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Gemeindeentwicklungsplan Holzmaden 2030

Gemeindeentwicklungsplan

Holzmaden 2030

Auftraggeber:

Gemeinde Holzmaden Bahnhofstraße 2 73271 Holzmaden Tel.: 07023 90001 - 0

Verfasser:

LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH Fritz-Elsas-Straße 31 70174 Tel.: 0711 6454 - 0

Projektbearbeitung:

Bertram Roth Thomas Hauptmann Steffen Niehues Nadia Kasper-Snouci

Stuttgart, den 02.10.2018

Inhalt

1 Vorbemerkung ...... 1

2 Ablauf des Planungsprozesses ...... 2

2.1 Vorbemerkungen ...... 2

2.2 Klausurtagung des Gemeinderats ...... 3

2.3 Bürgerbeteiligung ...... 3

3 Grundlagen der Gemeindeentwicklung...... 6

3.1 Lage und Historie...... 6

3.2 Analyse vorhandener Planungen und Konzepte ...... 8

3.2.1 Regional- und Landesplan ...... 8

3.2.2 Flächennutzungsplan ...... 9

3.2.3 Rahmenplan ...... 10

3.2.4 Lärmaktionsplan ...... 11

3.2.5 Parkierungskonzept ...... 12

4 Entwicklungskonzept ...... 13

4.1 Demographie – Flüchtlinge – Integration ...... 15

4.1.1 Ausgangslage ...... 15

4.1.2 Entwicklungsperspektive...... 18

4.2 Miteinander Leben ...... 19

4.2.1 Ausgangslage ...... 19

4.2.2 Entwicklungsperspektive...... 22

4.3 Betreuung und Bildung ...... 25

4.3.1 Ausgangslage ...... 25

4.3.2 Entwicklungsperspektiven ...... 27

4.4 Wohnen – Städtebau - Sanierung ...... 28

4.4.1 Ausgangslage ...... 28

4.5 Entwicklungsperspektive...... 32

4.6 Gewerbe – Handel – Dienstleistung ...... 34

4.6.1 Ausgangslage ...... 34 4.6.2 Entwicklungsperspektiven ...... 36

4.7 Mobilität ...... 37

4.7.1 Ausgangslage...... 37

4.7.2 Entwicklungsperspektiven ...... 40

4.8 Landschaft – Erholung ...... 42

4.8.1 Ausgangslage...... 42

4.8.2 Entwicklungsperspektiven ...... 44

4.9 Energie – technische Infrastruktur...... 46

4.9.1 Ausgangslage...... 46

4.9.2 Entwicklungsperspektiven ...... 47

4.10 Leitprojekte der Gemeindeentwicklung ...... 49

5 Investitionsprogramm ...... 51

5.1 Vorbemerkungen ...... 51

5.2 Investitionsprogramm ...... 51

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Prozessstruktur ...... 2

Abbildung 2: Eindrücke aus der Auftaktveranstaltung ...... 4

Abbildung 3: Planungswerkstatt ...... 5

Abbildung 4: Holzmaden um 1683/1685 ...... 6

Abbildung 5: Lage von Holzmaden und Verwaltungseinheit ...... 7

Abbildung 6: Strukturplan ...... 8

Abbildung 7: Auszug aus der Raumnutzungskarte des Regionalplans ...... 9

Abbildung 8: Auszug FNP Fortschreibung 1990 mit Änderungen ...... 10

Abbildung 9: Rahmenplan: Bewertung der Entwicklungsmöglichkeiten ...... 11

Abbildung 10: Einwohnerentwicklung 1990 bis 2017 (Okt. 2017) absolut ...... 15

Abbildung 11: Einwohnerentwicklung 1990 bis 2016 im Vergleich – prozentuale Veränderungen seit 1990 ...... 16

Abbildung 12: Bevölkerungsvorausrechnung ...... 16

Abbildung 13: Veränderung der Altersstruktur (mit Wanderung) absolut ...... 17

Abbildung 14: Gebäudenutzung und öffentliche Infrastruktur ...... 21

Abbildung 15: Jährliche Baufertigstellungen seit 1990 ...... 29

Abbildung 16: Potenzialflächen der Wohnbauentwicklung ...... 29

Abbildung 17: Flächenpotenziale ...... 31

Abbildung 18: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2000 bis 2016 ...... 35

Abbildung 19: Mobilität ...... 39

Abbildung 20: Geschützte Flächen und Flächen für Landwirtschaft und Wald ...... 43

Abbildung 21: Solarpotenzial auf Dachflächen ...... 48

Abbildung 22: Leitprojekte der Gemeindeentwicklung ...... 50

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Wohnbauflächenbedarfsprognose ...... 30

GEMEINDEENTWICKLUNGSPLAN HOLZMADEN 2030

1 Vorbemerkung

Vor dem Hintergrund der sich verändernden Rahmenbedingungen und des hohen Entwicklungsdrucks stellt sich Holzmaden die Frage, wie sich die Gemeinde als Wohn- und Wirtschaftsstandort aber auch in Bezug auf alle anderen Themen der Gemeindeentwicklung langfristig weiterentwickeln soll. Daher hat die Verwaltung die Erstellung eines Gemeindeentwicklungsplans mit Bürgerbeteiligung beschlossen und die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) mit der Betreuung des Prozesses beauftragt.

Der Gemeindeentwicklungsplan ist ein informelles Planungsinstrument und wird als Selbstbindungsplan vom Gemeinderat verabschiedet. Der Gemeindeentwicklungsplan entfaltet damit weder gegenüber der Bürgerschaft noch gegenüber den Behörden eine formale Bindungswirkung. Die Realisierung der ange- führten Projekte kann deshalb auch nicht eingefordert werden, sondern bleibt den Entscheidungen des Gemeinderats vorbehalten. Die Projekte und Maßnahmen werden im Rahmen der finanziellen Möglichkei- ten der Gemeinde beschlossen und umgesetzt.

Der Gemeindeentwicklungsplan mit dem Zielhorizont 2030 ist damit Richtschnur für den Gemeinderat, die Verwaltung und die Bürgerschaft zur weiteren Gemeindeentwicklung von Holzmaden. Der Entwicklungs- plan ist auf eine Überprüfung und Fortschreibung ausgelegt. In einem Abstand von rund 3-5 Jahren sind die Ziele der Gemeindeentwicklung und der Stand der Umsetzung zu bewerten und gegebenenfalls fortzu- schreiben, insbesondere wenn sich Änderungen ergeben.

Das vorliegende Konzept dient darüber hinaus als Grundlage für verschiedene Fachplanungen und erfüllt die Anforderungen des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau zur Beantragung von Städ- tebaufördermitteln. 1

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2 Ablauf des Planungsprozesses

2.1 Vorbemerkungen

Der rund eineinhalbjährige Prozess zur Erstellung des Gemeindeenwicklungsplans Holzmaden 2030 glie- dert sich in mehrere Phasen und Bausteine:

In einer ersten Phase der Bestandsaufnahme wurden Grundlagen z.B. zur Bevölkerungsstruktur und Be- völkerungsentwicklung sowie zu den räumlichen Gegebenheiten analysiert sowie vorhandene Planungen und Konzepte ausgewertet, die Entwicklungsspielräume geklärt und die Ausgangslage bewertet. Die auf- bereiteten Grundlagen dienten als Informations- und Diskussionsgrundlage für die anschließende Klausur- tagung mit dem Gemeinderat und die Diskussion mit der Bürgerschaft.

In einer zweiten Phase wurden die Bürgerinnen und Bürger Holzmadens im Rahmen verschiedener Bür- gerbeteiligungsveranstaltungen eingebunden.

In einer dritten Phase wurde der Gemeindeentwicklungsplan Holzmaden 2030 erstellt: In einem ersten Schritt wurden die Ergebnisse der Klausurtagung des Gemeinderats und der Beteiligung der Bürgerschaft in einer Synopse zusammengetragen. Auf Basis der Zusammenschau ließen sich Überschneidungen und die Schwerpunkte der Gemeindeentwicklung erkennen. Die Synopse war Ausgangspunkt für die Bewer- tung und Gewichtung der vorgeschlagenen Projekte und Maßnahmen. Im sogenannten Investitionspro- gramm wurden die einzelnen Maßnahmen in tabellarischer Form zusammengetragen sowie durch Kosten und Realisierungszeiträume konkretisiert. Diese tabellarische Darstellung gibt einen Überblick über die vorgesehenen Projekte und Maßnahmen Ergebnisse und eignet sich damit zur regelmäßigen Überprüfung 2 und Fortschreibung durch die Gemeinde Holzmaden.

Abbildung 1: Prozessstruktur

Darstellung KE

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2.2 Klausurtagung des Gemeinderats

Die Klausurtagung des Gemeinderats fand am Freitag und Samstag, 12. und 13. Mai 2017 statt. Moderiert wurde die Klausurtagung von der KE.

Ziel der Klausurtagung war es, auf Grundlage der durch die KE aufbereiteten Bestandsaufnahme die Aus- gangslage mit den Stärken und Schwächen Holzmadens zu diskutieren und sich auf die relevanten Zu- kunftsthemen – die „Leitplanken“ für den weiteren Prozess – zu verständigen.

Besonders die zukünftige gesellschaftliche und traditionelle Entwicklung der Gemeinde liegt vielen Ge- meinderätinnen und Gemeinderäten am Herzen. Ziel sollte eine identitätsstarke Gemeinde mit starkem „Wir-Gefühl“ sein, deren Einwohner sich um den Erhalt und die Pflege der Traditionen, des Ortsbildes und der Kulturlandschaft kümmern. Aber auch der ortsbildprägende Gebäudebestand sind Identitätsmerkmale, die erhalten werden müssen. Die Stärkung des Ortskerns und die Weiterentwicklung der Ortsmitte als Ort der Begegnung bieten dabei eine Chancen für eine bessere gesellschaftliche Vernetzung. Hervorgehoben wurde das vielfältige Vereinsangebot und das ehrenamtliche Engagement, das es weiter zu fördern gilt.

Weiteres Schwerpunkthema war die „Siedlungsentwicklung“ mit dem Ziel der Konzentration auf die Eigen- entwicklung für die nächsten Jahre und die Festigung bestehender Strukturen. Es gilt, die Infrastruktur an sich verändernde Rahmenbedingungen anzupassen und die Attraktivität als Gewerbestandort weiter zu stärken. Chancen sieht der Gemeinderat auch in der Unterstützung und Weiterentwicklung des Einzelhan- dels durch ein ortsgebundenes Käuferverhalten und in der Einrichtung eines alternativen innerörtlichen Mobilitätsangebots, insbesondere im Hinblick auf den voranschreitenden demographischen Wandel.

Ein für die Gemeinde zentrales Thema ist der Verkehr mit der Notwendigkeit der Entlastung und Minimie- 3 rung des Verkehrsaufkommens entlang der Ortsdurchfahrt.

Auch die Sicherung aktueller Standards unter Berücksichtigung der kommunalen Finanzlage nahm in der Diskussion einen hohen Stellenwert ein.

2.3 Bürgerbeteiligung

Als Auftakt zur Bürgerbeteiligung fand ein öffentlicher Informationsabend für alle interessierten Bürger am 17. Juli 2017 statt. Rund 120 Interessierte fanden sich zu dieser Auftaktveranstaltung in der Gemeindehal- le ein. Dabei wurden die strukturelle und räumliche Ausgangslage der Gemeinde vorgestellt, der Ablauf des weiteren Beteiligungsprozesses erläutert und an drei Thementischen mit den Schwerpunkten

. Kindergarten/Schule

. Ortsmitte/Begegnungsmöglichkeiten

. Seniorenwohnen/Miteinander leben die inhaltliche Diskussion eingeleitet. Auf Anregung aus der Bürgerschaft wurde das Thema Verkehr in einer weiteren Arbeitsgruppe behandelt.

Zur Planungswerkstatt am 25. Juli 2017 fanden sich rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde ein. In themenbezogenen Arbeitsgruppen konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen und Ideen zur künftigen Entwicklung der Gemeinde Holzmaden einbringen. In einer gesonderten Arbeits-

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gruppe am 10. Oktober 2017 wurde das Thema Verkehr ausführlich diskutiert. In den moderierten Grup- pen wurden Stärken und Schwächen sowie Ziele und Maßnahmen zu den einzelnen Themen diskutiert. Am Ende der Veranstaltung wurden die Ergebnisse im Plenum allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vorge- stellt.

In der Arbeitsgruppe Verkehr, die am 10. Oktober 2017 tagte, wurde der innerörtliche Verkehr sowie der Entwurf für ein Parkierungskonzept entlang der K 1201 und im Ortskernbereich diskutiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von der KE und der Planungsgruppe Kölz, die maßgeblich an der Erarbeitung des „Par- kierungskonzepts“ beteiligt war. Im Anschluss an die Vorstellung der Konzeption wurden die Teilnehme- rinnen und Teilnehmer zur Meinungsäußerung (Pro-Contra-Abfrage) und zur Diskussion der insgesamt fünf Planungsabschnitte aufgefordert und die Diskussion an Plakatwänden dokumentiert.

Abbildung 2: Eindrücke aus der Auftaktveranstaltung

4

Quelle: KE

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Die Ergebnisse der Planungswerkstatt wurden in einem Bericht dokumentiert und am 13. November 2017 dem Gemeinderat vorgestellt. Die Ergebnisse sind in das vorliegende Konzept eingeflossen. Die detaillier- ten Ergebnisse mit Einzelnennungen sind in einer gesonderten Dokumentation zu den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung festgehalten.

Abbildung 3: Planungswerkstatt

Quelle: KE 5

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3 Grundlagen der Gemeindeentwicklung

3.1 Lage und Historie

Die Gemeinde Holzmaden liegt im östlichen Landkreis in Baden-Württemberg und ist Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft . Die Gemeinde liegt im Verdichtungsraum der Region Stuttgart und gehört landschaftlich zum Vorland der Schwäbischen Alb. Holzmaden grenzt im Norden an die Gemeinde , im Osten an den Landkreis Göppingen mit den Gemeinden Zell unter sowie Aichelberg, im Süden an Weilheim an der Teck und im Westen an . Durch Holzmaden fließt der Seebach. Südlich der Gemeinde verläuft die A 8.

Die erste urkundliche Erwähnung Holzmadens geht auf die Herzöge von Zähringen im 12. Jahrhundert zurück. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Gemeinde vollständig zerstört. Der Wiederaufbau des Dorfes mit Kirche, Pfarrhaus und heutigem Rathaus erfolgte in den Jahren 1669 bis 1687. Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahr 1908 folgten Stromanschluss und Wasserleitungen. 1982 wurde der Bahnhof stillgelegt und damit die Anbindung Holzmadens an den Schienenverkehr aufgegeben. Im Jahr 1900 leb- ten rund 560 Personen in Holzmaden, 1950 waren es etwa 1.000 und im Jahr 2000 bereits über 2.000 Einwohner.

Heute ist die 310 Hektar umfassende Gemeinde Holzmaden als Wohn- und Gewerbestandort ohne zentral- örtliche Funktion infrastrukturell vergleichsweise gut ausgestattet. Der Anteil an Siedlungs- und Verkehrs- fläche liegt 2016 mit 26,8 % (83 ha) an der Bodenfläche insgesamt deutlich über dem Anteil für Baden- Württemberg (14 %). Auch der Anteil landwirtschaftlicher Nutzfläche liegt mit knapp 50 % über dem An- 6 teil Baden-Württembergs (45 %). Waldflächen sind dagegen unterrepräsentiert. Mit dem 1936 errichteten und seither stetig erweiterten Urwelt-Museum Hauff übt die Gemeinde heute auch eine große touristische Anziehungskraft aus.

Abbildung 4: Holzmaden um 1683/1685

Quelle: wikipedia.org

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Abbildung 5: Lage von Holzmaden und Verwaltungseinheit

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Quelle: Geodatenportal Raumordnung Baden-Württemberg und Regionalplan Stuttgart 2009

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3.2 Analyse vorhandener Planungen und Konzepte

3.2.1 Regional- und Landesplan

Holzmaden gehört zum Verdichtungsraum Region Stuttgart sowie zum Mittelbereich Kirchheim unter Teck (nächstes Mittelzentrum) und zum Nahbereich Weilheim an der Teck (nächstes Kleinzentrum). Holzmaden ist im Landesentwicklungsplan 2002 als Gemeinde ohne zentralörtliche Funktion ausgewiesen. Die Ge- meinde verfügt mit einer Grundschule, zwei Kindergärten, einer Sport- und Freizeitanlage, mehreren Ärz- ten, verschiedenen kleineren Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten und einem mobilen Verkaufs- stand im Vergleich zu anderen Kommunen gleicher Größe und vergleichbarer Lage über eine angemessene Grundausstattung an privaten und öffentlichen Einrichtungen, auch wenn nicht alle Bedarfe gedeckt wer- den können.

Holzmaden liegt außerhalb der Landesentwicklungsachse, jedoch in räumlicher Nähe der regionalen Ent- wicklungsachse Stuttgart – – Neuhausen a.d.F. – – Kirchheim unter Teck. Holzma- den ist als Gemeinde beschränkt auf Eigenentwicklung definiert. Damit soll in die Kommune keine über die Eigenentwicklung hinausgehende Siedlungstätigkeit stattfinden. Neue Wohnbauflächen sowie gewerbliche Bauflächen sind im Rahmen der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und des „inneren Bedarfs“ zulässig. Bei der Neubebauung soll eine Bruttowohndichte von 55 EW/ha als Orientierungswert dienen.

Abbildung 6: Regionalplan - Strukturkarte

8

Quelle: Regionalplan Stuttgart, 2009

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Abbildung 7: Regionalplan - Raumnutzungskarte

Quelle: Regionalplan Stuttgart 2019

Die Raumnutzungskarte weist Siedlungsflächen für Wohnen/gemischte Nutzungen (rosa Fläche) sowie im Osten der Gemarkung einer Fläche für Industrie und Gewerbe (graue Fläche) auf. Die Schienentrasse 9 (durchgehende lila Linie) bildet die Gemeindegrenze. Das südöstlich der Gemeinde liegende Landschafts- schutzgebiet (L) überschneidet sich teilweise mit einem Überschwemmungsgebiet (Ü) entlang des See- bachs. Umgeben ist Holzmaden von landwirtschaftlicher Fläche (hellgelbe Fläche) einem regionalen Grün- zug (grüne horizontale Schraffur), weiteren Landschaftsschutz- und Natura-2000-Gebieten sowie Gebieten für Naturschutz und Landschaftspflege. Im Nordosten und Südwesten der Gemarkung sind kleinere Wald- flächen (grüne Fläche) dargestellt. Zwei Hochspannungsleitungen (durchgehend schwarze Linie) und Richtfunkstrecken (Schraffierte schwarze Linie) durchziehen die Gemarkung von Nordwest nach Südost.

3.2.2 Flächennutzungsplan

Der Flächennutzungsplan des Verwaltungsraums Weilheim an der Teck von 1990 ist eine Fortschreibung des Flächennutzungsplans von 1980. Zieljahr der Fortschreibung war das Jahr 2000. Seither erfolgte eine Reihe von Änderungen. Eine Fortschreibung des Flächennutzungsplans ist voraussichtlich ab 2019/20 vorgesehen.

Zur Verwaltungsgemeinschaft gehören neben der Stadt Weilheim an der Teck die Gemeinden , Holzmaden, Ohmden und Neidingen.

Der Dorfkern um Kirche, Rathaus und Kindergarten sowie der Bereich an der Bahntrasse und entlang der Ortsdurchfahrt sind als Mischgebiete ausgewiesen. Die im Plan dargestellten Flächenpotenziale für die Wohnbauentwicklung sind mittlerweile komplett bebaut. Dies gilt ebenfalls für die gewerbliche Entwick- lungsfläche östlich des bestehenden Gewerbegebiets.

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Abbildung 8: Flächennutzungsplan

Quelle: FNP Verwaltungsgemeinschaft 10

3.2.3 Rahmenplan Innenentwicklung

Zur Konkretisierung der Entwicklungspotenziale in Holzmaden hat die Gemeinde im Juli 2015 das Büro Melbert & Metzger mit der Ausarbeitung eines Rahmenplans beauftragt, der durch das Programm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ gefördert wurde. Die Gemeinde verfolgt mit dem Rahmenplan das Ziel, innerörtliche Flächenpotenziale zur Schaffung von Wohnraum zu aktivieren. Darüber hinaus wurde mit dem Rahmenplan geprüft, ob für die Eigenentwicklung genug Flächen verfügbar sind oder ob zusätzliche Baugebiete zur Abdeckung des Eigenbedarfs ausgewiesen werden müssen. Der Rahmenplan stellt dabei eine freiwillige Ebene zwischen Flächennutzungsplan und Bebauungsplan dar. Er schafft somit kein ver- bindliches Baurecht und erlangt keine Außen- oder Bindungswirkung. Der Rahmenplan wurde im März 2017 vom Gemeinderat beschlossen.

Die im Rahmenplan dargestellten Entwicklungsmöglichkeiten wurden aus städtebaulicher Sicht, aufgrund fachplanerischer Vorgaben und aufgrund von eingegangenen Äußerungen im Rahmen des Beteiligungsver- fahrens im Hinblick auf eine Realisierbarkeit bewertet und in einem sogenannten „Ampelplan“ klassifiziert.

Im Ergebnis zeigen sich vielfältige Möglichkeiten zur Innenentwicklung und damit zur Stärkung des Orts- kerns von Holzmaden. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass viele der aufgezeigten städtebaulich sinnvol- len Lösungen u.a. aufgrund der fehlenden Mitwirkungsbereitschaft der Grundstückeigentümer zeitnah nicht zu realisieren sind. Auch aufgrund der Topografie ist die Machbarkeit an einigen Stellen erschwert.

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Abbildung 9: Rahmenplan zur Bewertung der Entwicklungsmöglichkeiten

Quelle: Rahmenplan 2017

Insgesamt haben die Aktivitäten zur Mobilisierung der Innenentwicklungspotenziale bereits Früchte getra- 11 gen. Mehrere Bauvorhaben wurden dadurch angestoßen und sind mittlerweile bereits realisiert.

3.2.4 Lärmaktionsplan

Die Gemeinde Holzmaden ist durch ihre räumliche Nähe zur Autobahn gesetzlich zur Aufstellung eines Lärmaktionsplanes unter Berücksichtigung der Immissionen der A 8 verpflichtet. Auch in der Wahrneh- mung der Bürgerschaft ist das Thema Lärm in Holzmaden ein zentrales Umweltproblem. Daher hat die Gemeinde Holzmaden in den Jahren 2015/2016 einen Lärmaktionsplan durch das Büro SoundPLAN GmbH aufstellen lassen.

Untersucht wurden die Lärmbelastungen durch den Verkehr auf der Bundesautobahn A 8, auf der Landes- straße L 1200 und auf der Kreisstraße K 1201 (Ortsdurchfahrt). Die Untersuchungen haben gezeigt, dass es bei rund 40 Gebäuden zu Überschreitungen von 60 dB(A) nachts kommt.

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Zur Minderung des Lärms wurden im Ergebnis des Lärmaktionsplans die drei folgenden Maßnahmen auf- gezeigt.

. Maßnahme 1: Temporeduzierung entlang A 8 auf 120km/h und neuer lärmarmer Belag

. Maßnahme 2: neue Steuerung Tor Behelfsausfahrt

. Maßnahme 3: LKW-Durchfahrtsverbot in der Nacht zur Vermeidung von Fahrten mit Kleintrans- portern und Temporeduzierung entlang L 1200/K 1201 auf 30 km/h in der Nacht

Die Umsetzung der Maßnahmen liegt generell in der Entscheidungshoheit des jeweiligen Baulastträgers und diese werden in Abstimmung mit den Fachbehörden beurteilt und ausgeführt. Die Maßnahmenkonzep- tion wurde mit dem Regierungspräsidium Stuttgart und dem Landratsamt Esslingen abgestimmt.

3.2.5 Parkierungskonzept

Auf Grundlage eines Ende 2016 mit über 160 Unterschriften eingereichten Einwohnerantrags zur Einfüh- rung einer Tempo 30 Zone in der Ortsdurchfahrt (der wegen Fehlens der sachlichen Zuständigkeit zurück- gewiesen werden musste) sowie weiteren erkennbaren Schwachstellen im Straßenverkehr von Holzmaden hat die Gemeinde das Planungsbüro Kölz mit der Erstellung eines Parkierungskonzeptes beauftragt, das im Juli 2017 dem Gemeinderat vorgestellt wurde. Basis des Parkierungskonzeptes sind Verkehrszählungen und eine Vielzahl von Begehungen und Kartierungen zu verschiedenen Wochen- und Tageszeiten. Das Parkierungskonzept kommt zu dem Ergebnis, dass die vorhandenen Parkflächen nicht ausreichen und dass 12 eine Verkehrsberuhigung durch eine Neuordnung der Parkierung erfolgen kann. Hierzu wurden verschie- dene Vorschläge, wie z.B. die Anordnung von Längsparkierungen im Straßenraum oder Straßenraumver- engungen, ausgearbeitet. Darüber hinaus wurde geprüft, wo weitere Parkplätze untergebracht werden können und ob eine Einbahnstraßenregelung der Ortsdurchfahrt mit einseitiger Parkregelung die Situation entschärfen kann.

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Gemeindeentwicklungsplan hat sich die Arbeitsgruppe Verkehr im Oktober 2017 intensiv mit dem Parkierungskonzept auseinandergesetzt.

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4 Entwicklungskonzept

Im vorliegenden Entwicklungskonzept werden die künftige strategische Ausrichtung und die zentralen Entwicklungsperspektiven für die Gemeinde Holzmaden aufgezeigt. Es beschreibt auf Grundlage der Be- standsanalyse die Ausgangslage in den entsprechenden Handlungsfeldern. Unter Berücksichtigung der Bestandsanalyse, der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und der Klausurtagung des Gemeinderats (Synop- se) werden für alle Handlungsfelder Entwicklungsperspektiven abgeleitet und diese anhand von Leitsätzen, Zielen und konkreten Projekten und Maßnahmen beschrieben. Hinsichtlich der Zielstellungen und der kon- kreten Projekte offenbart die Synopse ein hohes Maß an Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der Klausurtagung des Gemeinderats und der Bürgerschaft.

Das Entwicklungskonzept bezieht sich auf folgende Handlungsfelder

4.1 Demographie – Flüchtlinge - Integration

4.2 Miteinander leben

4.3 Betreuung und Bildung

4.4 Wohnen – Städtebau -Sanierung

4.5 Gewerbe – Handel – Dienstleistungen

4.6 Mobilität

4.7 Landschaft - Erholung 13 4.8 Energie - Technische Infrastruktur

Insgesamt beinhaltet das Konzept rund 70 Projekt – und Maßnahmenvorschläge. Einen besonderen Stel- lenwert nehmen im Maßnahmenkanon sogenannte Leitprojekte ein. Dabei handelt es sich um Projekte besonderer Priorität und Wirksamkeit für die Zukunft der Gemeinde Holzmaden.

Der Gemeindeentwicklungsplan Holzmaden 2030 beinhaltet neben einer Präambel

. Leitsätze

. Ziele

. Leitprojekte

. Projekte und Maßnahmen

Die Konkretisierung nimmt dabei von Stufe zu Stufe zu.

Leitsätze

Die Leitsätze beschreiben die strategischen Grundsätze der Gemeindeentwicklung entsprechend den oben genannten Handlungsfeldern.

Beispiel: Holzmaden ist eine gastfreundliche, soziale und tolerante Gemeinde, in der Einheimische und Gäste aller Nationalitäten gerne gemeinsam leben. Vereine, ehrenamtlich Engagierte, Kirchen und sonstige öffentliche Institutionen leisten auch künftig einen wertvollen Beitrag für ein gutes Mitei- nander, zur Pflege der Dorfgemeinschaft und zur gesellschaftlichen Integration. Ziele

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Die Ziele beziehen sich auf Einzelthemen des jeweiligen Handlungsfeldes.

Beispiel: Die Vereinsstrukturen werden aufrechterhalten und an gesellschaftliche Entwicklungen ange- passt. Das Bewusstsein für ein gutes Vereinswesen und das Angebot der offenen Jugendarbeit und der Seniorenarbeit wird geschärft.

Leitprojekte

Leitprojekte sind solche Vorhaben, die strukturell, gestaltungsbezogen und/oder städtebaulich die Ge- meinde nachhaltig prägen. Sie erfordern in der Regel hohe Investitionen und besitzen eine Außenwirkung, die über die Gemeinde hinausgeht.

Beispiele: Leitprojekt 1: Ertüchtigung der Gemeindehalle, die vielfältigen Funktionen der Gemeindehalle bleiben erhalten, Sanierung und gegebenenfalls Erweiterung der Gemeindehalle.

Projekte und Maßnahmen

Projekte und Planungen ohne zentrale Bedeutung für die Gemeindeentwicklung. Dabei kann es sich auch um Projekte und Maßnahmen handeln, die von privater Seite getragen werden. Die Gemeinde übernimmt in solchen Fällen vor allem eine koordinierende Funktion.

Beispiel: Mit den Eigentümern der definierten Entwicklungsflächen im Innenbereich werden Gespräche geführt. Ziel ist es, pro Jahr eine Fläche zu entwickeln.

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Folgende Präambel beschreibt im Sinne eines strategischen Leitsatzes den Zielzustand von Holzmaden 2030 und benennt die wichtigsten Zielsetzungen für die künftige Entwicklung der Gemeinde:

„Die Gemeinde Holzmaden profitiert von ihrer schönen landschaftlichen Lage und ihrer her- vorragenden Anbindung an das überörtliche Straßennetz. Der Ballungsraum Stuttgart ist so- mit in kurzer Zeit zu erreichen. Darüber hinaus sorgt die vorhandene Grundinfrastruktur an öffentlichen und privaten Dienstleistungen und Geschäften für eine hohe Wohnqualität. Ziel von Holzmaden ist es, die Gemeinde als attraktiven Wohnstandort zu positionieren, die infra- strukturelle Ausstattung zu erhalten und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Herausragen- des Alleinstellungsmerkmal der Gemeinde sind die Urweltfunde, die im Museum Hauff zu besichtigen sind und die Fossilienfunde im Steinbruch Fischer. Ziel ist es, dieses Naturerbe zu erhalten und die Einrichtungen in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen.“

4.1 Demographie – Flüchtlinge – Integration

4.1.1 Ausgangslage

In der Gemeinde Holzmaden leben derzeit rund 2.2501 Einwohner. Damit hat die Gemeinde 2017 den bisherigen Einwohnerhöchststand erreicht. Nach stagnierenden Einwohnerzahlen zwischen 2000 und 2010 steigen die Einwohnerzahlen seit einigen Jahren wieder beständig an. Holzmaden hat sich im Vergleich zur Region Stuttgart, dem Landkreis Esslingen und dem Land Baden-Württemberg überaus positiv entwickelt (vgl. Abbildung 11). 15 Abbildung 10: Einwohnerentwicklung 1990 bis 2017 (Okt. 2017) absolut

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

1 Datenquelle: Einwohnermeldeamt

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Abbildung 11: Einwohnerentwicklung 1990 bis 2016 im Vergleich – prozentuale Veränderungen seit 1990

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

Der zuletzt wieder einsetzende Anstieg der Bevölkerungszahlen ist auf eine positive Bevölkerungs- und Wanderungsbilanz zurückzuführen. Der natürliche Saldo lag aufgrund starker Geburtenzahlen von über 20 Kindern pro Jahr in den Jahren 2014 und 2015 bei über 5 Personen pro Jahr. Der Wanderungssaldo stieg in Anbetracht hoher Wanderungsgewinne im selben Zeitraum auf über 40 Personen pro Jahr an. Bei einer Analyse der Wanderungssalden nach Altersgruppen fällt auf, dass Holzmaden insbesondere von jungen Familien eine Zuwanderung erfährt. In den Altersgruppen der über 70-Jährigen sind dagegen Verluste zu 16 verzeichnen.

Das statistische Landesamt prognostiziert für die Gemeinde Holzmaden ausgehend vom Jahr 2014 für das Jahr 2035 unter Annahme weiterer Wanderungsgewinne (15 Personen/Jahr) eine leichte Zunahme der Einwohnerschaft auf 2.300 Personen. Diese Einwohnerzahl ist bereits heute nahezu erreicht, so dass die Prognose als überholt gelten muss.

Abbildung 12: Bevölkerungsvorausrechnung

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

Neben den absoluten Zahlen ist die Veränderung der Altersstruktur für die künftige Entwicklung der Ge- meinde ein entscheidender Faktor. Derzeit stellt sich die Altersstruktur wie folgt dar:

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6,1 % der Einwohner sind Kinder unter 6 Jahren. Unter 18-Jährige machen einen Anteil von 18 % aus. Senioren ab 65 Jahre sind mit 17 % vertreten. Im regionalen Vergleich stellt sich damit die Bevölkerungs- struktur in Holzmaden als überdurchschnittlich jung heraus. Die Altersklassen unter 18 Jahre sind in Holz- maden überpräsentiert, während die Senioren unterdurchschnittlich vertreten sind.

Die Prognosen zeigen auch für Holzmaden deutliche Veränderungen in der Altersstruktur. Während die Bevölkerungszahlen in den Altersklassen der unter 60-Jährigen zurückgehen, insbesondere in den Alters- klassen der 45- bis unter 60-Jährigen sowie der 15- bis unter 35-Jährigen, nimmt die Anzahl der über 60- Jährigen stark zu. Hierdurch wird es zukünftig zu einem deutlichen Rückgang an Personen im erwerbsfähi- gen Alter kommen.

Abbildung 13: Veränderung der Altersstruktur (mit Wanderung) absolut

17

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2015 Holzmaden hat in den vergangenen Jahren etwa 30 bis 40 Flüchtlinge in der Erst-/Anschlussunterbringung untergebracht. Damit gehört Holzmaden zu den Gemeinden, in denen, bezogen auf die Einwohnerzahl, überdurchschnittlich viele Flüchtlinge aufgenommen wurden.

Als Erstunterkunft diente zunächst das ehemalige Seniorenwohnheim, seit 2016 eine neue Gemeinschafts- unterkunft im ehemaligen Hotel, das für diesen Zweck durch einen privaten Investor umgebaut wurde. Da in der Erstunterbringung überproportional viele Plätze geschaffen wurden, besteht für die Gemeinde bis nach 2020 vermutlich keine Verpflichtung zur Schaffung von Plätzen in der Anschlussunterbringung.

Vor dem Hintergrund der Flüchtlingszuwanderungen hat sich der Arbeitskreis Asyl in Holzmaden neu auf- gestellt. Neben Angeboten zum interkulturellen Austausch, Netzwerkarbeit und der Begleitung zu Behör- den oder Arztterminen bietet der Arbeitskreis eine Kleiderkammer, das „Café Kultur“, Sprachkurse und vieles mehr an. Darüber hinaus wurde eine 25 %-Stelle aus den Mitteln des Pakts für Integration geschaf- fen.

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Entwicklungsperspektive

A Leitsatz

„Die demographischen Veränderungen stellen auch die Gemeinde Holzmaden vor große Her- ausforderungen. Für ältere Menschen werden passende Einrichtungen geschaffen und wei- terentwickelt und die Gemeinde ist auch für junge Menschen attraktiv. Unter anderem zum Erhalt der Infrastrukturausstattung wird eine gleichbleibende Bevölkerungszahl oder allen- falls eine moderate Einwohnerentwicklung angestrebt.“

höchstens

B Beschreibung Holzmaden soll ein lebendiger und dynamischer Ort bleiben und seine heutigen dörflichen Strukturen beibehalten. Daher soll unter Berücksichtigung des demographischen Wandels ein maßvolles Wachstum verfolgt werden. Ziel ist ein kontrolliertes Wachstum, das den Erhalt der vorhandenen öffentlichen und privaten Infrastruktur sicherstellt.

Um die Einwohnerschaft zu halten oder ein moderates Wachstum zu ermöglichen, muss die Lebens- und Wohlqualität der Gemeinde gesichert werden. Zu einer guten Lebens- und Wohnqualität zählen dabei insbesondere ein gutes Miteinander in der Bürgerschaft, qualitätvolle Freizeit- und Erholungs- und Versor- gungsmöglichkeiten, gute Betreuungsangebote und ein gutes Arbeitsplatzangebot. Als Querschnittsthema erfordert das Handlungsfeld Demografie eine ganze Reihe von Maßnahmen, die in den einzelnen Hand- lungsfeldern weiter ausgeführt sind. In diesem Zusammenhang ist vor allem auf die Ziele im Handlungs- 18 feld Wohnen – Städtebau – Sanierung (s. Seite 32) und auf das Leitprojekt „Ortszentrum Holzmaden“ zu verweisen.

Ziel der Gemeindeentwicklung ist ein lebendiger Ort. Möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich mit ihrer Gemeinde identifizieren. Neubürger und Geflüchtete sollen in das Gemeindeleben integriert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind vor allem auch nichtin- vestive Maßnahmen erforderlich: dazu gehören die Ehrenamts- und Vereinsförderung ebenso wie die In- tensivierung des Austauschs zwischen unterschiedlichen sozialen und gesellschaftlichen Gruppen. Wichtig ist es, die Bürgerinnen und Bürger Holzmadens an der Gestaltung der Gemeinde mitwirken zu lassen. Hierfür sollen Beteiligungsformen geschaffen und Informationen zu den Gemeindeangelegenheiten bereit- gestellt werden.

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C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Ziel der Gemeindeentwicklung ist ein lebendiger Ort. Möglichst viele Bürge- rinnen und Bürger sollen am gesell- schaftlichen Leben teilhaben und sich mit ihrer Gemeinde identifizieren.

Die Einwohnerzahl von rund 2.200 soll . siehe Handlungsfeld „Wohnen – Städtebau – Sanierung“, bis 2035 mindestens gehalten werden Seite 28 bzw. moderat ansteigen.

Neubürger und Geflüchtete werden in . siehe Handlungsfeld „Miteinander leben“, Seite 19 das Gemeindeleben integriert. . bedarfsgerechte Bereitstellung von Wohnraum für Ge- flüchtete entsprechend den gesetzlichen Vorgaben

. Koordination der Integrationsmaßnahmen (AWO)

4.2 Miteinander Leben 19 4.2.1 Ausgangslage

Holzmaden verfügt über rund 20 Vereine mit einem vielfältigen Angebot und einem aktiven Vereinsleben, das von einem hohen bürgerschaftlichen Engagement geprägt ist. Die Angebote reichen von Sport über Musik und Soziales bis hin zu Natur und Bildung. Es bestehen Kooperationen mit Vereinen der Nachbar- gemeinde Ohmden und Vereine mit einem regionalen Wirkungskreis. Die Vereine sind maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung von Feiern und Festen beteiligt. Sie leisten damit einen großen Beitrag für ein attraktives Gemeindeleben in Holzmaden. Darüber hinaus tragen sie ganz wesentlich zur Integration von Neubürgen (Zugezogene und Flüchtlinge) bei.

Jährlich findet in der Gemeindehalle der Holzmadener Fasching statt. Ergänzend wird alle drei Jahre das sogenannte Bätscherfest veranstaltet. Darüber hinaus werden musikalische Veranstaltungen, wie das etablierte MaP-Hock (MaP = Musikerhaus am Platz) und das alle zwei bis drei Jahre stattfindende „Musik im Dorf“, angeboten. Im Jahr 2015 wurden erstmalig die Holzmadener Erlebnistage mit sportlichen und kulturellen Workshops für Eltern und Kinder unter dem Motto „Lust aufs Leben“ durchgeführt.

Einen zentralen Begegnungsort für Jugendliche, Erwachsene oder Senioren gibt es in der Ortsmitte von Holzmaden nicht. Ein öffentliches Lokal, das diese Funktion übernehmen könnte, ist ebenfalls nicht vor- handen. Am ehesten wird das vom Musikverein Holzmaden e.V. veranstaltete MaP-Café sowie die offene Jugendarbeit (OJA) im Jugendhaus an der Grundschule als Anlaufstelle für Jugendliche ab 12 Jahren ge- nutzt. Ein weiterer Treffpunkt ist der „Bauwaga Fässla“ im Gewann „Pfaffenäcker“. Er dient jungen Men- schen als Treffpunkt zum gemütlichen Beisammensein am Abend und an Wochenenden. Die vorhandenen

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Spielplätze, die teilweise einen Erneuerungsbedarf aufweisen (Sanierung Spielgeräte, fehlende Verschat- tungselemente etc.), stellen insbesondere für Kinder und Jugendliche einen Treffpunkt dar.

Das Freizeitangebot für Senioren wird überwiegend von den Seniorengruppen „Spätlesen Holzmaden“, „Mittwochswanderer“ und „Fünf Esslinger“ gestaltet. Die Gruppen bieten beispielsweise Seniorennachmit- tage mit buntem Programm, Ausflüge und Seniorengymnastik an. Die „Fünf Esslinger“ bieten ein Freiluft- angebot. Des Weiteren finden über die Schützengilde Holzmaden e.V. Jungseniorenausfahrten zu unter- schiedlichen Großunternehmen statt. Betreuungs- oder Pflegeangebote für Senioren sind vor Ort nicht vorhanden. Ebenso fehlen Freiluftangeboten und ein echter Treffpunkt für Senioren. Der Connantreplatz und Rathausplatz werden durch ältere Mitbürger kaum angenommen. Für die Koordination sozialer Aufga- ben übernimmt der Verein „Soziales Netz Raum Weilheim“ eine wichtige Rolle. Die ehrenamtlich Engagier- ten unterstützen ein zuverlässiges und preisgünstiges Angebot an Hilfen.

Mit der umfangreich ausgestatteten Sport- und Freizeitanlage Brühl, einem Schützenhaus und insgesamt drei Spielplätzen verfügt Holzmaden über eine gute Infrastruktur für Spiel und Sport. Das Angebot der Anlage Brühl umfasst neben der vielfältig nutzbaren Gemeindehalle, die einen Festteil und einen Sportteil bietet, zwei Rasenplätze (mit und ohne Flutlicht), eine Tartanbahn, einen Allwetterplatz mit Sprunggrube, einen Kinder- und Jugendspielplatz, ein Basketballfeld, einen Skaterplatz und einen Bolzplatz. Allerdings sind die Hallensportplätze bereits komplett ausgelastet, so dass keinerlei Kapazitäten für weitere Sport- möglichkeiten bestehen. Darüber hinaus besteht bei der Gemeindehalle Sanierungsbedarf. In den letzten Jahren wurden bereits kleinere Verbesserungen in Bezug auf Brandschutz, Technik, Akustik und Sportbö- den-/umkleide vorgenommen. Bis zum Jahr 2020 wird eine Generalsanierung der Halle angestrebt. Zu- schüsse aus der kommunalen Sportstättenförderung sind bewilligt. 20 Aufgrund sinkender Mitgliederzahl in den Vereinen und zunehmenden Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Ehrenamtlichen besteht die Gefahr, dass diese gemeinwohlorientierten ehrenamtlichen Angebote und Festivitäten langfristig nicht mehr bewältigt werden können. Die Gemeinde unterstützt die Vereine bereits hinsichtlich Verwaltungsangelegenheiten und Organisation, stößt damit aber ebenfalls zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen.

Der schöne und offen gestaltete Rathausplatz mit seinen Sitzgelegenheiten wird als Aufenthalts-/ Veran- staltungs- und Begegnungsort genutzt. Als weiterer Treffpunkt fungiert der MaP-Platz.

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Abbildung 14: Gebäudenutzung und öffentliche Infrastruktur

21

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4.2.2 Entwicklungsperspektive

A Leitsatz

„Holzmaden ist eine gastfreundliche, soziale und tolerante Gemeinde, in der Einheimische und Gäste aller Nationalitäten gerne gemeinsam leben. Vereine, ehrenamtlich Engagierte, Kirchen und sonstige öffentliche Institutionen leisten auch künftig einen wertvollen Beitrag für ein gutes Miteinander, zur Pflege der Dorfgemeinschaft und zur gesellschaftlichen In- tegration.“

B Beschreibung

Das Vereinsleben wird auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des sozialen Miteianders in Holzmaden sein. Hier gilt es, Netzwerke auszubauen und gemeinsame Angebote für neue Zielgruppen zu erarbeiten. Darüber hinaus sollen bestehende Orte und Gelegenheiten des Miteinanders erhalten und neue Angebote bereitgestellt werden.

Ein zentrales Projekt im Handlungsfeld Miteinander ist das Leitprojekt „Ertüchtigung der Gemeinde- halle“. Dabei steht kurzfristig zunächst die Sanierung der Gemeindehalle im Vordergrund. Zeitnah ist dabei die Entscheidung zu treffen, ob und in welcher Form eine Erweiterung der Gemeindehalle („Anbau einer Gymnastikhalle“ oder „Erweiterung um eine Sporthalle“) notwendig ist, da diese Entscheidung die unmittelbar anstehenden Sanierungsarbeiten beeinflusst. 22 Darüber hinaus sollen im Außenbereich einfache Bewegungsgeräte und Sportangebote ergänzt werden, die insbesondere Kindern und Jugendlichen weitere Bewegungssportangebote bieten. Auch sollen die Spielplätze attraktiviert und um weitere Spielgeräte und Verschattungselemente ergänzt werden.

Im Kontext der Weiterentwicklung und Schaffung generationenübergreifender Orte der Begegnung steht auch die Schaffung eines „Begegnungsplatzes“ in der Ortsmitte und die Aufwertung vorhandener Plätze. Diese stehen im Zusammenhang mit dem Leitprojekt „Ortszentrum Holzmaden“ im Handlungsfeld Wohnen – Städtebau – Sanierung.

Ein weiteres wichtiges Vorhaben ist darüber hinaus die Konzipierung und Realisierung eines Mehrgenerati- onenhauses zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenlebens und des gegenseitigen Austauschs mit Senioren- und Jugendtreff.

Ziel der Gemeinde Holzmaden ist es darüber hinaus, die Vereinsstrukturen aufrechtzuerhalten und an gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen. Hierfür soll das Bewusstsein für ein gutes Vereinswesen und das Angebot der offenen Jugend- und Seniorenarbeit geschärft werden. Um dieses Ziel zu erreichen, be- darf es neben einer ideellen Unterstützung weiterhin einer finanziellen Förderung der Vereine. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit der Vereine untereinander u.a. durch die Einrichtung eines Runden Ti- sches verbessert werden.

Um die Angebote für Senioren und Jugendliche aufrechtzuerhalten, soll die Seniorenarbeit auf weitere Schultern verteilt und neue Organisationsformen geprüft werden. Denkbar ist z.B. die Initiierung einer Bürgergemeinschaft nach Vorbild der Bürgergemeinschaft Eichstetten e.V. Dort betrachtet die Dorfge-

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meinschaft es als originäre Aufgabe, ältere Menschen durch Angebote hauswirtschaftlicher, pflegerischer oder betreuerischer Art zu unterstützen und so weiterhin in das Gemeindeleben zu integrieren. Nach dem Motto „Bürger helfen Bürgern“ könnten Ruheständler (und andere handwerklich Versierte) beispielsweise eine Seniorenwerkstatt gründen und so Senioren bei handwerklichen Aufgaben unterstützen.

Um die Unterstützung von Senioren im Alter gewährleisten zu können, muss das Bewusstsein der Bevölke- rung für eine gegenseitige und generationsübergreifende Hilfe geschärft werden. Außerdem wird die Ein- setzung eines Kümmerers/Ansprechpartners für Senioren geprüft, der nicht nur beratende und informie- rende Funktion wahrnehmen soll, sondern vergleichbar mit einem Schulsozialarbeiter für Ältere evtl. auf- suchend arbeitet und niederschwellige Hilfeleistungen anbietet. Hilfen werden im Bereich Hauswirtschaft und Pflege benötigt. Die Betreuung, z. B. durch Besuchsdienst, übernimmt jetzt schon das soziale Netz.

Analog dazu soll als Kümmerer im Grundschulbereich eine Stelle für die Schulsozialarbeit eingerichtet werden. Diese könnte sich neben der Erfüllung klassischer sozialarbeiterischer Tätigkeiten (Unterstützung von Schülerinnen und Schülern, Freizeitgestaltung, Zusammenarbeit mit Lehrern, Elternberatung in allen Fragen zur Erziehung, Umgang mit Medien, Suchtprävention etc.) evtl. auch auf den außerunterrichtlichen Bereich (z.B. Ferienprogrammgestaltung etc.) ausweiten lassen. Darüber hinaus könnte die Schulsozial- arbeit einen Beitrag dazu leisten, Schule und Vereine zu vernetzen.

Von Jugendlichen ausgehende Initiativen werden unterstützt und das Kinder- und Jugendnetzwerk „Lust aufs Leben“ wird fortgeführt.

Um das Miteinander in Holzmaden weiter zu stärken, sollen Anlässe für generationenübergreifende Begeg- nungsmöglichkeiten geschaffen und die Synergien der verschiedenen Aktivitäten genutzt werden. Beispiel- 23 haft hervorzuheben sind die gemeinsamen Aktionen des Netzwerkes „Lust aufs Leben“. Es sollen aber auch darüber hinaus Dorfabende oder andere Aktivitäten angestoßen werden, die nicht in Konkurrenz zu bestehenden Festen und Begegnungsmöglichkeiten stehen. Etablierte Formate und Gruppierungen sollen aufrechterhalten und weiter unterstützt werden. Ziel ist es darüber hinaus vor allem das soziale und eh- renamtliche Engagement weiter zu fördern. Hierfür sollen u.a. alle zwei Jahre Bürgerdankveranstaltungen stattfinden.

Weiteres Ziel im Handlungsfeld Miteinander Leben ist das Festhalten am partnerschaftlichen Austausch mit der französischen Gemeinde Conantre. Zur Intensivierung des Austauschs sollen zeitgemäße Formate entwickelt werden. Dabei kann beispielsweise an das Austauschprogramm der Grundschule angeknüpft werden.

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C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Die Vereinsstrukturen werden aufrecht- . Die finanzielle und ideelle Förderung der Vereine wird erhalten und an gesellschaftliche Ent- beibehalten wicklungen angepasst. Das Bewusstsein . Räumlichkeiten (Vereinszimmer) für Vereine werden be- für ein gutes Vereinswesen und das reitgestellt Angebot der offenen Jugendarbeit und der Seniorenarbeit werden geschärft. . Zwischen den Vereinen wird der Austausch intensiviert

. ein runder Tisch, der dem vereinsübergreifenden Aus- tausch dienen soll, wird eingeführt

Es werden Anlässe für generationen- . Feste als Möglichkeit der Begegnung werden aufrecht übergreifende Begegnungsmöglichkei- erhalten ten geschaffen. Die Synergien der ver- . Gemeinsame Aktionen werden angestoßen (Dorfabend, schiedenen Aktivitäten werden genutzt. Lust aufs Leben)

. Das ehrenamtliche Engagement wird weiterhin unter- stützt, dazu gehört beispielsweise das Engagement der „Spätlese“

24 Generationenübergreifende Orte der . Leitprojekt 1: Ertüchtigung der Gemeindehalle Begegnung werden weiterentwickelt  Die vielfältigen Funktionen der Gemeindehalle bleiben und geschaffen. erhalten

. Weitere Sportmöglichkeiten für Kinder/Jugendliche (Bewe- gungssport) werden realisiert u.a. Weiterentwicklung der Sport- und Freizeitanlage Brühl

. Schaffung eines „Begegnungsplatzes“ in der Ortsmitte (siehe Leitprojekt 4: Ortszentrum Holzmaden auf Seite 32) und Aufwertung vorhandener Plätze

. Prüfung zu Verschattungselementen an bestehenden Spielplätze

. Konzipierung und Realisierung eines Mehrgenerationen- hauses

Die Senioren- und Jugendarbeit wird . Die Seniorenarbeit wird auf weitere Schultern verteilt. erweitert. Prüfung neuer Organisationsformen;

. Für Senioren die Einsetzung eines Kümme- rers/Ansprechpartners geprüft

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Ziele Projekte

. Evtl. Initiierung einer „Bürgergemeinschaft“

. Erarbeitung von Leitlinien zur Förderung sozialer Gruppen

. Einführung der Schulsozialarbeit, ggf. Ausweitung auf außerunterrichtlichen Bereich

. Fortführung und Förderung des Projekts Lust aufs Leben

. Die Initiativen von Jugendlichen werden unterstützt

Zum Erhalt des sozialen Engagements . Die Gemeinde übernimmt die Koordination des Ehrenam- werden die Vereine und die ehrenamt- tes lich Tätigen weiterhin gefördert und . Flüchtlingskoordination durch die AWO unterstützt. . Eine Bürgerdankveranstaltung findet alle zwei Jahre statt

An der Gemeindepartnerschaft wird . Entwicklung zeitgemäßer Formate festgehalten. . An dem Austausch der Grundschule wird angeknüpft

. Der Austausch über Interessengemeinschaften/Vereine wird gestärkt

. Die Vereine (u.a. Freiwillige Feuerwehr) werden einge- 25 bunden

4.3 Betreuung und Bildung

4.3.1 Ausgangslage

Der demografische Wandel in Holzmaden wirkt sich auch auf die Entwicklung der Jahrgangsstärken bei Kindern und Jugendlichen aus. Seit 1995 ist die Zahl der am Ort lebenden Grundschüler (6- bis 10-Jährige) um nahezu ein Fünftel gesunken. Ähnlich sieht es bei den Kleinkindern aus. Auch dort hatten die Alters- gruppen der unter 3-Jährigen Verluste von etwa 15 % und die der 3- bis 6-Jährigen Verluste von bis zu 35 % zu verzeichnen. Nach den Vorausrechnungen des Statistischen Landesamtes ist auf mittlere Sicht jedoch wieder mit leicht ansteigenden Zahlen bei den Kindern und Jugendlichen zu rechnen, was v.a. daran liegt, dass in den kommenden Jahren zahlenstärkere Jahrgänge in das Alter der Familiengründung aufrücken. Die in den letzten Jahren angestiegenen Geburtenzahlen haben bereits zu einer hohen Auslas- tung beider Kindergärten geführt.

Für die Betreuung der Holzmadener Kinder gibt es zwei Kindergärten. Ein Standort befindet sich in der Schillerstraße nahe der Ortsmitte und der andere Standort ist in der Seestraße bei der Schule. Der Kinder- garten Schillerstraße bietet Platz für eine altersgemischte Gruppe mit 25 Plätzen und eine Krippengruppe mit 10-14 Plätzen. Am Standort Seestraße sind zwei Regelgruppen mit insgesamt 56 Plätzen unterge- bracht. Träger beider Kindergärten ist die Evangelische Kirche. Die Gemeinde stellt die für die Betreuung

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erforderlichen Räume zur Verfügung und sorgt für einen Ausgleich der Personalkosten. Während in Holz- maden nur drei Kinder aus benachbarten Kommunen betreut werden, sind es 12 Kinder aus Holzmaden, die in die Kindergärten oder Krippen der Nachbargemeinden gehen. Hierfür erfolgt der gesetzlich vorge- schriebene interkommunale Kostenausgleich. Ein ergänzendes Betreuungsangebot besteht über eine Ta- gesmutter, die durchschnittlich zwei bis drei U3-Kinder betreuen kann. Die vorhandenen Platzkapazitäten bieten keinerlei Platzreserven mehr für Zuzüge oder eine weiter ansteigende Geburtenzahl. Der Rechtsan- spruch an einen Betreuungsplatz für unter 3-Jährige kann deshalb auf absehbare Zeit nicht erfüllt werden. Als alternatives Betreuungskonzept wird der Naturkindergarten zum 01. Juli 2018 am Ende des Hohlwegs eröffnet. Mit der Krippe und dem Naturkindergarten verfügt die Gemeinde langfristig über ausreichend Plätze. Dies ermöglicht auch das Angebot, z. B. für Ganztagesbetreuung, auszuweiten.

Die Qualität in der Kinderbetreuung wird in Holzmaden als außerordentlich hoch eingeschätzt. Dies ist insbesondere auf das dortige Personal zurückzuführen, das eine hohe Wertschätzung genießt. Herausge- stellt werden die hohe Flexibilität der Erzieherinnen und Lehrer, die Freundlichkeit, die offene Kommunika- tion, der persönliche Kontakt, der Umgang mit den Kindern, das hohe Engagement und nicht zuletzt das große fachliche Know-How. Demgegenüber steht die unzureichende personelle und räumliche Ausstat- tung, die zu großen Gruppen führt. Aufgrund des zunehmenden Bedarfs bei der Betreuung unter Dreijäh- riger hat der Gemeinderat die Einrichtung einer Krippengruppe durch eine Umwandlung der Hausmeister- wohnung am Standort Schillerstraße beschlossen. Die Umbauarbeiten sind voraussichtlich im Herbst 2018 abgeschlossen.

Die Grundschule Holzmaden ist eine einzügige Schule mit 4 Klassen, die in den 60er Jahren als Grund- und Hauptschule errichtet wurde. Außerhalb des Unterrichts wird im Rahmen der Verlässlichen Grundschule 26 eine Kernzeit- und Ferienbetreuung angeboten. Darüber hinaus bestehen vielseitige Betreuungs- und Bildungsangebote, wie beispielsweise die Hausaufgabenbetreuung durch den Förderverein, die Lese- Rechtschreib-Schwäche-Förderstunde, Pilotprojekte/Projektwochen, Jahresthemen (z.B. Klasse 1 Waldspa- ziergang), Leseförderung, verbindlicher Instrumentalunterricht/Chor-AG und vieles mehr. Außerdem be- steht an zwei Tagen in der Woche ein Mittagessenangebot, das im Rahmen der Kernzeitbetreuung ausge- geben wird.

In den letzten Jahren ist ein gewisser Sanierungsstau an der Grundschule entstanden. Nur die nötigsten Sanierungsarbeiten wurden durchgeführt. Neben energetischen Maßnahmen wurdendie Entwässerung auf dem Pausenhof sowie die Barrierefreiheit verbessert. Die Durchführung größererErneuerungsmaßnahmen wurde bislang ausgelassen, da zunächst die zukünftige Entwicklung des Schul- und Kindergartenstandor- tes geklärt werden muss. Zur Diskussion steht die Bündelung aller Betreuungsangebote an einem Stand- ort. Die Vorteile werden dabei insbesondere in den kurzen Wegen zwischen den Einrichtungen aber auch in der besseren Gestaltung des Mittagessenangebots gesehen.

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4.3.2 Entwicklungsperspektiven

A Leitsatz

„Holzmaden ist eine familienfreundliche Gemeinde mit einem guten Betreuungsangebot. Es werden Bedingungen geschaffen, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingt.“

B Beschreibung Die prognostizierten leichten Anstiege vor allem in den Altersgruppen 3 bis 6 Jahre und Grundschulalter sowie der ansteigende Betreuungsbedarf aufgrund veränderter Familienmodelle und Rollenverständnisse in allen Altersgruppen (auch U3) sowie die Sanierungserfordernis einzelner Einrichtungen (Kindergarten Seestraße und Grundschule) erfordern Anpassungen in der Infrastruktur der Kinderbetreuungseinrichtun- gen und der Grundschule. Das Betreuungsangebot soll dabei insgesamt deutlich ausgeweitet und die Be- treuungszeiten von Kindergarten und Schule harmonisiert werden.

Im Rahmen des Leitprojekts „Betreuungskonzeption Holzmaden“ gilt es ein langfristiges und trag- fähiges Gesamtkonzept im Vorschul- und Grundschulbereich zu entwickeln. Die Vor- und Nachteile einer Konzentration der Betreuungs- und Bildungseinrichtungen am Standort sind dabei gegeneinander abzuwä- gen. Dabei ist u.a. zu prüfen, ob das erforderliche Raumprogramm am Standort Schillerstraße realisiert werden kann.

Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage muss kurzfristig das Angebot erweitert werden. Dies bedeutet zu- 27 nächst die Erweiterung des Kindergartens Schillerstraße um eine weitere Kleinkindgruppe sowie die Um- setzung eines Naturkindergartens in Trägerschaft der evangelischen Kirche. Damit wird auch dem Wunsch der Elternschaft nach einer größeren pädagogischen und konzeptionellen Angebotsvielfalt Rechnung ge- tragen. Für eine mittel- bis langfristige Perspektive muss ein tragfähiges Gesamtkonzept erstellt werden. Im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung der Kinderbetreuung und flexibleren Öffnungszeiten ist eine Bedarfsabfrage bei den Eltern zu den gewünschten Betreuungszeiten erforderlich, um den tatsächli- chen Bedarf besser abschätzen und das Angebot bedarfsorientiert anpassen zu können.

Weiteres Ziel im Handlungsfeld Betreuung und Bildung ist es, die hohe Qualität der Grundschule zu erhal- ten und auszubauen. Bei einem entsprechenden Bedarf und entsprechend den gesetzlichen Vorgaben werden in Abstimmung mit der Schule die Planungen für eine Ganztagesbetreuung aufgenommen. Zu diesem Ziel wurde das Leitprojekt „Grundschule Holzmaden“ definiert. Langfristig können durch Einführung der Ganztagsschule Synergieeffekte z.B. in Verbindung mit der Bücherei oder dem Mittages- senangebot genutzt werden. Grundlage für die Umsetzung einer solchen Maßnahme besteht in einer guten Bedarfsplanung. Nach Klärung der künftigen Entwicklung im Kindergarten ist ein Raumprogramm zu erar- beiten, das auch die Möglichkeiten einer Ganztagesschule beinhaltet. Vorstellbar ist die Weiterentwicklung der Grundschule zu einem Bildungscampus mit Betreuungseinrichtungen im Vorschulbereich, optimaler Raumbedingungen, Mensa, ergänzenden Angeboten auch im außerunterrichtlichen Bereich, Schulsozial- arbeit etc.

Handlungsbedarf besteht auch in der Weiterentwicklung des ergänzenden außerunterrichtlichen Betreu- ungs- und Bildungsangebots (auch Erwachsenenbildung). Dies erfordert in erster Linie eine verstärkte

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Aktivierung zur Gewinnung von Ehrenamtlichen. Darüber hinaus soll die offene Seniorenarbeit finanziell durch die Gemeinde unterstützt werden.

C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Für Kinder wird das Angebot deutlich . Leitprojekt 2: Betreuungskonzeption Holzmaden ausgeweitet. Die Betreuungszeiten im  quantitative Abschätzung der Kinderzahlen Kindergarten und an der Grundschule  Nachfrage (Betreuungszeiten) werden harmonisiert.  Betreuungskonzept  Standortkonzept (u.a. Klärung der Standortfrage)

. Erweiterung des Kindergartens für eine weitere Kleinkind- gruppe

. Umsetzung des Naturkindergartens ab Juli 2018

Die hohe Qualität der Grundschule wird . Leitprojekt 3: Grundschule Holzmaden erhalten und ausgebaut. Bei einem  Klärung der Standortfrage Kindergarten entsprechenden Bedarf und entspre-  Betreuungskonzept chend den gesetzlichen Vorgaben wer-  Raumkonzept den in Abstimmung mit der Schule die  bauliches Konzept 28 Planungen für eine Ganztagesbetreu- . Die EDV-Ausstattung wird verbessert ung aufgenommen. . Das außerunterrichtliche Angebot wird erweitert

. Schulsozialarbeit

Die Erwachsenenbildung wird ausge- . finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde für „OSA“ baut.

4.4 Wohnen – Städtebau - Sanierung

4.4.1 Ausgangslage

Holzmaden ist im Regionalplan der Region Stuttgart als Gemeinde mit Eigenentwicklung ausgewiesen. Unter anderem aufgrund der Lagegunst zur Bundesautobahn A 8 Karlsruhe – München hat die Gemeinde eine hohe Attraktivität als Wohnort, so dass die vorhandenen Baulandpotenziale ausgeschöpft und nur noch wenige Baulücken vorhanden sind. Die Bebauung entspricht einer lockeren, überwiegenden Ein-/ Zweifamilienhausbebauung. Vor allem in den letzten Jahren wurden sowohl Einfamilienhäuser, insbeson- dere aber auch relativ verdichtete Mehrfamilienhäuser, die es in dieser Form bislang nicht gab und die städtebaulich nicht immer erwünscht waren, realisiert. Der ringförmige Ortskern mit dem wiederaufgebau- tem sanierten Fachwerkrathaus, Pfarrhaus und Kirche wird aufgrund seiner Form auch als „Bätscher“ bezeichnet. Der Wohnungsbestand hat sich im regionalen Vergleich sehr dynamisch entwickelt: Während

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die Einwohnerschaft in Holzmaden seit 1990 um knapp 25 % zugenommen hat, ist die Anzahl der Woh- nungen im selben Zeitraum um etwa 50 % angewachsen. 364 neue Wohnungen in 213 neuen Gebäuden sind seit 1990 entstanden – das entspricht jährlich etwa 13 neuen Wohnungen bzw. acht neuen Gebäu- den. Verantwortlich für das stärkere Wohnungs- wachstum im Vergleich zum Einwohnerwachstum sind die sich verändernden Haushaltsstrukturen (Singularisierung) und abnehmende Belegungsdichten (Einwohner je Wohnung).

Abbildung 15: Jährliche Baufertigstellungen seit 1990

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

Aktuell besitzt die Gemeinde keine eigenen Wohnbauflächen mehr und es stehen auch keine Reserveflä- chen im Flächennutzungsplan zur Verfügung. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2014 ein Scopingverfahren 29 zur Identifizierung weiterer Wohnbauflächen durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 13 Standorte im In- nen- und Außenbereich evaluiert und drei potenzielle Standorte – die Standorte 7/8 und 10 (vgl. Abbildung 16) im Bereich östl. Blumenstraße/nördliche Aichelberger Straße identifiziert.

Abbildung 16: Potenzialflächen der Wohnbauentwicklung

Quelle: Entwicklungsplanung Holzmaden, Ingenieurbüro Kuhn 2013

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Unter anderem aufgrund fehlender Flächen liegt der Fokus der Wohnbauentwicklung seit vielen Jahren in einer verstärkten Innenentwicklung. In den letzten drei Jahren konnten damit zahlreiche Bauvorhaben im Bestand genehmigt und Lücken geschlossen werden. Zur Intensivierung der Innenentwicklung wurde in den Jahren 2016/2017 ein Rahmenplan erstellt. Die durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, dass es ein erhebliches Potenzial an Innenentwicklungsflächen gibt. Hinzu kommen Gebäude, die in den kom- menden Jahren aufgrund des Alters der Bewohner auf den Markt kommen.

Die vorhandenen Baulücken im Gemeindegebiet hat die KE im Frühjahr 2017 erfasst und in einem Poten- zialplan dargestellt (siehe Abb. 17). Der Potenzialplan beinhaltet darüber hinaus die im Rahmenplan zur Innenentwicklung dargestellten Entwicklungsflächen. Nicht abgebildet sind leer stehende bzw. unterge- nutzte Wohngebäude.

Die Wohnbauflächenbedarfsprognose der KE unter Berücksichtigung von Wanderungsgewinnen durch Flüchtlinge bis zum Jahr 2035 stellt sich wie folgt dar.

Tabelle 1: Wohnbauflächenbedarfsprognose

Natürliche Bevölkerungsentwicklung -87 Einwohner 2017 – 2030 Wohnungsbedarf natürliche Einwohne- -40 Wohnungen rentwicklung (2,2 Einwohner/Wohnung) Wohnungsergänzungsbedarf (Rückgang 58 Wohnungen der Belegungsdichte um 0,3 % p.a.) Wanderungen 2016 – 2030* 148 Einwohner

Wohnungsbedarf durch Wanderungs- 30 67 Wohnungen gewinne (bei 2,2 Einwohner/Wohnung) Zuwanderung Flüchtlinge (3 % der Be- 67 Einwohner völkerung) Sonderbedarf Flüchtlinge (4 Einwohner/ 17 Wohnungen Wohnung) Summe 103 Wohnungen

Summe p.a. 8 Wohnungen

Flächenbedarf (25 Wohneinheiten je 4,1 ha Hektar) Quelle: KE, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, * entsprechend der Hauptvariante des Statistischen Landes- amtes

Die Prognose des Wohnbauflächenbedarfs orientiert sich an den Hinweisen zur Plausibilitätsprüfung der Bauflächennachweise im Rahmen von Genehmigungsverfahren des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau vom 15.2.2017. Der Rückgang der Belegungsdichte in Holzmaden wird entsprechend den Vorgaben des Ministeriums mit 0,3 % pro Jahr festgesetzt (fiktiver Einwohnerzuwachs).

Die Berechnungen der KE zeigen, dass bis zum Jahr 2035 rund 100 zusätzliche Wohnungen benötigt wer- den. Bei einer angenommenen Wohndichte von ca. 25 WE/ha errechnet sich ein Flächenbedarf von rund 4 ha.

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Abbildung 17: Flächenpotenziale

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4.5 Entwicklungsperspektive

A Leitsatz

„Holzmaden besitzt einen hohen Wohnwert durch seine landschaftliche Lage, die gute Er- reichbarkeit und seine Grundausstattung mit öffentlichen und privaten Einrichtungen. Ziel ist es, die Gemeinde als attraktiven Wohnstandort für viele Bevölkerungsgruppen weiterzuent- wickeln. Im Fokus stehen dabei insbesondere seniorengerechte Wohnangebote. Aufgrund der wenigen Möglichkeiten einer Siedlungsentwicklung im Außenbereich müssen vor allem die Potenziale im Innenbereich genutzt werden.“

B Beschreibung

Ziel der Gemeindeentwicklung ist es, auch zukünftig Wohnungsbau durch eine moderate Nachverdichtung mit Fokus auf die Innenentwicklung zu ermöglichen, um die Nachfrage nach Wohnraum mittel- und lang- fristig abzudecken zu können. Dabei soll insbesondere der Eigenbedarf befriedigt aber auch der Zuzug von Außerhalb ermöglicht werden. Ziel ist es, pro Jahr mindestens eine innerörtliche Fläche zu entwickeln. Als Zielgruppe wurden insbesondere Familien und ältere Menschen benannt, die bisher in Holzmaden keine Angebote vorfinden.

Das Leitprojekt „Ortszentrum Holzmaden“ leistet vor dem Hintergrund der großen Anzahl an sanie- rungsbedürftigen Gebäuden und dem großen Potenzial an Wohnraum im Gebäudebestand mit der Aufwer- tung des Ortszentrums einen wesentlichen Beitrag zur Mobilisierung der innerörtlichen Entwicklungspoten- 32 ziale. Ziel ist es, die Ortsmitte von Holzmaden im Rahmen einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme aufzuwerten und funktional als Ort der Begegnung sowie als Einzelhandels- und Dienstleistungsstandort zu stärken. Dabei sollen der dörfliche Charakter erhalten und das Ortsbild aufgewertet werden. Im Fokus steht dabei insbesondere die Ortsmitte um das Rathaus. Vorhandene bauliche Missstände und Leerstände sollen beseitigt und Verkehrsprobleme (Durchgangsverkehr u.a. zur Sport- und Freizeitanlage Brühl und den umliegenden Wohngebieten, Parkierung, fehlende Barrierefreiheit etc.) minimiert werden. Darüber hinaus sollen neue und attraktive Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden. In einem ersten Schritt ist die mögliche Abgrenzung eines potenziellen Sanierungsgebietes zu definieren und der Sanie- rungsbedarf zu ermitteln. Auf dieser Grundlage ist ein Neuordnungskonzept zu erarbeiten und mit einer Kosten- und Finanzierungsübersicht zu hinterlegen. Diese sogenannten Vorbereitenden Untersuchungen sollen schließlich in eine Antragstellung zur Förderung in einem Programm der städtebaulichen Erneuerung münden. Der Zeitraum der Maßnahmendurchführung erstreckt sich dann in der Regel auf etwa 8 Jahre ab Bewilligungszeitraum.

Weitere Maßnahmen zur Mobilisierung innerörtlicher Entwicklungspotenziale betreffen die regelmäßige Ansprache der Eigentümer von Baulücken sowie von Eigentümern der definierten Entwicklungsflächen. Hier gilt es seitens der Verwaltung vor allem koordinierend und unterstützend tätig zu werden, Überzeu- gungsarbeit zu leisten und aktivierend auf die Eigentümer einzuwirken. Außerdem ist die vorhandene Bauplatzbörse weiterzuführen und regelmäßig zu aktualisieren. Bebauungspläne der Innenentwicklung sollen im Bedarfsfall prioritär erarbeitet werden.

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Sofern der Eigenbedarf an Wohnraum durch die angestrebte und prioritär zu behandelnde Innenentwick- lung nicht abgedeckt werden kann, ist auch eine moderate bauliche Entwicklung im Außenbereich vorstell- bar. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich für eine solche Entwicklung insbesondere das Gebiet „Weingartäcker“ eignet. Ein Planungskonzept für die Bebauung des Areals inklusive Erschließung liegt bereits vor.

Ein weiteres Ziel im Handlungsfeld Wohnen – Städtebau – Sanierung ist es, dass ältere Bürgerinnen und Bürger möglichst lange in Holzmaden wohnen bleiben können. Dazu sollen seniorengerechte Wohnungen realisiert und die ambulanten Hilfsangebote ausgebaut werden. Zentrales Projekt, um dieses Ziel zu errei- chen, ist das Leitprojekt „Senioren- und Betreuungsgerechtes Wohnen Holzmaden“. Da bisher noch Unklarheit über das Maß der Hilfeleistung und die Art der Betreuungsform (z.B. Altersheim, betreutes Wohnen oder Mehrgenerationenwohnen) besteht, muss zunächst eine für Holzmaden passende Konzepti- on vor dem Hintergrund des örtlichen Bedarfs definiert werden. Das Konzept soll sicherstellen, dass vor allem Bürgerinnen und Bürger aus Holzmaden von diesem Angebot profitieren. Nach Vorliegen der kon- zeptionellen Überlegungen müssen mögliche Standorte geprüft und ein geeignetes Areal (möglichst zent- rumsnah) ausgewiesen werden. Vorbereitende Maßnahmen sollen zeitnah beginnen, so dass eine Realisie- rung bereits mittelfristig erfolgen kann. Ergänzend zur Schaffung von seniorengerechten Wohnangeboten werden generationenübergreifende Wohnprojekte unterstützt und ein bedarfsgerechter Ausbau der ambu- lanten Hilfsangebote vorangetrieben.

C Ziele und Projekte 33 Ziele Projekte

Im Vordergrund stehen die Mobilisie- . Leitprojekt 4: Ortszentrum Holzmaden rung der innerörtlichen Entwicklungspo-  Abgrenzung eines möglichen Sanierungsgebiets tenziale zur Gewinnung von Wohnraum  Identifizierung der städtebaulichen Missstän- und die Aufwertung des Ortszentrums. de/Leerstände etc.  Neuordnungskonzept/Rahmenplan (dabei Schaffung eines „Begegnungsplatzes“ in der Ortsmitte)  Kosten- und Finanzierungsübersicht  Antragstellung Städtebauförderung

. Eigentümer von Baulücken werden regelmäßig angespro- chen

. Die Bauplatzbörse wird beibehalten

. Mit den Eigentümern der definierten Entwicklungsflächen im Innenbereich werden Gespräche geführt. Ziel ist es, pro Jahr eine Fläche zu entwickeln.

. Bebauungspläne zur Innenentwicklung werden wo erfor- derlich erarbeitet

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Ziele Projekte

Falls der Eigenbedarf an Wohnraum . Vorbereitung einer Wohnbauentwicklung im Bereich durch die Innenentwicklung nicht ab- „Weingartäcker“ gedeckt werden kann, erfolgt eine  städtebauliche Vorprüfung inkl. Erschließungskonzep- moderate bauliche Entwicklung im tion (liegt vor) Außenbereich.  Wirtschaftlichkeitsprüfung  Baulandumlegung  Schaffung Baurecht  Realisierung

Ältere Bürgerinnen und Bürger wohnen . Leitprojekt 5: Senioren- und Betreuungsgerechtes so lange als möglich in Holzmaden. Wohnen Holzmaden Dazu werden seniorengerechte Woh-  Wahl einer für Holzmaden passenden Konzeption nungen eingerichtet und die ambulan-  Standortsuche ten Hilfsangebote ausgebaut.  Investorenauswahl/Betreibersuche

. Generationenübergreifende Wohnprojekte werden unter- stützt

. bedarfsgerechter Ausbau der ambulanten Hilfsangebote

34 4.6 Gewerbe – Handel – Dienstleistung

4.6.1 Ausgangslage

Der Wirtschaftsstandort Holzmaden ist durch einen guten Branchenmix und dementsprechend recht stabile Gewerbesteuereinnahmen gekennzeichnet. Die Gewerbeflächen der Gemeinde verteilen sich auf das Ge- werbegebiet „Kirchheimer Straße” aus den 1960er Jahren im Westen und das Gewerbegebiet „Zeller Stra- ße” im Osten nahe der Ausfahrt 58 Aichelberg der Bundesautobahn A 8. Aufgrund der Größe und der Lage des Gewerbegebiets „Zeller Straße“ sind dort vor allem großflächigere und bedeutendere Betriebe ansäs- sig. Mittlerweile wurden alle kommunalen Bauplätze vergeben, so dass keine gewerblichen Bauflächen mehr vorhanden sind. Auch der Flächennutzungsplan enthält keine Reserveflächen für die Ausweisung weiterer Gewerbebauflächen.

In unmittelbarer Nähe zur Holzmadener Gemarkung forciert die Nachbargemeinde Aichelberg, die dem Gemeindeverwaltungsverband Raum Bad Boll angehört, ein interkommunales Gewerbegebiet auf ihrer Gemarkung. Das etwa 18 ha große Gebiet (ca. 13 ha Gewerbe, ca. 5 ha Abstandsgrün) soll sich an der Bundesautobahn A 8 zwischen Park & Ride-Parkplatz und Parkplatz Urweltfunde erstrecken und Platz für Logistik und kleinteiliges Gewerbe bieten.

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bewegte sich in den Jahren 2000 bis 2016 im Bereich zwischen 330 und 550 Personen. Linear betrachtet bedeutet dies über den Zeitraum von 16 Jah- ren einen Anstieg um rund 60 %. Damit hat Holzmaden im Vergleich zum Landkreis Esslingen und der Region Stuttgart eine deutlich positivere Entwicklung zu verzeichnen. Zurückzuführen ist der zuletzt

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sprunghafte Anstieg auf eine Standortverlagerung der Lang Technik GmbH ins Gewerbegebiet „Zeller Straße“. Zu den Betrieben mit den meisten Beschäftigten am Ort zählen die Lang Technik GmbH, die Tele- Part Discount Distribution GmbH und die Kammerer GmbH.

Abbildung 18: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2000 bis 2016

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2016

Die Gesamtzahl der Berufsauspendler über die Gemeindegrenzen lag im Jahr 2015 bei rund 830 Erwerbs- tätigen. Die Anzahl der Berufseinpendler über die Gemeindegrenzen beträgt 450 Erwerbstätige. Daraus ergibt sich ein negatives Pendlersaldo von 380 Erwerbstätigen. Die stärksten Pendlerbeziehungen beste- hen zwischen Kirchheim unter Teck und Weilheim an der Teck. Zudem haben viele Berufsauspendler ihren Arbeitsplatz in umliegenden Städten wie Stuttgart, und Nürtingen. 35 Die Grundversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs erfolgt über zwei kleinere Bäckereien, die vom Nachbarort aus beliefert werden. In einer Bäckerei werden zudem Obst und Gemüse und in begrenzter Auswahl auch Getränke und gekühlte Produkte angeboten. Seit einiger Zeit besteht auf dem Rathausplatz ein Marktangebot durch ein Verkaufsmobil einer Metzgerei. Weitere Nahversorgungsangebote, die von den Holzmadenern in Anspruch genommen werden, sind in geringer Entfernung in der Nachbargemeinde Weil- heim an der Teck vorhanden.

Das gastronomische Angebot besteht aus einem italienischen Restaurant in der Sportgaststätte Brühl, einem amerikanischen Restaurant mit Biergarten im ehemaligen Bahnhof und einem thailändischen Res- taurant im ehemaligen Hotel.

Mit drei Allgemeinärzten in einer Gemeinschaftspraxis und zwei Zahnärzten ist Holzmaden sehr gut ver- sorgt. Hier sind keine kurzfristigen Engpässe zu erwarten.

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4.6.2 Entwicklungsperspektiven

A Leitsatz

„Holzmaden verfügt über eine Grundausstattung im Bereich Einzelhandel/private Dienstleis- tungen und bietet Handwerksbetrieben und Gewerbetreibenden Entwicklungsmöglichkeiten. Ziel ist es, diese wirtschaftliche Basis zu erhalten und wenn möglich auszubauen. Dabei sind auch interkommunale Ansätze vorstellbar.“

B Beschreibung

Oberstes Ziel in der Weiterentwicklung im Handlungsfeld Gewerbe, Handel, Dienstleistungen ist es, das bestehende Angebot im Einzelhandel, bei Dienstleistungen und in der ärztlichen Versorgung langfristig aufrecht zu erhalten. Vor diesem Hintergrund gilt es, für die Angebote vor Ort zu werben und für das Einkaufen vor Ort zu sensibilisieren. Ergänzt werden soll das vorhandene Angebot durch ein erweitertes Angebot des Wochenmarktes. Zur Aufrechterhaltung der Angebote wird die Gemeinde ansässige Unter- nehmen und Arztpraxen bei der Standortsuche und der Suche nach einem Nachfolger unterstützen. Zu prüfen sind darüber hinaus ambulante Vertriebskonzepte wie z.B. nachbarschaftliche, ehrenamtliche oder institutionelle Einkaufsdienste.

Neben der Aufrechterhaltung der Nahversorgung wird die gewerbliche Entwicklung sichergestellt. Ziel ist es, für das örtliche Gewerbe Flächen für die weitere Entwicklung bereitzustellen. Der Fokus liegt dabei auf 36 einer Erweiterung des Gewerbegebiets Zeller Straße. Für die Erweiterung des Gewerbegebiets sind zu- nächst verschiedene Vorprüfungen (Umweltprüfung, städtebauliche Prüfung, Wirtschaftlichkeitsprüfung) sowie die Schaffung des Baurechts inkl. Baulandumlegung erforderlich. Diese Vorarbeiten sollen bereits zeitnah beginnen.

Da die gewerblichen Entwicklungsmöglichkeiten auf der Gemarkung Holzmadens weitgehend ausgeschöpft sind, ist die Beteiligung an einem interkommunalen Gewerbegebiet für die überörtliche gewerbliche Ent- wicklung zu prüfen.

C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Die Grundversorgung im Einzelhandel, . Sensibilisierung für die Angebote vor Ort bei Dienstleistungen und in der ärztli- . Die Gemeinde unterstützt ansässige Unternehmen bei der chen Versorgung bleibt erhalten. Suche nach einem Nachfolger

. Das Angebot des Wochenmarktes wird als Ergänzung zu den vorhandenen Sortimenten erweitert

. Ambulante Vertriebskonzepte werden geprüft (Kontakte mit möglichen Betreibern werden geknüpft)

. Die Gemeinde unterstützt bei Bedarf die Nachfolge der

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Ziele Projekte

ansässigen Praxen

Für das örtliche Gewerbe werden Flä- . Erweiterung Gewerbegebiet Zeller Straße chen für die weitere Entwicklung be-  Umweltprüfung reitgestellt.  städtebauliche Vorprüfung inkl. Erschließungskonzep- tion  Wirtschaftlichkeitsprüfung  Baulandumlegung

. Schaffung Baurecht

Für die überörtliche gewerbliche Ent- . Prüfung möglicher Beteiligungen und Partner wicklung erfolgt die Beteiligung an (Weilheim/Teck, Aichelberg) für ein interkommunales einem interkommunalen Gewerbege- Gewerbegebiet biet.

4.7 Mobilität

4.7.1 Ausgangslage

Die Gemeinde Holzmaden ist aufgrund ihrer unmittelbaren Nähe zur Bundesautobahn A 8 München – 37 Karlsruhe (Ausfahrt 58 Aichelberg) gut in die nationalen und internationalen Verkehrswege eingebunden. Die Bundesautobahn A 8 ist über die Kreisstraße K 1201 Holzmaden – Aichelberg (Ortsdurchfahrt) und die im Osten gelegene L 1214 Aichelberg – Weilheim an der Teck in etwa 5 Autominuten von der Ortsmitte aus zu erreichen. Über die im Westen verlaufende Landesstraßen L 1200 Kirchheim unter Teck – Weilheim an der Teck ist Holzmaden gut an das Mittelzentrum Kirchheim unter Teck und das Kleinzentrum Weilheim an der Teck angebunden.

Mit dieser guten Verkehrsanbindung einher geht eine hohe Lärm- und Verkehrsbelastung. Daher wurde 2015/2016 ein Lärmaktionsplan erstellt, der verschiedene Maßnahmen zur Lärmminderung vorsieht. Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen sind aus verschiedenen Gründen nicht realisierbar, andere noch in der Prüfung und Abwägung, so z.B. ein lärmmindernder Belag und eine Temporeduzierung im Bereich der A 8 oder eine Temporeduzierung auf der L 1200/K 1201 als temporäre Maßnahme bis zum Tausch des Belags. Umgesetzt werden konnte bisher lediglich die Einrichtung einer neuen Torsteuerung für die Behelfsaus- fahrt an der A 8 und damit die Schließung einer zuvor vorhandenen Lärmschutzlücke. Auch die Bürger- schaft hat sich im Rahmen eines Bürgerantrags zur Temporeduzierung auf der K 1201 stark gemacht und zahlreiche Anregungen zur Verbesserung der Verkehrssituation (Fußgängerüberwege, Kreisverkehr im Kreuzungsbereich Aichelberger/Weilheimer Straße, Parksituation etc.) formuliert. Zu Problemen führen darüber hinaus die hohe Verkehrsbelastung und der zunehmende Parkierungsdruck im Bereich der Orts- mitte. Für die hohe Verkehrsbelastung in der Ortsmitte wird vor allem der Ziel- und Quellverkehr der Sport- und Freizeitanlage Brühl sowie der umliegenden Wohngebieten verantwortlich gemacht. Ein Parkie-

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rungskonzept für die Ortsmitte und die Ortsdurchfahrt wurde mit dem Ergebnis erstellt, dass in der Orts- mitte nicht ausreichend Flächen für öffentliche Stellplätze vorhanden sind.

Im Hinblick auf die Anbindung im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist Holzmaden durch die Busli- nien 173, 175 und 177 und vier Haltestellen im Ort gut bedient. Letzte Fahrplanoptimierungen wurden 2014 veranlasst. Seither ist die Ortsanbindung gewährleistet. Bemängelt wird das Fehlen einer Haltestelle im Bereich des Gewerbegebiets „Zeller Straße“.

Holzmaden war jahrzehntelang über die Bahnstrecke Kirchheim (Teck) Süd – Weilheim (Teck) an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Personenverkehr wurde allerdings im Jahr 1982 und der Güterverkehr im Jahr 1995 eingestellt. Der denkmalgeschützte Bahnhof dient heute als amerikanisches Restaurant. Der nächste S-Bahn-Anschluss besteht über den Bahnhof Kirchheim (Teck). Seit einiger Zeit wird die Reaktivie- rung der Strecke zwischen Göppingen und Bad Boll mit Weiterführung nach Kirchheim durch betroffene Kommunen diskutiert.

Die Radwege werden innerhalb des Siedlungsbereichs überwiegend innerhalb der Fahrbahn geführt. Au- ßerhalb des Siedlungsbereichs sind straßenbegleitende Radwege vorgesehen. Im Maßnahmenkataster RadNETZ BW ist außerdem der Neubau eines Radweges zwischen Kirchheim und Weilheim entlang der Landesstraße L 1200/Bahnhofstraße geplant. Zudem gibt es seit dem Jahr 2006 einen neuen Radweg zwischen Holzmaden und Ohmden entlang der Ohmdener-/Holzmadener Straße. Die Gemeindeverbin- dungsstraße zwischen Holzmaden und Weilheim an der Teck wird nach dem Bau der ICE-Trasse wieder in ihrer Funktion als wichtige Radwegeverbindung für Schüler und zum Einkaufen verfügbar sein.

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Abbildung 19: Mobilität

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4.7.2 Entwicklungsperspektiven

A Leitsatz

„Holzmaden ist über das regionale und überregionale Straßennetz hervorragend an den Bal- lungsraum Stuttgart angebunden und über das benachbarte Mittelzentrum Kirchheim/Teck besteht ein Anschluss an das S-Bahnnetz der Region. Für eine hohe Wohnqualität kommt es insbesondere darauf an, die Belastungen durch den Individualverkehr zu verringern und die Verkehrsmittel des Umweltverbunds zu stärken.“

B Beschreibung

Die Ausgangslage zeigt, dass Holzmaden verkehrlich sowohl bezüglich des Individualverkehrs als auch an den öffentlichen Personennahverkehr gut angeschlossen ist. Starke verkehrliche Belastungen, die auch zu Gefahrensituationen führen, zeigen sich jedoch in der Ortsmitte und der Ortsdurchfahrt. Ziel ist es daher, die Belastung durch den Individualverkehr im Innerortsbereich insbesondere in Bezug auf Lärmbelastung zu minimieren. Um dies zu erreichen, müssen die im Lärmaktionsplan vorgeschlagenen Maßnahmen weiter vorangetrieben und umgesetzt werden. Eine wichtige Maßnahme stellt in diesem Zusammenhang die Temporeduzierung auf 30 km/h auf der K 1201 im Bereich Bahnhofstraße bis zum Museum dar. Weiterhin soll dort eine stationäre Geschwindigkeitskontrolle eingerichtet werden. Darüber hinaus sind alternative Konzepte zur Verkehrsführung (z.B. Einbahnregelung am „Bätscher“ oder direkte Erschließung der Sport- 40 und Freizeitanlage Brühl aus östlicher Richtung) und Parkierung zu prüfen. Zusätzliche Parkierungsmög- lichkeiten sollen geschaffen und vorhandene, fehlgenutzte Parkplätze durch häufigere Parkkontrollen mo- bilisiert werden. Ein Verkehrsplanungsbüro wird eingeschaltet, um konkrete Vorschläge auf der Grundlage der bisherigen Diskussionen und Anregungen auszuarbeiten.

Neben der Verringerung der Belastungen aus dem Individualverkehr sollen die Verkehrsmittel des Umwelt- verbundes (Öffentlicher Verkehr, Radverkehr, Fußgängerverkehr) gestärkt werden. Dazu sollen u.a alter- native Mobilitätskonzepte wie Carsharing und ergänzende Angebote – beispielsweise ein ehrenamtlich getragener Bürgerbus – geprüft und die Möglichkeiten zum Ausbau der E-Mobilität durch Errichtung von E-Lade-Stationen in Zusammenarbeit mit örtlichen Energieversorgungsunternehmen genutzt werden. Die Realisierung eines Bürgerbusses wird bei einem entsprechenden Engagement unterstützt. Dazu sind auch interkommunale Ansätze (z.B. mit Weilheim) vorstellbar. Auch die Anbindung an den Bus- und Schienen- verkehr soll weiter verbessert und die Angebote in Abstimmung mit den Anbietern erweitert werden. Vor allem die Ortsmitte ist besser in das bestehende Netz einzubinden und das Gewerbegebiet Zeller Straße künftig besser zu bedienen. Auch ist die Erreichbarkeit nach Ohmden, Aichelberg und Göppingen mit Bus- und Bahn zu optimieren.

Die Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger sollen u.a. durch die Sicherstellung der Radwegverbindung nach Weilheim/Teck und die barrierefreie Umgestaltung der Ortsmitte im Rahmen der Sanierung verbes- sert werden (s. Handlungsfeld Wohnen – Städtebau - Sanierung).

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C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Die Belastungen durch den Individual- . Umsetzung des Lärmaktionsplans verkehr im Innerortsbereich werden . Prüfung alternativer Konzepte zur Verkehrsführung und minimiert. Dazu gehören insbesondere Parkierung die Lärmbelastungen. . Tempo 30 auf der K 1201 wird geprüft

. Einrichten einer dauerhaften Geschwindigkeitskontrolle seitens des Landkreises wird angestrebt

Es werden zusätzliche Parkierungsmög- . Über das Parkierungskonzept an der Ortsdurchfahrt wird lichkeiten geschaffen und Parkplätze eine Entscheidung getroffen mobilisiert. . Überprüfung zusätzlicher/alternativer Stellplatzangebote in der Ortsmitte

. Es werden verstärkt Verkehrskontrollen durchgeführt

Alternative Mobilitätskonzepte wie Car- . Die Möglichkeiten zur Einführung von Carsharing- sharing und ergänzende Angebote - Angeboten werden geprüft beispielsweise ein ehrenamtlich getra- . E-Ladestationen werden in Zusammenarbeit mit örtlichen gener Bürgerbus - werden geprüft. Die Energieversorgungsunternehmen errichtet 41 Möglichkeiten zum Ausbau der E-Mobilität werden genutzt. . Die Realisierung eines Bürgerbusses wird bei einem ent- sprechenden Engagement unterstützt, dabei werden auch interkommunale Ansätze geprüft

Die Anbindung an den Bus- und Schie- . Die Angebote des Öffentlichen Verkehrs werden in Ab- nenverkehr wird verbessert. stimmung mit den Anbietern erweitert: - bessere Einbindung der Ortsmitte - bessere Anbindung des Gewerbegebiets

. bessere Verbindungen nach Ohmden, Aichelberg und Göppingen

Die Bedingungen für Radfahrer und . Überprüfung der Barrierefreiheit in der Ortsmitte Fußgänger werden verbessert. Die . Sicherstellung der Anbindung nach Weilheim/Teck Ortsmitte von Holzmaden wird barriere- frei.

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4.8 Landschaft – Erholung

4.8.1 Ausgangslage

Rund ein Drittel (45 %) der Gemarkungsfläche wird landwirtschaftlich – überwiegend als Dauergrünland und ackerbaulich genutzt. Naturhistorisch ist Holzmaden vor allem durch die Versteinerungen aus der Jurazeit bekannt. Die Urweltfunde können im 1937 gegründeten und heute größten privaten Naturkunde- museum Deutschlands, im Urweltmuseum Hauff, besichtigt werden. In unmittelbarer Nähe findet sich darüber hinaus der Urweltsteinbruch Fischer.

Große Teile der Hozmadener Gemarkung sind Landschafts- und Vogelschutzgebiete. Das Landschafts- schutzgebiet „Ohmden-Holzmaden“ umfasst weite Flächen der Streuobstwiesen im Süden und Norden der Gemarkung sowie einen Bereich im Osten. Das Vogelschutzgebiet „Vorland der mittleren Schwäbischen Alb“, das sich großräumig über Teile der Landkreise Esslingen und Göppingen erstreckt, liegt ebenfalls im Norden und Osten der Gemarkung und überlagert sich mit dem Landschaftsschutzgebiet. Darüber hinaus gehört ein kleiner Bereich entlang des Trinkbachs an der nördlichen Gemarkungsgrenze zum Naturschutz- gebiet „Wiestal mit Rauber“. Außerdem sind auf der Gemarkung Holzmadens mehrere Biotope zu finden. Ein wesentlicher Bestandteil der Holzmadener Kulturlandschaft sind die zahlreichen Streuobstwiesen. Aus diesem Grund fördert die Gemeinde seit Jahren aktiv den Erhalt und die Erweiterung der Streuobstwiesen, unter anderem durch die kostenlose Abgabe von Obstbaumhochstämmen für Neupflanzungen. Zudem wurde mit dem Vogelschutz- und Naturverein ein Vertrag zur Pflege des vorhandenen Baumbestands abgeschlossen. Die Bäume werden jährlich geschnitten, und zum Auflesen des heruntergefallenen Obstes

42 wurde von der Gemeinde eine Obstauflesemaschine gekauft, die zum Selbstkostenpreis ausgeliehen wer- den kann. Außerdem wurde ein Hochgrasmäher beschafft. Auch dieser kann durch alle Bürger entliehen werden. Durch eine Bauherrengemeinschaft, zu der auch die Gemeinde zählt, wurde der Bau einer Ge- meinschaftsschuppenanlage mit 8 Schuppenteilen auf dem Gewann Wasen realisiert. Der kommunale Schuppenteil wird unentgeltlich Vereinen zur Verfügung gestellt, deren Vereinszweck die Bewirtschaftung von Streuobstbeständen bzw. den Erhalt dieses wertvollen Lebensraumes beinhaltet.

Die Feldwege wurden im Frühjahr im Rahmen des Feldwegekonzeptes überprüft und saniert. Sie dienen der Erschließung der Wiesen und Äcker sowie der Anfahrt der Eigentümer.

Seit 2001 wird der Sanierungsbedarf des Seebachs diskutiert. Der Bach ist an einigen Stellen stark begra- digt und das Bachbett wurde stark versiegelt. Im Jahr 2012 wurden daraufhin die ersten Projektskizzen erarbeitet, die aufzeigen, wie der Seebach ökologisch aufgewertet und zugleich der Hochwasserschutz verbessert werden kann. Über weitere hydrologische Untersuchungen konnten letztendlich vier Schlüssel- stellen für die Durchführung von Maßnahmen bestimmt werden, woraufhin in den Jahren 2015/2016 für diese Bereiche eine detaillierte Bestandsaufnahme und eine Vorplanung erfolgten.

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Abbildung 20: Geschützte Flächen und Flächen für Landwirtschaft und Wald

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4.8.2 Entwicklungsperspektiven

A Leitsatz

„Die Gemeinde Holzmaden ist durch eine abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft gekennzeichnet, die ganz wesentlich zur Attraktivität von Holzmaden als Wohnstandort bei- trägt. Der Erhalt dieser Landschaften für die Naherholung ist ein zentrales Ziel der weiteren Gemeindeentwicklung.“

B Beschreibung

Die Bedeutung der Kultur- und Naturlandschaft für die Attraktivität von Holzmaden als Wohngemeinde ist unumstritten. Der Erhalt der Vielfalt an unterschiedlichen Natur- und Kulturlandschaften ist daher weiter- hin zentrales Ziel. Dabei spielen die Streuobstwiesen als wesentlicher Bestandteil der Kulturlandschaft eine wichtige Rolle. Zum Erhalt werden diese wertvollen Flächen auch weiterhin finanziell unterstützt.

Darüber hinaus sollen wichtige innerörtliche Grünflächen definiert werden, die unter anderem auch aus klimatischen Gründen von Bedeutung sind.

Im Zuge der geplanten Innenentwicklungen und der Entwicklungen im Außenbereich (u.a. Erweiterung Gewerbegebiet „Zeller Straße“) sind Kompensationsmaßnahmen und Ausgleichsflächen in erheblichem Umfang notwendig. Um diese bereitstellen zu können, muss ein Öko-Konto eingerichtet werden. Darüber

44 hinaus sollen zur Aufrechterhaltung der Landwirtschaft und aufgrund des Bedeutungsgewinns regional erzeugter Produkte private Vorhaben zur Direktvermarktung regionaler Produkte unterstützt werden. Einen Beitrag zur Stärkung der Landwirte stellt in diesem Zusammenhang auch die Errichtung der Gemein- schaftsschuppenanlage dar.

Zum weiteren Schutz der Naturlandschaft und Förderung des Tourismus soll außerdem die Aufnahme in das Biosphärengebiet Schwäbische Alb beantragt werden. An der Mitgliedschaft im Verkehrsverein Teck- soll festgehalten werden. Die Antragstellung läuft über den Verkehrsverein und ist für 2019 vor- gesehen.

Weiteres wichtiges Ziel im Handlungsfeld Landschaft – Erholung ist die Realisierung des Schieferlehrpfades als Wegeverbindung zwischen dem Sportheim und dem Urweltmuseum Hauff bzw. dem Gewerbegebiet Zeller Straße. Dieser konnte bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht umgesetzt werden. Durch den Erwerb von Schlüsselgrundstücken haben sich die Voraussetzungen für eine Realisierung jedoch erhöht. Inzwischen liegt auch ein Grobkonzept vor, das durch die Arbeitsgruppe „Schieferlehrpfad“ weiter auszu- arbeiten und zu konkretisieren ist.

Auch die Renaturierung des Seebachs als Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Biotopstrukturen soll weiter vorangetrieben und der Hochwasserschutz nicht zuletzt aufgrund zunehmender Starkregen- ereignisse verbessert werden (Leitprojekt Renaturierung und Hochwasserschutz Seebach). Das vorliegende Konzept zur Renaturierung des Seebachs soll schrittweise umgesetzt werden. Der Erfolg der Renaturierung des Seebaches ist davon abhängig, ob es gelingt, im Bereich der Brücken wichtige Schlüs-

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selflächen zu erwerben. Die Umsetzung erfordert zwar erhebliche Investitionen, aufgrund des hohen Zu- schussanteils hält sich der Aufwand für die Gemeinde allerdings in Grenzen.

Aufgrund der zunehmenden Versiegelung durch Gewerbegebietserweiterungen in den Nachbargemeinden kommt es in Holzmaden zu erhöhten Wasserabflüssen. Vor diesem Hintergrund sind Abstimmungen mit den Nachbargemeinden erforderlich.

C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Der „Schieferlehrpfad“ wird realisiert. . Die Arbeitsgruppe „Schieferlehrpfad“ entwickelt das Kon- zept weiter und nimmt eine Priorisierung vor

. Mit dem Schieferlehrpfad wird eine Wegeverbindung zwi- schen dem Sportheim und dem Urweltmuseum Hauff bzw. dem Gewerbegebiet Zeller Straße geschaffen

Die Vielfalt an unterschiedlichen Natur- . Wichtige innerörtlicher Grünflächen werden definiert und Kulturlandschaften wird erhalten. . Zur Schaffung von Ausgleichsflächen wird ein Öko-Konto eingerichtet

. Private Vorhaben zur Direktvermarktung werden unter- 45 stützt

. Holzmaden stellt einen Antrag zur Aufnahme in das Bio- sphärengebiet Schwäbische Alb

. An der Mitgliedschaft im Verkehrsverein Teck-Neuffen wird festgehalten

Die Renaturierung des Seebachs wird . Leitprojekt 6: Renaturierung und Hochwasser- weiter vorangetrieben und der Hoch- schutz Seebach wasserschutz wird nicht verschlechtert.  Das Konzept zur Renaturierung wird schrittweise um- gesetzt  Abstimmung mit den Nachbargemeinden zu den er- höhten Wasserzuflüssen

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4.9 Energie – Technische Infrastruktur

4.9.1 Ausgangslage

Ein flächendeckender Mobilfunk und ein leistungsstarkes Breitbandnetz sind zwischenzeitlich Vorausset- zung für einen attraktiven Wohn- und Unternehmensstandort. Der Breitbandausbau in Holzmaden ent- spricht allerdings noch nicht überall dem geforderten Standard. Zwar ist ein Großteil der Gemeinde über UnityMedia mit einem leistungsfähigen Internetanschluss versorgt, dennoch bestehen vereinzelt Defizite vor allem in den Gewerbegebieten. Für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur hat die Gemeinde im Jahr 2015 eine Markterkundung für Holzmaden durchführen lassen. Es konnte jedoch kein Breitbandanbieter für einen privatfinanzierten Ausbau gefunden werden. Nun wird die Gemeinde selbst die Mittel für den Breitbandausbau bereitstellen und für die Erschließung der Gewerbegebiete sowie die Versorgung der unterversorgten Privathaushalte sorgen. Das Ausbaukonzept und die Wirtschaftlichkeitsberechnung liegen vor und die Mittel für die Baukosten sind im Haushalt bereitgestellt. Die Gemeinde wird voraussichtlich 2018 mit dem Breitbandausbau beginnen.

Zur Deckung des örtlichen Wärmebedarfs werden überwiegend die Brennstoffe Erdgas und Heizöl einge- setzt. Der Grund für den Brennstoffmix liegt vor allem in dem nicht flächendeckend ausgebauten Gasnetz, das allerdings sukzessive durch die Netze BW erweitert wird. Die Gasleitung wurde mit dem Baugebiet „Ringstraße“ in den Ort geholt und reicht heute bis zum Gewerbegebiet „Zeller Straße“. Die Gasleitungen sind im Bereich des Rathauses, der Feuerwehr, der Grundschule und der Gemeindehalle vorhanden. Das Gas selbst wird über die Stadtwerke Konstanz GmbH und der Strom über die SÜWAG Vertrieb AG & Co. KG 46 geliefert.

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) bescheinigt, dass bis zum Jahr 2050 allein durch Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung der Endenergieverbrauch in Ba- den-Württemberg halbiert werden kann. Das größte Potenzial wird dabei vor allem im Wärmemarkt – u.a. durch die energetische Sanierung von Gebäuden – gesehen (Rückgang um ca. zwei Drittel). Rund 80 % des Energiebedarfs sollen durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Eine zentrale Bedeutung zur Umsetzung der Ziele von Bund und Land haben daher insbesondere die Städte und Gemeinden. Bislang wurden von der Gemeinde keine größeren gezielten Maßnahmen zur Energieeinsparung und zum Klima- schutz durchgeführt. Die Gemeinde hat jedoch seit dem Jahr 2003 wiederholt an den Bündelausschreibun- gen der Gt-service Dienstleistungsgesellschaft mbH des Gemeindetags Baden-Württemberg teilgenommen und wurde mehrfach bei Ökostromlosen berücksichtigt.

Die Wasserversorgung wird über den Eigenbetrieb Zweckverband Landeswasserversorgung sichergestellt. Die Speicherung von Trinkwasser erfolgt über den Wasserturm bei der Gemeindehalle und den Wasser- hochbehälter beim Schützenhaus.

Im Jahr 2015 wurde für die Gemeinde ein Löschwasserkonzept erstellt, über das an mehreren Stellen Probleme mit dem Löschwasser identifiziert wurden. In der Rainstraße und in Teilen der Weilheimer Straße besteht beispielsweise der dringende Bedarf an größeren Leitungen. Zudem wurde festgestellt, dass an der im Jahr 2000 eingerichteten Saugstelle am Hochbehälter, die für eine ausreichende Löschwasserver- sorgung im Gewerbegebiet „Zeller Straße“ sorgt, die Gefahr der Verkeimung des Behälters besteht.

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Anfang des Jahres 2017 wurde ein Strukturgutachten beauftragt, das die Vorschläge aus dem Löschwas- serkonzept 2015 prüfen soll.

Der Bauhof der Gemeinde war über viele Jahre in hölzernen Schuppen untergebracht, die inzwischen einen hohen Erneuerungs- bzw. Modernisierungsbedarf aufweisen. Es fehlen Flächen zur Unterbringung der Fahrzeuge. Durch den kürzlich getätigten Erwerb einer angrenzenden Lagerhalle in der Kirchheimer Str. 35 stehen dem Bauhof weitere Räume zur Verfügung, die auch die Möglichkeit einer Umstrukturierung bieten. Ein Gesamtkonzept für die Entwicklung des „Bauhof-Areals“ inklusive Feuerwehr, Recyclinghof und Lagerhalle fehlt allerdings bislang.

4.9.2 Entwicklungsperspektiven

A Leitsatz

„Eine gute technische Infrastruktur ist Voraussetzung für eine hohe Wohnqualität und sichert die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe. Im Mittel- punkt stehen der Erhalt der vorhandenen Infrastruktur und der Ausbau im Bereich der Tele- kommunikation. Die Gemeinde setzt sich das Ziel, den verbleibenden Energiebedarf langfris- tig durch erneuerbare Energien abzudecken.“

B Beschreibung 47 Zur Sicherstellung einer zukunftsfähigen Infrastruktur werden die Voraussetzungen für ein schnelles Inter- net für alle Gewerbetreibende und Haushalte geschaffen. Zum Erreichen dieses Ziels wurde das Leitpro- jekt Highspeed-Internet Holzmaden formuliert. Entsprechend der vorliegenden Konzeption wird das Glasfasernetz schrittweise ausgebaut. Vorgesehen ist darüber hinaus die Einrichtung öffentlicher WLAN- Hotspots an zentralen Stellen des Ortes.

Weiteres Ziel im Handlungsfeld Energie und technische Infrastruktur ist es, den Gesamtenergieverbrauch zu senken und den verbleibenden Energiebedarf überwiegend regenerativ abzudecken. Entsprechend muss die regenerative Energieerzeugung weiter ausgebaut und die Energieeffizienz kommunaler Gebäude erhöht werden. Hierfür sollen kommunale Gebäude (z.B. Gemeindehalle) energetisch ertüchtigt und deren Dachflächen für die regenerative Energiegewinnung genutzt werden. Eine Ausweitung ist aber auch bei gewerblich genutzten Gebäuden in den Gewerbegebieten sowie im Privatbereich vorstellbar. Die Abbildung 21 zu Solarpotenzialen auf Dachflächen bescheinigt Holzmaden noch erhebliche Entwicklungsmöglichkei- ten. Als weitere Maßnahme zur Energieeinsparung wird die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED- Technik weiter vorangetrieben.

Wichtiges Zukunftsthema ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen am Bauhof und bei der Feuerwehr. Ziel ist es, die Feuerwehr und den Bauhof entsprechend den heutigen Anforderungen zu sanieren und hinsichtlich ihres Standortes zu optimieren. Vor diesem Hintergrund wurden die beiden Leitprojekte „Ertüchtigung Feuerwehr“ sowie „Optimierung des Bauhofs“ definiert. Das Feuerwehrmagazin soll umgebaut und ein neues Feuerwehrfahrzeug angeschafft werden. Die dafür erforderlichen Investitionen sind in der mittelfristigen Finanzplanung bereits berücksichtigt. Da sich der Bauhof in einem kaum mehr

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sanierungsfähigen Zustand befindet, wird ein Um- oder Neubau des Bauhofs angestrebt. In einem ersten Schritt gilt es zunächst dessen Aufgaben zu definieren und ein darauf basierendes Raum- und Nutzungs- konzept unter Berücksichtigung des Feuerwehrgebäudes zu erstellen. Außerdem ist eine interkommunale Zusammenarbeit anzustreben und zu forcieren.

Abbildung 21: Solarpotenzial auf Dachflächen

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Quelle: LUBW 2018

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C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Der Gesamtenergiebedarf wird weiter . Kommunale Gebäude werden energetisch ertüchtigt gesenkt, der verbleibende Energiebe- . Die Umrüstung auf die LED-Beleuchtung wird weiter vo- darf wird überwiegend regenerativ rangetrieben abgedeckt.

Kommunale Dachflächen werden für die . Prüfung kommunaler Gebäude zur Nutzung der Dachflä- regenerative Energiegewinnung ge- chen (Solarthermie, Photovoltaik), z.B. Gemeindehalle nutzt.

Kommunale Gebäude werden entspre- . Leitprojekt 7: Ertüchtigung der Feuerwehr chend ihren Anforderungen saniert und . Leitprojekt 8: Optimierung des Bauhofs hinsichtlich ihrer Standorte optimiert.  Definition Aufgaben des Bauhofs  Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit

Die Voraussetzungen für ein schnelles . Leitprojekt 9: Highspeed-Internet Holzmaden Internet für alle Gewerbetreibenden  Ausbau entsprechend der vorliegenden Konzeption und Haushalte werden geschaffen.  die Kosten für einzelne Glasfaserhausanschlüsse (FTTH/FTTB) sind von den Eigentümern zu tragen

. öffentliches WLAN-Angebot (Hot-Spots) 49

4.10 Leitprojekte der Gemeindeentwicklung

Der Gemeindeentwicklungsplan beinhaltet folgende Leitprojekte, die für die weitere Gemeindeentwicklung von besonderer Bedeutung sind:

. Leitprojekt 1: Ertüchtigung der Gemeindehalle

. Leitprojekt 2: Betreuungskonzeption Holzmaden

. Leitprojekt 3: Grundschule Holzmaden (nach Klärung der Standortfrage Kindergarten)

. Leitprojekt 4: Ortszentrum Holzmaden

. Leitprojekt 5: Seniorengerechtes Wohnen Holzmaden

. Leitprojekt 6: Renaturierung und Hochwasserschutz Seebach

. Leitprojekt 7: Ertüchtigung der Feuerwehr

. Leitprojekt 8: Optimierung des Bauhofs

. Leitprojekt 9: Highspeed-Internet Holzmaden

Nachfolgend sind die Leitprojekte und weitere Projekte des Gemeindeentwicklungsplans soweit möglich planerisch verortet.

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Abbildung 22: Leitprojekte der Gemeindeentwicklung

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5 Investitionsprogramm

5.1 Vorbemerkungen

Das Investitionsprogramm zeigt die mögliche zeitliche Umsetzung der Projekte und Planungen bis zum Jahr 2030 auf. Grundlage für das Programm sind die mittelfristige Finanzplanung der Gemeinde Holzma- den und der darüber hinaus unterstellte Investitionsspielraum in den Folgejahren. Aufgrund veränderter finanzieller Rahmenbedingungen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite können sich selbstverständlich Abweichungen bei der Realisierung der Projekte ergeben. Die Einzelentscheidungen zu den Projekten und Maßnahmen erfolgen deshalb immer auch vor dem Hintergrund der aktuellen finanziellen Leistungsfähig- keit der Gemeinde.

Das Investitionsprogramm dient deshalb in erster Linie der Plausibilisierung der geplanten Vorhaben vor dem Hintergrund des möglichen finanziellen Handlungsrahmens der Gemeinde und zeigt die Prioritäten in der Umsetzung der Projekte auf. Im Investitionsprogramm sind Aufwendungen, die aus den Investitionen resultieren, nicht enthalten.

Das Finanzierungsszenario geht von folgenden Prämissen aus: . keine Anhebung der Steuern . Zuführung zum Vermögenshaushalt 300.000 EURO/Jahr . die Rücklagen in Höhe von rund 7,0 Mio. EURO werden zur Realisierung der Projekte eingesetzt . Förderungen und Zuschüsse werden entsprechend den Fachprogrammen berücksichtigt

Unter diesen Prämissen könnten die vorgesehenen Projekte ohne zusätzliche Finanzmittel umgesetzt wer- 51 den. Bis 2030 ergibt sich nur eine geringe Deckungslücke in Höhe von rund 200.000 EURO.

5.2 Investitionsprogramm

Das Investitionsprogramm zeigt die mögliche zeitliche Umsetzung der Projekte und Planungen bis zum Jahr 2035 auf.

Das Investitionsprogramm wurde dem Gemeinderat zur Kenntnisnahme vorgelegt und dient als Diskussi- onsgrundlage für die weitere Gemeindeentwicklung. Das Investitionsprogramm soll jährlich fortgeschrie- ben werden. Es setzt sich aus der mittelfristigen Finanzplanung, die bis zum Jahr 2019 reicht, und den möglichen Investitionen in Fünfjahreszeiträumen bis zum Jahr 2035 zusammen. Der Zeitraum nach 2019 ist selbstverständlich mit großen Unsicherheiten insbesondere zur Einnahmesituation der Gemeinde ver- bunden.

Bei den Ausgaben sind ausschließlich die Netto-Investitionen ohne die Zuschüsse des Landes oder des Bundes dargestellt. Dasselbe gilt für Projekte, die durch Einnahmen und Beiträge/Gebühren gedeckt sind. Nicht berücksichtigt sind darüber hinaus Investitionen und Maßnahmen, die bisher im Verwaltungshaushalt abgebildet sind (bspw. die Sanierung von Gemeindestraßen). Die tatsächlichen Investitionen liegen des- halb über den angegebenen Werten.

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Die Projekte werden im Investitionsprogramm folgenden Kategorien zugeordnet:

A: Laufende/beschlossene/abgeschlossene Projekte

B: Aufgabe der Verwaltung

B 1: Realisierung 2018 - 2020 B 2: Realisierung 2021 - 2025 B 3: Realisierung 2026 - 2030 B 4: Realisierung ab 2031

C: Vorbereitende Maßnahmen (Vergabe von Leistungen an Dritte / Externe)

C 1: Realisierung 2018 - 2020 C 2: Realisierung 2021 - 2025 C 3: Realisierung 2026 – 2030

D: Investive Maßnahmen

D 1: Realisierung 2018 - 2020 D 2: Realisierung 2021 - 2025 52 D 3: Realisierung 2026 - 2030 D 4: Realisierung ab 2031

E: Private Projekte/Koordination durch die Verwaltung

P: Personalkosten

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Pro- in Tsd. EURO (statische Betrachtung) jekt- Ziffer Projekt - Leitprojekt Anmerkungen katego- 2018 - 2021 - 2026 - 2031 - rie Summe 2020 2025 2030 2035

A Auszahlungen Bruttoausgaben

1 Demographie - Flüchtlinge - Integration

bedarfsgerechte Bereitstellung von Wohn- 1.1 raum für Geflüchtete entsprechend den D 0 gesetzlichen Vorgaben Koordination der Integrationsmaßnahmen 1.2 D 0 (AWO) 2 Miteinander leben 0

Die finanzielle und ideelle Förderung der 2.1 B 0 Vereine wird beibehalten

Räumlichkeiten (Vereinszimmer) für Vereine 2.2 B 0 werden bereitgestellt

Zwischen den Vereinen wird der Austausch 2.3 B 0 intensiviert

Ein runder Tisch, der dem vereinsübergrei- 2.4 B 0 fenden Austausch dienen soll, wird eingeführt

Feste als Möglichkeit der Begegnung werden 2.5 B 0 aufrecht erhalten

Gemeinsame Aktionen werden angestoßen 2.6 B 0 (Dorfabend, Lust aufs Leben)

Das ehrenamtliche Engagement wird weiter- 2.7 B 0 hin unterstützt Leitprojekt 1: Ertüchtigung der Ge- 2.8 0 meindehalle 53 Sanierung der Gemeindehalle inkl. Brand- Kostenschätzung durch Hermann D 1 2.314 2.314 schutz & Carucci Architekten 20.2.2017 Variante 1: Anbau Gymnastikhalle 1,0 Mio. EURO, Variante 2: Erweiterung Sporthalle, 1,5 Mio. Erweiterung der Gemeindehalle - Anbau EURO, die Entscheidung hinsicht- D 4 1.000 1.000 Gymnastikhalle/Erweiterung Sporthalle lich eines Ausbaus muss kurzfris- tig getroffen werden, da dies die laufenden Sanierungsarbeiten beeinflusst Weiterentwicklung Sport- und Freizeitanlage 2.9 0 Brühl

Konzeption C 2 20 20

Umsetzung D 2 250 250 Schaffung eines "Begegnungsplatzes" in der Ortsmitte (siehe Leitprojekt 4: Ortszent- 2.10 D 2 0 rum Holzmaden) und Aufwertung vorhan- dener Plätze Prüfung zu Verschattungselementen an 2.11 B 0 bestehenden Spielplätzen Konzipierung und Realisierung eines Mehrge- 2.12 B/E 0 nerationenhauses

Die Seniorenarbeit wird auf weitere Schultern 2.13 verteilt, dazu werden neue Organisationsfor- B/E 0 men geprüft;

Für Senioren wird ein Kümmerer/Ansprech- 2.14 B 0 partner eingesetzt Evtl. Initiierung einer „Bürgergemeinschaft“ 2.15 (Vorbild u.a. Bürgergemeinschaft Eichstetten B 0 e.V.) Leitlinien zur Förderung sozialer Gruppen 2.16 B 0 werden erarbeitet

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Pro- in Tsd. EURO (statische Betrachtung) jekt- Ziffer Projekt - Leitprojekt Anmerkungen katego- 2018 - 2021 - 2026 - 2031 - rie Summe 2020 2025 2030 2035

2.17 Einführung der Schulsozialarbeit Personalkosten siehe B B 0

2.18 Fortführung der Projekts Lust aufs Leben B 0 Die Initiativen von Jugendlichen werden 2.19 B 0 unterstützt Die Gemeinde übernimmt die Koordination 2.20 B 0 des Ehrenamtes

2.21 Flüchtlingskoordination durch die AWO E 0

Eine Bürgerdankveranstaltung findet alle zwei 2.22 B 0 Jahre statt

2.23 Städtepartnerschaft 0

Zeitgemäße Formate werden entwickelt B 0 An dem Austausch der Grundschule wird B 0 angeknüpft Der Austausch über Interessengemeinschaf- B 0 ten/Vereine wird gestärkt

Die Vereine (u.a. Freiwillige Feuerwehr) B 0 werden eingebunden

3 Betreuung und Bildung

Erweiterung des Kindergartens für eine inkl. Sanierungsarbeiten Grund- 3.1 A 800 800 weitere Kleinkindgruppe (laufend) schule

3.2 Kleinkindgruppe siehe unten P 0 Leitprojekt 2: Betreuungskonzeption 3.3 0 Holzmaden 54 Konzeption C 1 0 Realisierung von 2 weiteren Umsetzung D 2 2.500 2.500 Gruppen Umsetzung des Naturkindergartens ab Juli 3.4 0 2018, Träger ist die ev. Kirchengemeinde

Personalkosten siehe unten P 1 0

Bauwagen C 1 40 40 Leitprojekt 3: Grundschule Holzmaden 3.5 (nach Klärung der Standortfrage Kin- 0

dergarten) Konzeption C 2 40 40

Umsetzung u.a. Ganztagesbetreuung C 3 1.000 1.000

Personalkosten siehe unten P 3 0

EDV-Ausstattung B 0

Erweiterung außerunterrichtliches Angebot B 0

Schulsozialarbeit P finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde 3.6 wie bisher B 0 für „OSA“ 4 Wohnen - Städtebau - Sanierung

4.1 Leitprojekt 4: Ortszentrum Holzmaden 0

Konzeption (dabei Schaffung eines „Begeg- C 1 20 20 nungsplatzes“ in der Ortsmitte)

Antragstellung C 1 0

Förderantrag 2019, Förderung bis Durchführung D 2 - D 3 2.000 2.000 4.000 2030, Förderrahmen 4 Mio. EURO Eigentümer von Baulücken werden regelmä- 4.2 B 0 ßig angesprochen 4.3 Die Bauplatzbörse wird beibehalten B 0

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Pro- in Tsd. EURO (statische Betrachtung) jekt- Ziffer Projekt - Leitprojekt Anmerkungen katego- 2018 - 2021 - 2026 - 2031 - rie Summe 2020 2025 2030 2035

Gespräche mit den Eigentümern der definier- 4.4 B 0 ten Entwicklungsflächen im Innenbereich

Bebauungspläne zur Innenentwicklung 4.5 10.000 EURO p.a. B 30 50 50 50 180 werden wo erforderlich erarbeitet Wohnbauentwicklung im Bereich „Weingar- 4.6 0 täcker“ städtebauliche Vorprüfung inkl. Erschlie- liegt vor, Planungskonzept Inge- A 0 ßungskonzeption nieurbüro Kuhn

Vorbereitung (Wirtschaftlichkeitsprüfung, C 2 100 100 Baulandumlegung, Schaffung Baurecht) 21.700 qm Bruttofläche, freiwillige Umlegung, Flächenabzug 40 %, Erschließung C 2 - C 3 0 Erschließungskosten 200 EURO/ qm Leitprojekt 5: Senioren- und Betreu- 4.7 0 ungsgerechtes Wohnen Holzmaden Wahl einer für Holzmaden passenden Kon- B 1 0 zeption Standortsuche B 1 0

Investorenauswahl/Betreibersuche B 1 0

Mindestgröße 2.000 qm, Boden- kommunales Grundstück D 2 640 640 richtwert Ortsmitte 320 EURO/qm

Realisierung E 2 0 Generationenübergreifende Wohnprojekte 4.8 B/E 0 werden unterstützt bedarfsgerechter Ausbau der ambulanten 4.9 B/E 0 Hilfsangebote 5 Gewerbe - Handel - Dienstleistungen 55

5.1 Sensibilisierung für die Angebote vor Ort B/E 0 Die Gemeinde unterstützt ansässige Unter- 5.2 nehmen bei der Suche nach einem Nachfol- B 0 ger Das Angebot des Wochenmarktes wird als 5.3 Ergänzung zu den vorhandenen Sortimenten B 0 erweitert Ambulante Vertriebskonzepte werden geprüft 5.4 (Kontakte mit möglichen Betreibern werden B 0 geknüpft) Die Gemeinde unterstützt bei Bedarf die 5.5 B 0 Nachfolge der ansässigen Praxen Erweiterung Gewerbegebiet Zeller 5.6 0 Straße Vorprüfung und Schaffung Baurecht (Um- weltprüfung, städtebauliche Prüfung, Wirt- C 1 100 100 schaftlichkeit, Baulandumlegung, Baurecht)

Erschließung inkl. Finanzierung 22.000 qm à 100 EURO/qm D 2 2.200 2.200 Prüfung möglicher Beteiligungen und Partner ist erfolgt, eine Beteiligung wird 5.7 (Weilheim/Teck, Aichelberg) für ein inter- B 0 ausgeschlossen kommunales Gewerbegebiet 6 Mobilität

6.1 Umsetzung des Lärmaktionsplans B 0

6.2 Tempo 30 auf der K 1201 wird geprüft B 0 Einrichten einer dauerhaften Geschwindig- 6.3 keitskontrolle seitens des Landkreises wird B 0 angestrebt Prüfung alternativer Konzepte zur Verkehrs- 6.4 führung und Parkierung Über das Parkierungskonzept an der Orts- 6.5 durchfahrt und im Bereich „Bätscher“ wird B 0 eine Entscheidung getroffen

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Pro- in Tsd. EURO (statische Betrachtung) jekt- Ziffer Projekt - Leitprojekt Anmerkungen katego- 2018 - 2021 - 2026 - 2031 - rie Summe 2020 2025 2030 2035

Überprüfung zusätzlicher/alternativer Stell- 6.6 B 0 platzangebote in der Ortsmitte Es werden verstärkt Verkehrskontrollen 6.7 B 0 durchgeführt Die Möglichkeiten zur Einführung von Carsha- 6.8 B 0 ring-Angeboten werden geprüft E-Ladestationen werden in Zusammenarbeit 6.9 mit örtlichen Energieversorgungsunterneh- B 0 men errichtet Die Realisierung eines Bürgerbusses wird bei einem entsprechenden Engagement unter- 6.10 B 0 stützt, dabei werden auch interkommunale Ansätze geprüft Die Angebote des Öffentlichen Verkehrs 6.11 werden in Abstimmung mit den Anbietern B 0 erweitert Überprüfung der Barrierefreiheit in der 6.12 B 0 Ortsmitte Sicherstellung der Anbindung nach Weil- 6.13 B 0 heim/Teck 7 Landschaft - Erholung

Die Arbeitsgruppe „Schieferlehrpfad“ entwi- 7.1 ckelt das Konzept weiter und nimmt eine B/E 0 Priorisierung vor Mit dem Schieferlehrpfad wird eine Wegever- bindung zwischen dem Sportheim und dem 7.2 D 2 50 50 Urweltmuseum Hauff bzw. dem Gewerbege- biet Zeller Straße geschaffen Wichtige innerörtlicher Grünflächen werden 7.3 B 0 definiert

56 Zur Schaffung von Ausgleichsflächen wird ein 7.4 C 1 20 20 Öko-Konto eingerichtet Private Vorhaben zur Direktvermarktung 7.5 B 0 werden unterstützt Holzmaden stellt einen Antrag zur Aufnahme 7.6 B 0 in das Biosphärengebiet Schwäbische Alb

7.7 An der Mitgliedschaft im Verkehrsverein Teck-Neuffen wird festgehalten Leitprojekt 6: Renaturierung und 7.8 0 Hochwasserschutz Seebach

Das Konzept zur Renaturierung wird schritt- A 400 400 weise umgesetzt

Abstimmung mit den Nachbargemeinden zu B 0 den erhöhten Wasserzuflüssen

8 Energie - Technische Infrastruktur

Kommunale Gebäude werden energetisch 8.1 D 0 ertüchtigt

Die Umrüstung auf die LED-Beleuchtung wird 8.2 D 0 weiter vorangetrieben

Prüfung kommunaler Gebäude zur Nutzung 8.3 B 0 der Dachflächen (Solarthermie, Photovoltaik)

Leitprojekt 7: Ertüchtigung der Feuer- 8.4 0 wehr

Umbau Feuerwehrmagazin A 910 910

Beschaffung Feuerwehrfahrzeug A 340 340

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8.5 Leitprojekt 8: Optimierung des Bauhofs 0

Definition Aufgaben des Bauhofs B 0

Stärkung der interkommunalen Zusammen- B 0 arbeit

bauliche Maßnahmen inkl. Feuerwehr C 2 200 200

Leitprojekt 9: Highspeed-Internet 8.6 0 Holzmaden Ausbau entsprechend der vorliegenden A 850 850 Konzeption die Kosten für einzelne Glasfaserhausan- schlüsse (FTTH/FTTB) sind von den Eigentü- E 0 mern zu tragen 8.7 Öffentliches WLAN-Netz D 1 0

11 Finanzen

11.1 Tilgungsleistungen 0

laufende Tilgungsleistungen 0

11.2 Zunahme der liquiden Mittel 0

Summe Auszahlungen 5.824 8.050 3.050 1.050 17.974

B Personalkosten

Erweiterung des Kindergartens für eine zwei zusätzliche Personalstellen 1 P 230 500 500 500 1.730 weitere Kleinkindgruppe (50.000 EURO/Stelle/Jahr) zusätzliche Personalkosten für 2 Umsetzung des Naturkindergartens zwei Stellen (50.000 EU- P 230 500 500 500 1.730 RO/Stelle/Jahr) 57 zusätzliche Personalkosten für 3 Ganztagesbetreuung Grundschule eine Stelle (50.000 EU- P 3 250 250 500 RO/Stelle/Jahr) 15.000 EURO/Jahr über einen 4 Schulsozialarbeit P 1 - 2 30 45 75 Förderzeitraum von 5 Jahren

Summe Personalkosten 490 1.045 1.250 1.250 4.035

Summe Auszahlungen und Personalkos- C ten

Summe 6.314 9.095 4.300 2.300 22.009

D Einzahlungen

Zahlungsmittelüberschuss Ergebnis- 300 Tsd. EURO p.a. 900 1.500 1.500 1.500 5.400 haushalt Abnahme der liquiden Mittel Rücklage 6.940.000 EURO 3.800 3.140 6.940

Grundstückserlöse, Rückflüsse Darle- 0 hen und Kapitaleinlagen etc.

16.500 qm Nettofläche (75 % der Gewerbegebiet Zeller Straße Bruttofläche) à 170 EURO/qm, 2.550 2.550

Erlöse 2026 - 3035

Bruttofläche 21.700 qm, Anteil Erschließungsflächen/Grünflächen 23 %, Nettofläche 16.700 qm, erhöhter Flächenbeitrag der Weingartäcker Gemeinde 17 %, Entwicklungs- 516 516 1.033

kosten 120 EURO/qm, Bauland- preis 400 EURO/qm, Zuteilungs- wert 280 EURO/qm, Eiwurfswert 168 EURO/qm

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Pro- in Tsd. EURO (statische Betrachtung) jekt- Ziffer Projekt - Leitprojekt Anmerkungen katego- 2018 - 2021 - 2026 - 2031 - rie Summe 2020 2025 2030 2035

Städtebauförderung 0

Sanierungsgebiet Ortsmitte 60 % Landeszuschuss 1.200 1.200 2.400

Fachförderung 0

4 zusätzliche Stellen (U3 Gruppe und Naturkindergarten), Landes- Personalkostenersatz Kindergarten 161 350 350 350 1.211 förderung und Beiträge tragen 35 % der Gesamtkosten Zuschuss bei Umbau 70.000 Einrichtung zusätzliche Kleinkindgruppe 70 70 EURO Erhalt von Plätzen max. 30.000 zweigruppiger Kindergarten 60 60 EURO/Gruppe 1 zusätzliche Stelle, Zuschuss des Personalkosten Ganztagesschule 0 0 250 250 500 Landes 100 % der Gesamtkosten

Einführung der Ganztagesschule - bauliche Förderung 33 % (Regelsatz 330 330 Erweiterung Schulbauförderung BW)

21 % von 900.000 EURO zuwen- Zuschuss Umbau Gemeindehalle 189 189 dungsfähigen Kosten

Zuschuss Erweiterung Gemeindehalle Zuschuss unklar

Feuerwehr Gebäude 31.700 EURO 32 32

Feuerwehrfahrzeug 90.000 EURO 90 90

Hochwasserschutz und Renaturierung See- ca. 50 % der Gesamtkosten 200 200 bach Glasfasernetz 620 620

Summe Einzahlungen 6.062 9.316 4.146 2.100 21.625

E Saldo 58 -252 221 -154 -200 -384

F Finanzierungsbedarf

bezogen auf das Startjahr Finanzierungsbedarf 252 31 184 384 2018 aufsummierte Werte 6.933.000 EURO (Jahresende G Rücklagen (nachrichtlich) 2017)

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