Tätigkeitsbericht Der Verkehrswacht Bruchsal-Bretten Für Das Geschäftsjahr 2018, Vorgelegt Am 17.04.2019 Von Klaus Droxler

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Tätigkeitsbericht Der Verkehrswacht Bruchsal-Bretten Für Das Geschäftsjahr 2018, Vorgelegt Am 17.04.2019 Von Klaus Droxler Tätigkeitsbericht der Verkehrswacht Bruchsal-Bretten für das Geschäftsjahr 2018, vorgelegt am 17.04.2019 von Klaus Droxler A. Allgemeiner Teil Der Boom der umweltfreundlichen Fort- bewegung per Fahrrad und Pedelec hat „Rekordsommer mit mehr Verkehrstoten; auch seine Schattenseite: Im Berichtsjahr im Jahr 2018 gab es weniger Unfälle, aber stieg die Zahl der Fahrradunfälle in Baden- mehr mit tödlichem Ausgang – besonders Württemberg um 12,4 Prozent auf 11 433 für Radfahrer“ an. 68 Radler kamen dabei ums Leben, 15 von ihnen waren mit einem elektrounter- Im Berichtsjahr kamen erstmals wieder stützten Fahrrad unterwegs.2 Damit enden mehr Personen im Straßenverkehr ums Fahrradfahrten immer häufiger tödlich. Leben – entgegen des Trends der vergan- Insbesondere bei Pedelecs lag der An- genen Jahre; so die entsprechenden Zah- stieg der Unfalltoten bei 24 Prozent. Und len des statistischen Bundesamtes. Zwar die Weiterentwicklung der Technik bei registrierte die Polizei insgesamt weniger Rädern birgt ein zusätzliches Risiko. Von Unfälle als noch 2017; diese nahmen für den 4,2 Millionen Fahrrädern, die 2018 die Beteiligten jedoch häufiger einen tödli- verkauft wurden, war jedes vierte ein chen Ausgang. 3265 Personen starben Elektrorad. Die elektrischen Räder ermög- 2018 infolge von Unfällen im Straßenver- lichen vor allem Senioren mehr Mobilität – kehr, im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg allerdings sind sie aufgrund der höheren um 2,7 Prozent. Die Zahl der Verletzten Geschwindigkeit auch schwerer zu be- nahm ebenfalls um 1,1 Prozent auf etwa herrschen. Wie Statistiken zeigen, gibt es 394 600 zu. Dabei zeigen die Zahlen vor allem bei Pedelec-Fahrern mehr tödli- auch, dass bestimmte Verkehrsteilnehmer che Unfälle. Die deutschlandweit festge- stärker gefährdet sind als andere. Unter stellte Tendenz bei der Entwicklung der den Fußgängern ging die Zahl um 6,1 Unfallzahlen spiegelt sich wider im Bereich Prozent zurück. Im Vorjahr verunglückten des Polizeipräsidiums Karlsruhe. Im Land- noch 25 Prozent mehr. Auch Autofahrer kreis Karlsruhe erreichte die Zahl der To- oder deren Mitfahrer kamen seltener bei ten ein neues Rekordhoch: Es verloren im Unfällen im Straßenverkehr ums Leben. Berichtsjahr 24 Menschen ihr Leben im Insgesamt 27 Todesfälle weniger bedeu- Straßenverkehr, 2017 waren es noch 14 ten einen Rückgang um 2,1 Prozent. Zu- gewesen.3 genommen haben im Jahr eines abermali- gen Rekordsommers mit nur wenigen Re- Bieten die bisher bei den elektrounter- gentagen dagegen die Zahlen unter Mo- stützten Fahrrädern bereits festzustellen- torrad- und Mofafahrern. Hier weist die den Unfallzahlen Grund zur Sorge, so Statistik einen Anstieg von 9 Prozent aus. werden sich perspektivisch die derzeit von Das sind fast 60 Verkehrstote mehr. Dras- Seiten der Industrie und des Handels auf tisch stellt sich die Situation besonders für den Markt drängenden und künftig der Fahrradfahrer dar – mit einem Anstieg um Verordnung über die Teilnahme von Elek- 13,6 Prozent. Im vergangenen Jahr ver- trokleinstfahrzeugen am Straßenverkehr unglückten 418 von ihnen tödlich; 50 mehr (eKFZV) unterliegenden Fahrzeuge die als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Unfallbilanz erweiternde Gefahren schaf- Jeder achte Verkehrstote ist demnach auf fen. dem Fahrrad unterwegs gewesen, und nur das Auto ist als Verkehrsmittel häufiger an Unfällen beteiligt als Fahrräder. 1 2 Bruchsaler Rundschau v. 09.03.2019, S. 11 1 FAZ v. 28.02.2019, S. 8 3 Bruchsaler Rundschau v. 16.03.2019, S. 37 Tätigkeitsbericht 2018 Nachweis alkoholbedingter Fahruntüchtig- keit kommt die Entziehung der Fahrer- laubnis und eine Sperre für deren Wie- dererteilung in Betracht. Diese Perspekti- ven dürften wohl die Freude am Fahren mit den Elektrokleinstfahrzeugen bei man- chen Verkehrsteilnehmern deutlich schmä- lern. B. Vereinsarbeit Der Verkehrswacht Bruchsal-Bretten ge- „Elektrofahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstge- hörten im Berichtsjahr insgesamt 65 Mit- schwindigkeit von nicht weniger als 12 km/h frei“ glieder an, darunter alle 16 Kommunen in Nicht ohne Grund wenden sich deshalb ihrem Einzugsbereich. sowohl der Deutsche Verkehrssicherheits- Der Vorstand setzte sich aus den folgen- rat als auch die Deutsche Verkehrswacht den Personen zusammen: insbesondere gegen die Benutzung der Gehwege durch diese Fahrzeuge. Abge- Vorsitzender: Klaus Droxler sehen von den zu erwartenden „Vertei- Stv. Vorsitzender: Karl Neithardt lungskämpfen“ auf Geh- und Radwegen Schatzmeister: Anton Gentischer ergeben sich noch Gesichtspunkte, wel- Schriftführer: Wolfgang Merkle che in der bisherigen Diskussion keine Beisitzer: Herbert Best Beachtung gefunden haben. Nach § 1 Heinz-W. Rößler Abs. 1 Entwurf eKFZV sind Elektrofahr- Helmut Storck zeuge im Sinne der Verordnung Kraftfahr- zeuge mit elektrischem Antrieb und einer Im Berichtsjahr hatte die Verkehrswacht bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit Bruchsal-Bretten Ausgaben in Höhe von von nicht weniger als 6 km/h und nicht etwa € 20.000,00. Dabei lag ein Schwer- mehr als 20 km/h, wenn sie bestimmte punkt der Ausgaben auf dem Bereich der und näher beschriebene Merkmale auf- schulischen und vorschulischen Verkehrs- weisen. Bei den beschriebenen Fahrzeu- erziehung mit knapp € 5.000,00. Hinzu gen handelt es sich somit per definitionem kamen Ausgaben für die Jugendverkehrs- um Kraftfahrzeuge. Ihre Fahrer unterliegen schulen in Höhe von fast € 6.000,00. Die damit der Vorschrift des § 24 a StVG und allgemeine Verkehrswachtarbeit schlug begehen eine Ordnungswidrigkeit, wenn mit etwa € 4.000,00 zu Buche und für Ge- sie mit einem Blutalkoholgehalt von 0,5 ‰ schäftsstellenausgaben mussten etwa € oder mehr am Straßenverkehr teilnehmen. 5.000,00 aufgewendet werden. Die Regelgeldbuße beträgt beim Ersttäter € 250,00 und es droht ein Fahrverbot von Diesen Ausgaben standen Mitgliedsbei- einem Monat. Darüber hinaus droht bei träge in Höhe von etwa € 12.000,00 ge- einer Trunkenheitsfahrt gem. § 316 StGB genüber, so dass die Ausgaben allein aus eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe den Mitgliedsbeiträgen nicht hätten bestrit- von bis zu einem Jahr. Schwierig dürfte ten werden können. Die Differenz konnte allerdings der Nachweis alkoholbedingter wieder durch Zuweisung von Geldauflagen Fahrfehler sein solange es für diese Fahr- der Gerichte und der Staatsanwaltschaft zeuge noch keine von der Rechtspre- Karlsruhe sowie durch einen Verwaltungs- chung anerkannten Grenzwerte gibt. Beim kostenzuschuss des Landratsamtes Karls- 2 Tätigkeitsbericht 2018 ruhe gedeckt werden. Eine besondere der Kindergärten mit ihren Schulanfängern Einnahme war eine Spende der Sparkas- in der Jugendverkehrsschule in Bretten, se Kraichgau über einen Betrag von € dessen Attraktivität sich bei den Kinder- 1.000,00, mit dem die Anschaffung eines gärten bis über den örtlichen Bereich der Zeltpavillons unterstützt wurde. Verkehrswacht Bruchsal-Bretten hinaus- gehend herumgesprochen hat. Dem Be- such der Jugendverkehrsschule voraus geht zunächst ein Beratungsgespräch mit der jeweils verantwortlichen Person des Kindergartens, das ist in der Regel die Leiterin des Kindergartens. Danach folgt zwingend eine Elternberatungsveranstal- tung in Form eines sog. Elternabends. Dabei werden die Eltern bzw. andere an- wesende Bezugspersonen, wie z.B. die Großeltern oder Betreuer, mit den Grund- lagen der lernpsychologischen und physi- Spendenübergabe beim Zeltpavillon schen Entwicklung von Kindern vertraut gemacht und deren Bedeutung bei der Zum Schulanfang wurden wieder die Bewältigung des Straßenverkehrs durch durch die Verkehrswacht Bruchsal-Bretten die Schulanfänger. Auch werden die Betei- finanzierten insgesamt ca. 2.500 Gelben ligten für die besonderen Gefahren im Mützen an die Schulanfänger ausgege- Wohnumfeld und auf dem Weg zur Schule ben, welche die Kraftfahrer an die beson- sensibilisiert. Und abschließend werden dere Schutzbedürftigkeit der kleinen Ver- praktische Übungen vermittelt wie das kehrsteilnehmern erinnern sollen. Kind sicher Straßen überqueren kann, denn ca. 90 Prozent der Fußgängerunfälle bei Erwachsenen sind die Folge eines falschen Verhaltens beim Überqueren der Fahrbahn. Gelbe Mütze für Schulanfänger Der bereits im Vorjahr begonnene ver- stärkte Kontakt zu den Kindergärten in den Bundesprogrammen „Kind und Verkehr“ sowie „Kinder im Straßenverkehr“ wurde Geduldiges Warten an der roten Ampel: Eine Schulanfängerübung auf der JVS Bretten im Berichtsjahr erfolgreich fortgesetzt. Ins- besondere hat sich das als das „Brettener Und wenn schon bei den Erwachsenen Modell“ überregional bekannt gewordene diese hohe Unfallgefahr besteht, muss Vorgehen in Form einer ständig steigen- erst recht schon bei den Kleinen mit dem den Teilnehmerzahl als erfolgreich ge- Üben des richtige Verhaltens begonnen zeigt. Besonders begehrt ist der Besuch werden. Durch die Wissensvermittlung bei 3 Tätigkeitsbericht 2018 den Veranstaltungen werden die Eltern in anzubieten, obwohl die geforderte Erwei- die Lage versetzt, mit ihrem Kind den be- terung bislang nicht erfolgt ist. In Zusam- vorstehenden Schulweg unter Vermeidung menarbeit mit der Volkshochschule Bret- von unfallträchtigen Stellen zu üben. Ge- ten hat deshalb die Verkehrswacht Bruch- rade die Eltern sind mit ihrer Vorbildfunkti- sal-Bretten im Frühjahr und im Spätjahr on ein unverzichtbarer Bestandteil für die jeweils einen solchen Kurs ausgeschrie- Verkehrserziehung der Kinder und ein ben. Beide Kurse, bei denen die Ver- wichtiger Beitrag zur Unfallverhütung bei kehrswacht Bruchsal-Bretten die Unter- den jungen Verkehrsteilnehmern. stützung durch einen Brettener Fahrrad- händler
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