Seiten ISSN 2197-9839

Zitate aus Einzelbeiträgen bitte nach folgendem Schema: Strauß, E . (2015): Wildtiererfassung in Niedersachsen . In Gräber, R ., Strauß, E . und S . Johanshon (2015): Wild und Jagd – Landesjagdbericht 2014 / 15 . Niedersächsi- sches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hrsg .), Hannover, ISSN 2197-9839, S .17–20

Herausgeber Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Postfach 243 30002 Hannover

Redaktion Reinhild Gräber Dr . Egbert Strauß Stephan Johanshon

Landesjägerschaft Niedersachsen e . V . Schopenhauerstr . 21 30625 Hannover

Strichzeichnungen Wolfgang Weber

Gestaltung HenryN . Werbeagentur / oker11, Braunschweig

Druck roco, Wolfenbüttel

Stand Oktober 2015

Bezug Landesjägerschaft Niedersachsen e . V . Schopenhauerstr . 21 30625 Hannover

ISSN 2197-9839

© Die – auch auszugsweise – Veröff entlichung von Teilen / Fotos dieses Berichtes bedarf der vorherigen schrift lichen Genehmigung durch den Herausgeber