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Stadtrundgang -Langensteinbach

Moderne Gemeinde mit bewegter Geschichte

Als sich im Herbst 1971 die Orte Auerbach, Ittersbach, Langen- steinbach, Mutschelbach und Spielberg zu einer neuen Gemein- de mit dem Namen Karlsbad zusammenschlossen, ging für jede von ihnen eine Dorfgeschichte zu Ende, die fast durchweg bis ins 12. oder 13. Jahrhundert zurückreicht. In ihren Chroniken waren Epochen aufgezeichnet, während denen sie einmal ebersteinisch, herrenalbisch, frauenalbisch, württembergisch und schließlich badisch gewesen oder geworden waren; Zeiten, in denen sie Fehden, Krieg, Not und Pest überdauert und trotz einigen Elends sogar französischen und waldensischen Flüchtlingen Asyl und neue Heimat gewährt hatten.

Hier die acht Stationen des SWR4 Sommererlebnis-Rundgangs:

Ausgangspunkt ist das Forstamt, urspünglich als Villa Behagel um 1836 erbaut. Seit 1860 wurde es als Forstamt genutzt und ist das letzte Gebäude des traditionsreichen staatlichen Forstamtes Langensteinbach beziehungsweise Karlsbad (1605 bis 2005).

Bis ins Mittelalter zurück reicht die Geschichte des Wirtshauses „Ochsen“, jenes Gasthofs an der Ochsen- straße, einer alten West-Ost-Verbindung, einst wichtige Geleitstation zwischen und Württemberg.

1828 vom Baubüro Friedrich Weinbrenner im klassizistischen Stil errichtet, beherbergt die Ludwigskirche eine Orgel des berühmten Orgelbauers Stieffel.

Weiter geht’s zum Conrath-Haus, dem nachgewiesen ältesten Fachwerkbau am Ort aus dem Jahr 1662. Eine Bürgerinitiative kümmert sich um die Erhaltung und Restaurierung.

Vom idyllischen Fachwerk zum Zeugen des frühen Industriestandorts: Das Dampfziegelwerk, 1897 erbaut, diente ab 1908 der Ortstromversorgung, danach als Sägewerk – und ist heute Standort der hochmodernen Firma Paradigma, Spezialist für Umwelttechnik.

Das Rathaus geht als alte bürgerschaftliche Einrichtung auf das 15. Jahrhundert zurück. Es war Ort der Eidleistung und des Gerichts, wurde im 16. Jahrhundert ausgebaut und erhielt einen Pranger.

Geschichtsträchtig auch die Zehntscheuer von 1791 mit Kornschütte, einst Versorgungsdepot für das Amt Langensteinbach und das Kloster Herrenalb.

Die Herrenalber Klosterpflege - ehemaliges Gasthaus „Traube“ – umfasst Reste des einstigen Klosterhofs aus dem 14. Jahrhundert, der im Lauf seiner bewegten Geschichte als Amtshaus, Lazarett, Forsthaus und Gaststätte gedient hatte.

Tief in die Historie taucht man auch bei der Brunnenstube ein. Sie und Teile der alten Langensteinbacher Trinkwasserversorgung gehen auf die Zeit um 1512 zurück.

Erhalten sind auch Teile des ehemaligen Fürstenbads, Anlage des markgräflichen Heilbades und der ehemaligen Sommerresidenz des Badischen Fürsten (1712 bis 1838).

Bei der Ruine der Sankt Barbara-Kapelle aus dem 14. Jahrhundert befand sich im zehnten und elften Jahrhundert ein Markt- und Wallfahrtsort mit Burg und ein Waldpark (1887, 1938, 1986).

Stadtrundgang Karlsbad-Langensteinbach

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