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„Kein Deich, kein Land, kein Leben“ Informationsblatt des Artlenburger Deichverbandes

Ausgabe 01/Juli 2013 • Sonderausgabe zum Elbe-Hochwasser im Juni 2013 Ausgabe 01/Juli 2013 • Sonderausgabe zum Elbe-Hochwasser im Juni 2013 Ausgabe 01/Juli 2013 • Sonderausgabe zum Elbe-Hochwasser im Juni 2013

Inhaltsverzeichnis | Impressum Dramatische Tage | Vorwort

„Nach den heftigen Niederschlägen und Allen Helferinnen und Helfern sagen wir dem Hochwasser an Aller, Leine und Oker in Süd-Niedersachsen Ende Mai waren wir froh, dass die Elbe davon nicht betrof- Danke schön für die großartige Unterstützung! fen war – doch dann kam alles anders.“ Deichhauptmann Hartmut Burmester Liebe Mitglieder des Artlenburger dies zum ersten Mal in der fast 125-jähri- Deichverbandes, gen Geschichte unseres ADV mit dieser Liebe Helferinnen und Helfer, Ihnen vorliegenden Sonderausgabe zur Liebe Leserinnen und Leser, Elbe-Flut 2013 auf spezielle und persönli- che Weise tun. Auf 20 Seiten lassen wir die Zwei Wochen lang hat uns die Elbe mit vergangenen, teilweise dramatischen Tage ihrem extremen Hochwasser in Atem ge- nochmals Revue passieren. halten. Mittlerweile ist auch in unserem Uns ist es aber nicht nur wichtig, Ihnen Verbandsgebiet wieder relative Ruhe ein- zu danken, sondern auch, Sie mit vielen gekehrt, doch die Aufräumarbeiten laufen Hartmut Burmester nützlichen Informationen rund um unse- nach dem erneuten Jahrhunderthochwas- ren Verband, die Deiche, den Hochwas- ser weiter auf vollen Touren. Für unsere serschutz und die Elbe zu versorgen. Uns Deiche war das Hochwasser 2013 mit Re- haben viele Anfragen und Gespräche ge- kord-Wasserständen von 11,93 m am Pegel zeigt, dass der Bedarf an detaillierten und , 9,59 m am Pegel und vor allem verlässlichen Informationen stark 8,71 m am Pegel wieder eine vorhanden ist. Dem wollen wir gerne nach- echte Belastungsprobe oder besser gesagt, kommen. Denn vier Rekord-Hochwasser – eine Gewährleistungsabnahme. Mit dem 2002, 2006, 2011 und 2013 – in den vergan- Ergebnis, dass der bei der Bauausführung genen elf Jahren haben auch gezeigt, dass gewählte technische Standard der Deiche Norbert Thiemann Jahrhundertfluten die Hochwasser unserer sich als der richtige herausgestellt hat. Tage sind, auf die wir uns künftig eher re- Impressum Inhaltsverzeichnis Tagelang galt es ab dem 5. Juni, unsere hörden wie Wasserverband der Ilmenau- gelmäßig einstellen müssen und werden. Herausgeber und verantwortlich: Deiche zu erhöhen, zu verstärken und zu niederung, Deich- und Wasserverband Jetzt möchten wir Ihnen aber die Sonder- Artlenburger Deichverband, erstellt durch den 4B Medienverlag OHG. verteidigen – mit Erfolg. Die Deiche im Vogtei Neuland, Harburger Deichverband ausgabe ans Herz legen. Blättern Sie die Copyright 2013 Danke für die Hilfe 3 Artlenburger Deichverband (ADV) haben und dem Niedersächsischen Landesbe- Seiten durch, es kann sein, dass Sie sich 4B Medienverlag OHG, www.4b-medienverlag.de Titel, Art und Anordnung des Inhalts sind urheberrechtlich Interview mit den Verantwortlichen des Artlenburger Deichverbandes 4–5 den Fluten ohne größere Schäden stand- trieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und auf einem der vielen Fotos und in den Ge- geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nicht ge- stattet. Alle Rechte vorbehalten. Das Hochwasser aus der Luft gesehen 6–7 gehalten – auch dank der hervorragenden Naturschutz, ferner LSBG Hamburg, WSA schichten wiederfinden. Viel Spaß und Ver- Der Verband und seine Deichgeschworenen informieren 8–9 Hilfe und der vielfältigen Unterstützung Lauenburg, GGU Braunschweig, LWI Braun- gnügen beim Lesen. Fotos: 4B Medienverlag OHG, Artlenburger Deichverband, Feuerwehr Bleckede, Heino Rick So schnell kommt das Wasser 10–11 von tausenden freiwilligen Helferinnen schweig, Vermessungsbüro Kiepke und Karte: Artlenburger Deichverband Auflage: 25 000 Exemplare Viele freiwillige Helfer packen mit an 12–13 und Helfern, den Einsatzkräften und Mit- Projektsteuerung ad aqua. Druck: nordlanddruck GmbH, Lüneburg Als Deichwache unterwegs 14–15 arbeitern von: Feuerwehr, Deutsches Der Artlenburger Deichverband sagt des- Hier erreichen Sie den Artlenburger Deichverband: Das Strandhaus wird gerettet 16 Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, halb an dieser Stelle ausdrücklich allen Hartmut Burmester, Deichhauptmann Sie haben Fragen oder Hinweise rund um den Hoch- wasserschutz an der Elbe im Verbandsgebiet des Art- Ausblick und Aufräumen an den Deichen 17 Technisches Hilfswerk, Polizei, Deutsche Beteiligten aus nah und fern ein großes lenburger Deichverbandes? Das Verbandsbüro, Bundes- Der Artlenburger Deichverband stellt sich vor 18–19 Lebensrettungsgesellschaft, Bundeswehr Dankeschön für ihren besonderen Einsatz straße 14, 21522 Hohnstorf/Elbe, ist telefonisch über 0 41 39 / 69 95 42, per Telefax über 0 41 39 / 69 95 53 oder Impressionen 20 sowie den Landkreisen Lüneburg und und die gezeigte Solidarität mit den an der über E-Mail [email protected] zu erreichen. Informationen gibt es auch im Internet unter: Harburg, den Kommunen, weiteren Be- Elbe lebenden Menschen. Wir möchten Norbert Thiemann, Geschäftsführer www. artlenburger-deichverband.de

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Interview | Schon wieder eine Jahrhundertflut Schon wieder eine Jahrhundertflut | Interview „Wir wären ans Limit gekommen, hätten die Prognosen gestimmt“

Nach 2002, 2006 und 2011 jetzt schon wie- te, es kommt sehr viel Wasser. Ähnlich wie me und unterhalten die Deiche im Sinne der eine Jahrhundertflut. Was war dieses bei den bis dahin höchsten Wasserständen des Niedersächsischen Deichgesetzes. Mal anders? 2011. Aber auf die Schnelle wird sich vermutlich kaum etwas machen lassen. Hartmut Burmester: Wir mussten uns das Sind die Menschen hinter den Deichen Hartmut Burmester: Mir ist es völlig un- erste Mal den Kopf darüber zerbrechen, ob sicher? verständlich, dass das zuständige Umwelt- unsere Deiche vom Hochwasser überspült ministerium bisher nicht reagiert hat, ob- werden könnten. Die vorhergesagten Was- Norbert Thiemann: Ja. Die Deiche haben wohl die veränderten Berechnungsgrund- serstände waren unvorstellbar. Es läuft mir ihrer bisher größten Belastungsprobe lagen für die Deichhöhen lange bekannt noch immer kalt über den Rücken, wenn standgehalten und den Beweis geliefert, sind. Und deshalb gibt es bisher weder ich mir vorstelle, es hätte einen Wasser- dass sie ein so hohes Hochwasser abkön- ein Gesamtpaket zum Hochwasserschutz, durchfluss wie in Magdeburg mit 5011 Ku- nen. Sie halten, weil sie auf dem moderns- noch eine mögliche Finanzierung. bikmeter pro Sekunde gegeben. Das Hoch- ten Stand der Technik sind. Norbert Thiemann: Die Elbe muss fließen wasser von 2011 hatte 3650 Kubikmeter. Hartmut Burmester: Die Menschen hier können und darf nicht gebremst werden. Hartmut Burmester und Norbert Thiemann sind glücklich darüber, dass die Deiche im Verbandsgebiet den Flutmassen standgehalten haben. Unsere Deiche sind auf 4000 Kubikmeter bei uns sind sicher, so lange das Wasser Wir haben in unserem Gebiet drei Fla- pro Sekunde ausgelegt. Dazu kommt ein nicht über die Deichkrone schwappt. Wenn schenhälse in Barförde, Hohnstorf und eigenes Hochwasserschutzkonzept hat, ist darüber hinaus auch für niemanden zu- Norbert Thiemann: Wer sich am präventi- Sicherheitspuffer von einem Meter zusätz- es eine Gefahr gibt, dann ist es die Über- Tespe, durch die das Wasser schnell durch- kann das nichts werden. Und wir sind die mutbar. ven Hochwasserschutz beteiligen möchte, licher Deichhöhe. Wir wären ans Limit ge- spülung. Einen großen Deichbruch schlie- fließen muss. Hinter der Staustufe - Geest Leidtragenden, weil unsere Region das kann ehrenamtlich in unseren Gremien kommen, hätten die Prognosen gestimmt. ße ich aus. hacht ist die Lage dann problemlos. Mit letzte Glied in der Kette ist, die vom Hoch- Was kann jeder Einzelne, der an der Elbe mitwirken, zum Beispiel als Deichgeschwo- 100 Kubikmeter je Sekunde mehr an Was- dem Gefälle der Landschaft kann die Elbe wasser mit voller Wucht getroffen wird. lebt tun, um sich für den nächsten Rekord- rener. Ich möchte betonen, dass die Gebüh- ser bedeuten einen Anstieg des Pegels um Was muss sich ändern, um die Sicherheit zu frei bis zur Nordsee weiter fließen. Ham- pegel zu rüsten? ren, die an den Verband gezahlt werden, zehn Zentimeter. verbessern? Wen sehen Sie vor allem in der burg bekommt kaum etwas mit, wenn wir Wie oft lassen sich Materialschlachten für für den vorbeugenden Hochwasserschutz Norbert Thiemann: Wir waren gedanklich Pflicht? Hochwasser haben. die Ertüchtigung der Deiche wie dieses Mal Hartmut Burmester: Es gibt keinen hun- wie etwa Unterhaltung der Deiche einge- nicht auf ein Hochwasser eingestellt. Ei- Hartmut Burmester: Damit die Elbe in wiederholen? Befürchten Sie beide, dass die dertprozentigen Schutz vor dem größten setzt werden und nicht für den Deichbau. gentlich wollten wir nach dem langen Win- Norbert Thiemann: Wir haben, so fürchter- unserem Bereich ungehindert abfließen tausenden Helfer überstrapaziert wurden? anzunehmenden Unfall. Wir leben an ei- ter mit der Deichpflege beginnen. Doch lich das auch klingt, von dem Deichbruch kann, müssen die überhandnehmende nem Fluss mit der Natur und deren Gewalt. Glauben Sie, dass die Zeitspannen zwischen dann gab es die heftigen Niederschläge in Fischbeck in Sachsen-Anhalt profitiert. Verbuschung zurückgeschnitten, die Ver- Norbert Thiemann: So ein Einsatz lässt sich Es wäre schön, wenn jedem klar wird, dass den Jahrhundertfluten kürzer werden? am Oberlauf und das Wasser nahm seinen Ebenso von der Flutung der Havelpolder. landung des Deichvorlandes verhindert so schnell nicht mehr wiederholen. Kraft die Deiche zwar zum idyllischen Bild der Lauf. Das Problem, das dann auf uns zukam Das brachte Entlastung und hat die Situati- und die Buhnen bei Dömitz instand ge- und Psyche der vielen Helfer schwinden. Elbmarsch beitragen, aber eine andere Auf- Burmester/Thiemann: Die Entwicklung war, dass die Vorhersagen über die Pegel- on bei uns entschärft. Das zeigt aber auch, setzt werden. Doch das Problem der stän- Deshalb wäre es fatal, nur auf deren Soli- gabe haben: den Schutz der Menschen vor scheint so zu sein. Denn die Kette der Jahr- höhen nicht verlässlich waren. Die Rechen- dass unsere Deiche erhöht werden müs- dig höher auflaufenden Hochwasser kann darität zu setzen, weil dann die Gewalt der Hochwasser. Und das gilt es zu respektie- hundertfluten wird ständig länger. Des- programme der Computer sind für ein sol- sen, weil sich die Parameter für die Bemes- nicht alleine bei uns vor Ort gelöst werden. Natur siegen wird. ren, das heißt, es müssen Regeln beachtet halb besteht dringender Handlungsbedarf ches Hochwasser nicht ausgelegt. Deshalb sung der Deichhöhen verändert haben. Ein Gesamtkonzept für die Elbe muss her. Hartmut Burmester: Ich glaube, wir wür- werden. Schranken und Verbotsschilder an beim Hochwasserschutz. Klima und Wet- wurde viel spekuliert. Der Deichbau ist Gemeinschaftsaufgabe Doch solange von den sechs an der Elbe den nicht noch einmal so schnell so viele Deichen und Verteidigungswegen haben terzyklen verändern sich. Das hat zur Kon- Hartmut Burmester: Wir haben uns auf von Land und Bund, nicht unsere. Wir als liegenden Bundesländern zwischen tsche- Helferinnen und Helfer rekrutieren können. ihren Sinn, um die Hochwasserschutzanla- sequenz, dass extreme Hochwasser zu je- unser Bauchgefühl verlassen, das uns sag- Deichverband sind Träger der Baumaßnah- chischer Grenze und Geesthacht jeder ein Jedes Mal zur Schaufel greifen zu müssen, gen zu schützen. der Jahreszeit öfter möglich sind als früher.

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Luftbilder | Das Hochwasser aus der Vogelperspektive Das Hochwasser aus der Vogelperspektive | Luftbilder „Das sieht hier eher aus wie am Amazonas“

Wasser – so weit das Auge reicht. Der wassers vom Flugplatz in Lüneburg schnell Blick aus der Vogelperspektive über die erkennen. Schon wenige Minuten nach Ausmaße des Elbe-Hochwassers lässt dem Start mit Flugrichtung Artlenburg sich kaum in Worte fassen. „Das sieht hier ist der an die Deiche schwappende Fluss eher aus wie am Amazonas“, sagt Michael deutlich aus der Ferne zu sehen. Schwan von der Freiwilligen Feuerwehr Und das Ausmaß der Fluten im Gebiet des Asendorf (Kreis Harburg). Er überfliegt als Artlenburger Deichverbandes wird wäh- Pilot am Mittwoch, 12. Juni, am Tag des rend des einstündigen Fluges flussabwärts Hochwasser-Höchststandes, gemeinsam zwischen dem Sperrtor des Elbe-Seiten- mit dem Lüneburger Kreisbrandmeister kanals bei Artlenburg und der Staustufe Torsten Hensel die Elbe in den Landkreisen Geesthacht sowie flussaufwärts zwischen Michael Schwan (vorn) von der Freiwilligen Lüneburg, Harburg und Lüchow-Dannen- Geesthacht, Marschacht, Tespe, Artlen- Feuerwehr Asendorf überfliegt als Pilot am berg. burg, Hohnstorf, Barförde, Radegast, Ble- 12. Juni am Tag des Hochwasser-Höchststan- Der Blick aus der Cessna des Feuerwehr- ckede, Alt Wendischthun, Alt Garge und des gemeinsam mit dem Lüneburger Kreis- Flugdienstes lässt die gewaltige Dimen- Walmsburg von Minute zu Minute immer brandmeister Torsten Hensel die Elbe. sion des abermaligen Jahrhundert-Hoch- deutlicher. Die Elbe bei Bleckede am Tag des Hochwasser-Höchststandes. Die Perspektive zeigt, wie sehr sich der Fluss ausgebreitet hat.

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Bürgerversammlung | Informationen aus erster Hand Verteidigung der Schutzdämme | Deichgeschworene „Wir müssen sehr gut vorbereitet sein“ Die Geschworenen organisieren die Kontrolle

Ministerpräsident Stephan Weil vor Ort. Die Deichgeschworenen des Artlenburger Deichverbandes organisieren die Kontrolle in ihrem jeweiligen Deichabschnitt.

Stephan Weil die Stadt Bleckede – Bürger- Deichhauptmann Hartmut Burmester re- in der Stadt Bleckede behalten von jetzt Rotenburg/Wümme, um unsere Deiche meister Jens Böther und Stadtbrandmeis- det nicht um den heißen Brei herum. „Die an Freiwillige und vom Deichverband ver- zu kontrollieren. Wir werden nicht alleine ter Henning Banse, dem verantwortlichen Lage erfordert, dass sich die Deichwachen pflichtete Grundeigentümer den Zustand gelassen. Das motiviert!“, lobt er. Im Ext- Einsatzleiter bei der Deichverteidigung im auf den Weg machen.“ Es ist Donnerstag- der Deiche auf einer Länge von mehr als 45 remfall könnten bei Bedarf zudem weitere Norbert Thiemann informiert in Hohnstorf die Bevölkerung über das Hochwasser. Stadtgebiet sowie in den Ortsteilen Blecke- abend, der 6. Juni. Burmester berichtet, die Kilometern rund um die Uhr im Auge. Kräfte von der Bundeswehr für die Deich- des, zeigen ihm die kritischen Stellen. Birgit Prognose habe bis vor kurzem noch Was- Aufgabe der Deichwachen ist die gewis- wache angefordert werden, was auch im Norbert Thiemann ist ein Mann der kla- Hohnstorfer auf die noch bevorstehenden Honé, Staatssekretärin in der niedersächsi- serstände vorhergesagt, die alles bisher senhafte Beobachtung ihres Deichab- Verlauf des Hochwassers passiert. ren Worte. Das beweist er bei der ersten Tage ein. „Auch wenn wir nicht genau wis- schen Staatskanzlei, ist unter anderem ge- Dagewesene übertroffen hätten. schnittes, damit auch der kleinste Schaden Er weist die Deichgeschworenen darauf von drei Bürgerversammlungen auf dem sen, wie hoch das Wasser an den Deichen meinsam mit Landrat Manfred Nahrstedt „Würden sie so eintreten, läuft das Wasser sofort erkannt und behoben werden kann. hin, die Deichläufer mit Handys und Ta- Schulhof in Hohnstorf, zu denen bis zu 800 stehen wird, lasst uns so weitermachen im Bereich Hohnstorf/Barförde unterwegs. über die Deiche“, sagt er besorgt, als er die Bei Hochwasser entscheidet eine rechtzei- schenlampen für die Nacht auszustatten. Teilnehmer kommen. „Es ist nicht unsere wie wir begonnen haben und hellwach Dort lässt sie sich von Oberstleutnant 24 Deichgeschworenen auf dem Betriebs- tige und sorgfältige Kontrolle der Schutz- „Und auch die gelben Warnwesten mit der Aufgabe, die Pegelprognosen der Experten bleiben!“, fordert Thiemann. Denn klar sei, Martin Werneke, Kommandeur des sich hof des Artlenburger Deichverbandes in anlagen wesentlich über den Erfolg der Aufschrift Deichschutz sind wichtig, um die zu bewerten. Das wäre nämlich eine Dis- dass das aktuelle Hochwasser im Bereich dort im Einsatz befindlichen Panzerbatail- Hohnstorf zusammenruft, um sie auf die Abwehrmaßnahmen. Und so patrouilliert Wachen zu erkennen.“ Denn die Deichläu- kussion, die keinem hilft. Stattdessen ha- der Rekordwerte von 2011 liegen werde. lons 33 aus Neustadt am Rübenberge, die Verteidigung der Schutzdämme gegen ein Deichläufer auf dem Damm und kont- fer sollen helfen, den Hochwassertouris- ben wir rechtzeitig und zielgenau mit der „Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen, Lage erklären. Werneke betont vor allem das auflaufende Elbehochwasser einzu- rolliert die wasserseitige Böschung und die mus einzudämmen, Gaffer höflich auf das Deichverteidigung begonnen“, ruft er den sondern müssen sehr gut vorbereitet sein.“ das sehr gute Miteinander mit den vielen schwören. „Auch die neueste Vorhersage Deichkrone, während ein zweiter am land- von Landrat Manfred Nahrstedt erlassene rund 400 Frauen, Männern und Kindern bei Seine Worte kommen an. Wieder brandet zivilen Helfern und ehrenamtlichen Ein- geht davon aus, dass die Pegelstände weit seitigen Böschungsfuß bzw. auf der Berme Betretungsverbot für die Dämme hinzu- der ersten Veranstaltung am Freitagabend, Applaus auf. Thiemann wird bei der Bürger- satzkräften. Landrat Nahrstedt lässt es sich über den bisherigen Rekordwerten von geht, den Wall landseitig und das angren- weisen und dieses durchzusetzen. Bleibt 7. Juni, auf dem Schulhof zu, die seine Wor- versammlung unter anderem von Schar- nicht nehmen, auf das Betretungsverbot 2011 liegen.“ Die Geschworenen organi- zende Gelände einschließlich des Deichsei- der Versuch erfolglos, müsse die Polizei zu te mit viel Beifall bestätigen. Er berichtet, nebecks Samtgemeindebürgermeister der Deiche hinzuweisen und erklärt einem sieren die Kontrolle in ihrem jeweiligen tengrabens überprüft. Hilfe gerufen werden, so Thiemann. „Denn dass nach vier Tagen schwerer Arbeit die Laars Gerstenkorn und Hohnstorfs Bürger- Touristen-Ehepaar aus den Niederlanden Deichabschnitt vor Ort. Während die vielen Norbert Thiemann, Geschäftsführer des wir können es überhaupt nicht gebrau- Deiche auf einer Länge von 26 Kilome- meister André Feit unterstützt. Angesichts die Lage, die auf den Deichen trotz der gut Helfer an den Füllstationen abertausen- Artlenburger Deichverbandes, sagt, dass chen, dass die Deiche von neugierigen tern um jeweils 30 Zentimeter mit 780 000 der zugespitzten Lage machen sich viele sichtbaren Verbotsschilder mit dem Rad de Sandsäcke befüllen und verladen, zie- sich viele Freiwillige zur Deichwache ge- Zeitgenossen ruiniert werden, weil sie da- Sandsäcken erhöht worden sind. Landespolitiker vor Ort ein Bild von der unterwegs sind. Auch Hohnstorfs Bürger- hen ab Sonnabend, 8. Juni, parallel dazu meldet hätten. „Die Leute wollen uns rauf herumlaufen. Außerdem bringen sich Das sei aber kein Grund, jetzt in einen Situation im Verbandsgebiet des ADV. So meister André Feit ist aktiv, bringt Verbots- Deichwachen auf. Zwischen Rönne in der helfen. Sie kommen aus dem gesamten die Leute selber in Gefahr“, betont der Ge- Dornröschenschlaf zu fallen, schwört er die besucht Niedersachsens Ministerpräsident schilder für Radfahrer in seinem Ort an. Samtgemeinde Elbmarsch und Walmsburg Landkreis, aus Lüneburg und sogar aus schäftsführer.

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Rekord-Flut | Pegel steigen rasant Pegel steigen rasant | Rekord-Flut Das Wasser kommt schnell und unaufhaltsam

Herrlicher Sonnenschein, angenehme Wär- me, saftig-grüne Wiesen im Deichvorland – kaum etwas deutet vor Ort im Verbands- gebiet des ADV auf die bevorstehende Jahrhundertflut mit gewaltigen Wasser- massen und mit all ihren Folgen für die hier lebenden Menschen und Tiere nach der Auslösung des Katastrophenalarms für den Landkreis Lüneburg durch Landrat Man- fred Nahrstedt am 5. Juni hin. Doch das Wasser kommt schnell und unaufhaltsam und verändert innerhalb weniger Tage für den Betrachter auf den Deichen das Land- Hohnstorf im Bereich der Grundschule an der Schulstraße bzw. der Straße Am Deich mit Blickrichtung Lauenburg. schaftsbild. Zwischen den auf den beiden Seiten ab- gebildeten Fotos liegen lediglich vier Tage. Am 6. Juni werden an verschiedenen präg- nanten Stellen in Artlenburg, Hohnstorf, Barförde und in Bleckede Bilder gemacht. Am 10. Juni entsteht an genau denselben Stellen – so weit es das Wasser zulässt – die zweite Fotoserie und belegt eindrucksvoll, wie schnell das Wasser gekommen ist, es an die Deiche oder Häuser drückt. In Hohnstorf zum Beispiel steht der kleine Lagerschuppen hinter dem Informations- schild zum Biosphärenreservat Nieder- sächsische Elbtalaue bis zur Hälfte unter Wasser, das sich bis vor die Aussichtsplatt- form ausgedehnt hat. Die Flut ist da – der Blick vom Deich bei Barförde und die Lage vier Tage zuvor. Die bisherigen Marken am Deich in Bleckede sind überspült – ein neues Rekordhochwasser ist aufgelaufen.

Die umfangreichen Deichverteidigungsmaßnahmen im Juni 2013 in der Übersicht

J 30,5 km Deichaufkadungen in rund 30 cm J Sicherung von Deichseitengräben ge- dorf mit rund 4 000 Paletten Höhe auf dem Deichabschnitt Walms- gen abrutschende Grabenböschungen J Sicherung der Deichschäferei Heister- burg und Bleckede bis zum Elbe-Seiten- in Radegast auf 50 m Länge, in Blecke- busch durch Erhöhen des Deiches mit- kanal de in Höhe des Grundstückes Seil auf tels Aufbringen von rund 500 m³ Kleibo- J Absichern von Sickerwasserstellen an 50 m Länge, im Bereich des Schützen- den, Aufkaden einer 3-lagigen Sandsack- der Binnendeichböschung und Binnen- platzes auf 500 m Länge, in Alt Wen- verwallung und Sichern mittels Gitter- deichberme sowie Anlegen von Qualm- dischthun auf 1 000 m Länge plan und Baustahlmatten deichen auf dem Deichabschnitt Alt J Bevorratung von gefüllten Sandsäcken J Sichern des Qualmpolders an der Pries- Wendischthun bis Sassendorf auf Paletten auf 50 km Länge, rund 4 000 terkuhle (Barförde) gegen Überlaufen J Auflastungen gegen aufdrückendes Ge- Paletten durch Aufkaden von Sandsäcken auf lände und aufdrückende Straße in Art- J Bevorratung von gefüllten Sandsäcken 50 m Länge lenburg auf 1 500 m², in Radegast auf als Reserve auf den Füllplätzen Walms- J Rückbau der Deichaufkadungen durch 5 000 m², von der Zufahrt bis Überfahrt burg, Alt Garge, Alt Wendischthun, Ble- Firmen, Landwirte mit Schlepperge- Heisterbusch auf 20 000 m², in Alt Wen- ckede, Radegast, Wendewisch, Sassen- spannen und eigenes Personal mit Ge- dischthun auf 300 m² dorf, Hohnstorf, Artlenburg und Aven- räten Das Wasser steht bis unters Dach des Grill-Imbisses im Bleckeder Hafen.

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Hilfsbereitschaft | Tausende packen mit an Tausende packen mit an | Hilfsbereitschaft „Das ist ein ungeheurer Einsatz, bei dem jeder über seine Grenzen geht“

Dirk Nastke steuert seinen Radlader umsichtig durch die Menge der freiwilligen Helferinnen Martin Grunert, Ortsbrandmeister Feuerwehr Thomas Gaute ist überwältigt vom Ansturm freiwilliger Helferinnen und Helfer. Er ist in der Hochphase des Hochwassers jeden Tag 15 bis 16 und Helfer am Gasthaus Nienau. Lüdershausen, hilft ebenfalls. Stunden im Einsatz.

Nur drei Kilometer Luftlinie entfernt vom barort zum Befüllen der Sandsäcke kom- her, auf denen die mit Sand gefüllten Jute- könne. „Die Auftragslage ist zurzeit gut. Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuer- „Da qualmen einem schon die Füße und Elbdeich wohnen Gritt Wittke und Martin men. Mit ihnen schuften vier lange Tage säcke gestapelt und für den Abtransport Meine Leute haben zu tun. Da muss ich wehr Lüdersburg hat schon einige Elbe- schmerzen die Hände“, sagt Gaute. An die Grunert. Für beide ist es selbstverständlich, bei Hitze und praller Sonne täglich jeweils zum Deich bereitgestellt werden. Während als Chef nicht jede Stunde im Betrieb sein.“ Hochwasser erlebt. „Die Bereitschaft der 1000 Helfer melden sich täglich ab dem beim Füllen der Sandsäcke am Gasthaus rund 300 Helfer an der Füllstation in Art- Dirk Nastke flink, aber umsichtig seinen Und so arbeitet er in diesen Tagen morgens Menschen zu helfen, war auch in den ver- 9. Juni im Kieswerk. „Das ist schon toll, dass Nienau in Artlenburg kräftig mit anzupa- lenburg. Feuerwehrleute und Bürger in zi- Radlader durch die wuselnden Helfergrup- von sechs bis zehn Uhr in der eigenen Fir- gangenen Jahren schon hoch, doch dies- auch sehr viele junge Menschen oder gan- cken. Stunde um Stunde, vom Nachmittag vil, die aus Artlenburg und den umliegen- pen manövriert, muss er zwischendurch ma, danach für den Hochwasserschutz: 56 mal ist die Unterstützung und Solidarität ze Schulklassen hier mitmachen“, so Gaute. bis spät in die Nacht. „Wir leben in der Elb- den Orten kommen, die aber auch aus Lü- immer mal wieder eine Pause einlegen und Stunden Einsatzzeit kommen am Ende für unglaublich.“ Dass selbst Touristen aus Er hebt dabei den schnellen Informations- marsch und bei einem Deichbruch säuft neburg und Hildesheim an die Elbe reisen, runter vom Radlader. Dann greift er zum ihn zusammen, in denen er palettenweise Finnland und Frankreich, die in den Tagen fluss über das soziale Netzwerk Facebook unser Dorf Lüdershausen mit ab. Deshalb um die Deiche gegen das Wasser zu vertei- Handy und kümmert sich um seine Firma: Sandsäcke mit dem Radlader wuchtet, mit zu Besuch bei Verwandten an der Elbe sind, und entsprechender Hochwasserseite her- helfen wir“, sagen sie. Und dann ist da ne- digen. Eine schweißtreibende Arbeit. „Trotz Er führt Kundengespräche und beantwor- der Schaufel unzählige Sandsäcke füllt und sich beim Füllen der Sandsäcke beteiligen, vor. ben der Angst vor einem ausufernden der großen Belastung ist die Stimmung bei tet Fragen seiner Mitarbeiter. diese auf den Deich legt und, nachdem die „ist bewundernswert.“ Der 47-Jährige ist „Das hat super funktioniert.“ Er achtet auch Hochwasser der Elbe noch das Pflichtge- uns gut“, sagt Grunert, der als Ortsbrand- Die Strapazen nimmt er bereitwillig auf Hochwassergefahr gebannt ist, auch wie- der Einsatzleiter zunächst an der Füllstati- darauf, dass sich die vielen Beteiligten an fühl, das beide aufgrund ihres Ehrenam- meister Chef der Feuerwehrleute aus dem sich. „Weil ich mich als Feuerwehrmann für der abräumt. on in Sassendorf, später auch im Kieswerk den aufgebauten Verpflegungsstationen tes haben. „Als Mitglieder der Freiwilligen kleinen 490 Einwohner zählenden Lüders- ein ehrenamtliches Engagement vor Ort „Ich schätze die Kameradschaft aller Helfer der Firma Menneke in und muss bedienen und vor allem Flüssigkeit zu sich Feuerwehr und Bürger der Samtgemeinde hausen ist. entschieden habe und ich mir die Einsätze und die gezeigte Solidarität. Das ist ein un- gemeinsam mit seinem Team alles koordi- nehmen. Gaute ist während der Hochpha- können wir gar nicht anders, Chef ist auch Grunerts Ortswehrkamerad nicht aussuchen kann. Es ist meine Pflicht geheurer Einsatz, bei dem jeder über sei- nieren. „Das Zusammenspiel aller Beteilig- se des Hochwassers jeden Tag 15 bis 16 als unseren Beitrag für die Deichsicherheit Dirk Nastke, nicht bei den Brandschützern, zu helfen.“ Und deshalb gehe der Hoch- ne Grenzen geht. Ich nehme für mich mit, ten ist hervorragend.“ Stunden im Einsatz. Seine Arbeit als Zim- zu leisten.“ sondern in der eigenen Firma für Garten- wasserschutz vor, in diesem Fall vor die In- dass in der Not die Helfer kommen. Diese An beiden Stellen herrscht tagelang ein mermann bei der Firma Wolf Holzbau in Neben Gritt Wittke und Martin Grunert sind und Landschaftsbau. Aus seinem Betrieb teressen der eigenen Firma, sagt er. wunderbare Erfahrung muss man sich be- „unglaubliches Gewusel“. Tausende Palet- Neu Jürgenstorf ruht in diesen Tagen. Sein es ein gutes Dutzend Feuerwehrfrauen hat er einen Radlader mitgebracht. Er sitzt Nastke erklärt, dass er den Spagat zwi- wahren.“ ten mit Zehntausenden Sandsäcken füllen Chef hat ihn freigestellt – und sich selbst und -männer sowie Mitglieder der Jugend- am Steuer und bewegt mit dem Fahrzeug schen seiner Verantwortung als Unterneh- Überwältigt vom Ansturm von freiwilli- die freiwilligen Helfer in stundenlanger bei Gaute zum „Sandsack-Arbeitsdienst“ wehr aus Lüdershausen, die in den Nach- Holzpaletten am Gasthaus Nienau hin und mer und Ehrenamt vernünftig meistern gen Helfern ist auch Thomas Gaute. Der Arbeit teilweise bei brütender Hitze ab. gemeldet.

12 13 Ausgabe 01/Juli 2013 • Sonderausgabe zum Elbe-Hochwasser im Juni 2013 Ausgabe 01/Juli 2013 • Sonderausgabe zum Elbe-Hochwasser im Juni 2013

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Achteinhalb Stunden und 25 Kilometer Alles ist noch im grünen Bereich. Keine Ge- fahr, auch wenn es im Hafen schon deutlich nach Flut aussieht. Nur noch ein kleines zu Fuß auf dem Deich unterwegs Schiff dümpelt verlassen im Wasser, vertäut mit einem der inzwischen größtenteils ver- sunkenen Bootsstege, von denen nur noch die Spitzen aus dem Hafenbecken heraus- ragen. 40 Zentimeter mehr als bei einem mittleren Hochwasser stehen am Deich. Und das Wasser steigt stetig. „Wir können uns bislang nicht wirklich vorstellen, dass der Pegel in den nächs- ten Tagen noch um viele Meter ansteigen wird“, sagen die beiden Frauen. Einen Vor- geschmack bekommen sie achteinhalb Stunden und 25 Kilometer Fußmarsch spä- ter, als sie von den nächsten Deichwachen abgelöst werden. Die Elbe hat in der Zwi- schenzeit um einen halben Meter zugelegt, wie der letzte Blick auf den Pegel kurz vor Feierabend zeigt. Zudem nimmt die Strö- mung sichtbar zu. Nina Vick (links) und Rabea Nack beteiligen sich an der Deichwache. Sie sind am 9. Juni ab frühmorgens unterwegs. Rabea Nack und Nina Vick sind 23 Jahre Sandra Brinkmann und Frank Poloschek helfen bei der Deichverteidigung. alt und kommen aus Lüdershausen, wobei Sonntagmorgen, 9. Juni, 5.45 Uhr, Gasthaus jeweils zweimal abgelaufen werden müs- Rabea Nack nicht mehr im Dorf wohnt, seit bis 23 Uhr mit in der Kette und haben den An seiner Seite hat er bei dieser Deich- Nienau, Artlenburg: Deichgeschworener sen. Die kürzere Strecke führt am Hafen sie in Braunschweig studiert. Das ist für sie Deich erhöht. Wir haben unzählige Sandsä- wache seine Freundin Sandra Brinkmann Peter Thiele schickt die erste Schicht des vorbei bis zur Kreisgrenze Harburg kurz vor jedoch kein Hinderungsgrund, sich freiwil- cke gestapelt, bevor wir todmüde ins Bett (38), die aus Garbsen kommt. Sie möchte Tages auf die Strecke. Die beiden Teams Avendorf. Die längere geht über die Ortsla- lig zur Deichwache zu melden – und das gefallen sind“, erzählen sie. eines Tages zu ihm an die Elbe ziehen. „Mit Rabea Nack und Nina Vick sowie Frank ge bis zum Sperrtor des Elbe-Seitenkanals sogar am frühen Sonntagmorgen. „Es geht Das frühe Aufstehen macht Frank Po- dem Blick in die Zukunft beteilige ich mich Poloschek und Sandra Brinkmann werden und dann weiter über Artlenburg-Ost bis um den Schutz der Bevölkerung“, sagt sie. loschek (39) aus Artlenburg nichts aus. schon jetzt solidarisch an der Deichvertei- die kommenden achteinhalb Stunden zum kleinen Wald nahe Hohnstorf, gleich „Wir helfen gerne“, ergänzt Nina Vick. Schließlich führt die Elbe Hochwasser. Das digung“, meint sie. Deichwache laufen. Sie sollen Schäden an hinter dem Parkplatz an der Bundesstraße Das beweisen die beiden auch in ihrer Frei- sei eine besondere Situation, die nunmal Am Ende der Schicht melden beide Teams den Hochwasserschutzanlagen rechtzeitig 209. zeit: Sie gehören der Feuerwehr an. Und in zum Leben im Ort dazugehöre und die vol- keine Deichschäden, dafür umso mehr ausfindig machen und sie schnell den Ex- Rabea Nack und Nina Vick machen sich als dieser Funktion tragen sie in diesen Tagen le Aufmerksamkeit erfordere, sagt er. „Ich Sonntagsausflügler auf den Schutzdäm- perten vom Artlenburger Deichverband erstes in Richtung Avendorf auf. Sie behal- ebenfalls für die Sicherheit hinter den Dei- kenne es nicht anders. Schon 2006 bin ich men. Höflich, aber bestimmt, verweisen melden. Die Fachleute schauen sich dann ten den Deich gut im Auge. Der Wasser- chen bei. Deichwache gelaufen. Ich fühle mich für die Deichwachen die Neugierigen der die Stellen an und leiten wenn nötig Repa- stand der Elbe wirkt allerdings noch nicht Auf dem Weg vom Elbe-Seitenkanal zum den Ort und natürlich auch für mein Hab Dämme und setzen so das Betretungsver- raturen ein. bedrohlich. 6,99 Meter zeigt der Pegel an, Parkplatz an der Bundesstraße stoppen und Gut verantwortlich. Deshalb mache bot durch – auch wenn die Schaulustigen Zwei verschiedene Routen gibt es für die Nina Vick fotografiert mit ihrer Handyka- die beiden und erinnern an den Abend vor ich mit“, erzählt der Unternehmer, der sich um keine Ausrede verlegen sind, um doch Deichwachen, die beide am Pegel in Artlen- mera die Messlatte, trägt den Wert später der Deichwache nur wenige Stunden zu- aus freien Stücken für die Aufgabe gemel- noch die eine oder andere Minute länger burg beginnen und enden und im Wechsel ins Wachbuch ein. vor. „Hier standen wir gestern noch von 19 det hat. auf die Elbe blicken zu können.

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Strandhaus | Körperlicher Kraftakt Die Arbeit geht weiter | Ausblick Viel Lob für die engagierten Einsatzkräfte Die Reparaturen verursachen hohe Kosten

Es ist Sommer und die Elbe prall gefüllt mit Wasser. „Das ist für diese Jahreszeit nicht normal. In der Regel ist der Wasserstand im Juni und Juli extrem niedrig, dass sogar die Schifffahrt schon einige Male in die- sen Monaten Probleme hatte“, sagt Deich- hauptmann Hartmut Burmester. Obwohl es 2010/2011 auch lange Hochwasser ge- geben habe, sei in diesem Jahr alles anders. „Das Wasser steht höher und es ist erschre- ckend, dass die Elbe auf jeden Regenguss sofort reagiert“, so Norbert Thiemann, Ge- schäftsführer des Artlenburger Deichver- bandes. Auch weil Böden nass und Gräben voll seien, das Regenwasser daher direkt in Noch nie hat die Elbe in den vergangenen fast 400 Jahren das Elternhaus von Elbfischer Eckhard Panz (links) in Hohnstorf überschwemmt. den Fluss fließe. Die Deichkronen müssen instand gesetzt werden, denn beim Aufkaden, der behelfsmäßigen Dieses Mal aber schon. Das Haus steht an der Straße Am Fischerzug vor dem schützenden Deich. Nicht nur das Wohnhaus wurde vom Wasser Er und Burmester gehen davon aus, dass Erhöhung der Deiche mit Sandsäcken, mussten schwere Fahrzeuge eingesetzt werden, die tie- beschädigt, auch seine Fischerei, die in dem der Elbe zugewandten Teil des Hauses untergebracht ist. Inzwischen hat Panz begonnen, die Schä- das Deichvorland bis in die ersten August- fe Spuren hinterlassen haben. Auch die Deichverteidigungswege haben stark gelitten. den am Gebäude sowie auf dem Grundstück mühevoll zu beheben. Arbeit gibt es viel, denn die Elbe hat Unmengen von Sand und Schlamm tage unter Wasser stehen wird. Damit ist es hinterlassen. Ulrich Kühnast (rechts) hat seiner Tochter beim Schutz des Strandhauses geholfen. zwei Monate am Stück geflutet, vom Früh- Nach dem Abzug des Wassers, wenn der „Doch wir wissen schon jetzt, dass die bis in den Spätsommer. Blick auf die Deichfüße wieder frei ist, wer- Deichkronen instand gesetzt werden müs- Viel Lob zollt Ulrich Kühnast den Einsatz- 2011 trotz des Rekordpegels noch alles schippen, haben dafür einen großen Vorrat Wann wieder Alltag an der Elbe einkehren de es wohl keine böse Überraschung beim sen“, sagt Burmester. Denn beim Aufkaden, kräften von Deichverband, Feuerwehr, trocken geblieben war“, berichtet Kühnast. an Scheuertüchern angelegt.“ Zudem sei- wird, sei unklar. „Gleichzeitig mit dem Was- baulichen Zustand der Dämme geben, der behelfsmäßigen Erhöhung der Deiche Bundeswehr, DLRG und THW beim Kampf Doch dank der Helfer von den Feuerweh- en bereits die Eingänge mit Sandsäcken, ser verschwinden hunderttausende Sand- glauben Burmester und Thiemann. „Wir mit Sandsäcken, mussten schwere Fahr- gegen das Hochwasser. „Die Organisation ren Hohnstorf, , Barförde und Teichfolie, dicken Bohlen und viel Silikon säcke, die Fachfirmen von den Deichen sind aber gespannt, ob und welche Schä- zeuge eingesetzt werden, die tiefe Spuren ist vorbildlich. Alles läuft sehr koordiniert Celle seien die Vorbereitungen im Strand- verbarrikadiert. Es stehen außerdem Pum- abräumen“, sagt Thiemann. Landwirte, den Bisamratten und Biber angerichtet hinterlassen haben. „Auch die Deichvertei- ab“, sagt er am 10. Juni, zwei Tage vor dem haus abgeschlossen. „Sie haben toll mitge- pen bereit. „Und beim Edeka im Ort habe so Burmester, werden das Land zwischen haben, die bei der Überflutung aus ihren digungswege haben stark gelitten. Sie wa- höchsten Wasserstand. holfen, ein Klavier hochgetragen und Elek- ich ordentlich viel Essen und Trinken ein- Deich und Elbe in diesem Jahr kaum mehr Bauten geflohen sind und in die Deichbö- ren enormen Belastungen ausgesetzt.“ Kühnast wohnt eigentlich in Braunschweig. trogeräte auf Stühle und Tische gestellt. gekauft.“ bewirtschaften können. „Die Elbe hat viel schung neue Behausungen gegraben ha- Das alles werde jede Menge Baustellen Doch jetzt eilt er seiner Tochter Bettina Das Mobiliar wurde auf einen Meter Höhe Bei aller Anerkennung für die Helfer macht Sand und Schlamm mitgebracht, der sich ben“, erklärt Thiemann. nach sich ziehen in den kommenden Mo- Soethe zu Hilfe, die im Strandhaus vor dem gesetzt“, sagt er. ihn doch eine Sache wütend. „Aus unserem auf den Feldern und Wiesen absetzt und Wie hoch der Gesamtschaden dieser Jahr- naten. Es werde Beeinträchtigungen für schützenden Deich in Hohnstorf gleich ne- Nun sei es an der Familie, im Schichtbetrieb kleinen Boot, auf das wir angewiesen sind, erstmal beseitigt werden muss. Und au- hundertflut am Ende sein wird, könne der die Bevölkerung geben, die unmittelbar ben der Zufahrt zum Campingplatz lebt. das Gebäude vor den Fluten der Elbe so um vom Land ins Haus zu kommen, wurde ßerdem droht eine Belastung mit Schwer- Deichverband noch nicht abschließend an den Deichen lebt. Er und Thiemann „Das ist das dritte Hochwasser, seit meine gut wie möglich zu schützen. das Ruder gestohlen. Das ist eine Sauerei, metallen im Boden und in den Pflanzen.“ In berechnen, so Thiemann. „Nach ersten Er- werben für Verständnis bei den Menschen. Tochter vor sechs Jahren hergezogen ist“, Ein körperlicher Kraftakt steht bevor. „Der Menschen in der Not auch noch zu be- ersten Proben, die laut Thiemann die Stadt hebungen ist uns bisher ein Schaden von „Unser Appell ist, dass wir immer wachsam erzählt er. Freund meiner Tochter und dessen Vater stehlen“, schimpft er. Zum Glück gibt es im Bleckede von Sandsäcken nehmen ließ, die zwei Millionen Euro entstanden, wobei die sein müssen vor der Gefahr der Elbe. Das Bislang sei alles immer glimpflich ausge- sowie Bruder und Freundin rücken an. Wir Strandhaus noch einen Kajak. „Mit dessen mit Elbwasser in Berührung gekommen Summe nach oben weiterhin offen ist.“ Erst setzt Akzeptanz für den Hochwasserschutz gangen – wie auch diesmal. „Allerdings wollen versuchen, eindringendes Wasser Paddel können wir unser kleines Boot auch waren, sei jedoch keine Belastung festge- nach den Herbstdeichschauen werde es voraus – und bezieht Staub und Lärm beim saufen wir jetzt erstmalig ab, nachdem mit Feudel und Kehrblech nach draußen zu übers Wasser steuern.“ stellt worden. genaue Ergebnisse geben. Deichbau ein.“

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Hochwasserschutz | Zahlen und Fakten Zahlen und Fakten | Hochwasserschutz Der Artlenburger Deichverband schützt Vielen Dank für die seit fast 125 Jahren Land und Leute große Hilfe!

Küsten- und Hochwasserschutz existiert, und Ulrich Gebert. Ein von den Mitgliedern An dieser Stelle möchte sich auch der Vor- seit Menschen die natürlichen Über- gewählter Ausschuss wacht über die Ver- stand des ADV für die vielfältige Unter- schwemmungsgebiete besiedeln. An der bandsgeschäfte. Im Rahmen der Rechts- stützung bedanken. Ganz besonders gilt Elbe begannen die ersten Eindeichun- aufsicht kontrollieren die Landkreise, ob der Dank auch den Landwirten und den J Gegründet: gen im 12. Jahrhundert. Der Artlenburger das geltende Recht eingehalten wird. Die vielen Arbeitgebern in der Region, für die 8. November 1889 Deichverband (ADV) wird bereits in der Rechtsgeschäfte des Artlenburger Deich- es eine Selbstverständlichkeit war, ihre J Sitz: Deich- und Sielordnung für das Fürsten- verbandes werden durch eine Satzung Mitarbeiter für die Hochwassereinsätze Hohnstorf/Elbe tum Lüneburg vom April 1862 erwähnt. geregelt, für die der Verband die Satzungs- freizustellen, aber auch unseren eigenen J Deichhauptmann: In der jetzigen Form wurde der ADV am 8. hoheit hat. Das Verbandsgebiet ist 32 000 Mitarbeitern, die Verwaltungskräfte Si- Hartmut Burmester November 1889 gegründet. Seine Selbst- Hektar groß, reicht westlich von Hoopte im grid Lienemeyer und Sigrid Soltau sowie J Geschäftsführer: verwaltung erhielt er aber erst 1953. Bis Landkreis Harburg bis Walmsburg im östli- Der Vorstand des Artlenburger Deichverbandes mit Alfred Ritters, Heino Neven, Norbert Thie- die Unterhaltungsarbeiter Peter Weilandt, Norbert Thiemann dahin hatte das Deichamt des Kreises Lü- chen Landkreis Lüneburg. mann, Harald Freese, Hartmut Burmester, Werner Harms, Eckhard Spende, Hans-Günter Ku- Udo Ewert, Heinrich Höltig, Thomas Free- J Ehrenvorsitzender: neburg das Sagen. Die Deiche des ADV schützen auf einer belke und Heino Rick (von links) hat ereignisreiche Tage hinter sich und freut sich nun darauf, se und Ulrich Gebert, die rund um die Uhr Johann Freese Der Hochwasserschutz obliegt in Nieder- Länge von mehr als 75 Kilometern das das erste eigene Informationsblatt des ADV anlässlich des Elbe-Hochwassers im Juni 2013 zu hervorragende Arbeit geleistet haben. J Verbandsmitglieder: sachsen Deichverbänden (Wasser- und Niederungsgebiet der Winsener und Lüne- präsentieren. Das Informationsblatt ist erstellt worden mit 14 000 Bodenverbänden) oder Gemeinden. Die burger Elbmarsch mit rund 60 Ortschaften freundlicher finanzieller Unterstützung von: J Einwohner: Erhaltung der Hochwasserdeiche ist Aufga- und etwa 33 000 Einwohnern. Oberhalb Daten zum Hochwasser im Juni 2013 Firma Jeschke GmbH (Blomberg), Firma Elbe 33 000 be der Deichverbände und umfasst die Un- der Staustufe Geesthacht werden vom Kies (Bleckede), Firma Manzke (), Fir- J Deichlänge: terhaltung der Deiche und den Deichbau. Artlenburger Deichverband rund 20 700 Eingesetztes Material: Personaleinsatz Deichverband: ma Zeyn Sassendorf OHG (Hohnstorf/Elbe), Mehr als 75 Kilometer Deichverbände sind Körperschaften des Hektar Land mit etwa 18 000 Einwohnern J ca. 1,20 Mio. Sandsäcke J 8 Mitarbeiter Firma Zeyn e.K. (Tespe), Peute Baustoffe J Hochwasser-Deiche: öffentlichen Rechts (Selbstverwaltungs- durch 45,3 km Deiche, im Tidebereich J ca. 1,20 Mio. Kabelbinder zum J 8 Vorstandsmitglieder GmbH (Hamburg), Firma Wilmers (Schmal- 45 Kilometer körperschaften). An der Spitze des Verban- unterhalb der Staustufe bis zum Ilmenau- Verschließen der Säcke J 48 Deichgeschworene nebst Vertreter lenberg), GGU mbH (Braunschweig), Fir- J Tide-Deiche Elbe: des steht der Vorstand mit einem Vorsteher Sperrwerk durch das Sperrwerk sowie 14 J ca. 30 000 m³ Sand J 2 050 Deichwachen durch Verbandsmit- ma Mittelweser Tiefbau GmbH & Co. KG 13 Kilometer (auch Deichhauptmann). km Elbe- und 17 km Rückstaudeiche zirka J ca. 25 km wasserundurchlässige Folie glieder und Freiwillige (Warpe), WK Consult (Hamburg), Ing. Büro J Ilmenau-Kanaladeich: Erster ehrenamtlicher Verbandsvorsteher 10 500 Hektar Land mit rund 15 000 Ein- 4,00 m breit (100 000 m²) J 50 Landwirte mit Schleppergespannen Rauchenberger GmbH (Dannenberg/Elbe), 14 Kilometer des ADV war Friedrich Kloodt aus Lüders- wohnern geschützt. Alle Grundeigentü- J ca. 8 000 Paletten J 10 Landwirte mit Radladern Vermessungsbüro Kiepke (Lüneburg), Bau- J -Kanaldeich: hausen. Seit 2009 führt Hartmut Burmester mer im geschützten Gebiet (aktuell etwa J ca. 35 Rollen HaTe Gitterplane wasser- Aktuelle Kosten (nach Erscheinung aktualisiert): grundlabor Lüneburg (Vastorf), Hindrick 3 Kilometer aus Barförde an der Spitze gemeinsam mit 14 000 Mitglieder), das von den zustän- durchlässig J Rückbau der Aufkadung und Stüvel Vermessungen (Seevetal), ad aqua J Deichfläche: einem siebenköpfigen Vorstand den ADV. digen Behörden nach dem höchsten J 200 Baustahlmatten Q 131 Schreddern: 600 000,- € Projektsteuerung (Scharnebeck), Firma Bi- 250 Hektar Geschäftsführer ist seit 1984 Norbert Thie- bekannten Hochwasser bzw. der höchs- J 500 Thorstahlnägel J Schäden am Deich,seiner Anlagen, ber GmbH & Co. KG. (Pattensen), Notariat J Geschütztes Gebiet: mann. ten bekannten Sturmflut bestimmt wird, J 65 Handlampen nebst Ersatzbatterien Zufahrten und DV-Wege: 4 650 000,- € und Anwaltskanzlei Schuh (Winsen/Luhe), 32 000 Hektar Der ADV hat neben Thiemann noch wei- sind Mitglieder des Deichverbandes und J 6 Notstromaggregate J Einsatz Schlepper, Radlader und Futter- Firma Behr (Barum), Volksbank Winsener J Investitionen in Deiche: tere feste Mitarbeiter – Verwaltungskräfte zur gemeinschaftlichen Deicherhaltung J 3 Bürocontainer verlust am Deich für den Schäfer: Marsch e.G. (Marschacht), Firma Bruno Mehr als 60 Millionen Euro Sigrid Lienemeyer und Sigrid Soltau sowie verpflichtet. Das heißt, sie haben den Be- J 150 Sandsackfüllgeräte 276 000,- € Bock, Chemische Fabrik GmbH + Co. KG. die Unterhaltungsarbeiter Peter Weilandt, stand zu sichern und im Hochwasser- oder J 500 Schaufeln J Beschaffung Sandsäcke: 314 000,- € (Marschacht), Ernst Kotthof (Bestwig), Spar- Udo Ewert, Heinrich Höltig, Thomas Freese Sturmflutfall die Deiche zu verteidigen. J 20 Dixi Toiletten J Gesamt: 5 840 000,- € kassenstiftung Lüneburg

18 19 „Kein Deich, kein Land, kein Leben“