«Ich Wünschte Ein Bürger Zu Sein». Theodor Mommsen Im Wilhelminischen Reich
Originalveröffentlichung in: K. Christ - A. Momigliano (Hg.), Die Antike im 19. Jahrhundert in Italien und Deutschland, Bologna & Berlin 1988, S. 321-359 «Ich wünschte ein Bürger zu sein». Theodor Mommsen im wilhelminischen Reich von Jürgen Molitz I. -Politische Stellung und politischen Einfluß habe ich nie gehabt und nie erstrebt; aber in meinem innersten Wesen, und ich meine, mit dem Besten was in mir ist, bin ich stets ein animal politicum gewesen und wünschte ein Bürger zu sein. Das ist nicht möglich in unserer Nation, bei der der Einzelne, auch der Beste, über den Dienst im Gliede und den politischen Fetischismus nicht hinauskommt- Mommsens Kritik an der Politik seiner Zeit in der sogenannten 'Testamentsklausel' vom 2. September 1899 ist schon mehrfach in 2 ihrer Bedeutung gewürdigt worden . Dieses Dokument ist aber Abgekürzt zitiert werden die folgenden Titel: K. ZANGEMEISTER, Theodor Mommsen als Schriftsteller. Ein Verzeichnis seiner Schriften. Im Auftrage der königlichen Bi bliothek bearbeitet und fortgesetzt von Emil Jacobs, Berlin 1905 (ZJ); L.M. HARTMANN, Theodor Mommsen. Eine biographische Skizze. Mit einem Anhange: Ausgewählte politische Aufsätze Mommsens, Gotha 1908 (HARTMANN); A. HEUSS, Theodor Mommsen und das 19. Jahrhundert, Kiel 1956 (HEUSS); A. WUCHER, Theodor Mommsen. Geschichtsschreibung und Politik, Göttingen 1956 (WUCHER); L. WICKERT, Theodor Mommsen. Eine Biographie, 4 Bde., Frankfurt 1959-1980 (WICKERT). 1 Der Text der Testamentsklausel, weitergegeben durch ein ungenanntes Mitglied der Familie, wurde erstmals in der Zeitschrift -Die Wandlung-, 3, 1948, S. 69-70, veröffentlicht. Der vollständige Text ist bequem zugänglich z.B. bei WUCHER, S. 218- 219 sowie bei WICKERT, IV, S. 77 (-zur Unzeit ans Licht gebracht-).
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