Hockeyzeit ENDRUNDE KÖLN
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
DAS AMTLICHE ORGAN DES DEUTSCHEN HOCKEY-BUNDES Erscheint 40 Mal im Jahr Nr. 22 - 03. Juli 2006 zeit hockeyDIE NEWS Endrunde Damen Champions Trophy: Berliner HC verteidigt Weise mit 16 Europameisterinnen den Meistertitel nach Amstelveen ENDRUNDE KÖLN So sehen echte Champions aus: Die Damen des Berliner HC bejubeln ihren zweiten Titelgewinn in Folge BHC jubelt über verdiente Titelverteidigung ie Damenendrunde in Köln „drohte” zu einer exakten Kopie der Herren-Meisterschaft zu werden. Wie am letz- Dten Wochenende in Mönchengladbach hatte der Liga-Vierte den Ligameister geschlagen. Für Gastgeber Rot-Weiss Köln blieb nach der 2:3-Niederlage gegen den Club an der Alster der schwache Trost, sich bereits für den Europacup der Pokalsieger qualifiziert zu haben. Im zweiten Semifinale kämpfte der Titelverteidiger den Ligadritten mühsam nieder. Zwischen den Damen des BHC und des die alleine vor ihr auftauchende Sarah Schwarz zes Können (49.). Die nächsten Möglichkei- Münchner SC wurde es allerdings deutlicher Kopf und Kragen riskieren, um den nächsten ten zur Rot-Weiss-Führung vergaben Tina enger als bei den Herren zwischen Stuttgart Gegentreffer zu vermeiden (11.). Auch Maike Schütze (53.) und Eckenspezialistin Katrin und München. Die MSC-Damen verlangten Stöckel fand nach einem tollen Solo in der Eidinger, die bei zwei Standards an Blank den Berlinerinnen alles ab und mussten sich Alster-Torhüterin ihren Meister (16.). Zwei Mi- scheiterte. So durften dann die Hamburger- nur unglücklich im Siebenmeterschießen ge- nuten später erspielte sich der Außenseiter innen zum dritten Mal jubeln. Junioren-Vize- schlagen geben. Im Finale sah dann auch al- dann aber die erste Strafecke. Anneke Böhmert weltmeisterin Silja Lorenzen spielte die vierte les danach aus, als ob Alster in die Fußstap- umspielte drei Rausläuferinnen und konnte Ecke als Schrubber auf Rebecca Landshut, die fen des Crefelder HTC treten könnte, bis der dann nur durch ein Stockfoul gebremst wer- die Kugel nur noch ins leere Tor blocken muss- BHC in der zweiten Halbzeit das Ruder noch den – Schiedsrichterin Renate Peters entschied te (57.). In der Schlussphase entwickelte sich herum riss und den Titel unter großem Jubel sofort auf Siebenmeter. Böhmert selbst ließ sich ein regelrechter Sturmlauf aufs Hamburger Tor, verteidigte. die Chance nicht nehmen und blieb gegen das allerdings wie vernagelt schien. Blank trieb Deutschlands Nummer eins Yvonne Frank Hoffmann, Eidinger und Stöckel mit ihren Samstag, 01. 07. 2006 ganz cool. Danach tat sich mit Ausnahme ei- Paraden fast zur Verzweiflung und hielt somit nes Rückhandschusses von Franziska Gude den überraschenden Erfolg des Außenseiters 1. Halbfinale: (28.) bis zum Pausenpfiff nicht mehr viel in fest. Rot-Weiss Köln – Club an der Alster den beiden Schusskreisen. „Mein Team hat sich auch nach dem 2:3 (2:1) Die zweite Hälfte begann mit einem schnellen Rückstand nicht aufgegeben und toll Alster verschlief die Anfangsphase total Paukenschlag. Alster erspielte sich nach einem zurück gefightet. Deshalb ging der Sieg auch und lag bereits nach sieben Minuten mit 0:2 Blitzangriff direkt seine zweite Ecke, die Lydia in Ordnung. Überragend war die Leistung von im Rückstand. Zunächst hatte Anna Geiter die Morgenstern im Rebound einschoss. Jetzt ent- Karin Blank, die uns mit zahlreichen Glanz- erste Kölner Strafecke per Stecher verwandelt wickelte sich ein offener Schlagabtausch mit paraden im Spiel gehalten hat”, freute sich (5.), kurz darauf blockte Kerstin Hoyer eine Chancen auf beiden Seiten. Zuerst zeichnete Alster-Trainer Jens George. „Ich verstehe nicht, Flanke von Olympiasiegerin Marion Rode- sich Blank gegen Hoffmann (40. und 45.) warum wir das nach der 2:0-Führung noch wald unhaltbar ins Gehäuse. Auch in der Fol- sowie Kerstin Hoyer (43.) aus, dann zeigte aus der Hand gegeben haben“, so Kölns ge agierte Köln deutlich wacher und aggressi- Frank auf der anderen Seite gegen Rebecca Olympiasiegerin Franziska Gude konster- ver. So musste Torhüterin Karin Blank gegen Landshut bei Alsters dritter Strafecke ihr gan- niert. 2 hockeyzeit ENDRUNDE KÖLN Tore: 1:0 Anna Geiter (KE, 5.), 2:0 Kerstin Hoyer (7.), 2:1 Anneke Böhmert (7m, 18.), 2:2 Lydia Morgenstern (KE, 36.), 2:3 Rebecca Landshut (KE, 57.). KEs: Köln 5 (1Tor) / Alster 5 (2 Tore). SR: Renate Peters/Petra Müller. 2. Halbfinale: Berliner HC– Münchner SC 6:4 (2:2, 0:0) nach Siebenmeterschießen Die erste Hälfte konnte nicht annährend an das Tempo des ersten Halbfinals anknüp- fen, da beide Teams sehr abwartend agierten und nur sehr wenige Chancen zuließen. So durfte sich Louisa Walter im Berliner Tor nur bei zwei Strafecken von Caroline Casaretto (20. und 26.) auszeichnen, die sie jeweils per Schienenabwehr parierte. Ansonsten agierte der MSC im Berliner Viertel oft zu hektisch, um die Defensive der Hauptstädterinnen vor ernsthafte Probleme zu stellen. Aber auch Jutta Nubbemeier im Münchner Gehäuse musste nur zweimal eingreifen. Zum einen in der 10. Minute, als es Cornelia Reiter mit einer argentinischen Rückhand versuchte, zum an- deren zwei Minuten später bei einem Stecher von Lisa Hapke. „In der ersten Hälfte muss- Natascha Keller zeigt an, in welche Richtung es geht. Im Halbfinale traf sie zwar „nur“ ten sich die Teams wohl erst noch an die gro- im Siebenmeterschießen, dafür gelang ihr im Endspiel der wichtige Ausgleichstreffer. ße Hitze gewöhnen”, kommentierte BHC- Manager Horst Buhr mit einem Lächeln. Nach dem Wechsel legte dann zunächst der Titelverteidiger los wie die Feuerwehr. Nachdem Natascha Keller eine Karwatzky- Flanke noch knapp verpasst hatte, machte es Janina Totzke kurz darauf besser. Die Mittelfeldspielerin nutzte einen Abpraller von Nubbemeier und schob aus acht Metern zur Führung ein (41.). München wirkte kurzzei- tig geschockt und kassierte prompt den zwei- ten Gegentreffer. Schiedsrichterin Ute Conen hatte nach einem Konter ein Stockfoul an Keller gesehen und entschied trotz aller MSC- Proteste sofort auf Siebenmeter. Diese Chance ließ sich Julia Karwatzky nicht entgehen und verwandelte eiskalt zum 2:0 (48.). Doch wer jetzt gedacht hatte die Partie sei entschieden, sah sich getäuscht. Die Bajuwarinnen zeigte eine Trotzreaktion und schlugen innerhalb von nur drei Minuten doppelt zurück. Erst verwandelte Alexandra Kollmar einen Sieben- meter (54.) – Loitsch hatte einen Eckennach- schuss auf der Linie mit dem Fuß geklärt -, dann schlug ein abgefälschter Eckenschlag von Casaretto hoch im Netz des BHC-Tores ein (57.). In der Schlussphase riskierte Mün- chen deutlich mehr und erspielte sich noch zwei weitere Strafecken, die aber beide von Walter entschärft wurden. In der Verlängerung merkte man dann beiden Teams den hohen Kräfteverschleiß an, so dass es kaum noch zu heraus gespielten Tormöglichkeiten kam. Nur Miriam Schmid hatte bei einem Volleyschuss (83.) noch eine Packende Zweikämpfe lieferten sich Kölns Franziska Gude(vorne) und Alsters Antonia Feustel. gute Chance zum MSC-Siegtreffer. Im Sieben- Tore: 1:0 Janina Totzke (41.), 2:0 Julia Karwatzky 61. deutsche Feldhockeymeisterschaft der meterschießen fiel die Entscheidung schon in (7m, 48.), 2:1 Alexandra Kollmar (7m, 54.), Caroline Damen von Beginn an. Der Titelverteidiger den beiden ersten Runden. Während Loitsch Casaretto (KE, 57.). 7m: Walter hält gegen Casaretto, aus der Hauptstadt machte sofort starken und Keller sicher verwandelten, scheiterten 3:2 Lea Loitsch, Walter hält gegen Katrin Winkelmeier, Druck auf die Defensive der Alsteranerinnen, Casaretto und Winkelmeier an Louisa Walter. 4:2 Natascha Keller, 4:3 Alexandra Kollmar, 5:3 Svenja ließ diese nie zu einem konstruktiven Spiel- Totzke machte mit dem 6:4 schließlich den Schuermann, 5:4 Katharina Scholz, 6:4 Janina Totzke. aufbau kommen. Deshalb gehörte die An- KEs: BHC 1 (kein Tor) / MSC 7 (1 Tor). SR: Christiane Finaleinzug ihres Teams perfekt. Hippler/Ute Conen. fangsphase auch den BHCerinnen, die „Wir haben das Spiel nach unserer Füh- erstmals in der 6. Minute durch eine Flanke rung leider noch einmal unnötig aus der von Julia Karwatzky gefährlich vor das Tor Hand gegeben. Als es dann zum Siebenmeter- Sonntag, 02. 07. 2006 kamen – doch die Kugel lief durch. Eine Mi- schießen kam, war ich ganz ruhig. Louisa ist nute später setzte Lea Loitsch die erste Straf- einfach die beste Torhüterin Deutschlands Finale ecke des BHC knapp neben das Tor. Fast mit und extrem nervenstark. Deshalb habe ich Club an der Alster – Berliner HC der ersten Torchance stellte Alster das bishe- nicht an unserem Sieg gezweifelt”, analysier- 1:2 (1:0) rige Spielgeschehen auf den Kopf. Antonia te Horst Buhr. Hart umkämpft war das Finale um die Feustel hatte sich rechts am BHC-Kreis ei- hockeyzeit 3 ENDRUNDE KÖLN nen Freischlag erarbeitet, führte den schnell aus und fand Laura Lemke in der Kreismitte. Die Ex-Kölnerin überwand Louisa Walter aus kurzer Distanz zum 0:1. Das Tor gab den Hamburgerinnen Auf- trieb, die sich nun mehr und mehr aus der Umklammerung der Hauptstädterinnen be- freien konnten. Hinten standen Carolin Jessel, Friederike Sievers und Kristina Schröder sehr sicher und konnten die Angreiferinnen des BHC weitgehend aus dem Kreis fern halten. Im Gegenteil: Nun hatte Alster plötzlich Chan- cen. Doch Louisa Walter hielt sowohl zwei Strafecken vor der Pause als auch einen viel versprechenden Schuss von Rebecca Lands- hut in der 21. Minute. Auf der anderen Seite stand ihr Karin Blank in nichts nach, als Lisa Hapke nach tollem Solo die beste BHC-Chan- ce hatte (26.). Zudem rettete „Pindi” Sievers gegen Totzke (28.). Nach der Pause wurde es jedoch enger und enger für Alster. Der BHC machte Druck, war aber in der Anfangsphase auch offen für Konter, die von Alster allerdings mehrfach unkonzentriert abge- schlossen wurden. In der 41. Minute konnte Caroline Jessel noch auf der Linie eine Strafecke von Loitsch halten. Vier Minuten später war es die über- ragende Britta von Livonius, die mit einem Solo drei Alsteranerinnen aussteigen ließ und auf Natascha Keller an den langen Pfosten Oben duellieren sich Cornelia Reiter (vorne) und Alsters Martina Heinlein, unten schirmt passte. Die Olympiasiegerin ließ sich die Olympiasiegerin Badri Latif die Kugel geschickt gegen Lydia Morgenstern ab. Chance nicht nehmen und verwandelte halb- hoch zum 1:1.