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Fernreisezüge ins Berchtesgadener Land

Abb. 1: IC 2428 „Alpenland“ in seiner letzten Einsatzwoche am 09.12.2007 in Hbf

Ein Blick auf die wechselvolle Geschichte des Fernverkehrs der Bahnverbindung - Berchtesgaden (von Rüdiger Knobel)

Zur Geschichte des Bahnverkehrs im Berchtesgadener Land

Als Wolfgang in Planung des Fahrplantauschtages 2011 bezüglich Beiträge für unser Jahresheft 2011 anfragte, kam mir die Idee mein Augenmerk auf die Fernreisezüge der Bahnverbindung Freilassing – – Berchtesgaden zu legen.

Jener Bahnlinie die als letzte verbliebene von ursprünglich drei Bahnverbindungen den Kur-, Ferien- und Wintersportort Berchtesgaden zum Ausgangs- bzw. Endpunkt hat und mich persönlich seit meines ersten Besuches in Berchtesgaden, im April 1993 mit seinem Betriebsgeschehen fasziniert.

Von Freilassing, dem Grenzbahnhof an der heute als KBS 951 bezeichneten Strecke München – , hat man seit dem 1. Juli 1866 Bahnanschluss nach Bad Reichenhall. Am 25. Oktober 1888 wurde auf dem Streckenabschnitt Bad Reichenhall – Berchtesgaden der Betrieb aufgenommen.

Zunächst verkehrten zwischen Berchtesgaden und (damals noch) Reichenhall zwei Zugpaare, die mit bayerischen Tenderlokomotiven (Bezeichnung D VIII) gefahren wurden. Bis 1912 wuchs die Zahl der Regelzüge zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden auf 22 Verbindungen an.

Am 7. August 1916 wurde auf der Gesamtstrecke der Betrieb mit elektrischer Traktion aufgenommen.

Neben der heute als KBS 954 bezeichneten Bahnverbindung Freilassing – Berchtesgaden erreichten den Hauptort des Berchtesgadener Landes zwei weitere Bahnlinien.

Bis 1938 bestand die Strecke Salzburg – – Berchtesgaden der Salzburger Localbahn AG. Diese wurde am 16. Juli 1907 dem Betrieb übergeben. Trotz starker Nachfrage (es verkehrten bis zu 17 Zugpaare auf der Strecke) stellte die Reichsregierung ohne Vorankündigung den Betrieb am 2. Oktober 1938 ein und ließ die Trasse in der Folge abtragen.

Bis zum Beginn des Winterfahrplans 1965 existierte darüber hinaus die am 29. Mai 1909 eröffnete Bahnstrecke Berchtesgaden – Königssee in den Kursbüchern der Deutschen Bundesbahn. Im Anschluss an das Ende der Sommersaison (2. Oktober 1965) wurde der Bahnverkehr auf dieser Strecke eingestellt. Nach dem Erlass des Bundesverkehrsministers vom 8. März 1971 erfolgte die dauerhafte Betriebseinstellung und in der Folge der Abbau der Strecke Berchtesgaden – Königssee.

Die beiden letztgenannten Verbindungen wiesen im Gegensatz zur Strecke Freilassing – Bad Reichenhall – Berchtesgaden keine Fernverkehrsverbindungen auf dienten aber dazu, sowohl Anschlussreisende, als auch Ausflügler und Sommerfrischler (heute würde man „Touristen“ sagen) in ihre Ferienorte am Fuße von , Hohen Göll, Untersberg und natürlich dem Königssee zu bringen.

Interessant in diesem Zusammenhang ist sicherlich der Hinweis, dass es sich bei allen drei Bahnverbindungen um elektrifizierte Strecken handelt/handelte.

Ein paar Worte vorweg

Bevor ich mich dem Fernreiseverkehr auf der Gebirgsstrecke Freilassing – Berchtesgaden zuwende seien vorab ein paar Anmerkungen und Hinweise gegeben, die ggf. hilfreich sein können, um die spätere Entwicklung und Chronologie möglichst lückenhaft nachvollziehen zu können.

Während der Recherche und des Sammelns von Daten und Informationen musste ich mehrfach feststellen, dass sich der Fernreiseverkehr im Berchtesgadener Land für dessen Verhältnisse komplexer darstellte als zunächst angenommen.

Mit meinem Wissen über die Betriebsabläufe in den 90er Jahren, sowie in der Zeit seit der Jahrtausendwende sah ich mich im Bezug auf die 80er Jahre und die darüber hinaus zurück liegenden Jahrzehnte recht gut „aufgestellt“.

Mir war bekannt, dass es gerade in den 80er Jahren neben den bis zu vier Fernverkehrszugpaaren auf dieser Strecke noch einige Kurswagenverbindungen von und nach Berchtesgaden mit weiteren Fernreisezügen gab.

Wirklich erstaunt haben mich allerdings die Abläufe in den 60er und vor allem 70er Jahren. An Komplexität kaum zu überbieten erscheint mir die recht heterogene Betriebsdurchführung zwischen den Sommer- und Winterabschnitten der einzelnen Fahrplanjahre.

Je mehr Informationen ich zusammen tragen konnte, um so wichtiger erschien es mir, mich im Hauptteil dieses Berichts auf das Wesentliche bzw. Grundsätzliche konzentrieren zu müssen.

Erst recht spät fiel daher die Entscheidung am Schluss dieser Ausarbeitung eine Tabellenübersicht zu integrieren, aus der sich die Entwicklung der zuvor erwähnten und dargestellten Fernverkehrsverbindungen noch einmal über die einzelnen Fahrplanperioden hin ablesen lässt. Diese Übersicht ist unterteilt nach Tages- und Nachtreiseverbindungen und auf den Zeitraum nach 1945 eingegrenzt. Verzichtet wird dabei bewusst auf eine Darstellung aller Fernreisezüge die nur zwischen München und Berchtesgaden verkehrten.

In der Tabellenübersicht sind zu jeder Verbindung die Zugnummern, ggf. Zugnamen, der Laufweg und die einzelnen Fahrplanperioden dargestellt. Sofern die Verbindungen als Kurswagenlauf durchgeführt wurden sind im Klammervermerk die Zugnummern der Züge aufgeführt mit denen die Kurswagen ihren Startbahnhof verließen bzw. ihren Zielbahnhof erreichten.

Nun aber genug der einleitenden Worte, im folgenden begeben wir uns auf eine Zeitreise zurück in die 1920er Jahre um dann nach und nach wieder in die Gegenwart zu gelangen.

Sofern der eine oder andere dabei schon einen Gedanken an die Zukunft verschwendet, so sei ihm gesagt, zumindest im Fahrplanjahr 2011 gibt es noch einen, wenn auch bescheidenen Fernreiseverkehr im Berchtesgadener Land. Was das Jahr 2012 angeht, bin ich persönlich optimistisch und voller Hoffnung, dass der IC „Königssee“ dieser Strecke auch weiterhin erhalten bleibt.

Die Entwicklung des Fernverkehrs in der Zeit der DRG bis 1945

Zunächst mussten Bahnreisende mit Ziel München stets in Freilassing umsteigen. Erst mit der Zunahme des Fremdenverkehrs entwickelten sich auch Direktverbindungen zwischen der bayerischen Landeshauptstadt und dem Berchtesgadener Land.

Belegbare Quellen umsteigefreier Verbindungen in der Relation München – Berchtesgaden reichen in meiner Sammlung bis ins Jahr 1928 zurück.

Dem Amtlichen Kursbuch der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) für „Bayern, rechts des Rheins“ aus dem Sommer 1928 ist zu entnehmen, dass auf der damals als KBS 38 bezeichneten Strecke bereits Schnellzüge München – Berchtesgaden verkehrten.

Abb. 2: Kursbuch der DRG „Bayern rechts des Rheins“ Sommer 1928, KBS 38 Salzburg - Berchtesgaden

Neben dem D 17 München – Berchtesgaden bzw. dem D 20 in der Gegenrichtung gab es weitere durchgehende Züge in dieser Relation, unter anderem die „Beschleunigten Personenzüge“ BP 801 und BP 816.

Abb. 3: Kursbuch der DRG „Bayern rechts des Rheins“ Sommer 1928, KBS 38 Berchtesgaden - Salzburg

Zum Sommerfahrplan 1934 wurden vier weitere Schnellzüge eingerichtet:

D 223 und D 227 Berchtesgaden – Mühldorf – Berlin/Dresden D 222 und D 226 Berlin/Dresden – Mühldorf - Berchtesgaden

Mit Beginn der Sommerfahrplanperiode zum 15. Mai 1935 fand das Berchtesgadener Land Aufnahme ins damalige „Premium-Segment“ der DRG: ins FD-Zugnetz.

Die FDt-Züge 721 und 722 verbanden von nun an Stuttgart via und München umsteigefrei mit dem Berchtesgadener Land.

Gefahren wurde die Verbindung mit dem eleganten Elektrotriebzug elT 1900 (der spätere ET 11 der Deutschen Bundesbahn, der u. a. im F-Zug-Netz der 50er Jahre die Verbindung München – Frankfurt/M als „Münchner Kindl“ bediente).

Der FDt 721 nahm dabei in Berchtesgaden nach der mittäglichen Ankunft eine „Eigenwende“ vor und kehrte im Anschluss als FDt 722 zurück nach Stuttgart.

Im Fahrplanjahr 1936 stand auch elT 1901 zur Verfügung, so dass der Umlauf der FDt-Züge in der Relation Stuttgart – München – Berchtesgaden neu geordnet wurde. Der FDt 721 erreichte Berchtesgaden nun am Abend. Nach dortiger Übernachtung machte sich der Triebwagen am folgenden Vormittag als FDt 722 zurück auf den Weg nach Stuttgart.

Zum Beginn des Fahrplanjahres 1937/38 wurde die FDt-Verbindung Stuttgart – Berchtesgaden auf den Abschnitt Stuttgart – München zurückgenommen. Grund war die Einrichtung der neuen Saisonschnellzüge D 9 und D 10 bzw. D 109 und D 110 zwischen München und Berchtesgaden, die zusätzlich zur FDt-Verbindung auch die 3. Klasse führten.

Neben den Zügen D 9/10 bzw. D 109/110 war Berchtesgaden auch weiterhin über umsteigefreie D-Zug-Verbindungen mit der damaligen Reichshauptstadt Berlin genauso wie mit Dresden und Leipzig verbunden.

Die Züge nach München verließen Berchtesgaden um 8.46 Uhr bzw. um 19.41 Uhr und erreichten Berchtesgaden um 10.13 Uhr bzw. 20.43 Uhr.

Bei den Zügen Berchtesgaden – Mühldorf – Berlin/Dresden erfolgten die Abfahrten um 10.14 Uhr bzw. 20.02 Uhr. Die Ankunft in Berchtesgaden war um 8.43 Uhr bzw. 20.00 Uhr.

Abb. 4: Auszug aus dem Berchtesgadener Taschen-Fahrplan vom Sommer 1937

Bis zum Beginn des Winterfahrplan 1939 (Kriegsausbruch) wurden diese Verbindungen in Art und Umfang stabil angeboten und erfuhren auch in den ersten Kriegsjahren zunächst keine nennenswerten Einschränkungen.

Das Kursbuch des Fahrplanjahres 1939/40 weist auf der KBS 428a Berchtesgaden – Freilassing – Salzburg folgende Fernreisezüge aus:

Zug Abfahrt Ankunft D 8* Bad Reichenhall (8.32) München (11.10) *verkehrt nur 18.06.1939 bis 18.09.1939 D 10 Berchtesgaden (8.45) München (11.55) D 323 Berchtesgaden (10.14) Berlin / Dresden via Mühldorf D 216 Berchtesgaden (11.43) München (14.56) D 20 Berchtesgaden (17.05) München (20.15) E 202 Berchtesgaden (19.41) München (23.02) D 227 Berchtesgaden (20.02) Berlin / Dresden via Mühldorf Zug Abfahrt Ankunft D 226 Dresden / Berlin Berchtesgaden (8.43) via Mühldorf E 201 München (6.55) Berchtesgaden (10.13) D 19 München (8.55) Berchtesgaden (12.02) D 215 München (13.50) Berchtesgaden (17.04) D 7* München (16.10) Bad Reichenhall (18.36) *verkehrt nur 17.06.1939 bis 17.09.1939 D 322 Dresden / Berlin Berchtesgaden (20.00) via Mühldorf D 9 München (17.40) Berchtesgaden (20.43)

In den folgenden Jahren wurde das Angebot kriegsbedingt allerdings zunehmend ausgedünnt.

Im „Berchtesgadener Taschen-Fahrplan“ für den Sommerabschnitt 1941 sind noch drei Schnellzugverbindungen ab bzw. nach Berchtesgaden zu finden.

Abb. 5: Auszug aus dem Berchtesgadener Taschen-Fahrplan (gültig ab 5. Mai 1941)

Nach dem Abgleich mit den Kursbuchtabellen der KBS 428b handelte es sich dabei um folgende Schnellzüge:

Zug Abfahrt Ankunft D 323* Berchtesgaden (9.44) via Mühldorf *Kurswagen nach Berlin/Dresden D 525 Berchtesgaden (18.50) Landshut via Mühldorf D 227 Berchtesgaden (19.35) Berlin Anhalter Bahnhof via Mühldorf Zug Abfahrt Ankunft D 226 Berlin Anhalter Bahnhof Berchtesgaden (9.33) via Mühldorf D 526 Landshut Berchtesgaden (11.16) via Mühldorf D 323* Landshut Berchtesgaden (21.05) via Mühldorf *Kurswagen Berlin/Dresden

Von Berchtesgaden nach München verkehrten zu diesem Zeitpunkt keine durchgehenden Schnellzugverbindungen mehr. Bis auf einen Zug je Richtung (samstags ab München, sonntags ab Berchtesgaden) gab es überhaupt keine umsteigefreien Zugläufe in dieser Relation.

Im Jahresfahrplan 1943/44 war nur noch eine bescheidener Rest an Fernreisezügen in die Urlaubsregion am Fuße von Watzmann und Predigtstuhl verblieben:

D 226 Berlin Anhalter Bahnhof – Berchtesgaden D 227 Berchtesgaden – Berlin Anhalter Bahnhof

Im Kursbuch gab es zum Zugpaar 226/227 noch folgende Fußnote: „Verkehrt nur auf besondere Anordnung“.

Im Winterfahrplan 1944/45 gab es auf der Strecke Freilassing – Berchtesgaden weder Fernreisezüge noch umsteigefreie Verbindungen nach München.

Bemerkenswert im Zusammenhang mit der Betrachtung der Schnellzüge von/nach Berlin und Dresden ist, dass diese Züge ab Freilassing stets den Kilometermäßig kürzen Weg über Mühldorf (Obb.) nach Landshut nahmen und somit den Umweg über München aussparten.

Die Strecke Landshut – Mühldorf – Freilassing wies somit über rund 10 Jahre einen recht umfangreichen und regelmäßigen Verkehr von Fernreisezügen auf. Mit dem Ende des 2. Weltkriegs sollte sich dies aber grundlegend und nachhaltig ändern.

Die Zeit nach 1945 bis zur Gründung der Deutschen Bundesbahn

In den ersten Nachkriegsjahren (bis einschließlich Fahrplanjahr 1946/47) musste die Strecke Freilassing – Berchtesgaden zunächst auf die neuerliche Bedienung durch Schnellzüge verzichten.

Nicht zuletzt durch die eine oder andere Diskussion im „Historischen Forum“ (HiFo) von „Drehscheibe-Online“ war es mir möglich meine Lücken im Bezug auf die Wiederaufnahme des Verkehrs mittels Fernreisezügen ins Berchtesgadener Land zu schließen.

Fehlende Unterlagen, hier in erster Linie Kursbücher, aus jenen Jahren konnten durch einen Datenaustausch kompensiert werden.

So ist zumindest sicher, das ab dem Fahrplanjahr 1948/49 wieder Schnellzüge auf der Strecke Freilassing – Berchtesgaden verkehrten.

Den Anfang machte das Zugpaar D 19/20 München (07:45) – Berchtesgaden (11:16/17:40) – München (21:18).

Zum Fahrplanwechsel am 15. Mai 1949 wurde das Angebot, wenn man so will, etwas ausgeweitet. Neben D 19/20 verkehrte das Zugpaar D-US 716/808 in dieser Relation.

Bei D-US 716/808 handelte es sich um einen Schnellzug der US-Alliierten der in begrenztem Umfang auch für die Nutzung durch Zivilpersonen freigegeben war. Dass dieses Zugpaar auf der Strecke München – Berchtesgaden eingesetzt wurde war kein Zufall, sondern vielmehr der Tatsache geschuldet, dass die US Army einen Großteil der Anlagen und Gebäude der Nazi-Größen am Obersalzberg bei Berchtesgaden nach der Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 beschlagnahmte und in der Folge zu Hotelanlagen und Ähnlichem umfunktionierte.

Zug Abfahrt Ankunft D 20 Berchtesgaden (18.15) München (21.45) nur 3. Klasse D-US 808 Berchtesgaden (20.40) München (23.45) nur 3. Klasse Zug Abfahrt Ankunft D 19 München (7.50) Berchtesgaden (11.15) nur 3. Klasse D-US 716 München (17.12) Berchtesgaden (20.11) nur 3. Klasse

Bereits mit Beginn des Winterfahrplan am 2. Oktober 1949 wurde der Schnellzugverkehr erneut ausgeweitet. Mit Dt 15/Dt 16 kam eine weiteres Zugpaar hinzu.

Zug Abfahrt Ankunft Dt 16 Berchtesgaden (5.45) München (8.28) 2./3. Klasse D 20 Berchtesgaden (18.15) München (21.40) 2./3. Klasse Dt-US 808 Berchtesgaden (20.38) München (23.40) nur 2. Klasse Zug Abfahrt Ankunft D 19 München (7.50) Berchtesgaden (11.08) 2./3. Klasse Dt-US 716 München (17.10) Berchtesgaden (20.10) nur 2. Klasse Dt 15 München (21.10) Berchtesgaden (23.43) 2./3. Klasse

Mit nur geringen Anpassungen am Fahrplan ging es am 14. Mai 1950 in den folgenden Sommerfahrplanabschnitt.

Zug Abfahrt Ankunft Dt 14 Berchtesgaden (5.52) München (8.25) D 20 Berchtesgaden (18.30) München (21.48) Dt-US 808 Berchtesgaden (19.20) München (22.15) Zug Abfahrt Ankunft D 19 München (7.50) Berchtesgaden (11.05) Dt-US 716 München (16.10) Berchtesgaden (18.49) Dt 15 München (17.10) Berchtesgaden (19.39)

Die 50er Jahre: Pauschalurlaub und erste Fernreisezüge

Mitte der 50er Jahre hatte sich das Leben im Nachkriegs-Deutschland schrittweise normalisiert. Immer mehr Menschen war es in der Folge möglich einige Tage im Jahr fernab vom Alltagstreiben im Urlaub zu verbringen.

Da die großen Fernreisen für die breite Mehrheit der Bevölkerung zu dieser Zeit noch eher unerschwinglich waren, standen zunächst Reiseziele in Deutschland im Fokus. Neben Urlaubszielen an der Nordsee und in den Mittelgebirgen rückten dabei die Alpen in den Mittelpunkt.

Die auf Pauschalreisen spezialisierten Anbieter TOUROPA und SCHARNOW richteten ein ganzes Netz von Sonder- bzw. Turnusreisezügen ein.

Im Sommer 1953 verkehrten solche Züge erstmals auch nach Berchtesgaden. Ausgangspunkt dieser Züge waren Städte in West- und Norddeutschland bzw. Berlin (West). Von dort aus gelangte man während der Sommerwochenenden stets umsteigefrei direkt ins Berchtesgadener Land.

Auch die Deutsche Bundesbahn stand dieser Entwicklung in nichts nach. Bereits im Fahrplanjahr 1951/52 verkehrte eine Nachtzugverbindung zwischen Köln und Berchtesgaden. Dabei handelte es sich um die D 169/170, die ferner Kurswagen von und nach Kleve (!) mitführten. Dagegen verschwunden waren die Schnellzüge der US-Alliierten, die ihre Angehörigen inzwischen mit eigenen Turnus- und Sonderzügen regelmäßig nach Berchtesgaden brachten. Die nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung im Fernverkehr ab dem Winterfahrplan 1952/53.

Zug Abfahrt Ankunft Dt 14 Berchtesgaden (5.54) München (8.25) D 20 Berchtesgaden (17.50) München (20.55) D 169 Berchtesgaden (19.08) München (22.10) - Dortmund Zug Abfahrt Ankunft D 170 Dortmund (17.08) Berchtesgaden (10.12) D 19 München (8.05) Berchtesgaden (11.12) Dt 15 München (18.15) Berchtesgaden (20.43)

Der nachfolgenden Auflistung aus dem Sommerfahrplan 1953 lässt sich entnehmen, dass die Zahl der Fernreisezüge bereits acht Jahre nach Kriegsende schon wieder recht beachtlich ausfällt.

Zug Abfahrt Ankunft DT 14 Berchtesgaden (5.52) München (8.26) P 2002 (E 536) Berchtesgaden (7.18) München (9.36) DT 18 Berchtesgaden (8.55) München (11.45) P 2010 (D 10) Berchtesgaden (11.54) München (15.06) P 2014 (ET 534) Berchtesgaden (14.14) München (17.24) D 20 Berchtesgaden (17.36) München (20.42) D 169 Berchtesgaden (19.38) Köln (8.54) Zug Abfahrt Ankunft D 19 München (7.22) Berchtesgaden (10.27) D 364 Dortmund (19.02) Berchtesgaden (11.45) (DT 17) P 2013 München (10.22) Berchtesgaden (13.13) (E 533) P 2017 München (13.10) Berchtesgaden (16.24) DT 9 München (15.10) Berchtesgaden (17.54) DT 15 München (18.15) Berchtesgaden (20.44) (E 535) P 2035 München (20.15) Berchtesgaden (23.37)

Inklusive aller Kurswagendurchläufe war es nun möglich sieben mal pro Tag und Richtung ohne umsteigen von München aus ins Berchtesgadener Land zu gelangen.

Ausgangspunkt für die meisten dieser Fernreisezüge in Fahrtrichtung Berchtesgaden war dabei nach wie vor und ähnlich wie vor dem 2. Weltkrieg, die bayerische Landeshauptstadt München.

Die einzelnen Verbindungen lagen zeitlich recht gut über den Tag verteilt, was sowohl Tages- und Wochenendausflüge ermöglichte, aber auch die Möglichkeit bot, die Bahn für die Tagesan- bzw. abreise, bei einmaligem umsteigen in München zu nutzen, um sowohl Ziele in den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr, aber auch in Norddeutschland zu erreichen.

Ganz ähnlich stellte sich die Situation laut Amtlichen Taschenfahrplan für Südbayern auf der KBS 428m auch im Sommerfahrplan 1954 dar (siehe Abb. Nr. 6).

Zwischen Berchtesgaden und München verkehrten nun je Richtung fünf Direktzüge und zwei Kurswagenverbindungen. Das Angebot verblieb somit auf einem stabilen Niveau.

Es wurden sowohl Schnellzüge (D), als auch Schnelltriebwagen (DT) gefahren. Selbst die Zugnummern und Fahrplanlagen der Züge erinnerten in einigen Fällen an die aus der Zeit der DRG vor dem 2. Weltkrieg. Welche Triebfahrzeuge im Schnelltriebwagenverkehr zum Einsatz kamen ist mir leider nicht bekannt.

Abb. 6: Amtlicher Taschenfahrplan Südbayern Sommer 1954, KBS 428m

Folgende Fernreisezüge verkehrten im Sommerfahrplan 1954 (23.05.54 – 02.10.54) von und nach Berchtesgaden:

Zug Abfahrt Ankunft DT 14 Berchtesgaden (5.50) München (8.20) D 10 Berchtesgaden (8.56) München (11.58) DT 18 Berchtesgaden (12.18) München (14.50) D 20 Berchtesgaden (17.36) München (20.40) D 363 Berchtesgaden (18.44) Dortmund (10.18) Zug Abfahrt Ankunft D 19 München (7.20) Berchtesgaden (10.22) D 364 Dortmund (19.02) Berchtesgaden (11.38) DT 17 München (10.20) Berchtesgaden (12.51) DT 9* München (15.15) Berchtesgaden (17.54) *verkehrt nur 29.06.1954 bis 18.09.1954 DT 13 München (17.02) Berchtesgaden (19.35)

Die Fahrzeiten der Züge lagen zwischen Berchtesgaden und München dabei schon wieder auf Vorkriegs-Niveau, mit gewissen zeitlichen Vorteilen zugunsten der DT-Verbindungen.

Die auffälligste Verbindung dürfte dabei sicherlich das Zugpaar D 363/364 gewesen sein. Ähnlich wie vor dem Krieg fand sich auch mit diesen beiden Zügen wieder eine über München hinaus verkehrende Fernreiseverbindung im Kursbuch wieder.

Es gab aber noch mehr Ähnlichkeiten zwischen dem D 363/364 und den Verbindungen aus der Zeit der DRG. Auch bei diesen beiden Zügen handelte es sich um Nachtreisezüge. Allerdings verkehrten diese Züge nun als umsteigefreie Direktverbindungen zwischen Westdeutschland und dem Berchtesgadener Land (anstatt Berlin und Dresden).

Leider ist mein Archiv an Kursbüchern aus den 50er und 60er Jahren zu lückenhaft um sagen zu können, über wie viele Jahre es den D 363/364 in dieser Fahrplanlage gegeben hat. Im Fahrplanjahr 1961/62 verkehrte das Zugpaar auf jeden Fall nur noch zwischen Dortmund und München und im Sommerfahrplan 1953 gab einen unpaarigen Laufweg, aufgeteilt auf D 169 (nach Köln) und D 364 (von Dortmund).

Die Nachtreiseverbindung zwischen Dortmund und Berchtesgaden dürfte aber kontinuierlich in den nachfolgenden Jahren fortbestanden haben.

Im Sommer 1961 wurde die Verbindung durch Kurswagen im D 170 / D 169 (Dortmund – Innsbruck – Dortmund) abgedeckt, die in Augsburg auf den D 188 übergingen bzw. vom D 187 übernommen wurden.

Bei den D-Zügen 187/188 handelte es sich wiederum um eine Verbindung die in den Sommermonaten zwischen Salzburg und Hamburg verkehrte. In diesem Zugpaar wurden neben dem Dortmunder Zugteil auch Kurswagen aus Hamburg nach Berchtesgaden mitgeführt.

Diesen Kurswagenlauf gab es auf jeden Fall bereits im Sommer 1956 (siehe Abb. Nr. 7) und auf keinen Fall vor Beginn des Fahrplanjahres 1955/56.

Abb. 7: „D-Zug-Begleiter“ des D 188 Hannover – Salzburg aus dem Juni 1956. In den folgenden Jahren wurde der Laufweg auf Hamburg – Salzburg erweitert (Sammlung: Christian Brückel)

Die Kurswagen für den D 187 und D 169 verließen Berchtesgaden laut Sommerfahrplan des Jahres 1961 als D 287 um 19.02 Uhr. In der Gegenrichtung erreichten die Kurswagen aus dem D 170 und D 188 Berchtesgaden als E 288 um 9.13 Uhr. Mit nur geringen zeitlichen Verschiebungen existierte diese Kurswagenverbindung auch im Sommerfahrplan 1962.

Der Sommerfahrplan 1962 – Start in eine neue Ära des Fernverkehr

Neben den bis dato verkehrenden Turnusreisezügen, den Schnellzügen der Relation München – Berchtesgaden, sowie einigen Nachtreiseverbindungen und Kurswagenläufen wurden ab dem Jahresfahrplan 1962/63 erstmals seit über 20 Jahren im Fernverkehr wieder direkte Tagesreisezüge von und nach Berchtesgaden angeboten, deren Ausgangs- bzw. Endpunkt nördlich von München lag.

Start- und Zielpunkte dieser Züge waren nun allerdings entgegen der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg nicht mehr die Städte Berlin und Dresden, sondern in der Folge der politischen und geografischen Veränderungen starteten diese Züge in Dortmund und ab dem Sommer 1965, mit einer weiteren Direktverbindung in Hamburg.

Somit wurden sowohl aus der Rhein-Ruhr-Region, als auch aus Norddeutschland heraus umsteigefreie Direktverbindungen ins Berchtesgadener Land angeboten.

Bei einem dieser beiden Zugpaare handelte es sich um den D 1203/1204 „Glückauf“ der bereits seit Mitte der 50er Jahre unter diesem Namen und Zugnummern zwischen München und Dortmund verkehrte.

Dieses Zugpaar wurde nun erstmals, zunächst nur während der Hauptferienreisezeit im Sommer 1962 vom 29.06. bis 01.09. jeweils freitags und samstags bis nach Berchtesgaden verlängert und verkehrte in der Gegenrichtung jeweils samstags und sonntags zwischen dem 30.06. und 02.09. von Berchtesgaden nach Dortmund.

Fahrplan des D 1204 (1962) Fahrplan des D 1203 (1962) Dortmund 6.28 Berchtesgaden Hbf 8.07 Bochum 6.41/43 8.16 Essen 6.56/59 Hallthurm 8.27 Duisburg 7.15/18 8.40 Düsseldorf 7.35/38 Bad Reich.-Kirchberg 8.44 Köln 8.05/16 Bad Reichenhall 8.47/54 Bonn 8.38/40 Freilassing 9.08/22 Koblenz 9.18/21 9.43/55 Augsburg 14.38/40 Übersee 9.58/10.00 München 15.20/33 Prien am Chiemsee 10.10/12 Rosenheim 16.18/20 Rosenheim 10.30/32 Prien am Chiemsee 16.37/39 München 11.16/46 Traunstein 16.59/17.01 Augsburg 12.26/29 Freilassing 17.24/34 Koblenz 17.44/47 Bad Reichenhall 17.48/53 Bonn 18.24/26 Bad Reich.-Kirchberg 17.56 Köln 18.49/55 Bayerisch Gmain 18.01 Düsseldorf 19.23/26 Hallthurm 18.11 Duisburg 19.43/47 Bischofswiesen 18.23 Essen 20.03/05 Berchtesgaden Hbf 18.31 Bochum 20.16/18 Dortmund 20.32

Interessant am Laufweg dieses Zugpaares war sicherlich, dass es in beiden Fahrtrichtungen keine Verkehrshalte zwischen Koblenz und Augsburg gab.

Abb. 8: Amtlicher Taschenfahrplan BD Nürnberg Sommer 1962; KBS 18d München - Berchtesgaden

Im einzelnen verkehrten im Fahrplanjahr 1962/63 neben dem „Glückauf“ die nachfolgenden Schnellzüge auf der Strecke Freilassing – Berchtesgaden:

Zug Abfahrt Ankunft D 14 Berchtesgaden (5.33) München (8.15) 2002 (E 536) Berchtesgaden (6.22) München (9.35) E/D 10 Berchtesgaden (8.31) München (11.24) 2010 (D 18) Berchtesgaden (11.56) München (14.54) E 2034 (E 534) Berchtesgaden (14.25) München (17.34) D 20 Berchtesgaden (18.14) München (21.10) D 287 (D 187)* Berchtesgaden (19.02) Hamburg (11.16) *nur 14.07.1962 bis 02.09.1962; Kurswagen Berchtesgaden – Dortmund mit D 287, ab Augsburg als D 169 nach Dortmund Zug Abfahrt Ankunft (D 188) E 288* Hamburg (17.07) Berchtesgaden (9.08) *nur 14.07.1962 bis 02.09.1962; Kurswagen Dortmund – Berchtesgaden mit E 288, bis Augsburg als D 170 von Dortmund D 19 München (7.18) Berchtesgaden (10.14) (D 17) 2013 München (10.20) Berchtesgaden (13.13) (E 533) E 2033 München (13.28) Berchtesgaden (16.33) D 13 München (17.06) Berchtesgaden (19.50) (D 15) 2027 München (18.50) Berchtesgaden (21.52) (E 535) 2035 München (20.25) Berchtesgaden (23.38)

Abb. 9: Amtlicher Taschenfahrplan BD Nürnberg Sommer 1962; KBS 18d Berchtesgaden - München

Auffällig an der Entwicklung der „Münchener Schnellzüge“ zwischen 1954 und 1962 ist, dass der Stammlauf dieser Züge mit den Jahren zunehmend von München nach Salzburg, anstelle Berchtesgaden umgelegt wurde.

Das Berchtesgadener Land selbst war weiterhin ab Freilassing über Kurswagenläufe aus diesen Zügen umsteigefrei an die bayerische Landeshauptstadt angebunden.

Diese Entwicklung sollte sich auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen, ohne dass die Anzahl an Direktverbindungen mit München signifikant eingeschränkt worden wäre.

Abb. 10: Auszug aus dem Berchtesgadener Taschen-Fahrplan vom Winter 1962/63

Im darauf folgenden Fahrplanjahr wurde der „Glückauf“ nicht mehr nur am Wochenende zwischen Dortmund und Berchtesgaden angeboten, sondern verkehrte von nun an täglich.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass der „Glückauf“ ab Sommer 1963 zwar täglich, aber nicht ganzjährig zwischen Dortmund und Berchtesgaden verkehrte, sondern während der Wintermonate (grob: November bis März) wie gewohnt bereits aus Dortmund kommend in München endete bzw. dort begann.

An dieser Regelung bei der Durchführung des Zugpaares wurde bis Ende der 70er Jahre im Grundsatz festgehalten. Hierzu zeigt Abbildung 12 exemplarisch den Zugbildungsplan zum D 1203/1204 für den Sommer- und den Winterabschnitt des Fahrplanjahres 1965/66.

Abb. 11: „Ihr Zug-Begleiter“ des D 1203 „Glückauf“ aus dem Juni 1963 (Sammlung: Christian Brückel)

Abb. 12: Zugbildungsplan des D 1203/1204 „Glückauf“ vom Sommer 1965 (Sammlung: Wolfgang Stock)

Mit Beginn des Sommerfahrplan 1965 wurden die Schnellzüge D 83/84 München – Hamburg – München nach Berchtesgaden verlängert. Gleichzeitig wurden zum D 83/84 die beiden saisonale Entlastungszüge D 1283/1284 München – Hannover – München eingerichtet.

Gemeinsam mit dem Zugpaar D 1203/1204 „Glückauf“ stellten die D 83/84 ab dem Sommer 1965 das Grundangebot im Tagesfernreiseverkehr zwischen der Rhein-Ruhr-Region bzw. Norddeutschland und Berchtesgaden dar, das in dieser Form über mehrere Jahrzehnte hinweg, unter wechselnden Zugnummern und Zuggattungen erhalten bleiben sollte.

Abb. 13: „Ihr Zug-Begleiter“ des D 83 aus dem August 1965 Abb. 14: „Ihr Zug-Begleiter“ des D 1203 „Glückauf“ aus dem Juni 1965

Fahrplan des D 84 (1965) Fahrplan des D 83 (1965) Hamburg-Altona 7.07 Berchtesgaden Hbf 9.06 Hamburg Hbf 7.19/26 Bischofswiesen 9.14/14 Lüneburg 8.07/09 Hallthurm 9.24/24 Uelzen 8.28/30 Bayerisch Gmain 9.31/31 Celle 8.57/59 Bad Reich.-Kirchberg 9.35/35 Hannover 9.23/35 Bad Reichenhall 9.38/41 Kreiensen 10.15/18 Freilassing 9.55/10.03 Göttingen 10.42/44 Traunstein 10.24/27 Bebra 11.39/43 Übersee 10.38/40 Fulda 12.18/20 Prien am Chiemsee 10.50/52 Würzburg 13.30/38 Rosenheim 11.10/12 14.37/39 München 11.54/12.09 Augsburg 15.52/56 Augsburg 12.46/54 München 16.34/17.05 Ansbach 14.07/09 München Ost 17.14/15 Würzburg 15.08/21 Rosenheim 17.48/50 Fulda 16.35/37 Prien am Chiemses 18.08/10 Bad Hersfeld 17.05/07 Übersee 18.19/21 Bebra 17.17/21 Traunstein 18.34/37 Eschwege West 17.46/48 18.50/51 Göttingen 18.19/21 Freilassing 19.02/09 Kreiensen 18.43/46 Bad Reichenhall 19.24/27 Hannover 19.29/39 Bad Reich.-Kirchberg 19.30/30 Lüneburg 20.47/49 Bayerisch Gmain 19.35/35 Hamburg Hbf 21.31/38 Hallthurm 19.42/42 Hamburg-Altona 21.52 Biscchofswiesen 19.52/52 Berchtesgaden Hbf 20.00

Darüber hinaus verkehrten auch im Fahrplanjahr 1965/66 noch weitere Fernreisezüge ab Berchtesgaden:

Zug Abfahrt Ankunft D 14 Berchtesgaden (5.32) München (8.20) 2002 (E 536) Berchtesgaden (6.25) München (9.37) 2010 (D 18) Berchtesgaden (12.00) München (14.58) E 2034 (E 534) Berchtesgaden (14.25) München (17.28) E 538 Berchtesgaden (18.19) München (21.13) E 587 (D 187)* Berchtesgaden (19.05) Hamburg (8.55) *nur im Sommerabschnitt; Kurswagen Berchtesgaden – Dortmund mit E 587, ab Augsburg als D 169 nach Dortmund

Abb. 15: Amtliches Kursbuch Südbayern Sommer 1965, KBS 428m Berchtesgaden - Salzburg

Die Reisezeit zwischen Berchtesgaden und München bewegte sich auch im Jahr 1965 weiterhin recht konstant bei rund drei Stunden.

Im Vergleich zur heutigen Betriebssituation fällt auf, dass in den 60er Jahren die Schnellzüge zwischen Bad Reichenhall und Freilassing noch ohne Verkehrshalt unterwegs waren.

Erst in den 80er Jahren änderte sich dies nach und nach und führte immer häufiger zu umsteigefreien Direktanbindungen der Ferienorte , Hammerau und durch die Fernreiszüge die das Berchtesgadener Land aus dem gesamten Bundesgebiet her ansteuerten.

Nicht unerwähnt bleiben sollen die Fernreiseverbindungen die neben D 84 und D 1203 das Berchtesgadener Land im Fahrplanjahr 1965/66 erreichten. Von den „Münchner Schnellzügen“ verkehrte inzwischen nur noch D 19 mit dem Stammzug nach Berchtesgaden, alle anderen Schnellzüge wurden zwischenzeitig auf den Laufweg München – Salzburg, mit Kurswagendurchlauf nach Berchtesgaden umgelegt. Zunehmend wurden die Schnellzüge dabei in Eilzüge umgewandelt.

Zug Abfahrt Ankunft (D 188) E 588* Hamburg (19.45) Berchtesgaden (9.04) *nur im Sommerabschnitt; Kurswagen Dortmund – Berchtesgaden mit E 588, bis Augsburg als D 170 von Dortmund D 19 München (7.18) Berchtesgaden (10.12) (E 531) 2013 München (9.22) Berchtesgaden (12.41) (D 17) 2015 München (11.18) Berchtesgaden (14.18) (E 533) E 2033 München (13.28) Berchtesgaden (16.31) (E 535) 2035 München (18.15) Berchtesgaden (21.21) (E 537) 2037 München (20.08) Berchtesgaden (23.17) nur sonntags

Abb. 16: Amtliches Kursbuch Südbayern Sommer 1965, KBS 428m Salzburg - Berchtesgaden

Eine Veränderung brachte der Jahresfahrplan 1968/69 mit sich. Erstmals wurden die D-Züge 1283/1284 im Sommerabschnitt über München hinaus nach Berchtesgaden verlängert.

Dafür verkehrten D 83/84 nur zwischen München und Hamburg. Mit dem beginnenden Winterabschnitt liefen D 83/84 wieder in gewohnter Weise von und nach Berchtesgaden, während D 1283/1284 an ausgewählten Tagen zwischen München und Hamburg pendelten.

Dieses Entlastungszug-Szenario wurde in dieser Form bis Ende der 70er Jahre fest etabliert, wobei die Zugnummer der D 1283/1284 im Sommer 1970 in D 1183/1182 geändert wurden und auch in den folgenden Jahren immer wieder wechselten.

Erwähnt sei noch, dass der D 83 (nur im Winterabschnitt) ab Berchtesgaden einen Kurswagen nach Frankfurt/M mitführte. In Würzburg ging dieser Kurswagen auf den D 327 über. Ab dem Winterfahrplan 1969/70 wurde diese Kurswagenverbindung im D 83 / D 327 auf den Laufweg Berchtesgaden – Hamm/W ausgeweitet.

Der Kurswagenlauf von Berchtesgaden nach Hamm/W während der Winterfahrplanperiode blieb in dieser Form (unter wechselnden Zugnummern) bis 1979 erhalten.

Abb. 17: „Ihr Zug-Begleiter“ des D 1284 aus dem August 1968 (Sammlung: Christian Brückel) Abb. 18: „Ihr Zug-Begleiter“ des D 83 aus dem Mai 1970 (Sammlung: Christian Brückel)

Im Sommer 1968 wurde der Schnellzugverbindung D 404/403 Dortmund – Klagenfurt – Dortmund eingeführt. Man könnte jetzt sicherlich fragen: Was hat dieses Zugpaar mit den Fernreisezügen der Strecke Freilassing – Berchtesgaden zu tun? Um ehrlich zu antworten, zunächst gar nichts.

Allerdings änderte sich dies mit dem beginnenden Winterfahrplan. Denn zu diesem Zeitpunkt bekamen D 403/404 Kurswagen in der Relation Berchtesgaden – Dortmund sowie in der Gegenrichtung.

Ob die Einführung dieses Kurswagenlaufes damit zusammenhing, dass der „Glückauf“ bzw. ab den 70er Jahren seine Nachfolger im Winterabschnitt gar nicht oder nur über einen begrenzten Zeitraum verkehrten kann an dieser Stelle leider nicht beantwortet werden. Auf jeden Fall ergab sich mit diesem Zugpaar eine weitere Tagesreiseverbindung für die Ferienorte im Berchtesgadener Land.

Der Kurswagenlauf dürfte so erfolgreich gewesen sein, dass man ihn über gut ein Jahrzehnt hinweg fest etablierte und erst mit Beginn des Fahrplanjahres 1979/80 aufgab.

Ein paar Eckdaten zum Fahrplan dieser Verbindung dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Der D 404 verließ Dortmund um 6.27 Uhr und übergab seine Kurswagen in Freilassing auf den P 2523, der Berchtesgaden um 18.53 Uhr erreichte. Damit lag die Verbindung in etwa in der Zeitlage des südwärts fahrenden D 1204 „Glückauf“. In der Gegenrichtung erfolgte die Abfahrt in Berchtesgaden mit P 2508 um 11.30 Uhr und die Kurswagen erreichten im D 403 um 23.41 Uhr ihren Zielbahnhof Dortmund.

Wie bereits erwähnt kam diese Kurswagenverbindung dann erneut im Winterabschnitt 1969/70 zum Zuge. Die Fahrzeiten entsprachen weitgehend denen aus dem Vorjahr. In Berchtesgaden ging es nun um 11.25 Uhr los und Dortmund wurde um 23.41 Uhr erreicht. Der D 404 verließ Dortmund um 6.27 Uhr bei unveränderter Ankunftszeit in Berchtesgaden.

Zum Beginn des Fahrplanjahres 1969/70 wechselte der „Glückauf“ seine Zugnummern und verkehrte nun als D 1312/1313 zwischen Dortmund und Berchtesgaden .

Dies sollte gleichzeitig der Auftakt für ein sich über mehrere Jahre beständig hinziehendes „Zugnummernwechselspiel“ sein.

Neben dem Zugnummernwechsel gab es aber auch noch einige „praktische“ Änderungen rund um den „Glückauf“.

Fester Bestandteil waren bis dato bereits die Kurswagen Dortmund – Salzburg / Salzburg – Dortmund die im „Glückauf“ mitliefen. Ab dem Sommerfahrplan 1969 kam nun neu die Kurswagenverbindung Remscheid-Lennep (E 2112) – Düsseldorf (D 1312) – Freilassing (E 2012) – Salzburg hinzu bzw. in der Gegenrichtung Salzburg (E 2013) – Freilassing (D 1313) – Düsseldorf (E 2113) – Remscheid-Lennep.

Durch ein wechseln der Wagen im D 1312/1313 entstand somit indirekt eine umsteigefreie Direktverbindung von Remscheid nach Berchtesgaden bzw. analog dazu auch in der Gegenrichtung.

Fahrplan des D 1312 (1970) Fahrplan des D 1313 (1970) Dortmund 6.11 Berchtesgaden Hbf 8.13 Bochum 6.22/24 Bischofswiesen 8.21/22 Essen 6.34/37 Hallthurm 8.31/32 Duisburg 6.53/56 Bayerisch Gmain 8.39/40 Düsseldorf 7.13/24 Bad Reich.-Kirchberg 8.43/44 Köln 7.50/55 Bad Reichenhall 8.47/50 Bonn 8.14/16 Freilassing 9.04/18 Koblenz 8.54/56 Traunstein 9.39/42 Ulm 13.03/03 Übersee 9.54/56 Augsburg 13.52/55 Prien am Chiemsee 10.06/08 München 14.33/45 Rosenheim 10.23/28 Rosenheim 15.25/27 München 11.11/23 Prien am Chiemsee 15.45/47 Augsburg 11.59/12.01 Übersee 15.56/58 Ulm 12.48/50 Traunstein 16.10/13 Koblenz 16.49/52 Freilassing 16.34/41 Bonn 17.27/29 Bad Reichenhall 16.55/58 Köln 17.51/57 Bad Reich.-Kirchberg 17.00/01 Düsseldorf 18.22/27 Bayerisch Gmain 17.05/06 Duisburg 18.40/43 Bischofswiesen 17.22/23 Essen 18.59/19.02 Berchtesgaden Hbf 17.31 Bochum 19.12/14 Dortmund 19.26

Kurswagen: 1.2. Dortmund - Freilassing (E 2012) - Salzburg 2. Remscheid-Lennep (E 2112) - Düsseldorf (D 1312) - Freilassing (E 2012) - Salzburg 1.2. Salzburg (E 2013) - Freilassing (D 1313) - Dortmund 2. Salzburg (E 2013) - Freilassing (D 1313) - Düsseldorf (E 2113) - Remscheid-Lennep

Vergleicht man die Fahrplandaten der Schnellzüge 1203/1204 von 1962 mit denen der Züge 1312/1313 von 1970 fällt vor allem auf, dass sich die Reisezeit in beiden Richtungen um rund eine Stunde verkürzen ließ. Dies war sicherlich zuletzt auch deshalb möglich, weil sich das Netz der elektrifizierten Hauptstrecken immer weiter nach Norden ausdehnte.

Einen Zugnummernwechsel erlebten im Sommer 1970 auch die D-Züge 83/84, die von da an zunächst als D 583 München – Hamburg bzw. D 582 Hamburg – München verkehrten und mit Beginn des Winterfahrplans 1970 (mit Wegfall des Entlastungszuges) wieder bis Berchtesgaden verlängert wurden.

Ähnlich erging es den Nachtreisezügen die durch ihre Kurswagenläufe mit dem Berchtesgadener Land verbunden waren. Die Schnellzüge D 170/169 verkehrten nun unter den Zugnummern D 1210/1211 und das „Hamburger Zugpaar“ D 188/187 tauschte seine Nummern in D 1180/1181 ein.

Die Entwicklung in den 1970er Jahren

Die Laufwege der bestehenden Schnellzüge von und nach Berchtesgaden blieben bis 1971 konstant.

Eine Neuerung gab es mit der Aufnahme des Sommerfahrplan 1970. Zwischen Münster und Berchtesgaden wurde das Zugpaar D 1324/1325 eingerichtet, das nur samstags in den Sommermonaten vom 27.06.1970 bis 26.09.1970 verkehrte.

Beide Züge nahmen den ungewöhnlichen Laufweg von Münster über die Ruhr-Sieg-Strecke, benutzten unter Umfahrung von Frankfurt/M die Strecke Friedberg – Hanau und fuhren weiter nach und Landshut. Von dort ging es ohne Fahrdraht über Mühldorf nach Freilassing.

In diesem Zugpaar wurden darüber hinaus Kurswagen Oberhausen – Berchtesgaden – Oberhausen befördert, die in Hagen aufgenommen wurden bzw. abgingen (D 1124 Oberhausen – Hagen / D 1125 Hagen – Oberhausen).

Abb. 19: Auszug aus dem Kurswagenverzeichnis vom Sommer 1970

Bedeutende Veränderung ergaben sich für die meisten Fernreisezüge im Netz der Deutschen Bundesbahn im Rahmen der Neustrukturierung des Zugnummernsystems, das mit der großen Zugnummernreform, zum Beginn des Sommerfahrplans 1971 einher ging.

Unsere „Berchtesgadener Züge“ waren von der Zugnummernreform dagegen fast gar nicht betroffen. Beim „Glückauf“ wurden die Zugnummern nur untereinander getauscht (aus dem D 1312 wurde der D 1313 und umgekehrt). Ebenso verhielt es sich beim Hamburger Zugpaar (aus D 582 wurde D 583 und umgekehrt) und den Schnellzügen von und nach Münster.

Lediglich bei den beiden saisonalen Entlastungszügen die in den Sommermonaten zwischen Hamburg und Berchtesgaden unterwegs waren und in den Wintermonaten wie gewohnt in München endeten bzw. begannen, fiel der Zugnummernwechsel etwas auffälliger aus. So wurde aus D 1183 der D 1382 und aus D 1182 der D 1383.

Eine Veränderung ergab sich noch bei den Kurswagen des D 1324/1325. Diese verkehrten ab Sommer 1971 von und nach Krefeld.

Fahrplan des D 1313 (1971) Fahrplan des D 1312 (1971) Dortmund 6.11 Berchtesgaden Hbf 8.13 Bochum 6.22/24 Bischofswiesen 8.21/22 Essen 6.34/37 Hallthurm 8.31/32 Duisburg 6.53/56 Bayerisch Gmain 8.39/40 Düsseldorf 7.13/24 Bad Reich.-Kirchberg 8.43/44 Köln 7.50/55 Bad Reichenhall 8.47/50 Bonn 8.14/16 Freilassing 9.04/18 Koblenz 8.54/56 Traunstein 9.39/42 Ulm 13.03/03 Übersee 9.54/56 Augsburg 13.52/55 Prien am Chiemsee 10.06/08 München 14.33/45 Rosenheim 10.23/28 Rosenheim 15.25/27 München 11.11/23 Prien am Chiemsee 15.45/47 Augsburg 11.59/12.01 Übersee 15.56/58 Ulm 12.48/50 Traunstein 16.10/13 Koblenz 16.49/52 Freilassing 16.34/41 Bonn 17.27/29 Bad Reichenhall 16.55/58 Köln 17.51/57 Bad Reich.-Kirchberg 17.00/01 Düsseldorf 18.22/27 Bayerisch Gmain 17.05/06 Duisburg 18.40/43 Bischofswiesen 17.22/23 Essen 18.59/19.02 Berchtesgaden Hbf 17.31 Bochum 19.12/14 Dortmund 19.26

Kurswagen: 1.2. Dortmund - Freilassing (E 2013) - Salzburg 2. Remscheid-Lennep (E 2113) - Düsseldorf (D 1313) - Freilassing (E 2013) - Salzburg 1.2. Salzburg (E 2012) - Freilassing (D 1312) - Dortmund 2. Salzburg (E 2012) - Freilassing (D 1312) - Düsseldorf (E 2112) - Remscheid-Lennep

Zum Beginn des Winterfahrplanabschnitt 1971/72 wurde das 1.Klasse InterCity-System eingeführt und das bisherige „blaue F-Zug-Netz“ auf diesem Wege abgelöst.

Im Rahmen dieser Neuausrichtung verloren die Schnellzüge Dortmund – Berchtesgaden ihren Zugnamen. Der „Glückauf“ fand nun im neugeschaffenen InterCity-Netz entsprechende Verwendung und verkehrte als IC 113/116 zwischen Münster und München.

Mit dem Verlust des Namens „Glückauf“ gingen noch weitere Veränderungen für „unsere“ Schnellzugverbindung einher.

So verschwand der D 1313 aus dem Kursbuch. In ähnlicher Fahrlage verkehrte nun der D 1125 von Dortmund (ab 5.58) nach Salzburg mit Kurswagen nach Berchtesgaden (18.14). Der D 1125 verkehrte bis 31.10.1971 und ab 28.04.1972 und zusätzlich über die Weihnachtstage zwischen Dortmund und München. Er entsprach mit seiner saisonalen Fahrlage im Winterabschnitt dabei weiterhin seinen „Vorgängern“ D 1204 und D 1313. Ein interessanter Unterschied sei noch angemerkt, im Gegensatz zum D 1313 hielt der D 1125 zwischen Koblenz und Ulm u. a. auch in Frankfurt/M und Stuttgart.

Der D 1312 büßte zum Winterfahrplan nur seinen Namen ein. Er verkehrte nun ferner ab Salzburg (anstelle Berchtesgaden) nach Dortmund. Die Verkehrstage wurden auch hier wie gewohnt außerhalb der Reisesaison eingeschränkt, so dass der D 1312 bis 01.11.1971 und ab 29.04.1972 verkehrte. Berchtesgaden selbst war weiterhin über Kurswagen an diesen Zug angebunden, die Abfahrt erfolgte um 8.09 Uhr.

Bereits jetzt ist zu erkennen, dass sich die Entwicklung der „Berchtesgadener Fernreisezüge“ sehr heterogen darstellt und wie eingangs erwähnt gar nicht im Detail auf alle Züge und ihre Besonderheiten eingegangen werden kann.

So wechselten auch die im Winterabschnitt verkehrenden Kurswagen nach Dortmund ihre Zugnummern. Aus D 404 wurde D 211 und aus D 403 der D 210.

Gleiches galt für die Kurswagen nach Hamm/W. Deren Stammzug erhielt die Nummer D 528 (vormals D 329).

Weitere Kurswagen spendierte man Berchtesgaden mit einer umsteigefreien Verbindung nach Osnabrück. Die Wagen wurden zunächst im D 582 bis München mitbefördert und dort auf den D 682 umgestellt, der via Kassel nach Osnabrück verkehrte. Dieser Kurswagenlauf stellte sich allerdings als eine kurze Episode heraus, denn im darauf folgenden Fahrplanjahr wurde die Verbindung nicht erneut angeboten.

Das beginnende Fahrplanjahr 1972/73 sollte nun ein weiteres Mal Änderungen bei der Schnellzugverbindung Dortmund – Berchtesgaden mit sich bringen.

Die beiden Züge verkehrten nun als D 1322/1323 und lösten somit die Zugnummern 1312/1125 ab. Berchtesgaden war nun wieder Start- bzw. Zielpunkt dieses Zugpaares. Verschwunden waren dagegen aus dieser Verbindung die Kurswagen von Salzburg nach Remscheid-Lennep (bzw. analog in der Gegenrichtung).

Südlich von Mainz wurden die beiden Züge auf die Strecke über Darmstadt – – Würzburg verlegt (allerdings ohne Verkehrshalt zwischen Koblenz und Augsburg).

Über die saisonal eingesetzten D-Züge 1380/1381 Salzburg – Hamburg – Salzburg war das Berchtesgadener Land auch weiterhin ans Nachtzugnetz angebunden.

Mit E 2064 wurden ab Berchtesgaden die Kurswagen für D 1380 (nach Hamburg) und D 1110 (nach Dortmund) bis Freilassing befördert. Die Dortmunder Kurswagen liefen dabei in gewohnter Weise zunächst im D 1380 bis Augsburg mit und wechselten dort auf den D 1110.

In der Gegenrichtung sah es genauso aus. Der E 2065 übernahm in Freilassing die Kurswagen aus D 1381 und D 1111 und beförderte diese zu ihrem Zielbahnhof nach Berchtesgaden.

Das im Sommer 1970 zusätzlich zum damaligen „Glückauf“ eingerichtete saisonale Zugpaar D 1324/1325 kam auch weiterhin zwischen Münster und Berchtesgaden inklusive seines Kurswagenlaufes Krefeld – Berchtesgaden – Krefeld zum Einsatz. Einzig der in nördliche Richtung verkehrende Kurswagenträger der D 1224 wechselte seine Zugnummern und fuhr nun als D 1226 von Hagen nach Krefeld.

Neu war ab Winterfahrplan 1972/73 die Kurswagenverbindung aus Braunschweig im D 583. Diese Kurswagen wurden ganzjährig mit diesem Zug befördert und erreichten somit jeweils im Winterabschnitt auch Berchtesgaden.

Als E 1593 verließen sie um 8.40 Uhr Braunschweig, wurden in Kreiensen auf den D 583 umgestellt und erreichten ihr Ziel Berchtesgaden um 19.24 Uhr. Diese Kurswagenverbindung sollte sich im Gegensatz zu der nach Osnabrück etablieren und somit zum festen Bestandteil der „Berchtesgadener Fernreisezüge“ werden.

Abb. 20: Auszug aus dem Kurswagenverzeichnis vom Sommer 1972

Um die erwähnte „heterogene Entwicklung“ der Fernreisezüge von und nach Berchtesgaden transparent zu machen, folgt an dieser Stelle exemplarisch ein Blick auf den Jahresfahrplan 1973/74.

Die angebotenen Verbindungen sehen auf den ersten Blick recht umfangreich aus, allerdings sei hier schon der Hinweis auf saisonale Verkehrs- und Ausfallzeiten gegeben, die bei der Reiseplanung zu berücksichtigen waren.

Zug Abfahrt Ankunft 2500 (D 660) Berchtesgaden (5.12) München (8.15) nur montags 2502 (E 1852) Berchtesgaden (6.25) München (9.35) D 1322* Berchtesgaden (8.10) Dortmund (19.26) bis 04.11., ab 06.04. D 582 Berchtesgaden (9.03) Hamburg (21.56) Winterabschnitt D 582 (D 528) Berchtesgaden (9.03) Hamm/W (22.05) Winterabschnitt D 1382 Berchtesgaden (9.03) Hamburg (21.11) Sommerabschnitt D 1324 Berchtesgaden (10.20) Münster (21.15) Sommerabschnitt D 1324 (D 1326) Berchtesgaden (10.20) Krefeld (22.02) Sommerabschnitt 2508 (D 210) Berchtesgaden (11.20) Dortmund (23.46) Winterabschnitt E 2056 (E 1856) Berchtesgaden (14.17) München (17.27) E 1860 Berchtesgaden (18.16) München (21.15) E 2064 (D 1380) Berchtesgaden (19.06) Hamburg (9.01) Sommerabschnitt E 2064 (D 1380/1416) Berchtesgaden (19.06) Dortmund (8.23) Sommerabschnitt Zug Abfahrt Ankunft (D 1381) E 2065 Hamburg (20.00) Berchtesgaden (9.02) Sommerabschnitt (D 1417/1381) E 2065 Dortmund (19.08) Berchtesgaden (9.02) Sommerabschnitt E 1851 München (7.15) Berchtesgaden (10.13) (E 1853) 2513 München (10.08) Berchtesgaden (13.19) (E 1661) E 2061 München (13.32) Berchtesgaden (16.38) D 1325 Münster (6.34) Berchtesgaden (17.59) Sommerabschnitt (D 1425) D 1325 Krefeld (6.04) Berchtesgaden (17.59) Sommerabschnitt D 1323 Dortmund (6.50) Berchtesgaden (18.15) bis 03.11.; ab 05.04. (D 211) 2523 Dortmund (6.22) Berchtesgaden (18.55) Winterabschnitt D 583 Hamburg (6.39) Berchtesgaden (19.25) Winterabschnitt D 1383 Hamburg (7.54) Berchtesgaden (19.25) Sommerabschnitt (E 1859) 2529 München (18.18) Berchtesgaden (21.31) (E 1861) 2531 München (20.24) Berchtesgaden (23.33) nur sonntags

Zwischenzeitig praktisch ganz verschwunden waren die Schnellzugverbindungen die auf den Abschnitt München – Berchtesgaden beschränkt waren. Eine umsteigefreie Anreise aus der bayerischen Landeshauptstadt in die Urlaubsregion am Fuße des Watzmann, die über den Tag hinweg gut gestaffelt war, war aber auch weiterhin möglich.

Ein besonderes Augenmerk sei an dieser Stelle exemplarisch noch einmal auf den D 1325 Münster – Berchtesgaden mit seinen Kurswagen aus Krefeld gelegt.

Neben seinem höchst ungewöhnlichen Laufweg konnte sich dieser Zug auch im Hinblick auf seine Kurswagenläufe im Zugbildungsplan sehen lassen.

Abb. 21: Zugbildungsplan des D 1325 vom Sommer 1973

Fahrplan des D 1325 (1973) – Auszug Fahrplan des D 1324 (1973) – Auszug Münster 6.34 Berchtesgaden Hbf 10.20 Hamm 6.54/58 Freilassing k. A. Unna 7.09/11 Mühldorf k. A. Schwerte 7.20/21 Landshut k. A. Hagen 7.31/46 Regensburg 13.34/51 Finnentrop 8.32/33 Nürnberg 14.52/59 Hüttental-Weidenau 9.07/08 Würzburg 15.59/16.02 Wetzlar 9.50/51 Aschaffenburg 16.57/58 Bad Nauheim 10.17/18 Bad Nauheim 17.38/40 Aschaffenburg 11.03/04 Wetzlar 18.06/08 Würzburg 12.02/04 Hüttental-Weidenau 18.53/55 Nürnberg 13.03/17 Finnentrop 19.26/27 Regensburg 14.19/36 Hagen 20.16/24 Landshut 15.17/20 Schwerte 20.32/33 Mühldorf 16.03/11 Hamm 20.53/55 Freilassing 16.56/17.06 Münster 21.15 Berchtesgaden Hbf 17.59

Kurswagen: 2. Krefeld (D 1425) - Hagen (D 1325) - Berchtesgaden

Nicht mehr betrachtet werden von hier an die reinen Eilzugverbindungen zwischen München und Berchtesgaden. Davon ausgenommen sind selbstverständlich solche Züge, die auch weiterhin Kurswagen für andere Fernreisezüge von und nach Berchtesgaden beförderten und somit den thematischen Anforderungen dieses Beitrags entsprechen.

Mit Beginn des Sommerfahrplan 1974 durften einige der Berchtesgadener Fernreisezüge sich ein weiteres Mal über neue Zugnummern freuen.

Gerade zu gewohnheitsmäßig betrafen diese Veränderungen erneut die Schnellzüge von und nach Dortmund. Aber auch das Zugpaar von und nach Münster und die nur im Sommerabschnitt verkehrenden Entlastungszüge von und nach Hamburg erhielten neue Zugnummern.

Die Schnellzüge D 1322/1323 erhielten die Zugnummern D 1522/1523, die Schnellzüge D 1324/1325 verkehrten fortan als D 1524/1525 und aus D 1382/1383 wurden D 1682/1683.

Der Sommerausgabe des Kursbuch Südbayern für 1974 waren darüber hinaus noch weitere Fernreiseverbindungen ins Berchtesgadener Land zu entnehmen.

Zug Abfahrt Ankunft 5500 (D 660) Berchtesgaden (5.09) München (8.15) nur montags 5508 (D 1360) Berchtesgaden (11.17) München (14.15) 5514 (E 2090) Berchtesgaden (15.22) München (18.36) E 3570 (D 1380)* Berchtesgaden (19.06) Hamburg (9.01) E 3570 (D 1380/1416)* Berchtesgaden (19.06) Dortmund (8.23) nur samstags und täglich vom 28.06.1974 bis 07.09.1974 Zug Abfahrt Ankunft (D 1381) E 3571* Hamburg (20.00) Berchtesgaden (9.02) (D 1417/1381) E 3571* Dormtund (19.08) Berchtesgaden (9.02) nur samstags und täglich vom 28.06.1974 bis 07.09.1974 (D 1361) 5515 München (11.19) Berchtesgaden (14.16) (E 2091) E 3573 München (13.32) Berchtesgaden (16.38)

Zu den Hamburger, Dortmunder und Münsteraner Zügen sei gesagt, dass sich an deren Betriebsführung im Fahrplanjahr 1974/75 nichts änderte. Erst zum Sommerfahrplan 1975 hielt D 1523 zusätzlich in Würzburg und die D 1524/1525 verloren ihre Krefelder Kurswagen.

Fahrplan des D 1523 (1975) Fahrplan des D 1522 (1975) Dortmund 6.50 Berchtesgaden Hbf 8.10 Bochum 7.02/04 Bischofswiesen 8.18/19 Essen 7.15/18 Hallthurm 8.28/29 Duisburg 7.34/36 Bayerisch Gmain 8.35/37 Düsseldorf 7.51/55 Bad Reich.-Kirchberg 8.40/41 Köln 8.21/25 Bad Reichenhall 8.44/47 Bonn 8.45/47 Freilassing 9.01/10 Koblenz 9.23/25 Traunstein 9.31/34 Würzburg 12.18/21 Übersee 9.45/47 Augsburg 14.24/27 Prien am Chiemsee 9.56/58 München 15.05/23 Rosenheim 10.17/20 Rosenheim 16.04/07 München 11.02/20 Prien am Chiemsee 16.24/26 Augsburg 12.00/03 Übersee 16.34/36 Koblenz 16.49/52 Traunstein 16.48/52 Bonn 17.27/29 Freilassing 17.13/21 Köln 17.51/56 Bad Reichenhall 17.35/38 Düsseldorf 18.22/25 Bad Reich.-Kirchberg 17.40/41 Duisburg 18.39/42 Bayerisch Gmain 17.45/48 Essen 18.55/59 Hallthurm 17.56/57 Bochum 19.09/11 Bischofswiesen 18.06/07 Dortmund 19.25 Berchtesgaden 18.15

Kurswagen: 1.2. Dortmund - Freilassing (E 3523) - Salzburg 1.2. Salzburg (E 3522) - Freilassing (D 1522) - Dortmund

Abb. 22: Ihr Zug-Begleiter des D 582 aus dem Oktober 1974 (Sammlung: Christian Brückel) Abb. 23: Ihr Zug-Begleiter des D 1523 aus dem September 1976 (Sammlung: Wolfgang Stock)

Mit einem Blick auf den IZB des D 1523 aus dem Jahr 1976 sei auch ein kleiner Sprung ins Fahrplanjahr 1976/77 verbunden.

Die auffälligste Veränderung war der ersatzlose Wegfall der Schnellzugverbindung zwischen Münster und Berchtesgaden. Bereits im Vorjahr seiner Kurswagen nach Berchtesgaden beraubt, endete nun nach sechs Jahren der Einsatz dieser vor allem auf ihren Laufweg bezogen sehr ungewöhnlichen Verbindung.

Der Winterfahrplanabschnitt konnte mit den nachfolgenden Direktverbindungen von und ins Berchtesgadener Land aufwahrten:

Zug Abfahrt Ankunft 5500 (D 660) Berchtesgaden (5.10) München (8.15) nur montags D 1522 Berchtesgaden (8.10) Dortmund (19.25) bis 03.11., ab 26.03. D 582 Berchtesgaden (9.05) Hamburg (21.51) D 582 (D 528) Berchtesgaden (9.05) Hamm/W (22.03) 5508 (D 210) Berchtesgaden (11.17) Dortmund (23.34) 5514 (E 2090) Berchtesgaden (15.22) München (18.36) Zug Abfahrt Ankunft (E 2091) E 3573 München (13.32) Berchtesgaden (16.37) D 1523 Dortmund (6.50) Berchtesgaden (18.15) bis 02.11., ab 25.03. (D 211) 5523 Dortmund (6.22) Berchtesgaden (18.56) D 583 Hamburg (6.39) Berchtesgaden (19.25) (E 2583) D 583 Braunschweig (8.40) Berchtesgaden (19.25)

Sehr „stabil“ ging es durch den folgenden Jahresfahrplan 1977/78. Im Sommerabschnitt verkehrte zusätzlich der bereits unter dem Sommerfahrplan 1974 erwähnte D 1361 von München nach Salzburg mit seinen Kurswagen (ab Freilassing als N 5515) nach Berchtesgaden.

Im Winterabschnitt fehlten die Kurswagen im N 5515 ebenso wie die Kurswagen aus dem N 5514, die nur in den Sommermonaten in Freilassing auf den E 2090 Klagenfurt – München wechselten. Dies hing damit zusammen, dass die „Kurswagenträger“ D 1361 und E 2090 im Winterfahrplan selbst nicht verkehrten.

Das Fahrplanjahr 1978/79 brachte ebenfalls keine großen Anpassungen in den Fahrplänen der „Berchtesgadener Fernreisezüge“ mit sich. Überraschend ist dies nicht, wenn man bedenkt, dass die Deutsche Bundesbahn zum darauf folgenden Fahrplanwechsel am 27.05.1979 die größte Fahrplananpassung seit der Einführung des InterCity-Netzes zum Winterfahrplan 1971 plante.

Was noch niemand zum beginnenden Fahrplanjahr 1978/79 ahnen konnte war, dass der Fahrplanwechsel im darauf folgenden Jahr dafür eine Fülle von Veränderungen für die Fernreisezüge, die die Ferienorte im Berchtesgadener Land frequentierten, mit sich bringen würde.

Für die im Winterabschnitt verkehrenden Kurswagenverbindungen aus Braunschweig (mit E 2583) und Dortmund (mit D 211) sowie in der Gegenrichtung nach Dortmund (mit D 210) und Hamm/W (mit D 528) sollte es das letzte Fahrplanjahr werden. Ebenso erging es der nur montags Morgen verkehrenden Kurswagenverbindung von Berchtesgaden nach München (ab Freilassing mit D 660), auch sie fiel in dieser Form zum ablaufenden Winterfahrplan 1978/79 weg.

Der Zugbildungsplan des D 528 – Hamm aus dem Winterfahrplan 1978/79 (siehe Abb. Nr. 24) zeigt exemplarisch noch einmal wie „herrlich“ komplex die Führung von Zügen mit Kurswagen aussehen konnte.

Abb. 24: Zugbildungsplan des D 528 vom Winter 1978/79

Neue Zuggattungen und neue Namen

Ende der 70er Jahre, genauer gesagt mit der Einführung des Sommerfahrplan 1979, kam es ein weiteres Mal nach 1971 zu umfangreichen Veränderungen im Fernverkehrsnetz der Deutschen Bundesbahn. Unter dem Slogan „Jede Stunde – jede Klasse“ wurde der zweiklassige InterCity-Verkehr auf insgesamt vier Linien im 1-Stunden-Takt aufgenommen.

Dass von der Ausweitung des InterCity-Verkehrs im Sommer 1979 das Berchtesgadener Land direkt profitieren würde, war sicherlich eine kleine Überraschung.

Erstmals befuhr mit dem IC 510/511 „Chiemgau“ ein Zugpaar aus dem „Premium-Segment“ der Deutschen Bundesbahn die Strecke Freilassing – Berchtesgaden.

Das Zugpaar verkehrte täglich und ermöglichte auf seinem Laufweg von Berchtesgaden nach Köln unter anderem neue umsteigefreie Direktanbindungen mit Ulm, Stuttgart, Heidelberg und Mannheim.

Neben dem InterCity „Chiemgau“ wurde so gleich noch eine weitere neue Fernverbindung eingerichtet. Mit dem Zugpaar D 798/799 war es von nun an möglich umsteigefrei aus Nord- und Mittelhessen sowie dem Rhein-Main-Gebiet in den Chiemgau und das Berchtesgadener Land zu reisen.

Dem südwärts fahrenden D 799 wurden auf seiner Reise nach Berchtesgaden darüber hinaus noch Kurswagen aus Trier mitgegeben, die in Stuttgart vom E 2753 auf den D 799 wechselten und via Pirmasens und Karlsruhe nach Stuttgart gelangten.

Abb. 25: Ihr Zug-Begleiter des IC 511 „Chiemgau“ aus dem April 1980 Abb. 26: Ihr Zug-Begleiter des D 798 aus dem April/Mai 1980

Dies waren allerdings nicht die einzigen Veränderungen die sich durch den Fahrplanwechsel ergaben. Die Ausweitung des InterCity-Netzes hatte nämlich auch Auswirkungen auf das bisherige Zugnummernsystem zur Folge.

Für unsere bisherigen Schnellzugverbindungen von und nach Berchtesgaden bedeutete dies ein weiters Mal einen Zugnummernwechsel über sich ergehen zu lassen.

Die Schnellzüge D 1522/1523 erhielten die neuen Zugnummern D 722/723 und aus D 582/583 bzw. D 1682/1683 wurden D 780/781.

Die Schnellzüge D 780/781 verkehrten im Gegensatz zu ihren Vorgängern ganzjährig von Berchtesgaden ausgehend nach Hamburg bzw. in der Gegenrichtung.

Ebenfalls zu einer ganzjährigen Verbindung wurde der D 722/723 ausgebaut, der im Gegensatz zu seinen Vorgängern nun auch in den Wintermonaten regelmäßig die Strecke Berchtesgaden – Dortmund / Dortmund – Berchtesgaden bediente. Darüber hinaus gab es einige Anpassungen beim Laufweg und den Unterwegshalten dieser Verbindung.

Fahrplan des D 723 (1979/80) Fahrplan des D 722 (1979/80) Dortmund 6.50 Berchtesgaden Hbf 8.46 Bochum 7.02/04 Bischofswiesen 8.54/55 Essen 7.15/18 Hallthurm 9.03/04 Duisburg 7.32/36 Bayerisch Gmain 9.09/10 Düsseldorf 7.51/54 Bad Reich.-Kirchberg 9.14/15 Köln 8.20/25 Bad Reichenhall 9.19/23 Bonn 8.45/47 Freilassing 9.40/51 Remagen 8.59/9.01 Traunstein 10.11/14 Koblenz 9.24/27 Übersee 10.25/26 Würzburg 12.13/17 Prien am Chiemsee 10.34/36 Augsburg 14.19/22 Rosenheim 10.53/58 München 14.57/15.20 München 11.40/52 Rosenheim 16.01/05 Augsburg 12.27/29 Prien am Chiemsee 16.21/23 Würzburg 14.27/30 Übersee 16.31/32 Koblenz 17.20/23 Traunstein 16.44/48 Bonn-Beuel 17.59/18.01 Freilassing 17.09/21 Köln 18.21/26 Bad Reichenhall 17.35/38 Neuss 18.46/48 Bad Reich.-Kirchberg 17.40/41 Düsseldorf 18.59/19.02 Bayerisch Gmain 17.44/47 Duisburg 19.16/19 Hallthurm 17.55/56 Essen 19.31/35 Bischofswiesen 18.05/06 Bochum 19.43/45 Berchtesgaden 18.15 Dortmund 19.58

Kurswagen: 1.2. Dortmund - Freilassing (E 3523) - Salzburg 2. Dortmund - Rosenheim (6224) - Bad Aibling 1.2. Salzburg (E 3522) - Freilassing (D 722) - Dortmund 2. Bad Aibling (6213) - Rosenheim (D 722) - Dortmund

Weiterhin mit von der Partie waren die Kurswagen aus den Nachtreisezügen D 1380/1381 und D 1416/1417. Diese überstanden den „großen“ Fahrplanwechsel sogar ohne Verlust ihrer bisherigen Zugnummern.

Dies galt übrigens auch für die Eilzüge E 3570/3571, die die Kurswagen auf ihrer letzten bzw. ersten Etappe zwischen Freilassing und Berchtesgaden zu befördern hatten.

Recht konstant ging es nun durch die folgenden Fahrplanperioden. Das Zugpaar D 722/723 erhielt zum Start des Sommerfahrplan 1980 zusätzliche Verkehrshalte zwischen München und Koblenz (u. a. , Ansbach, Aschaffenburg, Frankfurt/M und Mainz) und wurde in nordwärts fahrender Richtung (D 722) nicht mehr über Augsburg geführt.

Erwähnenswert ist noch die Laufweganpassung des D 781 mit Beginn des Jahresfahrplan 1980/81. Als neuer Zielbahnhof fungierte nun Salzburg, allerdings bestand zwischen Hamburg und Berchtesgaden auch weiterhin eine Direktverbindung über Kurswagen aus dem D 781. Diese wurden in Freilassing auf den D 799 umgestellt und erreichten so ihren Zielbahnhof Berchtesgaden.

Abb. 27: Im winterlichen Bahnhof Hallthurm ist 194 107 im Januar 1981 mit „ihrem“ D 722 Berchtesgaden – Dortmund gerade zum halten gekommen. Rund 12 Stunden werden noch vergehen bevor der Zug seinen Zielbahnhof Dortmund erreicht haben wird (Aufnahme: Stefan Motz).

Nachfolgend noch einmal zusammengefasst eine Übersicht zur Situation der Fernreisezüge im Fahrplanjahr 1980/81.

Zug Abfahrt Ankunft D 722 Berchtesgaden (8.25) Dortmund (20.05) D 780 Berchtesgaden (9.50) Hamburg (21.21) D 798 Berchtesgaden (10.45) Kassel (21.54) IC 510 Berchtesgaden (14.38) Köln (23.57) 5514 (E 2092) Berchtesgaden (15.17) München (18.24) E 3570 (D 1380)* Berchtesgaden (19.09) Hamburg (8.56) E 3570 (D 1380/1416)* Berchtesgaden (19.09) Dortmund (8.29) *nur samstags und täglich vom 12.07.1980 bis 23.08.1980 Zug Abfahrt Ankunft (D 1381) E 3571* Hamburg (20.00) Berchtesgaden (9.03) (D 1417/1381) E 3571* Dortmund (19.14) Berchtesgaden (9.03) *nur samstags und täglich vom 12.07.1980 bis 23.08.1980 (E 2091) 5515 München (11.31) Berchtesgaden (14.33) Sommerabschnitt IC 511 Köln (5.57) Berchtesgaden (15.14) (E 2093) E 3573 München (13.56) Berchtesgaden (16.41) Winterabschnitt D 799 Kassel (7.11) Berchtesgaden (18.00) (D 781) D 799 Hamburg (6.24) Berchtesgaden (18.00) (E 2753) D 799 Trier (6.37) Berchtesgaden (18.00) D 723 Dortmund (6.50) Berchtesgaden (18.40)

Praktisch das gesamte Bundesgebiet war mit dem Berchtesgadener Land verbunden.

Eine neue Direktverbindung entstand mit dem beginnenden Sommerfahrplan am 31.05.1981 zwischen Berchtesgaden und Saarbrücken.

Im D 798 Berchtesgaden – Kassel wurden Kurswagen mitgeführt, die in Heidelberg auf den D 950 Nürnberg – Saarbrücken übergingen.

Fahrplan des IC 511 (1981/82) Fahrplan des IC 510 (1981/82) Köln 5.57 Berchtesgaden Hbf 14.41 Bonn 6.15/17 Hallthurm 14.56/57 Koblenz 6.49/51 Bayerisch Gmain 15.02/03 Mainz 7.41/43 Bad Reichenhall 15.10/13 Mannheim 8.24/27 Freilassing 15.27/44 Heidelberg 8.38/40 Traunstein 16.04/07 Stuttgart 9.51/57 Übersee 16.19/20 Ulm 10.53/55 Prien am Chiemsee 16.29/31 Augsburg 11.38/40 Rosenheim 16.48/50 München 12.10/22 München 17.30/43 Rosenheim 13.02/04 Augsburg 18.12/14 Prien am Chiemsee 13.20/22 Ulm 18.57/59 Übersee 13.31/32 Stuttgart 19.57/20.03 Traunstein 13.43/45 Heidelberg 21.12/14 Freilassing 14.05/22 Mannheim 21.27/30 Bad Reichenhall 14.36/39 Mainz 22.11/13 Bayerisch Gmain 14.44/45 Koblenz 23.03/04 Berchtesgaden 15.11 Bonn 23.35/37 Köln 23.57

Abb. 28: Zum Beginn des Sommerfahrplan 1982 verlor die Strecke Freilassing – Berchtesgaden „ihren“ InterCity- Verkehr nach nur drei Jahren auch schon wieder. Davon und dass Anfang der 1990er Jahre der InterCity-Verkehr zurück auf die Strecke kommen würde ahnte am 4. Januar 1981 noch niemand etwas als Stefan Motz zur Stelle war, um den als IC 511 von 111 080 nach Berchtesgaden gebrachten Wagenpark in kürze als N 5518 nach Freilassing zu befördern. Man beachte auch die Güterwaggons, die der IC-Garnitur mitgegeben worden sind. Dies brachte dem Zug in Fachkreisen in Anlehnung an die Bezeichnung „Personenzug mit Güterbeförderung“ (PmG), den beiläufige Titel „ICmG“ ein (Aufnahme: Stefan Motz).

Eine gravierende Veränderung brachte der Jahresfahrplan 1982/83 mit sich. Der InterCity „Chiemgau“ wurde auf den Laufweg Köln – Salzburg – Köln umgelegt und verschwand somit von der Strecke Freilassing – Berchtesgaden.

Mit dem Beginn des Jahresfahrplan 1983/84 führte die Deutsche Bundesbahn ein neues Produkt im Fernverkehr ein, den Fern Express, kurz „FD“. Ins Netz der Fern Express-Züge wurden grundsätzlich bereits bestehende Schnellzüge aufgenommen, die aus den Ballungszentren an Rhein und Ruhr sowie der Region Hamburg direkte Verbindungen in die Urlaubsregionen im bayerischen und österreichischen Alpenraum herstellten.

Diese Züge erhielten unter Beibehaltung ihrer bisherigen Zugnummern zusätzliche Zugnamen die einen Bezug zur Urlaubsregion die sie ansteuerten besaßen. Darüber hinaus erhielten die FD-Verbindungen ein qualitativ höheres Wagenmaterial (u. a. klimatisierte Wagen in der 1. Klasse) das neben der Ausstattung auch in der Lage war Geschwindigkeiten bis 200km/h zu fahren.

Für die Strecke Freilassing – Berchtesgaden bedeutete dies eine Aufwertung, da drei der bisherigen Schnellzugverbindungen in FD-Züge umgewandelt wurden.

Der D 722/723 verkehrte von nun an als FD 722/723 „Berchtesgadener Land“ und der D 780 fortan als FD 780 „Königssee“. Selbstverständlich wurde auch der Gegenzug des „Königssee“ in einen FD umgewandelt. Allerdings verkehrte FD 781 zunächst weiterhin von Hamburg nach Salzburg mit Kurswagen nach Berchtesgaden. Erst mit Beginn des Fahrplanjahres im Sommer 1984 wurde der Laufweg diese Zuges so angepasst, dass es wieder zu einem paarigen Zuglauf mit Start und Ziel in Berchtesgaden kam.

Im Fahrplanjahr 1983/84 entfiel der E 2091 mit seinen Kurswagen von München nach Berchtesgaden. Diese Aufgabe übernahm nun der ganzjährig verkehrende E 2093, dessen Berchtesgadener Zugteil in Freilassing auf den N 5515 wechselte.

Mit dem beginnenden Sommerfahrplan 1984 wertete die Deutsche Bundesbahn einen Teil ihrer „langlaufenden“ Eilzüge in D-Züge auf.

Von dieser Anpassung profitierten auch die bisherigen Eil- und nun als Schnellzüge verkehrenden D 2092/2093 und D 2753 mit ihren Kurswagen von/nach Berchtesgaden. Am Kurswagenübergang selbst änderte sich nichts, dieser erfolgte auch weiterhin in Freilassing (im Falle von D 2092/2093) bzw. in Stuttgart (im Falle von und D 2753).

Zug Abfahrt Ankunft FD 722 Berchtesgaden (8.03) Dortmund (19.58) FD 780 Berchtesgaden (9.50) Hamburg (21.01) D 798 Berchtesgaden (10.56) Kassel (21.46) D 798 (D 950) Berchtesgaden (10.56) Saarbrücken (20.31) 5514 (D 2092) Berchtesgaden (15.20) München (18.24) E 3570 (D 1380)* Berchtesgaden (19.43) Hamburg (8.57) E 3570 (D 1380/1416)* Berchtesgaden (19.43) Dortmund (8.29) *nur samstags und täglich vom 23.06.1984 bis 28.08.1984 Zug Abfahrt Ankunft (D 1381) E 3571* Hamburg (19.44) Berchtesgaden (8.36) (D 1417/1381) E 3571* Dortmund (19.20) Berchtesgaden (8.36) *nur samstags und täglich vom 23.06.1984 bis 28.08.1984 (D 2093) 5515 München (11.30) Berchtesgaden (14.30) FD 781 Hamburg (6.44) Berchtesgaden (17.36) D 799 Kassel (7.05) Berchtesgaden (17.59) (D 2753) D 799 Trier (6.34) Berchtesgaden (17.59) FD 723 Dortmund (6.43) Berchtesgaden (18.27)

Der Vollständigkeit halber sei noch einmal die Laufwegänderung des FD 781 „Königssee“ erwähnt. Der Stammzug verkehrte nun, seinem Namen entsprechend, in die Urlaubsregion am Königssee und hatte Berchtesgaden als Zielbahnhof.

Zugbildungsplan des FD 722 (1984/85); Quelle: Wolfgang Stock Bm Berchtesgaden - Dortmund Bm Berchtesgaden - Dortmund Bm Berchtesgaden - Dortmund Bm Berchtesgaden - Dortmund Avm Berchtesgaden - Dortmund WRbumz (Salzburg -) Freilassing - Dortmund Avm (Salzburg -) Freilassing - Dortmund Bm (Salzburg -) Freilassing - Dortmund Bm (Salzburg -) Freilassing - Dortmund Bm (Salzburg -) Freilassing - Dortmund Bm (Salzburg -) Freilassing - Dortmund Bm (Salzburg -) Freilassing - München Bm (Salzburg -) Freilassing - München

Fahrplan des FD 723 (1984/85) Fahrplan des FD 722 (1984/85) Dortmund 6.43 Berchtesgaden Hbf 8.01 Bochum 6.54/56 Bischofswiesen 8.09/12 Essen 7.07/09 Hallthurm 8.20/21 Duisburg 7.22/26 Bayerisch Gmain 8.27/28 Düsseldorf 7.41/45 Bad Reich.-Kirchberg 8.31/32 Köln 8.11/16 Bad Reichenhall 8.34/38 Bonn 8.36/38 Piding 8.42/43 Remagen 8.50/52 Hammerau 8.47/48 Koblenz 9.16/19 Ainring 8.51/52 Bingen 9.55/56 Freilassing 8.57/9.07 Mainz 10.14/16 Traunstein 9.26/29 Frankfurt/M 10.43/51 Übersee 9.40/42 Offenbach 11.00/02 Prien am Chiemsee 9.50/52 Aschaffenburg 11.25/27 Rosenheim 10.10/12 Gemünden 11.59/12.01 München 10.52/11.06 Würzburg 12.23/27 Ingolstadt 11.47/49 Ansbach 13.18/20 Ansbach 12.51/52 Donauwörth 14.14/16 Würzburg 13.45/48 Augsburg 14.40/43 Gemünden 14.09/11 München 15.19/32 Aschaffenburg 14.45/53 Rosenheim 16.12/14 Offenbach 15.14/15 Endorf 16.26/27 Frankfurt/M 15.32/40 Prien am Chiemsee 16.34/39 Mainz 16.05/08 Bernau 16.40/41 Koblenz 17.19/23 Übersee 16.47/49 Andernach 17.34/36 Bergen (Oberbayern) 16.56/57 Remagen 17.49/50 Traunstein 17.03/05 Bonn 18.04/06 Teisendorf 17.16/17 Köln 18.29/39 Freilassing 17.26/38 Düsseldorf 19.05/09 Hammerau 17.45/46 Duisburg 19.23/27 Bad Reichenhall 17.53/56 Essen 19.39/41 Bad Reich.-Kirchberg 17.58/59 Bochum 19.51/53 Bayerisch Gmain 18.03/04 Dortmund 20.08 Hallthurm 18.11/12 Bischofswiesen 18.20/21 Berchtesgaden 18.28

Kurswagen: 1.2. Dortmund - Freilassing (E 3523) - Salzburg 1.2. Salzburg (E 3522) - Freilassing (FD 722) - Dortmund

Mit der Zunahme an Verkehrshalten und der Führung über den Bahnknoten Frankfurt/M hatte sich zwischenzeitig die Fahrzeit Dortmund – Berchtesgaden in beiden Richtungen auf rund 12 Stunden erhöht und bewegte sich damit auf dem Niveau der 60er und 70er Jahre.

Abb. 29: Zuglaufschild des FD 780 „Königssee“ Berchtesgaden – Hamburg aus den 80er Jahren

Das am 2 Juni 1985 beginnende Fahrplanjahr 1985/86 war von zahlreichen Veränderungen bei den Fernreiseverbindungen ins Berchtesgadener Land gekennzeichnet.

Nach über 30 Jahren verlor die Urlaubsregion am Fuße des Watzmann ihre in den Sommermonaten regelmäßig verkehrenden Nachtsreiseverbindungen mit Dortmund und Hamburg. Ohne Zweifel ging damit eine Ära zu Ende, die unter Einbezug der Situation vor dem 2. Weltkrieg sogar ein halbes Jahrhundert Nachtreisezüge ins Berchtesgadener Land umfasste.

Darüber hinaus wurde auch der Tagesfernreiseverkehr auf der Strecke von Freilassing nach Berchtesgaden neu geordnet.

So entfiel das D-Zugpaar 798/799. Kassel und die Region Mittelhessen waren aber weiterhin mit dem Berchtesgadener Land umsteigefrei verbunden. Ab Kassel verkehrte der D 977 nach Frankfurt/M und übergab dort seine Kurswagen nach Berchtesgaden an den FD 723. In der Gegenrichtung nahm der FD 722 die Wagengruppe nach Kassel mit. In Frankfurt/M wurde sie vom D 976 übernommen und an ihren Zielbahnhof weiter befördert.

Da der D 799 nicht mehr verkehrte musste für die Kurswagen Trier – Berchtesgaden ebenfalls eine neue Lösung gefunden werden. Die ergab sich in Form des FD 211 „Wörthersee“ (Dortmund – Klagenfurt). Die Kurswagen wurden nun im D 751 via Mannheim nach Heidelberg geführt, wo sie FD 211 übernahm und nach Freilassing beförderte. Von dort ging die Reise im FD 781 schließlich weiter nach Berchtesgaden.

Zu lösen war auch die Führung der Kurswagen Berchtesgaden – Saarbrücken, da es ja den D 798 nicht mehr gab. Als Ersatz wurde der D 894 Berchtesgaden – Trier eingerichtet in dem die Saarbrücker Kurswagen mit aufgingen.

Der D 894 wurde bei dieser Gelegenheit gleich selbst zum Kurswagenträger und zwar für die Verbindung Berchtesgaden – Karlsruhe, die zum Beginn des Sommerfahrplan 1985 neu eingerichtet wurde. In Stuttgart wechselten diese Wagen auf den D 2756 und verkehrten über Karlsruhe hinaus sogar weiter nach Saarbrücken.

Damit war ein Kuriosum entstanden, denn mit D 894 war es nun möglich in zwei unterschiedlichen Zugteilen von Berchtesgaden nach Saarbrücken zu reisen. Die Fahrt mit dem D 894 führte dabei auf dem kürzeren Weg via Mannheim ans Ziel, während der D 2756 über Pirmasens nach Saarbrücken fuhr.

Dieser Umstand dürfte auch der Grund gewesen sein, warum die Fahrplanmacher offiziell lediglich den Kurswagenlauf Berchtesgaden – Karlsruhe in den Fahrplanmedien auswiesen, die Wagengruppe als solche aber bis Saarbrücken verkehrte.

Bleibt noch zu erwähnen, auf welche Weise man nun wiederum ohne umsteigen von Karlsruhe nach Berchtesgaden kam. Dies wurde durch die Verlängerung des D 893 (Karlsruhe – München) nach Salzburg gelöst. In diesem Zusammenhang ersetzte dieser Zug den D 2093 (München – Villach) inklusive seiner bisherigen Kurswagenläufe.

So wurde in Freilassing die Wagengruppe Karlsruhe – Berchtesgaden vom Zug genommen und mit N 5515 an Ziel gebracht.

Nach so umfangreichen Veränderungen im Jahr 1985 ging es konstant im darauffolgenden Fahrplanjahr 1986/87 weiter.

Zug Abfahrt Ankunft FD 722 Berchtesgaden (8.00) Dortmund (19.59) FD 722 (D 976) Berchtesgaden (8.00) Kassel (17.55) D 894 Berchtesgaden (8.55) Trier (19.22) D 894 (D 2756) Berchtesgaden (8.55) Karlsruhe (15.52) FD 780 Berchtesgaden (9.46) Hamburg (20.55) Zug Abfahrt Ankunft (D 893) 5515 Karlsruhe (7.25) Berchtesgaden (14.30) (D 751/FD 211) FD 781 Trier (7.34) Berchtesgaden (17.39) FD 781 Hamburg (6.59) Berchtesgaden (17.39) FD 723 Dortmund (6.25) Berchtesgaden (18.29) (D 977) FD 723 Kassel (8.33) Berchtesgaden (18.29)

Zugbildungsplan des FD 723 (1987/88) ABm Kassel - Berchtesgaden (Umstellung in Frankfurt/M von D 977) Bm Kassel - Berchtesgaden (Umstellung in Frankfurt/M von D 977) Dms Dortmund - Berchtesgaden Bm Dortmund - Berchtesgaden Bm Dortmund - Berchtesgaden Bm Dortmund - Berchtesgaden Avm Dortmund - Berchtesgaden WRbumz Dortmund - Freilassing Bm Dortmund - Salzburg Avm Dortmund - Salzburg Bm Dortmund - Berchtesgaden Bm Dortmund - Berchtesgaden Bm Dortmund - Berchtesgaden Bm Dortmund - Bad Steben (Samstag und Sonntag nur bis )

Analog dazu verlief auch das Fahrplanjahr 1987/88 ohne nennenswerte Veränderungen.

Der Fahrplanwechsel Ende Mai 1988 führte zu neuerlichen Anpassungen bei den Berchtesgadener Fernreisezügen.

Durch die Aufnahme des InterRegio-Vorlaufbetriebs im regelmäßigen 2-Stunden-Takt auf mehreren D-Zug-Linien verschwanden viele der klassischen Schnellzugverbindungen aus dem Netz der Deutschen Bundesbahn.

Unter anderem entstand zwischen Kassel und Konstanz solch ein vertakteter IR- Vorlaufbetrieb der zur Folge hatte, dass alle bisherigen Schnellzüge, inklusive ihrer Kurswagen, entweder Teil dieser Linie wurden oder aber entfielen.

Diese Änderung betraf auch den Kurswagenlauf Kassel – Berchtesgaden – Kassel, der in diesem Zusammenhang ersatzlos gestrichen wurde.

Für die Urlaubsregion im Berchtesgadener Land ergaben sich aber noch weitere, eher nachteilige Veränderungen. Der FD 211 wurde als IC 111 „Wörthersee“ ins InterCity-Netz integriert. Damit war es nicht mehr möglich die Kurswagen von Trier nach Berchtesgaden im Abschnitt zwischen Heidelberg und Freilassing wie bisher weiter zu befördern. Für diese Direktverbindung kam somit ebenfalls das Aus.

Erhalten blieb hingegen der Kurswagenlauf von Karlsruhe nach Berchtesgaden. Der D 893 verkehrte nun als D 493 auf seinem Stammlauf nach Salzburg.

In der Gegenrichtung wurde aus dem D 894 der D 2894 Berchtesgaden – Trier. Mit diesem Zug wurden weiterhin die Kurswagen nach Karlsruhe befördert, die in Stuttgart auf den Schnellzug D 2666 wechselten. Die Weiterführung der Wagengruppe von Karlsruhe über Pirmasens nach Saarbrücken wurde allerdings aufgegeben.

Neue Zugnummern erhielten auch die FD-Züge. So wurden aus FD 722/723 die FD 1922/1923, während die FD 780/781 fortan als FD 1980/1981 verkehrten. Der FD 1922 wurde in diesem Zusammenhang in einer rund zwei Stunden später liegenden Fahrplantrasse gefahren.

Zug Abfahrt Ankunft D 2894 Berchtesgaden (8.20) Trier (19.21) D 2894 (D 2666) Berchtesgaden (8.20) Karlsruhe (15.49) FD 1980 Berchtesgaden (9.27) Hamburg (20.56) FD 1922 Berchtesgaden (9.55) Dortmund (21.26) Zug Abfahrt Ankunft (D 493) 5515 Karlsruhe (7.25) Berchtesgaden (14.27) FD 1923 Dortmund (6.10) Berchtesgaden (18.00) FD 1981 Hamburg (7.04) Berchtesgaden (18.36)

Auch der beginnende Jahresfahrplan 1989/90 bracht weitere Veränderungen bei „unseren“ Fernverbindungen mit sich.

Der D 2894 entfiel und somit ging auch die Direktverbindung von Berchtesgaden nach Trier verloren.

Die Kurswagen nach Karlsruhe die bis dato im D 2894 bis Stuttgart mitliefen blieben allerdings erhalten. Sie wurden nun mit dem N 5506 nach Freilassing befördert, gingen dort auf den E 3510 nach München über und wurden in München ein weiteres Mal - und zwar auf den D 2666 - umgestellt.

Da der D 2666 aber nur von Montag bis Freitag von München aus nach Karlsruhe verkehrte, wurden auf diese Weise die Verkehrstage der Verbindung Berchtesgaden – Karlsruhe eingeschränkt.

Allerdings bestand unabhängig davon weiterhin die Möglichkeit samstags und sonntags umsteigefrei mit N 5506/E 3510 von Berchtesgaden nach München zu gelangen.

In der Gegenrichtung erreichten die Karlsruher Kurswagen weiterhin Freilassing mit D 493, gingen dort aber nun auf den N 5517 nach Berchtesgaden über.

Kontinuität blieb dagegen bei den langjährigen Verbindungen von und nach Hamburg bzw. Dortmund erhalten.

Abb. 30: Zuglaufschild des FD 1922 „Berchtesgadener Land“ Berchtesgaden – Dortmund

Allerdings erhielt der FD „Königssee“ modernes und durchweg druckertüchtigtes InterCity- Wagenmaterial, um auf der NBS Hannover – Würzburg fahren zu können.

Um die Unterscheidung dieses „FD“ gegenüber dem Erscheinungsbild der „IC“ zu gewährleisten, wurden die in diesem Zug eingesetzten Wagen abweichend in den blauen Produktfarben des InterRegio-Netzes lackiert und stellten somit innerhalb des InterCity- Wagenparks eine äußerliche Besonderheit dar. Lediglich die im Umlauf des FD „Königssee“ eingesetzten Bord-Restaurants behielten die roten IC-Produktfarben.

Der FD „Königssee“ selbst wiederum rangierte von nun an im Bezug auf Komfort und Leistung an der Spitze aller Verbindungen im FD-Netz.

Von diesem Komfort-Sprung profitierten auch die Kurswagenläufe von Hamburg nach Zell am See bzw. Klagenfurt und ab Anfang der 90er Jahre auch die des FD 1984/1985 „Werdenfelser Land“ die im FD „Königssee“ mit befördert wurden.

Abb. 31: Zugbildungsplan des FD 1981 aus dem Fahrplanjahr 1989/90

Keine Veränderungen im Fernverkehrsangebot von und nach Berchtesgaden gab es im Fahrplanjahr 1990/91.

Zug Abfahrt Ankunft FD 1980 Berchtesgaden (9.26) Hamburg (20.51) FD 1922 Berchtesgaden (9.54) Dortmund (21.25) 5506 (E 3510 / D 2666) Berchtesgaden (10.50) Karlsruhe (17.50) Zug Abfahrt Ankunft (D 493) 5517 Karlsruhe (8.07) Berchtesgaden (15.02) FD 1923 Dortmund (6.10) Berchtesgaden (17.49) FD 1981 Hamburg (7.04) Berchtesgaden (18.16)

Mit dem InterCity bis in unsere Tage

Der Fahrplanwechsel am 2. Juni 1991 brachte im Grundsatz die letzten größeren Veränderungen im Gefüge der Fernreiseverbindungen für das Berchtesgadener Land mit sich.

Mit der Streichung der Kurswagenverbindung von und nach Karlsruhe waren noch genau zwei Zugpaare übrig geblieben. Mit ihren Start- und Zielbahnhöfen Hamburg und Dortmund reichten sie ziemlich genau an die Betriebssituation heran, wie man sie zu Beginn des Sommerfahrplans 1965 schon einmal vorgefunden hatte.

Erfreulich war ohne Zweifel, dass eines der beiden verbliebenen Zugpaar zum InterCity „befördert“ wurde und damit erstmals seit dem 22.05.1982 diese Zuggattung wieder planmäßig auf der Strecke Freilassing – Berchtesgaden zum Einsatz kam.

Die Aufnahme ins InterCity-Netz wurde dem FD „Berchtesgadener Land“ zu Teil. Unter Beibehaltung seines Namens verkehrte er unter den Zugnummern 724/725 nun als InterCity von Berchtesgaden nach Dortmund und darüber hinaus weiter nach Hamburg. Analog dazu wurde auch der Laufweg des IC 725 in der Gegenrichtung gestaltet.

In der Tat lassen sich die Ereignisse der beiden zurück liegenden Jahrzehnte nun deutlich schneller erzählen als die 60er, 70er und 80er Jahre.

Der IC 724/725 „Berchtesgadener Land“ verkehrte in dieser Form nun zunächst bis einschließlich dem Fahrplanjahr 1997/98 zwischen Hamburg/Dortmund und Berchtesgaden.

Abb. 32: Zuglaufschild des IC 725 „Berchtesgadener Land“ Hamburg – Berchtesgaden

Zum Start des Sommerfahrplan 1993, am 23. Mai 1993, kam das Aus für die bis dato im Fernreisenetz verbliebenen FernExpress-Züge.

Für den FD „Königssee“ bedeutete dies die Aufnahme ins InterCity-Netz. Unter Beibehaltung seines Namens wurde er von nun an IC 780/781 geführt. Damit erhielt die Verbindung von Hamburg nach Berchtesgaden exakt die Zugnummer, die sie bereits als Schnellzug und FernExpress schon einmal in den 80er Jahren führte.

Eine kleine Einschränkung gab es bezüglich des Laufwegs allerdings in den Fahrplanjahre 1993/94 und 1994/95. Offiziell verkehrte der „Königssee“ in diesem Zeitraum in beiden Fahrtrichtungen nur zwischen Hamburg und Freilassing. Die Weiterführung der Wagengarnitur nach Berchtesgaden erfolgte als N 5525 bzw. RB 5525 bzw. ab Berchtesgaden als N 5508 bzw. RB 5508.

Im Fahrplanjahr 1995/96 wurde dieser „Bruch“ im Laufweg aufgehoben und das Zugpaar verkehrte von Hamburg bis Berchtesgaden durchgehend als IC 780/781.

Abb. 33: Am 7. Juni 1995 hat 139 557-3 den IC 781 „Königssee“ von Freilassing nach Berchtesgaden befördert. Ihren Umsetzvorgang hat sie bereits abgeschlossen. Sobald der IC 725 an Gleis 1 eingelaufen ist steht der Abfahrt der 139 557-3 mit ihrer Wagengarnitur als RB 5528 nach Freilassing nichts mehr im Wege.

Im Sommer 1998 erhielt der IC „Berchtesgadener Land“ neue Zugnummern und verkehrte nun als IC 522/523.

Einen weiteren Zugnummernwechsel erlebten dann beide Zugpaare ein Jahr später. Ende Mai 1999 erhielt der IC „Königssee“ die neuen Zugnummern 1080/1081, die er nun bis einschließlich 14.12.2002 behalten sollte.

Etwas anders verhielt es sich beim IC „Berchtesgadener Land“. Dieses Zugpaar wurde in der bisherigen Form aufgegeben und nun als Flügelzug des IC 118/119 „Alpenland“ geführt.

In diesem Zusammenhang ging nicht nur der Name „Berchtesgadener Land“ verloren, sondern auch der Laufweg wurde südlich von Mainz verlegt. Der IC „Alpenland“ wurde über Stuttgart nach München geführt (was in etwa dem Laufweg des „Glückauf“ aus den 60er Jahren entspricht).

In München wurde der „Alpenland“ in zwei Zugteile getrennt. Der Zugteil 118/119 verkehrte als Stammzug weiter ins Werdenfelser Land bzw. saisonal bis nach Seefeld in Tirol.

Der Flügelzug bediente unter Beibehaltung des Namen „Alpenland“ als IC 718/719 die Urlaubsregion im Chiemgau und dem Berchtesgadener Land.

Abgesehen vom Zugnummernwechsel (aus IC 718/719 wurden IC 2018/2019) zum Beginn des Jahresfahrplan 2003 änderte sich an der Linienführung des „Alpenland“ nichts.

Seine Zugnummern wechselte am 15.12.2002 auch der IC „Königssee“ noch einmal. Er wurde nun als IC 2082/2083 zwischen Berchtesgaden und Hamburg eingesetzt.

Diese Zugnummern trägt der „Königssee“ nun unverändert seit fast 10 Jahren. Selbst Laufweg und Fahrplanlage haben sich seit dem Dezember 2002 nur geringfügigen Änderungen unterziehen müssen. Das Zugpaar ist somit zu einer der kontinuierlichsten Fernverbindungen im DB-Netz überhaupt geworden.

Abb. 34: 1116 207 der ÖBB ist am 18.06.2007 gerade mit dem IC 2083 „Königssee“ in den Berchtesgadener Hauptbahnhof eingefahren. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 blieb der IC „Königssee“ als einzige Fernreiseverbindung ins Berchtesgadener Land übrig, was gleichzeitig zum vollständigen verschwinden der Triebfahrzeuge der Deutschen Bahn führte.

Ganz anders erging es dagegen dem IC „Alpenland“. Nach dem Zugnummernwechsel zum Jahresfahrplan 2003, spendierte die deutsche Bahn der Verbindung nur ein Jahr danach bereits das nächste Paar neue Zugnummern.

Der Berchtesgadener Flügelzug des „Alpenland“ verkehrte nun als IC 2428/2429 bis bzw. ab München. Als IC 328 ging es im Stammzug (aus Mittenwald kommend) weiter nach Dortmund bzw. sonntags darüber hinaus bis Hannover. Von dort kam der Gegenzug montags als IC 329 dann zurück nach München gefahren. An den übrigen Wochentagen begann der Zug in Dortmund seine Reise.

Ferner änderte sich der Laufweg des „Alpenland“ in diesem Zusammenhang noch einmal. Südlich von Mainz wurde das Zugpaar wieder über Frankfurt/M nach München geführt.

Bis einschließlich 8. Dezember 2007 wurde an dieser Form der Linienführung festgehalten. Mit dem einen Tag später beginnenden Jahresfahrplan 2008 war der IC „Alpenland“ dann Geschichte. Das Zugpaar wurde ersatzlos aus dem Fahrplanangebot der deutschen Bahn gestrichen.

Mit der Einstellung des IC „Alpenland“ endete dagegen für das Berchtesgadener Land eine über 40jährige Ära, die es ermöglichte im Tagesfernreiseverkehr aus der Rhein-Ruhr-Region umsteigefrei in die Urlaubsorte am Fuße von Watzmann und Predigtstuhl zu reisen.

Verblieben ist auf der Strecke Freilassing – Berchtesagden lediglich der IC „Königssee“. Zumindest diese Zugpaar verkehrt auch im Jahr 2011 ohne Einschränkungen und so kontinuierlich wie all seine seit 1965 zwischen Hamburg und Berchtesgaden und schickt sich dieser Tage an in sein 47tes Betriebsjahr in Folge zu starten. Damit hat die Verbindung Hamburg – Berchtesgaden bereits die „Dortmunder Verbindung“ in der Anzahl an Betriebsjahren eingeholt und überflügelt.

Bleibt dem „Königssee“ auch im Sinne seiner Vorgänger zu wünschen, dass er im Sommer 2015 die „50 Jahre“ vollenden kann.

Der nachfolgenden Tabellenübersicht sind noch einmal alle Fernverbindungen (sowohl Stamm- als auch Kurswagenläufe) zu entnehmen die seit Beginn der Bundesbahn-Ära das Berchtesgadener Land angesteuert haben.

Dort findet sich auch in sehr rudimentärer Form ein kurzer Überblick zu den Turnusreisezügen (Alpen-See-Express) der 80er Jahre wieder. Nicht zuletzt durch den Einsatz der ehemaligen TEE-Triebzüge der Baureihe VT 601 sind diese Züge in den Fokus der Eisenbahn-Freunde gerückt.

Tagesfernreisezüge im Überblick (ab der Zeit der Deutschen Bundesbahn)

Strecke Dortmund – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Dortmund Zug Name Laufweg Fahrplanperiode(n) D 1204 Glückauf Dortmund – Berchtesgaden 1962/63 bis 1968/69 D 1312 Glückauf Dortmund – Berchtesgaden 1969/70 bis 1970/71 D 1313 Glückauf Dortmund – Berchtesgaden 1971/72 (Sommerabschnitt) D 1125 Dortmund (– Berchtesgaden) 1971/72 (Winterabschnitt) D 1323 Dortmund – Berchtesgaden 1972/73 bis 1973/74 D 1523 Dortmund – Berchtesgaden 1974/75 bis 1978/79 D 723 Dortmund – Berchtesgaden 1979/80 bis 1982/83 FD 723 Berchtesgadener Land Dortmund – Berchtesgaden 1983/84 bis 1987/88 FD 1923 Berchtesgadener Land Dortmund – Berchtesgaden 1988/89 bis 1990/91 IC 725 Berchtesgadener Land Hamburg – Berchtesgaden 1991/92 bis 1997/98 IC 523 Berchtesgadener Land Dortmund – Berchtesgaden 1998/99 IC 119 / IC 719 Alpenland Münster – Berchtesgaden 1999/00 bis 2002 IC 119 / IC 2019 Alpenland Dortmund – Berchtesgaden 2003 IC 329 / IC 2429 Alpenland Hannover – Berchtesgaden 2004 bis 2007* * Im Fahrplanjahr 2007 von Mo – Fr als IC 327 / IC 2429 Zug Name Laufweg Fahrplanperiode(n) D 1203 Glückauf Berchtesgaden – Dortmund 1962/63 bis 1968/69 D 1313 Glückauf Berchtesgaden – Dortmund 1969/70 bis 1971/72 D 1312 Glückauf Berchtesgaden – Dortmund 1971/72 (Sommerabschnitt) D 1312 (Berchtesgaden –) Dortmund 1971/72 (Winterabschnitt) D 1322 Berchtesgaden – Dortmund 1972/73 bis 1973/74 D 1522 Berchtesgaden – Dortmund 1974/75 bis 1978/79 D 722 Berchtesgaden – Dortmund 1979/80 bis 1982/83 FD 722 Berchtesgadener Land Berchtesgaden – Dortmund 1983/84 bis 1987/88 FD 1922 Berchtesgadener Land Berchtesgaden – Dortmund 1988/89 bis 1990/91 IC 724 Berchtesgadener Land Berchtesgaden – Hamburg 1991/92 bis 1997/98 IC 522 Berchtesgadener Land Berchtesgaden – Hamburg 1998/99 IC 718 / IC 118 Alpenland Berchtesgaden – Münster 1999/00 bis 2002 IC 2018 / IC 118 Alpenland Berchtesgaden – Dortmund 2003 IC 2428 / IC 328 Alpenland Berchtesgaden – Hannover 2004 bis 2007

Strecke Hamburg – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Hamburg Zug Name Laufweg Fahrplanperiode(n) D 84 Hamburg – Berchtesgaden 1965/66 bis 1967/68 D 84 Hamburg – Berchtesgaden 1968/69 bis 1969/70* D 1284 Hamburg – Berchtesgaden 1968/69** D 582 Hamburg – Berchtesgaden 1970/71* D 1182 Hamburg – Berchtesgaden 1970/71** D 583 Hamburg – Berchtesgaden 1971/72 bis 1978/79* D 1383 Hamburg – Berchtesgaden 1971/72 bis 1973/74** D 1683 Hamburg – Berchtesgaden 1974/75 bis 1978/79** D 781 Hamburg – Berchtesgaden 1979/80 (D 781) D 799 Hamburg – Berchtesgaden 1980/81 bis 1982/83 (FD 781) D 799 Königssee Hamburg – Berchtesgaden 1983/84 FD 781 Königssee Hamburg – Berchtesgaden 1984/85 bis 1987/88 FD 1981 Königssee Hamburg – Berchtesgaden 1988/89 bis 1992/93 (IC 781) 5525 Königssee Hamburg – Berchtesgaden 1993/94 bis 1994/95 IC 781 Königssee Hamburg – Berchtesgaden 1995/96 bis 1998/99 IC 1081 Königssee Hamburg – Berchtesgaden 1999/00 bis 2002 IC 2083 Königssee Hamburg – Berchtesgaden 2003 bis heute

Strecke Hamburg – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Hamburg (Fortsetzung) Zug Name Laufweg Fahrplanperiode(n) D 83 Berchtesgaden – Hamburg 1965/66 bis 1967/68 D 83 Berchtesgaden – Hamburg 1968/69 bis 1969/70*** D 1283 Berchtesgaden – Hamburg 1968/69**** D 583 Berchtesgaden – Hamburg 1970/71*** D 1183 Berchtesgaden – Hamburg 1970/71**** D 582 Berchtesgaden – Hamburg 1971/72 bis 1978/79*** D 1382 Berchtesgaden – Hamburg 1971/72 bis 1973/74**** D 1682 Berchtesgaden – Hamburg 1974/75 bis 1978/79**** D 780 Berchtesgaden – Hamburg 1979/80 bis 1982/83 FD 780 Königssee Berchtesgaden – Hamburg 1983/84 bis 1987/88 FD 1980 Königssee Berchtesgaden – Hamburg 1988/89 bis 1992/93 5508 (IC 780) Königssee Berchtesgaden – Hamburg 1993/94 bis 1994/95 IC 780 Königssee Berchtesgaden – Hamburg 1995/96 bis 1998/99 IC 1080 Königssee Berchtesgaden – Hamburg 1999/00 bis 2002 IC 2082 Königssee Berchtesgaden – Hamburg 2003 bis heute * nur im Winterabschnitt (Sommerfahrplan bis München) ** nur im Sommerabschnitt (Winterfahrplan bis München) *** nur im Winterabschnitt (Sommerfahrplan ab München) **** nur im Sommerabschnitt (Winterfahrplan ab München)

Strecke Münster – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Münster (nur im Sommerabschnitt) Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 1324 Münster – Berchtesgaden 1970/71 D 1325 Münster – Berchtesgaden 1971/72 bis 1973/74 D 1525 Münster – Berchtesgaden 1974/75 bis 1975/76 Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 1325 Berchtesgaden – Münster 1970/71 D 1324 Berchtesgaden – Münster 1971/72 bis 1973/74 D 1524 Berchtesgaden – Münster 1974/75 bis 1975/76

Strecke Kassel – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Kassel Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 799 Kassel – Berchtesgaden 1979/80 bis 1984/85 (D 977) FD 723 Kassel – Berchtesgaden 1985/86 bis 1987/88 Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 798 Berchtesgaden – Kassel 1979/80 bis 1984/85 FD 722 (D 976) Berchtesgaden – Kassel 1985/86 bis 1987/88

Strecke Köln – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Köln Zug Name Laufweg Fahrplanperiode(n) IC 511 Chiemgau Köln – Berchtesgaden 1979/80 bis 1981/82 Zug Name Laufweg Fahrplanperiode(n) IC 510 Chiemgau Berchtesgaden – Köln 1979/80 bis 1981/82

Strecke Trier – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Trier Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) (E 2753)* D 799 Trier – Berchtesgaden 1979/80 bis 1983/84 (D 2753)* D 799 Trier – Berchtesgaden 1984/85 (D 751 / FD 211) FD 781 Trier – Berchtesgaden 1985/86 bis 1987/88 * via Pirmasens und Karlsruhe Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 894 Berchtesgaden – Trier 1985/86 bis 1987/88 D 2894 Berchtesgaden – Trier 1988/89

Strecke Dortmund – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Dortmund (nur im Winterabschnitt) Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) (D 404) 2523 Dortmund – Berchtesgaden 1968/69 bis 1970/71 (D 211) 2523 Dortmund – Berchtesgaden 1971/72 bis 1973/74 (D 211) 5523 Dortmund – Berchtesgaden 1974/75 bis 1978/79 Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) 2508 (D 403) Berchtesgaden – Dortmund 1968/69 bis 1970/71 2508 (D 210) Berchtesgaden – Dortmund 1971/72 bis 1973/74 5508 (D 210) Berchtesgaden – Dortmund 1974/75 bis 1978/79

Strecke Berchtesgaden – Hamm/W (nur im Winterabschnitt) Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 83 (D 327) Berchtesgaden – Frankfurt/M 1968/69 D 83 (D 327) Berchtesgaden – Hamm/W 1969/70 D 583 (D 329) Berchtesgaden – Hamm/W 1970/71 D 582 (D 528) Berchtesgaden – Hamm/W 1971/72 bis 1978/79

Strecke Krefeld – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Krefeld (nur im Sommerabschnitt) Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) (D 1124) D 1324 Oberhausen – Berchtesgaden 1970/71 (D 1225) D 1325 Krefeld – Berchtesgaden 1971/72 bis 1972/73 (D 1425) D 1325 Krefeld – Berchtesgaden 1973/74 (D 1625) D 1525 Krefeld – Berchtesgaden 1974/75 Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 1325 (D 1125) Berchtesgaden – Oberhausen 1970/71 D 1324 (D 1224) Berchtesgaden – Krefeld 1971/72 D 1324 (D 1226) Berchtesgaden – Krefeld 1972/73 D 1324 (D 1326) Berchtesgaden – Krefeld 1973/74 D 1524 (D 1526) Berchtesgaden – Krefeld 1974/75

Strecke Berchtesgaden – Osnabrück (nur im Winterabschnitt) Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 582 (D 682) Berchtesgaden – Osnabrück 1971/72

Strecke Braunschweig – Berchtesgaden (nur im Winterabschnitt) Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) (E 1593) D 583 Braunschweig – Berchtesgaden 1972/73 bis 1973/74 (E 2583) D 583 Braunschweig – Berchtesgaden 1974/75 bis 1978/79

Strecke Berchtesgaden – Saarbrücken Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 798 (D 950) Berchtesgaden – Saarbrücken 1981/82 bis 1984/85 D 894 (D 2756)* Berchtesgaden – Saarbrücken 1985/86 bis 1987/88 * via Karlsruhe und Pirmasens

Strecke Karlsruhe – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Karlsruhe Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) (D 893) 5515 Karlsruhe – Berchtesgaden 1985/86 bis 1987/88 (D 493) 5515 Karlsruhe – Berchtesgaden 1988/89 (D 493) 5517 Karlsruhe – Berchtesgaden 1989/90 bis 1990/91 Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 894 (D 2756) Berchtesgaden – Karlsruhe 1985/86 bis 1987/88 D 2894 (D 2666) Berchtesgaden – Karlsruhe 1988/89 5506 (E 3510 / D 2666) Berchtesgaden – Karlsruhe 1989/90 bis 1990/91

Nachtreisezüge im Überblick (ab der Zeit der Deutschen Bundesbahn)

Strecke Dortmund – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Dortmund (nur im Sommerabschnitt) Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 170 Köln – Berchtesgaden 1951/52 bis 1953/54 D 364 Dortmund – Berchtesgaden 1954/55 bis ??? (D 170 / D 188) E 288 Dortmund – Berchtesgaden 1961/62 bis 1962/63 ??? (D 170 / D 188) E 588 Dortmund – Berchtesgaden 1965/66 bis 1969/70 (D 1210 / D 1180) 2505 Dortmund – Berchtesgaden 1970/71 (D 1111 / D 1381) E 2065 Dortmund – Berchtesgaden 1971/72 bis 1973/74 (D 1417 / D 1381) E 3571 Dortmund – Berchtesgaden 1974/75 bis 1984/85 Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 169 Berchtesgaden – Köln 1951/52 bis 1953/54 D 363 Berchtesgaden – Dortmund 1954/55 bis ??? D 287 (D 187 / D 169) Berchtesgaden – Dortmund 1961/62 bis 1962/63 ??? E 587 (D 187 / D 169) Berchtesgaden – Dortmund 1965/66 bis 1969/70 2522 (D 1181 / D 1211) Berchtesgaden – Dortmund 1970/71 E 2066 (D 1380 / D 1110) Berchtesgaden – Dortmund 1971/72 E 2064 (D 1380 / D 1110) Berchtesgaden – Dortmund 1972/73 bis 1973/74 E 3570 (D 1380 / D 1416) Berchtesgaden – Dortmund 1974/75 bis 1984/85

Strecke Hamburg – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Hamburg (nur im Sommerabschnitt) Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) (D 188) ??? Hannover – Berchtesgaden 1956/57 bis ??? (D 188) E 288 Hamburg – Berchtesgaden 1961/62 bis 1962/63 ??? (D 188) E 588 Hamburg – Berchtesgaden 1965/66 bis 1969/70 (D 1180) 2505 Hamburg – Berchtesgaden 1970/71 (D 1381) E 2065 Hamburg – Berchtesgaden 1971/72 bis 1973/74 (D 1381) E 3571 Hamburg – Berchtesgaden 1974/75 bis 1984/85 Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) ??? (D 187) Berchtesgaden – Hannover 1956/57 bis ??? D 287 (D 187) Berchtesgaden – Hamburg 1961/62 bis 1962/63 ??? E 587 (D 187) Berchtesgaden – Hamburg 1965/66 bis 1969/70 2522 (D 1181) Berchtesgaden – Hamburg 1970/71 E 2066 (D 1380) Berchtesgaden – Hamburg 1971/72 E 2064 (D 1380) Berchtesgaden – Hamburg 1972/73 bis 1973/74 E 3570 (D 1380) Berchtesgaden – Hamburg 1974/75 bis 1984/85

Strecke Kleve – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Kleve Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) (N. N.) D 170 Kleve – Berchtesgaden 1951/52 bis ??? Zug Laufweg Fahrplanperiode(n) D 169 (N. N.) Berchtesgaden – Kleve 1951/52 bis ???

Turnusreisezüge im Überblick

Im Turnusreiseverkehr für die DER-Reisebüros und TUI kamen ab dem Sommer 1980 bundesweit die seit der Einführung des zweiklassigen InterCity-Netzes beschäftigungslosen, ehemaligen TEE-Triebzüge der Baureihe 601 zum Einsatz.

Einmal pro Woche steuerten die Züge von Dortmund und Hamburg ausgehend bestimmte Urlaubsregionen im Alpenraum, dem Bayerischen Wald und dem Schwarzwald an.

Diese Turnusreisen führten die VT 601 auch regelmäßig ins Berchtesgadener Land (grob ist dies in der nachfolgenden Übersicht für die Jahre 1983 und 1986 wiedergegeben).

Strecke Dortmund – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Dortmund Zug Abfahrt Ankunft Fahrplanperiode(n) Dt 13425 (Di) Dortmund (7.02) Berchtesgaden (19.03) 1983 Lt 29625 (Di) Berchtesgaden (19.32) München Ost (22.09) 1983 Lt 13425 (Di) Dortmund (7.05) Berchtesgaden (19.03) 1986 Zug Abfahrt Ankunft Fahrplanperiode(n) Lt 29625 (Di) München Ost (4.58) Berchtesgaden (7.47) 1983 Dt 13424 (Di) Berchtesgaden (8.40) Dortmund (20.55) 1983 Dt 13424 (Di) Berchtesgaden (8.26) Dortmund (20.28) 1986

Strecke Hamburg – Berchtesgaden / Berchtesgaden – Hamburg Zug Abfahrt Ankunft Fahrplanperiode(n) Dt 13487 (So) Hamburg (7.14) Berchtesgaden (19.43) 1983 Lt 29680 (So) Berchtesgaden (20.04) München Ost (22.52) 1983 Dt 13487 (So) Hamburg (7.20) Berchtesgaden (19.43) 1986 Lt 29680 (So) Berchtesgaden (20.04) München Ost (22.55) 1986 Zug Abfahrt Ankunft Fahrplanperiode(n) Lt 29681 (Sa) München Ost (5.28) Berchtesgaden (8.36) 1983 Dt 13486 (Sa) Berchtesgaden (8.40) Hamburg (21.33) 1983 Lt 29681 (So) Freilassing (7.13) Berchtesgaden (7.59) 1986 Dt 13486 (So) Berchtesgaden (8.26) Hamburg (21.35) 1986

Abb. 35: Am 3. Januar 1981 hatte Stefan Motz großes Glück und konnte neben dem VT 601als „Alpen-See- Express“ auch die Altbau E-Lok 194 112 aufs Bild bannen (Aufnahme: Stefan Motz).

Eingesetzte Triebfahrzeuge im Fernreiseverkehr

Legendär sind die Einsätze der Baureihe E 44.5 (144.5) auf der Strecke von Freilassing nach Berchtesgaden. Speziell für diese Bahnlinie konzipiert bewältigen die Maschine über viele Jahrzehnte hinweg fast ausschließlich auch den hochwertigen Reisezugverkehr von und nach Berchtesgaden.

Neben dem Einsatz vor Schnellzügen gehörte ab 1979 auch die Bespannung des Intercity „Chiemgau“ zu den Aufgaben der E 44.5, was einen Höhepunkt in der Einsatzgeschichte dieser E-Lok Baureihe darstellte.

Darüber hinaus waren in den 30er Jahren, aber auch in den ersten Nachkriegsjahren (bis Ende der 50er Jahre) unterschiedliche Triebwagenbaureihen im Schnellzugverkehr nach Berchtesgaden im Einsatz.

Der ET 11 hat bereits Eingangs Erwähnung gefunden. Neben der FDt-Verbindung von Stuttgart nach Berchtesgaden kehrte er nach dem Ende des 2. Weltkriegs nochmals auf die Strecke Freilassing – Berchtesgaden zurück. Mit dem Militär-Schnellzugpaar D-US 716/808 wurde er zwischen Berchtesgaden und München eingesetzt.

Die ab 1948 wieder zwischen München und Berchtesgaden verkehrenden Schnellzüge wurden mit den Triebwagen der Baureihe ET 25 gefahren. Sie gehörten über Jahre hinweg zum gewohnten Bild im Berchtesgadener Land.

Ab dem Winterfahrplan 1956/57 kamen in den ET 25-Umläufen zusätzlich Triebwagen der neuen Baureihe ET 30 (430) zum Einsatz.

Für den Verkehr in Nordrhein-Westfalen und der Beheimatung beim Bw Hamm vorgesehen wurden diese Triebzüge zunächst einem umfangreichen Testprogramm unterzogen. In dieser Zeit setze sie das Bw München, im gemeinsamen ET-25-Umlauf mit dem Bw Freilassing, auch im hochwertigen Schnellzugverkehr nach Berchtesgaden ein.

Vielseitiger wurden die Triebfahrzeugeinsätze ab Ende der 70er Jahre. Die beim Bw München 1 eingetroffenen Neubau E-Loks der Baureihe 111 eroberten nach und nach die elektrifizierten Bahnlinien in Oberbayern. Dies führte nun zur beschleunigten Abstellung der verbliebenen Altbau E-Lok-Baureihen.

So verdrängte die 111 bis Anfang der 80er Jahre auch die 144.5 von ihrer Stammstrecke im Berchtesgadener Land. Die Bespannung der FD-Züge und Schnellzüge lag nun überwiegend in der Hand der Baureihe 111.

Gerade an den Wochenenden und bei schwierigen Witterungsverhältnissen griff das Bw Freilassing aber gerne auf im Stilllager befindliche Loks der Baureihen 140 und 151 zurück. Die auf diese Weise ebenfalls vor FD-Zügen und in den 90er Jahren auch vor IC-Zügen zwischen Freilassing und Berchtesgaden angetroffen werden konnten.

Als 1993 die Baureihe 113 (ehemalige E 10.12) zum Bw München 1 gelang wurden mit ihr auch hochwertige Reisezüge auf der Strecke München – Salzburg bespannt. Eine Planleistung stellt dabei Mitte der 90er Jahre die Bespannung des IC 725 nach Berchtesgaden dar.

Ebenfalls vor hochwertigen Reisezügen war ab Mitte der 90er Jahre die Baureihe 139 anzutreffen, die zunehmend die Baureihe 111 von der Berchtesgadener Bahnlinie verdrängte.

Zum Sommerfahrplan 1998 kam schließlich die Baureihe 101 mit dem IC-Zugpaar 522/523 und dazugehörigem Steuerwagen ins Berchtesgadener Land.

Im zurück liegenden Jahrzehnt waren die InterCity-Züge schließlich mit Lokomotiven der Baureihe 111 und 120 bespannt. Wobei die Dominanz zunehmend bei der Baureihe 120 lag.

Im Jahr 2007 ging die Bespannung des IC „Königssee“ schließlich auf die ÖBB-Reihe 1116 über, die das Zugpaar in beiden Fahrtrichtungen von Hamburg bis Berchtesgaden bespannte.

Eine letzte Veränderung beim Triebfahrzeugeinsatz gab es schließlich mit dem beginnenden Jahresfahrplan 2011. Seit Mitte Dezember wird vor dem IC „Königssee“ planmäßig ein Taurus (Baureihe ES 64 U2) von „MRCE Dispolok“ eingesetzt.

Abb. 36: Bis Dezember 2010 war planmäßig ein ÖBB-Taurus für die Bespannung des „Königssee“ zuständig. Inzwischen ist diese Leistung auf einen „Taurus“ von „MRCE Dispolok“ übergegangen. Die Aufnahme zeigt den IC 2083 „Königssee“ am 7. April 2011 beim Zwischenhalt in Würzburg Hbf.

Schlussbemerkung

Mein besonderer Dank gilt Wolfgang Stock, Stefan Motz und Christian Brückel, die es mir durch die Bereitstellung von Unterlagen, Fotoaufnahmen bzw. Informationen aus den 60er, 70er und 80er Jahren mit ermöglicht haben einen Überblick über die Entwicklung des Fernreiseverkehrs zwischen Freilassing und Berchtesgaden in den zurück liegenden gut acht Jahrzehnten zu geben.

Gewiss befinden sich in dieser Ausarbeitung noch inhaltliche Lücken rund um das Thema, die trotz der bisherigen Recherchen nur zum Teil oder noch gar nicht geschlossen werden konnten.

Sowohl zu den eingesetzten Fahrzeugen, den Kurswagenläufen, als auch zur Entwicklung der Fahrzeiten ließe sich zu den einzelnen Zügen noch so manches zu Papier bringen.

Dies gilt selbstverständlich auch für den Bereich der Turnusreisezüge, den ich in diesem Beitrag nur als Randthema streifen konnte.

Auf der anderen Seite liegt darin zugleich das Potenzial für die weitere Ausarbeitung des Themas, was zu gegebener Zeit sicherlich auch eine gesamthafte Überarbeitung der heutigen Fassung nach sich ziehen wird.

Rüdiger Knobel Königswinter im Juni 2011

Literaturhinweise:

Deutsche Bundesbahn Kursbücher aus verschiedenen Jahrgängen Deutsche Bundesbahn Zugbildungspläne Deutsche Bundesbahn „D-Zug-Begleiter“, „Ihr-Zug-Begleiter“ Fahrpläne des Berchtesgadener Lands (aus der Sammlung des Autors) Eisenbahn-Journal Special 2/97 „Eisenbahnen in den Bayerischen Alpen, Teil 1“ Eisenbahn-Kurier 6/83 „VT 601 im Einsatz als Alpen-See-Express“ Eisenbahn-Kurier 12/98 „Neues von der Strecke Freilassing – Berchtesgaden“ Brückel, Christian diverse Exemplare „D-Zug-Begleiter“, „Ihr-Zug-Begleiter“ Motz, Stefan Fotos Stock, Wolfgang „Glückauf“ ein Zug, der in vielen Zuggattungen zu finden war (Fahrplan-Kurier Nr.: 6 - 12/88, 1.Auflage) Stock, Wolfgang diverse Exemplare „Ihr-Zug-Begleiter“ Knobel, Rüdiger Fotos, diverse Exemplare „Ihr Zug-Begleiter, Zuglaufschilder