DAS OBERLAND Truppenzeitung des Jägerbataillons 18 1. AUSGABE 2020

MISSION FIRST – FAMILY ALWAYS INHALT: IMPRESSUM: Amtliche Publikation der Republik Österreich/ ­ Bundesminister für Landesverteidigung­ INHALT / IMPRESSUM 2 Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Republik Österreich, Bundesminister­ für Landesverteidigung, VORWORT DES BATAILLONSKOMMANDANTEN 3 BMLV, Roßauer Lände­ 1, 1090 Wien Redaktion: BMLV, Jägerbataillon 18, Landwehrkaserne, Brunn 13, 8770 St. Michael i.O., Tel.: 050201 53-31 502; INTERNATIONALE ÜBUNG 4 E-Mail: [email protected] Redakteure: Chefredakteur: Oberst Karl-Heinz Tatschl, MSD ARTILLERIESCHIESSSCHULE TIRO ALTO 2019 5 Redakteur: Hauptmann Gernot Meier Stabswachtmeister Gerald Stiegler Fotos: Jägerbataillon Steiermark ABSCHLUSS KADERANWÄRTERAUSBILDUNG 3 6-7 Major Rosche Fruhmann Major Peter Huber Hauptmann Martin Parth BEREICHSMEISTERSCHAFTEN OST 8-9 Hauptmann Sandro Fuchsbichler Vizeleutnant Bruno Planer Offizierstellvertreter Markus Könighofer WERBUNG / PARTNERVERBAND VOESTALPINE 10 Offizierstellvertreter Wolfgang Riegelthalner Stabswachtmeister Gerald Stiegler Stabswachtmeister Marcel Krenn FAMILIE UND BERUF 11 Korporal Stefan Kocher Harald Schlossko (Titelbild) Layout: Universal Druckerei GmbH, Gösser Straße 11, WERBUNG STADTGEMEINDE LEOBEN 12 8700 Leoben, Tel. 03842/44776-0, www.universaldruckerei.at Druck: EIGENWERBUNG BUNDESHEER 13 Heeresdruckzentrum, 1030 Wien Erscheinungsjahr: 2020

BATAILLONSWEIHNACHTSFEIER 14 Offenlegung nach Mediengesetz: Grundlegende Richtung: Das Oberland berichtet über das Jägerbataillon 18 und über die Miliz EINRÜCKUNGSTERMIN DEZEMBER 2019 15 des Jägerbataillons 18 und Jägerbataillons Steiermark sowie über allgemeine Themen des Österreichischen Bundesheeres. Das Oberland dient der Information aller Soldaten des Präsenz- und ORTSKAMPFSEMINAR 16–17 Milizstandes sowie Freunden des Bataillons. Des Weiteren ist es als Kommunikationsmittel für die Partner des Jägerbataillons 18, voestalpine Metal Engineering Division und der Stadtgemeinde Leoben, HISTORISCHER BERICHT 18–19 gedacht. Das Oberland ist unabhängig und für den Empfänger kostenlos. Auflage: 3.500 Stück KOMPANIEGEFECHTSSCHIESSEN SEETALER ALPE 20–21

BERICHT DIENSTSTELLENAUSSCHUSS UND MILIZ INFO 22 Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, BERICHT MILIZ - JÄGERBATAILLON STEIERMARK 23 UW-Nr. 943

2 VORWORT DES BATAILLONSKOMMANDANTEN

GESCHÄTZTE LESERINNEN UND LESER!

NEUE AUFGABEN de, das die Antwort auf moderne Einsatz- Das neue Jahr hat schon einige Wochen szenarien sein muss. Die Überprüfung des auf dem Buckel und manche Dinge haben Gelernten im scharfen Schuss ist aus mei- sich verändert. Wir haben mittlerweile eine ner Sicht ein logischer Abschluss und eine neue Regierung und erstmals steht unse- finale Qualitätssicherung des Gelernten. rem Ressort eine Frau Bundesminister vor. Die genaue zukünftige Marschrichtung Es ist also der Einsatz, auf den wir unsere wird sich im Laufe des Jahres konkretisie- Vorbereitungen sowie Ausbildungsgänge Wir konnten das Grundzertifikat am 28. ren, aber egal welcher Weg beschritten abstimmen und somit allem anderen vor- Jänner 2020 aus den Händen der Famili- wird, unser Verband wird mit seinem brei- anzustellen ist, um die Sicherheit und Un- enministerin Magistra Christine Aschba- ten Leistungsspektrum, gestützt auf unse- versehrtheit der eingesetzten Soldatinnen cher im Beisein unseres Herren Generalse- re drei Säulen, seinen Platz in diesem Bun- und Soldaten größtmöglich zu gewährleis- kretärs Magister Dieter Kandlhofer in Emp- desheer finden. Derzeit erhalten rund ein- ten. fang nehmen. Wir sind sehr stolz über die hundertzehn Soldatinnen und Soldaten der Auszeichnung, stellt sie doch, so glaube Jägertruppe bei uns ihre Fachausbildung FAMILIE ich, den wechselseitigen Bezug zwischen als Jägergruppenkommandant. Die Kader- Hinter jeder Soldatin und jedem Soldaten Beruf „mission first“ und dem sozialen Um- präsenzeinheit finalisiert ihr Training unter steht in den meisten Fällen ein Umfeld, das feld „family always“ in eindrucksvoller Wei- Tage und für die übrigen Soldatinnen und mit der fordernden Aufgabe ihres Partners se dar. Soldaten wird intensiv eine Kaderfortbil- arrangieren muss. Dies stellt sich, wie ich dung betrieben. aus eigener Erfahrung weiß, nicht immer ganz einfach dar, da lange Dienstzeiten, MISSION ungeplante und/oder lange Abwesenheiten Sie sehen also, wir sind wie schon in den zumindest in einem Einsatzverband des Öf- vergangenen Jahren mit fordernden Aufga- teren eintreten. Es ist daher aus meiner Oberst Karl-Heinz Tatschl, ben betraut. In dieser Ausgabe des Ober- Sicht eine der vordringlichsten Führungs- Bataillonskommandant Jägerbataillon 18 landes haben wir uns bemüht, einen reprä- maßnahmen eines jeden Kommandanten, sentativen Querschnitt unserer über den dieses Umfeld mit verschiedenen Maßnah- Winter erbrachten Leistungen darzustellen. men, die der Dienstgeber durchaus vor- Es wurden viele verschiedene Bereiche ab- sieht, zu unterstützen. Aufgrund dieser Tat- gedeckt, die sich aber im Einsatz des Ver- sache, wurde uns als erstem und einzigen bandes wieder zu einem großen Ganzen Einsatzverband des Bundesheeres, die zusammenfügen. Techniken im Ortskampf, Möglichkeit geboten, das staatliche Zertifi- Steilfeuer, zivil – militärische Zusammenar- zierungsverfahren als familienfreundlicher beit als Unterstützung des klassischen In- Arbeitgeber zu durchlaufen, dieses wir fanteristen ergeben ein komplexes Gebil- auch im ersten Anlauf bestanden haben.

3 JOINT COOPERATION 2019

Bericht: Hauptmann Sandro Fuchsbichler

Wenn über das Grundsätzliche keine Einig- und Bewertung der Resilienz des Übungs- weils unter Zuhilfenahme eines Überset- keit besteht, ist es sinnlos, miteinander Plä- raums. zers in Englisch durchgeführt. Als Überset- ne zu machen. (Konfuzius) Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines zer dienten einerseits Studenten und ande- Systems, trotz externer Einflüsse stabil zu rerseits professionelle Übersetzer der Bun- SOFT SKILLS IM SCHARFEN bleiben bzw. bei Störungen möglichst rasch deswehr. Die legt hohen Wert SCHUSS den Normalzustand wiederherzustellen auf eine professionelle Zusammenarbeit Mehr als 500 Soldaten, Zivilisten und Rol- (Regenerationsfähigkeit). Als Synonyme mit den Medien, aus diesem Grund konn- lenspieler aus aller Welt nahmen vom werden die Begriffe „Widerstandsfähigkeit“ ten die Soldaten mit zivilen Reporter ihre 28.10.2019 bis 09.11.2019 an der inter- oder „Robustheit“ verwendet. Rhetorikfähigkeiten trainieren und diese nationalen Übungsserie „Multinational Das Schwergewicht der zivil-militärischen anschließend per Video analysieren. CIMMIC COMMAND“ im Norddeutschen Ni- Zusammenarbeit stellte dabei die Bewer- Die Joint Cooperation 2019 stellte eine tol- enburg an der Weser teil. tung der zivilen Infrastruktur und dies vor le Möglichkeit dar, um über den Tellerrand Geübt wurde sowohl die taktische Feldar- allem bei unvorhersehbaren Ereignissen des Bundesheeres zu blicken und einen beit im multinationalen Kontext, als auch wie Naturgewalten, Blackouts oder Terror Eindruck zu bekommen, wie andere Natio- die Planungs- und Führungsarbeit im inter- dar. Dazu wurden täglich mehrere Mee- nen Problemstellungen lösen und gemein- nationalen Brigadestab. tings mit Vertretern der Gemeinden, zivilen sam im multinationalen Umfeld ergebniso- Ein Kadersoldat des JgB18 nahm bei der Akteuren und Vertretern der Wirtschaft je- rientiert zusammenzuarbeiten. Joint Cooperation 2019 gemeinsam mit rund 380 Soldaten aus insgesamt 25 Nati- onen teil. Der Übungsfokus lag auf der Beurteilung

4 ARTILLERIESCHIESSSCHULE TIRO ALTO 2019

Bericht: Marcel Krenn

Seit 2011 führt der Lehrverband Panzer/ Praktisches Arbeiten am Feuerleitgerät, ßen und den Abend gemütlich ausklingen Artillerie (CHE), zum achten Mal das Artille- den Beobachtungsmitteln und am Simula- lassen, ehe es früh in das Bett ging, da am rieschulschießen im Gebirge durch. Inner- tor füllte den Tag gut aus. Folgetag die lange Rückfahrt anstand. halb von 5 Tagen werden Steilfeuerbeob- Am Dienstagnachmittag verlegten wir mit Rückblickend auf das Geschehene, ist achter aus Österreich, Deutschland und einem Autozug auf den Simplon, wo wir die mein Eindruck, dass die Schweizer Artille- der Schweiz im Artillerieschießen im hoch- restliche Woche verbrachten. Wir staunten rie sehr professionell ihr Handwerk durch- alpinen Gelände ausgebildet und weiterge- nicht schlecht, als wir auf 2005 m Seehöhe führt und ich meinen Wissenshorizont er- bildet. ankamen und der Regen in Schnee über- weitern konnte. Im Zeitraum von 13.10.2019 bis 19.10. ging. Ich bedanke mich bei meinem Komman- 2019 verlegte ich mit 4 weiteren Teilneh- Am Mittwoch besserte sich das Wetter, es danten, der es mir ermöglichte, diesen mern aus dem Institut Artillerie der Heeres- klarte auf und wir hatten gute Sicht auf un- Lehrgang zu besuchen. truppenschule und den Streitkräften von ser Zielgebiet. Zwölfaxing nach Thun. Nach einer kurzen Geländeaufschließung Nach einer sehr langen Anreise wurden wir waren wir schon in unserem Hauptgeschäft durch den Ausbildungsverantwortlichen Of- angekommen und die ersten Granaten de- fizier in Thun am größten Waffenplatz der tonierten dort, wo wir sie haben wollten. Schweiz sehr gastfreundlich willkommen Was nun folgte war eine Feueranforderung geheißen. nach der anderen. Mit der Munition wurde Nach einer kurzen Einweisung erfolgte dabei nicht gespart. prompt das Beziehen der Unterkunft und Es folgten die unterschiedlichsten Arten kurze Zeit darauf sammelten wir uns am Ka- des Einschießens und Wirkungsschießens. sernenhof. Dort trafen wir mit den anderen Am Donnerstag führten wir eine Patrouille Lehrgangsteilnehmer zusammen. Wir hat- durch, wo es darauf ankam, Ziele aus der ten kurz Zeit, um Hände zu schütteln und Bewegung heraus zu bekämpfen. dann gingen wir schon im Fußmarsch durch Als dann die Dunkelheit einsetzte, beka- die Innenstadt von Thun in ein Restaurant, men wir eine Vorführung, was die Schwei- wo ein Icebreaker organisiert wurde. Nach zer Artillerie im Stande ist durchzuführen. einer kurzen Vorstellrunde gingen wir in den Der Freitag gestaltete sich analog dem gemütlichen Teil mit Speiß und Trank über. Mittwoch mit einer stationären Beobach- Anschließend konnten wir den Abend noch tungsstelle, nur das Zielgebiet war ein an- selbst gestalten, was wir auch taten. deres. Nach einer sehr kurzen Nacht, trafen wir Die Schießtage waren sehr lehrreich, man uns alle wieder bei der Standeskontrolle in konnte viele nützliche Techniken erlernen Thun. Es folgte eine Einweisung in die Artil- und das eigene Wissen und Können abrun- lerie der Schweiz, deren Schießverfahren den. und Grundlagen. Der Freitagabend gestaltete sich mit einem Der Montag und Dienstag war mit einer Abschluss Essen in einem nahegelegenen Stationsausbildung gestaltet, wo wir inner- Restaurant, wo dann schlussendlich jeder halb kürzester Zeit den Schritt der Schwei- Teilnehmer sein Zertifikat über den -Lehr zer Artillerie aufnahmen, was auch keine gangsbesuch überreicht bekam. größere Hürde darstellte. Der Lehrgang konnte die weiße Fahne hie-

5 KADERANWÄRTERAUSBILDUNG 3 (KAAUSB3)

Bericht: Leutnant Markus Hopfgartner und Offizierstellvertreter Markus Könighofer

ESPRIT DE CORPS ßen teil, bewiesen im Rahmen einer Ab- chend gefordert, ihr bereits vorhandenes Frz.: Corpsgeist oder auch Korpsgeist ist ei- schlussübung die Befähigung unter Belas- Wissen und Können einzusetzen und vor ne Ausformung des „Wir-Gefühls“ einer Ei- tung gefechtstechnische Aufträge erfüllen allem dieses weiter auszubauen. Sollten gengruppe. zu können und bewiesen bei Teil- und Ab- sie doch als kompetente Soldaten und Füh- schlussprüfungen den Erwerb der geforder- rungskräfte der eigenen Rechte und Pflich- DIE ABSCHLIESSENDE ten Qualifikationen. ten bewusst in der Öffentlichkeit den Vor- AUSBILDUNG ZUM Die Kursteilnehmer waren dementspre- schriften konform als Werbeträger für künf- UNTEROFFIZIER Von September 2019 bis einschließlich Jänner 2020 wurde bei der Kampfunter- stützungskompanie (KUKp) der Kurs Ka- deranwärterausbildung 3/Berufsunteroffi- ziersanwärter (KAAusb3/BUOA) durchge- führt. Zum Zwecke des Abschlusses ihrer Unteroffiziersausbildung, rückten 160 Kur- steilnehmer in die LANDWEHR Kaserne ein. Um diese Aufgabe bewältigen zu kön- nen, wurde das Schwergewicht der Ausbil- dung des Jägerbataillons 18 dementspre- chend gelegt. Aufgrund der hohen Anforde- rungen an das Lehrpersonal, insbesondere in Hinblick auf die Qualifikation, wurden aus allen Kompanien die qualifiziertesten Ausbilder der KUKp zugeteilt. Durch diese ­Anstrengungen seitens des Bataillons konnten die gestellten Anforderungen er- füllt werden. Das Ausbildungskader wurde vorgestaffelt in Teilbereichen eingewiesen, bzw. Kenntnisse aufgefrischt. Ziel war und ist es, die Absolventen auf Ba- sis der dafür erforderlichen physischen und psychischen Belastbarkeit am Modell der Infanteriegruppe (Jäger) in den Verfahren zur Sicherstellung des Gefechts auszubil- den. Hierzu verfügten die Absolventen be- reits über eine hohe Selbst- und eine sich bereits weit entwickelte Fremdeinschät- zungsfähigkeit in Fragen des Führungsver- haltens sowie des individuellen Lernens. In den dafür zur Verfügung stehenden 18 Ausbildungswochen, ohne Englischausbil- dung, durchliefen die Kursteilnehmer eine Anzahl von verschiedenen Ausbildungsmo- dulen, nahmen an einem Gefechtsschie-

6 tige Berufsunteroffiziersanwärter auftre- Gefechtsdienstes forderte höchstes organi- lehrreichen Schießen für alle Teilnehmer. ten. satorisches Geschick von allen Beteiligten, Nach einer kurzen Erhohlungsphase folgte In den ersten Lehrgangswochen wurde die um die vorhandenen Mittel zielgerichtet der Höhepunkt der Ausbildung, die Ab- Masse des theoretischen Inputs abgearbei- einzusetzen. Beim Gefechtsschießen auf schlussübung. Geübt wurde dabei die Ver- tet, um in weiterer Folge die Ausbildung in dem Truppenübungsplatz Seetaler Alpen, teidigung einer gemischt/verstärkten Jä- den wahren Lehrsaal des Soldaten zu ver- griffen die Räder schließlich ineinander gerkompanie im Raum St. Michael. Nach legen, dem Gelände. Die Durchführung des und führten zu einem interessanten und einem Belastungsmarsch gewann die Kom- panie abgesessen den Gefechtsstreifen und richtete sich zur Verteidigung ein. Der Angriff des Gegners konnte durch die Kom- panie abgewehrt werden und jedem Kur- steilnehmer wurde durch umsichtiges ein- wirken der jeweiligen Kommandanten bis zum Ende der Übung ein klares Bild vermit- telt. Die folgenden letzten Lehrgangswochen, inklusive Urlaub, wurden für abschließende Ausbildungen, Module und Prüfungen ge- nutzt.

ABSCHLIESSENDE BEMERKUNG Wir alle sind immer wieder gefordert uns auf unsere Werte und unseren militäri- schen Geist zu besinnen. Der Unteroffizier ist das Rückgrat der Armee und Spezialist seiner jeweiligen Funktion. Dieses hohe Ziel wurde durch die umsichtige Ausbildung der Kadersoldaten des JgB 18 an die Kur- steilnehmer vermittelt.

7 BEREICHSMEISTERSCHAFTEN OST 2020 IM SCHILAUF

Bericht: Oberstabswachtmeister Martin Krempl

PLANUNG UND Selektion bei einer Ausbildungs-Skitour, fiel jährigen Meisterschaften am Dienstag dem VORBEREITUNG die Wahl auf einen Soldaten­ aus der 28.01.20 mit dem Einzelpatrouillenlauf. Unser langjähriger Seriensieger und wohl Kampfunterstützungskompanie, Korporal Rekrut Thomas Friedrich lief die zweitbeste erfahrenster Winterwettkämpfer, Stabs- Lasse Pips. Er ist ebenfalls Ausdauersport Gesamtzeit aller Teilnehmer an diesem Markus Grabmayr, war heuer begeistert und Bergrettungsmitglied - ein Tag, musste aber aufgrund der fehlenden aufgrund einer Dienstzuteilung nicht dabei Goldgriff, wie sich später herausstellte. Zu Schieß- und Handgranatenwurffertigkeit und des halb begannen wir, Oberstabs- einem ebenfalls sehr positiven Einfluss auf fünf Strafminuten auf sich nehmen. Er er- wachtmeister Martin Krempl und Oberst- die Wettkampfgeschehnisse kam noch die reichte aber durch seine hervorragende abswachtmeister Alexander Unterberger, Tatsache, dass wir heuer einen sehr enga- Laufzeit den zweiten Platz in seiner Al- heuer zumindest unsere gedankliche Wett- gierten und äußerst Wettkampferfahrenen tersklasse (AK20). kampfplanung schon etwas früher als Mannschaftsführer bereitgestellt beka- Korporal Lasse Pips war nur um 2 Minuten sonst. Ein Ersatz und vor allem ein dazu men. langsamer, traf beim Schießen alle Schei- passender vierter Mann mussten dringend Offizierstellvertreter Wolfgang Rieglthalner ben, warf nur 2 Handgranaten knapp am gefunden werden. Aufgrund der Vorjahres- der zugleich als Waffenmeister am Schieß- Ziel vorbei und wurde mit dieser ausge- leistung und der Milizverpflichtung eines im stand für die Wettkampforganisation im zeichneten Leistung Sieger in seiner Al- März 2019 abgerüsteten Rekruten, konnte Einsatz war, bearbeitete jeden Abend die tersklasse (AK20). Außerdem war in der eine Position unserer Wettkampf-Truppe Skier bzw. Gleitfelle unserer Soldaten und „Allgemeinen Klasse“ niemand besser und nach nur wenigen Gesprächen und Telefo- brachte sie für den darauffolgenden Wett- somit wurde er auch Bereichsmeister in der naten besetzt werden. Rekrut Thomas kampftag in Bezug auf Belag, Wachs und allgemeinen Klasse. Friedrich, Paragleiter, Schitourenbergstei- Kanten in einen optimalen Zustand. Vielen Auch bei Oberstabswachtmeister Martin ger und Sportfanatiker aus Graz willigte Dank nochmals an dieser Stelle. Krempl lief es an diesem Tag fast perfekt. trotz bevorstehendem Rennen rasch ein. Eine Top - Laufzeit und nur ein Handgrana- Für den 4. Mann unserer Patrouille standen EINZELWETTKÄMPFE ten-Fehlwurf bescherten ihm den 1. Platz in dieses Jahr mehrere Soldaten zur Auswahl. Bei strahlendem Sonnenschein und ange- der SK40 und einen über 3 Minuten Vor- Aufgrund von zwei Ausfällen und einer nehmen plus vier Grad starteten die dies- sprung zum Zweitplatzierten.

8 Am nächsten Tag stand ein Riesentorlauf- rechnet und als Wintermehrkampf ent- und 2 von Korporal Pips und Rekrut Fried- durchgang auf der vereisten Kunstschnee- schieden. In den Altersklassen ergaben rich sowie in der SK40 der 1. Platz von piste in Obdach am Programm. Für den Rie- sich aufgrund der hervorragenden Leistun- Oberstabswachtmeister Krempl belegt wer- sentorlauf gibt es keine eigene Wertung, gen unserer Soldaten im Riesentorlauf kei- den. jedoch wird er mit einem Umrechnungs- ne Veränderungen und so konnten auch im schlüssel zum Einzelpatrouillenlauf ange- Wintermehrkampf in der AK20 die Plätze 1 MANNSCHAFTS­ WETTKAMPF Am Donnerstag, dem 30.01.20, fand die Königsdisziplin der Wintermeisterschaften – der Mannschafts-Patrouillenlauf – statt. Mit der drittbesten Laufzeit des Tages (nur die Gäste aus Slowenien und das JgB26 aus Spittal/Drau waren um ein paar Sekun- den schneller) überquerte unsere Patrouille die Ziellinie. Nur 2 Strafminuten aufgrund der 2 Fehlschüsse mit dem STG 77 wurden zur Laufzeit hinzuaddiert. Dies bedeutete zum ersten Mal den 1. Platz im Militärkom- mando Bereich Steiermark und somit Be- reichsmeister in der Mannschaftspatrouil- le. Hierzu wurde uns bei der Siegerehrung der berühmt berüchtigte Wanderpokal überreicht, welcher nun bis zum Jänner 2021 im Traditionsraum des JgB18 ver- weilt. Der Pokal erinnert uns somit tagtäg- lich an die an diesem Tag erbrachten Leis- tungen.

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Metal Engineering Division www.voestalpine.com JÄGERBATAILLON 18 – „FAMILIENFREUNDLICHER ARBEITGEBER

Bericht: Major Mag. (FH) Peter Huber

VERLEIHUNG DES kretär des Verteidigungsministeriums Mag. Behörden und Partner des Verbandes herz- ­GRUNDZERTIFKATS Dieter Kandlhofer übernahm gemeinsam lich begrüßen. Der Militärkommandant der Am Dienstag, den 28. Jänner 2020 fand mit dem Kommandanten des Jägerbatail- Steiermark, Brigadier Mag. Heinz Zöllner, die Verleihung des Grundzertifikates zum lons 18, Oberst Karl-Heinz Tatschl und ei- der Abgeordnete zum Nationalrat, Andreas Audit „berufundfamilie“ an das Jägerbatail- nem Mitglied der Projektgruppe des Audits, Kühberger sowie der Leiter der Abteilung lon 18 durch die Familienministerin Mag.a Vzlt Johann Farkas, das Gütesiegel „Famili- Personalmarketing, Ministerialrat Mag. Her- Christine Aschbacher in der Aula der Wis- enfreundlicher Arbeitgeber“ mit Stolz ent- mann Kronberger untermauerten in ihren senschaften in Wien statt. Der Generalse- gegen. Unter den Gästen der Veranstaltung Ansprachen ebenfalls die Wichtigkeit einer befand sich auch der Chef der Sektion I des familienfreundlichen Personalpolitik. Im Bundesministeriums für Landesverteidi- Verband wurden in der Vergangenheit be- gung, Mag. Christian Kemperle. Begleitet reits viele Maßnahmen zur Steigerung der wurde er von hohen Beamten seiner Sekti- Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie on, welche mitunter ebenfalls am Pilot-Pro- beispielsweise die jährliche vierwöchige jekt beim Jägerbataillon 18 maßgeblich Kinderbetreuung in den Sommerferien seit beteiligt waren. 2008, durch das Jägerbataillon 18 umge- setzt. Im Rahmen dieses Prozesses wurden ÜBERREICHUNG DES GÜTE- aber nicht nur bereits bestehende Projekte SIEGELS AN DIE SOLDATEN evaluiert, sondern auch zahlreiche neue DES JÄGERBATAILLONS 18 Handlungsfelder entwickelt, die als Anreiz in Am darauffolgenden Tag wurde schließlich der Umsetzung zukünftiger Maßnahmen ge- die sichtbare Überreichung des Gütesiegels sehen werden sollen. „Familienfreundlicher Arbeitgeber“ im Rah- men eines militärischen Festaktes in der Unter dem Motto „Mission first – family al- LANDWEHR Kaserne an die Soldaten des ways“ wird das Jägerbataillon 18 auch in Verbandes durchgeführt. Der Kommandant Zukunft versuchen eine Synergie zwischen des Jägerbataillons 18 durfte hierbei Ehren- Militär und Familie bestmöglich herzustel- gäste aus dem Militär, der Politik, anderer len.

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#Gemeinsam #Militär #militärischeHeimat #Kameradschaft

OEAJgB18

JÄGERBATAILLON 18

INSTAGRAM.COM/STADTLEOBEN FACEBOOK.COM/STADTLEOBEN WEIHNACHTSFEIER

Bericht: Stabswachtmeister Gerald Stiegler

Die Soldaten und Bediensteten sowie die mittlerweile im Ruhestand befindlichen Mitarbeiter trafen sich am 18.12.2019 zur traditionellen Weihnachtsfeier in der LAND- WEHR Kaserne St. Michael. Insgesamt nahmen über 300 Personen an dieser wür- digen Feier mit einem Antreten, an wel- chem einige Bedienstete befördert bzw. für großartige Leistungen vom Bataillonskom- mandanten, Oberst Karl-Heinz Tatschl, aus- gezeichnet wurden, teil. Nach dem Antre- ten und den besinnlichen Worten von Mili- täroberkurat, Mag. Sascha Kaspar, ging es zum gemeinsamen Mittagessen und der Kameradschaftspflege.

14 AUSBILDUNG ANGELOBUNG

Bericht: Rekrut Tizian Leifert

Mein Grundwehrdienst begann am Pflege zusammen. Weiters war ich sehr er- schen Grenzen stoß, aber dennoch sehr 02.12.2019 mit einer frühen Zugfahrt nach freut, schnell eine gute Freundschaft mit viel lernen konnte äußerst interessant. St. Michael, auf die ein freundliches Will- meinen Kameraden aufbauen zu können. Auch das Exerzieren war mir in dessen kommen mit Datenerfassung und Antrags- Respekt sowie tiefer Zusammenhalt wur- Grundzügen bekannt, jedoch war es für stellungen folgte. Die erste militärische den durch so manche Prüfung, wie beim mich äußerst beeindruckend, wozu mein Handlung war die Erläuterung des Betten- Herstellen der verschiedenen Anzugsarten, Zug in dieser Hinsicht fähig war. Unsere baus, die mir seitens meines zuständigen in unserem Zug gefestigt. Vorgesetzten behandelten uns mit dem üb- Wachmeisters nähergebracht wurde. An- Die folgenden zwei Ausbildungswochen lich militärischen Ton, jedoch immer sehr schließend erklärte ich selbige meinen setzten sich stark mit den Themen Waffen- fair und auch oft unterstützend. In jeglicher Zimmerkameraden. Diese, so dachte ich, und Schießdienst, Selbst- und Kameraden- Hinsicht wurde uns eine gute, vollständige sollte als Grundstein für die Ausführung hilfe, Exerzierdienst sowie der Körperaus- und vor allem prägende Grundausbildung von Tätigkeiten, Aufgaben und der dazu bildung auseinander. Um den Dienst an der gewährt, mit der wir unser Handwerk als notwendigen Disziplin dienen. „Der Sol- Waffe sachgemäß leisten zu können, sind Soldaten der schönen Republik Österreich dat“, wie er im Bundesheer-Volksmund be- die oben aufgezählten Ausbildungsthemen kompetent und ordnungsgemäß ausführen zeichnet wird, wurde gezückt und umge- in Bezug auf die Steigerung der psychi- können. hend wurden Dienstgrade und deren Be- schen wie auch physischen Fähigkeiten es- Die Angelobung sollte sich am 20.12.2019 deutung gelernt. Jene zu verinnerlichen, senziell. Die finale Woche der eigentlichen als eine wahre Härteprüfung unserer er- sollte sich in den nächsten Tagen bei tägli- Grundausbildung hatte ihren Fokus auf langten Fähigkeiten betreffend Exerzier- cher Kommunikation mit Vorgesetzten als Exerzieren, angesichts der anstehenden dienst erweisen. Für mich persönlich war äußerst wichtig erweisen. Angelobung. Ebenso ein prägendes Thema es eine große Ehre, meinen Zug, an der Sollte dem ein oder anderen die Frage in war der territoriale Wachdienst, von wel- Fahne zu vertreten und mit meinen Kame- den Sinn gekommen sein, was „Der Soldat“ chem wir, nach unserer Versetzung am raden „Ich gelobe…“ durch die Kaserne sei, so würde ich an dieser Stelle gerne 30.12.2019 nach Graz, Gebrauch machen hallen zu lassen. Auch wenn es mir in Zu- meine Kameraden zitieren: „Ein können. Weiters wurde uns eine 16-Stündi- kunft nicht möglich ist, den aktiven Dienst How-to-Bundesheer im Buchformat“ - die ge Sanitäts-Ausbildung im Rahmen der an der Waffe anzutreten, war es mir eine wohl sachdienlichste und verständlichste SKH geboten. Selbige könnte für Kamme- Ehre und Freude, meine Grundausbildung Antwort. Ein weiterer bedeutender Schwer- raden ohne Führerschein nützlich sein, um in der 1. Kompanie des Jägerbataillons 18 punkt, der mir als freiwilliger Feuerwehr- der Behörde die notwendige Bestätigung in St. Michael abzulegen. mann bereits geläufig war, stellte die Adjus- vorzulegen. Für mich persönlich waren der Ich möchte mich hierbei auch bei meinen tierung dar. Diese setzt sich aus korrekten Waffen- und Schießdienst sowie die Übun- Kameraden Sattler und Szettele bedanken, Tragen der Uniform und deren ordentlicher gen bei denen man zwar an seine physi- die mir bei der Erstellung dieses Berichts großartige Hilfe leisteten.

15 ORTSKAMPFSEMINAR DER KADERPRÄSENZKOMPANIE

Bericht: Major Mag. (FH) Rosché Fruhmann

Vom 21.–25.10.2019 führte die Kaderprä- mer der Kaderausbildung 4 (Jägerzugs- gang teilnahmen, sowie zukünftige Jäger- senzkompanie das Ortskampfseminar am kommandant) sowie jene des Führungs- zugskommandanten der Kaderanwärter- Truppenübungsplatz Bruck Neudorf in der lehrganges Jäger (Jägerkompaniekomman- ausbildung 4 die Kampfelemente, und Ortskampfanlage „Angererdorf“ durch. Be- dant) mit eingebunden wurden. führten die Kompanie als Teil der Ab- merkenswert bei diesem Unternehmen Somit gelang es, eine durchaus passable schlussüberprüfung des eigenen Kurses. war, dass es in Koordination mit der Heere- „Angriffskompanie“ sowie ein „Feindele- Diese „Win-Win-Situation“ muss besonders struppenschule/Institut Jäger gelang, alle ment“ zu formieren, welche auch, mit Du- hervorgehoben werden. Einerseits erlangte Elemente der Kaderpräsenzkompanie ellsimulatoren ausgestattet, insgesamt die Kaderpräsenzkompanie selbst die Mög- (Kommando, Kommandogruppe, Versor- sechs Mal das Angererdorf als „Spitze ei- lichkeit, ihre Einsatzbereitschaft immens gungsgruppe und die beiden Jägerzüge) nes fiktiv angreifenden Bataillons“ angriff. zu erhöhen, auch deshalb, weil die „Jäger- bei diesem Seminar bzw. bei dieser Ausbil- Nach dem die eigenen Kommandanten die ausbilder“ der Heerestruppenschule jeden dung mit einzubinden. Zusätzlich wurde ersten Angriffe führten, übernahmen je- Ansatz mit begleiteten und eine dement- noch abgesprochen, dass auch die Teilneh- weils Offiziere, welche am Führungslehr- sprechende Nachbesprechung durchführ-

16 ten. Auch der Kommandant des Institutes selbst, Oberstleutnant Schantl Roland, war bei jedem Angriff von der Befehlsausgabe bis zum „Nehmen des Angriffszieles“ mit dabei und gab auch immer ein entspre- chendes Feedback. Andererseits gelang es durch diese „Symbiose der Ausbildung“ auch, den Kursteilnehmern des Führungs- lehrganges und der Kaderausbildung volle Elemente zur Verfügung zu stellen, um al- les was in den Vorwochen „theoretisch“ ge- CONCLUSIO lernt wurde, in die Praxis umsetzen zu kön- Abschließend kann gesagt werden, dass nen. diese Ausbildungswoche mit Sicherheit das „gefechtstechnische Highlight“ des Jahres 2019 für die Kaderpräsenzkompanie war. Auch Bekannte und Gönner des Jägerba- taillons 18 und der Kaderpräsenzkompa- nie würdigten diese Ausbildung. So klickten 6.339 Instagram-User den über diese Aus- bildung geschalteten Artikel. Im Facebook wurde der Beitrag sogar als Top 5 Beitrag auf der „bundesheer.online“ Seite für das Jahr 2019 „gevotet“ – ganz getreu dem Wahlspruch der Kaderpräsenzkompanie: „Wo wir sind, ist vorne!“

17 HISTORISCHER BEITRAG

RAUMVERTEIDIGUNG IM OBERLAND 40 JAHRE LANDWEHR-KASERNE ST. MICHAEL – TEIL 1

Erste Erdarbeiten im Dezember 1978. Dem Hochwasserschutz kam dabei besondere Bedeutung zu. Beitrag: Hauptmann Martin Parth

Fast vier Jahrzehnte sind vergangen, seit- als wesentliches „Element der Glaubwür- linie zwischen NATO und Warschauer Pakt. dem am 21. November 1980 die erste Aus- digkeit unserer Landesverteidigung: Die Das nukleare Patt der 1970er Jahre hatte baustufe der Landwehr-Kaserne St. Micha- Neuorientierung, welche auf dem Konzept die Gefahr eines konventionellen Krieges in el feierlich ihrer Verwendung übergeben der Gesamtraumverteidigung und der dar- Europa deutlich erhöht. In Österreich such- wurde. In knapp zwei Jahren waren fünf an angepaßten milizartigen Struktur be- te man nach Möglichkeiten, dem drohen- Kompanieblöcke, dazu ein Stabs-, ein Wirt- ruht, hat unserem Heer neue Glaubwürdig- den Durchmarsch übermächtiger mechani- schafts- und ein Eingangsobjekt für Wache, keit gegeben. Die schrittweise und syste- sierter Kräfte in asymmetrischer Form zu Kasernkommando und Gebäudeverwal- matische Ausstattung mit modernen Waf- begegnen. Ausgehend von Studien seiner tung entstanden. 85.000 m3 umbauter fen, Gerät und Ausrüstung hat parallel Offiziere und dem verkürzten Grundwehr- Raum, 26.000 m2 Bewegungsflächen und dazu eine erhebliche Verbesserung auf dienst mit verpflichtenden Truppenübun- 24.000 m2 Grünflächen schlugen mit rund dem materiellen Sektor gebracht. Soll die gen propagierte Armeekommandant Gene- 225 Millionen Schilling zu Buche. Das öf- Neuorientierung des Heeres aber umfas- ral Emil Spannocchi ein Modell, das eine fentliche Interesse war hoch, handelte es send sein […], muß sich die Neuerung auch Kombination aus Verteidigung befestigter sich doch gleichsam um die Musteranlage auf die Infrastruktur beziehen.“ Schlüsselzonen und Kleinkrieg vorsah. für die neue Verteidigungsdoktrin (Abb. 1). Angesprochen wird hier die Reaktion des Damit wollte man einem potentiellen Der anwesende Ressortminister Otto neutralen Kleinstaates auf das geänderte ­Aggressor die rasche Zielerreichung ver- Rösch betrachtete die moderne Kaserne militärische Umfeld an der Konfrontations- wehren, im Fall des Warschauer Paktes die Zerschlagung noch nicht abwehrbereiter NATO-Verbände in Bayern und Oberitalien. Ernsthafte Verteidigungsanstrengungen Österreichs sollten eine atomare Abriege- lung durch die NATO verhindern und durch enge Verzahnung mit dem Gegner auch ei- nen Angreifer aus dem Osten vom Nuklear- waffeneinsatz abhalten. Letztendlich be- stand die Hoffnung, durch einen hohen „Eintrittspreis“ eine ausreichende Abschre- ckungswirkung zu erzielen und so den Ernstfall gänzlich zu vermeiden. Dem dazu notwendigen Aufbau eines 300.000 Mann starken Milizheeres stand jedoch die unzulängliche, oft überalterte und abseits der Einsatzräume gelegene In- frastruktur entgegen. Erst die am 21. Okto- ber 1978 von der Regierung beschlossene Abb. 1: Kasernenübergabe am 21. November 1980 „Wehrmilliarde“ erlaubte die forcierte Er-

18 richtung von fünf Kasernen als Rückgrat der neuen Landwehr und die Erweiterung existierender Anlagen. Schon am 14. ­November begann der Bau in St. Michael (Titelbild). Ziel des auf zehn Jahre an­ beraumten Programmes war es, so ­Span­nocchi, Wehrpflichtige tunlichst in ih- rer Heimatregion­ einzuberufen und dabei einen Kompromiss „zwischen taktisch vor- gesehenem Zoneneinsatz gemäß Raum- verteidigungskonzept auch in bevölke- rungsleeren Räumen und den Erfordernis- sen der zivilen Ballungsräume“ zu finden. Vor allem aber mussten die ambitionierten Pläne auch bezahlbar sein. Dies gelang Abb. 3: Bauzustand im November 1980 durch ein „additives und standardisiertes flexibles System“, das verschiedenste Grundstückssituationen berücksichtigte. zügige Inangriffnahme der umfangreichen garnisoniert. Dank der Bemühungen des Industrielle Baumethoden mit Beton-Fertig- Vorhaben. Mitte 1981 umfasste die Liste steirischen Militärkommandanten Oberst teilen ermöglichten die rationelle, solide der realisierten, in Bau oder Planung be- d.G. Alexius Battyan und des Bataillons- und ökonomische Ausführung (Abb. 2). Mi- findlichen Objekte bereits 19 neue kommandanten Major Werner Zimmer- nister Rösch begrüßte in dem innovativen Kompanieunterkünfte­ in 14 bestehenden mann entstand ab 1978 auf dem Areal der „Baukastensystem“ eine äußerliche Ver- Kasernen. Dazu kamen die fünf neuen Familie Dörflinger-Ursprunger die damals einheitlichung, die „sicher einmal als Sym- Landwehrkasernen in St. Michael, Amstet- modernste ­Kaserne bol der Ära des ‚Neuen Bundesheeres‘ ge- ten, Bruckneudorf, Kirchdorf und Inns- Österreichs (Abb. 4, 5, sehen wird.“ bruck-Kranebitten mit zusammen 25 Kom- 6). Erstmals waren Gestalterisch beschritt die Architektenge- panieblöcken und den jeweiligen Stabs-, 1980 in St. Michael al- meinschaft Peter Pontiller und Peter Swien- Wirtschafts- und Eingangsgebäuden, Gara- le Teile des nunmehri- ty neue Wege. Losgelöst von traditionellen gen, Tankstellen, Werkstätten, Magazinen, gen Landwehr­stamm­ Vorbildern entwickelten sie ihre „Soldaten- Lagern und Sporthallen. In St. Michael er- regiments 55 unter ei- stadt“ als „autonomen, mikrostädtischen richteten drei Generalunternehmer mit 42 nem Dach versammelt. Organismus“, der den zeitgemäßen Le- fast ausschließlich steirischen Subfirmen Damit konnten fortan bensbedürfnissen der Wehrpflichtigen und bis 1984 die meisten Objekte. Zuletzt folg- auch die vielfältigen Abb. 4: General Alexius den Anforderungen der Truppe gleicherma- te die Sporthalle, worauf Bundesminister Ausbildungs- und Ein­ Battyan ßen gerecht wurde. Den Kern bildeten Robert Lichal am 18. November 1987 das satz­vor­berei­tungs­auf­ kreuzförmige Kompanieblöcke zwischen fertiggestellte, 360 Millionen Schilling teu- gaben für eine tau­ klammerartigen Sondergebäuden. Trotz re „militärische Schmuckstück“ seiner Be- sende Milizsoldaten Verzichts auf unnötigen Aufwand strebte stimmung übergab. ­umfassende Orga­ ­ni­ man eine gewisse ästhetische Qualität und Mit der neuen Heeresgliederung war das sation bewältigt wer- Einbindung in die Natur an. Wie zukunfts- Jägerbataillon 18 in Zeltweg am 1. Jänner den, der in der End- weisend das damalige Konzept war, belegt 1979 zum Landwehrstammregiment 55 phase des Kalten Krie- die bis heute ungebrochene Funktionalität geworden. 25 Jahre lang hatten seine Ein- ges die Verteidigung der Kaserne St. Michael (Abb. 3). heiten verstreut über bis zu fünf Standorte des steirischen Ober- Abb. 5: Major Werner Die bereitgestellten Mittel gestatteten eine zwischen Aigen im Ennstal und Oberwart landes anvertraut war. Zimmermann

Abb. 6: Ökonomierat Hans Dörflinger-Ursprunger

Abb. 2: Errichtung der Kompaniegebäude für 200 Mann im Sommer 1979

19 KOMPANIEGEFECHTSSCHIESSEN AM TRUPPENÜBUNGSPLATZ SEETALER ALPE

Bericht: Major Mag. (FH) Rosché Fruhmann

PLANUNG UND Schießvorhaben wurden 43 Soldaten als waffentrupps aus der 1.Jägerkompanie, ei- VORBEREITUNG Sicherheitsgehilfen benötigt. Auch Anforde- nem Granatwerferelement (formiert aus Vom 25. - 29.11.2019 führte das Jägerba- rungen für Munition, Pyrotechnik und Hub- der Kaderanwärterausbildung 3 sowie dem taillon 18 auf dem Truppenübungsplatz schrauber waren im Vorfeld zu erledigen. schweren Granatwerferzug der Kampfun- Seetaler Alpe ein Kompaniegefechtsschie- Diese organisatorischen Anstrengungen im terstützungskompanie) und vier Jägerzü- ßen durch. Umso ein Unternehmen über- Vorfeld sind es jedoch immer wert, erledigt gen in der Verteidigung, gestellt durch die haupt durchführen zu können, muss man zu werden, gilt doch das Scharfschießen Kaderanwärterausbildung 3, welche zu die- wissen, dass das eigentliche „Schießen“ als Höhepunkt jeder militärischen Ausbil- sem Zeitpunkt durch die Kampfunterstüt- bei einem solchen Unterfangen der organi- dung. zungskompanie ausgebildet wurde. Zusätz- satorisch kleinste Part ist. Der wesentlich lich gelang es noch, zwei IVECO HUSAR mit größere Aufwand trifft die Vorbereitungen DURCHFÜHRUNG UND überschwerem Maschinengewehr („Leih- (Erkundung, Planung, Absprachen, das CONCLUSIO gabe“ Jagdkommando) sowie einen Pyro- „Ausmessen“ im Gelände, das Abgleichen Die schießenden Teile selbst bestanden techniker vom Militärkommando Steier- mit den Sicherheitsbestimmungen und den nun aus der Kaderpräsenzkompanie mark für dieses Schießen zur Verfügung zu Bestimmungen des Übungsplatzes, …) und (KPEKp), welche den sogenannten Ge- haben. die Bereitstellung und Einweisung der „Si- fechtsvorposten stellte und die Bewegungs- Die Anlage des Kompaniegefechtsschie- cherheitsorganisation“. Alleine für dieses phase abdeckte, zwei Panzerabwehrlenk- ßen selbst war jetzt sicherlich nur „Stan-

20 dard“. Trotzdem gelang es dem Jägerbatail- bemerkt, war dieses Kompaniegefechts- Interessant bei der Übungsanlage für die- lon 18 mit vereinten Kräften, die oben auf- schießen das einzig am Truppenübungs- ses Schießen war sicherlich noch, dass ein gezählten Waffen in einem Schießen zum platz Seetaler Alpe durchgeführte Scharf- Tag- und Nachtdurchgang geschossen wur- Zusammenwirken zu bringen. Nebenbei schießen dieser Größe im Jahr 2019. de. Zwischen den beiden Durchgängen gab es jedoch keine Unterbrechung oder Pause, sondern es wurde „Dienst in der Stellung“ sowie alle im Gefecht vorgesehenen Tätig- keiten (Versorgung, Stellungsverbesserung und –bau, Nachschub von Munition etc.) geübt. Da das Wetter sich von seiner bes- ten winterlichen Seite zeigte und klassi- sches Infanteriewetter vorherrschte, war dieses Kompaniegefechtsschießen sicher- lich für alle Teilnehmer ein in Erinnerung bleibendes Erlebnis. Für Interessierte: Mit dabei war ebenfalls ein „Embedded Journa- list Team“ vom Regionalfernsehen „Kanal 3“, welches einen sehenswerten Fernseh- beitrag gestaltete. Dieser Beitrag ist unter https://www.kanal3.tv/?cid=15&vid =­­8637 abrufbar.

21 INFORMATION

DER DIENST- MILIZ- INFORMATION STELLEN- AUSSCHUSS Kontakte JgB18:

INFORMIERT OBSTLT BACHER REINHARD stvKdt JgB &MobO mobvKdo Tel: 050201 53 31001

Bericht: Mobil: 0664 622 3315 Vizeleutnant Hans-Joachim Omaser WM RASINGER GERALD MobUO &S3Bearb (mob) Jägerbataillon Tel: 050201 5331304 Steiermark Mobil: 0664 622 5864 E-Mail: [email protected]

OSTWM HAMBAMMER ANDREAS S3UO &MobUO JgB 18 Jägerbataillon 18 Tel: 050201 5331302 Mobil: 0664 622 4063 E-Mail: [email protected]

Sehr geehrte Leserinnen und Leser! Geschätzte Kameradinnen und Kameraden des JgB18!

Der DA hat sich am 09. Jänner 2020 neu konstituiert und stellt sich vor: Vorsitzender: Vzlt Joe Omaser stellvertretender Vorsitzender: Vzlt Robert Österreicher Schriftführer: OStv Markus Könighofer stellvertretender Schriftführer: Vzlt Marius Obermoser Mitglied: StWm Patric Gether KOMMUNIKATION MIT DER MILIZ – Mitglied: StWm Michael Stritzl MILIZBETREUUNG VERBESSERN Behindertenvertrauensperson: Vzlt Gernot Wallner stellvertretende Behindertenvertrauens- person: OAAss Alfred Gusterhuber Das JgB18 hat weiterhin große Aufgaben und vielschichtige Vorhaben vor sich, bei welchen der DA JgB18 den Bediensteten und dem Bataillon gemeinsam zur Seite steht. Unseren frisch ausgemusterten UO-Kame- raden wünschen wir auf Ihren neuen Ar- beitsplätzen viel Erfolg! Für den Dienststellenausschuss beim JgB18 euer Joe Omaser

22 STABSBESPRECHUNG UND JAHRESABSCHLUSSFEIER DES JGB STEIERMARK 2019

Bericht: Oberleutnant Martin Webster

Am Freitag, den 29.11.2019 fand ab 1300 konnten wir gemeinsam einen würdigen tion und bei unserem Partner Jägerbatail- Uhr die Kommandanten- und Stabsbespre- Jahresabschluss 2019 in Sankt Michael er- lon 18 für sämtliche Unterstützungsleistun- chung des Jägerbataillons Steiermark statt. leben. Wir möchten uns an dieser Stelle bei gen bedanken und freuen uns auf weiter- Dafür fanden sich der Bataillonskomman- unserer Stabskompanie für die Organisa­ hin gute Zusammenarbeit im Jahr 2020! dant Oberstleutnant Markus Mesicek, der stellvertretenden Bataillonskommandant Major Markus Schwaiger, die Kommandan- ten der Führungsgrundgebiete und die Kompaniekommandanten, bzw. deren Stellvertreter in der LANDWEHR Kaserne in Sankt Michael ein. Vom Jägerbataillon 18 waren auch zahlreiche Teilnehmer unter der Leitung des Mobilmachungsoffiziers, Oberstleutnant Reinhard Bacher, zu ver- zeichnen. Der Rahmen wurde genutzt, um die Ausbildungs- und Übungsvorhaben für das Jahr 2020 zu planen.

Dabei wurden folgende wichtige Termine für das Jahr 2020 festgelegt: ►► 29.02.2020 Alpinausbildung ►► 5. und 06.03.2020 Antenne Schulschitag ►► 28.05 – 30.05.2020 VMÜ – Vorbereitende Milizübung ►► August 2020 Familien Feldlager Wochenende ►► KW 38/2020 Vorstaffelung ►► KW 39/2020 Milizübung Zu den Details der Milizübung wird ein Kommandantenbrief ergehen.

Ab 1845 Uhr wurde dann im Bereich des ehemaligen Offizierskasinos die Weih- nachtsfeier abgehalten, wozu noch einige Kameraden zusätzlich einrückten. Beson- ders freute uns die Teilnahme seitens des S3 des Militärkommandos Steiermark, Oberst Rudolf Wabnegg, und unserem ehe- maligen Bataillonskommandanten, Oberst Michael Miggitsch. Die Feierlichkeit wurde musikalisch durch einige Darbietungen des Bläserensembles der Militärmusik des Mili- tärkommandos Steiermark umrahmt. So Erscheinungsort ST. MICHAEL Verlagspostamt 8700 LEOBEN

Truppenzeitung des Jägerbataillons 18

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