Heute auf Seite 3: Die Welt am Seidenfaden Wim öripraidcnWaii UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 33 — Folge 40 E"cheim wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Postvertriebsstück Gebühr bezahlt 2. Oktober 1982 Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 C5524C

Bundeswehr: Nationalbewußtsein ist nicht erwünscht Ein Traditionserlaß, der die Tradition in Frage stellt?

VON HANS EDGAR JAHN

Kurz vor seinem „Torschluß" auf der Hardthöhe Auch die Ziffer 17 des früheren Erlasses ist für hat der Minister für Verteidigung, , Richt• Apel nicht tragbar. Dort heißt es nämlich: „Politi• linien zur Tradition der Bundeswehr erlassen. Die• sches Mitdenken und Mitverantwortung gehören ser Erlaß hebt die Traditionsrichtlinien, erlassen seit den preußischen Reformen zur guten Tradition vom früheren Verteidigungsminister Kai Uwe von des deutschen Soldatentums." Hassel vom 1. Juli 1965, auf. Seit dieser Zeit hat sich Das darf es doch für den sozialdemokratischen also nach der Meinung von Hans Apel das Tradi• Minister in Preußen nie gegeben haben. Und doch tionsbewußtsein grundlegend geändert. hat er gerade in einer Rede vor dem militärge• Der Grund für diese Änderung wird von ihm und schichtlichen Forschungsamt am 22. September seinem Generalinspekteur zurückgeführt auf den 1982 in der Würdigung des großen Reformers Protest lautstarker Minderheiten im Jahre 1980 an• Scharnhorst einen Satz dieses Mannes besonders läßlich der 25-Jahr-Feiern der Bundeswehr. Der hervorgehoben: „Man muß der Nation das Gefühl Bundesminister der Verteidigung entschloß sich der Selbständigkeit einflößen, man muß ihr Gele• unmittelbar nach den ersten gestörten Veranstal• genheit geben, daß sie mit sich selbst bekannt wird, tungen, den Ursachen nachzugehen und dabei den daß sie sich ihrer selbst annimmt." Erlaß „Bundeswehr und Tradition" zu überprüfen. Nicht wahr, Herr Minister, das ist doch der Aufruf „Zitterwochen in Bonn": Noch verraten die fröhlichen Mienen der Koalitionäre nicht, ob die Ihm ging es dabei von vornherein darum, neue Scharnhorsts zur Bildung des Nationalbewußtseins. Unionsparteien und die Liberalen ein Mißtrauensvotum wagen. Bedenken von Strauß einer• Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Hassel hatte betont: „Vaterlandsliebe gründet in und die Frage andererseits, ob Genscher die notwendigen Stimmen in seiner Fraktion auf• Traditionspflege, die mit seiner politischen Grund• den natürlichen Bindungen des Menschen an Hei• bringt. Allerdings könnte der Ausgang in Hessen den Unionsparteien wie den Liberalen signa• überzeugung in Einklang standen, neu zu fassen. In mat, Land, Volk, deren Geschichte und Kultur. Va• lisieren, daß die absolute Mehrheit im noch mehr als offen ist Foto ap der Tat, wir können nur bestätigen, daß es Hans terlandsliebe ist nicht Nationalismus und hat sich Apel gelungen ist, durch Zuarbeit aus der Bundes• meist mit freiheitlicher Gesinnung verbunden. Zu wehr und aus der zivilen Öffentlichkeit seine politi• den kleinen Räumen, denen sie ursprünglich galt, sche Diktion bestätigt zu bekommen. sind im Laufe der Geschichte immer größere hinzu• getreten. Diese Erweiterung vollzieht sich auch im Nach der Hessen-Wahl: werdenden Europa. Vaterlandsliebe bleibt auch im Hassels Wertorientierung Zeitalter weltweiter Zusammenarbeit Wurzelbo• den politischer Verantwortung." In welchem Umfang er das Verhältnis der Bun• Wir können froh sein, daß Apel aus diesem Ab• deswehr zur Tradition umfunktionieren will, wird satz einige Worte wie: „Liebe zur Heimat und Vater• Alles oder nichts ist noch im Skat deutlich, wenn man die Konzeption des Verteidi• land" in sein Konzept übernommen hat. gungsministers von Hassel, mit seiner vergleicht. Es bleibt offen, wie Apel seine Zielsetzungen er• H. W. — Ganz bewußt haben wir in der letzten Wählerverhaltens. Mag sein, daß der von der SPD Für von Hassel bedeutet Tradition die Überliefe• reichen will, nämlich in Punkt 11: „Traditionsbe• Ausgabe geschrieben, Bonn suche eine neue Re• verkaufte Slogan, die Liberalen hätten in Bonn „Ver• rung des gültigen Erbes der Vergangenheit. Tradi• wußtsein zu wecken"; in Punkt 13: „Traditionsbe• gierung und nicht, wie so mancher es uns einreden rat" begangen, den Wahlausgang beeinflußt hat. tionspflege ist ein Teil der soldatischen Erziehung, wußtsein und Traditionspflege zu nutzen, um die wollte, Bonn habe bereits eine neue Regierung. Dann wäre die Hessen-Wahl letztlich eine sie erschließt den Zugang zu geschichtlichen Vor• ethischen Grundlagen des soldatischen Dienstes in Die Suche nach einer neuen Regierung wird auch Schmidt-Wahl gewesen. Die Sozialdemokraten bildern, Erfahrungen und Symbolen; sie soll den der heutigen Zeit zu verdeutlichen". Wir stimmen diese Woche bestimmen. Unzweifelhaft beeinflußt könnten sich bei den von ihnen geforderten soforti• Soldaten befähigen, den ihm in Gegenwart und Zu• Apel zu, wenn er sagt: „Traditionsbewußtsein und durch das Ergebnis der Landtagswahlen in Hessen, gen Neuwahlen ein besseres Ergebnis erhoffen, als kunft gestellten Aufgaben besser zu verstehen und Traditionspflege sollen dem Soldaten bei der Be• die man für die Union oft bereits als gewonnen und es die Meinungsmacher prognostizierten für den zu erfüllen. wältigung seiner Aufgabe helfen, durch Bereitschaft für die SPD als haushoch verloren bezeichnete. Fall, „wenn man nächsten Sonntag Wahlen Apel kennt keine Überlieferung des gültigen und Fähigkeit zum Kampf seinen Beitrag zur Siche• Dregger hat für die Union ein respektables Ergebnis wären..." In Hessen haben die Meinungsforscher Erbes der Vergangenheit, für ihn ist Tradition eine rung des Friedens zu leisten und die damit verbun• erzielt, und Börner hat alle Erwartungen übertrof• arg daneben getippt. Überlieferung von Werten und Normen, die sich in denen Belastungen zu tragen." fen, die seitens der SPD an diesen Wahlausgang ge• Das Wort vom „Verrat" der Liberalen wird auch in einem Prozeß wertorientierender Auseinanderset• knüpft worden waren. Wenn Dregger entgegen den den nächsten Wochen und vor allem in einem Apel hat in seiner Kritik an Hassels Traditionser• Ergebnissen der Demoskopen die absolute Mehr• zung mit der Vergangenheit bildet. laß besonders betont, daß ihm die Friedensbezo- Wahlkampf eine besondere Bedeutung besitzen. Es Um welche Wertorientierung es sich hier han• heit nicht erreichte, so bestätigt das nur unsere Auf• ist sehr wohl richtig, daß sich Soziale und Freie De• genheit des Dienstes in der Bundeswehr dort fehle. fassung, daß es heute weder der CDU/CSU noch der delt, erklärt er mit dem Hinweis, daß ihr Maßstab Dies sei einer der Gründe, daß der Traditionserlaß mokraten zu einer Koalition zusammengeschlossen durch das Grundgesetz festgelegt sei. Die Darstel• SPD allein gelingen kann, diese absolute Mehr• hatten, mit dem Ziel, bestimmte, fest vereinbarte aus dem Jahre 1965 nicht nur marginal überholt sei heit zu erreichen. lung der Wertgebundenheit der Streitkräfte und und er keine Hilfe mehr für die Truppe zur Tradi• Programmpunkte durchzusetzen. Genscher und ihres demokratischen Selbstverständnisses sei die tionspflege bilde. Es kann kein Zweifel bestehen, Auf der Strecke geblieben sind die Freien Demo• Graf Lambsdorff sind aus der Regierung ausge• Grundlage der Traditionspflege der Bundeswehr; daß dem Herrn Verteidigungsminister in der Debat• kraten, die sich daran erinnern werden, daß sie vor schieden, weil, nach ihrer Lesart, der Koalitions• dem können wir zustimmen. Apel läßtoffen, ob Tra• te um den Verteidigungsbeitrag in den 50er Jahren 30 Jahren mit 30 Prozent im Landtag vertreten partner sich weniger an das Papier, als mehr an die ditionsbewußtsein sich bilden kann. Er zieht sich entgangen ist, daß die Wiederbewaffnung im Zei• waren und heute nur noch knapp ein Zehntel dieses Münchner Parteitagsbeschlüsse der SPD halten auf den Standpunkt zurück, daß es nicht verordnet chen der Erhaltung von Frieden, Freiheit und Si• Stimmenanteils erreichten und nun draußen vorder wollte und die Freien Demokraten hierin einen werden könne, sondern sich auf der Grundlage cherheit der Bundesrepublik gegenüber der sowje• Tür bleiben. Was zu dieser schweren Niederlage Bruch der Koalitionsvereinbarung erblickten. Die• weltanschaulicher Überzeugungen und persönli• tischen Aggression geführt wurde. beigetragen hat, wird eingehend zu analysieren ser Grund für die Trennung von dem bisherigen cher Wertentscheidungen bilde. Diese Entschei• (Fortsetzung Seite 2) sein. Dazu gehört ein sehr genaues Auswerten des Partner ist in Hessen durch den herbeizitierten dung in allen Traditionsangelegenheiten sieht er „Verrat" überlagert worden. nur im Rahmen von Grundgesetz und Soldatenge• setz. Da muß man wirklich sagen, begrenzter und Dennoch hat das Wahlergebnis in Hessen keine enger geht es nicht. Ideallösung gebracht. Mit 52 Sitzen ist die Union zwar wieder die stärkste Partei im Wiesbadener Während von Hassel betonte, daß Vater, Mutter Landtag, gefolgt von Börners SPD, doch beide sind und Stunde der Geburt, Vaterland, Muttersprache letztlich handlungsunfähig. An die Stelle der für die und eigene Stellung in der Geschichte jedem Men• kommenden vier Jahre suspendierten FDP sind die schen vorgegeben seien, und niemand sich ihnen „Grünen" getreten, die Börner einmal in die Nähe nach Belieben entziehen könne, streicht Apel die• der „Faschisten" rückte und die ihrerseits mit dem sen Absatz aus dem Erlaß. Er verzichtet auch auf die derzeitigen Ministerpräsidenten „wenig am Hut" Forderung, daß rechte Traditionspflege nur möglich haben. Doch nirgendwo sollte das Wort „niemals" sei in Dankbarkeit und Ehrfurcht vor den Leistun• weniger gebraucht werden als denn in der Politik, gen und Leiden der Vergangenheit. Gestrichen wird und wer garantiert dafür, daß in Hessen auf längere von ihm auch der Absatz: „Die deutsche Wehrge• Sicht gesehen nicht doch das eintritt, was in Ham• schichte umfaßt in Frieden und Krieg zahllose sol• burg bereits exerziert wird. Exerziert von den „Grü• datische Leistungen und menschliche Bewährun• nen", ohne die von Dohnanyi nicht einen Tag länger gen, die überliefert zu werden veTdienen." Bürgermeister sein könnte. Alseine völlig unhaltsame Passage bezeichnet er die Ziffer 10 des Erlasses von Minister Hassel. „Na• Doch wandern wir von Hessen nach Bonn, der tionales Bewußtsein ist eine Triebkraft, die sich seil Bundeshauptstadt, in der diese Woche die Ent• den früheren Anfängen in der europaischen Ge• scheidung ansteht. Gewiß werden die Sozialdemo• kraten gerade aufgrund des Hessen-Ergebnisses die schichte entfaltet hat; wir Deutschen haben an die• Forderung nach Neuwahlen mit noch mehr Nach• ser Entwicklung teilgenommen." druck fordern; sie befinden sich dabei in einer auf• Da haben wir's nun wirklich schriftlich: Natio• Zeichnung aus „Westfälische Rundschau" gebesserten Position, nachdem die Unionsparteien nalbewußtsein ist nicht erwünscht. Hier läuft nichts mehr und die FDPeine ganze Woche verstreichen ließen, Ausland! ohne im Parlament aktiv zu werden. Sicherlich rechnen sich die Sozialdemokraten selbst bei Neu• wahlen nicht die absolute Mehrheit aus, aber hat schon im hessischen Wahlkampf wie auch in der „Bonner Runde" der beiden Fernsehan• Medien kommentieren Bruch in Bonn stalten anklingen lassen, wo man sich die neuen Mehrheiten holen will. Im Lagerder Friedensbewe• Zurückhaltende Töne in Moskauer Presse — „DDR"-Zeitungen fordern: Keine Nachrüstung gung, bei den enttäuscht nach links abgewanderten Genossen und gewiß wohl auch bei Ökologen und Der lang erwartete Bruch in Bonn ist vollzogen quenz aus dem Koalitionsbruch auf eine Zusam• Vereinigung hin-und hergerissen" war (!). Von der anderen, die im Spektrum der Grünen und Alterna• und gehört — wenn auch noch nicht alle Folgen ge• menarbeit aller links von CDU/CSU und FDP ange• neuen Regierung erwartet das Blatt, sich (noch) we• tiven Zwischenstation gemacht haben. klärt sind — in wenigen Wochen wohl schon wieder siedelten Kräfte spekulierte. Zudem hofft Mies auf niger auf die Wiedervereinigung zu konzentrieren, Unzweifelhaft hat das Hessen-Ergebnis und die der Vergangenheit an; nachdem sich der erste Auf• eine Radikalisierung der SPD in der Opposition. da dies dem europäischen Gedanken abtraglich „Befreiung" von den Liberalen dem linken Lager ruhr über die Ereignisse im bundesdeutschen Parla• Erst Tage danach kommentierten auch mittel• sei . • Auftrieb und die Hoffnung gegeben, ohne den libe• ment gelegt hat, fanden auch die ausländischen deutsche Journalisten das Geschehen. Dabei mach• Das „Svenska Dagbladet" aus Stockholm glaubte, ralen Ballast die reine Lehre des demokratischen Medien Zeit für erste und recht unterschiedliche ten sie die Entwicklung „gutnachbarschaftlicher in der Bundesrepublik einen großen Seufzer der Er• Sozialismus besser durchsetzen zu können. Es ist Bewertung der Ereignisse in der Bundesrepublik. Beziehungen" zwischen den beiden deutschen leichterung zu hören, da die Koalitionsregierung keineswegs auszuschließen, daß eine ohne zur Für Erstaunen sorgten die Reaktionen in der Staaten davon abhängig, daß die neue Regierung zuletzt einer Farce glich". Der CDU traut sie nun zu, Rücksichtnahme auf einen liberalen Partner ge• UdSSR: Hatte man von der Parteizeitung „Prawda" die Stationierung amerikanischer Raketen nicht zu• „eine voll kompetente Regierung zu bilden, obwohl zwungene SPD in einem Wahlkampf so agieren beispielsweise das Auffahren grober Geschütze lasse. Rückblickend wird die bisherige Regierung es ihr Kanzlerkandidat Kohl bisher nicht einmal ge• kann, daß enttäuschte Wähler wieder Schutz unter gegen die sich formierende neue Regierung in Bonn unter Schmidt gewürdigt und der FDP der mutwilli• schafft hat, seine eigenen Anhänger zu beein• den Fittichen der nun betont sozialistischer auftre• erwartet, verblüffte eben diese Zeitung durch über• ge Bruch der Koalition „hinter dem Rücken" der SPD drucken". tenden Partei suchen wird. aus vorsichtige und zurückhaltende Stellungnah• angelastet. Für „Yomiuri" in Tokio kam der Regierungszu• men. Wenn auch Kanzlerschaftsanwärter Kohl ge• Im Lager der Union sind die letzten Zweifel an der In Paris befaßt sich die linksgerichtete Zeitung sammenbruch als „ein Schock, da er inmitten des zeigt habe, daß die Union „zur Zeit kein vernünftiges Nützlichkeit einer Koalition mit den Liberalen nicht „Liberation" mit der Eignung des neuen Kanzler• Chaos im Nahen Osten und gespannter Beziehun• Alternativprogramm hat", vermied die Nachrich• beseitigt. Strauß hat angemerkt, bis zum Frühjahr kandidaten Kohl. Ihm bescheinigt das Blatt, „ein gen zwischen den Vereinigten Staaten und der 1983 sei eine spürbare Verbesserung nicht zu errei• tenagentur sorgsam irgendeinen kritischen Ton überzeugter Katholik, ein Patriot, ohne Nationalist gegen Politiker der Unionsparteien. Offensichtlich Bundesrepublik erfolgte. Objektiv betrachtet lag er chen, ergo würden, um nur ein Beispiel anzuführen, zu sein". Seine außer Zweifel stehende „Treue zum indessen in der Natur der Dinge, so wie reife Datteln die saisonal bedingte Steigerung der Arbeitslosen• wird sich der Kreml bemühen, sein in der Vergan• atlantischen Bündnis" repräsentiere „kurz gesagt genheit an den Tag gelegtes stiefmütterliches Be• zu Boden fallen". zahl von der SPD sozusagen als „Kohl-Erfolg" ver• die Werte der schweigenden Mehrheit". Die „Sunday Times" in London bescheinigen kauft werden. Baum, der bisherige Innenminister, handeln von Unionspolitikern, die die UdSSR berei• Die in Turin erscheinende „La Stampa" kommt zu sten, „auszubügeln". Regierungsamtliche Stellung• Kanzler Schmidt rückblickend, er habe „die Rück• ist nicht nach jedermanns Geschmack; bei Wah• dem Schluß, „für den Augenblick hat in Bonn Rea• führung Deutschlands auf einen SpitzenplatzinEu- rung der Richtlinienkompetenz eines Bundeskanz• nahmen betonten, daß die UdSSR an die Möglich• gan gesiegt, zumindest was seinen Wettlauf mit ropa abgeschlossen". lers Kohl hätteer als Umweltschutzminister ein wei• keit einer Kooperation mit Kohl glaube. Breschnew um die Sympathien der Deutschen be• Insgesamt nehmen die ausländischen Medien tes Aufgabengebiet und eine interessante Klientel. Ost-Berlin vermied in den ersten Tagen jegliches trifft". Bundeskanzler Schmidt unterstellt das italie• sehr unterschiedlich Stellung zu den Bonner Ereig• Was vor Hessen noch Schiffstaue waren, über die Kommentieren der Ereignisse in der Bundeshaupt• nische Blatt — den deutschen Leser mags erstau• nissen. Zusammenfassend läßt sich aber sagen, daß man bei Verhandlungen stolperte, könnten heute, stadt. Statt dessen verbreitete die staatlich gelenkte nen! —, er habe wenig für ein starkes Europa tun — vor allem das westliche Ausland —einer unions- am Tage nach der Wahl, nur noch Zwirnsfäden sein. Presse eine Erklärung des Parteivorsitzenden der können, da er „zwischen europäischem Gemein• geführten Regierung keinesfalls weniger Geschick westdeutschen DKP, Herbert Mies, der als Konse• Die Union wird, wenn man dort nüchtern rechnet, schaftssinn und dem Ziel der deutschen Wieder- in der Bewältigung nationaler wie internationaler davon ausgehen müssen, daß sie bei Herbstwahlen Probleme zutraut, als es bei der bisherigen Regie• nicht die absolute Mehrheit erreichen kann und die rung der Fall war. Ein Kanzler Kohl mit einer neuen Freien Demokraten werden, wenn sie sich nicht zu Sowjetunion: Mannschaft fände damit auch im Ausland bei sei• regenerieren vermögen, sich ausrechnen können, nem Start durchaus wohlwollendes Interesse. was sie bei Bundestagswahlen erwartet. Ohne Re• Olaf Hürtgen generation und ohne Erfolgsansatz einer neuen Re• gierung läuft für die Liberalen nichts mehr. „Fünf Vor Debatte über Zwangsarbeit Prozent sind allemal drin" — so einst Reinhold Maier. Einmal, Maier ist lange tot, zum anderen, wer Union will Erdgaspipeline jetzt vor den Bundestag bringen Vorträge: kennt ihn noch? Die Bundesrepublik, die politische Landschaft und die Akteure, vieles ist anders ge• (GNK) — Die CDU/CSU will die Berichte über rier" an. Er warf dabei Bundeskanzler Schmidt vor, Schützt Neutralität vor Krieg? worden. Hessen ermöglicht den Unionsparteien den angeblichen Einsatz von 100000 sowjetischen mit seinem Dementi der Berichte „noch schneller Schweizer Militär sprach in Hamburg und den Liberalen zu erkennen, wie die Partie steht. bei der Hand gewesen zu sein als der Kreml". In sei• Zwangsarbeitern beim Bau der umstrittenen Erdgas• Hamburg — Auf Einladung des Ostpreußenblat• Wie sie weiter gespielt wird, steht auf einem ande• nem Beitrag verweist Dr. Zimmermann darauf, daß pipeline nach Westeuropa im Bundestag zur Spra• tes und der Staats- und Wirtschaftspolitischen Ge• ren Blatt. In diesem Skat ist noch alles drin — aber die CDU/CSU den Osthandel nicht grundsätzlich che bringen. Dies kündigte der Vorsitzende der sellschaft sprach Oberst a. D. Hans Rudolf Kurz, auch nichts! ablehnt, „jedoch müssen dabei die Rahmenbedin• CDU-Landesgruppe Zimmermann im „Bayernku- Bern, der zugleich dort als Honorar-Professor lehrt, gungen auch politisch akzeptabel sein. Wer unter über die Frage, ob Neutralität vor Krieg zu schützen dem Deckmantel der Entspannungspolitikdiegröß- vermag. Professor Kurz vertrat die Auffassung, daß te militärische Aufrüstung der Menschheitsge• Pol en: verbale Neutralität allein nicht ausreiche. schichte betrieben hat, wie es die Sowjets in den Ein Vakuum sei immer anziehend. Deswegen letzten 10 Jahren getan haben, verdient vom We• müsse auch das neutrale Land ständig bereit sein, sten weder besondere Kredite noch Vorzugsbürg• sich zu verteidigen. Ein Angriff dürfe nicht zugelas• Jugend bekennt sich zur Solidarität schaften noch Vorzugszinsen. Ferner hat der sen und dem Angreifer müsse die Eroberung so Westen darauf zu achten, daß wirtschaftliche Zu• schwer gemacht werden, daß der Aufwand größer Gewerkschaft im Untergrund baut ihr Informationsnetz aus sammenarbeit nicht zum Vehikel einer falschen sei als der Gewinn. Moderne Form des Krieges seien Entspannungspolitik mit einseitigen Vorteilen iür Terrorismus und Wirtschaftskrieg, „von denen ein Das fünfköpfige „Provisorische Koordinations• trage 30 000 Exemplare. Nach Angaben der Zeitung östliche Unterdrücker wird. Das Erdgas-Röhrenge• neutraler Staat genauso überrascht werden kann komitee" der „Solidarität"-Gewerkschaft im Unter• verfügt die „Solidarität" über mehrere transportable schäft hat neben der privatwirtschaftlichen Seite, wie ein anderer Staat auch". grund hat jetzt einen Aktionsplan über die „Gesell• Kleinsender. Außerdem werden „tote" Tonbandge• die der Bundeskanzler immer so herauskehrt, auch schaft im Untergrund" herausgegeben. Gleichzeitig räte mit bespielten Kassetten an zentralen Stellen eine politische Seite. Und deshalb darf die Frage der stellt „Koordinationskomitee" fest, daß es der Ge• und aus bestimmten Anlässen aufgestellt, die fern• Menschenrechte, die in diesem Zusammenhang werkschaft in kurzer Zeit gelungen sei, neue Kader gelenkt sind. Von der „Solidarität" im westlichen jetzt auftaucht, nicht unter den Teppich gekehrt 130 MdB ohne Pension aufzubauen und ein funktionierendes Informa• Ausland wird außerdem bestätigt, daß der Kurier• werden". tionsnetz zu etablieren. Konspirative „Solidarität- dienst zwischen der „Solidarität" im In- und Aus• Nach Auffassung Zimmermanns ist die Bundes• Mehr als 130 der 519 Bundestagsabgeord• Gruppen gibt es nahezu in allen Orten, in den Be• land weiterhin gut funktioniert. Die Brüsseler Aus• republik „in der Gefahr, sich zum Handlanger von neten haben noch kein Anrecht auf eine par• trieben, Instituten, an den Universitäten, in Kran• landszentrale erhält-auf Umwegen auch Beleg• staatlicher Zwangsarbeit und der Unterdrückung lamentarische Altersversorgung, wenn der kenhäusern, ja sogar — wie ein Aufruf beweist — exemplare der illegalen „Solidarität"-Presse im von Menschenrechten zu machen". Die Bundesre• Bundestag für die von CDU/CSU und FDP im innerhalb der Bürgermiliz (Polizei). Wichtigste Mutterland. gierung müsse gegenüber den Sowjets auf der Ein• Aufgaben dieser Gruppen sind demnach: denen Die polnische Militärregierung muß sich indes• haltung der elementarsten Menschenrechte beim März nächsten Jahres geplanten Neuwahlen durch das Militärregime in irgendeiner Weise zu sen von den Genossen der sozialistischen Bruder• Bau der Pipeline bestehen. Bei Nichteinhaltung aufgelöst wird. Der Anspruch auf eine Abge• Schaden gekommenen Mitbürgern und Mitglie• länder" vorhalten lassen, daß es ihr bisher nicht ge• würde die Geschäftsgrundlage für die Verträge ent• ordnetenpension beginnt erst nach sechsjäh• dern Hilfe zu leisten, wobei auch deren Familien lungen ist, die Führung der „Solidarität" im Unter• fallen. riger Mitgliedschaft im Parlament miteingeschlossen sind. Ferner Geld für Protestak• grund dingfest zu machen. Auf Zbigniew Bujak, tionen und Streiks sowie für die Untergrundpresse Vorsitzender der größten Region Maosien (War• zu organisieren. schau) sowie auf Wladyslaw Frasyniuk, Vorsitzen• Es ist von zwölf Koordinierungszentralen, die der der „Solidariät'-Region Niederschlesien, sind je über ganz Polen verstreut sind, die Rede. Nach An• 200000 Zloty Kopfgeld ausgesetzt. Nationalbewußtsein ist nicht erwünscht KP-Referenten des Zentralkomitees klagen stän• gaben des illegalen Wochenblattes „Tygodnik Ma- (Fortsetzung von Seite 11 und die Freiheit des deutschen Volks tapfer zu ver• zowsze" (Warschau) gibt „Solidariät" bereits wieder dig, daß der größte Teil der polnischen Jugend vom teidigen. rund 250 Bulletins, Zeitungen und Zeitschriften Gedankengut der „Solidarität" „infiziert" ist. Ein Während von Hassel die Pflegekameradschaltli- Der Große Zapfenstreich soll in Zukunft nicht heraus. Hinzu kommt eine Fülle von Flugblättern Mitglied der „Politischen Hauptverwaltung" der eher Beziehungen zu ehemaligen Soldaten, zu den menr im Zusammenhang mit Eid und Gelöbnis aus aktuellem Anlaß. Von den illegalen Publikatio• Armee meinte zu den neueingezogenen Rekruten, Kameradschafts- und Traditionsvereinen der ehe- .aufgeführt" werden, denn er ist eine Überlieferung nen erscheinen allein in Warschau 56. Die Höchst• sie „verseuchen" mit dem „Solidarität-Gedanken• maligen Wehrmacht für erwünscht hielt, ordnet aus vordemokratischer Zeit, widerspricht jedoch auflage einer illegalen „Solidaritäf-Publikation be• gut „unsere Kasernen". Joachim G. Görlich Apel an, daß Begegnungen im Rahmen der Tradi- den Normen des Grundgesetzes nicht. Er darf also tionspflege nur mit solchen Personen oder Verbän- ye* besonderen Anlässen — die besonders festge- den erfolgen dürfen, die in ihrer politischen Grund- 'egt sind — .aufgeführt' werden. einstellung den Werten und Zielvorstellungen un Eid und feierliches Gelöbnis dürfen nur aus• ®£ns £fnmu&mblatt serer verfassungsmäßigen Ordnung verpflichtet nahmsweise in der Öffentlichkeit stattfinden. Sol• UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND sind. Er klammert aus, wie er diese Verbände quali• che Ausnahmen bedürfen der ausdrücklichen Ge• Chefredakteur: Hugo Wellems fiziert sehen möchte und nennt dann aber einen nehmigung. Sie sollen jedoch auch in Zukunft nicht unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden. Verantwortlich für den redaktionellen Teil Truppenteil, die ehemalige Walfen SS, mit deren Nachfolgeorganisationen dienstliche Kontakte un SunCit d°n ver8angenen Jahren Kasernen Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Ostpreußische Familie: tersagt sind. Es wäre gut, wenn Herr Apel sich dar nach Personen benannt wurden, waren dies Bürger, Silke Steinberg Ruth Geede über informierte, daß Kurt Schumacher diese Auf- deren demokratische Legitimation außer Frage Geschichte, Landeskunde, fassung nicht teilte und sich für die Rechtsstellung steht. Dieser Weg soll weiter gegangen werden. Es Soziales und Aktuelles: Literaturkritik: der Waffen SS auch in Gesprächen mit deren Füh- s°l'en jedoch Namen Vorrang haben, die zur Ge• Horst Zander Paul Brock rungeingesetzt hat. Apel hältesauchnichtfürnötig, scb|chte von Freiheit und Demokratie und zur Ge- Heimatkreise, Gruppen, Bonner Büro: Clemens J. Neumann darauf hinzuweisen, wie es Hassel tat, daß eine ka- schichte der Bundeswehr Bezug haben. Mitteldeutschland: meradschaftlicheVerbundenheitzwischenehema- Die Ziffer 19 des Traditionserlasses von Hassel Christiane Wöllner Berliner Büro: Hans Baidung ligen Soldaten und Soldaten der Bundeswehr ge- fehlt völlig. In ihr heißt es:„InderTraditionderdeut- Jugend: pflegt werden sollte. Die ehemaligen Soldaten, so schen Bundeswehr gehören neben den soldatischen Anzeigen und Vertrieb: aurn a e Susanne Deuter Hassel, sollten erkennen, daß die Bundeswehr ihre " anderen Uberlieferungen der Geschichte, Helmut Grunow soldatische Leistung und ihre Opfer würdigt. Kein °]'e yon_de,r Bereitschaft berichten, für Freiheit und Anschrift für alle: Postfach 323255. 2000 Hamburg 13. Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e. V . Parkallee 84/86. Wort davon im Erlaß Apels. Recht Opfer zu bringen. Sie bestätigen die Grund• 2000 Hamburg 13. Bundesgeschaftsfuhrer Friedrich-Karl Milthaler Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Lands• haltungen, auf die es für den Soldaten ankommt: mannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreis«« der Landsmann• Übernommen hat er von Hassel — und das kön• schaft Ostpreußen — Bezugspreis Inland 6.80 DM monatlich einschließlich 6.5 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland 8 — DM Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, Achtungvoi <1< i monatlich BankkontoLandesbank Hamburg. BLZ200 50000. Konto-Nr 192 344 Postscheckkonto für den Vertrieb Post• nen wir begrüßen — die Symbole und Zeichen wie: Wurde des Menschm, Großherzigkeit und Ritter• scheckamt Hamburg 8 426-204, für Anzeigen Postscheckamt Hamburg 907 00-207 — Für unverlangte Einsendungen wird die schwarz-rot-goldene Flagge, das Deutschland• nicht gehaftet Rücksendung erfolgt nur. wenn Porto beiliegt — Druck Gerhard Rautenberg, 2950 Leer lichkeit Kameradschaft und Fürsorge, Mut zum lied, den Adler alsZeichen nationaler Souveränität, Eintreten für das Rechte. Tapferkeit und Hingabe, (Ostfriesl), Telefon (04 91) 42 88 das Eiserne Kreuz als nationales Erkennungszei• Gelassenheit und Würdein UnglückundErfolg.Zu- Für Anzeigen gilt Preisliste Nr 19 chen und als Sinnbild für Tapferkeit, Freiheitsliebe ruckhaltung und Auftreten und Lebensstil, Zucht Telefon (0 40) 44 65 41 (mit Anrufbeantworter) und 44 65 42 und Ritterlichkeit, den Diensteid und

ie Meldungen, die vor zwanzig Jahren um die Welt gingen, könnten auch aus unseren Präsident Kennedy antwortete U Thant mit der DTagen stammen. Da iorderten die Vereinig• Zusage, über die vom UN-Generalsekretär unter• breiteten Vorschläge zu verhandeln und ermächtig• ten Staaten ihre Verbündeten aui, ein kommunisti• te dazu Botschafter Adlai Stevenson. Daraufhin ver• sches Land wirtschaitlich zu boykottieren, andern• einbarte U Thant für den 26. Oktober 1962 erste falls .Schiffen unter ausländischer Flagge" verboten Vorgespräche, die er zunächst getrennt mit den werden müßte, .Frachten der amerikanischen Re• Vertretern der drei betroffenen Staaten zu führen gierung zu transportieren". Und da ließdie britische beabsichtigte, um sie dann später in unmittelbare Regierung am gleichen 4. Oktober 1962 erklären, Verhandlungen zwischen den Kontrahenten ein• daß nach ihrer Auffassung .eine teilweise Blockade münden zu lassen. in Friedenszeiten völkerrechtlich nicht zulässig" sei und „praktisch keinen Erfolg zeitigen" werde. Da Der Auftakt seiner Bemühungen würde zunächst mochten sich auch Frankreich und Italien nicht an durch die Meldung begünstigt, daß tatsächlich eini• dem von Washington gewünschten Embargo betei• ge nach Kuba fahrende Sowjetschiffe ihren Kurs änderten und ein sowjetischer Tanker die amerika• ligen, sondern setzten ihre Lieferungen an den zu nische Seesperre ohne Zwischenfall passieren boykottierenden Staat fort. Lediglich Griechen• konnte, da er außer Öl nichts Beanstandenswertes land, Liberia, Panama, Hondurras, die Türkei und an Bord hatte. die Bundesrepublik Deutschland schlössen sich den von Washington geforderten Handelsbe• Ein abermaliges Schreiben des UN-Generalse• schränkungen an und erklärten sich mit der ameri• kretärs an Kennedy und Chruschtschow brachte kanischen Regierung solidarisch. die Zusage Moskaus, die Sowjetschiffe auf dem Wege nach Havanna zu stoppen, und das Verspre• Hintergrund für die von den USA verlangten chen Kennedys, Zwischenfälle möglichst zu ver• Wirtschaftssanktionen war nicht ein Erdgas-Röh• meiden. Des ungeachtet stellten amerikanische ren-Geschäft zwischen Moskau und Westeuropa, Aufklärungsflugzeuge fest, daß sich trotz Chrusch• sondern Waffenlieferungen des Kreml an Havanna UdSSR-Ministerpräsident Chruschtschow, US-Präsident Kennedy: Um Weltfrieden gepokert tschows Zusage noch einige Sowjetschiffe dem — und das zu boykottierende Land hieß nicht So• amerikanischen Sperrgebiet näherten und die Ge• wjetunion, sondern Kuba. fahr einer unmittelbaren Konfrontation mithin litärischen Ausrüstungen, die auf dem Seewege Die Vereinigten Staaten hatten nämlich in den ten die USA verurteilte und keinerlei sowjetisch• noch nicht gebannt war. Auch registrierte die US- nach Kuba gebracht werden", an, befahl eine „stän• Sommermonaten des Jahres 1962 mit zunehmen• kubanische Gegenleistungen ins Auge faßte. Luftaufklärung, daß die Fertigstellung der Raketen• dige und immer genauere Überwachung Kubas und der Sorge beobachtet, wie planmäßig die Moskauer Vor dem Hintergrund dieser offenbaren Kom- basen auf Kuba mit gesteigerter Schnelligkeit vor• seines militärischen Aufbaus" und appellierte an Sowjetführung die Zuckerinsel Fidel Castros zum promißlosigkeit Havannas und Moskaus entschloß angetrieben wurde und sich dadurch die Bedrohung den sowjetischen Ministerpräsidenten Chrusch• Raketenstützpunkt gegen Nordamerika ausbaute sich Präsident Kennedy, am 24. Oktober 1962 die der Vereinigten Staaten erhöhte. Diese Beobach• tschow, „diese heimliche, unbesonnene und provo• und zugleich zum Sprungbrett für weitere kommu• Waffensperre gegen Kuba zu verkünden und die tungen veranlaßten Washington zu der Erklärung, katorische Bedrohung des Weltfriedens und der nistische Umstürze im mittel- und südamerikani• US-Streitkräfte anzuweisen, „vom 24. Oktober 1962, „daß neben der Blockade weitere Aktionen (Inva• stabilen Beziehungen zwischen unseren beiden schen Raum machte. Von Geheimdienst und Luft• 2 Uhr nachmittags Greenwicher Zeit an die Ausliefe• sion) gerechtfertigt sein würden, falls die offensiven Ländern zu beenden". aufklärung vorgelegte Fotos bestätigten die bedroh• rung von Offensivwaffen und hiermit in Verbindung militärischen Vorbereitungen auf Kuba andauern liche Armierung Kubas und veranlaßten den ame• Schon vor Ausstrahlung der Fernsehrede wurde stehendem Material an Kuba zu unterbinden". Dies sollten". rikanischen Kongreß, den Präsidentenzu ermächti• dem russischen Botschafter in Washington, Anatol zu einer Zeit, da gerade ein weiterer Konvoi sowjeti- gen, „bei der Verteidigung der westlichen Diese entschiedenen Worte brachten Chrusch• Hemisphäre gegen Kuba alle notwendigen Mittel tschow dazu, sich in einer Geheimbotschaft an Ken• nedy direkt zu wenden und vorzuschlagen, die Ra• einschließlich der Waffengewalt anzuwenden", so Vor 20 Jahren war die Kuba-Krise: ketenbasen auf Kuba zu demontieren, falls die Ver• daß Präsident John F. Kennedy alle Vollmachten einigten Staaten die Blockade aufheben und eine hatte, ihm geeignet erscheinende Maßnahmen zur Garantie gegen eine Invasion von Kuba leisten Abwehr der kommunistisch-kubanischen Bedro• würden. Der Abbau der US-Raketenbasen in der hung zu ergreifen. Dabei nahmen Parlament und Türkei wurde in dieser Botschaft nicht gefordert, Regierung der Vereinigten Staaten ausdrücklich Die Welt am Seidenfaden sondern erst wieder in der veröffentlichten Note Bezug auf die sogenannte Monroe-Doktrin aus dem vom 27. Oktober 1962 aufgegriffen. Jahre 1823. Sie besagte, „daß die Vereinigten Staa• ten jeden Versuch seitens europäischer Mächte, ihr Als es fast zum Dritten Weltkrieg kam — Von Dr. Alfred Schickel Nach diesem sichtbaren Einlenken Moskaus er• klärte sich Präsident Kennedy bereit, unter be• System auf irgendeinen Teil dieser Hemisphäre stimmten Voraussetzungen eine Garantie gegen auszuweiten, als gefährlich für unseren Frieden und F. Dobrynin, vom amtierenden US-Außenminister die Invasion Kubas abzugeben und auch die ver• unsere Sicherheit ansehen" würden. scher Schiffe mit Kurs auf Kuba in See gestochen Rusk der Wortlaut übermittelt und eine persönliche war, um zusätzliches Kriegsgerät auf die Zuckerin• hängte Blockade aufzuheben. Das von Chrusch• Und was die „europäische" Sowjetunion im Laufe Botschaft Kennedys an den Kremlchef mitgegeben. sel zu bringen. Ein unmittelbarer Zusammenprall tschow vorgeschlagene Tauschgeschäft des beider• des Jahres 1962 auf Kuba eingerichtet und aufge• Daneben beantragten die USA die Einberufung des der beiden Weltmächte schien unvermeidlich. Hin• seitigen Abbaus der Raketenrampen auf Kuba und baut hatte, konnte in der Tat die Sicherheit der USA Weltsicherheitsrates und legten diesem Gremium ter Kennedy standen Volk und Parlament sowie die in der Türkei lehnte er hingegen ab. Dabei konnte er bedrohen. Da fanden sich auf Fidel Castros Insel einen Resolutionsentwurf vor. Darin wurde die so• verpflichtende Monroe-Doktrin der Amerikaner — davon ausgehen, daß der Kreml nicht ernsthaft auf Raketenabschußrampen, die in der Lage waren, fortige Demontage und Abtransportierung .aller hinter Chruschtschow und Castro Prestigebedürf• diesem Junktim zwischen amerikanischen Stütz• Mittelstreckenraketen mit nuklearem Sprengkopf Raketen und anderer Offensiv-Waffen von Kuba" nis und die Weltrevolutionsidee, und beiden Seiten punkten im NATO-Partnerland Türkei und den so• über eine Entfernung von über 1800 Kilometer zu gefordert, der UN-Generalsekretär ersucht, „nach ein Waffenarsenal zu Gebote, das die Erde mehr• wjetischen Raketenbasen auf der Zuckerinsel be• schießen; das bedeutete, daß die amerikanische Kuba ein Beobachtungskorps der UNzuentsenden, fach zu zerstören in der Lage war. stehen würde, sondern diese Gegenforderung mehr um die Durchführung der Resolution zu gewährlei• Die Furcht vor dieser katastrophalen Möglichkeit aus propagandistischen Gründen stellte, wie sich sten", die.Beendigung derQuarantänemaßnahmen trieb nicht nur den moskaufreundfichen Philoso• nicht zuletzt auch aus den unterschiedlichen Tex• T I MORCEKPÖSf gegen militärische Schifflieferungen nach Kuba" in phen und Vorsitzenden des englischen „Komitees ten der geheimen und der veröffentlichten Chrusch• K. m Aussicht gestellt und an die beiden Weltmächte der der Hundert", Bertrand Rüssel, zu telegrafischen In• tschow-Botschaft an Kennedy schließen ließ. Die Appell gerichtet, „prompt über Maßnahmen zur Be• terventionen bei Kennedy, Chruschtschow und am 27. Oktober bekanntgewordene Beschießung seitigung der bestehenden Bedrohung der Sicher• UN-Generalsekretär U Thant, sondern ließ auch die amerikanischer Aufklärungsflugzeuge durch ku• esss heit der westlichen Hemisphäre und des Friedens in banische Flakgeschütze verschärfte nicht nur die britische, französische und deutsche Regierung der Welt zu verhandeln und hierüber zu berichten". aktivwerdenundauf die Vermittlung der Vereinten Lage und führte zur Einberufung von über 14 000 Blo£!_ Zur Untermauerung des gestellten Antrags veröf• Nationen drängen. Auch Papst Johannes XXIII., der Reservisten der US-Luftstreitkräfte, sondern stärk• fentlichte das amerikanische Verteidigungsmini• gerade das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet te auch die Position Washingtons gegenüber Mos• sterium neueste Luftaufnahmen von den sowjeti• hatte, richtete am 25. Oktober 1962 einen Friedens• kau vor der Weltöffentlichkeit, nachdem sich zuvor schen Raketenbasen und Düsenbombern auf Kuba appell an die Kontrahenten und bot seine guten einige verbündete und befreundete Staaten vom und hoffte damit besonders die blockfreien Mitglie• Dienste an. Er erinnerte die Politiker an ihre schwe• Vorgehen der USA distanziert hatten. der des Weltsicherheitsrates für die eingebrachte re Verantwortung gegenüber ihren Völkern und for• Der Kremlchef trug dieser sich zuspitzenden Entschließung zu gewinnen. derte : „Sie sollen alles in ihrer Macht Stehende tun, Entwicklung durch eine dritte persönliche Bot• Die Sowjetregierung wies in einer Erklärung vom um den Frieden zu retten. Sie sollen weiter verhan• schaft an den amerikanischen Präsidenten Rech• 23. Oktober 1962 alle Vorwürfe Washingtons zu• deln. Diese loyale und offene Haltung hat großen nung und teilte darin mit, daß er Befehl zum Abbau «wird Wo«^i«»*,', rück und sprach von „amerikanischen imperialisti• und bespielhaften Wert für das Gewissen jedes ein• der Raketenbasen auf Kuba gegeben habe und eine schen Kreisen", welche versuchten, „einen souve• zelnen und im AngesichtderGeschichte". Worte, die „Gesamtbereinigung der Lage" vorschlage. ränen Staat, der Mitglied der UNO ist, zu erdroseln". den katholischen US-Präsidenten nicht unberührt Kennedy begrüßte in seiner Antwort vom glei• Zum propagandistischen Gegenangriff überge• ließen, und die auch das katholische Volk der Ku• chen 28. Oktober 1962 die Ankündigung Chrusch• Medien in Aufruhr: US-Blockade hend, behauptete der Kreml: „Die USA machen vor baner erreichten; die aber auch in den Privatau• tschows „als wichtigen Beitrag zum Frieden" und dienzen für die kubanischen und die nordamerika• Fotos Archiv nichts halt, auch nicht vor der Organisierung einer erklärte sich mit einer „Gesamtbereinigung" ein• bewaffneten Intervention auf Kuba, wie im April nischen Konzilsväter weiterwirkten und auf diesen verstanden. Sie sollte im Rahmen der UNO stattfin- Hauptstadt Washington ebenso im Schußfeld die• 1961, um das kubanische Volk der von ihm errunge• ser Waffen lag wie der Panama-Kanal, Kap Cana• nen Freiheit und Unabhängigkeit zu berauben, es Kennedys entschiedene Haltung bewegte Chruschtschow zur Aufgabe veral oder jede andere Stadt im Südosten der Ver• wieder der Herrschaft amerikanischer Monopole zu engten Staaten. Damit nicht genug: weitere, noch unterwerfen und Kuba zu einer Marionette der USA im Bau befindliche Abschußanlagen waren für noch zu machen. Die USA verlangen, daß die militärische Wegen ihre richtigen Adressaten fanden. Nicht von den und eine internationale Abrüstung zum Gegen• weiter reichende Raketen bestimmt, die über drei• Technik, die Kuba zum Selbstschutz braucht, aus ungefähr zählte der New Yorker Erzbischof, Kardi• stand haben. Darüber hinaus regte der amerikani• tausend Kilometer Flugstrecke zurücklegen konn• kubanischem Gebiet entfernt werde; mit einer sol• nal Spellman, zu den einflußreichsten Freunden sche Präsident an: „Ich glaube, wir sollten den Fra• ten, wodurch die meisten großen Städte von Kanada chen Forderung kann sich natürlich kein einziger und Beratern Präsident Kennedys, und galt der Me• gen Vorrang einräumen, die die Ausbreitung der bis Peru hätten unter Beschuß genommen werden Staat, dem seine Unabhängigkeit teuer ist, einver• tropolit von Havanna auch in den Augen seines Atomwaffen auf der Erde und im Weltraum sowie können. Neben diesen Raketenrampen hatten die standen erklären. Wenn die USA wirklich bestrebt Staatschefs als ehrlicher Makler. Selbst Chrusch• die großen Bemühungen um ein Atomversuchsver• Sowjets auch noch Düsenbomber auf Kuba statio• sind, einen dauerhaften Weltfrieden zu gewährlei• tschow zeigte sich nicht unbeeindruckt von der ein• bot betreffen." sten, dann müßten sie ihre Truppen und Militär• dringlichen Wegweisung des römischen Pontifex niert, die in der Lage waren, Kernwaffen mitzufüh• Ein Vorschlag, der in den zurückliegenden zwan• technik zurückführen und die Militärstützpunkte in und griff dessen Gedanken beim späteren Brief• ren und auf diese Weise die USA noch zusätzlich zu zig Jahren auf der Tagesordnung der internationa• fremden Gebieten auf verschiedenen Erdteilen auf• wechsel mit Präsident Kennedy auf. bedrohen. len Politik blieb und mit den Abkommen über die lassen. Die USA, die ihre Streitkräfte und Rüstun• Präsident Kennedy teilte diese Erkenntnisse in Generalsekretär U Thant, der immer mehr zum Nichtverbreitung der Atomwaffen sowie die Be• gen über die ganze Welt verstreut haben, weigern einer Fernsehansprache am 23. Oktober 1962 sei• gemeinsamen Adressaten der beiden Kontrahen• grenzung der nuklearen Tests beachtliche Teiler• sich jedoch stur, dies zu tun. Sie benutzen ihre ten wurde, wandte sich schließlich in zwei gleich• folge erzielte; sozusagen heilsame Lehren, welche nen Landsleuten mit und beschuldigt darin auch die Streitkräfte und Rüstungen für die Einmischung in Sowjetunion, mit ihren Erklärungen über den an• lautenden Schreiben an den amerikanischen Präsi• die beiden Supermächte aus der gefährlichen Kuba - die inneren Angelegenheiten anderer Staaten und denten und den sowjetischen Regierungschef und geblich delensiven Charakter der nach Kuba gelie• Krise zogen. für die Verwirklichung ihrer Aggressionspläne." schlug ihnen vor. „Einerseits die freiwillige Suspen• ferten Waffen wissentlich die Unwahrheit zu sagen. dierung aller Waffenlieferungen nach Kuba — und Wörtlich meinte der amerikanische Staatschef: Im besonderen war dem Kreml dabei die Statio• Immerhin stand die Welt in jenen Oktober-Ta• andererseits die freiwillige Suspendierung der „Weder die Vereinigten Staaten von Amerika noch nierung amerikanischer Truppen in der Türkei ein gen dichter vor dem Ausbruch eines Dritten Welt• Quarantäne-Maßnahmen, die die Kontrolle der kriegs als es den meisten Zeitgenossen bewußt war. die Weltgemeinschaft der Nationen können eine Dorn im Auge und wurde ihre Rücknahme als et• nach Kuba unterwegs befindlichen Schiffe um• Ging es der sowjetischen Seite doch nicht allein um bewußte Täuschung und offensive Drohungen von waige Gegenleistung für eine mögliche Demontage fassen." ein Hinausgreifen über die seit 1948 gegenseitig re• seiten irgendeiner Nation — sei sie nun groß oder der Sowjetbasen auf Kuba in die Diskussion ge• spektierten globalen Einflußzonen auf der Welt, kloin — dulden. Wir leben nicht mehr in einer Welt, bracht. Diese Verständigungsmöglichkeit wurde Chruschtschow antwortete schon nach wenigen jedoch zunächst durch martialisches Waffenge• Stunden und teilte dem UN-Generalsekretär mit: sondern auch um den ideologisch verpflichteten in der nur das tatsächliche Abfeuern von Waffen Versuch, die Menschheit der YVeltrevolution einen eine solche Bedrohung für die Sicherheit einer Na• klingel übertönt, indem die Sowjetregierung die Er• .... nehmen wir Ihren Vorschlag an und haben die höhung der Kampfbereitschaft ihrer Truppen an• Kapitäne der sowjetischen Schiffe, die sich auf den Schritt näher zu bringen. Für Präsident Kennedy tion darstellt, daß ein Höchstmaß an Gefahr gege• ordnete und der verbündete kubanische Staatschef Zufahrtswegen nach Kuba befinden, aber noch und die freie westliche Welt stand die Glaubwür• ben ist. Nukleare Waffen haben eine derartige Zer• Fidel Castro die Mobilisierung seiner Streitkräfte nicht in die Zone der Piratenakte der amerikani• digkeit ihrer wehrhaften Demokratie auf dem Spiel störungskraft und ballistische Raketen sind derart befahl. Die Forderung nach Einberufung des UN-Si• schen Kriegsschiffe eingelaufen sind, angewiesen, und kam ein stillschweigendes Hinnehmen dieser schnell daß jede wesentlich gesteigerte Möglich• cherheitsrates seitens der Sowjetunion und des Ca• sich, wie Sie empfehlen, von dem Blockadegebiet sowjetischen Expansion im mittelamerikanischen keit lür ihren Einsatz oder jede plötzliche Verände• stro-Regimes war zunächst mehr eine Retourkut• fernzuhalten." Zugleich forderte der sowjetische Raum nicht in Frage. Daß ihre Standhaftigkeit vie• rung ihrer standortmäßigen Aufstellung sehr wohl sche Moskaus auf die amerikanische Initiative als Regierungschef, daß auch die amerikanische Seite len Millionen Menschen die Freiheit erhielt und den als eine definitive Bedrohung des Friedens angese• ein ernsthaftes Bemühen um internationale Vermitt• ihre Sperre alsbald aufhebt, da „ein solcher Zustand, östlichen Kontrahenten zugleich von weiteren ag• hen werden kann." ' lung. Das machte auch der vom Kreml vorgelegte in dem wir Schiffe auf hoher See bewegungslos hal• gressiven Aktionen im Westen abhielt, mag als Um diese Gefahr für sein Land zu bannen, ordnete Resolutionsentwurf deutlich, der in allen vier Punk• ten, nur vorübergehend sein kann" hoffnungsvolles Zeichen gelten. Kennedv .eine strikte Sperre für alle offensiven mi- 2. Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 4 Politik £os £ffjmu6mbla!t

Innere Sicherheit: Unser Kommentar „Ausländerfeindlichkeit" als Vehikel Warnungen vor „Rechtsextremismus" nehmen ebenso zu wie der Einfluß der Linken

Nahost: Das Bundesinnenministerium sah jüngst „mit fach mehr Achtung gegenüber Ausländern als jene riums, in dem tatsächlich gewalttätige Gruppen großer Sorge" einen Zusammenhang von „Rechts• Politiker, die den Verbleib der ausländischen Mit• munter mit zwar rechten, aber keineswegs die Ge• extremismus und Ausländerfeindlichkeit". In einer bürger mit dem diese diffamierenden Hinweis als walt befürwortenden Organisationen ^vermischt Ist Frieden möglich? ebenso betitelten Darstellung findet sich eine Auf• notwendig begründen, die Deutschen seien eben zu werden; mit Ausnahme von sechs „ZEIT"-Journali- zählung von Organisationen und Publikationen, sten erfährt man von keinem der Autoren „aus Wis• Auschwitz, Bergen-Belsen, Nemmersdorf, Katyn, „fein" für gewisse Arbeiten. welche nach Ansicht des Ministeriums diesen Zu• senschaft und Publizistik", welche Qualifikation er My Lai — in diese Reihe von Orten, die für absolut Bei solch vergeblicher Suche nach verbreiteter sammenhang verdeutlichen. Es fällt auf, daß bei der hat und wo er arbeitet. unverständliche, grausame und barbarische Mas• Ausländerfeindlichkeit stellt man zugleich fest, daß Auswahl der Zitate, die dies belegen sollen, offen• saker stehen, lassen sich als jüngste Offenbarung die, die so geflissentlich vor diesem Gespenst war• So erkennt man deutlich das Bemühen offizieller bar nicht allzu sorgfältig verfahren wurde. Neben gnadenlosen Hasses und brutaler Menschenver• nen, mehrheitlich politisch links stehen und die Stellen, eine „rechtsextreme Gefahr" möglichst be• völlig extremen und überzogenen Aussagen wäre achtung die Namen der libanesischen Palästinen• schrankenlose „Integration" befürworten. Gleich• drohlich darzustellen. Daß das Stichwort „Auslän• demnach auch die Meinung, die hier lebenden Aus• serlager Sabra und Schatila einordnen. zeitig handeln sie vielfach nach dem Motto, daß derfeindlichkeit" nur als Vehikel dazu dient, bewies länder seien „einfach zu viel", ja sogar die Sorge um Die Israelis haben das schreckliche Verbrechen eben nicht sein kann, was ihrer Ansicht nach nicht eine Meldung aus dem Bundesjustizministerium, die nationale Identität der betroffenen Ausländer (!) sein darf: Tatsachen sowie wissenschaftliche Er• wonach man die angeblich steigende Ausländer• nicht begangen — Oppositionsführer Shimon Peres „rechtsextrem und ausländerfeindlich". spricht dennoch und nicht zu Unrecht von einer „di• kenntnisse, die nicht ihs eigene Bild passen, werden feindlichkeit dort zum Anlaß nimmt, erneut über rekten und indirekten Verantwortung", die Israel an strafrechtliche Schritte „zur Eindämmung ^ der dem Blutbad zu tragen habe. Denn, obschon von der wachsenden Flut neonazistischer Schriften" (!) Regierung Begin dementiert, deuten zahlreiche In• nachzudenken. dizien darauf hin, daß die israelischen Truppen an Als Stichworte werden dann aber gänzlich ande• Ort und Stelle die mordwütigen Falangisten gewäh• re Themenkreise genannt; insbesondere die „Agita• ren ließen und die Presse über 24 Stunden hinweg tion" wolle man unterbinden. Dem entspricht der in fernhielten. Die Entscheidung in der Knesset, keine der zu Anfang genannten Darstellung des Innenmi• offizielle Untersuchung zuzulassen, stößt auch in Is• nisteriums enthaltene stolze Hinweis, die „Indizie• rael auf großen Protest. Ein Staat, der sich selbst in rungen rechtsextremistischer Schriften" hätten zu• die Rolle des Nahostpolizisten gedrängt hat, stellt genommen. sich mit einem solchen Verhalten nicht nur als un• Dabei handelt es sich um den „Index" der „Bun• fähig dar, sondern lädt zudem schwere Schuld auf desprüfstelle für jugendgefährdende Schriften": die sich. darauf befindlichen Publikationen dürfen nicht per Geschehenes läßt sich nicht ungeschehen ma• Versand und nicht an Jugendliche verkauft werden, chen, Geschehenes darf auch nicht vergessen wer• was in der Realität eine Art Zensur auch gegenüber den. Dennoch muß die Friedenssuche im Nahen Volljährigen bewirkt. Ursprünglich nur zur Abwehr Osten weitergehen, sobald eine genaue Untersu• sogenannter harter Pornographie gedacht, weitete chung des Massakers abgeschlossen ist. Die Erfolgs• man auf rotpolnische Initiative hin den Anwen• aussichten sind noch geringer geworden, als sie es dungsbereich auch auf sogenannte rechts- (nicht ohnehin waren. Aber die verwickelten Parteien linksextreme Schriften aus; zum Teil mit haar• müssen sich jetzt endlich und endgültig aus dem sträubenden „Begründungen". Die Unvereinbarkeit Teufelskreis von Rache und Vergeltung lösen. Ein mit der grundgesetzlich garantierten Freiheit der Frieden muß gefunden werden, der das Lebensrecht Meinungsäußerung hinderte dabei nicht. Zudem des Staates Israel anerkennt, der aber auch den Pa• wird auch hierbei oft die Praxis geübt, unliebsame lästinensern Gerechtigkeit gewährt. Gebe Gott, daß Tatsachen als „pseudowissenschaftlich" und folg• es gelingt! A. G. Zeichnung aus „Berliner Morgenpost" lich .rechtsextrem" zu denunzieren. „Jugend• Sichtlich beinhaltet die Ausländerfrage in der deshalb von vornherein als „vorgeblich gesicherte gefährdend" ist demnach auch das bisher letzte Bundesrepublik um so mehr Zündstoff, je akuter sie Erfahrungen und weltanschauliche Erkenntnisse" „Index'-Opfer, die Schrift „Der Bromberger Blut• ,DDR"-Medien: wird. Das zeigen die Überlegungen vieler Politiker (so z. B. in der eingangs genannten Darstellung) ab• sonntag" von Rudolf Trenkel. zur Änderung der Situation, die, wäre hier nicht ein qualifiziert und nicht zur Kenntnis genommen, eine Bestimmten Kreisen reicht nun offenbar selbst sehr starker Druck von der „Basis" vorhanden, wohl Diskussion darüber wird verhindert. Andere ver• der „Index" nicht mehr aus, um das ideologisch nie angestellt worden wären und überdies bis vor gleichen die sogenannten „Türkenwitze" mit den „richtige" Bewußtsein zu verteidigen. So redet man Negative Wende kurzem noch als indiskutabel „rechts" galten. ebenso widerlichen „Judenwitzen" und „warnen", eine tatsächlich nicht vorhandene Ausländerfeind• Sie laufen im wesentlichen auf einen Ersatz des Mehr als eine halbe Woche mußte offensichtlich letztere seien ja immerhin dem Dritten Reich vor• lichkeit regelrecht herbei, um eine Verbindung mit als falsch erkannten Rezepts der Integration um vergehen, bevor sich das SED-Politbüro eine Mei• angegangen. In Wahrheit ist aus der damaligen Zeit dem Rechtsextremismus zu schaffen und dann jeden Preis durch Sinnvolleres hinaus. Derngjegen- nung über das Ende der sozial-liberalen Koalition van „Judenwitzen" niGhts überliefert, vielmehr gin- gegen das, was man für „rechtsextrem" hält, mit über wird von politisch linker Seite vielfath naCft in,Bpnnbilden konnte. g< * diese' sthäTfigen Sprüche erst vor etwa zwei bis zweifelhaften Mitteln vorzugehen. Es geht also gar wie vor die „Integration" unbegrenzter Zahlen von Nachdem die Berichterstattung in den mittel• drei Jahren bei uns um. Was soll es bewirken, ein Ausländern beliebiger Nationalität als möglich und nicht um Ausländerfeindlichkeit, sondern um ganz deutschen Medien über den Bruch zunächst ohne erst kurz zurückliegendes Ereignis in die braune wünschenswert angesehen. Denen, die sich um andere Ziele, die einer Demokratie höchst unwür• jeden Kommentar erfolgt war, sprach die amtliche Vergangenheit zu projizieren? Eine solch plumpe sachgerechtere Lösungen bemühen, wirft man kur• dig sind (übrigens auch dann, wenn sie sich gegen Nachrichtenagentur ADN am Mittwoch voriger Spekulation mit der Vergeßlichkeit der Bürger muß zerhand „Ausländerfeindlichkeit" vor und verbin• den linksextremen Teil des Meinungsspektrums Woche erstmals von einer .negativen Wende" in stutzig machen. richten würden). det dies regelmäßig mit dem Stichwort „Rechtsex• Ganz olfenbar will man suggerieren, daß Rechts• Bonn. Von einer in Aussicht stehenden unionsge- tremismus". führten Regierung hieß es, innenpolitisch würde sie extremismus und Ablehnung einschränkungsloser Wenn in einer Zeit des ständig zunehmenden die Lasten der Wirtschaftskrise auf die Massen ab• Hört man sich demgegenüber beim „Mann auf Ausländerintegration geistesverwandt seien: Be• Einflusses von Linksextremisten, z. B. in der „Frie- wälzen und außenpolitisch „mehr atlantische als der Straße" um, so stellt man zwar vielfach durchaus reits das Verlangen weiter Bevölkerungskreise dens"-Bewegung, ausgerechnet von ideologisch europäische Politik" betreiben. vernünftige Forderungen nach Begrenzung der nach einer vernünftigeren Ausländerpolitik sei ebenfalls links stehenden Kreisen beharrlich von Ausländer fest, von Ausländerfeindlichkeit jedoch Aber auch linke Medien im freien Teil Deutsch• schon „rechtsextremes" Gedankengut. Ähnlich Un• einer „rechten Gefahr" geredet wird, sind daher kann keine Rede sein. Selbst Personen mit als lands phantasieren von Jiefer Bestürzung" in der seriöses findet sich in einem „Gewalt von rechts" be• Zweifel angebracht, ob hier nicht politische Interes• „rechts" einzuordnenden Auffassungen zeigen viel- .Bevölkerung der ,DDR" und von dort herrschender titelten Taschenbuch des Bundesinnenministe• sen die Tatsachen verdecken. Andreas Proksa .großer Sorge um den Fortbestand der Errungen• schalten", die angeblich in der Schmidt-Honecker' Schildbürger: Zeit erreicht worden seien. Ob eine Regierung unter einem Bundeskanzler Kohl, auf die im Moment alles hinzudeuten scheint, bessere Politik und weniger Fehler als die bisherige SPD-FDP-Koalition machen wird, muß sie erst noch Straßenschild wanderte in Sowjetbotschaft unter Beweis stellen. Unwahrscheinlich aber ist, daß unsere mitteldeutschen Landsleute vor einer In Aachen sollten ostpreußische Städtenamen verschwinden — Doch selbst die Sowjets winkten ab solchen Regierung und ihrer Politik Angst haben. hat zu einer Verbesserung des in• Als Schildbürger im wahrsten Sinne des Wortes hend, wird zusammengefaßt: „Und auf dieser deut• nerdeutschen Verhältnisses wenig beizutragen tentlösung für Frieden in der Welt: „Das Schild muß erwiesen sich die Mitglieder eines sogenannten schen Vergangenheit beruht das .deutsche Königs• weg!" vermocht, untertreffen kann ihn Kohl kaum. „Jugend Arbeiter Zirkel Aachen (JAZ)", indem sie berg'!" Auf Hitlers Taten und Untaten soll an dieser Wenn in Bonn aber in Zukunft wieder eine Rich• Nun, dieses Flugblatt fand in der Öffentlichkeit ein Schild zum Anlaß eines flugs inszenierten Stelle nicht eingegangen werden, er hat einiges an• die verdiente, nämlich gar keine Beachtung. Doch tung eingeschlagen wird, die sich einen konse- Schildbürgerstreiches nahmen. Ziel ihrer seltsam gestellt — aber diese Amateurhistoriker aus Aa• guent realistischen Umgang mit den Machthabern der JAZ wurde nun erst recht aktiv. Getreu dem bis tragikomischen Umtriebe war ein bösartiges chen dürften die ersten sein, die ihm die Gründung Motto „Was, die Mehrheit ist nicht unserer Mei• in Ost-Berlin zum Ziel setzt und für erbrachte Lei• „Zeichen des Revanchismus" (JAZ-Flugblattext), Königsberg in die Schuhe schieben konnten... stungen auch konkrete Gegenleistungen fordert, nung, dann also Schluß mit dem demokratischen nämlich das Hinweisschild in Aachen an der B 1 mit Auch dem übrigen Ostpreußen werden noch kann sich in Sachen Zwangsumtausch und inner• Schnick-Schnack!" informierte wenige Monate spä• dem den Zirkel so in Rage bringenden Text „Bun• einige Erklärungen gewidmet: Es sei „immer ein deutsche Kontakte langfristig gesehen einiges ver• ter ein zweites Flugblatt: „Nachdem der Stadtrat desstraße 1 führt zu den ostpreußischen Städten guter Anlaß für Streitigkeiten zwischen Polen und bessern. Vor allem muß Bonn in Zukunft — mehr als unserer Aufforderung, das Schild zu entfernen, Königsberg, Insterburg, Eydtkuhnen". Deutschland" gewesen, denn „es war vom Reich ge• in den vergangenen Jahren — das Festhalten an nicht nachgekommen ist, sind wir gezwungen, die trennt durch den polnischen Korridor" (seit wann der Einheit der gesamten Nation und die Forderung Dieses Schild mußte natürlich verschwinden! Sache selbst in die Hand zu nehmen und dieses Zei• eigentlich ist „immer"?). „Unter dem Vorwand, die• nach Freiheit und Selbstbestimmungsrecht für alle Also warfen die Zirkler Anfang des Jahres ein erstes chen des Revanchismus zu beseitigen... Das Schild ses Gebiet schützen zu wollen, ließ sich immer ein Deutschen in den Vordergrund rücken. Ob das der Flugblatt ins Volk, dessen märchenhafter Charak• ist weg! Während Sie dieses Flugblatt lesen, über• Einmarsch rechtfertigen" (offensichtlich hat man ADN paßt oder nicht, den mitteldeutschen Bürger ter auch den Brüdern Grimm alle Ehre gemacht geben Mitglieder des JAZ und andere Jugendliche den Zirklern in der Schule eine Tatsache derart häu• wird es sicher nicht mit .tiefer Bestürzung" erfül• hätte. Abgesehen von zahlreichen und aus den dieses Schild der sowjetischen Botschaft." Schließ• fig erzählt, daß die zirkulierende Phantasie daraus len... O.H. nachfolgenden Zitaten getilgten Rechtschreibefeh• lich sei die B 1 „Panzerstraße in den Dritten Welt• lern (Kostprobe: „... und wieder rüsten Sie zum ein „oft" und schließlich ein „immer" machte...). krieg", der JAZ aber wolle nicht ruhig zusehen, „wie Krieg!" mit den Leser als Kriegstreiber hinstellen• „Damit das in Zukunft nicht wieder möglich sein die Kriegstreiber in der Bundesrepublik Deutsch• dem großen S. wie Sozialismus) beinhaltet der Text sollte", hätten die Siegermächte des Zweiten Welt• land uns wieder auf einen neuen Ostlandritt vorbe• einen im modischen Wirr gehaltenen geschichtli• krieges beschlossen, daß „Polen leicht zu verteidi• reiten". chen Exkurs, der da bis ins „Jahr 1190" zurückgeht, gende Grenzen erhalten sollte, die auch dem Gebiet Wenn auch die Repräsentanten der Sowjetunion Aktivität verjüngt als „die Ritter des Deutschen Ostens dieses Land entsprechen sollten, wo vorwiegend Polen lebten. in Bonn derartiges „Schmalspurargumentieren" ge• überfielen" und den für Historiker wie Karnevali- Das waren im Westen die Oder-Neiße-Grenze und fallen haben dürfte, als Straßenmeisterei fühlten sie im Osten die vom Völkerrecht anerkannte Curzon- sten interessanten Hinweis enthält, daß damals „in sich offensichtlich nicht. Und so kam der „Stein des Der körperliche Verfall beim Alterungs• Linie." Aha! Vergeßt also, liebe Leser, alle ge• diesem Raum... die Pruzen (nicht die Preußen)" Anstoßes" über die Kriminalpolizei Bonn wieder prozeß ähnelt verblüffend dem Verfall, der bei schichtlichen Fakten, vergeßt beispielsweise auch lebten. nach Aachen und wurde dort erneut an alter Stelle langer Bettlägerigkeit oder anderer Untätig• die unter internationaler Kontrolle stattgefundene aufgestellt. Der nächste Streich der schildwütigen keit zu beobachten ist Diese Schlußfolgerung Es iolgt ein gewagter und daher wohl auch nicht Volksabstimmung von 1920 (verzählt oder ge• Aachener Schildbürger vom JAZ bleibt abzuwar• zog der künftige Präsident der „American Ge• so ganz geglückter Sprung, der mit dem anvisierten schummelt, basta!): Ostdeutschland war halt doch Ziel „Königsberg" gar nichts mehr zu tun hat und überwiegend polnisch besiedelt, die Annexion ten—aber nachdem der Zirkus an dieser Stelle der• riatrie Society", Prof. Walter M. Bortz, aus art durch den Kakao gezogen wurde, bei allem dem Studium von mehr als 100 wissenschaftli• über das 19. Jahrhundert bis zu den Nazis führt, die damit tasächlich „recht und billig". Und „wer also „das noch auf die Spitze trieben" (nämlich die Ger• Tadel auch ein dickes Lob: In seinem ersten Flug• chen Arbeiten zum Thema Altern. Er behaup• heute Kaliningrad wieder zu Königsberg und zu manisierung des Landes von der Oder bis zur Ukrai• blatt hatte er die, schließlich negativ beantwortete, tet: „Ein Programm körperlicher Aktivität einer ostpreußischen Stadt machen will, der leugnet ne und Weißrußland, angeblich mit dem zaristi• die Alleinschuld Deutschlands am Zweiten Welt• Frage gestellt. „War Königsberg eine deutsche wirkt wie eine Verjüngung um 40 Jahre. Eine schen Rußland gemeinsam begonnen). krieg, der leugnet das berechtigte Sicherheitsinter• Stadt? Sehr richtig, auch wir beantworten diese körperliche aktive Person von 70 Jahren ist Frage mit einem klaren „Nein". Königsberg war Nach derart gründlicher Information, insgesamt esse Polens, er erzieht nicht zum Frieden, sondern wie ein untätiger 30jähriger." mehr aus „Geschichten" als aus „Geschichte" beste• zu Völkerhaß". Fazit also, gleichzeitig die JAZ-Pa- keine deutsche Stadt. Königsberg ist eine deutsche Stadl! A. G. 2. Oktober 1982 - Folge 40 - Seite 5 £>05 JXijrcrafimblQit Ausland

Blick nach Süden: Andere Marokko für den Westen neu entdeckt Meinungen Straße von Gibraltar auch heute strategisch bedeutsam — Mischt Moskau in der West-Sahara mit? Die Propellermaschine schafft die Strecke in Trotz dieser Haltung ist Marokko allerdings nischer Kräfte" sprach. Diese neue Dimension NEUE OSNABRUCKER ZEITUNG weniger als zwanzig Minuten; die täglich zwi• nie in eine Isolation geraten, wie dies bei• in der Auseinandersetzung um die West-Sa• schen Tanger und Gibraltar verkehrende spielsweise mit Ägypten geschehen ist. Im hara hat auch in Washington die Alarm• Politische Märchen Fähre „Möns Calpe" braucht reichlich zwei• Gegenteil: Mitte des Jahres konnte die Regie• glocken läuten lassen. Seit dem Amtsantritt Osnabrück — „Selbst ein so ausgekochter einhalb Stunden, um die Straße von Gibraltar rung in Rabat sogar einen bedeutenden di• der Reagan-Administration genießt Marokko Politiker wie der CSU-Chef mußte erneut die zu durchfahren. Diese geographischen Di• plomatischen Erfolg verbuchen: Weil ein Ver• wieder verstärkte Priorität in der amerikani• alte Erfahrung machen, daß ultimative Politik mensionen spiegeln die strategische Bedeu• treter der „Arabisch-Saharauischen Demo• schen Afrika-Politik. — wie beim Neuwahlentermin — besonders tung der Wasserstraße kaum wider. Erst der kratischen Republik" an einer Gipfelkonferenz Der neue Botschafter in Rabat, Joseph Ver- leicht zum Bumerang werden kann. Es spricht Blick aus dem Flugzeug auf die Einfahrten zu der Organisation für Afrikanische Einheit ner Reed — ein enger Vertrauter Reagans —, für Strauß, daß er offen einräumte, zwar wei• diesem „Flaschenhals" zwischen Europa und (OAU) teilnehmen wollte, boykottierten — auf meinte schon unmittelbar nach Beginn seiner terhin seinen Standpunkt für richtig zu halten, Afrika macht die Wichtigkeit der Straße von sanften Druck der Marokkaner — zahlreiche diplomatischen Tätigkeit in einem Gespräch aber um der gemeinsamen Sache willen nach• Gibraltar deutlich. afrikanische Staatschefs die Vorbereitungs• mit der marokkanischen Tageszeitung „Le gegeben zu haben. Es spricht jedoch gegen Wer im Konfliktfall die Kontrolle in diesem sitzung, sodaßdie Konferenz wegen mangeln• Matin du Sahara": „Unter der Reagan-Admini• seine Münchner Hofsänger, daß nun ungeniert Gebiet hat, entscheidet über den Zugang vom der Beteiligung schließlich abgesagt werden stration hat sich eine Wiederentdeckung der der CDU eine Mitschuld am Scheitern der Atlantik zum Mittelmeer. Gelänge es den So• mußte. König Hassan hatte über Libyens Gad• Bedeutung Marokkos vollzogen. Ich kann Vorstellungen der Bayern gegeben wird. Die wjets, nördlich oder südlich der wichtigen dafi gesiegt. Ihnen versichern, daß wir Ihrem Land helfen, Erklärung, der schwarze Riese habe sich gegen Wasserstraße ein ihnen ergebenes Regime zu Die Kampforganisation der „Arabisch-Sa• um gegen das hochmoderne Kriegsmaterial, die FDP nicht durchsetzen können, gehört ins installieren, würde dies schwerwiegende Kon• harauischen Demokratischen Republik" ist das gegen Ihr Land eingesetzt wird, gewappnet politische Märchenbuch." sequenzen für das Verteidigungskonzept der die Polisario. Diese Organisation, deren Ziel zu sein". NATO haben. Denn nur die Straße von Gibral• die Kontrolle über die Westsahara ist, wird Einer Vertiefung der amerikanisch-marok• NÜRNBERGER ZEITUNG tar verbindet die im Mittelmeer stationierte von Algerien und Libyen militärisch unter• kanischen Zusammenarbeit diente auch ein sechste amerikanische Flotte mit den USA. Zwei Generationen belastet stützt. Doch wirklich nur von diesen Staaten? Besuch des damaligen amerikanischen Würde die Straße von Gibraltar gesperrt, ge• Nürnberg — „Jeder weißes, aber keiner will In diplomatischen Kreisen in Rabat und Wa• Außenministers Alexander Haig im Februar riete die US-Flotte in arge Bedrängnis. es öffentlich sagen: das Schüler-Bafög ist der shington ist es längst ein offenes Geheimnis, dieses Jahres in Rabat. Beide Seiten sprachen In der Vergangenheit war — und in naher größte Unfug aller Zeiten. Die Intelligenz kann daß hinter der Polisario kein anderer als der sich für eine Verstärkung der „militärischen Zukunft ist — ein solches, für die Sicherheits• nicht per Fließband vergeben werden, auch Kreml steckt. und strategischen Bande" aus, was konkret interessen des Westens alarmierendes Szena• über die Gründung einer gemeinsamen militä• wenn dies einzelne Sozialisten für ihren rio freilich nicht zu befürchten. Denn trotz der Besonders augenfällig wurde dies bereits im rischen Kommission geschehen soll. Nachwuchs gerne hätten. Wir sind inzwischen Spannungen zwischen Spanien und Großbri• vergangenen Jahr, als — ungeachtet einer Die marokkanische Regierung ist auf derlei ein Volk von Schwerbehinderten geworden. tannien über die Zukunft von Gibraltar er• vereinbarten Feuerpause — marokkanische Unterstützung durch das Ausland angewie• Mehr als nach dem Zweiten Weltkrieg sind scheinen die „Wächter" am Zugang der Flugzeuge von sowjetischen Raketen des Typs sen, um das Sahara-Problem zu lösen und alle heute im Besitz des begehrten Freifahrt- gleichnamigen Straße politisch stabil und SAM 6 und SAM 8 abgeschossen wurden. In indirekten Versuche der Einmischung durch scheins für Behinderte. Zwei Milliarden müs• prowestlich. einer Botschaft an die internationale Öffent• die Sowjetunion zurückzuweisen. Anderer• sen die Gemeinden dafür blechen. Jeder Fami• Eine Möglichkeit sieht der Kreml offenkun• lichkeit stellte der König damals klar: „Dem seits ist es für den Westen von essentieller Be• lienvater weiß, daß er nicht mehr ausgeben kann, als er vorher eingenommen hat. Es ist dig in der Destabilisierung Marokkos. Die Souverän liegt daran, auf diese gefährliche deutung, daß ein prowestlicher Staat die Stra• und bleibt verantwortungslos, zwei Genera• Voraussetzungen sind günstig. Zwanzig Jahre Lage hinzuweisen, denn es gibt keinen Staat in ße von Gibraltar kontrolliert. Die „Wiederent• tionen finanziell derart zu belasten, wie dies nach der Machtübernahme durch König Has• der gesamten Region, der in der Lage wäre, deckung Marokkos", von der Botschafter Jo• die jetzige Bundesregierung getan hat. Es ist san II. wird auch das Land im Nordwesten solche Waffen von afrikanischen Technikern seph Verner Reed sprach, kommt für das Land beschämend, mit welcher Arroganz, diese Afrikas von den Eruptionen der Weltwirt• bedienen zu lassen." zwar spät, aber nicht zu spät. Eine verstärkte Bundesregierung zwar einräumt, daß der .Kar• schaftskrise gewaltig geschüttelt.Trockenheit Premierminister Maati Bouabid wurde vor europäisch-marokkanische Zusammenarbeit ren verfahren' ist, aber die Frage überhaupt sowie hohe Ol- und Dollarpreise: diese Kom• dem marokkanischen Parlament noch deutli• wäre die willkommene Ergänzung. nicht zuläßt, wer dafür die Verantwortung bination ungünstiger wirtschaftlicher Fakto• cher, als er von der Intervention „außerafrika- Michael Brückner trägt." renerzeugt für die Regierung in Rabat eine ge• fährliche Thermik. In den Reihen der arabischen „Bruderstaa• Frankreich: NORDWEST-ZEITUNG ten" war Marokko ohnehin seit längerem su• spekt. Besonders die radikalen Staaten wie Al• Dauer-Chance? gerien, Libyen und der Iran schürten die Unru• Laufburschen in der Direktorenetage Oldenburg — „Rücksichtnahme auf die he. So lud Marokko den Zorn der radikal-ara• FDP-Erfordernisse hat Kohl durchgesetzt. bischen Staaten auf sich, als der Außenmini• Ohne die vier Kommunisten in der Regierung läuft nichts mehr Hinsichtlich des Wahltermins, aber auch bei ster in Rabat nachdrücklich den Nahost-Plan der Verlängerung der Verhandlungsperiode Wedelt der sozialistische Hund noch mit unter der Fuchtel der Kommunisten. Die CGT vor der Kanzlerwahl um acht Tage. Der CDU- Saudi-Arabiens unterstützte, derauf eine indi• dem kommunistischen Schwanz oder ist es in• und ähnlich ausgerichtete kleinere Gewerk• rekte Anerkennung Israels durch die arabi• Vorsitzende hält es auf lange Sicht für falsch, zwischen umgekehrt? Angesichts der derzei• schaften zwangen dem sozialistischen Innen• das Ende der Freien Demokraten herbeizu• schen Länder hinausläuft. Und während der tigen Situation in der Pariser Regierungskoali• minister Gaston Deferre bei den Polizeibehör• wünschen. Zur Zeit mögen sich CDU und CSU Gipfelkonferenz in Fes vor einigen Wochen tion stellen französische Blätter gegenwärtig den Personalveränderungen auf, die in hexen- eine absolute Mehrheit bei Bundestagswahlen machte sich der Gastgeber sogar für den vom diese Frage. jagd-ähnliche Verfolgung „rechtsgesinnter" ausrechnen. Aber eine Dauer-Chance liegt amerikanischen Präsidenten Reagan vorge• Seit dem Sieg der sozialistischen Partei bei Beamter ausartete. hier für die Union keineswegs." legten Friedensplan für den Nahen Osten den Wahlen zur Nationalversammlung im Die staatliche Strom- und Wasserversor• stark. Juni vorigen Jahres sind vier Kommunisten an gung sowie die Post sind ohnehin seit gerau• AUGSBURGER ALLGEMEINE der 40köpfigen Regierung Mitterrands betei• mer Zeit von den CGT-Genossen durchsetzt. ligt. Bezeichnete Außenminister Cheysson Die Kommunisten in Frankreich sind damit in Bündnis der Mitte Baltikum: seine KP-Kollegen auch zunächst herablas• der Lage, die gesamte Wirtschaft des Landes Augsburg — „Freilich... kann die Union send als „Laufburschen" der Regierung, inzwi• über Nacht lahmzulegen. Insgesamt verfügen langfristig auf die FDP nicht verzichten. Mag schen haben die Kommunisten sich in der Di• die französischen Kommunisten damit über sein, daß sie heute die absolute Mehrheit ge• Mahnung für freie Welt rektorenetage fest etabliert und sitzen dort an eine derart geballte Machtfülle, wie sie keine wänne. Doch nüchterne Betrachtung der vor den Schalthebeln der Macht. Mitterrands Ver• andere Partei oder Organisation in irgendei• ihr liegenden gewaltigen Probleme von der Ständig Menschenrechte verletzt such, sie auf weniger bedeutende und rein nem anderen westeuropäischen Land aufzu• Sanierung des Staatshaushalts bis hin zu der „technische" Ministerien abzuschieben, hat weisen hat. Man erinnere sich: Gerade 16,2 eventuellen Notwendigkeit, die Stationierung Das amerikanische Außenministerium hat sich als Bumerang erwiesen — denn Charles Prozent der französischen Bürger gaben bei von Atomraketen innenpolitisch durchzuset• auf die anhaltenden Verletzungen der Men• Fitermann im Transportministerium, Jack Ra- der letzten Wahl ihre Stimme der KPF. zen, macht auf längere Sicht ein breites Bünd• schenrechte in den baltischen Staaten hinge• lite im Gesundheitsministerium, Marcel Ri- A.G. nis der Mitte unabdingbar." wiesen. Anläßlich des 60. Jahrestages der An• gout im Berufsausbildungsministerium und erkennung von Estland, Lettland und Litauen vor allem Anicet le Pors im Ministerium für öf• durch die Vereinigten Staaten erklärte das Wie ANDERE es sehen: fentliche Verwaltung haben wesentlich mehr State Department, die Beherrschung dieser an Einfluß gewonnen, als es geplant war. Pes• drei Länder durch die Sowjetunion sollte der simisten in den französischen und auch aus• freien Welt ständige Mahnung sein, Mahnung ländischen Medien äußern bereits, ohne den „an die wahre Natur der sowjetischen Behand• Segen der Kommunisten laufe im sozialisti• lung nicht-russischer Völker". schen Frankreich gar nichts mehr. Die Vereinigten Staaten bekräftigen gleich• So kann Minister le Pors als Chef der gesam• zeitig die fortdauernde diplomatische Aner• ten öffentlichen Verwaltung ohne Umstände kennung der baltischen Staaten. Der Sprecher seine Gesinnungsgenossen in bedeutende des amerikanischen Außenministeriums, Ämter einschleusen. Fitermann unterstützt Dean Fischer, erklärte wörtlich: die KP indirekt — er baut bewußt die Hoch• „Heute ist der 60. Jahrestag der Anerken• burgen des „starken Armes" der KP, nämlich nung der unabhängigen Staaten Estland, Lett• der Gewerkschaft CGT, bei der Handelsmari• land und Litauen durch die Vereinigten Staa• ne, der Eisenbahn und den öffentlichen Ver• ten. Diese drei Republiken wurden das Opfer kehrsbetrieben in Paris aus. einer Invasion durch die Sowjetunion und von dieser im Jahre 1940 illegal annektiert. Die Die CGT ist mit 1,6 Millionen Mitgliedern Vereinigten Staaten haben diese gewaltsame die stärkste Gewerkschaft in Frankreich und und unrechtmäßige Einverleibung der balti• steht unter sehr massivem kommunistischem schen Staaten in die Sowjetunion niemals an• Einfluß. Partei und Gewerkschaft sind derart erkannt " Die Menschenrechte der Bürger der „verehelicht", daß sich die Franzosen fragen, baltischen Republiken würden nach wie vor ob KP-Generalsekretär Georges Marchais verletzt, die „brutale Unterdrückung der Vol• oder CGT-Boß Henri Krasucki der eigentliche ker des Baltikum dauere an. Parteichef und der „Kreml-Mann in Paris" ist. Zum Jahrestag der Anerkennung empfing Minister Ralite beispielsweise wurde ertappt, der stellvertretende amerikanische Außen• als er per Autotelefon unterwürfig dem Ge• minister Walter J. Stössel die Geschäftsträger werkschaftsführer über eine — geheime — Estlands, Lettlands und Litauens in Wash.ng- Ministerratssitzung berichtete. „Herrlich — diese Geräusche von nebenan" B.r. Auch das Innenministerium steht schwer Zeichnung aus „Rheinischer Merkur/Christ und Welt" ton. 2. Oktober 1982 - Folge 40 - Seite 6 Frau und Familie Das £fiprcuflcnblatt Buntes Treiben bei flotten Melodien So war es damals: Mit einem kräftigen Paukenschlag begann das Vergnügen in Hohmanns Gasthof

ei Hohmanns ist Tanz" — das wirkte wie luuuust, Waldesluuuust, oh wie einsam stens von allein auf, indem die Mütter die ein Zauberwort auf die Jugend der Um• schlägt die Bruuuust..." wurde das Tanzver• Väter abschleppten... Bgebung. Die jungen Männer und Mäd• gnügen in Gang gesetzt. Gleichzeitig war das Hohmanns Tanzsaal war für damalige dörf• chen kamen von weit her. Die Mädchen in ein Signal, das die Männer aufspringen und die liche Verhältnisse sehr gelungen, in meiner ihren schönsten Kleidern mit frisch geplätte• Mädchen aufblicken ließ. Ach, war das schön heutigen verschwommenen Vorstellung er• ten Rüschen und frisch gekrausten Haaren anzusehen, wenn die Männer beim Walzer die scheint er mir immer noch riesig. Der ganze oder mit sorgfältig gesteckten Zöpfen. Die Mädchen endlos drehten! Uns wurde fast beim Saal eine Tanzfläche. Tische und Stühle stan• Männer im Sonntagsanzug und weißem Kra• Hinschauen schwindlig. Dann kam der flotte den auf einer Erhöhung, bei Bedarf wurden gen auf dem Hemd, Schlips umgebunden, der Schieber, der rassige Tango, der als Übungsteil noch weitere in den Saal gestellt. Vorn war ihnen fast die Luft nahm, Schuhe blankge• und in Vollendung dargeboten wurde — wun• eine Bühne mit Zugang von beiden Seiten, auf putzt, die aber vom langen Anweg schon wie• derbar! Wir rechneten schon aus, wie lange es der bei den Tanzveranstaltungen die Kapelle der staubig waren. Der Eintritt für das Tanz• noch dauern würde, bis auch wir da hinein Platz nahm — schließlich wollte diese ja auch vergnügen kostete damals 50 Pfennig, und mit durften, da erschienen auch schon unsere gesehen werden. Die Kapellen waren von un• der Suche nach einem guten Platz begann Mütter, um uns nach Hause zu bringen. Wir terschiedlicher Qualität und meistens schoß auch gleich die Suche nach einer Tanzpartne• wußten jedoch, daß sie das gar nicht so ungern die vom Schützenfest den Vogel ab, weil sich rin. taten, war es doch für sie eine Gelegenheit, zu der Farbenpracht auch noch ein gewisser auch kurz dem bunten Treiben zuzuschauen, Schmiß gesellte. Dieses Fest fand immer sehr denn nur zu selten hatten sie Gelegenheit viel Zuspruch, und der Saal platzte fast aus den Foto AP Einzug der Schönen dabei zu sein. Eigentlich nur beim Erntedank• Nähten. Wir Kinder hatten auf Hohmanns Hof schon fest ... Dann gab es noch die Reiterfeste, die einen längst die Fensterplätze bezogen, um den Ein• Das war ein Fest, an dem das ganze Dorf teil• ganz anderen Charakter besäßen. Stiefel und Der Kürbis zug der Schönen nicht zu versäumen. Eigent• nehmen konnte. Die Bauern hatten ihre Inst• Sporen blinkten, und die Reitersleut' stellten leute wie auch alle anderen, die auf den Fel• unter Beweis, daß es sich auch damit tanzen Kürbis — dick und rund und gelb lich sollten wir bereits im Bett liegen, denn das wächst in meinem Garten, sonnabendliche Bad hatten wir schon hinter dern mitgearbeitet hatten, in Hohmanns Saal läßt. Diese recht seltenen Feste wurden von eingeladen. Tische für die einzelnen Höfe den jungen Damen sehr begehrt; die Herren heute will ich ernten ihn, uns, aber auf dieses Vergnügen freuten wir uns mag nicht länger warten. zu sehr! Durch viel Bitten und Betteln erreich• waren vorbereitet, die Bauersfrauen schlepp• sahen aber auch allesamt sehr schmuck aus! ten wir es zu Hause doch, daß wir noch eine ten den Kuchen körbeweise an und ein endlo• Na, und erst die Betriebsfeste der im Dorf Und so schlepp ich ihn herein, halbe Stunde zuschauen durften. ser Schmaus begann. Mein Gott, was konnten gelegenen Sägewerke! Die Mitarbeiter, meist da für Mengen vertilgt werden! an Lärm gewöhnt, kamen oft schon stim• freu mich an der Wonne; Punkt acht Uhr war es dann so weit: Pauken• Der Saal war festlich geschmückt, die Ernte• mungsvoll an, schafften auch noch eine Steige• Nachbarskind guckt übern Zaun: schlag... und mit der obligaten „Waldes- krone und Ernteprodukte auf der Bühne, die rung, und um Mitternacht schwappte das Fest „Trägst du eine Sonne?" Kapelle mittendrin, die zum Tanz aufspielte. beinahe über. Alle Altersklassen nahmen Eva Ankermann Unsere Eltern, die sich für diesen Tag in den daran teil, ob junges Mädchen oder gestande• Sonntagsstaat gezwängt hatten, konnten be• ner Familienvater. Da zu diesen Festen auch weisen, daß sie auch noch das Tanzbein der jeweilige Ehepartner mitgebracht werden schwingen konnten und taten es auch ausgie• konnte, war es meist eine muntere Runde. An big. Wir Kinder hopsten mittendrin herum, solch einem Abend hatten die Kellner viel zu Konferenz der Werkstätten keiner schimpfte mit uns, keiner fühlte sich ge• tun, die Sägespäne mußten schließlich wegge• stört. An diesem Tag wurde auch die große spült werden. für Behinderte in Kassel Saaltür geöffnet und der angrenzende Obst• Mit Kriegsausbruch war dann alles zu Ende, garten in den Festtagstrubel mit einbezogen. Tanzverbot wurde verhängt. Der schöne Tanz• Mehr Bereitschaft zur Mithilfe Dort konnte nicht mehr viel zertreten werden saal wurde manchmal für Veranstaltungen — die Bäume waren abgeerntet und die Grün• genutzt und zeitweilig in ein Kino umfunktio• as Internationale Jahr der Behinderten flächen eine einzige wilde Wiese, auf der wir niert. — Der Zauber der Kindheit war verflo• 1981 hat zu Tage gebracht, daß gerade in toben durften. Das schöne Fest löste sich mei• gen. Gerda Ross Ddiesem sozialen Bereich noch einiges im argen liegt und versucht, dem gesunden Bür• ger ein besseres Verständnis und mehr Bereit• schaft zur Mithilfe zu vermitteln. Kein leichtes Vorhaben! Eine Vereinigung, die gegen die So manch ein Acker lag brach...Vernachlässigun g von Behinderten ankämpft, ist die Bundesarbeitsgemeinschaft der Werk• Die rechte Besinnung auf Saat und Ernte — Eine Betrachtung stätten für Behinderte; von diesen Werkstät• in Haus an der Straße in einem Dorf, Fahrt sahen. Das gute Fachwerk, das ein• ten gibt es zur Zeit 342 in der Bundesrepublik dessen Name nichts zur Sache tut. mal sehr fest und beständig errichtet wor• Deutschland. E iWir kamen mit dem Auto bei einer den war, erfreute meine Augen trotz der Unter der Schirmherrschaft von Bundesprä• Fahrt durch das Waldgebirge, zu dem das Vernachlässigung, die es im Laufe der Zeit sident Professor Dr. veranstalte• unscheinbare Dorf gehört, an diesem erfahren hatte. Und dann der Schmuck dert e die Bundes-Arbeitsgemeinschaft vom 6. bis Haus vorbei, das ganz offensichtlich zum Malerei, und vor allem der Spruch: „Wer 8. Oktober in der Kasseler Stadthalle den Werkstättentag '82, die 3. Bundeskonferenz Abbruch freigegeben war. Die Bewohner seinen Acker baut, wird Brot genug der Werkstätten für Behinderte, zu der weit hatten es schon verlassen. Man konnte haben." über tausend Teilnehmer erwartet werden. durch die vorhanglosen Fenster in sein In• Wir waren auf unserer Autofahrt an Während dieser Tagung wird die Möglich• Am Straßenrand: Zeugnis vom Fleiß der neres blicken. Aber darum war es mir manchem Acker vorüber gekommen, der keit gegeben sein, sich in den benachbarten Bauern Foto Bahrs nicht aufgefallen, als wir es auf unserer nicht mehr gut bestellt worden war. Ja, Werkstätten umzusehen. Darüber hinaus bie• mancher lag einfach brach, ruhte sich aus tet ein sogenannter Workshop eingehende In• oder war vom Unkraut überwuchert. formationen über die Eigentätigkeit von Be• Unverbrüchliche Treue zur HeimatKein e Hand hatte sich geregt, um diese hinderten in diesen Werkstätten. Eine Aus• Äcker zu bestellen. Und dennoch aßen die stellung mit Beispielen aus der Produktion Toni Rastemborski wird 75 — Langjährige Mitarbeiterin der LO Leute in dieser Landschaft alle ihr Brot und wird ebenfalls zu sehen sein. So auch eine dachten nicht weiter darüber nach, wie• Kunstausstellung unter dem Motto „Kreativi• s ist sicher ein dung zu Angehörigen im Westen haben, Pake• viel Mühe und Schweiß fleißiger Bauern tät, Arbeit, Kunst". Die Besucher sollen auf wenig ungewöhn• te zu schicken, um auf diese Weise die größte dazu gehört haben mochte, ihnen dieses diese Weise mit den künstlerischen Fähigkei• E lich, an dieser Stelle Not zu lindern. Bei dieser „Masurenpaketak- Brot der Erde abzuringen. ten von geistig behinderten Menschen ver• herzliche Glückwünsche tion", aus der später die „Bruderhilfe Ostpreu• traut gemacht werden. zum Geburtstag auszu• ßen" entsteht, hilft Toni Rastemborski tatkräf• „Denn wäre nicht der Bauer, so hättest sprechen. Doch möch• tig mit. Ab 1. Juni 1956 ist die heute 75jährige du kein Brot", heißt es schon seit altersher. ten wir mit der Jubilarin Ostpreußin dann in der Vertriebsabteilung des Unsere Vorfahren, die einst jenes Haus an Der Mensch im Mittelpunkt einen Menschen vorstel• Ostpreußenblattes, das damals immerhin über der Straße in dem unscheinbaren Dorf im „Darüber hinaus möge es gelingen", so der len, der mit seiner un• hunderttausend feste Postbezieher aufweisen Waldgebirge gebaut haben und die vielen Vorsitzende der Behindertenwerkstätten, verbrüchlichen Treue konnte, beschäftigt. Woche für Woche ver• anderen auch, die sie mit Sinnsprüchen als Wilfried Windmöller, „in der Öffentlichkeit zur Heimat ein Vorbild schickt sie die Streifbandzeitungen und be• Zeichen ihres Glaubens, Vertrauens und ein Zeichen zu setzen, damit jedermann be• ist für viele ihrer Lands- Foto Deuter treut darüber hinaus noch die Heimkehrer mit Willens zum Schaffen schmückten, haben wußt wird, wie wichtig es ist, auch bei sich leute. Toni Rastemborski, die am 1. Oktober dem Ostpreußenblatt. Kein Wunder, daß sie um diese Weisheit gewußt. Sie haben wandelnden gesellschaftlichen und wirU sich heute — nach ihrer Pensionierung am 31. ihren 75. Geburtstag begehen kann, gehört zu schaftlichen Rahmenbedingungen die Men• Dezember 1976 — jeden Freitag besonders keine Äcker verkommen lassen wie ihre den wenigen, denen es vergönnt war, alle zehn schen mit einer Behinderung nicht zu vernach• Bundestreffen zu besuchen und auf diese darauf freut, das vertraute Ostpreußenblatt Nachfahren, die, vom Hochmut einer lässigen." Mit dieser Aussage des Vorsitzen• Weise ihr Bekenntnis zur Heimat abzulegen. aus ihrem Briefkasten zu holen. Überflußgesellschaft verblendet, nicht den wird sich auch Wilhelm-Ernst Barkhoff, Die langjährige Mitarbeiterin in der Bundes• das Menetekel einer weltweiten Gefahr Bochum, in dem ersten Haupfreferat zum geschäftsstelle der Landsmannschaft Ost• erkennen wollen, die vom Hunger der Wie wohl fast jeder Pensionär hat auch Toni Thema „Die Werkstatt im Wandel" beschäfti• preußen wurde in Hohenstein, Kreis Osterode, Rastemborski nach fast einem viertel Jahr• Abermillionen ausgeht, die jenseits des gen. Ein weiteres Referat von Professor Dr. von geboren. In ihrer Jugend arbeitete sie im elter• hundert bei der Landsmannschaft Ostpreußen Überflusses im Elend leben. Ferber, Düsseldorf, stellt die Frage nach den lichen Putzmachergeschäft. Während des „keine Zeit". So singt die Jubilarin noch heute Wir alle wollen unseren Acker bauen, „Perspektiven der 80er Jahre". Zweiten Weltkrieges kam Toni Rastemborski unermüdlich im Hamburger Ostpreußenchor der einem jeden von uns, wenn auch in Die Anschrift für Anmeldungen und nähere als Rote-Kreuz-Schwester zunächst nach Ruß• und versäumt keine Veranstaltung. Der land und anschließend nach Norwegen. Über einem übertragenen Sinne anvertraut ist, Informationen lautet: Bundes-Arbeitsgemein• „Feldwebel vom Dienst", wie sie liebevoll von damit wir und alle Hungrigen in der Welt schaft der Werkstätten für Behinderte e. V., Te• Ruhla in Thüringen galangte sie später nach ihren Kolleginnen in der Vertriebsabteilung Hamburg. In der dortigen Wallstraße hatte sich Brot genug zu essen haben. So gesehen, lefon (05 41) 59 66 33, Industriestraße 7, 4500 genannt wurde, hat sich ihren trockenen Osnabrück. Vielleicht wird nicht zuletzt diese im April 1950 die Bundesgeschäftsführung der Humor bewahrt. Und wenn sie auch warnend könnte der Spruch eines Landsmannes LO zunächst in einer Baracke „etabliert". aus längst vergangener Zeit, den er an sein Tagung in Kassel eine Antwort auf die Frage ihren Zeigefinger erhob und sagte: „Bringt mir geben, die uns — Gesunde wie Kranke oder Als im Dezember 1951 erschütternde Hilfe• ja nichts in die Zeitung von meinem Geburts• Haus schreiben ließ, und heute noch bei Behinderte — auch heute noch beschäftigen rufe von Deutschen aus Masuren bei der tag!", so hoffen wir doch, daß sie diese Zeilen der rechten Besinnung auf Saat und Ernte sollte: Was ist eigentlich aus den Forderungen Landsmannschaft eintreffen, entschließt man mit Humor „erträgt" und ihren Geburtstag ge• und unseren Dank für das Brot, das uns der und Versprechungen zum Internationalen sich, vor allem denjenigen, die keine Verbin• nießt' SiS Bauer gibt, helfen. Hans Bahrs Jahr der Behinderten geworden? S.D. Jahrgang 33 £u5 Cfipmifimbluii 2. Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 7

12. Fortsetzung sen schönen sanften Engel und daß es erst ihres Gegen Abend erst fuhr ich ins Fischerdorf Zaubers bedarf, sie mir zu lösen? zurück. Meine Hausfrau hatte gute Gaben für Meine Wangen waren glühend heiß, mein mich bereit auf weißgedecktem Tisch; aber Atem bedrängt, meine Zunge in Banden. nun war sie böse, daß ich so spät erst heimkehr• Abends an der See. Sie war dunkelgrün, wild te. Doch ihr Zorn kam nicht über die Schwelle erregt und schäumend. meines Herzens. O Juliet, dein Bild brennt, brennt in meiner War das Bildnis, das in meiner Seele der Ge• Seele, und deine Stimme lebt tief in meinen nius meines Geburtstages malte, nicht wert, Sinnen. daß ich einsam in der Stadt blieb? Ist es Sünde! 26. Mai: Abends trug ich Storms „Fest auf einen Stern, der noch nicht am Himmel ist, im Haderslevhus" vor. Der größte Saal der Stadt Herzen zu entdecken? Alle die Gaben dieses war bis auf den letzten Platz besetzt. Ich blick• Tages waren mit Liebe geschmückt; aber te, bevor ich zu sprechen begann, in die Men• ohne, ohne das Bild wäre nicht dieser Tag zum schenmenge hinein, blickte von Reihe zu ewigen Ringe geschlossen gewesen. — Ich Reihe. Da saß das feine Kind neben meiner liebe dich, und meine Liebe hat kein Ende wie Frau. Wer von beiden hatte eine Ahnung, wel• Meer und Himmel. Kann denn kein Romeo entflammt sein ohne Was sollte ich entgegnen? Kann ich selber ches Geheimmis sie miteinander verband? Unser Ballettmeister, ein Russe, dem ich Julia? doch nicht erklären, was geschehen ist. Ich War es ein Spiel des Schicksals ? Nein — gewiß einmal zu Diensten gewesen war, sandte mir 24. Mai: Ein Tausendschönchen legte ich an kann es nicht. Es fiel vom Himmel auf mich nicht, nein, es war ein Wink. herrliche rote und rosa Nelken, von denen ich der Gartentür vor Blondhaars Haus im Fi• hernieder, und ich wandle gleich einem träu•

eine fürsich allein in einezierliche Vasestellte. scherdorf nieder; dann die Fahrt zur Stadt ge• menden Schläfer, der von Mondes bleichem Erregtes Schweigen Dann war so viel Trubel der Gratulanten... meinsam mit dem Kind. Ob sie ahnt, von wem Licht unwiderstehlich angezogen wird! Ich konnte kaum lesen, zuerst — dann war Als aber die Nacht kam, ging ich ans Meer die Nelke kam? Sie hatte keinen Hut, so daß O keusche Herbheit, süße Kindlichkeit der es plötzlich, als werde eine lähmende Gewalt und zuletzt vor ihr Haus. ich ihr wunderbares blondes, leicht und anmu• Julia — nun verstehe, fasse, begreife ich Sha• Es geschieht, daß ein Stern aufgeht im Her• tig gekräuseltes Haar recht bewundern konn• kespeare, nun diesen Romeo... Aber spielen gelöst, meine Stimme ward leicht und sicher. zen eines Menschen ... te. kann ich nur für diese eine, wenn ich zu ihr Ich geriet völlig unter die Macht der einzig Am Nachmittag ging ich am Fenster ihres rede... Ach, es war eben kein Spiel, ich sprach schönen Stormschen Novelle. Ich las wie ent• Eine rote Nelke Stadtquartiers vorüber und sah sie in ihren ja nicht auf der Bühne. Das ist es — die Verse, zündet von überirdischem Feuer innerer Lei• Räumen walten — süße Juliet! die ich sagte, waren meine innersten, eigen• denschaft Alle Funken flogen zu dem Herzen 22. Mai: Als der erste Sonnenglanz dem Dann Probe für die letzte Aufführung im sten Gefühle, darum, darum... des Kindes! Meer seine goldene Fülle in unendlich vielen Ich finde mich nicht mehr in mir selbst zu• Shakespeare-Zyklus, den „Sommernachts• Meine Brust ist schwer von Kummer. Spiegelungen spendete, nahm ich die eine rote traum", darin ich Theseus oder Demetrius recht! Ich habe die Menge heftig gepackt — Ich ging zu dem großen gelben Haus, da Nelke aus der kristallenen Vase und fuhr zur spielen soll, es ist noch nicht bestimmt. Aber das minutenlange erregte Schweigen, als ich spielten Kinder, da trat sie aus der Tür — ich Stadt. Dort legte ich den Hauch und Duft der ich sehne meine Ruhe herbei; denn dieser eine geendet, bewies es... wollt' sie grüßen; aber eine rätselhafte innere Blüte auf die Schwelle des Hauses, da sie täg• Romeo hat mich getötet! Ich vermied jede Gesellschaft, ich fuhr nach Gewalt zog mich davon zurück. Ich sah ihr nur lich einkehrt. Der Himmel hat die Nelke gewiß Ich erblickte eine wunderschöne blaue Iris C. zurück in einem Wagen, nur um nieman• ins Auge! Sie blickte mich ruhig an und schritt vor einem unbarmherzigen Fußtritt geschützt, und gedachte, was die Iris bedeutet. Iris war bei dem zu begegnen. vorüber! und das blonde Kind mußte darüber schreiten den Griechen die Göttin des Regenbogens! Meine eigene Sprache tönte flehend in mir: Nachmittags fuhr ich mit Juliet ans Meer zu• im schönen Strahl des frühen Morgens. Und sie, in wechselnd bunte Farben gehüllt, „Leis und in Qualen rief er ihren Namen..." rück. Es traf sich, daß kein Platz mehr war im Ich könnt' nicht anders und stahl mich ein schlang ein zartes Band um Himmel und Erde! Und all die Rosen und den weißen Flieder, Wagen, und ich stand neben ihr. Sie saß zu wenig später heimlich wieder zu dem Haus Da ging ich in den Garten hinein und bat mir den man mir am Abend gegeben, schüttete ich meinen Füßen und las in einem Buch. Ich woll• und sah das liebste Mädchen sitzen am Fenster vom Gärtner die Iris aus, er schenkte sie mir aus auf des blonden Mädchens vom Mondlicht te ein Wort zu ihr sprechen, eine Silbe nur; in Betrachtung meiner Nelke versunken! lächelnd mit einem jungen grünen Birken• leicht übergossenen Weg vor ihrem Haus im vielleicht nur flüstern — aber jene rätselhafte, Doch still! zweig, und ich trug sie unterm Mantel wohl• Dorf am Meer... innere Gewalt hielt mich zurück. Was schimmert durch das Fenster dort? verhüllt heimwärts. Es ist der Ost — und Julia die Sonne! 25. Mai: In der Morgenfrühe legte ich die Iris, Die gleiche Stimme, die mir tausendmal Verwelkt — verblüht Geh' auf, Du holde Sonn', ertöte Lünen, die feine blaue, mit dem Birkenzweiglein an sonst zu schwersten Worten und härtesten Die neidisch ist und schon vor Grame des Mädchens Gartentür und ging schnell Dialogen sturmerprobt sicher zu Gebote ge• Charles Davis ließ seine Hände mit dem Ta• bleich, davon. standen hatte, dieselbe Stimme versagte mir gebuch sinken und hielt im Lesen inne. Seine Daß du viel schöner bist, Aber mein Herz brannte. den Dienst! Welche Macht über mir? Dämo• Augen suchten den japanischen Kasten, darin obwohl ihr dienend... Diese Iris war so zart, so blau und so rein — nen oder Engel? die rote Nelke und die feine blaue Iris und der Abends Romeo; aber die Leidenschaft des Iris, die Göttin des Regenbogens, der sich vom Und ich stand stumm neben dem jungen kleine Birkenzweig aufbewahrt lagen — ver• ersten Auftretens stellte sich nicht mehr ein! Himmel spannt, in lauter Schönheit — Juliet! blonden Mädchen, mein Greif hielt Wache. Sie welkt, verblüht. Charles verschloß das Buch im Mein Spiel war matt und die Glut, das tiefe Im übrigen war der Tag sehr bewegt, da der hatte den Kopf tief gesenkt, und es lag so japanischen Kasten und begab sich in sein Feuer jenes heißen Abends brannte nicht wie• Regisseur mich furchtbar grollend ins Gebet unendlich viel junge Keuschheit und Reinheit Schlafzimmer; er fand den Schlummer-nicht, der. Also war es ihre Gegenwart, die mich ent• nahm, weshalb denn kein Romeo mehr gelän• über ihrem Wesen ausgegossen, daß ich sie im und seine Unruhe wurde so stark, daß er noch zündete, nur ihre heilige Gegenwart. Und sie ge. Das erstemal über alle Maßen groß und be• Herzen anbetete — und mußte doch schwei• in der Nacht bei sich beschloß, an die See zu muß nahe sein, sichtbar sein, um ihren Zauber deutend, wie kaum je ein Romeo über eine gen. fahren, um Christine zu besuchen. meinen seelischen Kräften mitzuteilen. Zum deutsche Bühne geschritten sei. Und nun solch Ist es so, daß ich, ein Mann des machtvollen Umsinken erschöpft verließ ich die Stadt. ein Abfall? Wortes, meine Stimme verloren habe an die• Fortsetzung folgt

Unser Kreuzworträtsel o HERMANN SU DER MANN S^mbolfigur der Jahrhundert• Anna Vera Fischer o wende und .vn:r.i,. Gestdll de» Wilhelminischen Geistes- lebens. auf der Höhe eines beispiellosen Erfolges von der o Kntik gesiurit und dennoch immer wieder gespielt, verlegt Gesang der Geister Gegensätzlichkeit, ostpr»Dichter aus Danzig und verfilmt „Es begann in Ostpreußen...", so beginnt dieser spannende Roman, II Zweiheit ^7 Sehn Nane zweier der Sie bis zur letzten Seite mitreißen wird. H David. Versal Her Ältester 320 Seiten, geb. 29,80 DM o 0 Antoz »Hoppenhe ist A Lustschlösser Dieses Buch gibt Antwort auf eine Rautenbergsche Buchhandlung, Postf ,19 09,2950 Leer 0 Vielzahl bisher V b offener Fragen b rannen V in > t Aboodungen EUim Der Senator für Finanzen hat mich DM 34 00 zum Steuerberater bestellt: Bekanntschaften Danzig T ISBN 3-88479-024 2 Karl Bernhard Röder Fluß ine Taldorfer Weg 9, 1000 Berlin 26 Ostpreußin, 64/1,68, sucht Partner. Frische Zuschr. u. Nr. 22392 an Das Ost• Telefon: 030/4144939 preußenblatt, 2000 Hamburg 13. Haff s> A R e Früher: Lyck/Ostpreußen (Ostpr.) > P s Falkstraße 3 Düsseldorf: Beamtenwitwe, Ost• ital .Tons übe preußin, 70/1,58, gesund, vital, ge• ital.: N Wer wünscht ein eigenes pflegt, mittelschlank, häusl., al• Waldtier 0 8700 Wücrburg Familienwappen? Männer— Insel i. >S leinst., gut sit., Allgemeinbildung, L A wü. charakterfest., gut sit. Partner/ nane Bodensee Schriftl.Gratis-Inform.von Lothar Marischier Kameraden, Nichtraucher/trinker, Gewand Bücher, Karten, Kreiskarten, Meß- Am Berg 2, 4005 Meer- kennenzulernen. Diskr. zugesi. Bild- der V tisc hblätter und mehrfarbige ost• busrh 2, Tel.:0 21 59-27 04 zuschr. erb. u. Nr. 22 349 an Das Inderin > S deutsche Provinz- u. Städtewap• Ostpreußenblatt, 2000 Hamburg 13 e pen als h Dunst Urlaub/Reisen Kranke, einsame Seele, 41/1,83, mö. Autoaufkleber sich mit ledigem, ev. heimatvertr. Fremdwort— V liefert: Stück 2,— DM christl. Mädchen aus Pommern teil: Urlaub in 3422 Bad Lauterberg im Preußen bis 40 J., Nie htraucherin, ! HEIMAT-Buchdienst Harz. Pens. Spicher, Scharzfelder IV neu 6 o aussprechen (Spätaussiedlerin?) Bit• A h>'V Banszerus Str. 23. Mod. Zi., z. T. mit Du./WC, te nurehrl.Bildzuschr. Raum Neußu. 3 Grubestr. 9 3470 Höxter. Rustik. ER- u. Aufenth.-Raum. Gt. Nr. 22 350 an Das Ostpreußenblatt, 0 Sinne« Verpflegung. VP 35,— b. 37,— DM. Führer 2000 Hamburg 13. der Argo• organ > Telefon (0 55 24) 3t 55. nauten R Ostpreuße, 54/1,86,91 kg, mit Haus u. Lurch Pension Haus Renate, Kur-Urlaub u. Wochenende, 4902 Bad Salzuflen, Gerten an der Küste in Dänemark, Biene h o Christoph su. herzensgute Lebensgefährtin, Moltkestr. 2, Zi. m. Tel., teilw. Gut• 35—45 J. Nur ernstgem. Bikizuschr. schein Pankratius DU/WC, an den Badehäusern. V Frühst, u. Halbpens. 2 Wo. f. 3 Wo., u. Nr. 22 340 an Das Ostpreußen• IV Si v Mieserich 3 Wo. f. 4 Wo. i. d. Nachsaison. blatt, 2000 Hamburg 13. (Abk.) o Weihnachten u. Silvester Pause hal- unter den Seligen angebote. Tel. 0 52 22/1 0579. Ostpreuße, 53/1,70, in gesi. Pos., eig. Kuh- Haus usw. su. liebenswerte, häusl. antilope V Ampere Eine heitere Geschichte 2270 Wyk auf Führ, Erholung wäh• Lebensgefährtin. Mögl. Bildzuschr. u. Nr. 22413 an Das Ostpreußen• (Abk.) Von Hugo Wellems rend des ganzen Jahres! Ruhige Fe• Ringe1- blatt, 2000 Hamburg 13 A S 5 80 Seiten, 35 Zeichnungen von rienwohnung u. Zimmer, dicht am krebe Meer, direkt am Wald. Prinzen, Bir• Max Neruda, kartoniert 9,— DM. kenweg 1, Tel. Nr. 0 46 81/27 95 ab V 19 Uhr. Zahnärztin Zeich.f Frauen• Staats- und Wirtschafts• Ida Pahnke-Lietzner Dran name L N politische Gesellschaft e. V. Urlaub im Teutoburger Wald, „Haus u BK 91o-427 (Ostpr.) A Postf. 32 31 28, 2000 Hamburg 13 Lug ins Land", Zim. m. D. WC., Pro• Kaiserdamm 24, 1000 Berlin 19 spekt anfordern, Maiweg 31, 4930 Telefon 30264 60 Detmold 17 (05231) 88510. Auflösung in der nächsten Folge 2. Oktober 1982 -Folge 40 - Seite 8 Erntedankfest

Aloys Sommerfeld Helfer aus dem Wald

enn im Herbst die Kartoffelernte im ten auf den Zweigen, um sich mit den Pfötchen Gange war, und groß und klein zur die Früchte herzuangeln. Das Rascheln und WEinbringung der Ernte auf dem Feld Knacken an diesen Tagen war unüberhörbar. benötigt wurden, stellten sich auf dem väterli• Im Mäulchen zwei Nüsse, die durch die Hül• chen Hof regelmäßig vom Wald her kleine Hel• sen zusammengehalten wurden, sicherten sie fer ein. Es waren dies nicht etwa die Heinzel• zunächst am Wegrand und huschten dann ins männchen, deren Hilfsbereitschaft und Fleiß Feld, um den Schneezaun zu erreichen. Man• schon in den jahrhundertealten Märchen ge• che blieben nach ihrer letzten Fracht im Wald bührend gerühmt werden. Auch kamen jene und übernachteten in ihrem sicheren Koben. nicht etwa, um Kartoffeln aufzulesen oder gar Andere zogen es vor, die Nacht auf einer der die schweren Säcke zu schleppen. Nein, wer da hohen Eichen zuzubringen, um gleich am kam, das waren Eichhörnchen, quicklebendi• Morgen mit der Arbeit beginnen zu können. ge, rostrote Kerlchen! Und statt sich um die Ein ganz schlaues, kräftiges Kerlchen nahm Kartoffeln verdient zu machen, kamen sie, um sich jedes Jahr zur Erntezeit das Recht, den die Haselnüsse und auch einige Eicheln zu ern• Starenkasten zu beziehen, der an einer der Ei• ten, die auf den hohen Sträuchern und Eichen chen angebracht war. Am späten Nachmittag, unseres Gartens gut gediehen und gerade zu wohl nach des Tages Arbeit, konnte man es dieser Zeit reif waren. sehen, wie es aus dem Guckloch hinauslehnte Der direkte Anreiseweg vom Wald zum Hof wie ein Rentner aus dem Fenster und das war für die Eichhörnchen gar nicht so einfach, Leben und Treiben von oben her betrachtete. denn es hätte bedurft, eine mehrere hundert Wahrscheinlich haben die Eichhörnchen Meter lange Strecke auf Feldern und Wiesen die gesamte Ernte zum Wald geschafft, denn zurückzulegen. Und das ist für Eichhörnchen, wir haben im Frühling nie ein sprießendes Ha• die auf den Bäumen zwar sehr geschickt sind, selnußhäufchen im Garten bemerkt. Im übri• sich auf dem Erdboden aber recht schwer tun, gen hätten sie zur Winterszeit unmöglich die gar nicht so ungefährlich, denn allerorts kön• hundert Meter durch den hohen Schnee hüp• nen sie dort von Feinden überrascht werden, fen können, um an die Vorräte heranzukom• dem listigen Fuchs, umherstreifenden Hun• men. den und Katzen, von Mardern, Wieseln und Wir duldeten die niedlichen Gäste aus dem Raubvögeln, die alle den pussierlichen Nager Wald in der Meinung, geteilte Freude sei dop• Foto Bahrs „zum Fressen gern" haben. pelte Freude. Die Teilung fiel aber so einseitig Aus der Fülle des Sommers: Reiche Gaben der Natur Aber Not macht erfinderisch! Aus dem aus, daß für uns nur die wenigen Nüsse ver• Lackmühlwald, denn um den geht eshier, führ• blieben, die auf den Boden gefallen waren, so wie eine überladene Transportmaschine dem aber in den Wald, tauchten sie bald auf und te die Eisenbahnlinie nur etwa 100 Meter an daß die Eltern für den Bunten Teller an Weih• Wald zu. begleiteten einen mit ihrem krächzenden Ge• unserem Hof vorbei. — Seit 1945 besteht sie nachten regelmäßig Nüsse kaufen mußten. Nur wenige Tage dauerte ihre Ernte. Dann schrei von Baum zu Baum als gälte es, die ande• dort nicht mehr, und die Bahnschwellen sind Noch andere Erntewillige stellten sich zu sah man sie nicht mehr im Garten. Nur auf dem ren Tiere vor einem besonders bösen Feind zu — wie auch die lange Scheune unseres Hofes jener Zeit aus dem Wald ein. An ihrem bunten Erdboden lag eine Menge Eicheln umher, die warnen. — Warum nun der unfreundliche — verheizt worden. — Und da die Geleise in Gefieder und großen Flügelschlag konnte man ihnen bei ihrer Arbeit entglitten war. Die Akt? Hatten wir sie nicht anstandslos auf unse• dem hügeligen Gelände öfter durch Bodenaus• sie unschwer als Eichelhäher erkennen. Ihrem haben dann die Schweine aufgehoben, wenn ren Eichen geduldet? schachtungen führten, waren zu ihrem Schutz Namen getreu, erstreckte sich ihr Erntebe• sie freien Auslaüf bekamen. Aber fett konnten Da war der scheue Kuckuck doch von ande• gegen Schneeverwehungen zur Winterzeit zu reich nur auf die Eichbäume. Für ihre Flüge sie davon nicht werden j dafür hatten schon die rer Art. Er stattete uns gelegentlich einen Be• beiden Seiten sogenannte Schneezäune er• hatten sie sich eine Luftbrücke eingerichtet, eifrigen Erntehelfer gesorgt. such ab, nahm immer auf derselben Eiche Platz richtet worden, die noch durch Tannenhecken die sie alle einhielten. Mit zwei Eicheln im Das Jahr hindurch sah man dann kaum ein• und ließ sein volles Organ erschallen, daß es und Nadelbäume in ihrer Wirksamkeit ver• Schnabel strebten sie dann schweren Flugs mal einen dieser Vögel im Garten. Ging man laut am Wohnhaus widerhallte. stärkt waren. Die schlauen Rotröckchen aber hatten bald erkannt, daß sich mittels der Anlagen die Ge• fahren des Anreiseweges erheblich vermin• Karl Saager dern ließen. So konnte man sie denn sehen, wie sie auf den Brettern der Zäune und den Asten entlangliefen, um sich dem Hof zu nähern. Für die verbleibende kurze Strecke mußten sie dann das Risiko in Kauf nehmen, auf dem Erd• Eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte boden zu laufen. Im Ernstfall konnten sie sich im Rübenfeld verstecken, an dem sie gewöhn• lich entlangliefen, und Zuflucht auf dem hohen eitdem sich der Mensch von den Erzeugnissen richtet: „Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch sonders unter uns Heimatvertriebenen, selten ist — Weidengebüsch suchen, das sich etwa auf seines Ackerbaues ernährt, feiert er auch das geben werde, und werdet's ernten, so sollt ihr eine „Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut, fromm Gemahl, from• halbem Weg am Rande eines großen Teiches SErntedankfest. Bereits im 1. Buche Mose, das Garbe der Erstlinge eurer Ernte Gott weihen" me Kinder, fromm Gesinde, fromme und getreue erhebt. vor mehr als dreitausend Jahren geschrieben (Vers 11). Zum Erntedank gehört aber auch das Mit• Oberherren, gut Regiment — d. h. Regierung —, gut wurde, lesen wir im 4. Kapitel Vers 3, daß Kain, der teilen an Arme und Fremde. „Wenn ihr aber euer Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, Ehre, gute So entfaltete sich dann bald ein reges Leben Ackermann, von seinen Feldfrüchten und Abel, der Land erntet, sollt ihr nicht alles bis zu den Enden Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen". Erst auf den Sträuchern und Bäumen. Geschäftig Schäfer, von den Erstlingen seiner Herde dem Herr• abschneiden, auch nicht alles genau auflesen, son• wenn wir diesen umfangreichen Katalog bedenken, liefen die kleinen Waldbewohner die Stämme gott als Dank opferten. Und im 3. Buche Mose, Kapi• dern sollt's den Armen und Fremdlingen lassen" wird es uns recht aufgehen, wie sehr Gottes Hilfe und Äste hinauf und herunter und balancier- tel 23, wird uns der Auftrag Gottes an sein Volk be- (Vers 22). Und im Vers 39 steht sogar eine Anwei• uns Tag für Tag wirklich nötig ist und wie töricht wir sung Gottes über das Erntedankfest selbst: „Wenn sind, wenn wir meinen, auch ohne Gottes Hilfe das ihr die Früchte des Landes eingebracht habt, sollt alles besitzen zu können! ihr sieben Tage lang das Fest des Herrn halten und Aber noch etwas wichtiges gilt es hier zu beden• Kirchenrat Otto W. Leitner sieben Tage vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich ken. Luthers Aufzählung ist durchaus nicht dazu sein!" gegeben, nun unsere Begehrlichkeit ins Unermeßli• Sieben Tage lang das Erntedankfest zu feiern, che zu steigern, und wir dürfen auch nicht zu der würde für manchen Heutigen durchaus begeh• Meinung kommen, das alles würde uns mühelos in Alles Leben strömt aus dem Herrnrenswert sein; aber fröhlich sein vor Gott? Damit unseren Schoß fallen, ohne daß wir selbst etwas würde es schlecht bestellt sein, denn unsere Fröh• dazu beizutragen brauchen! Darum ist es gut, wenn Du tust deine Hand aul und Es ist ganz unerhört, unnormal und völlig aus der lichkeit ist leider meistens mit Gottes Willen und wir uns an das Wort des Apostels Paulus an Timo• erfüllest alles, was lebet, mit Weise, daß er sich mit „Du" anreden läßt und mit uns Wollen wenig vereinbar. Schon in unserer Heimat theus erinnern: „Es ist ein großer Gewinn, wer gott• Wohlgefallen. Ps. 145, 16 verkehrt. Er, welcher uns nicht nötig hat, sucht uns. war das kirchliche Erntedankfest für viele nicht selig ist und läßt sich genügen. Denn wir haben Er, welcher sich selber genug ist im Chore der himm• mehr die Hauptsache, ihnen genügte Erntetanz und nichts in die Welt gebracht und werden auch nichts n einer mächtigen, unüberhörbaren Sprache lischen Heerscharen, spricht uns an. Der Schöpfer Erntebier und man vergaß nur gar zu leicht darüber hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Klei• werden wir im 145. Psalm zum Erntedankfest löst sich nicht kalt vom Geschöpf. Der Herr steht den schuldigen Dank an Gott, den Geber aller dung haben, so lasset euch genügen." Die tiefe Idieses Jahres 1982 angeredet. Wir werden ge• dem Knechte zur Verfügung. Gaben. Weisheit dieses Wortes ist allen denen von uns auf• mahnt, vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat! Aber die überwiegende Zahl der ländlichen Be• gegangen, die 1945 in russische Hände gerieten und Daboi ist unser Gegenüber nicht zu suchen im Von diesen unbegreiflichen Tatsachen kommt es wohner unserer Heimat nahm an den kirchlichen am eigenen Leibe erfuhren, wie wichtig, aber auch engen Raum unseres Lebens — und nicht zu finden her, daß wir „Du" zu ihm sagen dürfen. Aus seinem Erntedankfeiern teil. In der Kirche meiner Heimat• wie ausreichend Nahrung und Kleidung für den bei einem Menschen oder in einer menschlichen Offenbaren gewinnen wir die Einsichten in alle stadt Zinten hatte jedes der umliegenden und zum Menschen sein können. Nur zu oft wußten wir am Gemeinschaft. Unser Gegenüber ist nicht der Städ• Schichtungen des Daseins und kommen am Ende Kirchspiel gehörenden großen Güter auf den Empo• Abend der damaligen Tage nicht, was wir am näch• ter oder der Mensch vom Lande, nicht der Erzeuger auf den Grund aller Dinge. ren seinen gekennzeichneten bestimmten Platz und sten Tag zum Frühstück haben würden, und als sich und der Verbraucher mit ihren Organisationen. Wir am Erntedankfest blieb kaum einer davon leer, unsere Kleidung und Schuhe, soweit sie uns belas• stehen uns auch nicht gegenüber als Pfarrer und Das große Du steht uns gegenüber mit offenen denn der Gutsbesitzer selbst brachte seine Mitar• sen wurden, nach und nach in ihre Bestandteile auf• Gemeinde. Unser Gegenüber ist einer und derselbe Händen. Das haben wir weithin vergessen. Sein Brot beiter auf festlich geschmückten Leiterwagen in die lösten, erkannten wir erst ihre ungeheure Bedeu• von Ewigkeit zu Ewigkeit. Ohne ihn ist Säen und füllt mancherorts die Papierkörbe der Schulen und Kirche. Auch die nicht in der Landwirtschaft Täti• tung für den Menschen! Und noch etwas haben wir Ernten nicht zu denken, alles Leben strömt aus ihm. die Abfalleimer. Seine Hand müßte sich eigentlich gen waren in unserer Heimat noch so gott- und na• damals gelernt, daß man mit dem Wegwerfen von Unsere Sprache, immer mehr abgegriffen und ohne zur Faust ballen und zuschlagen. Aber seine offene turverbunden, daß sie es als selbstverständlich be• Nahrungsmitteln vorsichtig sein sollte, da sie wirk• Kraft, vermag nicht mehr die majestätische Fülle Hand wird von seinem offenen Herzen geleitet. Ist trachteten, an den kirchlichen Erntedankfeiern teil• lich eine Gottesgabe sind! Gerade in unseren Tagen, seines Daseins, die sprengende Gewalt seines Han• doch nichts als lauter Lieben, wassein treues Herze zunehmen. Die Meinung, daß Gottes Segen für wo so viele Menschen, insbesondere in den Ent• delns — die letzte Wahrheit seines Wortes auszu• sagt. Solche Erkenntnis ist uns zu wunderbar und zu unser tägliches Brot sehr nötig war und wir selbst es wicklungsländern, verhungern, sind wir Gott ge• drücken. Der Herr deines Lebens und deines Todes hoch. Seine offene Hand versorgt alles, was lebt. Es nicht verhüten könnten, daß Hagel- und anderes genüber verpflichtet, nichts umkommen zu lassen! steht vor dir, und das von uns oft so selbstverständ• findet der Wurm im Staube, was er braucht, und der Unwetter unsere Ernten zerstörten, war noch all• Und noch ein letztes wollen wir am Erntedankfest liche Leben ist im großen und kleinen bis zum Sper• Löwe findet es auch. Ebenso bekommen wir, was wir gemein. bedenken. Es ist unbedingt nötig, daß wir beim ling auf dem Dach und bis zum einzelnen Haar auf brauchen. Was da nicht klappt, geht auf unser Unsere Landsleute wußten aber auch davon, daß Danken für das tägliche Brot die Gewißheit haben, deinem Haupte von seinem Willen und seiner Ent• Schuldkonto. Saat und Ernte hat sich vor unseren es beim Erntedanklest um weit mehr als „nur" um daß es wirklich unser uns von Gott zugedachtes täg• scheidung abhängig. Wir stammeln das arme Wort Augen wieder vollzogen. Wir empfangen das tägli• das tägliche Brot ging, denn ihnen war die Erklärung liches Brot ist und nicht, daß, wie es in einem Kir• „Herr", wir sagen das fromme Wort „Gott" zu ihm, che Brot auch 1982. — Und am Ende führt seine offe• Luthers in seinem Katechismus, was alles zum täg• chenlied heißt, „Von unrechtem Gut untermenget der durch Millionen von Jahren währende Explo• ne Hand uns den eingeborenen Sohn zu. Der Sohn lichen Brot gehöre, noch sehr geläufig, und es ist gut, sei". Unrechtmäßig ist nicht nur gestohlenes, son• sionen eines Milchstraßensystems auslöst, ein Sa• ist des Vaters liebste Gabe an uns. Ihn brauchen wir wenn wir Heutigen uns bei dem Erntedankfest an dern auch unverdientes, also ohne unsere Gegen• menkorn segnet mit dem Geheimnis des Lebens. — noch nötiger als das tägliche Brot. Und der ist uns Luthers Erklärung erinnern: Unsere Bitte im Vater• leistung zugefallenes, was sich andere verdient und Seine Größe und seine Gewalt können von uns aus gegeben. Alle Verheißungen sind Ja und Amen in unser um das tägliche Brot umlaßt „Essen und Trin• selbst notiger haben als wir, ja vielleicht dadurch in Rar nicht angesprochen werden, im Donnergange ihm. Sein ist alle gute Gabe. Unser ist der Dank und ken, Kleider, Schuh, Haus" — heute würde man Notlagen geraten sind, daß wir ihr Brot als unseres seines Waltens geht unser Wort unter. der Dienst. richtiger Wohnung sagen, da der Hausbesitz, be• verzehren... 2. Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 9 lü5 Cfipraifjmblau Kultur Und Sudermann lebt doch... Eine notwendige Betrachtung anläßlich seines 125. Geburtstages — Von Dr. Walter T. Rix

den Platz in der deutschen Literatur beanspru• Beachtung findet Sudermann noch in einem chen. ganz anderen Bereich: In amerikanischen Dis• Neuere Bilanzversuche fallen kaum besser sertationen über neuere litauische Literatur, aus. Ein Kolloquium zum Thema „Chancen für deren Verfasser in die USA ausgewanderte Li• Hermann Sudermann?" 1972 an der Berliner tauer sind, erfährt Sudermann eine ausführli• Akademie der Künste kam lediglich zu dem che Behandlung. Die gleiche Tendenz der Ein• Ergebnis: „In einem Punkt geht der Prozeß beziehung in die litauische Literatur zeigt sich wirklich weiter: das Meinungsbild über Her• heute in Litauen. Das Elternhaus in Heyde- mann Sudermann ist nach wie vor heftigst zer• krug, von dem schon Sudermann im „Bilder• stritten, das Pro und Kontra der Zeitgenossen buch" sagt, daß es „halb in die Erde gesunken" findet im Pro und Kontra der Nachgeborenen sei, wurde vor einigen Jahren gründlich reno• ein Echo." Selbst die Sudermann-Ausstellung viert. In zwei Räumen werden litauische und anläßlich seines 50. Todestages 1978 im Schil• russische Übersetzungen seiner Werke ausge• ler-Nationalmuseum, vorzüglich arrangiert stellt. Das Geburtshaus auf dem Gut Mat- vom Deutschen Literaturarchiv in Marbach, zicken wurde, wie litauische Zeitungen aus• führte nicht etwa zu einer vertieften Beschäfti• führlich berichteten, 1980 nach alten Aufnah• gung mit dem Dichter, sondern löste vielmehr men getreu seinem ursprünglichen Zustand eine Nachlese längst bekannter Vorurteile wiederhergestellt. Es soll in Zukunft ein Su- aus. War Sudermann bis Ende der 60er Jahre dermann-Museum beherbergen. 1981 führte noch in den Schullesebüchern vor allem durch das Wilnaer Staatstheater unter ungewöhnli• seine Novelle .Die Reise nach Tilsit" vertreten, cher Beachtung die Oper „Die Reise nach Til• so fand sich in den 70er Jahren als Nachklang sit" des Komponisten E. Balsys auf. Letztlich ist nur noch das kleine Gedicht „Auf dem Eise", das litauische Interesse an Sudermann auch bis er heute ganz aus dem Bereich der Schul• dadurch zu erklären, daß man ein geistiges und lektüre verschwunden ist. kulturelles Selbstverständnis gegenüber den Russifizierungstendenzen zu entwickeln Geschmacklose „Nachrufe" sucht. Selbst wenn Sudermann keine einzige dich• Sudermanns Hauptgegner Alfred Kerr: „Ich, Im offiziellen Literaturbetrieb von heute ist terische Zeile geschrieben hätte, wäre er für Hermann Sudermann (rechts) und der eben• der Gott der Kritiker und der Kritiker der Göt• Sudermann damit praktisch tot. Letztlich ist uns eine nicht zu übersehende politische Er• falls aus dem Memelland stammende Otto ter" (Nach einem Gemälde von Lovis Corinth, dies die Festschreibung eines Zustandes, der scheinung seiner Zeit. Sein Werk und seine po• Neumann-Hofer während der Berliner Stu• 1907) Foto privat sich schon früh eingestellt hatte. Bereits lange litischen Äußerungen spiegeln die bewegen• dienzeit. Die Freundschaft erwies sich als un• vor seinem Tode versuchten zahlreiche Kriti• den Fragen des aufstrebenden und stürzenden erschütterlich und brachte für Sudermann ker durch ebenso satirische wie geschmacklo• Reiches, die Orientierungslosigkeit und Suche einen kleinen Ausgleich gegenüber den An• se „Nachrufe", ihn künstlerisch und mensch• nach neuen Werten in der Weimarer Zeit. Ur• feindungen, da Otto Neumann-Hofer insbe• ur Sudermann-Ausstellung in der Pillau• lich zu treffen. So schrieb der damals bekannte sprünglich von sozialistischen Vorstellungen sondere mit seiner Zeitschrift „Litterarische Kritiker Josef Ruederer 1897, also 31 Jahre vor er Stube des Eckernförder Museums kam kommend, bezog er schließlich eine links-libe- Warthe" immer wieder für ihn eintrat Sudermanns Tod: „Wir bedauern seinen ZBesuch bis aus Irland. Noel Deeney, Lite• rale Position, aus der heraus er auf politischer Foto Achirv Arbeitsgemeinschaft der Memelland- Heimgang aufrichtig, zumal der Tod den rüsti• raturwissenschaftler am Germanistischen Ebene zu einem führenden Verfechter der gei• kreise gen Mann unvermutet ereilte; seit .Morituri' Seminar des University College of Dublin: „Für stigen Freiheit wurde. Anders als die weitge• weiß man, daß er nie ernstlich ans Sterben ge• mich ist Sudermann ein wichtiges Kapitel der hend bindungslose InteHigentsia Berlins, blieb dacht hat." Im Laufe der Zeit stellte sich damit hundert künstlerisch umformt. Sein gesamtes deutschen Literatur. Diese Ausstellung hilft er nicht bei der Verneigung stehen, sondern eine Perspektive ein, aus der alles herausfiel, Werk kreist um die Relativität von Werten, mir, vieles an ihm und an seiner Zeit besser zu war souverän genug, die Möglichkeiten der was für Sudermann sprach. Auch die Ge• eine Problematik, in deren Zentrum wir heute verstehen." Dieses Interesse steht in einem ei• Monarchie anzuerkennen. Auch wich er dem genartigen Widerspruch zur gängigen Litera• schichte der literarischen Kritik ist eine Ge• stehen. Wie Rilke und Hofmannsthal schreibt Kampf nicht aus, sondern stellte sich in völli• er aus einer Sprachkrise heraus in der Er• turgeschichtsschreibung. Hält man sich an die schichte von blind nachgeschriebenen Vorur• ger Verkennung der Kampfmittel seiner Geg• kenntnis, daß die Sprache immer nur .Erschei• maßgeblichen Darstellungen, so handelt es teilen! Nach 1945 erschienen allein fünf Dis• ner sozusagen mit offenem Visier seinen Wi• nungen wiedergeben, niemals aber Wahrheit sich bei Sudermann fast schon um einen pein• sertation, über Sudermann sowie eine Habili• dersachern. Hier liegen die Gründe für den Er• gestalten kann. Nietzsches Wort vom Aspfcktrv. lichen Unfall der deutschen Literatur, den es tation, deren Ergebnisse eigentlich das extrem folg seiner Gegner, an ihrer Spitze Alfred Kerr Charakter der Wirklichkeit hatte ihn gelehrt, mit einigen hämischen und herablassenden negative Bild hätten revidieren müssen. Doch und Maximilian Harden, die ihn unmittelbar daß Realität vom Menschen nicht zu erfassen Bemerkungen zu verurteilen gilt. Ein Dichter, die Unerschütterlichkeit stereotyper Vorstel• nach dem Erfolg seiner „Ehre" (1889) mit Haß ist. Hier leitet Sudermann eine Entwicklung über den die Kritik bereits zu dessen Lebzeiten lungen ließ die Verarbeitung neuer Erkennt• und Hohn zu überhäufen begannen. Der ein, an deren Ende das Spiel mit der Realität den Stab gebrochen hat, kann keinen dauern• nisse nicht zu. meistgespielte Dramatiker des deutschen auf der Bühne eines Samuel Beckett steht. Sprachraumes, wie eine Untersuchung des holländischen Theaterwissenschaftlers Jean- Als sich die Rote Armee Heydekrug 1945 Viele lesen Sudermann — doch keiner spricht über ihn... Paul Mannens gezeigt hat, wurde in kürzester näherte, wurde das vor der evangelischen Kir• Zeit zur Unperson abgestempelt. Es läßt sich che befindliche Sudermann-Denkmal vergra• Der unvoreingenommene Betrachter muß lien (1959) und „Glück im Winkel" (1958 als dabei überzeugend belegen, daß Sudermann ben. Vorsichtige Nachforschungen ergaben, jedoch feststellen: Die gängige Ablehnung „Ashmore") und „Rosen" (1959 als „Roses") Stellvertreterfunktion besaß. In ihm sollte die daß es sich heute noch an dieser Stelle befin• Sudermanns steht im umgekehrten Verhältnis durch die BBC in Großbritannien. „Johannis• Monarchie geistig getroffen werden. Die dabei det. Wann wird es wieder geborgen? Der um• zum Leserinteresse. Viele lesen ihn, doch kei• feuer" wurde 1954 zum dritten Mal verfilmt mit praktizierten Verfahren sind höchst auf• fangreiche Nachlaß Sudermanns liegt immer ner spricht über ihn. Paul Fechter hat daher Ingrid Andree, Paul Dahlke, Günther Lüders schlußreich, weil sie gerade heute in entspre• noch unausgewertet im Deutschen Literatur• ganz richtig beobachtet, wenn er 1957 in dem und Lucie Englisch in den Hauptrollen. „Die chender Weise durch das linksgesteuerte Me• archiv zu Marbach. Den eigentlichen Suder• Jubiläumsband „Heimat im Osten" anläßlich Reise nach Tilsit" erlebte insgesamt sogar fünf dienkartell ihre Anwendung finden, wenn es mann gilt es erst noch zu entdecken. Doch dies des 100. Geburtstages schreibt, daß „das Volk Verfilmungen. 1969 wurde sie in der Regie von darum geht, den Staat zu diskreditieren. ist für die Literaturkritik zugleich ein erkennt• mit besserem Instinkt als die Kritiker ihm die Günter Gräwert im ZDF gezeigt mit Ruth nistheoretisches Problem. Allerdings: In aller Treue hielt und noch hält". Maria Kubitschek als Indre in der Hauptrolle. In künstlerischer Hinsicht ist Sudermann Stille wirkt Sudermann weiter. Die aus seinen Die jüngste Verfilmung wurde soeben in Li• bedeutsam, weil er die geistigen Strömungen Werken der Sudermann-Stiftung zufließen• In den vergangenen Jahren mehren sich tauen abgeschlossen. Aus diesem Blickwinkel des 19. Jahrhunderts aufnimmt und sie unter den Tantiemen dienen Jahr für Jahr der Unter• sogar die Anzeichen für ein wachsendes Inter• verdient Sudermann unser besonderes Inter• dem Einfluß neuer Gedanken für das 20. Jahr- stützung bedürftiger Künstler. esse. Das beweisen nicht nur die Ausleihfre• esse, nicht nur, weil sich seine Stoffe offenbar quenzen der Bibliotheken. Seit einiger Zeit sehr gut zur optischen Umsetzung eignen, wird sein Werk in zunehmendem Maße ver• sondern auch, weil er ein gutes Stück Filmge• legt. Nach Erlöschen der renommierten schichte darstellt. Es scheint so, als ob sein Cotta'schen Verlagshandlung sind die Rechte Werk Motive anbietet, die, sobald sie aus der an den Verlag Langen-Müller in München gefährlichen Sphäre der Literaturkritik her• übergegangen. Dieser hat den „Katzensteg", ausgenommen sind, Betrachter mehrerer Ge• den „Tollen Professor" und kürzlich „Das Bil• nerationen und unterschiedlicher Kulturkrei• derbuch meiner Jugend" in sehr ansprechen• se gefangennehmen können. den Ausgaben herausgebracht. Weitere Werke werden folgen. Der Fischer Taschen• Aber auch von der Bühne ist Sudermann buch Verlag hat die „Litauischen Geschichten" keineswegs völlig verschwunden. Bei Laien• und den „Katzensteg" mit großem Erfolg veröf• spielern erfreut er sich wieder wachsender Be• fentlicht; von beiden Büchern wurden jeweds liebtheit. Selbst auf den Bühnen professionel• über 30 000 Exemplare verkauft. In der Reclam ler Theater ist er hin und wieder vertreten. Hat Universal-Bibliothek erschienen außerdem sich die Kritik eine gewisse Unbefangenheit „Miks Bumbullis, der Wilderer", „Heimat" und bewahrt, so reagiert sie mit Erstaunen, weil der „Die Ehre". Selbst in Ost-Berlin kam 1980 eine gespielte Sudermann keineswegs so schlecht Taschenbuchausgabe der „Reise nach Tilsit" ist, wie es das Meinungsklischee fordert. Als heraus. das Wiener Akademie Theater 1977 den Auf einem anderen Gebiet zeigt sich eben• „Sturmgesellen Sokrates" aufführte, schrieb falls die fortdauernde Wirkung Sudermanns: die Schriftstellerin Hilde Spiel in der „Frank• Er ist der am meisten verfilmte Autor Ost• furter Allgemeinen": „Jetzt, last ein dreiviertel deutschlands. Das „Filmographische Lenkern Jahrhundert nach seiner Uraufführung er• der Weltliteratur" verzeichnet von 1913 bis scheint uns der .Sturmgeselle Sokrates' nicht 1969 allein 31 Verfilmungen seiner Werke. In als verstaubt, nicht als veraltet, sondern alsein den tragenden Rollen waren die führenden perfektes ,period piece', ein Stück vorgelebter Schauspieler seiner Zeit zu sehen: Emil Jan- und aus einer zeitlos skeptischen Distanz n.ngs, Heinrich George, Paul Wegener, Fritz kommentierter Historie, das uns vieles, was Kortner, Marlene Dietrich und Greta Garbo. seitdem in Deutschland geschah, erklären Die Brauerei des Gutes Matzicken bei Heydekrug im Memelland (im Mai 1941). Dort erblickte Nach 1945 wurden nicht weniger als neun kann." Sie liefert hiermit ein gewichtiges Ar• Filme nach seinen Vorlagen gedreht, darunter gument für die heutige Gültigkeit Suder• Hermann Sudermann am 30. September 1857 das Licht der Welt Foto Prol. Dr. Dr. h. c. Hubatsch, Bonn „Jons und Erdme" mit Giulietta Massina in Ita• manns. ahlreiche Schloßberger Eltern aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland Zbegleiteten ihren Nachwuchs bis nach Die „Neuen" unter die Fittiche genommen Uelzen. Dort trafen sich bei schönstem Wetter wie im Vorjahr 31 Kinder Schloßberger Her• Kinderferienlager in der Lüneburger Heide — Von einer Erkundungsreise bis zur Märchenstunde kunft mit ihren Helfern Marianne und Michael. treuer Gerd Schattauer. Beide Landräte spra• 20 Teilnehmern war das Ziel, das Jugendzen• die Vorarbeit, um Wappen auslegen zu kön• Zonengrenze und der Elbe wurde den Teil• chen sich anerkennend über das Kinderferien• trum Wittfeitzen, im Kreis Lüchow-Dannen• nen. nehmern geboten. Der Beamte vom Bundes• lager aus, und der Kreisvertreter der Schloß• berg, bereits bekannt, und die „Neuen" wurden grenzschutz hatte viel Geduld für all' die Fra• berger gab kurze Hinweise über die schnell unter die Fittiche genommen. Nach Viele Kinder erlebten einen selbst gestalte• gen, die ihm gestellt wurden. Später waren die Jugendarbeit der Kreisgemeinschaft. der Busfahrt zum Jugendzentrum verlief die ten Gottesdienst zum ersten Mal. Am zweiten Kinder in Lüneburg erstaunt über die Schätze Haus- und Bettenaufteilung reibungslos. Das Sonntag wurde gemeinsam die Kirche in Witt• des Ostpreußischen Jagdmuseums. Bevor es Erzählen wollte nach der abendlichen Vorstel• feitzen besucht. Zum Basteln hatten alle nicht nach Wittfeitzen zurückging, wurde sogar im Es folgte ein buntes Programm, das von den lungsrunde kein Ende nehmen. viel Sitzfleisch; es entstanden aber dennoch Gartower See gebadet. Kindern gestaltet wurde. Die bemalten Bir• wieder sehenswerte Motive auf Birkenholz• kenholzscheiben wurden amerikanisch ver• Die Programmgestaltung war von dem Be• scheiben und Leinendeckchen. Sogar mit der Heimatliche Märchen erzählte eine Lehre• steigert. Bei der Preisverteilung der Quizsieger treuungsteam gut vorbereitet. Auf verschie• Puppen- und Schlangenherstellung haben rin aus Lüchow, und man hätte eine Steckna• und der Sieger im Zimmerwettbewerb — die dene Weise wurde die Heimatkunde weiter• sich einige Spezialisten beschäftigt. Von einer del zu Boden fallen hören können, so groß war Jury hatte jede Woche Punkte für Aus• gegeben. Den Anschluß hierzu bildete ein Ostpreußenfahrt der Kreisgemeinschaft Schloß• die Aufmerksamkeit. Auch Constanze Augu• schmückung und Ordnung der Räume verge• Ostpreußenquiz mit Preisverteilung, die am berg, den Trakehner Pferden, dem Kinderfe• stin, Geschäftsführerin der Schloßberger ben — gab esT- und Sweat-Shirts, Bücher und letzten Tag stattfand. Das nur fünf Minuten rienlager 1981, dem Kreistreffen der Schloß- Kreisgemeinschaft, probierte ihr Talent beim andere willkommene Dinge. entfernte Freibad wurde häufig aufgesucht. So berger in Winsen sowie von der diesjährigen Vorlesen mit gutem Erfolg, denn selbst die größten Jungen wurden ganz klein. richtig austoben konnte sich die Gruppe beim Jugendfahrt nach Salzburg wurden Dias ge• Ein Lagerfeuer beendete die angenehme Volkstanz, den Wanderungen und beim Fuß• zeigt. Der Gästetag zum Abschluß begann mit Zeit in Wittfeitzen. Der Abschied von den ballspiel. Eine Fußgängerrallye und eine einer Kaffeetafel und einer nachdenklichen alten und neu gewonnenen Freunden fiel Schnitzeljagd verlangten neben der Strecken• Eine Tagesfahrt nach Hamburg mit der Ha• Fahnenrunde in Anwesenheit von Landrat schwer. Die Teilnehmer freuen sich auf ein bewältigung auch noch Ideen und Verstand. fenrundfahrt und dem Zoobesuch wird unver• Gellersen vom Patenkreis Harburg, Landrat Wiedersehen im nächsten Jahr und danken Das Sammeln von Kiefernzapfen war immer geßlich bleiben. Auch eine Fahrt entlang der Meiners vom Landkreis Lüchow-Dannenberg, der Kreisgemeinschaft Schloßberg und dem dem Ehrenvorsitzenden Fritz Schmidt, Kreis• Patenkreis Harburg, die diesen freudenrei• vertreter Georg Schiller und dem stellvertre• chen Ferienaufenthalt ermöglicht haben. tenden Kreisvertreter und Kreisjugendbe• Helga Anders

Aufgeführt wurde „Der Zirkus"... Eine erfolgreiche Sommerfreizeit im Frankenwald verbracht

nfahrt, Auspacken, Abendessen, das Quiz und der Volkstanz gaben der Freizeit waren die ersten Programmpunkte der einen ostpreußischen Charakter. Mit viel Eifer Adiesjährigen Sommerfreizeit der GJO- wurde wieder gebastelt, so entstanden unter Landesgruppe Bayern in Schwarzenbach a. anderem ostpreußische Häuser und Wind• Wald, nahe der Zonengrenze bei Hof. Das mühlen. Aber auch in sportlicher Hinsicht Christian-Keyßer-Haus, in dem wir unterge• stand einiges auf dem Programm. Nach dem bracht waren, bot alle Möglichkeiten, die man morgendlichen Frühsport übte sich die Grup• sich nur wünschen kann, so auch eine Terras• pe in Leichtathletik, Schwimmen und veran• se, wo sich die Teilnehmer tagsüber gern sonn• staltete eine Lager-Olympiade. Außerdem ten und abends zusammensaßen. Das alles war die Gelegenheit gegeben, gegen eine Ber• waren ideale Voraussetzungen für ein Som• liner Schulklasse Fußball zu spielen. merlager, und wir sollten sie auch gut zu nut• zen wissen. Allgemeines Gefallen fand auch die Besich• tigung einer Porzellanfabrik in Selb, das Lager• Wir, das war die Leiterin des Lagers, Irma feuer verbunden mit einem Grillabend, das Danowski, ihre vier Lagerhelfer und die 35 Geländespiel und eine Nachtwanderung. Teilnehmer im Alter zwischen 10 und 15 Jah• Eine große Gemeinschaft: Die Teilnehmer zweier Länder Foto Pedersen Überhaupt lud die waldreiche Gegend zum ren. Als Hauptthematik behandelten wir das Wandern ein. Ansonsten wurde die Freizeit Problem der „Grenzen", vor allem natürlich mit Tischtennis, Ball- oder Brettspielen, Lesen der innerdeutschen. Dazu hörten wir Informa• oder Sonnen verbracht. tionen, arbeiteten anhand von Karten und „Versprochen, ich laß' von mir hören" sahen Filme. Der Höhepunkt war eine Fahrt an Für den mit Spannung erwarteten Ab• die Zonengrenze. Die Erläuterungen eines Be• schlußabend wurde schon Tage zuvor geprobt Deutsche und Dänen verbrachten gemeinsame Woche im Ostheim amten des Bundesgrenzschutzes trugen dazu und vorbereitet. Zur Aufführung kamen das bei, daß alle Jungen und Mädchen tief beein• Stück „Der Zirkus" von Siegfried Lenz, einige o kann man besser Kontakte zwi• hören: „Dir schreib' ich" und „Ich laß von mir druckt waren. schen jungen Dänen und Deutschen hören". Sicherlich werden sich einige Teil• Sketche, eine „Rundfunksendung" mit Berich• Wknüpfen, als in der freundlichen nehmer bei einer weiteren Veranstaltung der Nicht zuletzt das Singen, die Morgen- und ten und Interviews über das Sommerlager und Atmosphäre des Ostheims in Bad Pyrmont? GJO wiedersehen. G.B./S.L. Abendfeier an der Fahne, ein Deutschland- die Vorstellung der „Lager-Band", die zu Cas- Auch das diesjährige deutsch-dänische Schü• setten-Musik spielte. lerseminar der Gemeinschaft Junges Ost• preußen war ein voller Erfolg. Den Siegern der Lagerolympiade, des Ge• 20 dänische Schüler der Oksböler Gesamt• ländespiels sowie den Teilnehmern mit den schule und 20 Beckumer Realschüler nahmen ordentlichsten Zimmern wurde ein Preis über• daran teil. Nicht unwesentlichen Anteil am Er• geben. Da alle Programmpunkte gut ankamen, folg dürften aber auch die Seminarleiter Car• wurde dieser Abend ein Erfolg. men Bayer, das dänische Lehrerehepaar Rimor und Kurt Pedersen sowie Günther Packaß ge• In der Hoffnung, uns bald wiederzusehen, habt haben. traten wir die Heimreise an, die uns in alle Ge• Im Vordergrund dieser Begegnung standen genden Bayerns zurückführte. das Kennenlernen und der Kontakt zwischen Jürgen Bischof den Jugendlichen beider Länder. Darüber hinaus wurden aber beispielsweise auch wich• tige Informationen über „Flucht und Vertrei• bung — gestern und heute" vermittelt. Diese 30 Jahre 17. Juni 1953 wurden durch Uwe Greve, Journalist aus Kiel und ständiger Mitarbeiter dieser Zeitung, ver• tieft. Durch eine Tagesfahrt in das Zonenrand• In Berlin wird Mahnmal errichtet gebiet um Goslar mit Besuch und Vortrag des ürzlich wurde in Frankfurt/Main die Ju• Bundesgrenzschutzes und anschließender Be• gend- und Bürgerinitiative „30 Jahre 17. sichtigung der Demarkationslinie, die bei allen Juni 1953" ins Leben gerufen, welche die Teilnehmern Betroffenheit auslöste, wurde K Errichtung eines Mahnmals in Berlin für die sein Referat unterstützt. Opfer des 17. Juni beschlossen hat. In den Eine zweite Tagesfahrt führte in den Teuto• nächsten Wochen wird ein Künstlerwettbe• burger Wald, wo man die Externsteine, das werb für den Entwurf des Mahnmals, dessen Hermannsdenkmal und die Adlerwarte be• Grundsteinlegung am 17. Juni 1983 mit einem suchte. Viel Freude brachte auch die Abend• umfangreichen Rahmenprogramm erfolgen wanderung zum Bad Pyrmonter Spelunken• Düren — Mitglieder der GJO-Jugendgruppe hatten auf dem in der Nähe gelegenen, 140 Hektar soll, ausgeschrieben. Alle Menschen und Or• turm, die einigen Teilnehmern allerdings ganz großen Gut Hommelsheim die Gelegenheit, unter der Führung des Betriebsleiters Wilhelm ganisationen, denen die Freiheit Europas und schön „auf die Puste" ging. Gelhausen, die verschiedenen Stationen der Getreideernte zu verfolgen. Vom Mähen des Ge• die Einheit Deutschlands am Herzen liegt, sind Zu den Höhepunkten der Woche gehörten treides auf dem Feld mit Hilfe eines modernen und leistungsfähigen Mähdreschers, dem Abla• aufgerufen, sich dieser Initiative anzuschlie• sicher auch ein dänischer und ein deutscher den des Getreides, der Reinigung und Lagerung desselben bis zum Pressen des Strohs mit einer ßen und ihre Arbeit zu unterstützen. Über den Abend mit viel Spaß, Spiel und Musik. Ein Rundballenpresse konnte alles an Ort und Stelle besichtigt werden. Das auf dem Gut in ver• Volksaufstand 1953 in Berlin und Mittel• „Schwimmländerkampf", ausgetragen im schiedenen Anbaustufen produzierte Getreide — es sind jährlich etwa 3001 — dient der Saat• deutschland soll eine Dokumentation erstellt nahen Hallenbad, fiel zugunsten der Becku• gutvermehrung. Von den Teilnehmern dieser Besichtigung einstimmig als Höhepunkt be• werden. Aus diesem Grund werden Teilneh• mer Sc hüler aus. Aber nicht nur an diesem Tag zeichnet wurde die Fahrt mit einem Traktor. In gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen mer und Zeugen dieses Geschehens gebeten, wurde das immer gute Essen von den hungri• wurde anschließend über die für Anfang Oktober geplante Fahrradtour in die nähere bzw. wei• biszum 1 Januar 1983 Berichte, Erinnerungen, gen Wasserratten lautstark gelobt. tere Umgebung Dürens gesprochen. Wer in der Nähe wohnt und Interesse an den Aktivitäten Fotos bzw. Dokumente der Internationalen Am Ende dieser erfreulichen und erlebnis• der GJO hat, melde sich bitte entweder bei Bertram Graw, Telefon (0 24 29) 5 85, Im Geyberg 3, Gesellschaft für Menschenrechte e.V., IGFM, reichen Woche fiel der Abschied besonders 5156 Hürtgenwald-Gey, oder Ulrike Gelhausen, Telefon (0 24 21) 3 1571, Zum Mühlendriesch Kaiserstraße 72, 6000 Frankfurt/Main 1, zur schwer. Tröstliche Versprechen waren zu 28, 5161 Merzenich Foto Gelhausen Verfügung zu stellen. 2. Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 11 fcus £fipmi6mblail Literatur „Na, eck seh nich hen", seggt Jenner, on sitt nich weg Band II des Preußischen Wörterbuches von Professor Erhard Riemann wurde jetzt abgeschlossen n jahrelanger Arbeit datowieeljeltomOarschwisch"( 1 urmbergin Schwerwiegender als bescheidene Auffas• ist es Professor Rie• Westpreußen). sungsgabe scheint der gefürchtete Hunger zu mann gelungen, das I PREUSSISCHES Neugierde ist seit jeher eine beliebte, aber sein. In der Elbinger Pangritzkolonie — keine Preußische Wörterbuch WÖRTERBUCH selten zu empfehlende Eigenschaft, besonders Nobelgegend — kannte man vor Hunger kei• der ost- und westpreußi• in der Koschneiderei. „We mi ee helpt, de büt nen Menschen, und um Ebenrode/Stallupö• schen Mundarten so tch an Ros (bin ich eine Rose, d. h. freundlich), nen herum konnte man vor Hunger nicht weit in Fluß zu bringen, we ee nieschiesch (neugierig) es, do büt tch a schiete. Im Braunsbergschen „kickt dem Fliet- daß nun Band II mit zehn Ijel". je" (Fleißigen), der Hunger woll derch et Fen• Lieferungen auf 1318 Der Neugierige redet viel oder unablässig: ster, he kemmt em oawa nich ent Hus". Im Frei• Halbseiten vorliegt von „He braschelt (brummt in den Bart) wie de Jud staat Danzig wurde bei Einladungen der Viel• „fi" (Lockruf für Puten im nau'm Oelskefell (Iltisfell)." Der Judenspott fraß der Familie vorher gewarnt und gezügelt: Memelland) bis .Jux• hält sich überhaupt in Grenzen, fern jeder „On wann du hungerst, dat du blarrst, oawer du zeug" (für Eiter in der Kaschubei). Mögen dem Streicher-Brutalität. Ein Kenner der Kaschu• fräettst mi nich so väl bi främde Lied!" In Lokau heimattreuen, unermüdlich tätigen Wissen• bei verblüfft durch sein Urteil: Ein Jude be• bei Seeburg respektierte man auch in der Ma• schaftler noch reichliche Jahre beschieden trügt zehn Christen, aber ein Kaschube zehn genfrage den Standesunterschied. „Ech hoa sein, die es erlauben, sein Lebenswerk für Juden. Wenn jemand einem sehr ungelegen Derscht wie e Of f iziea on Hunga wie e Gemee- Laien und Wissenschaftler fortzuführen. In• kommt, dann heißt es: „De kemmt wie de Suu na". Wenn im nahen Heilsberg das Brot „derch folge früher an dieser Stelle bereits veröffent• ent Judehuus". Wenn zu Neuteich im Großen de Potta kickt, is da Hunger nich weit". Echte lichter Anzeigen der Einzellieferungen sind Werder ein Jude krumme Beine hat, heißt es: Lebensfreude verraten die „Grabowskis" aus Aufbau des Wörterbuchs und die preußischen „Nu, es halt a Jüd"; beim Christen aber: „Nu, Grabowen in der Rominter Heide mit ihrer De• Mundartgebiete als bekannt vorauszusetzen. hat halt gedient bei der Kavallerie". Es kommt vise: „Wer drinkt ohne Derscht on ätt (ißt) Versuchen wir, aus der Vielzahl der Grund• eben immer auf die Kunst des Differenzierens ohne Hunger, de starwt noch als Junger". wörter Kostproben zu entnehmen, die den Be• an. Eine Parallele zum „es kommt immer dar• Da ja nicht überall „de Pann emmer krie- wohner zwischen Memel und Weichsel sowie auf an" bietet Szameitkehmen im durch seinen sche" kann, muß der weniger Privilegierte Aus „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" darüber hinaus zu Kaschubei und Koschnei- Schlachtruf bekannten Kreis Pillkallen „done, wat he well, de Noarsch blefft emmer derei in seinen Äußerungen, die sich auf Erfah• (Schloßberg): „Wenn seck e eenfacher Mann hinde", wenn er sich auch mal vergnügen rungen, Anschauungen innerhalb menschli• bedrinke deit, so seggt man, de es besoape. möchte, d.h. „so e beetke andersch als die Löbauer ein Eheproblem: „Ehe du den Hut cher Lebensstufen gründen, charakterisieren. Oaber es et eener von de feine Herres, dann emmer". Diese bescheidene Sehnsucht eines aufhängst, sieh' dir den Haken an!" Daß in einem Land, das von Natur aus harte heet et, de es e beßke illuminiert". Braunsbergers vereinigt sich mit ebenfalls an In diesem Sinne warnen die Insterburger: Lebensformen prägt, drastischer Freimut, Indessen ist uns der Igel entfleucht. Suchen der Passarge vorhandener hoffnungsvoller „Wenn de Hunger dorch't Fenster kickt, lept humorige Spottlust und von liberalem Geist wir ihn. Wir finden ihn in Ankes Heimat, in Geduld: „Liede währt nich emma, Onjedold (läuft) de Leew (Liebe) dorch de Dar ruf. Nicht getragene Kritik (zumindest bis etwa 1900) Tharau, als Todesboten: „Wenn de Ijel underer moakt et schlemma". zu Unrecht malen die Koschneider das graue eine lebhafte Rolle spielen, ist nur zu verständ• Deel wählt (wühlt), denn mott ener starwe". Das Maximum an Geduld eine ob ihres Kon• Elend aus: „Na, de Hochtiet jeft dat hups uppe lich. Dies zeigt sich besonders in Wendungen, Wer „nich mehr hust" in Birkenmühle (Kreis trastes so köstlichen Jenner-Wendungen: „ Wi Tchittel (Schläge auf den Kittel) un Tchnöip die das Äußere des Menschen, Charakter, Fä• Ebenrode/Stallupönen), der ist gestorben. were mal sehne, seggt jenn Blinder, on hefft (Knöpfe) a d Jack" (anzunähen). higkeiten, Eigenschaften und Eigenheiten Doch zurück zum lachenden Leben: Wer sien Dag (Lebtags) nuscht jesehne". Die Liebe bleibt nicht immer so wie am einen Ilske (Iltis) ausmacht, braucht keine aus• sowie sein Verhältnis zur Umwelt und zur Le• In diese Welt des Gegensatzes paßt die un• Hochzeitsabend, wenn wie vor 150 Jahren die gesprochen feine Nase zu haben, die „em Die- bensauffassung des Mitmenschen betreffen. faire Drohung: „Eck war di kratze, wo et nich Gäste zum Aufbruch gemahnt werden: „Nu stre Hundschiet rieke" kann; denn „de Ilske ise juckt". Den Vorteil der Initiative schätzt man packt ju tum Huse rut, denn to Bedde well de kleenet Deer, doch stänkre kann he foorts fer in Neupassarge bei Braunsberg: „ Wi wäre man Brut, un de Brüdgam drif t un prachert (bettelt), veer". Weit und breit ist bekannt, daß „de Uber die Nachbarn spötteln äte, secht jenner on nemmt et jrettste Steck dat dat Herz em man so jackert". Auch aus dem Hinna vonna Setz (Sitzstange) falle, wenn de Fleesch". Memelland (Kerkutwethen) und dem kulmer- Seit alters ist es beliebt, über Tagwerk und Elsk fiest". Eine schlaue oder gerissene Person ländischen Straßburg ertönten Kassandrarufe: Gottlob führt uns ein Heiligenbeiler Witz• Brotdienst des lieben Nachbarn zu spötteln. In• „es mit Ilskedreck gerewe (gerieben)" oder „de „Proahl dem Dag nich vorm Oawend und de bold in heitere Gefilde, wenn er einen Kahl• folge mitunter mißratener Semmeln («Hut• es met Elskeschiet jerekert (geräuchert)". Ein Schwiegerdochter nich vorm Joahr!" Ebenso köpfigen „biem Hoarschniede dem Hoot op- zeln" genannt) haben die „Hutzelbäcker" dar• Ilskekrug gilt als Wirtshaus niederen Ranges, pessimistisch klang: „Wenn der Bauer gut behole" läßt. Haben sich zwei Wehlauer ver• unter zu leiden, samt ihren 12 Varianten: Hut• was aber für die Pillauer Ilskefalle nicht zutrifft. schlachtet, merkt er es ein ganzes Jahr, wenn kracht, ertönt die Aufforderung: „Du kannst mi zeldränger, -fritz, -greifej, -Kerl, -klemmer, Äußerte jemand verrückte Ideen, fühlte er gut heiratet, sein Leben lang". So wundert's moal dorche Noarsch kicke, ob mi de Hoot ge- -konditor, -könig, -macher, -mann, -meier» man sich „enne Hundsdag" versetzt (Ende Juli nicht, daß im Großen Werder „manch' een road steiht!" In Schirwindt gab's den Pillkaller -fwophet, -puster, -quäler, -recker, -Schieber; bis Ende August). Wer in Guttstadt keinen be• Junggesell Angst hewt, dat de Mark bloß noch Sängergruß, ein Gegenstück zum Ohrwurm im vornehm gräflich Lehndorffschen Groß sonders intelligenten Eindruck machte, war fief Dittke (50 Pfennig) wert is", auch wenn ihm vom Tirolerhut: „Ja, ja, das Bier schmeckt gut, Steinort am Mauersee degradierte man unse• „dammlich foorts wie e Hundszoagel". An• aus Prostken vorgehalten wird, daß der Jung• ich kauf mir keinen Hut, ich setz den alten auf ren Bäcker, den Erhalter menschlicher Exi• geselle zwar wie ein Herr lebt, aber wie ein derswo gab es in diesem Falle die Redensart: — und sauf". Einen ähnlichen Volksreim lieb• stenz, zum „Hutzelscheißer". Anderswo reibt Hund stirbt. Ältere, noch ledige Damenwelt „Borneo, was bist Du für eine große Insel!" ten die Danziger: man sich auch an ehrenwertem Beruf, nicht (unter Anspielung auf .borniert'). Im süderm- findet Trost und Ansporn bei Pregelanwoh- nur am Gastwirt und Bäckers Vorschaffer, dem ländischen Groß Köllen spottete man über „Mein Mädchen heißt Karline, nern: „Ole Jungfer, si onverzoagt, noa ole Müller, sondern sogar am Herrn Pastor, und einen geistig wenig regsamen Menschen: „Diu ich bin ihr herzlich gut, Semmel ward ook gefroagt". Im Kirchspiel Hei• das noch im ermländischen Städtchen best gout oppet Jeburtke (auf das Weihnachts• Und wenn ich was verdiene, ligenkreuz zwischen Kreis Kuhren und Krax- Bischofstein, dem Geburtsort des Prälaten krippchen), oawa nich als Jousop (Josef), so kauf ich ihr 'nen Hut". tepellen haben Spätberufene und Witwer Eugen Brachvogel, des bekannten Heimat- suinga (sondern) als Schoap". Mit dem Hut als Brautgeschenk berühren noch reelle Ehechancen, weil es „öm Kriezsche und Copernicusforschers. ok noch ohle Höd (Hüte) genog göft". Hier raunte man: „Wenn e Melier, e Pfarrer Nicht nur die Leute necken sich, auch Dörfer un e Kriea (.Krüger1) in e Tonn gesteckt un e und Gegenden lieben es. So nannte man die Berg abjerollt werde, leit (.liegt') enne e Spetz- 0 eck, öck Landschaft zwischen Zinten und Preußisch buuw bowe". Auch Bauersleute kommen nicht • ick Eylau, also den nördlichen Stablack um den ungerupft davon, denn de Buersche seggt: Mühlberg herum, die „Hundstürkei", und wer „Jenner Pfarr muß beinah e katholscher sei, 1 ech, öch aus ihr stammte, war „nicht von weit her". Von dann he hält zwemal am Tag Andacht". De • itch, etch den Erlebnissen der drei aus dem Ostgebiet Buer aber seggt: „Wat senne mott, dat mott, * i hört man immer wieder gern: Wer aus Inster- verkefft de Koh on kefft seck e Perick". Der burg kommt unbekneipt, aus Gumbinnen un- Schneider reizt nicht nur in Regensburg zur Spottlust. So „nähgt jenn Schnieder dem Preußisches Wörterbuch. Deutsche Mundarten Ärmel ent Fupploch (.Taschenloch') on seggt, Ost- und Westpreußens. Begründet und herausge• dat geft seck aller na em Liew", und ein Zunft• geben von Erhard Riemann. Akademie der Wissen• genosse meint: „Alles met Moaße, on doa pre- schaften und der Literatur, Mainz. Verlag Karl jelt he sien Wief mette Ell". Wachholtz, Neumünster. Band 2, Lieferung 10, Hundsche-Juxzeug. Bearbeiter: Erhard Riemann und UlrichTolksdorf. Spalten 1154 bis 1319; 13 Kar• tenskizzen, 1 Zeichnung, geheftet, 45 DM; Buch• „Schlachtruf* aus Pillkallen decke in Halbleder für Band 2, Lieferung 1 bis 10, Der heute selten gewordene Hirt verteidigt 12 DM. sich ob seines angeblichen Faulenzens: „Et heet emma, e Head kann ligge (sich ausruhen), beweibt, aus Pillkallen ungeschlagen, der jä, Hundschiet kann a ligge". Dies gern ge• kann von großem Glücke sagen. Von der Pli- brauchte Wort findet sich auch beim Hinweis bischker Mühle, aus der die durchgedrehten auf das Wohlleben eines Zeitgenossen: „De Jungfern frisch und knusprig herausschlüpfen, hefft Geld wie Hundschiet". Wer in Kasenow- versprach man sich früher mehr als heute von ken (nördlich von Gumbinnen) alle Tage gut den Wirkungen des Weltbades Wörishofen. lebt, „bi dem kriescht emmer de Pann". Doch schließen wir mit etwas Heiterem. Uns Wenn man sich über die lieben Nachbarn fehlt noch ein Rätsel. „Wat geiht dwer (quer) hermacht, stellt man gern Ähnlichkeiten fest. ön de Körch?" Die alte Generation kennt sie Dann „schlacht hei (schlägt nach, ähnelt) noch, die spitze Hutnadel. Gibt es als Erinne• nau'm Klaffke on de Klaffke nau'm Krus (Krau• rung an die Heimat einen schöneren Abge- se), on de Krus nau Hundschiet". Hinz, der sich sang als einen Rückblick in die glücklichen von Kunz niederträchtig behandelt fühlt, Zeiten unbeschwerter Kindheit? Quelle hier• qez D. Wagner Preußisches Wörterbuch meint: „de es hungsch (hundsch) to mi". Da für ist Paul Dudeck, einst Religionslehrer am hatte der Alte Fritz eine bessere Meinung von Die Laienschreibungen in den Fragebogen zeigen im Neupreußischen nebeneinander e und ö Heilsberger Gymnasium, der uns hinterlassen hat, wie die .breslauischen' Ermländer koose den Hunden. Eine wertfreie Feststellung von für denselben Laut Die DSA-Karte „ich" gibt für das ostpommersche Gebiet ik an. Diese Form (sprechen): „Wenn de Seega (Uhr) siebe den Hunden machten die realistischen Elbin• ist aber nach den Erhebungen des Preußischen Wörterbuches auch im gesamten neupreußi• schlägt, kömmt de Jule angesockt, annem ger- „Hundeschnauz, Mannsknie on Weiber- schen Gebiet verbreitet Die geographische Scheidung von e und i ist keinerswegs so eindeutig, Kleed veel Kruschelches, annem Oarm e noarsch sind de kältste Gegende". Doch blei• wie es die DSA-Karte darstellt. Beide Formen mischen sich in Ostpreußen und Westpreußen. Bommeltasch, on öm Quarda (Gürtel) stockt ben wir bei der Tierwelt. Wem Gott wohl ein In der obd. Schwäbischen Kolonie zw ischen Kulm und Kulmsee gilt langes i. Das im Ostpom- da Seega (Uhr), offem Kopp e Krohenast (Krä• Amt aber nicht den erforderlichen Verstand merschen und in Teilen des Weichselgebiets palatalisierte k ist in den Laienschreibungen mit hennest): Saht doch, wie es da (der) bloß lätt gab oder wem die Fähigkeit abging, einen kj, tj, kch, tch, ksch und tsch wiedergegeben. In der Legende der Karte sind die vielen Varianten (wie es ihr steht)". Leo Juhnke Nagel in die Wand zu schlagen, „de ejent seck dieses Lautes zusammengefaßt als tch: etch, itch Karte aus „Preußisches Wörterbuch" 2. Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 12 Geschichte

eine Ferienaufnahme bei Vereinsmitgliedern ie Jahre 1981 und 1732—1982: in der Bundesrepublik Deutschland finden. 1982 sind für den Die jährlichen Haupttreffen in Bielefeld zu• D Salzburger Verein sammen mit den Gumbinnern erweiterten von ganz besonderer — sich auf Treffen in Karlsruhe, Berlin, Roten• wenn nicht einmaliger burg, Lüneburg, Goslar und Kiel. Es bildeten — Bedeutung. Sind es Ankunft vor 250 Jahren sich sogar eigene Gruppen des Vereins in Ber• doch 250 Jahre her, daß lin, Hannover, Hamburg und Bremen. Vor über 20000 Menschen Gedenkfeier zur Aufnahme der Salzburger Emigranten in Preußen allem aber konnte man es wagen, Treffen im evangelischen Glaubens Salzburger Land durchzuführen. Zunächst ihre Heimat im Salzbur• 1970 und 1973 in Salzburg selbst, dann 1978 in ger Land verlassen muß• Schwarzach und 1981 in Goldegg zur Eröff• ten und überwiegend in nung der großen Ausstellung. Viele hundert Ostpreußen eine neue Mitglieder fanden sich jeweils ein. Es kamen Heimat fanden. So ist H.-G. Benkmann aber auch Abordnungen von der „Salzburger auch in vielseitiger Hin• Society" aus Georgia (USA) und der „Stichting sicht dieser Ereignisse gedacht worden. Den Anfang machte das Land Salzburg mit seiner Bestudering Geschiedenis Salzburger Emi• großen Landesausstellung „Reformation — granten" aus den Niederlanden zu diesen und Emigration. Protestanten in Salzburg" im anderen Treffen. Zu beiden Vereinigungen Schloß in Goldegg von Mai bis Oktober 1981. hatte der Salzburger Verein regen Kontakt Sie wurde mit einem ökumenischen Gottes• aufgenommen. dienst des Erzbischofs Dr. Berg, Salzburg, und In Erfüllung seiner zahlreichen Aufgaben des evangelischen Bischofs Sakrauski, Wien, hat der Verein historisches und familienkund- sowie durch den österreichischen Bundesprä• liches Schrifttum herausgegeben oder geför• sidenten Dr. Kirchschläger eröffnet. Uber dert. Das Verzeichnis von Gollub und die Höfe• 88000 Besucher konnten die Ausstellung liste erschienen neu. Angelika Marsch gab das sehen, darunter fast alle Salzburger Schüler. hervorragende Buch „Die Salzburger Emigra• Die Ausstellung, über die das „Ostpreußen• tion in Bildern" heraus und viele persönliche blatt" ausführlich berichtet hat, stellte in ob• Familienchroniken erschienen. Die Herren jektiver Weise die Vergangenheit ungezwun• Ehmer und Nolde haben sich große Verdienste gen bewältigend die Vorgeschichte der Emi• um die Errichtung einer Namenskartei erwor• gration dar bis zur letzten Entscheidung. Der ben, die zukünftiger Forschung dienen wird. Salzburger Verein ist an dem großen Besu• Über 35000 Karteikarten enthalten Namen cherstrom mitbeteiligt und wird für die Zu• ausgewanderter Salzburger. Auch die „Salz• kunft mit einer kleinen Dauerausstellung im burger Anstalt Gumbinnen" wurde als Stiftung Schloß in Goldegg auch weiterhin vertreten wieder errichtet und hält insbesonders Kon• sein. Ein „Schaufenster auch für Ostpreußen", takte zu ältesten Mitgliedern. das hoffentlich im nächsten Jahr eröffnet wer• Den Höhepunkt der Arbeit des Vereins aber den kann. Daß Mitte vorigen Jahres die Preu• stellt das „Wohnstift Salzburg" in Bielefeld dar. ßenausstellung in Berlin für ihre Werbung auf In zäher und unermüdlicher Arbeit des dama• den Plakaten ausgerechnet ein Salzburger ligen Vorsitzenden des Vereins, Boltz, ent• Emigrantenmotiv ausgewählt hatte, war auch stand dieses Werk mit einer Bausumme von nur im Zusammenhang mit dem Jubiläum zu etwa 16 Millionen DM mit Hilfen des Staates, sehen. der Stadt, der Kirche und aus privater Hand. Es In Berlin folgte ein Reformationsgottes• besteht aus den Häusern „Ravensberg" dienst am 31. Oktober 1981 zum Gedenken an (Wohnstift) und „Gastein" (Pflegeheim). Über die Verkündung des Ausweisungsedikts vor 140 alten Menschen gibt es einen sorglosen 250 Jahren. Superintendent Schmidt aus Salz• Lebensabend. Das Land Salzburg ließ am Ein• burg hielt die Festpredigt. Aufgeführt wurde gang des Hauses eine Tafel anbringen mit der bei dieser Gelegenheit die Kantate, die Johann Inschrift „Wohnstift Salzburg. Das Land Salz• Sebastian Bach seiner Zeit in Leipzig zur Be• Das Salzburger Zeichen: Zur 100-Jahr-Feier von 1832 war eine Gedenkmünze in Erinnerung an burg dankt dem Salzburger Verein für das bei• grüßung der durchziehenden Emigranten die Einwanderung der Salzburger geprägt worden. Sie stellte auf der einen Seite dar, wie eine spielgebende soziale Werk. Landeshaupt• komponiert hatte. Ein Empfang durch den Prä- weibliche Gestalt, die Preußen versinnbildlicht, die Prussia, einem vor ihr knienden Salzburger mann Dr. Haslauer". sj^nteri, jdes Berliner Abgeordnetenhauses, Schild und Urkunde überreicht. Jm Jahre 1932 wurde diese Gedenkmünze als Vorlage für ein Wenn nun mit den Feierlichkeiten des Jubi• Rebsch, gab dem Berliner Treffen seine wür- Salzburger-Zeichen gewählt, das noch heute — ergänzt um die Jahreszahl 1732 — gewisserma- läumstreffens vom 22. bis 24. Oktober 1982 in jJre(y/p^i§^w,eltliche Bedeutung- Auch konnten i das Wahrzeichen und Symbol der Nachkommen der salzburgischen Emigranten ist Bielefeld ein gewisser Abschluß stattfindet, weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Le• dann auf keinen Fall für die Arbeit des Vereins. bens von Berlin neben dem Vertreter des Lan• senheit vieler kirchlicher und weltlicher Ver• Kindern eine mehrwöchige Erholung in Ost• Mit seiner kleinen Zeitschrift „Der Salzbur• des Salzburg begrüßt werden. treter des öffentlichen Lebens gemeinsam ein preußen. Noch heute erinnern sich viele nun• ger", die seit 1963 wieder erstanden ist, und mit Der Erlaß des Einwanderungsedikts für die Gedenkstein eingeweiht zu Ehren des Predi• mehr ältere Salzburger an die schönen Wo• regelmäßigen Treffen des Gesamtvereins und Vertriebenen Salzburger durch den preußi• gers Hans Mossegger, der an dieser Stelle im chen in der für sie so fernen deutschen Provinz. seiner Gruppen wird der Zusammenhalt wei• schen König Friedrich-Wilhelm I. am 2. Febru• Sommer 1731 seine letzte Predigt zu seinen Der Verein gab durch den Archivrat Gollub ter gewahrt. Der Zustrom vor allem jüngerer ar 1732 war Anlaß für die Berliner Gruppe des evangelischen Landsleuten hielt und als Emi• erstmals ein Verzeichnis der Einwanderer in Mitglieder garantiert das Leben des Vereins. Salzburger Vereins, nach 250 Jahren einen grant im Juni 1732 in Altenburg (Leipzig) starb. Ostpreußen heraus, förderte durch Errichtung Horst-Günter Benkmann Kranz am Denkmal dieses großen Königs in Ein Abschluß der zahlreichen Feierlichkei• eines Archivs die Familienforschung und be• Berlin-Neukölln niederzulegen. Die Tat Fried• ten und Aktivitäten des Vereins aus Anlaß der ging in feierlicher Form in vielen Orten Ost• rich-Wilhelms I. war ein Zeichen der Toleranz Jubiläen wird das Treffen im Oktober in Biele• preußens vor allem aber in Gumbinnen das feld sein. Der Landeshauptmann von Salzburg, Jubiläum der 200jährigen Vertreibung aus BIELEFELD 22.- 24. OKTOBER 1982 Dr. Haslauer, und der Sprecher der Lands• Salzburg und Aufnahme in Preußen. Das war mannschaft Ostpreußen, Dr. Hennig, werden ein Volksfest, an dem ganz Ostpreußen teil• üor 250 JaJtt^^ttJwttft&cr die Reihe der Ehrengäste anführen und auch nahm. Das Jahr 1945 beendete die Arbeit des das Wort ergreifen. Auch wird die Bach-Kan• Vereins, zerstörte die Anstalt in Gumbinnen, bat Gaf3&urger in Oftfcreufeen Sahimrgcr (ftninrmrtnt in ihrufjcit § tate vom Orchester der Stadt Bielefeld in einer das Archiv und das Vermögen. Feierstunde dargeboten werden. 1953 fanden sich alte Mitglieder und Freun• Salzburger Verein e.V. • Memeler Straße 35 • 4800 Bielefeld 1 Die Jubiläumsjahre 1981/82 sind damit de des Salzburger Vereins in Bielefeld, der Pa• 1732-1932 auch Höhepunkte in der Arbeit des Salzburger tenstadt Gumbinnens, um die alte Tradition in der damals so intoleranten Welt, und Preu• Vereins. Ihn gab es früher in Ostpreußen seit fortzusetzen. Kontakte zum Land Salzburg (Snnnerungäfeier in ©umbtnnen ßen hat sich auch durch diese Tat einen 1911, entstanden aus den Kreisen der „Vertre• wurden geknüpft und führten zur Übernahme Namen gemacht, der in heutiger Zeit oft un• ter", die von Zeit zu Zeit den Vorstand für die der Patenschaft des Landes über den Verein. Dorn 18. 20. 3uni 1932 terdrückt wird. „Salzburger Anstalt Gumbinnen" zu wählen Es war der damalige Landeshauptmann Dr. Am 5. Mai 1982 gab die Landespostdirek• hatten. Diese Stiftung des öffentlichen Rechts Klaus (später österreichischer Bundeskanz• tion Berlin entsprechend einem Beschluß des war wiederum bereits im Jahr 1740 von König ler), der diesen Beschluß der Landesregierung zuständigen Ausschusses des deutschen Bun• Friedrich-Wilhelm I. gegründet worden. Sie herbeiführte. Nun konnten über 20 Jahre lang destags eine Sonderbriefmarke mit Sonder• galt der Aufnahme und Unterstützung kranker jährlich über 20 ostpreußische Kinder sich auf stempel heraus, die mit der Wiedergabe eines und hilfebedürftiger Salzburger. Der Verein Kosten des Landes in Salzburg erholen, auch Stiches von Menzel an die vor 250 Jahren er• knüpfte bald Kontakte zum Land Salzburg, ältere Mitglieder waren oft Gäste des Landes. folgte Aufnahme der Emigranten in Preußen führte Fahrten dorthin durch und vermittelte Die Patenschaft entwickelte sich im Lauf der erinnerte. Diese Sondermarke wird in einer in einem Zeitraum von etwa 15 Jahren nach Jahre zu einem festen Band gemeinsamer Ar• Auflage von fast 10 Millionen in aller Welt von dem Ersten Weltkrieg über 2000 Salzburger beit. Bald konnten auch Salzburger Kinder Qnaulgegcben Dom dem Jubiläum künden. Am gleichen Tag wurde gemeinsam von Verlag ber „Oftbeutfcfcen SJolri^eitung" $nfterburg dem Berlin-Zehlendorfer Bezirksbürgermei• VfffW1 ster Kleemann und dem Vorsitzenden des Salzburger Vereins, Benkmann, an der ver• Anläßlich der 250jährigen Wiederkehr der kehrsreichen Ecke Clay-Allee, Potsdamer Salzburger Emigration und der Einwande• Straße, eine Bronzetafel enthüllt mit folgender rung der vertriebenen Salzburger Portestan• Inschrift: „Im Mai 1732 begrüßte König Fried• ten in Preußen von 1731/32 ist die 28 Seiten rich-Wilhelm I. in Zehlendorf aus Salzburg starke Schrift „Zur 200-Jahrfeier der Salz• vertriebene Protestanten. Mir neue Söhne — burger vom 18.-20. Juni 1932 in Gumbin• Euch ein mildes Vaterland!" Der Enthüllung nen , die seinerzeit als Beilage zu der in In- ging eine kleine Feierstunde mit Ansprachen sterburgerscheinenden „Ostdeutschen Volks- voran, ein Sondergottesdienst schloß sich an. zeitung" in sechs Folgen herausgegeben wor• Das Bundestreffen der Landsmannschaft den ist, nachgedruckt worden. Die Broschüre Ostpreußen zu Pfingsten in Köln brachte eine in Zeitungsformat enthält neben Abhandlun• Ausstellung über die Emigration, die über vier gen zur Geschichte der Salzburger Emigra• Wochen gezeigt werden konnte. Auch ein • »?;« Ankunft Orr Snlibmim Pimftrantrtt in prratrn tion auch Berichte und Bilder über die 200- Werbestand des Vereins in den Hallen künde• Jahrfeier und ist somit ein historisches und te von seiner vielfältigen Arbeit. Am 12. Juni zeitgeschichtliches Dokument, das für jeden 1982 wurde in Wagrain (Salzburg) von evange• Sonderpostwertzeichen und Sonderstempel: Herausgegeben von der Deutschen Bundespost, interessant und von bleibendem Wert sein lischen und katholischen Christen in Anwe- Landespostdirektion Berlin Fotos Zander (1), Salzburger Vorein wird (11,50 DM). 2. Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 13 IM5 tflprrußmblait Ostpreußen heute

Das neue Buch (Vorabdruck)^ im Krieg kaum zerstört, und die Dorfschilder trugen die gleichen Namen wie vor 1935, nur mit polnischen Endungen. In Ogonken führt wischen Start und die Straße am Schwenzaitsee entlang, einem Ziel lagen 1200 Ki- Nebensee des Mauersees. ilometer. Zunächst Frau Meiers Kneipe stand noch immer an mußten zwei unbekann• Die erste masurische Reise der Straße. Wie oft hatten wir früher nach dem te Grenzen passiert wer• Eissegeln dort einen Klaren zur inneren Er• den. Dazu stand in mei• oder Die Wiederentdeckung der Heimat / Von Heinrich von Oepen wärmung getrunken oder nach der Entenjagd nem Visum, daß ich Sa• auf dem Groß Strengeier See die nassen nitätsoffizier der Bun• Jacken und Hosen bei einem „Grogchen" ge• desmarine war. Wie trocknet. würde man an der Gren• sehen Grenze tröpfelte es bei Nordwestwind „Kriegsgewinnlern" meiner Schule, die das Endlich befanden wir uns am Stadtrand von ze reagieren? Es lief je• und sehr kühler Temperatur. Auch die Weich• Abitur durch Meldung als Kriegsfreiwillige Angerburg. Die Außenbezirke der Stadt stan• doch besser, als ich erwartet hatte. In Marien• sel als Wetterscheide hatte keine Änderung „nachgeworfen" bekamen. Entgegen jeder den noch wie früher, die zerstörte Innenstadt born gab es keinerlei Schwierigkeiten. Nach• gebracht. schulischen und schulmeisterlichen Prognose war aber neu aufgebaut, ein Teil der Trümmer• dem wir pro Person 5,— DM Autobahngebühr In Brodnica (früher Straßburg) gab es die ist noch etwas aus mir geworden, wenn es auch flächen durch Grünanlagen ersetzt. Anger• entrichtet hatten, ferner unsere Waffen und erste Panne. Trotz guter Reisebeschreibung heißt: „Die Eltern waren ehrbare Leute, der burg, Pforte Masurens! Auf Reklameschildern die abgezählte Munition für 27,— DM pro fanden wir kein Straßenschild nach Neiden• Sohn aber ging zur Marine." sah man, daß die Polen bemüht sind, diesen Jäger verplombt waren, fuhren wir auf dem burg oder einem davor liegenden Ort, der mit Die Umgebung von Lotzen kannte ich. alten Ruf neu zu beleben. Vor unserem Wohn• Transitweg in Richtung Frankfurt/Oder wei• Lizbark angegeben war. Wir fragten also nach Wenn man von Sensburg kommt, steigt das grundstück am Neuen Markt ließen mich ter. Lizbark und wurden nach Allenstein eingewie• Gelände etwas an, und ich erinnerte mich des meine Begleiter allein. Unser Haus stand nicht sen. Hier lag jedoch der Irrtum. Wie wir später herrlichen Blicks, den man von der letzten An• Die Fahrt durch die Magdeburger Börde bis mehr. Aus den Trümmern hatten die Nach• feststellten, gibt es zwei Orte gleichen Na• höhe vor der Stadt hat. Hani fuhr, und als der kurz vor den Berliner Raum war landschaftlich barn (früher Gärtnerei, heute wieder Gärtne• mens. Der eine ist das alte deutsche Heilsberg Wagen den letzten Berg hinaufgeklettert war, wirklich nicht erhebend. Es mag jagdlich gese• rei) Gewächshäuser gebaut. Die alten Rot• vor der polnisch-russischen Grenze in Rich• hielten wir. Rechts von uns blickte man über hen hier viel Niederwild geben, vor allem dornbäume neben dem Haus blühten. Der ei• tung Königsberg, der andere Ort ist ein den Löwentinsee, links blinkte die Fläche des Hasen und Hühner, dennoch kann ich dieser serne Zaun und das Hof tor und — oh Wunder! Kultursteppe keinen Reiz abgewinnen. Bor• — der große Stall und die Garage, Koksschup• kum und die Marine mögen mir verzeihen: pen und Gerätekammer waren erhalten ge• Obgleich ich Marineoffizier bin und eine län• blieben. gere Fahrenszeit hinter mir habe, geht es mir Wohl zehn Minuten verharrte ich und ha• auf die Dauer mit dem Meer genauso. Irgend• derte mit dem Schicksal. Sollte ich doch von wann wird es mir zu langweilig und be• „verloren" sprechen, sollte ich denen, die hier drückend. Dann muß ich wieder für ein paar heute leben, gram sein? Oder durfte ich mich Tage Waldluft schnuppern. freuen und der Vorsehung danken, daß ich die Heimat wiedergefunden hatte? Das Leben geht weiter, was war, läßt sich nicht mehr zu• Ein amüsantes Intermezzo rückholen. Es lohnt nicht, Vergangenem nachzutrauern. So fand ich zu mir zurück. Die Am Berliner Kreuz änderte sich die Land• schaft. Kiefern- und Fichtenwälder standen plötzlich neben der Autobahn, wechselnd mit Mir freundlicher Genehmigung des Verlags Heideflächen und unterbrochen von klaren i Paul Parey, Hamburg und Berlin, aus dem blauen Seen. Trotz Autobahndunst begann Buch Jagen in Rominten. Aul Elch, Hirsch, die Luft „ostelbisch" zu schmecken. Fürsten• Bock und Sau in meiner masurischen Heimat". walde wurde passiert, dann kam die letzte Ab• VonHeinrichvon Oepen. 1982.176 Seiten und fahrt nach Frankfurt/Oder. Vor der Grenze die 8 Bildtafeln mit 15 Fotos. Laminierter Einband, Oderbrücke, gleich dahinter lag die Grenzsta• 36,— DM. Erscheint Anfang Oktober. tion mit Wachtürmen entlang der Oder auf .DDR"-Gebiet. Hier gab es bei der „DDR"-Kontrolle das erste und einzige kleine Intermezzo, das ich Heimat hatte mich wieder, sogar jagen konnte bisher bei meinen Reisen in die Heimat erlebt ich hier. Plötzlich empfand ich eine große habe,,Es war typisch deutsch und ganz amü• Freude. Nun fühlte ich, daß diese Fahrt nach sant, wenn man das Ganze nicht so verkniffen Masuren nicht meine letzte sein würde. Dann sieht. folgte ich meiner Frau, Hani und Dietrich. Das alte Forstamt Szittkehmen: Erinnerung an unbeschwerte Jagdreiten in Rominten Die drei standen auf dem Neuen Markt und Die Pässe und Visa waren abgegeben, die Foto aus Oepen „Jagen in Rominten", Verlag Parey, Hamburg sahen mir erwartungsvoll entgegen. Sie merk• Waffen entplombt, die Munition durchge• ten, daß ich mit mir wieder einig war. Wir gin• zählt, nur unsere Papiere kamen nicht zurück. gen zum Wagen zurück, fuhren noch durch die Hinter unserem Wagen bildete sich eine Stadt, am alten Kreiskrankenhaus, der Ar• Schlange, am Schalter ebenfalls. Es vergingen beitsstätte meines Vaters, vorbei und dann in zwanzig Minuten, dreißig Minuten, dann er• Flecken, früher Soldau, zwischen Brodnica Kissainsees, Nebensee des Dargain- und Richtung Czarny Piec, jedoch nicht ohne eine schien ein junger Beamter am Schalter, und Neidenburg. Nachdem wir etwa zehn Ki• Mauersees, mit seinen zahlreichen Inseln her• kleine Pause an meinem geliebten Mauersee Dienstgradabzeichen eines Oberfeldwebels lometer in Richtung Alienstein gefahren über. Vor uns lag das alte Lotzen, von Kiefern• einzulegen« Da die Rückfahrt nicht über Lot• „alter Art", leicht abgehackte Stimme mit Ber• waren, wurde ich unruhig. In einem Dorf trafen wäldern umrahmt. Beim Anblick dieser land• zen, sondern über Rastenburg führte, mußten liner Dialekt, die forsch klingen sollte, vier wir auf einen Polen, der uns in gutem Deutsch schaftlichen Schönheit sagte keiner etwas. Ich wir an der Pristanier Bucht, einem Teil des Pässe in der Hand. die Angelegenheit erklärte. Wir mußten nun spürte das erste Mal nach Passieren der alten Mauersees, vorbei. Die Straße läuft hier am „Wer ist Dietrich von Oepen?" „Hier." Am einen Umweg von fünfundzwanzig Kilometern ostpreußischen Grenze einen Kloß im Hals See entlang. Wir hielten und konnten über die hinteren geöffneten Wagenfenster erschien machen. Die Nacht brach an. Von Neidenburg und mußte jetzt wieder erheblich schlucken. ganze Breite des Sees blicken — achtzehn Ki• ein Unterschenkel meines auf dem Rücksitz aus war die Straße nach Czarny Piec ausge• Nach dreißig Jahren sah ich meine masuri- lometer weit. Wieder erwachten Erinnerun• liegenden vierzehnjährigen Sprößlings. Miß• schildert, und gegen 22 Uhr hielten wir am schen Seen wieder. Was in mir vorging, läßt gen, da die Straße von Angerburg durch unser billigender Blick. „Wer ist Ursula von Oepen ?" Zielort. sich schlecht beschreiben. In mir stritten altes Jagdrevier führt. Wie oft saß ich als Jung• Die Anrede „Frau" wurde bewußt vermieden Der Empfang war herzlich. Man hatte sich Sehnsucht, Heimweh, Wiedersehensfreude jäger hier mit meinem Onkel, der Mitpächter und „Genossin" ging ja schlecht. Meine Frau, Sorgen um uns gemacht, weil wir über zwei und Bedrücktheit miteinander. des Reviers war, auf der Gerstenstoppel auf die mit mir am Schalter stand, meldete sich. Stunden Verspätung hatten. Auf dem sehr Von Lotzen aus sind es nach Angerburg fünf• Enten an. Hier schoß ich meine ersten Böcke, Flüchtiger Blick. „Wer ist Johannes Knödel?" reichlich gedeckten Tisch standen geräucher• undzwanzig Kilometer. Die Straße befuhr ich lernte die Hühnersuche kennen und erlegte „Hier!" Ein Arm kam aus dem Fenster des Fah• te Maränen, eine Delikatesse, die jeder Masure viele Male in Jugendjahren. Fast alles stand meinen ersten Ansitzhasen. rersitzes. „Sie sind wohl Kapitän bei der Mari• kennt und zu schätzen weiß. Nach über dreißig noch so wie früher, nur die Chausseebäume Über Rastenburg kamen wir nach Sensburg ne?" „Nee, Deichgraf auf Borkum." „Was ist Jahren aß ich sie zum ersten Male wieder. Bes• waren größer geworden, und die Kiefern- und und erreichten Czarny Piec am späten Nach• Borkum?" Hier schaltete ich mich ein. ser konnte die Begrüßung nicht sein. Nun war Fichtendickungen am Straßenrand sind heute mittag. Es wurde nun ernst mit der Jagd in Ost• ich also wieder in der Heimat, nur einhundert• Wälder. Verträumt lagen die Straßendörfer, preußen. „Eine Insel in der Nordsee vor Ostfriesland^. undzwanzig Kilometer von meinem Geburts• Ostfriesland ist Ihnen doch nicht neu." „Ja!" ort Angerburg entfernt. Bei der Ankunft hatte „Aber die ostfriesischen Witze kennen Sie man uns mitgeteilt, daß unser erster Jagdtag Frauen und Kinder sammelten eifrig Waldbeeren und Pfifferlinge doch. Soll ich Ihnen einen erzählen?" „Ja!" mit dem Abendansitz am nächsten Tag, einem Brüllendes Gelächter seiner Kameraden im Sonntag, beginne. Wir konnten also ausschla• Zunächst lernten wir unseren Revierbeam• cher Dinge. Vor allem verstand er es, jagdli• Hintergrund. „Ruhe!" Er warf einen wütend fen. Lange lag ich noch wach und dachte an die ten kennen, das heißt, wir versuchten ihn ken• chen Laien gegenüber mit todernstem Gesicht hämischen Blick auf mich. „Und dort mustern Vergangenheit. Alte Erinnerungen zogen an nenzulernen. Gelungen ist uns das während Geschichten zu erzählen, die diese erschauern Sie wohl Soldaten, was ?" „Auch das gehört zu mir vorüber, und dann kam der Gedanke, der unseres sechstägigen Aufenthaltes nicht, bis ließen. Er besaß zum Beispiel eine heimliche meinen Berufsaufgaben, wie zu Ihren das Kon• mich nicht losließ: Morgen haben wir bis zum auf die Tatsache, daß er nach unserer Meinung Wut auf alle Pilz- und Beerensucher. trollieren von Pässen gehört." Vernichtender Nachmittag einen jagdfreien Tag, du fährst ein „Schlitzohr" war. Er verstand es geschickt, Bekanntlich liegt die Blattzeit gerade in der Blick, hinter ihm Gekicher. Mit dem Wort „nach Hause", nach Angerburg. wo immer es nur möglich war,^u seinem Vor• Zeit, in der Walderdbeeren und Blaubeeren „passieren" knallte er vier Pässe auf die Schal• Am nächsten Morgen unterbreitete ich teil zu kommen. Es war ein zierlicher, schlan• reifen. Es herrschte daher im Wald reger Be• terbank, und wir waren durch. meinen Begleitern den Plan. Alle waren ein• ker Mann von etwa 45 Jahren mit einem fei• trieb, wahrscheinlich auch ein Grund für unser verstanden. Die Fahrt ging über Gedwangen, nen, intelligenten Gesicht und listigen blau• geringes Waidmannsheil, wie wir später sehen Orteisburg, Sensburg, Lotzen. Die genannten grünen Augen. Auf dem Kopf trug er stets werden. In unserem Jagdhaus wohnten noch Fahrt über die Weichselbrücke Städte blieben vom Krieg weitgehend ver• einen kleinen, kecken Jägerhut, unter dem zwei deutsche Ehepaare mit Kindern, die ihre schont, allerdings hat der Zahn der Zeit an graumelierte Locken ringsherum hervor• Ferien dort verbrachten. Es waren auch Ost• Weiter ging die Fahrt nach Schwiebus, dann ihnen genagt. Für ihre Erhaltung war bis 1974 schauten. Eine Forstuniform trug er nie, son• preußen, die die Heimat und ihr altes Gut be• um Posen herum, über Gnesen, Hohensalza noch nicht viel getan worden. Zu meiner dern einen leichten grünlich-oliven Jagdan• suchten. Frauen und Kinder sammelten natür• nach Thorn. Nach dreißig Jahren fuhr ich wie• Schande muß ich gestehen, daß ich die Orte bis zug. Aus diesem Grund bin ich auch nie hinter lich eifrig Beeren und Pfifferlinge, die es in Un• der über die Weichselbrücke, ein seltsames auf Lotzen kaum kannte. Ich hatte in meiner seine Dienststellung gekommen. Er hatte auf• mengen gab. Gefühl. Jugend wegen zahlreicher „Nebenbetätigun• fallend schlanke, schmale, gepflegte Hände, Vor einer Abendpirsch standen wir bera• ich möchte sagen, Hände eines Pianisten, Es war in der Zwischenzeit später Nachmit• gen" wie Jagen, Angeln, Segeln und Eissegeln tend auf dem Hof vor dem Jagdhaus, als Ta• Hände, die den Eindruck machten, daß sie si• tag geworden. Von Thorn aus lagen noch etwa kaum Zeit für „Heimatforschung". Von der däus erschien. Er bekam unsere Unterhaltung cher nichts von körperlicher Arbeit wußten. zweihundertundzwanzig Kilometer vor uns. Schule wollen wir lieber nicht reden, aber da mit, die sich um Blaubeeren und Erdbeeren Tadäus, so hieß er mit Vornamen, sprach sehr drehte. Plötzlich erhob er mit warnendem Die Fahrt verlief bisher gut, nur das Wetter befinde ich mich ja bei Walter Frevert oder gut Deutsch. Verständigungsschwierigkeiten Blick seinen Zeigefinger wie ein Lehrer vor der machte uns Kummer. Schon bei der Abreise Alexander von Bülow in guter Gesellschaft. gab es nie. Er war meist gut gelaunt und fröhli• Schulklasse. war es trübe und regnerisch. An der polni- Nur soviel sei gesagt: Ich bin einer von den Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 14 Aktuelles Begegnung mit ausländischen Freunden Von Mensch zu Mensch Rund um die Ehrenmalfeier im Rosengarten — „Brüderlich wie Soldaten die Hände reichen" Hermann Jopski (83), Lehrersohn aus Masu- Göttingen — Wie alljährlich, fand auch in Am Sonnabend fand im Göttinger Rathaus cher ist die Bundesrepublik Deutschland?" ren und zuletzt Ober• diesem Jahr ein ansprechendes und vielseiti• ein Empfang durch Bürgermeister Prof. Dr. Am Abend folgte ein geselliges Beisammen• studienrat am Burg- ges Rahmenprogramm zu der Göttinger Eh• Rinck für die örtliche Gruppe der Landsmann• sein mit buntem Programm. Nach einer Begrü• Gymnasium in Königs• renmalfeier im Rosengarten (siehe Folge 38) schaft Ostpreußen und die zahlreichen Gäste ßung durch Dr. Queisner war es vor allem die berg, wurde in einer Fei• statt. Fehlte in der ausführlichen Reportage aus dem In- und Ausland statt. Prof. Rinck Volkstanzgruppe der LO in Weende, die das erstunde im Neuen Rat• über die Festveranstaltung am Sonntag der stellte es dabei als ein „Zeichen echter Treue" Publikum begeisterte. Ihre Mitglieder bewie• haus in Darmstadt von Platz dafür, so möchten wir unsere Leser den• heraus, „wenn (ehemalige) Kriegsteilnehmer sen, daß ostpeußisches Brauchtum attraktiv ist Stadtrat Peter Benz mit noch im nachhinein darüber informieren. nach Deutschland kommen, um die Toten bei• und nach wie vor lebt. Ostdeutsche Tänze in dem Ehrenbrief des der Kriege, die Soldaten und die Bürger, zu bunten Trachten und ein Sketch im breiten Landes Hessen aus• So lief am Donnerstag und Freitag der ehren und ihrer zu gedenken". Er wies darauf ostpreußischen Platt fanden den verdienten gezeichnet. Der Geehrte, Woche unter der Leitung von Walter Bra- hin, daß unter einer eisernen Platte in dem Eh• Beifall der Anwesenden. Aber auch musikali• am 31. Dezember 1899 in Borowen, Kreis datsch, Kulturreferent des BdV-Landesver- renmal auch Erde von Verdun ruhe. sche und humorvolle Einlagen von Ewald Sensburg geboren, war nach dem Krieg bandes Niedersachsen, ein Seminar, das über Rathke aus Lyck, jetzt Bremen, und dem stell• jahrelang Vorsitzender der LOW- die deutsche Teilung informierte und auch auf Für die ausländischen Gäste antwortete Ro• vertretenden Sprecher der LO, Gerhard Wip• Kreisgruppe Darmstadt. Hermann die Ehrenmalfeier vorbereitete. Unter den 33 bert Domange aus Frankreich, sie kämen „mit pisch, trugen zu der vortrefflichen Stimmung Jopski, der heute in der Stresemann- Teilnehmern waren auch Belgier, Franzosen dem Willen, brüderlich wie Soldaten die an diesem Abend bei. straße 10, Darmstadt-Elberstadt, lebt, und ein Schweizer Ehepaar vertreten, auf sei• Hände zu reichen". Gemeinsam gelte es, eine fen der durchweg jugendlichen deutschen bessere Zukunft ohne Kriege vorzubereiten. Im Anschluß an die Feierstunde am Sonntag hat sich insbesondere große Verdienste Teilnehmer nahmen auch im Göttinger Raum Dr. Detlev Queisner, Vorsitzender der Gruppe fand eine Fahrt in das Grenzdurchgangslager um den Sport und hier wiederum um den wohnhafte Aussiedler teil. in Göttingen, dankte für den Empfang und Friedland statt. Daran beteiligten sich der ge• Behindertensport erworben. Nach dem verwies auf den in der Charta von 1950 ausge• samte belgische Ehrenzug, der Leutnant des Besuch der Volksschule bei seinem Höhepunkt des Seminars war eine Besichti• sprochenen Verzicht der Heimatvertriebenen deutschen Ehrenzuges und eine Reihe weite• Vater kam Jopski auf die Lehrerbil• gung des schönen Duderstadts unter fachkun• auf Rache und Vergeltung und auf den Beitrag rer Gäste. dungsanstalten nach Rastenburg und diger Führung. Ein Film und ein Vortrag beim der Vertriebenen beim Aufbau der Bundesre• Lyck, bis er im Juli 1917 zum Kriegs• Bundesgrenzschutz informierten über die Zo• Dank der würdigen Feierstunde im Rosen• publik Deutschland. Für die örtliche Gruppe dienst eingezogen wurde. Nach Ende nengrenze, eine Busrundfahrt entlang der De• garten und dem interessanten Rahmenpro• äußerte er den Wunsch, die Stadt Göttingen des Krieges beendete er auf dem Lehrer• markationslinie verdeutlichte das Gehörte. gramm dürfte auch im nächsten Jahr in Göt• möge demnächst auch die Partnerschaft mit seminar in Angerburg seine Lehreraus• Besonders beeindruckend, gerade für die aus• tingen wieder ein hoher Besuch zu verzeich• einer belgischen Stadt eingehen. bildung. Von 1921 bis 1929 war der ländischen Gäste, war der Hinweis des Füh• nen sein. Und das ist in erster Linie das Ver• Sensburger an den Volksschulen in rers, daß die Breite des gesamten Grenzstrei• Am Nachmittag begann das Treffen der dienst der Initiatoren Dr. Queisner und Her• Kirschnehnen, Metgethen und Königs• fens vom Norden bis zum Süden flächenmäßig ehemaligen Soldaten in der Stadthalle mit mann-Christian Thomasius, dem Sprecher des berg als Lehrer tätig. Nach einigen Beur• der Größe des Fürstentums Lichtensteins ent• einem sehr aufschlußreichen Vortrag von Bri• Kuratoriums Soldaten-Ehrenmal Göttingen. laubungen studierte er an der Universi• e.B. spricht. gade-General a. D. Karst zum Thema „Wie si• tät in Königsberg evangelische Religion und Leibeserziehung. Im Anschluß an Anzeige bestandene Prüfungen für das höhere ••••••••••• Lehramt wurde er 1929 an die Burgschu• le, Oberrealschule und das Reforma• tionsgymnasium nach Königsberg beru• fen, wo er bis zum Zusammenbruch als Studienrat blieb. Im Jahr 1939 wurde Hermann Jopski als Frontsoldat einge• iu oder richtiger gesagt, zogen und kam 1946 im Herbst aus ame• ine Geburt*- und Vaterstadt rikanischer Gefangenschaft nach Zwin• mein gehabtes Ostpreußen. genberg an der Bergstraße, wohin seine bea wir dann nach den Familie aus Ostpreußen geflüchtet war. tuttgart gefunden, Am Ludwig-Georgs-Gymnasium in % schwer, über wir haben es gescha Darmstadt fand er im November des en ach beule eine gute, sichere gleichen Jahres eine Anstellung. Als Seminarfachleiter für Sport und Ober• studienrat ging er am 1. April 1965 in rganz verlndeit. Pension, war aber bis 1972 am Seminar rn» im/4 rh. Marienhöhe in Darmstadt im Schul• dienst tätig. Nebenbei war Hermann enn ich aktiv weiterleben will, Jopski ständig sportlich aktiv. Die im \d einen anderen Sinn bekommen. Zweiten Weltkrieg erlittenen Verwun• Iber voller Leben war, dungen führten den versierten Sportpäd• ute nicht aileine bewohnen, agogen zum Behindertensport. Vielen ew und vereinsame«. Behinderten versuchte Jopski zu ver• mitteln, daß sich durch Sport das Persön• Situationen fertig zu werden, lichkeitsbild und das Selbstbewußtsein m einmal gescbafTi und wiedergewinnen lassen. 1949 war er ei leichter. Mitbegründer des Hessischen Behin- dertensportverbandes, der Versehrten• hnsttft in Freiburg im schönen sportgemeinschaft Darmstadt sowie bis k mir mein neues, mein drittes 1957 Landessportwart für Hessen. Dar• :htet und iandsmannschattiicrteiv über hinaus entwickelte er auch Sport• 3h auch schon gefunden. geräte für Behinderte. Der Deutsche i mit ein eigenes, kleines Versehrtensportverband machte sich m\ richtiges Appartement gemietet, die hervorragenden Fähigkeiten des cn eigenen Möbeln einrichten Sensburgers zu Nutze und bestellte ihn er/vich sehr wohl. zum Bundessportwart. Vier Jahre lang rvice-Ariebet des Stiftes bietet mir das, übte er dieses Amt aus. Für seine großen $£'heute will und später vielleicht mal Verdienste erhielt Jospki 1967 des Bun• >ctde. Ich kann beruhigt in die Zukunft desverdienstkreuz 1. Klasse, 1962 die Itt *v vn& meine Kinder können es auch. Bürgerplakette der Stadt Darmstadt. Erwähnt werden sollte, daß Hermann sich als Mietinteressent näher informieren Jopski als Olympia-Leichtathletiktrai• t«en über die Wohnstifte derdsb in Freiburg i. Br., ner für die Spiele 1928 in Amsterdam rt/Saar, Celle, Fürtb/Ba yern oder und 1936 in Berlin dabei war. A. An. t,dann senden Sie dach einfach den

e, Müdener Weg 48,3001) Hannover Drittes Deutsches Forum 5342300 Mainz — Sonnabend, 9. Oktober, Kurfürst• liches Schloß, III. Deutsches Forum. Die Eröff• ton dann ausführliche Unterlagen über Wohnen in den Wohnstiften der dsb nung erfolgt um 10 Uhr durch Dr. Herbert f*ßi*en und Mietunterlagen Hupka MdB. Ortwin Lowack MdB hält ein Re• besten machen Sie mal einen Besuch in ' ferat zum Thema „Deutschland und die junge \ und schauen sich alles an. Generation". Arbeitskreis I „Deutschland in i es auch gemacht. den Schulen", Referent ist Oberstudiendirek• tor Clemens Christians, Präsident des Deut• schen Lehrerverbandes, Leitung BA. Dipl.- Hdl. Klaus Daweke MdB, Arbeitskreis II e mich für das Wolmstift in: „Deutschland und das Selbstbestimmungs• recht , Referent ist Professor Dr. jur. Karl Sie mir ihre Informationen zu. Doehnng, Direktor am Max-Planck-Institut für Auslandisches öffentliches Recht und Völ• kerrecht, Leitung Elimar Schubbe, Chefredak• teur des „Deutschland-Magazin". Berichte der Arbeitskreise und Diskussion. Schlußworte Dr. MdB. Die Tagung wird durch eine Mittagspause von 13—14 Uhr un• terbrochen. Interessenten erhalten weitere In• formationen über die Landsmannschaft Ost• preußen, Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13. 2. Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 15 £)05 £fipmi&cnblatl Soziales

Aussiedler: daß ihrer Familie die Ausreise genehmigt wor• den sei. Aber erst im Januar wollte sie kom• men, weil sie noch das Abschlußexamen der Auskunft wird erbeten über... jüngsten Tochter abwarten wollte. Aber bald darauf, am 13. Dezember, schlug wie eine ... Emil Badorrek aus Hillengrund, Kreis Hilfe ist notwendiger denn je Bombe die Nachricht ein: Kriegsrecht in Orteisburg, der Pionier bei der Wehrmacht in Polen. Was nun? Würde die Familie jetzt noch Rußland war und seit 1945 vermißt wird. ausreisen dürfen? Ein banges Warten begann. ... Heinz Biber, Jahrgang 1924, aus Guten• Nach elfjährigen Bemühungen aus der Heimat nach Westdeutschland Endlich, am 17. Januar erhielt ich einen feld bei Königsberg. Sein Vater war Bahnbe• Anruf aus Hildesheim: „Walters sind in Fried• amter. ... Absolventen der Haushaltungsschule s war etwa vor zwölf Jahren, als ich mir schönes Häuschen am See kriegt ihr nie wie• land eingetroffen." Nach ein paar Tagen er• von der „Bruderhilfe Ostpreußen" die reichte ich sie dann telefonisch. Glücklich, Passenheim, Kreis Orteisburg, die dem Schul• der in Westdeutschland."- jahr 1938/39 angehörten. E Adresse der Familie Walter, die damals Herr Walter meinte: „Ihr kennt das Leben aber noch ganz erschöpft von der aufregenden ... Sabine Marianne H e 11 w i g, geboren am im Kreis Alienstein lebte, geben ließ. Ich wollte hier nur als Touristen und wißt nicht, wie es Reise sagte Frau Walter: „Wir müssen uns 2. November 1940 in Königsberg, Ronstraße nicht nur Geld und Kleidung spenden, sondern wirklich ist. Wirtschaftlich geht es immer bald sehen! Kommen Sie uns doch besuchen. 14. Sie soll bei den Großeltern, die 1945 umge• persönlichen Kontakt zu einer ostpreußischen mehr bergab. Wir rackern und rackern und Auf dem Bahnsteig in Hildesheim empfing kommen sein sollen, gewohnt haben und nach Familie in der Heimat aufnehmen. kommen auf keinen grünen Zweig. Zu essen mich Frau Walter mit ihren drei Töchtern. Ihr deren Tod in ein Waisenhaus nach Königs- Da die Familie Walter auch drei Töchter haben wir noch hier auf dem Land, aber für Mann hatte gerade einen Arbeitsplatz als berg-Ponarth gekommen sein. hatte, die etwas jünger als unsere drei Mäd• Kleidung reicht's kaum noch. Außerdem müs• Maurer bekommen, und da es sein erster Ar• ... Minna Lehmann aus Rehfeld, Kreis In- chen waren, erschien sie mir für uns gerade sen unsere Kinder Polen werden. Deshalb wol• beitstag war, konnte er nicht dabei sein. sterburg. passend. Nach einem großen Weihnachtspa• len wir nach Deutschland in den Westen." Das Es war ein bewegender Augenblick, als wir ... Irene Kirsch, früher wohnhaft in Allen• ket mit warmen Kleidungsstücken, Stiefeln schrieben sie auch immer wieder in ihren Brie• beiden Mütter einander in die Arme schlös• stein, Friedrich-Wilhelm-Platz 4, die beim Fi• und Süßigkeiten für die ganze Familie flatterte fen. sen. Wir hatten uns noch nie gesehen und nanzamt Allenstein beschäftigt gewesen sein der erste Brief zu uns ins Haus. Was für eine Am Abschiedsmorgen brach der Früh• waren einander doch so vertraut durch die soll. Freude hatte unser Paket ausgelöst. Aber nicht stückstisch fast unter den guten Dingen, die schicksalsschweren Jahre, die wir gemeinsam ... Gustav Koslowski, geboren am 3. Mai nur die Kleidung, die sie notwenig brauchte man vor sieben Jahren in Masuren noch auf durchlebt und miteinander getragen hatten. und die dort so teuer war, und die Süßigkeiten, 1903, Landarbeiter, aus Cöllmen bei Prökel- die die Kinder sehr entbehrten, erfreuten die witz, Kreis Mohrungen. Er war Soldat und ist als verschollen gemeldet. Wer kann Angaben Familie, sondern auch das Bewußtsein, daß sie über sein Schicksal machen? nicht vergessern waren in ihrer Abgeschie• denheit, daß es Landsleute im fernen Westen ...Erich Kümmertz,Jahrgang 1923oder gab, die sich mit ihnen verbunden fühlten, 1924 aus Pillau. nach ihrem Schicksal fragten und ihnen helfen ... Mitkonfirmanden des Jahrganges 1932, wollten, bewegte sie tief. die am 13. März 1932 in der evangelischen Stadtkirche in Osterode konfirmiert wurden. Die Konfirmation wurde von Superintendent „Danken aus ganzem Herzen" Dziobek durchgeführt. In ihrem Brief vom 25. Januar 1971 schrie• ... zwei Geschäfte in Königsberg, und zwar ben sie: „Will Ihnen kurz mitteilen, daß ich Ihr ein Milchgeschäft in der Tragheimer Straße, Paket mit großer Freude erhielt, wofür wir Nähe Wrangelstraße, und ein Delikatessenge• Ihnen vielmals danken aus ganzem Herzen. schäft, das am Roßgärtner Markt war. Wer War alles drin, was war aufgeschrieben, ist für kennt die Namen der ehemaligen Besitzer? uns eine große Hilfe. Wie werde ich Ihnen im ... Frau Neumann aus Allenstein-Kor- Leben dafür mal entgegenkommen ? Gott gebe tau, die 1944 verwitwet war, bei ihren Eltern Ihnen und Ihrer Familie viel Gesundheit. wohnte und bei der Veterinär-Ersatz-Abtei• Wenn Sie solche Sachen haben, die Ihre Kin• lung 1 im Büro beschäftigt war. Ihr Vater, der zu klein sind, ist gleich was, hier auf dem Name nicht bekannt, war Pfleger in Kortau. Lande trägt man alles. Kaufen kann man nicht ... ehemalige Schüler der Ponarther Mittel• so viel, weil das Geld so wenig Wert hat... Es schule in Königsberg, die nachfolgend aufge• ist zu hören, daß sie uns von hier rauslassen, führt sind: Hildegard Frenze 1, Fasanen• aber man weiß es nicht. Es kostet sehr viel straße; Helene Hoff mann, Buddstraße; Geld. Was ist bei Ihnen dazu zu hören ? 5000 ZI. Magda Kalinowski, geborene Conrad, und kostet ein Paß. Einer verdient im Monat nich Heinz Reinke, Barbarastraße. maJ 4000 ZI. Erkundigen Sie sich bitte beim Auskunft erbittet die Bundesgeschäftsfüh• Roten Kreuz. Ich werde unsere Urkunden rung der Landsmannschaft Ostpreußen, Ab• sammeln." teilung Suchdienst, Postfach 32 32 55, 2000 Einmal schrieb Frau Walter, daß sie sich Hamburg 13. auch über Wolle und Stoff freuen würde. Nur das Nähen mit der Hand wäre sehr mühsam und dauerte sehr lang. Daraufhin sammelte ich Bestätigungen in meiner landsmannschaftlichen Gruppe Geld für eine Nähmaschine. Es sollte eine ein• Wer kann bestätigen, daß Erich Karl Link, fache, solide Maschine, keine elektrische, sein. geboren am 1. November 1908 in Mohrungen, Über bestimmte Vermittlungsstellen erhielt dort wie folgt beschäftigt war: Vom 20. No• Familie Walter diese Maschine tatsächlich. Es vember 1922 bis 19. November 1925 als Ma• war ein Modell aus der „DDR". schinenschlosser-Lehrling bei der Maschinen• Dazu schrieb Frau Walter am 22. Februar fabrik May Gellmann in Mohrungen; vom 22. 1971: „Liebe Familie Meyer, ich weiß nicht, Kirche in Allenstein: Das Heimweh bleibt Foto Zander November 1925 bis April 1929 als Maschinen• was ich vor Freude schreiben soll! Am 18. Fe• schlosser bei gleicher Firma; von Mai bis De• bruar habe ich eine Nähmaschine erhalten. Ich zember 1933 als Arbeiter im Straßenbau; von danke Ihnen, so wie allen, die Ihnen halfen. dem Land an besonderen Festtagen vorzuwei• Dann überwog die Freude des Wiedersehens Januar bis Mai 1934 als Betriebsschlosser; von Wir haben alle vor Freude geweint. sen hatte; Eier, Schinken, Speck, Eingeweck• unsere Rührung, und fröhlich plaudernd fuh• Juni bis August 1934 als Tipollater; von Sep• tes, Butter, Brot und vieles mehr. ren wir mit dem Bus der neuen Übergangs• tember 1934 bis März 1936 als Betriebsschlos• „Wirtschaftlich geht es bergab" Inzwischen hatte die Familie die Ausreise wohnung entgegen. Dort bewohnten Walters ser und Maschinist; von April 1936 bis Juni zwei Zimmer und eine Küche. Wir machten's Ich habe schon darauf genäht. Sie können nach Westdeutschland mehrmals beantragt. 1936 als Heizungshelfer und von Juli 1936 bis uns im Wohnzimmer gemütlich und hatten sich nicht vorstellen die Freude. An so was ist Aber immer wieder erhielt sie Absagen, so daß Dezember 1937 als Maschinenschlosser und sieben Stunden Zeit zum Erzählen. hier gar nicht zu denken bei dem Verdienst. Frau Walter schon ganz verzweifelt war, weil Heizer. Eine große Hilfe. 20 Jahre ohne Nähmaschine die Verhältnisse immer schlechter wurden. Bald werden die Landsleute eine eigene Wer kann bestätigen, daß Eliau Preis, ge• Wohnung beziehen. Ein Schrebergarten ist war nicht leicht in unserem Haushalt. Die Ma• Ohne Kleiderpakete aus dem Westen, die boren am 2. Juni 1920 in Königsberg, dort bis schine heißt Veritas, Fabrik Wittenberge." auch schon gepachtet, denn ohne ein Stück• 1939 wohnte und als Elektriker beschäftigt auch Verwandte und Bekannte schickten, chen Boden, den man bearbeitet, kann eine Mitte der siebziger Jahre unternahm unsere war? Er soll dann nach Litauen geflohen sein. wäre es ihnen nicht möglich gewesen, die ostdeutsche Familie vom Land nicht leben. Tochter Susanne mit drei Freunden eine Fahrt Wer kann bestätigen, daß Hildegard Rie• Krankenschwesterausbildung ihrer drei Töch• Die beiden Töchter werden nach dem in die Heimat. Mit dem Zug fuhren sie nach diger, verheiratete Uhl, geboren am 8. Fe• ter zu finanzieren. Denn die Mädchen mußten Deutschkursus Stellen als Krankenschwe• Warschau und von dort nach Lyck. Ihre Fahr• bruar 1922 in Königsberg, wie folgt beschäftigt in der Stadt im Internat leben, was nicht billig stern erhalten. So werden sie sich gemeinsam räder hatten sie aufgegeben. Von Lyck ging's war. war: von 1937 bis 1938 Pflichtjahr in Masuren; ein neues Leben im westlichen Teil des Vater• von 1938 bis 1941 als Lehrling und Schneiderin per Rad durch Masuren. Die jungen Studenten Vor etwa vier Jahren besuchte uns Herr lands aufbauen. Diese Zuversicht haben sie, in einer Schneiderei (Name nicht mehr be• waren begeistert von der Schönheit der Land• Walter in Hamburg. Er war zu Freunden in wenn auch das Heimweh bleibt. kannt) ; von 1941 bis 1943 als Anlegerin in der schaft, von der Weite der Felder und der Ein• Westdeutschland eingeladen. Es war ein be• Graphischen Kunstanstalt in Königsberg; von samkeit der Wälder. •• wegendes Kennenlernen nach so vielen Jah• Die Landsleute nicht vergessen 1943 bis 30. Mai 1944 als Dienstverpflichtete Und einesTages besuchten sie Familie Wal• ren Brieffreundschaft. Er wollte die Verhältnis• bei der Straßenbahn in Königsberg und vom 1. ter. Das war eine Überraschung. Damals hat• se hier auskundschaften und fuhr mit der fe• Nun noch ein Wort zu der gegenwärtigen Si• Juni 1944 bis Januar 1945 als Dienstverpflich• ten Walters neben ihren 4 ha Ackerland noch sten Überzeugung zurück, daß er in West• tuation. Es wird in den meisten Zeitungen, im tete beim Preßwerk Metgethen. 6 ha gepachtete Wiesen, auf denen mehrere deutschland als Maurer bestimmt eine Arbeit Radio und im Fernsehen nur immer von Paket• Kühe weideten. So wurden die jungen Gäste finden würde. Illegal wollte er aber diesen aktionen für Polen gesprochen, dabei werden Wer kann bestätigen, daß Horst Rod• mit allem bewirtet, was Küche und Keller zu Schritt nicht tun, um seine Familie nicht zu ver• aber die 100 000 Deutschen, die noch in unse• deck, geboren am 16. April 1930 in Lewitten, bieten hatten. Sie mußten unbedingt über• lassen. ren Provinzen Ost- und Westpreußen, Danzig, Kreis Preußisch Eylau, in der Zeit vom Sommer nachten, und bis tief in die Nacht hinein wurde Pommern, Ost-Brandenburg und Schlesien 1945 bis 1948 im Sanitätslager 583 in Preußisch Im Frühjahr 1980 wagte dann Tochter Rena• erzählt. „Wie geht's euch in Westdeutsch• leben, überhaupt nicht erwähnt. Einige Deut• Eylau war? te den Weg in die Bundesrepublik Deutsch• land? Wie ist's mit den Arbeitsplätzen? Was sche werden zwar mitbetreut, die in abgelege• Wer kann bestätigen, daß Max Sontow- land. Sie begleitete eine kranke Tante nach verdient man dort? Was kosten Lebensmittel nen Gegenden lebenden aber gar nicht er• s k y, geboren am 13. November 1924 in Plat• Friedland, die die Ausreise erhalten hatte, um und Kleidung ?" Alles, alles wollten sie wissen. reicht, wie Walters es z. B. auch erlebten. Des• teinen, Ostpreußen, vom 1. April 1939 bis 1. De- hier operiert zu werden, und blieb bei Bekann• Zum ersten Mal Besuch aus Westdeutschland. halb empfehle ich Ihnen, sich an die Bruderhil• zember 1939 als Autoschlosser-Lehrling bei ten in Hildesheim. Das war eine Freude, alssie Bruno Brettschneider in Hohenstein und vom Es war nicht zu fassen. Die jungen Leute kamen 0 fe Ostpreußen in der Bundesgeschäftsführung uns eines Tag «; bauchte und von zu Hause ihnen vor wie Lebewesen von einem anderen der Landsmannschaft Ostpreußen, Parkallee 1. Dezember 1939 bis 15. Oktober 1942 als Ar• erzählte. Bald erhielt sie eine Stelle als Kran• 86, 2000 Hamburg 13, bzw. an das Sozialwerk beiter bei der Brauerei Paul Mehnert, Nieder• Stern. , „, . kenschwester und eine kleine Wohnung. Alles der Pommerschen Landsmannschaft zu wen• lage Hohenstein, beschäftigt war? Susanne wollte ihnen ihre Illusionen ein war geglückt. Nun wartete sie nur noch sehn• den, und lassen sich von dort eine Adresse Zuschriften erbittet die Bundesgeschäfts• wenig zerstören und bemerkte nüchtern: süchtig auf ihre Eltern und Schwestern. einer noch in der Heimat lebenden Familie führung der Landsmannschaft Ostpreußen, Ach, bei uns sieht's jetzt auch nicht mehr so Nach 1 '/2 Jahren war es schließlich so weit. geben. So können Sie Hilfe und Freude vermit• Abteilung Suchdienst, Postfach 32 32 55,2000 rosig aus. Es gibt schon hier und da Arbeitslo• Im Oktober 1981 erhielt Renate die Nachricht, teln. Ursula Meyer-Semlies Hamburg 13. se Warum wollt ihr nicht hier bleiben? So ein Glückwünsche

pitr gratulieren — Anlaß zum Schmunzeln zum 97. Geburtstag Soppa, Fritz, aus Lyck, Sentkerstraße 1, jetzt Bill• Balzereit, Gretel, geb. Fromberg, aus Johannisburg grund 6, 2055 Wohltorf, am 1. Oktober und Moldsen, Kreis Osterode, jetzt Sicherer• Wischnewski, Henriette, geb. Sbosny, aus Lyck, straße 16, 7100 Heilbronn, am 2. Oktober Yorckstraße, jetzt Blumenstraße 4,2910 Wester• stede 2, am 10. Oktober zum 95. Geburtstag zum 85. Geburtstag Deegen, Friedrich, Landwirt, aus Rapendorf, Kreis Pr. Holland, jetzt Kellerrehm 8,2316 Probsteier- Kraizik, Gustav, aus Auglitten, Kreis Lyck, jetzt hagen, am 28. September Martinenstraße 174, 5512 Serrig, am 5. Oktober Scholz, Hermann, Rektor i. R., aus Palmburg, Kreis zum 94. Geburtstag Samland, jetzt Pommernring 20,2400 Lübeck 14, am 1. Oktober Nelson, Johanna, geb. Köhler, aus Wehlau, Augker Turowski, Ida, geb. Gorski, aus Satticken, Kreis Straße 16, jetzt Oertzenweg 1,1000 Berlin 37, am Treuburg, jetzt Ludwigstraße 31, 6082 Mörfel• 8. Oktober den-Walldorf, am 5. Oktober Tutas, Wilhelmine, geb. Masuch, aus Mensguth, Wulff, Anna, aus Fuchsberg, Kreis Königsberg, jetzt Kreis Orteisburg, jetzt Schlangenbaderstraße Kulmer Straße 20,4973 Vlotho-Exter, am 5. Ok• 18, 6200 Wiesbaden, am 5. Oktober tober zum 93. Geburtstag zum 84. Geburtstag Friedriszik, Helene, aus Gutten, Kreis Johannis• Andersen, Kurt-Georg-Heinrich, aus Pogauen- burg, jetzt Alten- und Pflegeheim, 4595 Lastrup, Groß-Hohenrade, Kreis Königsberg, jetzt Rö• am 9. Oktober merstraße 118, 5300 Bonn 1, am 2. Oktober Chlench, Max, aus Siegersfeld, Kreis Lyck, jetzt Auf zum 92. Geburtstag dem Bingel 3, 3588 Homberg, am 7. Oktober Beba, Friedrich, aus Maldanen, Kreis Orteisburg, Erdmann, Maria, geb. Rogall, aus Sonntag, Kreis jetzt Sprehenweg 87, 2160 Stade, am 6. Oktober Sensburg, jetzt Backhausweg 2,5449 Leiningen, am 26. September zum 91. Geburtstag Knorr, Gertrud, aus Altkirchen, Kreis Orteisburg, Fröhlian, Anna, aus Lyck, Dallnitzweg, jetzt Nie• jetzt Eiffelstraße 125c, 2000 Hamburg 26, am 7. land 7, 2080 Pinneberg, am 10. Oktober Oktober Wiechmann, Albert, Oberstraßenmeister, aus Rau- Kolenda, Johann, aus Neumalken, Kreis Lyck, jetzt terskirch und Kreuzingen, Kreis Elchniederung, Heidschlag 2, 2070 Ahrensburg, am 4. Oktober „Tut mir leid, aber die Regelkommission hat festgestellt, daß Ihr übergroßer Schläger jetzt Klingenberg 15, 2085 Quickborn, am 20. Meyer, Maria, aus Braunsberg, Gut Auhof, jetzt wirklich zu groß ist" Zeichnung aus „Welt am Sonntag" September Hundestraße 10,2400 Lübeck 1, am 10. Oktober Neumann, Frieda, geb. Krüger, aus Fließdorf, Kreis ... aber auch zum Grübeln gibt jede Karikatur, das wissen zum 90. Geburtstag Lyck, jetzt Mühlenstraße 12/13, 4400 Münster, Bialluch, Minna, geb. Reinholz, aus Neu-Völklin- am 8. Oktober unsere langjährigen Abonnenten. Denn Woche für Woche il• gen, Kreis Orteisburg, jetzt Lange Straße 1,3355 Perlbach, Ella, aus Paaringen, Kreis Labiau, jetzt Kalefeld 7, am 24. September lustrieren wir das aktuelle Zeitgeschehen nicht nur durch Wollgrasweg 1 r 4423 Gescher-Hochmoor, am 5. Ferno, Irmgard, aus Kuglacken, Kreis Wehlau, jetzt Oktober viele Fotos. Sollten Sie liebe Leserin, lieber Leser, in Ihrem Liegenweg 2,7554 Kuppenheim, am 8. Oktober Schröder, Margarete, aus Königsberg, Cranzer Krumpholz, Gustav, aus Rosenberg, Kreis Heili• Allee 95, jetzt Hövelnstraße 28, 2400 Lübeck 1, Bekannten- oder Freundeskreis jemanden kennen, der eben• genbeil, jetzt Goethestraße 20, 4830 Gütersloh, am 3. Oktober falls Gefallen an diesen kleinen Kunstwerken genialer Zeich• am 5. Oktober Simmat, Emma, geb. Lehnert, aus Kleehausen, Kreis Schultz-Berndt, Erna, aus Tilsit, Meerwischpark 2, Tilsit, jetzt Von-Humboldt-Straße 8, 5620 Vel• ner findet, sollten Sie versuchen, ihn als Abonnenten zu jetzt Knud-Rasmussen-Straße 44, 2400 Lübeck bert 1, am 3. Oktober 1, am 4. Oktober gewinnen. Thiel, Rudolf, Bürgermeister i. R., aus Gut Dürwan- zum 83. Geburtstag Sie wissen doch, wir bringen jede Woche Kommentare und gen, Kreis Rößel, jetzt Bahnhofstraße 66, 2171 Adomeit, Albrecht, aus Ludwigswalde, Kreis Kö• Oberndorf, am 8. Oktober nigsberg, jetzt Haydnstraße 12, 3100 Celle, am Karikaturen zum Zeitgeschehen, Unterhaltung und Informa• 10. Oktober ztm 89. Geburtstag Fech, Luise, geb. Scharnowski, aus Bartken^ut, tionen, geschichtliche Abhandlungen, Berichte aus den K'oslowski, Max, Landwirt, aus Hirschberg, Kreis Kreis Neidenburg, und Allenstein, jetzt Adoif- Heimatkreisen und über die landsmannschaftlichen Aktivi• jt Osterode, jetzt Gahlensche Straße 36, 4630 Bo- Sievert-Straße 3,3400 Göttingen, am 9. Oktober • chürfi,' am 7. Oktober Fisahn, Berta, geb. Both, aus Nößberg, Kreis Heils• täten. Riepert, Franz, aus Saadau, Kreis Orteisburg, jetzt berg, jetzt Hubertusstraße 1,5942 Kirchhundem Öjendorfer Weg 58,2000 Hamburg 74, am 4. Ok• 4, am 5. Oktober Als äußeres Zeichen des Dankes für jeden neuen Bezieher, tober Froese, Else, geb. Bergmann, aus Paterswalde, Kreis den Sie werben, senden wir Ihnen entweder 20,— DM in bar Schittig, Frau, aus Niedersee, Kreis Sensburg, Schil• Wehlau, jetzt Spitzwegstraße 22, 3300 Braun• lerplatz 9, jetzt Travelmannstraße 6, 2400 Lü• schweig, am 9. Oktober oder das dokumentarische Buch „Sie kamen übers Meer" von beck 1, am 8. Oktober Höse, Charlotte, geb. Müller, aus Ostseebad Cranz, Ernst Fredmann. Wenn Sie sich für Ihre Werbung des unten• Kreis Samland, jetzt Augustinum, Am Hohen zum 88. Geburtstag Tore 4a, 3300 Braunschweig, am 3. Oktober stehenden Bestellformulars bedienen, brauchen Sie Ihren Goggun, Frieda, geb. Bachert, aus Konzewen, Kreis Kreutz, Hedwig, aus Lauck, Kreis Pr. Holland, jetzt Johannisburg, jetzt Buggestraße 18, 4600 Dort• Falkertstraße 56,7000 Stuttgart, am 24. Septem• Wunsch nur anzukreuzen. Die Kästchen dafür haben wir be• mund 70, am 29. September ber reits vorbereitet. Lendzian, Johann, aus Altkirchen, Kreis Ortels- Krutschinna, Anna, geb. Kruppa, aus Lyck, jetzt burg, jetzt Lange Straße 38,4390 Gladbeck, am 7. 3181 Rümmer 39, am 8. Oktober Oktober Lamß, Amalie, aus Kleinruten, Kreis Orteisburg, V £w> Sfiprnilunüfoit Lukas, Otto, aus Schippenbeil, Kreis Bartenstein, jetzt Schlegelstraße 7,3000 Hannover-Kleefeld, jetzt Dr.-Zippel-Straße 12, 3032 Fallingbostel, am 8. Oktober Verlag und Redaktion am 27. September Laskowski, Max, Architekt, aus Orteisburg, Beut• Schimanski, Auguste, geb. Nickel, aus Orteisburg, nerstraße 27, jetzt Ahornweg 15,7516 Karlsbad- jetzt An den Friedhöfen 50,4300 Essen-Kupfer• Auerbach, am 10. Oktober dreh, am 5. Oktober Maurischat, Helene, geb. Kurrat, aus Birkenfelde, Bitte deutlich schreiben, an der punktierten Linie abtrennen und senden an Das Ost• Schwarz, Richard, aus Hansfelde, Kreis Bartenstein, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Siebenbürgerweg 1, preußenblatt, Abteilung Vertrieb, Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13 jetzt Posener Straße 25,2890 Nordenham, am 27. 3360 Osterode am Harz, am 10. Oktober September Sallet, Carl, aus Königsberg, jetzt Hirschbrink 6, Tulowitzkl, Auguste, geb. Brückner, aus Omulef- 3216 Salzhemmendorf 2, am 4. Oktober ofen, Kreis Neidenburg, jetzt Uhdenstraße 29, Sgaga, Johann, aus Ebendorf, Kreis Ortelsburg, jetzt Vor- und Zuname. 4790 Paderborn-Neunbeken, am 15. September Königsberger Straße 6,2217 Kellinghusen, am6. Straße und Ort: _ Oktober zum 87. Geburtstag Wysk, Martha, geb. Samsel, aus Gr. Dankheim, bestellt für mindestens 1 Jahr bis auf Widerruf ab Grodde, Charlotte, aus Kropiens, Kreis Königsberg, Kreis Ortelsburg, jetzt Heidestraße 82,4630 Bo• jetzt Wevelinghover Straße 51,4054 Nettetal 1, chum 6, am 7. Oktober am 7. Oktober Naujack, Helene, aus Königsberg, Tragheimer Kir• zum 82. Geburtstag chenstraße 41, jetzt Koberg 19, 2400 Lübeck 1, Bauer, Hildegard, geb. Wittmann, aus Königsberg, Unabhängig« Wocheruertung für Deutschland am 8. Oktober jetzt Lauensteinstraße 4,3100 Celle, am 8. Okto• Der Bezugspreis von monatlich 6,80 DM Inland / 8,00 DM Ausland wird im voraus gezahlt für: Schwarz, Erich, Pfarrer i. R., aus Milken, Kreis Lot• ber zen, jetzt Landweg 3, 4350 Recklinghausen, am Beyersdorf, Elisabeth, aus Ortelsburg, jetzt Nessel• Inland: 6. Oktober rodestraße 28b, 5000 Köln 60, am 7. Oktober • 1 Jahr = 81,60 DM Q Vi Jahr = 40,80 DM • Vi Jahr = 20,40 DMQ 1 Monat = 6,80 DM Sulanke, Margarete, aus Königsberg-Rotfließ, jetzt Fleischhauer, Luise, geb. Eggert, Hebamme i. R., aus Ausland: Hüxstraße 112/116,2400 Lübeck 1, am 2. Okto• Tapiau, Bahnhofstraße 2, Kreis Wehlau, jetzt • 1 Jahr = 96,00 DM • % Jahr = 48,00 DM Q 7« Jahr = 24,00 DMQ 1 Monat = 8,00 DM ber Spitzbergenweg 11,2000 Hamburg 73, am 4. Ok• tober 1. Lastschrifteinzugsverfahren vom Giro-Kto. Nr. zum 86. Geburtstag Krause, Emma, geb. Konitzka, aus Theerwisch, bei Bankleitzahl Feld-Kischkel, Marie, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, Kreis Ortelsburg, jetzt Aschenbruch 56a, 4600 jetzt Kastanienstraße 7,4150 Krefeld, am 3. Ok• Bochum 6, am 10. Oktober Postscheckkonto Nr. beim Postscheckamt tober Lask, Franz, aus Kreuzfeld, Kreis Lyck, jetzt Loh• Gentek, Marie, aus Königswalde, Kreis Lyck, jetzt straße 164, 2406 Stockelsdorf, am 2. Oktober 2. Dauerauftrag oder Einzelüberweisung auf das Konto Nr. 192 344 der Hamburgischen Landes• Kuppersmühle 16, 4230 Wesel-Feldmark, am 6. Plewa, Margarete, geb. Plewa, aus Rudau, Kreis Or• bank (BIZ 200 50000) oder das Postscheckkonto Hamburg 8426-204 Oktober telsburg, jetzt Josefstraße 34,4422 Ahaus, am 9. Hübner, Amalie, geb. Kwiedor, aus Nußberg, Kreis Oktober Werber: . Straße: Lyck, jetzt Sebastianstraße 180,5300 Bonn, am 6. Sziede, Marie, geb. Nusswald, aus Königsberg, jetzt Oktober Friedenstraße 10, 2150 Buxtehude, am 9. Okto• Wohnort: Maletz, Wilhelmine, geb. Skalla, aus Waldburg, ber Kreis Orteisburg, jetzt 3339 Bansleben, am 4. Thybusch, Minna, geb. Nikutta, aus Ulrichsee, Kreis Konto des Werbers BLZ Oktober Ortelsburg, jetzt Friedrich-Ebert-Straße 10,7742 Unterschrift des neuen Beziehers: Rutkowski, Albert, aus Rauschen, Kreis Samland, St. Georgen, am 7. Oktober jetzt Bismarckstraße la, 2427 Malente-Grems- Toussaint, Erika, aus Königsberg, Nollendorfstraße Nur für bezahlte Jahresabonnements: Als Werbeprämie erbitte ich 20 DM auf mein Konto • mühlen, am 10. Oktober 2, jetzt Knud-Rasmussen-Straße 1, 2400 Lübeck bzw. erbitte ich das dokumentarische Buch „Sie kamen übers Meer" von Ernst Fredmann M Schröder, Fritz, aus Tilsit, Landwehrstraße 50, jetzt 1, am 1. Oktober (den entsprechenden Wunsch bitte ankreuzen) Jettborn 16, Lisa-Hansen-Haus, Pflegeheim, 2300 Kiel-Elmschenhagen, am 8. Oktober Fortsetzung auf Seite 21 • Ktober 1982 — Folge 40 — Seite 17 £xi5 tfipnußmblau Landsmannschaftliche Arbeit

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ... Erinnerungsfoto 406

Berlin Niedersachsen .VrS'me^f^[^nieSßruppe:WernerGull,aume,T^ Vorsitzender: Fredi Jost. Nord: Werner Hoff mann,Tele• , a 'Sn0 26H046 Deutschlandhaus. Stresemann- straße 90, 1000 Berlin 61 fon (0 58 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3, 3112 Ebstorf. Süd: Horst Frischmuth.Telefon (05 11) 80 40 57, Hildesheimer | 4. Oktober, Mo. (Berichtigung), Königsberg Pr: 16 Straße 119, 3000 Hannover 1. West: Fredi Jost, Telefon I Uhr, Kasino, Deutschlandhaus, Stresemann- (0 54 31) 35 17, Hasestraße 60, 4570 Quakenbrück straße 90, 1/61 Cuxhaven — Memellandgruppe: Über 120 Me- 10. Oktober, So., Heiligenbeil: Erntedankfeier, Ge• melländer aus dem Cuxhavener Raum waren zu meindehaus, Lindenstraße 85, 1/61 einem ersten Treffen zusammengekommen, um 10. Oktober, So., Preußisch Eylau: Erntedankfeier, dort eine Memellandgruppe zu gründen. Maßgebli• Gemeindehaus, Lindenstraße 85, 1/61 chen Anteil an dieser Initiative hatte der Vorsitzen• 10. Oktober, So., Lotzen: Erntedankfeier, Gemein• de der Memellandgruppe Iserlohn, Wilhelm Ka- dehaus, Lindenstraße 85, 1/61 kies. Mitglieder der Iserlohner Gruppe, darunter die Jugendgruppe, trugen auch zum Programm bei. Hamburg Oberbürgermeister Harten war erschienen, zeigte Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus. Telefon sich über die Gruppengründung erfreut und sicher• (0 40) 5 51 22 02. Gotenweg 16, 2000 Hamburg 61 te seine Unterstützung zu. Die Landsleute wählten einen Aktionsrat, der die weitere Planung über• LANDESGRUPPE nehmen soll. Erika Mügge, Elfenweg 22, Gertrud Hamburg — Freitag, 15. Oktober, 8 Uhr, Damm• Bloch, Theodor-Storm-Straße 32, Albert Geteit, El• tor/Moorweide, Abfahrt mit dem Bus nach Trave• fenweg 16, Johann Kunschlies, Döser Seedeich 4, münde. Buntes Programm und Einkaufsmöglichkeit und Gudrun Hennig, Marienstraße 21, alle aus Cux• auf dem Schiff. Ankunft in Hamburg gegen 19 Uhr. haven. Fahrpreis 3 DM pro Person. Anmeldung bitte bis Goslar — Sonnabend, 9. Oktober, 15 Uhr, Paul- zum 11. Oktober bei Jutta Franßen, Telefon (0 40) Gerhardt-Haus, Heimatnachmittag unter dem 69362 31, Bengeldorfstraße 21, 2000 Hamburg 71. Motto „JE-KA-MI — Jeder kann mitmachen". Quakenbrück — Sonnabend, 9. Oktober, 19.30 Volksschule Malschöwen — „Wer erkennt sich auf dem Foto wieder ?" fragt unser Leser BEZIRKSGRUPPEN Uhr, Hotel Oldenburger Hof, Erntedankfest für Mit• Heinz von Pock und ergänzt: „Das Bild ist, wie die Schultafel zeigt, im Spätsommer 1928 Barmbek/Uhlenhorst/Winterhude — Sonn• glieder und Freunde der Gruppe. Den Auftakt bildet entstanden, und zwar sind das die Schüler der Volksschule Malschöwen im Kreis Nei• abend, 30. Oktober, 15.30 Uhr, Mundsburger Hof, ein Wurstessen. Im Anschluß an den offiziellen Teil denburg." Zuschriften unter dem Kennwort „Erinnerungsfoto 406" an die Redaktion Winterhunder Weg, Ecke Heinrich-Hertzstraße (zu eine Tombola und gemütliches Beisammensein. erreichen mit der U-Bahn bis Mundsburg oder Bus „Das Ostpreußenblatt", Postfach 32 32 55,2000 Hamburg 13, leiten wir an den Einsender Stade — Sonnabend, 16. Oktober, 15 Uhr, DRK, weiter. hz 106,172,173 bis Winterhuder Weg/Beethovenstra• zweiter Stock, Poststraße, Zusammenkunft unter ße), Farbdia-Vortrag über die Kurische Nehrung. dem Thema „Goethe — auch heute noch aktuell". Bergedorf — Sonnabend, 2. Oktober, 19.30 Uhr lenberg, zahlreiche Vertreter der BdV-Kreisgrup- Fahrt der Frauengruppe zur Strickwarenfabrik Lang (Einlaß 19 Uhr), Party-Haus, Neuer Weg 43, am Nordrhein-Westfalen pen sowie den Gründer der Kreisgruppe, Kurt Kenz• nach Teffelhausen. Anmeldung bei Ursula Brett• Frascati-Platz, VOL-Erntefest mit einer Ansprache ier, begrüßen. In dem Festvortrag von Otto Moratz- schneider, Telefon 44 25 28. von Pastor Feige, früher Schlesien. Ein kultureller Vors. der Landesgruppe: Alfred Mikoleit Geschäftsstel• le: Tel. (02 11) 39 57 63, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf ky wurde der Weg der vertriebenen Ostdeutschen Teil mit Liedern und Worten zu Herbst und Ernte. seit 1945 aufgezeigt und festgestellt, daß sich das Für die Kaffeetafel wird um Kuchenspenden gebe• Dortmund — Sonnabend, 2. Oktober, 18.30 Uhr, Bayern Stimmgabel, Wilhelmstraße 24, Dortmund 1, Ern• Unrecht der Vertreibung für die neuen Bewohner Vorsitzender der Landesgruppe: Erich Diester, Telefon ten. Eine Tombola und Tanz sind weitere Pro• nicht ausgezahlt habe. Sichtbares Zeichen dafür, grammpunkte. Kostenbeitrag 7 DM. Die Karten tedankfest. Ein umfangreiches Programm wird ge• (089) 201 3378, Baaderstraße 71, 8000 München 5 boten. daß die deutsche Frage offenbleibe, seien die zahl• Augsburg — Sonnabend, 9. Oktober, 15.30 Uhr, sind ab sofort bei Woll-Scharfetter, Alte Holsten• reichen landsmannschaftlichen Gruppen. Eine straße 9, erhältlich. Düsseldorf — Sonntag, 10. Oktober, 15 Uhr (Ein• Gewerkschaftshaus, Schaezlerstraße, Fleckessen laß 14 Uhr), Stadthalle Ratingen, Erntefest. Volkstanzgruppe der Deutschen Jugend in Europa und Filmvorführung. — Mittwoch, 13. Oktober, 15 Fuhlsbüttel/Langenhorn — Montag, 11. Okto• erfreute die Gäste mit Volkstänzen, mit geselligem ber, 18.30 Uhr, Bürgerhaus Langenhorn, Tangsted• Gladbeck — Donnerstag, 7. Oktober, 15 Uhr, Kolpinghaus, Zusammenkunft der Frauengruppe. Beisammensein klang der Abend aus. ter Landstraße 41 (U-Bahn Langenhorn-Markt), Kaiserslautern — Sonnabend, 2. Oktober, 19.30 Hamburg 62, Erntedankfeier, gemeinsam mit der Herford — Sonnabend, 16. Oktober, 20 Uhr, Eli• sabeth-Cafe, Stadtgarten-Schützenhof, Tanzparty Uhr, Gaststätte Neue Eintracht, Heimatabend mit Frauengruppe, anschließend gemütliches Beisam• Erntedankfeier. — Mittwoch, 6. Oktober, Rat• mensein. für jung und alt. Eintritt frei. — Die Veranstaltung am Sonntag, 17. Oktober, fällt somit aus. hauskaffee, Zusammenkunft der Frauengruppe Harburg/Wilhelmsburg — Sonnabend, 9. Okto• zum Erntedank. ber, 20 Uhr, Gasthof Zur grünen Tanne, Bremer Köln — Frauengruppe: Dienstag, 5. Oktober, Eine einmalige historische Dokumentation Straße 307, Harburg, Herbstfest mit Tanz und Un• 14.30 Uhr, Kolpinghaus, St. Apern/Ecke Helenen• vom Tode des großen Generalfddmarschalls Baden-Württemberg und Reichspräsidenten mit 74 Fotografien terhaltung. straße, monatliches Treffen unter dem Motto „Ernte• dank". Beiträge aus der Gruppe sind willkommen. Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. (vom Sterbelager bis zur Beisetzung in Tan• Mönchengladbach — Donnerstag, 9. Oktober, (0 72 31) 10 15 29, Wittelsbacher Str. 16,7530 Pforzheim nenberg) mit allen Dokumenten (Trauerpara• HEIMATKREISGRUPPEN Brunnenstraße 71, Erntedankfest. Für Musik ist ge• Göppingen — Ein gelungener Ausflug führte de, Staatsakt und Grabrede). 'Gumbinnen — Sonntag, 10. Oktober, 10 Uhr, sorgt, der Eintritt ist frei. nach Marbach zum Schiilermuseum. Eine Diapano• Zu beziehen in Schmuckband-Ausfuhrung Gaststätte Lackemann, Hinterm Stern 14, Ham• Recklinghausen — Gruppe Agnes Miegel: Frei• ramaschau trug viel zum Verständnis der ausge• mit Originalfotos oder in gedmekter Buch• burg-Wandsbek, Norddeutsches Treffen. form. tag, 8. Oktober, 19.30 Uhr, Polizeikantine-Cäcilien- stellten Werke bei. Zusätzlich bereichert wurde der Heiligenbeil — Sonnabend, 9. Oktober, 18 Uhr, höhe, Erntedankfest. Aufenthalt in Marbach durch Bezirksruderwett- Ausführliche Informationen durch: Gesellschaftshaus Pudlich (zu erreichen U-Bahn Recklinghausen/Süd — Gruppe Tannenberg: kämpfe auf dem Neckar. Per Schiff ging es vorbei an SCHARNICK DRUCK & VERLAG GMBH, Schlump, S-Bahn Sternschanze), Kleiner Schäfer• Sonnabend, 16. Oktober, 18 Uhr, Erntedankfest. den Weinbergen bis zum Weinort Hessigheim, wo Industriestraße 1, 3050 Wunstorf 1. kamp 36, Hamburg 6, Erntefest mit Feierstunde und Unna — Sonnabend, 9. Oktober, Ausflug ins Sau• für das leibliche Wohl gesorgt wurde. Die Wanderer anschließendem Tanz unter der Erntekrone, ge• erland. Anfahrt um 9 Uhr ab Kamen-Markt, weitere zog es zu den berühmten Felsgärten. Nach einer meinsam mit den Osterodern. Eintritt 5 DM. Haltepunkte sind Königsborn und Unna. Besucht Kaffeepause ging es nach Weilerstoffel zum Abend• Uhr, Ratskeller, Erntedanknachmittag, durchge• Osterode — Sonnabend, 9. Oktober, 18 Uhr, Ge• wird in Lüdenscheid die Ausstellung „Das Trakeh- essen. führt von der Frauengruppe. — Sonnabend, 16. Ok• sellschaftshaus Pudlich, Kleiner Schäferkamp 36, ner Pferd im Bernsteinland". Danach findet ein Tref• Stuttgart — Sonnabend, 2. Oktober, 16 bis 19 Uhr, tober, 19.30 Uhr, Hotel Langer, Gögginger Straße, Hamburg 6, Erntefest mit Feierstunde (siehe Heili• fen des Regierungsbezirks Arnsberg mit Festpro• Hotel Wartburg, Lange Straße 49, Monatsversamm• Kegelabend. genbeil). gramm statt. Dr. Hans Becker, Telgte, spricht über lung mit einem vertonten Reisebericht von Lm. Würzburg — Dienstag, 19. Oktober, 17 Uhr, Sensburg — Sonnabend, 9. Oktober, 18 Uhr, Poli• die Gründung der Trakehner Gestüte vor 250 Jah• Klaudius zum Thema „Ein Besuch im Herzen Preu• Gaststätte Goldene Gans, Burkarderstraße 2, Ernte• zei-Sportheim, Sternschanze 4, Hamburg 6, tradi• ren. Anschließend gemütliches Beisammensein ßens — Potsdam". — Mittwoch, 6. Oktober, 13 Uhr, dankfeier. tionelles Oktoberfest. Das altbewährte Duo spielt und Tanz gemeinsam mit der örtlichen Gruppe aus zum Tanz auf. Lüdenscheid. Der Fahrpreis einschließlich Ausstel• Tilsit-Stadt und Umgebung — Sonnabend, 23. lung, Festveranstaltung und gemütlicher Abend Vom Programmgestalter zum Gildemeister Oktober, 15 Uhr, Curiohaus, kleiner Saal, Rothen• beträgt 20 DM. Anmeldungen bei G. König, Telefon baumchaussee, Zusammenkunft mit Kaffeetafel. 8 15 83, Harkerstraße 8, 4750 Unna, oder M. Freitag, Thema: „Zum 125. Geburtstag Hermann Suder• Telefon 1 3901. Der Schlesier Albrecht Baehr verläßt die aktive Rundfunkarbeit manns, Heiteres und Besinnliches aus seinem Stuttgart — Nun steht rufsoffiziers ein, die ihn bis nach Texas und Leben und Werk." Dazu singt der Ostpreußenchor auch Albrecht Baehr an Arkansas führte. heimatliche Lieder. Hessen Vors. der Landesgruppe: Otto von Schwichow, Tel. der Schwelle des Ruhe• Am 20. Januar 1947 trat der Schlesier in den standes, der freilich kei• Süddeutschen Rundfunk ein, der damals noch FRAUENGRUPPEN (0 64 21) 4 79 34, Heinrich-Schütz-Str. 37,3550 Marburg ner ist für ihn. Rechtzei• das amerikanisch kontrollierte „Radio Stutt• Bergedorf — Freitag, 8. Oktober, 15.30 Uhr, Frankfurt/Main — Sonntag, 3. Oktober, Abfahrt um 9 Uhr ab Haus Dornbusch, Eschersheimer Land• Lichtwarkhaus, Treffen unter dem Motto „Hoch auf tig hat er vorgesorgt, daß gart" war, und begann hier am 4. Juni 1948 mit straße 248, zum Busausflug in den Herbst. Fahrpreis dem gelben Wagen". der Übergang keinen seiner Sendung „Schlesisches Himmelreich" 25 DM. Anmeldung bei Lm. Neuwald, Telefon Billstedt — Dienstag, 5. Oktober, 19 Uhr, Altenta- Bruch bedeutet. Das die Reihe der zunächst als Eingliederungshilfe (0611) 52 20 72, Hügelstraße 184, 6000 Frankfurt/ Ausscheiden aus der gedachten „Neubürger"-Sendungen für Flücht• gesstätte, Lorenzenweg, gegenüber dem Busbahn• Main, Einzahlungen auf das Postscheckkonto aktiven Rundfunkarbeit, linge und Heimatvertriebene. Daraus erwuchs hof Billstedt, Zusammenkunft. Frankfurt/Main Nr. 84853—609, Kennwort „Herbst• Hamm/Horn — Montag, 4. Oktober, 15 Uhr, in ausflug". — Die Frauengruppe startete unter Lei• die Baehr immerhin 35 Jahre hindurch betrie• bald jenes Ressort, das ihm neben seinen son• der Rosenburg, Zusammenkunft. tung ihrer Referentin Agnes Poschmann und in Be• ben hat, geht wie selbstverständlich über in stigen Programmaufgaben wohl am meisten Wandsbek — Donnerstag, 7. Oktober, 17 Uhr, gleitung einiger Herren zu einem Nachmittagsaus• eine nunmehr noch engagiertere ehrenamtli• am Herzen lag — das mit der Zeit sich vielfältig Gesellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14, flug in den Spessart. Der große Bus war bis auf den che Tätigkeit für die Pflege schlesischer und ausweitende Programmfeld der Heimatsen• Zusammenkunft. letzten Platz besetzt. In Bad Soden-Salmünster gab ostdeutscher kultureller Überlieferung. dungen für Ost-, Mittel- und Auslandsdeut• Schleswig-Holstein es eine Kaffeetafel und anschließende Freizeit, um sche. Es sind bis zum heutigen Tage rund 3500 die Kuranlagen zu genießen. Weiter ging es über Als man ihn im Mai 1981 als Gildemeister Sendungen dieser Art, von denen die wichtig• Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf. Ge• Bad Orb bis zur Kahlquelle in der Bamberger Mühle, zum neuen Vorsitzenden der ebenso angese• schäftsstelle: Telefon (04 31) 553811, Wilhelminen- sten inzwischen in ein Archiv von besonderem wo es zum Abendesssen Forellen gab. — Agnes henen wie bedeutsamen „Künstlergilde" wähl• dokumentarischen Wert eingegangen sind. straße 47/49, 2300 Kiel Poschmann hielt einen Lichtbildervortrag über eine te, die ihren Sitz in Esslingen hat, war der neue Schleswig — Bei guter Beteiligung unternahm die Albrecht Baehr wurde für seine Arbeit viel• Harzreise von Mitgliedern der Kreisgruppe. Die ge• Weg für ihn vorgezeichnet. Und neue Gedan• Gruppe einen dreitägigen Ausflug ins Weserberg• fach ausgezeichnet. Die Liste seiner Ehrungen lungenen Aufnahmen und aufschlußreichen Erläu• ken und Ideen beflügeln ihn seitdem geradezu. land. Kulturreferent H. Brozus hatte ein reichhalti• terungen machten den Nachmittag auch für Lands• ist lang und imponierend. Insgeheim ist er si• ges Programm zusammengestellt. In der histori• leute, die an der Fahrt nicht teilgenommen hatten, Der Redakteur und Produzent „für besonde• cher — und er darf es sein — stolz darauf, auch schen Altstadt Verden besichtigten dieTeilnehmer zu einem Erlebnis. re Aufgaben" beim Süddeutschen Rundfunk in wenn er seine Orden und Ehrenzeichen, seine den Dom und bestaunten dasalte Gemäuer der ihm Plaketten und Urkunden niemals aufdringlich zur Seite stehenden Kirchen St. Andreas und St. Jo• Stuttgart, Albrecht Baehr, vollendete kürzlich hannis. Größter Anziehungspunkt war das Deut• Rheinland-Pfalz sein 65. Lebensjahr und verläßt damit die Stät• vor sich her getragen hat. sche Pferdemuseum. Weiter ging die Fahrt entlang Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzky.Telefon te seines gleichermaßen erfolgreichen wie hilf• Daß er seine Rundfunkarbeit auch dazu der Weser über Nienburg, Neustadt am Rubenber- (063 72) 47 86, Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz reichen Wirkens. Der gebürtige Breslauer, nutzte, ihre Ergebnisse gelegentlich in kleinen ge vorbei am Steinhuder Meer bis Bad Nenndorf Frankenthal — Freitag, 29. Oktober, 19.30 Uhr, dem man seine Herkunft aus der schlesischen Anthologien festzuhalten, ist von vielen Hei• mit dem Agnes-Miegel-Haus als Ziel. Die Betreue• Ramada-Hotel Zum Kurfürsten, Meergartenstraße Landeshauptstadt mitunter noch wohltuend matvertriebenen dankbar und zustimmend 1,6. Preußische Tafelrunde. Dr. Hubertus Prinz von rin des Hauses führte die Gäste zur Begräbnisstätte anhört, begann noch im alten Stuttgarter begrüßt worden. Nicht nur auf diesem Gebiet der Dichterin. Nächste Station war das Ostheim in Löwenstein referiert zum Thema „Preußens Deut- sc he Sendung — Gesehen von einem Bayern". — Funkhaus seinen beruflichen Weg. Nach dem hat er noch manches vor, und dazu sei ihm die Bad-Pyrmont, wo jeder die Vielfalt des Ortes genoß. Zeit und die Muße gegönnt, die er nun in sei• Die Gruppe konnte den schon traditionellen „gol• Voll besetzt war der Saal beim 30jährigen Jubiläum Abitur schlug Albrecht Baehr, der erst 1946 denen Sonntag" miterleben, der unter anderem ein der Gruppe. Vorsitzender Adolf Witulski konnte aus amerikanischer Gefangenschaft zurück• nem Häuschen auf der Schwäbischen Alb si• brillantes Feuerwerk im Kurpark bot. unter den Ehrengästen Oberbürgermeister Kah- gekehrt war, zunächst die Laufbahn eines Be• cher finden wird. H. R. Fritsche Seite 18 Heimatkreise

Jahreshaupttreffen - Während 2000Ortelsbur- hineingewählt wurden als Beisitzer Erich Böhm eer zum Bundestreffen nach Köln kamen, waren es (Kultur) und Erwin Horn (Heimatbrief). Anschlie• dieses Mal über 3000, die zum Ortelsburger Jahres- ßend fuhr eine große Gruppe unserer Landsleute Aus den Heimatkreisen ... hauptkreistreffen in Essen erschienen S.e füllten mit zwei Bussen durch die an unsere Heimat erin• Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• nernde schleswig-holsteinische Landschaft nach den Saalbau bis über den Rand. Wir werden darüber wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. Laboe. Dort war Gelegenheit zur Besichtigung des noch ausführlich berichten. Marine-Ehrenmals sowie eines U-Bootes gegeben. I Eindrucksvoll war ein Besuch in den verschiedenen Tilsit-Stadt „ _ meinse halt in Flensburg gerichtet werden. Der Hallen des Ehrenmals. Eine Dampferfahrt durch die Amtierender Stadtvertreter: ingolf Koehler. Geschäfts- Kreisvertreter bat, alle ehemaligen Kreisbewohner Kieler Förde nach Kiel schloß sich an. Der Abend siegle Rudolf Suttkus, Telefon (04 31) 3 45 14. Gaardener mögen ihr Interesse am Zusammenhalt durch war dem geselligen Beisammensein, Plachandern Straße 6, 2300 Kiel 14 HEIMATTREFFEN 1982 Spenden oder durch eine Mitteilung an die Kreis• und Tanzen vorbehalten. Am Sonntagmorgen fan• den sich viele Landsleute zur Kranzniederlegung im Cecilien-Schule Tilsit / Entlassungsjahr 19J3 — 2. /3. Oktober, Preußisch Eylau: Das gemeinschaft kundtun, um weiterhin den Heimat• brief zu erhalten. Der stellvertretende Vorsitzende Heldenhain im Stadtwald von Neumünster ein, Mit großer Freude haben sich 11 ehemalige Schüle• Regionaltreffen in Waldkraiburg fällt Gerhard Bosk berichtete, daß Spenden für die einer würdigen Gedenkstätte. Zu einer Feierstunde, rinnen der Cecilien-Schule aus Tilsit zum dritten aus. Späterer Termin wird bekannt• Kreisgemeinschaft auch für Lebensmittelpakete für die dem Gedenken an die Heimat und der Besin• Mal im Ostheim von Bad Pyrmont getroffen. Ein be• gegeben. Landsleute in der Heimat verwendet werden. Diese nung auf die rechtliche Situation in der heutigen sonderer Grund war die Feier der goldenen Konfir• 3. Oktober, Johannisburg: Kreistref• Pakete werden den in Masuren Verbliebenen direkt Zeit gewidmet war, versammelten sich zahlreiche mation. Pfarrer Werner Marienfeld, Iserlohn, ein fen, Hamburg übermittelt. Landsleute in der Holstenhalle. Musik von Henry Ostpreuße aus dem Kreis Treuburg, hielt die Predigt Purcell, sehr gut interpretiert von den Schülern des und Einsegnung in der Stadtkirche zu Bad Pyrmont. 3. Oktober, Memel, Heydekrug, Po- Königsberg-Land Immanuel-Kant-Gymnasiums, umrahmte die Gruß• Am Nachmittag beim gemütlichen Kaffeetrinken gegen: Kreistreffen. Gaststätte Wie• worte des Kreistagsvorsitzenden, des Kreisvertre• im Palmengarten kamen noch drei Ehemaligedazu. nerwald, Limesstraße 63, München Kreisvertreter: Fritz Löbert, Telefon (0 54 81) 23 88, ters, der Stadt Neumünster sowie die Rede des Lan• Lebhaft wurden Erinnerungen ausgetauscht. Der Schlesierstraße 27, 4540 Lengerich 60 (Neuaubing). desbeauftragten für Vertriebene und Flüchtlinge, Tag verlief — wie auch die Tage zuvor — in Harmo• Unser Heimatbrief, Folge 75, III/1982 ist erschie• Professor Emil Schlee. Ein Mädchenmusikzug der nie. Wer gehörte noch zu uns? Bitte meldet Euch, 3. Oktober, Mohrungen: Regionaltref• nen. Seit 1964 erscheint er regelmäßig vierteljähr• fen. Schulauer Fährhaus, Hamburg Stadt Neumünster gab am Nachmittag ein mit gro• schreibt an Edith Rzonsa-Rogage, Sanmannreihe lich und erfreut sich ungebrochener Nachfrage. ßem Beifall aufgenommenes Konzert. Herzliche Be• 61, 2050 Hamburg 80. Das nächste Treffen findet 9. Oktober, Gumbinnen: Regionaltref• Seine Bezieherzahl nimmt ständig zu. Im letzten gegnungen, das gemütliche Beisammensein und wieder im Ostheim in Bad Pyrmont vom 2. bis6. Juni fen für Südwestdeutschland. Hotel Jahr waren es 483 Neuzugänge. Ebenso steigt die das gut organisierte Programm werden in vielen den 1983 statt. Wartburg-Hospiz, Lange Straße 38, Zahl der Mitarbeiter. Der jetzt herausgegebene Wunsch geweckt haben, sich bald wieder an einem Stuttgart Brief mit 80 Seiten Umfang unter der neuen Schrift• Treffen der Lötzener zu beteiligen. leitung von Doris Meller-Schönwalde bringt wieder Treuburg 10. Oktober, Gumbinnen: Regionaltref• viele interessante Beiträge. So können wir von Kreisvertreter: Reinhard von Gehren. Geschäftsführe• fen für Norddeutschland. Gaststätte einem sehr anschaulich geschilderten Schulausflug Lyck rin : Eva Schreiner, Telefon (0 22 41) 4 11 63, Landgrafen• straße 66, 5210 Troisdorf 14 Lackemann, Hinterm Stern 14, von Borchersdorf an die Ostsee und Erinnerungen Kreis Vertreter: Walter Mrotzek, Telefon (0 43 21) Hamburg-Wandsbek an die Schulzeit in Rauschen lesen. Berichtet wird 52 80 19, Karl-Feldmann-Straße 6, 2350 Neumünster Kreistagssitzung — Unter Leitung des stellver• tretenden Kreisvertreters, F. Romoth, wurde eine 16./17. Oktober, Wehlau: Hauptkreis• von einer Reise auf die Frische Nehrung 1978/79, Kaffeestunde in Lübeck — Die nächste Kaffee• umfangreiche Tagesordnung abgehandelt. Der die Eingemeindungen nach Königsberg von 1900 stunde der Lycker findet am Mittwoch, 13. Oktober, treffen. Kemmlerhalle, Reutlingen- Kassenprüfungsbericht durch Lm. Saworra ergab bis 1939, von einem Bauerngeschlecht Porschien 15 Uhr, im Hotel Lysia statt; die folgenden Monats• Betzingen. das Bild einer guten Kassenführung und einer gün• aus Cobjeiten, Kreis Fischhausen, über unsere ost• treffen jeweils am zweiten Mittwoch im Monat. 22/24. Oktober, Gumbinnen: Haupt• preußische Mundart, die Komponistin und Studien- stigen Finanzlage. Es wurde hingewiesen auf die kreistreffen mit Salzburger Verein. rätin i. R., Dr. phil. Ursula Milthaler, die Glocken von Memel, Heydekrug, Pogegen Mitteilung der Patenstadt Leverkusen/Opladen, Bielefeld Schaaken und über vieles Interessante mehr. Wie daß die jährliche Zuweisung von Mitteln — infolge Kreisvertreter Stadt: Herbert Preuß. Land: Dr. Walter leerer Kassen — nicht mehr in der bisherigen Höhe wertvoll vielen Landsleuten der Heimatbrief ge• Schützler. Heydekrug: Herbert Bartkus. Pogegen: Georg worden ist, geht aus einer Leserzuschrift hervor. Grentz. Geschäftsstelle: Telefon (04 61) 3 57 71, Twedter gewährt werden kann. Außerdem werde das Spen• Karla Gabbey schreibt, daß die Beiträge so gut, um• Mark 8, 2390 Flensburg-Mürwik denaufkommen für den „Heimatbrief" geringer. Insterburg Stadt und Land fassend und vielschichtig sind, so daß sich unser Der Bildband „Das Memelland in alten Ansichts• Einstimmig wurde Entlastung erteilt. Kreisvertreter Stadt: Prof. Dr. Georg-Winfried Schmidt Heimatbrief zu einem richtigen Nachschlagewerk karten" ist, wie vorgesehen, Anfang September er• Als eingetragener Verein hat die Kreisgemein• Kreisvertreter Land: Klaus-Peter Steinwender. Ge• gemausert hat. In der Tat kann man viel Wissens• schienen. Er enthält 91 zum Teil farbige Abbildun• schaft Treuburg seit 1955 eine ordnungsgemäße schäftsstelle : Altes Rathaus, Am Marktplatz 10,4150 Kre• wertes über unsere Heimat erfahren. Weil dem so Satzung wie andere Institutionen auch. Jetzt hält es feld 11 gen aus den Kreisen Memel-Stadt, Memel-Land, ist, bitten wir alle Landsleute für die Verbreitung Heydekrug und Pogegen. Von der Möglichkeit der der Kreistag für notwendig, diese Satzung zu ändern Jahreshaupttreffen — Viele Insterburger hatten unseres Heimatbriefes zu werben. und den gegebenen Verhältnissen anzupassen. So den Weg in die Patenstadt gefunden, um die unge• Vorbestellung wurde bisher reger Gebrauch ge• macht. Da die Auflage sehr niedrig ist, empfiehlt es wurde der neue Entwurf (Adomat, Czygan) Punkt brochene Verbundenheit zu Ostpreußen zu bewei• für Punkt durchgesprochen und zur Abstimmung sen. Der Festabend stand unter dem Motto „Heimat Labiau sich, mit der Bestellung nicht zu lange zu warten. Der Preis beträgt 26,80 DM zuzüglich Porto und gebracht. Er ist damit ein Angebotsvorschlag an die Ostpreußen" und führte die Anwesenden durch Kreisvertreter: Hans Terner, Geschäftsstelle: Hildegard Verpackung. Bestellung bei der Arbeitsgemein• sogenannte Mitgliederversammlung. Praktisch Verse von Frieda Magnus-Unzer und Agnes Miegel Knutti, Telefon (04 81) 7 17 57, Naugarder Weg 6, 2240 sieht das so aus, daß sich alle Teilnehmer am näch• sowie die Schilderungen von Hans Boulboulle und Heide schaft der Memellandkreise e. V., Twedter Markt 8, 2390 Flensburg-Mürwik. sten Hauptkreistreffen in Opladen damit befassen Arno Surminski in die Heimat zurück, dank der ein• Zum Auftakt unseres Heimattreffens in Ottern• müssen und durch ihre Zustimmung die neue Sat• fühlsamen Sprache von Geschäftsführer Miethke. dorf, zu dem rund 1000 Landsleute erschienen Mohrungen zung in Kraft setzen. Lm. Tutl ies berichtete über die Der Sprecher der Kreisgemeinschaft Insterburg- waren, wurden die Mitglieder der Kreisvertretung Arbeit am „Heimatbrief" und auch über die erfreuli• Kreis Vertreter: Siegfried Kloß, Telefon (041 31) 1 81 87, Land, Klaus-Peter Steinwender, begrüßte den zu einem Empfang in das historische Kranichhaus che Mitarbeit aus dem Leserkreis; er bittet weiter• neuen Oberbürgermeister der Patenstadt, Dieter Lindenweg 6, 2126 Adendorf eingeladen. Mit wenigen Ausnahmen war die aus 35 hin um Beiträge aller Art und Familiennachrichten. Pützhofen, sowie Vertreter des Rates, der Parteien, Zu unserem Kreistreffen am Sonntag, 3. Oktober, Mitgliedern zusammengesetzte Kreisvertretung Lm. Saworra erläuterte die Schwierigkeiten im Ver• Oberstadtdirektor Dr. Steffens und weitere Herren in Wedel bei Hamburg, Schulauer Fährhaus (Will• vollständig erschienen. Als Gäste waren zahlreiche trieb und bedauerte, daß nicht alle Empfänger mit der Verwaltung und dankte allen für das gute Ver• kommhöft) reisen Sie wie folgt an: mit dem Kraft• führende Persönlichkeiten der Verwaltung sowie einer Spende reagieren. Durch Aufnahme von hältnis zwischen Patenstadt und „Patenkind". fahrzeug: BAB-A7 bis Abfahrt Bahrenfeld, B 431 Kreisdirektor Dr. Höppner und namhafte Vertreter Werbeanzeigen soll versucht werden, die Herstel• Oberbürgermeister Pützhofen würdigte in seiner Richtung Wedel bis hinter Hamburg-Rissen, dann der Stadt erschienen. Die stellvertretende Landrä- lungskosten zu senken. Das Erscheinen von Nr. 4 Ansprache den Gemeinschaftssinn der Insterbur- Wegweiser Schiffsbegrüßung Willkommhöft/ tin Brigitte Langemann hieß alle Teilnehmer herz• des „Heimatbriefes" unmittelbar vor Weihnachten ger und versicherte ihnen, die übernommenen Auf• Schulauer Fährhaus. Mit der Bahn: S-Bahn 1 bis lich willkommen und unterstrich den ausgezeich• wird zugesagt. Lm. Metzdorf, Duddeyheide 69,4400 gaben, die in der Patenschaftsurkunde festgelegt Wedel. Vor dem Bahnhof Weiterfahrt mit derselben neten Kontakt zwischen Patenschaftsgeber und Münster, hat ein Bildarchiv von einigen hundert sind, weiterhin zu erfüllen. Der Sprecher der Kreis• Fahrkarte auf der Buslinie 189 bis zum Schulauer -nehmer. Sie kündigte an, daß in absehbarer Zeit die Fotos erstellt, das laufend erweitert wird. Weitere gemeinschaft Stadt Insterburg, Professor Dr. Georg- oberen Räume des Torhauses zur Verfügung ge• Fährhaus. Winfried Schmidt, zeichnete Kurt Hennig mit der Zusendungen von gerettetem Bildmaterial sind er• stelltwerden sollen, womit die so lange gewünschte wünscht. Es werden Kopien angefertigt, und die goldenen Ehrennadel der Kreisgemeinschaften aus, Möglichkeit gegeben sei, unsere Sammlungen nicht Neidenburg die dieser sich durch seine Arbeit für das Ortsna• Originale schnellstmöglich zurückgeschickt. Auch nur zu erweitern, sondern nach museumspädagogi• Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) Vergrößerungen sind dort gegen Kostenerstattung men-Lexikon des Landkreises Insterburg, das auch schen Vorstellungen auch neu zu gestalten. Kreis• 30 69 54, MarUnstraße 93, 4000 Düsseldorf 1 in der Presse Anerkennung fand, verdient hatte. zu erhalten. Das Treuburger Kreisarchiv in Lever• vertreter Terner wurde der neu geschaffene Bild• Kreisgruppe Berlin — Die Berliner Gruppe unse• kusen/Opladen soll all die Gegenstände und Doku• Professor Dr. Schmidt würdigte aber auch die Mit• band unseres großen Patenkreises zwischen Weser rer Kreisgemeinschaft führte satzungsgemäß ihre arbeit seiner Ehefrau Charlotte Hennig, geborene mentationen aufnehmen, die geeignet sind, das Bild und Elbe überreicht. Grußworte sprachen dann der Vorstandswahlen durch. Bei einer Beteiligung von der Heimat für kommende Generationen zu erhal• Zilius, und dankte ihr durch Überreichung eines Vorsitzende des Kreisverbandes der Vertriebenen, 28 Mitgliedern wurde der alte Vorstand einstimmig Blumenstraußes. Im geselligen Teil wurden alte ten. Alle Treuburger sind aufgerufen, zu Hause Dr. Hörandel, und der Vertreter der Stadt Schnei• wiedergewählt. Vorsitzender ist Hans Klöckner, Te• Bande neu geknüpft und Landsleute, die aus Ame• nachzuschauen, welche geretteten Erinnerungs• demühl, Patenstadt Cuxhaven, der die enge Ver• lefon (0 30) 3 66 26 40, Spieroweg 12,1000 Berlin 20. rika und Australien angereist waren, begrüßt. Am stücke geeignet wären, hier oder im Schloß Ellingen, bindung durch ein Geschenk in Form des Wappens Gratulation — Das älteste Mitglied der Kreis• Nachmittag wurde in den Insterburger Stuben die Bayern, auf Dauer ausgestellt zu werden. Sogleich von Schneidemühl unterstrich. In seinen Dankes• Ausstellung des Insterburgers Bernd de Payrebrune gruppe Berlin, Martha Olschewski, geb. Kowalew- bei der Geschäftsstelle anmelden, bevor mit dem eröffnet, der Bilder aus Seidenfäden malt. Die In• worten brachte Kreisvertreter Terner zum Aus• ski, konnte kürzlich in seltener körperlicher und gei• Aussterben der Erlebnisgeneration Kulturgüter sterburger Segelflieger trafen sich mit Kameraden druck, welch eine hohe Bedeutung die Patenschaft stiger Frische ihren 92. Geburtstag feiern. Trotz vielleicht unwiederbringlich verlorengehen. aus Krefeld auf dem Egelsberg, und viele Insterbur• auch für uns habe und gedachte der unvergessenen ihres hohen Alters nimmt sie noch an den meisten Begründer Helmut Grube und Walter Gernhöfer — Zusammenkünften teil. Sie ist in Snopken, Kreis Jugendarbeit ist unverändert schwierig. Mit ger starteten mit Motorseglern, um ihre Patenstadt Hilfe der GJO soll auf künftigen Treffen das Werbe• von oben zu sehen. Die Tage des Treffens klangen beide bereits verstorben. Terner ging auf den Sinn• Johannisburg, geboren. Im Jahre 1920 zog sie mit gehalt jeglicher Patenschaften zu einem ostdeut• ihrer Familie nach Muschaken, wo sie mit ihrem gespräch mit jungen Leuten aus der Kreisgemein• aus mit dem Versprechen, die Jugendarbeit zu ver• schaft aufgenommen werden. Der GJO wird ein Bei• stärken, und für 1983 eine Basis zu schaffen, um viele schen Kreis ein, indem er die historischen Wech• Ehemann bis zur Vertreibung eine Bäckerei betrieb. selbeziehungen zwischen Niedersachsen und Ost• Zwei Söhne sind im Kriege gefallen, ihre Ehemann trag zur Durchführung von Veranstaltungen im Insterburger in die Patenstadt zu holen, da in den Rahmen ihrer Jugendarbeit überwiesen. Tagen vom 7., 8. und 9. Oktober 1983 eine Doppel• preußen herausstellte und damit auch die in den starb 1977. Die Kreisgemeinschaft gratuliert Mar• veranstaltung stattfindet: 400 Jahre Verleihung der Nachkriegsjahren geschaffenen Verbindungen, tha Olschewski, die jetzt in 1000 Berlin 41, Thor- Stadtrechte an Insterburg und 30 Jahre Patenschaft heute forttragendes Element der gesamten deut• waldsenstraße 26, wohnt, nachträglich sehr herzlich Wehlau mit Krefeld. Wir bitten alle Insterburger schon schen Geschichte, zukunftsweisend aufzeigte. Er zu ihrem hohen Geburtstag und wünscht ihr weiter• Kreisvertreter-. Rudolf Meitsch,Telefon (05 11) 32 34 08, heute, diesen Termin vorzumerken. überreichte eine Ansicht der Ordensburg zu La• hin gute Gesundheit. Körnerstraße 8, 3000 Hannover 1 biau, womit ein Zeichen der Dankbarkeit für die Hauptkreistreffen 1982 — Wie bereits mehrmals Bewahrung des geistigen und kulturellen Erbes un• Ortelsburg mitgeteilt findet es am 16./17. Oktober in Reutlin• Johannisburg seres Heimatkreises gegeben werden sollte. Als ein Kreis Vertreter: Gustav Heybowltz, Telefon (0 52 58) gen-Betzingen in der Kemmlerhalle statt. Wir hof• herzliches Geschenk wurde von der stellvertreten• 78 82, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle fen ganz besonders auf viele Kreisangehörige aus Kreis Vertreter: Gerhard Wippich. Karteistelle: Waltz- den Landrätin und allen Gästen ein Körbchen mit Regionaltreffen in Gießen — Unsere Landsleute dem süddeutschen Raum, denen bisher die weite straße 1, 2390 Flensburg. Schriftführerin: Roswitha Zwiebeln empfunden, welches Albert Daudert, als werden weiter in Bewegung gehalten. Um ihnen die Anreise bis Syke, Hannover oder Hamburg zu be• Thomsen, Fasanen weg 14, 7012 Fellbach letzter Bürgermeister von Gilge, mit dem Wunsch langen und beschwerlichen Wege zu den großen schwerlich und zu teuer war. Betzingen liegt im Hauptkreistreffen — Der offizielle Teil wurde übergab, daß dieses für das Große Moosbruch und Treffen abzunehmen, veranstaltet die Kreisge• Norden Reutlingens. Die Kemmlerhalle ist bewirt• umrahmt von Lied- und Gedichtvorträgen der Sing• Gilge so bezeichnende Produkt verstärkt im Paten• meinschaft Ortelsburg am Sonnabend, 16. Oktober, schaftet. Für den Sonntag ist ein preiswerter Erb• gemeinschaft Dortmund-Lanstrop. Nach dem To• kreis fortgepflanzt werden möge. Dieser Empfang, in Gießen, im Saal des Bahnhofrestaurants, erstmals seneintopf vorgesehen. Die Halle ist vom Haupt• tengedenken sprach Kreisvertreter Gerhard Wip• bei dem auch der stellvertretende Sprecher der LO, für den Großraum Frankfurt, Siegen, Hagen, Kassel, bahnhof Reutlingen aus mit dem Linienbus 7 zu er• pich. Er bezeichnete die Heimatvertriebenen als Harry Poley, zugegen war, wird allen in besonderer Fulda ein Treffen. Das Lokal ist ab 9 Uhr geöffnet. reichen (Haltestelle Hoffmannstraße/Kemmlerhal- Friedensbewegung, da sie schon 1950 in ihrer Char• Erinnerung bleiben. Um 11 Uhr findet eine kurze Begrüßung statt. Nach le). Eventuell steht am Bahnhof ein kleiner, gekenn• ta feierlich darauf verzichtet haben, ihre berechtig• Das übrige Programm dieses Kreistreffens wird dem Mittagessen, das im Bahnhofsrestaurant zeichneter Privatbus für die Abfahrt bereit. Für ten Ansprüche auf die Heimat mit Gewalt durchzu• in einer der nächsten Folgen des Ostpreußenblattes preiswert eingenommen werden kann, werden Vor• Autofahrer sind im Raum um die Kemmlerhalle ge• setzen. Frieden sei nicht durch Verzicht auf die an gesonderter Stelle gewürdigt. standsmitglieder aus der Arbeit in der Kreisge• nügend Parkplätze vorhanden. Sonnabend, 16. Ok• Heimat möglich, sondern nur durch Beseitigung der meinschaft berichten. Die Bücher „Der Kreis Or• tober: Einlaß ab 16 Uhr, im Laufe des Abends ein Spannungen und des Unrechts. Er rief die Landsleu• Lotzen telsburg im Bild" und „Der Kreis Ortelsburg", auch heimatliches Programm (u. a. Lichtbilder aus dem te auf, nicht nur zu den Kreistreffen zu kommen, Kreisvertreter: Rudolf Madeya, Telefon (0 44 05) 80 73, noch einige Exemplare „Ortelsburg 1916", von Kreis Wehlau), Musik und Tanz. Sonntag, 17. Okto• sondern sich auch den örtlichen ostpreußischen Edewechterdamm, 2908 Friesoythe Landrat von Poser, können erworben werden. Der ber: Einlaß ab 9 Uhr, gegen 10.30 Uhr kurze Feier• Gruppen anzuschließen. Er bat nochmals, Anfragen Das Jahreshaupttreffen in Neumünster begann Heimatbote „1982" kommt zur Verteilung und stunde. Ende gegen 17 Uhr. Quartierbestellungen und Anliegen nicht an ihn selbst zu richten, sondern mit einer öffentlichen Kreistagssitzung. In ihr wur• ebenso einige ältere Ausgaben. Die Vorbereitung bei Kurt Obermüller, Telefon (0 61 21) 4 42 42, Kai• an die Schriftführerin. Fragen nach Anschriften von den der Kreistagsvorsitzende KurtTeschke und der übernahm Hildegard Tripp, geborene Chmielew- serstraße 125, 7410 Reutlingen (Rückporto beile• Landsleuten aus dem Kreis, Mitteilungen von Kreisvertreter Rudolf Madeya für weitere vier Jahre ski, Pater-Delp-Straße 8, 6300 Gießen. An diese gen). Unsere Bitte: Werben Sie für das Treffen, ver• Adressenänderungen und Meldungen von Sterbe• in ihren Ämtern bestätigt. Aus dem Vorstand Adresse sind auch Anfragen wegen der Übernach• abreden Sie sich mit Verwandten, Freunden und fällen sollten nur an die Karteistelle der Kreisge- schieden Kurt Gerber und Anton Lalla aus. Neu tung zu richten. Bekannten. — — 2. Oktober 1982 Folge 40 Seite 19 £os tftpnufimtilatt Geistige Welt

on seiner „Italiänischen Reise" zurück• Goethe bedauerte, daß sich zwischen ihm gekehrt, hat Goethe Schlesien und Po• und Kant nie eine Verbindung ergeben hatte. Vlen besucht. Er fand jedoch nie eine Ge• Schiller war der Ansicht gewesen, Kant könnte legenheit, bis Königsberg zu gelangen trotz für Goethe nichts bedeuten. Dennoch hatte Herders und Humboldts verlockender Schil• Goethe den „vorzüglichsten Philosophen" mit derungen des Ostpreußenlandes. Gewiß hat• Gewinn studiert. „Kant ist auch derjenige", ten diese beiden Freunde, der eine dem jun• sagt er zu Eckermann, „dessen Lehre sich als gen, der andere dem alten Goethe, kein richti• fortwirkend erwiesen hat und in unsere deut• ges Bild des weit entfernten Landes und seiner sche Kultur am tiefsten eingedrungen ist. Er Bewohner vermitteln können. Goethe stellte hat auch auf Sie gewirkt, ohne daß Sie ihn gele• sich noch im 19. Jahrhundert die Samländer sen haben." halb wild vor. Um so mehr schätzte er einige bedeutende Geister, die der Stadt Königsberg Während Herder und Hamann, deren An• so wie dem Lande rundherum entsprossen schauungen zum Teil den Lehren Kants wider• waren. Mit Gottsched, Herder und Reichardt sprachen, auf den Straßburger Studenten ge• machte er persönlich Bekanntschaft, mit ande• wirkt hatten, verdankte Goethe dem Königs• ren trat er in Briefwechsel. berger Weisen die Wirkung auf sein Alter. Durch die Kritik der reinen Vernunft sei Gottsched, im Kirchdorf Juditten bei Kö• unendlich viel geschehen, meinte er. Es müßte nigsberg gebürtig, hatte, weil er zu den „langen nun noch eine Kritik der Sinne und des Men• Kerls" eingezogen werden sollte, Preußen bei schenverstandes geschrieben werden, und Nacht und Nebel verlassen und lehrte an der dabei dürfe man die Phantasie als formende Universität Leipzig Rhetorik, Sprach- und Li• Kraft nicht vergessen. Dann erst würde sich ein teraturwissenschaften. Als Vorkämpfer na• Kreis schließen, und „die deutsche Philosophie tionaler Bildung hatte er einige Berühmtheit hätte nichts hervorzubringen mehr nötig". erlangt. Goethe hat oft vor endlosem Forscherdrang Der junge Goethe bemühte sich während gewarnt und Kant wegen seiner Begrenzung seines Studiums in Leipzig, „die Männer, wel• geschätzt: „Kant hat am meisten genützt, che Namen hatten, von Angesicht zu Ange• indem er die Grenzen zog, bis zu denen der Johann Wolf gang von Goethe (nach einem Gemälde von Tischbein) kannte Ostpreußen zwar sicht" kennenzulernen. Er und sein Freund menschliche Geist zu dringen fähig sei, und nicht, doch schätzte er einige seiner bedeutenden Geistesschaffenden wie... Schlosser suchten den alternden Witwer Gott• indem er die unauflöslichen Probleme liegen sched im „Goldenen Bären" auf. Dort hatte der ließ." Verleger Breitkopf Gottsched eine ansehnli- alter Schriften, sondern auch, weil er sich zu Norden" als einem „würdigen, tiefdenkenden Im Alter gab Goethe seiner Achtung vor den verloben gedachte. Jungfer Karoline sollte Mann... der, mit der offenbaren Welt genau weltbewegenden Erkenntnissen zweier Preu• ßen dichterischen Ausdruck: In seinem Ge• bald in Darmstadt einen inwendig wie äußer• bekannt, doch auch noch etwas Geheimes, dicht „Vermächtnis" widmet er die zweite lich untadeligen Mann begrüßen. Unerforschliches gelten ließ und sich darüber Strophe Copernicus: Nun zog sich die Nachbehandlung der Trä• auf eine ganz eigene Weise aussprach". „... Das alte Wahre, faß es an! nensackoperation länger und länger hin. Kein In Straßburg hatte sich Herder darüber lu• Verdank es, Erdensohn, dem Weisen, Wunder, daß Herder verdrießlich war und es stig gemacht, daß sein junger Freund Ha• der ihr die Sonne zu umkreisen dem jungen Goethe schwer machte, vereh• manns „sibyllinische" Blätter nicht gleich ver• und dem Geschwister wies die Bahn." rungsvoll seine Lehren anzunehmen, während stand. Goethe konnte sich trösten: „Indessen Die dritte Strophe gilt der Ideenwelt Kants: sich Herders bitterer Galgenhumor über den fühlte ich wohl, daß mir in Hamanns Schriften „Sofort nun wende dich nach innen, wißbegierigen Studenten ergoß. Goethe ent• etwas zusagte, dem ich mich überließ, ohne zu das Zentrum findest du da drinnen, wickelte damals schon eine feine Einfühlungs• wissen, woher es komme und wohin es führe." woran kein Edler zweifeln mag. gabe und großzügiges Urteilsvermögen: „Und Nach dem Tode Herders traten jüngere Kö• Wirst keine Regel da vermissen, so hatte ich von Glück zu sagen, daß durch eine denn das selbständige Gewissen unerwartete Bekanntschaft alles, was in mir nigsberger in Goethes Blickfeld. E. T. A. Hoff• ist Sonne deiner Sittenkraft." von Selbstgefälligkeit, Eitelkeit, Stolz und mann zu lesen, empfahl er denen, die sich an Hochmut ruhen oder wirken mochte, einer sehr harten Prüfung ausgesetzt ward... Denn das bedeutendste Ereignis, was die wichtig• sten Folgen für mich haben sollte, war die Be• kanntschaft mit Herder." Endlich durfte Herder nach Darmstadt ab• Die Männer, reisen. Goethe besorgte ihm eine beträchtli• che Geldsumme, deren späte Rückgabe Her• der nur mit Spottversen begleitete. Goethe trug dem launischen Freunde nichts nach. Als welche Namen hatten..." ... den Komponisten Johann Friedrich Herder den„Götz von Berlichingen" verurteil• Reichardt (nach einem Kupferstich von Rie• te, war der junge Dramatiker hart betroffen, del)... was ihn nicht hinderte, ein Jahr nach seinem Goethe und seine Beziehungen zu bedeutenden Ostpreußen Antritt beim Großherzog von Sachsen-Wei• mar Herder dorthin als Generalsuperinten• che Wohnung zur Verfügung gestellt. Später dent zu vermitteln. In Weimar hat Goethe berichtete Goethe in „Wahrheit und Dich• nicht nur Herders Spötteleien, sondern oft tung" eine seltsame Szene: auch schroffe Ablehnung erfahren. Er zog sich „mittlerer moderner Literatur" bilden wollten. Dieses selbständige Gewissen, das Kant als „Wir ließen uns (bei Gottsched) melden. Der dann zurück, ließ jedoch Herder des öfteren an Besonders schätzte er die heute vergessenen das „moralische Gesetz in mir" der Sternen• Bediente führte uns in ein großes Zimmer, seinen Forderungen und Reiseerfahrungen Dichtungen des jungen Hagen. „Da ist der Au• welt gegenüberstellte, vergleicht nun Goethe indem er sagte, der Herr werde gleich kom• teilnehmen und folgte Herders Rat, seine Pro• gust Hagen in Königsberg", sagte er zu Ecker• mit unserer Sonne, um die nach Gesetz und men. Ob wir nun eine Gebärde, die er machte, safassung der „Iphigenie auf Tauris" in Jamben mann, „ein herrliches Talent. Haben Sie ,01- Regel Planeten kreisen. nicht richtig verstanden, wüßte ich nicht zu umzuarbeiten. fried und Lisena' gelesen? Darin sind Stellen, „Im Innern ist ein Universum auch", sagt er sagen, genug, wir glaubten, er habe uns in das wie sie nicht besser sein können. Die Zustände an anderer Stelle. Damit wollte er gewiß nicht Goethe hat nie vergessen, wieviel er Herder anstoßende Zimmer gewiesen. Wir traten hin• an der Ostsee... alles meisterhaft." Diese ein• ausdrücken, daß für das komplizierte Seelen• verdankte: tiefes Eindringen in kulturge• ein zu einer sonderbaren Szene, denn in dem zelnen Stellen gefielen Goethe besser als das leben aller Menschen die gleichen Gesetze schichtliche und philosophische Betrachtun• Augenblick trat Gottsched, der große, breite, Stück im Ganzen. Er riet Hagen, „nur kleine gelten. Wer heute meint, nach allgemeingülti• gen, erste Bekanntschaft mit Volksgesängen, Gegenstände zu behandeln". — „Aber tut man gen Regeln die Vorgänge in der Menschensee• riesenhafte Mann, in einem gründamastnen, die Erkenntnis, „daß die Poesie eine Welt- und denn, was wir Alten sagen?", fügte der erfahre• le richtig erkennen zu können, ist im Irrtum. mit rotem Taft gefütterten Schlafrock zur ent• Völkergabe sei, nicht ein Privat-Erbteil einiger ne Goethe dem Gespräch über Hagen hinzu. Wer Goethes Erkenntnisse, die zum Teil heute gegengesetzten Tür herein, aber sein unge• gebildeter Männer". Herder hatte ihn in die Nicht viel jünger als Goethe war Johann erst verständlich werden, die in nahe und fer• heures Haupt war kahl und ohne Be• Schriften geistvoller Einzelgänger eingeführt, Friedrich Reichardt, der begabte Sohn des nere Zukunft weisen, in sich aufnehmen möch• deckung ... Der Bediente sprang mit einer gro• besonders in die seines Königsberger Lieb• gräflich Keyserlingkschen Musiklehrers und te, sollte das Goethe-Jahr nicht ohne solchen ßen Allongeperücke auf der Hand (die Locken lingsschriftstellers, Freundes und Lehrers Stallmeisters. Er wurde Kapellmeister am Gewinn vorübergehen lassen. fielen bis zum Ellenbogen) zu einer Seitentüre Hamann. Goethe spricht von dem „Magus aus herein und reichte seinem Herrn den Haupt• preußischen Hof und vertonte zahlreiche Ge• Hedwig v. Lölhöffel schmuck mit erschrockener Gebärde. Gott• dichte Goethes sowie dessen Spiel „Erwin und sched, ohne den mindesten Verdruß zu äu• Elmire". Die Melodien sind schlicht und ord• ßern, hob mit der linken Hand die Perücke von nen sich der Sprache unter. Goethe schätzte dem Arme des Dieners und, indem er sie sehr darum die Reichardtschen Liedvertonungen geschickt auf den Kopf schwang, gab er mit der fast ebenso wie die seines Freundes Zelter, rechten Tatze dem armen Menschen eine Ohr• sandte Reichardt ungedruckte Gedichte und feige, so daß dieser, wie es im Lustspiel zu ge• sah ihn gern in Weimar als Gast. Später als schehen pflegt, sich zur Tür hinauswirbelte, GoetheinseinenXeniendie journalistische Tä• worauf der ansehnliche Altvater uns ganz gra• tigkeit Reichardts hart verurteilte, brach vitätisch zu sitzen nötigte und einen ziemlich Reichardt schweren Herzens die Verbindung langen Diskurs mit gutem Anstand durchführ• ab, erneuerte aber, nachdem Goethe von einer lebensbedrohenden Krankheit genesen war, te." die alte Freundschaft und bewies ihm weiter Die beiden Studenten betrachteten dieses seine Treue und Verehrung. Erlebnis als lustige Episode. Dennoch scheint es, daß sie den mit einem gewiß recht kräftigen Den Botaniker E. H. F. Meyer hatte Goethe ostpreußischen „Mutzkopp" unschuldig Ge• von Jena aus nach Königsberg an die Alberti• straften von Herzen bedauerten. In der Jugend na empfohlen. Fortan gingen Briefe naturwis• meldeten sich damals Forderungen nach senschaftlichen Inhalts hin und her zwischen menschlicher Gerechtigkeit. Weimar und Königsberg. Als Meyer Goethes Ein anderer Ostpreuße, dessen Schriften der letzten Brief erhielt, war sein großer Gönner junge Goethe schon gelesen hatte, trat für nicht mehr am Leben. Meyer trauerte um den verehrten Meister und lehrte seine Studenten Menschenwürde ein: Johann Gottfried Herder das, was er Goethes Schriften und besonders aus Mohrungen war nach seiner Studienzeit in der „Metamorphose der Pflanzen" entnahm. Königsberg und fruchtbaren Arbeitsjahren in Aus einem der Briefe an Meyer geht hervor, Riga westwärts gesegelt. Er suchte in Straß• daß Goethe, lange nachdem er seine Gedan• burg einen berühmten Augenarzt auf und hoff• ... den Literaturwissenschaftler Johann Chri• ken in der „Metamorphose" geformt hatte, die ... den Philosophen Johann Gottfried Herder te auf schnelle Heilung, nicht nur wegen der stoph Gottsched (nach einem zeitgenössi• gleichen Erkenntnisse in Kants Kritiken fand. (nach einem zeitgenössischen Stich) Inanspruchnahme seiner Augen beim Lesen schen Stich) und... 2. Oktober 1982 - Folge 40 - Seite 20 Aktuelles

Ver (%üthet$ditunk Neuer Wegweiser zur Danziger Straße Unser Bücherschrank ist weder eine Buchhandlung noch ein Antiquariat Krantor in Holz erinnert an die Heimat und mahnt zur friedlichen Wiedervereinigung Alle Bücher sind von den Abonnenten sein, sondern trägt auch zur Verschönerung Schleswig — Der Vorstand der Landsmann• unserer Zeitung gestiftet worden, und der Stadt Schleswig bei. Der Redner sprach die schaft Ost- und Westpreußen hatte seine Mit• die geannten Titel sind jeweils nur in Hoffnung aus, daß nunmehr auch die anderen glieder und Freunde am Schleswig-Holstein- einem Exemplar vorhanden. Für Ihren landsmannschaftlichen Gruppen der Ost• Tag zu einer kurzen Feier an die Danziger Stra• Buchwunsch genügt eine Postkarte mit preußen, Pommern und Schlesier diesem Bei• ße eingeladen, um dem Bürgermeister der deutlicher Absenderangabe. Telefon• spiel folgen und auch an ihren Straßen wieder Stadt einen neuen Wegweiser zu übergeben. gespräche können nicht berücksichtigt die Wegweiser erneuern werden. Der Ortsstellenleiter des Bundes der Danzi• werden. Die Auslieferung erfolgt nach Die Wegweiser sollen alle Deutschen mah• ger in Schleswig und Obmann der Danziger in der Reihenfolge des Posteingangs. Wir nen, an einer Wiedervereinigung unseres Va• der Landsmannschaft Ost- und Westpreußen, bitten um Verständnis, daß Benachrich• terlandes und an einem vereinten Europa in Günter Jeglin, gab eine kurze Darstellung der anziger-Strasse tigungen nicht möglich sind. Folgende Frieden und Freiheit mitzuarbeiten. Dazu Vorgeschichte. Er erinnerte an das Jahr 1950. Spenden sind abrufbereit: seien alle Ostdeutschen bereit. Sie stünden ein Auf Anregung der damaligen Landsmann• Charlotte Keyser: Schritte über die für das Recht auf Heimat und auf Selbstbe• schaft Danzig-Westpreußen beschlossen die Schwelle (Die Zeit nach der großen Pest Ratsherren der Stadt Schleswig, einige Stra• stimmung und seien deshalb keine Revanchi• in Tilsit). — Bogislav v. Archenholz: Die ßen im damaligen Neubaugebiet nach ost• sten, denn sie verlangten nur die Wiederher• verlassenen Schlösser (Ein Buch von deutschen Städten zu benennen. Seitdem stellung der Rechte, die auch von der UNO für den großen Familien des deutschen gebe es in Schleswig eine Königsberger, Bres• andere Völker vertreten würden. Gerade Ostens. — Hans Hellmut Kirst: Die lauer, Stettiner, Memeler, Schneidemühler, daher seien sie nicht die letzten von gestern Wölfe (Roman). — Hans Ulrich Stamm/ Kolberger, Kösliner und eine Danziger Straße. —wie man ihnen leider manchmal nachsagt — Ruth Maria Wagner: So war es damals Für diesen Beschluß seien die ostdeutschen sondern die ersten von morgen. G.J. (Ostpreußen — ehe wir gehen mußten). Landsleute dem damaligen Bürgermeister — Siegfried Lenz: Jäger des Spotts (Ge• Böhme und den Ratsherrn heute noch dank• schichten aus dieser Zeit). — M. B. Ken- Hamburg — Freitag, 15. Oktober, Be• bar. nicott. Die Geschichte der Tilmansöhne ginn 20 Uhr (Einlaß 19.15 Uhr), mit Tisch• Als Geburtstagsgeschenke zur 1150-Jahr- (Dem Jüngsten erzählt). — Mia Munier. Heimatliche Erinnerung: Das Krantor in Holz reservierung, im Congreß-Centrum Ham• Feier der Stadt Schleswig, 1954, konnten die Wroblewski: Wind drüber weht (Blätter Foto Jeglin burg, am Dammtor-Bahnhof, Saal III, ostdeutschen Landsmannschaften dem dama• der Erinnerung). — Gustav Frenssen: ligen Bürgermeister Lorenzen in einer Feier• Danziger und Westpreußen in der Stadt und Jörn Uhl (Roman). — Hans Friedrich Pommernball 1982 stunde im Stadttheater dann Wegweiser für baten um Spenden, um einen neuen Wegwei• Blunck: Die Sardens und der Besessene die Königsberger, Breslauer, Stettiner und die ser — nun aber nur an der Danziger Straße — Durch das Programm führt Margitta (Roman). — Carl Haensel: Kennwort Danziger Straße übergeben. Um den holzge• aufstellen zu können. Das „Goldene Buch" der Heyn, Schauspielerin der Hamburger Opernball 13 (Roman). — Carry Brach• schnitzten Wegweiser mit dem Krantor bezah• Landsmannschaft Danzig-Westpreußen wurde Kammerspiele. Zum Tanz spielt das vogel : Die Tochter Marie Antoinettes. len zu können, legte der damalige Vorstand neu aufgelegt, um die Spender wieder eintra• Hamburger Tanzorchester unter Lei• — Jovita Epp: Die Argentinische Heirat der Landsmannschaft Danzig-Westpreußen gen zu können. Landsleute in der Stadt tung von Werner Schulte. Unter den (Roman). — Angela v. Britzen: Der ein „Goldenes Buch" auf, in dem die Landsleu• Schleswig stifteten soviel, daß der neue Weg• Mitwirkenden sind Künstler von Bühne, Richtsteig. — Tetjus Tügel: Lamm im te mit „Dittchenbeträgen" den Preis für die weiser im Herbst 1981 bereits in Auftrag gege• Funk und Fernsehen; das Kölner Show- Wolfspelz (Roman). — Auguste Supper: Wegweiser sammelten. Sie können stolz dar• ben werden konnte. Einzig und allein aus die• Quartett „Headline"; Siw Inger, schwe• Der Krug des Brenda (Roman). — Ruth auf sein, diesen Betrag damals zusammenge• sen Spenden konnte er angeschafft werden. discher Gesangstar; die Latein- und Al• Park: Der goldene Bumerang (Austra• tragen zu haben. Die Stadt Schleswig und der Dafür dankt die Landsmannschaft allen Spen• ten-Formation aus der Weltmeister• lien, die älteste und die neueste Welt). verstorbene Landsmann Hesse haben diesen dern. mannschaft der Tanzsportgemeinschaft — Nadeschda Mandelstamm: Genera• Bremerhaven e.V. mit ihrer Show; der und die anderen Wegweiser liebevoll gepflegt. Der aus Pommern stammende Bildhauer tion ohne Tränen (Erinnerungen). — Chor der Hamburger Landsmannschaft Nun aber, nach 27 Jahren, sind sie trotzdem Herbert Müller hatte bereits den Wegweiser Herbert Scurla: Rahel Varnhagen (Die der Pommern unter Leitung von Susan• verrottet und lassen sich nicht mehr reparie• 1954 geschaffen. Der neue ist nach eingehen• große Frauengestalt der deutschen Ro• ne Gläß; Erwin Krüger, ein original- ren. Alle Versuche, sei es von der Stadt, sei es den Vorbesprechungen und nach intensivem mantik). — Paul Fechter: Mensch und pommerscher Leierkastenspieler; eine von anderen Stellen, sind ohne Erfolg geblie• Studium alter Bilder des Krantors nun zweisei• Zeiten (Begegnungen aus fünf Jahrzehn• reichhaltige Tombola mit einem Pkw als ben. tig von ihm gestaltet worden und präsentiert ten). — Hortensia Papadat-Bengescu: 1. Preis. Eintrittspreise: Vorverkauf 25 Daraufhin erließen Horst Viohl, Obmann sich als Meisterwerk. Das Bachkonzert (Roman). — Bengt DM, an der Abendkasse 30 DM. Nähere der Westpreußen, und Günter Jeglin, Obmann Dieser Wegweiser an der Danziger Straße Berg: Mein Freund der Regenpfeifer. — Informationen über den Veranstalter: der Danziger, im Juli 1981 einen Aufruf an alle soll nicht nur eine Erinnerung an die Heimat Arne Effenberger: Das Mosaik aus der Hamburger Landsmannschaft der Pom• Kirche San Michele in Alf ricisca zu Ra- mern e.V., Telefon (0 40) 44 46 44, Johns• venna. — Komplette Geschichte der: allee 18, 2000 Hamburg 13. Küste von Amalfi (und die Pracht ihrer „... die Tränen rollten ohne Ende Natur). — Rudolf G. Binding: Vom Leben der Plastik (Inhalt und Schönheit In den Vereinigten Staaten ein Hilfswerk Ostpreußen gegründet des Werkes von Georg Kolbe). — Alfred Stange: Rembrandt (Vollmer-Kunstbü• Marengo/Illinois — Die aus Strahl, Kreis Die an Anni Beidash gerichteten Anfragen cher). — Lion Feuchtwanger: Goya Dux, gebürtige Sudetendeutsche Anni Bei- nach Adressen aus „Polen" sind zahlreich, so (Roman). — Werner Bergengruen: Der dash hat in den Vereinigten Staaten von Ame• auch begeisterte Lobbriefe, wie der einer Ka• Verein für das Deutschtum im Ausland Tod von Reval (Kuriose Geschichten rika ein Hilfswerk Ostpreußen ins Leben geru• nadierin: „... Sie verrichten ja eine ausge• aus einer alten Stadt). — Eckart v. Naso: fen. Nachdem im „Deutschamerikaner" ihr zeichnete Arbeit. Mögen Sie weiter viel Erfolg Hamburg — Donnerstag, 21. Oktober, 20 Preußische Legende (Geschichte einer Aufruf sowie zu Anfang des Jahres die Repor• haben und vor allem den Stolz und das Gewis• Uhr, Patriotisches Gebäude (altes Hamburger Liebe). — Knut Hamsun: Mysterien. — tage „... und die Tränen rollten ohne Ende" er• sen aller Deutschen aufrühren..." Rathaus), Kirchhof-Saal, Trostbrücke 6, Ham• Gertrud Bäumer: Eine Woche im Mai schienen war, setzte ein weites Leser-Echo ein. Anni Beidash ist besessen von dem burg 1, Herbst-Vortragsveranstaltung des (Sieben Tage des jungen Goethe). — Anni Beidash, die im Bundesstat Illinois lebt, Wunsch, bald einmal ihre Heimat zu besu• VDA. Dipl.-Kfm. Walther Janssen, Redak• Gustav Schrör: Heimat wider Heimat erhält seither Briefe und somit Unterstützung chen. „Ich will die Menschen sehen, die mir tionsmitglied der Zeitschrift für Deutschbel• (Roman). — Hans Venatier: Vogt Bar- aus den Vereinigten Staaten und aus Kanada. schreiben", erklärt sie. „Ich muß meinem Kopf gien „Der Wegweiser" in Eupen, spricht zum told (Der große Zug nach dem Osten). — Die Bankangestellte hat durch die Aufopfe• in ihre Wohnungen stecken und wenn es nur Thema „Die deutsche Volksgruppe in Belgien Alfred Karrasch: Kopernikus.—Walter rung eines großen Teils ihrer Freizeit eine Ak• für einige Minuten ist." S. D. — gestern, heute und morgen". Heichen: Die Dubarry (Aufstieg Macht tion eingeleitet, die bezeugt, daß auch in einem und Ende). — Wilhelm Raabe: Die so fernen Land für Landsleute in den deut• Akten des Vogelsangs.—Theodor Fon• schen Ostgebieten beachtliche Hilfe geleistet tane : Irrungen Wirrungen (Roman). — wird. Harzburger Kulturleben bereichert Theodor Storm: Pole Poppenspäler. — Nicht nur die Organisatorin Anni Beidash — Theodor Plievier: Berlin (Roman). — sie war im Dezember 1945 im Lager Marien• Im Alter von siebzig Jahren starb Chorleiter Günter Kubatzki Erna Saenger: Geöffnete Türen (Ich er• burg im Erzgebirge mit Ostpreußen und Ver• lebte hundert Jahre). — Christel Ehlert: schleppten aus der Sowjetunion zusammen —, Bad Harzburg — In Im Jahre 1939 heiratete er und mußte an• Wolle von den Zäunen (Ein heiterer Le• auch viele andere Auswanderer sind nach wie diesem Monat gaben schließend als Soldat an die Front. Aus ameri• bensbericht). — Joachim Lehnhoff: Die vor mit der Heimat eng verbunden. zahlreiche Einwohner kanischer Gefangenschaft entlassen, ließ er Heimfahrt (Roman). — Rudyard Kip• Ein Jurist aus Davenport, Iowa, erklärte mit der Stadt Günter Ku• sich 1945 in Bad Harzburg nieder. ling : Das neue Dschungelbuch. — Olav folgenden Worten was ihn bewegte, sich an batzki, der sich nach Sein besonderes Interesse galt fortan seinen Gull vag: Es begann in einer Mittsom• dieser Aktion zu beteiligen: „Meine Familie ist Kriegsende als Neubür• ostpreußischen Landsleuten, mit denen er mernacht (Roman). — George Orwell: stolz auf ihre deutsche Abstammung, deshalb ger aus Ostpreußen um eine Gruppe gründete. Auch für den Chorge• 1984 (Ein utopischer Roman). — C. schicke ich Geld und Pakete nach Ostpreu• die Stadt und deren Kul• sang konnte er Begeisterung wecken, und so Christensen: Zweiunddreißig Brief• ßen." Die eintreffenden Dankesschreiben turschaffen verdient ge• gründete der Posener 1953 den Singekreis chen Heroin (Kriminalroman). — Shir- werden ihm von seiner Sekretärin Traudi macht hat, das letzte Ge• Ostpreußen, der bis weit über die Grenzen der ley Ann Grau: Die Hüter des Hauses Small, einer gebürtigen Frankfurterin, über• leit. Er und seine Freun• Bundesrepublik hinaus bekannt wurde. (Roman). — Hans Nicklisch: Vater setzt. Sie meint, es sei unglaublich, was in den de hatten nicht den ge• Darüber hinaus gründete Kubatzki eine unser bestes Stück. — H. Th. Hamblin: Briefen stehe — sie wäre immer wieder zu Trä• ringsten Gedanken an den Tod, der ihn allzu Volkstanzgruppe, einen Kinderchor und das Die Botschaft einer Blume (Das Ge• nen gerührt. plötzlich einholte. Schülerorchester „Die Stübchentaler Musi• heimnis des sieghaften Lebens). — Kurt Eine Landsmännin aus Osterode bedankte Als Chorleiter des Singekreis Ostpreußen, kanten". Er selbst komponierte und galt als Grobecker: Hanseatisches Damenbre• sich mit folgenden Zeilen — Zeilen, die einfach aber auch als Mann, der mehr als hundertmal guter Lehrer für die Instrumental-Musik. Auf vier und immerwährendes Merkbüch• allen Beteiligten den Mut bewahren müssen, vielen Tourneen gab es verdienten Beifall und bei den Harzburger Salzdankfesten und zu vie• lein. — Hubert v. Meyerinck: Meine be• mit dieser Hilfsaktion fortzufahren: „Eine Frau immer strömten Nachwuchskräfte in seine len anderen Gelegenheiten den Braunschwei• rühmten Freundinnen (Erinnerungen). Agnes Teppen aus Kanada hat meine Adresse Gemeinschaft. Längst befanden sich auch ge• ger Wirtschafts-Herzog „Julius" im kostbaren in einer Zeitung gelesen. Da wir gute Bekannte bürtige Harzburger in den Reihen seiner — Eugen Roth: Sammelsurium (Freud Gewand auf der Freilichtbühne und hoch zu waren, hat sie gleich geschrieben und ein 10- Chöre. und Leid eines Kunstsammlers). — Josef Pferd bei den Salzfestumzügen verkörpert hat, kg-Paket geschickt. Dann erhielt ich einen Nesvadba: Wie Kapitän Nemo starb 1957 trat Günter Kubatzki in den Dienst der Brief mit einem Scheck für 25 Dollar. Das ist wird Günter Kubatzki unvergeßlich bleiben. (Phantastische Erzählungen). — Hans Stadtverwaltung. Nach einem anfänglichen eine Menge Geld, nur kann ich dem Herrn Bad Harzburg wurde nach dem Krieg für den Graupner: Dämon Rausch (Drogen — Außendienst wurde ihm die Verwaltung der nicht schreiben, da er leider nicht Deutsch Gifte — Alkohol). — Carl Amery: Die am 28. Januar 1912 in Posen geborenen Günter städtischen Sportanlagen an der Waldhöhe lesen und schreiben kann und meine Enkelin Provinz (Kritik einer Lebensform). — Kubatzki zu einen liebgewonnenen Zuhause. übertragen. Hier fand er auch die Räume für kann nur Englisch lesen, wenn es mit der Ma• Peter Kölln: Gesunde Tafelfreuden. — 1920 wurde die Familie — sein Vater war Ubungsabende seiner Gruppen. Als Ruhe• schine geschrieben ist. Seien Sie (Frau Bei• Dr. med. B. Micklinghoff: Salzlose Diät Bäcker und Konditormeister — aus Polen aus• ständler konnte Günter Kubatzki sein Wirken dash) so gut und helfen Sie mir dabei, denn ich und doch schmackhaft. gewiesen. In Frankfurt an der Oder erlernte mit mehr als 80 Mitgliedern in den Räumen des bin noch ganz durcheinander vor Freude, das Kubatzki nach dem Besuch der Realschule früheren Gemeindehauses der evangelischen können Sie mir glauben." ebenfalls das Bäcker- und Konditorhandwerk. Luthergemeinde fortsetzen. H. A. Jahrgang 33 £us Mpnufimblau 2. Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 21

Günther, Hildegard, aus Liska-Schaaken, Kreis Kö• Dalgahn, Helene, aus Fuchsberg, Kreis Königsberg, zum 70. Geburtstag nigsberg, jetzt Greifenberger Straße 10, 2241 Wir gratulieren jetzt Bachstraße 27,5210 Troisdorf, am 10. Okto• Böhm, Johannes, aus Wiersbau, Kreis Sensburg, Wöhrden, am 4. Oktober ber jetzt Oelbachtal 19,4630 Bochum 7, am 5. Okto• Gürath, Werner, aus Materschobensee, Kreis Or• Hartmann, Leo, aus Karpauen, Kreis Angerburg, Fortsetzung von Seite 16 ber telsburg, jetzt Herdweg 59,6100 Darmstadt, am jetzt Velauer Straße 137, 4330 Mülheim, am 7. Foerder, Horst, aus Wehlau, Markt 15, jetzt Klee• zum 81. Geburtstag 7. Oktober Oktober straße 20, 5169 Heimbach II, am 5. Oktober Hardt, Fritz, aus Lyck, Bismarckstraße 56, jetzt Koschinskl, Margarete, aus Lyck, Blücherstraße 4, Bo|ahr, Rudolf, aus Willkeim-Stombeck, Kreis Kö• Gurski, Lisbeth, aus Alt-Christburg, Kreis Mohrun• Feldstraße 19a, 8906 Gersthofen, am 7. Oktober jetzt Erikstraße 3,2380 Schleswig, am 4. Oktober gen, jetzt 2322 Gottesgabe, am 29. September nigsberg, jetzt Schweriner Straße 13, 2418 Rat• Kullack, Frieda, geb. ßahlo, aus Grabnick, Kreis zeburg, am 4. Oktober Hasselberg, Fritz, aus Rosenberg, Kreis Heiligen• Halunder, Hildegard, aus Lyck, Blücherstraße 4, beil, jetzt Otto-Ehrhard-Straße 11,3001 Garbsen Lyck, jetzt Dürener Straße 6, 4630 Bochum-Lan• jetzt Zugspitzstraße 120, 8011 Vaterstetten, am Bonsa, Ida, geb. Polenz, aus Herbsthausen, Kreis gendrehr, am 9. Oktober Angerburg, jetzt Steinstraße 4,3575 Kirchhain 1, 1, am 27. September 4. Oktober Iwanowski, Friedrich, aus Lyck, Lycker Garten 39, Linka, Frieda, geb. Ciosseck, aus Ortelsburg, jetzt Lingnau, Hildegard, aus Allenstein, jetzt Rothen• am 4. Oktober Altengraben 40, 5400 Koblenz, am 7. Oktober Brinkmeier, Friedrich, aus Waltershöhe, Kreis jetzt Gossenhauser Straße 36,5650 Solingen, am baumchaussee 215,2000 Hamburg 13, am 7. Ok• 9. Oktober Marwinski, Hans, aus Königsberg, jetzt Prof.-Den- tober Lyck, jetzt Hoher Geestweg 20, 2803 Weyhe- nert-Straße 1, 5300 Bonn 2, am 5. Oktober Koritzki, Johanna, Schneidermeisterin, aus Eydt- Peylo, Wilhelm, aus Lyck, Lycker Garten 34, jetzt Südweyhe, am 7. Oktober Marter, Anneliese, geb. Quednau, aus Heiligenbeil, kau, Kreis Ebenrode, jetzt Danziger Straße 31, Bahnstraße 34, 4006 Erkrath, am 4. Oktober Dannebauer, August, aus Edern, Kreis Schloßberg, Friedrichstraße, jetzt Stadter Schneeweg 5,2160 2380 Schleswig, am 4. Oktober Pfeiffer, Dora, aus Kelchendorf, Kreis Lyck, jetzt jetzt Bremer Straße 129, 2807 Bierden/Achim, Stade, am 7. Oktober am 27. September Kullick, Helene, geb. Kloß, aus Stollendorf, Kreis Hansdorfer Weg 1, 2077 Sieck, am 3. Oktober Milz, Lisbeth, geb. Klöss, aus Königsberg, Hippel- Schubert, Edmund, aus Allenstein, jetzt Haydn- Dennig, Robert, aus Kaigendorf, Kreis Lyck, jetzt Johannisburg, jetzt An der Quänenburg 9, 3102 straße 20, jetzt Berliner Straße 22, 6944 Hems• Fuhrbergerstraße 73, 3100 Celle, am 7. Oktober Hermannsburg, am 6. Oktober straße 28, 3100 Celle, am 7. Oktober bach, am 25. September Stock, Bruno, aus Neuhausen, Kreis Königsberg, Goike, Anna, geb. Petong, aus Klaußen, Kreis Lyck, Kunkowski, Klara, geb. Plotschinski, aus Nickels• Norgall, Eva, geb. Böhnke, aus Lyck, Hindenburg- jetzt Hauptstraße 95a, 2806 Oyten, am 5. Okto• jetzt Breslauer Straße 2a, 3040 Soltau, am 4. Ok• hagen, Kreis Mohrungen, jetzt Poststraße 14, straße 9, jetzt Flümertsdyk 220,4150 Krefeld, am ber tober 4133 Neukirchen-Vluyn, am 10. Oktober 3. Oktober Werner, Walter, aus Kronau, Kreis Pr. Holland, Kowalzik, Johann, aus Langheide, Kreis Lyck, jetzt Ludwig, Frida, geb. Stolzenberg, aus Neuendorf und Pawlowski, Eva, Gertrud, geb. Kampf, aus Treu• jetzt Jahnstraße 63, 2150 Buxtehude, am 5. Ok• Hofohr-Hammer-Straße 11,5787 Bigge-Olsberg, Saalfeld-Ebenau, Kreis Mohrungen, jetzt Lü- burg, Goldaper Straße 42, jetzt Martinstraße 17, am 8. Oktober tober ninghauser Straße 9, 2804 Lilienthal, am 6. Ok• 4130 Moers 1, am 30. September Wiersbitzki, Paul, aus Rastenburg, jetzt Mannhei• Nowatschin, Marta, aus Wormditt, Kreis Brauns• tober Reisenauer, Gustav, aus Willenheim, Kreis Lyck, mer Straße 6, 8420 Kelheim, am 28. September berg, jetzt Eltzestraße 19, 3100 Celle, am 8. Ok• Lyssewski, Luise, geb. Sanio, aus Dreimühlen, Kreis jetzt 6018 N. Navarre Ave., Chicago 31 Illi• Wiesinger, Ida, geb. Donder, aus Lindenfließ, Kreis tober Lyck, jetzt Landhausstraße 21b, 7290 Freuden• nois/USA, am 9. Oktober Lyck, jetzt Mosebergstraße 3, 3423 Bad Sachsa, Stark, Editha, geb. Gnass, aus Schalau, Kreis Tilsit- stadt, am 3. Oktober Schadinsky, Margarete, geb. Hagen, aus Königs• am 8. Oktober Ragnit, jetzt Ostpreußenstraße 20,3041 Neuen• Mollenhauer, Erich, aus Lyck, Blücherstraße 3, jetzt berg, jetzt Kirchstraße 16, 3100 Celle, am 7. Ok• Wohigemuth, Frieda, geb. Scholz, aus Ragnit, Hin- kirchen, am 29. September Erwin-Scharff-Ring 2, 2000 Hamburg 60, am 3. tober denburgstraße, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Holler• Oktober Schiwy, Wilhelm, aus Farienen, Kreis Ortelsburg, straße 21a, 2370 Büdelsdorf, am 9. Oktober zum 80. Geburtstag Richlick, Gustav, Zimmermeister, aus Uderwangen, jetzt Heidestraße 48, 3056 Rehburg-Loccum.4, Worm, Margarete, geb. Presch, aus Passenheim, Fischer, Frida, geb. Deutschmann, aus Grünhayn, Kreis Pr. Eylau, und Wiersbau, Kreis Sensburg, am 3. Oktober Kreis Ortelsburg, jetzt Breslauer Straße 14,4803 Kreis Wehlau, jetzt Heuländerstraße 17, 2347 * jetzt Karl-Geusen-Straße 212,4000 Düsseldorf 1, Schlieter, Ruth, geb. Brehm, aus Lyck, jetzt Wurzer Steinhagen, am 5. Oktober Süderbrarup, am 20. September am 25. September Straße 188,5300 Bonn-Bad Godesberg, am 3. Ok• Besmehn, Karl, aus Gilge, Kreis Labiau, jetzt Kux• Schmidt, Anna, geb. Wingsch, aus Ragnit, Anger 10, tober telbeck 36, 2820 Bremen 77, am 27. September Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Königsberger Straße 26, Schoo!, Hildegard, aus Wehlau, Kl. Vorstadt, jetzt Bierfreund, August, aus Soltmahnen, Kreis Lyck, 2120 Lüneburg, am 8. Oktober Hatzenbergstraße 5,5690 Olpe/Biggesee, am 29. jetzt Brandesstraße 4, 2000 Hamburg 90, am 8. September Kirchliche Mitteilungen Schmitke, Otto, aus Birkenhausen, Kreis Elchniede• Oktober Thiel, Elise, geb. Samlowski, aus Balga, Kreis Heili• rung, jetzt Breslauer Straße 11, 5620 Velbert 1, Buttgereit, Friedrich-Wilhelm, aus Sentken, Kreis genbeil, jetzt Kirchenstraße 7a, 2850 Bremerha• Lyck, jetzt Friedenstraße 70, 6368 Vilbel-Heils• am 9. Oktober ven, am 5. Oktober Heimatgottesdienst zum Erntedank berg, am 10. Oktober Tieben, Erika, geb. Möhrke, aus Lyck, jetzt Bayeri• Belm — Sonntag, 3. Oktober, 14 Uhr, evan• Ferner, Franz, Friseurmeister, aus Uderwangen, zum 75. Geburtstag sche Straße 132, 4600 Dortmund, am 4. Oktober gelische Kirche in Belm bei Osnabrück, Belmer Y Kreis Pr. Eylau, jetzt Seniorenhaus Karolinen• Bieber, Martha, geb. Bednartz, aus Altkirchen, Kreis Warzas, Meta, geb. Taudien, aus Heinrichswalde, Straße 1 —5, festlicher Heimatgottesdienst mit höhe, 2852 Bederkesa, am 30. September Ortelsburg, jetzt An der Mauer 1, 3457 Stadtol• Kreis Elchniederung, jetzt Flurstraße 18, 8260 Fricke, Kurt H., aus Königsberg, Schnürlingstraße dendorf, am 9. Oktober Mühldorf/Inn, am 25. September dem heiligen Abendmahl und dem lands• 27, und Allenstein, Liebstädter Straße 38, jetzt Czekay, Elfriede, aus Nikolaiken, Kreis Sensburg, Ziemeck, Gertrud, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt mannschaftlichen Chor unter Leitung von Dr. Salzburger Straße 9a, 3000 Hannover 81, am 8. jetzt Gustav-Freytag-Straße 19, 5090 Leverku• An der Weiden 15,2130 Rotenburg, am 9. Okto• Kunellis. Anschließend eine Kaffeetafel im Oktober sen ber evangelischen Gemeindehaus.

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die Kinder und Enkelkinder Wir gratulieren unseren lieben Eltern Jahre Jahre Am 30. September 1982 feierte Kurt und Anni Görke Meine liebe Ehefrau wird am 10. Oktober 1982 mein geliebter Mann, der geb. Marquardt Friseurmeister Am 20. September 1982 feierte Am 1. Oktober 1982 begeht Friedrich Buttgereit zur goldenen Hochzeit Hertha Schulz Franz Ferner am 10. Oktober 1982. Frau meine, sehr um mich besorgte, geborene Neujahr aus Sentken, Kr. Lyck, Ostpr. liebe Frau jetzt Friedensstr. 70 aus Uderwangen, Kr. Pr. Eylau Frida Fischer, * 19. 5. 1910 f 14. 9. 1982 Die Kinder und Enkelkinder in 6368 Bad Vilbel-Heilsburg jetzt Seniorenhaus geb. Deutschmann Hedwig Reinhardt aus Königsberg (Pr) Karolinenhöhe, 2852 Bederkesa 7936 Allmendingen, Marienstr. 46 aus Grünhayn, Kr. Wehlau/Ostpr. Zu diesem Ehrentag gratuliert verw. Kleist, geb. Heylandt zuletzt Derendorfer Str. 34 seinen 80. Geburtstag. vormals Allenburg, Kr. Wehlau jetzt Heuländer Straße 17 herzlich, wünscht Gesundheit und 2347 Süderbrarup aus Rogallen, Kr. Lyck 4000 Düsseldorf Wohlergehen Es wünscht ihm von ganzem Her• ihren 80. Geburtstag. durch Gottes große Güte ihren zen beste Gesundheit im neuen 83. Geburtstag. verstarb ganz plötzlich. Familie Lehnardt Es gratulieren: Lebensjahr seine Lotti Die Kinder, Schwieger- und Gesundheit und des Himmels reichen Segen wünscht ihr, dank• In stiller Trauer Enkelkinder. Die Brüder: Ernst, Helmut Schulz Richard, Rudi und Ursel. bar und froh (»> und Angehörige ihr Ehemann Jahre Alfred Reinhardt wird — so Gott will — Rektor u. Musiklehrer i. R. Die Trauerfeier fand im engsten 0$ am 6. Oktober 1982 Familienkreis in 4048 Greven• Jahre Hans-Böhm-Zeile 1,1000 Berlin 37, Jahre Frida Ludwig broich 2 (Wevelinghoven) statt. wird am 5. Oktober 1982 wird am 6. Oktober 1982 unsere Tel. 0 30/81566 28 mein Vater, unser lieber Opi geb. Stolzenberg über alles geliebte Mutter, Frau aus Neuendorf u. Saalfeld-Ebenau Johannes Böhm Helene Kullick Kreis Mohrungen Am 7. Oktober 1982 feiern ihre aus Wiersbau, Kreis Sensburg geb. Kloß jetzt Lüninghauser Straße 9 goldene Hochzeit jetzt Oelbachtal 19,4630 Bochum 7 aus Stollendorf, Kr. Johannisburg 2804 Lilienthal, Bez. Bremen Franz Kasokat In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer guten, Es gratulieren herzlich und wün• Ostpreußen Zu diesem Ehrentag gratulieren in und Frau Anna treusorgenden Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, schen Gottes Segen und weiterhin jetzt An der Quänenburg 9 Liebe und Dankbarkeit Schwägerin, Tante und Großtante gute Gesundheit 3102 Hermannsburg ihr Mann geb. Endrejat Sohn Rainer, Schwiegertochter Es gratulieren und wünschen noch Sohn Klaus, die Schwiegerkinder aus Kl. Baum, Kr. Labiau Elisabeth und Enkelkinder Sabine viele Jahre bei guter Gesundheit die Enkel und die 2 Urenkel jetzt Braunsfelsstr. 199 Maria Vogee und Katja. IHRE KINDER und wünschen mehr Gesundheit! 5311 Wiltingen/Saar geb. Kupczik 19.11.1916 f 25. 9. 1982

In stiller Trauer Nach langer, schwerer Krankheit verstarb unsere liebe Schwester im Namen aller Angehörigen Charlotte Höse und Schwägerin, unsere Cousine, Tante, Großtante und Urgroßtante Renate Wöhler geb. Müller geb. Vogee aus Cranz Dipl.-Ing. Sabine Lecour 3. 10. 1899 f 18. 9. 1982 Irma Kirm geb. Vogee geb. Mahnke • 11. 7. 1896 f 10. 9. 1982 Schmöckwitzweg 6,3000 Hannover 1 In stiller Trauer aus Sensburg-Waldheim/Ostpr. Hohe Stieg 11, 3300 Braunschweig im Namen aller Angehörigen Ernst-Eiselen-Str. 4, 3000 Hannover 1 Hedwig Maerker, geb. Müller Helene Zeiss, geb. Müller Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 1. Oktober 1982, um 11.00 Uhr Justine Beatus, geb. Müller Im Namen aller Hinterbliebenen in der kleinen Kapelle des Seelhorster Friedhofes statt. Ilse Sczersputowski geb. Mahnke Am Hohen Tore 4a und Leiferdestraße 2, 3300 Braunschweig Am weißen Kamp 13, 3300 Braunschweig Gerhard Mahnke Nach langem, schweren Leiden ist unsere liebe Mutter Die Trauerfeier fand am Freitag, dem 24. September 1982, um 13.00 Leibnitzstraße 21, 4780 Lippstadt Uhr im Krematorium, Feierhalle I, statt. Anna Kranzhöfer Anstatt Blumen bitten wir um eine Spende für die „Bruder-Hilfe Ost• geb. Weiß preußen" auf das Postscheck-Konto Nr. 7557—203 Hamburg. * 19. 12. 1890 in Labiau t 15. 9. 1982 zuletzt Allenstein Gerhard Schierk sanft im Herrn entschlafen.

Nach langer, schwerer Krankheit wurde meine liebe Oberstleutnant a. D. In stiller Trauer: Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Maria Kranzhöfer Schwester und Schwägerin Else Waschelowskl geb. Kranzhöfer ehemals Lyck/Ostpreußen mit Sohn Käte Kranzhöfer Käthe Adomat Christa Kranzhöfer * 30. 5. 1915 f 13. 9. 1982 geb. Girrullis Georg Kranzhöfer mit Familie ' 22. 4. 1909 f 17. 9. 1982 Helmut Kranzhöfer mit Familie Wallullen und Bittehnen, Kr. Tilsit-Ragnit Backnang, den 16. September 1982 von ihrem Leiden erlöst. In stiller Trauer Südstraße 95 Wir haben ihr viel zu verdanken und trauern um sie. im Namen aller Angehörigen Arthur Adomat Günter Adomat und Frau Erna Werner Schierk geb. Wesling Aurel Kurth und Frau Gisela Jesus Christus gestern und heute geb. Adomat Gussau 80, 2000 Hamburg 67 5 Enkelkinder, 3 Urenkelkinder und derselbe auch in Ewigkeit. Hebr. 13.8. und alle Anverwandte Die Beisetzung hat am 20. September 1982 stattgelunden. Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Großvater und Urgroß• vater Peter-Hille-Straße 5, 3470 Höxter der ehemalige Landwirt Max Kirschning Nach langer, schwerer Krankheit verstarb mein lieber Mann, unser treusorgender Vater und Großvater geb. 23. 9. 1896 in Bartukeiten/Ostpreußen Martha Jessat ist am 27. August 1982 heimgerufen worden. geb. Kaczor Ferdinand Marquardt Es trauern um ihn Zollobersekretär a. D. * 2. 10. 1897 f 18. 9. 1982 Helene Kirschning •11.9. 1907 f 27. 6. 1982 verw. Wiemer, geb. Lorenschat Königsberg (Pr), Böttchershöfchen 8 aus Schirwindt und Eydtkuhnen Ludwig und Susanne Stubenrauch geb. Wiemer Ben und Annette Hardlck Wir danken ihr für alle Liebe und Fröhlichkeit und nehmen in Trauer geb. Stubenrauch In stiller Trauer Abschied von ihr. Susanne Grete Marquardt, geb. Wilk Heinz und Barbara Wohlers Hella Giesler, geb. Marquardt geb. Wiemer Friederike Wohlers Hildegard Matern, Iris Woyde, geb. Marquardt Beate Wiemer geb. Kaczor Petra und Björn Dieter und Ilse Kirschning, geb. Heering Oliver, Julia und Christopher

Twifeler Weg 19, 4770 Soest Die Beisetzung fand in Siegen-Bürbach statt. Sommerkamp 17a, 2370 Rendsburg Jahrgang 33 Das Cftprcußmblait 2. Oktober 1982 — Folge 40 — Seite 23

Leg alles still in Gottes Hände, Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Ur• das Glück, den Schmerz, großmutter und Tante Nach langer, schwerer Krankheit verstarb am 11. September 1982 mein lieber Mann, unser Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa den Anfang und das Ende. Emma Steguweit aus Schulen/Ostpreußen Max Färber hat am 20. September 1982 im 86. Lebensjahr nach erfüll• aus Worienen, Ostpr. Gertraud Thomaszik tem Leben ihren Lebensweg beendet. geb. Moyseschewitz im 84. Lebensjahr. aus Freiort, Kreis Lotzen Im Namen aller Angehörigen Hanna Winter, geb. Steguweit •12.5.1917 f 10. 9. 1982

Schneebergstraße 7, A 2734 Puchberg/Schbg. In stiller Trauer Jetzt lebst Du nur noch in unserer Erinnerung. Wir haben unsere liebe Verstorbene am 23. September 1982 im Fami• Helene Färber, geb. Gegner liengrab in Immensen zur letzten Ruhe gebettet. Kinder, Enkel und Urenkel Das Bild der Erinnerung ist ungetrübt.

Im Rippel 17, 7889 Grenzach-Wyhlen In Liebe, Dankbarkeit Meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwester und stillem Gedenken Gundl und Renate Herta Kößler und alle Angehörigen * 27. 7. 1905 f 10. 9. 1982 aus Mäken, Kreis Preußisch Holland Nach langer, schwerer Krankheit verstarb mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa ist friedlich entschlafen. Altenrather Straße 77, 5204 Lohmar 1 In stiller Trauer Fritz Broszeit Hans Kößler Irmgard Loerchner • 1. 4. 1910, Tilsit Auf Deinem letzten Weg haben wir Dich begleitet. Er führte am 17. Hans-Otto Kößler mit Familie f 21.9. 1982, Lübeck September 1982 um 13.30 Uhr von der Friedhofskapelle in Lohmar Gisela Lauterbach, geb. Kößler zur Ruhestätte Deines Lebenspartners. mit Familie

Erlangen, München, 10. September 1982 In stiller Trauer Meta Broszeit, geb. Sturies die Kinder, Enkel Gott erlöste nach schwerer Krankheit unsere liebe Mutter, Schwie• und alle Angehörigen germutter, Großmutter, Urgroßmutter und Schwester Fern seiner geliebten Heimat verstarb nach schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater und bester Großvater Auguste Dwilies Walderseestraße 49, 2400 Lübeck geb. Hoseit Kurt Weinert aus Striegengrund, Kr. Insterburg • 18. 5. 1904 f 18. 9. 1982 Die Trauerfeier hat am Montag, dem 27. September 1982, auf dem aus Königsberg (Pr), Quednau im 94. Lebensjahr. Vorwerker Friedhof zu Lübeck stattgefunden. Im Namen In stiller Trauer aller trauernden Hinterbliebenen Charlotte Dwilies Edith Weinert, geb. Krüger Liesbeth Dwilies Am Sonnabend, dem 18. September 1982, verstarb, fern Fritz Dwilies und Frau Elisabeth, geb. Meyer Hiltenspergerstraße 40, 8000 München 40 seiner geliebten Heimat Ostpreußen, mein lieber, treusor• Erwin Zarth und Frau Anna, geb. Dwilies gender Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Enkel und Urenkel Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 23. September 1982, auf Großvater dem Nordfriedhof in München statt.

Striepenweg 34c, 2104 Hamburg 92, den 17. September 1982 Heinz Olivier Gumbinnen Nach schwerer Krankheit verstarb der langjährige Schatzmeister der Landesgruppe Bayern im Alter von 75 Jahren.

Wir trauern um unseren Vater, Großvater, Schwager und Onkel Kurt Weinert • 18. 5. 1904 f 18. 9. 1982 In stiller Trauer Bernhard Braxein Lisbeth Olivier, geb. Plaumann • 25. 3. 1901 t 23. 9. 1982 Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Landsmannschaft Karl-Heinz Olivier früher Königsberg (Pr)-Schönfließ, Gasthaus zum Falken Ostpreußen und Ehrenmitglied der Landesgruppe Ina Olivier, geb. Hilse Barbara Thümler, geb. Olivier Hans Thümler Gerhard, Hannelore, Axel und Kay Braxein In Königsberg/Pr. aufgewachsen, geprägt vom Geist der Stadt Kants, Regina Wackermann, geb. Olivier Peter Wackermann Hans und Inge Schoeppe, geb. Braxein hat er nach preußischen Grundsätzen sein Leben gestaltet und in selbstloser Pflichterfüllung und Treue seiner Heimat und unserer und die Enkelkinder und alle Angehörigen Gemeinschaft gedient. Wir verlieren mit ihm einen guten Menschen, Wolfgang, Jana, Jost und Jan einen nur schwer ersetzbaren Mitarbeiter und aufrichtigen Freund.

Krähenstr. 28, 2400 Lübeck Kerkenbusch 3, 4320 Hattingen 16 Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen Carstennstraße 24, 1000 Berlin 45-Lichterfelde Landesgruppe Bayern e.V. Die Beerdigung hat am Dienstag, dem 28. September 1982, auf dem Der Vorstand Vorwerker Friedhof zu Lübeck stattgefunden. Diester Gabriel Rhodius Die Trauerfeier fand am 29. September 1982 statt.

Statt jeder besonderen Anzeige Nach schwerem Leiden ist heute meine inniggeliebte und bis zum Leuchtende Tage... Tode tapfere Frau weine nicht, daß sie vorüber, lächle, daß sie gewesen. Herta Zumbroich Gott sprach das große Amen! geb. Benkmann Rektor i. R. * 11. 5. 1916 in Rastenburg/Ostpreußen Karl Bruno Kraekel für immer von uns gegangen. • 30. 10. 1919 f 13. 9. 1982 Ihre helle Ausstrahlungskraft, ihre Energie und unermüdliche gütige in Sutzken, Kreis Goldap Fürsorge werden allen, die sie kannten und liebten, in dankbarer Erin• In tiefer Trauer nahmen wir am 17. September Abschied. nerung bleiben. Wir sind ihm dankbar für all seine Liebe, Herzlichkeit, Aufrichtigkeit und im• Gott schenke ihr die ewige Ruhe. merwährende Sorge um die, die er liebhatte. Christa-Maria Kraekel Gunhild Kraekel Harald Kraekel und Frau Anne In tiefer Trauer und alle Anverwandten Walter Zumbroich

Lüdersstraße 7, Lübbecke Auf Wunsch meines Mannes fand dieTrauerfeier im engsten Familienkreis statt. Am Teckenberg 32, 4030 Ratingen-Hösel, den 4. September 1982 Statt Blumen Kränzen und Beileidsbesuchen helfen Sie bitte durch Ihre Spende den Südtirolern, denen mein Mann so tief verbunden war. Die Trauerfeier fand am Donnerstag, dem 9. September 1982, um 12.40 Uhr in Spendensonderkonto: Stille Hilfe für Südtirol e.V. Nr. 6 505 150 bei der Sparkasse der Kapelle des Düsseldorfer Nordfriedhofes statt. Minden-Lübbecke (BLZ 490 501 01). Oktober 1982 - Folge 40 - Seite 24 Dokumentation

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Stimmung der Wortbedeutungen nicht mehr mög• ie Unterschiede im öffentlichen Sprachge• ner/USA-Imperialisten) in Kambodscha und die blik begeistern." In der Bundesrepublik ist Kultur lich" (1980). Die Zeiten haben sich geändert. brauch der „DDR" und der Bundesrepublik Angriffe amerikanischer (Flugzeuge/Luftgangster) Sache der einzelnen Bundesländer. Deutschland sollten nicht nur ein Thema der auf die Gebiete Südvietnams billigte." Stets macht der Lehrplan nur Vorschläge, und die Als ein Unterschied in der Sprache zwischen Ost D und West wird der Sprachgebrauch der Mundart Sprachwissenschaft an den Universitäten sein. Die Eine Untersuchung mit west- und mitteldeut• letzte Entscheidung, ob das Ost-West-Sprachen• Aktualität und die Bedeutung dieses Themas einer• schen Schülern und diesen Übungen wäre sicher problem im Unterricht behandelt wird, liegt allein genannt. Im Kapitalismus gäbe es noch die territo• seits für die Verständigung der Deutschen über die sehr aufschlußreich für die Unterschiede bzw. die bei den Lehrern. Und da beispielsweise der Vor• rialen Dialekte, da noch ein Unterschied zwischen Grenze hinweg, wie sie von der Bundesregierung Ergebnisse der Spracherziehung in Ost und West. schlag „Politische Rede im Westen und Osten..." Stadt und Land vorläge. Eine einheitliche National• angestrebt wird, und andererseits für die Abgren• Wie hingegen sieht es in Westdeutschland aus? nur einer von vielen ist, wird es von dem Lehrer ab• sprache sei im Kapitalismus also noch nicht durch• zung, die von der Regierung der „DDR" gewünscht Im Amtsblatt des Kultusministeriums von Baden- hängen, seiner Ausbildung, seinem Engagement gesetzt. Des weiteren sei in der Klassengesellschaft wird, sind Gründe, die Bevölkerung in Ost und West Württemberg ist zu lesen: „Für den literarischen und nicht zuletzt von den Hilfsmitteln, die ihm und zu beobachten, daß besonders die Oberschichten über das Sprachproblem zu informieren. Dazu ge• Unterricht wird die Beobachtung eindrucksvoll den Schülern bei der Behandlung dieses Themas zur der herrschenden Klassen, die sich vom Volk iso• hört insbesondere die wissenschaftlich fundierte sein, wie sich im wirklichen lyrischen Kunstwerk Verfügung stehen, ob er dieses Thema für seinen liert haben, über einen Sonderwortschatz verfügen. Unterrichtung der Schüler. Hierbei sind die Schul• die deutsche Sprache über Mauer und Stacheldraht Unterricht wählt. Zusammenfassend fällt auf, daß allgemein in bücher von großer Bedeutung. hinweg ihre Gemeinsamkeit bewahrt hat. Hüben Wie bereits erwähnt, bereitete die Beschaffung „DDR"-Texten häufig Vergleiche mit der Bundesre• Nach einem Überblick über die Sekundärlitera• wie drüben zeigt sich Verwandtschaft in Thematik, von „DDR"-Schulbüchern große Schwierigkeiten. publik gezogen werden. Das gilt sowohl für die Be• tur in Ost und West will ich die Lehrpläne beider Grammatik und Idiomatik zeitgenössischer lyri• Mit den wenigen Büchern, an die ich herankam, handlung des sprachlichen Ost-West-Problems als Staaten als Grundlage für eine Behandlung dieses scher Kunst". möchte ich zumindest einen Einblickgeben, Wiedas auch für alle anderen gesellschaftlichen Erschei• Themas im Deutschunterricht heranziehen und Der westdeutsche Sprachwissenschaftler Hans- Ost-West-Sprachproblem in Lehrbüchern der nungen. Sehr viele Beispiele, Übungen oder Aufga• dann Lehrbücher für den Deutschunterricht aus der Jürgen Skorna stellt die Bedeutung der sprachli• „DDR" dargestellt wird. Allgemein wird der „BRD" ben, sei es in Deutsch- oder Mathematikbüchern, Bundesrepublik und der „DDR" gegenüberstellen. chen Erziehung für den jungen Menschen und seine die Teilung Deutschlands angelastet, vom „Hitlerfa• beschäftigen sich mit den gesellschaftlichen Ver• Schwierigkeiten ergaben sich bei der Beschaf• Zukunft heraus. Das Sprachliche ist für ihn un• schismus" ist überhaupt nicht mehr die Rede, es hältnissen in der „DDR" und der Bundesrepublik. fung von „DDR"-Büchern, sowohl von Schulbü• trennbar mit dem Politischen verbunden, und er be• heißteinfach „faschistischer Imperialismus" sowohl Sicher verständlich, wenn man bedenkt, daß die chern als auch allgemein von Büchern zu diesem tont die Notwendigkeit, unsere demokratische Auf• für die Zeit vor wie nach 1945. Wohl in der Absicht, Regierung in Ost-Berlin sich und ihre Politik immer Thema. Ich mußte mich bei den Beispielen also auf fassung in Erziehung und Unterricht einzubringen, daß der Leser nicht auf den Gedanken kommt, der wieder rechtfertigen muß und den jungen Staats• für mich durch die in Bibliotheken erreichbaren Bü• um die jungen Menschen auf eine freie Gesellschaft Faschismus sei im Westen überwunden. Hitler wird bürgern von Anfang an das „richtige sozialistische cher beschränken. Die Auseinandersetzung mit vorbereiten zu können. einfach nicht mehr erwähnt, sicherlich um eine fa• Bewußtsein" anerziehen will. Dazu gehört nicht zu• Alle Fachleute sind sich einig über die Notwen• schistische Kontinuität für den Westen, unabhän• letzt, die Zustände im eigenen Land als vorbildlich digkeit, dieses Sprachproblem im Deutschunter• gig von konkreten historischen Bedingungen zu do• darzustellen und den politischen Gegner zu diffamie• „DDR": Erziehung zur Linientreue richt aufzunehmen. Einige schlagen politische kumentieren. ren. Als Mittel eignet sich die Sprache. Darüber hin• Texte bzw. Dichtung vor, andere raten zu Ge• Zur Sprache wird in „Geschichte der deutschen aus wird in den Lehrbüchern auch kaum ein Ge• dem unterschiedlichen Sprachgebrauch in Ost und brauchstexten. Das Ost-West-Sprachproblem ist Sprache" festgestellt: „In der DDR entwickelt sich heimnisdaraus gemacht, daßdieSprache inderpo• West findet in der „DDR" auf ideologischer Ebene somit relevant für den Literatur- und den Sprachun• die sozialistische Nation, die sich in allen entschei• litischen Auseinandersetzung eine bedeutende statt, denn: „Da Sprache und sprachliche Kommu• terricht, Skorna geht sogar noch über den Bereich denden Merkmalen von der bürgerlichen Nation in Rolle spielt. Im Gegenteil, man wirft dem Westen nikation als gesellschaftliche Erscheinungen gese• des Deutschunterrichts hinaus. Auch sind sich alle der kapitalistischen BRD unterscheidet... Diese vor, nicht offen parteilich zu sein und kritisiert den hen werden müssen, ist bei ihrer wissenschaftlichen einig, daß das Ziel dieses Deutschunterrichts ist, kri• Auseinanderentwicklung hat bereits zu deutlichen Verfall der deutschen Sprache im Westen durch Erforschung und Beschreibung immer das gesell• tische, politisch mündige junge Menschen heran• Differenzierungserscheinungen der dt. Sprache der anglo-amerikanischen Einfluß und durch den Ein• schaftliche Bedingungsgefüge einzubeziehen. Die zuziehen. Skorna fordert ausdrücklich im Hinblick Gegenwart in der DDR und in der BRD geführt." Mit fluß der Politik der EG. Paradox wird die Angele• Sprache als System lautlicher Zeichen darf nicht auf die östliche Parteilichkeit, unsere demokrati• Stolz wird vermerkt, daß der Wortschatz des Fa• genheit dann, wenn bei uns die 70er Jahre als Jahre losgelöst von der Kommunikation betrachtet wer• sche Grundauffassung in den Deutschunterricht schismus in der „DDR" nicht mehr benutzt werde. der Entspannung gefeiert werden, man sich rühmt, den. Die Kommunikation selbst ist gesellschaftliche einzubeziehen. Dazu vermerkt wiederum das westdeutsche Lehr• den Subjektivismus und Nationalismus überwun• Tätigkeit.* Besonders die Notwendigkeit der Partei• Untersuchen wir nun die Lehrpläne in der „DDR": buch „Deutsche Spracherziehung": „Beachte, daß den zu haben, und die „DDR" uns gerade das zum lichkeit des sprachlichen Ausdrucks wird immer Dort gibt es per Gesetz seit dem 25. Februar 1965 ein das Lieblingswort des Dritten Reiches .kämpferisch' Vorwurf macht. Von ihrer Seite hingegen wird in der wieder betont: „Die sozialistische Ideologie wird einheitliches sozialistisches Bildungssystem, dem trotz gegenteiliger Behauptung (in den „DDR"-Me neuen Literatur die Distanzierung zum Westen dadurch gekennzeichnet, daß sie sich zu dieser Par• im Westen ein pluralistisches gegenübersteht. Im dien)... weiterlebt". verstärkt und mit allen Mitteln betrieben. teilichkeit offen bekennt, während die bürgerliche Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland sind in An anderer Stelle ist zu lesen: „In der BRD wird Der einheitlichen Haltung der „DDR"-Autoren ihre Parteinahme hinter sogenannter .Objektivität' der „DDR" Lehrplanaussagen zu den Lernstoffen die ideologische Lexik durch die objektiven Klas• steht eine Vielfalt von Meinungen auf westlicher und .Uberparteilichkeit' zu verbergen sucht." Die wie alle anderen Lehrplanaussagen grundsätzlich seninteressen der Großbourgeoisie und ihrer impe- Seite gegenüber. Wenn auch in jüngerer Zeit die Schüler sollen lernen, ihre Parteinahme für den So• zialismus in Inhalt und Form kundzutun und zu überprüfen, „ob die sprachlichen Mittel Parteilich• Westdeutschland: Die Sprache nur als wissenschaftliches Thema ohne politischen Hintergrund? keit und Gefühlswert der Aussage besonders unter• streichen". Außerdem sollen sie lernen, „den Inhalt verbindlich, das heißt: die angegebenen Stoffe müs• rialistischen Ideologie beeinflußt und mißbraucht. Tendenz zur Distanzierung von Seiten der „DDR" ihrer Darstellung daraufhin zu überprüfen, ob der sen im Unterricht behandelt werden. Zu unter• Wir sprechen in diesem Fall von der geistigen Ma• zugenommen hat, so besteht doch wenigstens im sozialistische Klassenstandpunkt überzeugend scheiden ist hier zwischen dem „Rahmenplan" im nipulierung und verstehen darunter die Form der Groben die Ubereinstimmung, daß die Unterschie• zum Ausdruck kommt". Westen und dem „Minimalplan" im Osten, der den ideologischen Machtausübung der imperialisti• de im Sprachgebrauch in Ost und West meist nur Der „DDR"-Lehrplan der Klasse 10 fordert, daß Lehrern kaum Freiheiten hinsichtlich des Lehr• schen Bourgeoisie mit dem Ziel, die Volksmassen den Wortschatz betreffen. Die Interpretationen der die Schüler lernen sollen, „den Mißbrauch der Spra• plans läßt. im Sinne der aggressiven Politik des Imperialismus Bedeutung dieser Differenz gehen dann allerdings che durch den Klassengegner zu durchschauen", Im „DDR"-Lehrplan ist die Lektüre eines westli• gegen den Sozialismus zu beeinflussen... In der wieder weit auseinander. sich mit der „Sprache als Mittel zur Diffamierung chen Textes fürdie Klassen 11/12 vorgesehen unter BRD ist der herrschende Sprachgebrauch ein Mittel Die Behandlung dieses sprachlichen und auch fortschrittlicher Kräfte und Bestrebungen sowie als dem Themenkomplex „Literatur des bürgerlichen des ideologischen Kampfes des Imperialismus politischen Problems in den mir vorliegenden Mittel zur Manipulierung im Sinne der Ideologie des und des sozialistischen Realismus im Protest und im gegen den real existierenden Sozialismus in der „DDR"-Büchern hat gezeigt, daß die „DDR" dieses Imperialismus" auseinanderzusetzen. Sehr deut• Kampf gegen Imperialismus und Krieg von der DDR der Sowjetunion und gegen den Fortschritt in Thema sehr wichtig nimmt, doch dominiert der poli• lich wird damit der Zusammenhang von Spracher• Jahrhundertwende bis zur Gegenwart". der Welt überhaupt..." tische Aspekt. ziehung und Erziehung zur .Linientreue'. In Kommentaren zum Lehrplan ist zu lesen: „Die Man beachte die gänzlich gegensätzlichen jewei• In der Bundesrepublik kann man auf dieses An anderer Stelle wird angeregt, die Parteilich• gesellschaftliche Entwicklung führt somit objektiv ligen Schlußpassagen zweier Auflagen der „Ge• Thema stoßen, allerdings nur, wenn man es sucht, keit verstärkt auch in der 8. Klasse, wo sie vom dahin, daß der Prozeß der Abgrenzung zwischen der schichte der deutschen Sprache": „Trotz bestimm• selbstverständlich ist es nicht. Auch läßt die Situa• Lehrplan noch nicht wörtlich vorgesehen ist, einzu• sozialistischen Deutschen Demokratischen Repu• ter Aufweicherscheinungen im Wortschatz westdt. tion der Sekundärliteratur zu wünschen übrig. Einig führen. Interessant sind hier die Übungen, die für die blik und der imperialistischen BRD in allen Berei• Sprachgebrauchs wird die Verständigung der Men• sind sich die erwähnten westdeutschen Autoren, 8. Klasse angeführt werden, um die Schüler mit den chen des gesellschaftlichen Lebens immer tiefgrei• schen in beiden deutschen Staaten nicht ernstlich daß sie aus diesem Sprachproblem keine indoktri- Begriffen „parteilich" und „wertend" vertraut zu ma• fender wird." Und im Lehrplan selbst heißt es: „Der gefährdet. Die gesellschaftliche Entwicklung der nierte politische Erziehung gewinnen wollen. Dann chen. Bei den Worten in Klammern ist eines auszu• Literaturunterricht soll zur Festigung des Klassen• DDR zum Sozialismus und Kommunismus, die so• allerdings besteht manchmal die Gefahr, daß das streichen und die Wahl zu begründen. standpunktes der Schüler beitragen, ihnen Leitbil• zialistische Kulturpolitik und die Verwirklichung Thema nur sprachwissenschaftlich behandelt wird „In der westdeutschen Bundeswehr sind Generä• der für die parteiliche Entscheidung für Frieden, der Ziele der gebildeten Nation werden auch die unter verantwortungsloser Ausschließung jedes le der ehemaligen (deutschen Wehrmacht/faschi• Demokratie und Sozialismus, für unser sozialisti• deutsche Gemeinsprache festigen und bereichern" politischen Hintergrundes. stischen Armee) wieder zu Amt und Würden ge• sches Vaterland, für internationale Solidarität und (1970), und „heute ist in der Regel zwischen Bürgern Da dieses Gebiet offensichtlich noch nicht genü• langt. Auch hohe Staatsmänner werden von alten aktive Teilnahme im weltweiten Klassenkampf der DDR und der BRD, die jeweils auf der Position gend bearbeitet wurde, bleibt für die westdeutsche (Nationalsozialisten/Nazis) besetzt. So verwunoert gegen den Imperialismus vermitteln und sie für die ihrer Gesellschaftsordnung stehen, ein sinnvolles Sprachwissenschaft die Auigabe bestehen, Schü• es nicht, daß die westdeutsche Regierung die (be• schöpferische Mitarbeit an der Vollendung des So• Gespräch über Demokratie, Freiheit, Wissenschalt- lern und Lehrern umfassendes Material zur Verfü• stialischen/grausamen) Verbrechen der (Amerika- zialismus in der Deutschen Demokratischen Repu- lichkeit u. ä.ohnesorgfältige und ausdrückliche Be• gung zu stellen.