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SEITE 7-8 Nummer 6 28. Februar 2002 www.cdu.de I— Fakten und Argumente

Eine „Mogelpackung" ist Zukunftsinitiative Ost nach Meinung von • Wolfgang Bosbach das angekündigt angebliche Kompromiss- angebot der Bundesre- Kanzlerkandidat Ed- stellvertretender Vorsitzen- gierung in Sachen Zu- mund Stoiber traf am 25. der der CDU/CSU-Bundes- wanderung. • Peter Mül- Jebruar mit den Bundes- tagsfraktion: „Wir werden ler: Nur Kosmetik. Die a gsabgeordneten sowie eine Zukunftsinitiative Ost Kernforderungen der Un- de « Landes- und Frakti- starten." Edmund Stoiber ion in keinem Punkt er- n ° svorsitzenden der CDU kündigte an, die Union wer- füllt. • Jörg Schönbohm: Us den neuen Ländern zu- de den ostdeutschen Bun- Inszenierung • Angela Sai *men. desländern mehr Möglich- Merkel: Schröder will uns Aufdem Berliner Schlüss- keiten eröffnen, damit büro- für dumm verkaufen. • atz le versammelten sich die kratische Hindernisse der Edmund Stoiber: Reicht ni °nspolitiker zu einem Wirtschaft abgebaut wer- bei weitem nicht aus. ^Ppenfoto. Günter Nooke, den. (Fortsetzung Seite 2) 1 HEUTE AKTUELL ZU KUNFTSOFFENSIVE OST • AKTIONSWOCHE - Die Abwanderung junger Laurenz Meyer: Wir brau- chen wieder eine gute Menschen beenden Wirtschaftspolitik (Seite 4) • Friedrich Merz: Obwohl der Bundeskanz- nach der Wahl ein „Existenz- Deutschland ist der kran- ler den Aufbau der neuen gründungs- und Sicherungs- ke Mann in Europa (Seite Länder zur Chefsache ge- programm" auflegen. 5) • Hans Michelbach: macht habe, befinde sich Außerdem sollen die Riester will Bundesan- der Osten drei Jahre spä- neuen Länder zur Erleichte- stalt für Arbeit weiter als ter in einer Rezession, un- rung von Industrieansieo- Fälscherwerkstatt benut- terstrich Edmund Stoiber. lungen vorübergehend Vor- zen (Seite 6) • Rapid Re- Besonders bedrücke ihn schriften des Bundesrechts sponse auf Hans Eichel: die „enorme Abwanderung außer Kraft setzen können- Jede Menge neuer Schul- junger und kreativer Men- Bereits am 8. und 9. März - den (Seite 7) • Herbert schen", die in den neuen bei der Klausurtagung der Reul: Herausforderung Ländern keine Zukunfts- Präsidien von CDU und CSU durch Pisa annehmen perspektive mehr entdecken in Wörlitz - will der Kanz- (Seite 9) • Steffen Kam- können. Der Bundesfinanz- lerkandidat erste Programm- peter zur Situation der minister habe durch seine punkte für die „Zukunftsof- Rock- und Popmusik in Zusage in Brüssel die oh- fensive Ost" vorstellen. Deutschland (Seite 11) nehin engen finanziellen Der Landesvorsitzende • : Inter- Spielräume - gerade auch von Sachsen-Anhalt, Wolf- nationaler Terrorismus - für die neuen Länder - noch gang Böhmer, stellte klar, Die Auswirkungen auf Eu- enger gemacht. dass der Aufbau der neuen ropa. Aus der Rede auf Die Union werde eine Länder eine „gesamtdeut- der Münchner Sicher- sche Aufgabe" sei. Gleich- heitskonferenz (Seite „Zukunftsoffensive Ost" wohl habe sich die Kluft in 14) • Hans-Gert Pötte- starten: Dazu gehöre vor al- ring zur Schröder-Blair-In- lem die Unterstützung des den letzten zwei bis drei Jah- itiative: Nicht zu Lasten Mittelstands. Beispielswei- ren zwischen den alten uno der Kommission (Seite se seien in Sachsen-Anhalt den neuen Ländern weite 17) • Dirk Fischer als nur 6,6 Prozent der Berufs- vertieft. Der Spitzenkandi- Landesvorsitzender der tätigen selbstständig. Ohne dat der CDU bei der Land- Hamburger CDU bestä- eine Zunahme der Arbeit- tagswahl am 21. April for' eS tigt (Seite 18) • Filmpo- geber werde die Zahl der Be- derte eine Erhöhung d litischer Empfang der schäftigten weiter sinken. Entwicklungstempos in den Jungen Union (Seite 19) Deshalb werde die Union neuen Ländern. •*

UNION IN DEUTSCHLAND — Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutsch IMPRESSUM lands. Für den Inhalt verantwortlich: Axel König. Redaktion: Ernst-Jörg Neuper. KlingelhöferStr- 10785 Berlin.Telefon 1030)22070-3 70. e-mail: ernst. [email protected]. Verlag: UnionBetriebsGmbH Egermannstraße2.53359Rheinhach.Tel.(02226)802-O.Telefax(02226)802-llli333.Vertrieb:T'1 102226) 802-123. Verlagsleitung: Bernd Profilllich. Bankverhindung: Sparkasse Bonn. Konto #r 75I0183(BLZ38050000).PostbankKölnNr.i93795-504(BLZ37010050).Abonnementspreisßl

2 • UID 6/2002 ARGUMENTE Zur Position der CDU in der Zuwanderungsdebatte Sind die Vorschläge, Lehnt die Union eine Verhindert die Union die Bundeskanzler Zu wanderu ngsregelung eine Zuwanderungs- Gerhard Schröder vor- zum jetzigen Zeitpunkt regelung, die für die gestellt hat, kompro- allein aus wahltakti- Wirtschaft dringend niissfähige Vorschläge? schen Gründen ab? notwendig wäre?

* Die Union sagt nicht • Nein, aber wir lassen uns • Nein, denn Schwerpunkt "Nein" zu einem echten in einer so wichtigen Frage des aktuellen „Kompro- Kompromiss. Der vorgelegte auch nicht unnötig unter miss"-Gesetzentwurfs von Entwurf ist aber der Union Zeitdruck setzen: Am Mon- Rot-Grün ist nicht Zuwan- nicht substanziell entgegen tag hat Schily seine Presse- derung in den Arbeits- gekommen. Rot-Grün hat konferenz gegeben, am markt, sondern in die Sozi- deinen Kompromiss im ei- Freitag soll schon im Parla- alsysteme. Das ist bereits gentlichen Sinne vorgelegt. ment beraten werden. jetzt so. * Im Gesetzentwurf wird von • Dass Rot-Grün jetzt sol- • Tatsache ist: Zahl der "Begrenzung" nur geredet - chen Zeitdruck ausüben Ausländer in Deutschland a oer es werden keine Konse- will, zeigt, dass das Thema hat sich in den letzten 30 Jah- quenzen daraus gezogen: abgeräumt werden soll. ren verdoppelt, Zahl der so- Er ermöglicht Arbeitsmi- • Union ist gelassen, weil zialversicherungspflichti- gration auch da, wo kein wir wissen, dass die Mehr- gen beschäftigten Auslän- Arbeitsmarktbedürfnis heit der Deutschen unsere der hingegen ist zurückge- besteht (§20 des Ent- Position der Zuwanderungs- gangen: Wurfs). begrenzung stützt. • 1973: Arbeitslosenquote Er enthält undifferen- • Wenn es jetzt keinen ver- 1,2 %, 4 Millionen Aus- zierte Härtefallregelung nünftigen Kompromiss gibt, länder, davon 2.516.000 und erleichtert damit Zu- werden wir im Bundestags- sozialversicherungs- wanderung im Nichtar- wahlkampf die Zuwande- pflichtig beschäftigt. beitsbereich. rung thematisieren. Wenn • Heute: Arbeitslosenquo- Die Absenkung des die Union die Bundestags- te 9 %, 7,3 Millionen Aus- Nachzugsalters auf 12 wahl gewinnt, werden wir länder, davon 2.033.000 Jahre (Unionsforderung: ein Gesetz nach unseren sozialversicherungs- 10 Jahre) ist zwar Kom- Vorstellungen machen. pflichtig beschäftigt. promiss, er wird aber • Die Zahl der Ausländer durch Ausnahmetatbe- ist also um 85 Prozent ge- stände ausgehebelt: prak- BASIS INTERVIEW stiegen, der Anteil der tisch alle Kinder mit (egal PETER MÜLLER 1 M sozialversicherungs- w »e guten) Sprachkennt- DEUTSCHLANDFUNK. pflichtig Beschäftigten nis sen in Deutsch können 2 7. FEBRUAR ist dagegen nur um 19 Unbegrenzt zuwandern. Prozent gesunken. UD

UID 6/2002 • 3 'AKTIONSWOCHE

GENERALSEKRETäR LAURENZ MEYER: Deutschland braucht wieder eine gute Wirtschaftspolitik

Für eine bessere Wirt- dem die Aktionswoche vor- Wirtschaftswachstui" schaftspolitik und mehr bereitet worden ist. Vor al- Arbeitsplätze sind in der lem • das Leporello mit je- made by Schröder - Woche vom 23. Februar dem einzelnen Fehler, den Letzter in Europa. bis 2. März CDU und CSU Rot-Grün gemacht hat, wur- auf die Straße gegangen. de verteilt, • die Aktions- Die beiden Parteien haben postkarte „400 Euro" und • in persönlichen Gesprächen das Plakat mit der verdorrten mit Bürgerinnen und Bür- Blume im roten Topf. gern zwischen Flensburg und Garmisch diskutiert und 10 Flaschen Wein im Kel- die Pläne der Union vorge- ler sind nicht wenig, aber coil stellt, die dem rot-grünen Re- 10 Flaschen in der Regie-

, gierungs-Chaos ein Ende rung sind zuviel. Deaticalaad araacal wItOr «IMfc.ort.Wlrt«^•' (ata *^ machen sollen: Laurenz Meyer • Im Mittelpunkt standen die Vorstellungen der Un- ANGELA MERKEL: ion zur Einführung der 400- Euro-Jobs, mit denen die Rot-Grün kann es einfach nicht Grenze für geringfügige Be- schäftigung deutlich ange- „Sehr skeptisch" hat dem Reformkonzept hoben wird. • In Verbin- sich die Parteivorsit- der CDU. Angela dung damit: anders als bei zende zu den Vor- Merkel: „Die Bun- der Schröder-Regierung schlägen der Bundes- desregierung han- keine Steuern auf diese Ein- regierung für eine delt seit dreieinhalb nahmen • Und: Abschaf- Modernisierung der Jahren nach dem fung der 22 Prozent Sozial- Nürnberger Bundesan- gleichen Muster: Verspro- versicherung, die die Arbeit- stalt für Arbeit geäußert. chen - Gebrochen". Für je- geber zahlen müssen. Schröder habe zwar die den sichtbar rutsche Rot' Kraft zur Theorie, nicht je- Grün von Krise zu Krise- doch die Kraft, die not- Der Kanzler selbst spreche Aktion gut vorbereitet wendigen Veränderungen von „Fehlentwicklungen- auch durchzuführen, erklär- Rot-Grün kann es aber ein- Auf großes Interesse ist bei te Merkel am 22. Februar in fach nicht". Deshalb werde 1 den Gliederungen das Mate- Berlin. Seine Vorschläge die Schröder-Regierung i" rialangebot der Bundesge- beruhten im Übrigen auf September abgelöst. schäftsstelle gestoßen, mit

4 UID 6/2002 JAHRESWIRTS CHAFTSBERICHT 2002 '

FRIEDRICH MERZ: Deutschland ist Schlusslicht und der „kranke Mann" in Europa

Kot-Grün „hat Deutsch- Wachstum" kommen sollte, end in den letzten dreiein- stütze es sich auf die Wirt- halb Jahren so weit herun- schaftskraft der unionsre- tergewirtschaftet, dass es gierten Bundesländer Ba- ,n fast allen wichtigen öko- den-Württemberg, Bayern, nomischen Daten Schluss- Hessen und Saarland. Dra- ,icht in Europa ist", sagte matisch sei die Lage dagegen der Vorsitzende der CDU/ in den rot-grün regierten ^SU-Bundestagsfraktion, Bundesländern, geradezu ka- Fr«edrich Merz, am 21. Fe- tastrophal bei den Ländern, br uar im Deutschen Bun- zember 2000, jetzt also in denen die Sozialdemokra- destag. schon im 14. Monat, die sai- ten mit der PDS zusammen Die Realität lasse sich auf sonbereinigte Arbeitslosig- regieren würden. J*e Formel bringen: „Sin- keit kontinuierlich an. Statt ende Realeinkommen der sich den drängenden Proble- Arbeitnehmer dank steigen- men des Arbeitsmarktes zu- Den Karren in den er Abgaben multipliziert zuwenden, habe die Schrö- Dreck gefahren ^'t höherer Arbeitslosigkeit der-Regierung „nach tage- §leich explodierende Staats- langem Mobbing" im Präsi- Der Vorsitzende der CDU/ ||erschuldung in Bund, Län- denten der B undesanstalt für CSU-Bundestagsfraktion err> und Gemeinden." Arbeit, Bernhard Jagoda, wies darauf hin, dass die ein „Bauernopfer für ihre Bundesregierung einen neu- Politik" gefunden. Dabei en Pleitenrekord bei den mit- *n Jagoda ein Bauern- habe Bundesarbeitsminister telständischen Unternehmen opfer gefunden Riester nicht nur die Rechts- zu verantworten habe: Muss- aufsicht über die BA, son- ten im vergangenen Jahr Der Fraktionsvorsitzen- dern auch die Zuständigkeit 36.000 Mittelständler Kon- ewies daraufhin, dass zwar über die Statistik. kurs anmelden, werden es j1*1 Januar 1998 die Arbeits- „Deutschland befindet 2002 vermutlich 38.000 sein. 'gkeit höher gewesen sei sich als einziges Land in der Rot-Grün habe „den Karren lsir j* n Jahr 2002. Allerdings Europäischen Union in der in den Dreck gefahren", abees i997/98eine,,konti- Rezession", unterstrich Frie- sagte Merz. Zugleich stellte u e s ' rlich zunehmende Be- drich Merz. Allerdings gebe er klar, dass der Vorschlag ifügung und eine abneh- es in der Bundesrepublik für einen nationalen Stabi- ende saisonbereinigte Ar- erhebliche Unterschiede: litätspakt auf Finanzmini- lts|osigkeit" gegeben. Dem- Wenn es in diesem Jahr zu ei- ster zurück- egenüber steige seit De- nem „kleinen, schwachen gehe. Allerdings hätten die

UID 6/2002 • 5 1JAHRESWIRTSCHAFTSBERICHT damaligen Ministerpräsi- HANS MICHELBACH: denten von Hessen und Nie- dersachsen, Hans Eichel und Riester will Bundesanstalt weiter Gerhard Schröder, sein Zu- standekommen verhindert. als Fälscherwerkstatt benutzen Der Fraktionsvorsitzen- de betonte, heute sei ein na- Eine grundlegen- ym I mittlung in den er- tionaler Stabilitätspakt „viel de Neuorientie- ^^ sten Arbeitsmarkt. notwendiger als vor vier Jah- rung der Arbeits- Dazu ist es erfor- ren". Solange der Finanzmi- marktpolitik for- derlich, die Arbeits- nister jedoch versuche, den dert der stellver- vermittlung von Bundeshaushalt auf Kosten tretende Bundes- Anfang an weit- der Länder, Gemeinden und vorsitzende der gehend zu privati- sozialen Sicherungssysteme MIT, Hans Mi- sieren. Mehr Markt zu sanieren, werde es kei- chelbach. Als Fazit aus in diesem Bereich führt zu nen nationalen Stabilität- der Affäre um verfälschte mehr Wirtschaftlichkeit und spakt geben. Arbeitsmarktstatistiken zu besserer Qualität für die Als „einen unglaublichen der Bundesanstalt für Ar- Arbeitslosen und die Un- Vorgang" bezeichnete es beit braucht der Mittel- ternehmen. Friedrich Merz, dass Finanz- stand eine erneuerte Ar- minister Eichel in seiner beitslosenversicherung. Rede die Lage in den neuen Was wir nicht brauchen Mehr Qualität Ländern mit keinem Wort ist eine neue Statistikfäl- erwähnt habe. Bereits vor ei- schung, wie sie im Arbeits- Das ist eine notwendige nem Jahr habe der thüringi- ministerium jetzt schon Voraussetzung für eine we- sche Ministerpräsident Bern- wieder ausgedacht wird. sentlich schlankere und ef- hard Vogel konkrete Finan- Damit wird von Minister fektivere Organisation. Da" zierungspläne für den Aus- Riester die Bundesanstalt gegen will Bundeskanzler bau der Infrastruktur vorge- weiter als Fälscherwerk- Schröder nur wieder öffent- legt. Auch zur Abwanderung statt benutzt. lichen Aktionismus ohne der jungen Familien und der neues grundlegendes Re- Leistungsträger in den We- formkonzept. sten schweige die Bundesre- Zwei Aufgaben Der Mittelstand braucht gierung. eine Neuausrichtung der Die Bundesanstalt für gescheiterten Arbeitsmarkt- Arbeit muss zu einer ech- politik: Nicht die Institution Antrag der CDU/CSU ten Arbeitslosenversiche- „Bundesanstalt für Arbeit .Rezession überwinden rung umgewandelt wer- ist das primäre Problem- - Wirtschaftspolitik den, die sich auf zwei Auf- sondern der überreglemen' für mehr Wachstum gaben konzentriert: Die tierte Arbeitsmarkt und die und Beschäftigung eigentliche Arbeitslosen- Fehlanreize in den Sozial- umsetzen": www. cducsu..de versicherung und die Ver- systemen.

6 • UID 6/2002 RAPID RESPONSE Jede Menge neuer Schulden und Klassenletzter in Europa "Rapid Response" aus der Durchschnitt von 2,9 %. Während der Bund unter der Bundesgeschäftsstelle auf (Quelle: Europäische Wirt- Unions-geführten Regie- Behauptungen des Bun- schaft, Beiheft A, Nr. 10/11, rung 1998 12,5 % der Bun- desfinanzministers in der 2001, S. 61) desausgaben für Investitio- Bundestagsdebatte zum nen ausgab, lag die Investi- "^hreswirtschaftsbericht Keine Schwarzmalerei: tionsquote unter der Regie- a«i 21. Februar: Die Union redet nicht das rung Schröder im Jahr 2000 Land schlecht, sondern be- bei 11,5 %. In diesem Jahr nennt die Probleme. Das ist liegt sie nur noch bei 10,1 %. Hans Eichel: „[2003] kein Schlechtreden. Bevöl- wird ein Jahr, an dessen kerung und Wirtschaft ha- Ende - wie die europäi- ben den Ernst der Lage er- Hans Eichel: „Was ist Schen und internationa- kannt: 73 % der Bevölke- das denn für eine Schul- len Institutionen voraus- rung beurteilen die gegen- denwirtschaft, die Sie ge- sagen - wir den Wachs- wärtige wirtschaftliche La- macht haben ?" tumspfad von 2,5 bis 3 % ge mittlerweile als weniger nieder erreicht haben; 2,8 gut oder schlecht - ein Ne- lrn nächsten Jahr oder 2,9, gativrekord für Rot-Grün Sagt die EU-Komm iss i on. (Infratest-dimap, 01/2002). Und die OECD: oberhalb Chronologie der des Durchschnitts der Eu- Schuldenentwicklung: r°-Group und der Eu- Hans Eichel: „Deutsch- Drastischer Anstieg r°päischen Union. Das al- land [...] ist in seiner ge- unter der SPD pine sagt mehr über die samtwirtschaftlichen In- Einschätzung Deutsch- vestitionsquote im euro- • 1949 bis 1969 (Wieder- es aus als Ihre wahl- päischen Vergleich über aufbau): Die CDU-Kanzler kampfbedingte Schwarz- dem europäischen Durch- Adenauer, Erhard und Kie- malerei." schnitt und vor allen gro- singer machten nur knapp ßen Ländern in der Eu- über 45 Mrd. DM Schulden. ropäischen Union und Das waren 7,6% des BIP in den Vereinigten Staaten, diesem Zeitraum. • 1969 und das ist die Kenn- bis 1982: Explosion der £U: Auch 2003 unter größe, auf die es tatsäch- Schulden auf über 308 Mrd. dem EU-Durchschnitt lich ankommt." DM oder 19,4% des BIP in diesem Zeitraum. Gründe EU-Kommission pra- u.a.: Verdreifachung der ktiziert für 2003 für jährlichen Sozialausgaben, eui v schland ein Wachstum schuldenfinanzierte Kon- °n 2'8 %, aber einen EU- Investitionen sinken junkturprogramme. • 1983

UID 6/2002 • 7 'RAPID RESPONSE bis 1989: Anstieg der Schul- mern." (Dr. Karl Heinz OECD). Darüber hinaus gab den auf 490 Mrd. DM oder Däke, Präsident des Bundes es im ersten Halbjahr 2001 20,5% des BIP. Regierung der Steuerzahler, unter Hin- in Deutschland 3,4 % weni- Kohl machte weniger an ei- weis auf zahlreiche Einzel- ger Gewerbeanmeldungen genen Schulden, als sie an regelungen) als im ersten Halbjahr 2000. Zinsen für die SPD-Erblast zahlen musste. • 1990 bis Einseitige Entlastung gro- 1998 (Deutsche Einheit): ßer Kapitalgesellschaften: Hans Eichel: „Und die Anstieg der Schulden auf Die von der Bundesregie- ersten, die das gespürt 954,4 Mrd. DM oder 25,4% rung durchgesetzte Steuer- haben f...] sind die Fami- des BIP; dazu: 386 Mrd. DM reform kommt in erster Li- lien. Dreimal das Kinder- Erblastentilgungsfonds und nie den großen Kapitalge- geld erhöht, in diesem Fonds Deutsche Einheit (Son- sellschaften zugute. Für sie Haushalt noch mal 30 derhaushalte, s.o.). Jährli- hat sich die Ertragsteuerbe- DM mehr-oder 15 Euro che Zins- und Zinseszins- lastung zum 1.1.2001 um -, heißt für eine vierköp- ausgaben für SPD-Schul- rund 13 Prozentpunkte ver- fige Familie [...] 1920 den: 20 (1982) bis 50 (1998) ringert. Für die mittelstän- Mark netto mehr im Jahr. Mrd. DM. dischen Personenunterneh- Das ist für Familien mit men hat sich die steuerliche kleineren Einkommen das Situation durch die Steuer- 13. Monatsgehalt." Hans Eichel: „Der Mit- reform nicht nennenswert telstand, die vielen mittle- verbessert: Die ertragsteu- ren und kleinen Betriebe, erliche Grenzbelastung ist von denen viele ein so ge- zum 1.1.2001 nur um rund 3 ringes Einkommen ha- Prozentpunkte gesunken. Das sagen die Experten ben, dass sie gar keine Ge- werbesteuer zahlen, wer- Entlastung jetzt erforder- „Diese Aussage hat mit der den genauso wie die Ar- lich: Seit Rot-Grün regiert, Wirklichkeit wenig zu tun- beitnehmer durch die nie- ist die Zahl der Unterneh- Mit der 'Steuerreform 2000 drige Einkommensteuer mensinsolvenzen gestiegen: hat Rot-Grün bereits 1999 entlastet." Von 26.400 im Jahr 1999 die Weichen dafür gestellt- über 28.200 im Jahr 2000 dass trotz mehrfacher 'Km' (Statistisches Bundesamt) dergeld'-Erhöhungen Faß** auf 32.400 im Jahr 2001. lien gegenüber Kinderlosen Das ist ein neuer Rekord- finanziell noch weiter > Mittelstand durch stand und entspricht einem Rückstand geraten." (He*' Neuregelungen stärker Anstieg von 16,0 % gegenü- delberger Büro für FamiÜen' belastet als zuvor ber dem Jahr 2000. (Credi- fragen und soziale Siehe treform). Der DIHK rechnet heit, Mitteilung, 9.7.2001) „Die angeblichen Wohlta- mit einem weiteren Anstieg ten für den Mittelstand er- in diesem Jahr. Die Selbst- oiFxr/j Vollständiger Text: ständigenquote sank im Jahr e weisen sich bei näherem www.wahlfakten.d Hinsehen als Luftnum- 1999 auf 9,3% (Quelle:

8 • UID 6/2002 BUNDESFACHAUSSCH USS BILDUNGSPOLITIK1

HERBERT REUL: Herausforderung durch Pisa annehmen

Anlässlich der Veröffentli- den. Lei- chen Schulabschluss. Schon chung eines Beschlusses stungs- vor dem Schulbesuch müs- des Bundesfachausschus- schwache sen ihre Sprachkenntnisse Se s Bildungspolitik erklär- Schüler verbessert werden. Beson- te dessen Vorsitzender: müssen ders wichtig ist auch die Re- Die internationale Schul- eben so wie form der Lehrerausbildung. Vergleichsstudie Pisa ist für besonders Lehramtsstudenten müssen Deutschland beschämend. leistungs konsequent an schulbezo- Jetzt muss zügig reagiert starke gezielt gefördert wer- gene Themen und die pä- Werden. Pisa ist eine Her- den. Ausländerkinder mit dagogische Praxis herange- ausforderung, die angenom- mangelhaften Deutsch- führt werden. Nur so kann men werden muss. Die Ver- kenntnissen haben kaum die Unterrichtsqualität ver- antwortung zur Lösung der Aussicht auf einen erfolgrei- bessert werden. Probleme in unseren Schu- en darf aber nicht zwischen Politikern, Eltern und Leh- 12 Vorschläge der CDU rern hin- und her geschoben Werden. Jetzt müssen alle an Zum jetzigen Zeitpunkt er- und auch finanziell mehr ge- ein em Strang ziehen. Die ge- geben sich aus der Pisa-Stu- fördert werden. Was in der Sa mte Gesellschaft ist gefor- die für die CDU folgende Grundschule versäumt wird, ert. Bildung muss in konkrete Forderungen: ist nur schwer wieder aufzu- eutschland wieder einen holen. höheren Stellenwert bekom- • Frühere Förderung und • Bessere Integration von men. Wir brauchen einen Bildungsauftrag des Kin- Ausländerkindern! Aus- eu-en Bildungshunger und dergartensstärken! Beson- länderkinder und Kinder von Müssen zu mehr Anstren- ders für Kinder aus bildungs- Aussiedlern mit mangelhaf- §Ung und Leistung im Bil- fernen Familien ist die frühe ten Deutschkenntnissen ha- Ungswesen bereit sein. Förderung in den Bildungs- ben kaum Aussicht auf ei- Pisa erfordert gründliche einrichtungen erforderlich. nen erfolgreichen Schulab- ^Wertung. Da viele Pro- Es ist wichtig, dass Defizite schluss. Die Integrationsan- 'erne jedoch schon vorher früh aufgearbeitet werden. strengungen müssen deshalb ekannt waren, können be- Neugier und Aufnahme- verstärkt werden. lts heute Konsequenzen fähigkeit von Kindern müs- • Zusammenarbeit El- ^ez°gen werden. Eine Bil- sen genutzt werden. ternhaus-Schule stärken! Ungspolitik der ruhigen • Grundschule ernster Schule kann nur bei einer Handdarfes nicht geben. nehmen! Die Grundschule funktionierenden Erzie- uer Bildungsauftrag von muss als Basis für alle späte- hungs- und Bildungspart- ^'ndergärten und Gründ- ren Bildungsverläufe stär- nerschaft von Elternhaus eten muss gestärkt wer- kere Beachtung erfahren und Schule Erfolg haben.

UID 6/2002 • 9 BUNDESFACHAUSSCHUSS

Eltern müssen sich mehr für ANNETTE SCHAVAN: das interessieren, was in der Schule geschieht. Unzulässige Einmischung • Unterrichtsqualität ver- bessern! Schule muss sich Zur 6. Novelle des Hoch- sich die Bundesregierung auf wesentliche Inhalte kon- schulrahmengesetzes er- massiv in Angelegenhei- zentrieren und weniger Spe- klärte die stellvertre- ten der Länder ein. Der zialwissen vermitteln. Die tende Parteivorsitzende, Entwurf ist eine Attacke Lehrpläne müssen darauf die baden-württember- auf den Föderalismus. hin überprüft werden. Der gische Kultusministerin: Immer mehr Studie- Unterricht darf nicht über- Mit dem Versuch, Stu- rende entscheiden sich frachtet werden. diengebühren per Bundes- heute schon für Angebote, • Lehrerausbildung refor- gesetz zu verbieten, be- die ihr Geld wert sind. Sie mieren und mehr öffentli- weist die Bundesregie- setzen auf Qualität statt auf che Anerkennung für Leh- rung, dass sie in der Bil- das ideologische Symbol rer! Die Lehrerausbildung dungsreform dem alten der Gebührenfreiheit. Ob- muss reformiert werden. Di- Denken verhaftet bleibt, wohl an staatlichen Hoch- daktik und Methodik brau- statt neue Freiräume zu schulen keine Studienge- chen einen größeren Stellen- schaffen. bühren erhoben werden, wert. Lehramtsstudenten Der Gesetzentwurf hat stammen heute nur 8 Pro- müssen früh im Studium keine Aussicht auf Erfolg, zent der Studierenden aus konsequent an schulbezo- weil er dem Grundgesetz einkommensschwachen gene Themen und an die widerspricht. Hier mischt Familien. pädagogische Praxis heran- geführt werden. Lehrerfort- bildung muss selbstver- wissenschaftlichen Fächer bote ausweiten! Schulische ständlich sein. müssen in allen Schulfor- und außerschulische Ganz- • Deutsch als Kernfach men gestärkt werden und tagsangebote sollen bedarfs- und Schlüsselkompetenz mehr gesellschaftliche An- gerecht ausgeweitet werden- stärken! Das Fach Deutsch erkennung finden. • Wettbewerb stärken! 11 muss in allen Schulformen • Differenzierung von Hierzu müssen Schule gestärkt werden. Pisa hat Lernangeboten! Die Ge- mehr Eigenverantwortung auch gezeigt, dass ein enger samtschulen haben die in sie im Blick auf Budget, Schul- Zusammenhang zwischen gesetzten Erwartungen nicht programm und Lernmetho- Lesekompetenz und mathe- erfüllt. Auch das hat die Pisa- den erhalten, um besondere matischer Grundbildung be- Studie gezeigt. Profile ausbilden zu können- steht. Lesekompetenz muss • Unterrichtsausfall be- deshalb als Kernaufgabe al- kämpfen! Schule kann nur ler Schulfächer verstanden dann Erfolg haben, wenn der Wortlaut des Beschlus- ses: www.cdu.de/ und gefördert werden. vorgesehene Unterricht auch politik-a-z/bundes- • Mathematik und Natur- wirklich erteilt wird. fachausschuesse/ wissenschaften stärken! • Schulische und außer- konsequenz-pisa.htm Mathematik und die natur- schulische Ganztagsange-

10-UID 6/2002 ROCK- UND POPMUSIK IN DEUTSCHLAND1

STEFFEN KAMPETER: Wir fordern wirkungsvolle Maßnahmen gegen Piraterie in der Musikwirtschaft

"er Deutsche Bundestag auch ein Angriff auf die Viel- debattierte über „Situa- falt des musikalischen An- l,on und Perspektiven der gebotes. Seit langem verwei- Rock- und Popmusik". sen Künstler unter dem Diese Debatte, die auf Motto „copy kills music" auf hitiative der CDU/CSU- die negativen Auswirkun- °undestagsfraktion am 22. gen von nicht vergüteten Februar geführt wurde, hat Vervielfältigungen. Bewegung in die Diskussion um den Erhalt und die Schaf- fung von Rahmenbeding- Wachstums vor Anpass- EU-Richtlinie schnell Ungen für die Kreativwirt- ungsprobleme und zurück- umsetzen Schaft gebracht. Dabei geht gehende Umsätze gestellt. es nicht nur um die Auf- Dies trifft sie in einer Zeit, in Die CDU/CSU-Bundes- nahme einer das Lebensge- der es gelungen ist, eine tagsfraktion fordert daher HJhl einer breiten Genera- Reihe von deutschen Künst- die Bundesregierung auf, tlQn beschreibenden Sicht- lern auch international zu die EU-Info-Richtlinie zum Weise in die aktuelle Pro- positionieren. Der Auf- Urheberrecht (Richtlinie §rammatik der Union, son- schwung von in Deutsch- 2001/29 / EG zur Harmoni- dern um die Unterstützung land produzierter Musik ist sierung bestimmter Aspekte d»eses Kultur- und Wirt- kulturpolitisch zu begrüßen. des Urheberrechts und der Schaftszweiges bei der Be- Die Kernforderungen der verwandten Schutzrechte rucksichtigung politischer Union laufen auf eine nach- in der Informationsgesell- anliegen. haltige Absicherung der schaft) umgehend in natio- Rahmenbedingungen für die nales Recht umzusetzen. Musikwirtschaft hinaus. Im Damit steht sie nicht allein. Aufschwung kultur- Fokus steht die Forderung Sänger Klaus Meine von der politisch zu begrüßen nach einer Fortentwicklung Hausband des Kanzleramts des nationalen Urheber- forderte mit harten Worten "• Die Musik wirtschaft trägt rechts im Hinblick auf die gesetzliche Regelungen ge- ,nen respektablen Anteil neuen digitalen Vervielfälti- gen illegale Brennerei. UlT> Bruttoinlandsprodukt gungsmöglichkeiten. Illega- Eine weitere Möglich- e'- Die überwiegend mit- les Brennen von CDs und die keit, die inländischen Künst- ^lständisch strukturierte im Umfang ausgeweitete In- lerinnen und Künstler zu un- .ranche sieht sich ange- ternetpiraterie schaden nicht terstützen, ist ein Musikex- Slchts des technischen Fort- nur den Verkäufen bespiel- portbüro. Es kann vor allem Schr'tts nach Jahren des ter Tonträger, sondern sind kleine und unabhängige

UID 6/2002-11 1 R ocK- UND POPMUSIK

Tonträgerunternehmen un- ANDREAS SCHMIDT: terstützen. Diese Unterneh- men - Garant eines vielfälti- SPD trickst mit Fraktionsgeldern gen Musikangebotes - be- finden sich oftmals nicht in Nach Medienbe- ben. Die SPD hat der Lage, neben der Akqui- richten sind An- zwischenzeitlich sition und Produktion von zeigen in der eingeräumt, dass es Musik auch noch in den Ex- SPD-Parteizei- sogar einen schrift- port ihres Produktes zu inve- tung Vorwärts lichen Vertrag über stieren. Für diese-oft in Ku- von der SPD- ^ die Geldzahlungen mulation mit den anderen Bundestagsfrak- aus der SPD-Bun- Start-up-Problemen beste- tion aus Steuer- destagsfraktion an henden - Hürden soll das geldern finan- die Parteizeitung Musikexportbüro eine Hil- ziert worden. „Vorwärts" gibt. festellung leisten. Als pri- Diese Veröffentlichung Dies ist der Beweis für die vatwirtschaftliche Einrich- ist ein gravierender Miss- rechtswidrig verdeckte Par- tung soll es zu Marktbedin- brauch und ein Verstoß ge- teienfinanzierung durch die gungen Dienstleitung anbie- gen geltendes Recht. Frak- SPD-Bundestagsfraktion. ten. Der Staat kann eine An- tionen dürfen die ihnen zur Wir haben daher im 1. Un- schubfinanzierung ermögli- Verfügung stehenden Mittel tersuchungsausschuss den chen. Auch für die Verwer- nur für Aufgaben verwen- Antrag gestellt, den Vertrag tungsgesellschaften böte den, die ihnen nach Recht zwischen der SPD-Bundes- sich hier die Möglichkeit für und Gesetz zugewiesen sind. tagsfraktion und dem SPD- ein Engagement. Ich fordere den SPD- Parteivorstand bzw. dem Frakt ions Vorsitzenden Vorwärts Verlag, in dem das Struck auf, über die Höhe Verfahren der Anzeigen- Förderrahmenkonzept der Zahlungen aus der SPD- finanzierung geregelt sein vorlegen Bundestagsfraktion zur Fi- soll, beizuziehen. Die An- nanzierung dieser Anzeigen gelegenheit bedarf dringend Die CDU/CSU-Bundes- öffentlich Auskunft zu ge- der weiteren Aufklärung. tagsfraktion begrüßt nach- drücklich die Ankündigung des Kulturstaatsministers, lerdings befürchten wir, dung hat nicht den Stellen- noch vor der Sommerpause dass die zeitliche Disposi- wert in den Schulen, der ihr ein Förder-Rahmenkonzept tion der Ankündigung dazu in den Verlautbarungen der für die populäre Musik in führt, dass in dieser Legisla- Kultusministerkonferenz Deutschland vorzulegen. turperiode keine Beschlüsse zugeschrieben wird. Viel' Nachdem es in der Antwort zu erwarten sind. mehr fällt vielerorts mehr keinerlei politische Reak- Übereinstimmung mit Unterricht aus, als gegeben tion von Seiten der Bundes- den anderen Fraktionen wird. Anspruch und Wii*' regierung gegeben hat, be- konnte die Union in Sachen lichkeit klaffen weit ausein ,ul wegt sich die Bundesregie- Musikunterricht erzielen. ander. Handeln ist dringe rung auf die Union zu. Al- Die musikalische Grundbil- geboten. UP

12-UID 6/2002 K u RZ & BÜNDIG1

WEITER KLAR VOR der mindestens zwei Jahren im bach bei den homebankern SPD Hegt in der Wähler- NEMAX notierten Unter- festgestellt hat: männlich gunst die Union nach dem nehmen bringen ihren Anle- und gutverdienend. neuesten Politbarometer des gern Verluste. ZDF. Mit 40 Prozent bleibt MULTIMEDIALE Ele- s'e unverändert auf Platz GEZIELT WARTEN auf mente sind entgegen den Er- eins. Die SPD verliert einen die Schlussverkäufe im wartungen nur für 26 Pro- frozentpunkt und erhielte Sommer und Winter nur zent der Leser des Manage- °ei Bundestagswahlen 38 noch 27,3 Prozent der Deut- mentportals business-wis- Prozent. Die Grünen verhar- schen. Die Begeisterung für sen.de wichtig. Priorität hat ren auf der Fünf-Prozent-Li- diese Art von Sonderver- die klare Strukturierung des nie. Die FDPkäme auf 8 Pro- kaufsaktionen nimmt sogar Angebots. Ganz besonders zent, die PDS auf 5 (minus mit zunehmendem Alter legen die Online-Lerner U. Also: keine Mehrheit noch weiter ab. 83 Prozent Wert auf Übungen, Tests niehr für Rot-Grün. Nach di- würden es dagegen begrü- und Überprüfung von Lern- map kämen CDU und CSU ßen, wenn nach gelockerten erfolgen. s°gar auf 41 Prozent. Die Regeln Schlussverkäufe häu- ^PD wäre auf 35 zurückge- figer als nur zweimal im Jahr SCHULSCHWÄNZEN fallen. stattfinden würden. nimmt zu. 15 Prozent aller Hauptschüler drücken sich V'EL ZU HOCH schätzen ÜBER 20 MILLIONEN regelmäßig vor dem Unter- *-angzeitarbeitslose nach ei- Hauhalte haben in den ver- richt, 6 Prozent der Real- ner Untersuchung des Kieler gangenen drei Jahren ihre schüler, 5 der Gymnasia- fnstituts für Weltwirtschaft Wohnräume modernisiert. sten. Risikofaktoren: soziale lhre Einkommenschancen Weitere 14 Millionen pla- Lage der Eltern, schwache auf dem Arbeitsmarkt ein. nen nach einer Umfrage des Eltern-Kind-Beziehungen. ^ Prozent von ihnen richten Nürnberger Marktfor- Besonders oft schwänzen lr,ren Lohnanspruch nach schungsinstituts ICON Ver- Scheidungskinder. der Höhe ihres letzten Er- schönerungen noch in die- werbseinkommen, während sem Jahr. Renoviert werden: IMMER MEHR Erwach- Zeitgeber offensichtlich Bad und Küche, Fußböden, sene lassen sich taufen. 1990 avon ausgehen, dass die Türen, Fenster, Jalousien, wurden noch 6.940 Perso- Pr°dukti v ität der Arbeitneh- aber auch Heinzungs- und nen im Alter über sieben mer nach längerer Arbeits- Warmwasseranlagen. Jahre katholisch getauft, losigkeit abnehme. 1999 waren es bereits VON ZU HAUSE erledi- 15.303. Während sich früher pNEN NEUEN Pleitenre- gen bereits acht Millionen vor allem Aussiedler aus k°rd auf dem Neuen Markt Deutsche ihre Bankge- dem Osten nachträglich tau- erwartetdieDeutscheSchutz- schäfte. Damit sind 18.2 fen ließen, sind es heute in e reinigung für Wertpapier- Prozent aller Bankkunden der Regel einzelne Erwach- es>tz (DSW). Schon jetzt homebanker. 1998 lag der sene, die den bewußten ei die Entwicklung drama- Anteil noch bei 4,8 Prozent. Schritt zur Kirchenmitglied- »sch: 90 Prozent der seit Die Merkmale, die Allens- schaft machen. UD

UID 6/2002 13 '38. MüNCHENER KONFERENZ FüR SICHERHEITSPOLITIK

ANGELA MERKEL: Internationaler Terroismus: Die Auswirkungen auf Europa

Aus der Rede der Partei- schaften stehen: Die Würde ist erschreckend, dass vorsitzenden auf der 38. und Freiheit jedes einzelnen scheinbar mit Hamburg eine Münchner Konferenz für Menschen, Demokratie, deutsche Stadt zu einem Sicherheitspolitik am 2. Rechtsstaatlichkeit und To- Knotenpunkt im Netzwerk Februar: leranz. Die Staaten der Eu- von AI Qaida hat werden Der 11. September 2001 ropäischen Union können können. Die Möglichkeit, markiert eine historische Zä- sich nicht zurücklehnen und dass noch immer Schläfer in sur. Auch wenn wir uns nun die Bekämpfung des Terrors Deutschland, aber auch t& vor hektischem Aktionis- den USA überlassen. Dieses anderen Ländern nur auf mus hüten müssen, kommen Vorgehen ist für uns keine eine Gelegenheit warten wir nicht umhin, unsere si- Alternative - aus Gründen könnten, zeigt, dass die ter- cherheitspolitischen Dispo- der Solidarität mit den Ver- roristische Gefahr nach dem sitionen einer grundlegen- einigten Staaten, aber nicht militärischen Sieg in Afgha- den Prüfung zu unterziehen. zuletzt auch aus ureigenem nistan keineswegs gebannt Wir müssen feststellen, dass Interesse daran, dem Terror ist. Nötig ist deshalb, ein wir auf die Herausforderung auch in unseren Ländern neues Gleichgewicht zwi- des internationalen Terroris- keine Chance zu geben. schen liberalen, bürgerli- mus nur unzureichend vor- Die Tatsache, dass terro- chen Rechten einerseits und bereitet sind. Welche ristische Schläfer auch von Maßnahmen zum Schutz Schlussfolgerungen müssen Deutschland aus die An- und zur Sicherheit der Bür- wir also ziehen? Lassen Sie schläge geplant haben, ger andererseits zu finden. mich hierzu 5 Thesen auf- macht nur allzu deutlich, stellen: dass unsere Gesellschaft, 2. These: Die Maßnah- aber auch andere europäi- men zur Stärkung der 1. These: Die Bekämp- sche Staaten vom internatio- inneren Sicherheit sind fung des internationa- nalen Terrorismus bedroht in der EU bereits vor- len Terrorismus ist eine sind. Unsere offenen, libera- angekommen, müssen Aufgabe, der sich nie- len Gesellschaften haben aber noch verbessert mand entziehen darf! sich für Terroristen als nütz- werden. liche Rückzugsräume er- Die Anschläge vom 11. wiesen. Die Attentäter nutz- Innere und äußere Si- f September trafen zwar das ten die ihnen gebotenen bür- cherheit lassen sich imme World Trade Center in New gerlichen Freiheiten aus, weniger voneinander tren York und das Pentagon in ohne aber die mit dieser Ge- nen. Der internationale Ter- Washington - doch letztlich sellschaftsordnung verbun- rorismus kann weder m zielten sie auf die Werte, für denen Werte auch nur in An- den Instrumenten der inn«' die die westlichen Gesell- sätzen zu verinnerlichen. Es ren noch der äußeren Sicher-

14-UID 6/2002 38. MüNCHENER KONFERENZ FüR SICHERHEITSPOLITIK '

heit allein erfolgreich be- Vermögens terroristischer tausch von Daten und die kämpft werden. Deshalb Organisationen sind eben- Zusammenarbeit im Kampf Müssen nicht nur in diesen falls effektive Instrumente gegen das internationale beiden Politikbereichen der Terrorismusbekämp- Verbrechen, gegen Geld- Fortschritte gemacht, son- fung. • Bereits auf dem EU- wäsche und den internatio- dern darüber hinaus müssen Gipfel von Tampere im Ok- nalen Terrorismus verbind- Sl e auch eng miteinander tober 1999 forderten die lich regelt. verzahnt werden. Staats- und Regierungs- Das europäische Projekt, chefs eine gemeinsame De- 3. These: Eine überzeu- bis 2004 einen „Raum der finition des Begriffs Terro- gende gemeinsame Aus- Freiheit, der Sicherheit und rismus. Diese Forderung senpolitik setzt eine d es Rechts" zu schaffen, wird nun in die Realität um- schlagkräftige Europä- fiiuss erfolgreich umgesetzt gesetzt. ische Sicherheits- und Werden. Wir benötigen auf Dennoch bleiben zahlrei- Verteidigungspolitik eiJropäischer Ebene solche che, noch zu erledigende voraus. Institutionen und Instru- Aufgaben: • Das Europäi- mente, die Freiheit und Si- sche Kriminalamt Europol Während der 11. Septem- c herheit unserer Bürger effl- muss im Bereich Terroris- ber im Bereich der Innen- uent schützen können. mus besser ausgestattet wer- und Rechtspolitik durchaus Einige Erfolge kann die den. • Die enge und teil- einen integrationspolitischen ^U bereits vorweisen: • An weise auch sehr gute Zu- Schub gegeben hat, ist da- er ster Stelle steht der Akti- sammenarbeit der einzelnen von in der Gemeinsamen 0r >splan zur Bekämpfung nationalen Sicherheitsbe- Außen- und Sicherheitspoli- a es Terrorismus, der insbe- hörden reicht bei den heuti- tik wenig zu spüren. Doch °ndere eine Intensivierung gen Bedrohungsszenarien auch in der GASP und in der ^polizeilichen undjustizi- nicht mehr aus. Deshalb Europäischen Sicherheits- e"en Zusammenarbeit vor- benötigen wir einen eigen- und Verteidigungspolitik - geht. • Nach den Anschlä- en europäischen Geheim- ES VP - brauchen wir späte- j=er> vom 11. September dienst. • Um eine rasche stens 2004 entscheidende K°nnte man sich auf einen Handlungsfähigkeit der EU Schritte nach vorne. Die Bi- europäischen Haftbefehl ei- und eine wirksame demo- lanz der europäischen Si- n,gen. Die Entscheidung für kratische Kontrolle durch cherheitspolitik ist bislang •nen solchen europäischen das Europäische Parlament traurig. Die Mitgliedstaaten Haftbefehl war überfällig, in der Innen- und Rechtspo- der Europäischen Union, die en n die schwerfälligen litik der EU zu gewährlei- sich immer wieder als ein u ^ slieferungsverfahren in- sten, muss auch in diesem disharmonischer Chor prä- nerhalb der EU behinderten Politikbereich die Verge- sentieren, geben rund die le Strafverfolgung und da- meinschaftung der Kompe- Hälfte dessen aus, was die JJ1'1 auch die Bekämpfung tenzen vorangetrieben wer- Vereinigten Staaten von es Terrorismus. • Die neue den. • Schließlich sollten Amerika für ihre Verteidi- be|dwäsche-Richtlinie so- wir ein Abkommen zwi- gung aufwenden. Wirklich le der Rahmenbeschluss schen Europol und dem FBI beschämend ist aber, dass r Beschlagnahme des anstreben, das den Aus- die EU-Staaten damit ledig-

UID 6/2002-15 '38. MüNCHENER KO NFERENZ FüR SICHERHEITSPOLITIK lieh etwa 10% der militäri- Aufgaben übertragen, wie es gemacht, dass weder die schen Schlagkraft der USA noch vor wenigen Jahren Nationalstaaten noch die erzielen. Die Kleinstaaterei nicht vorstellbar gewesen EU als ganzes imstande in sicherheits- und vertei- wäre. Zugleich entzieht die sind, unsere Freiheit und Si- digungspolitischen Fragen Bundesregierung dem Ver- cherheit zu schützen. Der kostet die EU-Staaten nicht teidigungsetat im Vergleich Bedrohung durch den in- nur viel Geld, sondern auch zur letzten mittelfristigen Fi- ternationalen Terrorismus militärischen und vor allem nanzplanung der CDU-ge- werden wir nur mit einer politischen Einfluss. führten Bundesregierung in- funktionierenden interna- nerhalb von vier Jahren etwa tionalen Zusammenarbeit 4. These: Die Bundes- 10 Milliarden Euro. Diese begegnen können, wobei wehr muss wieder voll dramatischen Haushaltskür- die transatlantische Part- bündnis- und einsatz- zungen seit 1998 haben bei nerschaft von überragender fähig gemacht werden. den Streitkräften deutliche Bedeutung ist. Auf absehbare Zeit Spuren hinterlassen. Deutsch- Für die CDU ist die eu- werden die Soldaten der land ist inzwischen bei den ropäische Einigung die eine europäischen Eingreif- Verteidigungsanstrengun- Seite der Medaille. Die an- truppe von den Mit- gen zu einem Schlusslicht dere Seite ist die transatlanti- gliedstaaten gestellt, es der NATO geworden. Späte- sche Partnerschaft. Späte- wird also in naher stens seit den Anschlägen stens seit dem 11. September Zukunft keine wirklich vom 11. September sollte je- 2001 wissen wir, dass die eigenen europäischen doch jedem klar sein, dass der transatlantische Partner- Streitkräfte geben. Dies Abwärtstrend des Verteidi- schaft keine Einbahnstraße bedeutet zugleich auch, gungsetats nicht nur ge- ist. Es zeigte sich, dass auch dass die Europäische stoppt, sondern umgekehrt die Vereinigten Staaten von Eingreiftruppe nur so werden muss. Dies gilt auch Amerika als einzig verblie- gut und schlagkräftig für andere europäische Län- bene Supermacht nicht un- sein kann, wie die von der - aber vor allem für verwundbar sind. den Nationalstaaten zur Deutschland. Eine Trend- Deshalb darf und wird die Verfügung gestellten wende bei der Finanzierung ESVP die transatlantische Komponenten. der Bundeswehr wäre auch Partnerschaft nicht schwä- das richtige Signal an unsere chen, sondern sie muss zu ei- Gerade hier gibt es Partner. ner gerechteren Lastentei' enorme Defizite - wie be- lung und damit auch zu einer dauerlicherweise ausgerech- 5. These: Die europäi- gewichtigeren Rolle der EU net das Beispiel Deutschland sche Integration ersetzt in der Welt führen. zeigt. Es stellt sich die Frage, nicht die transatlanti- ob Deutschland überhaupt sche Kooperation. Die- UiFBT/J noch in der Lage ist, seinen se muss ausgebaut und Den vollen Wortlaut der Rede der Partei- internationalen Verpflich- gestärkt werden. vorsitzenden finden tungen nachzukommen. Seit Sie unter: www.edu- 1998 wurden der Bundes- Die Ereignisse des 11. de/ueber-uns/buvo wehr in einem Maße neue September haben deutlich

16 UID 6/2002 ZUR S C H RöDER-BLAIR-INITIATIVE '

HANS-GERD PöTTERING: Reform des Rates positiv. Aber: Nicht zu Lasten der Kommission

"en gemeinsamen Brief der Kommission und die v on Premierminister Blair Stärkung ihrer Rolle als u nd Bundeskanzler Schrö- Exekutive mit parlamentari- ter mit Vorschlägen zur scher Kontrolle. Für eine Reform des Europäischen Stärkung der Kommission Rates hat der Vorsitzende und der Demokratie in Eu- der EVP-ED-Fraktion im ropa sei auch die Wahl des Europäischen Parlament, Kommissionspräsidenten Hans-Gert Pöttering, als durch das Europäische Par- Positives Zeichen dafür lament ein wichtiger Re- begrüßt, dass die Regie- Nachdruck darauf hin, dass formschritt. Das Europäi- rungschefs jetzt endlich im Grundsatz an der institu- sche Parlament müsse mit bereit seien, sich mit der tionellen Struktur der Ge- dem Rat als Gesetzgeber Reform des Rates ausein- meinschaft nicht gerüttelt vollständig gleichberechtigt a nderzusetzen. werden dürfe; insbesondere sein. Insbesondere müßten Pöttering wertete positiv, dürfe nicht die Kommission Mehrheitsentscheidungen dass die Vorschläge eine zugunsten eines stärkeren im Rat mit der Mitentschei- "ei he von Forderungen des Rates geschwächt werden. dung des Europäischen Par- Europäischen Parlaments „Nur eine starke Kommis- laments einhergehen. aufgriffen - wie die Öffent- sion kann gewähren, dass Der jetzt beginnende lichkeit der Sitzungen des nicht eine nationale Interes- Konvent müsse alle diese ^ates als Gesetzgeber, die senpolitik, sondern das ge- Fragen, einschließlich der Ausweitung der Mehrheit- meinschaftlich zu definie- Reform des Rates, behan- Entscheidungen und den rende Interesse in der Union deln, um zu einer Reform des pbbau der Bürokratie der die Leitlinie der Politik ist institutionellen Gefüges ins- Unterausschüsse. und bleibt." gesamt zu kommen. Pötte- Als bedenklich bezeich- Ein effizienterer und ring warnte vor der Gefahr, ne der Vorsitzende der stärkerer Rat sei eine posi- dass der Rat versuche, den größten Fraktion im Eu- tive Entwicklung, die aber Konvent durch einseitige Re- ropäischen Parlament aller- gleichzeitig mit einer Stär- formvorschläge zu überho- es die Betonung der kung der Kommission und len und seine dominierende ,,pührungsrolle des Rates" des Parlamentes einherge- Position bereits vor den Ge- nc" die in diesem Zusam- hen müsse, damit das insti- samtreformen zu sichern. menhang geforderte Klär- tutionelle Gleichgewicht ins- Dadurch würde die Arbeit Un§ der Beziehung des Rates gesamt gewahrt wird. Dazu des Konvents in einem ent- u den übrigen Institutionen gehöre insbesondere die scheidenden Bereich unter- Ur°pas. Pöttering wies mit Wahrung des Initiativrechts graben werden. UD

UID 6/2002- 17 1 C D U HAMBURG

LANDESPARTEITAG AM 23. FEBRUAR Dirk Fischer als Vorsitzender bestätigt

„Ich freue mich auf die Ar- der neuen Regierungsmann- beit in den nächsten zwei schaft. Auch er warf SPD Jahren." Mit diesen Wor- und GAL „miesen Stil" vor. ten nahm der Bundestags- Er habe zwar Verständnis abgeordnete Dirk Fischer für die Enttäuschung über seine Wiederwahl an. die Abwahl, „aber dass diese Die Delegierten hatten Enttäuschung sich in im Bürgerhaus Wilhelms- Schmuddeligkeit umkehrt, burg den seit 1992 amtieren- das ist nicht hanseatisch,' den Landesvorsitzenden so- betonte Ole von Beust. eben mit über 80 Prozent der Parteivorsitzenden wählten gültigen Stimmen für zwei die 210 Delegierten die Ham- weitere Jahre im Amt be- burger Sozialsenatorin Birgit Die Leistungen: stätigt. Dirk Fischer erzielte Schnieber-Jastram, die Bun- damit sein bestes Wieder- destagsabgeordnete und stell- Für die neue Regierungs- wahlergebnis. vertretende CDA-Bundes- koalition sprächen vielmehr vorsitzende Antje Blumen- die Leistungen, die in kurzer thal, den Vorsitzenden der Zeit erbracht wurden. Dazu Entschuldigung gefordert CDU-B ürgerschaftsfraktion, gehören die Aufstockung Dr. Michael Freytag, und den der Polizei und des Verfas- Heftige Kritik übte der Staatsrat in der Baubehörde sungsschutzes um 530 Stel- alte und neue Vorsitzende und Kreisvorsitzenden der len, 15 zusätzliche Staatsan- an der politischen Opposi- Wandsbeker CDU, Dr. Ste- wälte zur Beschleunigung tion in der Hamburger Bür- fan Schulz. Die ehemaligen der Gerichtsverfahren, So- gerschaft: „Unhaltbare, ver- Stellvertreter Dirk Fischers, fortmaßnahmen zur Stau- leumderische Gerüchte wur- der jetzige Hamburger Erste beseitigung auf wichtigel1 den zu einem Propaganda- B ürgermeister Ole von Beust Durchgangsstraßen, die Ein' cocktail übelster Machart und der Wirtschaftssenator richtung von 144 „Grünen zusammengerührt. Entschul- , kandidierten Pfeilen" zum vereinfachten digen Sie sich für Ihre nicht zur Wiederwahl. Rechtsabbiegen, 180 neue falschen Anschuldigungen", Schatzmeister der Hambur- Lehrer für Hamburgs Schu- forderte Fischer SPD und ger CDU bleibt - ebenfalls len, 12 Millionen Euro zu- GAL direkt auf. Beide Par- für weitere zwei Jahre - Har- sätzlich für Hamburgs teien hatten in einer beispiel- ald Boberg. Hochschulen, die Schaffung losen Kampagne unbewie- Nach etwas über 100 Ta- von 200 neuen „Arbeit so- sener Vermutungen dem gen Regierungszeit zog Bür- fort"-Stellen für Jugendli- Innensenator Kokainmiss- germeister Ole von Beust che und die Abschaffung der brauch unterstellt. vor den Delegierten eine er- mieterfeindlichen Fehlbel^ Zum stellvertretenden ste positive Zwischenbilanz gungsabgabe.

18 UID 6/2002 JUNGE UNION

Fl LM POLITI SCH ER EMPFANG IN BERLIN Bei der Filmförderung endlich die Systemfrage stellen

ÄIB Rande der Berlinale schen Sprecher der Jungen Filmförderung. Aber der stellte der Bundesverband Union, Daniel Walther Anteil deutscher Kinofilme der Jungen Union am 8. (Brandenburg), vorgestellt. liege bei deutlich unter 20 Februar sein Positionspa- Das Ziel der JU-Filmpo- Prozent, oft sogar nur bei P'er „Die Zukunft des litik sei, so Walther, Rah- zehn Prozent. Nach über 30 deutschen Films" dem menbedingungen zu schaf- Jahren sei es vor diesem Hin- Fachpublikum und der fen, die nachhaltig zu einem tergrund an der Zeit, die Sy- Fresse vor. Die JU hatte höheren Marktanteil des stemfrage zu stellen. Die JU dafür eigens zu einem deutschen Kinofilms von plädiert dafür, dass künftig Empfang in das Haus mindestens 25 Prozent füh- nicht mehr die Fördergre- ttuth am Potsdamer Platz ren, größere Filmproduktio- mien darüber entscheiden, Seiaden, wo einst Fontane nen ermöglichen, den Nach- ob, wann und wie ein Film und Mommsen verkehr- wuchs fördern, zu einer ver- produziert wird, sondern ten. Heute befindet sich besserten Außendarstellung diejenigen, die es am besten dort die Berliner Konzern- Deutschlands beitragen und wissen - die Filmproduzen- r epräsentanz der Daim- ten selbst. Ähnlich wie es in 'erChrysler AG. anderen Ländern erfolgreich Deshalb war es auch de- yy praktiziert wird, sollten Pro- re n Leiter und ehemalige Nach 30 Jahren Film- duzenten unter gewissen for- ^irtschaftsminister von Ba- förderung und 30 Jahren malen Bedingungen mit ei- den-Württemberg, Dr. Die- nem Anteil von 30 Prozent er zu niedrigen Anteils Spöri, der zunächst alle deutscher Kinofilme ihres Budgets über Steu- Gäste willkommen hieß. muss endlich die System- errückvergütungen unter- u ^ f der sehr gut besuchten frage gestellt werden. stützt werden. eranstaltung waren so- Der Ruf vieler Politiker wohl Journalisten, Produ- Daniel Walther, medien- nach einer verstärkten Refe- kten, TV-Sender, Banken politischer Sprecher der JU renzförderung ziele eigent- nd Abgeordnete vertreten, lich in dieselbe Richtung, sei besonders herzlich wurde aber nur ein „Herumdok- *°n der JU der Filmpolitiker eine leistungsfähige Kino- tern" an einem Filmförder- Kemd Neumann begrüßt, filmindustrie in Deutschland system, das sich nicht be- er Mitglied im Präsidium etablieren. Der medienpoli- währt habe. Weiter aus- er Filmförderungsanstalt tische Sprecher betonte die bauen sollte man die soge- und Mitglied in der Jury für deutl iche Kritik der JU an der nannte kulturelle Filmförde- en deutschen Filmpreis ist. wirtschaftlichen Filmförde- rung. Davon würden auch as JU-Papier wurde vom rung der Länder. Seit Ende junge Schauspieler und Re- bedien- und kulturpoliti- der 60er Jahre gebe es die gisseure profitieren. UD L UID 6/2002-19 1 AUFGELESEN

***•**' ^E.TUNG FOR DEUTSCHLA_ND1# UNABHÄNGIGE TAGE: nrni TXTt-D

nen Bundesregierung, die SCHRODER Keine Kaninchen Arbeitslosen-Statistik um mehr im Hut 1,2 Millionen Erwerbslose zu bereinigen. Diese Form Nur leere Gesten Eben noch wurde Schröder von „ Wertberichtigung' wegen seiner „Politik der mitten im Wahljahr ist nichts Alle Kanzler haben regiert, ruhigen Hand "zu Recht kri- anderes als statistische und kaum einer nannte das tisiert. Jetzt macht er die Re- Schönfärberei. Wir ahnen: Regieren „Chefsache". Erst form der Bundesanstalt für Auf wundersame Weise wir" bei Schröder wurde daraus Arbeit zur Chefsache. Mit sich in der Wahlpropaganda ein Verfahren, das an den Florian Gerster schickt ei- von SPD und Grünen doch antiken de us ex machina er- sernen besten Mann zum noch das Versprechen des innert. Neuester Einsatz die- Großreinemachen nach Kanzlers erfüllen, der die ser „Maschine" bei Schrö- Nürnberg. Da ist er wieder - Zahl der Arbeitslosen nach- der: Reform der Arbeitsver- der Instinktpolitiker und haltig und dauerhaft senken waltung. Frühere Fälle: Bauchpolitiker mit System. wollte. BildZeitung Aufbau Ost, Green Card, Der Kanzler gefällt sich in Kernernergie, Holzmann- der Rolle des Zauberers, der Krise, die Waggons von immer noch ein Kaninchen SCHARPING Bombardier, der Ost-Strom im Zylinder hat. Doch das von Veag, die Mediengruppe System Schröder ist nicht Kirch und - immer wieder - unfehlbar. Viel mehr Kanin- Krieg gegen das die Zuwanderung. Man chen hat er nicht mehr im Parlament könnte sagen, der Kanzler Hut. Bild am Sonntag tue eigentlich nur, was sei- Das neue Transportflug' nes Amts ist. Doch zeigen die zeug A 400 M ist das teuer- Inszenierungen, dass es sich ARBEITSLOSIGKEIT ste Beschaffungsvorhaben- nur selten um Exekution der Dass es auch das am heftig' Richtlinienkompetenz han- sten umstrittene Rüstungs' delt - viel eher um Symbolik Wie der Kanzler sein projekt ist, kann nicht ver- und Gestik, Rosinenpicken, Versprechen erfüllt wundern. Das Ausmaß "el public relations oder um Konfusion aber übersteig Noteinsätze zur Rettung der Eine mathematische Grund- die militärische Bedeutung Koalition und wie jetzt bei regel lautet: Trau keiner noch bei weitem. Noch Ende Riester um das Kaschieren Statistik, die du nicht selbst Januar hatte das Verteidi- misslungener Ministerarbeit. gefälscht hast! Daran erin- gungsministerium vor de Welt am Sonntag nert die Absicht der rot-grü- Bundesverfassungsgericht

20 • UID 6/2002 AUFGELESEN

I* newwGründungsiahrw" ^« f^k 1 A~^ MPOfrtTQ erklären müssen, der Parla- gegangen. Mit seiner Ga- ment sv or behalt bei der Be- rantiezusage will er dem Bun- STUDIENGEBÜHREN Schaffung bleibe bestehen. destag erneut auf der Nase Wenn die Abgeordneten herum tanzen. Die Welt Jetzt nur noch die Wahl ha- Um jeden Preis ben, die Bestellung von 73 „sozial" Flugzeugen abzunicken, ZUWANDERUNG ^trd dieser Vorbehalt zur Die Absicht der Bundes- ^orthülse. Berliner Zeitung bildungsministerin ist es, Ausländeranteil und das faktisch bestehende Ver- die Folgen bot, Studiengebühren einzu- kern Bundestag auf der treiben, nun auch gesetzlich Nase herumgetanzt Deutschland lebt über seine festzuschreiben. Wenn ihre Verhältnisse. Infinanziellen Novelle des Hochschulrah- "er Minister hat den eu- Dingen ist das längst Ge- mengesetzes durchkommt, r°päischen Partnern eine meingut. In Einwande- dann können die Hochschu- a°surde Zusicherung gege- rungsfragen wollen aber len ihre Hoffnung, aus eige- hen: Deutschland allein diesen Befund gerade jene nem Vermögen zusätzliche ^erdefür den Fall, dass die bestreiten, die sonst mit Einnahmequellen aufzutun n°ch fehlenden 3,5 Millio- Mahnungen nicht sparen: und ihre prekäre Lage da- nen Euro nicht nachträglich die Wirtschaft und die FDP. durch abzumildern, endgül- e^illigtwerden, „allehier- Doch seit der Pisa-Studie tig begraben. Begründet Qu$ resultierenden in den in- hat auch der Kanzler einen wird dies Übermaß an Gän- e,'nationalen Vereinbarun- Zusammenhang zwischen gelei mit dem Wunsch, um gen im Vertrag festgelegten schulischen Wissensver- jeden Preis „ sozial" zu sein. Konsequenzen tragen ".Das mittlungserfolgen einerseits In Deutschland gilt es näm- u'de bedeuten: Wenn der sowie Integrationsaufgabe lich als sozial, ein teures lückpreis höher wird, weil und Integrationsfähigkeit Gut kostenlos auch an dieje- le Menge geringer bleibt, andererseits erkannt. So nigen zu verschenken, die U°ernimmt Berlin die Mehr- willkommen ausländische eine so großzügige Subven- °sten für alle Partnerlän- Spitzenwissenschaftler und tion aus öffentlichen Mitteln r- Als Scharping zum er- Fachkräfte sind, so über- gar nicht nötig haben. s'en Mal versuchte, das Bud- prüfenswert sind die negati- Natürlich könnten viele El- 8etrecht des Parlaments in ven Folgen des wachsenden tern Studiengebühren von • eset" Frage auszuhebein, Ausländeranteils in allen 1000 Mark im Halbjahr be- er grandios gescheitert Altersstufen. zahlen, ohne sich deshalb nd vor Karlsruhe „baden" Frankfurter Allgemeine krumm zu legen. Die Welt L UID 6/2002-21 HsÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Broschüre „Wertekommission" Die neue Aktualität des christlichen Menschenbildes. Best-Nr.: 5804 10 Expl.: 11,00 €

CDU

Broschüre „Menschenrechte in Afrika" Best-Nr.: 5810 Einzelbestellung möglich über CDU-Bundesgeschäftsstelle Telefax 030/2 20 70-3 89

Broschüre • UMMMMW .,.«.,..< „Landwirtschaft Wirtschaftsland" Best-Nr.: 5794 Landwirtschaft WIRTSCHAFTSLAND. Einzelbestellung möglich über CDU-Bundesgeschäftsstelle Telefax 030/2 20 70-3 89

CDU

22 • UID 6/2002 J ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Freie Menschen. Starkes Land. Leitsätze für eine aktive Aussen- und Sicherheitspolitik

Vertrag für eine sichere Zukunft.

Gemeinsam mehr aus Deutschland machen. CDU Gemeinsam mehr aus Deutschland r CDU

Beschluss Beschluss »Freie Menschen. Starkes Land" „Aussen und Sicherheitspolitik" Best-Nr.: 5794 Best-Nr.: 5795 10 Expl.: 17,75 € 10 Expl.: 8,90 €

Im Osten was Neues.

Beschluss „Im Osten was Neues"

Gememsam mehr aus Deutschland machen. CDU Best-Nr.: 5796 10 Expl.: 5,30 €

UID 6/2002-23 UD Union Betriebs GmbH Postfach 1190 53348 Rheinbach PVSt, Deutsche Post AG Entgelt bezahlt.

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Im Osten was Neues

Broschüre „Im Osten was Neues." Best-Nr.: 5824 50 Expl.: 13,00 €

CDU

BESTELLANSCHRlfl

Bertelsmann Distribution G"' - IS-Versandzentrum - Postfach 116233759 Versr""1 Telefax 05241-8041892 e-mail: cdu-shop@bertelsmann-" Alle Preise gelten zzgl. MwSt. und Versand gemäß Versandbedingungen