Schon 15 Für Die Weltmeisterschaft Nominiert Herren WM
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DAS AMTLICHE ORGAN DES DEUTSCHEN HOCKEY-BUNDES Erscheint 40 Mal im Jahr Nr. 25 - 14. August 2006 zeit hockeyDIE NEWS Deutsche Damen: Schon 15 für die Weltmeisterschaft nominiert Herren WM: Teambildung mit Extremkletterer Glowacz NATIONALMANNSCHAFT HERREN „Mit den Top-Teams auf Augenhöhe” Interview mit Bernhard Peters in zweiter Platz bei der Champions Trophy in Barcelona war für Bundestrainer Bernhard Peters mehr, als er Eselbst zu dem Zeitpunkt der Vorbereitung für möglich gehalten hatte. Dass die Mannschaft, in der gerade mal noch sieben Weltmeister von 2002 stehen, bei der WM vom 6. bis 17. September in Mönchengladbach offensicht- lich konkurrenzfähig ist und den besten Nationen der Welt die Stirn bieten kann, ist wichtig für das Selbstvertrau- en. Im Interview spricht Peters über seine Erkenntnisse von der Trophy und verrät auch, warum ihm der zweite Platz eigentlich sogar lieber war als der Sieg. Was sind hinsichtlich der WM-Gegner für Peters: „Nein, das ist Blödsinn. Wir wol- Sie die wichtigsten Erkenntnisse von der len definitiv alle drei Spiele gewinnen. Das Champions Trophy? ist auch ein wichtiger psychologischer Fak- Peters: „Man hat gesehen, dass alle Teams tor. Immerhin geht es um eine WM im eige- die unter die Top-Vier bei der Trophy gekom- nen Land. Wir wollen in Hamburg zeigen, men sind, unglaublich dicht beieinander lie- dass wir im Vergleich zur Champions Trophy gen. Es gab schon einen kleinen Unterschied noch einen drauflegen können.” zu Pakistan und Argentinien. Spanien hat bei der Trophy oft zwei Gesichter gezeigt. Mal Sie würden den Besuch also empfehlen? hatten die Spanier fantastische 35 Minuten, Peters: „Aber sicher. Alle vier beteiligten zum Beispiel als sie aus dem 0:3-Halbzeit- Mannschaften sind schließlich WM-Teams. rückstand gegen Australien einen 5:3-Sieg Zu dem Zeitpunkt sind sie alle bereits inten- gemacht haben, mal haben sie ungewohnt siv vorbereitet. Nicht nur für uns ist das Tur- schwache Spiele abgeliefert – etwa gegen Pa- nier ein echter Schwerpunkt. Drei Top-Geg- kistan oder auch gegen uns, als sie nur mit ner innerhalb von drei Tagen zu spielen, ist viel Glück ein Remis geholt haben. Bei ih- eine hohe Belastung. Es wird besonders inte- nen hat man gemerkt, dass ein Spieler wie ressant zu beobachten sein, mit welcher Va- der an der Schulter verletzte Juan Escarre im riabilität gegen die unterschiedlichen Gegner Mittelfeld kaum zu ersetzen ist. Bei Australien gespielt wird. Das ist ein ganz wichtiger Test fehlten Knowles und Wells verletzt in der unter optimalen Wettkampfbedingungen.” Innenverteidigung. Dadurch war die Mann- schaft viel anfälliger für Gegentore als sonst. Sie haben im 21-köpfigen Kader noch ei- Die Niederländer sind generell bärenstark be- nige Verletzte und noch drei Streichungen bis setzt, von der Außenverteidigung bis hin in zur WM vorzunehmen. Wie ist da der Stand? die Spitze.” Peters: „Eike Duckwitz hat mit dem kann. Ich glaube sogar, dass er sich bei der Muskelfaserriss im Leistenbereich, der ihn ...und hinsichtlich der eigenen Leistung? Trophy noch etwas zurückgehalten hat, um noch sehr ärgert, beim Lehrgang jetzt in Peters: „Es war gut für das Selbstvertrau- für die WM Kräfte zu schonen.” Mönchengladbach noch nicht voll mitziehen en, zu merken, dass wir uns mit jedem Team können. Auch Justus Scharowsky ist durch auf Top-Niveau auf einer Augenhöhe befinden. Sie haben vor der Champions Trophy in die heftige Prellung aus dem Holland-Spiel Wir müssen jetzt in einigen kleinen Bereichen einem Interview gesagt, dass der Trophy-Sie- noch sehr gehandicapt. Ich denke aber, dass noch drauflegen – etwa läuferisch oder bei der ger sicher nicht Weltmeister wird. Waren Sie beide demnächst wieder fit sind. Uli Bubolz Variabilität unseres Spielsystems. Wichtig ist also über die Niederlage im Finale gar nicht hatte in Berlin mit dem sportspezifischen Trai- die Erkenntnis, dass wir stabil sind, obwohl unglücklich? ning gerade wieder angefangen. Bitter ist so viele junge Leute eingebaut worden sind. Peters: „Ich hatte das recht locker daher- natürlich der Fingerbruch von Björn Wir sind nicht mehr so konteranfällig wie noch gesagt, weil ich nicht gedacht hätte, dass wir Emmerling aus dem Trophy-Finale. Der Fin- in den letzten beiden Jahren.” zu dem Zeitpunkt der Vorbereitung so weit ger ist zurzeit mit einem Gips stillgelegt. Es kommen würden. Als wir dann im Finale stan- wäre ein großer Verlust, wenn er für die WM Der Holländer Teun de Nooijer hat der den, steckte ich natürlich ein bisschen in der ausfiele. Dann würde sein Bruder Nicolas für Trophy seinen Stempel aufgedrückt. Fehlt Ih- Klemme. Ehrlich gesagt, bin ich jetzt ganz ihn in den Kader rücken. Im Sturm bekommt rem Team ein solch perfekter Mittelfeldspieler? froh über den zweiten Platz.” Oliver Hentschel beim Hamburg Masters die Peters: „Ein Teun de Nooijer fehlt jeder Gelegenheit, sich zu empfehlen. Er hat wäh- Mannschaft außer den Holländern. Das ist Wer jetzt vermutet, dass Ende August beim rend der Trophy sehr gut mit Klaus Brosius ein unglaublicher Spieler. Es ist sensationell, Hamburg Masters so kurz vor der WM nur zuhause trainiert und sich die Chance ver- wie er im Spiel Akzente setzt und sehr klug mit angezogener Handbremse gespielt wird, dient. Philip Witte war bei dem Turnier in plötzlich einen anderen Rhythmus gehen hat der Recht? Terrassa nicht voll überzeugend.” 2 hockeyzeit NATIONALMANNSCHAFT HERREN Vier WM-Kandidaten noch angeschlagen Sorge um Björn Emmerling nach Mittelfingerbruch or dem am Sonntag, 13. August, zu Ende gegangenen viertägigen WM-Vorbereitungslehrgang in Mönchen- Vgladbach standen vier WM-Kandidaten auf der „Sorgen”-Liste von Bundestrainer Bernhard Peters. Akut ist vor allem die Sorge um Routinier Björn Emmerling. Der Stuttgarter hat sich im Finale der Champions Trophy vor zehn Tagen den Mittelfinger der linken Hand gebrochen. „Sein Ausfall wäre schlimm für uns”, so Peters. Doch auch der Berliner Keeper Ulrich Bubolz, Eike Duckwitz und Justus Scharowsky konnten beim Lehrgang nur mit angezoge- ner Handbremse trainieren. Bubolz hat nach seiner im letzten besonders schlimm, wenn man rekapituliert, sondern ein Knie, das sich „Emmel” in einem Bundesligaspiel erlittenen Schulterverletzung dass der Stuttgarter bereits mehrfach vor wich- Benefizspiel für die Erdbebenopfer so schwer gerade erst wieder mit dem Training in Berlin tigen Turnieren mit Finger- und Hand- verletzte, dass er für das Turnier ausfiel. begonnen. Ex-Weltmeister Jamilon Mülders, verletzungen zu kämpfen hatte. Die Finger- Im Mittelpunkt standen beim Lehrgang der jetzt zum DHB-Co-Trainerstab gehört, verletzungen ziehen sich wie ein roter Faden im Warsteiner HockeyPark die Einübung von leitet das Torwarttraining in der Hauptstadt, durch die Karriere des Hockey-Universalge- Strafeckenvarianten und das individuelle um Bubolz wieder an den WM-Kader heran- nies. Schon 1998 trennte ein Ball im Positionstraining. „Wir haben uns nach der zuführen. Scharowsky hatte im Gruppenspiel Bundesligaspiel seines Ex-Clubs Rüsselsheim Analyse der Champions Trophy damit be- der Champions Trophy gegen Holland eine gegen SaFo Frankfurt die Fingerkuppe des rech- schäftigt, taktische Feinheiten zu entwickeln schwere Oberschenkelprellung erlitten und ten Ringfingers ab und spaltete den Knochen. und zu automatisieren”, erklärte der Bundes- konnte bislang noch gar nicht wieder trainie- Eine monatelange Pause war die Folge. Bei trainer. Unter anderem absolvierte der Ka- ren. Und Duckwitz macht die Zerrung im der Europameisterschaft 2003 brach er sich der zu Beginn eine Trainingseinheit unter An- Adduktorenbereich nach wie vor Probleme. im Gruppenspiel gegen Spanien den wesenheit einer WDR-Fernsehcrew, die von Die Verletzung von Emmerling, Deutsch- Mittelhandknochen. Vor der Champions sieben Spielern und dem Bundestrainer um- lands Hockeyspieler des Jahres 2004, ist Trophy 2005 war es dann mal nicht die Hand, fangreiche Portraits vor der WM drehten. Nominiert war der volle 21-köpfige WM-Kader: Name Jahrg. Verein Lsp. Tore Bubolz, Ulrich (TW) 1981 Berliner HC 30 0 Jessulat, Tim (TW) 1979 HTC Stuttgarter Kickers 14 0 Schulte, Christian (TW) 1975 Crefelder HTC 98 0 Biederlack, Sebastian 1981 Club an der Alster 158 11 Crone, Philipp 1977 Rot-Weiß München 328 16 Draguhn, Sebastian 1984 Schwarz-Weiß Neuss 48 11 Duckwitz, Eike 1980 UHC Hamburg 136 4 Emmerling, Björn 1975 HTC Stuttgarter Kickers 249 56 Emmerling, Nicolas 1981 HTC Stuttgarter Kickers 54 1 Fürste, Moritz 1984 UHC Hamburg 22 5 Hentschel, Oliver 1981 Atletic Terrassa (ESP) 44 7 Meinert, Niklas 1981 HTC Stuttgarter Kickers 63 10 Montag, Jan Marco 1983 Gladbacher HTC 65 11 Nevado, Carlos 1982 UHC Hamburg 54 14 Scharowsky, Justus 1980 Racing Club de France (FRA) 116 17 Weißenborn, Tibor 1981 HC Bloemendaal (NED) 254 31 Weß, Timo (Kpt.) 1982 Crefelder HTC 153 15 Witte, Philip 1984 Großflottbeker THGC 33 2 Björn Emmerling mit Gips bei der Euro- Witthaus, Matthias 1982 Crefelder HTC 214 85 pameisterschaft 2003 in Barcelona. Die Zeller, Christopher 1984 HC Bloemendaal (NED) 88 61 Fingerverletzungen ziehen sich wie ein Zeller, Philipp 1983 HC Bloemendaal (NED) 73 0 Roter Faden durch seine Karriere. TEAMBILDUNG HOHWACHT Von Willenskraft und Ziel-Fokussierung ur Teambildungsmaßnahme lädt Bundestrainer Bernhard Peters sein Team vom 18. bis 20. August an die Ost- Zsee. In Hohwacht stößt am 19. August der deutsche Extremkletterer Stefan Glowacz zur Mannschaft und wird auf Einladung von Peters einen Vortrag halten. Am 20. August hat der Team-Psychologe Hans-Dieter Hermann gemeinsam mit der Firma Roots ein Kajaktraining