Jüdischer Kalender Jüdisches Lehrhaus Göttingen E. V. Das

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Jüdischer Kalender Jüdisches Lehrhaus Göttingen E. V. Das Jüdischer Kalender Jüdisches Lehrhaus Termine und Themen Das Jahr 5768 (5769) gen der Beendigung und des neuen Anfangs des all- im Jahr 2008 Der umseitige Kalender umfasst das (gregorianische) sabbatlichen Tora-Vorlesungszyklus Simchat Tora, To- Göttingen e. V. (Änderungen aus aktuellem Anlass sind möglich): Jahr 2008 und damit den größeren Teil des jüdischen rafreudenfest, genannt wird. Tu-Bischwat (15. 20. Januar Bibliolog: „Geburtsgeschichte von Jahres 5768 sowie die ersten Monate des Jahres Schwat), Neujahr der Bäume, ist ein nicht biblischer Wo Die Lernhaus-Termine finden in der Regel Halb-Feiertag. statt bei „Arbeit und Leben“ Mosche (2BM2)“ und „Frauen um 5769. Die Zahl der jüdischen Jahre errechnet sich aus Mosche: Schifra, Puah, Jochewed, dem angenommenen Weltschöpfungsjahr 3761 v. Zw. Ernste Feste Göttingen, Lange Geismarstr. 72 und dem Jahr 2007 bzw. 2008 des Gregorianischen Als die „Hohen Feiertage“ werden Rosch Ha- Miriam, Batya und Zippora“ Wann Meist am dritten Sonntag eines Monats Kalenders. Schana, (Neujahrsfest am 1. und 2. Tischri) und Jom Iris Weis Kippur (Versöhnungstag am 10. Tischri) bezeichnet. (Abweichungen siehe umseitiger 17. Februar „Frauen in Israel früher und heute“ DAS JÜDISCHE JAHR Sie sind die einzigen jüdischen Feste, die keinen hi- Terminkalender Petra Hangaly Bei der jüdischen Zeitrechnung wird nach Lunisolarjah- storischen oder landwirtschaftlichen Bezug haben. Im bzw. die nebenstehende Übersicht) ren gerechnet. Der Mond umkreist die Erde in 29 Ta- Zentrum steht ausschließlich das Verhältnis zwischen 30. März NN Beginn üblicherweise um 16 Uhr gen, 12 Stunden, 44 Minuten und 3,33 Sekunden. Die- Mensch und Gott. Die zehn Tage zwischen Rosch Ha- 20. April Zum 2. Seder: „Auszug aus Ägypten“ Schana und Jom Kippur, die „Tage der Ehrfurcht und ser Zeitraum wird synodischer Monat genannt. Zwölf Anschrift Postfach 2345, 37013 Göttingen 18. Mai „Elia der Prophet – solcher Monate, die 354 Tage, 8 Stunden, 48 Minuten Umkehr“, sind eine Zeit zum Nachdenken über das ei- 0551 – 6 33 94 15 und 40 Sekunden betragen, machen ein Mondjahr aus. gene Leben und Verhalten gegenüber Gott, den Mit- Telefon Mann von Zorn und Liebe“ Dr. h.c. Ruth Lapide Das Sonnenjahr hat jedoch 365 Tage und ca. 6 Stun- menschen und sich selbst. Durch Reue, Wiedergut- Fax 0551 – 63 23 64 oder 0551 – 6 33 90 07 den, zählt also rund 11 Tage mehr als das Mondjahr. machung, Umkehr und Gebet ist dem Menschen stets 22. Juni „PaRDeS, der vierfache Schriftsinn [email protected] Um nun das Mondjahr mit dem Sonnenjahr auszuglei- die Möglichkeit zur Versöhnung gegeben. E-Mail in Judentum und Christentum“ chen, damit die Wallfahrtsfeste in den jahreszeitlichen Internet juedisches-lehrhaus-goettingen.de Prof. Dr. Daniel Krochmalnik Frühling bzw. Herbst fallen, wird in einem Zeitraum von Freudige Gedenktage Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg 19 Jahren siebenmal je ein ganzer Monat eingeschal- Chanukka, Weihefest (25. Kislew – 2. Tewet) und Pu- Konto Sparkasse Göttingen tet. Ein solches Schaltjahr hat 13 Monate und heißt im rim, Losfest (14. Adar) sind Halbfeiertage. Chanukka BLZ: 260 500 01 Im Juli wegen der Sommerferien kein Lernnachmittag Hebräischen Ibur. Die sieben Schaltjahre verteilen sich ist das Gedenken an den Kulturkampf der Jahre Konto-Nummer: 11 88 28 24. August „Sünde im Judentum“ im 19-Jahre-Zyklus unregelmäßig: das 3., 6., 8., 11., 167–165 v. Zw. unter der Führung der Makkabäer ge- Petra Hangaly und 14., 17. und 19. Jahr sind Schaltjahre. gen den Hellenismus in den Tagen des Syrerkönigs Vorstand Eva Tichauer Moritz Die Namen der jüdischen Monate sind: Tischri, Che- Antichus Epiphanes. In Erinnerung an die Wiederein- Vorsitzende: Eva Tichauer Moritz 21. September Rabbiner Julian Soussan weihung des Tempels wird während der achttägigen schwan, Kislew, Tewet, Schwat, Adar, Nissan, Ijar, Si- Stellv. Vorsitzende: Petra Hangaly 26. Oktober NN wan, Tamus, Aw, Elul, in Schaltjahren kommt der Mo- Dauer des Festes die Chanukka-Menora (achtarmiger nat We-Adar (oder Adar II) hinzu. Leuchter, im Unterschied zum siebenarmigen Tempel- Schatzmeisterin: Dr. Donna Jovin 9. November „Lange Nacht der Erinnerung“ (Nach: Kurzgefaßte jüdische Religionslehre, o.J.o.O. leuchter) entzündet. Beisitzer: Ingeborg Hesse Beginn 19.30 Uhr Purim feiert die Errettung der Juden im Perserreich um und Kitov, Das Jüdische Jahr, Zürich, 1987) Dr. Cora Creutzfeld-Glees 14. Dezember Vor-Chanukka-Feier 480 v. Zw. vor dem drohenden Untergang zur Zeit des DIE JÜDISCHEN FEIERTAGE Königs Ahasveros (Xerxes 1.) Der Schabbat ist der höchste Feiertag; dazu kommt e. V. als freudiger Halbfeiertag jeden Monat der Neumonds- Traurige Gedenktage Das Jüdische Lehrhaus Göttingen tag (Rosch Chodesch). Halbfeiertage sind ebenfalls An verhängnisvolle Ereignisse der jüdischen Ge- Das Jüdische Lehrhaus Göttingen, eingetragener Verein werden, damit dieses jüdische Leben wieder wird? Chol Hamoed, die während Pessach und Sukkot ge- schichte knüpfen an: der 10. Tewet, an dem die Bela- wie das von 1920 bis 1927 in Frankfurt bestehende, von Diese Frage stellen wir uns jetzt wieder, aufgrund der jü- feiert werden. gerung Jerusalems durch Nebukadnezar begann; der Franz Rosenzweig begründete „Freie Jüdische Lehr- dischen Einwanderung aus der GUS: Wir müssen Die anderen Feiertage gliedern sich in vier Bereiche: 17. Tamus, an dem Jerusalem durch Babylonier und haus“ Frankfurt, will denen die Rückkehr zum Judentum Grundkenntnisse gegen die Wirkung der Assimilation Römer erobert wurde; der 9. Aw, an dem der erste eröffnen, für die ihre Religion längst etwas Fremdes ge- schaffen, um zu bewusstem Judensein zu bilden. Freudige Feste (586 v. Zw.) und der zweite (70 n. Zw.) Tempel zerstört worden ist, und denjenigen helfen, denen das Judentum Hören, Denken, Sprechen, einen Dialog mit dem Ge- Pessach (15. – 22. Nissan), Schawuot (6. und 7. Si- wurden und die Existenz des antiken jüdischen Staa- viel bedeutet, obwohl sie keine Juden sind, damit genüber entwickeln. Dieses ist unsere Aufgabe. tes ein Ende fand. Die spätere Tradition verband noch mit ihnen ein Lern-Dialog geführt wird. Vom Leben zur Tora, zu den Schriften, als Rück- wan), Sukkot (15. – 21. Tischri). Jedes dieser drei Der Name „Lehrhaus“ verweist auf eine zwei- weg ins Judentum, als „Er-Innerung“. Wallfahrtsfeste hat neben der ursprünglichen, auf den andere traurige Ereignisse der jüdischen Geschichte tausendjährige ununterbrochene Lerntradition. Nicht die traditionellen Lehrer des Judentums, die Boden bezogenen landwirtschaftlichen eine religiös- mit diesem Tag. Jom Gedalja (3. Tischri) wird zum Ge- Gelernt wurde teils allein daheim, vorzugsweise Rabbiner, überwogen im Lehrerkreis des Lehr- geschichtliche Bedeutung. So ist Pessach das Früh- denken an die Ermordung Gedaljas, dessen Tod den aber in Gemeinschaft im Lehrhaus, laut, den hauses, sondern die jüdischen Unwissenden, die lingsfest, Schawuot das Fest der Ernte, Sukkot das Untergang des ersten jüdischen Staates (Jeremia Text wiederholend, einprägend, auswendig ler- den Rückweg ins Judentum zu gehen hatten. Erntedankfest. 40–41) besiegelte, gehalten. Der 9. Aw ist wie Jom nend, und im Zwiegespräch diskutierend und ar- Der Lern-Dialog mit nicht jüdischen Menschen Wesentlich für das religiöse Bewusstsein ist aber die Kippur ein strenger Fastentag (von Abend zu Abend), gumentierend. ermöglicht die gegenseitige Verständigung und zweite Bedeutung. Sie zeigt in Anknüpfung an die drei die drei anderen sind mindere Fastentage (von mor- Im Dialog lernen: Eben wie in der „Judenschul'“, eine Öffnung der jeweils anderen Denk-Welt. wichtigsten Stationen im Werden des Judentums ihren gens bis abends). die unter Juden verbreitete Gelehrsamkeit, in Der Lehrer wird zum Anleiter im gemeinsamen zugleich ursprungsgebundenen Charakter. Pessach, Weitere Gedenktage der sie „lernten, wie man lernt“. Fragen, zum selbst Hörenden, zum potenziell das Fest der Befreiung aus ägyptischer Knechtschaft, Jom ha-Scho'a (27. Nissan) – Gedenktag für die Opfer Durch die Aufklärung und durch die Französi- von seinen Schülern Lernenden – was ein Ideal bezeichnet die eigentliche Volkwerdung der Juden; der nationalsozialistischen Gewalt. sche Revolution erlitt die jüdische Erziehung in Deutsch- auch des antiken Lehrhauses war. Jom ha-Sikaron (4. Ijar) – Gedenktag für die Gefalle- land ebenso wie in Mittel- und Westeuropa einen ent- Dass wir Juden sind, dass wir Fehler und Tugenden ha- Schawuot ist das Fest der Tora-Gebung, der Offenba- scheidenden Bruch. In einem fortschreitenden Prozess ben, ist uns oft genug von uns selbst und anderen gesagt rung am Sinaii. Sukkot, das Laubhüttenfest, erinnert nen der israelischen Verteidigungskräfte. erfolgten Emanzipation und Assimilation. worden. Wir haben es zu oft gehört und werden es immer an den göttlichen Schutz während der 40-jährigen Jom ha-Azma'ut (5. Ijar) – Unabhängigkeitstag des Der Preis der Emanzipation war die Aufgabe der jüdi- wieder hören. Das Lehrhaus soll uns lehren, warum und Wüstenwanderung. Im Anschluss an Sukkot wird Staates Israel (Staatsgründung 1948). schen kollektiven Identität und die Reduktion des Jüdi- wozu wir es sind. Der Grundgedanke ist die Rückkehr zu Schemini Azereth, das Schlußfest (22./23. Tischri) als Jom Jeruschalajim (28. ljar) – Jerusalemtag. schen auf die Privatkonfession des Einzelnen. jüdischem Lernen und die Wiederentdeckung jüdischer eigenständiges Fest gefeiert, dessen zweiter Tag we- (So auch: Jüdische Volkshochschule Berlin, 2002) Franz Rosenzweigs Kernfrage lautete: Was kann getan Quellen..
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