Schiff Klar Zum Gefecht!
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GZ 02Z033156 M Das Oberland b.b. – P. Nummer 3 | 2010 Jägerbataillon 18 – Professionell und innovativ Erscheinungsort St. Michael • i. 8770 Verlagspostamt O. Schiff klar zum Gefecht! SCHUTZ & HILFE www.bundesheer.at DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2010 Einsatzbereit zu weiteren Ufern Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 18! Liebe Freunde und Gönner! Am 16. Juli 2010 Das war für mich ein sehr bewegender Moment, Streitkräfte sind das sicherheitspolitische habe ich im und ich bin damit zu meinen infanteristischen Wur- Instrument des Staates Donawitzer Stadion zeln zurückgekehrt. Ich bin mir der großen Verant- Sie dienen zur Durchsetzung von Interessen, die wortung durchaus bewusst, die mit dieser Funktion mit anderen Mitteln nicht mehr zu lösen sind, wie wir das Kommando verbunden ist und die Latte liegt sehr hoch, denn schon im Werk von Carl von Clausewitz nachlesen über das mein Vorgänger Obst Manfred Hofer hat hervorra- können: „So sehen wir also, dass der Krieg nicht bloß Jägerbataillon 18 gende Arbeit geleistet und mir einen wohlgeordneten ein politischer Akt, sondern ein wahres politisches (JgB18) und die Verband übergeben. Im Rahmen einer sehr inten- Instrument ist, eine Fortsetzung des politischen Task Force 18 siven Einweisung konnte ich viele Freunde und Gön- Verkehrs, ein Durchführen desselben mit anderen ner des Bataillons kennen lernen, und ich freue mich Mitteln.“ (TF18) schon auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Meinem Das klingt vordergründig hart, aber ein Blick in die übernommen. Vorgänger, Oberst Manfred Hofer gilt mein herzlicher Geschichte lehrt uns, dass der Konflikt ein ständiger Dank für seine Arbeit und ich wünsche ihm alles Wegbegleiter des Menschen war. Diesen Umstand in Gute für den Lehrgang in Hamburg! friedensbeseelter Manier wegleugnen zu wollen, wäre Mein erklärtes Ziel für das kommende Jahr ist die unverantwortlich. Sicherstellung der Einsatzbereitschaft als Basis für Daher darf der Bestand des Bundesheeres auch eine erfolgreiche Auftragserfüllung, wobei der nicht in Frage gestellt werden – im Gegenteil müssen Mensch für mich die wertvollste Ressource darstellt. wir das sicherheitspolitische Profil der Streitkräfte noch deutlicher darstellen. Wenn wir als Soldaten Ich kann die besten Ideen haben, ohne eure wahrgenommen werden wollen, dann müssen wir Mitarbeit kann ich sie nicht verwirklichen! uns als Soldaten präsentieren – im gesamten Einsatz- Nur gemeinsam können wir die Einsatzbereitschaft spektrum. des JgB18 erhalten und verbessern, genauso wie es Die öffentliche Wahrnehmung in Österreich sieht die Vorschrift „Das Jägerbataillon“ trefflich be- aber nur einen Teil davon, denn im Inland wird der schreibt: „Formende Disziplin darf daher nicht erst Soldat primär in seiner Rolle als Helfer wahr- bei Zeiten einer Panik eingefordert werden, sondern genommen. muss den Truppenalltag prägen. Sauberkeit, Hilfsbe- Claudia Major, Expertin für europäische Sicher- reitschaft, Kameradschaft, Höflichkeit und Fröhlich- heitspolitik, hat in einem Interview folgendes festge- keit sind Fundamente für Ordnung und Disziplin.“ stellt: „Sicherheit heißt, zu gewährleisten, dass das Das soll unsere gemeinsame Arbeit im nächsten politische und gesellschaftliche System funktioniert. Jahr prägen und dabei müssen wir auch bereit sein, Das machen auch Heere, sie verteidigen nationale das Schiff JgB18 hart am Wind zu segeln, wenn es und europäische Interessen.“ Und die Verteidigung die Lage erfordert. Die aktuellen Rahmenbedin- derartiger Interessen erfolgt nicht im Kleinen Sölktal. gungen erfordern mehr denn je einsatzbereite Streit- Katastrophenhilfe ist nicht die Hauptaufgabe von kräfte, die auch auf rauer See bestehen können. Streitkräften. „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Nr. 3 | 2010 • DAS OBERLAND Seite 1 Wir Soldaten helfen ohne zu zögern Die Infanterie ist eine Waffengattung mit Zukunft Wir unterstützen dort, wo man uns braucht und Die Infanterie ist eine Waffengattung, an der auch leisten selbstverständlich Hilfe, aber der primäre in künftigen Konflikten ein hoher Bedarf gegeben sein Zweck von Streitkräften im 21. Jahrhundert darf und wird. Deshalb ist es mir wichtig, dass die Position kann sich nicht auf Hilfseinsätze beschränken. Ge- des JgB18 als steirischer Infanterieverband weiter mäß dem Artikel 23f der Österreichischen Bundes- gefestigt wird. Wir müssen alles unternehmen, um verfassung wirkt Österreich an der Gemeinsamen die Fertigkeiten, die wir uns in den letzten Jahren Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen angeeignet haben, im vollen Spektrum zu erhalten Union mit. und weiter auszubauen. Das Konfliktbild ändert sich Daher haben wir die Fähigkeiten zu entwickeln, um ständig. Auslandseinsätze im gesamten Spektrum zu Ein Blick in die Einsatzräume rund um den Globus bestreiten. zeigt uns, dass die meisten Konfliktgegner auch pro- Katastrophenhilfe Dies erfordert neben der entsprechenden Ausbil- fessionell und innovativ agieren. Daher dürfen wir dung auch die erforderliche Ausrüstung um den nicht ruhen und rasten! Wir müssen ständig an un- ist nicht die bestmöglichen Schutz für unsere Soldaten in zukünf- serer Einsatzbereitschaft arbeiten – der persönlichen, Hauptaufgabe von tigen Einsätzen und die Fähigkeit zur internationalen der unserer Kameraden und der unseres Verbandes. Streitkräften. Zusammenarbeit zu gewährleisten. Das wird uns viel abverlangen, denn „Der Infanterie- kampf stellt die größten Herausforderungen an den Der Herausforderung stellen Mann, von dem Zähigkeit im Nehmen und Härte im Das JgB18 und die TF18 haben sich den aktuellen Schlagen auch unter schwierigen Verhältnissen ge- Herausforderungen gestellt. Wir haben, mit den uns fordert werden.“ wie schon 1962 in der Infanterievor- zustehenden Mitteln, einen Verband verfügbar schrift für das Bataillon und die Kompanie zu lesen gemacht, der die Handlungsfreiheit der Führung stand. Aber auch diese Herausforderung nehmen die wesentlich erhöht hat. Nach drei Jahren intensiver Männer und Frauen aus der Eisenregion gerne an. Arbeit an dieser TF18 und dem Herstellen der Ein- satzbereitschaft stehen wir nun vor einer der letzten Unsere gemeinsame Arbeit für das Jägerbataillon großen Herausforderungen, nämlich der Evaluierung. 18 – Professionell und innovativ! Dabei wird die Einsatzbereitschaft der TF18 auf Herz und Nieren überprüft, bevor wir die Staffel an das JgB25 weitergeben. Diese Übergabe bestmöglich vorzubereiten und durchzuführen, wird unsere letzte große Herausfor- derung als TF18 sein. Das erklärte Ziel ist es dabei, Ihr den Unterbruch in der Leistungsfähigkeit möglichst gering zu halten. Oberstleutnant Peter Hofer „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Seite 2 DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2010 „Man muss Menschen mögen“ Der neue Bataillonskommandant, Oberstleutnant des General- stabsdienstes Mag. Peter Hofer, im Gespräch mit dem „Oberland“. Das Oberland: Herr Oberstleutnant, Sie haben 1988 Ihren mension als die wesentliche Voraussetzung zur erfolgreichen Grundwehrdienst als Einjährig Freiwilliger absolviert. In dieser Auftragserfüllung erkannt. Ganz wie es mein ehemaliger Kompa- Zeit konnten Sie erstmals St. Michaeler Soldatenluft schnuppern. niekommandant und Mentor, Obst Johannes Eisner, immer zum Wie war das für Sie damals? Ausdruck gebracht hat: Man muss Menschen mögen. Peter Hofer: Neu und aufregend. Die Sitten in Graz und Strass hatte ich ja schon kennengelernt, und der Zugang der Oberländer Das Oberland: Im „Oberland“ berichteten „Achtzehner“ aus- war dann doch noch etwas anders. führlich vom Alltag im ersten UN-Tschad-Einsatz. Auch Sie wa- ren in der Tschad-Mission eingesetzt. Was war dort Ihre Aufga- Das Oberland: Nach einer Praxis als Gruppenkommandant in be? Graz absolvierten Sie die Militärakademie in Wr. Neustadt. Wo Peter Hofer: Ich war der Kontingentskommandant im dritten verdienten Sie sich danach die ersten Sporen als junger Jägerof- EUFOR Kontingent und gleichzeitig der Chef der Abteilung für die fizier? Zivil-Militärische Zusammenarbeit (CIMIC) im Force Hauptquar- Peter Hofer: In Strass. Es war eine herrliche Zeit. Ressourcen- tier. knappheit war damals noch kein Thema und wir konnten in vie- len Bereichen aus dem Vollen schöpfen. Außerdem sind die Das Oberland: Welche für Sie wichtigste Einsatzerfahrung Steirer kreuzbrave Soldaten und so war die Arbeit ein reines brachten Sie von dort mit? Vergnügen. Peter Hofer: Neben der Erfüllung des Auftrages ist der Schutz der Soldaten eine der wesentlichen Hauptaufgaben. Dabei ver- Das Oberland: Warum haben Sie sich eigentlich entschieden, langen die Besonderheiten des Einsatzes auch besondere Lö- Soldat zu werden? sungen. Peter Hofer: Die Entscheidung fiel etwa ein Jahr vor der Matu- ra, und von da an war das für mich kein Thema mehr. Ich habe Das Oberland: Werden Sie diese Erfahrungen im nächsten dieses Ziel dann beharrlich weiter verfolgt. Jahr als Bataillonskommandant in Ihre Führung einfließen las- sen? Das Oberland: Sie haben mit dem Jahr 2003 beginnend den Peter Hofer: Natürlich. Alles was ich will und was ich mir er- 17. Generalstabslehrgang an der Landesverteidigungsakademie warte, hat seinen Ursprung in meinen Erfahrungen. Die Bedeu- in Wien absolviert. Was hat Sie dazu bewegt, an dieser dreijäh- tung vieler Kleinigkeiten mag der Einzelne nicht wirklich verste- rigen Ausbildung teilzunehmen? hen, aber in der Gesamtheit ergibt das wieder Sinn. Peter Hofer: Ich habe mir im Vorfeld fest vorgenommen, mich nicht darauf vorzubereiten.