GZ 02Z033156 M Das Oberland b.b. –

P. Nummer 3 | 2010 Jägerbataillon 18 – Professionell und innovativ Erscheinungsort St. Michael • i. 8770 Verlagspostamt O.

Schiff klar zum Gefecht!

SCHUTZ & HILFE www.bundesheer.at DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2010

Einsatzbereit zu weiteren Ufern Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 18! Liebe Freunde und Gönner!

Am 16. Juli 2010 Das war für mich ein sehr bewegender Moment, Streitkräfte sind das sicherheitspolitische habe ich im und ich bin damit zu meinen infanteristischen Wur­ Instrument des Staates Donawitzer Stadion zeln zurückgekehrt. Ich bin mir der großen Verant­ Sie dienen zur Durchsetzung von Interessen, die wortung durchaus bewusst, die mit dieser Funktion mit anderen Mitteln nicht mehr zu lösen sind, wie wir das Kommando verbunden ist und die Latte liegt sehr hoch, denn schon im Werk von Carl von Clausewitz nachlesen über das mein Vorgänger Obst Manfred Hofer hat hervorra­ können: „So sehen wir also, dass der Krieg nicht bloß Jägerbataillon 18 gende Arbeit geleistet und mir einen wohlgeordneten ein politischer Akt, sondern ein wahres politisches (JgB18) und die Verband übergeben. Im Rahmen einer sehr inten­ Instrument ist, eine Fortsetzung des politischen Task Force 18 siven Einweisung konnte ich viele Freunde und Gön­ ­Verkehrs, ein Durchführen desselben mit anderen ner des Bataillons kennen lernen, und ich freue mich ­Mitteln.“ (TF18) schon auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Meinem Das klingt vordergründig hart, aber ein Blick in die übernommen. Vorgänger, Oberst Manfred Hofer gilt mein herzlicher Geschichte lehrt uns, dass der Konflikt ein ständiger Dank für seine Arbeit und ich wünsche ihm alles Wegbegleiter des Menschen war. Diesen Umstand in Gute für den Lehrgang in Hamburg! friedensbeseelter Manier wegleugnen zu wollen, wäre Mein erklärtes Ziel für das kommende Jahr ist die unverantwortlich. Sicherstellung der Einsatzbereitschaft als Basis für Daher darf der Bestand des Bundesheeres auch eine erfolgreiche Auftragserfüllung, wobei der nicht in Frage gestellt werden – im Gegenteil müssen Mensch für mich die wertvollste Ressource darstellt. wir das sicherheitspolitische Profil der Streitkräfte noch deutlicher darstellen. Wenn wir als Soldaten Ich kann die besten Ideen haben, ohne eure wahrgenommen werden wollen, dann müssen wir Mitarbeit kann ich sie nicht verwirklichen! uns als Soldaten präsentieren – im gesamten Einsatz­ Nur gemeinsam können wir die Einsatzbereitschaft spektrum. des JgB18 erhalten und verbessern, genauso wie es Die öffentliche Wahrnehmung in Österreich sieht die Vorschrift „Das Jägerbataillon“ trefflich be­ aber nur einen Teil davon, denn im Inland wird der schreibt: „Formende Disziplin darf daher nicht erst Soldat primär in seiner Rolle als Helfer wahr­ bei Zeiten einer Panik eingefordert werden, sondern genommen. muss den Truppenalltag prägen. Sauberkeit, Hilfsbe­ Claudia Major, Expertin für europäische Sicher­ reitschaft, Kameradschaft, Höflichkeit und Fröhlich­ heitspolitik, hat in einem Interview folgendes festge­ keit sind Fundamente für Ordnung und Disziplin.“ stellt: „Sicherheit heißt, zu gewährleisten, dass das Das soll unsere gemeinsame Arbeit im nächsten politische und gesellschaftliche System funktioniert. Jahr prägen und dabei müssen wir auch bereit sein, Das machen auch Heere, sie verteidigen nationale das Schiff JgB18 hart am Wind zu segeln, wenn es und europäische Interessen.“ Und die Verteidigung die Lage erfordert. Die aktuellen Rahmenbedin­ derartiger Interessen erfolgt nicht im Kleinen Sölktal. gungen erfordern mehr denn je einsatzbereite Streit­ Katastrophenhilfe ist nicht die Hauptaufgabe von kräfte, die auch auf rauer See bestehen können. Streitkräften.

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Wir Soldaten helfen ohne zu zögern Die Infanterie ist eine Waffengattung mit Zukunft Wir unterstützen dort, wo man uns braucht und Die Infanterie ist eine Waffengattung, an der auch leisten selbstverständlich Hilfe, aber der primäre in künftigen Konflikten ein hoher Bedarf gegeben sein Zweck von Streitkräften im 21. Jahrhundert darf und wird. Deshalb ist es mir wichtig, dass die Position kann sich nicht auf Hilfseinsätze beschränken. Ge­ des JgB18 als steirischer Infanterieverband weiter mäß dem Artikel 23f der Österreichischen Bundes­ gefestigt wird. Wir müssen alles unternehmen, um verfassung wirkt Österreich an der Gemeinsamen die Fertigkeiten, die wir uns in den letzten Jahren Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen angeeignet haben, im vollen Spektrum zu erhalten ­Union mit. und weiter auszubauen. Das Konfliktbild ändert sich Daher haben wir die Fähigkeiten zu entwickeln, um ständig. Auslandseinsätze im gesamten Spektrum zu Ein Blick in die Einsatzräume rund um den Globus ­bestreiten. zeigt uns, dass die meisten Konfliktgegner auch pro­ Katastrophenhilfe Dies erfordert neben der entsprechenden Ausbil­ fessionell und innovativ agieren. Daher dürfen wir dung auch die erforderliche Ausrüstung um den nicht ruhen und rasten! Wir müssen ständig an un­ ist nicht die bestmöglichen Schutz für unsere Soldaten in zukünf­ serer Einsatzbereitschaft arbeiten – der persönlichen, Hauptaufgabe von tigen Einsätzen und die Fähigkeit zur internationalen der unserer Kameraden und der unseres Verbandes. Streitkräften. Zusammenarbeit zu gewährleisten. Das wird uns viel abverlangen, denn „Der Infanterie­ kampf stellt die größten Herausforderungen an den Der Herausforderung stellen Mann, von dem Zähigkeit im Nehmen und Härte im Das JgB18 und die TF18 haben sich den aktuellen Schlagen auch unter schwierigen Verhältnissen ge­ Herausforderungen gestellt. Wir haben, mit den uns fordert werden.“ wie schon 1962 in der Infanterievor­ zustehenden Mitteln, einen Verband verfügbar schrift für das Bataillon und die Kompanie zu lesen ­gemacht, der die Handlungsfreiheit der Führung stand. Aber auch diese Herausforderung nehmen die ­wesentlich erhöht hat. Nach drei Jahren intensiver Männer und Frauen aus der Eisenregion gerne an. Arbeit an dieser TF18 und dem Herstellen der Ein­ satzbereitschaft stehen wir nun vor einer der letzten Unsere gemeinsame Arbeit für das Jägerbataillon großen Herausforderungen, nämlich der Evaluierung. 18 – Professionell und innovativ! Dabei wird die Einsatzbereitschaft der TF18 auf Herz und Nieren überprüft, bevor wir die Staffel an das JgB25 weitergeben. Diese Übergabe bestmöglich vorzubereiten und durchzuführen, wird unsere letzte große Herausfor­ derung als TF18 sein. Das erklärte Ziel ist es dabei, Ihr den Unterbruch in der Leistungsfähigkeit möglichst gering zu halten. Oberstleutnant Peter Hofer

„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Seite 2 DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2010 „Man muss Menschen mögen“

Der neue Bataillonskommandant, Oberstleutnant des General­ stabsdienstes Mag. Peter Hofer, im Gespräch mit dem „Oberland“.

Das Oberland: Herr Oberstleutnant, Sie haben 1988 Ihren mension als die wesentliche Voraussetzung zur erfolgreichen Grundwehrdienst als Einjährig Freiwilliger absolviert. In dieser Auftragserfüllung erkannt. Ganz wie es mein ehemaliger Kompa­ Zeit konnten Sie erstmals St. Michaeler Soldatenluft schnuppern. niekommandant und Mentor, Obst Johannes Eisner, immer zum Wie war das für Sie damals? Ausdruck gebracht hat: Man muss Menschen mögen. Peter Hofer: Neu und aufregend. Die Sitten in Graz und Strass hatte ich ja schon kennengelernt, und der Zugang der Oberländer Das Oberland: Im „Oberland“ berichteten „Achtzehner“ aus- war dann doch noch etwas anders. führlich vom Alltag im ersten UN-Tschad-Einsatz. Auch Sie wa- ren in der Tschad-Mission eingesetzt. Was war dort Ihre Aufga- Das Oberland: Nach einer Praxis als Gruppenkommandant in be? Graz absolvierten Sie die Militärakademie in Wr. Neustadt. Wo Peter Hofer: Ich war der Kontingentskommandant im dritten verdienten Sie sich danach die ersten Sporen als junger Jägerof- EUFOR Kontingent und gleichzeitig der Chef der Abteilung für die fizier? Zivil-Militärische Zusammenarbeit (CIMIC) im Force Hauptquar­ Peter Hofer: In Strass. Es war eine herrliche Zeit. Ressourcen­ tier. knappheit war damals noch kein Thema und wir konnten in vie­ len Bereichen aus dem Vollen schöpfen. Außerdem sind die Das Oberland: Welche für Sie wichtigste Einsatzerfahrung Steirer kreuzbrave Soldaten und so war die Arbeit ein reines brachten Sie von dort mit? Vergnügen. Peter Hofer: Neben der Erfüllung des Auftrages ist der Schutz der Soldaten eine der wesentlichen Hauptaufgaben. Dabei ver­ Das Oberland: Warum haben Sie sich eigentlich entschieden, langen die Besonderheiten des Einsatzes auch besondere Lö­ Soldat zu werden? sungen. Peter Hofer: Die Entscheidung fiel etwa ein Jahr vor der Matu­ ra, und von da an war das für mich kein Thema mehr. Ich habe Das Oberland: Werden Sie diese Erfahrungen im nächsten dieses Ziel dann beharrlich weiter verfolgt. Jahr als Bataillonskommandant in Ihre Führung einfließen las- sen? Das Oberland: Sie haben mit dem Jahr 2003 beginnend den Peter Hofer: Natürlich. Alles was ich will und was ich mir er­ 17. Generalstabslehrgang an der Landesverteidigungsakademie warte, hat seinen Ursprung in meinen Erfahrungen. Die Bedeu­ in Wien absolviert. Was hat Sie dazu bewegt, an dieser dreijäh- tung vieler Kleinigkeiten mag der Einzelne nicht wirklich verste­ rigen Ausbildung teilzunehmen? hen, aber in der Gesamtheit ergibt das wieder Sinn. Peter Hofer: Ich habe mir im Vorfeld fest vorgenommen, mich nicht darauf vorzubereiten. Ich habe mir folgendes gedacht: Das Oberland: Wenn man das Jägerbataillon 18 nun bildlich Entweder hast du alles gelernt, was du dafür brauchst, sonst als Schiff betrachtet, seine Bediensteten als Mannschaft und Sie werden die drei Jahre zu einer beständigen Anstrengung. Diesem als Kapitän, was fällt Ihnen spontan zu diesem Bild ein? Prinzip bin ich gefolgt, und es hat sich als richtig erwiesen. Peter Hofer: Wir segeln am Wind, fallweise hart am Wind und dabei müssen wir Gischt, Wind und Risiko in Kauf nehmen. Ein Das Oberland: Als Generalstabsoffizier sind Sie dazu ausgebil- ruhiger Kurs ist das nicht. Aber das Aufkreuzen bringt uns an det, auf operativer und sogar strategischer Ebene zu denken und Ufer, die wir auf einem ruhigen Kurs niemals erreichen können. entsprechend zu handeln. Sind für Sie da taktische und gefechts- technische Überlegungen des Truppenalltags überhaupt noch Das Oberland: Wo sehen Sie die nächsten Herausforde- relevant? rungen? Peter Hofer: Ich kann die besten Ideen haben, wenn die Mitar­ Peter Hofer: Für die Kader-Präsenz-Einheiten (KPE) ist natür­ beiter nicht mittun, kann ich sie nicht verwirklichen. Daher ist der lich die NATO-Evaluierung (NEL 2) die zentrale Herausforderung, Zugang zur Basis von ungeheurer Bedeutung für uns General­ die es zu meistern gilt. Mir liegt aber auch die Ausbildung der stabsoffiziere. Nur wenn wir die Probleme der Basis verstehen, Grundwehrdiener (GWD) sehr am Herzen. In diesen prächtigen können wir vernünftige Entscheidungen auf operativer und mili­ jungen Männern liegt unser Nachwuchspotenzial, sofern es uns tärstrategischer Ebene treffen. Letztendlich wird die Einsatzbe­ gelingt, sie zu motivieren. Für mich sind KPE und GWD kein reitschaft von Streitkräften ja an ihren Soldaten gemessen. Widerspruch, sondern ergänzen sich sinnvoll. Die TF18 ist die infanteristische Speerspitze der Streitkräfte und braucht ein Um­ Das Oberland: Sie haben als Kommandant einer Infanterie- feld, um sich messen, darstellen und verbessern zu können. Die kompanie Auslandseinsatz-Erfahrung sammeln können. Welche GWD hingegen sind die Auserkorenen, die der TF18 dieses Um­ Einsatzerkenntnis aus dem Kosovo-Einsatz würden Sie für sich feld bieten können und dabei wiederum in ihrer eigenen Leis­ selbst als die wichtigste erachten? tungsfähig­ ­keit gefordert, in ihrer Durchsetzungsfähigkeit gestärkt Peter Hofer: In diesem Einsatz habe ich die menschliche Di­ werden und die Ausbildung als Erlebnis wahrnehmen.

„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Studentsujet A 4abf 08.07.2008 10:03 Uhr Seite 1

Andere sehen hier junge Menschen. Wir einen wichtigen Teil unserer Zukunft.

Wir fordern und fördern junge Menschen und bieten ihnen die Chancen und Herausforderungen, die sie brauchen. Dabei setzen wir auf gegenseitigen Respekt und Zusammenarbeit, denn die Ausbildung endet bei uns nicht mit dem Berufseintritt. Persönliche Weiterentwicklung, Karrierechancen und lebenslanges Lernen machen uns als Arbeitgeber ebenso attraktiv wie die Orientierung am Erfolg.

www.voestalpine.com Seite 4 DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2010

Berufssoldaten im Hilfseinsatz Kader-Präsenz-Soldaten unterstützen bei Unwetterkatastrophe

Die Hilfskräfte Neben dieser Aufgabe in Stein wurden durch den Die Stabskompanie rückte am Montag, dem 19. Rette- und Bergezug in Pruggern und in Mitterberg Juli 2010, zur Katastrophenhilfe in Stein an der Verklausungen entfernt. Enns aus. Im Einsatzraum wurden den „Achtzeh­ nern“ ein verminderter Zug aus Aigen im Ennstal Gegen Hunger halfen Sprengungen und der Rette- und Bergezug der ABC-Abwehrkom­ Die Soldaten unterstützten bei den Sprengungen panie aus Graz unterstellt. Mit diesen Spezialisten auf zwei Almen, um für das Vieh die Möglichkeit zu und mit der Manneskraft konnte den Bewohnern in schaffen, ihre Weidegründe zu erreichen. Ein Sol­ Stein gut geholfen werden. dat aus Aigen wurde durch eine Hangrutschung bis zur Hüfte verschüttet und brach sich das Bein. Ich Die Priorität der Hilfe möchte ihm auch über diesen Weg eine gute Gene­ Grund des Unglückes waren extreme Nieder­ sung wünschen. schläge in der Kleinsölk von Samstag auf Sonntag, die letztendlich das gesamte Kleinsölktal schwer in Hilfe Hand in Hand Mitleidenschaft gezogen haben. Der Auslöser für Die Koordination der Einsatzkräfte Bundesheer die Katastrophe in Stein war eine Verklausung die und Feuerwehr war ausgezeichnete. Bei der Feuer­ zur Überflutung des Ortes führte. Viele Keller wa­ wehr wurden Spezialisten, wie z.B. Baggerfahrer, ren bis an die Decken geflutet. Gärten und Straßen bereitgehalten, die durch den Verbindungsoffizier glichen einer Schlammwüste. kurz und unbürokratisch dort eingesetzt werden Die angeforderten Soldaten begannen mit dem konnten, wo das Bundesheer diese benötigte. Auspumpen der Keller, aber auch dem Ausräumen. Somit waren die Voraussetzungen geschaffen, Ortschaft „besenrein“ übergeben dass der zum Teil knietiefe Schlamm, welcher in Am Donnerstag konnte die Ortschaft Stein an die den Kellern zurückblieb, ebenfalls restlos entfernt Bürgermeister, wir würden sagen „besenrein“, werden konnte. Nach diesen Priorität 1- Aufgaben übergeben werden. Die Soldaten aus Aigen, Graz wurden gemeinsam mit der Zivilbevölkerung die und St. Michael zeigten enormen Einsatz! Sie ha­ Gärten vom Schlamm befreit. Unvorstellbar, dass ben wieder bewiesen, dass wenn es darauf an­ bei einem Hochwasser der Schlamm nur mit Was­ kommt alles erdenkliche möglich ist und im Sinne ser entfernbar ist. Aufgrund der hohen Tempera­ des Ganzen gehandelt wird. turen in dieser Woche trocknete dieser nämlich auf und wurde knochenhart. Hauptmann Mag.(FH) Manfred Leitner

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Schwere Pioniergeräte sind im Katastrophen­ einsatz effektive Mittel zur Wiederherstellung der Infrastruktur. Es gibt auch tiefe Keller und empfindliche Gärten – aber diese erreicht man nur zu Fuß.

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Schlussklappe Erster UN-Tschad-Einsatz: Bleibt nur die Erinnerung?

Von Anfang an dabei zurückgegriffen werden soll. Die Erfahrungen von Die vorangegangenen Berichte haben sich mit per­ AUCON1/MINURCAT wurden in einem Erfahrungsbe­ sönlichen Erfahrungen, internationaler Zusammenar­ richt, der noch im Einsatzraum verfasst wurde, wei­ beit, den zu erfüllenden Aufträgen und auch mit dem tergegeben. Wir hoffen darauf, dass die zusammen­ Hauptmann Abenteuer Afrika auseinandergesetzt. Es waren teils gefassten Erfahrungen bei der Truppe verfügbar sein Manfred Leitner sehr persönliche Rückblicke der Autoren, Erfah­ werden. Österreich hatte nach den Erfahrungen von rungen, die aber sicher diejenigen verbindet, die an 1996 bis 1999 in Kuwait (AUSLOG/UNIKOM) mit diesem Einsatz teilgenommen haben. Das Jägerba­ einem Transportelement erneut die Möglichkeit, in taillon 18 war ja bereits von Beginn an bis zum einem Umfeld mit extremen Temperaturen und Um­ Schluss an dieser Entsendung beteiligt. Die KPE- feldbedingungen zu arbeiten. Bereits seit Soldaten des Instandsetzungs- und Fernmeldebe­ längerem können reichs wurden bei den ersten Missionen AUCON/EU­ Erinnerung ist zu wenig Sie hier im FOR eingesetzt, der Sicherungszug aus dem Aufklä­ Ob diese Erfahrungen in die Einsatzvorbereitung „Oberland“ rungszug der Stabskompanie für AUCON/MINURCAT eingeflossen sind, kann ich nicht sagen. St. Michael Berichte aus dem gebildet. Zwei Unteroffiziere des Bataillons waren bei hat noch wesentliches Know-how vor allem im Be­ der letzten Rotation noch in einem Transportzug ein­ reich der Konvoi-Bedeckung, der Transportdurchfüh­ Tschad lesen. Als gesetzt. rung und sogar im Verpflegswesen (siehe „Ober- Kompanie­ land“). Dieses Wissen ist auch im Bereich der In­ kommandant der Einsatzerfahrungen standsetzung und des Fernmeldewesens vorhanden. Transportkompanie Die Ausbildung der Soldaten des Aufklärungszuges Doch wie bereits auf sämtlichen Kursen und Lehr­ darf ich nun für das Kontingent AUCON1/MINURCAT wurde gängen der Akademien des Bundesheeres erwähnt, hauptsächlich von Jagdkommandosoldaten, die gibt es die berüchtigte Vergessenskurve, und irgend­ abschließende selbst Einsatzerfahrung aus Afrika mitbrachten, wann bleibt nur mehr die Erinnerung! Worte über unseren durchgeführt. Durchaus sinnvoll, da ja auf die Erfah­ Weiters ist aufgefallen, dass in den österreichischen Einsatz finden. rungen von Soldaten, die den Einsatzraum kennen, Medien der Unterschied zwischen der EUFOR ge­

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führten Mission und der UN geführten Mission kaum standsetzungszug und eine Ambulanzgruppe unter­ bzw. kein Unterschied gemacht wurde. Dabei ist der stellt. Teile davon waren immer bei den Konvois Auftrag von Spezialeinsatzkräften mit jenem eines ­dabei. Transportkontingents noch weniger vergleichbar, wie Wenn wir im Tschad von 200 Kilometern Entfer­ Äpfel mit Birnen. nung sprechen, beutetet dass eine Fahrtzeit in der Kolonne von rund 13 Stunden! Ein mobiler Instand­ Umfassende Aufgabe setzungstrupp war somit immer mit von der Partie Nun sind wir bei der Gefechtsaufgabe angelangt. wie auch ein Notarzttrupp. Erwähnenswert und si­ Die Transportkompanie hatte die an der Grenze zum cherlich nicht üblich ist auch, dass die Transportkom­ Sudan eingesetzten UN-Kräfte militärisch wie auch panie nahezu komplett nachtkampffähig (mit Nacht­ zivil zu versorgen. sichtgeräten und dem taktischen Laserlichtmodul am Anfangs wurde hauptsächlich Treibstoff transpor­ Sturmgewehr) war! tiert, danach wurden wir zu einem Frachtunterneh­ men, welches Dinge des täglichen Bedarfs und Güter Menschen als Erfolgsgarant zum Aufbau der UN-Infrastruktur nach vorne lieferte. Wo Menschen arbeiten, dort „menschelt“ es. Daher So wurde Wasser und die unterschiedlichsten Dinge gaben die Soldaten der Transportkompanie auch ihr des Soldatenalltags auf unseren Fahrzeugen trans­ Bestes. Das Österreichische Bundesheer konnte hier portiert. wieder seine großen Fähigkeiten unter Beweis stel­ Der Aufklärungszug war immer für die Sicherung len. der mit französischen Soldaten und Fahrzeuge ge­ Nur ein Soldat, der den Rücken von Problemen in mischten Konvois verantwortlich (siehe Bericht „Er- der Heimat frei hat, kann im Einsatz alles geben. fahrene Werte“ im „Oberland“ 2-2010). Deshalb ein großes Dankeschön an unsere Angehöri­ Damit diese Konvois aber rollen konnten, waren gen zu Hause. der österreichischen Transportkompanie neben der Kommando- und Versorgungsgruppe noch ein In­ Hauptmann Mag.(FH) Manfred Leitner

„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Seite 8 DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2010

Brigadier Starlinger (li.) übergab Oberstleutnant des Generalstabsdienstes Peter Hofer das Feldzeichen des Jägerbataillons 18. Kommandoübergabe beim Jägerbataillon 18 Der bisherige Kommandant, Oberst Manfred Hofer, führung zurückblicken. Das Jägerbataillon 18 wurde Am 16. Juli hat nach Ablauf seiner fünfjährigen Bestellungsdauer in den vergangenen fünf Jahren zu einem Einsatzver­ 2010 erfolgte im als Bataillonskommandant des Jägerbataillons 18 die band geformt und hat sich bei der Teilnahme an Ausübung dieser Funktion beendet. Als sein Nachfol­ zahlreichen Vorhaben im In- und Ausland einen sehr DSV-Stadion in ger übernimmt Oberstleutnant des Generalstabs­ guten Ruf erworben. Leoben die dienstes Mag. Peter Hofer das Kommando über den Ein Höhepunkt war der geschlossene Einsatz der Kommando­ steirischen Verband. Task Force 18 im Kosovo von Oktober 2008 bis März übergabe des 2009. Oberst Manfred Hofer wird ab August 2010 für Jägerbataillons 18. Fünf erfolgreiche Jahre ein Jahr an einem internationalen Lehrgang an der Oberst Manfred Hofer kann auf eine sehr heraus­ Führungsakademie der deutschen in fordernde und erfolgreiche Zeit seiner Kommando­ Hamburg teilnehmen.

Zahlreiche Ehrengäste wohnten dem Festakt im Stadion bei.

„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Nr. 3 | 2010 • DAS OBERLAND Seite 9

Der scheidende Kommandant Manfred Hofer (re.) Oberst Ernst Trinkl (li.) vom Militärkommando Steiermark dankte Oberst Man- gab nach fünf erfolgreichen Jahren die Führung ab. fred Hofer für die Zusammenarbeit. Kommandoübergabe beim Jägerbataillon 18 Neuer Kommandant mit „steirischen Wurzeln“ Der neue Bataillonskommandant des Jägerbatail­ lons 18, Oberstleutnant Peter Hofer, hat seine „mili­ tärischen Wurzeln“ in der südsteirischen Kaserne in Straß. Neben zahlreichen Dienstverwendungen in Kommanden im Inland war Oberstleutnant Hofer auch im Ausland als Einheitskommandant im Kosovo und als Kontingentskommandant der österrei­ chischen Friedensmission im Tschad eingesetzt.

Oberstleutnant Peter Hofer Oberstleutnant Peter Hofer ist Geburtsjahrgang 1970, wohnt mit seiner Familie in Graz und ist Vater von vier Kindern. Hofer empfindet es als Auszeich­ nung, die Kommandoführung über diesen Infanterie­ verband des Bundesheeres übertragen zu bekom­ men. Sein dienstlicher Anspruch ist die Sicherstel­ lung der Einsatzbereitschaft als Basis für eine erfolg­ reiche Auftragserfüllung, wobei der „Mensch“ die wertvollste Ressource ist.

Lob vom Brigadekommandanten Der Kommandant der 7. Jägerbrigade, Brigadier Thomas Starlinger, bedankte sich in seiner Ansprache bei den Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 18 und der Task Force 18 unter der Kommandofüh­ rung von Oberst Manfred Hofer für die erreichten Er­ Zur Kommandoübergabe folge bei Einsätzen im In- und Ausland. Dem neuen wurde die Österreichische Kommandanten wünschte Starlinger alles Gute für die Bundesflagge feierlich Führung des steirischen Infanterieverbandes. gehisst.

„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Seite 10 DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2010 Im Auge des Jägers Scharfschützenfortbildung für Profis

„Niemand hat gesagt dass es leicht wird und nie­ Beide Seiten, Aufklärer wie Scharfschützen, waren mand hat gesagt, dass es nicht weh tut“, rief die mit dem Duellsimulator ausgestattet. Dieser sendet fünfköpfige Sniper Squad (intern. für Scharfschüt­ bei einer Schussabgabe einen Laserstrahl aus, der, zengruppe) St. Michael, unter der Leitung der Wacht­ sofern er trifft, dem getroffenen Gegenüber die dem­ meister Christian „Balu“ Horn und Harald „Hedge“ entsprechende Wirkung in Form einer charmanten Kreuzer. Die Männer, die nie klagen. Deren Aufruf Frauenstimme mitteilt: „Treffer-rechter Arm“. Drei folgten fünf Berufssoldaten zum ersten Lehrgang und Feinddarsteller waren zu offensichtlichem Streifen­ zur ersten Kaderfortbildung für Scharfschützen des dienst eingeteilt und hatten sichtlich (obwohl nur eine Jägerbataillons 18. Und eines war somit allen klar: Es Übung) ein ungutes Gefühl, Ziele für Scharfschützen wird nicht leicht und es tut manchmal sehr weh. zu sein. Es dauerte nicht lange, bis die drei Aufklärer ein „Ausgefallen!“ von der Simulatorstimme hörten. Niemand erwischte die Sniper Somit war die Jagd für die Aufklärer eröffnet: Sie Der Ausbildungsleiter war stolz auf seine unsicht­ mussten den Snipern durch eine Verfolgung gehörig baren Jungs! Unbemerkt wurde die Landezone mit Druck machen. Durch die vorher durchlaufene Aus­ dem Hubschrauber Black Hawk erreicht, ungesehen bildung der Scharfschützen gelang ihnen dies trotz war der Anmarsch, ungesehen sickerten die beiden zahlreicher Tricks nicht. So konnten sich die Gejagten Trupps in das feindbesetzte Gebiet ein. Unerkannt unerkannt bis zu ihrem sicheren Zielsammelpunkt war auch der Stellungsbezug. Jetzt nur noch den absetzen. Die Ausbilder waren zufrieden mit ihrer entscheidenden Schuss und alles ist perfekt. Die Sniper-Squad, da diese mit schwierigem Gelände und Feinddarstellung wurde durch niemand Geringeren mit einem sehr gut ausgebildeten Gegner konfron­ als den Aufklärungszug der Stabskompanie gestellt! tiert waren und das Erlernte dementsprechend um­ Also, wie jeder bei uns weiß: kein leichter Gegner. setzten.

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Zwei Monate davor: Aufnahmeprüfung Dasein im allgemeinen Wissensschatten Unsicher dreinblickend, standen fünf Scharfschüt­ Was jedoch etwas schmerzt, ist die Tatsache, dass zenanwärter vor der Stabskompanie des Jägerbatail­ dem Scharfschützenwesen im Österreichischen Bun­ lons 18. Der Tag der Aufnahmeprüfung. Was wurde desheer nicht die Beachtung geschenkt wird, die es erwartet? Schriftliche Testung in allgemein militä­ verdient hätte! Warum? rischen Belangen, 25 Liegestütz, 2400-m-Lauf in Vielleicht ist es einfach die Tatsache, dass unser maximal 10,30 Minuten, 25 Sit-ups, sechs Klimmzü­ Heer zu Tode gespart wird und deshalb kein Geld für ge und ein sieben Kilometer langer Eilmarsch mit 20 neueres Gerät vorhanden ist. Oder, dass man teilwei­ Kilogramm Marschgepäck. Das Gepäck erhöhte sich se einfach nicht weiß, welch effizienter Truppenteil – jedoch um einige Kilogramm, da ein paar Anwärter dem medizinischem Präzisionsgerät Skalpell ähnlich bei der befohlenen Gepäckskontrolle so manche Klei­ – hier zur Verfügung steht: Scharfschützen können in nigkeit nicht wiederfinden konnten. Also für einen jeder Aktions- und Einsatzart punktgenau, ohne so Kadersoldaten im Großen und Ganzen keine unlös­ genannte Kollateralschäden zu verursachen, einge­ bare Aufgabe. Wie sich herausstellte, überwanden setzt werden. Leider wird dies sehr oft vergessen. die Anwärter die erste Hürde erwartungsgemäß mit Aus meiner Sicht ist es Verschwendung einer hoch­ Leichtigkeit. Die restliche Ausbildungszeit dieses Ta­ qualitativen militärischen Ressource, wenn gut aus­ ges wurde dann sofort für theoretischen Unterricht gebildete Scharfschützen beispielsweise beim Ord­ genutzt. Für die weiteren zwei Monate stand ein aus­ nungseinsatz in der Sperrkette stehen, anstatt als führliches Programm auf dem Dienstplan. Beginnend Präzisionsschützen eine Demonstration zu überwa­ mit dem Herstellen der Tarnanzüge, über Tarnung der chen. Es würde hierzu noch viele Beispiele geben. Waffen, das erste Mal Einschießen der Scharfschüt­ zengewehre SSG69, unerkanntes Beziehen von Stel­ Meine Meinung lungen, diverse Übungen, bei denen Einfallsreichtum Wie gesagt, dies ist die Meinung eines Unteroffi­ und Beobachtungstalent gefordert waren, Scharf­ ziers, aber wenn man das Dienstgraddenken für ei­ schießen am Schießplatz Seetaler Alpe, ein Besuch nen Augenblick beiseite lässt, wird mir sicher manch beim Amt für Rüstung und Wehrtechnik, Beobachter einer zustimmen. Diese Aussage mag möglicherwei­ der Kampftruppenausbildung für Zielkorrekturen für se belächelt werden, aber Hand aufs Herz: Wer im den schweren Granatwerfer, bis hin zum Dienst in der Österreichischen Bundesheer weiß, was zu tun ist, Stellung wurde den angehenden Snipern alles näher wenn es heißt: „Achtung, Scharfschützen!“ gebracht. Die Kursteilnehmer konnten ebenfalls ihr Die Scharfschützen- Können im Rahmen der Task Force 18 Zusammenzie­ In diesem Sinne: „Ein Schuss, ein Treffer!“ ausbilder bringen hung im urbanen Gelände unter Beweis stellen. Alles ­Einsatzerfahrung aus in allem eine sehr fordernde Ausbildung! Christian Horn dem Tschad mit.

„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Seite 12 DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2010 Hebelwirkung ganz nah Selbstverteidigungstraining und Nahkampfausbildung

Drei Wochen lang, Ein solides Fundament durchführt. (Zumal die geschlossene Person womög­ nämlich vom Die erste von drei sehr anspruchsvollen Wochen lich unter Drogeneinfluss etc. stehen könnte.) Und 19. April bis zum stand im Zeichen des „EvS-Anwenderkurses“. Doch genau an diesem Punkt kam der „Lagebedingte Ersti­ wer hier zu Beginn geglaubt hatte, man werde hier ckungstod“ ins Spiel: Zuerst an der allzu beliebten 7. Mai 2010, ausnahmslos mit Handschellen und Einweghandfes­ „Rescue-Anne“ am Exempel vorgezeigt und geübt, wurden beim seln hantieren, der wurde spätestens nach dem Ein­ wurden solche Erstickungsszenarien dann tatsäch­ Jägerbataillon 18 führungsunterricht eines Besseren belehrt. „Lagebe­ lich in unsere Übungsversuche eingespielt. Die rich­ in der dingter Erstickungstod“ und „Unbeabsichtigter tigen Reaktionen und Reanimationen waren gefor­ Landwehrkaserne Schusswaffengebrauch“ sind nur zwei Schlagworte, dert. Den Höhepunkt erreichte diese erste Woche am die uns Kursteilnehmer die ganze Woche begleiteten. Donnerstag. Alle Kursteilnehmer, inklusive den Aus­ in St. Michael der Wie auch beim „Häuslbauen“ musste bei uns ein bildern, verlegten Richtung Niklasdorf, um am Gelän­ Einsatz von Fundament geschaffen werden, um danach den Um­ de der Firma „ATRA-Industriebereifung“ in authen­ Schließmitteln gang mit Handschellen etc. zu erlernen bzw. zu festi­ tischem Gebiet üben zu können, um die erlernten (EvS)- gen. So standen anfangs nur Innen- bzw. Außenhebel Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Anwenderkurs am Programm, was zu schmerzhaften Reaktionen und gereizten Handgelenken führte, da die Kursteil­ Nahkampfausbildung sowie der nehmer entweder Handschellen angelegt bekamen Nach dem notwendigen Erholungswochenende Nahkampf- oder selbst anlegten. stand beginnend mit 26. April der Nahkampfinstruk­ Instruktorkurs torkurs (NKIK) am Programm. Dieser Kurs bildet durchgeführt. Richtige Reaktionen aufbauend auf die Selbstverteidigung der Basisaus­ Nachdem diese Grundlage bei uns geschaffen war, bildung 1 die Grundlage des militärischen Nah­ stand einer Anwendung der Schließmittel nichts kampfes und ermöglicht dem Kursteilnehmer (nach mehr im Wege. Nach vielen Anlegeversuchen (mit positiv angeschlossenem NKIK) in weiterer Folge, oder ohne Handgelenkshebel) war dann klar, dass es den Nahkampfausbilderkurs (NKAK) zu absolvieren. auf beiden Seiten sehr anspruchsvoll ist: Egal ob man Unter anderem beehrten uns in dieser Kurswoche gerade am Boden liegt, geschlossen, durchsucht, auch zwei Kameraden vom Jägerbataillon 25 aus verbracht wird und dabei noch mit der richtigen Klagenfurt. Nach der anfänglichen Leistungsüberprü­ Atemtechnik kämpfen muss, oder ob man sich auf fung stand dem Ganzen nichts mehr im Wege. Egal, der aktiven Seite befindet und diese Tätigkeiten selbst ob es sich um den „Stopptritt“, den „Fußstoß“ oder

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um die „Bajonettabwehr“ handelte, es schien anfangs Kameraden vom Jägerbataillon 25 am Kurs teil, um nötig, viele Techniken, die schon bekannt waren, neu auf der einen Seite eine Aufschulung für das neue zu definieren und danach zu festigen. Denn nur durch Kursprogramm durchzuführen und auf der anderen den richtigen bzw. flüssigen Bewegungsablauf kann Seite den NKI-Kurs fertig abzuschließen. die volle Wirkung der Abwehr- oder Angriffstechnik Die ersten beiden Tage dieser letzten Kurswoche entfaltet werden. So begleitete uns die Woche hin­ waren geprägt von theoretischem Unterricht und durch das drillmäßige Üben diverser Kampftechniken. Wiederholungen des bereits Erlernten aus dem EvS- Unbeirrt von der Zusammenziehung der „Task Force Anwenderkurs, ehe wir dann mit dem taktischen 18“ und dem daraus resultierenden sehr belebten Vorgehen im Trupprahmen unsere Kenntnisse forcie­ Kasernenleben, schlossen wir unsere Übungsphasen ren konnten. Abgeschlossen wurde dieser dreiwö­ am Mittwoch ab und bereiteten uns auf den nächsten chige Kurs mit einer Übung in einem ehemaligen Tag vor, an dem uns eine perfekt aufgebaute Kampf­ Etablissement im Raum Donawitz, wo auch die Zu­ bahn in Donawitz erwartete. Diese war einzeln zu sammenarbeit mit der Polizei (Übergabe von ver­ durchlaufen, wobei sehr großer Wert auf das ge­ dächtigen Personen) geübt werden konnte. Nach fechtsmäßige Vorarbeiten und das richtige Ausführen positiv abgelegter NKI-Kursprüfung stand der Abzei­ der Abwehr- bzw. der Folgetechniken gelegt wurde. chenverleihung und Urkundenübergabe im Traditi­ Auch die eine oder andere simulierte Sprengladung onsraum des Jägerbataillons 18 durch den Batail­ oder die abschließende „kalte Dusche“ konnte uns lonskommandanten nichts mehr im Wege. Kursteilnehmer nicht am tapferen Absolvieren dieser Rückblickend halte ich diesen Kurs äußerst positiv anspruchsvollen Gefechtsbahn hindern. in Erinnerung. Perfekt geschultes Ausbildungsperso­ nal stand zur Verfügung, welches den Ausbildungs­ Einsatz von Schließmitteln ablauf sehr abwechslungsreich und besonders an­ Nach der abschließenden kommissionellen Prü­ spruchsvoll gestaltete. Täglich geregelte Sportzeiten fung am Freitag stand in der Folgewoche der EvS- waren ebenso eingeplant, um die körperliche Fitness Ausbilder-Kurs am Programm. Aufbauend auf den von uns Kursteilnehmern aufrechtzuerhalten. Ebenso EvS-Anwender-Kurs begleiteten uns wieder die The­ boten die drei Verlegungen in zivile Umgebung sehr men „Innen- bzw. Außenhebel“, „Lagebedingter Er­ authentische Szenarien, welche dem Übungszweck stickungstod“ und „Unbeabsichtigter Schusswaffen­ sehr förderlich waren. gebrauch“. Des weiteren nahmen auch wieder einige Wachtmeister Stefan Korner

„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Seite 14 DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2010 Jägerbataillon 18 als Vorbild Kinderbetreuung in Kasernen ab heuer in ganz Österreich

Heuer bietet das Bundesheer erstmals seinen Be­ diensteten österreichweit temporäre Kinderbetreuung an. In den Monaten Juli und August sind an zehn Standorten 221 Kinderbetreuungsplätze verfügbar. Der „Kasernen-Kindergarten“ wurde 2008 und 2009 beim Jägerbataillon 18 in St. Michael erfolgreich er­ probt und nun bundesweit eingeführt.

Österreichweite Betreuung Die Betreuung wird für Sprösslinge zwischen drei und zwölf Jahren von 7 bis 16 Uhr angeboten, päda­ gogisch betreut werden die Kinder von externen Dienstleistern wie Wiki-Betreuungs-GmbH, Kinder­ freunde und Hilfswerk. 221 Betreuungsplätze in fünf Bundesländern stehen zur Verfügung: 71 Kinder kön­ nen in Niederösterreich, 61 in der Steiermark, 15 in Wien, 54 in Salzburg und 20 in Tirol betreut werden.

„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Nr. 3 | 2010 • DAS OBERLAND Seite 15 Jägerbataillon 18 als Vorbild Kinderbetreuung in Kasernen ab heuer in ganz Österreich

Mobilität und Flexibilität Mit den Betriebskindergärten soll den modernen Anforderungen am Arbeitsmarkt entsprochen und den Bediensteten höhere Mobilität und Arbeitszeitfle­ xibilität ermöglicht werden.

Familienbetreuung Die Kinderbetreuung ist Teil des Gesamtkonzeptes „Familienbetreuung“, das den Bediensteten und des­ sen Familie mit dem beruflichen Umfeld harmonisie­ ren möchte. Die Familienbetreuung kümmert sich vor allem um Soldatinnen und Soldaten im Auslandsein­ satz und deren Familien.

Die Kinderbetreuung wurde in der Landwehr-Kaserne erprobt und entlastet heuer die Familien der ­Bediensteten österreichweit.

„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18 Ein vergessener Traditionstruppenkörper. Das k. k. Linien-Infanterie-Regiment Nr. 45 Teil 3

Vereinigung der Tiroler Zum Abschluss sei hier noch das Schicksal des 3. Daneben hatte die aus Salzburg auf München vor­ unter Andreas Hofer mit Bataillons des Infanterie-Regiments De Vaux Nr. 45 gehende Division Jellačić Kräfte für die Inbesitznah­ den österreichischen in Tirol nachgezeichnet. Das Land war nach Öster­ me Nordtirols abzugeben. Das verminderte 3. Batail­ Truppen bei Sterzing reichs Niederlage von 1805 an Frankreichs Verbün­ lon De Vaux Nr. 45, das unter seinem Kommandanten am 14. April 1809 deten Bayern gefallen. Drastische Eingriffe in Religion Oberstleutnant Samuel von Reissenfels über Rei­ und Autonomie, dann die Rekrutierung für Napoléons chenhall in das Oberinntal einmarschierte, wurde Eroberungskriege hatten den Unmut der tiefgläu­ ebenso begeistert empfangen wie Oberstleutnant von bigen, kaisertreuen Bevölkerung 1809 bis zu lokalen Taxis mit je 2 Kompanien De Vaux, Salzburger Jägern Unruhen gesteigert. So lag es nahe, dass der Wiener und Landwehr im Zillertal. Hof einen Volksaufstand zum Teil der neuen Kriegs­ Letzterer traf am 14. in Innsbruck auf die Vortrup­ pläne machte und den Tiroler Führern im Geheimen pen Chastelers und wurde mit 3 Kompanien De Vaux, militärische Unterstützung zusagte, bildete das Land Jägern und Landwehr nach Oberbayern entsandt, um doch die strategische Verbindung der beiden Haupt­ dort Kontributionen, Vieh, Heu und Getreide aufzu­ kriegsschauplätze Süddeutschland und Oberitalien. bringen, wobei Übergriffe und Plünderungen mitzie­ Während am 9. April die kaiserlichen Truppen die hender Tiroler einen üblen Eindruck hinterließen. Grenzen der Feindstaaten überschritten, brach im Währenddessen sollte Oberstleutnant Reissenfels bayerischen Tirol allerorts der vorbereitete Aufstand den letzten gegnerischen Stützpunkt, die alte Grenz­ los. Gestützt auf die jahrhundertealte Verteidigungs­ feste Kufstein, belagern. Mit den übrigen 3 Kompa­ organisation des Landes konnten Schützenkompa­ nien De Vaux, 10 Schützenkompanien unter Speck­ nien und der aufgebotene Landsturm die schwachen bacher und einigen Beutegeschützen war jedoch bayerischen und französischen Kräfte in kürzester kaum eine vollständige Blockade von Stadt und Zeit überrumpeln, schlagen, gefangen nehmen oder ­Festung zu erreichen, von einer Kapitulation der vertreiben. ­bayerischen Besatzung ganz zu schweigen. Rund 10.000 Mann des k.k. 8. Armeekorps unter Da man Gegenaktionen der Franzosen und ihrer Feldmarschallleutnant Marquis de Chasteler (Abb. 1) Verbündeten erwartete, wurden die Loferer Pässe rückten, umjubelt von der Bevölkerung, aus Kärnten besetzt und mit Artillerie versehen. Reissenfels’ Vor­ Abb. 1: FML. Johann in ein aus eigener Kraft befreites Land ein (Titelbild). posten traten dort ein letztes Mal mit den von Jellačić Gabriel von Chasteler Es waren durchwegs innerösterreichische Truppen: nach Tirol vorgeschickten anderen beiden Bataillonen de Courcelles (1763- die Infanterieregimenter Lusignan Nr. 16 (Cilli) und De Vaux in Verbindung, ehe diese ins Ennstal zurück­ 1825) Hohenlohe-Bartenstein Nr. 26 (Klagenfurt), das 9. gingen. Am 11. Mai griff Marschall Lefevbre mit der Jägerbataillon (Innerösterreich) unter dem späteren bayerischen Division Wrede überraschend den von Theresienritter Oberstleutnant Göldlin von De Vaux 100 Infanteristen und Jägern unter Leutnant Balthazar und 2 Brucker, 2 Judenburger, 3 Klagenfurter und 2 von Nr. 45 mit rund 300 Schützen verteidigten Pass Villacher Bataillone der eben aufgestellten Landwehr, Strub an. Erst der fünfte blutige Sturm brach den dazu etwas Kavallerie und Artillerie. hartnäckigen Widerstand des dezimierten Häufleins.

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Mit eiligst zusammengerafften 3000 Mann zog die Männer von De Vaux das Ihre zum Erfolg des Abb. 2: Nachtgefecht bei Feldmarschallleutnant Chasteler dem überlegenen Tages bei, indem 2 Kompanien unter Hauptmann Söll am 13. Mai 1809 Feind entgegen. In der Ebene von Wörgl zum Kampf Welling bei Amras und 2 Kompanien unter Haupt­ gestellt, wurden seine Truppen am 13. Mai vollstän­ mann Daubrawa an der Sillbrücke bei Wilten getreu dig zersprengt, die Untersteirer von Lusignan und die dem einfachen Plan Andreas Hofers den Feind Kärntner Landwehr erlitten schwerste Verluste. Erst schlugen, wo sie ihn trafen und über den Berg hinun- an der Innbrücke bei Volders gelang es, den Rückzug terwarfen. zum Stehen zu bringen und gesammelte Versprengte Schlussendlich fiel die Entscheidung aber an der und herbeigeeilte Landstürmer zu erneutem Wider­ Donau. Dem Diktat des siegreichen Franzosenkaisers stand zu organisieren. Als willkommene Verstärkung gehorchend, verließ das 3. Bataillon De Vaux mit den kam der bereits verloren geglaubte Oberstleutnant letzten k.k. Truppen unter Generalmajor Buol am 4. Reissenfels mit seiner Mannschaft und zahlreichen August 1809 „mit blutendem Herzen“ das Land Rich­ Versprengten von Kufstein daher. Vereint mit Tiroler tung Ungarn, wo es sich mit den übrigen Teilen des Schützen hatte er bei Brixlegg die feindliche Vorhut Regiments vereinigte. So mancher Soldat blieb da­ zurückgewiesen und sich durchgeschlagen (Abb. 2). mals eigenmächtig zurück, um den bedrohten Tiro­ Eine rasch nach Schwaz geworfene Abteilung von De lern weiterhin beizustehen, die sich, von unerfüll­ Vaux half dort bayerische Vorstöße abzuwehren, bis baren kaiserlichen Versprechungen ermutigt, von der Ort in Flammen aufging. neuem erhoben. Am Bergisel bezwangen sie im Au­ Chasteler, den Napoléon als gebürtigen Franzosen gust ohne fremde Hilfe nochmals den Gegner und für vogelfrei erklärt hatte und dem die Tiroler die dort endete am Allerheiligentag 1809 unter dem Don­ Schuld am Debakel von Wörgl gaben, leistete dem ner bayerischer Kanonen auch die kurze Regentschaft angesichts der ungünstigen Entwicklung des Feld­ Hofers. zugs erteilten Befehl Erzherzog Johanns zur Räu­ Nach der Auflösung des Regiments De Vaux Nr. 45, mung des Landes nur allzu gerne Folge. Von den in dem er von seinem 17. Lebensjahr an gedient enttäuschten Bauern abgefangen, gelangte die Ordre hatte, gelangte der aus Hermannstadt in Siebenbür­ nicht an die Truppen auf dem Brenner, und so nah­ gen stammende Oberst Reissenfels 1811 zum Infan­ men diese ungeplant, aber mit Begeisterung für die terie-Regiment Strauch Nr. 24. An dessen Spitze erlitt Sache Tirols an den darauffolgenden Bergisel­ der 54-jährige Protestant am 16. Oktober 1813 bei schlachten teil. der Erstürmung des Torhauses zu Dölitz eine schwe­ Am 25. Mai – als bei St. Michael die Division re Verwundung, der er tags darauf erlag. Eine Ge­ Jellačić unterging – unterstützten 1300 kaiserliche denktafel erinnert noch heute an den tapferen Offizier. Soldaten, darunter Oberstleutnant Reissenfels mit Der von seinen Männern miterfochtene Sieg in der 400 Mann seines Bataillons, die mehr als 6000 Völkerschlacht bei Leipzig ermöglichte letztlich auch Schützen gegen die bayerische Division Deroy. Am die Rückkehr des unglücklichen, dreigeteilten Tirol zu 29. wiederum am rechten Flügel kämpfend, trugen Österreich. Hauptmann MMag. Martin Parth

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Der Dienststellenausschuss der Landwehr-Kaserne informiert „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ (Heraklit von Ephesus)

Die letzten Monate waren für die ausgemustert sind. Speziell im Nachwuchsbereich (qualitativ Landwehr-Kaserne und speziell für das und quantitativ) ist das JgB18 im Spitzenfeld des Österrei­ Jägerbataillon 18 (JgB18) geprägt von chischen Bundesheeres. Sie, geschätzte Damen und Herren, großen Veränderungen. Neben der Ein­ sind die Zukunft des Verbandes – Gratulation und weiter so! führung der gleitenden Dienstzeit und Eine Information liegt uns noch am Herzen: Nach Engagement dem Einrücken des Einrückungster­ und Antrag der Fraktion FCG ist es gelungen, für den Offizier mines Juli 2010 fand am 16. Juli die vom Tag (endlich) ein neues Diensthandy (nach Beschluss Cafe­ große feierliche Change of Command tariakommission) zu beschaffen, das dem Stand der Zeit ent­ statt – eine Feier sowohl für den scheidenden als auch eine für spricht und vor allem voll funktionstüchtig ist. den kommenden Kommandanten. Was der Wechsel an der Füh­ Abschließend wünschen wir allen Bediensteten, die ihren Ur­ rungsspitze mit sich bringt, wird sich in der nächsten Zeit zei­ laub noch vor sich haben, erholsamen Urlaub und ruhige Tage. gen. Auf alle Fälle wünscht auch der Dienststellenausschuss Holen Sie sich Energie für das restliche Jahr! dem neuen Kommandanten viel Glück und alles Gute bei seiner Zum Schluss noch ein weises Sprichwort eines amerika­ neuen Aufgabe und eine glückliche Hand in der Führung. Vor nischen Autors (Paul Wilson), welches vor allem in der jetzigen allem aber erwartet und verlangt der Dienststellenausschuss Zeit Leitlinie sein sollte: wohl überlegte und faire Entscheidungen rund um das wert­ „Nur wer Veränderungen akzeptiert, kann auch wachsen.“ vollste Gut: dem Personal. Oberleutnant Christian Adamer Uns sei aber auch noch eine letzte Anmerkung in Richtung des (Verfasser) scheidenden Kommandanten erlaubt. Geschätzter Herr Oberst: Danke für Ihr Engagement rund um den Verband und für die Kaserne. Ein Kompliment für Ihre innovativen Ideen (Kinderbe­ treuung, Grüne Küche, KPE-Förderung, …) und Ihr (manchmal durchaus „mühsames“) Durchhaltevermögen. Wir wünschen Ihnen viel Glück in Ihrer weiteren privaten und beruflichen Zu­ kunft. Abseits dieses Wechsels darf der Verband vor allem stolz auf Peter Petzner seinen soldatischen Nachwuchs sein. Wir gratulieren allen, die (Vorsitzender) im ersten Halbjahr 2010 in ein MZ-Dienstverhältnis übernom­ men wurden und auch vor allem jenen, die als Wachtmeister

Gute Gedanken – Balsam für die Seele Zu Beginn des Jahres fand die Präsentation des Mit den persönlichen Gedanken von Dr. Rachlé Buches: „Gute Gedanken – Balsam für die Seele“ von zum legendären Zitat von Bundeskanzler Leopold Militärdekan Dr. Christian Thomas Rachlé im Casino Figl: „Ich kann euch zu Weihnachten nichts geben…“ der Belgierkaserne statt. endete die Lesung, bei der Auszüge aus dem Buch 52 Zitate und Bibelstellen werden durch persön­ abwechselnd von Dr. Rachlé selbst und von Frau liche Gedanken und Begebenheiten aus seiner Tätig­ Josefine Valta vorgetragen wurden. keit als Militärseelsorger sowie mit Erlebnissen aus Erhältlich ist das Buch über Vehling Verlag, Conrad seinen Kindheits- und Jugendtagen untermauert. v. Hötzendorf Straße 121 oder über die Militärpfarre Der Reinerlös dieser Veranstaltung erging an die Graz (Gablenz-Kaserne, Straßganger Straße 360) zu „Malerwerkstätte Graz“ von Jugend am Werk, hier einem Preis von € 15,00 und in allen Buchhand­ waren ebenfalls einige Künstler unter den Gästen lungen. vertreten. Josefine Valta

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IHRE MEINUNG Leser- Dank ans Bundesheer rüttelt, dass solche Personal- und Gerätschaftsres- sourcen höchst notwendig sind. Briefe Unsere Gemeinde wurde am 17. Juli 2010 in den Zum Abschluss noch einmal ein großes DANKE- Abendstunden von einem schweren Gewitter mit SCHÖN! sintflutartigen Regenfällen heimgesucht. Davon be- sonders schwer betroffen war auch unsere Nachbar- Bürgermeister der Gemeinde Stein an der Enns gemeinde Kleinsölk. Dort kam es im wunderschönen Albert Holzinger mit Friedrich Binder Almengebiet „Breitlahn“ infolge dieser extremen Re- genfälle innerhalb kürzester Zeit zu seit Menschenge- denken noch nie da gewesenen Murenabgängen, wodurch die dortigen Schotterstraßen und mehrere Brücken überschüttet bzw. zum Teil überhaupt weg- geschwemmt wurden. Diese Muren wurden entlang des Sölkbaches bis in unsere Ortschaft Stein/Enns geschwemmt, was auf- grund der vielen mitgeführten Baumstämme zu Ver- klausungen an einem Steg führte. Dadurch trat der Sölkbach derart schnell und massiv über die Ufer, dass ein großer Teil der Häuser unseres Ortes über- schwemmt und die Keller von cirka 40 Häusern mit Schlamm und Wasser angefüllt wurden. Das gesamte Schadensausmaß kann noch immer nicht in Ziffern ausgedrückt werden. Aufgrund dieser bedrohlichen Lage musste sofort Katastrophenalarm ausgelöst werden. 27 Feuerweh- ren aus dem gesamten Bezirk waren mit mehr als Der Garnisonsball 2010 trägt Früchte 500 Freiwilligen innerhalb kürzester Zeit zur Stelle Das Jägerbataillon 18 übergab am 2. Juni 2010 den Erlös des Garnisons­ und haben während der ganzen Nacht und am an- balls 2010 an Hilfsbedürftige, gemeinnützige Vereine und Organisationen schließenden Sonntag die Keller leer gepumpt. des Bezirkes Leoben. Bereits am Sonntag war das österreichische Bun- In Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen konnten an die Familie desheer mit Hubschraubern zur Stelle, um das ge- Karl Oswald (im Rollstuhl) aus Hafning € 6.000, an den Heilpädagogischen samte Katastrophengebiet mit allen zuständigen Per- Kindergarten Trofaiach € 2.000, an den Verein Wendepunkt Leoben € 500 sonen der Einsatzstellen abzufliegen, damit ein erster und an den Verein Oberlandler z‘Loibn € 500 übergeben werden. Gesamtüberblick hergestellt werden konnte. Aus den Almen wurden 55 eingeschlossene Personen ausge- flogen. Am Montag in der Früh rückten 125 Soldaten aus Graz, St. Michael und Aigen an, um die Aufräu- mungsarbeiten zu übernehmen. In Koordination mit der Bezirkshauptmannschaft, der örtlichen Feuer- wehr, der Hubschrauberstaffel Aigen, höchst kompe- tenten Personen des Bundesheeres, den betroffenen Bürgermeistern und weiteren Einsatzstellen wurde ein Krisenstab gebildet, der außerordentlich professi- onell agierte! So konnten die Soldaten sofort nach ihrem Eintref- fen mit den wichtigen Aufräumungsarbeiten begin- IMPRESSUM nen und damit den geschädigten und bereits er- schöpften Bewohnern tatkräftig zur Seite stehen, da- Amtliche Publikation der Republik Österreich/Bundesminister­ für Landesverteidigung und Sport mit auch diese wieder Hoffnung und Zuversicht zu- Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Republik Österreich/Bundesminister für rück erhielten. Die gesamte Bevölkerung war von der Landesverteidigung und Sport, BMLVS, ­Rossauer ­Lände 1, 1090 Wien Einsatzbereitschaft, vom Fleiß, der Disziplin und der Redaktion: BMLVS, Jägerbataillon 18, Landwehrkaserne, Brunn 13, 8770 St. Michael guten Organisation aller Assistenzsoldaten während i.O., Tel.: 050201 53-31 500; E-Mail: [email protected] der ganzen Woche sehr angetan, begeistert und Redakteure: dankbar. Damit hat sich zumindest in unserer Region Chefredakteur: Oberstleutnant dG Peter Hofer wieder ein gewaltiger Sinneswandel zu Gunsten un- Redakteur: Hauptmann Mag.(FH) Pierre Kugelweis seres oft in Misskredit gebrachten Bundesheeres Erscheinungsjahr: 2010 vollzogen. Fotos: siehe Fotoquelle Druck: Layout – Karl Papst, Universal Druckerei, Gösser Straße 11, 8700 Leoben Offensichtlich werden nur durch derartige Kata- Druck – Heeresdruckerei R 09-0319 strophen das Verständnis und die Einsicht wachge-

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Fotoquelle Vizebürgermeister Friedrich Binder Vizeleutnant Valentin Rauscher Josefine Valta Oberstabswachtmeister Rinaldo Peer Militärdekan Mag. Dr. Christian Rachle Oberstabswachtmeister Michael Stolz Oberstleutnant dG Peter Hofer Stabswachtmeister Thomas Kastl Hauptmann Mag.(FH) Pierre Stabswachtmeister Jürgen Mayr Kugelweis Gerald Stiegler Hauptmann Mag.(FH) Manfred Leitner Wachtmeister Christian Horn Hauptmann MMag. Martin Parth Wachtmeister Stefan Korner Oberleutnant Mag.(FH) Markus Wachtmeister Harald Kreuzer Wilfinger EUFOR/TSCHAD Vizeleutnant Gerald Ehling MINURCAT, BMLVS Vizeleutnant Wolfgang Grebien

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ALEXANDER UND DIE ÖFFNUNG DER WELT DER GROSSE

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