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Stand Februar 2019 Erhaltungsverordnung für die Dörfer , Wartenberg und im Bezirk

Kleine Historie

Entstehung der Dörfer Beim Vergleich der Silhouetten wird deut- Baulichkeiten um einen kleinen und einen lich, dass jeder Ort für sich, neben der allge- großen Innenhof angeordnet. Neben diesen meinen Ausprägung als Straßen- oder Bereichen sind darüber hinaus kleine, Angerdorf, auch seine das Ortsbild prägen- städtebaulich eigenständige Siedlungsab- den Eigentümlichkeiten besitzt, die es zu schnitte – wie die Wohnbebauung an der schützen gilt. Ernst-Barlach-Straße und die Doppelhaus- siedlung an der Lindenberger Straße / Malchow und Falkenberg sind aus der Sicht Genossenschaftsweg – vorhanden, die die der Siedlungsstruktur Straßendörfer. Hier Unverwechselbarkeit des Dorfes Wartenberg überwiegt eine hofartige Bebauung beidsei- mitbestimmen. tig entlang der Dorfstraße auf langgestreck- ten Grundstücken, die vielfach bis an den Im Allgemeinen ist die schützenswerte offenen Landschaftsraum reichen. Etwa in Bebauung der Dorfinnenräume durch der Dorfmitte liegen die Gutshöfe, die den ein- bis zweigeschossige Wohngebäude Dörfern ihre besondere Prägung verleihen. überwiegend mit Satteldach entlang der Die ursprüngliche Bebauungsstruktur ist Dorfstraßen und durch Wirtschaftsgebäude noch auf beiden Gutshöfen ablesbar. Für mit schmalen oder breiten Giebeln mit Falkenberg ist die Neubebauung des Guts- Satteldach, die als seitliche Begrenzung an hofs geplant. Der Gutspark ist hier erhalten den Nachbargrenzen errichtet wurden, geblieben. In Malchow wurde er im Laufe der gekennzeichnet. Überragt werden diese Die Dörfer Malchow, Wartenberg und Ihre Entstehung als ehemalige Landgemein- Entwicklung mit unterschiedlichsten Wohn- baulichen Anlagen in der Regel von den Falkenberg wurden im Jahr 1920 in das den und Gutsbezirke geht auf das 13. und und Gewerbegebäuden ohne eine klare städ- Scheunen, die den Hof rückwärtig begren- Stadtgebiet Groß- eingemeindet und 14. Jahrhundert zurück und auch nach der tebauliche Ordnung bebaut. zen. Diese Quergebäude bilden eine „Scheu- nenlinie“, die zu den Dorfstraßen in einem dem Stadtbezirk Weißensee zugeordnet. Eingemeindung blieb die Produktion von Ge- Wartenberg ist dem gegenüber ein Anger- unregelmäßigen Abstand verläuft und an die Nachdem sie 1985 mit dem Ortsteil müse und landwirtschaftlichen Gütern ein dorf. Charakteristisch für seine Ortsmitte ist sich die unüberbauten Gartenflächen an- Hohenschönhausen den Stadtbezirk Hohen- bestimmender Wirtschaftszweig. Unter die- die Gruppierung der bäuerlichen Hofstellen schließen. schönhausen bildeten, gehören sie seit 2001 sen Bedingungen sind die kleinteiligen, dörf- um den Dorfanger und den Friedhof. Der zum Bezirk Lichtenberg. Die Dörfer liegen lichen Bebauungsstrukturen in großem Um- ehemalige Gutshof liegt am südlichen Rand am nordöstlichen Rand der Großstadt, ein- fang bis heute ablesbar erhalten geblieben des Dorfes. Er wurde in den 1990er Jahren gebettet in die Barnimhochfläche. Im Über- und als Spiegel der baugeschichtlichen Ent- mittels einer Bauleitplanung zum Wohn- gang zur offenen Landschaft sind sie Teil des wicklung der Stadt von erheblicher Bedeu- standort entwickelt. Nach dem Vorbild der übergeordneten Landschaftsraumes. tung. ursprünglichen Gutsanlage wurden dort die

Gesetz- und Verordnungsblatt für Erhaltungsverordnung 49. Jahrgang Nr. 60 9. November 1993

Anlass Wo erhalte ich eine erhaltungs- Verordnung über die Erhaltung baulicher Anlagen und der städtebaulichen Eigenart der Dörfer Um den immensen baulichen Veränderungs- rechtliche Genehmigung? „Malchow, Wartenberg und Falkenberg“ druck Anfang der 90er Jahre des 20. Jahr- im Bezirk Hohenschönhausen von Berlin Ist ein Vorhaben nach § 59 Abs. 1 der hunderts städtebaulich zu lenken, wurde am Vom 7. Oktober 1993 Bauordnung Berlin (BauO Bln) baugenehmi- 7. Oktober 1993 durch die damalige Senats- gungspflichtig, wird im Rahmen des Bauge- Aufgrund des § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 des Baugesetzbuchs (BauGB) in der Fassung vom verwaltung für Stadtentwicklung und nehmigungsverfahrens auch die Genehmi- 8. Dezember 1986 (BGBl. I S. 2253), zuletzt geänder t durch Artikel 1 des Gesetzes vom 22. April Umweltschutz eine Erhaltungsverordnung gung nach § 173 Baugesetzbuch (BauGB) 1993 (BGBl. I. S. 466), in Verbindung mit § 18 des Gesetzes zur Ausführung des Baugesetzbuchs mit dem Ziel erlassen, die vorhandenen geprüft. Dieser Bauantrag ist beim Fachbe- (AGBauGB) vom 11. Dezember 1987 (GVBl. S. 2731), zuletzt geändert durch Artikel I des dörflichen Identitäten und Strukturen in den reich Bau- und Wohnungsaufsicht (BWA) zu Gesetzes vom 6. April 1993 (GVBl. S. 140), wird verordnet:

Dörfern Malchow, Wartenberg und Falken- stellen und er ist kostenpflichtig. § 1 berg und zu schützen. Bewahrt werden sol- (1) Zur Erhaltung der städtebaulichen Eigenart der Dörfer „Malchow, Wartenberg und Falken- len insbesondere die das Ortsbild prägenden Für Vorhaben, die nach der BauO Bln berg“ im Bezirk Hohenschönhausen von Berlin bedürfen auf Grund ihrer städtebaulichen Gestalt keiner Genehmigungspflicht unterliegen, ist der Abbruch, die Änderung, Nutzungsänderung oder die Errichtung baulicher Anlagen der Eigenheiten, die sich aus der Dorfform, dem eine gebührenfreie erhaltungsrechtliche Genehmigung. Die Genehmigung zum Abbruch, zur Änderung oder Nutzungsänderung darf nur Charakter der Straßenzüge – mit den zum Genehmigung nach § 173 BauGB zu bean- versagt werden, wenn die bauliche Anlage allein oder im Zusammenhang mit anderen baulichen Teil platzartigen Aufweitungen – sowie den Anlagen das Ortsbild, die Stadtgestalt oder das Lan dschaftsbild prägt oder sonst von städtebauli- überwiegend um die Wende zum 20. Jahr- tragen. Dieser Antrag kann formlos gestellt cher, insbesondere geschichtlicher oder künstlerisc her Bedeutung ist. Die Genehmigung zur hundert entstandenen vorhandenen bauli- werden. Als Hilfestellung sind in einem Errichtung der baulichen Anlage darf nur versagt werden, wenn die städtebauliche Gestalt des chen Anlagen ergeben. Musterformular die benötigten Angaben zu- Gebietes durch die beabsichtigte bauliche Anlage beeinträchtigt wird. sammengestellt. (2) Die Verordnung gilt für die in den anliegenden Karten durch durchbrochene Linien einge- grenzten Gebiete. Die Innenkanten dieser Linien bilden die Gebietsgrenzen. Die Karten sind Wenn ich Veränderungen plane Zu richten ist der Antrag an das Bestandteil dieser Verordnung.

Genehmigungspflicht § 2 Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Die Verletzung der im Gesetz zur Ausführung des Baugesetzbuchs geregelten und der in § 214 Wenn Sie Veränderungen planen, informie- Abteilung Stadtentwicklung, Soziales, ren Sie sich bitte rechtzeitig, ob Ihr Vorha- Wirtschaft und Arbeit Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2 des Baugesetzbuchs genannten Verfahrens- und Formvorschriften sowie Mängel der Abwägung beim Zustandekommen dieser Verordnung sind unbeachtlich, wenn sie ben zu den genehmigungspflichtigen Verän- Stadtentwicklungsamt nicht innerhalb eines Jahres, bei Mängeln der Abwäg ung nicht innerhalb von sieben Jahren, seit derungen im Erhaltungsgebiet gehört. Dazu Fachbereich Stadtplanung der Verkündung dieser Verordnung schriftlich gegenü ber dem für die Stadtentwicklung zustän- zählen neben Neu- und Umbauten oder Ab- 10360 Berlin digen Mitglied des Senats geltend gemacht werden; der Sachverhalt, der die Verletzung oder den rissmaßnahmen baulicher Anlagen zum Bei- Mangel begründen soll, ist darzulegen (§ 215 Abs. 1 Baugesetzbuch, § 20 Abs. 2 des Gesetzes E-Mail: [email protected] spiel auch Veränderungen an den Fassaden zur Ausführung des Baugesetzbuchs). Dies gilt nicht, wenn die für die Verkündung dieser Ver- ordnung geltenden Vorschriften verletzt worden sind. und Dacheindeckungen, der Ein- und Umbau Ihre Ansprechpartner § 3 von Fenstern und Türen, die Errichtung von Werbeanlagen sowie Nutzungsänderungen. Diese Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung im Gesetz- und Verordnungsblatt für Dörfer Falkenberg und Wartenberg: Berlin in Kraft.

Empfehlenswert ist es, einen Bauberatungs- Frau Fritsche, Telefon 90296 6117 Berlin, den 7. Oktober 1993 termin beim Bezirksamt zu vereinbaren und Dorf Malchow: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz die geplanten Maßnahmen z. B. anhand Frau Kuhlmann, Telefon 90296 6114 Hassemer eines Lageplanes und ggf. von Bestandsfo- tos darzulegen. In den meisten Fällen kann Informationen im Internet finden Sie unter: Diese Verordnung ist am 10. November 1993 in Kraft getreten (GVBl. S. 536). hier bereits geklärt werden, wie eine Geneh- migungsfähigkeit erreicht werden kann und www.berlin.de/ba-lichtenberg/auf-einen- Mit Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg vom 30. August 2018 wurde welche Vorhaben ggf. unzulässig sind. blick/buergerservice/bauen/artikel.280046.php die Verordnung für den Bereich der Gemeinschaftsschule „Grüner Campus Malchow“ aufge- hoben. Die Teilaufhebung ist am 7. November 2018 in Kraft getreten (GVBl. S. 598).

Leitlinien

Dachausbau, Dachaufbauten und -ein- (6) Tore sollen zweiflüglig ausgebildet schnitte werden bzw. im geschlossenen Zustand (1) Dachausbauten sind zulässig. optisch diesen zweiflügligen Eindruck (2) Die Erschließung des Dachraumes muss vermitteln. über innenliegende Treppen erfolgen. Der Anbau von Fluchttreppen ist nur aus- nahmsweise zulässig.

(3) Gauben und Dachflächenfenster sollen nur dann eingesetzt werden, wenn der Dachraum durch Giebelfenster nicht ausreichend belichtet werden kann. (4) Gauben und Dachflächenfenster müssen sich nach Lage, Anzahl und Größe der

Dachfläche unterordnen. Die Gesamt- länge der Bauteile darf 1/2 der Trauf- Garagen und Nebenanlagen länge nicht überschreiten. (1) Die vorstehenden Anforderungen an (5) Gauben sind als stehende Schlepp- oder Gebäude gelten gleichermaßen für Satteldachgauben auszubilden. Die Ein- Die folgenden Erläuterungen sollen Hilfe- Gutshöfe Garagen und als Nebenanlagen genutzte deckungen von Dach und Gaube sind stellung und Überblick darüber geben, in Die Gutshöfe verleihen den Dörfern auf- Gebäude. Dies schließt mit ein, dass sie möglichst einheitlich vorzusehen. welchem Rahmen in den Dörfern Malchow, grund ihrer Entstehungsgeschichte, ur- hofbildend anzuordnen sind.

Wartenberg und Falkenberg die Errichtung, sprünglichen Nutzung und ihrer Einzigartig- (6) Dacheinschnitte sind unzulässig. (2) Die Errichtung von Carports oder Unter- Modernisierung, Instandsetzung oder der keit die jeweils spezielle Prägung. Ihre bauli- (7) Solar- oder Photovoltaikanlagen sind ständen (z. B. überdachte Abstellberei- Rückbau baulicher Anlagen möglich ist und chen Anlagen sind im Wesentlichen durch nur dann zulässig, wenn sie parallel zur che oder überdachte Freisitze) ist unzu- welche Grundsätze zu beachten sind. die vorgenannten Charakteristiken gekenn- Dachhaut angeordnet sind und aus- lässig. zeichnet. schließlich der Deckung des Eigenbe- (3) Terrassen dürfen im Hofbereich nicht als Geltungsbereich darfs dienen. Für die Installation sind die separate bauliche Anlagen angelegt Diese Leitlinien gelten für die Gebiete der Anforderungen an die baulichen Dachflächen der ehemaligen Wirt- werden. Hinter dem rückwärtigen Dörfer Malchow, Wartenberg und Falken- Anlagen schaftsgebäude an den seitlichen Grund- Bebauungsabschluss ist die Anlage von berg. Die Gebietsgrenzen können in Karten- stücksgrenzen und die von der Straße Terrassen nur ohne Sockel oder Auf- Allgemeine Anforderungen an den Erhalt der ausschnitten im Internet oder im Fachbe- abgewandten Dachflächen der vorderen schüttungen, ohne Überdachung und städtebaulichen Eigenart reich Stadtplanung eingesehen werden. und hinteren Quergebäude zu nutzen. reduziert auf die notwendige Breite Bauliche und sonstige Anlagen sind so anzu- Die Dachauf- und -einbauten für Solar- zulässig. Sie müssen direkt an das Übersicht über die genehmi- ordnen, zu errichten, aufzustellen, anzu- oder Photovoltaikanlagen dürfen nicht Hauptgebäude anschließen und sich die- bringen, zu ändern und zu unterhalten, dass mehr als 50 % der betroffenen Dachflä- sem größenmäßig unterordnen. gungspflichtigen Vorhaben sie den historischen Charakter, die dörfliche che einnehmen. − Errichtung baulicher Anlagen (Neubau) Eigenart und die städtebauliche Bedeutung (8) Zwischen den Bauteilen im Dach sowie Hof- und sonstige Befestigungen − Änderung baulicher Anlagen (z. B. An- der ihre Umgebung prägenden Bebauung, zu den Dachkanten soll ein Abstand von (1) Die Höfe sind in ihrem optischen Erschei- bauten, Fensterformate, Gauben, Fassa- des Straßen- und Ortsbildes sowie des Sied- mindestens 60 cm eingehalten werden. nungsbild als zentrale Bewegungs- und denarbeiten u. ä.) lungsgefüges nicht beeinträchtigen. Aufenthaltsfläche zu gestalten. Mindes- − tens 2/3 der Hoffläche sind zu befestigen Abbruch baulicher Anlagen (auch Teilab- Lage und Grundriss der Gebäude bruch) und einheitlich zu pflastern. (1) Bei baulichen Vorhaben sind die klaren, − Errichtung oder Änderung von Werbean- (2) Zulässig sind Pflasterungen in orthogo- orthogonalen Grundrisse der Gebäude nalem Natur- oder Betonstein. lagen mit einem wahrnehmbaren Unterschied (3) Eine Parzellierung, wie z. B. die Markie- − Nutzungsänderung baulicher Anlagen zwischen Gebäudelänge und -breite und rungen für einzelne Stellplätze, ist nur (Art der Nutzung) die traditionellen Gebäudeproportionen mit andersfarbigen Pflastersteinen zu- der die Stadtgestalt prägenden Wohn- lässig. Historischer Bezug und Wirtschaftsgebäude aufzugreifen. Die Grundlage für die Anordnung baulicher (2) Gebäude sind um einen Hof herum anzu- Fassaden Einfriedungen Anlagen und die Ortsbildgestaltung bildet ordnen. Der rückwärtige Bebauungsab- (1) Die Fassaden der Wohn- und Wirt- (1) Vorgärten, soweit vorhanden, dürfen nur die vorhandene historische Bausubstanz um schluss ist durch einen Querriegel zu bil- schaftsgebäude sowie der Nebenanlagen mit Holzstaketenzäunen oder einfachen, die Wende zum 20. Jahrhundert mit den den. Die straßenseitige Bebauung ist sollen vorzugsweise als Glattputz oder traditionellen Eisenzäunen auf Mauer- nachfolgend aufgeführten wesentlichen traufständig zu errichten. ziegelsichtig (auch in Verbindung mit ei- werkssockeln oder ohne eingefasst wer- Charakteristiken. (3) Als wesentliches Element der dörflichen ner Wärmedämmung) hergestellt wer- den. Eigenart sind die an den rückwärtigen den. (2) Höfe dürfen an den seitlichen Grund- Dörfliche Wirtschaftsstellen Bebauungsabschluss anschließenden (2) Für den Glattputz sollen helle Erdfarben stücksgrenzen und in der straßenseiti- − Anordnung der bäuerlichen Gehöfte im Gartenflächen und die dahinter liegen- vorgezogen werden. gen Gebäudeflucht wahlweise durch Straßenverlauf den Wiesen- und Ackerflächen von jed- Zäune gemäß Absatz 1 oder durch ver- (3) Zwerchgiebel, die aus der Fassade ent- − bauliche Anlagen begrenzen einen Hof weder Bebauung freizuhalten. klinkerte oder verputzte Mauern ge- wickelt werden („Frontspieße“), dürfen zur Straße, zum Gartenland und an den schlossen werden. (4) Anbauten sind nur hofseitig im Bereich eine Länge von max. 1/3 der Gebäude- seitlichen Nachbargrenzen der Eingänge im Erdgeschoss zulässig. länge nicht überschreiten, jedoch nicht (3) Die rückwärtigen Freiflächen dürfen, − Hof ist überwiegend gepflastert Sie sind massiv zu errichten und müssen breiter als 3,50 m sein. Je Gebäude darf soweit eine solche bauliche Anlage im − Satteldächer, bei Wohn- und Wirt- sich der Fassade größenmäßig eindeutig nur ein Frontspieß mittig an der Vorder- Einzelfall im Außenbereich rechtlich zu- schaftsgebäuden an den seitlichen unterordnen. Verglaste Anbauten (Win- seite realisiert werden. lässig ist, wahlweise durch Zäune gemäß Absatz 1, jedoch ohne Sockel, oder durch Grundstücksgrenzen auch Pultdächer tergärten) sind unzulässig. (4) Der Anbau von Balkonen ist unzulässig. Metallgitterzäune eingefasst werden. − mehrheitlich geschlossene Dachflächen Dächer Fenster, Türen, Tore und sonstige Öffnungen − Dachhaut Ziegel oder rote, unglasierte Werbeanlagen

Betonsteineindeckung, bei Wirtschafts- (1) Dächer sind als Satteldächer mit einer (1) Zulässig sind nur stehende Formate in (1) Werbeanlagen sind nur an der Stätte der gebäuden mit Pultdach auch Pappeinde- symmetrischen Dachneigung von 30 bis ein- oder zweiflügliger Ausführung. Leistung („Eigenwerbung“) zulässig. 45 °, an den seitlichen Grundstücksgren- ckungen (2) Innerhalb einer Fassade sollen überwie- (2) Werbeanlagen an der Fassade müssen zen wahlweise auch als Pultdächer mit − Dachausbauten der Wohngebäude nur gend einheitliche Formate verwendet sich nach Ihrer Größe und Anzahl der 20 - 30 ° Neigungswinkel, auszuführen. im Bereich der Giebel werden. Fassade unterordnen. Verwendet wer- (2) Dächer sollen vorzugsweise mit roten − vereinzelt kleine Dachluken und kleine (3) Der Abstand zwischen zwei Fenstern soll den sollen vorzugsweise Einzelbuchsta- Tonziegeln oder roten Betonsteinen ein- Gauben mindestens 60 cm betragen. ben. gedeckt werden. Bei Gebäuden mit Pult- (4) Je Wohneinheit darf maximal eine Fens- (3) Als Fassadenwerbung sind auch unbe- dach an der seitlichen Grundstückgrenze tertür im Erdgeschoss eingesetzt wer- leuchtete Tafeln, jedoch keine Leucht- sind auch Pappeindeckungen vorzugs- den, nicht jedoch an der straßenseitigen kästen, zulässig. weise in Schwarz oder Anthrazit erlaubt. Gebäudefassade. Darüber hinaus sind (3) Der Dachüberstand am Giebel darf 30 cm bodentiefe Fenster und türhohe Fenster- Ausnahmen formate mit Absturzsicherung ein- und an der Traufe 60 cm nicht über- Über Abweichungen von diesen Leitlinien, schließlich „französischer Balkone“ un- schreiten. z. B. aufgrund einer atypischen Situation zulässig. (4) Überdachungen von Hauseingängen oder bei Vorhaben im Außenbereich nach sind nur in Übereinstimmung mit der (5) Tore der historischen Wirtschaftsge- § 35 BauGB (soweit ein Vorhaben im Außen- Dacheindeckung zulässig. Seitenteile bäude können als Fensterfläche umge- bereich rechtlich zulässig ist), kann im Ein- und Stützpfeiler sind unzulässig. staltet werden. zelfall entschieden werden.