<<

Samtgemeinde

42. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Scharnebeck für den Flecken , die Gemeinden , , , Lüdersburg und Scharnebeck

Begründung mit Umweltbericht Entwurf

Stand Entwurf: 10.07.2020

1.1 3.5 1.4 1.2 3.1 neu 3.3 neu/3.4 1.3

3.2 3.6

2.1 neu

2.2 neu 6.1 neu 4.1 2.3 neu

2.4 neu

5.1 neu

Quelle: Auszug aus dem Geoportal des Landkreises Lüneburg, WebAtlasDE (grau). Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, © 2019 Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion Lü- neburg. 1.1 Lage der Anpassungs-/Änderungsbereiche ohne Maßstab

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG

Diese Planung wurde erarbeitet von:

BÜRO MEHRING STADT +

LANDSCHAFTSPLANUNG Inhaberin Dipl. Ing. Silke Wübbenhorst

Stadtkoppel 34 21337 Lüneburg

Tel.: 04131 400 488-0 Fax 04131 400 488-9

E-Mail: [email protected]

Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 3 Stand Entwurf: 10.07.2020 Inhalt Inhaltsverzeichnis Teil I Allgemeine Begründung ...... 8 1 Planungsanlass und –ziele ...... 8 2 Rechtsgrundlage und Verfahren ...... 9 3 Zu beachtende Plangrundlagen ...... 10 3.1 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) 2003 in der Fassung der 2. Änderung 2016 ...... 10 3.1.1 Zeichnerische Darstellungen im gesamten Geltungsbereich ...... 10 3.1.2 Ziele der Siedlungs- und Wohnbauflächenentwicklung...... 10 3.1.3 Ziele der gewerblichen Entwicklung ...... 16 3.2 Landschaftsrahmenplan ...... 17 3.3 Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue ...... 17 3.4 Wirksamer Flächennutzungsplan ...... 18 3.5 Bebauungspläne...... 18 4 Geplante Darstellungen der 42. Flächennutzungsplanänderung ...... 19 4.1 Änderungsbereich 1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg ...... 19 4.2 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg ...... 20 4.3 Änderungsbereich 1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg ...... 23 4.4 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg ...... 25 4.5 Änderungsbereich 2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 28 4.6 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 29 4.7 Anpassungsbereich 2.3 neu „Wohnbaufläche Ritzkamper Weg“ (Berichtigung gem. § 13 b Abs. 2 Nr. 2 BauGB), Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 31 4.8 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche Schierenweg“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Moorburg ...... 34 4.9 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 35 4.11 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 39 4.12 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Sassendorf ...... 43 4.13 Änderungsbereich 3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnstorf/ Ortssteil Hohnstorf ...... 45 4.14 Änderungsbereich 3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf, Am Strangen Nr. 3 bis 7“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Bullendorf ...... 46 4.15 Anpassungsbereich 4.1 „Wohnbaufläche Hinter dem Kirchhof“ (Berichtigung gem. § 13 b Abs. 2 Nr. 2 BauGB), Gemeinde Lüdersburg/Ortssteil Lüdersburg ...... 47 4.16 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau ...... 49

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 4 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Inhalt 4.17 Änderungsbereich 6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“, Gemeinde Echem, Ortsteil Echem ...... 51 5 Weitere Angaben ...... 53 Teil II Umweltbericht ...... 54 1 Einleitung ...... 54 2 Bestandsaufnahme: Beschreibung und Bewertung des derzeitigen Umweltzustandes der Umweltbelange (Basisszenario) ...... 57 2.1 Änderungsbereich 1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg ...... 57 2.2 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg ...... 58 2.3 Änderungsbereich 1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg ...... 61 2.4 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg ...... 63 2.5 Änderungsbereich 2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 66 2.6 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 68 2.7 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Moorburg ...... 71 2.8 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 73 2.9 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 77 2.10 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Sassendorf ...... 80 2.11 Änderungsbereich 3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnstorf/ Ortssteil Hohnstorf ...... 82 2.12 Änderungsbereich 3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf, Am Strangen Nr. 3 bis 7“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Bullendorf ...... 83 2.13 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau ...... 84 2.14 Änderungsbereich 6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“, Gemeinde Echem, Ortsteil Echem ...... 87 3 Auswirkungen der Planung auf die Umweltbelange ...... 89 3.1 Auswirkungen in der Bauphase ...... 89 3.2 Auswirkungen in der Betriebsphase ...... 89 3.3 Änderungsbereich 1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg ...... 89 3.4 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg ...... 90 3.5 Änderungsbereich 1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg ...... 92 3.6 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg ...... 92 3.7 Änderungsbereich 2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 94

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 5 Stand Entwurf: 10.07.2020 Inhalt 3.8 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 94 3.9 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Moorburg ...... 96 3.10 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 97 3.11 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 100 3.12 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Sassendorf ...... 102 3.13 Änderungsbereich 3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnstorf/ Ortssteil Hohnstorf ...... 103 3.14 Änderungsbereich 3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf, Am Strangen Nr. 3 bis 7“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Bullendorf ...... 104 3.15 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau ...... 104 3.16 Änderungsbereich 6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“, Gemeinde Echem, Ortsteil Echem ...... 105 3.17 Risiken durch Unfälle oder Katastrophen ...... 107 3.18 Kumulative Auswirkungen benachbarter Vorhaben ...... 107 4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung ...... 109 4.1 Änderungsbereiche 1.1 und 1.3 Flecken Artlenburg, Änderungsbereiche 3.5, 3.6 Gemeinde Hohnstorf ...... 109 4.2 Änderungsbereich 2.1 neu Gemeinde und Ortsteil Brietlingen ...... 109 4.3 Änderungsbereiche 1.2 Flecken Artlenburg, 2.2 neu Brietlinge/ OT Alt-Brietlingen, 2.4 neu Brietlingen/ OT Moorburg, 3.1 neu Hohnstorf/OT Hohnstorf, 3.4 Hohnstorf/OT Sassendorf, 5.1 neu Gemeinde Scharnebeck/OT Lentenau ...... 109 4.4 Änderungsbereiche 1.4 Flecken Artlenburg...... 109 4.5 Änderungsbereich 6.1 Gemeinde Echem ...... 109 5 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen ...... 110 5.1 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg – westliche Teilfläche ...... 110 5.2 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg – westliche Teilfläche ...... 112 5.3 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 112 5.4 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Moorburg ...... 113 5.5 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 113 5.6 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 114

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 6 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Inhalt 5.7 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/ Ortssteil Sassendorf ...... 115 5.8 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau ...... 115 6 Eingriffs- und Ausgleichbilanzierung ...... 116 6.1 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg – westliche Teilfläche ...... 117 6.2 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg ...... 118 6.3 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 119 6.4 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Moorburg ...... 120 6.5 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 121 6.6 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Sassendorf ...... 122 6.7 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau ...... 123 7 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 124 7.1 Änderungsbereich 1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg ...... 124 7.2 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg ...... 124 7.3 Änderungsbereich 1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg ...... 124 7.4 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg ...... 124 7.5 Änderungsbereich 2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 125 7.6 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen ...... 125 7.7 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Moorburg ...... 125 7.8 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 126 7.9 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf ...... 126 7.10 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/ Ortssteil Sassendorf ...... 127 7.11 Änderungsbereich 3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnstorf/ Ortssteil Hohnstorf ...... 127 7.12 Änderungsbereich 3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf, Am Strangen Nr. 3 bis 7“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Bullendorf ...... 127 7.13 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau ...... 127 7.14 Änderungsbereich 6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“, Gemeinde Echem, Ortsteil Echem ...... 127

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 7 Stand Entwurf: 10.07.2020 Inhalt 8 Zusätzliche Angaben ...... 128 8.1 Wichtigste Merkmale der verwendeten technischen Verfahren sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind ...... 128 8.2 Überwachung (Monitoring) gem. § 4c BauGB ...... 128 8.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 129 Zusammenfassende Erklärung ...... 131 Literaturverzeichnis / Quellenverzeichnis ...... 132

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 8 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung Teil I Allgemeine Begründung 1 Planungsanlass und –ziele Im Rahmen der 42. Änderung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Scharnebeck wurden im Vorentwurf ursprünglich 21 Antragsflächen als Änderungs- bzw. Anpassungsberei- che in den Flächennutzungsplan aufgenommen, die überwiegend der Schaffung neuer Wohn- bauflächen dienen sollten. Im Grundzentrum Scharnebeck mit der Schwerpunktaufgabe „Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten“ wurde die Erweiterung des Gewerbegebietes im Änderungsbereich 5.2 vorbe- reitet. Hier soll parallel bereits ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Im Rahmen der Abwägung der Stellungnahmen, die im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung eingegangen sind, wurden 4 Wohnbauflächendarstellungen, die in den Mitgliedsgemeinden Scharnebeck, Brietlingen, Lüdersburg und Hohnstorf geplant wurden, zurückgenommen, da Ziele der Raumordnung sowie des Natur- und Landschaftsschutzes gegen diese Flächen spre- chen. 2 Wohnbauflächen in den Mitgliedsgemeinden Flecken Artlenburg, Brietlingen wurden stark reduziert. Die Fläche in Brietlingen wird nun als Dorfgebietserweiterung dargestellt. Ein Änderungsbereich in der Mitgliedsgemeinde Scharnebeck, der der Erweiterung des beste- henden Gewerbegebietes Kringelsburg dienen soll, wird gestrichen und im Rahmen der 46. Änderung des Flächennutzungsplans als gesondertes Verfahren weitergeführt, da parallel zü- gig ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll. In der Mitgliedsgemeinde Echem wird nach Vorabstimmung mit dem Landkreis Lüneburg ein Änderungsbereich zusätzlich in die 42. Ände- rung aufgenommen, in dem eine gewerbliche Baufläche in eine Mischgebietsdarstellung um- gewandelt werden soll. Somit werden für die Mitgliedsgemeinden Flecken Artlenburg, Brietlingen, Hohnstorf, Lüders- burg, Echem und Scharnebeck im Rahmen des Entwurfes der 42. Änderung nun insgesamt 17 Antragsflächen als Änderungs- bzw. Anpassungsbereiche in den Flächennutzungsplan aufge- nommen, die teilweise der Schaffung neuer Wohnbauflächen bzw. Dorfgebietserweiterungen dienen sollen. Für 3 Flächen in den Gemeinden Brietlingen, Hohnstorf und Lüdersburg wurden bereits parallel zur Erstellung des Vorentwurfes Bebauungspläne gemäß § 13 a bzw. 13 b BauGB aufgestellt. Für diese Flächen ist der Flächennutzungsplan gem. § 13 a Abs. 2 Nr. 2 BauGB im Wege der Berichtigung anzupassen. Sie werden als Anpassungsbereiche bezeichnet. In den Mitgliedsgemeinden Artlenburg und Hohnstorf werden nach Planung und Inbetrieb- nahme neuer Feuerwehrhäuser sowie Aufgabe der bisherigen Standorte in den Dorfgebieten die bisherigen Gemeinbedarfsflächen in die angrenzende Dorfgebietsdarstellung einbezogen, um dorfgebietstypische Nutzungen zu ermöglichen. Eine Dorfgebietsabrundung soll im Ortsteil Bullendorf der Gemeinde Hohnstorf für eine bereits bauliche genutzte Fläche aufgenommen werden. In der Mitgliedsgemeinde Artlenburg soll ein Gewerbebetrieb im bisherigen Außenbereich als gewerbliche Baufläche dargestellt werden, in der Mitgliedsgemeinde Echem eine als gewerb- liche Baufläche in eine Mischgebietsfläche umgewandelt werden. Außerdem soll in der Mit- gliedsgemeinde Flecken Artlenburg eine Grünfläche mit der Zweckbestimmung Hundewiese dargestellt werden, um diese Nutzung im Außenbereich zu ermöglichen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 9 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

2 Rechtsgrundlage und Verfahren Dieses Bauleitplanverfahren wird nach den Anforderungen des Baugesetzbuches (BauGB) in der Fassung der Änderung durch Art. 6 G v. 27.3.2020 durchgeführt. Außerdem liegen dieser Planung die Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBI. I S. 3786) und die Planzeichenverordnung (PlanZV) vom 18.12.1990, zuletzt geändert am 04.05.2017, zugrunde. Artenschutz gemäß § 44 BNatSchG Potentielle Verstöße gegen das Artenschutzrecht (artenschutzrechtliche Verbotstatbestände) werden erst bei Umsetzung der zulässigen Vorhaben im Plangebiet von Bauleitplänen ausge- löst. D. h. die Darstellung im Rahmen eines Flächennutzungsplanes muss möglich sein, ohne erhebliche artenschutzrechtliche Konflikte auszulösen, die nicht im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ausgleichbar sind. § 44 Abs. 1 BNatSchG enthält Vorschriften für besonders geschützte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten und verbietet 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszei- ten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4. wildlebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören (Zugriffsverbote). Die Einstufung als besonders oder streng geschützte Art ergibt sich aus § 7 Abs. 2 Nr. 13 und 14 BNatSchG. Europäische Vogelarten sind alle in Europa natürlich vorkommenden Vogelarten im Sinne des Artikels 1 der EU-Vogelschutz-Richtlinie. Alle Europäischen Vogelarten sind beson- ders geschützt. § 44 Abs. 1 Nr. 1, 3 und 4 BNatSchG gelten ebenso für die streng geschützten Arten, die ebenfalls eine „Teilmenge“ der besonders geschützten Arten sind. Im Rahmen der Bauleitplanung gelten die artenschutzrechtlichen Verbote des § 44 BNatSchG nur für streng geschützte Tierarten sowie europäische Vogelarten oder solche Arten, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 BNatSchG aufgeführt sind (Arten, die in ihrem Bestand gefährdet sind und für die die Bundesrepublik Deutschland in hohem Maße verant- wortlich ist). Das Störungsverbot des § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG gilt populationsbezogen, wogegen das Tötungsverbot gem. Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG individuenbezogen gilt. Die Tötung besonders geschützter Arten ist durch geeignete Maßnahmen, soweit möglich und verhältnismäßig, zu vermeiden. Von einem Verbotstatbestand kann nicht ausgegangen wer- den, wenn sich das Tötungsrisiko für die betroffenen Tierarten nach naturschutzfachlicher Ein- schätzung durch das Vorhaben nicht in signifikanter Weise erhöht. Dabei sind Maßnahmen, mit denen solche Tötungen vermieden werden können oder das Risiko zumindest minimiert wer- den kann, in die Betrachtung einzubeziehen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 10 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

3 Zu beachtende Plangrundlagen 3.1 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) 2003 in der Fassung der 2. Ände- rung 2016 3.1.1 Zeichnerische Darstellungen im gesamten Geltungsbereich Im RROP 2003 in der Fassung der 2. Änderung 2016 wird der Ortsteil Scharnebeck als Grund- zentrum innerhalb der Samtgemeinde Scharnebeck als Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung Entwicklung von Arbeitsstätten sowie als Standort mit der besonderen Entwicklungs- aufgabe Tourismus ausgewiesen. Scharnebeck stellt somit den Schwerpunkt der Wohnbauflächenentwicklung in der Samtge- meinde Scharnebeck dar. Da im wirksamen Flächennutzungsplan im Norden von Scharnebeck bereits umfangreiche Wohnbaupotentialflächen dargestellt sind, die im Rahmen des B-Plans Nr. 15 „Scharnebeck Nord“ derzeit teilweise für eine Bebauung umgesetzt werden, sind in die 42. Änderung keine weiteren Wohnbauflächen aufgenommen worden. Den Ortsteilen Brietlingen und Hohnstorf wird die Schwerpunktaufgabe Sicherung vorhandener Infrastruktur zugewiesen. Diese Standorte kommen daher ebenfalls bevorzugt für eine weitere Wohnbauentwicklung infrage. Artenburg und Hohnstorf wird darüber hinaus die besondere Entwicklungsaufgabe Erholung zugewiesen, was mit der Lage in der Elbtalaue und der hohen Naturraumausstattung begrün- det wird. Beide Ortsteile sind darüber hinaus Standorte von Sportboothäfen. Durch die Samtgemeinde Scharnebeck verläuft die sonstige Eisenbahnstrecke mit Elektrifizie- rungsbedarf mit Haltepunkten in Echem und in Lauenburg nahe Hohnstorf. Die B209, die durch Brietlingen und Artlenburg nach Hohnstorf verläuft, stellt eine Hauptver- kehrsstraße von überregionaler Bedeutung mit regional bedeutsamem Busverkehr bis nach Art- lenburg dar. Die K29 von Scharnebeck nach Brietlingen sowie die K53 von Lüneburg über Scharnebeck, Echem nach Hohnstorf werden als Hauptverkehrsstraßen von regionaler Bedeu- tung ausgewiesen, die K53 bis Scharnebeck außerdem mit regional bedeutsamem Busverkehr. Der Ortsteil Lüdersburg ist Standort einer regional bedeutsamen Sportanlage für den Golfsport. Der östliche Ortsteil von Brietlingen mit dem Änderungs- und Anpassungsbereichen 2.2 neu und 2.3 neu liegt in einem Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung. Im RROP werden Einzugsge- biete vorhandener Wassergewinnungsanlagen als Vorranggebiete für Trinkwassergewinnung dargestellt. In den Kapiteln 4.1.2 bis 4.17.2 werden für den jeweiligen Änderungs- und Anpassungsbereich die über die oben aufgeführten räumlich geltenden Ziele und Grundsätze der Raumordnung hinausgehenden Ziele und Grundsätze dargelegt.

3.1.2 Ziele der Siedlungs- und Wohnbauflächenentwicklung Nach dem gültigen RROP (Ziffer 2.1 06) haben die Gemeinden ihre Siedlungsentwicklung vor- rangig auf die zentralörtlichen Standorte und die Einzugsbereiche der Haltepunkte des öffent- lichen Personennahverkehrs auszurichten. Dies gilt sowohl für die Haltepunkte des schienenge- bundenen als auch des straßengebundenen ÖPNV (regionale Hauptlinien), deren Strecken- führungen die (über-) regionalen Siedlungsentwicklungsachsen bilden. Dies trifft in der Samtgemeinde Scharnebeck auf Scharnebeck und Echem zu. Für die Standorte mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung vorhandener Infrastruktur soll die vor- handene Infrastruktur möglichst gesichert werden. Dies gilt insbesondere für Standorte mit Grundschulen oder Einrichtungen der Nahversorgung. Durch die Sicherung, insbesondere aber eine Ergänzung von derartigen Funktionen dürfen jedoch zentralörtliche Funktionen der zuge- ordneten oder benachbarten Grundzentren oder Grundzentren mit mittelzentralen Teilfunktio- nen nachweislich nicht beeinträchtigt werden (RROP Ziffer 2.1.12). An diesen Standorten, zu

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 11 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung denen Brietlingen und Hohnstorf gehören, trägt zur Sicherung der Infrastruktur auch die Ansied- lung von Wohnbauflächen in angemessenem Umfang bei. Für die übrigen Standorte, zu denen die Ortsteile Lüdersburg, Hohnstorf - Sassendorf, Hohnstorf - Bullendorf und Artlenburg gehören, ist eine Entwicklung im Rahmen der Eigenentwicklung möglich. Ziffer 2.1.14 RROP führt dazu Folgendes aus: „An Standorten unterhalb der Ebene von Grundzentren und ohne Schwerpunktaufgabe „Si- cherung vorhandener Infrastruktur“ ist eine Wohnflächenausweisung im Rahmen der Eigenent- wicklung möglich. Ggf. mögliche neue Wohnflächenausweisungen bemessen sich am Bedarf, der sich  aus der zu erwartenden natürlichen Bevölkerungsentwicklung  unter Berücksichtigung steigender Wohnansprüche bzw. sinkender Haushaltsgrößen so- wie  nach Abzug vorhandener Flächenpotenziale im Bestand (insbesondere Baulandreser- ven, Baulücken) ergibt. Dieser Bedarf ist vom kommunalen Planungsträger nachzuwei- sen. Unbeachtlich bleiben Wohnflächenausweisungen, durch die sich die Zahl der Wohneinheiten im jeweiligen Ort um vorausgeschätzt weniger als 3 % oder um bis zu 5 erhöht.“ Die Regelung des RROP zu den unbeachtlichen Wohnbauflächenausweisungen wird so ver- standen, dass bei der 3 %-Regelung die Flächenpotenziale im Bestand nicht zu berücksichtigen sind. Das RROP des Landkreises Lüneburg sowie die dort angestrebten Ziele der Wohnbauflächen- entwicklung sind inzwischen überholt. Als Zielhorizont wird das Jahr 2020 angegeben. Das RROP wird aktuell an das LROP 2017 angepasst. Die Wohnungsmarktanalyse (GEWOS 2016) und das Demographiegutachten (GEWOS 2018) stellen Grundlagen für die Änderung/Neuaufstellung des RROP sowie die dort vorzugebenden Ziele der Siedlungs- und Wohnbauflächenentwicklung dar. Demnach können für die Gemeinden bzw. Ortsteile in der Samtgemeinde Scharnebeck, für die im Rahmen der 42. Änderung die Darstellung neuer Wohnbauflächen vorgesehen ist, die folgenden Wohnbaubedarfe hergeleitet werden: Flecken Artlenburg GEWOS Wohnungsmarktanalyse Landkreis Lüneburg (2016) Der Neubaubedarf für Artlenburg wird mit 50 Wohneinheiten bis zum Jahr 2030 berechnet (vgl. Abb. 1). Hiervon sind 20 Wohneinheiten Ersatzbedarf, womit 30 Wohneinheiten Zusatzbedarf (20 Wohneinheiten in Einfamilienhäusern, 10 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäuser) verbleiben.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 12 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Abb.1: Auszug aus der GEWOS-Wohnungsmarktanalyse, Gemeindeprofil mit Neubaubedarf für Artlenburg. Quelle: GEWOS (2016).

GEWOS Demographiegutachten für den Landkreis Lüneburg (2018) In der Bevölkerungsprognose für den Flecken Artlenburg wird in der Basisvariante (Annahme: durchschnittliche Entwicklung, Fortschreibung bisheriger Wanderungsbewegungen) von 2017 bis 2035 ein Anstieg der Bevölkerung um 1,6 % prognostiziert. In einer oberen Variante (An- nahme: überdurchschnittliche Zuwanderung) wird ein Bevölkerungswachstum von 16,6 % prog- nostiziert. In einer unteren Variante (Annahme: unterdurchschnittliche Entwicklung der Zuwan- derung) wird ein Bevölkerungsrückgang von 9,7 % prognostiziert. Die 3 Varianten der demo- graphischen Entwicklung weisen somit große Unterschiede auf. Hieraus ist ein Wohnbaubedarf nicht direkt herzuleiten. Die Basisvariante geht von einem geringen Einwohnerzuwachs aus, welcher eine Zuwanderung im Rahmen der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze sowie dem Druck im Wohnungsmarkt der Hansestadt Lüneburg sowie deren Verflechtungsbereich unbe- rücksichtigt lässt.

Bedarfsherleitung - Flecken Artlenburg Bis 2030 wird von einem Neubaubedarf von 30 Wohneinheiten ausgegangen. Dieser wird im Geltungsbereich des inzwischen rechtswirksamen Bebauungsplans Artlenburg Nr. 11 „Hufen“ abgedeckt. In zwei Bauabschnitten sollen insgesamt 32 Wohneinheiten bis 2030 realisiert werden. Die darüber hinaus in die 42. F-Planänderung einbezogene Fläche von ca. 4,5 ha, die unter Berücksichtigung eines Erschließungs- und Grünflächenanteils von ca. 20 % für den über 2030 hinausreichenden Bedarf ca. 3,6 ha Wohnbaufläche ermöglicht, ist ab 2030 im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung nach den Zielen des dann gültigen RROP, dessen Inkrafttreten für 2022 angekündigt ist, zu entwickeln.

Gemeinde Brietlingen/Ortsteil Alt-Brietlingen GEWOS Wohnungsmarktanalyse Landkreis Lüneburg (2016) Für die Gemeinde Brietlingen wird ein hoher Neubaubedarf von 150 Wohneinheiten berechnet (vgl. Abb. 2). Hiervon sind 40 Wohneinheiten Ersatzbedarf, womit 110 Wohneinheiten Zusatzbe- darf verbleiben.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 13 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Abb.2: Auszug aus der GEWOS-Wohnungsmarktanalyse, Gemeindeprofil mit Neubaubedarf für Brietlingen. Quelle: GEWOS (2016).

In der GEWOS Wohnungsmarktanalyse aus 2016 wird ein Anstieg der Bevölkerung von 2015 bis 2030 um 6,0 % prognostiziert. In der GEWOS-Wohnungsmarktanalyse wird ein anteiliger Neubaubedarf an Ein- und Zweifami- lienhäusern mit 120 – 130 Wohneinheiten berechnet, wovon 40 Wohneinheiten Ersatzbedarf sind und somit ein Zusatzbedarf von 80 – 90 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern prognostiziert wird. Der zusätzliche Bedarf an Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern wird mit 20 bis 40 angegeben. GEWOS Demographiegutachten für den Landkreis Lüneburg (2018) In der Bevölkerungsprognose des Demographiegutachtens von GEWOS 2018 für die Ge- meinde Brietlingen wird in der Basisvariante (Annahme: durchschnittliche Entwicklung, Fort- schreibung bisheriger Wanderungsbewegungen) von 2017 bis 2035 ein Anstieg der Bevölke- rung um 5,5 % prognostiziert. Dieses passt in etwa zu dem Wert aus der GEWOS-Wohnungs- marktanalyse 2016 mit Angaben zum Neubaubedarf (s.o.), in welcher eine Zunahme der Be- völkerung in der Gemeinde Brietlingen von 2015 bis 2030 von 6,0 % prognostiziert wird. Die obere Variante geht von einem Wachstum von 8,4 % aus. Für diese Prognosevariante läge der Bedarf ungefähr um 3 % über den in der Wohnungsmarktanalyse 2016 ermittelten Werten. Bedarfsherleitung - Ortsteil Alt-Brietlingen In Alt-Brietlingen lebt ein Anteil von ca. 35 % der Einwohnerschaft der Ortsteile Alt-Brietlingen und Moorburg. Demnach beträgt der Bedarf bis 2030 an zusätzlichen Ein- und Zweifamilienhäusern 28 bis 32 Wohneinheiten, der an Mehrfamilienhäusern 7 bis 14. Nachdem im Anpassungsbereich 2.3 neu, für den nach § 13 b auf ca. 2 ha der Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren aufgestellt worden ist, bereits 20 zusätzliche Wohneinheiten in Ein- zel- und Doppelhäusern geschaffen werden, verbleibt nach GEWOS 2016 ein Bedarf an Wohneinheiten in Einzel- und Doppelhäusern von 8 bis 12 Wohneinheiten, in Mehrfamilienhäu- sern von 7 bis 14 Wohneinheiten. Dieser kann in den Änderungsbereichen 2.1 neu und 2.2 neu bzw. auf den bereits im wirksamen Flächennutzungsplan vorhandenen Potentialflächen umgesetzt werden. In den Änderungsbereichen 2.1 neu und 2.2 neu stehen für den über das Gebiet Ritzkamper Weg hinausgehenden insgesamt 1,86 ha zusätzliche Wohn- bzw. Dorfgebietsfläche zur Verfü- gung, auf den im wirksamen Flächennutzungsplan außerdem bereits ausgewiesenen Flächen südlich der Scharnebecker Straße und östlich der B 209 2,8 ha (1,7 ha + 1,1 ha). Für den Änderungsbereich 2.1 neu, wird von der Gemeinde Brietlingen die Aufstellung eines Bebauungsplans der Innenentwicklung für die Erweiterung des Dorfgebietes vorbereitet, in dem voraussichtlich maximal ca. 20 Wohneinheiten geplant werden. Dieser Umfang entspricht

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 14 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung in etwa dem gemäß GEWOS 2030 noch zu deckenden Bedarf an Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern. Die Gemeinde Brietlingen plant außerdem die Aufstellung eines Bebauungsplans gem. § 13 b BauGB für die im wirksamen Flächennutzungsplan bereits enthaltene Wohnbaufläche südlich der Scharnebecker Straße (s.o.) mit einem Umfang von ca. 1,7 ha. Auf der Fläche soll angren- zend außerdem eine neue Kita untergebracht werden. Auf der Fläche können ca. 26 Wohnein- heiten geplant werden. Insgesamt gehen die Planung sowie das außerdem verfügbare Potential an Wohnbauflächen somit über den auf der Basis der Wohnungsmarktanalyse 2016 herleitbaren Bedarf hinaus. Die Gemeinde Brietlingen wird die Planung über die kommende Dekade in einer Weise staffeln, dass keine Überlastung der vorhandenen Infrastruktur eintritt. Es wird bei der Aufstellung der verbindlichen Bauleitpläne nach Neuaufstellung des RROP die dort getroffene Regelung zu berücksichtigen sein. Bedarfsherleitung - Ortsteil Brietlingen Moorburg Im Ortsteil Moorburg lebt ein Anteil von ca. 65 % der Einwohnerschaft der Ortsteile Alt-Brietlin- gen und Moorburg. Demnach beträgt der Bedarf an zusätzlichen Ein- und Zweifamilienhäusern in Moorburg 52 bis 58 Wohneinheiten, der an Mehrfamilienhäusern 13 bis 26. Im Änderungsbereich 2.4 neu werden weniger als 5 Wohneinheiten ermöglicht. Dies entspricht noch der Unbeachtlichkeitsregel von 3% bzw. maximal 5 Wohneinheiten gemäß dem RROP (s.o.). Gemeinde Hohnstorf GEWOS Wohnungsmarktanalyse Landkreis Lüneburg (2016) Für die Gemeinde Hohnstorf wird ein Neubaubedarf von 70 Wohneinheiten berechnet (vgl. Abb. 3). Hiervon sind 30 Wohneinheiten Ersatzbedarf, womit 40 Wohneinheiten Zusatzbedarf verbleiben. In der GEWOS-Wohnungsmarktanalyse wird ein anteiliger Neubaubedarf an Ein- und Zweifami- lienhäusern mit 50 bis 60 Wohneinheiten berechnet, wovon 30 Wohneinheiten Ersatzbedarf sind und somit ein Zusatzbedarf von 20 bis 30 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern prog- nostiziert wird. Der zusätzliche Bedarf an Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern wird mit 10 bis 20 angegeben.

Abb.3: Auszug aus der GEWOS-Wohnungsmarktanalyse, Gemeindeprofil mit Neubaubedarf für Brietlingen. Quelle: GEWOS (2016).

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 15 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Die Bevölkerungsentwicklung wird mit einem Rückgang um 5,9 % prognostiziert.

GEWOS Demographiegutachten für den Landkreis Lüneburg (2018) In der Bevölkerungsprognose des Demographiegutachtens von GEWOS 2018 für die Ge- meinde Hohnstorf wird in der Basisvariante (Annahme: durchschnittliche Entwicklung, Fort- schreibung bisheriger Wanderungsbewegungen) von 2017 bis 2035 ein Rückgang der Bevölke- rung um 7,9 % prognostiziert, in der oberen Variante ein Anstieg von nur 1,9 %. Die niedrigen Prognosewerte ergeben sich, da im Bezugszeitraum der Prognose in Hohnstorf keinerlei Siedlungsentwicklung stattgefunden hat und dieser Mangel an Entwicklung in der Prognose fortgeschrieben wird. Bedarfsherleitung - Ortsteil Hohnstorf Es wird davon ausgegangen, dass der Schwerpunkt der weiteren Wohnbauflächenentwick- lung im Hauptort Hohnstorf liegt, dem auch die Schwerpunktaufgabe Sicherung vorhandener Infrastruktur zugewiesen wird. In den übrigen Ortsteilen wie Sassendorf und Bullendorf soll nur eine geringfügige Eigenentwicklung zugelassen werden. Somit kommt das im Rahmen der Wohnungsmarktanalyse 2016 ermittelte Wohnbaupotential von 20 bis 30 Wohneinheiten in Einzel- und Doppelhäusern sowie 10 bis 20 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern insgesamt Hohnstorf zu und kann im Änderungsbereich 3.1 neu auf einer Gesamtfläche von ca. 3,5 ha umgesetzt werden. Bedarfsherleitung - Ortsteile Sassendorf und Bullendorf Im Ortsteil Sassendorf wird gem. dem RROP 2003 in der Fassung 2010 lediglich eine Entwicklung von Wohnbauflächen für den Eigenbedarf zugelassen. Unbeachtlich ist ein Umfang von bis zu 5 Wohneinheiten. Änderungsbereich 3.4 wird entsprechend angepasst. Im Ortsteil Bullendorf wird im Rahmen der 42. Flächennutzungsplanänderung keine zusätzliche Wohnbaufläche ausgewiesen. Gemeinde Lüdersburg In der Wohnungsmarktanalyse vom GEWOS Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung 2016 wird ein Neubaubedarf von 20 Wohneinheiten für Lüdersburg bis zum Jahr 2030 berechnet (vgl. Abb. 4). Hiervon sind 10 Wohneinheiten Ersatzbedarf, womit 10 Wohneinheiten Zusatzbe- darf (5-10 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern, 0-10 Wohneinheiten in Mehrfamilien- häusern) verbleiben.

Abb. 4: Auszug aus der GEWOS-Wohnungsmarktanalyse, Gemeindeprofil mit Neubaubedarf für Lüders- burg (Quelle: GEWOS 2016). In der Wohnungsmarktanalyse wird ein Bevölkerungsanstieg um 4,6 % prognostiziert.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 16 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung GEWOS Demographiegutachten für den Landkreis Lüneburg (2018) In der Bevölkerungsprognose des Demographiegutachtens von GEWOS 2018 für die Ge- meinde Lüdersburg wird in der Basisvariante (Annahme: durchschnittliche Entwicklung, Fort- schreibung bisheriger Wanderungsbewegungen) von 2017 bis 2035 ein Anstieg der Bevölke- rung um 1,9 % prognostiziert, in der oberen Variante um bis zu 10,3 %, in einer unteren Variante ein Rückgang um 9,6 %. Die Varianten weisen für die Gemeinde Lüdersburg eine breite Streu- ung auf. Die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung von GEWOS 2016 liegt zwischen den Prognose- werten von GEWOS 2018. Bedarfsherleitung – Ortsteil Lüdersburg In der 42. Änderung des Flächennutzungsplans verbleibt nur der Anpassungsbereich 4.1, in dem im Rahmen des parallel aufgestellten Bebauungsplans der Gemeinde Lüdersburg „Hinter dem Kirchhof“ 9 Wohneinheiten in Einfamilienhäusern geschaffen werden sollen. Diese Wohneinhei- ten decken den in der GEWOS Wohnungsmarktanalyse ermittelten Bedarf ohne Ersatzbedarf. 3.1.3 Ziele der gewerblichen Entwicklung Das Grundzentrum Scharnebeck wird als Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung Ent- wicklung von Arbeitsstätten ausgewiesen. Der Ansiedlung solcher Arbeitsstätten dient das Ge- werbegebiet in Scharnebeck „Kringelsburg“, welches als weiteres Gewerbegebiet von überörtlicher Bedeutung ausgewiesen wird (RROP 2.1 22). Gemäß dem RROP kann die Sicherung und Entwicklung weiterer Gewerbegebiete für den ört- lichen Bedarf durch die kommunale Bauleitplanung vornehmlich in den Grundzentren insbe- sondere zur angemessenen Standortsicherung vorhandener und diese ergänzender Betriebe erfolgen. Die Bevölkerung des Landkreises ist vor schädlichem Lärm zu schützen (RROP 2.1 18). Bei der Planung neuer Industrie- und Gewerbegebiete auf vorhandene oder geplante Wohnsiedlun- gen und Erholungsgebiete Rücksicht zu nehmen ist (RROP 2.1 16). Bei allen Ansiedlungen oder Erweiterungen von Industrie- und Gewerbebetrieben sind neben den Belangen der Wirtschaft auch die des Städtebaus, des Naturschutzes und der Landschafts- pflege und des Umweltschutzes zu beachten. Im Rahmen der Bauleitplanung müssen die Prob- leme, die sich aus dem Nebeneinander von Wohnen und gewerblicher Wirtschaft ergeben, verstärkt Berücksichtigung finden (RROP 2.1.21).

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 17 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

3.2 Landschaftsrahmenplan Das Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans formuliert im Gegensatz zum RROP keine ver- bindlichen Ziele für die Bauleitplanung. Er ist in die Abwägung einzustellen. Im Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans werden für die Ortsteile bzw. Bereiche der Ortsteile der Samtgemeinde Scharnebeck Flecken Artlenburg, Brietlingen, Hohnstorf, Scharnebeck – Lentenau und Echem, die nicht im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue liegen und für die in die 42. Änderung des Flächennutzungsplans Änderungsbereiche aufgenommen wer- den, die nachfolgenden globalen Ziele formuliert. Flächenbezogene detaillierte Zielaussagen werden zum jeweiligen Änderungsbereich in den Kapiteln 4.1.3 bis 4.17.3 wiedergegeben. Nördlich von Artlenburg, nordwestlich von Hohnstorf wird das Naturschutzgebiet (NSG) Lüne- burg 357 Elbeniederung von Hohnstorf bis Artlenburg dargestellt, östlich von Brietlingen das Landschaftsschutzgebiet (LSG) Lüneburg 15 Bennerstedt sowie unmittelbar südlich des Ortsteils Brietlingen-Moorburg das NSG Lüneburg 2 Bültenmoor sowie Teilgebiete des LSG des Landkrei- ses Lüneburg. Südöstlich von Scharnebeck wird das Teilgebiet des LSG des Landkreises Lüneburg im Bereich der Niederung des Sauerbaches dargestellt, südwestlich von Lentenau das Waldgebiet Stein- höhe. Nordwestlich von Artlenburg, nördlich des Ortsteils Brietlingen-Altdorf bzw. westlich der B 209, sowie nordwestlich, westlich und südwestlich von Echem werden Gebiete dargestellt, die die Voraussetzungen für die Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten erfüllen. Entwicklungsflächen für den Biotopverbund mit der Zielsetzung „Aufbau von Biotopverbund“ werden südlich von Artlenburg, die Ortsränder von Hohnstorf einfassend, nördlich und südlich des Ortsrandes von Echem ausgewiesen. Südlich und westlich von Artlenburg werden weiträumig Flächen mit der Zielsetzung Erhaltung der Böden mit hohem natürlichem Ertragspotenzial/ ackerbauliche Nutzung ausgewiesen. Dies trifft auch auf Flächen südlich und nordöstlich von Lentenau zu. Südlich von Brietlingen-Moorburg werden Biotopverbundflächen in einer überwiegend bewal- deten Landschaft von Scharnebeck mit Biotopverbundachsenfunktion dargestellt. Für die Ackerfläche südlich und südöstlich von Scharnebeck wird ein Gebiet mit Erfordernissen der Strukturanreicherung und Förderung der Strukturanreicherung dargestellt.

3.3 Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue Der Ortsteil Lüdersburg der Gemeinde Lüdersburg liegt vollständig im Biosphärenreservat Nie- dersächsische Elbtalaue. Für den Ortsteil gelten keine Ziele des Landschaftsrahmenplans, son- dern nur Ziele des Biosphärenreservatsplans. Östlich, nordöstlich und westlich der Ortsränder des Ortsteil Lüdersburg werden Flächen mit der Zielstellung Erhalt von Dauervegetation auf ero- sionsgefährdeten Standorten sowie östlich und nordöstlich für Maßnahmen gegen Winderosion sowie für die Wiedervernässung (teil-)entwässerter Moorstandorte dargestellt.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 18 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

3.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Für die Gebiete der Mitgliedsgemeinden liegt der wirksame Flächennutzungsplan wie folgt vor: Gemeinde Flecken Artlenburg 35. Änderung und Digitalisierung, 2012 Gemeinde Brietlingen 32. Änderung und Digitalisierung, 2011 Gemeinde Echem 33. Änderung und Digitalisierung, 2013 und 36. Änderung 2012 Gemeinde Hohnstorf 31. Änderung und Digitalisierung, 2008 Gemeinde Lüdersburg 28. Änderung und Digitalisierung, 2006 und 34. Änderung – Golfplatz Lüdersburg, 2012 Gemeinde Scharnebeck 27. Änderung und Digitalisierung 2005. Die Darstellungen des wirksamen Flächennutzungsplans werden jeweils zum jeweiligen Ände- rungs- und Anpassungsbereich in den Kapiteln 4.1.4 bis 4.17.4 beschrieben. 3.5 Bebauungspläne Für die östliche Teilfläche des Änderungsbereiches 1.2 neu, für die Anpassungsbereiche 2.3 neu, 3.1 neu, 4.1 und 3.2 werden oder wurden Bebauungspläne gemäß § 13 b BauGB bzw. § 13 a BauGB aufgestellt. Gemäß § 13b BauGB gilt für Bebauungspläne, für die bis zum 31. Dezember 2019 Aufstellungs- beschlüsse gefasst wurden, § 13a BauGB entsprechend für Bebauungspläne mit einer Grund- fläche im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 BauGB von weniger als 10.000 Quadratmetern, durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird, die sich an im Zusam- menhang bebaute Ortsteile anschließen. Satzungsbeschlüsse für Bebauungspläne gem. § 13 b BauGB müssen bis zum 31. Dezember 2021 gefasst werden. Bebauungspläne nach § 13 a und b BauGB, die von Darstellungen des Flächennutzungsplans abweichen, dürfen auch aufgestellt werden, bevor der Flächennutzungsplan geändert oder ergänzt ist; die geordnete städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebiets darf nicht beein- trächtigt werden; der Flächennutzungsplan ist im Wege der Berichtigung anzupassen (§ 13 a Abs. 2 Nr. 2 BauGB). Dies erfolgt für die Bebauungspläne Flecken Artenburg Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Än- derung B-Plan „Feldstraße“, den Bebauungsplan der Gemeinde Brietlingen Nr. 21 „Ritzkamper Weg“ mit ÖBV, den Bebauungsplan der Gemeinde Lüdersburg Nr. 5 „Hinter dem Kirchhof“ mit ÖBV und mit 3. Änd. B-Plan Nr. 3 „Auf dem Dorfe“ sowie den Bebauungsplan der Gemeinde Hohnstorf „Adolf-Lüchau-Weg im Rahmen der 42. Änderung. Der Bebauungsplan Rethscheuer- West, 1. Änderung“ der Gemeinde Hohnstorf wurde bereits gemäß § 13a BauGB aufgestellt. Die für den jeweiligen Änderungsbereich zu berücksichtigenden Bebauungspläne werden zum jeweiligen Änderungs- und Anpassungsbereich in den Kapiteln 4.1.5 bis 4.17.5 beschrieben.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 19 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

4 Geplante Darstellungen der 42. Flächennutzungsplanänderung

4.1 Änderungsbereich 1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg 4.1.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der bisherige Standort des Feuerwehrhauses liegt im Ortskern von Artlenburg, Am Hopfengar- ten Nr. 5, westlich der Kirche im nicht beplanten Innenbereich. Er wird gemeinsam mit angren- zenden Grundstücken und auch dem Kirchengrundstück und dem nördlich davon gelegenen Kindergartenstandort als Gemeinbedarfsfläche dargestellt und ist mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr“ versehen. Nordwestlich schließt eine Grünfläche an, südöstlich, östlich und nördlich liegen Dorfgebietsflä- chen. 4.1.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.5: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kenn- zeichnung der Lage des Ände- rungsbereiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Der Änderungsbereich liegt, wie der gesamte Siedlungsbereich von Artlenburg, im Bereich ei- nes Vorbehaltsgebietes für die Erholung. Die durch das Dorfgebiet von Artlenburg verlaufende Straße „Stremel/Lorenz-Müller-Straße wird als Hauptverkehrsstraße von regionaler Bedeutung mit regional bedeutsamem Busverkehr dargestellt. Die Änderung der Darstellung als Gemeinbedarfsfläche Feuerwehr in eine Dorfgebietsdarstel- lung steht den Darstellungen des RROP nicht entgegen, da sie die Ansiedlung dorfgebietstypi- scher Nutzungen zulässt, die bereits auf den angrenzenden Flächen zulässig sind. 4.1.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Für den Änderungsbereich, der im Ortskern von Artlenburg liegt, werden keine Zielstellungen gegeben. 4.1.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich wird als Fläche für den Gemeinbedarf Kirche, Feuerwehr dargestellt (vgl. Gegenüberstellungsblatt Änderungsbereich 1.1). Im Änderungsbereich befindet sich das ehemals genutzte Feuerwehrgerätehaus von Artlenburg. Der Standort der Kirche ist südöstlich angrenzend außerhalb des Änderungsbereiches. Nördlich und westlich grenzen Dorfgebiets- darstellungen an, südlich eine Teilfläche der Mischgebietsdarstellung. 4.1.5 Bebauungspläne Der Änderungsbereich sowie die angrenzenden Fläche liegen nicht im Geltungsbereich von Bebauungsplänen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 20 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung 4.1.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Nachdem in Artlenburg an der Großen Straße, nahe des Anschlusses an die B 209, ein neues zeitgemäßes Feuerwehrgerätehaus errichtet worden ist, sollen am Standort des bisherigen Feu- erwehrgerätehauses dorfgebietstypische Nutzungen ermöglicht werden. Die bisherige Ge- meinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung Feuerwehr wird nun als Dorfgebiet dargestellt. Die Erschließung des Änderungsbereiches erfolgt über die Straße „Am Hopfengarten“ sowie über den Kirchsteig.

4.2 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg 4.2.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich, welcher am südwestlichen Ortsrand von Artlenburg liegt, wird gegen- über dem Vorentwurf um die die Marienthaler Straße nach Nordwesten überspringende Teilflä- che stark reduziert. Er umfasst somit insgesamt 8,5 ha. Der Änderungsbereich grenzt an den südwestlichen Ortsrand von Artlenburg an den Siedlungsbereich Hufenweg/Ginsterweg an. Westlich wird er von der Marienthaler Straße begrenzt, östlich bzw. südöstlich von der B209. Der Änderungsbereich wird, wie die westlich der Marienthaler Straße, südlich sowie östlich der B 209 angrenzenden Fläche bisher landwirtschaftlich genutzt. 4.2.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.6: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbereiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Vorbehaltsgebiet Erholung Der nördliche Teil des Änderungsbereiches liegt wie der angrenzende Siedlungsbereich in ei- nem Vorbehaltsgebiet Erholung. Der Darstellung einer Wohnbaufläche für die weitere Deckung des Bedarfs an Wohnbauflä- chen im Flecken Artlenburg wird Vorrang vor dem Vorbehaltsgebiet Erholung gegeben, zumal der Änderungsbereich nur einen geringen, unmittelbar an den Siedlungsbereich von Artlen- burg und an die B209 angrenzenden Teil dieses großen Vorbehaltsgebietes in Anspruch nimmt und ausreichend Flächen für Erholung an anderer Stelle in Artlenburg vorhanden sind. Die Er- holungseignung des Änderungsbereiches ist bereits durch die intensive ackerbauliche Nutzung sowie die angrenzende B209 mit einem hohen Verkehrsaufkommen eingeschränkt. Bezüglich der Siedlungsentwicklung und des Neubaubedarfs im Flecken Artlenburg wird auf das Kapitel 3.1.2 verwiesen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 21 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Hauptverkehrsstraße von überregionaler Bedeutung Die südöstlich an den Änderungsbereich angrenzende B209 wird als Hauptverkehrsstraße von überregionaler Bedeutung dargestellt. Standort besondere Entwicklungsaufgabe Erholung Artlenburg wird als Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung ausgewiesen. Nach dem RROP soll die besondere Entwicklungsaufgabe „Erholung“ an solchen Standorten verwirklicht werden, an denen Erholungseinrichtungen gebündelt vorhanden oder in abseh- barer Zukunft geplant sind, wenn der geplante Ausbau unter Berücksichtigung aller, auch Be- lange des Naturschutzes und der Landschaftspflege, gewährleistet erscheint. In Artlenburg sind Erholungseinrichtungen wie ein Sportboothafen und ein Campingplatz vorhanden. Die Darstel- lung einer Wohnbaufläche steht dieser Zielstellung nicht entgegen.

4.2.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Für den Änderungsbereich ist als Zielsetzung „Aufbau Biotopverbund“ mit der Begründung „Er- haltung der Biodiversität“ benannt. Im Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans wird für den Änderungsbereich als Entwicklungs- fläche für den Biotopverbund, als Schwerpunktraum mit der Gebietsnummer BV-G_02 darge- stellt. Als Ziele werden im Maßnahmendatenblatt aufgeführt: − Schutz und Entwicklung der regional bedeutsamen Bereiche für Arten und Biotope, Schaf- fung von Pufferzonen um bedeutsame Bereiche − Erhaltung und Förderung von Tierartenpopulationen auengrünlandtypischer Arten mit höchs- ter Priorität und für die der Landkreis eine besondere Bedeutung trägt insbesondere aus der Gruppe der Vögel (Großer Brachvogel, Kiebitz, Rast- und Gastvögel u. a.), Amphibien (Kammmolch, Moorfrosch, Laubfrosch), Fische (Schlammpeitzger, Bitterling) sowie von Pflanzenarten (Sumpfdotterblume, Knabenkraut u. a.) − Verbesserung der Bestände aller FFH-LRT und sonstigen Biotoptypen mit vorrangiger Priorität aus landesweiter Sicht: Grünland: LRT 6440, 6510 sowie Feucht- und Nassgrünland (GN, GF) und mesophiles Grünland (GM); Gewässer: LRT 3150 sowie naturnahe Stillgewässer (SO, SE, VO , VE, ST, SS); Hochstaudenfluren: LRT 6430 und sonstige gehölzfreie Niedermoore und Sümpfe (NR, NS) − Erhaltung und Förderung des Anteils der naturnahen Grünlandbiotope mit sehr hoher und hoher Bedeutung (artenreiches, mesophiles Grünland, Feucht- und Nassgrünland) − Schutz und Entwicklung naturnaher Fließgewässer einschl. Gräben und Stillgewässer − Schutz und Entwicklung der Gewässerrandstreifen sowie begleitender Gehölzstrukturen, Schilf- und Staudenfluren − Schutz und Entwicklung naturnaher Auenbereiche − Förderung des Grundwasserschutzes Diese Ziele sind zum Teil für den Änderungsbereich nicht zutreffend, da er unmittelbar an den Siedlungsbereich angrenzt und als Ackerfläche intensiv genutzt wird. Insbesondere kommt die Fläche für Tierartenpopulationen auengrünlandtypischer Arten mit höchster Priorität nicht als Lebensraum in Frage. Naturnahe Fließgewässer und Gräben sind im Änderungsbereich nicht vorhanden. Im Ände- rungsbereich sind keine Gewässer vorhanden, die für Amphibien geeignet sind.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 22 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung Als auf den Änderungsbereich u.U. anwendbare Entwicklungsmaßnahmen werden aufgeführt: - Erhaltung bestehender Gehölze, - Umwandlung von Acker in (extensiv genutztes) Dauergrünland. Zwar entspricht die Planung einer Wohnbaufläche nicht diesem Zielkonzept des LRP. Dieser gibt jedoch im Gegensatz zum RROP keine Ziele und Grundsätze vor, die im Rahmen der Bauleit- planung zu berücksichtigen sind. Der Landschaftsrahmenplan legt keine verbindlichen Ziele fest. Er wurde auch bereits in die Abwägung zum parallel für die östliche Teilfläche des Ände- rungsbereiches 1.2 gemäß § 13 b aufgestellten Bebauungsplan des Flecken Artlenburg Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“ eingestellt. Der Darstellung einer Wohnbaufläche zur Deckung des Bedarfs an Wohnbauflächen im Fle- cken Artlenburg wird Vorrang vor dem Aufbau eines Biotopverbundes an dieser Stelle gege- ben. Es gibt kaum alternative Flächen, die sich für eine Wohnbauentwicklung im Flecken Art- lenburg eignen. Artlenburg ist im Norden durch die Elbe als natürliche Grenze und im Osten durch den Elbesei- tenkanal begrenzt. Im Süden ist Artlenburg durch die B209 begrenzt und im Westen grenzt ein Vorranggebiet für Natur und Landschaft mit zum Teil geschützten Biotopen und Ausgleichsflä- chen an die Ortslage an, welches im Landschaftsrahmenplan auch als LSG-würdiges Gebiet eingestuft wird. Diese Flächen sind von einer Bebauung freizuhalten. Daher wird eine Wohn- bauflächenentwicklung im Änderungsbereich verfolgt. Es verbleiben ausreichend Flächen zum Aufbau eines Biotopverbundes in größerem Abstand von störenden Straßen und dem Sied- lungsrand von Artlenburg. Es wird davon ausgegangen, dass die dargestellten Grünflächen im Osten, Süden und Westen des Änderungsbereiches zu dessen Einbindung in die freie Landschaft sich als Verbindungsele- ment mit Trittsteinbiotopen in der Landschaft entwickeln wird und somit eine Aufgabe im Bio- topverbund erfüllen wird, zumal dadurch die Gehölzstrukturen entlang des südlichen landwirt- schaftlichen Weges und an der Marienthaler Straße (Korridorbiotope) erhalten bleiben. Auch bei Nichtumsetzung der vorliegenden Bauleitplanung würden die Maßnahmen gemäß Datenblatt nicht umgesetzt. Zu berücksichtigen ist, dass die Fläche nordwestlich von Artlenburg (BV_G_01), wo noch Grünlandnutzungen und Marschhufenreste vorhanden sind sowie keine störenden Straßen angrenzen, ein erheblich höheres Biotopentwicklungspotential darstellt. Hie- rauf sollte die Konzentration im Hinblick auf die Umsetzung von Maßnahmen gelegt werden. 4.2.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich wird in seiner neuen Abgrenzung als Fläche für die Landwirtschaft dar- gestellt (Gegenüberstellungsblatt Änderungsbereich 1.2). Nördlich angrenzend wird im Bereich Hufenweg, Ginsterweg weit überwiegend Wohnbaufläche dargestellt. Nordöstlich des Ände- rungsbereiches an der B 209 besteht eine kleinere Dorfgebietsdarstellung sowie eine Grünflä- chendarstellung. 4.2.5 Bebauungspläne Für die östliche Teilfläche mit einem Umfang von insgesamt ca. 3,8 ha wurden der Bebauungs- plan des Flecken Artlenburg gemäß § 13 b BauGB Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“ aufgestellt. Er wurde am 02.04.2020 rechtswirksam. Gemäß § 13b BauGB gilt für Bebauungspläne, für die bis zum 31. Dezember 2019 Aufstellungs- beschlüsse gefasst wurden, § 13a BauGB entsprechend für Bebauungspläne mit einer Grund- fläche im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 BauGB von weniger als 10.000 Quadratmetern, durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird, die sich an im Zusam- menhang bebaute Ortsteile anschließen. Satzungsbeschlüsse für Bebauungspläne gem. § 13 b BauGB müssen bis zum 31. Dezember 2021 gefasst werden. Bebauungspläne nach § 13 b BauGB, die von Darstellungen des Flächennutzungsplans ab- weichen, dürfen auch aufgestellt werden, bevor der Flächennutzungsplan geändert oder er- gänzt ist; die geordnete städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebiets darf nicht beein- trächtigt werden; der Flächennutzungsplan ist im Wege der Berichtigung anzupassen (§ 13 a Abs. 2 Nr. 2 BauGB).

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 23 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 11 wird mit 32 ermöglichten Wohneinheiten, die in zwei Bauabschnitten entwickelt werden sollen, der Neubaubedarf von Artlenburg bis über das Jahr 2025 hinaus gedeckt. 4.2.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Im Änderungsbereich 1.2 soll der Wohnbauflächenbedarf des Flecken Artlenburg für die kom- menden Jahre gedeckt werden. Im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 11 des Flecken Artlen- burg wurde für die östliche Teilfläche mit einer den Änderungsbereich betreffenden Größe von ca. 3,8 ha bereits die Nutzung zum Wohnen verbindlich vorbereitet. Im Rahmen dieses Bebau- ungsplans wird entlang der B 209 eine 30 m breite öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestim- mung Lärmschutzwall festgesetzt. Diese dient dem Schutz des festgesetzten allgemeinen Wohngebietes vor dem von der B 209 ausgehenden Schall. Die Grünflächendarstellung wird in die 42. Änderung übernommen. Darüber hinaus werden entlang der nördlichen Grenze des Änderungsbereiches sowie der westlichen Grenze ebenfalls jeweils eine 7 m breite Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Eingrünung von Baugebieten“ dargestellt, um bereits auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung dem Schutz des Ortsbildes und der angemessenen Eingrünung des neu geplanten Ortsrandes Rechnung zu tragen. Entlang der Marienthaler Straße sind bereits den Ortsrand nach Westen eingrünende Gehölzstrukturen vorhanden, die dadurch geschützt werden. Der Änderungsbereich kann über den Hufenweg erschlossen werden, dessen Ausbau im Zuge der Umsetzung des Bebauungsplans Nr. 11 des Flecken Artlenburg geplant wird. Im Bebauungsplan Nr. 11 wird eine Anbindung der westlichen Teilfläche an die geplante Rin- gerschließung ermöglicht. Die westliche Teilfläche des Änderungsbereiches kann außerdem über den Marienthaler Straße erschlossen werden.

4.3 Änderungsbereich 1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg 4.3.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Im Änderungsbereich 1.3 befindet sich außerhalb der Ortslage von Artlenburg, von dem Sied- lungsgebiet durch den Elbe-Seitenkanal abgetrennt, südlich der B 209 ein genehmigter Schrott- handel, der Anfang der 70er Jahre, als der Elbe-Seitenkanal gebaut wurde, hierhin umgesiedelt wurde. Zum Änderungsbereich gehören entlang dem Elbe-Seitenkanal, dem diesen südlich querenden Weg, auf nördlichen Flächen zur B 209 hin sowie entlang der östlichen grenze um- fangreiche Gehölzstrukturen. Östlich wird das großflächige gesetzlich geschützte Biotop (3557, Weiden-Sumpfwald bei Artlenburg) ausgewiesen.

4.3.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.7: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsberei- ches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Land- kreis Lüneburg (2016).

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 24 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung Der Änderungsbereich liegt in einem Vorbehaltsgebiet für Erholung. Außerdem reicht er in ein Vorranggebiet Natur und Landschaft hinein. Die Regionale Raumordnungsbehörde des Landkreises Lüneburg hat im Rahmen der frühzeiti- gen Beteiligung darauf hingewiesen, dass für den Änderungsbereich 1.3 ein Zielabweichungs- verfahren hinsichtlich des Vorranggebietes Natur und Landschaft geprüft werden muss. Die Raumordnungsbehörde hat darauf hingewiesen, dass ein Verzicht auf ein Zielabweichungsver- fahren nicht mit maßstabsbedingten Abweichungen zu legitimieren sei, da die Fläche mehrere hundert Meter in das Vorranggebiet hineinreicht. Die Raumordnungsbehörde verweist hinsicht- lich der Voraussetzungen und Inhalte eines Zielabweichungsverfahrens auf die Verwaltungs- vorschriften zum ROG und zum NROG für die Durchführung von Zielabweichungsverfahren des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (zuletzt geändert durch RdErl. D. ML v. 2.5.2018). Nach Auswertung der Verwaltungsvorschriften zum ROG und zum NROG für die Durchführung von Zielabweichungsverfahren des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz (zuletzt geändert durch RdErl. D. ML v. 2.5.2018) geht die Samtgemeinde Scharne- beck davon aus, dass die Darstellung einer gewerblichen Baufläche im Bereich eines bereits bestehenden Gewerbebetriebes im Außenbereich nicht gegen das Ziel der Raumordnung ver- stößt, da der Betriebsstandort bereits seit vielen Jahrzehnten bestanden hat. Gemäß Ziffer 1.2.4, S.5 der o.g. Verwaltungsvorschrift sind Fallkonstellationen möglich, „in denen sich erst im Zuge der maßstabsabhängig genaueren Prüfung ergibt, dass in bestimmten klein- räumigen Bereichen innerhalb eines Vorranggebietes die angenommenen Voraussetzungen der vorrangigen Funktion oder Nutzung nicht vorliegen (z. B. dass […] eine Vorrangnutzung oder - funktion dem konkreten Vorhaben (aufgrund dessen konkreter Ausgestaltung) nicht ent- gegensteht (z. B. wenn eine raumbedeutsame bauliche Anlage so in die Landschaft einbettet wird, dass weder Errichtung noch Betrieb den Vorrang „ruhige Erholung“ beeinträchtigen). In solchen Fällen wäre das Vorhaben mit dem gesicherten Vorrang vereinbar, sodass ein Zielab- weichungsverfahren mangels Zielverstoßes gar nicht erforderlich wäre.“ Das im Änderungsbereich 1.3 bereits vorhandene Vorhaben ist geeignet, diese Voraussetzung zu erfüllen, wenn berücksichtigt wird, dass die vorrangige Funktion oder Nutzung im unmittel- baren Bereich der bereits seit Jahrzehnten genutzten Vorhabenfläche nicht vorliegt und der im Außenbereich bereits genehmigte Betriebsstandort, der für den Bau des Elbe-Seitenkanals, ei- nem raumbedeutsamen Vorhaben, hierher umgesiedelt werden musste und außerdem die wertvollen vorhandenen Gehölzbestände entlang der westlichen, südlichen, nördlichen und östlichen Grenze des Änderungsbereiches als Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Eingrü- nung von Baugebieten“ dargestellt werden und somit bereits auf der Ebene der vorbereiten- den Bauleitplanung deren Schutz sichergestellt wird. Die nördlich verlaufende B 209 stellt eine Hauptverkehrsstraße von überregionaler Bedeutung dar. Nördlich davon wird der Verlauf des Elbdeiches dargestellt sowie die Grenze des Vorrang- gebietes Natura 2000, das FFH-Gebiet 74 Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geest- hacht betreffend, dargestellt. In dieses wird nicht eingegriffen. Es gehen keine nachteiligen Auswirkungen auf das Gebiet aus. Der westlich den Änderungsbereich begrenzende Elbe-Seitenkanal wird als schiffbare Wasser- straße dargestellt. Im Bereich einer den Kanal südlich querenden Straßenbrücke wird der Ver- lauf einer Rohrfernleitung dargestellt. 4.3.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Der Änderungsbereich als bestehender Betriebsstandort ist aus den Zieldarstellungen des Land- schaftsrahmenplans ausgespart. 4.3.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich wird als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt (Gegenüberstellungs- blatt Änderungsbereich 1.3), obwohl hier seit über 40 Jahren ein Betriebsstandort vorhanden ist.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 25 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Nördlich der B 209 befindet sich eine Wohnbauflächendarstellung südlich der Deichstraße. Die B 209 wird als örtliche/überörtliche Hauptverkehrsstraße dargestellt. Westlich wird der Elbe-Sei- tenkanal an Sondergebiet dargestellt. 4.3.5 Bebauungspläne Der Änderungsbereich sowie die angrenzenden Fläche liegen nicht im Geltungsbereich von Bebauungsplänen. 4.3.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Im Änderungsbereich liegt der Standort eines im Außenbereich genehmigten Schrotthandels, der ursprünglich auf der Trasse des Elbe-Seitenkanals lag und Anfang der 70er Jahre, als der Elbe-Seitenkanal gebaut wurde, hierhin umgesiedelt wurde. Der Betriebsstandort wird als gewerbliche Baufläche dargestellt. Die den Betriebsstandort nach Westen gegenüber dem Elbe-Seitenkanal, nach Süden gegen- über einem diesen querenden Weg, nach Osten gegenüber gesetzlich geschützten Biotopflä- chen und nach Norden gegenüber der Bundesstraße abschirmenden Gehölzstrukturen wer- den als Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Eingrünung von Baugebieten“ dargestellt und somit für den Natur- und Landschaftshaushalt gesichert sowie dem Ziel der Raumordnung „Vor- ranggebiet Natur und Landschaft“ Rechnung getragen. Der Änderungsbereich wird über eine bestehende Zufahrt zur B 209 erschlossen.

4.4 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Art- lenburg 4.4.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich liegt ebenfalls südlich der B 209, ca. 250 m östlich vom Änderungsbe- reich 1.3 und wird von diesem durch das großflächige gesetzlich geschützte Biotop (3557, Wei- den-Sumpfwald bei Artlenburg) getrennt. Der Änderungsbereich stellt sich im Norden als Flä- che für die Ablagerung von Grünabfallen dar, südlich als von Gehölzstreifen gesäumtes Grün- land. Im Rahmen der Biotoptypenermittlung des Landschaftsrahmenplans des Landkreises Lü- neburg wird er als halbruderale Gras- und Staudenflur bewertet. Östlich ist eine Heckenstruktur ausgeprägt, daran schließt eine Ackerfläche an. 4.4.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.8: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsberei- ches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Land- kreis Lüneburg (2016).

Der Änderungsbereich liegt, wie Änderungsbereich 1.3, in einem Vorbehaltsgebiet für Erho- lung. Außerdem reicht er in ein Vorranggebiet Natur und Landschaft hinein.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 26 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung Die Regionale Raumordnungsbehörde des Landkreises Lüneburg hat im Rahmen der frühzeiti- gen Beteiligung darauf hingewiesen, dass für den Änderungsbereich 1.4 ein Zielabweichungs- verfahren hinsichtlich des Vorranggebietes Natur und Landschaft geprüft werden muss und gefordert, dass aufgrund der hohen ökologischen Wertigkeit der Fläche Alternativen zu prüfen sind (vgl. Kap. 7 Umweltbericht). Die Raumordnungsbehörde verweist hinsichtlich der Voraussetzungen und Inhalte eines Zielab- weichungsverfahrens auf die Verwaltungsvorschriften zum ROG und zum NROG für die Durch- führung von Zielabweichungsverfahren des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Ver- braucherschutz (zuletzt geändert durch RdErl. D. ML v. 2.5.2018). Diese gelten auch für ein po- tentielles Zielabweichungsverfahren zum Änderungsbereich 1.4. Nach Auswertung der Verwaltungsvorschriften zum ROG und zum NROG für die Durchführung von Zielabweichungsverfahren des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz (zuletzt geändert durch RdErl. D. ML v. 2.5.2018) geht die Samtgemeinde Scharne- beck davon aus, dass ein Zielabweichungsverfahren durch die Modifizierung der Planung ver- mieden werden kann (Ziffer 1.2.5 der o.g. Verwaltungsvorschriften). Gemäß der Verwaltungsvorschriften ist für raumbedeutsame Vorhaben, die einer Zulassung (z. B. Genehmigung oder Planfeststellung) bedürfen, zunächst nur zu prüfen, ob durch Nebenbe- stimmungen zur Zulassungsentscheidung i. S. von § 36 VwVfG erreicht werden kann, dass das Vorhaben unter Einhaltung der Ziele der Raumordnung realisiert wird. Ein Zielabweichungsver- fahren ist nur erforderlich, wenn eine solche Nebenbestimmung die Auswirkungen des Vorha- bens zwar mildern, aber eine Verletzung eines Zieles der Raumordnung nicht ausschließen könnte. Das Ziel der Raumordnung „Vorranggebiet für Natur und Landschaft“ wird durch das im Ände- rungsbereich geplante Vorhaben weniger durch die Errichtung baulicher Anlagen und deren Auswirkung auf Natur und Landschaft betroffen als vielmehr durch die Nutzung als Hundewiese, also den Aufenthalt von Menschen und Hunden innerhalb eines wertvollen Landschaftsaus- schnitts, gestört. Es findet keine Bodenversiegelung in erheblichem Umfang und somit kein Ein- griff in den Boden- und Wasserhaushalt statt. Zum Schutz von Wildtieren ist die Errichtung einer Zaunanlage erforderlich, um zu vermeiden, dass Hunde in die Landschaft gelangen und dabei Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Tieren stören oder deren Entwicklungsstadien töten. Indem die Fläche des Änderungsbereiches auf eine nördliche, näher an der B209 gelegene Fläche reduziert wird und die südliche Teilfläche mit Ausnahme der zuwegenden Fahrspur als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt wird, kann Ihre Verträglichkeit mit dem Ziel der Raumordnung ermöglicht werden. Auf den Teilflächen der Maßnahmenfläche können die vorhandenen Biotopkomplexe erhal- ten und entwickelt werden. Die Hundewiese ist gegenüber den umgebenden Gehölzbeständen sowie den übrigen Maß- nahmenflächen einzuzäunen, um deren Störwirkung auf Wildtiere in der angrenzenden Land- schaft einzuschränken, Die Samtgemeinde Scharnebeck geht davon aus, dass diese Anforderungen in die erforderli- che Baugenehmigung als Nebenbestimmungen aufgenommen werden können und somit auf ein Zielabweichungsverfahren verzichtet werden kann. Die nördlich verlaufende B 209 stellt eine Hauptverkehrsstraße von überregionaler Bedeutung dar. Nördlich davon wird der Verlauf des Elbdeiches dargestellt sowie die Grenze des Vorrang- gebietes Natura 2000, das FFH-Gebiet 74 Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geest- hacht betreffend, dargestellt. In dieses wird nicht eingegriffen. Es gehen keine nachteiligen Auswirkungen auf das Gebiet aus. 4.4.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Im Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans wird für den Änderungsbereich als Entwicklungs- fläche für den Biotopverbund, als Schwerpunktraum mit der Gebietsnummer BV-G_01 darge- stellt. Als Ziele werden im Maßnahmendatenblatt aufgeführt:

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 27 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

− Schutz und Entwicklung der regional bedeutsamen Bereiche für Arten und Biotope, Schaf- fung von Pufferzonen um bedeutsame Bereiche − Erhaltung und Förderung von Tierartenpopulationen auengrünlandtypischer Arten mit höchs- ter Priorität und für die der Landkreis eine besondere Bedeutung trägt insbesondere aus der Gruppe der Vögel (Großer Brachvogel, Kiebitz, Rast- und Gastvögel u. a.), Amphibien (Kammmolch, Moorfrosch, Laubfrosch), Fische (Schlammpeitzger, Bitterling) sowie von Pflanzenarten (Sumpfdotterblume, Knabenkraut u. a.) − Verbesserung der Bestände aller FFH-LRT und sonstigen Biotoptypen mit vorrangiger Priorität aus landesweiter Sicht: Grünland: LRT 6440, 6510 sowie Feucht- und Nassgrünland (GN, GF) und mesophiles Grünland (GM); Gewässer: LRT 3150 sowie naturnahe Stillgewässer (SO, SE, VO , VE, ST, SS); Hochstaudenfluren: LRT 6430 und sonstige gehölzfreie Niedermoore und Sümpfe (NR, NS) − Erhaltung und Förderung des Anteils der naturnahen Grünlandbiotope mit sehr hoher und hoher Bedeutung (artenreiches, mesophiles Grünland, Feucht- und Nassgrünland) − Schutz und Entwicklung naturnaher Fließgewässer einschl. Gräben und Stillgewässer − Schutz und Entwicklung der Gewässerrandstreifen sowie begleitender Gehölzstrukturen, Schilf- und Staudenfluren − Schutz und Entwicklung naturnaher Auenbereiche − Förderung des Grundwasserschutzes Als auf den Änderungsbereich u.U. anwendbare Entwicklungsmaßnahmen werden aufgeführt: - Kein Umbruch von Dauergrünland - Erhaltung und Förderung der Relikte der ehemaligen strukturreichen Marschhufenlandschaft südlich von Artlenburg und Hohnstorf (keine weitere Entfernung von Heckenstrukturen/ Ge- hölzen, Neuanlage von Feldgehölzen, Hecken und Einzelgebüschen) - Umwandlung von Acker in (extensiv genutztes) Dauergrünland 2 Die entlang der östlichen Grenze ausgeprägten Gehölze werden als Verbindungselemente zum Aufbau eines Biotopverbundes ausgewiesen. Im Änderungsbereich soll eine Hundewiese angelegt werden. Der Änderungsbereich kann im Bereich der Hundewiese als intensiv genutztes Grünland erhalten bleiben. Im Bereich der dar- gestellten Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft werden das vorhandene Feuchtgrünland und die randlichen Gehölzbestände er- halten und entwickelt. Die Vorhabenplanung kann mit dem Zielkonzept vereinbar gestaltet werden. 4.4.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich wird als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt (Gegenüberstellungs- blatt Änderungsbereich 1.4). im Abstand von ca. 250 m westlich liegt Änderungsbereich 1.3 (s.o.). Die B 209 wird als örtliche/überörtliche Hauptverkehrsstraße dargestellt. Der nördlich an- grenzende Deichverlauf wird als Gesamtanlage, die dem Denkmalschutz dient dargestellt. Nördlich davon das FFH Gebiet liegt. 4.4.5 Bebauungspläne Der Änderungsbereich sowie die angrenzenden Fläche liegen nicht im Geltungsbereich von Bebauungsplänen. 4.4.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Der Änderungsbereich wird als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Hundewiese darge- stellt. Im Südwesten sowie im Osten werden Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt, um dem Ziel der Raumordnung „Vor- ranggebiet Natur und Landschaft“ gerecht zu werden. Die Erschließung kann über den südlich angrenzenden Wirtschaftsweg gesichert werden, der bis zur geplanten Hundewiese dafür für den Anliegerverkehr frei zugeben ist.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 28 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung 4.5 Änderungsbereich 2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen 4.5.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich liegt im Nordwesten der Ortslage Brietlingen nahe dem westlichen Orts- eingang nördlich der Großen Straße /K1. Er bezieht das Grundstück Große Straße Nr. 16 mit ein sowie die rückwärtig zwischen den Grundstücken Wiesenweg Nr. 2a bis Nr. 14 sowie Kleine Straße Nr. 24 bis 28 liegenden Flächen und umfasst insgesamt eine Fläche von 1,27 ha. Der auf der Fläche vorhandene landwirtschaftliche Betrieb zur Pferdehaltung wurde in seiner ursprünglichen Form inzwischen aufgegeben. Landwirtschaftlicher Gebäudebestand im rück- wärtigen Bereich, wie eine Reithalle, ein Strohlager sowie eine Longierhalle wurden bereits ab- gerissen. Auf der Flächen befinden sich außerdem Reitplätze, landwirtschaftliche Lagerflächen sowie Hofweiden. Die angrenzenden Grundstücke an den Straßen „Wiesenweg“ und „Kleine Straße“ werden überwiegend zum Wohnen genutzt. An der K1 grenzt südöstlich der Standort der Feuerwehr an. Östlich der Kleinen Straße sowie südlich der Großen Straße befinden sich Standorte von landwirtschaftlichen Betrieben.

4.5.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.9: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbereiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Für den Änderungsbereich werden im Regionalen Raumordnungsprogramm keine zeichneri- schen Festlegungen vorgegeben. Die Große Straße/ K1, an die der Änderungsbereich nördlich angrenzt, wird als Hauptverkehrs- straße von regionaler Bedeutung ausgewiesen. 4.5.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Für den Änderungsbereich, der unmittelbar angrenzend an den Siedlungsbereich liegt, werden keine Zielstellungen gegeben. Die nördlich angrenzenden Flächen werden als LSG-würdiges Biotopverbund Grünland Elbmarsch mit dem Typ Entwicklungsfläche dargestellt. Ziel dieser Ent- wicklungsfläche ist der Aufbau eines kreisweiten Biotopverbunds zur Erhaltung der Biodiversität (vgl. LRP 2017 des Landkreises Lüneburg, Maßnahmenblatt BV_G_02). Es ist davon auszugehen, dass vom Änderungsbereich keine nachteiligen Auswirkungen auf das Gebiet einwirken. 4.5.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Die Grundstücke am Wiesenweg, westlich der Kleien Straße sowie die Fläche südlich des Än- derungsbereiches werden im wirksamen Flächennutzungsplan bereits als Dorfgebiet darge- stellt. Der Änderungsbereich mit einem Umfang von ca. 1,27 ha wird bisher als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Er ist im Rahmen der landwirtschaftlichen Privilegierung bereits be- baut.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 29 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

4.5.5 Bebauungspläne/ Bauvorhaben Der Änderungsbereich ist Teil des unbeplanten Innenbereiches des Dorfgebietes von Brietlin- gen. In der Umgebung liegen keine Geltungsbereiche von Bebauungsplänen. Für den südlichen Bereich, der im wirksamen Bebauungsplan bereits als Dorfgebiet dargestellt wird, sind Bauanträge nach § 34 BauGB gestellt worden. Hier sollen anstelle baufälliger Be- standsgebäude zur Schaffung mehrerer Wohn- und Gewerbeeinheiten im Rahmen der Innen- entwicklung neue Gebäude errichtet werden. Für den Änderungsbereich wird die Aufstellung eines Bebauungsplans gemäß § 13 a BauGB geplant. Im Norden des Änderungsbereiches ist die Neuansiedlung des ausgegebenen Pferdebetriebes in verkleinerter Form, ohne aktuelle landwirtschaftliche Privilegierung geplant. Die angrenzen- den nördlichen Weideflächen sollen entsprechend weiter genutzt werden. Darüber hinaus soll der Änderungsbereich sowohl zum Wohnen als auch für dorfgebietsverträgliche gewerbliche Nutzungen in die Dorfgebietsdarstellung einbezogen werden. Im Änderungsbereich können unter Berücksichtigung der möglichen gewerblichen und land- wirtschaftlichen Nutzungen maximal ca. 20 bis 25 Wohneinheiten angesiedelt werden. Die Gemeinde Brietlingen plant außerdem die Aufstellung eines Bebauungsplans gem. § 13 b BauGB für eine im wirksamen Flächennutzungsplan bereits enthaltene Wohnbaufläche südlich der Scharnebecker Straße mit einem Umfang von ca. 1,7 ha. Auf der Fläche soll angrenzend außerdem eine neue Kita untergebracht werden. Auf der Fläche sollen ca. 26 Wohneinheiten geplant werden. 4.5.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Der Änderungsbereich wurde im Vorentwurf als Änderungsbereich 2.2 dargestellt. Da der dort noch dargestellte Änderungsbereich 2.1 gestrichen wurde, wird der Änderungsbereich Wie- senweg/ Kleine Straße nun als Änderungsbereich 2.1 neu dargestellt. Er wird gegenüber dem Vorentwurf nun als Dorfgebiet dargestellt. Die Flächen die im Vorentwurf ursprünglich von Dorf- gebiet in eine Wohnbaufläche umgewandelt werden sollten, können nun aus dem Änderungs- bereich herausfallen. Die Erschließung kann durch Anschluss an die große Straße im Bereich der bereits vorhandenen Hofzufahrt erfolgen. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung wird hier der Ausbau als Er- schließungsstraße mit nördlicher Wendeanlage geplant.

4.6 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen 4.6.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der gegenüber dem Vorentwurf stark reduzierte Änderungsbereich mit einem Flächenumfang von ca. 0,6 ha liegt im Südosten der Ortslage Brietlingen am Ortsausgang, nördlich der Schar- nebecker Straße (K 29), gegenüber dem Anpassungsbereich 2.3 (s.u.). Er wird bisher im Rahmen der Nutzung der südlichen Grundstücke Scharnebecker Straße 49 bis 53 als Scherrasen genutzt. Die südlichen Grundstücksbereiche werden in ca. 70 m Tiefe bereits als Dorfgebiet dargestellt.

Der Änderungsbereich wird als Dorfgebiet dargestellt, um hier östlich angrenzend an den Standort einer Gärtnerei sowie nördlich der Grundstücke Scharnebecker Straße 49 bis 53 eine Abrundung des Dorfgebietes zu ermöglichen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 30 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung 4.6.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.10: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbereiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Der Änderungsbereich liegt, wie weite Teile der Ortslage Brietlingen, in einem Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung. Im RROP werden Einzugsgebiete vorhandener Wassergewinnungs- anlagen als Vorranggebiete für Trinkwassergewinnung dargestellt. Der Begründung zum RROP sind keine Ausführungen zum Vorranggebiet Trinkwassergewinnung zu entnehmen. Es wird da- von ausgegangen, dass die Dorfgebietserweiterung dem Ziel der Raumordnung nicht entge- gensteht, wenn im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung eine angemessene Berücksichti- gung erfolgt. Der Änderungsbereich liegt außerdem in einem Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft. Der Abrundung des Dorfgebietes von Brietlingen wird Vorrang vor dem Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft gegeben, zumal der Änderungsbereich nur einen geringen, unmittelbar an den Siedlungsbereich von Brietlingen angrenzenden Teil dieses großen Vorbehaltsgebietes in An- spruch nimmt und ausreichend Flächen für Natur und Landschaft an anderer Stelle in der Ge- meinde Brietlingen vorhanden sind. Das Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft erstreckt sich über weite Teile der Gemeinde Brietlingen. Es umfasst freie Landschaften in größeren Entfer- nungen zu Siedlungsbereichen westlich, südlich und östlich der Ortslage Brietlingen sowie öst- lich der Ortslage Moorburg, die als Alternativflächen für den Natur und Landschaftsschutz er- halten bleiben. Der Änderungsbereich nimmt mit ca. 0,6 ha nur einen sehr geringen Anteil des Vorbehaltsgebietes in Anspruch. Der Änderungsbereich liegt in einem Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft aufgrund hohen, natür- lichen, standortgebunden landwirtschaftlichen Ertragspotenzials. Der Abrundung des Dorfgebietes von Brietlingen wird Vorrang vor dem Vorbehaltsgebiet Land- wirtschaft gegeben, zumal der Änderungsbereich nur einen geringen Teil von 0,6 ha dieses großen Vorbehaltsgebietes in Anspruch nimmt und ausreichend Flächen für die Landwirtschaft an anderer Stelle in der Gemeinde Brietlingen vorhanden sind. Das Vorbehaltsgebiet Landwirt- schaft mit einer hohen Bodenfruchtbarkeit erstreckt sich über weite Teile der Gemeinde Briet- lingen. Es umfasst landwirtschaftliche Flächen nördlich, östlich und südlich der Ortslage Brietlin- gen, die als Alternativflächen für Landwirtschaft erhalten bleiben. Die beiden 110 kV-Leitungen, die im Abstand von ca. 65 m zur östlichen Grenze des Ände- rungsbereiches verlaufen, werden entsprechend im RROP als 110kV -Leitungen gekennzeich- net. Es wird ein angemessener Abstand eingehalten, um gesunde Wohn- und Arbeitsverhält- nisse zu gewährleisten (vgl. Kap. 4.7.2). Die Scharnebecker Straße (K29), die südlich des Änderungsbereiches verläuft, wird als Haupt- verkehrsstraße von regionaler Bedeutung dargestellt. 4.6.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Für den Änderungsbereich, der unmittelbar angrenzend an den Siedlungsbereich liegt, werden keine Zielstellungen gegeben.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 31 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

4.6.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich wird in seiner neuen Abgrenzung wie die östlich, westlich und nördlich angrenzenden Flächen als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt (Gegenüberstellungsblatt Änderungsbereich 2.2 neu). Südlich angrenzend wird bereits Dorfgebiet dargestellt. 4.6.5 Bebauungspläne/Satzungen Für eine Bauzeile nördlich der Scharnebecker Straße wurde 1990 in ca. 40 m Tiefe eine Woh- nungsbauerleichterungssatzung aufgestellt. Diese Form der Satzung gibt es so nicht mehr. Sie entspricht in Etwa einer Außenbereichssatzung nach § 35 Abs. 6 BauGB, die noch kein unmit- telbares Baurecht bewirkt. Die Abrundung des Dorfgebietes im Änderungsbereich kann im Rahmen einer Klarstellungs- und Ergänzungssatzung gem. § 34 Abs. 4 BauGB verbindlich geplant werden. Auf der südlichen Seite der Scharnebecker Straße, dem Änderungsbereich und dem südlich liegenden Dorfgebiet gegenüber wurde von der Gemeinde Brietlingen im September 2019 der Bebauungsplan Nr. 21 „Ritzkamper Weg“ zur Festsetzung eines Allgemeinen Wohngebietes gem. § 13 b BauGB aufgestellt. Im Rahmen der 42. Änderung des Flächennutzungsplans erfolgt die Berichtigung (vgl. Kap. 4.7). 4.6.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Im Änderungsbereich wird die Abrundung entsprechend des südlich der Scharnebecker Straße vorhandenen Siedlungsrandes geplant. Er wird somit, wie die südlich angrenzende Zeile als Dorfgebiet dargestellt. Die Erschließung des Änderungsbereiches ist über die südlichen Grundstücke im Anschluss an die Scharnebecker Straße zu planen. 4.7 Anpassungsbereich 2.3 neu „Wohnbaufläche Ritzkamper Weg“ (Berichtigung gem. § 13 b Abs. 2 Nr. 2 BauGB), Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen 4.7.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Anpassungsbereiches Der Anpassungsbereich mit einem Flächenumfang von ca. 2,1 ha liegt im Südosten der Orts- lage Brietlingen südlich der Scharnebecker Straße, die den Anpassungsbereich im Norden be- grenzt. Westlich wird er durch den Ritzkamper Weg und östlich durch einen Graben begrenzt. Im südwestlichen Teil des Anpassungsbereiches befindet sich bereits ein Wohnhaus. Ansonsten wird der Anpassungsbereich bisher landwirtschaftlich genutzt. Aktuelle finden bereits die Er- schließungsarbeiten für das Wohngebiet Ritzkamper Weg statt, welches im Rahmen des Be- bauungsplans Nr. 21 geplant wird (vgl. Kap. 4.7.4) Nordwestlich schließt das vorhandene Dorfgebiet entlang der Scharnebecker Straße an den Anpassungsbereich an. Ansonsten ist dieser von landwirtschaftlich genutzten Flächen umge- ben. Östlich des Anpassungsbereiches und im südöstlichen Randbereich des Anpassungsbe- reiches verlaufen zwei 110kV Leitungen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 32 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

4.7.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.11: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbereiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Der Anpassungsbereich liegt, wie weite Teile der Ortslage Brietlingen, in einem Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung. Im RROP werden Einzugsgebiete vorhandener Wassergewinnungs- anlagen als Vorranggebiete für Trinkwassergewinnung dargestellt. Der Begründung zum RROP sind keine Ausführungen zum Vorranggebiet Trinkwassergewinnung zu entnehmen. Der bereits aufgestellte Bebauungsplan Nr. 21 enthält bereits einen Hinweis zum Boden- und Grundwasserschutz. Zum Bebauungsplan wurde außerdem ein Entwässerungskonzept erstellt. Die Planung steht der Schutzwirkung des Vorranggebietes Trinkwassergewinnung nicht entge- gen. Der Anpassungsbereich liegt in einem Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft. Der Entwicklung eines Wohngebietes zur Deckung des Bedarfs an Wohnbauflächen in der Ge- meinde Brietlingen im Rahmen des bereits aufgestellten Bebauungsplans Nr. 21 „Ritzkamper Weg“ wird Vorrang vor dem Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft gegeben, zumal der An- passungsbereich nur einen geringen, unmittelbar an den Siedlungsbereich von Brietlingen an- grenzenden Teil dieses großen Vorbehaltsgebietes in Anspruch nimmt und ausreichend Flä- chen für Natur und Landschaft an anderer Stelle in der Gemeinde Brietlingen vorhanden sind. Das Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft erstreckt sich über weite Teile der Gemeinde Briet- lingen. Es umfasst freie Landschaften in größeren Entfernungen zu Siedlungsbereichen westlich, südlich und östlich der Ortslage Brietlingen sowie östlich der Ortslage Moorburg, die als Alter- nativflächen für Natur und Landschaft erhalten bleiben. Der Anpassungsbereich nimmt mit ca. 2 ha nur einen sehr geringen Anteil des Vorbehaltsgebietes in Anspruch. Außerdem ist der An- passungsbereich bereits zum Teil bebaut. Der Anpassungsbereich liegt in einem Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft aufgrund hohen, na- türlichen, standortgebunden landwirtschaftlichen Ertragspotenzials. Der Entwicklung eines Wohngebietes zur Deckung des Bedarfs an Wohnbauflächen in der Gemeinde Brietlingen im Rahmen des bereits aufgestellten Bebauungsplans Nr. 21 „Ritzkamper Weg“ wird Vorrang vor dem Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft gegeben, zumal der Anpassungsbereich nur einen ge- ringen Teil dieses großen Vorbehaltsgebietes in Anspruch nimmt und ausreichend Flächen für die Landwirtschaft an anderer Stelle in der Gemeinde Brietlingen vorhanden sind. Das Vorbe- haltsgebiet Landwirtschaft mit einer hohen Bodenfruchtbarkeit erstreckt sich über weite Teile der Gemeinde Brietlingen. Es umfasst landwirtschaftliche Flächen nördlich, östlich und südlich der Ortslage Brietlingen, die als Alternativflächen für Landwirtschaft erhalten bleiben. Der An- passungsbereich nimmt mit ca. 2 ha nur einen sehr geringen Anteil des Vorbehaltsgebietes in Anspruch. Außerdem ist der Anpassungsbereich bereits zum Teil bebaut. Die beiden 110 kV-Leitungen, die den Anpassungsbereich im südöstlichen Randbereich que- ren, werden entsprechend im RROP als 110kV KV-Leitungen gekennzeichnet.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 33 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Im bereits aufgestellten B-Plan Nr. 21 werden ausreichende Abstände mit der Wohnbebauung zu den 110 kV-Leitungen eingehalten, sodass die Planung mit den Leitungen vereinbar ist. Eine Messung zur elektromagnetischen Verträglichkeit kommt zu dem Ergebnis, dass die für die All- gemeinbevölkerung gültigen Grenzwerte nach der 26. BImSchV eingehalten bzw. weit unter- schritten werden. Die Scharnebecker Straße (K29), welche im am nördlichen Rand des Anpassungsbereiches verläuft, wird als Hauptverkehrsstraße von regionaler Bedeutung dargestellt. 4.7.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Für den südöstlichen Bereich des Anpassungsbereiches wird als Zielsetzung „Klimaschutz“ mit der Maßnahme „Grünlanderhaltung“ benannt. Klimaschutzflächen sollen erhalten bleiben. Für den Anpassungsbereich wurde bereits ein Bebauungsplan gem. § 13 b BauGB aufgestellt. Der Entwicklung eines Wohngebietes zur Deckung des Bedarfs an Wohnbauflächen in der Ge- meinde Brietlingen wurde damit der Vorrang vor der Erhaltung des Grünlandes zum Klimaschutz gegeben, zumal nur eine geringe Grünlandfläche überplant und ausreichend Klimaschutzflä- chen an anderer Stelle in der Gemeinde Brietlingen vorhanden sind.

4.7.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Anpassungsbereich wird wie die südlich und östlich angrenzenden Flächen als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt (Gegenüberstellungsblatt Anpassungsbereich 2.3 neu). Westlich angrenzend sowie nördlich der Scharnebecker Straße wird bereits Dorfgebiet dargestellt. Für den Anpassungsbereich 2.3 neu wurde ein Bebauungsplan gemäß § 13 b BauGB aufge- stellt. Bebauungspläne nach § 13 b BauGB, die von Darstellungen des Flächennutzungsplans abwei- chen, dürfen auch aufgestellt werden, bevor der Flächennutzungsplan geändert oder ergänzt ist; die geordnete städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebiets darf nicht beeinträchtigt werden; der Flächennutzungsplan ist im Wege der Berichtigung anzupassen (§ 13 a Abs. 2 Nr. 2 BauGB). Dies erfolgt für den Bebauungsplan der Gemeinde Brietlingen Nr. 21 „Ritzkamper Weg“ mit ÖBV im Rahmen der 42. Änderung. 4.7.5 Bebauungspläne/ Satzungen Für eine Bauzeile nördlich und südlich angrenzend an die Scharnebecker Straße gegenüber dem Anpassungsbereich und an diesen westlich angrenzend wurde 1990 in jeweils ca. 40 m Tiefe eine Wohnungsbauerleichterungssatzung aufgestellt. Diese Form der Satzung gibt es so nicht mehr. Sie entspricht in Etwa einer Außenbereichssatzung nach § 35 Abs. 6 BauGB, die noch kein unmittelbares Baurecht bewirkt. Für den Anpassungsbereich wurde im September 2019 der Bebauungsplan Nr. 21 „Ritzkamper Weg“ mit örtlicher Bauvorschrift gemäß § 13b BauGB aufgestellt. Er trägt zur Deckung des vor- handenen Bedarfs an neuen Wohnbauflächen bei. Mit der Erschließung des Baugebietes wurde bereits begonnen. Gemäß § 13b BauGB gilt für Bebauungspläne, für die bis zum 31. Dezember 2019 Aufstellungs- beschlüsse gefasst wurden, § 13a BauGB entsprechend für Bebauungspläne mit einer Grund- fläche im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 BauGB von weniger als 10.000 Quadratmetern, durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird, die sich an im Zusam- menhang bebaute Ortsteile anschließen. Satzungsbeschlüsse für Bebauungspläne gem. § 13 b BauGB müssen bis zum 31. Dezember 2021 gefasst werden. Im Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 21 wird ein Allgemeines Wohngebiet festgesetzt. Anlagen für Verwaltungen, Gartenbaubetriebe und Tankstellen nicht Bestandteil des Bebau- ungsplanes sind. Außerdem wird festgesetzt, dass Anlagen für sportliche Zwecke nicht zulässig sind. Im Geltungsbereich des B-Plans Ritzkamper Weg werden 20 Wohneinheiten in Einzel- und Dop- pelhäusern ermöglicht.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 34 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung 4.7.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Der Anpassungsbereich wird als Wohnbaufläche dargestellt. Seine Erschließung wird im Rah- men des Bebauungsplans Nr. 21 über die Scharnebecker Straße (K 29) im Norden sowie über den Ritzkamper Weg westlich des Anpassungsbereiches erschlossen.

4.8 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche Schierenweg“, Gemeinde Brietlin- gen/Ortssteil Moorburg 4.8.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich 2.4 neu liegt im Südosten des Ortsteils Moorburg, südlich angrenzend an den Schierenweg am östlichen Ortsausgang. Er wird, wie auch die südlich und östlich angren- zende Fläche, bisher landwirtschaftlich als Ackerfläche genutzt. Westlich und nördlich des Schierenweges grenzen zum Wohnen genutzte Grundstücke an den Änderungsbereich. Im Abstand von ca. 40 m zur östlichen Grenze des Änderungsbereiches verläuft eine 110 kV-Lei- tung. Ca. 100 m nordöstlich auf der nördlichen Seite des Schierenweges liegt eine Hofstelle im Außenbereich. 4.8.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.12: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbereiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Der Ortsteil Moorburg ist Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung vorhandener Infra- struktur, welche auch durch die Ausweisung von Wohnbauflächen möglichst gesichert werden sollen. Für den Änderungsbereich werden keine Ziele und Grundsätze der Raumordnung dargestellt. Unmittelbar östlich angrenzend werden zwei 110 kV-Leitungen als 110 kV-Leitungen gekenn- zeichnet. Südlich des Siedlungsgebietes von Moorburg und des Änderungsbereiches wird ein Vorrang- gebiet für Natur und Landschaft dargestellt, welches das südlich von Moorburg liegende Wald- gebiet „Bültenmoor“ betrifft, das südlich des Ortsrandes von Moorburg außerdem als Natur- schutzgebiet ausgewiesen wird. Das Waldgebiet beginnt ca. 70 m, das Naturschutzgebiet ca. 330 m südlich des Änderungsbereiches. Somit ist davon auszugehen, dass das Vorranggebiet von der Planung im Änderungsbereich nicht betroffen ist. 4.8.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Für den Änderungsbereich, der unmittelbar angrenzend an den Siedlungsbereich liegt, werden keine Zielstellungen gegeben.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 35 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

4.8.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Im Rahmen der 32. Änderung des Flächennutzungsplans (2011) wurde der Änderungsbereich als Änderungsbereich 7 wie der östlich und südlich angrenzende Streifen als öffentliche Grün- fläche mit der Zweckbestimmung „Eingrünung von Baugebieten“ dargestellt. Im Rahmen der 32. Änderung war eine westlich an den Änderungsbereich angrenzende Flä- che, die bereits bebaut war, als Wohnbaufläche dargestellt worden. Der Änderungsbereich war im Rahmen der 32. Flächennutzungsplanänderung als Grünfläche dargestellt worden, da die Entwicklung des Ortsteils Moorburg in diesem Bereich nicht näher an die 110 kV-Leitung heranrücken sollte. 4.8.5 Bebauungspläne Auf der nördlichen Seite des Schierenweges grenzt nordwestlich der Geltungsbereich des Be- bauungsplans der Gemeinde Brietlingen Nr. 11 „Moorburg Ost“ in der Fassung der 1. Änderung mit örtlicher Bauvorschrift an, welcher im Jahr 2000 aufgestellt wurde. Er setzt in großem Umfang Allgemeine Wohngebiete fest. Westlich des Änderungsbereiches und der angrenzenden, bereits bebauten Grundstücke Schierenweg Nr. 12A bis 18 liegt die östliche Grenze des Bebauungsplans Nr. 1a Schierenweg Ost, der bereits im Jahr 1973 aufgestellt wurde. Es werden Reine Wohngebiete festgesetzt. 4.8.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Der Änderungsbereich soll in Erweiterung der westlich angrenzenden Fläche bis auf Höhe der gegenüberliegend bereits dargestellten Wohnbaufläche ebenfalls als Wohnbaufläche darge- stellt werden. Östlich und südlich soll jeweils ein Streifen als Grünfläche mit der Zweckbestim- mung Eingrünung von Baugebieten beibehalten werden. Die Erschließung des Änderungsbereiches erfolgt über den Schierenweg.

4.9 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf 4.9.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich 3.1 neu mit einer Gesamtfläche von ca. 3,8 ha liegt im Südwesten des Ortsteils Hohnstorf, südlich angrenzend an den Versorgungsstandort von Hohnstorf mit Lebens- mittelmarkt, Apotheke, Sparkasse und ergänzenden Dienstleistungseinrichtungen sowie süd- westlich des Sportplatzes und der Tennisanlage, östlich und westlich des Adolph-Lüchau-We- ges. Der Änderungsbereich wird wie die östlich und westlich angrenzenden Fläche landwirt- schaftlich genutzt. Er bezieht eine Marschhufenhecke ein. Südlich grenzt das Wohngebiet „Rethscheuer-West“ an, südöstlich eine Waldfläche.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 36 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung 4.9.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.13: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbe- reiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Der Ortsteil Hohnstorf ist Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung vorhandener Infra- struktur, welche auch durch die Ausweisung von Wohnbauflächen möglichst gesichert werden sollen. Dazu trägt die Darstellung einer Wohnbaufläche südlich angrenzend an den Versor- gungsstandort von Hohnstorf bei. Außerdem ist Hohnstorf Standort mit der Schwerpunktauf- gabe Erholung. Die Ausweisung neuer Wohnbauflächen steht dieser Schwerpunktaufgabe nicht entgegen. Der Änderungsbereich wird wie der gesamte Ortsteil von Hohnstorf als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Die Ausweisung neuer Wohnbauflächen steht dem nicht entgegen. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist die Einbindung der Wohnbaufläche in die Land- schaft so zu planen, dass der Erholungsfunktion der Landschaft Rechnung getragen wird. Dazu trägt insbesondere die Erhaltung einer am östlichen Rand des Änderungsbereiches einbezo- genen Marschhufenhecke bei (vgl. Kap. 4.9.4). 4.9.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Im Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans wird für den Änderungsbereich als Entwicklungs- fläche für den Biotopverbund, als Schwerpunktraum mit der Gebietsnummer BV-G_01 darge- stellt. Als Ziele werden im Maßnahmendatenblatt aufgeführt: − Schutz und Entwicklung der regional bedeutsamen Bereiche für Arten und Biotope, Schaf- fung von Pufferzonen um bedeutsame Bereiche − Erhaltung und Förderung von Tierartenpopulationen auengrünlandtypischer Arten mit höchs- ter Priorität und für die der Landkreis eine besondere Bedeutung trägt insbesondere aus der Gruppe der Vögel (Großer Brachvogel, Kiebitz, Rast- und Gastvögel u. a.), Amphibien (Kammmolch, Moorfrosch, Laubfrosch), Fische (Schlammpeitzger, Bitterling) sowie von Pflanzenarten (Sumpfdotterblume, Knabenkraut u. a.) − Verbesserung der Bestände aller FFH-LRT und sonstigen Biotoptypen mit vorrangiger Priorität aus landesweiter Sicht: Grünland: LRT 6440, 6510 sowie Feucht- und Nassgrünland (GN, GF) und mesophiles Grünland (GM); Gewässer: LRT 3150 sowie naturnahe Stillgewässer (SO, SE, VO , VE, ST, SS); Hochstaudenfluren: LRT 6430 und sonstige gehölzfreie Niedermoore und Sümpfe (NR, NS) − Erhaltung und Förderung des Anteils der naturnahen Grünlandbiotope mit sehr hoher und hoher Bedeutung (artenreiches, mesophiles Grünland, Feucht- und Nassgrünland) − Schutz und Entwicklung naturnaher Fließgewässer einschl. Gräben und Stillgewässer − Schutz und Entwicklung der Gewässerrandstreifen sowie begleitender Gehölzstrukturen, Schilf- und Staudenfluren

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 37 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

− Schutz und Entwicklung naturnaher Auenbereiche − Förderung des Grundwasserschutzes Als auf den Änderungsbereich u.U. anwendbare Entwicklungsmaßnahmen werden aufgeführt: - Kein Umbruch von Dauergrünland - Erhaltung und Förderung der Relikte der ehemaligen strukturreichen Marschhufenlandschaft südlich von Artlenburg und Hohnstorf (keine weitere Entfernung von Heckenstrukturen/ Ge- hölzen, Neuanlage von Feldgehölzen, Hecken und Einzelgebüschen) - Umwandlung von Acker in (extensiv genutztes) Dauergrünland 2 - Erhaltung und Förderung von artenreichen Grabenstrukturen und naturnahen Kleingewäs- sern mit naturnahen Verlandungsbereichen in Vernetzung/ Verbindung mit angrenzenden geeigneten Habitatstrukturen. Die entlang der östlichen Grenze der dargestellten Wohnbaufläche vorhandene Marschhu- fenhecke wird bereits im wirksamen B-Plan Gemeinde Hohnstorf Nr. 6 „Rethscheuer-Nord“ mit einem Erhaltungsgebot belegt. An dieser Festsetzung ist im Rahmen der Aufstellung eines ver- bindlichen Bauleitplans festzuhalten. Eine Ackerfläche im Südosten des Änderungsbereiches, die im wirksamen Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt wird, wird im Rahmen der 42. Änderung wieder als Fläche für die Landwirtschaft festgesetzt. Sie wird somit wieder der freien Landschaft zugeordnet. 4.9.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich umfasst in seiner neuen Abgrenzung auf der nordöstlichen Teilfläche, wie auch östlich angrenzend, die Darstellung einer Grünfläche mit der Zweckbestimmung Park- anlage. Auf der südöstlichen Teilfläche wird bereits eine Wohnbaufläche dargestellt. Auf der südwestlichen Teilfläche wird, wie westlich, nördlich und südlich angrenzend, bisher Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. An den Änderungsbereich grenzt südlich bisher eine Sonderge- bietsdarstellung mit der Zweckbestimmung „Senioren“ an, nördlich eine gewerbliche Bauflä- che. (Vgl. Planzeichnung Gegenüberstellungsblatt) 4.9.5 Bebauungspläne Im Änderungsbereich und an diesen angrenzend liegen bereits die Geltungsbereiche verschie- dener Bebauungspläne und deren Änderungen. Die östliche Teilfläche des Änderungsbereiches 3.1 neu liegt, wie die östlich angrenzenden Flä- chen im Geltungsbereich des Bebauungsplans der Gemeinde Hohnstorf Nr. 6 „Rethscheuer- Nord“, der im Jahr 1991 rechtswirksam wurde. Die in den Änderungsbereich einbezogene Flä- che wird dort als Fläche für die Landwirtschaft festgesetzt. Für die einbezogene Marschhufen- Hecke sowie den dazugehörigen Graben wird ein Erhaltungsgebot festgesetzt. Im Abstand von ca. 100 m östlich zur Grenze des Änderungsbereiches wird ein Sondergebiet mit der Zweckbe- stimmung „Tennishalle“, im Abstand von ca. 75 m im Nordosten des Änderungsbereiches der Standort des Sportplatzes Hohnstorf als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Sportanlage“ festgesetzt. Der Bebauungsplan Rethscheuer-Nord wurde für eine östlich des Änderungsbereiches gelegene Teilfläche 2008 und 2017 zum 1. und 2. Mal geändert. Im Rah- men der Änderungen wurden im Bereich einer vorherigen Festsetzung als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Mehrzweckhalle“ öffentliche Grünflächen festgesetzt und im Rahmen der 2. Änderung eine Waldfläche sowie eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft und ein Anpflanzgebot. An den Änderungsbereich 3.1 neu grenzt unmittelbar südlich - als Anpassungsbereich 3.2 in die 42. Änderung aufgenommen – der Geltungsbereich des B-Plans „Wohnbaufläche Reth- scheuer-West, 1. Änderung“ an. Unmittelbar nördlich grenzt der Geltungsbereich der 2. Ände- rung des B-Plans Nr. 9 mit örtlicher Bauvorschrift über Gestaltung südlich Bundesstraße 209, nord- westlich Sportzentrum an. Auf der angrenzenden Fläche wird ein eingeschränktes Gewerbe- gebiet festgesetzt. Die dort zulässigen Betriebe dürfen das Wohnen nicht wesentlich stören und somit die Kriterien erfüllen nach denen sie auch in einem Mischgebiet zulässig sind.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 38 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung 4.9.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Der Änderungsbereich wird im Rahmen der 42. Änderung nun überwiegend als Wohnbauflä- che dargestellt. Im Bereich der südöstlichen Teilfläche wird eine Wohnbauflächendarstellung des wirksamen Flächennutzungsplans, die eine Marschhufenhecke überspringt, zurückgenommen. Sie wird wieder als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Somit wird die zwischen der Marschhufen- hecke und einer Waldfläche liegende Fläche von Bebauung freigehalten. Die Marschhufen-Hecke wird als Fläche zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft festgesetzt, um bereits auf Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung deren Erhal- tung und Pflege festzuschreiben. Die Erschließung des Änderungsbereiches erfolgt über den Adolf-Lüchau-Weg, der bereits der Erschließung des südlichen Wohngebietes dient.

4.10 Anpassungsbereich 3.2 „Wohnbaufläche Rethscheuer-West, 1. Änderung“ (Be- richtigung gem. § 13 b Abs. 2 Nr. 2 BauGB), Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnst- orf 4.10.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Anpassungsbereiches Der Anpassungsbereich 3.2 mit einer Gesamtfläche von ca. 0,76 ha liegt ebenfalls im Südwes- ten des Ortsteils Hohnstorf, östlich des Adolph-Lüchau-Weges, unmittelbar südlich des Ände- rungsbereiches 3.1 neu.

4.10.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.14: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbe- reiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Der Ortsteil Hohnstorf ist Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung vorhandener Infra- struktur, welche auch durch die Ausweisung von Wohnbauflächen möglichst gesichert werden sollen. Dazu trägt die Darstellung einer Wohnbaufläche südlich angrenzend an den Versor- gungsstrandort von Hohnstorf bei. Außerdem ist Hohnstorf Standort mit der Schwerpunktauf- gabe Erholung. Die Ausweisung neuer Wohnbauflächen steht dieser Schwerpunktaufgabe nicht entgegen. Der Anpassungsbereich wird wie der gesamte Ortsteil von Hohnstorf als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Die Ausweisung neuer Wohnbauflächen steht dem nicht entgegen. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung wurde die Einbindung der Wohnbaufläche in die Landschaft geplant, dass der Erholungsfunktion der Landschaft Rechnung getragen wird.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 39 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

4.10.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Im Änderungsbereich wurde bereits ein Wohngebiet umgesetzt. Es werden keine Zielstellungen gegeben. 4.10.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Anpassungsbereich grenzt an Änderungsbereich 3.1 neu südlich unmittelbar an (s.o.). Er wird bisher als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Senioren“ dargestellt. Südlich angren- zend wird eine Wohnbaufläche dargestellt, östlich eine Fläche zum Schutz, zur Pflege und Ent- wicklung von Natur und Landschaft, westlich des Adolf-Lüchau-Weges Fläche für die Landwirt- schaft. 4.10.5 Bebauungspläne Für die Anpassungsbereiche 3.2 wurde im Jahr 2015 die 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 10 „Rethscheuer-West“ der Gemeinde Hohnstorf im beschleunigten Verfahren gem. § 13 a BauGB aufgestellt. Bebauungspläne nach § 13 a BauGB, die von Darstellungen des Flächennutzungsplans ab- weichen, dürfen auch aufgestellt werden, bevor der Flächennutzungsplan geändert oder er- gänzt ist; die geordnete städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebiets darf nicht beein- trächtigt werden; der Flächennutzungsplan ist im Wege der Berichtigung anzupassen (§ 13 a Abs. 2 Nr. 2 BauGB). Dies erfolgt nun für den Bebauungsplan der Gemeinde Hohnstorf Nr. 10 „Rethscheuer –West, 1. Änderung“ im Rahmen der 42. Änderung. 4.10.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Der Anpassungsbereich wird entsprechend der Festsetzung des Bebauungsplans Nr. 10, 1. Änd- rung als Allgemeines Wohngebiet im Rahmen der 42. Änderung als Wohnbaufläche darge- stellt. Die Erschließung ist durch Anbindung an den Adolf-Lüchau-Weg bereits umgesetzt.

4.11 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf 4.11.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der ca. 1,3 ha große Änderungsbereich liegt südlich des neuen Feuerwehrstandortes in Hohnst- orf. Der Änderungsbereich befindet sich daher südlich der L 219 und unmittelbar östlich der Bahnstrecke Lüneburg - Lübeck. Im Abstand von ca. 90 m östlich des Änderungsbereiches be- findet sich Wohnbebauung. Westlich der Bahn, welche den Änderungsbereich im Westen be- grenzt, befindet sich der Sportplatz. Südlich des Änderungsbereiches schließen noch Freiflä- chen an. Der Änderungsbereich wird landwirtschaftlich genutzt. Am westlichen, östlichen und südlichen Rand des Änderungsbereiches sind Gehölzbestände ausgeprägt.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 40 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung 4.11.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.15: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbereiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016). Der Ortsteil Hohnstorf ist Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung vorhandener Infra- struktur. Außerdem ist Hohnstorf Standort mit der Schwerpunktaufgabe Erholung. Die Ausweisung eines Sondergebietes mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ steht diesen Zielstellungen nicht entgegen. Unmittelbar westlich angrenzend an den Änderungsbereich verläuft die sonstige Eisenbahn- strecke Lüneburg - Lübeck mit Elektrifizierungsbedarf mit dem nahe gelegenen Haltepunkt in Lauenburg. Der Änderungsbereich wird wie der gesamte Ortsteil von Hohnstorf als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Die Ausweisung eines Sondergebietes mit der Zweckbestimmung „Photo- voltaik“ im Änderungsbereich steht dem nicht grundsätzlich entgegen. Der Änderungsbereich liegt unmittelbar angrenzend an die Trasse der Eisenbahnstrecke Lüneburg - Lübeck, die dort auf Dammlage verläuft und den Änderungsbereich somit nach Westen abschirmt. Nördlich wird er von dem Standort der Feuerwehr bereits abgeschirmt. Östlich, westlich und südlich sind Gehölzstrukturen ausgeprägt, die den Änderungsbereich und seine Landschaftsbildwirkung abschirmen. Wenn davon ausgegangen wird, dass diese Strukturen erhalten werden, ist nicht mit nachteiligen Auswirkungen auf das Landschaftserleben und damit die Erholung in der Um- gebung zu rechnen. Die Planung dient dem Klimaschutz, indem regenerative Energie produ- ziert wird. Gemäß dem RROP (4.2 04) sind erneuerbare Energien, wie z. B. Solarenergie vorrangig zu nut- zen und mit den übrigen raumordnerischen Erfordernissen in Einklang zu bringen. 4.11.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Im Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans wird für den Änderungsbereich als Entwicklungs- fläche für den Biotopverbund, als Schwerpunktraum mit der Gebietsnummer BV-G_02 darge- stellt. Als Ziele werden im Maßnahmendatenblatt aufgeführt: − Schutz und Entwicklung der regional bedeutsamen Bereiche für Arten und Biotope, Schaf- fung von Pufferzonen um bedeutsame Bereiche − Erhaltung und Förderung von Tierartenpopulationen auengrünlandtypischer Arten mit höchs- ter Priorität und für die der Landkreis eine besondere Bedeutung trägt insbesondere aus der Gruppe der Vögel (Großer Brachvogel, Kiebitz, Rast- und Gastvögel u. a.), Amphibien (Kammmolch, Moorfrosch, Laubfrosch), Fische (Schlammpeitzger, Bitterling) sowie von Pflanzenarten (Sumpfdotterblume, Knabenkraut u. a.)

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 41 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

− Verbesserung der Bestände aller FFH-LRT und sonstigen Biotoptypen mit vorrangiger Priorität aus landesweiter Sicht: Grünland: LRT 6440, 6510 sowie Feucht- und Nassgrünland (GN, GF) und mesophiles Grünland (GM); Gewässer: LRT 3150 sowie naturnahe Stillgewässer (SO, SE, VO , VE, ST, SS); Hochstaudenfluren: LRT 6430 und sonstige gehölzfreie Niedermoore und Sümpfe (NR, NS) − Erhaltung und Förderung des Anteils der naturnahen Grünlandbiotope mit sehr hoher und hoher Bedeutung (artenreiches, mesophiles Grünland, Feucht- und Nassgrünland) − Schutz und Entwicklung naturnaher Fließgewässer einschl. Gräben und Stillgewässer − Schutz und Entwicklung der Gewässerrandstreifen sowie begleitender Gehölzstrukturen, Schilf- und Staudenfluren − Schutz und Entwicklung naturnaher Auenbereiche − Förderung des Grundwasserschutzes Als auf den Änderungsbereich u.U. anwendbare Entwicklungsmaßnahmen werden aufgeführt: - Erhaltung bestehender Gehölze, - Umwandlung von Acker in (extensiv genutztes) Dauergrünland. - Erhaltung und Förderung der Relikte der ehemaligen strukturreichen Marschhufenlandschaft südlich von Artlenburg und Hohnstorf (keine weitere Entfernung von Heckenstrukturen/ Ge- hölzen, Neuanlage von Feldgehölzen, Hecken und Einzelgebüschen) Die allseits angrenzend vorhandenen Heckenstrukturen sind im Rahmen der verbindlichen Bau- leitplanung oder der Vorhabenplanung zu erhalten. Die Umnutzung der Ackerfläche in Dauergrünland kommt in den Zwischenräumen der geplan- ten Photovoltaikanlage in Betracht (vgl. Umweltbericht, Kap. 5.6). 4.11.4 Wirksamer Flächennutzungsplan/ Flächennutzungsplanänderung Der Änderungsbereich grenzt in seiner neuen Abgrenzung an die Bahnstrecke Lüneburg – Lübeck an (Gegenüberstellungsblatt Änderungsbereich 3.3 neu). Die Flächen nördlich, östlich und südlich des Änderungsbereiches werden als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Parallel zur 42. Änderung des Flächennutzungsplans findet die 43. Änderung des Flächennut- zungsplans statt. In ihrem Rahmen wird nördlich angrenzend an den Änderungsbereich 3.3 neu eine Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung Sozialen Zwecken dienende Ge- bäude und Einrichtungen „Kita“ (Kindertagesstätte) dargestellt.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 42 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Abb.16: Auszug Entwurf 43. Änderung Flächennutzungs- plan der Samtgemeinde Scharnebeck für die Gemeinde Hohnstorf/Elbe „Kindertagesstätte“ Stand 13.01.2020

Es wird davon ausgegangen, dass die Planung im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung oder der Baugenehmigungsplanung so gestaltet werden kann, dass vom Änderungsbereich 3.3 neu keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf den nördlich benachbarten Kita- Standort ausgehen. 4.11.5 Bebauungspläne Nördlich angrenzend an den Änderungsbereich wird gegenwärtig der Bebauungsplan der Ge- meinde Hohnstorf Nr. 12 „Kindertagesstätte“ mit 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 11 „Feu- erwehr“ für die Ansiedlung einer neuen Kindertagesstätte aufgestellt. Dieser hat die förmliche Auslegung sowie die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange be- reits durchlaufen. Es wird davon ausgegangen, dass die Planung im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung oder der Baugenehmigungsplanung so gestaltet werden kann, dass vom Än- derungsbereich 3.3 neu keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf den nördlich be- nachbarten Kita-Standort ausgehen. Nördlich angrenzend, vom Geltungsbereich des B-Plans Nr. 12 teilweise überlagert, liegt der Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 11 „Feuerwehr“. Es wird eine Fläche für den Gemein- bedarf Feuerwehr festgesetzt, sowie eine südliche Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft. Im Geltungsbereich wurde der Standort der Feuerwehr bereits angesiedelt. Die Maßnahmenfläche wird im Rahmen des B-Plans Nr. 12 durch die Fläche für den Gemeinbedarf „Kita“ überplant. 4.11.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Im Änderungsbereich soll eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden. Er wird zu diesem Zweck als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ dargestellt. Die Erschließung des Änderungsbereiches kann durch Fortführung der nördlich für den Feuer- wehrstandort und die Kita bereits erstellten bzw. geplanten Straßenverkehrsfläche erfolgen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 43 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

4.12 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Orts- steil Sassendorf 4.12.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich 3.4 mit einer Gesamtfläche von ca. 0,35 ha liegt im Südosten des Orts- teils Sassendorf, südöstlich der Straße „Am See“ bzw. südwestlich der Straße „Am Deich“. Der Änderungsbereich schließt, von der Straße durch einen Graben mit begleitendem Gehölzstrei- fen getrennt, unmittelbar südöstlich an die Straße „Am Graben“ an, die bisher nur auf ihrer nordwestlichen Seite der Erschließung von Wohnbaugrundstücken dient. 4.12.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.17: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbereiches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Zum Ortsteil Hohnstorf allgemein (vgl. Kap. 3.1 bis 3.3). Der Änderungsbereich wird wie der gesamte Ortsteil von Hohnstorf als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Die Ausweisung neuer Wohnbauflächen steht dem nicht entgegen. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist die Einbindung der Wohnbauflächen in die Land- schaft so zu planen, dass der Erholungsfunktion der Landschaft Rechnung getragen wird. An den Änderungsbereich reicht ein Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft aufgrund hohen natürlichen Standortpotentials heran. Im Änderungsbereich verläuft nach Auswertung der Karte Bodenfruchtbarkeit eine Grenze zwischen einer Bodenausprägung mit geringer und mit sehr hoher Bodenfruchtbarkeit (LBEG 2020c). Der Ausweisung einer Wohnbaufläche für die De- ckung des Eigenbedarfes des Ortsteils Sassendorf wird Vorrang vor dem Grundsatz Vorbehalts- gebiet für die Landwirtschaft gegeben, zumal der Änderungsbereich von dem Vorbehaltsge- biet, das sich weiter nach Südosten ausdehnt, nur eine stark untergeordnete Fläche von ca. 3.000 m² in Anspruch nimmt. 4.12.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Im Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans wird für den Änderungsbereich als Entwicklungs- fläche für den Biotopverbund, als Schwerpunktraum mit der Gebietsnummer BV-G_02 darge- stellt. Als Ziele werden im Maßnahmendatenblatt aufgeführt: − Schutz und Entwicklung der regional bedeutsamen Bereiche für Arten und Biotope, Schaf- fung von Pufferzonen um bedeutsame Bereiche

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 44 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung − Erhaltung und Förderung von Tierartenpopulationen auengrünlandtypischer Arten mit höchs- ter Priorität und für die der Landkreis eine besondere Bedeutung trägt insbesondere aus der Gruppe der Vögel (Großer Brachvogel, Kiebitz, Rast- und Gastvögel u. a.), Amphibien (Kammmolch, Moorfrosch, Laubfrosch), Fische (Schlammpeitzger, Bitterling) sowie von Pflanzenarten (Sumpfdotterblume, Knabenkraut u. a.) − Verbesserung der Bestände aller FFH-LRT und sonstigen Biotoptypen mit vorrangiger Priorität aus landesweiter Sicht: Grünland: LRT 6440, 6510 sowie Feucht- und Nassgrünland (GN, GF) und mesophiles Grünland (GM); Gewässer: LRT 3150 sowie naturnahe Stillgewässer (SO, SE, VO , VE, ST, SS); Hochstaudenfluren: LRT 6430 und sonstige gehölzfreie Niedermoore und Sümpfe (NR, NS) − Erhaltung und Förderung des Anteils der naturnahen Grünlandbiotope mit sehr hoher und hoher Bedeutung (artenreiches, mesophiles Grünland, Feucht- und Nassgrünland) − Schutz und Entwicklung naturnaher Fließgewässer einschl. Gräben und Stillgewässer − Schutz und Entwicklung der Gewässerrandstreifen sowie begleitender Gehölzstrukturen, Schilf- und Staudenfluren − Schutz und Entwicklung naturnaher Auenbereiche − Förderung des Grundwasserschutzes Diese Ziele sind zum großen Teilt für den Änderungsbereich nicht zutreffend, da er unmittelbar angrenzend an den Siedlungsbereich liegt und als Ackerfläche intensiv genutzt wird. Insbeson- dere kommt die Fläche für Tierartenpopulationen auengrünlandtypischer Arten mit höchster Priorität nicht als Lebensraum in Frage. Als auf den Änderungsbereich u.U. anwendbare Entwicklungsmaßnahmen werden aufgeführt: - Erhaltung bestehender Gehölze, - Umwandlung von Acker in (extensiv genutztes) Dauergrünland. Die entlang der Straße „Am Graben“ ausgeprägten Gehölzstrukturen können als Biotopver- bund infrage kommen. Ihr Erhalt ist im Rahmen der Planung möglich. Die Umnutzung der Ackerfläche in Dauergrünland kommt nicht in Betracht, da im Änderungs- bereich eine Wohnbaufläche entwickelt werden soll. 4.12.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich wird in seiner neuen Abgrenzung wie die südöstlich und südwestlich an- grenzenden Flächen als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt (Gegenüberstellungsblatt Än- derungsbereich 3.4). Nordwestlich angrenzend wird bereits eine Wohnbaufläche dargestellt, nordöstlich Dorfgebiet. 4.12.5 Bebauungspläne/Satzungen An den Änderungsbereich grenzt im Norden die Klarstellungs- und Ergänzungssatzung Nr. 1 der Gemeinde Hohnstorf/Elbe an. 4.12.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Der Änderungsbereich mit einem Umfang von ca. 0,35 ha wird als Wohnbaufläche dargestellt. Er kann über die Straße „Am Graben“ erschlossen werden, an die er angrenzt. Dabei ist der dazwischen verlaufende Graben zu queren.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 45 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

4.13 Änderungsbereich 3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnst- orf/Ortssteil Hohnstorf 4.13.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich umfasst den Standort des ehemaligen Feuerwehrhauses nördlich der Dorfstraße Nr. 16. Westlich, östlich und nördlich schließen überwiegend zum Wohnen genutzte Grundstücke im Dorfgebiet von Hohnstorf an. Ca. 20 m nördlich verläuft der Elbdeich. 4.13.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.18: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbereiches (schwarzer Pfeil) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Zum Ortsteil Hohnstorf allgemein (vgl. Kap. 3.1 bis 3.3). Der Änderungsbereich wird wie der gesamte Ortsteil von Hohnstorf als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Die Darstellung als Dorfgebiet nach Aufgabe des Feuerwehrstandortes steht diesem Grundsatz der Raumordnung nicht entgegen. Nördlich an den Änderungsbereich angrenzend wird der Verlauf des Elbdeiches dargestellt. 4.13.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Für den Änderungsbereich werden keine Ziele vorgegeben. 4.13.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich wird als Fläche für den Gemeinbedarf Feuerwehr dargestellt (Gegen- überstellungsblatt Änderungsbereich 3.5). Im Änderungsbereich befindet sich das ehemals ge- nutzte Feuerwehrgerätehaus von Hohnstorf. Nördlich, westlich und östlich grenzen Dorfgebiets- darstellungen an, südlich der Dorfstraße eine Wohnbauflächendarstellung. 4.13.5 Bebauungspläne Der Änderungsbereich sowie die angrenzenden Fläche liegen nicht im Geltungsbereich von Bebauungsplänen. 4.13.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Nachdem in Hohnstorf östlich der Bahntrasse, südlich der Elbuferstraße L 219 ein neues zeitge- mäßes Feuerwehrgerätehaus errichtet worden ist, sollen am Standort des bisherigen Feuer- wehrgerätehauses dorfgebietstypische Nutzungen ermöglichst werden. Die bisherige Gemein- bedarfsfläche mit der Zweckbestimmung Feuerwehr wird nun als Dorfgebiet dargestellt. Die Erschließung des Änderungsbereiches erfolgt über die Dorfstraße.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 46 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung 4.14 Änderungsbereich 3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf, Am Strangen Nr. 3 bis 7“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Bullendorf 4.14.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich liegt am nordwestlichen Ortsrand von Bullendorf, nördlich der L 219, nordwestlich der Straße „Im Strangen“. Nördlich grenzt ein Graben an. Im Änderungsbereich befinden sich drei bereits bebaute Grundstücke „Am Strangen“ Nr. 3 bis 7. Südlich des Änderungsbereiches, nördlich der L 219 liegen weitere überwiegend zum Wohnen genutzte Grundstücke nördlich der L 219. Östlich liegt der Campingplatz von Bullendorf. 4.14.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.19: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsbereiches (blauer Pfeil) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Der Änderungsbereich wird wie der gesamte Bereich nördlich der L 219 als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Die Darstellung dreier bereits zum Wohnen genutzter Grundstücke als Dorfgebiet steht dem nicht entgegen. Nördlich grenzt an den Änderungsbereich ein Vorranggebiet für Natur und Landschaft an. Die- ses wird von der Planung nicht betroffen. Die L 219 wird als Hauptverkehrsstraße von regionaler Bedeutung dargestellt. Der Änderungsbereich liegt am Rande eines Vorbehaltsgebietes für die Landwirtschaft auf- grund hohen natürlichen Standortpotentials. Da der Änderungsbereich bereits baulich genutzt wird, ist davon auszugehen, dass die Darstellung dem Grundsatz der Raumordnung nicht ent- gegensteht. 4.14.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Nördlich angrenzend an den Änderungsbereich wird eine Kernfläche für den Biotopverbund dargestellt. In diese wird im Rahmen der Planung nicht eingegriffen, da nur bereits bebaute Grundstücke in das Dorfgebiet einbezogen werden. 4.14.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich, der bereits baulich genutzt wird, grenzt an Dorfgebietsdarstellung von Bullendorf nördlich an und wird bisher als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Südöstlich liegt das Gelände des Campingplatzes, welches als Sondergebiet Camping dargestellt wird.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 47 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

4.14.5 Bebauungspläne Der Änderungsbereich sowie die angrenzenden Fläche liegen nicht im Geltungsbereich von Bebauungsplänen. 4.14.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Im Änderungsbereich befinden sich drei bereits bebaute Grundstücke - bisher im Bereich der Darstellung von Fläche für die Landwirtschaft. Sie werden im Rahmen der Abrundung des Dorf- gebietes in dieses einbezogen und somit als Dorfgebiet dargestellt. 4.15 Anpassungsbereich 4.1 „Wohnbaufläche Hinter dem Kirchhof“ (Berichtigung gem. § 13 b Abs. 2 Nr. 2 BauGB), Gemeinde Lüdersburg/Ortssteil Lüdersburg 4.15.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Anpassungsbereich liegt am nördlichen Rand von Lüdersburg, östlich der Kreisstraße 2 und umfasst eine Fläche von ca. 1,1 ha. Westlich der Kreisstraße liegen das Golfhotel sowie der Golfplatz. Der Anpassungsbereich wird zurzeit landwirtschaftlich als Ackerfläche genutzt. Öst- lich und nördlich des Anpassungsbereiches befinden sich weitere landwirtschaftliche Flächen. Westlich grenzt der Anpassungsbereich an den Friedhof an. Südlich des Anpassungsbereiches befindet sich Wohnbebauung. 4.15.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung Die zeichnerische Darstellung des RROP 2003 in der Fassung der 2. Änderung 2016 sieht in Lüdersburg und der unmittelbaren Umgebung folgende Darstellungen vor. Zum einen ist der Golfplatz als regional bedeutsame Sportanlage – Golfsport dargestellt. Zum anderen befinden sich Vorranggebiete für Natur und Landschaft sowohl östlich, nördlich als auch westlich um den Ortskern und den Golfplatz herum. Von Osten reicht ein Vorranggebiet für Natur und Landschaft in den Anpassungsbereich hinein, welches aufgrund des großen Maßstabs der zeichnerischen Darstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms jedoch nicht parzellenscharf dargestellt wird.

Abb.20: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungs- bereiches (blauer Pfeil) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

Das Vorranggebiet bildet einen Bereich ab, bei dem es sich um ein gemäß NLWKN landesweit bedeutsames Brutvogelgebiet handelt, dem die Sonderbewertung Großvogellebensraum zugewiesen wird. Gemäß der Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist es besonders für den Rotmilan von Bedeutung. Darüber hinaus liegt das Vorranggebiet in einem landesweit bedeutsamem Gastvogelgebiet (Teilgebietsnr. 5.1.02.21, Gebietsname Jürgenstorf-Karze). Vorkommen von unter anderem Silberreiher, Singschwan, Höckerschwan sind nachgewiesen (vgl. NLWKN 2015, 2016). BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 48 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung Durch die Darstellung einer Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft im Norden des Änderungsbereiches und die Festsetzung einer östlichen Anpflanzfläche im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung wird eine Ortsrandeingrünung zum Vorranggebiet für Natur und Landschaft geschaffen, wodurch die wertvollen Bereiche vor Beeinträchtigungen aus dem Siedlungsbereich geschützt werden. Der Anpassungsbereich befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Golfhotel, welches zu dem Golfplatz als regional bedeutsame Sportanlage gehört. Die Darstellung einer nahe gelegenen Wohnbaufläche steht dem nicht entgegen. 4.15.3 Zielstellungen des Biosphärenreservatsplans 2009 Der Ortsteil Lüdersburg liegt im Gebietsteil A des Biosphärenreservats „Niedersächsische Elbta- laue“. Hier gilt entsprechend § 22 NElbtBRG der Biosphärenreservatsplan. Der Ortsteil Lüdersburg und somit auch der Anpassungsbereich liegen in einem Gebiet mit sehr hoher Bedeutung für den Tier- und Pflanzenschutz. Bei dem Bereich östlich der Lüdersburger Straße (K2) handelt es sich um ein national bedeutsames Gastvogelgebiet. In Bezug auf den Tier- und Pflanzenartenschutz werden im Anpassungsbereich keine Ziele und Maßnahmen dar- gestellt. Der Boden im Anpassungsbereich wird als empfindlich gegen Winderosion dargestellt. Gemäß dem Biosphärenreservatsplan handelt sich um ein entwässertes Moor, welches ackerbaulich genutzt wird (Biotoptyp AM – Mooracker). Für den Anpassungsbereich werden im Biosphären- reservatsplan daher Maßnahmen und Ziele für eine standortangepasste Bewirtschaftung for- muliert (Maßnahmen gegen die Winderosion sowie Wiedervernässung entwässerter Moore). Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung wurde mittels der Baugrunderkundung keine Moo- rauflage im Anpassungsbereich festgestellt. Im Norden des Anpassungsbereiches wird außerdem ein gegen Bodenverdichtung empfindli- cher Bereich dargestellt. Es sollen Maßnahmen gegen Bodenverdichtung vorgesehen werden. Der nördliche Bereich des Anpassungsbereiches als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt. Da die Kompensationsfläche für den Bebauungsplan gem. § 13 b BauGB nicht erforderlich ist, steht sie als Kompensationsflächenpool für die Gemeinde Lüdersburg zur Verfügung. Der Friedhofsweg und seine Verlängerung als Wirtschaftsweg in Richtung Jürgenstorf werden im Biosphärenreservatsplan als regional bedeutsamer Radwanderweg dargestellt. 4.15.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Anpassungsbereich wird wie die nördlich und östlich angrenzenden Flächen als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt (Gegenüberstellungsblatt Anpassungsbereich 4.1). Westlich an- grenzend wird der Friedhof als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Friedhof dargestellt, süd- lich des Friedhofsweges das Wohngebiet „Auf dem Dorfe“ als Wohnbaufläche. 4.15.5 Bebauungspläne Für den Anpassungsbereich wurde am 22.03.2018 der Beschluss zur Aufstellung des Bebauungs- plans der Gemeinde Lüdersburg Nr. 5 „Hinter dem Kirchhof“ mit ÖBV und mit 3. Änd. B-Plan Nr. 3 „Auf dem Dorfe“ mit örtlicher Bauvorschrift gemäß § 13b BauGB gefasst. Er trägt zur Deckung des vorhandenen Bedarfs an neuen Wohnbauflächen bei. Gemäß § 13b BauGB gilt für Bebauungspläne, für die bis zum 31. Dezember 2019 Aufstellungs- beschlüsse gefasst wurden, § 13a BauGB entsprechend für Bebauungspläne mit einer Grund- fläche im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 BauGB von weniger als 10.000 Quadratmetern, durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird, die sich an im Zusam- menhang bebaute Ortsteile anschließen. Satzungsbeschlüsse für Bebauungspläne gem. § 13 b BauGB müssen bis zum 31. Dezember 2021 gefasst werden. Im Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 5 wird ein Allgemeines Wohngebiet festgesetzt. Anlagen für Verwaltungen, Gartenbaubetriebe und Tankstellen nicht Bestandteil des Bebau- ungsplanes. Außerdem wird festgesetzt, dass Anlagen für sportliche Zwecke nicht zulässig sind.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 49 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Im Geltungsbereich des B-Plans „Hinter dem Kirchhof“ werden 9 Wohneinheiten in Einzelhäu- sern ermöglicht. An den Anpassungsbereich grenzt südlich der Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 3 „Auf dem Dorfe“ an. Angrenzend an den Anpassungsbereich werden Allgemeine Wohngebiete festgesetzt, südwestlich des Friedhofes Dorfgebiet. Der Kirchweg als eine Teilfläche des Gel- tungsbereiches wird im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 5 „Hinter dem Kirchhof“ geändert. 4.15.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Im überwiegenden Anpassungsbereich wird berichtigend eine Wohnbaufläche dargestellt, auf der nördlichen Teilfläche entsprechend dem Bebauungsplan Nr. 5 „Hinter dem Kirchhof“ eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft. Die Erschließung des Anpassungsbereiches wird im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung durch Anschluss an den Kirchweg geplant. 4.16 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau 4.16.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich umfasst eine Fläche von 0,69 ha am nordöstlichen Ortsrand von Len- tenau. Südlich und südwestlich grenzen Hofstellen des Dorfkerns von Lentenau an. Der Ände- rungsbereich sowie die nördlich, östlich und südöstlich angrenzenden Flächen werden intensiv ackerbaulich genutzt. Nordwestlich grenzt ein von Eichenreihen gesäumter unbefestigter Wirt- schaftsweg an. 4.16.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.21: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungs- bereiches (schwarze Umrandung) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg (2016).

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 50 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung Lentenau liegt ca. 1 km südlich des Grundzentrums Scharnebeck mit den Schwerpunktaufga- ben Tourismus und Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten (RROP 2.1 15). Mit dem Grund- zentrum ist der Ortsteil durch die K 28 als Hauptverkehrsstraße von regionaler Bedeutung ver- bunden. Lentenau wird als Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe ländliche Sied- lung ausgewiesen. Diese Standorte sollen insbesondere folgende Funktionen erfüllen: - Landwirtschaftliche Betriebsstätten, - Betriebsstätten für dörfliches Gewerbe, - Ländliches Wohnen, - Dienstleistungen und Freie Berufe, - Naherholung und ländlicher Tourismus, - Erhaltung und Pflege des baukulturellen Erbes und des Orts- und Landschaftsbildes (RROP 2.1.11). Der Änderungsbereich liegt wie der gesamte Ortsteil Lentenau innerhalb eines Vorbehaltsge- bietes für die Trinkwassergewinnung. Als Vorranggebiet für die Trinkwassergewinnung wird west- lich der K 28 die Schutzzone III des WSG westlich von Lentenau dargestellt. Der Änderungsbereich wird wie der gesamte Ortsteil von Lentenau und die angrenzende Land- schaft als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Die Darstellung einer Dorfgebietserweite- rung steht diesem Grundsatz der Raumordnung nicht entgegen. Der Änderungsbereich liegt am Rande eines Vorbehaltsgebietes für die Landwirtschaft auf- grund hohen natürlichen Standortpotentials. Im Änderungsbereich verläuft nach Auswertung der Karte Bodenfruchtbarkeit eine Grenze zwischen einer Bodenausprägung mit sehr geringer und mit sehr hoher Bodenfruchtbarkeit (LBEG 2020 c). Überwiegend wird eine sehr geringe Bo- denfruchtbarkeit ausgewiesen Der Ausweisung einer Dorfgebietserweiterung zur Ermöglichung ländlichen Wohnens an einem Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe ländliche Siedlung wird der Vorrang vor dem Grundsatz Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft gege- ben, zumal der Änderungsbereich von dem Vorbehaltsgebiet nur eine stark untergeordnete Fläche von 0,69 ha in Anspruch nimmt. 4.16.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Der Änderungsbereich ist Teil des im Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans dargestellten Gebietes mit Erfordernissen der Strukturanreicherung/Förderung der Strukturvielfalt Nr. SF 03. Gemäß dem Maßnahmendatenblatt sollen naturnahe Landschaftselemente wie Ackerrand- streifen, Blühstreifen, Ackerbrachen, Hecken sowie das Landschaftsbild entwickelt werden. Die Anlage einer solchen Struktur, wie beispielsweise einer Hecke, ist randlich gegenüber der Ackerfläche im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bzw. einer Ergänzungssatzung um- setzbar. 4.16.4 Wirksamer Flächennutzungsplan/Flächennutzungsplanänderung Der Änderungsbereich wird wie die nördlich, östlich und südöstlich angrenzenden Flächen als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt (Gegenüberstellungsblatt Änderungsbereich 5.1 neu). Südwestlich grenzt eine Dorfgebietsdarstellung an. Im Rahmen der 46. Änderung des Flächennutzungsplans wird nördlich vom Änderungsbereich 5.1 neu im Abstand von ca. 200 m die Darstellung einer gewerblichen Baufläche zur Erweite- rung des Gewerbegebietes Kringelsburg im Grundzentrum Scharnebeck geplant. 4.16.5 Bebauungspläne/Satzungen Am westlich Rand des Dorfgebietes von Lentenau wurde 2011 die Ergänzungssatzung Nr.2 in der Gemeinde Scharnebeck für den Ortsteil Lentenau Bereich „K 28 - Hof Dierks, Teil des Flur- stückes 23/32 der Flur 13, Gemarkung Scharnebeck" aufgestellt.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 51 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung

Im Abstand von ca. 200 m nördlich des Änderungsbereiches liegt der Geltungsbereich der Veränderungssperre im räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 17 „Gewerbege- biet Kringelsburg – Erweiterung“. Für diesen Bebauungsplan wurde inzwischen ein Vorentwurf in die frühzeitige Beteiligung gemäß §§ 3 und 4 Abs. 1 BauGB gegeben. 4.16.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Im Änderungsbereich wird auf einer Fläche von ca. 0,69 ha Dorfgebiet dargestellt, um ländli- ches Wohnen zu ermöglichen. Die Erschließung des Änderungsbereiches ist über einen bisher unbefestigten Weg möglich, der unmittelbar südlich angrenzt. 4.17 Änderungsbereich 6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“, Gemeinde Echem, Orts- teil Echem 4.17.1 Lage, Abgrenzung und bisherige Nutzung des Änderungsbereiches Der Änderungsbereich nimmt eine Ackerfläche innerhalb des Siedlungsbereiches von Echem ein, unmittelbar südöstlich der Bahntrasse, nördlich angrenzend an die K 53. Östlich schließt Wohnbebauung an der Straße „Im Sandhagen“ an, westlich der Bahntrasse liegt der Standort der Ölmühle sowie weiterer Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen. Nordöstlich und nörd- lich der Bahnstraße grenzen landwirtschaftlich genutzte Flächen an. 4.17.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Abb.22: Auszug aus RROP 2003 i.d.F. der 2. Änderung 2016 des Landkreises Lüneburg mit Kennzeichnung der Lage des Änderungsberei- ches (schwarze Linie) (ohne Maßstab). Quelle: Land- kreis Lüneburg (2016). Für den Änderungsbereich liegen im RROP keine zeichnerischen Festlegungen vor. Nordwest- lich angrenzend wird die Bahntrasse als sonstige Eisenbahnstrecke mit Elektrifizierungsbedarf zeichnerisch dargestellt. Unweit südlich des Änderungsbereiches wird der Haltepunkt Echem dargestellt. Die K 53 wird als Hauptverkehrsstraße von regionaler Bedeutung dargestellt. Der Änderungsbereich verfügt somit über einen sehr guten unmittelbaren Anschluss sowohl an den schienengebundenen ÖPNV sowie an das Straßenverkehrsnetz. Die nördlich und nordöstlich liegenden landwirtschaftlichen Flächen werden als Vorbehaltsge- biet für die Landwirtschaft aufgrund hohen natürlichen Standortpotentials dargestellt. Durch die Planung wird das Vorbehaltsgebiet nicht betroffen. 4.17.3 Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans 2017 Im Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans wird für den Änderungsbereich als Entwicklungs- fläche für den Biotopverbund, als Schwerpunktraum mit der Gebietsnummer BV-G_02 darge- stellt. Als Ziele werden im Maßnahmendatenblatt aufgeführt: − Schutz und Entwicklung der regional bedeutsamen Bereiche für Arten und Biotope, Schaf- fung von Pufferzonen um bedeutsame Bereiche

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 52 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung − Erhaltung und Förderung von Tierartenpopulationen auengrünlandtypischer Arten mit höchs- ter Priorität und für die der Landkreis eine besondere Bedeutung trägt, insbesondere aus der Gruppe der Vögel (Großer Brachvogel, Kiebitz, Rast- und Gastvögel u. a.), Amphibien (Kamm- molch, Moorfrosch, Laubfrosch), Fische (Schlammpeitzger, Bitterling) sowie von Pflanzenarten (Sumpfdotterblume, Knabenkraut u. a.) − Verbesserung der Bestände aller FFH-LRT und sonstigen Biotoptypen mit vorrangiger Priorität aus landesweiter Sicht: Grünland: LRT 6440, 6510 sowie Feucht- und Nassgrünland (GN, GF) und mesophiles Grünland (GM); Gewässer: LRT 3150 sowie naturnahe Stillgewässer (SO, SE, VO , VE, ST, SS); Hochstaudenfluren: LRT 6430 und sonstige gehölzfreie Niedermoore und Sümpfe (NR, NS) − Erhaltung und Förderung des Anteils der naturnahen Grünlandbiotope mit sehr hoher und hoher Bedeutung (artenreiches, mesophiles Grünland, Feucht- und Nassgrünland) − Schutz und Entwicklung naturnaher Fließgewässer einschl. Gräben und Stillgewässer − Schutz und Entwicklung der Gewässerrandstreifen sowie begleitender Gehölzstrukturen, Schilf- und Staudenfluren − Schutz und Entwicklung naturnaher Auenbereiche − Förderung des Grundwasserschutzes Diese Ziele sind zum großen Teil für den Änderungsbereich nicht zutreffend, da er im Siedlungs- bereich liegt und als Ackerfläche intensiv genutzt wird. Insbesondere kommt die Fläche für Tier- artenpopulationen auengrünlandtypischer Arten mit höchster Priorität nicht als Lebensraum in Frage. Als auf den Änderungsbereich u.U. anwendbare Entwicklungsmaßnahmen werden aufgeführt: - Erhaltung bestehender Gehölze, - Umwandlung von Acker in (extensiv genutztes) Dauergrünland. Eine entlang der Bahntrasse ausgeprägte Heckenstruktur kann als Biotopverbund infrage kom- men. Ihr Erhalt ist im Rahmen der Planung möglich. Im Übrigen hat der Landschaftsrahmenplan die vorbereitende Bauleitplanung der Samtge- meinde Scharnebeck nicht berücksichtigt. Bereits vor der Neuaufstellung des Landschaftsrah- menplans 2017 wurde als beabsichtigte Art der Bodennutzung eine gewerbliche Baufläche dargestellt. Demnach kommt die Umnutzung der Ackerfläche in Dauergrünland nicht in Be- tracht. 4.17.4 Wirksamer Flächennutzungsplan Der Änderungsbereich wird bisher als eingeschränktes Gewerbegebiet dargestellt. Er grenzt unmittelbar südöstlich an die Bahntrasse Lüneburg – Lübeck an, die als Fläche für Bahnanlagen dargestellt wird. Auch nordwestlich der Bahnanlage wird ein Gewerbegebiet dargestellt. Öst- lich des Änderungsbereiches liegt ein schmaler als gemischte Baufläche dargestellter Streifen, östlich davon eine Wohnbauflächendarstellung. Südlich der K 53 grenzt die Darstellung einer gemischten Baufläche mit der Zweckbestimmung Bauhof an, westlich davon gemischte Baufläche, westlich Wohnbauflächen. 4.17.5 Bebauungspläne Der an den Änderungsbereich angrenzende Siedlungsbereich liegt nicht im Geltungsbereich von Bebauungsplänen. Für den Änderungsbereich 6.1 plant die Gemeinde Echem zeitnah die Aufstellung eines Be- bauungsplans. Dieser soll unter Berücksichtigung der benachbarten Nutzungen angrenzend an das Dorfgebiet von Echem eine verträgliche Nutzung zum Wohnen sowie für lokales Ge- werbe und Handwerk ermöglichen. 4.17.6 Geplante Nutzung, Darstellung und Erschließung Da im Änderungsbereich als Übergangsbereich zwischen gewerblichen Nutzungen im Westen sowie Wohnnutzungen im Osten und südöstlich der K 53 auch Wohnen zugelassen werden soll,

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 53 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil I Allgemeine Begründung wird die bisherige Darstellung als gewerbliche Baufläche in die Darstellung als gemischte Bau- fläche geändert. Die Erschließung des Plangebietes kann über direkten Anschluss an die K 53 erfolgen. Der Änderungsbereich grenzt innerhalb der Ortsdurchfahrtsgrenze an.

5 Weitere Angaben 5.1 Ver- und Entsorgung Die Zuständigkeiten für die Ver- und Entsorgung verteilen sich wie folgt:

Energieversorgung mit Strom und Erdgas Avacon AG Trink- und Brauchwasserversorgung Wasserbeschaffungsverband Elbmarsch Löschwasserversorgung Samtgemeinde Scharnebeck Schmutzwasserentsorgung Samtgemeinde Scharnebeck Abfallentsorgung GfA Lüneburg – gkAöR Versorgung mit Fernmeldeeinrichtungen Deutsche Telekom AG

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 54 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Teil II Umweltbericht 1 Einleitung 1.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele der Flächennutzungs- planänderung Mit der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung möchte die Samtgemeinde Scharne- beck für die Mitgliedsgemeinden Flecken Artlenburg, Brietlingen, Hohnstorf und Lüdersburg die Entwicklung von Wohnbauflächen ermöglichen. Hierfür wird für einige Änderungsbereiche der Flächennutzungsplan geändert, um hieraus verbindliche Bauleitpläne entwickeln zu können. Für eine Fläche in Hohnstorf wurde in den vergangenen Jahren bereits ein Bebauungsplan auf- gestellt. Der Flächennutzungsplan wird im Rahmen der 42. Änderung berichtigt. Für eine Fläche in Lüdersburg und eine Fläche in Brietlingen sind bereits Bebauungspläne gemäß § 13 b aufge- stellt worden oder es wurde mit deren Aufstellung begonnen. Auch für diese Fläche wird der Flächennutzungsplan berichtigt. Außerdem erfolgt für die Dorfgebiete von Artlenburg, Hohnstorf und den Ortsteil Bullendorf der Gemeinde Hohnstorf die Anpassung des Flächennutzungsplans an die bereits stattfindende Dorfgebietsnutzung bzw. für die inzwischen nicht mehr genutzten ehemaligen Feuerwehrhäu- ser wird die Darstellung als Flächen für den Gemeinbedarf zugunsten von Dorfgebietsdarstel- lungen zurückgenommen. Im Ortsteil Lentenau der Gemeinde Scharnebeck sowie im Ortsteil Alt-Brietlingen der Gemeinde Brietlingen werden Dorfgebietsabrundungen dargestellt. In Echem wird die Darstellung einer gewerblichen Baufläche zugunsten einer Mischgebietsdar- stellung geändert. Im Flecken Artenburg wird ein bestehender Betriebsstandort im Außenbe- reich als gewerbliche Baufläche dargestellt.

Außerdem erfolgt im Flecken Artlenburg die Darstellung eines Sondergebietes „Hundewiese“, in Hohnstorf eines Sondergebietes „Photovoltaik“.

Anpassungsbereiche/Berichtigung des Flächennutzungsplans Für die Anpassungsbereiche 2.3 neu „Wohnbaufläche Ritzkamper Weg“, 3.2 „Wohnbaufläche „Rethscheuer-West, 1. Änderung“ und 4.1 „Wohnbaufläche Hinter dem Kirchhof“ werden oder wurden Bebauungspläne gemäß § 13 a oder 13 b BauGB aufgestellt. Für diese Bebauungs- pläne gilt, dass sie auch aufgestellt werden dürfen, bevor der Flächennutzungsplan geändert oder ergänzt ist; die geordnete städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebiets darf nicht beeinträchtigt werden Der Flächennutzungsplan ist im Wege der Berichtigung anzupassen, was hiermit erfolgt. Dies gilt auch für die östliche Teilfläche des Änderungsbereiches 1.2 im Fle- cken Artlenburg, für die der Bebauungsplan Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“ bereits aufgestellt wurde. Auch für den überwiegenden Änderungsbereich 3.1 neu in der Gemeinde Hohnstorf/Ortsteil Hohnstorf „Wohnbaufläche „Adolph-Lüchau-Weg“ hat die Gemeinde Hohnstorf 2019 die Aufstellung eines Bebauungsplan gemäß § 13 b BauGB be- schlossen. Diese Pläne dürfen ohne Durchführung einer Umweltprüfung nach § 2 Absatz 4 BauGB aufge- stellt werden. Somit werden die Anpassungsbereiche 2.3, 3.2 und 4.1 sowie die östliche Teilfläche des Ände- rungsbereiches 1.2 im Flecken Artlenburg nicht in die Umweltprüfung sowie den Umweltbericht einbezogen. Der Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“ in der Ge- meinde Hohnstorf wird in die Umweltprüfung und den Umweltbericht einbezogen. In dem Än- derungsbereich wird neben der Planung einer Wohnbaufläche auch eine Wohnbauflächen- darstellung zurückgenommen. Lediglich hinsichtlich der Planung von Ausgleichsmaßnahmen wird auf § 2 Absatz 4 BauGB verwiesen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 55 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

1.2 Ziele des Umweltschutzes aus einschlägigen Fachgesetzen und deren Berück- sichtigung bei der Planung Im Folgenden werden aus einschlägigen Fachgesetzen Ziele des Umweltschutzes abgeleitet und deren Umsetzung im Rahmen der Planung dargelegt. Es werden nur die für die vorliegende Planung relevanten Fachgesetze aufgeführt. Baugesetzbuch (BauGB) Das EAG Bau aus dem Jahre 2004 diente der Umsetzung der „Richtlinie 2001/42/EG über die Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme” sowie der „Richtlinie 2003/35/EG über die Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Ausarbeitung bestimmter umwelt- bezogener Pläne und Programme”. Folge der Änderung des Baugesetzbuchs war insbeson- dere die Einführung der Umweltprüfung in der Bauleitplanung und damit eine grundlegende Änderung der Vorschriften über die Aufstellung der Bauleitpläne. Die Ziele des Umweltschutzes werden insbesondere in den §§ 1 (5 und 6) sowie 1a des BauGB abgeleitet. Gem. § 1 (5) BauGB wird angestrebt, dass die städtebauliche Entwicklung dem Prinzip der Nachhaltigkeit gerecht wird. Hier heißt es: „Die Bauleitpläne sollen eine nachhaltige städte- bauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderun- gen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung gewährleisten. Sie sollen dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern, die natürlichen Lebens- grundlagen zu schützen und zu entwickeln sowie den Klimaschutz und die Klimaanpassung, insbesondere auch in der Stadtentwicklung, zu fördern, sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln.“ Der Mensch, seine Sicherheit und seine gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnisse erfahren ge- mäß § 1 (6) Nr. 1 BauGB besondere Berücksichtigung. Nach Nr. 5 ist bei der Aufstellung der Bauleitpläne u. a. die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes zu berücksichtigen. Gemäß Nr. 7 sollen bei der Aufstellung der Bauleitpläne insbesondere die Belange des Umwelt- schutzes einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege berücksichtigt werden. § 1 a BauGB fordert ergänzend den flächensparenden Umgang mit Grund und Boden: „Dabei sind … Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke genutzte Flächen sollen nur im notwendigen Umfang genutzt wer- den. Die Grundsätze nach den Sätzen 1 und 2 sind nach § 1 Abs. 7 in der Abwägung zu be- rücksichtigen.“ Diese Grundsätze und Ziele des Baugesetzbuches werden der Erarbeitung des vorliegenden Umweltberichtes zugrunde gelegt. Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) Zweck des BImSchG ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmo- sphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen und dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen. Das Bundesimmissionsschutzgesetz erhält durch die TA Lärm ein wesentliches Umsetzungsinstru- ment. Diese technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm stellt eine Verwaltungsvorschrift dar, nach der schädliche Umwelteinwirkungen durch Geräusche zu beurteilen sind. Der Immissionsschutz ist auch bei der vorbereitenden Bauleitplanung ausreichend zu berück- sichtigen Im Rahmen der Flächennutzungsplanung sind unterschiedliche Nutzungen zueinander so an- zuordnen bzw. eine Nutzungsstaffelung herzustellen, dass keine gegenseitige erhebliche Stö- rung durch Immissionen eintritt.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 56 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Gemäß § 50 BImSchG sind bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen die für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flächen einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelt- einwirkungen und von schweren Unfällen im Sinne des Artikels 3 Nummer 13 der Richtlinie 2012/18/EU in Betriebsbereichen hervorgerufene Auswirkungen auf die ausschließlich oder überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete, insbesondere öffentlich genutzte Gebiete, wichtige Verkehrswege, Freizeitgebiete und unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes besonders wertvolle oder besonders empfindliche Ge- biete und öffentlich genutzte Gebäude, so weit wie möglich vermieden werden. Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) Aus dem Bundesbodenschutzgesetz sind Anhaltspunkte für die Ausgestaltung des Bodenschut- zes abzuleiten. Es wird ergänzt durch die Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung. Das BBodSchG verfolgt das Ziel, nachhaltig die Funktionen des Bodens zu sichern oder wieder- herzustellen. Schädliche Bodenveränderungen sollen abgewehrt werden. Bei Einwirkungen auf den Boden sollen Beeinträchtigungen seiner natürlichen Funktionen sowie seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte so weit wie möglich vermieden werden. Das Schutzgut „Boden“ wird im Umweltbericht berücksichtigt. Die Bodenfunktionen werden anhand der Karten des LBEG ausgewertet. Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) In § 1a Abs. 3 des Baugesetzbuches (BauGB) wird auf das Bundesnaturschutzgesetz verwiesen. Seit dem Europarechtsanpassungsgesetz (EAGBau) wurden die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege in die Umweltprüfung einbezogen. Sie erfahren durch das BNatSchG ihre Konkretisierung: Eingriffsregelung, biologische Vielfalt/NATURA 2000, Besonderer Artenschutz. Die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege inklusive dem Besonderen Artenschutz werden in den nachfolgenden Kapiteln des vorliegenden Umweltberichtes dargelegt. Mittels der Durchführung der Umweltprüfung wird die vorliegende Planung den Anforderungen des BNatSchG gerecht. Wasserhaushaltsgesetz (WHG) Zweck dieses Gesetzes ist es, durch eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung die Gewässer als Bestandteil des Naturhaushalts, als Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut zu schützen. Im WHG werden unter anderem auch Regelungen zur Bewirtschaftung des Grundwassers getroffen, um das Grundwasser zu schüt- zen. Es wird auf § 55 Abs. 2 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) hingewiesen: Niederschlagswasser soll ortsnah versickert, verrieselt oder direkt oder über eine Kanalisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in ein Gewässer eingeleitet werden, soweit dem weder wasserrechtliche noch sonstige öffentlich-rechtliche Vorschriften noch wasserwirtschaftliche Belange entgegenste- hen. Es wird auf § 55 Abs. 1 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) hingewiesen: Abwasser ist so zu beseitigen, dass das Wohl der Allgemeinheit nicht beeinträchtigt wird. Dem Wohl der Allge- meinheit kann auch die Beseitigung von häuslichem Abwasser durch dezentrale Anlagen ent- sprechen. Im Rahmen der vorliegenden Bauleitplanung sowie der Umweltprüfung werden die Belange des Wasserhaushaltes und der Schutz des Grundwassers berücksichtigt. Detaillierte Regelun- gen zur Oberflächenentwässerung betreffen die nachfolgende verbindliche Bauleitplanung. Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz (NDSchG) Das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz verfolgt den Grundsatz, Kulturdenkmale zu schüt- zen, zu pflegen und wissenschaftlich zu erforschen (§ 1 NDSchG). In § 14 des NDSchG wird auf die Anzeigepflicht von Bodenfunden hingewiesen. Sachen oder Spuren, bei denen Anlass ge- geben ist, dass sie Kulturdenkmale (Bodenfunde) sind, sind unverzüglich einer Denkmalbe- hörde, der Gemeinde oder einem Beauftragten für archäologische Denkmalpflege (§ 22 NDSchG) anzuzeigen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 57 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Im Rahmen der vorliegenden Bauleitplanung sowie der Umweltprüfung werden die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt. Detaillierte Regelungen zum Denkmalschutz werden, so- weit erforderlich, im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bzw. auf der Vorhabenebene geregelt. 1.3 Ziele des Umweltschutzes aus einschlägigen Fachplänen und deren Umsetzung bei der Planung Die übergeordneten Planungen, wie das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) und der Landschaftsrahmenplan (LRP) des Landkreises Lüneburg, stellen einschlägige Fachpläne dar. Deren Berücksichtigung bei der Planung wird in den Kapiteln 3.1, 3.2 sowie auf die Änderungs- und Anpassungsbereiche bezogen in den Kapiteln 4.1.2 bis 4.17.2 und 4.1.3 bis 4.17.3 der Be- gründung der 42. Flächennutzungsplanänderung dargelegt, auf welche hiermit verwiesen wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Planung mit den Vorgaben aus den übergeordne- ten Planungen des RROP und des LRP vereinbar ist. Außerdem wird für die Änderungs-/Anpassungsbereiche, die auf dem Gebiet des Biosphären- reservates Niedersächsische Elbtalaue liegen, der Biosphärenreservatsplan berücksichtigt (vgl. Kap. 4.15.3 der Begründung).

2 Bestandsaufnahme: Beschreibung und Bewertung des derzeitigen Um- weltzustandes der Umweltbelange (Basisszenario) 2.1 Änderungsbereich 1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg Der Änderungsbereich ist Teil des Dorfkerns von Artlenburg und liegt somit im Innenbereich ge- mäß § 34 BauGB. Er wird durch den ehemaligen Feuerwehrstandort und angrenzenden Ge- bäudebestand bereit baulich genutzt. 2.1.1 Umweltbelang Mensch/ menschliche Gesundheit Im Änderungsbereich war bisher der Standort des Feuerwehrgerätehauses untergebracht. Be- nachbart fanden dorfgebietstypische Nutzungen wie Wohnen und sonstiges Gewerbe statt. Von dem Betrieb des Feuerwehrgerätehauses mit Ausrücken der Feuerwehrfahrzeuge im Ein- satzfall mit Martinshorn und dem Übungsbetrieb gingen Immissionen für die benachbarten Wohnnutzungen aus. Notfalleinsätze sind gemäß der TA Lärm als „Sonderfälle“ einzustufen, bei denen unter den Gesichtspunkten der Herkömmlichkeit und der sozialen Adäquanz ein beson- derer Umstand vorliegt. Überschreitungen der Richtwerte der TA Lärm in der Nachbarschaft sind bei einem unvermeidbaren Einsatz mit Sondersignal von den Anwohnern hinzunehmen. 2.1.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut. Der Änderungsbereich ist dem Biotoptyp ländlich geprägtes Dorfgebiet (ODL) zuzuordnen. Dem Änderungsbereich kommt keine besondere Eignung als Fortpflanzungs- und Ruhestätte von Tierarten zu. Ggf. sind Potentiale für an Gebäuden brü- tende Vogelarten (z.B. Schwalben) und Gebäude nutzende Fledermausarten vorhanden. 2.1.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut. Es liegt ein dorfgebietstypisch hoher Versiegelungsgrad vor. Durch die Bebauung sind die Bodenfunktionen bereits vorbelastet. 2.1.4 Wasser Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut. Es liegt ein dorfgebietstypisch hoher Versiegelungsgrad vor. Durch die Bebauung ist der Bodenwasserhaushalt bereits vorbelastet. Oberflächengewässer sind nicht vorhanden.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 58 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 2.1.5 Luft, Klima Da der Änderungsbereich bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut ist und ein dorfgebietstypisch hoher Versiegelungsgrad vorliegt, kommt dem Änderungsbereich keine Be- deutung als Klimaausgleichsfläche bzw. für die Kalt- und Frischluftentstehung zu. Das Lokalklima ist über den bebauten und versiegelten Flächen bereits erwärmt. 2.1.6 Landschaft Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut. Ihm kommt keine besondere Bedeutung für das Ortsbild zu. 2.1.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Das FFH-Gebiet Nr. 74 „Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht“, welches als Naturschutzgebiet 357 „Elbeniederung von Hohnstorf bis Artlenburg“ ausgewiesen ist, be- ginnt ca. 250 m nördlich des Änderungsbereiches und nördlich des Elbdeiches. 2.1.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich gibt es keine Kulturgüter. Es ist bereits Gebäudebestand vorhanden. 2.1.9 Wechselwirkungen Die betrachteten Umweltbelange stehen untereinander in Wechselwirkungen. Der Begriff Wechselwirkungen umfasst dabei die in der Umwelt ablaufenden Prozesse. Die Umweltbe- lange beeinflussen sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße. Ein Eingriff in den einen Um- weltbelang kann somit auch (in-)direkte Auswirkungen auf einen anderen haben. Diese kön- nen positiver wie auch negativer Art sein. Aus ihnen können sich für die Bewertung der Umwelt- auswirkungen zusätzliche Aspekte ergeben. Boden, Luft und Wasser bilden die Lebensgrund- lage für Tiere und Pflanzen und den Menschen und seine Gesundheit. Diese Schutzgüter stehen in intensiver Wechselwirkung. So wirkt sich der Grundwasserstand direkt auf die Bodenentwick- lung aus. Der Änderungsbereich ist als Teil des Siedlungsbereiches bereits bebaut und versiegelt und wird vom Menschen bereits intensiv genutzt. Somit sind Wasser-, Boden- und Klimahaushalt bereits siedlungstypisch vorbelastet. Der Änderungsbereich ist ggf. Lebensraum für Tiere des Sied- lungsraums, die in der unmittelbaren Umgebung des Menschen leben und Gebäude nutzen.

2.2 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg 2.2.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich grenzt an das Siedlungsgebiet von Artlenburg, welches im angrenzen- den Bereich zum Wohnen genutzt wird, unmittelbar südlich an. Der östliche Teil das Änderungs- bereiches liegt im Einwirkungsbereich der Lärmimmissionen, die von der B 209 einwirken. Da der Änderungsbereich eine große Ackerfläche darstellt, kommt ihm keine besondere Be- deutung für die menschliche Erholung zu. Er dient lediglich dem Landschaftserleben von der Marienthaler Straße aus. Das Landschaftserleben bereichernde Strukturen sind jedoch nur ent- lang der Marienthaler Straße sowie vereinzelt am südlich angrenzenden Wirtschaftsweg aus- geprägt. 2.2.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen /Artenschutz/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Der Änderungsbereich stellt eine große, weitgehend ungegliedert Ackerfläche (A, Wertfaktor 1) dar. Er wird von einem Graben von Nordost nach Südwest, parallel zur Marienthaler Straße im Abstand von ca. 130 m durchzogen, der sich als Nährstoffreicher Graben (FGR, Wertfaktor 3) darstellt. Entlang der Marienthaler Straße ist auf ca. 10 m Breite eine Strauch-Baumhecke (HFM, Wertfak- tor 3) ausgeprägt aus Spitz- und Bergahorn, Eiche und Birke als Überhälter mit Feldahorn, Ha- selnuss, Weiden in der Strauchschicht.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 59 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Südlich angrenzend an den Änderungsbereich stocken beidseitig Gehölzbestände aus Zitter- pappeln, Weiden und Eichenjungwuchs, teilweise in den wegbegleitenden Gräben.

HFM FGR A A

Abb. 23: Biotoptypen im Änderungsbereich 1.2, Plangrundlage Luftbild, Quelle: Geoportal Landkreis Lüneburg 2018 Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Der Änderungsbereich weist ein Potential für offenlandbrütende Vogelarten auf, insbesondere die Feldlerche. Diese wurde im Rahmen des Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplans des Flecken Artlenburg Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“ ermit- telt. Für die östliche Teilfläche, die zum Geltungsbereich des o.g. B-Plans gehört, wurde ein Potential von 2 Brutstandorten der Feldlerche ermittelt.

Die westliche Teilfläche umfasst ca. 4,5 ha, die östliche Teilfläche ca. 3,8 ha. Somit kann auch für die westliche Teilfläche ggf. ein entsprechendes Potential angenommen werden. Im Be- reich der westlichen Strauch-Baumhecke ist mit einem Potential für in Gehölzen brütende Vo- gelarten zu rechnen. Für die östliche Teilfläche ist im Rahmen des Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplans „Hufen“ des Flecken Artlenburg aufgrund seiner Lage kein Potential für Gastvögel ermittelt wor- den, obwohl es, wie der gesamte Änderungsbereich in einen für Gastvögel wertvollen Bereich mit dem Status „offen“ liegt (NLWKN 2020). Im Rahmen der von ehrenamtlichen Betreuern durchgeführten Wasservogelzählungen wurden im Änderungsbereich in den vergangenen 4 Jahren auf der Fläche keine Gastvögel (Gänse, Schwäne) ermittelt (mndl. Mitteilung Rahlfs 05/2019).

Es ist davon auszugehen, dass der den Änderungsbereich durchziehende tief eingeschnittene Graben ohne wesentliche Saumbereiche keine Bedeutung als Fortpflanzungs- und Ruhestätte für Amphibien aufweist. Auch mit Lebensräumen für schutzwürdige Reptilen ist nicht zu rech- nen. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Änderungsbereich keine Bedeutung als Le- bensraum von Pflanzenarten gem. Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/EWG hat. Au- ßerdem ist nicht davon auszugehen, dass er von Bedeutung als Lebensraum, insbesondere als Jagdhabitat, für Fledermausarten ist. Lediglich der Korridor entlang der westlichen Hecke ist als Jagdkorridor für Fledermausarten von Bedeutung. 2.2.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich umfasst eine bisher der freien Landschaft zugehörige Fläche mit einem Umfang von insgesamt 8,5 ha. Für die östliche Teilfläche mit einer Größe von ca. 3,8 ha wurde bereits ein Bebauungsplan gem. § 13 b BauGB aufgestellt.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 60 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Im Änderungsbereich ist der Bodentyp Vega als grundwasserbeeinflusster Bodentyp ausge- prägt. Im Änderungsbereich sind keine Suchräume für schutzwürdige Böden vorhanden. Durch die Planung wird Fläche, die bisher landwirtschaftlich genutzt wird, versiegelt. Der Was- ser- und Bodenhaushalt wird durch die Versiegelungen erheblich beeinträchtigt. Die natürli- chen Bodenfunktionen werden beeinträchtigt und die Grundwasserneubildungsrate vermin- dert. Der Boden im Änderungsbereich ist von mittlerer Fruchtbarkeit, gegenüber hohen Boden- fruchtbarkeinen im Westen, Süden und Osten des Änderungsbereiches. 2.2.4 Wasser Der Änderungsbereich wird von einem Graben von Nordost nach Südwest parallel zum Mari- enthaler Straße durchzogen. Entlang der nördlichen Grenze des Änderungsbereiches gibt es eine flache Grabenmulde, deren Ausbau zu einem Vorflutgraben im Rahmen des Bebauungs- plans des Flecken Artlenburg Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“ geplant ist. Der Grundwasserflurabstand ist im Änderungsbereich gering. Im Rahmen der Bodenuntersu- chung zum o. g. Bebauungsplan wurde er auf der östlichen Teilfläche 0,7 m bis 1,5 m unter der Geländeoberfläche angetroffen. 2.2.5 Luft, Klima Dem Änderungsbereich kommt Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet zu. Der nördlich an- grenzende, locker bebaute Siedlungsbereich von Artlenburg stellt jedoch keinen lufthygieni- schen, klimatischen Belastungsraum dar. 2.2.6 Landschaft Der großen, weitgehend ungegliederten Ackerfläche kommt keine besondere Bedeutung für das Landschaftsbild zu. Dies gilt lediglich für die Strauch-Baum-Hecke, die entlang der Marient- haler Straße ausgeprägt ist. 2.2.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Im Änderungsbereich und seinem Wirkraum gebt es keine Schutzgebiete. 2.2.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich gibt es keine Anhaltspunkte für das Vorhandensein von Kultur- und Sach- gütern. 2.2.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Die freie Fläche im Änderungsbereich wird zum einen landwirtschaftlich genutzt und stellt au- ßerdem Lebensräume für Pflanzen und Tiere dar, die durch die landwirtschaftliche Nutzung geprägt sind. Die Lebensraumeignung konkurriert bereits mit der aktuellen menschlichen Nut- zung für die landwirtschaftliche Produktion. Ein unbelastetes Klima kommt dem Menschen und seiner Gesundheit genauso wie Arten und Lebensgemeinschaften zugute. Im Änderungsbereich und seiner Umgebung besteht bisher keine erhebliche klimatische Belastung. Aufgrund der Ausstattung der Landschaft ist von einer Gunstwirkung auszugehen. Der anstehende Boden im Änderungsbereich weist nur mittleres landwirtschaftliches Ertragspo- tential für die Nutzung durch den Menschen auf, aber auch ein Biotopentwicklungspotential. Der Boden stellt auch die Grundlage für Natur- und Kulturgeschichte dar. Für den Änderungs- bereich liegen konkrete Anhaltspunkte vor. Das Schutzgut Landschaft/Landschaftsbild steht in Wechselwirkung mit dem Schutzgut Mensch. Landschaft wird vom Menschen wahrgenommen und kann dem Menschen zur Erho- lung dienen. Die Bebauung von Landschaft kann mit der Einschränkung des Landschaftserle- bens einhergehen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 61 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 2.3 Änderungsbereich 1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg 2.3.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich ist bereits Standort eines Schrotthandels, verbunden mit entsprechen- den Schallimmissionen. Obwohl der Änderungsbereich innerhalb eines Vorbehaltsgebietes für Erholung liegt, kommt ihm aufgrund seiner seit Jahrzehnten bestehenden Vorprägung keine Bedeutung für die Erholung zu. Dies trifft nur auf angrenzende Wege zu. Seine Wirkung auf die Erholungseignung in der Umgebung wird durch die vorhandenen Gehölzstrukturen gemindert bzw. vermieden. 2.3.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Im Änderungsbereich ist bereits der Standort eines Schrotthandels angesiedelt. Er ist somit weit überwiegend dem Biotoptyp Gewerbegebiet (OGG) zuzuweisen. Die Flächen sind mit Gebäu- den, Fahrflächen und Stellplätzen zu einem Großteil versiegelt. Im Nordwesten gibt es eine grö- ßere Scherrasenfläche (GR, Wertfaktor 1). Im Norden sowie den Betriebsstandort nach Westen, Süden und Osten umgebend sind Gehölz- strukturen ausgeprägt. Diese wurden teilweise bei Neuanlage des Elbe-Seitenkanals sowie der an diesem entlangführenden Straßen- bzw. Wegeverbindungen neu angepflanzt. Die Gehölze setzen sich aus einer Baum- und einer Strauchschicht zusammen. Sie werden als Sonstige stand- ortgerechte Gehölzbestände (HPS, Wertfaktor 3) bewertet. Sie setzen sich aus Eiche, Birke, Zit- terpappel, Bergahorn, vereinzelten Buchen, Weidenarten mit gewöhnlicher Traubenkirsche, Kornelkirsche, Weißdorn, Haselnuss, Hundsrose (an besonnten Rändern) zusammen. Westlich, südlich und östlich, von den Gehölzbeständen begleitet, umgibt ein Graben den Be- triebsstandort. Es ist davon auszugehen, dass dieser bei Ansiedlung des Betriebsstandortes zu dessen Entwässerung angelegt worden ist. Zum Zeitpunkt der Begehung führt er kein Wasser und weist überwiegend keine typische Grabenvegetation auf und verläuft weitgehend im Baumschatten der Gehölzbestände. Er wird als Sonstiger vegetationsarmer Graben (FGZ) nicht gesondert bewertet. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Änderungsbereich keine Bedeutung als Le- bensraum von Pflanzenarten gem. Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/EWG hat. Östlich, außerhalb des Änderungsbereiches im Abstand von mindestens 15 m zu dessen Grenze wird das gem. § 30 BNatSchG geschützte Biotop 3555 „Weiden-Sumpfwald bei Artlenburg“ ausgewiesen. Weitere geschützte Biotope liegen nördlich des Elbdeiches.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 62 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

HPS HPS GR

HPS OGG

FGZ

HPS

Abb. 24: Biotoptypen im Änderungsbereich 1.2, Plangrundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2018 Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Der Änderungsbereich wird gemäß den Kartendarstellungen des Niedersächsischen Ministeri- ums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz in die Darstellung als wertvoller Bereich für Gastvögel sowie für Brutvögel, jeweils mit offenem Status, einbezogen (NLWKN 2020). Dem unmittelbaren Standort des Schrotthandels kommt jedoch aufgrund seiner tatsächlichen Flächennutzung keine besondere Bedeutung als Tierlebensraum, auch nicht für Gast- und Brut- vögel zu, obwohl er in für Gast- und Brutvögel wertvollen Bereichen von größerer Ausdehnung liegt. Es ist davon auszugehen, dass die Fläche von Fledermausarten als Jagdgebiet genutzt wird, insbesondere in den Korridoren entlang der angrenzenden Gehölzstrukturen. Die dort vorhan- denen größeren Bäume weisen zudem Höhlen- und Spaltenpotentiale auf, die sowohl von Fle- dermausarten als auch von Vögeln als Fortpflanzungs- und Ruhestätten genutzt werden. Die im Änderungsbereich vorhandenen Gehölzbestände kommen als Brutstandort auch für in Gehölzen freibrütende Vogelarten in Betracht, die bereits an die von dem Betriebsstandort ausgehenden Immissionen sowie den Aufenthalt von Menschen gewöhnt sind. An den auf dem Betriebsgelände vorhandenen Gebäuden brüten Rauchschwalben. Es ist nicht davon auszugehen, dass der den Betriebsstandort umgebende Sonstige Graben ein Potential als Fortpflanzungs- und Ruhestätte für Amphibien aufweist. Auch mit Lebensräumen für schutzwürdige Reptilen ist nicht zu rechnen. 2.3.3 Fläche, Boden Im Änderungsbereich mit einer Gesamtgröße von ca. 2,7 ha ist bereits ein Betriebsstandort vor- handen, verbunden mit bereits bestehenden Flächenversiegelungen und -überbauungen. So- mit ist davon auszugehen, dass die Bodenprofile sowie der Bodenwasserhaushalt bereits weit überwiegend gestört sind. Gemäß der Bodenübersichtskarte (LBGE 2020 a) ist im Änderungs- bereich der Bodentyp Syrosem, ein Rohbodentyp ausgeprägt. Ihm wird keine Bodenfruchtbar- keit sowie kein Schutzbedarf zugewiesen (LBEG 2020 c, d). 2.3.4 Wasser Entlang den Grenzen des Änderungsbereiches im Westen, Süden und Osten verlaufen Gräben, die weitgehend ohne typische Ufervegetation sind. Zum Zeitpunkt der Begehung im Juni 2020

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 63 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht führen sie kein Wasser. Weitere Oberflächengewässer sind nicht vorhanden. Die Grundwasser- oberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 e) zwischen 2,5 m und 5 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches zwischen 6 m und 6,5 m über NHN steht es rechnerisch zwischen mindestens 1 m bis maximal 4 m unter der Geländeoberfläche an. Im Nordosten des Änderungsbereiches gibt es den Belegpunkt für die Grundwasserober- fläche mit der Nr. 2629HY0018, der angeblich aus dem Jahr 1938 stammt. Die Grundwasser- oberfläche wurde bei 1,6 m unter der Geländeoberkante angetroffen (LBEG 2020 e). Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird um den Änderungsbereich großräumig als hoch eingestuft (LBEG 2020 f). 2.3.5 Luft, Klima Durch die im Änderungsbereich bereits vorhandenen Versiegelungen wird das Lokalklima be- reits mitbestimmt. Es ist mit einer geringfügigen Erwärmung zu rechnen. Die allseitig angrenzen- den Gehölzbestände tragen zur Abschirmung vor Windeinflüssen sowie zur Luftreinigung und Frischluftbildung bei. 2.3.6 Landschaft Der Änderungsbereich wird durch den Betriebsstandort eines Schrotthandels vorgeprägt. Die allseits vorhandenen Gehölzbestände schirmen den Standort jedoch vor der Einsichtnahme von der B 209, vom Elbdeich sowie vom Deich des Elbe Seiten-Kanals und einer südlich angren- zenden, über den Kanal führenden Wegeverbindung ab. 2.3.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Das FFH-Gebiet Nr. 74 „Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht“, welches als Naturschutzgebiet 357 „Elbeniederung von Hohnstorf bis Artlenburg“ ausgewiesen ist, be- ginnt ca. 70 m nördlich des Änderungsbereiches und nördlich des Elbdeiches. 2.3.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich gibt es keine Anhaltspunkte für das Vorhandensein von Kultur- und Sach- gütern. 2.3.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Der Änderungsbereich ist durch eine gewerbliche Nutzung bereits vorgeprägt mit bestehen- den Auswirkungen auf Boden, Wasserhaushalt, Klima, Landschaftsbild sowie Arten- und Le- bensraum. Die Erholungsnutzung in der Umgebung des Änderungsbereiches steht der gewerblichen Nut- zung potentiell entgegen. Die den Änderungsbereich allseitig abschirmenden Gehölzbestände, schützen zum einen das Landschaftsbild und weisen eine große Bedeutung als Lebensraum für Arten auf. Obwohl von der gewerblichen Nutzung bereits Auswirkungen auf das Lokalklima ausgehen, ist aufgrund der klimagünstigen Ausstattung der Umgebung des Änderungsbereiches nicht mit nachteiligen Auswirkungen auf Luft und Klima zu rechnen. Im Änderungsbereich und seiner Umgebung besteht bisher keine erhebliche klimatische Belas- tung. Aufgrund der Ausstattung der Landschaft ist von einer Gunstwirkung auszugehen.

2.4 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Art- lenburg 2.4.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich ist bisher Teil der freien Landschaft innerhalb eines Vorbehaltsgebietes für Erholung. Dem Änderungsbereich selber, der in seinem nördlichen Bereich als Grünablage- rungsplatz genutzt wird und sich südlich als von Gehölzbeständen gesäumtes Grünland dar- stellt, kommt keine unmittelbare Erholungseignung zu. Er kann von der B 209 aus nicht wahrge- nommen werden, da er gegenüber deren Trasse durch Gehölze im Rahmen des geschützten Biotopkomplexes abgeschirmt wird. Er ist lediglich untergeordnet von dem als Radweg genutz- ten südlichen Weg aus im Rahmen des Landschaftserlebens wahrnehmbar.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 64 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Im Abstand von ca. 70 m westlich des Änderungsbereiches liegt ein Betriebsstandort im Außen- bereich, der als Änderungsbereich 1.3 in die 42. Änderung aufgenommen wurde (vgl. Kap. 2.3). Von ihm wirken potentiell Schallimmissionen auf den Änderungsbereich ein. 2.4.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Im Norden des Änderungsbereiches wird Gehölzschnitt und Grünabfall abgelagert. Randlich hat sich ein halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte ausgebildet. Zu typischen Grünlandgräsern treten Ruderalarten wie Rainfarn, Gewöhnlicher Beifuß, Ackerkratzdistel, Stumpfblättriger Ampfer. Die Teilfläche wird als Landwirtschaftliche Lagerfläche (EL) mit halbru- deraler Gras und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM) mit Wertfaktor 2 bewertet. Über die südliche Teilfläche führt eine Fahrspur zur nördlichen Teilfläche. Die Fläche stellt sich ansonsten als Feuchtgrünland mit viel Rohrglanzgras sowie weiteren typischen Grünlandarten wie Knaulgras, Wiesenfuchsschwanz, Glatthafer dar. Die Teilfläche wird als Sonstiges nährstoff- reiches Feuchtgrünland bewertet (GFS, Wertfaktor 4). Auf der Fläche steht eine einzelne Eiche mit einem Kronendurchmesser über 10 m. Sie wird mit Wertfaktor 4 bewertet. Entlang des südlichen Wirtschaftsweges ist eine Eichenreihe ausgeprägt (HBA, Wertfaktor 3). Entlang der östlichen Grenze ist eine Strauch Baumhecke (HFM) aus Eichen, Erlen, Weiden, Bir- ken ausgeprägt. Aufgrund der großen Kronendurchmesser einiger Eichen wird der Hecke der Wertfaktor 3,5 zugewiesen. Auf der südöstlichen Teilfläche ist entlang der begrenzenden Hecke ein Bestand aus jüngeren Erlen mit einigen randlichen Birken aufgewachsen. Dieser wird als Sonstiges naturnahes Sukzes- sionsgebüsch bewertet (BRS, Wertfaktor 3). Unmittelbar westlich und nördlich grenzt das gem. § 30 BNatSchG geschützte Biotop 3555 „Wei- den-Sumpfwald bei Artlenburg“ an. Weitere geschützte Biotope liegen nördlich des Elbdei- ches.

EL/UH

HFM GFS

BRS

HBA

Abb. 25: Biotoptypen im Änderungsbereich 1.2, Plangrundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2018

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 65 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Der Änderungsbereich ist Teil der freien Landschaft. Eine schmale Grünland- bzw. Ruderalflä- che wird allseitig von Hecken- und Gehölzstrukturen (Erlensukzessionsgebüsch) umschlossen. Der Änderungsbereich wird gemäß den Kartendarstellungen des Niedersächsischen Ministeri- ums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz in die Darstellung als wertvoller Bereich für Gastvögel sowie für Brutvögel, jeweils mit offenem Status, einbezogen (NLWKN 2020). Trotz die- ser Einbeziehung ist für Arten, die offene Grünland- und Ackerflächen nutzen, wie beispiels- weise Reiherarten oder Wasservogelarten diese Eignung nicht gegeben. Der Änderungsbereich weist insbesondere in seinen randlich vorhandenen Gehölzstrukturen Potentiale für gebüsch- und saumbrütende Vogelarten auf. Die vorhandenen Eichen entlang der östlichen Grenze mit größeren Stammumfangen weisen darüber hinaus ein Höhlen- und Spaltenpotential auf, das auch für Fledermausquartiere in Betracht kommt. Es ist davon auszu- gehen, dass der Fläche ein großes Potential als Jagdhabitat für Fledermausarten zukommt. Potentiale für Gastvögel, insbesondere die in der Umgebung offenen Acker- und Grünlandflä- chen nutzende nordischen Gastvögel (Gänse, Schwäne), weist der Änderungsbereich auf- grund seiner schmalen Gestalt und der allseitig angrenzenden Gehölzstrukturen, zu denen diese Arten weitere Abstände einhalten, nicht auf. Es ist davon auszugehen, dass der Änderungsbereich kein Potential für weitere Tierartengrup- pen aufweist. Ggf. kommt er als Landlebensraum für Amphibienarten in Betracht, die benach- barte Feuchtbiotope als Lebensraum nutzen. 2.4.3 Fläche, Boden Im Änderungsbereich mit einer Gesamtfläche von ca. 1,3 ha, der bisher Teil der freien Land- schaft ist, ist der Bodentyp Syrosem, ein Rohbodentyp, ausgeprägt. Ihm wird keine Bodenfrucht- barkeit sowie kein Schutzbedarf zugewiesen (LBEG 2020 c, d). 2.4.4 Wasser Im Änderungsbereich sind keine Oberflächengewässer vorhanden. Die Grundwasseroberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 e) zwischen 2,5 m und 5 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches auf 6,5 m über NHN steht es rechnerisch zwischen mindestens 1,5 m bis maximal 4 m unter der Geländeober- fläche an. Im Nordosten des Änderungsbereiches 1.3, der unweit westlich des Änderungsbe- reiches 1.4 liegt (vgl. Kap. 2.3) gibt es einen Belegpunkt für die Grundwasseroberfläche. Die Grundwasseroberfläche wurde dort bei 1,6 m unter der Geländeoberkante angetroffen (LBEG 2020 e). Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird um den Änderungsbereich großräumig als hoch eingestuft (LBEG 2020 f). 2.4.5 Luft, Klima Der Änderungsbereich ist Teil der freien Landschaft mit Grünland- und Ruderalflächen sowie Gehölzstrukturen. Der Änderungsbereich dient der Kaltluftentstehung. Die Gehölzbestände tragen zur Abschir- mung vor Windeinflüssen sowie zur Luftreinigung und Frischluftbildung bei. 2.4.6 Landschaft Der Änderungsbereich ist Teil der offenen Landschaft mit naturraumtypischem Wechsel aus Grünland- (Ruderal-) flächen sowie Heckenstrukturen. In diesem Komplex mit der Umgebung kommt ihm Bedeutung für das Landschaftsbild zu. 2.4.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Das FFH-Gebiet Nr. 74 „Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht“, welches als Naturschutzgebiet 357 „Elbeniederung von Hohnstorf bis Artlenburg“ ausgewiesen ist, be- ginnt ca. 100 m nördlich des Änderungsbereiches und nördlich des Elbdeiches.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 66 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 2.4.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich gibt es keine Anhaltspunkte für das Vorhandensein von Kultur- und Sach- gütern. 2.4.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Der Änderungsbereich ist Teil der freien Landschaft mit bisher weitgehend ungestörtem Boden- haushalt. Der Wasserhaushalt wird durch den nördlich liegenden Elbestrom sowie dessen Ein- deichung mitbestimmt sowie die Entwässerung angrenzender landwirtschaftlich genutzter Flä- che. Trotzdem steht der Grundwasserspiegel hoch an, was auf der westlich benachbarten Flä- che zur Entwicklung eines auetypischen Biotoptyps geführt hat. Der kleinräumige Wechsel von Grünländern und Gehölzstreifen wie im Änderungsbereich ist kulturhistorisch typisch für den Landschaftraum und von Wert für die menschliche Erholung im Rahmen der Landschaftswahrnehmung. Gleichzeitig kommt dieser Landschaft große Bedeu- tung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu.

2.5 Änderungsbereich 2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen 2.5.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Im Änderungsbereich ist bereits eine Hofstelle vorhanden, deren südliche und westliche Teilflä- chen im wirksamen Flächennutzungsplan bereits als Dorfgebiet dargestellt werden. Auch auf der Fläche, die bisher nicht als Dorfgebiet dargestellt wird, fand bereits die bauliche Nutzung im Rahmen der Landwirtschaft (Pferdehaltung) statt. Mit dieser Nutzung waren bisher bereits entsprechende Geruchsimmissionen für die Umgebung verbunden, bei denen davon ausgegangen werden kann, dass sie als dorftypisch zu bezeichnen sind. 2.5.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Im Änderungsbereich ist bereits eine Hofstelle vorhanden Im südlichen Teil mit traditionellem dörflichem Gebäudebestand wird er als ländlich geprägtes Dorfgebiet (ODL) bewertet. Die nördlichen für einen Pferdebetrieb genutzten, bereits bebauten und versiegelten Flächen ohne traditionelle dörfliche Bebauung mit einer Reithalle* und einem Strohlager* (* zum Zeit- punkt der Begehung im Juni 2020 bereits großenteils abgetragen) wird als Landwirtschaftliche Produktionsanlage (ODP) bewertet. Weiter nördlich sind Standweiden und Reitplätze vorhan- den, die als Sonstige Weideflächen (GW) bewertet werden. Im Bereich der Anbindung an die Große Straße stehen einige großkronige Linden, die der Hofanlage den Namen geben. Sie werden als Baumgruppe des Siedlungsbereiches aufgrund ihres Kronendurchmessers über 10 m mit Wertfaktor 4 bewertet.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 67 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

GW/ Reitplätze

ODP

ODL

HEB

Abb. 26: Biotoptypen im Änderungsbereich 2.1 neu Plangrundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2018 Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Der Änderungsbereich nimmt eine Hofstelle ein und ist bereits Teil des Siedlungsbereiches. Der vorhandene Gebäudebestand, insbesondere das südliche Hauptgebäude mit Wohn-Wirt- schaftsteil, weist Potentiale für Fortpflanzungs- und Ruhestätten von gebäudebrütenden Vo- gelarten (Rauchschwalbe) sowie Quartierspotentiale für gebäudenutzende Fledermausarten auf. Die großkronigen Linden im Süden des Änderungsbereiches kommen als Brutstandort für gehölzbrütende Vogelarten in Betracht. Ggf. vorhandene Spalten können auch von Fleder- mausarten als Zwischenquartiere genutzt werden. Obwohl an den Änderungsbereich ein wertvoller Bereich für Gastvögel heranreicht (NLWKN 2020), kommt ihm kein Potential für Gastvogelarten zu, da diese gegenüber Siedlungsrändern und Vertikalstrukturen, Wie den im Norden des Änderungsbereiches vorhandenen Gehölzstruk- turen weitere Abstände einhalten. Der Änderungsbereich wird möglicherweise von Fledermausarten als Jagdgebiet genutzt. Darüber hinaus sind keine Potentiale für Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Tierartengruppen vorhanden. 2.5.3 Fläche, Boden Im Änderungsbereich ist auf einer Fläche von ca. 1,3 ha bereits eine bebaute Hofstelle vorhan- den. Im überwiegenden südlichen Teil des Änderungsbereiches ist der Bodentyp Podsol ausgebil- det, auf der nördlichen Teilfläche, etwa ab der Höhe Wiesenweg Nr. 12, steht Gley-Podsol an (LBEG 2020 a). Es ist davon auszugehen, dass die Bodenprofile bereits durch die vorhandene Bebauung verändert sind. 2.5.4 Wasser Im Änderungsbereich sind keine Oberflächengewässer vorhanden.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 68 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Die Grundwasseroberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 e) zwischen 2,5 m und 5 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches auf 6,5 m über NHN im Süden und 5,5 m NHN im Norden steht es rechnerisch zwischen mindestens 0,5 m bis maximal 4 m unter der Geländeoberfläche an. Das Schutzpotential der Grundwasserüberde- ckung wird um den Änderungsbereich großräumig als hoch eingestuft (LBEG 2020 f). 2.5.5 Luft, Klima Der Änderungsbereich liegt am nordwestlichen Rand des Dorfgebietes von Brietlingen und grenzt somit in Richtung Norden an weiträumige Ackerlandschaften an, welche ein Kaltluftent- stehungsgebiet darstellen. Weiterhin grenzt die lockere Bebauung von Brietlingen an und um- schließt den Änderungsbereich an drei Seiten. Im Änderungsbereich bzw. des angrenzenden Siedlungsraums besteht kein klimatischer Belastungsraum. Es sind jedoch Standorte landwirt- schaftlicher Betriebe vorhanden, von denen Immissionen ausgehen und somit Vorbelastungen des Umweltbelangs Luft. Auch im Änderungsbereich war ein Pferdehaltungsbetrieb mit ent- sprechenden Beeinträchtigungen der Luft vorhanden. 2.5.6 Landschaft Der Änderungsbereich wurde bisher intensiv als Reiterhof genutzt. Er wird zudem östlich, südlich und westlich durch den Siedlungsbereich und ein landwirtschaftliches Gehöft begrenzt. Glie- dernde Strukturen am nördlichen Rand des Änderungsbereiches sind nicht vorhanden. Die an- grenzende Bebauung wirkt bereits auf die Landschafts- bzw. Ortsbildwahrnehmung im Ände- rungsbereich ein. In der nördlich an den Änderungsbereich angrenzenden weiträumigen Acker- und Grünflächenlandschaft sind gliedernde Strukturen (Gehölzreihen) vorhanden. 2.5.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Der Änderungsbereich liegt in keinem Schutzgebiet. Im Plangebiet und dessen näherer Umge- bung befinden sich keine Natura2000-Gebiete (FFH-Gebiete oder EU-Vogelschutzgebiete). 2.5.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Rahmen der frühzeitgien Beteiligung hat die Untere Denkmalschutzbehörde auf das Vor- handensein eines Bodendenkmals, eines Urnengrabes, im Änderungsbereich bzw. seinem Um- feld hingewiesen. 2.5.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Der Änderungsbereich ist als Teil des Siedlungsbereiches bereits bebaut und versiegelt und wurde bisher vom Menschen bereits intensiv genutzt. Somit sind Wasser-, Boden- und Klima- haushalt bereits siedlungstypisch vorbelastet. Der Änderungsbereich ist ggf. Lebensraum für Tiere des Siedlungsraums, die in der unmittelbaren Umgebung des Menschen leben und Ge- bäude nutzen.

2.6 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen 2.6.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich gehört zu bereits wohnbaulich genutzten Grundstücken im Dorfgebiet von Brietlingen. Unmittelbar nordwestlich angrenzend liegt der Betriebsstandort einer Gärtne- rei, deren Betrieb inzwischen eingestellt wurde. Somit ist nicht mit einwirkenden gewerblichen bzw. mit dem Gartenbau verbundenen Immissionen zu rechnen. In der Topographischen Karte wird der Änderungsbereich zu einem großen Teil als Lagerplatz bezeichnet, was auf seine frühere Nutzung hindeutet. Dem Änderungsbereich kommt keine Bedeutung für die Erholung zu.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 69 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

Abb. 27: Änderungsbereich 2.2 neu Topographie (farbig), Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2020 2.6.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Der Änderungsbereich gehört zu den rückwärtigen Teilflächen der Grundstücke Scharnebe- cker Straße 49, 51, 53. Er wird im Rahmen der Gartennutzung extensiv gemäht und stellt sich somit als artenreicher Scherrasen (GRR, Wertfaktor 1) dar. Auf der Topographischen Karte im Geoportal des Landkreises Lüneburg wird er als Lagerplatz bezeichnet (vgl. Abb. 27), was auf seine frühere Nutzung hinzuweisen scheint. Auf dem westlichen Grundstück gibt es einige Sukzessionsgehölze. Die gesamte Teilfläche wird als Biotoptyp „Sonstiges naturnahes Sukzessionsgebüsch (BRS)“ mit Wertfaktor 2 bewertet wer- den. Von Norden reicht eine Baumstrauchhecke mit einer großen Eiche an den Änderungsbe- reich heran. Die großkronige Eiche wird als Einzelbaum (HBE, Wertfaktor 4) bewertet. Entlang der östlichen Grenze des Änderungsbereiches, diesen gegenüber einer Ackerfläche abgrenzend, verläuft ein Graben, der als Biotoptyp „Nährstoffreicher Graben“ (FGR, Wertfaktor 3) bewertet wird. Er wird von Gehölzen (Strauch-Baum-Hecke, HFM) begleitet.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 70 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

HBE BRS

FGR/HFM

GRR

Abb. 28: Biotoptypen im Änderungsbereich 2.2 neu Plangrundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2018

Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Der Änderungsbereich nimmt Teilflächen von zum Wohnen genutzten Grundstücken ein und liegt unmittelbar angrenzend an den Siedlungsbereich. Der im Änderungsbereich vorhandene Gehölzbestand kommt als Brutstandort für gehölzbrütende Vogelarten in Betracht. Ggf. vor- handene Spalten an einer randlich angrenzenden großkronigen Eiche können auch von Fle- dermausarten als Zwischenquartiere genutzt werden. Der Änderungsbereich wird möglicherweise von Fledermausarten als Jagdgebiet genutzt. Darüber hinaus sind keine Potentiale für Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Tierartengruppen vorhanden. Der angrenzende Graben kommt aufgrund seines steilen Einschnitts nicht als Le- bensraum für Amphibienarten in Betracht. Obwohl in den Änderungsbereich ein wertvoller Bereich für Gastvögel hereinreicht (NLWKN 2020), kommt ihm kein Potential für Gastvogelarten zu, da diese gegenüber Siedlungsrändern und Vertikalstrukturen, Wie den im Norden des Änderungsbereiches vorhandenen Gehölzstruk- turen weitere Abstände einhalten. 2.6.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich mit einer Größe von 0,58 ha wird als rückwärtige Gartenfläche extensiv genutzt und ist bisher unbebaut. Im Änderungsbereich ist der hydromorphe Bodentyp Gley ausgebildet (LBEG 2020 a). Ihm wird kein besonderer Schutzbedarf zugewiesen (LBEG 2020 d). Dem Boden wird eine hohe Bodenfruchtbarkeit zugewiesen (LBEG 2020 c).

2.6.4 Wasser Entlang der östlichen Grenze des Änderungsbereiches verläuft ein Graben. Die Grundwasseroberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 e) zwischen 2,5 m und 5 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches auf 6 m über

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 71 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht NHN steht es rechnerisch zwischen mindestens 1 m bis maximal 3,5 m unter der Geländeober- fläche an. Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird um den Änderungsbereich großräumig als hoch eingestuft (LBEG 2020 f). 2.6.5 Luft, Klima Der Änderungsbereich liegt am nordöstlichen Rand des Dorfgebietes von Brietlingen und grenzt somit in Richtung Norden an durch Hecken strukturierte Ackerlandschaften an, welche ein Kaltluftentstehungsgebiet darstellen. Im Abstand von ca. 180 m östlich des Änderungsbe- reichs beginnt das Waldgebiet Bennerstedt, dem eine große klimatische Ausgleichsfunktion zu- kommt. Weiterhin grenzt die lockere Bebauung von Brietlingen westlich an. Im Änderungsbereich bzw. im angrenzenden Siedlungsraum besteht kein klimatischer Belas- tungsraum. 2.6.6 Landschaft Da der Änderungsbereich rückwärtige Grundstückbereiche umfasst, die nicht öffentlich zu- gänglich sind und von der Scharnebecker Straße aus nur untergeordnet wahrnehmbar sind, kommt ihm keine Bedeutung für das Orts- und Landschaftsbild zu. 2.6.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Im Abstand von ca. 180 m östlich des Änderungsbereichs beginnt das Naturschutzgebiet Lü- neburg Nr. 15 „Bennerstedt. Teilflächen des Landschaftsschutzgebietes des Landkreises Lüne- burg beginnen weiter östlich im Abstand von ca. 300 m südöstlich der K29 bzw. ca. 500 m nord- östlich der Grenze des Änderungsbereiches. 2.6.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich gibt es keine Anhaltspunkte für das Vorhandensein von Kultur- und Sach- gütern. 2.6.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Der Änderungsbereich liegt unmittelbar angrenzend an das Siedlungsgebiet und gehört rück- wärtig zu Wohngrundstücken. Eine Bezeichnung in der topographischen Karten weist auf die vergangene Nutzung als Lagerplatz hin. Somit sind Wasser-, Boden- und Klimahaushalt bereits siedlungstypisch vorbelastet. Der Ände- rungsbereich ist ggf. Lebensraum für Tiere des Siedlungsraums, die in der unmittelbaren Umge- bung des Menschen leben und Gebäude nutzen.

2.7 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlin- gen/Ortssteil Moorburg 2.7.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich ist Teil einer Ackerfläche. Er grenzt unmittelbar an Wohnbaugrundstücke an. Auch auf der nördlichen Seite des Schierenweges liegen zum Wohnen genutzte Grundstü- cke. Im Abstand von ca. 120m m nordöstlich des Änderungsbereiches, im Außenbereich liegt eine Hofstelle, die landwirtschaftlich genutzt wird. Östlich des Änderungsbereiches verläuft, im Abstand von ca. 25 m zu seiner östlich Grenze, eine 110 kV-Freileitung. Dem Änderungsbereich als Teil einer Ackerfläche in der Nähe einer 110- kV-Freileitung kommt keine Bedeutung für die Erholung zu. 2.7.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Der Änderungsbereich wird als Acker genutzt (A, Wertfaktor 1). Westlich, das Nachbargrund- stück abgrenzend, grenzt an den Änderungsbereich eine frei wachsende Hecke aus Haselnuss, Ahorn, Weißdorn. Sie wird als Strauch-Baumhecke (HFM) mit Wertfaktor 3 bewertet. Am Schie- renweg stehen nordöstlich des Änderungsbereiches einige Zitterpappeln, die als Baumreihe

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 72 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht (HBA, Wertfaktor 3) bewertet werden. Nördlich angrenzend ist ein Ziergebüsch aus Spiersträu- chern (Spirea spec.) ausgeprägt. Es wird als Ziergebüsch aus überwiegend nicht heimischen Gehölzarten mit Wertfaktor 2 bewertet.

BZN

HBA A

HFM

Abb. 29: Biotoptypen im Änderungsbereich 2.4 neu Plangrundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2018 Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Der Änderungsbereich grenzt unmittelbar an zum Wohnen genutzte Grundstücke an. Er nimmt eine Tiefe von ca. 50 m südlich des Schierenweges ein. Aufgrund dieser Lage kommt er für offenlandbrütende Vogelarten nicht als Brutstandort in Be- tracht. Die an den Änderungsbereich grenzenden Gehölzbestände kommen als Brutstandorte für ge- hölzbrütende Vogelarten des Siedlungsraums und der Siedlungsränder in Betracht. Größere Bäume mit Höhlen- oder Spalten, die auch von Fledermausarten als Zwischenquartiere genutzt werden, sind nicht vorhanden. Wertvolle Bereiche für Gast- und Brutvögel sind nicht vorhanden (NLWKN 2020). Der Änderungsbereich wird möglicherweise von Fledermausarten als Jagdgebiet genutzt. Darüber hinaus sind keine Potentiale für Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Tierartengruppen vorhanden. 2.7.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich umfasst eine bisher der freien Landschaft zugehörige Fläche mit einem Umfang von ca. 2.200 m². Im Änderungsbereich ist der Bodentyp Gley-Podsol ausgeprägt (LBEG 2020a). Im Änderungs- bereich sind keine Suchräume für schutzwürdige Böden vorhanden (LBEG 2020d). Der Boden weist wie im gesamten angrenzenden Bereich eine hohe Bodenfruchtbarkeit auf (LBEG 2020c). 2.7.4 Wasser Im Änderungsbereich oder unmittelbar angrenzend sind keine Oberflächengewässer vorhan- den. Die Grundwasseroberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 e) zwischen 5 m und 7,5 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches auf 7,5 m über NHN steht es rechnerisch maximal 2,5 m unter der Geländeoberfläche bzw. bis direkt an die Geländeoberfläche an. Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird um den Än- derungsbereich großräumig als hoch eingestuft (LBEG 2020 f).

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 73 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 2.7.5 Luft, Klima Dem Änderungsbereich kommt, als Teil einer Ackerfläche, Bedeutung als Kaltluftentstehungs- gebiet zu. Im Abstand von ca. 80 m südlich des Änderungsbereichs beginnt ein Waldgebiet, welches dort von der Hochspannungstrasse von Nordost nach Südwest durchschnitten wird. Der westlich und nordwestlich angrenzende, locker bebaute Siedlungsbereich von Moorburg stellt jedoch keinen lufthygienischen, klimatischen Belastungsraum dar. 2.7.6 Landschaft Der Ackerfläche, die von einer Hochspannungstrasse überquert wird, kommt keine besondere Bedeutung für das Landschaftsbild zu. Dies gilt lediglich für die vorhandenen Gehölz- und He- ckenstrukturen sowie den südlich im Abstand von ca. 80 m liegenden Waldrand. 2.7.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Die nördliche Grenze des Naturschutzgebietes Lüneburg Nr. 02 „Bültenmoor“ liegt, südlich an den Ortsrand von Moorburg angrenzend, im Abstand von ca. 350 m zur südlichen Grenze des Änderungsbereiches. Das FFH-Gebiet 212 „Gewässersystem der Luhe und unteren “, der Neetzekanal, verläuft im Abstand von ca. 350 m nördlich des Änderungsbereiches und nördlich vom Ortsteil Moorburg. 2.7.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung hat die Untere Denkmalschutzbehörde auf das Vor- handensein einer Streuung von Bodenfunden im Umfeld des Änderungsbereiches hingewie- sen. 2.7.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Der Änderungsbereich liegt unmittelbar angrenzend an Siedlungsgebiet und gehört zu einer größeren Ackerfläche mit hohem Ertragspotential. Dier Änderungsbereich stellt jedoch eine schmale, schlechter bearbeitbare Teilfläche einer sich nach Norden ausdehnenden Ackerflä- che am Schierenweg dar. Der Änderungsbereich kommt aufgrund seiner Lage angrenzend an Wohnbaugrundstücke nur untergeordnet als Tierlebensraum in Betracht. Er wird durch eine Hochspannungstrasse, die nahe der östlichen Grenze verläuft, stark vorgeprägt.

2.8 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf 2.8.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich wird wie der gesamte Ortsteil von Hohnstorf als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Der Änderungsbereich dient nicht unmittelbar der Erholungsnutzung. Der die dargestellte Wohnbaufläche nach Osten abgrenzende Marschhufenhecke kommt beson- dere Bedeutung im Rahmen der Landschaftswahrnehmung zu. Im Abstand von ca. 100 m östlich zur Grenze des Änderungsbereiches ist der Standort der Ten- nishalle sowie durch diese abgeschirmt östlich anschließend der Tennisplätze. Im Abstand von ca. 75 m im Nordosten des Änderungsbereiches befindet sich außerdem der Standort des Sportplatzes Hohnstorf. Von beiden Nutzungen wirken potentiell Schallimmissionen auf den Änderungsbereich ein. 2.8.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Der Änderungsbereich wird überwiegend von Grünlandflächen eingenommen. Nur die süd- östliche Teilfläche wird als Acker genutzt (A, Wertfaktor 1. Der Adolf-Lüchau-Weg wird als Verkehrsfläche (OVS) einbezogen. Zu berücksichtigen ist, dass sie im wirksamen Flächennutzungsplan bereits als Wohnbaufläche dargestellt werden (A*). Dies trifft auch auf die südliche Grünlandfläche (GEF*) zu. BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 74 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Die im Änderungsbereich liegenden Grünlandflächen stellen sich als Artenarme Extensivgrün- länder (GE) dar. Die östlich des Adolph-Lüchau-Weges liegende nördliche Teilfläche (GE) stellt eine etwas tro- ckenere Ausprägung mit Grasarten des Wirtschaftsgrünlandes dar, viel Rotem Straußgras (Ag- rostis capillaris) und auch Wolligem Honiggras (Holcus lanatus) sowie Wiesensauerampfer (Rumex acetosa). Auf der Fläche sind auch sog. Weide- bzw. Ackerunkräuter, ggf. auf ehema- ligen Fehlstellen, verbreitet wie Ackerkatzdistel (Cirsium arvense), Acker-Hundskamille (Arthemis arvensis), Acker-Vergißmeinnicht (Myosotis arvensis). Die Fläche wird als Artenarmes Extensiv- grünland (GE, Wertfaktor 2,5) bewertet. Die südlichen Flächen sowie die Fläche westlich des Adolf-Lüchau-Weges, die etwas tiefer lie- gen, stellen sich als feuchtere Ausprägung dar. Sie werden sehr stark von Wolligem Honiggras (Holcus lanatus) dominiert. Hinzu treten auch Ackerkatzdistel (Cirsium arvense), Acker-Hunds- kamille (Anthemis arvensis). Die Flächen werden als Sonstiges feuchtes Extensivgrünland (GEF, Wertfaktor 2,5) bewertet. Entlang der östlichen Grenze des Änderungsbereiches bzw. die dargestellte Wohnbaufläche östlich abgrenzend wird eine Marschhufenhecke mit Nährstoffreichem Graben einbezogen, die als Strauch-Baumhecke mit Nebencode Nährstoffreicher Graben bewertet wird (HFM1/FGR1). Sie setzt sich weit überwiegend aus Erlen, Eichen und Weiden zusammen. Auf- grund der vorhandenen großkronigen Eichenüberhälter wird der Biotopkomplex mit Wertfaktor 3,5 bewertet. Ein kurzer Heckenabschnitt aus Eichen und Weiden ist im nördlichen Änderungs- bereich auch quer ausgebildet (HFM1/FGR1, Wertfaktor 3,5). Auch entlang des südlichen Abschnitts der westlichen Grenze des Änderungsbereiches ver- läuft ein Graben der von einem Abschnitt auf Sträuchern und Bäumen (überwiegend Wei- den)begleitet wird (FGR2/HFM2). Westlich des Adolf-Lüchau-Weges verläuft ein Vorflutgraben, der als Nährstoffreicher Graben (FGR3) mit Wertfaktor 3 bewertet wird. Er ist zugewachsen mit Mädesüß (Filipendula ulmaria), Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Himbeere ((Rubus idaeus) und jungem Weidenaufwuchs (Salix spec.). Der Graben mit dem sukzessiven Gehölzaufwuchs wird als Nährstoffreicher Gra- ben mit Sonstigem naturnahen Sukzessionsgebüsch (FGR3/BRS, Wertfaktor 3) bewertet. Im Be- reich des Grabens steht ein Einzelbaum, eine Eiche (HBE), die aufgrund ihres Kronendurchmes- sers mit Wertfaktor 4 bewertet wird.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 75 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

GE

HFM/FGR1

FGR2/HFM OVS

GEF FGR3/BRS

HBE GEF* A* GEF

HFM

Abb. 30: Biotoptypen im Änderungsbereich 3.1 neu Plangrundlage Luftbild, Quelle: Geoportal Landkreis Lüneburg 2018. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Es kann davon ausgegangen werden, dass der Änderungsbereich keine Bedeutung als Le- bensraum von Pflanzenarten gem. Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/EWG. Der Änderungsbereich ist einerseits Teil der freien Landschaft, andererseits wirken bereits Stö- rungen von den nördlich und südlich angrenzenden Siedlungsbereichen ein sowie von den nordöstlichen Sportstätten. Der Änderungsbereich weist auch kein Potential für offenlandbrütende Vogelarten auf, da die schmalen Ackerflächen mit gliedernden Gehölzreihen für diese keine geeignete Habitataus- stattung ausweisen. Insbesondere die Marschhufenhecke, aber auch die Gehölze am Adolf-Lüchau-Weg sowie am westlichen Graben weisen Potentiale für gebüsch- und saumbrütende Vogelarten auf. Die vorhandenen großkronigen Eichen mit großen Stammumfängen im Bereich der Marschhufen- hecke weisen darüber hinaus Höhlen- und Spaltenpotentiale auf, die von Höhlenbrütern sowie auch für Fledermausquartiere in Betracht kommt. Es ist davon auszugehen, dass die Marschhu- fenhecke eine Leitstruktur sowie einen Jagdkorridor für Fledermausarten darstellt. Obwohl er wie der nördlich angrenzende Siedlungsbereich innerhalb eines wertvollen Berei- ches für Gastvögel liegt (NLWKN 2020), weist der Änderungsbereich keine Potentiale für Gast- vögel auf, insbesondere die in der Umgebung offenen Acker- und Grünlandflächen nutzenden nordischen Gastvögel (Gänse, Schwäne), aufgrund seiner schmalen Ackerflächen mit glie- dernden, zu denen diese Arten weitere Abstände einhalten. Möglicherweise stellen die im Änderungsbereich vorhandenen Gäben potentielle Fortpflan- zungs- und Ruhestätte für Amphibien dar. Die teilweise feuchten Grünlandflächen sind poten- tielle Landlebensräume für Amphibienarten.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 76 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Mit Lebensräumen für schutzwürdige Reptilien ist nicht zu rechnen. 2.8.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich umfasst eine bisher der freien Landschaft zugehörige Fläche mit einem Umfang von insgesamt 4,3 ha, wovon ca. 1,5 ha bereits als Wohnbaufläche dargestellt werden. Für die östliche Teilfläche mit einer Größe von ca. 3,8 ha wurde bereits ein Bebauungsplan gem. § 13 b BauGB aufgestellt. Im Änderungsbereich ist weit überwiegend der Bodentyp Pseudogley-Vega als grundwasser- beeinflusster Bodentyp ausgeprägt (LBEG 2020a).In die Teilfläche westlich des Adolf-Lüchau- Weges greift die Bodenausprägung Kleimarsch herein. Die Böden im Änderungsbereich werden, wie in weiten Bereichen um Hohnstorf, als Suchräume für schutzwürdige Böden ausgewiesen, da sie über eine äußerst hohe Bodenfruchtbarkeit ver- fügen (LBEG 2020d). Die Bodenfruchtbarkeit wird östlich des Adolf-Lüchau-Weges als sehr hoch, westlich als hoch bewertet (LBEG 2020c.) 2.8.4 Wasser Die Grundwasseroberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 e) zwischen 2,5 m und 5 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches auf 5,5 m über NHN steht es rechnerisch maximal 2,5 m unter der Geländeoberfläche bzw. bis direkt an die Geländeoberfläche an. Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird um den Än- derungsbereich großräumig als hoch eingestuft (LBEG 2020 f). 2.8.5 Luft, Klima Dem Änderungsbereich, der von Ackerflächen mit Graben- und Heckenstrukturen durchzogen wird, kommt Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet zu. Die Gehölzbestände tragen zur Luft- filterung, Frischluftbildung und Beschattung bei. Der angrenzende Siedlungsbereich von Hohnstorf stellt jedoch keinen lufthygienischen, klima- tischen Belastungsraum dar, wenn auch der nördlich angrenzende Versorgungsstandort hö- here Versiegelungsgrade aufweist. 2.8.6 Landschaft Der Änderungsbereich ist Teil der Marschhufenlandschaft südlich von Hohnstorf. Von besonde- rem Wert für das Landschaftsbild ist eine die östliche Grenze der geplanten Wohnbauflächen- darstellung markierende Marschhufenhecke mit großen Eichenüberhältern. Unmittelbar südlich des Änderungsbereiches liegt der Geltungsbereich des Bebauungsplans für die Wohnbaufläche Rethscheuer-West, deren 1. Änderung als Anpassungsbereich 3.2 in die 42. Änderung aufgenommen wurde. Von dem Gebiet sowie dem nördlichen Versorgungs- standort mit Tankstelle, Bank und Lebensmittelmarkt geht bereits eine bauliche Vorprägung des Änderungsbereiches aus. 2.8.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete In der Umgebung des Änderungsbereiches bzw. dessen Wirkbereich liegen keine Schutzge- biete. 2.8.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich liegen keine Anhaltspunkte für das Vorhandensein von Kultur- und Sach- gütern vor. Bodenfunde sind nicht bekannt. Die Marschhufenhecke stellt ein Element der tradi- tionellen Kulturlandschaft dar. 2.8.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Die freie Fläche im Änderungsbereich wird zum einen landwirtschaftlich genutzt und stellt au- ßerdem Lebensräume für Pflanzen und Tiere dar, die durch die landwirtschaftliche Nutzung geprägt sind. Die Lebensraumeignung konkurriert bereits mit der aktuellen menschlichen Nut- zung für die landwirtschaftliche Produktion.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 77 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Ein unbelastetes Klima kommt dem Menschen und seiner Gesundheit genauso wie Arten und Lebensgemeinschaften zugute. Im Änderungsbereich und seiner Umgebung besteht bisher keine erhebliche klimatische Belastung. Aufgrund der Ausstattung der Landschaft ist von einer Gunstwirkung auszugehen. Der anstehende Boden im Änderungsbereich weist ein äußerst hohes landwirtschaftliches Er- tragspotential für die Nutzung durch den Menschen auf, aber im Bereich der Marschhufen- landschaft auch ein hohes Biotopentwicklungspotential. Der Boden stellt auch die Grundlage für Natur- und Kulturgeschichte dar. Für den Änderungsbereich liegen konkrete Anhaltspunkte vor. Das Schutzgut Landschaft/Landschaftsbild steht in Wechselwirkung mit dem Schutzgut Mensch. Landschaft wird vom Menschen wahrgenommen und kann dem Menschen zur Erho- lung dienen. Die Bebauung von Landschaft kann mit der Einschränkung des Landschaftserle- bens einhergehen.

2.9 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf 2.9.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich wird, wie der gesamte Ortsteil von Hohnstorf, als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Er ist für die Erholungsnutzung nicht direkt zugänglich, da er bisher nicht durch Wegeverbindungen erschlossen wird. Unmittelbar westlich grenzt die Trasse der Bahn- strecke Lüneburg – Lübeck in gegenüber dem Änderungsbereich erhöhter Lage an. Von dort wirken Schallimmissionen und ggf. Erschütterungen auf das Plangebiet ein. Der Änderungsbereich grenzt unmittelbar südlich an den geplanten Standort einer neuen Kin- dertagestätte an. Hierfür wurde bereits der Bebauungsplan der Gemeinde Hohnstorf Nr. 12 „Kindertagesstätte“ mit 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 11 „Feuerwehr“ aufgestellt, der sich kurz vor dem Satzungsbeschluss befindet. Nördlich daran schließt bereit der Standort der Feuerwehr an. 2.9.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Der Änderungsbereich wird bisher als Ackerfläche genutzt (A, Wertfaktor 1). Ein östlicher Strei- fen ist zum Kartierungszeitpunkt als Blühstreifen stillgelegt. Westlich, östlich und südlich grenzen entlang von Gräben Strauch-, Baumhecken an (HFM/FGR), die als Reste der historischen Marschhufenlandschaft zu bewerten sind. Sie setzen sich aus Erlen, Eichen, baum- und strauchförmigen Weidenarten zusammen und werden als Strauch-Baumhecken aufgrund der großen Kronendurchmesser vieler Bäume mit Wertfaktor 3,5 bewertet. Die Gräben führen zum Kartierzeitpunkt kein Wasser. Sie weisen stellenweise Schilf- oder Wasserschwertlilienbestand auf und werden nicht separat bewertet.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 78 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

HFM/FGR

HFM/FGR

A

HFM/FGR

Abb. 31: Biotoptypen im Änderungsbereich 3.3 neu Plangrundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2018 Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Es kann davon ausgegangen werden, dass der Änderungsbereich keine Bedeutung als Le- bensraum von Pflanzenarten gem. Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/EWG hat.

Ein Abgleich mit den Umweltkarten des NLWKN (NLWKN 2020) hat ergeben, dass sich im Ände- rungsbereich keine wertvollen Bereiche für Fauna, Brut- oder Gastvögel befinden. Die Grenze eines für Gastvögel wertvollen Bereiches liegt westlich des Bahndamms. Dort befindet sich das Sportzentrum von Hohnstorf. Somit liegen auch im Wirkbereich des Änderungsbereiches keine wertvollen Bereiche für Fauna, Brut- oder Gastvögel. Der Änderungsbereich weist auch kein Potential für offenlandbrütende Vogelarten auf, da die schmale Ackerfläche allseitig von Heckenstrukturen mit Baumüberhältern umgrenzt wird. Es ist davon auszugehen, dass die den Änderungsbereich einrahmenden Hecken, zu denen auch großkronige Eichen und Weiden mit großen Stammumfängen und Totholzanteilen zählen, sowie der außerhalb des Änderungsbereichen am Bahndamm gelegene Gehölzbestand als Brutstandorte für gehölzbrütende Vogelarten dienen. Greifvogelhorste konnten im Rahmen der Begehungen im Juni 2020 nicht festgestellt werden. Die Saumstrukturen bieten darüber hinaus Unterschlupf für Kleinsäuger. Außerdem weisen sie ein Potential als Leitlinie für Fledermäuse auf. An den großen Eichen und Weiden finden sich ggf. Höhlen und Spalten, die von höhlenbrüten- den Vogelarten und Fledermausarten als Quartiere genutzt werden können. In den Gräben, die von Gehölzbeständen bewachsen und stark beschattet sowie teilweise bereits durch Laubeintrag verlandet sind, zum Kartierzeitpunkt kein Wasser führen und weitge- hend keine Wasservegetation aufweisen ist nicht mit einem erheblichen Lebensraumpotential für Amphibienarten zu rechnen. Mit dem Vorkommen weiterer artenschutzrechtlich relevanter Arten bzw. Artengruppen ist nicht zu rechnen. 2.9.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich umfasst eine zur freien Landschaft gehörende Fläche mit einem Um- fang von 1,3 ha.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 79 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Im Änderungsbereich ist nach Angaben in der Bodenübersichtskarte der Bodentyp Pseu- dogley-Braunauenboden ausgeprägt (LBEG 2020a). Dem Boden wird laut der Karte „Such- räume für schutzwürdige Böden“ des LBEG ein besonderer Schutzbedarf aufgrund der hohen natürlichen Bodenfruchtbarkeit zugewiesen (LBEG 2020d). Die Bodenfruchtbarkeit wird als sehr hoch bewertet (LBEG 2020 c). 2.9.4 Wasser An den Änderungsbereich grenzen westlich, östlich und südlich Gräben an, die zum Kartierzeit- punkt im Juni 2020 kein Wasser führen. Die Grundwasseroberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 e) zwischen 2,5 m und 5 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches auf 5,5 m über NHN steht es rechnerisch maximal 2,5 m unter der Geländeoberfläche bzw. bis direkt an die Geländeoberfläche an. Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird um den Än- derungsbereich großräumig als hoch eingestuft (LBEG 2020 f). Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung im Änderungsbereich wird in der Hydroge- ologischen Übersichtskarte von Niedersachsen als hoch dargestellt (LBEG 2020f). 2.9.5 Luft, Klima Dem Änderungsbereich, der von Ackerflächen mit Graben- und Heckenstrukturen durchzogen wird, kommt Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet zu. Die Gehölzbestände tragen zur Luft- filterung, Frischluftbildung und Beschattung bei. 2.9.6 Landschaft Der Änderungsbereich ist Teil der Marschhufenlandschaft südlich von Hohnstorf. Die typische Grünlandnutzung wurde jedoch zugunsten einer Ackernutzung aufgegeben. Von besonderem Wert für das Landschaftsbild sind die den Änderungsbereichen einrahmenden Marschhufen- hecken mit großen Eichenüberhältern. Das Landschaftsbild im Änderungsbereich wird bereits durch die in erhöhter Lage angren- zende Bahntrasse mitbestimmt. Nördlich des Änderungsbereiches wurde bereits der neue Feuerwehrstandort von Hohnstorf angesiedelt, südlich davon wird außerdem eine neue Kindertagesstätte geplant. Somit erfährt der Änderungsbereich bereits eine bauliche Vorprägung. 2.9.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete In der Umgebung des Änderungsbereiches bzw. dessen Wirkbereich liegen keine Schutzge- biete. 2.9.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich liegen keine Anhaltspunkte für das Vorhandensein von Kultur- und Sach- gütern vor. Bodenfunde sind nicht bekannt. 2.9.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Die freie Fläche im Änderungsbereich wird zum einen landwirtschaftlich genutzt, und stellt au- ßerdem Lebensräume für Pflanzen und Tiere dar, die durch die landwirtschaftliche Nutzung geprägt sind. Die Lebensraumeignung konkurriert bereits mit der aktuellen menschlichen Nut- zung für die landwirtschaftliche Produktion. Ein unbelastetes Klima kommt dem Menschen und seiner Gesundheit genauso wie Arten und Lebensgemeinschaften zugute. Im Änderungsbereich und seiner Umgebung besteht bisher keine erhebliche klimatische Belastung. Aufgrund der Ausstattung der Landschaft ist von einer Gunstwirkung auszugehen. Der anstehende Boden im Änderungsbereich weist ein sehr hohes landwirtschaftliches Ertrags- potential für die Nutzung durch den Menschen auf, aber im Bereich der Marschhufenland- schaft auch ein hohes Biotopentwicklungspotential. Der Boden stellt auch die Grundlage für Natur- und Kulturgeschichte dar. Für den Änderungsbereich liegen konkrete Anhaltspunkte vor.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 80 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Das Schutzgut Landschaft/Landschaftsbild steht in Wechselwirkung mit dem Schutzgut Mensch. Landschaft wird vom Menschen wahrgenommen und kann dem Menschen zur Erho- lung dienen. Die Bebauung von Landschaft kann mit der Einschränkung des Landschaftserle- bens einhergehen.

2.10 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Orts- steil Sassendorf 2.10.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich wird wie der gesamte Ortsteil von Hohnstorf als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Als Teil einer größeren unstrukturierten Ackerfläche kommt ihm keine Be- deutung für die Erholung zu. Er grenzt durch einen von Gehölzen begleiteten Graben getrennt an die Straße „Am Graben“ an, die auf ihrer nordwestlichen Seite bereits Wohngrundstücke erschließt. 2.10.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen

HE

FGR/HFM

A

Abb. 32: Biotoptypen im Änderungsbereich 3.4 Plangrundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2018 Der Änderungsbereich ist Teil einer Ackerfläche (A, Wertfaktor 1). Er wird im Nordwesten von einer Strauch-Baumhecke begrenzt, die in bzw. an einem Graben aufgewachsen ist. Beide werden als Biotopkomplex Nährstoffreicher Graben mit Strauch-Baumhecke (FGR/HFM, Wert- faktor 3) bewertet. Eine großkronige Eiche im Norden der Hecke ist aufgrund ihrer Kronentraufe extra als Einzelbaum des Siedlungsbereiches (HE) mit Wertfaktor 4 zu bewerten. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Es kann davon ausgegangen werden, dass der Änderungsbereich keine Bedeutung als Le- bensraum von Pflanzenarten gem. Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/EWG. Der Änderungsbereich ist einerseits Teil der freien Landschaft, andererseits wirken bereits Stö- rungen von dem allseits angrenzenden Siedlungsbereich von Sassendorf ein. Der schmale Änderungsbereich weist auch kein Potential für offenlandbrütende Vogelarten auf, da er unmittelbar an Wohnbaugrundstücke angrenzt.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 81 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Die entlang der Straße „Am Graben“ ausgeprägte Hecke, weist Potentiale für gebüsch- und saumbrütende Vogelarten auf. Die vorhandene großkronige Eiche mit großem Stammumfang kommt darüber hinaus mit Höhlen- und Spaltenpotentialen in Betracht, die von Höhlenbrütern sowie auch für Fledermausquartiere genutzt werden können. Es ist davon auszugehen, dass die Hecke eine Leitstruktur sowie einen Jagdkorridor für Fledermausarten darstellt. Obwohl er innerhalb eines wertvollen Bereiches für Gastvögel liegt (NLWKN 2020), weist der Änderungsbereich Potentiale für Gastvögel, insbesondere die in der Umgebung offenen Acker- und Grünlandflächen nutzende nordischen Gastvögel (Gänse, Schwäne) aufgrund sei- ner schmalen Ackerflächen mit gliedernden Gehölzstrukturen, zu denen diese Arten weitere Abstände einhalten, nicht auf. Es ist davon auszugehen, dass der im Änderungsbereich vorhandene Graben keine Bedeutung als Fortpflanzungs- und Ruhestätte für Amphibien aufweist. Auch mit Lebensräumen für schutz- würdige Reptilen ist nicht zu rechnen. 2.10.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich umfasst eine zur freien Landschaft gehörende Fläche mit einem Um- fang von 0,35 ha. Im Änderungsbereich ist nach Angaben in der Bodenübersichtskarte der Bodentyp Gley-Vega ausgeprägt (LBEG 2020a). Dem Boden wird laut der Karte „Suchräume für schutzwürdige Bö- den“ des LBEG kein besonderer Schutzbedarf zugewiesen (LBEG 2020d). Die Bodenfruchtbar- keit wird als gering bewertet (LBEG 2020 c). 2.10.4 Wasser An den Änderungsbereich grenzen westlich, östlich und südlich Gräben an, die zum Kartierzeit- punkt im Juni 2020 kein Wasser führen. Die Grundwasseroberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 e) zwischen 2,5 m und 5 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches auf 6 m über NHN steht es rechnerisch zwischen 3,5 m und 1 m unter der Geländeoberfläche an. Das Schutz- potential der Grundwasserüberdeckung wird um den Änderungsbereich großräumig als hoch eingestuft (LBEG 2020 f). Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung im Änderungsbereich wird in der Hydroge- ologischen Übersichtskarte von Niedersachsen als hoch dargestellt (LBEG 2020 f). 2.10.5 Luft, Klima Dem Änderungsbereich kommt Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet zu. Der nördlich an- grenzende, locker bebaute Siedlungsbereich von Hohnstorf stellt jedoch keinen lufthygieni- schen, klimatischen Belastungsraum dar. Der Hecke kommt im Rahmen der Luftfilterung und Frischluftbildung Bedeutung zu. 2.10.6 Landschaft Dem Änderungsbereich kommt als Teil einer ungegliederten Ackerfläche keine Bedeutung für das Landschaftsbild zu. Die den Bereich nach Nordwesten abgrenzende Hecke wirkt als glie- derndes Element bereichernd für das Landschaftsbild. 2.10.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Das FFH-Gebiet Nr. 74 „Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht“ sowie das EU-Vogelschutzgebiet V 37 „Niedersächsische Mittelelbe mit der Nummer DE 2832-401 begin- nen ca. 120 m nordöstlich des Änderungsbereiches und des Elbdeiches. 2.10.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich liegen keine Anhaltspunkte für das Vorhandensein von Kultur- und Sach- gütern vor. Bodenfunde sind nicht bekannt. 2.10.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 82 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Die freie Fläche im Änderungsbereich wird zum einen landwirtschaftlich genutzt und stellt au- ßerdem Lebensräume für Pflanzen und Tiere dar, die durch die landwirtschaftliche Nutzung geprägt sind. Die Lebensraumeignung konkurriert bereits mit der aktuellen menschlichen Nut- zung für die landwirtschaftliche Produktion. Ein unbelastetes Klima kommt dem Menschen und seiner Gesundheit genauso wie Arten und Lebensgemeinschaften zugute. Im Änderungsbereich und seiner Umgebung besteht bisher keine erhebliche klimatische Belastung. Aufgrund der Ausstattung der Landschaft ist von einer Gunstwirkung auszugehen. Der anstehende Boden im Änderungsbereich weist ein geringes landwirtschaftliches Ertrags- potential für die Nutzung durch den Menschen auf, aber auch ein Biotopentwicklungspoten- tial. Der Boden stellt auch die Grundlage für Natur- und Kulturgeschichte dar. Für den Ände- rungsbereich liegen konkrete Anhaltspunkte vor. Das Schutzgut Landschaft/Landschaftsbild steht in Wechselwirkung mit dem Schutzgut Mensch. Landschaft wird vom Menschen wahrgenommen und kann dem Menschen zur Erho- lung dienen. Die Bebauung von Landschaft kann mit der Einschränkung des Landschaftserle- bens einhergehen.

2.11 Änderungsbereich 3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnst- orf/Ortssteil Hohnstorf 2.11.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Im Änderungsbereich war bisher der Standort des Feuerwehrgerätehauses untergebracht. Be- nachbart fanden dorfgebietstypische Nutzungen wie Wohnen und sonstiges Gewerbe statt. Es sind auch Gartenbereiche mit Gehölzbeständen vorhanden. Von dem Betrieb des Feuerwehrgerätehauses mit Ausrücken der Feuerwehrfahrzeuge im Ein- satzfall mit Martinshorn und dem Übungsbetrieb gingen Immissionen für die benachbarten Wohnnutzungen aus. Notfalleinsätze sind gemäß der TA Lärm als „Sonderfälle“ einzustufen, bei denen unter den Gesichtspunkten der Herkömmlichkeit und der sozialen Adäquanz ein beson- derer Umstand vorliegt. Überschreitungen der Richtwerte der TA Lärm in der Nachbarschaft sind bei einem unvermeidbaren Einsatz mit Sondersignal von den Anwohnern hinzunehmen. 2.11.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäude und bauliche Anlagen bebaut, weist aber auch Gärten und Gehölzbestände auf. Der Ände- rungsbereich ist dem Biotoptyp ländlich geprägtes Dorfgebiet (ODL) zuzuordnen. Dem Ände- rungsbereich kommt ein Potential als Fortpflanzungs- und Ruhestätte von Tierarten des Sied- lungsbereiches zu, für an Gebäuden brütende Vogelarten (z.B. Schwalben) und Gebäude nut- zende Fledermausarten sowie für gebüschbrütende Vogelarten. 2.11.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäude und baulichen Anlagen bebaut. Es liegt ein dorfgebietstypisch mittlerer Versiegelungsgrad vor. Durch die Bebauung sind die Bodenfunktionen bereits vorbelastet. 2.11.4 Wasser Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut. Es liegt ein dorfgebietstypischer mittlerer Versiegelungsgrad vor. Durch die Bebauung ist der Bodenwasserhaushalt bereits vorbelastet. Oberflächengewässer sind nicht vorhanden. 2.11.5 Luft, Klima Da der Änderungsbereich bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut ist sowie Gar- tenbereiche mit Gehölzbeständen aufweist und einen dorfgebietstypischen mittleren Versie-

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 83 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht gelungsgrad vorliegt, kommt dem Änderungsbereich keine Bedeutung als Klimaausgleichsflä- che bzw. für die Kalt- und Frischluftentstehung zu. Das Lokalklima ist über den bebauten und versiegelten Flächen bereits erwärmt. 2.11.6 Landschaft Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut und wird von Gartenbereichen mit Gehölzbeständen einge- nommen. Ihm kommt keine besondere Bedeutung für das Ortsbild zu. 2.11.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Das FFH-Gebiet Nr. 74 „Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht“, welches als Naturschutzgebiet 357 „Elbeniederung von Hohnstorf bis Artlenburg“ ausgewiesen ist, be- ginnt ca. 150 m nördlich des Änderungsbereiches und nördlich des Elbdeiches. 2.11.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich gibt es keine Kulturgüter. Es ist bereits Gebäudebestand vorhanden. 2.11.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Der Änderungsbereich ist als Teil des Siedlungsbereiches bereits bebaut und versiegelt und wird vom Menschen bereits intensiv genutzt. Somit sind Wasser-, Boden- und Klimahaushalt bereits siedlungstypisch vorbelastet. Der Änderungsbereich ist ggf. Lebensraum für Tiere des Sied- lungsraums, die in der unmittelbaren Umgebung des Menschen leben und Gebäude nutzen.

2.12 Änderungsbereich 3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf, Am Strangen Nr. 3 bis 7“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Bullendorf 2.12.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Im Änderungsbereich sind bereits Wohngebäude mit ihren Nebenanlagen errichtet worden. Es sind auch Hausgartenbereiche mit Gehölzbeständen vorhanden. Östlich angrenzend liegt der Campingplatz von Bullendorf der im Rahmen der Erholung genutzt wird. 2.12.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Der Änderungsbereich ist bereits mit Wohngebäuden und ihren Nebenanlagen bebaut und gehört somit zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut, weist aber auch Hausgärten und Gehölzbestände auf. Der Änderungsbe- reich ist dem Biotoptyp ländlich geprägtes Dorfgebiet (ODL) zuzuordnen. Dem Änderungsbe- reich kommt ein Potential als Fortpflanzungs- und Ruhestätte von Tierarten des Siedlungsberei- ches zu, für an Gebäuden brütende Vogelarten (z.B. Schwalben) und Gebäude nutzende Fle- dermausarten sowie für gebüschbrütende Vogelarten. Obwohl er wie der gesamte nördlich der L 219 liegende Siedlungsbereich von Bullendorf inner- halb eines wertvollen Bereiches für Gastvögel liegt (NLWKN 2020), weist der Änderungsbereich Potentiale für Gastvögel, insbesondere die in der Umgebung offenen Acker- und Grünlandflä- chen nutzende nordischen Gastvögel (Gänse, Schwäne) nicht auf, da er bebaute Grundstü- cke umfasst. 2.12.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäude und bauliche Anlagen bebaut. Es liegt ein dorfgebietstypischer mittlerer Versiegelungsgrad vor. Durch die Bebauung sind die Bodenfunktionen bereits vorbelastet. 2.12.4 Wasser Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut. Es liegt ein dorfgebietstypischer mittlerer Versiegelungsgrad vor.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 84 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Durch die Bebauung ist der Bodenwasserhaushalt bereits vorbelastet. Oberflächengewässer sind nicht vorhanden. 2.12.5 Luft, Klima Da der Änderungsbereich bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut ist sowie Gar- tenbereiche mit Gehölzbeständen aufweist und ein dorfgebietstypischer mittlerer Versiege- lungsgrad vorliegt, kommt dem Änderungsbereich keine Bedeutung als Klimaausgleichsfläche bzw. für die Kalt- und Frischluftentstehung zu. Das Lokalklima ist über den bebauten und versie- gelten Flächen bereits erwärmt. 2.12.6 Landschaft Der Änderungsbereich gehört zum Innenbereich gem. § 34 BauGB. Er ist bereits mit Gebäuden und baulichen Anlagen bebaut und wird von Gartenbereichen mit Gehölzbeständen einge- nommen. Ihm kommt keine besondere Bedeutung für das Ortsbild zu. 2.12.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete In der Umgebung des Änderungsbereiches gibt es keine Schutzgebiete. 2.12.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich gibt es keine Kulturgüter. Es ist bereits Gebäudebestand vorhanden. 2.12.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Der Änderungsbereich ist als Teil des Siedlungsbereiches bereits bebaut und versiegelt und wird vom Menschen bereits intensiv genutzt. Somit sind Wasser-, Boden- und Klimahaushalt bereits siedlungstypisch vorbelastet. Der Änderungsbereich ist ggf. Lebensraum für Tiere des Sied- lungsraums, die in der unmittelbaren Umgebung des Menschen leben und Gebäude nutzen.

2.13 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau 2.13.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich grenzt unmittelbar an das Dorfgebiet von Lentenau mit landwirtschaft- lichen Betriebsstandorten an. Von dort gehen dorfgebietstypische Immissionen aus. Dem Än- derungsbereich als Teil einer großen ungegliederten Ackerfläche kommt keine Bedeutung für die Erholung zu. Diese Bedeutung kommt jedoch dem nördlich angrenzenden Weg zu, der von Eichenreichen begleitet wird. 2.13.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Der Änderungsbereich ist Teil einer Ackerfläche (A, Wertfaktor 1). Entlang seiner südwestlichen Grenze wird ein geschotterter Weg in den Änderungsbereich einbezogen (OVW, Wertfaktor 0,5). An diesen im Norden angrenzend wird außerdem ein kurzer Abschnitt einer Strauchhecke aus standortheimischen Gehölzen einbezogen (HFS, Wertfaktor 3). Im Norden, wo der Ände- rungsbereich einen angrenzenden unbefestigten Weg berührt, steht eine große, zu einer Allee (HBA) gehörende Eiche. Aufgrund ihrs großen Kronendurchmessers wird sie mit Wertfaktor 4 bewertet.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 85 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

HBA

HFS

A

OVW

Abb. 33: Biotoptypen im Änderungsbereich 5.1 neu Plangrundlage Luftbild, Quelle: Geoportal Landkreis Lüneburg 2018. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Dem überwiegenden Änderungsbereich, einer direkt an das Dorfgebiet angrenzenden Ackerteilfläche, kommt kein Potential als Lebensraum für gemäß § 44 BNatSchG geschützte Tier- und Pflanzenarten zu. Der schmale Änderungsbereich weist auch kein Potential für offenlandbrütende Vogelarten auf, da er unmittelbar an das Dorfgebiet mit störenden Nutzungen angrenzt. Wertvolle Berei- che für Gast- und Brutvögel werden nicht ausgewiesen (NLWKN 2020). Auch Potentiale für Gastvögel, insbesondere die in der Umgebung offenen Acker- und Grün- landflächen nutzende nordischen Gastvögel (Gänse, Schwäne), weist der Änderungsbereich aufgrund seiner Lage am Ortsrand, zu dem diese Arten weitere Abstände einhalten, ebenso nicht auf. Dem entlang dem Schotterweg ausgeprägten Heckenabschnitt kommt ein gewisses Potential für gebüschbrütende Vogelarten zu. Dies gilt auch für die angrenzend stehende große Eiche. Ihr kommt darüber hinaus mit Höhlen- und Spaltenpotentialen in Betracht, die von Höhlenbrü- tern sowie auch für Fledermausquartiere genutzt werden können. Darüber hinaus sind keine Potentiale für weitere geschützte Tierarten und –artengruppen vor- handen. 2.13.3 Fläche, Boden Der Änderungsbereich umfasst eine zur freien Landschaft gehörende Fläche mit einem Um- fang von 0,69 ha. Im Änderungsbereich ist nach Angaben in der Bodenübersichtskarte der Bodentyp Pseudogley ausgeprägt (LBEG 2020a). Im nördlichen und südlichen Teil des Änderungsbereiches wird eine

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 86 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht hohe Bodenfruchtbarkeit ausgewiesen (LBEG 2020 c).Diesen Teilflächen des Änderungsberei- ches wird laut der Karte „Suchräume für schutzwürdige Böden“ des LBEG ein besonderer Schutzbedarf aufgrund einer äußerst hohen Bodenfruchtbarkeit zugewiesen (LBEG 2020d). 2.13.4 Wasser Im Änderungsbereich gibt es keine Oberflächengewässer. Die Grundwasseroberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 d) zwischen ca. 17 m und 20 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches auf 30 m bis 32 m über NHN steht es rechnerisch zwischen 10 m und 15 m unter der Geländeoberfläche an. Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird um den Änderungsbereich großräu- mig als hoch eingestuft (LBEG 2020 e). Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung im Änderungsbereich wird in der Hydroge- ologischen Übersichtskarte von Niedersachsen als hoch dargestellt (LBEG 2020x). 2.13.5 Luft, Klima Dem Änderungsbereich kommt als Teil einer großen Ackerfläche, von der er jedoch nur eine untergeordnete Teilfläche einnimmt, Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet zu. Das angren- zende Dorfgebiet von Lentenau stellt jedoch keinen lufthygienischen, klimatischen Belastungs- raum dar. Der an den nördlichen Weg angrenzenden Eichenallee kommt im Rahmen der Luft- filterung und Frischluftbildung sowie als Windschutz Bedeutung zu. Von dem an den Ände- rungsbereich grenzenden Dorfgebiet wirken voraussichtlich landwirtschaftliche Immissionen auf den Änderungsbereich ein. 2.13.6 Landschaft Dem Änderungsbereich kommt als Teil einer ungegliederten Ackerfläche keine Bedeutung für das Landschaftsbild zu. Der Ortsrand von Lentenau verfügt im Änderungsbereich über keine das Dorfgebiet in die Landschaft einbindende Grünstruktur. Das Dorfgebiet mit einem randli- chen Schotterweg geht unvermittelt in eine ungegliederte Ackerfläche über. Der nördlich am Rand des Änderungsbereiches stehenden großen Eiche als Teil einer Ei- chenallee kommt eine große Bedeutung für das Landschaftsbild zu. 2.13.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Im Abstand von ca. 250 m zur nordwestlichen Grenze des Änderungsbereiches beginnt die Schutzzone III des Wasserschutzgebietes . Weitere Schutzgebiete liegen nicht in der Umgebung des Änderungsbereiches. 2.13.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Änderungsbereich sind bisher keine Kultur- und Sachgüter bekannt. 2.13.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Die freie Fläche im Änderungsbereich wird zum einen landwirtschaftlich genutzt und stellt au- ßerdem Lebensräume für Pflanzen und Tiere dar, die durch die landwirtschaftliche Nutzung geprägt sind. Die Lebensraumeignung konkurriert bereits mit der aktuellen menschlichen Nut- zung für die landwirtschaftliche Produktion. Ein unbelastetes Klima kommt dem Menschen und seiner Gesundheit genauso wie Arten und Lebensgemeinschaften zugute. Im Änderungsbereich und seiner Umgebung besteht bisher keine erhebliche klimatische Belastung. Der anstehende Boden im Änderungsbereich weist ein hohes landwirtschaftliches Ertragspo- tential für die Nutzung durch den Menschen auf, aber auch ein Biotopentwicklungspotential. Der Boden stellt auch die Grundlage für Natur- und Kulturgeschichte dar. Für den Änderungs- bereich liegen konkrete Anhaltspunkte vor. Das Schutzgut Landschaft/Landschaftsbild steht in Wechselwirkung mit dem Schutzgut Mensch. Landschaft wird vom Menschen wahrgenommen und kann dem Menschen zur Erho- lung dienen. Die Bebauung von Landschaft kann mit der Einschränkung des Landschaftserle- bens einhergehen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 87 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 2.14 Änderungsbereich 6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“, Gemeinde Echem, Orts- teil Echem 2.14.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich stellt eine Außenbereichsfläche im Innenbereich dar, die als Acker ge- nutzt wird und im Süden, Westen und Osten bereits vom Siedlungsgebiet des Ortsteils Echem umschlossen wird. Er wird im wirksamen Flächennutzungsplan, wie seine nordwestlich der Bahn- strecke Lüneburg - Lübeck gelegene Nachbarfläche bereits als gewerbliche Baufläche aus- gewiesen. Die nordwestlich der Bahntrasse liegende Fläche wird auch bereits gewerblich ge- nutzt und ist Standort einer Ölmühle. Südlich grenzt der Betriebsstandort des Wasserverbandes der Ilmenauniederung an, südwestlich und östlich gemischte Baufläche. Somit wirken auf den Änderungsbereich insbesondere von Nordwesten und Süden, wo die K 53 angrenzt, bereits erhebliche (Schall-)Immissionen ein. Ihm kommt keine Erholungseignung zu. 2.14.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Der Änderungsbereich wird als Ackerfläche genutzt. Im wirksamen Bebauungsplan wird er je- doch bereits als eingeschränktes Gewerbegebiet dargestellt. Diese Nutzung stellt somit die zu- lässige Art der Bodennutzung dar und wird auch als Biotoptyp herangezogen. Der Änderungsbereich wird als Gewerbegebiet (OGG) bewertet. An den Änderungsbereich grenzen im Bereich der K 53 Einzelbäume des Siedlungsbereiches an (HE), entlang der Bahntrasse auf deren Grundstück eine Strauchhecke (HFS) aus Weißdorn.

HFS OGG

HE

Abb. 34: Biotoptypen im Änderungsbereich 6.1 neu mit Darstellung des wirksamen Flächennutzungsplans Plangrundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2018

Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Abweichend von der Beurteilung im Sinne der Eingriffs- Ausgleichsregelung wird zur Beurteilung des Artenschutzes gemäß § 44 BNatSchG die Bestandssituation herangezogen. Als Ackerfläche inmitten des Siedlungsgebietes von Echem kommt dem Änderungsbereich kein großes Poten- tial für gemäß § 44 BNatSchG geschützte Pflanzen- und Tierarten zu. Er weist auch kein Potential für offenlandbrütende Vogelarten auf, da diese größere Abstände zu Siedlungsgebieten mit störenden Nutzungen einhalten. Dies trifft auch für Gastvögel zu. Der entlang der Bahntrasse angrenzend an den Änderungsbereich ausgeprägten Hecke kommt ein Potential als Brutstandort für gehözbrütende Vogelarten zu.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 88 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Der Gleiskörper der an den Änderungsbereich nordwestlich angrenzenden Bahntrasse stellt ei- nen potentiellen Reptilienlebensraum dar (Zauneidechse). Die Ackerfläche kommt hingegen nicht als Habitat in Betracht. Darüber hinaus sind keine Potentiale für weitere geschützte Tierarten und –artengruppen vor- handen. Ggf. wird die Ackerfläche von Fledermausarten zur Jagd genutzt. 2.14.3 Fläche, Boden Wenn zugrunde gelegt wird, dass der Änderungsbereich bereits als gewerbliche Baufläche ausgewiesen ist, wäre ein Versiegelungsgrad von maximal 80 % der Fläche als zulässiger Um- fang bereits zugrunde zu legen. Im Änderungsbereich ist nach Angaben in der Bodenübersichtskarte der Bodentyp Gley-Vega ausgeprägt (LBEG 2020a). Im Änderungsbereich wird eine geringe Bodenfruchtbarkeit ausge- wiesen (LBEG 2020 c). es liegt kein besonderer Schutzbedarf vor (LBEG 2020d). 2.14.4 Wasser Im Änderungsbereich gibt es keine Oberflächengewässer. Wenn zugrunde gelegt wird, dass der Änderungsbereich bereits als gewerbliche Baufläche ausgewiesen ist, wäre ein Versiegelungsgrad von maximal 80 % der Fläche als zulässiger Um- fang bereits zugrunde zu legen. Von den versiegelten Flächen würde anfallendes Oberflä- chenwasser zur Versickerung gebracht. Die Grundwasseroberfläche liegt gemäß der Hydrogeologischen Übersichtskarte (LBEG 2020 e) zwischen ca. 2,5 m und 5 m über NHN. Bei einer Lage des Änderungsbereiches auf 5 bis 6 m über NHN steht es rechnerisch zwischen 3,5 m bis direkt unter der Geländeoberfläche an. Für den ca. 350 m südöstlich gelegenen Belegunkt wird die Lage der Grundwasseroberfläche mit > 2,5 bis 5 m angegeben. Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird um den Änderungsbereich großräumig als hoch eingestuft (LBEG 2020 f). Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung im Änderungsbereich wird in der Hydroge- ologischen Übersichtskarte von Niedersachsen als hoch dargestellt (LBEG 2020x). 2.14.5 Luft, Klima Wenn zugrunde gelegt wird, dass der Änderungsbereich bereits als gewerbliche Baufläche ausgewiesen ist, wäre ein Versiegelungsgrad von maximal 80 % der Fläche als zulässiger Um- fang bereits zugrunde zu legen. Damit ginge eine Erwärmung des Lokalklimas einher. 2.14.6 Landschaft Für den Änderungsbereich ist gemäß dem wirksamen Flächennutzungsplan bereits eine ge- werbliche Nutzung als Ortsbildsituation zu berücksichtigen. 2.14.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Ca. 300 m östlich des Änderungsbereiches beginnt das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue mit seinem Gebietsteil A. 2.14.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Weitere Schutzgebiete liegen nicht in der Umgebung des Änderungsbereiches. 2.14.9 Wechselwirkungen Vgl. Kap. 2.1.9 Der Änderungsbereich ist als Teil des Siedlungsbereiches bereits bebaut und versiegelt und wird vom Menschen bereits intensiv genutzt. Somit sind Wasser-, Boden- und Klimahaushalt bereits siedlungstypisch vorbelastet. Der Änderungsbereich ist ggf. Lebensraum für Tiere des Sied- lungsraums, die in der unmittelbaren Umgebung des Menschen leben und Gebäude nutzen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 89 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 3 Auswirkungen der Planung auf die Umweltbelange Nachfolgend werden die Auswirkungen der Planung auf die Umweltbelange bzw. Schutzgüter von Natur und Landschaft beschrieben. Grundsätzlich ist nach § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe a bis j BauGB soweit möglich zwischen den erheblichen Auswirkungen in der Bau- und Betriebsphase der geplanten Vorhaben auf die Belange zu unterscheiden, wobei baubedingte Auswirkungen in der Regel nur von vorüberge- hender Wirkung sind. Zu berücksichtigen ist, dass im Rahmen der Flächennutzungsplanänderung als vorbereitende Bauleitplanung Auswirkungen von Bau- und Betriebsphase nicht direkt bewirkt, sondern ledig- lich vorbereitet werden. Sie werden nicht einmal direkt vorbereitet, da gem. § 5 Abs. 1 BauGB im Rahmen des Flächen- nutzungsplans lediglich „die für das ganze Gemeindegebiet sich aus der beabsichtigten städ- tebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürf- nissen der Gemeinde in den Grundzügen dargestellt“ wird. Erst durch Aufstellung verbindlicher Bauleitpläne werden Nutzungen zugelassen. Somit werden die nachfolgend aufgeführten Auswirkungen erst im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bzw. im Rahmen von Vorhabengenehmigungen vorbereitet bzw. ausgelöst. 3.1 Auswirkungen in der Bauphase  Verlärmung während der Bauphase  Flächeninanspruchnahme im Bereich der offenen Landschaft  Erweiterung bestehender Siedlungsgebiete  Bodenverdichtung durch Baustelleneinrichtung und Befahren während der Bauphase (vorübergehend)  Bodenversiegelung und –überbauung  Geländeprofilierung, Entfernen anstehender Bodenprofile, Bodenverdichtung in den Gründungsbereichen von baulichen Anlagen  Erwärmung des Lokalklimas  Ggf. Verrohrung und Überbauung von Gewässern (Gräben)

3.2 Auswirkungen in der Betriebsphase  Erzeugung zusätzlicher Immissionen  Aufenthalt von Menschen, Fahrzeugen, ggf. Maschinen im bisherigen Außenbereich, Störwirkungen für Tierlebensräume  Versickerung von Oberflächenwasser, Einleitung von anfallendem Oberflächenwasser in Gewässer (i.d.R. Notüberlauf)  Erzeugung von zusätzlichen Verkehren Im Folgenden werden die zu erwartenden Auswirkungen bzw. Eingriffe aufgeschlüsselt auf die Umweltbelange beschrieben.

3.3 Änderungsbereich 1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg Im Rahmen der 42. Änderung wird der Änderungsbereich, der bisher als Fläche für den Ge- meinbedarf „Feuerwehr“ dargestellt wurde, nun als Dorfgebiet dargestellt. Die bauliche Nut- zung ist bereits entsprechend der Prägung durch die Eigenart der näheren Umgebung zulässig. Somit gehen von der 42. Änderung des Flächennutzungsplans im Änderungsbereich 1.1 keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umweltbelange aus.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 90 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

3.4 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg Für die östliche Teilfläche des Änderungsbereiches 1.2 mit einer Größe von insgesamt 3,8 ha wurde ein Bebauungsplan gemäß § 13 b BauGB aufgestellt. Bebauungspläne gem. § 13 b BauGB dürfen ohne Durchführung einer Umweltprüfung nach § 2 Absatz 4 BauGB aufgestellt werden. Für Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebau- ungsplans zu erwarten sind, gilt gem. § 1a Absatz 3 Satz 6 BauGB, dass sie vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig sind. Ihr Ausgleich ist nicht erforderlich. Somit werden im Rah- men der 42. Änderung nur die auf der westlichen Teilfläche des Änderungsbereiches voraus- sichtlich entstehenden Auswirkungen auf die Umweltbelange berücksichtigt. Dies gilt nicht für den Artenschutz gemäß § 44 BNatSchG. Somit werden in den Umweltbericht nur die Auswirkungen auf der westlichen Teilfläche heran- gezogen, die eine Gesamtfläche von ca. 4,5 ha umfasst (vgl. nachfolgende Abbildung).

Abb. 35: Auszug Begründung B-Plan Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“, dort Abb. 1 (Kennzeichnung des Plangebietes - rote Linie) mit Lage des Änderungsbereiches 1.2 Lage der westlichen Teilfläche zur Einbeziehung in den Umweltbericht Quelle: Auszug aus dem Geoportal des Landkreises Lüneburg, Luftbilder 2015. Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, © 2019 Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion Lüneburg.“

3.4.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Da die westliche Teilfläche im größeren Abstand zur B 209 liegt, ist diese in geringerem Maße von Schallimmissionen betroffen, die von der Straße einwirken. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung kann dem Schutz der menschlichen Gesundheit durch Festsetzungen zum Schallschutz auf der Basis eines Schallgutachtens Rechnung getragen werden. Der an den Änderungsbereich westlich angrenzenden Marienthaler Straße kommt Bedeutung für die Erholungsnutzung zu. Wenn die östliche Gehölzstruktur, die dem Landschaftserleben dient, erhalten bleibt, gehen keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die menschli- che Erholung aus.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 91 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 3.4.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Durch die Umwandlung einer Ackerfläche in eine Wohnbaufläche geht diese als potentieller Lebensraum für Pflanzen und Tiere der offenen Ackerlandschaft verloren. Im Bereich der Acker- fläche wird jedoch in einen Biotoptyp mit geringer Wertigkeit (1) eingegriffen. Bereits auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung wird durch Darstellung einer 10 m breiten Grünflä- che mit der Zweckbestimmung Eingrünung von Baugebieten der Erhalt der Hecke an der Ma- rienthaler Straße im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung vorbereitet. Diese weist mit Wert- faktor 3 einen höheren Wert für Natur und Landschaft auf. Auf der südlich dargestellten Grün- fläche ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung eine das Gebiet eingrünende Hecken- anpflanzung vorzusehen. Somit können auf einer Fläche von ca. 5.000 m² wertvolle Biotopstruk- turen erhalten bzw. für die Entwicklung vorbereitet werden. Bei Annahme der Festsetzung einer Grundflächenzahl von 0,3 zuzüglich 50%iger Überschreitung durch die Flächen von Nebenanlagen im Rahmen der nachfolgenden verbindlichen Bauleit- planung, wie auf der östlichen Teilfläche erfolgt, gehen 1,8 ha durch Überbauung und Versie- gelung für die Entwicklung von Biotopen verloren. Auf ca. 2,2 ha entstehen Hausgärten, die je nach Gestaltung einen Wert für Natur und Landschaft entwickeln können. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Im Bereich der westlichen Ackerfläche gehen ggf. Potentiale für offenlandbrütende Vogelar- ten wie die Feldlerche verloren. Diese sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung zu ermitteln und ggf. auszugleichen. Das Lebensraumpotential der entlang der Marienthaler Straße ausgeprägten Gehölzstruktur bleibt erhalten. Durch die Anpflanzung einer Hecke auf der südlich dargestellten Grünfläche mit der Zweckbestimmung Eingrünung von Baugebieten im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung können neue Lebensräume, insbesondere für In- sekten und gehölzbrütende Vogelarten geschaffen werden. 3.4.3 Fläche, Boden Durch die Flächennutzungsplanänderung wird eine bisher der offenen Landschaft zuzurech- nende Fläche mit einem Umfang von 4,5 ha durch eine Wohnbaufläche in Anspruch genom- men. Die Flächennutzung im Rahmen der Landwirtschaft im Bereich einer Bodenausprägung mit mittlerer Bodenfruchtbarkeit entfällt. Versiegelungen werden auf überschlägig ca. 1,8 ha vorbereitet. Im Bereich der vorbereiteten Versiegelungen verliert der Bodenhaushalt seine Funktion dauer- haft. Auf einer Fläche von 5.000 m² im Bereich einer südlich dargestellten Grünfläche, auf der im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung eine Hecke anzupflanzen ist, wird der bisher acker- baulich genutzte Boden aus der Nutzung genommen.

3.4.4 Wasser Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist zu prüfen, ob der den Änderungsbereich von Nordost nach Südwest durchziehende Graben erhalten werden kann. Seine Beseitigung stellt einen erheblichen Eingriff in den Wasserhaushalt dar. Ggf. ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung die Neuanlage eines neuen Grabenabschnitts vorzusehen. Entlang der nördlichen Grenze des Änderungsbereiches gibt es eine flache Grabenmulde, de- ren Ausbau zu einem Vorflutgraben im Rahmen des Bebauungsplans des Flecken Artlenburg Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“ geplant ist. Das Konzept der Oberflächenentwässerung kann aus dem B-Plan Nr. 11 abgeleitet werden. Da der Grundwasserflurabstand im Änderungsbereich gering ist (ca. 0,7 m bis 1,5 m unter der Geländeoberfläche), ist das Grundwasser vor dem direkten Eintrag von Niederschlagswasser zu schützen. 3.4.5 Luft, Klima Durch eine mögliche Bebauung kommt es zu einem Verlust von klimatisch wirksamen Offenbo- denflächen. Bodenversiegelung und Überbauung bewirken eine Erwärmung des Lokalklimas.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 92 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Die Kalt- und Frischluftproduktion der Fläche wird reduziert. Zu berücksichtigen sind hierbei die weiterhin erhaltenen klimatischen Gunstflächen der angrenzenden landwirtschaftlichen Flä- chen. Eine negative Auswirkung der lokalklimatischen Erwärmung auf die Umgebung ist auf- grund der Landschaftsausstattung mit großen der Kalt- und Frischluftproduktion dienenden Flä- chen nicht zu erwarten. Durch klimagünstige Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung, wie dem Ausschluss von Schottergärten, der Anpflanzung von beschattenden Laubbäumen, kann die weitere Aufheizung des Lokalklimas gegrenzt werden. Darüber hinaus sollten weitere Maßnah- men zum Klimaschutz festgesetzt werden (z.B. Nutzung regenerativer Energie) 3.4.6 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Im Wirkbereich des Änderungsbereiches liegen keine Schutzgebiete. 3.4.7 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Es sind keine Kultur- und Sachgüter bekannt, die von der Planung betroffen sein können. 3.4.8 Wechselwirkungen Durch die Planung einer Wohnbaufläche wird die landwirtschaftliche Nutzung im Änderungs- bereich nicht weiter zugelassen. Es wird eine maximal ca. 50prozentige Überbauung und Ver- siegelung des vorhandenen fruchtbaren Bodens mit besonderem Schutzbedarf vorbereitet. Es verbleiben nur auf mindestens 50 % der Fläche unversiegelte Böden, die weiterhin als Le- bensraum für Pflanzen und Tiere infrage kommen. Gegenüber der bisherigen intensiven land- wirtschaftlichen Nutzung wird voraussichtlich die Strukturvielfalt erhöht, wenn im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung die Grüngestaltung der Freifläche geregelt wird. Die Planung einer Wohnbaufläche bringt eine Erwärmung des Lokalklimas mit sich, durch ent- sprechende Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung kann diese gemin- dert werden. Aufgrund der Ausstattung der umgebenden Landschaft ist insgesamt weiterhin von keiner klimatischen Belastungssituation auszugehen. Durch die Darstellung von Grünflächen zur Eingrünung des Änderungsbereiches können nach- teilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild vermieden werden.

3.5 Änderungsbereich 1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg Im Änderungsbereich wird ein bereits bestehender Betriebsstandort diesem Bestand entspre- chend als gewerbliche Baufläche dargestellt. Da der Änderungsbereich durch diese Nutzung bereits vorgeprägt ist (vgl. Kap. 2.3), ist durch die Darstellung nicht mit erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umweltbelange zu rechnen. Durch die Darstellung der ebenfalls bereits vorhandenen umlaufenden abschirmenden Ge- hölzstrukturen als Grünflächen mit der Zweckbestimmung Eingrünung von Baugebieten wird bereits auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung sichergestellt, dass die vorhandene Eingrünungswirkung erhalten wird und somit auch keine nachteiligen Auswirkungen auf das Ziel der Raumordnung Vorranggebiet Erholung resultiert. Somit gehen von der 42. Änderung des Flächennutzungsplans im Änderungsbereich 1.3 keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umweltbelange aus.

3.6 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Art- lenburg 3.6.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Durch die Darstellung als Hundewiese wird der Änderungsbereich für die direkte Freizeitnutzung durch den Menschen vorbereitet, wogegen er bisher nur der Landschaftswahrnehmung im Rahmen der Erholung dient. Die Errichtung von baulichen Anlagen im Rahmen der geplanten Nutzung als Hundewiese birgt die Gefahr der Minderung des Landschaftserlebens.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 93 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 3.6.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Durch die Darstellung als Hundewiese in einem Bereich, der aktuell zur Ablagerung von Grün- abfall und Gehölzschnitt genutzt wird, entsteht insgesamt kein erheblicher Eingriff in wertvolle Biotopstrukturen. Es wird eine Intensivierung der Mahd auf der Fläche vorgenommen. Eine in- tensive Grünlandnutzung tritt an die Stelle der Nutzung als Lagerfläche. Die wertvolleren Biotopbereiche im Süden und entlang der östlichen Grenze des Änderungs- bereiches werden als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt. Ihr Wert für Natur und Landschaft sowie die Landschaftswahr- nehmung im Rahmen der Erholung wird somit bereits auf Ebene der vorbereitenden Bauleit- planung gesichert bzw. er kann aufgewertet werden. Durch den regelmäßigen Aufenthalt von Menschen mit ihren Hunden in der freien Landschaft, verbunden mit Lautäußerung der Hunde, kommt es zu Störungen für die in angrenzenden Ge- hölzstrukturen und Säumen lebenden Tiere. Somit werden ggf. störempfindlichere Vogelarten verdrängt. Es kann jedoch über die Zeit mit einem Gewöhnungseffekt gerechnet werden. Unter Berücksichtigung der o.g. Darstellung von Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft sowie von Minimierungsmaßnahmen im Rah- men der Vorhabenplanung (Einzäunung, Gehölzschutz, Sichtschutz) kann davon ausgegan- gen werden, dass die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Tötung und signifikant er- hebliche Störung von Tierarten gem. § 44 BNatSchG vermeidbar sind. 3.6.3 Fläche, Boden Mit der Planung sind keine nachteiligen Auswirkungen auf den Boden und den Wasserhaushalt verbunden. Es ist nur mit der Errichtung baulicher Anlagen in sehr stark untergeordnetem Maß zu rechnen. Die Anlage einer Hundewiese geht nicht mit Bodenversiegelungen einher. Der Änderungsbereich bleibt Teil der freien Landschaft. 3.6.4 Wasser Mit der Planung sind keine nachteiligen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt verbunden, da nur mit der Errichtung baulicher Anlagen in sehr stark untergeordnetem Maß zu rechnen ist und die Oberflächenentwässerung unverändert bleibt. Die Anlage einer Hundeweise geht nicht mit Bodenversiegelungen einher. 3.6.5 Luft, Klima Mit der Planung sind keine nachteiligen Auswirkungen auf Klima und Luft verbunden, da nur mit der Errichtung baulicher Anlagen in sehr stark untergeordnetem Maß zu rechnen ist und der Änderungsbereich weiterhin in Grünlandnutzung bleibt. Die Anlage einer Hundewiese geht nicht mit Bodenversiegelungen einher. Somit tritt keine Erwärmung des Lokalklimas auf. 3.6.6 Landschaft Nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild können vermieden werden, indem angren- zende Gehölzbestände und die wertvolleren Biotopbereiche im Süden als Fläche für Maßnah- men zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt werden. Ihr Wert für die Landschaftswahrnehmung sowie die Abschirmungswirkung auch gegenüber dem südlich angrenzenden, für die Erholung genutzten Bereich, wird somit gesichert. 3.6.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Auf die Schutzgebiete, die nördlich des Elbdeiches liegen, sowie den westlich angrenzenden geschützten Biotopkomplex gehen keine erheblichen nachteiligen Wirkungen aus. 3.6.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Da im Änderungsbereich keine Anhaltpunkte über das Vorkommen von Kultur- und Sachgüter vorliegen, ist nicht mit erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf diese zu rechnen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 94 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 3.6.9 Wechselwirkungen Durch die Planung einer Hundewiese im Bereich der bisher freien Landschaft wird diese nicht baulich in Anspruch genommen. Weiterhin bleiben Lebensräume für Pflanzen und Tiere vor- handen. Es findet keine intensive landwirtschaftliche Nutzung statt sowie keine weitere Abla- gerung von Grünabfällen und Gehölzschnitt verbunden mit einem Rückgang der Nährstoffein- träge in den Naturhaushalt.

3.7 Änderungsbereich 2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen Der Änderungsbereich ist Teil des unbeplanten Innenbereiches des Dorfgebietes von Brietlin- gen. Für den südlichen Bereich sind Bauanträge nach § 34 BauGB gestellt worden. Hier sollen anstelle baufälliger Bestandsgebäude zur Schaffung mehrerer Wohn- bzw. Gewerbeeinheiten im Rahmen der Innenentwicklung neue Gebäude errichtet werden. Für den Änderungsbereich wird die Aufstellung eines Bebauungsplans gemäß § 13 a BauGB geplant. Gemäß § 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB gelten im beschleunigten Verfahren Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 5 vor der planerischen Entscheidung erfolgt und zulässig. Ein Ausgleich ist daher nicht erforderlich und die Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung kann entfallen. Zu berücksichtigen ist, dass im Änderungsbereich bereits eine dorfgebietstypische Versiege- lung und Überbauung durch im Rahmen der landwirtschaftlichen Privilegierung errichtete Ge- bäude und bauliche Anlagen vorhanden ist sowie die Umweltbelange bereits entsprechend vorbelastet sind (vgl. Kap. 2.5 des Umweltberichtes) ohne dass eine entsprechende Darstellung in den wirksamen Flächennutzungsplan aufgenommen worden ist. Die östlich und westlich be- nachbarten Flächen, die ebenfalls bebaut sind, wurden bereits in die Dorfgebietsdarstellung einbezogen. Im Rahmen des parallel aufgestellten Bebauungsplans wird eine Maßnahme der Nachverdichtung geplant. Der im Süden des Änderungsbereiches vorhandene Altbaumbe- stand soll im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung erhalten werden. An die Stelle einer dorfgebietstypischen Nutzung als Pferde-/ Reiterhof tritt die Nutzung für dörfliches Wohnen so- wie Dienstleistungen und Gewerbe mit Verlagerung der Pferdehaltung in den Norden des Än- derungsbereiches. Somit gehen von der 42. Änderung des Flächennutzungsplans im Änderungsbereich 2.1 keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umweltbelange aus.

3.8 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen 3.8.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Durch die Darstellung des Änderungsbereiches als Dorfgebiet resultieren keine nachteiligen Auswirkungen für den Menschen und seine Gesundheit. 3.8.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Durch die Umwandlung von bisher dem Außenbereich zuzurechnenden Scherrasenflächen so- wie einer Teilfläche, auf der bereits Sukzessionsgebüsch aufgewachsen ist, in Dorfgebiet gehen diese als potentielle Lebensräume für Pflanzen und Tierarten verloren. Im Bereich der Scherra- senflächen, die den überwiegenden Änderungsbereich einnehmen, wird jedoch in einen Bio- toptyp mit geringer Wertigkeit (1) eingegriffen. Dem Sukzessionsgebüsch kommt eine mittlere Wertigkeit zu. Es wird davon ausgegangen, dass in den den Änderungsbereich östlich abgrenzenden Gra- ben und die daran stockenden Gehölze nicht eingegriffen wird und eine wertvolle Eiche an der nördlichen Grenze des Änderungsbereiches erhalten werden kann. Im Rahmen der ver- bindlichen Bauleitplanung sind entsprechende Festsetzungen zu treffen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 95 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Bei Annahme der Festsetzung einer Grundflächenzahl von 0,3 zuzüglich 50%iger Überschreitung durch die Flächen von Nebenanlagen im Rahmen der nachfolgenden verbindlichen Bauleit- planung, wie für Dorfgebiete zulässig, gehen ca. 0,32 ha durch Überbauung und Versiegelung für die Entwicklung von Biotopen verloren. Auf ca. 0,22 ha entstehen Gärten und Grünflächen, die je nach Gestaltung einen Wert für Natur und Landschaft entwickeln können. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Im Bereich der Sukzessionsgebüsche im Nordwesten des Änderungsbereiches gehen Potenti- ale für gehölzbrütende Vogelarten verloren. Diese sind im Rahmen der verbindlichen Bauleit- planung auszugleichen. Wenn die nördliche angrenzende Eiche erhalten wird, trifft dies auch auf ihr erhebliches Le- bensraumpotential für Tierarten zu. Durch die vorbereitete Bebauung rückwärtiger Grundstücksbereiche rücken störende Nutzun- gen dichter an bisher störungsärmere Bereiche der freien Landschaft heran, insbesondere an die Feldhecke nördlich außerhalb des Änderungsbereiches. 3.8.3 Fläche, Boden Durch die Flächennutzungsplanänderung wird eine bisher unbebaute rückwärtige Fläche an- grenzend an bebauten Siedlungsbereich mit einem Umfang von ca. 0,6 ha durch Dorfgebiet in Anspruch genommen. Versiegelungen werden auf überschlägig ca. 0,3 ha vorbereitet. Im Bereich der vorbereiteten Versiegelungen verliert der Bodenhaushalt seine Funktion dauerhaft, wobei die Bezeichnung in der topographischen Karte bereits überwiegend auf eine zurückliegende Nutzung als Lager- platz hinweist (vgl. Kap. 2.6.1). 3.8.4 Wasser Es wird davon ausgegangen, dass der den Änderungsbereich nach Osten begrenzende Gra- ben, dem eine Vorflutfunktion zukommt, erhalten wird. Der Grundwasserflurabstand im Änderungsbereich lässt mit ca. 1 m bis 2,5 m unter der Gelän- deoberfläche voraussichtlich eine schadlose Versickerung anfallenden Oberflächenwassers im Änderungsbereich zu, falls der anstehende Bodentyp Gley keine bindigen Profilschichten auf- weist. Dieses ist von Verunreinigungen zu schützen. Die genaue Prüfung bleibt der verbindlichen Bauleitplanung bzw. Bauantragsverfahren vorbehalten. 3.8.5 Luft, Klima Durch eine mögliche Bebauung kommt es zu einem Verlust von klimatisch wirksamen Offenbo- denflächen. Bodenversiegelung und Überbauung bewirken eine Erwärmung des Lokalklimas. Die Kalt- und Frischluftproduktion der Fläche wird reduziert. Zu berücksichtigen sind die geringe Größe der Fläche von unter einem Hektar sowie die weiterhin erhaltenen klimatischen Gunst- flächen der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen. Eine negative Auswirkung der lokal- klimatischen Erwärmung auf die Umgebung ist aufgrund der geringen Größe des Änderungs- bereiches sowie der Landschaftsausstattung mit großen der Kalt- und Frischluftproduktion die- nenden Flächen nicht zu erwarten. 3.8.6 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Das Naturschutzgebiet Lüneburg Nr. 15 „Bennerstedt liegt mit einem Abstand von ca. 180 m zur östlich des Änderungsbereichs außerhalb von dessen Wirkbereich. 3.8.7 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Da im Änderungsbereich keine Anhaltpunkte über das Vorkommen von Kultur- und Sachgüter vorliegen, ist nicht mit erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf diese zu rechnen. 3.8.8 Wechselwirkungen Durch die Planung einer Dorfgebietserweiterung wird die Grundstücksnutzung im Änderungs- bereich intensiviert. Es wird eine maximal ca. 60-prozentige Überbauung und Versiegelung des vorhandenen Bodens vorbereitet.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 96 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Es verbleiben nur auf mindestens 40 % der Fläche unversiegelte Böden, die weiterhin als Le- bensraum für Pflanzen und Tiere infrage kommen. Gegenüber der bisherigen überwiegenden Scherrasennutzung wird die Nutzungsintensität voraussichtlich nicht erheblich erhöht. Die Planung zusätzlicher Bebauung am Ortsrand bringt eine Erwärmung des Lokalklimas mit sich. Durch entsprechende Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung kann diese gemindert werden. Aufgrund der Ausstattung der umgebenden Landschaft ist insgesamt weiterhin von keiner klimatischen Belastungssituation auszugehen. Durch die Planung einer Eingrünung des Änderungsbereiches im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung können nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild vermieden werden.

3.9 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlin- gen/Ortssteil Moorburg 3.9.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Östlich des Änderungsbereiches im Abstand von ca. 25 m zu seiner östlich Grenze verläuft eine 110 kV-Freileitung. Im Rahmen des Bebauungsplans der Gemeinde Brietlingen Nr. 21 „Ritzkamper Weg“, in dessen Nähe dieselbe Leitung verläuft, wurde eine Messung zur elektromagnetischen Verträglichkeit durchgeführt. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass die Grenzwerte für Wohngrundstücke bereits in dem Bewertungsabstand von 10 m vom äußeren ruhenden Leiter eingehalten werden. Somit ist nicht mit nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu rechnen. Auch von einer im Abstand von ca. 120 m liegenden Hofstelle ist nicht mit erheblichen Immissionseinträ- gen zu rechen. 3.9.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Durch die Umwandlung einer Ackerfläche in eine Wohnbaufläche auf ca. 2.200 m² geht diese als potentieller Lebensraum für Pflanzen und Tiere der offenen Ackerlandschaft verloren. Im Bereich der Ackerfläche wird jedoch in einen Biotoptyp mit geringer Wertigkeit (1) eingegriffen. Die im wirksamen Flächennutzungsplan im Süden und Osten des Änderungsbereiches darge- stellte Grünfläche mit der Zweckbestimmung Eingrünung von Baugebieten wird erhalten. Auf dieser Fläche kann im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung unter Berücksichtigung des Freileitungsschutzes eine Eingrünung der Wohnbaufläche festgesetzt werden. Bei Annahme der Festsetzung einer Grundflächenzahl von 0,3 zuzüglich 50%iger Überschreitung durch die Flächen von Nebenanlagen im Rahmen der nachfolgenden verbindlichen Bauleit- planung, wie im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 11 „Moorburg-Ost“ für Grundstücke nord- westlich des Schierenweges erfolgt, gehen 990 m² durch Überbauung und Versiegelung für die Entwicklung von Biotopen verloren. Auf ca. 1.200 m² entstehen Hausgärten, die je nach Ge- staltung einen Wert für Natur und Landschaft entwickeln können. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Im Bereich der Ackerfläche sind keine Potentiale für offenlandbrütende Vogelarten, wie die Feldlerche vorhanden. In das Lebensraumpotential der entlang des westlichen Nachbargrund- stücks angepflanzten Strauch-Baumhecke wird nicht eingegriffen. Durch die Anpflanzung einer eingrünenden Hecke im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung können neue Lebens- räume, insbesondere für Insekten und gehölzbrütende Vogelarten geschaffen werden. Für die Erschließung des Änderungsbereiches wird in ein entlang des Schierenweges aufge- wachsenes Ziergebüsch aus nicht heimischen Straucharten eingegriffen, das ebenfalls als Brut- standort infrage kommt. Der Verlust wird im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ausge- glichen. 3.9.3 Fläche, Boden Durch die Flächennutzungsplanänderung wird eine bisher der offenen Landschaft zuzurech- nende Fläche mit einem Umfang von 2.200 m² durch eine Wohnbaufläche in Anspruch ge- nommen. Die Flächennutzung im Rahmen der Landwirtschaft im Bereich einer Bodenausprä- gung mit hoher Bodenfruchtbarkeit entfällt. Versiegelungen werden auf 990 m² vorbereitet.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 97 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Im Bereich der vorbereiteten Versiegelungen verliert der Bodenhaushalt seine Funktion dauer- haft. Auf der Fläche, die der Eingrünung des Änderungsbereiches im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung dient, wird der bisher ackerbaulich genutzte Boden aus der Nutzung genom- men. 3.9.4 Wasser Das der Grundwasserflurabstand im Änderungsbereich ist gering und steht zwischen 2,5 m bis direkt unter der Geländeoberfläche an. Das Grundwasser ist potentiell von Verunreinigungen bei der Einleitung anfallenden Oberflächenwassers gefährdet. 3.9.5 Luft, Klima Durch eine mögliche Bebauung kommt es zu einem Verlust von klimatisch wirksamen Offenbo- denflächen. Bodenversiegelung und Überbauung bewirken eine Erwärmung des Lokalklimas. Die Kalt- und Frischluftproduktion der Fläche wird reduziert. Zu berücksichtigen sind hierbei die geringe Größe des Änderungsbereiches von nur 2.200 m² sowie die weiterhin erhaltenen klima- tische Gunstwirkung der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen. Eine negative Auswir- kung der lokalklimatischen Erwärmung auf die Umgebung ist aufgrund der geringen Größe des Änderungsbereiches und der angrenzenden Landschaftsausstattung mit großen der Kalt- und Frischluftproduktion dienenden Flächen nicht zu erwarten. 3.9.6 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Das Naturschutzgebiet Lüneburg Nr. 02 „Bültenmoor“ sowie der Neetze-Kanal liegen im Ab- stand von ca. 350 m zu den Grenzen des Änderungsbereiches und somit außerhalb von dessen Wirkbereich. 3.9.7 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung hat die Untere Denkmalschutzbehörde auf das Vor- handensein einer Streuung von Bodenfunden im Umfeld des Änderungsbereiches hingewie- sen. Nachteilige Auswirkungen müssen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung vermie- den werden. 3.9.8 Wechselwirkungen Durch die Planung einer Wohnbaufläche wird die landwirtschaftliche Nutzung im Änderungs- bereich nicht weiter zugelassen. Es wird eine maximal ca. 50-prozentige Überbauung und Ver- siegelung des vorhandenen fruchtbaren Bodens vorbereitet. Es verbleiben nur auf mindestens 50 % der Fläche unversiegelte Böden, die weiterhin als Le- bensraum für Pflanzen und Tiere infrage kommen. Gegenüber der bisherigen intensiven land- wirtschaftlichen Nutzung wird voraussichtlich die Strukturvielfalt erhöht, wenn im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung die Grüngestaltung der Freifläche geregelt wird. Die Planung einer Wohnbaufläche bringt eine Erwärmung des Lokalklimas mit sich. Durch ent- sprechende Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung kann diese gemin- dert werden. Aufgrund der Ausstattung der umgebenden Landschaft ist insgesamt weiterhin von keiner klimatischen Belastungssituation auszugehen. Durch die Darstellung von Grünflächen zur Eingrünung des Änderungsbereiches können nach- teilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild vermieden werden.

3.10 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf Eine südöstlich Teilfläche des Änderungsbereiches mit einem Umfang von ca. 1,5 ha wird im wirksamen Flächennutzungsplan bereits als Wohnbaufläche dargestellt (vgl. Abb. 36 des Um- weltberichtes). Hiervon wird auf einer Teilfläche von ca. 8.400 m² und somit ca. 55 % die Wohnbauflächendar- stellung zugunsten der Darstellung von Fläche für die Landwirtschaft zurückgenommen, um den Bereich zwischen einer Marschhufenhecke und einer Waldfläche von Bebauung freizuhal- ten.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 98 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Auf insgesamt ca. 3,5 ha wird eine Wohnbaufläche geplant, wovon ca. 0,7 ha bereits entspre- chend dargestellt werden. Die Gemeinde Hohnstorf hat für die Fläche bereits den Aufstellungs- beschluss für einen Bebauungsplan gemäß § 13 b BauGB gefasst. Gemäß § 13b in Verbindung mit § 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB gelten im beschleunigten Verfahren Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 5 vor der planerischen Entscheidung erfolgt und zulässig. Ein Ausgleich ist daher nicht erforderlich und die Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung kann entfallen. Unbenommen bleibt die Berücksichtigung des Artenschutzes gemäß § 44 BNatSchG.

Abb. 36: Änderungsbereich 3.1 neu Darstellung des wirksamen Flächennutzungsplans, ohne Maßstab, Grundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2020, Luftbild 2018 3.10.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Durch die Planung einer Wohnbaufläche nahe des Versorgungsstandortes von Hohnstorf wird eine gute Erreichbarkeit der Versorgungseinrichtungen auch für Radfahrer und Fußgänger er- möglicht. Durch die Inanspruchnahme einer bisher der freien Landschaft mit Marschhufenprägung zuzu- rechnenden Fläche wird potentiell ein erheblicher Eingriff in die Erholungsnutzung vorbereitet, da die geplante Wohnbaunutzung das Landschaftserleben im Bereich einer Marschhufenland- schaft verändert. Von dem im Abstand von ca. 100 m östlich zur Grenze des Änderungsbereiches befindlichen Standort der Tennishalle sowie durch diese abgeschirmt östlich anschließend der Tennisplätze sowie dem Sportplatz, der ca. 75 m nordöstlich liegt, wirken potentiell Schallimmissionen auf den Änderungsbereich ein, die das Wohnen möglicherweise stören können.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 99 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 3.10.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Durch die Umwandlung von Grünlandflächen in Wohnbauflächen auf insgesamt ca. 3,5 ha gehen diese als potentieller Lebensraum für Pflanzen und Tiere der offenen Ackerlandschaft verloren. Es wird in Biotoptypen mit mittlerer Wertigkeit (2,5) eingegriffen. Ca. 0,7 ha sind bereits als Wohnbaufläche dargestellt und sind dem wirksamen F-Plan entspre- chend so zu bewerten. Zu berücksichtigen ist, dass außerdem auf 8.400 m² mit Ackernutzung die Wohnbauflächendar- stellung zurückgenommen wird. An die entlang der östlichen Grenze des Änderungsbereiches ausgeprägte Marschhufenhe- cke rücken auf Grund der 42. Änderung geplante Wohnbaunutzungen heran. Ihr Bestand wird potentiell gefährdet. Im Rahmen der Planung werden außerdem Einzelbäume entlang des Adolf-Lüchau-Weges in ihrem Bestand gefährdet. Bei Annahme der Festsetzung einer Grundflächenzahl von 0,25 zuzüglich 50%iger Überschrei- tung durch die Flächen von Nebenanlagen für eine lockere Wohnbebauung im Rahmen der nachfolgenden verbindlichen Bauleitplanung gehen auf der neu als Wohnbaufläche darge- stellten Fläche von ca. 2,9 ha ca. 11.000 m² durch Überbauung und Versiegelung für die Ent- wicklung von Biotopen verloren. Demgegenüber wird im Südosten des Änderungsbereiches auf die Versiegelung und Überbauung auf ca. 3.200 m² verzichtet. Somit wird durch die 42. Änderung eine Versiegelung auf ca. 7.800 m² neu ermöglicht. Auf ca. 0,18 ha entstehen Hausgärten, die je nach Gestaltung einen Wert für Natur und Land- schaft entwickeln können. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Das Potential der Marschhufenhecke für gehölz- und höhenbrütende Vogelarten wird weiter- hin erhalten, das gleiche gilt auch für Ihr Potential als Leitstruktur und Jagdkorridor für Fleder- mausarten. Das Potential der teilweise feuchten Grünländer als Landlebensräume für Amphibienarten geht verloren. Auch in den Graben entlang des Adolf-Lüchau-Weges als potentielles Amphibienge- wässer wird voraussichtlich im Rahmen der Ausbauplanung im Zusammenhang mit der ver- bindlichen Bauleitplanung eingegriffen. 3.10.3 Fläche, Boden Durch die Flächennutzungsplanänderung wird eine bisher der offenen Landschaft zuzurech- nende Fläche mit einem Umfang von ca. 2,9 ha neu durch eine Wohnbauflächendarstellung in Anspruch genommen. Dagegen wird auf ca. 0,84 ha eine Wohnbauflächendarstellung zu- rückgenommen. Die Verbleibende Neuinanspruchnahme beträgt somit insgesamt ca. 2 ha.

Die Flächennutzung im Rahmen der Landwirtschaft im Bereich einer Bodenausprägung mit sehr hoher Bodenfruchtbarkeit entfällt. Versiegelungen werden unter Berücksichtigung der Wohn- bauflächenrücknahme auf 7.800 m² vorbereitet. Im Bereich der vorbereiteten Versiegelungen verliert der Bodenhaushalt seine Funktion dauer- haft.

3.10.4 Wasser Der Grundwasserflurabstand im Änderungsbereich ist gering und steht zwischen 2,5 bis direkt unter der Geländeoberfläche an. Das Grundwasser ist potentiell von Verunreinigungen bei der Einleitung anfallenden Oberflächenwassers gefährdet. 3.10.5 Luft, Klima Durch eine mögliche Bebauung kommt es zu einem Verlust von klimatisch wirksamen Offenbo- denflächen. Bodenversiegelung und Überbauung bewirken eine Erwärmung des Lokalklimas. Die Kalt- und Frischluftproduktion der Fläche wird reduziert. Zu berücksichtigen ist die weiterhin erhaltene klimatische Gunstwirkung der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen, Gehölz- strukturen und Waldflächen. Eine negative Auswirkung der lokalklimatischen Erwärmung auf

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 100 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht die Umgebung ist aufgrund der angrenzenden Landschaftsausstattung mit großen der Kalt- und Frischluftproduktion dienenden Flächen nicht zu erwarten. Durch klimagünstige Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung, wie dem Ausschluss von Schottergärten, der Anpflanzung von beschattenden Laubbäumen, kann die weitere Aufheizung des Lokalklimas gegrenzt werden. Darüber hinaus sollten weitere Maßnah- men zum Klimaschutz festgesetzt werden (z.B. Nutzung regenerativer Energie) 3.10.6 Landschaft Nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild können vermieden werden, indem die Marschhufenhecke entlang der östlichen Grenze der dargestellten Wohnbaufläche als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft darge- stellt wird. Ihr Wert für die Landschaftswahrnehmung wird somit gesichert. 3.10.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete In der Umgebung des Änderungsbereiches liegen keine Schutzgebiete. Somit sind keine nach- teiligen Auswirkungen auf solche zu erwarten. 3.10.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Da im Änderungsbereich keine Anhaltspunkte für das Vorhandensein von Kultur- und Sachgü- tern vorliegen, sind nachteilige Auswirkungen auf solche nicht zu erwarten. Die Marschhufen- hecke als Element der Kulturlandschaft, wird erhalten. 3.10.9 Wechselwirkungen Durch die Planung einer Wohnbaufläche wird die landwirtschaftliche Nutzung im Änderungs- bereich nicht weiter zugelassen. Es wird eine maximal ca. 50-prozentige Überbauung und Ver- siegelung des vorhandenen fruchtbaren Bodens vorbereitet. Es verbleiben nur auf mindestens 50 % der Fläche unversiegelte Böden, die weiterhin als Le- bensraum für Pflanzen und Tiere infrage kommen. Die Planung einer Wohnbaufläche bringt eine Erwärmung des Lokalklimas mit sich. Durch entsprechende Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung kann diese gemindert werden, insbesondere durch die Darstel- lung der vorhandenen Marschhufenhecke als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft. Aufgrund der Ausstattung der umgebenden Landschaft ist insgesamt weiterhin von keiner klimatischen Belastungssituation auszugehen.

3.11 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf 3.11.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Da der Änderungsbereich für die Erholungsnutzung nicht direkt zugänglich ist, angrenzend an den neuen Feuerwehrstandort, die geplante Kita und direkt an der Bahnstrecke Lüneburg – Lübeck mit einwirkenden Schallimmissionen liegt, kommt ihm keine Bedeutung für die Erholung zu. Es ist nicht davon auszugehen, dass die geplante Photovoltaikanlage nachteilige Auswir- kungen auf das nördlich angrenzende Kitagelände hat, da von einer Ausrichtung der Module nach Süden auszugehen ist. Der Änderungsbereich grenzt unmittelbar südlich an den geplanten Standort einer neuen Kin- dertagestätte an. Hierfür wurde bereits der Bebauungsplan der Gemeinde Hohnstorf Nr. 12 „Kindertagesstätte“ mit 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 11 „Feuerwehr“ aufgestellt, der sich kurz vor dem Satzungsbeschluss befindet. Nördlich daran schließt bereit der Standort der Feuerwehr an. 3.11.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Im Änderungsbereich wird eine Ackerfläche für die Überbauung mit einer Photovoltaikanlage geplant. Mit der vorbereiteten Errichtung einer Photovoltaik-Anlage wird somit in einen Biotoptyp von geringem Wert eingegriffen. Es findet keine Vollversieglung statt. Diese erfolgt nur im Bereich

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 101 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht von erforderlichen Gründungsfundamente. Zudem kann es auf der durch die geplanten Mo- dule überdachten Fläche durch den Schattenwurf der Modulstränge zu Änderungen in der Versorgung mit Sonnenlicht und Regenwasser kommen, wodurch ebenfalls nachteilige Auswir- kungen auf die Funktion als Pflanzenstandort und somit die Biotopentwicklung kommen kann. Diese sind jedoch von den gewählten Abständen, der Höhe der Module über der Geländeflä- che abhängig. Unter der geplanten Photovoltaikanlage ist, zumindest in den nicht vollständig beschatteten Bereichen, die Entwicklung eines extensiven Grünlandes möglich, wodurch eine Aufwertung im Sinne des Biotopwertes bewirkt werden kann. Wenn davon ausgegangen wird, dass im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bzw. der nachfolgenden Vorhabenplanung die angrenzenden Gehölzstrukturen erhalten werden und unter der Anlage die Entwicklung eines extensiv gepflegten Grünlandes zugelassen wird, ist nicht von nachteiligen Auswirkungen auf Fortpflanzungs- und Ruhestätten auszugehen. Sollten diese beseitigt werden, so sind nachteilige Auswirkungen auf Fortpflanzungs- und Ruhe- stätten von Vogel- und Fledermausarten nicht auszuschließen. 3.11.3 Fläche, Boden Durch die im Boden verankerten Fundamente kommt es voraussichtlich auf einer nur stark un- tergeordneten Fläche (maximal 5%) zu einer vollständigen Versiegelung des Bodens. Ansons- ten wird in den Boden nicht erheblich eingegriffen. Sein Potential für die Entwicklung eines ex- tensiven Grünlandes beispielsweise für die Beweidung durch Schafe, kann erhalten werden. 3.11.4 Wasser Auf der Fläche kann in den Modulzwischenräumen weiterhin die Versickerung von Oberflä- chenwasser stattfinden. In randliche Gräben werden keine Eingriffe geplant. Insgesamt sind somit keine nachteiligen Auswirklungen auf den Wasserhaushalt zu erwarten. 3.11.5 Luft, Klima Wenn unter den Solarmodulen ein extensives Grünland ermöglicht wird, so kann dieses weiter- hin der Kaltluftbildung dienen. Die geplante Solaranlage dient dem Klimaschutz, da regenerative Energie erzeugt wird und eine entsprechende Reduzierung der Energieerzeugung aus fossilen Energieträgern sowie des CO2-Ausstoßes resultiert. 3.11.6 Landschaft Die Errichtung einer Photovoltaikanlage bewirkt die technische Überprägung der bisher freien Landschaft und somit nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild. Da der Änderungs- bereich im Rahmen der Erholungsnutzung nicht zugänglich ist und nach Westen durch den Bahndamm sowie nach Osten und Süden durch Gehölzstrukturen abgeschirmt wird, ist die Wir- kung der Anlage auf die Umgebung stark eingegrenzt. 3.11.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Es resultieren keine nachteiligen Auswirkungen auf Schutzgebiete, da solche nicht in der Um- gebung des Änderungsbereiches liegen. 3.11.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Es resultieren keine nachteiligen Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter, da für den Ände- rungsbereich keine Anhaltspunkte für deren Vorhandensein bekannt sind. 3.11.9 Wechselwirkungen Durch die Planung eines Sondergebietes mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ wird die herkömmliche landwirtschaftliche Nutzung im Änderungsbereich nicht weiter zugelassen. Es wird zwar keine umfangreiche Versiegelung des vorhandenen Bodens, jedoch eine Beschat- tung und Überdachung eines Großteils der Fläche vorbereitet.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 102 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Die Fläche bleibt insgesamt weiterhin als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, insbesondere In- sekten und randlich Brutvögel geeignet. Die Planung eines Sondergebietes mit der Zweckbe- stimmung „Photovoltaik“ bringt keine erhebliche Erwärmung des Lokalklimas mit sich. Aufgrund der Ausstattung der umgebenden Landschaft ist ohnehin von keiner klimatischen Belastungssi- tuation auszugehen. Durch den Erhalt randlicher Gehölzstrukturen können nachteilige Auswirkungen auf das Land- schaftsbild vermieden werden. Nach einem zukünftigen Rückbau der Photovoltaikanlage könnten die Fläche wieder landwirtschaftlich oder für die Biotopentwicklung genutzt werden.

3.12 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Orts- steil Sassendorf 3.12.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich grenzt an das Siedlungsgebiet von Hohnstorf im Ortsteil Sassendorf, wel- cher im angrenzenden Bereich zum Wohnen genutzt wird, unmittelbar südlich an. Es ist davon auszugehen, dass der Änderungsbereich außerhalb des Einwirkungsbereiches von Straßenlär- mimmissionen liegt. Da der Änderungsbereich die Teilfläche einer großen Ackerfläche darstellt, kommt ihm keine besondere Bedeutung für die menschliche Erholung zu. Er dient lediglich dem Landschaftser- leben der Straße „Am Graben“ aus. Das Landschaftserleben bereichernde Strukturen sind ent- lang des diese Straße begleitenden Grabens ausgeprägt. 3.12.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Durch die Umwandlung einer Ackerfläche in eine Wohnbaufläche geht diese als potentieller Lebensraum für Pflanzen und Tiere der offenen Ackerlandschaft verloren. Wenn von dem Erhalt des östlich an der Straße „Am Graben“ vorhandenen Grabens ausgegangen wird, der ca. 5 m breit ist, wird auf einer Gesamtfläche von ca. 0,35 ha in eine Ackerfläche mit geringer Wertigkeit (1) eingegriffen. Bei Annahme der Festsetzung einer Grundflächenzahl von 0,3 zu- züglich 50%iger Überschreitung durch die Flächen von Nebenanlagen im Rahmen der nach- folgenden verbindlichen Bauleitplanung, wie im Gebiet der nördlich angrenzenden Innenbe- reichssatzung festgesetzt, gehen 1.300 m² durch Überbauung und Versiegelung für die Entwick- lung von Biotopen verloren. Auf 1.600 m² entstehen Hausgärten, die je nach Gestaltung einen Wert für Natur und Landschaft entwickeln können. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Da im Bereich der Ackerfläche, zu der der Änderungsbereich gehört nicht mit Potentialen für offenlandbrütende Vogelarten zu rechnen ist, bewirkt die Planung keine nachteiligen Auswir- kungen auf deren Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Potentielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten gehölzbrütender Vogelarten sowie Höhlenbrüter bzw. Höhen als Quartiere nutzende Fledermausarten werden im Rahmen der Erschließung des Änderungsbereiche von der Straße „Am Graben“ aus gefährdet. 3.12.3 Fläche, Boden Durch die Flächennutzungsplanänderung wird eine bisher der offenen Landschaft zuzurech- nende Ackerfläche mit einem Umfang von 3.500 m² durch eine Wohnbaufläche in Anspruch genommen. Die Flächennutzung im Rahmen der Landwirtschaft im Bereich einer Bo- denausprägung mit geringer Bodenfruchtbarkeit entfällt. Versiegelungen werden auf über- schlägig ca. 1.300 m² vorbereitet. Im Bereich der vorbereiteten Versiegelungen verliert der Bodenhaushalt seine Funktion dauer- haft. Auf ca. 600 m² wird ein Graben erhalten.

3.12.4 Wasser Auf ca. 600 m² wird ein Graben erhalten. Es ist davon auszugehen, dass der Grundwasserflur- abstand im Änderungsbereich von 1 m bis 3,5 m unter der Geländeoberfläche eine schadlose Versickerung von Oberflächenwasser über die belebte Bodenzone zulässt.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 103 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 3.12.5 Luft, Klima Durch eine mögliche Bebauung kommt es zu einem Verlust von klimatisch wirksamen Offenbo- denflächen. Bodenversiegelung und Überbauung bewirken eine Erwärmung des Lokalklimas. Die Kalt- und Frischluftproduktion der Fläche wird reduziert. Zu berücksichtigen sind hierbei die weiterhin erhaltenen klimatischen Gunstflächen der angrenzenden landwirtschaftlichen Flä- chen. Eine negative Auswirkung der lokalklimatischen Erwärmung auf die Umgebung ist auf- grund der geringen Größe des Änderungsbereiches sowie aufgrund der Landschaftsausstat- tung mit großen der Kalt- und Frischluftproduktion dienenden Flächen nicht zu erwarten. Durch klimagünstige Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung, wie dem Ausschluss von Schottergärten, der Anpflanzung von beschattenden Laubbäumen, kann die weitere Aufheizung des Lokalklimas gegrenzt werden. 3.12.6 Landschaft Es ist nicht davon auszugehen, dass die Planung einer Wohnbaufläche angrenzend an den Siedlungsbereich von Hohnstorf im Ortsteil Sassendorf, an der Straße „Am Graben“ nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild bewirkt, wenn landschaftsbildbereichernde Gehölze östlich der Straße im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung erhalten werden sowie Eingrü- nungsmaßnahmen geplant werden. 3.12.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Das FFH-Gebiet Nr. 74 „Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht“ sowie das EU-Vogelschutzgebiet V 37 „Niedersächsische Mittelelbe mit der Nummer DE 2832-401, die ca. 120 m nordöstlich des Änderungsbereiches und des Elbdeiches beginnen, liegen außerhalb von dessen Wirkbereich. 3.12.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Es resultieren keine nachteiligen Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter, da für den Ände- rungsbereich keine Anhaltspunkte für deren Vorhandensein bekannt sind. 3.12.9 Wechselwirkungen Durch die Planung einer Wohnbaufläche wird die landwirtschaftliche Nutzung im Änderungs- bereich nicht weiter zugelassen. Es wird eine maximal ca. 50-prozentige Überbauung und Ver- siegelung des vorhandenen fruchtbaren Bodens mit besonderem schutzbedarf vorbereitet. Es verbleiben nur auf mindestens 50 % der Fläche unversiegelte Böden, die weiterhin als Le- bensraum für Pflanzen und Tiere infrage kommen. Gegenüber der bisherigen intensiven land- wirtschaftlichen Nutzung wird voraussichtlich die Strukturvielfalt erhöht, wenn im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung die Grüngestaltung der Freifläche geregelt wird. Die Planung einer Wohnbaufläche bringt eine Erwärmung des Lokalklimas mit sich, durch ent- sprechende Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung kann diese gemin- dert werden. Aufgrund der Ausstattung der umgebenden Landschaft ist insgesamt weiterhin von keiner klimatischen Belastungssituation auszugehen. Durch die Planung einer randlichen Eingrünung des Änderungsbereiches im Rahmen der ver- bindlichen Bauleitplanung können nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild vermie- den werden.

3.13 Änderungsbereich 3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnst- orf/Ortssteil Hohnstorf Im Rahmen der 42. Änderung wird der Änderungsbereich, der bisher als Fläche für den Ge- meinbedarf „Feuerwehr“ dargestellt wurde, nun als Dorfgebiet dargestellt. Die bauliche Nut- zung ist bereits entsprechend der Prägung durch die Eigenart der näheren Umgebung zulässig. Somit gehen von der 42. Änderung des Flächennutzungsplans im Änderungsbereich 3.5 keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umweltbelange aus.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 104 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 3.14 Änderungsbereich 3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf, Am Strangen Nr. 3 bis 7“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Bullendorf Der Änderungsbereich ist bereits bebaut und wird nur entsprechend dieser Nutzung als Bauge- biet dargestellt. Somit gehen von der 42. Änderung des Flächennutzungsplans im Änderungs- bereich 3.6 keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umweltbelange aus.

3.15 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau 3.15.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Der Änderungsbereich grenzt an das Dorfgebiet von Lentenau mit landwirtschaftlichen Nut- zungen und Wohnnutzungen an. Da auf den angrenzenden Flächen keine größeren Tierbe- stände gehalten werden, ist davon auszugehen, dass neben landwirtschaftlichen Nutzungen im Änderungsbereich auch gesunde Wohnverhältnisse für ländliches Wohnen gewährleistet werden kann. Nachteilige Auswirkungen auf die Erholungsnutzung sind nicht zu erwarten, da in einen angren- zenden Weg mit begleitendem Gehölzbestand keine Eingriffe geplant werden. 3.15.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Durch die Umwandlung einer Ackerfläche auf einer Fläche von ca. 0,69 ha in ein Dorfgebiet geht diese als potentieller Lebensraum für Pflanzen und Tiere der offenen Ackerlandschaft ver- loren, wobei das Potential aufgrund der Lage am Siedlungsrand gering ist. Bei Annahme der Festsetzung einer Grundflächenzahl von 0,4 wie in Dorfgebieten zulässig, zu- züglich 50%iger Überschreitung durch die Flächen von Nebenanlagen im Rahmen der nach- folgenden verbindlichen Bauleitplanung gehen ca. 0,4 ha durch Überbauung und Versiege- lung für die Entwicklung von Biotopen verloren. Auf ca. 0,25 ha entstehen Hausgärten oder Grünflächen, die je nach Gestaltung einen Wert für Natur und Landschaft entwickeln können. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Da im Bereich der Ackerfläche, zu der der Änderungsbereich gehört nicht mit Potentialen für offenlandbrütende Vogelarten zu rechnen ist, bewirkt die Planung keine nachteiligen Auswir- kungen auf deren Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Potentielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten gehölzbrütender Vogelarten werden im Rahmen der Erschließung des Änderungsbereiches von dem südwestlich angrenzenden Schotterweg aus gefährdet. 3.15.3 Fläche, Boden Durch die Flächennutzungsplanänderung wird eine bisher der offenen Landschaft zuzurech- nende Ackerfläche mit einem Umfang von ca. 0,69 ha durch eine Dorfgebietserweiterung in Anspruch genommen. Die Flächennutzung im Rahmen der Landwirtschaft im Bereich einer Bo- denausprägung mit äußerst hoher Bodenfruchtbarkeit entfällt. Versiegelungen werden auf überschlägig ca. 0,4 ha vorbereitet. Im Bereich der vorbereiteten Versiegelungen verliert der Bodenhaushalt seine Funktion dauer- haft. 3.15.4 Wasser Aufgrund des hohen Grundwasserflurabstandes zwischen 10 m und 15 m unter der Gelände- oberfläche kann eine schadlose Oberflächenentwässerung geplant werden. Dafür stehen ca. 0,25 ha zur Verfügung. 3.15.5 Luft, Klima Durch eine mögliche Bebauung kommt es zu einem Verlust von klimatisch wirksamen Offenbo- denflächen. Bodenversiegelung und Überbauung bewirken eine Erwärmung des Lokalklimas. Die Kalt- und Frischluftproduktion der Fläche wird reduziert. Zu berücksichtigen sind hierbei die

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 105 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht weiterhin erhaltenen klimatischen Gunstflächen der angrenzenden landwirtschaftlichen Flä- chen. Eine negative Auswirkung der lokalklimatischen Erwärmung auf die Umgebung ist auf- grund der geringen Größe des Änderungsbereiches sowie aufgrund der Landschaftsausstat- tung mit großen der Kalt- und Frischluftproduktion dienenden Flächen nicht zu erwarten. Durch klimagünstige Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung, wie der An- pflanzung von beschattenden Laubbäumen, kann die weitere Aufheizung des Lokalklimas ge- grenzt werden. 3.15.6 Landschaft Es ist nicht davon auszugehen, dass die Planung einer Dorfgebietserweiterung angrenzend an das Dorfgebiet von Lentenau nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild bewirkt sofern im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung dem Ortsbild Rechnung getragen wird und Ein- grünungsmaßnahmen geplant werden. 3.15.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Es ist nicht mit nachteiligen Auswirkungen auf die die Schutzzone III des Wasserschutzgebietes Adendorf zu rechnen, da dessen Grenze in einem großen Abstand von ca. 250 m zur nordwest- lichen Grenze des Änderungsbereiches liegt. 3.15.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Es resultieren keine nachteiligen Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter, da für den Ände- rungsbereich keine Anhaltspunkte für deren Vorhandensein bekannt sind. 3.15.9 Wechselwirkungen Durch die Planung einer Dorfgebietserweiterung wird die landwirtschaftliche Nutzung im Än- derungsbereich nicht weiter zugelassen. Es wird eine maximal ca. 60-prozentige Überbauung und Versiegelung des vorhandenen fruchtbaren Bodens mit besonderem schutzbedarf vorbe- reitet. Es verbleiben nur auf mindestens 40 % der Fläche unversiegelte Böden, die weiterhin als Le- bensraum für Pflanzen und Tiere infrage kommen. Gegenüber der bisherigen intensiven land- wirtschaftlichen Nutzung wird voraussichtlich die Strukturvielfalt erhöht, wenn im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung die Grüngestaltung der Freifläche geregelt wird. Die Planung einer Dorfgebietserweiterung bringt eine Erwärmung des Lokalklimas mit sich. Durch entsprechende Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung kann diese gemindert werden. Aufgrund der Ausstattung der umgebenden Landschaft ist insgesamt wei- terhin von keiner klimatischen Belastungssituation auszugehen. Durch die Planung einer randlichen Eingrünung des Änderungsbereiches im Rahmen der ver- bindlichen Bauleitplanung können nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild vermie- den werden.

3.16 Änderungsbereich 6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“, Gemeinde Echem, Orts- teil Echem 3.16.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Von der geplanten Änderung der Darstellung eines eingeschränkten Gewerbegebietes in eine gemischte Baufläche gehen potentiell erhebliche Schallimmissionen für zulässige Wohnnutzun- gen aus. Die Planung eines Mischgebietes im Siedlungsbereich von Echem in einer Entfernung von ca. 500 m zum Haltepunkt der Bahn ermöglicht die Schaffung von ÖPNV angebundenem Wohnen aber auch die Ansiedlung von Wohn- und Arbeitsstätten in unmittelbarer Nähe.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 106 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

3.16.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Biotoptypen Von der Änderung der Darstellung eines eingeschränkten Gewerbegebietes in ein Mischgebiet gehen keine nachteiligen Auswirkungen auf Biotoptypen im Sinne der Eingriffsregelung aus, da bereits eine gewerbliche Nutzung vorbereitet ist. Tierarten/biologische Vielfalt (Artenschutz) Da artenschutzrechtliche Auswirkungen erst auf der Ebene der Vorhabenumsetzung entstehen und auch auf dieser Ebene zu beurteilen sind, ist nicht wie hinsichtlich der Beurteilung gemäß der Eingriffsregelung die bauleitplanerisch bereits zulässige Darstellung „eingeschränktes Ge- werbegebiet“ heranzuziehen, sondern die tatsächliche Nutzung des Änderungsbereiches als Ackerfläche. Dieser kommt aufgrund ihrer Lage innerhalb des Siedlungsgebietes mit allseits stö- renden Nutzungen kein Lebensraumpotential für gemäß § 44 geschützte Tierarten zu. In diese werden keine Eingriffe geplant. Insgesamt ist durch die Planung mit dem Eintreten artenschutz- rechtlicher Verbotstatbestände zu rechnen. 3.16.3 Fläche, Boden Von der Änderung der Darstellung eines eingeschränkten Gewerbegebietes in ein Mischgebiet gehen keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umweltbelange Fläche und Boden aus. Ge- mäß der Darstellung des wirksamen Flächennutzungsplans wäre im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bereits die Planung einer Versiegelung von 80 % der Fläche zulässig, verbunden mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Bodenhaushalt. Durch die Darstellung einer gemischten Baufläche kann die zulässige Versiegelung im Rahmen der verbindlichen Bauleit- planung ggf. etwas zurückgenommen werden. 3.16.4 Wasser Von der Änderung der Darstellung eines eingeschränkten Gewerbegebietes in ein Mischgebiet gehen keine nachteiligen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt aus. Gemäß der Darstellung des wirksamen Flächennutzungsplans wäre im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung be- reits die Planung einer Versiegelung von 80 % der Fläche zulässig, verbunden mit den entspre- chenden Auswirkungen auf den Wasserhaushalt. Im Änderungsbereich wäre bereits die Versi- ckerung von Oberflächenwasser von gewerblichen Baufläche zulässig, welches auch Verun- reinigungen aufweisen könnte. 3.16.5 Luft, Klima Von der Änderung der Darstellung eines eingeschränkten Gewerbegebietes in ein Mischgebiet gehen keine nachteiligen Auswirkungen auf Klima und Luft aus. Gemäß der Darstellung des wirksamen Flächennutzungsplans wäre im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bereits die Planung einer Versiegelung von 80 % der Fläche zulässig, verbunden mit den entsprechen- den Auswirkungen auf das Lokalklima, insbesondere dessen Aufwärmung. Durch die Darstel- lung einer gemischten Baufläche kann die zulässige Versiegelung im Rahmen der verbindli- chen Bauleitplanung ggf. etwas zurückgenommen werden und somit auch die Erwärmung des Lokalklimas. Da im Änderungsbereich auch Wohnanteile zulässig sind, die in der Regel mit Gar- tenbereichen und höherem Grünanteil verknüpft sind, sind klimagünstigere Auswirkungen zu erwarten. 3.16.6 Landschaft Von der Änderung der Darstellung eines eingeschränkten Gewerbegebietes in ein Mischgebiet gehen keine nachteiligen Auswirkungen auf das Landschaftsbild aus. Gemäß der Darstellung des wirksamen Flächennutzungsplans wäre im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung be- reits die Planung von gewerblichen Gebäuden und baulichen Anlagen zulässig, verbunden mit den entsprechenden Auswirkungen auf das Ortsbild. 3.16.7 Natura 2000-Gebiete, Schutzgebiete Auf das ca. 300 m östlich des Änderungsbereiches beginnende Biosphärenreservat Nieder- sächsische Elbtalaue (Gebietsteil A) sind keine nahteiligen Auswirkungen zu erwarten.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 107 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 3.16.8 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Es resultieren keine nachteiligen Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter, da für den Ände- rungsbereich keine Anhaltspunkte für deren Vorhandensein bekannt sind. 3.16.9 Wechselwirkungen Von der Änderung der Darstellung eines eingeschränkten Gewerbegebietes in ein Mischgebiet gehen insgesamt keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umweltbelange und ihre Wechsel- wirkungen aus. 3.17 Risiken durch Unfälle oder Katastrophen Unter Berücksichtigung von § 50 BImSchG sind bei raumbedeutsamen Planungen und Maß- nahmen ohnehin die für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flächen einander so zuzuord- nen, dass schädliche Umwelteinwirkungen und von schweren Unfällen im Sinne des Artikels 3 Nummer 13 der Richtlinie 2012/18/EU in Betriebsbereichen hervorgerufene Auswirkungen auf die ausschließlich oder überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete, insbesondere öffentlich genutzte Gebiete, wichtige Verkehrswege, Freizeitgebiete und unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes besonders wertvolle oder be- sonders empfindliche Gebiete und öffentlich genutzte Gebäude, so weit wie möglich vermie- den werden. In den Änderungsbereichen werden entweder Wohnbauflächendarstellungen angrenzend an bereits zum Wohnen genutzte Siedlungsbereiche geplant oder Dorfgebietserweiterungen in Bereichen, wo keine Betriebe mit Störfallerwartung, wie Biogasanlagen, vorhanden sind. Ein Gewerbestandort ohne Störfallbetrieb wird entsprechend seiner Nutzung dargestellt. Das im Änderungsbereich 3.3 dargestellte Sondergebiet „Photovoltaikanlage“ stellt keine Störfallan- lage für die angrenzenden Standorte der Feuerwehr und der Kita (in Planung) im Ortsteil Hohnstorf in der Gemeinde Hohnstorf dar.

Auch im näheren Wirkbereich der dargestellten Änderungsbereiche sind keine Störfallbetriebe vorhanden.

3.18 Kumulative Auswirkungen benachbarter Vorhaben Hinweise auf zu berücksichtigende kumulative Auswirkungen von anderen Vorhaben in Ver- bindung mit den in den Änderungsbereichen vorbereiteten Planungen, über die Behörden und Trägern öffentlicher Belange Kenntnisse vorliegen, wurden im Rahmen der frühzeitigen Beteili- gung nicht gegeben. 3.18.1 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg Im Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“ mit einer Gesamtfläche von ca. 8,5 ha wurde für die östliche Teilfläche mit einer Größe von insgesamt 3,8 ha bereits ein Bebau- ungsplan gemäß § 13 b BauGB i.V. mit § 13 a BauGB aufgestellt. Für Bebauungspläne nach § 13 a BauGB gilt gemäß § 13a Abs. 1 Nr. 1 BauGB dass die Grund- flächen mehrerer Bebauungspläne, die in einem engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang aufgestellt werden, mitzurechnen sind. Im Rahmen der 42. Änderung wird im Sinne des wirtschaftlichen Verwaltungshandeln die Ge- samtfläche bereits einbezogen, deren westliche Teilfläche für einen späteren Bedarf an Wohn- baufläche in Artlenburg mit einem Zeithorizont der Entwicklung in frühestens 8 bis 10 Jahren dienen soll. Die Aufstellung eines Bebauungsplans für die westliche Teilfläche wird in den kommenden 8 bis 10 Jahren nicht geplant. Somit besteht zwar ein enger sachlicher und räumlicher Zusammen- hang der beiden Teilflächen, jedoch kein enger zeitlicher Zusammenhang der Umsetzung im Sinne des § 13 a Abs. 1 Nr. 1 BauGB. Eine kumulative Betrachtung der Auswirkungen ist nicht erforderlich.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 108 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 3.18.2 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Schar- nebecker Straße“/ Anpassungsbereich 2.3 neu „Wohnbaufläche „Ritzkamper Weg“, Brietlingen Im Änderungsbereich 2.3 „Wohnbaufläche „Ritzkamper Weg“ wurde südlich der Scharnebe- cker Straße im Ortsteil Alt-Brietlingen der Gemeinde Brietlingen bereits ein Bebauungsplan ge- mäß § 13 b BauGB i.V. mit § 13 a BauGB aufgestellt (vgl. Kap. 3.18.1). Nördlich der Scharnebecker Straße, nördlich angrenzend an die dort bereits vorhandenen Dorfgebietsgrundstücke wird der Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“ mit einer Gesamtfläche von 0,6 ha geplant. Wenn beide Änderungsbereiche kumulativ betrachtet werden, so resultiert eine zulässige Grundfläche von insgesamt maximal 8.200 m². Für den Anpassungsbereich 2.3 neu, der gemäß § 13 b BauGB geplant wurde, wird auch bei kumulativer Betrachtung mit Änderungsbereich 2.2 die Bedingung für die Anwendung des § 13 b BauGB einer Grundflächenausweisung von weniger als 10.000 m² weiterhin erfüllt. Die Auswirkungen beider Bereiche auf die Umweltbelange werden jeweils ermittelt. Für Ände- rungsbereich 2.2 werden Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich für die verbindliche Bauleitplanung empfohlen. Es ist nicht davon auszugehen, dass von beiden Berei- chen unter kumulativer Betrachtung zusätzliche erhebliche Auswirkungen auf die Umweltbe- lange ausgehen, die bisher nicht berücksichtigt wurden. 3.18.3 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde/OT Hohnstorf Der Änderungsbereich 3.3 neu wird im engen räumlichen Zusammenhang mit dem Änderungsbereich der 43. Änderung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Scharnebeck für die Planung eines neuen Kindergartenstandortes der Gemeinde Hohnstorf dargestellt. Beide Flächen umfassen insgesamt 2,3 ha. Davon wird im Rahmen der 43. Änderung ca. 1 ha überplant, im Rahmen des Änderungsbereiches 3.3 neu der 42. Änderung 1,3 ha. Zu beiden Planungen werden jeweils die Auswirkungen auf Natur und Landschaft gesondert bewertet und Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung sowie zum Ausgleich dargestellt bzw. für die verbindliche Bauleitplanung empfohlen. Für den Änderungsbereich der 43. Änderung wurde bereits der Bebauungsplans Nr. 12 „Kindertagesstätte“ mit 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 11 „Feuerwehr“ aufgestellt, dessen Satzungsbeschluss unmittelbar bevorsteht. In ihm werden Maßnahmen zum Ausgleich sowie Vermeidungsmaßnahmen geplant, die auch im Sinne des Artenschutzes gelten. Bei kumulierter Betrachtung der Auswirkungen beider Planungen sind keine von den Ergebnissen der jeweiligen Umweltprüfung abweichenden Ergebnisse zu erwarten.

3.18.4 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck Der Änderungsbereich 5.1 neu wird nahe dem Änderungsbereich der 46. Änderung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Scharnebeck für Vorbereitung der Erweiterung des Gewerbegebietes „Kringelsburg“ der Gemeinde Scharnebeck dargestellt. Beide Änderungsbereiche stellen Erweiterungen des Ortsteils Scharnebeck nach Süden bzw. des Ortsteils Lentenau nach Norden dar, sodass beide Ortsteile aneinander heran wachsen.

Durch die Rücknahme der Darstellung der gewerblichen Baufläche im Rahmen der 46. Änderung zugunsten der Darstellung einer Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft sowie einer 125 m breiten Eingrünungsfläche wird die landschaftliche Zäsur unterstrichen und aufrecht erhalten.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 109 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchfüh- rung der Planung 4.1 Änderungsbereiche 1.1 und 1.3 Flecken Artlenburg, Änderungsbereiche 3.5, 3.6 Gemeinde Hohnstorf Bei Nichtdurchführung der Planung würde in den Änderungsbereichen 1.1 und 3.5 weiterhin Flächen für den Gemeinbedarf Feuerwehr dargestellt, obwohl diese Gemeinbedarfsnutzun- gen nicht mehr stattfinden. Die Flächen werden bereits baulich genutzt. Ihre Anpassung an eine bedarfsangemessene dörfliche Nutzung würde verhindert. An den Nutzungen der Änderungsbereiche 1.3 und 3.6 würde sich nichts ändern. Im Ände- rungsbereich 1.3 ist bereits seit Jahrzehnten der Standort eines Schrotthandels vorhanden, im Änderungsbereich 3.6 bereits Bebauung, die zum dörflichen Wohnen genutzt wird. 4.2 Änderungsbereich 2.1 neu Gemeinde und Ortsteil Brietlingen Der Änderungsbereich ist bereits Standort eines Reiterhofes, eine im Rahmen einer landwirt- schaftlichen Privilegierung entwickelte bauliche Nutzung. Durch die Darstellung als Dorfgebiet wird lediglich eine Anpassung an die vorhandene Nutzung vorgenommen. 4.3 Änderungsbereiche 1.2 Flecken Artlenburg, 2.2 neu Brietlinge/ OT Alt-Brietlingen, 2.4 neu Brietlingen/ OT Moorburg, 3.1 neu Hohnstorf/OT Hohnstorf, 3.4 Hohnst- orf/OT Sassendorf, 5.1 neu Gemeinde Scharnebeck/OT Lentenau Die Änderungsbereiche 1.2, 2.2 neu, 2.4 neu, 3.1 neu, 3.3 neu, 3.4, 5. 1 neu würden weiterhin landwirtschaftlich genutzt, verbunden mit den entsprechenden Auswirkungen durch Düngung und Pestizideinsatz. Die im Rahmen der 42. Änderung vorbereitete Bodenversiegelung würde vermieden. Auf großen Teilen der Flächen würden weiterhin unstrukturierte Ackerflächen vor- handen sein. Die strukturschaffende Wirkung der im Rahmen der 42. Änderung geplanten bzw. vorbereiteten Eingrünungspflanzungen würde entfallen. Die Flächen würden weiterhin als Teil der freien Landschaft, je nach Ausprägung des Potentials als Fortpflanzungs- und als Ruhestätten für Tierarten sowie Fläche für die Kaltluftentstehung die- nen. 4.4 Änderungsbereiche 1.4 Flecken Artlenburg Wenn der Änderungsbereich nicht für die Planung einer Hundewiese vorbereitet wird, würde er weiterhin der Ablagerung von Grünabfall und Gehölzschnitt dienen. Die Planung von Maß- nahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft im Süden und Osten des Änderungsbereiches würde entfallen. 4.5 Änderungsbereich 6.1 Gemeinde Echem Im Änderungsbereich würde weiterhin ein eingeschränktes Gewerbegebiet zur Ansiedelung von nicht störenden Gewerbebetrieben dargestellt. Wohnnutzungen wären ggf. im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung nur mit Betriebsbezug zulässig.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 110 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

5 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen Für die folgenden Änderungsbereiche werden keine Maßnahmen zur Vermeidung, Verringe- rung und zum Ausgleich der Eingriffe von Natur und Landschaft erforderlich:  1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg,  1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg,  2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlin- gen/Ortssteil Brietlingen,  3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnstorf,  3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf“ und  6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“ Gemeinde Echem. Entweder werden die Fläche nur ihrer tatschlichen Nutzung entsprechend dargestellt (1.3, 3.6), es wird eine bereits bestehende Bauflächendarstellung in eine weniger intensive Nutzungsdar- stellung umgewandelt (6.1 neu), eine bereits dem Innenbereich zugeordnete Fläche mit vor- handener Bebauung entsprechend dargestellt (2.1 neu) oder Gemeinbedarfsdarstellungen in- nerhalb von Dorfgebieten nach Aufgabe der Gemeinbedarfsnutzungen in Dorfgebietsdarstel- lungen umgewandelt (1.1 und 3.5). 5.1 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg – westliche Teilfläche 5.1.1 Mensch/ menschliche Gesundheit Da die westliche Teilfläche im größeren Abstand zur B 209 liegt, ist er in geringerem Maße von Schallimmissionen betroffen, die von der Straße einwirken. Im Rahmen der verbindlichen Bau- leitplanung kann dem Schutz der menschlichen Gesundheit durch Festsetzungen zum Schall- schutz auf der Basis eines Schallgutachtens Rechnung getragen werden. Der an den Änderungsbereich westlich angrenzenden Marienthaler Straße kommt Bedeutung für die Erholungsnutzung zu. Wenn die östliche Gehölzstruktur, die dem Landschaftserleben dient, erhalten bleibt, gehen keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die menschli- che Erholung aus. 5.1.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Die entlang der Marienthaler Straße vorhandene Strauch-Baumhecke wird in die Darstellung einer Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Eingrünung von Baugebieten“ einbezogen. Sie ist in der verbindlichen Bauleitplanung als zu erhalten festzusetzen. Somit können auch Eingriffe in Fortpflanzungs- und Ruhestätten von gehölzbrütenden Vogelarten vermieden werden. Für die Eingriffe in eine Ackerfläche und den Verlust von Vegetationsfläche und Tierlebens- räume ist ein externe Kompensationsfläche vorzusehen. Dafür steht ein Kompensationspool des Flecken Artlenburg östlich des Elbe-Seitenkanals, süd- lich von Artlenburg zur Verfügung, der im wirksamen Flächennutzungsplan bereits entspre- chend dargestellt wird. Auf der Poolfläche stehen noch 9.000 m² zur Verfügung.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 111 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

Abb.37 Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan, mit Kennzeichnung der Lage der Poolfläche (blauer Pfeil) (ohne Maßstab). Quelle: Landkreis Lüneburg 2020.

Für die Umwandlung einer Ackerfläche mit Lebensraumpotential für Offenlandbrüter (Feldler- che) in eine Wohnbaufläche ist, falls sich das Potential bestätigt, im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung eine entsprechende CEF-Maßnahme vorzusehen, die den Anforderungen der Art gerecht wird. Dies kann durch Extensivierung bisher intensiv genutzter landwirtschaftlicher Flächen, die Anlage von extensiv genutztem Grünland oder Brachen geschehen. Sollte die Poolfläche nicht geeignet sein, ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung eine entspre- chende Fläche bereitzustellen, wie auch im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“ erfolgt. 5.1.3 Fläche, Boden Auf der entlang der südlichen Grenze des Änderungsbereiches dargestellten Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Eingrünung von Baugebieten“ wird der bisher ackerbaulich genutzte Boden aus der Nutzung genommen und somit Eingriffe in den Bodenhaushalt vermieden bzw. vermindert. 5.1.4 Wasser Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist zu prüfen, ob der den Änderungsbereich von Nordost nach Südwest durchziehende Graben erhalten werden kann, da seine Beseitigung einen erheblichen Eingriff in den Wasserhaushalt darstellt. Ggf. ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung die Neuanlage eines neuen Grabenabschnitts vorzusehen. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sind erhebliche Eingriffe in das Grundwasser zu vermeiden, indem das anfallende Oberflächenwasser im Änderungsbereich zurückgehalten und eine angemessene Bodenpassage im Rahmen der Versickerung des anfallenden Oberflä- chenwassers ermöglicht wird. 5.1.5 Luft, Klima Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sind klimagünstige Festsetzungen zu treffen, wie der Ausschluss von Schottergärten und die Anpflanzung von beschattenden Laubbäumen, um die weitere Aufheizung des Lokalklimas zu begrenzen. Dazu dient auch die Festsetzung von Gründächern und Fassadenbegrünungen. Darüber hinaus sollten weitere Maßnahmen zum Kli- maschutz festgesetzt werden (z.B. Nutzung regenerativer Energie)

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 112 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

5.2 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Art- lenburg – westliche Teilfläche 5.2.1 Mensch/ menschliche Gesundheit und Landschaft Durch die Planung einer Hundewiese entsteht eine Freizeitfläche für hundehaltende Artlenbur- ger Einwohner. Durch die Abschirmung der geplanten Hundewiese nach Süden gegenüber einem durch Radfahrer und Spaziergänger genutzten Weg im Rahmen der Darstellung von Maßnahmenflächen wird das Landschaftserleben im Rahmen der Erholung nicht beeinträch- tigt. 5.2.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Durch die Darstellung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft werden die wertvolleren Grünlandbereiche im Süden des Ände- rungsbereiches sowie die randlich den Änderungsbereich im Süden und Osten begrenzenden Gehölzstrukturen gesichert. Im Zuge der Entwicklung des Erlen-Birken-Sukzessionsgebüsches zu einem Erlenbruchwäldchen können die Eingriffe durch die Intensivierung im Bereich der Hundewiese ausgeglichen werden.

Im Änderungsbereich wird die Nutzung als Lagerplatz für Grünabfälle und Gehölzschnitt zurück- genommen, wodurch die weitere Eutrophierung der Fläche vermieden wird. 5.2.3 Wasser Im Änderungsbereich wird die Nutzung als Lagerplatz für Grünabfälle und Gehölzschnitt zurück- genommen, wodurch potentielle Einträge von nährstoffangereichertem Oberflächenwasser in das Grundwasser vermieden werden.

5.3 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen 5.3.1 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist eine nördlich an der Grenze des Änderungs- bereiches stehende großkronige Eiche zu erhalten, um auch Eingriffe in potentielle Fortpflan- zungs- und Ruhestätten von Tierarten zu vermeiden. Die Eingriffe in Scherrasenflächen sowie in Sukzessionsgebüsch sind innerhalb des Änderungs- bereiches durch die Anpflanzung einer Hecke im Norden des Änderungsbereiches auszuglei- chen. 5.3.2 Fläche, Boden Durch die Anpflanzung einer Hecke im Norden des Änderungsbereiches können auch die Ein- griffe in den Boden kompensiert werden, indem in diesem Bereich die Bodennutzung extensi- viert wird. 5.3.3 Wasser In den östlichen Graben ist nicht einzugreifen. Auch die Einleitung von Oberflächenwasser ist zu vermeiden. Lediglich ein Notüberlauf könnte im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung geprüft werden. 5.3.4 Landschaft Durch den Erhalt einer nördlich an der Grenze des Änderungsbereiches stehenden Eiche sowie die Anpflanzung einer Hecke im Norden des Änderungsbereiches können auch erhebliche Ein- griffe in das Landschaftsbild vermieden werden.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 113 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

5.4 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlin- gen/Ortssteil Moorburg 5.4.1 Mensch/ menschliche Gesundheit und Landschaft Gegenüber der östlich an den Änderungsbereich grenzenden 110 kV-Freileitung ist zur Ge- währleistung gesunder Wohnverhältnisse ein angemessener Abstand einzuhalten. 5.4.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist in den westlich angrenzenden Heckenab- schnitt nicht einzugreifen, wie auch in die nordöstlich entlang des Schierenweges ausgeprägte Baumgruppe, um auch Eingriffe in potentielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Tierarten zu vermeiden. Die Eingriffe in eine Ackerfläche sind innerhalb des Änderungsbereiches durch die Anpflan- zung einer Hecke entlang der südlichen Grenze auszugleichen. 5.4.3 Fläche, Boden Durch die Anpflanzung einer Hecke im Süden des Änderungsbereiches können auch die Ein- griffe in den Boden kompensiert werden, indem in diesem Bereich die Bodennutzung extensi- viert wird. 5.4.4 Landschaft Durch den Erhalt an den Änderungsbereich grenzender Gehölzbestände sowie die Anpflan- zung einer Hecke im Süden des Änderungsbereiches können auch erhebliche Eingriffe in das Landschaftsbild vermieden werden. 5.4.5 Kultur- und Sachgüter Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sind die Belange der Bodendenkmalpflege zu berücksichtigen. Die genaue Lange der Bodenfunde ist zu ermitteln. Ggf. wird eine Prospektion erforderlich, um erhebliche Eingriffe in die Belange der Bodendenkmalpflege zu vermeiden.

5.5 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf 5.5.1 Mensch/ menschliche Gesundheit und Landschaft Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sind gesunde Wohnverhältnisse im Änderungs- bereich sicherzustellen, welche durch den Standort der Tennishalle im Abstand von ca. 100 m östlich zur Grenze des Änderungsbereiches sowie den Sportplatz im Abstand von ca. 75 m nordöstlich des Änderungsbereiches gefährdet werden. Ggf. sind Festsetzungen zum Immissi- onsschutz vorzusehen. Durch die Festsetzung einer örtlichen Bauvorschrift und die Grüngestaltung des Änderungsbe- reiches im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist der Lage des Änderungsbereiches in einem Vorbehaltsgebiet für die Erholung angrenzend an die freie Landschaft Rechnung zu tra- gen. 5.5.2 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt Die entlang der östlichen Grenze der dargestellten Wohnbaufläche ausgeprägte Marschhu- fenhecke, die bereits im Bebauungsplan Nr. 6 „Rethscheuer-Nord“ der Gemeinde Hohnstorf als zu erhalten festgesetzt ist, wird als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Ent- wicklung von Natur und Landschaft dargestellt und somit bereits auf der Ebene der vorberei- tenden Bauleitplanung ihre Erhaltung gesichert und somit erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft sowie den Artenschutz vermieden. Die Gemeinde Hohnstorf hat den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans gemäß § 13 b BauGB gefasst. Bebauungspläne gem. § 13 b BauGB dürfen ohne Durchführung einer Umweltprüfung nach § 2 Absatz 4 BauGB aufgestellt werden. Für Eingriffe, die auf Grund der

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 114 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Aufstellung des Bebauungsplans zu erwarten sind, gilt gem. § 1a Absatz 3 Satz 6 BauGB, dass sie vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig sind. Ihr Ausgleich ist nicht erforder- lich. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände sind jedoch auch im Rahmen von Bebauungsplä- nen gemäß § 13b BauGB zu vermeiden. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist somit sicherzustellen, dass keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände eintreten. So sind Ein- griffe in potentielle Landlebensräume von geschützte Amphibienarten zu vermeiden. Sollte sol- che vorhanden sein, so sind entsprechende CEF-Maßnahmen zu ergreifen. 5.5.3 Fläche, Boden Auf der südöstlichen Teilfläche des Änderungsbereiches wird eine bereits im wirksamen Flä- chennutzungsplan dargestellte Wohnbaufläche zurückgenommen und wieder als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Somit wird hier die Flächeninanspruchnahme für die Errichtung von Gebäuden und baulichen Anlagen sowie die Flächenversiegelung vermieden. Der Boden bleibt für die landwirtschaftliche Nutzung oder die Biotopentwicklung sowie als Kaltluftentste- hungsgebiet erhalten. Es wird vermieden, dass eine Wohnbaufläche an einen östlichen Wald- rand heranrückt. 5.5.4 Luft, Klima Durch klimagünstige Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung, wie dem Ausschluss von Schottergärten, der Anpflanzung von beschattenden Laubbäumen, kann die weitere Aufheizung des Lokalklimas gegrenzt werden. Darüber hinaus können weitere Maß- nahmen zum Klimaschutz festgesetzt werden (z.B. Nutzung regenerativer Energie). 5.5.5 Landschaft Durch die Darstellung einer Marschhufenhecke als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft werden erhebliche Eingriffe in das Land- schaftsbild vermieden.

5.6 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf 5.6.1 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt/Landschaftsbild Unter den Photovoltaikmodulen ist die Anlage eines extensiven Grünlandes möglich. Die Mo- dule können so aufgeständert werden, dass darunter eine Beweidung mit Schafen oder die extensive Mahd ermöglicht werden. Dadurch ist bereits die Kompensation der Eingriffe in Natur und Landschaft möglich, wenn die angrenzenden wertvollen Gehölzstrukturen erhalten wer- den. Um erhebliche Eingriffe in das Landschaftsbild sowie den Artenschutz zu vermeiden, sind die westlich, östlich und südlich auf den Grenzen des Änderungsbereiches ausgeprägten wertvol- len Gehölzstrukturen zu erhalten. Sollten diese nicht erhalten werden so ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bzw. der Vorhabenplanung eine artenschutzrechtliche Prüfung durchzuführen. Voraussichtlich sind CEF-Maßnahmen durchzuführen. 5.6.2 Fläche, Boden Durch die Anlage eines extensiven Grünlandes unter den Photovoltaikmodulen wird im Sinne der Vermeidung und Verringerung der Auswirkungen eine Extensivierung des Bodens erreicht.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 115 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

5.7 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Orts- steil Sassendorf 5.7.1 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt/Landschaftsbild Um erhebliche Eingriffe in das Landschaftsbild sowie den Artenschutz zu vermeiden, sind die entlang des nordwestlichen Grabens vorhandenen Gehölze, insbesondere die größeren Bäume zu erhalten. Sollten diese nicht erhalten werden so ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bzw. der Vorhabenplanung eine artenschutzrechtliche Prüfung durchzuführen. Voraussichtlich sind CEF-Maßnahmen durchzuführen. Durch die angemessene Eingrünung des Änderungsbereiches nach Südosten und Südwesten gegenüber der freien Landschaft im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung können die Eingriffe in Natur und Landschaft vollständig ausgeglichen werden. 5.7.2 Wasser Um erhebliche Eingriffe in den Wasserhaushalt zu vermeiden, ist der nordwestliche Graben zu erhalten. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist seine Funktionsfähigkeit im Rahmen der Erschließung zu sichern. 5.7.3 Landschaft Der Änderungsbereich ist nach Südosten und Südwesten gegenüber der freien Landschaft ein- zugrünen, um erhebliche Eingriffe in das Landschaftsbild zu vermeiden. 5.8 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau 5.8.1 Pflanzen/Tiere, Pflanzen (Artenschutz)/ Biologische Vielfalt/Landschaftsbild Durch die angemessene Eingrünung des Änderungsbereiches nach Nordosten und Südosten gegenüber der freien Landschaft im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung kann ein teil- weiser Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft erreicht werden. Durch die Anlage einer Obstwiese in entsprechender Dimension ist ein vollständiger Ausgleich möglich. 5.8.2 Landschaft Der Änderungsbereich ist nach Nordosten und Südosten gegenüber der freien Landschaft ein- zugrünen, um erhebliche Eingriffe in das Landschaftsbild zu vermeiden.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 116 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

6 Eingriffs- und Ausgleichbilanzierung Zur Ermittlung des quantitativen Umfangs erforderlicher Ausgleichsmaßnahmen nach § 1a Abs. 3 BauGB wird neben der argumentativen Abhandlung der Eingriffsregelung eine rechnerische Bilanzierung der Eingriffe und Ausgleichsmaßnahmen in Anlehnung an die „Ar- beitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung“ des NIE- DERSÄCHSISCHEN STÄDTETAGES (2013) vorgenommen. Die Arbeitshilfe orientiert sich hauptsächlich an den Biotopwerten. Für die folgenden Änderungsbereiche werden keine Maßnahmen zur Vermeidung, Verringe- rung und zum Ausgleich der Eingriffe von Natur und Landschaft erforderlich (vgl. Kap. 5 des Umweltberichtes):  1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg,  1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg,  2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlin- gen/Ortssteil Brietlingen,  3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnstorf,  3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf“ und  6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“ Gemeinde Echem.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 117 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

6.1 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg – westliche Teilfläche

Bestand Größe Eingriff Wert- Flächen- Besonderer in m² unzulässig faktor wert Schutzbedarf

Fläche für die Landwirtschaft 42.000 1 42.000 (Ackerfläche, A)

Strauch-Baumhecke (HFM) an der Ma- 1.800 - 3 5.400 L rienthaler Straße

Nährstoffreicher Graben (FGR) 1.200 3 3.600

Summe 45.000 51.000 L: Landschaft Tabelle 1: Flächenwerte Bestand im Änderungsbereich im Änderungsbereich 1.2 – westliche Teilfläche

Darstellung 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Größe Wertfaktor Flächen- in m² wert

Versiegelte und überbaute Bereiche im Bereich der 18.000 0 0 Wohnbaufläche (45 % Versiegelung)

Unversiegelte Bereiche/ Hausgärten im Bereich der 22.100 1 22.100 Wohnbaufläche (55 % der Fläche)

Grünfläche, Zweckbestimmung „Eingrünung von Bau- 4.900 3 14.700 gebieten“

Summe 45.000 36.800 Tabelle 2: Flächenwerte im Änderungsbereich 1.2 – westliche Teilfläche nach der 42. Änderung des Flä- chennutzungsplanes.

Flächenwert Bestand 51.000 Flächenwert 42. Änderung F-Plan 36.000 Bilanz -15.000 Tabelle 3: Gegenüberstellung der Flächenwerte im Änderungsbereich 1.2 – westliche Teilfläche

Durch die Planung entsteht ein auszugleichendes Kompensationsdefizit von 15.000 Wertpunk- ten. Diese kann im Bereich einer Poolfläche des Flecken Artlenburg ausgeglichen werden (vgl. Kap. 5.1 des Umweltberichtes).

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 118 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

6.2 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Art- lenburg Bestand Größe Eingriff Wert- Flächen- Besonderer in m² unzulässig faktor wert Schutzbedarf Sonstiges nährstoffreiches Feuchtgrün- 3.600 4 14.400 land (GFS) Landwirtschaftliche Lagerfläche (EL) 5000 2 mit halbruderaler Gras und Staudenflur 10.000 mittlerer Standorte (UHM) /Fahrspur Einzelbaum (HBE), Eiche 100 4 400 L Baumreihe (HBA), Eiche 500 3,5 1.750 L Naturnahes Sukzessionsgebüsch (BRS), 1.900 3 5.700 P/T Erle, Birke Baum-Strauch-Hecke (HFM), Eichen,‘ 1.900 3,5 6.650 L Erlen, Weiden, Birken Summe 13.000 38.900 L= Landschaft, P/T= Pflanzen und Tiere Tabelle 4: Flächenwerte Bestand im Änderungsbereich 1.4

Darstellung 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Größe Wertfaktor Flächen- in m² wert Hundewiese/ Intensivgrünland 5.500 2 11.000

Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur 3.100 Entwicklung von Natur und Landschaft: Erhalt und Ent- 4 12.400 wicklung Feuchtgrünland (GFS) Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur 100 Entwicklung von Natur und Landschaft: Erhalt Einzel- 4 400 baum Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur 500 Entwicklung von Natur und Landschaft: Erhalt Baum- 3,5 1.750 reihe Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur 1.900 Entwicklung von Natur und Landschaft: Erhalt und Ent- 4 7.600 wicklung Erlenbruch aus Sukzessionsgebüsch Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur 1.900 Entwicklung von Natur und Landschaft: Erhalt Baum- 3,5 6.650 Strauchhecke (HFM) Summe 13.000 39.800 Tabelle 5: Flächenwerte im Änderungsbereich 1.4 nach der 42. Änderung des Flächennutzungsplanes.

Flächenwert Bestand 38.800 Flächenwert 42. Änderung F-Plan 39.000 Bilanz +200 Tabelle 6: Gegenüberstellung der Flächenwerte im Änderungsbereich 1.4

Durch die Aufwertung und Entwicklung eines Erlenbruchwäldchens im Osten des Änderungs- bereiches können die Eingriffe durch die Intensivierung einer Hundewiese ausgeglichen wer- den.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 119 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 6.3 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen

Bestand Größe Eingriff Wert- Flächen- Besonderer in m² unzulässig faktor wert Schutzbedarf

Artenreicher Scherrasen (GRR) 4.650 1 4.650

Sonstiges naturnahes Sukzessionsge- 800 2 1.600 büsch (BRS)

Einzelbaum (HBE), Eiche 110* 4 440 L

Nährstoffreicher Graben (FGR) mit 350 3 1.050 Strauch-Baum-Hecke (HFM)

Summe 5.800 7.740 *zusätzlich zur Grundfläche, L= Landschaft Tabelle 7: Flächenwerte Bestand im Änderungsbereich 2.2 neu

Darstellung 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Größe Wertfaktor Flächen- in m² wert Versiegelte und überbaute Bereiche (60 % Versiege- 3.270 0 0 lung)

Unversiegelte Bereiche/ Hausgärten im Bereich der 2.180 1 2.180 Wohnbaufläche (55 % der Fläche)

Erhalt Einzelbaum (HBE), Eiche 110 4 440

Erhalt Nährstoffreicher Graben (FGR) mit Strauch-Baum- 350 3 1.050 Hecke (HFM)

Summe 5.800 +3.670 Tabelle 8: Flächenwerte im Änderungsbereich 2.2 neu nach der 42. Änderung des Flächennutzungs- planes.

Flächenwert Bestand 7.740 Flächenwert 42. Änderung F-Plan 3.670 Bilanz -4.070 Tabelle 9: Gegenüberstellung der Flächenwerte im Änderungsbereich 2.2 neu

Durch die Planung entsteht ein auszugleichendes Kompensationsdefizit von ca. 4.000 Wert- punkten. Das Kompensationsdefizit kann teilweise bereits durch die Eingrünung des Ortsrandes nach Norden ausgeglichen werden. Zusätzlich wird eine externe Kompensationsfläche erforderlich. Durch die Reduzierung der Grundflächenzahl im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung kann der Kompensationsbedarf reduziert werden.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 120 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

6.4 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlin- gen/Ortssteil Moorburg

Bestand Größe Eingriff Wert- Flächen- Besonderer in m² unzulässig faktor wert Schutzbedarf

Fläche für die Landwirtschaft 2.200 1 (Ackerfläche, A)

Summe 2.200 2.200 Tabelle 10: Flächenwerte Bestand im Änderungsbereich 2.4 neu

Darstellung 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Größe Wertfaktor Flächen- in m² wert

Versiegelte und überbaute Bereiche im Bereich der 0 0 gewerblichen Baufläche (45% Versiegelung) 990

Unversiegelte Bereiche /Hausgärten (55 % der Fläche) 1.210 1 1.210

Summe 2.200 1.210 Tabelle 11: Flächenwerte im Änderungsbereich 2.4 neu nach der 42. Änderung des Flächennutzungs- planes.

Flächenwert Bestand 2.200 Flächenwert 42. Änderung F-Plan 1.210 Bilanz -990 Tabelle 12: Gegenüberstellung der Flächenwerte im Änderungsbereich 2.4 neu

Durch die Planung entsteht ein auszugleichendes Kompensationsdefizit von ca. 1.000 Wert- punkten. Diese kann im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung durch die Umsetzung der Eingrünung im Bereich der dargestellten Grünfläche südlich und östlich angrenzend an den Änderungsbereich erfolgen. Für den Ausgleich des Kompensationsdefizites durch eine Hecken- anpflanzung sind mindestens ca. 500 m² erforderlich.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 121 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

6.5 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf

Bestand Größe Eingriff Wert- Flächen- Besonderer in m² unzulässig faktor wert Schutzbedarf

Fläche für die Landwirtschaft 13.000 1 13.000 B (Ackerfläche)

Summe 13.000 13.000 B= Boden Tabelle 13 Flächenwerte Bestand im Änderungsbereich 3.3 neu

Darstellung 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Größe Wertfaktor Flächen- in m² wert

Anlagen von Extensivgrünland (WF 2,5), beschattet 12.350 1,25 15.437 zwischen und unter PV-Panels (halber Flächenwert aufgrund Beschattung)

Versiegelte Fläche (Fundamente) ca. 5 % der Fläche 650 0 0

Summe 13.000 15.437 Tabelle 14: Flächenwerte im Änderungsbereich 3.3 neu nach der 42. Änderung des Flächennutzungs- planes.

Flächenwert Bestand 13.000 Flächenwert 42. Änderung F-Plan 15.437 Bilanz +2.437 Tabelle 15: Gegenüberstellung der Flächenwerte im Änderungsbereich 3.3 neu

Wenn im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung oder der Vorhabenplanung unter den Photovoltaikmodulen extensives Grünland angelegt wird, kann der resultierende Eingriff auf der Fläche vollständig ausgeglichen werden. Im Rahmen der Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung wird davon ausgegangen, dass die einrahmen- den wertvollen Strauch-Baumhecken mit einem Flächenumfang der Kronentrauffläche von ca. 4.000 m² erhalten werden. Sollten diese entfallen, verbleibt ein Defizit von ca. 11.600 Wer- teinheiten.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 122 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

6.6 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Orts- steil Sassendorf

Bestand Größe Eingriff Wert- Flächen- Besonderer in m² unzulässig faktor wert Schutzbedarf

Fläche für die Landwirtschaft 2.900 1 2.900 (Ackerfläche, A)

Nährstoffreicher Graben (FGR) 600 3 1.800

Summe 3.500 4.700 Tabelle 16: Flächenwerte Bestand im Änderungsbereich 3.4

Darstellung 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Größe Wertfaktor Flächen- in m² wert Versiegelte und überbaute Bereiche (45 % Versiege- 1.300 0 0 lung)

Unversiegelte Bereiche/ Hausgärten im Bereich der 1.600 1 1.600 Wohnbaufläche (55 % der Fläche)

Erhalt Nährstoffreicher Graben (FGR) 600 3 1.800

Summe 3.500 3.400 Tabelle 17: Flächenwerte im Änderungsbereich 3.4 nach der 42. Änderung des Flächennutzungsplanes.

Flächenwert Bestand 4.700 Flächenwert 42. Änderung F-Plan 3.400 Bilanz -1.300 Tabelle 18: Gegenüberstellung der Flächenwerte im Änderungsbereich 3.4

Durch die Planung entsteht ein auszugleichendes Kompensationsdefizit von ca. 1.300 Wert- punkten. Diese kann durch die Eingrünung des Änderungsbereiches im Rahmen der verbindli- chen Bauleitplanung nach Südosten und Südwesten ausgeglichen werden. Im Rahmen der Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung wird davon ausgegangen, dass die entlang des nährstoffreichen Grabens vorhandenen Gehölze, insbesondere ein sehr großer Einzelbaum mit einer Gesamtkronentrauffläche von ca. 550 m², erhalten werden. Sollten diese entfallen, ent- steht ein zusätzliches Defizit von ca. 1.800 Werteinheiten.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 123 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

6.7 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau

Bestand Größe Eingriff Wert- Flächen- Besonderer in m² unzulässig faktor wert Schutzbedarf

Fläche für die Landwirtschaft 6.150 1 6.150 B (Ackerfläche, A)

Schotterweg (OVW) 580 0,5 290

Strauchhecke (HFS) 170 3 510

Summe 6.900 6.950 B=Boden Tabelle 19: Flächenwerte Bestand im Änderungsbereich 5.1 neu

Darstellung 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Größe Wertfaktor Flächen- in m² wert Versiegelte und überbaute Bereiche (60 % Versiege- 3.790 0 0 lung)

Unversiegelte Bereiche/ Hausgärten im Bereich der 2.530 1 Wohnbaufläche (40 % der Fläche) 2.530

Ausbau Erschließungsstraße 170 0 0

Summe 6.900 2.530 Tabelle 20: Flächenwerte im Änderungsbereich 5.1 neu nach der 42. Änderung des Flächennutzungs- planes.

Flächenwert Bestand 6.950 Flächenwert 42. Änderung F-Plan 2.530 Bilanz -4.060 Tabelle 21: Gegenüberstellung der Flächenwerte im Änderungsbereich 5.1 neu

Durch die Planung entsteht ein auszugleichendes Kompensationsdefizit von ca. 4.000 Wert- punkten. Diese kann durch die Eingrünung des Änderungsbereiches im Rahmen der verbindli- chen Bauleitplanung nach Nordosten und Südosten bereits teilweise ausgeglichen werden. Ein vollständiger Ausgleich kann ggf. durch die Anlage einer angrenzenden Obstweise erreicht werden.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 124 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

7 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten In die Abwägung der anderweitigen Planungsmöglichkeiten werden nur die Änderungsberei- che einbezogen. Die Anpassungsbereiche 2.3 neu, 3.2, 4.1, in denen lediglich Berichtigungen für bereits aufgestellte bzw. in Aufstellung befindliche Bebauungspläne erfolgen, werden nicht einbezogen 7.1 Änderungsbereich 1.1 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Flecken Artlenburg Alternativ zur Einbeziehung des ehemaligen Feuerwehrstandortes in das angrenzende Dorfge- biet kommt die Beibehaltung der Dorfgebietsdarstellung in Betracht. Da jedoch keine neue Gemeinbedarfsnutzung geplant wird, deren Anforderung durch den Änderungsbereich erfüllt wird, wurde diese Planungsvariante nicht verfolgt. 7.2 Änderungsbereich 1.2 „Wohnbaufläche im Bereich Hufen“, Flecken Artlenburg Im Änderungsbereich wurde für die östliche Teilfläche bereits ein Bebauungsplan gemäß § 13 b BauGB aufgestellt für die Deckung des Wohnbauflächenbedarfes des Flecken Artlen- burg mit dem Zeithorizont 2030. Somit kommt die Nullvariante, wonach das Plangebiet weiter- hin intensiv für die Landwirtschaft genutzt wird, nicht in Betracht. Die westliche Erweiterung des Allgemeinen Wohngebietes im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“ bis an die Marienthaler Straße heran stellt eine städtebauliche sinnvolle Abrundung des nördlich angrenzenden Siedlungsge- bietes von Artlenburg dar. Das Erschließungskonzept des Bebauungsplans Hufen ermöglicht eine gute Anbindung der Erweiterungsfläche. Alternative Standorte für neue Wohnbauflächenausweisungen ohne höhere Wertigkeit für Na- tur und Landschaft sind im südlichen Anschluss an das Baugebiet „Mühlenweg“ zu finden. Sie liegen, wie die östliche Teilfläche des Änderungsbereiches, für die bereits ein Bebauungsplan aufgestellt worden ist, angrenzend an die B 209 und deren Immissionseinwirkungen. Nördlich grenzt die Ortslage von Artlenburg unmittelbar an die Elbe und das FFH-Gebiet Elb- niederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht mit wertvoller Naturraumausstattung. Freie Flächen im nordwestlichen Anschluss an den Ortskern von Artlenburg stellen wertvolle Marschhufenstrukturen mit ausgewiesenen, gesetzlich geschützten Biotopflächen dar und kommen nicht als Alternativstandorte für Wohnbauflächen in Betracht. 7.3 Änderungsbereich 1.3 „Gewerbliche Baufläche östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Artlenburg Zu der gewählten Planungsalternative gibt es keine zu bevorzugende Alternative. Die „Nullva- riante“, ein Verzicht auf die Planung, ändert nichts an der Bestandssituation eines genehmigten Gewerbebetriebes im Außenbereich. 7.4 Änderungsbereich 1.4 „Hundewiese östlich des Elbe-Seitenkanals“, Flecken Art- lenburg Die Anforderung an einen geeigneten Standort für einen Hundeplatz umfasst die ausreichende Entfernung von zum Wohnen genutzten Siedlungsbereichen, da von dem Hundetraining auf- grund der Lautäußerung der Hunde störender Lärm ausgeht. Im Rahmen des Entwurfes zur 36. Änderung des Flächennutzungsplan, die 2012 wirksam wurde, war ein Standort westlich der Marienthaler Straße im Bereich südlich der Tennisplätze geprüft worden. Dort sind jedoch geschützte Biotope ausgeprägt. Die Fläche war nicht weiter verfolgt worden. Eine mögliche Alternative stellt die Unterbringung im Gewerbegebiet von Artlenburg dar.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 125 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

Abb. 38: Auszug Planzeichnung Entwurf der 36. Änderung und Digitalisierung des Flä- chennutzungsplans der Samtgemeinde Scharnebeck für die Gemeinde Flecken Art- lenburg, 2012, Quelle: SG Scharnebeck 2012

7.5 Änderungsbereich 2.1 neu „Dorfgebietserweiterung Wiesenweg/ Kleine Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen Der im Änderungsbereich ursprünglich vorhandene Pferdehaltungsbetrieb konnte in dem bis- herigen Umfang nicht wirtschaftlich fortgeführt werden. Er nutzte den Änderungsbereich mit großen landwirtschaftlichen Gebäuden und Freifläche für die Pferdeunterbringung. Die Nachverdichtung durch Einbeziehung in das Dorfgebiet mit der Unterbringung dörflicher Wohn- und Gewerbeangebote und einer verkleinerten Pferdehaltung im Norden stellt eine städtebaulich bevorzugte Maßnahme der Innenentwicklung dar. Alternativ kommt, wie im Vor- entwurf der 42. Änderung noch vorgesehen die Darstellung einer Wohnbaufläche in Betracht, da angrenzende Flächen im Westen und Osten bereits zum Wohnen genutzt werden. Da im angrenzenden Dorfgebiet südwestlich des Änderungsbereiches, östlich der Kleinen Straße, süd- lich der Großen Straße noch verschiedene landwirtschaftliche Betriebe vorhanden sind und die Mischung von Wohnen, Landwirtschaft und Gewerbe hier im Altdorf von Brietlingen noch die typische Nutzung darstellt, wird die Darstellung von Dorfgebiet bevorzugt. Dies ermöglicht im Norden des Änderungsbereiches die Unterbringung eines verkleinerten Pferdehaltungsbetrie- bes und im Süden des Änderungsbereiches gleichzeitig die Ansiedlung verschiedener hand- werklicher, gewerblicher Nutzungen sowie von Wohnnutzungen. 7.6 Änderungsbereich 2.2 neu „Dorfgebietserweiterung Hölzerne Klinke/nördlich der Scharnebecker Straße“, Gemeinde Brietlingen/Ortssteil Alt-Brietlingen Die Reduzierung des Änderungsbereiches auf eine geringfügige Dorfgebietsabrundung am südöstlichen Ortseingang von Brietlingen im Bereich Hölzerne Klinke stellt gegenüber dem Vor- entwurf mit Darstellung einer großen Wohnbaufläche eine Planungsalternative dar, die auf den angrenzenden Betriebsstandort Rücksicht nimmt und in der Tiefe in der bereits eine benach- barte Bebauung im Bereich des Betriebsstandortes vorhanden ist eine Ausnutzung der Grund- stücke Scharnebecker Straße Nr. 49 bis 53 in zweiter Bauzeile. Auch auf der südlichen Seite der Scharnebecker Straße ist im Geltungsbereich des Bebauungsplans Ritzkamper Weg eine ent- sprechende Bautiefe entwickelt worden. 7.7 Änderungsbereich 2.4 neu „Wohnbaufläche „Schierenweg“, Gemeinde Brietlin- gen/Ortssteil Moorburg Als Nullvariante kommt der Verzicht auf die Wohnbauflächendarstellung in Betracht. Die Dar- stellung einer verbreiterten Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Eingrünung von Baugebie- ten“ im Änderungsbereich widerspricht jedoch dem städtebaulichen Konzept im angrenzen- den Bereich, nach welchem nur randliche Eingrünungsflächen dargestellt sind und angren- zend an den Schierenweg Wohnbauflächen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 126 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

7.8 Änderungsbereich 3.1 neu „Wohnbaufläche Adolph-Lüchau-Weg“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf Die Darstellung im Vorentwurf der 42. Änderung stellt eine inzwischen verworfene Planungsva- riante dar. Durch die Rücknahme der östlichen, die Marschufenhecke überspringende Wohn- baufläche wird deren Erhalt als randliche Bauflächeneingrünung besser ermöglicht. Alternativ käme die Nullvariante in Betracht. Demnach könnte die im Süden des Änderungs- bereiches bereits dargestellte Wohnbaufläche im Rahmen eines Bebauungsplans nach § 13 b BauGB umgesetzt werden. Diese Variante würde zur Planung von Wohngebieten auf beiden Seiten der erhaltenswerten Marschhufenhecke führen und deren Erhalt im betroffenen Bereich erschweren. Die vorliegende Planungsvariante wurde auch gewählt, um den Adolf-Lüchau-Weg in den Geltungsbereich eines Bebauungsplans einbeziehen zu können und im Rahmen der verbindli- chen Bauleitplanung seinen Ausbau verkehrssicher gestalten zu können. Die Flächen im Nordosten, die bisher als Grünflächen dargestellt werden und unmittelbar an den Sportplatz angrenzen unterliegen den einwirkenden Schallimmissionen. Nach einer bereits vorliegenden schalltechnischen Standortuntersuchung für eine Altenwohnanlage im Einwir- kungsbereich des Sportzentrums kommt lediglich ein kleiner südwestlicher Teilbereich der Flä- che als Wohngebiet in Betracht. Somit eignet sich der überwiegende Teil der Fläche aus Immis- sionsschutzgründen nicht für eine Wohnbebauung.

Abb. 39: Auszug wirksamer Flächennutzungsplan mit Luftbild 2018, Plangrundlage Luftbild, Quelle Geoportal Landkreis Lüneburg 2020

7.9 Änderungsbereich 3.3 neu „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Hohnstorf Der Änderungsbereich stellt eine sinnvolle Bündelung mit nördlich bereits erfolgten Bauflächen- darstellungen unmittelbar östlich entlang der Bahntrasse dar, die gemeinsam mit diesen er- schlossen werden kann. Offene Flächen ohne Gehölzeinfassung außerhalb des Siedlungsbe- reiches südlich der L 219 liegen in wertvollen Bereichen für Brut- und Gastvögel und werden von diesen auch genutzt. Eine mögliche Alternativfläche stellt die im Bereich einer Ackerfläche bereits ausgewiesene Gewerbefläche nördlich der L 219, östlich der Bahn dar, auf deren nördlicher Teilfläche sich der Standort der Hitzler-Werft befindet. Diese steht für die Errichtung einer Photovoltaikanlage jedoch nicht zur Verfügung.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 127 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht 7.10 Änderungsbereich 3.4 „Wohnbaufläche Am Graben“, Gemeinde Hohnstorf/Orts- steil Sassendorf Die Reduzierung des Änderungsbereiches gegenüber dem Vorentwurf der 42. Änderung stellt bereits eine für Sassendorf angemessene Planungsalternative dar. Auf diese Weise wird eine wirtschaftliche Erschließung einer kleinen Siedlungsabrundungsfläche unter Nutzung der bereits als Erschließungsstraße angelegten Straße „Am Graben“ ermöglicht, die anderen Flächen zu bevorzugen ist. 7.11 Änderungsbereich 3.5 „ehemaliger Feuerwehrstandort“, Gemeinde Hohnst- orf/Ortssteil Hohnstorf Alternativ zur Einbeziehung des ehemaligen Feuerwehrstandortes in das angrenzende Dorfge- biet kommt die Beibehaltung der Dorfgebietsdarstellung in Betracht. Da jedoch keine neue Gemeinbedarfsnutzung geplant ist, deren Anforderung durch den Änderungsbereich erfüllt wird, wurde diese Planungsvariante nicht verfolgt. Für den neuen Kindergarten wurde bereits ein Standort östlich der Bahntrasse gewählt, wo eine angemessen große Fläche verfügbar ist, die eine zukunftsfähige Ausstattung der Kita auch im Außenspielbereich zulässt. 7.12 Änderungsbereich 3.6 „Dorfgebietserweiterung Bullendorf, Am Strangen Nr. 3 bis 7“, Gemeinde Hohnstorf/Ortssteil Bullendorf Zu der gewählten Planungsalternative gibt es keine zu bevorzugende Alternative. Die „Nullva- riante“, ein Verzicht auf die Planung, ändert nichts an der Bestandssituation von genehmigten Wohnbebauungen angrenzend an das Dorfgebiet im Außenbereich. 7.13 Änderungsbereich 5.1 neu „Dorfgebietserweiterung Lentenau“, Gemeinde Scharnebeck/Ortssteil Lentenau Die Erweiterung des Dorfgebietes im Südosten ist als alternative Planungsmöglichkeit nicht zu bevorzugen. In den dort vorhandenen größeren Gartenbereichen sind wertvolle Gehölzbe- stände und Einzelbäume vorhanden, die das Dorfgebiet gegenüber der K 28 eingrünen und erhaltenswert sind. Die Flächen stehen der Gemeinde zudem für die Erweiterung des Dorfge- bietes nicht zur Verfügung Die Wahl der nördlichen Fläche ermöglicht eine Eingrünung des Dorfgebietes von Lentenau nach Nordosten und Südosten, die bisher fehlt. 7.14 Änderungsbereich 6.1 neu „Mischgebiet Sandhagen“, Gemeinde Echem, Orts- teil Echem Durch Wahl der „Nullvariante“ würde im Änderungsbereich weiterhin ein eingeschränktes Ge- werbegebiet dargestellt. Die Ansiedlung von Wohnnutzungen im Übergang zum östlichen Misch- und Wohngebiet im Bereich Sandhagen wäre nicht möglich. Die Umwandlung der gesamten Fläche in eine Wohnbaufläche kommt aufgrund der Lage an der Bahnstrecke Lüneburg – Lübeck, deren Elektrifizierung mit erheblicher Steigerung des Zug- verkehrs geplant wird, sowie nahe des Betriebsstandortes der Ölmühle mit BHKW und entspre- chenden gewerblichen Immissionen auf die Umgebung nicht in Betracht. Die völlige Zurücknahme von Bauflächendarstellung würde dem Ziel des BauGB der Bevorzu- gung der Innenentwicklung gegenüber der Inanspruchnahme von außenliegenden Fläche zu- wider laufen.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 128 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

8 Zusätzliche Angaben 8.1 Wichtigste Merkmale der verwendeten technischen Verfahren sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind Biotoptypen mit Bewertung Eine Begehung zur Biotopkartierung fand am 17.06.2020 und 08.07.2020 statt. Die Bewertung erfolgt in Anlehnung an die vom Niedersächsischen Städtetag (2013) heraus- gegebene „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitpla- nung“. Die Bewertungsskala umfasst dabei folgende Wertfaktoren: 0 - ohne Biotopwert 1 - sehr geringer Biotopwert 2 - geringer Biotopwert 3 - mittlerer Biotopwert 4 - hoher Biotopwert 5 - sehr hoher Biotopwert Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung Die Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung erfolgt in Anlehnung an die vom Niedersächsischen Städ- tetag (2013) herausgegebene „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men in der Bauleitplanung“. Die Arbeitshilfe orientiert sich hauptsächlich an den Biotopwerten. Begehungen zur Potentialermittlung Artenschutz fanden von März 2020 bis Juni 2020 durch Prü- fung der Habitatausstattung und Ermittlung von Brutvögeln sowie Amphibien und Reptilien statt. 8.2 Überwachung (Monitoring) gem. § 4c BauGB Die Gemeinden sind nach dem BauGB verpflichtet, die erheblichen Umweltauswirkungen zu überwachen, die auf Grund der Durchführung der Bauleitplanung eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln. Sie sollen in der Lage sein, frühzeitig geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Die Gemeinden nutzen neben den Angaben dieses Umweltberichtes die Informationen der Behörden nach § 4 Abs. 3 BauGB. Ge- mäß § 4 Abs. 3 BauGB unterrichten die Behörden die Gemeinden nach Abschluss des Verfah- rens zur Aufstellung des Bauleitplans, sofern nach den ihnen vorliegenden Erkenntnissen die Durchführung des Bauleitplans erhebliche, insbesondere unvorhergesehene nachteilige Aus- wirkungen auf die Umwelt hat. Gegenstand der Überwachung ist nach der Novelle 2017 des BauGB auch die Durchführung von Darstellungen oder Festsetzungen nach § 1a Absatz 3 Satz 2 und von Maßnahmen nach § 1a Absatz 3 Satz 4. Die Überwachung bezieht sich auf die Phase der Durchführung des Bauleitplans. Da die 42. Änderung des Flächennutzungsplans lediglich eine vorbereitende Bauleitplanung darstellt, ist die Überwachung nicht Bestandteil dieser Bauleitplanung. Sie ist auf Basis der verbindlichen Bauleitplanung, die konkrete Maßnahmen festsetzt, denen das Monitoring gilt, festzulegen und folgt ihr zeitlich nach.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 129 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

8.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung In dem Kapitel 1 des Umweltberichtes werden einleitend der Inhalt und die wichtigsten Ziele der Planung kurz dargestellt. Die Ziele des Umweltschutzes werden aus Fachgesetzen und - planungen abgeleitet und es wird dargelegt, dass diese berücksichtigt werden. Die Anpassungsbereiche 2.3 neu „Wohnbaufläche „Ritzkamper Weg“, 3.2 „Wohnbaufläche „Rethscheuer-West, 1. Änderung“ und 4.1 „Wohnbaufläche Hinter dem Kirchhof“, für die Be- bauungspläne gemäß § 13 a oder 13 b BauGB aufgestellt wurden bzw. werden, sind nicht in den Umweltbericht einbezogen. Für sie gilt, dass sie auch aufgestellt werden dürfen, bevor der Flächennutzungsplan geändert oder ergänzt ist. Er ist im Wege der Berichtigung anzupassen. Bebauungspläne gemäß § 13 a und § 13 b BauGB dürfen ohne Durchführung einer Umweltprüfung nach § 2 Absatz 4 BauGB aufgestellt werden. Im Kapitel 2 wird der derzeitige Umweltzustand für die Änderungs- und Anpassungsbereiche beschrieben und bewertet. Die Auswirkungen der Planung werden in Kapitel 3 der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung angemessen beschrieben. Dabei wird für die Änderungsberei- che in denen ehemaliger Feuerwehrstandorte innerhalb des bebauten Siedlungsgebietes in Dorfgebiete umgewandelt werden (Änderungsbereiche 1.1, 3.5), bestehende bauliche Nut- zungen lediglich entsprechend dargestellt werden (Änderungsbereiche 1.3 mit Grünflächen- darstellungen, 3.6) sowie bereits dargestellte Baugebiete in andere Baugebietstypen ohne er- höhte Nutzungsintensität umgewandelt werden (Änderungsbereich 61 neu) festgestellt, dass von der 42. Änderung des Flächennutzungsplans keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umweltbelange ausgehen. In Kapitel 4 wird prognostiziert, wie sich der Umweltzustand bei Nichtdurchführung der Planung entwickeln würde. In Kapitel 5 werden für die Änderungsbereiche 1.2, 1.4, 2.2 neu, 2.4 neu, 3.1 neu 3.3 neu, 3.4 und 5.1 neu, in denen erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Umweltbelange zu erwar- ten sind, Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Auswir- kungen erläutert und für die verbindliche Bauleitplanung bzw. die Vorhabenplanung empfoh- len. Anschließend wird in Kapitel 6 für diese Änderungsbereiche jeweils die Eingriffs-Ausgleichs- bilanzierung dargelegt und die resultierenden Kompensationsdefizite sowie Möglichkeiten zum Ausgleich für die verbindliche Bauleitplanungen. Abschließend folgen noch die Beschreibung von in Betracht kommenden anderweitigen Pla- nungsmöglichkeiten sowie zusätzliche Angaben. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass mit der Planung Eingriffe in Natur und Landschaft nur mittelbar vorbereitet werden. Details der Eingriffe sind erst zur verbindlichen Bauleitplanung o- der Vorhabenplanung anhand der getroffenen Festsetzungen herleitbar. In Kapitel 3 des Umweltberichtes werden diese Auswirkungen der Planung zu den einzelnen Umweltbelangen beschrieben. Die negativen Auswirkungen auf die Umweltbelange werden durch Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung sowie zum Ausgleich unter ein erhebliches Maß begrenzt und ausgeglichen. Dieses erfolgt konkret überwiegend erst auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung. Als Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen sowie Ausgleichsmaßnahmen werden auf der Ebene der 42. Änderung des Flächennutzungsplanes folgende Darstellungen getroffen: Änderungsbereich 1.2 Darstellung von randlichen Grünflächen mit der Zweckbestim- mung „Eingrünung von Baugebieten“ Änderungsbereich 1.4 Darstellung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft Änderungsbereich 2.2 neu Reduzierung des Änderungsbereiches, Darstellung von Dorfgebiet

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 130 Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht Änderungsbereich 3.1 neu Darstellung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft, Rücknahme einer Wohnbauflächendarstellung Weitergehende Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen sind auf der Ebene des Bebau- ungsplanes bzw. der Vorhabenplanung festzusetzen bzw. zu bestimmen, wie:  Festsetzung von Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Be- pflanzungen zur Eingrünung von Baugebieten  Festsetzung/Bestimmung von Erhaltungsgeboten für vorhandene Gehölze  Festsetzung einer Grundflächenzahl (GRZ) zur Begrenzung der zulässigen Versiegelun- gen  Festsetzung einer maximal zulässigen Firsthöhe bzw. Oberkante und einer maximal zu- lässiger Höhenlage der Gebäude zum Schutz des Orts- und Landschaftsbildes  Festsetzungen zur ordnungsgemäßen Oberflächenentwässerung  Festsetzungen/ Bestimmungen von Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwick- lung von Natur und Landschaft zum Ausgleich der Eingriffe  Festsetzungen zum Immissionsschutz  Festsetzungen und Hinweis zur Bodendenkmalpflege  Festsetzungen/Bestimmungen zum Artenschutz (CEF).

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 46. Änderung des Flächennutzungsplanes 131 Stand Entwurf: 10.07.2020 Zusammenfassende Erklärung Zusammenfassende Erklärung Die zusammenfassende Erklärung wird gemäß § 6a BauGB erst zur Bekanntmachung der Ge- nehmigung ausgearbeitet und der wirksamen Flächennutzungsplanänderung beigefügt. Die zusammenfassende Erklärung enthält Angaben über die Art und Weise, wie die Umweltbe- lange und die Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung in der Flächennutzungs- planänderung berücksichtigt wurden, und über die Gründe, aus denen der Plan nach Abwä- gung mit den geprüften, in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten ge- wählt wurde.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 132 Samtgemeinde Scharnebeck – 43. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Literaturverzeichnis / Quellenverzeichnis Literaturverzeichnis / Quellenverzeichnis

TÜV NORD CERT (2019): MESSBERICHT UND GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME, IMMISSIONSSCHUTZ-MESSUNGEN IM BAUGEBIET „RITZKAMPER WEG“, FLUR 8 IN 21382 BRIETLINGEN.

BAUGESETZBUCH (BAUGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S. 3634), geändert durch Art. 6 G v. 27.3.2020.

BAUNUTZUNGSVERORDNUNG (BAUNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. I S. 3786).

BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (BNATSCHG) in der Fassung vom 29.Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zu-letzt ge- ändert am 15.09.2017 (BGBl. S. 3434), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 4. März 2020 (BGBl. I S. 440)

DRACHENFELS V. O, (Bearb. ) (2016): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter be- sonderer Berücksichtigung der gesetzlich geschützten Biotope sowie der Lebensraumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie. Stand Juli 2016 in: Naturschutz und Landschaftspflege in Nie- dersachsen Heft A/4 Hannover 240 S.

GEMEINDE BRIETLINGEN (1990): Wohnungsbauerleichterungssatzung

GEMEINDE BRIETLINGEN (2000): Bebauungsplans der Gemeinde Brietlingen Nr. 11 „Moorburg Ost“ in der Fassung der 1. Änderung mit örtlicher Bauvorschrift

GEMEINDE BRIETLINGEN (2019): Bebauungsplan Nr. 21 „Ritzkamper Weg“ mit örtlicher Bauvorschrift gemäß § 13b BauGB

FLECKEN ARTLENBURG (2020): BEBAUUNGSPLAN Nr. 11 „Hufen“ mit ÖBV und mit 2. Änderung B-Plan „Feldstraße“

GEMEINDE HOHNSTORF (1991): Bebauungsplan Rethscheuer-Nord

GEMEINDE HOHNSTORF (2008): Bebauungsplan Rethscheuer-Nord, 1. Änderung

GEMEINDE HOHNSTORF (2017): Bebauungsplan Rethscheuer-Nord, 2. Änderung

GEMEINDE HOHNSTORF (2015): B-Plans „Wohnbaufläche „Rethscheuer-West, 1. Änderung

GEMEINDE HOHNSTORF (2005): B-Plans Nr. 9 mit örtlicher Bauvorschrift über Gestaltung südlich Bun- desstraße 209, nordwestlich Sportzentrum in der Fassung der 2. Änderung

GEMEINDE HOHNSTORF (2015): Bebauungsplan Nr. 11 Feuerwehr

GEMEINDE HOHNSTORF (2020, ENTWURF): Bebauungsplan Nr. 12 Kindertagesstätte

GEMEINDE HOHNSTORF (2007): Klarstellungs- und Ergänzungssatzung Nr. 1 der Gemeinde Hohnst- orf/Elbe

GEMEINDE LÜDERSBURG (2020, ENTWURF): BEBAUUNGSPLAN Nr. 5 „Hinter dem Kirchhof“ mit ÖBV und mit 3. Änd. B-Plan Nr. 3 „Auf dem Dorfe“ mit örtlicher Bauvorschrift gemäß § 13b BauGB gefasst. Er trägt zur Deckung des vorhandene

GEMEINDE SCHARNEBECK (2011): Ergänzungssatzung Nr.2 im der Gemeinde Scharnebeck für den Ortsteil Lentenau Bereich „K 28 - Hof Dierks, Teil des Flurstückes 23/32 der Flur 13, Gemarkung Scharnebeck

LANDKREIS LÜNEBURG (2020): Daten vom Geoportal des Landekreises Lüneburg unter http://geo.lklg.net/terraweb_openlayers/login-ol.htm?login=geoportal&mobil=false.

LANDKREIS LÜNEBURG (2017): Landschaftsrahmenplan 2017, Landkreis Lüneburg.

LANDKREIS LÜNEBURG (2016): Regionales Raumordnungsprogramms 2003 in der Fassung der 2. Än- derung 2016.

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG Samtgemeinde Scharnebeck – 42. Änderung des Flächennutzungsplanes 133 Stand Entwurf: 10.07.2020 Teil II Umweltbericht

LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLOGIE (LBEG 2020 a): KARTENWERK BIS 2017: Bodenüber- sichtskarte 1:50.000 (BUEK50), www.lbeg.niedersachsen.de, NIBIS-Kartenserver des LBEG.

LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLOGIE (LBEG 2020 b): Bodenübersichtskarte 1: 500.000, www.lbeg.niedersachsen.de, NIBIS-Kartenserver des LBEG.

LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLOGIE (LBEG 2020 C): Bodenfruchtbarkeit (Ertragfähig- keit) , www.lbeg.niedersachsen.de, NIBIS-Kartenserver des LBEG.

LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLOGIE (LBEG 2020 d): Suchräume für schutzwürdige Bö- den (BK50), www.lbeg.niedersachsen.de, NIBIS-Kartenserver des LBEG.

LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLOGIE (LBEG 2020 e): Hydrogeologie. Lage der Grund- wasseroberfläche 1: 50.000 (HK 50), www.lbeg.niedersachsen.de, NIBIS-Kartenserver des LBEG.

LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLOGIE (LBEG 2020 f): Schutzpotential der Grundwasser- überdeckung 1: 200.000, www.lbeg.niedersachsen.de, NIBIS-Kartenserver des LBEG.

LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLOGIE (LBEG 2020 g): Grundwasserneubildung mGrowa181:50.000, www.lbeg.niedersachsen.de, NIBIS-Kartenserver des LBEG.

NIEDERSÄCHISCHES MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE UND KLIMASCHUTZ (NLWKN 2020): Daten zur Avifauna und Fauna, Schutzgebieten vom Kartenserver auf www.nlwkn.niedersachsen.de.

NIEDERSÄCHSISCHER STÄDTETAG (Hrsg.): Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaß- nahmen in der Bauleitplanung, Hannover, 2013.

SAMTGEMEINDE SCHARNEBECK (2005): 27. Änderung u. Digitalisierung Flächennutzungsplan- Ge- meinden Scharnebeck u.

SAMTGEMEINDE SCHARNEBECK (2006): 28. Änderung u. Digitalisierung Flächennutzungsplan- Ge- meinde Hohnstorf

SAMTGEMEINDE SCHARNEBECK (2008): 31. Änderung u. Digitalisierung Flächennutzungsplan-Schar- nebeck u. Rullstorf

SAMTGEMEINDE SCHARNEBECK (2011): 32. Änderung u. Digitalisierung Flächennutzungsplan- Ge- meinde Bietlingen

SAMTGEMEINDE SCHARNEBECK (2013): 33. Änderung u. Digitalisierung Flächennutzungsplan- Ge- meinde Echem

SAMTGEMEINDE SCHARNEBECK (2012): 35. Änderung u. Digitalisierung Flächennutzungsplan- Flecken Artlenburg

SAMTGEMEINDE SCHARNEBECK (2012): 36. Änderung Flächennutzungsplan- LVA Echem

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG 134 Samtgemeinde Scharnebeck – 43. Änderung des Flächennutzungsplanes Stand Entwurf: 10.07.2020 Unterschrift

Der Rat der Samtgemeinde Scharnebeck hat die 42. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Scharnebeck für die Gemeinden Brietlingen, Echem, Hohnstorf, Lüdersburg und Scharnebeck nebst Begründung und Umweltbericht nach Prüfung der Anregungen ge- mäß § 3 Abs. 2 BauGB in seiner Sitzung am ………………. beschlossen.

Scharnebeck, den ………………………….

………………………………… Samtgemeindebürgermeister

BÜRO MEHRING STADT + LÜNEBURG LANDSCHAFTSPLANUNG