Das Hauptgebäude Der Universität Rostock 1870-2016 Teilband 1

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Das Hauptgebäude Der Universität Rostock 1870-2016 Teilband 1 Das Hauptgebäude der Universität Rostock 1870-2016 Teilband 1 Aufsätze Herausgegeben von Kersten Krüger und Ernst Münch Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte Band 30 Rostock 2016 https://doi.org/10.18453/rosdok_id00000145 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar. Herausgeber: Der Rektor der Universität Rostock Redaktion: Kersten Krüger Druckvorlage: Kersten Krüger Einband: IT- und Medienzentrum der Universität Rostock Druck und Herstellung: IT- und Medienzentrum der Universität Rostock ISBN 978-3-86009-356-6 Copyright 2016 by Universität Rostock Inhalt 3 Teilband 1 Aufsätze Seite 5 Geleitwort des Rektors der Universität Rostock Vorwort der Herausgeber 7 Albrecht Willebrand Hermann Willebrand – Leben und Werke 11 Peter Palme [1983] Das Rostocker Universitätshauptgebäude und seine Vorgeschichte im 19. Jahrhundert Betrachtungen zur Bau- und Kunstgeschichte 23 Ernst Münch Vorbild für Hermann Willebrands Rostocker Universitätsgebäude: Der Johann-Albrecht-Stil am Schweriner Schloss und am Wismarer Fürstenhof im 16. und 19. Jahrhundert 87 Frank Braun Untersuchungen zur Baugeschichte des Gadebuscher Schlosses 105 Ernst Münch Ehre des Landesherrn und Zierde der Stadt Die Entstehung des Universitätshauptgebäudes im politischen Kräftespiel 1865–1870 119 Kersten Krüger Pläne und Raumprogramme für das Hauptgebäude 1833-1989 141 Emanuel Hollack Der Bau des Hauptgebäudes 1867-1870 185 Emanuel Hollack Die Sanierung des Hauptgebäudes 2009-2013 221 Wolfgang Schareck Zwei Höhepunkte moderner Gestaltung Das Aulafenster und die Göttin Metis 245 4 Inhalt Teilband 2: Anhang Seite Texte Ausschmückung des Universitätsgebäudes 1866 9 Rektor und Professoren über die Ausschmückung der Fassade 1866 13 Hermann Willebrand 16 Baubeschreibung des Universitätsgebäudes 1866 Zeitzeugengespräch mit 21 Dipl.-Ing. Holger Kotermann am 18. Juli 2013 Zeitzeugengespräch 34 mit Dipl.-Ing. Uwe Sander am 1. August 2013 Abbildungen Anhang Hauptgebäude allgemein 43 Anhang Fassade 62 Anhang Aula 89 Anhang Pläne 1833-2016 102 Register: Personen 167 Register: Orte, Sachen 173 Abbildungsnachweise Anhang 180 DVD Film 2013 Bernd Schultze-Willebrand Hermann Willebrand – Ein verkannter Baumeister? Pläne und Raumnutzungen 2016 Geleitwort des Rektors der Universität Rostock Die Bibliothek Sainte Genéviève im 5. Arrondissement von Paris lieferte Wille- brand die großartige Vorlage für dieses prächtige Hauptgebäude am Universi- tätsplatz, das nach dem schlichten Collegium album nun den Glanz Schwerins in Rostock widerspiegeln sollte. Die Fassade lässt die Geschichte der Universi- tät, ihre vier Gründungsfakultäten, ihre Vorbilder und bedeutendsten Köpfe ebenso erahnen, wie über das Großherzogtum Mecklenburg als Souverän mit Herzögen, Bischöfen und Kanzlern, aber auch Wappen der Städte und Herzog- tümer zu informieren. Dazu verspricht das DOCTRINA MULTIPLEX, VERITAS UNA über dem Hauptportal die Wahrheitssuche in akademischer Freiheit, ohne die Wurzeln in der päpstlichen Stiftung zu verleugnen. Heute wird den staunenden Besuchern auf dem Universitätsplatz mit dem Brunnen der Lebensfreude und dem Blücherdenkmal kaum bewusst sein, dass all dies in knapp dreieinhalb Jahren Bauzeit zu einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs entstand, zu der aber am Tage der Einweihung am 27. Januar 1870 die gesamte Universität, damals leider noch eine reine Männergesellschaft, in die prachtvolle Aula passte. Wundersam und glücklich ist uns bewusst, dass dieses Schmuckstück der Stadt alle Kriege unbeschadet überstand, dass es zunächst von außen, dann aber auch von innen in seiner einzigartigen Schönheit restauriert werden konnte. Das Oberlicht der Aula wurde erst jetzt wieder sichtbar, nachdem es zur Verdunke- lung im Zweiten Weltkrieg abgedeckt worden war. Voller Geschichtsbewusstsein zeugt es heute aber auch vom Wandel un- serer Universität zu einer weltoffenen, modernen und innovativen Hochschule, in der alle von Metis, der Göttin der Weisheit und des Wissens begrüßt werden, freundlich und zugewandt, mit der Freude, Sie kennenzulernen, wie auch ich Sie gern in unserer Universität begrüßen möchte, sei es zum Studieren, zum Lehren und Forschen, zum Arbeiten für die Universität oder zum Besuchen. Wolfgang Schareck im Oktober 2016. Vorwort der Herausgeber Wenn von Universität die Rede ist, so verbinden sich heute damit verbreitet zwei irrige, aber durchaus nachvollziehbare Vorstellungen, Interpretationen oder Be- griffserklärungen. Sie gehen nicht von einer mit diesem Wort gemeinten spezi- fischen universitas, das heißt Gemeinschaft von Menschen, nämlich in diesem Falle von Lehrenden und Lernenden, aus. Vielmehr wird mit dem Begriff der Universität einerseits die Vorstellung von den zahlreichen in der Hochschule vereinten Wissenschaftsdisziplinen verbunden. Nicht zuletzt auch das in etlichen unterschiedlichen Übersetzungen existierende Motto über dem Eingangsportal des Rostocker Universitätshauptgebäudes (DOCTRINA MULTIPLEX – VERITAS UNA) scheint eine derartige Interpretation zu suggerieren. Andererseits lässt der Begriff Universität häufig ein Gebäude, zumeist das jeweilige Hauptgebäude der Einrichtung, als ihre äußere Hülle vor das geistige Auge des Betrachters treten, ähnlich wie das in anderen Bereichen der Gesellschaft etwa für die Begriffe Kir- che, Parlament oder Theater geschieht. So sehr abwegig ist eine solche Vorstellung keineswegs. Denn was wäre die Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden ohne ein Domizil? Daher sind Universitätsgebäude in der Regel fast genauso alt wie die Geschichte der Uni- versitäten selbst. Das war und ist auch in Rostock nicht anders. Dass der zentrale Bau, in moderner Diktion das Hauptgebäude der Uni- versität Rostock Gegenstand dieser umfänglichen, mit zahlreichen Plänen und Abbildungen ausgestatteten Publikation ist, hat darüber hinaus noch mehrere an- dere Gründe. So war und ist das Hauptgebäude seit seiner Existenz, die – wenn wir den oder die Vorgängerbauten einbeziehen – bis in die Anfänge der Universität zu- rückgeht, selbstverständlich untrennbar und unmittelbar – in guten wie in schlechten Zeiten – mit allen Etappen der Rostocker Universitätsgeschichte ver- bunden. Dies wird uns am Vorabend des 600. Jubiläums der alma mater rosto- chiensis besonders bewusst. Das heutige Hauptgebäude hat seit seiner Entstehung in den Jahren 1867 bis 1870, damals lapidar als „Universitätsgebäude“ bezeichnet, auch als Baukör- per selbst eine nunmehr anderthalb Jahrhunderte alte Geschichte durchlebt. Noch vor wenigen Jahren zeugten sowohl an der Fassade als auch in den Räumen des Gebäudes viele sehr sichtbare Spuren davon, dass manche Glanz- seiten des als „Wissenschaftsschloss“ konzipierten Baus dem Zahn der Zeit er- heblichen Tribut gezollt hatten. 8 Vorwort Dass nach der Wende von 1989, die auch mit der demokratischen inneren Erneuerung der Universität verbunden war, zunächst die äußere Hülle samt Fas- sade und Dach des Hauptgebäudes und schließlich in den Jahren 2009 bis 2013 sein Inneres umfassend restauriert bzw. erneuert wurden, gab jeweils verständ- liche Anlässe zur vertieften Beschäftigung mit der Geschichte dieses Baus, nicht zuletzt eben aus Gründen der Art und Weise seiner Restaurierung bzw. Erneue- rung.1 Auch in dieser Hinsicht bewährte sich das Leitmotiv der Universität Rostock TRADITIO ET INNOVATIO. Neben mancherlei nicht immer gelungenen Umbauten hat das Hauptge- bäude auch vor 1989 zumindest teilweise bereits Restaurierungsarbeiten erfah- ren. Sie waren eine der Anlässe für die bisher ausführlichste Beschäftigung mit der Geschichte seiner Entstehung sowie bau- und kunstgeschichtlichen Bedeu- tung aus der Feder von Peter Palme aus dem Jahre 1983, die wegen ihres grund- legenden Stellenwertes in der vorliegenden Publikation erneut vollständig abge- druckt wird.2 Tat sich Palme mit einer positiven Gesamteinschätzung des Gebäudes schwer, so war dies nicht etwa nur oder in erster Linie den damaligen gesell- schaftlichen, insbesondere auch politischen Verhältnissen in der DDR geschul- det. Zumindest partielle Kritik gab es bereits seit den Jahren der Entstehung des Hauptgebäudes. Sie haben auch das Bild seines Schöpfers, des mecklenburg- schwerinschen Hofbaurates Hermann Willebrand, bis in unsere Tage verdunkelt, dessen Schaffen generell stets im Schatten des erheblich spektakuläreren Lebens und Wirkens seines Vorgängers und ehemaligen Chefs Georg Adolph Demmlers stand. Nicht nur der 200. Geburtstag Willebrands, der in das Jahr der Fertigstel- lung unserer Publikation fällt, sollte Veranlassung geben, auch sein Wirken an- gemessen zu würdigen. Wenn es heute starke Bestrebungen gibt, das Schweriner Schloss, an dessen historisierenden Um- bzw. Neubau auch Willebrand maßgeb- lichen Anteil hatte, in das Weltkulturerbe aufnehmen zu lassen, so darf wohl ebenso deutlich unterstrichen werden, dass er mit dem Rostocker Universitäts- gebäude des Jahres 1870 ein Hauptwerk der mecklenburgischen Neorenaissance geschaffen hat, deren kunstgeschichtliche Bedeutung seit der jüngsten Vergan- genheit in hellerem Lichte als früher erscheint. 1 Zur Wiedereröffnung des Hauptgebäudes der Universität Rostock. Hrsg. von Wolfgang SCHARECK und Andrea BÄRNREUTHER. Petersberg 2013. 2 Peter PALME: Das Rostocker Universitätshauptgebäude und seine Vorgeschichte im 19. Jahr- hundert. Betrachtungen zur Bau- und Kunstgeschichte. In: Beiträge zur Geschichte der Wil- helm-Pieck-Universität Rostock,
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