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Rundbrief 2020

NABU

GEMEINSAM Für Mensch und Natur Impressum

© 2020, NABU Holzminden

Naturschutzbund Deutschland (NABU) Kreisgruppe Holzminden e.V. Oberbachstraße 47, 37603 Holzminden Telefon: (05531) 700 432 E-Mail: [email protected] Internet: www.NABU-Holzminden.de

Spendenkonto: Braunschweigische Landessparkasse BIC: NOLA DE 2HXXX IBAN: DE13 2505 0000 0027 6400 10

Spenden sind steuerlich absetzbar.

Gestaltung Stefanie Beyer,

Aus sprachlichen Gründen wird auf die Diff erenzierung von weiblicher und männlicher Schreibweise weitgehend ver- zichtet.

Druck Aufl age: 1.600 Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen

Bezug Den Rundbrief erhalten Sie im NABU-Umweltladen, Oberbachstraße 47, 37603 Holzminden.

Titelfoto Seidenbiene auf Rainfarn (S. Beyer) Liebe Leserinnen und Leser, im Rundbrief berichten wir wieder von aktuellen Themen aus dem Bereich Naturschutz. Einige Beispiele seien hier genannt:

Bei der Natur des Jahres stellen wir Ihnen dieses Mal ab Seite 10 den Schwarzblauen Ölkäfer vor – ein Tier, das sehr gut verdeutlicht, dass die Natur ein komplexes System ist, bei dem das Verschwinden einer Art viele weitere Folgen nach sich ziehen kann.

Dies ist nur einer der Gründe, warum sich der NABU im Rahmen des Volksbegehrens Artenvielfalt für blühende Feldsäume, Heckenstruk- turen und weitere Maßnahmen zum Artenschutz einsetzt. Wie Sie uns dabei unterstützen können, lesen Sie ab Seite 32.

Die trockene Witterung in den letzten Jahren hat – wie Sie sicherlich schon wissen – auch dem Wald große Probleme bereitet. Daher wird aktuell heiß diskutiert, welche Baumarten dem Klimawandel auf Dauer trotzen können. Vor diesem Hintergrund wurde die Robinie als Baum des Jahres gekürt. Wie ab Seite 13 berichtet, wird allerdings kontrovers über diese Baumart diskutiert, da sie nicht nur Vorteile, sondern auch ökologische Probleme mit sich bringt.

Gute Nachrichten von der Naturschutzjugend (NAJU): Nachdem aufgrund zu geringer Teilnehmerzahlen und fehlender Betreuungs- personen eine Zeit lang keine Treffen mehr stattfanden (wir berichteten im Rundbrief 2018), hat sich mittlerweile ein neues Betreuer-Team zusammen gefunden. Im Mai 2019 wurde die NAJU-Gruppe wieder neu gegründet und trifft sich seitdem regelmäßig. Mehr zu diesem Thema erfahren sie auf Seite 43.

Weitere Themen, die Sie hier erwarten, sind u.a. ein aktueller Bericht zum Hooptal (Seite 23), die ehemalige Trafostation in (Seite 28), eine Fotoauswahl der Naturfoto-AG (Seite 34) sowie eine geplante Exkursion nach Nordhessen (Seite 40).

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Stefanie Beyer

1 Inhalt

Die Turteltaube – Vogel des Jahres 2020 ...... 3 Die Zauneidechse – Reptil des Jahres 2020 ...... 5 Die Speer-Azurjungfer – Libelle des Jahres 2020 ...... 8 Der Schwarzblaue Ölkäfer – Insekt des Jahres 2020 ...... 10 Die Robinie – Baum des Jahres 2020 ...... 13 Der Borstgrasrasen – Pflanzengesellschaft des Jahres 2020 ...... 20 Feuersalamander in Not – Sperrung der K 71 im Hooptal ...... 23 Vortragsankündigung: Der Feuersalamander in Gefahr ...... 25 Erdkröte & Co. brauchen Ihre Unterstützung ...... 27 Ehemalige Trafostation in Kirchbrak ...... 28 Schwalben willkommen im Landkreis Holzminden ...... 30 Volksbegehren Artenvielfalt. Jetzt! ...... 32 Natur beobachten und fotografieren ...... 34 Renaturierte Eder und Nationalpark Kellerwald – Exkursionen nach Nordhessen ...... 40 Die NAJU ist wieder da! ...... 43 Neues aus dem NABU-Umweltladen ...... 46 Ehrungen ...... 49 Kurz notiert ...... 52 Einladung zur Mitgliederversammlung ...... 54 Kassenbericht für das Jahr 2019 ...... 55 Ansprechpersonen bei speziellen Fragen ...... 56 NABU Holzminden – Vorstand und Beirat ...... 59 Beitrittsformular ...... 60

2 Die Turteltaube – Vogel des Jahres 2020

In Europa sind die Bestands- derzeit nur noch 3.500 Brutpaare zahlen der Turteltaube in den landes weit, das entspricht der letzten Jahrzehnten dramatisch Kate gorie 3 = gefährdet (Stand zurückgegangen. Deutschland hat 2015). Betrachtet man nur das seit 1980 fast 90 Prozent seiner nieder sächsische Bergland und Bestände verloren. Die kleine die Börden, ergibt sich allerdings Taube benötigt kleinstrukturierte die Kategorie 2 = stark gefährdet, Landschaften mit einem hohen in der sie auch auf der bundes- Anteil an Saumstrukturen, da weiten Roten Liste eingestuft sie sich fast ausschließlich vegan wurde. Daher hat der Niedersäch- von Wildkräuter- und Baum- sische Landes betrieb für Wasser- samen ernährt. Der Verlust von wirtschaft, Küsten- und Natur- Feldrainen, Brachen, Hecken und schutz (NLWKN) die Turteltaube Auwäldern sowie die Intensivie- in die Liste der Brutvogelarten mit rung der Landwirtschaft haben höchster Priorität für Erhaltungs- dazu geführt, dass die Turteltaube und Entwicklungsmaßnahmen auch auf der globalen Roten Liste aufgenommen. steht. Trotzdem darf sie in zehn europäischen Ländern weiterhin Genaue Bestandszahlen für den bejagt werden. Der NABU hat eine Landkreis Holzminden gibt es Petition dagegen gestartet, die auf nicht. Im vergangenen Jahr www.NABU.de online unterzeich- wurden bei der Internetplattform net werden kann. Hier finden sich auch ausführliche Informationen zum Vogel des Jahres. Eine Bro- schüre über die Turteltaube sowie Unterschriftenlisten für den Jagd- stopp gibt es auch im UmWelt- laden in Holzminden.

In Niedersachsen hatte die Turtel- taube ursprünglich ein nahezu geschlossenes Verbreitungsgebiet, nur in den höheren Lagen des Harzes kam sie nicht vor. Mitt- lerweile gibt es laut Roter Liste der gefährdeten Brutvogelarten Foto: Turteltaube auf der Insel Murter, Kroatien in Niedersachsen und Bremen (T. Frischgesell)

3 ornitho.de zwischen dem 21. April Mehr Strukturvielfalt in der Land- und dem 20. Juli landkreisweit 13 schaft, bessere Vernetzung von Beobachtungen von Turteltauben Biotopen, naturnähere Wälder gemeldet – 12 Einzelvögel und und vieles mehr möchte der NABU ein Paar. An verschiedenen Stel- mithilfe des Volks begehrens len im Solling, bei Fürstenberg, Arten vielfalt. Jetzt! in das nieder- Lauenförde, auf der Ottensteiner sächsische Naturschutz gesetz Hochebene und in den Holz- aufnehmen lassen. Auch die bergwiesen bei Turtel taube würde davon sehr kann man mit Geduld und etwas profitieren. Glück den markanten Gesang hören oder den Vogel des Jahres Autorin: Tanja Frischgesell sogar zu Gesicht bekommen. Wir bitten um Meldungen der Art bei ornitho.de oder per E-Mail an [email protected].

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4 Die Zauneidechse im Landkreis Holzminden – smaragdgrüner Drache mit niedersächsischem Höhen rekord Smaragdgrün sind natürlich nur die Männchen im Prachtkleid, die Weibchen sind auf den ersten Blick eher unscheinbar. Ihre Schönheit liegt im Detail verbor- gen. Sie verschmelzen optisch mit ihrer Umgebung und das ist auch besser so. Denn sie sind ein lecke- rer Happen für alles, was größer ist als sie selbst und Fleisch mag, angefangen bei der Schlingnatter über Turmfalken und Wildkatzen bis hin zu Dachs und Fuchs. Foto: Weibliche Zauneidechse (S. Beyer) Eine wunderbare und umfang- Sonnen stand von Osten nach reiche Beschreibung der Zaun- Westen folgen und so ihre Nach- Reptil des Jahres eidechse als , kommen bei gutem Wetter immer ihrer Lebensweise und ihrer Be- optimal wärmen. Deswegen kann deutung für den Naturschutz mit sie sich sogar am Nordkap noch vielen sehr guten Fotos hat die fortpflanzen. Die Zauneidechse Biologin Ina Blanke erstellt. Die aber erreicht in Skandinavien nur Broschüre ist kostenlos hier her- etwa die Höhe von Stockholm. unter zu laden: Denn ihre Eier werden im Boden https://www.dght.de/files/web/tier_ „ausgebrütet“. Deswegen ist sie des_jahres/2020/Zauneidechsen_ viel mehr auf Wärme angewiesen. Broschüre_Web.pdf Sie vergräbt ihre Eier an besonn- ten Stellen, selten auch dort, wo Was für unsere Region wichtig ist – sich Eigenwärme entwickelt, z.B. Sonne, Säume, Schlupfwinkel im Kompost oder in dichten Ge- Um das Leben der Zauneidechse treibselhaufen an Flüssen. Aber zu verstehen, müssen wir wissen, auch für sich selbst braucht sie dass sie nicht lebendgebärend ist Sonne, um auf Betriebstemperatur wie ihre kleine Kusine, die Wald- zu kommen und erfolgreich Klein- eidechse. Die Waldeidechse ist für tiere wie Fliegen, Spinnen und ihre Nachkommen ja sozusagen Insekten zu jagen – und um flink ein mobiler Solarkollektor und fliehen zu können. Solche Stellen „Brutschrank“, sie kann dem müssen deshalb auch gute Ver-

5 wenigen Einzelfunden ( http://www. feldherpetologie.de/atlas/maps.php ). Im östlichen Flachland dagegen ist die kleine Schwester der Smaragd- eidechse auf Sandböden, die sich schnell erwärmen oder in trocken- warmen Randbereichen degene- rierter Moore etwas häufiger, ihre Bestände sind aber auch dort stark rückläufig.

Schutz und Konflikte Die Lebensräume der Zaun ei- Foto: Männliche Zauneidechse (S. Beyer) dechse schwinden dahin, auch sie steckmöglichkeiten bieten, direkt ist vom allgemeinen Artensterben neben den „Sonnenbänken“, da- betroffen. Als Art des Anhangs IV mit die Zauneidechse nicht selbst der europäischen FFH-Richtlinie gefressen wird. ist sie zwar streng geschützt. Ein Schutz, der auf dem Papier Diese Kombination ist im Land- steht, reicht aber nicht aus, um kreis Holzminden nicht häufig: Landschaftsveränderungen, die Gelegentlich an der Weser in sie ausrotten, aufzuhalten. So Ufernähe, an Kiesgruben oder lange nicht genügend Geld zur am Fuße von Flussklippen, zum Verfügung gestellt wird, um ihre anderen am Rand von Trocken- Lebens räume zu erhalten, wird rasen oder dort, wo einzelne sich das weitere Siechtum dieser Sträucher oder Hochstauden Art nicht stoppen lassen – und auf Trocken rasen wachsen. Am sie repräsentiert viele andere Rand eines geschützten, nach mit ähnlichen Bedürfnissen. Im Süden geneigten Trocken rasens Landkreis Holzminden tragen die lebt deshalb auch die höchst ge- Pflegearbeiten des NABU und an- legene Zauneidechsen population derer Naturschutzverbände und Nieder sachsens: Am auf die Aktivitäten der Naturschutz- ca. 380 m Höhe. Im Landkreis behörde in Zusammenarbeit mit kann die Zauneidechse noch an Landwirten und dem Projekt- mehreren Stellen angetroffen büro Naturschutz des Naturparks werden, in anderen Teilen des Solling-Vogler zum Erhalt solcher niedersächsischen Hügellands ist Landschaftsjuwele bei. sie sehr selten und östlich unse- res Landkreises klafft eine riesige Im Nachbarkreis Höxter in NRW Verbreitungslücke mit ganz wird trotz umfangreicher Vor-

6 sorgemaßnahmen im Zuge der So verschwinden immer mehr Umgehungsstraßenplanung von Lebens räume dieser Art. In der Naturschützern befürchtet, dass Presse werden Arten wie die sehr viele Zauneidechsen für den Zauneidechse oft als Verhinderer Straßenbau sterben müssen und unseres Fortschritts dargestellt, dass die Ersatzmaßnahmen diese doch de facto sind niemals wir Verluste nicht wirklich ausglei- die Opfer, sondern immer sie. Sie chen. Die Meinungsverschieden- können sich nicht wehren und wir heiten dauern an, Klagen sind Naturschutzverbände haben als nicht auszuschließen. Anwälte der Natur oft sehr wenig Einfluss. Im Landkreis Holzminden wird die an der Steinmühle lebende Zumindest können wir aber bei Zauneidechsenpopulation vermut- Pflegemaßnahmen helfen! lich den Maßnahmen zur Hang- befestigung zum Opfer fallen. Autor: Karsten Dörfer Alternative Verkehrsführungen in angemessener Bauzeit wurden hier von den entscheidenden Stellen nicht für möglich gehalten (vgl. https://niedersaechsischer- heimatbund.de, Rote Mappe 2019, S. 15 und Antwort in der „Weißen Mappe“, S. 10).

7 Der Solling als Refugium einer gefährdeten Libelle

Die Speer-Azurjungfer ist eine unscheinbarer gefärbt und oft dieser zarten, blauschwarz ge- schwer von anderen Arten unter- musterten „Nadeln“, die vom scheidbar. Es gibt viele Arten aus Frühsommer an oft in großer Zahl dieser Verwandtschaft bei uns. Die in elfenhaft anmutendem Flug Speer-Azurjungfer gehört zu den über Teiche und durch die Vegeta- seltenen und ist in Niedersachsen tion der Ufer schweben: Die Azur- „gefährdet“ (Rote Liste 3). Zu er- jungfern. Ihr Name beschreibt kennen ist das Männchen an der die Färbung der Männchen. Mit Rückenzeichnung der vorderen fast waagerechtem, meist leicht Segmente. Wer sich mit der Be- schräg gestelltem Körper können stimmung beschäftigen möchte, sie langsam oder schnell fliegen findet sehr gute Bücher hierzu im oder sogar in der Luft stehen wie NABU-Umweltladen. kleine Hubschrauber. Mit langen, dünnen Beinen fangen sie kleinere Die Libelle des Jahres 2020 gehört Insekten. Schwarz mit auffälligem zu den wenigen Kleinlibellen, Blau sind vor allem die Männ- die bis weit über den Polarkreis chen, die Weibchen sind meist vorkommen. In Skandinavien ist sie häufig. Ihre Larve lebt in nähr- stoffarmen, oft sauren Gewässern. Im niedersächsischen Tiefland gibt es viele solcher Weiher und Teiche in den Sandgebieten der Heide, wo die Speer-Azurjungfer noch ziemlich verbreitet ist. Im nordwestlichen Niedersachsen da- gegen weist sie auch an scheinbar „passenden“ Gewässern große Ver- breitungslücken auf „und ist dort in jüngster Zeit dramatisch zu- rückgegangen“ (Kathrin Baumann 2014 in https://www.ag-libellen-nds-hb.de/ libellen/artensteckbriefe/ coenagrion-hastulatum-speer- azurjungfer/). Im Bergland kon- Foto: Weibchen der Speer-Azurjungfer zentriert sich ihr Vorkommen auf (Michael Post / GdO) den Harz, den Solling und den

8 Kaufunger Wald. Nur aus diesen Gebieten gibt es neuere Nachweise der „Libelle des Jahres 2020“.

Die Speer-Azurjungfer zeigt starke Rückgangstendenzen (http:// www.libellula.org/libelle-des- jahres-2020-speer-azurjungfer/). Gefährdungsursachen sind Nährstoff anreicherungen in ihren Gewässern und – in den letzten Foto: Männchen der Speer-Azurjungfer (Michael Post / GdO) Jahrzehnten rapide zunehmend – die Austrocknung ihrer Lebens- Wer bei Spaziergängen an den räume. 2005 wurden bei einer Sollinggewässern Libellen beob- Untersuchung des Autors im achtet und eine Kamera oder ein nordöstlichen Solling in mehr als gutes Fotohandy dabei hat, kann 10 Gewässern Speer-Azurjungfern deshalb helfen, die Kenntnisse zu festgestellt, teil weise in Massen. verbessern. Die Speer-Azurjungfer All diese untersuchten Gewässer schlüpft im Solling meist ab Mitte wurden einst künstlich angelegt, Mai. Fotos bitte an den Autor oder als „Biotopteiche“. Das Beispiel an den NABU Holzminden. des Sollings zeigt, wie wichtig sol- che von Menschenhand geschaf- Autor: Karsten Dörfer fenen „Sekundärlebensräume“ für das Überleben von gefährdeten Arten sein können. Die aktuelle Situation im Solling ist leider nicht bekannt.

9 Der Schwarzblaue Ölkäfer – Bienen, Glücksspiel, Sex, Mord und Leichenfresser

Das Insekt des Jahres 2020, der riskanten Lotteriespiel einen Schwarzblaue Ölkäfer, führt ein Hauptgewinn zu ziehen: Das nack- spannendes und riskantes Leben te Überleben. Die aus den Eiern mit überraschenden Bezügen zur schlüpfenden winzigen gelben menschlichen Kulturgeschichte. Larven krabbeln in eine Blüte oder täuschen in dichten Klumpen an Sein Lebenszyklus ist kompliziert: der Spitze eines Halmes Pollen- Der erwachsene Käfer schlüpft träger vor. Wenn sie Glück haben, im April bis Mai aus der Puppe setzt sich dort ein Insekt hin. Je und frisst in seinen nur etwa mehr Blüten in der Umgebung vier Lebenswochen Pflanzen. Der vorhanden sind, desto größer Hinter leib des Weibchens schwillt ist die Wahrscheinlichkeit, dass durch die reifenden Eier derartig, Insek ten angelockt werden – und dass seine Körpersegmente aus- je blütenärmer, desto geringer. einander geschoben werden wie Aber die Larven müssen noch viel die Rohre eines antiken Teleskops. mehr Glück haben. Sie hängen So wirkt der Käfer fast wurmartig, sich mit spezialisierten Krallen daher auch der Name Maiwurm. sofort an jedes „Lufttaxi“, das dort Das Weibchen legt bis zu 40.000 landet. In vielen Fällen wird es Eier bei vier bis sechs Eiablagen. eine Fliege sein, vielleicht auch Was als Verschwendung erscheint, ein Käfer, eine Hummel oder sehr ist der Versuch, in einem höchst häufig eine Honigbiene: Das alles bedeutet den sicheren Tod.

Nur „solitäre“, also nicht staaten- bildende Wildbienen, und hier- von nur diejenigen, die im Boden nisten, erlauben der Larve, weiter zu leben. Die Käferlarve lässt sich von der Wildbiene fallen, sobald diese eine Brutröhre aufsucht. Aber nur dann, wenn die Käfer- larve auf das Bienenei fällt, über- lebt sie, indem sie das Ei frisst. Da- nach häutet sie sich zu einer völlig Foto: Ein typischer Ölkäfer, wahrsch. der „Schwarze anders aussehenden, maden- Ölkäfer“ – Ölkäfer sind nach Foto nicht immer sicher artigen Larve, die nun von dem bestimmbar (S. Beyer) Pollen-Honig-Gemisch lebt, das für

10 die Bienenlarve gedacht war. Nach mehreren Wachstumshäutungen hat sie den Vorrat verbraucht und wandert aus in den Erdboden, wo sie sich zu einer Scheinpuppe (ein- malig bei Käfern!) häutet. Diese überwintert ohne Nahrungsauf- nahme, und macht im Frühjahr eine Metamorphose zur Puppe durch, aus der dann schließlich der Käfer schlüpft. Foto: Ölkäfer-Pärchen (S. Beyer)

Der Schwarzblaue Ölkäfer braucht Westfalen gibt es keine Rote Liste also, um nicht auszusterben, viele der Ölkäfer. Blüten und viele bodennistende „Solitärbienen“. Und außerdem Nur einmal fand ich diese Art im geeignete Fraßpflanzen für den Landkreis Holzminden: Auf einer Käfer. Und nun wird es noch Wiese bei . komplizierter: Viele der mög- lichen Wirtsbienen benötigen Der Schwarzblaue Ölkäfer ist ein ganz bestimmte Blühpflanzen Musterbeispiel für die komplizier- für ihre Brut und zusätzlich noch ten Abhängigkeiten der Organis- sehr günstige mikroklimatische men untereinander. Aber es wird Be dingungen. Und ein solches noch komplexer: warmes Mikroklima braucht auch der Käfer selbst. Blütenreiche Bio- Warum heißt der Ölkäfer Ölkäfer? tope mit den passenden Arten und Eine Reise in die Geschichte und zu- für die Neströhre geeigneten Bö- rück in die Gegenwart den sind in den letzten Jahrzehn- Wenn er gereizt wird, sondert er ten rapide dahin geschwunden. ölige Tropfen ab. Diese enthalten Landwirtschaftliche Blühstreifen das hochwirksame Gift Canthari- sind schön, geben dies aber in din, das lebenswichtige Enzyme der Regel nicht her. Wen kann es blockieren kann. Damit wären dann wundern, dass die Bestände wir bei Sex und Mord. Die ver- des nach Bundesnaturschutz- schiedensten Wirkungen dieses gesetz „besonders geschützten“ Giftes fanden schon im antiken Schwarzblauen Ölkäfers in un- Ägypten, im alten Griechenland, serem Nachbarland Thüringen in Rom und im Mittelalter Ver- als „vom Aussterben bedroht“ wendung. Die Ägypter wollten eingeschätzt werden? Für Nieder- damit Wehen einleiten, bei den sachsen, Hessen und Nordrhein- Griechen wurde es – neben dem

11 Schierling – zur Vollstreckung anderen Werbespot denken? Wie von Todesurteilen verwendet, die gut, dass wir Menschen als Ver- Römer nutzten es als Aphrodisi- nunftwesen über solchen animali- akum, besonders bei Erektions- schen Reflexen stehen… störungen, im Mittelalter war es angeblich beliebt für Giftmorde. Aber jetzt sind wir wieder bei der In manchen Quellen findet sich Komplexität der Biodiversität. Da die Behauptung, der römische gibt es also auch Lebewesen, die Feldherr und Genießer Lucullus wiederum von Ölkäfern abhängig habe es als Potenzmittel verwen- sind, diese von Wildbienen, diese det und sei an einer Überdosis wiederum von den Blüten und verstorben – zu reiner „Stoff“ als vom Mikroklima, dies beides von Todesursache, das klingt modern, der Beschaffenheit des Bodens oder? und so weiter – und in Wirklich- keit ist alles noch viel komplizier- Eigentlich schützt das Canthari- ter. Und wir pfuschen ständig in din die Ölkäfer davor, gefressen diesem Beziehungsgefüge herum, zu werden. Manche Fressfeinde glauben, wir hätten alles im Griff schließen aber ihre Stoffwechsel- und drehen die Abwärtsspirale tore vor diesem Gift und lagern mit steigender Rasanz. es einfach ihrerseits in unschäd- lichen eigenen Depots ein, so dass Was tun? sie selbst ungenießbar werden. Wir können mithelfen, die Angeblich sollen napoleonische Diversi tät zu erhalten, auf vielen Soldaten in Ägypten nach dem Ebenen. Zum Beispiel, indem wir Genuss von käferfressenden Frö- bei Pflegeeinsätzen des NABU schen schwere Cantharidinver- helfen. Oder indem wir uns giftungen erlitten haben. Auch manches bewusst machen, durch einige Insektengruppen nehmen genaueres Hinschauen, z.B. wenn gern Cantharidin zu sich. Das wir in der Naturfoto-AG mit- geht so weit, dass die Männchen machen. Wer Fotos von Ölkäfern mancher Käferarten gezielt nach hat, kann sie übrigens auch gern Ölkäferleichen suchen, um das für einen Bestimmungsversuch an dort enthaltene Cantharidin auf- den Autor schicken. zunehmen und sich selbst damit „einzudieseln“. Und dann? Dann Autor: Karsten Dörfer sind die am extremsten parfü- mierten Kerle plötzlich so attrak- tiv für ihre Weibchen, dass sie „jede kriegen können“. Müssen wir da nicht an den einen oder

12 Die Robinie – Hoffnungsträgerin im Klimawandel oder selbst ökologische Katastrophe?

Kann die Robinie die Wälder am Und was bedeutet „mehr Offen- Burgberg und an den Heinsener heit“? Die entscheidende Frage Klippen retten? fehlt: Sind solche so genannten „Chancen“ überhaupt wünschens- Das Kuratorium „Baum des Jahres“ wert, wenn man die Konsequen- wählte die Robinie zum Baum des zen bedenkt? Wünschen wir uns Jahres 2020. „ Die Robinie polari- wirklich eine „Kulturlandschaft“, siert: Hoffnung im klimabedingten in der auf großen Flächen Robi- Waldumbau – andererseits invasive nien-Waldwüsten dominieren, Baumart, die Naturkleinode be- so wie heute schon in Teilen der droht. “ – so die Pressemitteilung 1. brandenburgischen Sandland- Und die „Baumkönigin 2020“ wird schaften 9 oder in weiten Teilen mit den Worten zitiert: „ Die Robinie Ungarns? Und, allgemeingültiger ist keine leichte Kandidatin für einen formuliert: Dürfen wir Arten, die Jahresbaum und meine Aufgabe als naturschutzfachlich wertvolle Botschafterin der Baum des Jahres Lebensräume und die dort hei- Stiftung ist es, die Öffentlichkeit mischen Arten nachhaltig aus- über die Chancen und Risiken zur rotten4, gezielt anbauen, nur weil Robinie zu informieren. Ich wünsche sie mit Klimaänderungen besser mir von den Fachleuten der grünen fertig werden? Branche mehr Offenheit bei der Diskussion um diese Baumart. Die Die Robinie Robinie ist Teil unserer Kulturland- Aber zurück: Um der Robinie ge- schaft – wir Menschen haben sie recht zu werden und um unsere dazu gemacht. “2 Antworten auf eine solide Basis zu stellen, müssen wir zunächst Den Teufel mit dem Beelzebub aus- mehr über die Art wissen. Sehr treiben: Klimawandel als Vorwand umfangreiche Informationen für aktive Biodiversitätsvernich- hierzu sind auf den „Baum tung? des Jahres“-Internetseiten zu Diese Zitate an sich scheinen finden 3, aber auch in verschie- zunächst harmlos. Aber die denen Fachartikeln des Portals Formulier ungen „Hoffnung im „www.waldwissen.net“ 5,6,7,8,9. klimabedingten Waldumbau“ und „ist Teil unserer Kultur landschaft“ Ohne Konkurrenz: Die extrem können schon als Plädoyer für schnellwüchsige Robinie ist in diese Art verstanden werden. ihrer nordamerikanischen Heimat

13 ein kurzlebiger, beschattungs- Krummer Wuchs? Die meisten empfindlicher Pionierbaum, der Robinien in deutschen Beständen dort nach einigen Jahren von sind stark verzweigt und haben anderen Arten beschattet wird einen krummen Wuchs. Es gibt und dann abstirbt. In Europa feh- aber Herkünfte, die relativ gerade len diese Konkurrenten, Robinien- nach oben wachsen, deren Holz wälder sind ausdauernd. Ver- deshalb also marktfähiger ist. Zur suche, sie durch Kahlschläge zu Marktfähigkeit des Stammholzes entfernen, scheitern daran, dass trägt auch bei, wenn die unteren die Wurzeln dann frische Sprosse Äste frühzeitig entnommen bilden, oft in großer Anzahl werden. („Wurzelbrut“). Nur intensives Ringeln hilft, und auch dies nur, Befestigung von Hängen – auch wenn es sachkundig durchgeführt im Landkreis Holzminden: Das wird. 5,11 Wurzelwerk eignet sich gut zur Befestigung rutschender Hänge. Hartes Holz: Robinienholz ist sehr Im Landkreis Holzminden wurden hart und extrem widerstands- zum Beispiel Robinien zusammen fähig. Keine einheimische Baum- mit Goldregen am instabilen Hang art hat derartig langlebiges Holz. des Eckbergs bei Bodenwerder ge- pflanzt, um ihn zu festigen.

„Klimatauglichkeit“: Die Robinie reagiert sehr schnell und gut angepasst auf Trockenheit und überlebt deshalb auf trockenen Standorten oder in Trockenheits- perioden besser als die meisten einheimischen Baumarten.

Bienenweide? Ja, sie bringt eine Fülle von Schmetterlingsblüten mit reicher Nektarproduktion hervor, die von Honigbienen sehr gut genutzt werden können („Akazienhonig“). Eine Unter- suchung per Drohne bilanzierte 5,3 Millionen Blüten je Hektar mit 87 kg Nektar und 70 kg Honig. 12 Seltene und gefährdete Wild- Foto: Robinie bienen dagegen haben nicht nur (A. Roloff/www.baum-des-jahres.de)

14 nichts davon. Sie werden bei inva- und reichert den Standort so sehr sivem Vordringen der Robinie auf mit Stickstoffverbindungen an, Trockenrasen sogar ausgerottet: dass er sich völlig verändert und Dort, wo zuvor reicher Blütenflor praktisch nicht mehr renaturiert einer Fülle unterschiedlicher, oft werden kann. Deswegen und spezialisierter Wildbienen-Arten wegen ihrer Trockenheitsresistenz Nektar, Pollen und Lebensraum gedeiht sie auch auf trockenen, für Brutzellen boten, entsteht eine flachgründigen Grenzertragsbö- monotone Insektenwüste. Dies gilt den. Auf diesen Standorten zer- auch für viele andere Insekten- stört sie Hotspots der Biodiversität gruppen, so z.B. für Tag- und (verschiedene Typen von Trocken- Nachtfalter. rasen und Magerrasen) so gut wie irreversibel. Die Robinie hat also eine ganze Reihe von Eigenschaften, die Die Robinie – Bedeutung für den sie aus ökonomischer Sicht im Naturschutz im Klimawandel Zusammenhang mit dem Klima- Wir sehen auf der einen Seite: wandel auf den ersten Blick Die Robinie ist ein Baum, der mit interes sant erscheinen lässt. Aber Dürrejahren gut zurechtkommt sie hat auch viele „dunkle Seiten“, und der, die entsprechende gene- einige hiervon werden oben schon tische Auswahl und forstliche erwähnt. Pflege vorausgesetzt, als Holz- lieferant im Klimawandel relativ Biodiversität? – Aggressiv und zuverlässig, also wirtschaftlich endgültig: Als Leguminose lebt attrak tiv sein kann. Auch als die Robinie in Symbiose mit Stadtbaum könnte die Robinie Knöllchen bakterien (Rhizobien), vielen anderen in Zukunft über- die den sonst unbrauchbaren Luft- legen sein. stickstoff (N 2) verfügbar machen: Sie wandeln ihn in Ammoniak Vernichtung einer ganzen Lebens- (NH ) bzw. Ammonium (NH +) um, 3 4 gemeinschaft: Als Forstbaum der sofort in die Aminosäuren nimmt aber jeder einzelne Stamm, Glutamin und Glutaminsäure der die Stelle eines einheimischen „eingebaut“ wird. Weil sie sich Baumes einnimmt, hunderten auf diese Weise selbst düngt, ist von Insektenarten, anderen Klein- sie auch auf sehr stickstoffarmen tieren, Vögeln oder Pilzen den Böden, z.B. Kalktrockenrasen Lebensraum, ohne im Ausgleich oder reinem Sand extrem konkur- anderen einen Ersatz zu bieten. renzkräftig. Sie überwuchert die dort vorhandene, ohnehin höchst gefährdete Magerrasenvegetation

15 Für die einen Hoffnung im klima- bedingten Waldumbau, für die an- deren eine invasive Baumart, die Naturkleinode bedroht.“ 3, dann ist es offenbar wichtig, diese Gegen- sätze zu hinterfragen und in einer Synthese zusammenzuführen – in einer Synthese, die aber auch zur Entscheidung gegen diese Art füh- ren kann: Eine dominante Rolle der Robinie beim klimabedingten Waldumbau hätte in jedem Fall negative Folgen für die Umwelt. Foto: Robinien-Blüten (A. Hoppe) Standortzerstörung: Auf mageren Wir sind keine Holzproduzenten, Böden wie Trockenrasen gilt das sondern Naturschützer. Unsere Gleiche, wiegt aber dort noch Aufgabe ist deshalb nicht, solche schwerer, weil die dortigen Arten- Folgen mit „mehr Offenheit“ gemeinschaften durchweg ge- hinzunehmen, so lange sie ver- fährdet oder teilweise auch vom meidbar sind. Wir dürfen unsere Aussterben bedroht sind. Hinzu Tür nicht für jene öffnen, die in kommt, dass es auch eine ganze Unkenntnis der ökologischen Reihe einheimischer Arten gibt, Zusammenhänge und Folgen nur die Klimaextreme besser ertragen die Absicht haben, ihren Fuß dort als die Fichte oder in manchen hinein zustellen, um einseitige Lagen auch als die Buche (z.B. Ziele durchzusetzen, welche die Traubeneiche, Spitzahorn, Feld- ökologische und ökonomische ahorn, Hainbuche, Winterlinde, Nachhaltigkeit missachten. Hängebirke, Kirsche) 10 . Kann die Robinie also wirklich eine Natur hat keine wirtschaftlich „Hoffnung im klimabedingten potente Lobby. Auch juristisch Waldumbau“ 3 sein, wenn ihr An- ist ihr Schutz nicht ausreichend bau derartig negative Folgen hat, abgesichert. Sie ist de facto das und wenn es doch Alternativen schwächste Glied in unserem gibt? „politischen Lebensraumgefüge“, der vorhandene Schutz ist auf- Der Baum des Jahres im gesell- grund der vorwiegend wirtschaft- schaftlichen Kontext lich orientierten Interessenlage außerdem einer fortwährenden Wenn es auf der Seite des Kura- Erosion ausgesetzt. In diesem toriums Baum des Jahres also Zusammenhang müssen auch heißt: „Die Robinie polarisiert:

16 ein seitig orientierte Schein- sein, die ihre Existenz mensch- lösungen für Probleme, die durch lichem Wirken verdanken (wie den Klimawandel entstehen, im- z.B. Trockenrasen). Das bedeu- mer wieder kritisch hinterfragt tet aber nicht gleichzeitig, dass werden: Sind sie naturschutz- jede menschliche Aktivität die fachlich verantwortbar? Sind sie Biodiversität fördert und damit überhaupt ökonomisch nach- naturschutzwürdig ist, wie der haltig, besonders im Vergleich mit Satz „Die Robinie ist Teil unserer möglichen Alternativen? Kulturlandschaft – wir Menschen haben sie dazu gemacht. 2“ nahe Der Erhalt der Biodiversität heimi- zu legen scheint. Unserem An- scher Lebensgemeinschaften mit liegen, Biodiversität, Geotope all ihren Arten ist das, was wir und Landschaftsbild zu schützen, mit dem Begriff „Naturschutz“ liegt die Übereinkunft zugrunde, im Großen und Ganzen anstreben dass diese einen Eigenwert be- (zusammen mit dem Schutz von sitzen, der ökonomischen Werten Geotopen, des Landschaftsbildes gleichberechtigt gegenüberstehen usw.). Selbstverständlich können sollte, auch wenn er nicht in bare das auch Lebensgemeinschaften Münze konvertierbar ist. Für

Oberbachstraße 26/28 in Holzminden Mo. – Do. 9 – 13:30 Uhr und 15 – 18 Uhr Fr. 9 – 18 Uhr Sa. 9 – 13 Uhr Christiane Grote Telefon: 05531/10 936 Fax: 05531/990 203 E-Mail: [email protected]

17 gen zu brechen und auszuhebeln, verunsicherte Förster, die dies eigentlich so nicht möchten, fühlen sich machtlos und allein gelassen. Der Klimawandel wird zum Totschlagargument für an- geblich alternativlose Pflanzun- gen naturschutzfachlich schäd- licher Baumarten und gegen vielfältige, lebendige Wälder. Das dürfen wir als Naturschützer nicht hinnehmen.

Foto: geringelter Robinienstamm (A. Hoppe) Es gibt Alternativen! 10,13,14

diesen Eigenwert setzen wir uns Und es gibt gut ausgebildete ein. Und wenn wir dies tun, dann Forstleute, die diese Alternativen zwar kompromissbereit, aber kon- auch zu vertreten wissen wie sequent. Sönke Hoffmann in „Naturschutz heute“, Herbst 2019: „Mit Doug- Die Robinie als Musterbeispiel – der lasien, Götterbaum oder Küsten- Klimawandel als Vorwand und Tür- tanne retten wir kein Ökosystem, öffner für einen Waldbau ohne jede wir schaden ihm nur.“ 15 ökologische Verantwortung? Es ist ein Verdienst des Kura- Für Burgberg, Heinsener Klippen toriums „Baum des Jahres“, die und Co bedeutet dies: Alter nativen Robinie mit ihren zwei Seiten zu nicht heimischen Bäumen zur Diskussion gestellt zu haben. suchen! Nicht überrumpeln lassen Denn sie ist exemplarisch für viele durch schnelle Lösungsvorschläge, als Allheilmittel gehandelte Baum- die aus einer gewissen Panik her- arten, und die Diskussion um aus entstehen! ihren Einsatz hilft, einen gesell- schaftlichen Konflikt manchmal Autor: Karsten Dörfer gegensätzlicher Paradigmen und Wertvorstellungen zu verdeut- Quellen lichen. Von rein ökonomisch 1 https://www.baum-des-jahres.de/ orientierten Gruppen in der Poli- fileadmin/user_upload/ tik wird der Klimawandel vor- Aktuelles_Leserbriefe/2020/PM_ geschoben und als Brechstange BDJ2020_Robinie.pdf genutzt, um Widerstände gegen 2 https://www.baum-des-jahres.de/ ökologisch schädliche Pflanzun- robinie/baumkoenigin/

18 3 https://www.baum-des-jahres.de/ 10 https://cms.waldwissen.net/ robinie/ (mit Folgeseiten!) waldwirtschaft/schaden/ 4 https://neobiota.bfn.de/ trockenheit/wsl_ handbuch/gefaesspflanzen/ baumartenwahl_trockenheit/ robinia-pseudoacacia.html index_DE 11 5 https://www.waldwissen.net/ http://www.wald-prinz.de/ waldwirtschaft/waldbau/wsl_ die-robinie-schnellwachsend- robinie/index_DE tolles-holz-aber-mit-vorsicht-zu- geniessen/5297#Neophyt 6 https://www.waldwissen.net/ 12 waldwirtschaft/schaden/invasive/ http://www.mdpi.com/2072-4292 wsl_invasive_neophyten/index_ /9/11/1091/pdf DE 13 https://www.nabu.de/imperia/ 7 https://www.waldwissen.net/ md/content/nabude/ waldwirtschaft/waldbau/wuh_Q wald/190829-nabu-wald-12- robinie/index_DEQ punkte-diskussionspapier_2.pdf 14 8 https://www.waldwissen.net/Q https://www.nabu.de/natur- wald/baeume_waldpflanzen/Q und-landschaft/waelder/ waldbewirtschaftung/ laub/bfw-robinie/index_DEQ 9 27147.html https://cms.waldwissen.net/wald/Q 15 Hofmann, Sönke: Aus Forsten baeume_waldpflanzen/Q oekologie/lfe_robinie_ wieder Wälder machen. Q trockenstress/index_DE/ Naturschutz heute. Herbst 2019. printerfriendly S. 32-33

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19 Der Borstgrasrasen – Pflanzengesellscha des Jahres 2020

Die „Floristisch-soziologische denen Gesellschaften eine weite Arbeitsgemeinschaft e.V.“ – die Amplitude von mäßig trocken bis deutschsprachige Vereinigung nass. floristisch und pflanzensozio- logisch interessierter Fachleute Zumindest die Borstgrasrasen und Liebhaber – ruft seit 2019 außerhalb der Moore sind poten- die „Pflanzengesellschaft des ziell natürliche Waldstandorte, Jahres“ aus, um nicht nur Einzel- sie sind entstanden durch die arten, sondern auch die Vielfalt Nutzung durch den Menschen der Lebens gemeinschaften in und seine Tiere, durch Rodung den Fokus zu rücken und deren und Waldweide. Genutzt wurden Schutz, Erhaltung und Entwick- Borstgrasrasen ohne Düngung lung zu fördern. durch eine extensive Beweidung mit geringer Viehdichte oder aber Nachdem im vergangenen Jahr durch einschürige Mahd, die in die Glatthaferwiese gekürt den Mittelgebirgen aufgrund des wurde, wurden für dieses Jahr hohen Winterfutterbedarfs oft die die Borstgrasrasen ausgewählt. Es vorherrschende Nutzungsform handelt sich dabei um Pflanzen- war. gemeinschaften nährstoffarmer Stand orte, die in Mitteleuropa Größere Vorkommen gibt es noch zumindest außerhalb der Alpen in den Mittelgebirgen außer- meist stark gefährdet und regio- halb der Kalkgebiete, wie z.B. nal sogar unmittelbar vom Aus- in der Rhön, im Erzgebirge, im sterben bedroht sind. Die Verluste Schwarzwald und im Harz. Im sowohl von Flächen als auch an Nord deutschen Tiefland exis- Arten der Borstgrasrasen sind tieren noch Vorkommen in den sehr hoch. Was alle Standorte der Sandlandschaften der Lüneburger Borstgrasrasen verbindet, sind Heide, im Emsland und Ostfries- ihre Prägung durch sauer verwit- land. Im Solling sind sie noch in ternde Ausgangsgesteine, die im wenigen Wiesentälern zu finden, Landkreis Holzminden vor allem vor allem im Hellental und um über Buntsandstein im Solling Silberborn sowie kleinflächig am und im Vogler vorliegen, sowie Bützeberg im Vogler. ihre Anpassung an extreme Nähr- stoffarmut. Hinsichtlich der not- Die kleinflächigen Borstgras- wendigen Feuchtigkeit besitzen rasen sind meist als Teil eines Borstgrasrasen mit ihren verschie- Vegetations mosaiks mit mageren

20 Bergwiesen, montanen Feucht- wiesen und Kleinseggenrieden vergesellschaftet, die gemeinsam besonders wertvolle Vegetations- komplexe bilden und gerade auch für den Insektenschutz von hoher Bedeutung sind, da sie durch ihre Habitatvielfalt die unterschied- lichen Ansprüche verschiedener Arten erfüllen.

Für Borstgrasrasen charakteris- tisch ist eine Fülle typischer und z.T. stark gefährdeter Pflanzen- Foto: Arnika auf der NABU-eigenen Fläche im Hülsebruch arten, wie z.B. Arnika, Blutwurz, (A. Hoppe) Bleiche Segge und Färberginster, in feuchten Ausbildungen auch spezialisierter Arten bis hin zur der Halbschmarotzer Wald-Läuse- Umwandlung in Wirtschafts- kraut. grünland. Auch luftbürtige Stick- stoffeinträge führen zum Verlust Fast überall ist ein starker der konkurrenz schwachen Arten. Flächenrückgang zu verzeich- nen, meist verbunden mit einer Eine Erhaltung der Borstgrasrasen floristischen und faunistischen kann nur durch eine intensive Verarmung. Ursachen sind sowohl Zusammenarbeit von Flächen- Veränderungen in Struktur und eigen tümern und -nutzern, Natur- Artenzusammensetzung durch schutzbehörden und -verbänden Nutzungsaufgabe, die zu einer gelingen und bedarf eines inte- Dominanz hochwüchsiger Arten grierten Konzeptes von strengem wie dem Adlerfarn führt, bis es Schutz und angepasster Nutzung schließlich zu einer Verbuschung durch Beweidung und/oder Mahd, und Wiederbewaldung kommt. damit ein Biomasse-Entzug mög- In der Vergangenheit spielten lich ist. Unter bestimmten Um- auch Aufforstungen eine nega- ständen können auch verschwun- tive Rolle. Eine Intensivierung der dene Arten wieder angesiedelt Landwirtschaft durch Düngung werden, wie es mit der Arnika im mit stärkerer Beweidung oder Solling durch die Zusammenarbeit mehrfacher Mahd, führt zunächst der niedersächsischen Landes- ebenfalls zu Änderungen in der forsten, der UNB des Landkreises Artenzusammensetzung mit Holzminden, der Hochschule OWL dem anfäng lichen Verschwinden in Höxter, dem Naturpark Solling-

21 Vogler und dem NABU Holz- Terminhinweis: minden erfolgreich gelingt. Dabei Am 04. Juni werden die Borst- ist jedoch auf eine sorgfältige Aus- grasrasen und weitere Besonder- wahl der Standorte, au tochthones Diasporenmaterial sowie eine heiten des Hellentals bei einer nachhaltige Nutzung und Pflege ca. dreistündigen Wanderung zu achten, ohne den Schutz der vorgestellt. Nähere Informatio- vorhandenen Borstgrasrasen zu nen dazu in den Veranstaltungs- gefährden. programmen vom NABU Holz- Autor: Dr. Ansgar Hoppe, minden und dem Naturpark Naturpark Solling-Vogler Solling-Vogler (www.naturpark-solling-vogler.de ).

Wir schaffen Wohlfühlgärten für Menschen und Tiere

BÜRO FÜR FREIRAUMPLANUNG Dipl.-Ing. Birgit Czyppull 0 55 31 / 98 030 51 · www.czyppull.de

22 Feuersalamander in Not – Warum wir aus natur- schutzfachlicher Sicht eine Sperrung der K 71 im Hooptal fordern Das Hooptal zwischen Stadt- über umgehend zur Nahrungs- olden dorf und ist ein suche genutzt. Auch für die Fort- besonderer Naturraum mit vielen bewegung, die Partnersuche und seltenen Tier- und Pflanzenarten Fortpflanzung nutzen Salamander mit Schutzstatus. Uhu, Eisvogel, häufig leicht zugängliche und Feuers alamander, Geburtshelfer- übersichtliche Bereiche, die sie ge- kröten und Schlingnattern sind rade im Hooptal auf den Straßen einige der dort lebenden und im und Wegen finden. besonderen Maße zu schützenden Arten. Gerade für Amphibien Die Feuersalamanderpopulation ist das einst durch Sandstein- im Hooptal ist nach Einschätzung abbruch geformte Gebiet ein von Experten eines der größten idealer Lebens raum mit optimalen Vorkommen in Norddeutschland. Lebensbedingungen. Passende Die Bestände sind in hohem Maße Temperaturen, hohe Boden- und gefährdet. Zum einen gefähr- Luftfeuchtigkeit und ein großes den trockene Sommer die Tiere, Angebot an Höhlen sind dabei die die dann nicht genug Nahrung Hauptfaktoren. Im Gegensatz zu finden. Die Extremwetterereig- Erdkröten und etlichen anderen nisse nehmen seit Jahren stark zu Amphibienarten, suchen Feuer- und eine Verschlechterung ist in salamander nicht innerhalb einer den kommenden Jahren wegen kurzen zeitlichen Periode die des Klimawandels anzunehmen. Laichgewässer auf, sondern nut- Zum anderen bedroht der Pilz zen die Straßen und Wege wäh- rend der ganzen Saison, die sich bei Feuersalamandern nach der Umgebungstemperatur richtet. So sind die Tiere bis auf wenige Wochen im Winter (bei Tempe- raturen unter dem Gefrierpunkt) ganzjährig aktiv und im Hooptal anzutreffen. Ihr Aktivitätsmodus richtet sich dabei weniger nach der Tageszeit, sondern nach der optimalen Feuchtigkeit. Gerade nach längeren Trockenphasen Foto: Demo-Teilnehmer betrachten einen Feuersalamander wird eine Regenphase auch tags- (J. Bommer)

23 Am 03.Oktober 2019 haben wir zusammen mit BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine Demonstration unter dem Motto „Tag der Einheit – mit der Natur“ veranstaltet. Insgesamt 80 Teilnehmer*innen haben dabei unsere Forderung und den Antrag der GRÜNEN unterstützt. Mittlerweile hat der Landkreis eine ganzjährige nächtliche Sperrung von 18.00 bis 8.00 Uhr beschlossen. Diese soll Foto: Demo im Hooptal (T. Maiwald) über automatische Schranken- Batrachochytrium salamandrivorans anlagen durchgesetzt werden. (Bsal) die Tiere, der bereits in Wer den gesamten Text aufmerk- Westdeutschland kleinere Popula- sam gelesen hat, weiß, dass diese tionen komplett ausgelöscht hat. nächtliche Sperrung als Schutz Damit die relativ große Population nicht ausreichend ist. Zumal diese Gefahren langfristig über- gerade im Frühjahr und Herbst dauern kann, muss alles unter- – zu den Hauptaktivitätszeiten nommen werden, jedes einzelne der Feuersalamander – die Sperr- Individuum zu schützen. zeiten sich nicht einmal mit den „Nachtzeiten“ decken und vor/ Bisherige Schutzversuche durch nach der Sperrung die Tiere einige zeitweise Sperrung der K71 sind Stunden ungeschützt im Dunkeln erfolglos geblieben. Seit Jahren unterwegs sein müssen. Von den gilt in den Monaten März bis Mai am Tag aktiven Tieren ganz zu ein Nachtfahrverbot, welches schweigen. Es werden somit leider jedoch ignoriert wird. Auch das auch weiterhin viele totgefahrene extrem aufwändige abendliche Salamander für die stark gefähr- Aufstellen (und morgendliche dete Population zu verkraften sein Beseitigen) von Absperrbaken müssen. im Jahr 2019 konnte nicht ver- hindern, dass einige Verkehrs- Autor: Torsten Maiwald teilnehmer die Straße trotzdem befuhren. Aufgrund dessen und wegen der bereits genannten ganzjährigen und ganztägigen Aktivität der Tiere, sind viele tot- gefahrene Tiere zu beklagen, die langfristig zu einem allmählichen Rückgang der Population führen.

24 Der Feuersalamander in Gefahr: wie Lebensraum- veränderungen und Krankheiten die Art gefährden

Vortrag bei der Jahreshauptver- Siedlungs- und Straßenbau sowie sammlung am 20. März 2020 Bachbegradigungen führen dazu, dass der Lebensraum des Feuer- Der Feuersalamander ist eine salamanders sukzessive schwin- in Deutschland weit verbreitete det. Zusätzlich breitet sich der Amphibienart, die durch ihre Erreger der tödlichen Salamander- schwarz-gelbe Färbung große Sym- pest in Deutschland aus – der pathien hervorruft. Auch wenn eingeschleppte Hautpilz „Bsal“. der Feuersalamander bundesweit Die Bedrohungssituation, aktuelle als derzeit noch ungefährdet gilt, Forschungsergebnisse und was wir ist er doch wie alle einheimischen tun können, um dem besonderen Amphibien besonders geschützt Solling-Salamander zu helfen, sind und zählt zu den Arten, für deren Themen des Vortrags. Erhaltung Deutschland internatio- nal eine besondere Verantwortung Die Vortragende Kathleen Preißler hat. Anthropogene Umweltver- hat an der Universität Halle- änderungen, wie Waldrodung, Witten berg Biologie (M. Sc.) stu-

Foto: Kathleen Preißler mit Feuersalamander (Bina Perl)

25 diert und arbeitet als Stipendiatin Der NABU Holzminden lädt der Deutschen Bundesstiftung Mitglieder und Interessierte am Umwelt (DBU) momentan an ihrer 20.03.2020 um 19:30 Uhr ins Promotion an der Universität Hotel „Kiekenstein“ in Stahle zum Leipzig. Bereits während ihrer Vortrag ein. Masterarbeit hat sie sich ausgiebig den Feuersalamandern gewidmet Im Anschluss an den Vortrag und erforscht aktuell die geneti- findet die Jahreshauptversamm- schen Grundlagen zur Entwick- lung statt. lung eines Zuchtprogramms zum Erhalt der genetischen Vielfalt die- Autoren: Kathleen Preißler, ser Art. Im vergangenen Jahr war Torsten Maiwald sie im NDR-Fernsehen in der Reihe NaturNah in der Folge „Die Retter der Salamander“ als Expertin zu sehen.

26 Erdkröte & Co. brauchen Ihre Unterstützung

Alljährlich machen sich im Früh- jahr Scharen von Erdkröten, Fröschen und anderen Amphibien auf den beschwerlichen Weg zu ihren Laichgewässern. Die wohl größte Gefahr auf diesem Weg stellt der Straßenverkehr dar. Die Tiere werden nicht nur über- fahren, auch der Unterdruck schon bei geringem Tempo führt zum Tod der Amphibien.

Im Landkreis Holzminden werden daher 10 Hauptwanderstrecken mittels Amphibienschutzzäunen Foto: Übersicht Amphibien-Sammelstrecken gesichert (siehe grüne Punkte in der Karte). Diese Schutzmaß- Wenn Sie in der Nähe einer dieser nahmen können jedoch nur Strecken wohnen und als Helfer aufrecht erhalten werden, wenn tätig werden wollen, melden Sie eine ausreichende Betreuung ge- sich bitte direkt beim währleistet ist und die Amphibien jeden Tag auf die andere Straßen- Landkreis Holzminden seite getragen werden. Hier wer- – Untere Naturschutzbehörde – den daher immer weitere helfende Bürgermeister-Schrader-Straße 24, Hände gesucht. 37603 Holzminden [email protected] Weitere vier Strecken werden Tel. (05531) 707-177 während der Amphibien- wanderung (nachts) gesperrt. Autorin: Stefanie Beyer Auch diese Strecken müssen betreut werden. Der orange Punkt in der Karte markiert eine Sperr strecke bei Hohenbüchen, deren Betreuung 2020 noch nicht gesichert ist. Hier wird daher be- sonders dringend Unterstützung benötigt. Foto: Kreuzkröte (S. Beyer)

27 Ehemalige Trafostation in Kirchbrak als „Tierhotel“

1994 erfuhr der NABU Holzmin- Folgende Maßnahmen wurden den davon, dass das Elektrizitäts- durchgeführt: werk Wesertal GmbH die Frei- Ÿ Schaffung von Einflug- leitungsumspannstelle Kirchbrak- öffnungen in das Gebäude „Bahnhof“ nicht mehr benötigte Ÿ Einbau von Zwischendecken und der Abriss der Turmstation und Verkleidung des dadurch geplant war. Andere Gruppen hat- entstandenen Dachbodens mit ten mit der Übernahme solcher Holz als Sommerquartier für Trafostationen und deren Umbau Fledermäuse für Artenschutzzwecke bereits posi tive Erfahrungen gemacht. Ÿ separater Bereich im Dach- Nach einigen Verhandlungen boden als Brutraum für unter zeichnete der NABU 1995 Schleier eulen einen langjährigen Pachtvertrag Ÿ Anbringung von mehreren mit dem Landkreis, auf dessen Fleder mauskästen aus Holz Grundstück das Gebäude steht. und Kunstnestern für Mehl- Die eingesparten Abrisskosten schwalben an der Außenfassade stellte das Energieunternehmen Ÿ Optimierung eines Schachtes zur Renovierung der Außenfas- als frostfreies Winterquartier sade zur Verfügung. Den Aus- und für Amphibien im Inneren Umbau zum „Tierhotel“ leisteten Ÿ Pflanzung von Efeu und Wil- mehrere Mitglieder ehrenamtlich dem Wein zur Fassadenbe- in vielen Arbeitsstunden. grünung Ÿ Anbringung eines Schaukastens zur Information der Öffentlich- keit

Den Dachboden nutzen Fleder- mäuse als Sommerquartier, die Kästen an der Außenfassade werden teilweise genutzt. Der ursprünglich für Schleiereulen ge- dachte Brutraum wurde mehrfach von Waldkäuzen bewohnt. Die Kletterpflanzen mussten jährlich stark zurückgeschnitten werden, da sie sonst schnell die Nisthilfen Foto: Trafostation Kirchbrak (T. Frischgesell)

28 und Einflugöffnungen über- wuchern. Die Trafostation wurde in den 1930er Jahren gebaut, das Dach besteht aus Sandstein- platten. Einige davon waren in den letzten Jahren abgängig und mussten wieder befestigt bzw. ersetzt werden. Die Holzkästen wurden teilweise morsch und da- mit ungeeignet für Fledermäuse.

Foto: Die „Bienensteine“ wurden von verschiedenen Um die Trafostation als Quartier Wildbienen gleich angenommen. (T. Frischgesell) für verschiedene Tierarten zu er- halten und zu optimieren, wurde Stelzen sowie fünf Nistkästen für daher 2017 ein Förderantrag beim Trauerschnäpper und Meisen an. Land Niedersachsen gestellt, das Sämtliche Kästen sind aus lang- Geld aus dem Europäischen Fonds lebigem Holzbeton. Als Ersatz für für regionale Entwicklung (EFRE) die entfernten Kletterpflanzen und dem Haushalt des Umwelt- und als Nahrung für Insekten ministeriums für ein Programm (insbesondere Nachtfalter, die zur Förderung der biologischen wiederum Fledermäusen als Nah- Vielfalt in Dörfern und Städten rung dienen) wurde Waldgeißblatt zur Verfügung stellte. Der Antrag gepflanzt. Es rankt nur an den wurde bewilligt und so konnten eigens dafür angebrachten Gittern 2018 die starkwüchsigen Kletter- und wird die Nistkästen nicht pflanzen vom Gebäude entfernt überwuchern. Für Wildbienen und das Dach repariert werden. und Solitärwespen wurden außer- Die ursprünglich geplante kom- dem vier Nisthilfen aus Ton mit plette Erneuerung des Daches aus unterschiedlich großen Löchern Buntsandstein war nach Begutach- angebracht. Die Nisthilfen wurden tung durch die aus führende Dach- nach Anbringung teilweise sofort decker firma nicht not wendig, angenommen. dadurch reduzierten sich die Kos- ten erheblich. Nachdem auch die Selber aktiv werden: Für die jähr- Fassade ausgebessert und frisch liche Reinigung der Nisthilfen so- gestrichen war, brachten NABU- wie den bodennahen Rückschnitt Aktive elf Fledermaus kästen von Efeu und Wildem Wein, die verschiedener Größe, zehn Nist- die Wände wieder erobern wol- kästen für Stare, zehn Nischen- len, suchen wir Unterstützung – brüterhöhlen für Sperlinge, Haus- möglichst von jemandem vor Ort. rotschwänze, Grauschnäpper und Autorin: Tanja Frischgesell

29 Schwalben willkommen im Landkreis Holzminden

Mit der Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ wirbt der NABU Niedersachsen seit 2013 für mehr Toleranz gegenüber den gefiederten Mitbewohnern, deren Bestände seit Jahren zurückgehen. Mittlerweile hat der Bundes- verband die Aktion übernommen und die neue Plakette „Schwalben- freundliches Haus“ sowie eine kostenlose Broschüre erstellt, die im UmWeltladen in Holzminden vorrätig ist.

2019 wurden in sieben Orten des Landkreises insgesamt neun Plaketten verliehen: Neuhaus: Grundschule Bremke: Ferienhof Lohmann Holzminden: Familie Faupel, Familie Keime und Tierarztpraxis Klenke-Bienroth Linse: Familie Narten Brökeln: Familie Lücke : Frau Schoppe Bodenwerder: Familie Schlußnuß

Seit 2013 wurden vom NABU Holzminden 74 Plaketten vergeben, und auch in diesem Foto: Vorstandssprecherin Tanja Frischgesell Jahr geht die Aktion „Schwalben verleiht eine Plakette für die Grundschule willkommen“ weiter: Neuhaus an den kommissarischen Schulleiter Wer sich für eine Plakette Sascha Fennekold (rechts) und an Günther interessiert oder jemanden Haude, 1. Vorsitzender des Fördervereins (Foto: D. Konrad)

30 vorschlagen möchte, bitte im NABU-Umwelt laden melden (Telefon: (05531) 700 432, E-Mail: [email protected]).

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie etwas für Schwalben tun möchten oder von Renovierungen an Häusern mit Brutplätzen erfahren. Wir versuchen, prakti- kable Lösungen zu finden. Weitere Tipps zum Umgang mit Schwalben gibt es im „Leit faden Foto: Junge Rauchschwalbe für den Schwalbenschutz“ (S. Beyer) des NABU Niedersachsen, der auch auf unserer Homepage www.NABU-Holzminden.de zum Download zur Verfügung steht.

Autorin: Tanja Frischgesell

31 Volksbegehren Artenvielfalt. Jetzt!

Die Landesvertreterversammlung hat im Herbst 2019 ein deutliches Votum für ein Volksbegehren gemeinsam mit vielen anderen Umwelt verbänden, Organi- sationen und Parteien gegeben. In der Ausgabe 04/2019 unseres NABU-Magazins Naturschutz heute ist das geplante Volks begehren in Niedersachsen bereits ausführlich vorgestellt worden.

Ziel dieses Volksbegehrens ist es, die Landesregierung dazu zu ver- pflichten, wichtige Änderungen Um was geht es konkret? im Naturschutzgesetz zu erlassen, die unsere Artenvielfalt langfristig Ÿ Es geht um mehr Struktur- bewahren. Das Volksbegehren ist vielfalt in unserer Landschaft letztlich ein eigener Gesetzent- durch Schutz von Hecken, wurf. Sollte dieses erfolgreich ver- Wegrainen, Blühflächen, Feld- laufen – und dazu sind immerhin gehölzen und anderen Biotopen 610.000 Unterschriften in Nieder- mit insgesamt breiteren Rand- sachsen nötig – muss die Landes- streifen. regierung anschließend entschei- Ÿ Es geht um den Erhalt arten- den, ob sie diesen Gesetzentwurf reicher Wiesen und Weiden. so annimmt. Möchte sie das nicht, Ÿ Es geht um weniger Pestizide muss es einen Volksentscheid insgesamt, Verbot von Pesti- geben, bei dem alle Bürgerinnen ziden auf Schutzflächen und und Bürger des Landes dann an stärkere Förderung von Öko- die Wahlurne gerufen werden, um landbau. dem Gesetzentwurf zuzustimmen oder ihn abzulehnen. Ÿ Es geht um naturnähere Wälder, in denen Klima- und Artenschutz vor wirtschaft- lichen Interessen stehen. è Es geht also um den Schutz unserer Artenvielfalt, unserer Lebensgrundlage!

32 Wir brauchen Ihre Unterstützung hier vor Ort Damit dieses große Vorhaben erfolgreich sein kann, benöti- gen wir auf der ganzen Fläche viele tatkräftige Helfer*innen und Unterstützer*innen. Wir planen die Gründung eines Aktionsbündnisses, in dem die einzelnen Vereine, Verbände, Parteien und Gruppierungen, die sich im Landkreis Holzminden Foto: Schlafende Wildbiene (S. Beyer) an diesem Volksbegehren be- teiligen wollen, vertreten sind. Dieses soll Aktionen rund um Wenn Sie Unterschriften die Unterschriftensammlungen, sammeln oder sich eine Mitarbeit Informationsveranstaltungen und im Aktions bündnis vorstellen Pressearbeit strukturieren und können, melden Sie sich bitte bei: organisieren. Dafür suchen wir noch Mitwirkende. Torsten Maiwald E-Mail: Außerdem suchen wir dringend [email protected] Menschen, die in ihrem Wohnort Telefon: (05532) 504 766 oder in ihrem Bekanntenkreis Unter schriften sammeln. Autor: Torsten Maiwald

Nur gemeinsam ist diese große Aufgabe zu schaffen. Und wenn wir es nicht JETZT mit dem Arten schutz ernst meinen und beginnen, wann dann?

Foto: Blühender Ackersaum (S. Beyer)

33 Natur beobachten und fotografieren

Zwölfmal haben sich die Mit- glieder der Naturfoto-AG im Jahr In heimatlichen Gefilden dagegen 2019 getroffen und darüber hin- gibt es außerhalb von Wildparks aus Exkursionen zum Hasselbach kaum große Wildtiere. Will man und zum Taubenborn unter- hier die oft scheuen heimischen nommen. Und nach dem großen Tiere formatfüllend fotografie- Erfolg des ersten Fotokalenders ren, muss man sehr viel Zeit konnte auch für 2020 ein Wand- in der Natur verbringen, gute kalender herausgegeben werden. Artenkenntnis besitzen und aus- Bei den monatlichen Versammlun- gesprochen geduldig sein. Es gilt, gen tauschte man Informationen zur richtigen Zeit am richtigen und Erfahrungen aus und sprach Ort zu sein und ausreichend Licht über Themen wie z.B. Histo- zu haben. Außerdem müssen gramm, Cropfaktor, Sensorgröße, die richtige Blende, die passende Makrofotografie, Konverter oder Verschlusszeit, eine angemessene Fokus Stacking. ISO-Zahl und ein guter Ausschnitt gewählt werden. Wenn dann noch Immer aber werden zu Beginn interessante Lichtverhältnisse der Treffen aktuelle Aufnahmen herrschen, die Perspektive un- aus den Genres Landschafts-, gewöhnlich und das Motiv nicht Pflanzen-, Tier- oder Umwelt- langweilig ist, könnte ein gutes fotografie gezeigt. Obwohl diese Foto gelingen. Fotos als Freizeitaktivität von Hobby fotografen entstehen, Die Ergebnisse werden regelmäßig müssen sie oft den Vergleich mit auf der Internetseite des NABU Bildern von Profis nicht scheuen. Holzminden veröffentlicht. Hier Denn wenn namhafte Naturfoto- stellvertretend aus dem großen grafen wunderschöne Aufnahmen Fundus der AG Naturfotografie von Löwen, Leoparden, Bären oder eine kleine Auswahl: anderen Tieren zeigen, sind meist Profis mit brennweitenstarken Teleobjektiven und teurem Equip- ment weltweit unterwegs, lassen sich von einheimischen Guides zu bekannten Hotspots führen und können ihre Fotos von Gelände- wagen, Beobachtungsplattformen oder Verstecken aus schießen.

34 Fischadler sind Zugvögel und im Weserbergland als Durchzügler meistens nur im Frühjahr und Herbst an unseren Gewässern zu beobachten und zu fotografieren.

Foto: Fischadler (Hartmut Schrader)

Obwohl der Kuckuck etwa so groß wie ein Turmfalke ist und jeder seinen Ruf kennt, kann man diesen scheuen Zugvogel höchs- tens mal im Flug sehen. Ihn so wie Heiko Niehaus zu beobachten und fotografieren, ist neben Glück auch besonderes Können.

Foto: Kuckuck (Heiko Niehaus)

Die Wildkatze ist ebenfalls ein heimliches und scheues Wildtier, das Begegnungen mit Menschen nach Möglichkeit meidet. Deshalb muss man am richtigen Ort lange warten und sich äußerst ruhig verhalten, um eine Wildkatze beob achten und sogar fotografie- ren zu können.

Foto: Wildkatze (Wolfgang Riesenberg)

35 Die Rohrdommel ist mit ca. 80 cm Größe nicht gerade klein, aber durch die Musterung ihres Ge- fieders und wegen ihrer gemäch- lichen Bewegungen im Schilf kaum zu erkennen. Meistens hört man nur ihren tiefen charakteris- tischen Ruf, der wie ein Nebelhorn klingt. So ist es nicht verwunder- lich, dass es äußerst schwierig ist, eine Rohrdommel zu Gesicht zu bekommen, geschweige sie zu Foto: Rohrdommel (Heiko Niehaus) foto grafieren.

Werner Scharf hat von Anfang der 1980er Jahre fast zwanzig Jahre lang Steinkäuze gezüchtet und ausgewildert. Eine stabile Popu- lation konnte sich im Landkreis Holzminden trotzdem leider nicht etablieren. In jüngster Zeit aber gibt es durch die Aktivitäten des NABU Höxter viele neue Stein- kauzröhren und im Grenzgebiet der beiden Landkreise wurden wieder Steinkäuze gesichtet. Foto: Steinkauz (Hartwig Helmerichs)

Als im Solling die ersten Schwarz- störche auftauchten, wurde dies äußerst geheim gehalten; nur wenige Ornithologen wussten davon und kamen zum Beobach- ten von weit her. Inzwischen gibt es zwar einige Brutpaare, doch es ist immer ein Glücksmoment, einen Schwarzstorch zu sehen oder gar zu fotografieren.

Foto: Schwarzstorch (Wolfgang Riesenberg)

36 Foto: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Ulrich Frischgesell)

Den Dunklen Wiesenknopf- im Gegen zug ein zuckerhaltiges Ameisenbläuling (Phengaris Sekret. Die Raupen sind in der [Maculinea] nausithous), auch Lage, den Nestgeruch der Amei- Schwarzer Moorbläuling genannt, sen zu imitieren und werden kann man in Niedersachsen nur von den Ameisen wie die eigene an drei Stellen antreffen – im Brut gepflegt. Sie überwintern Raum Hannover-Laatzen, im im Ameisen bau und verpuppen Süden des Landkreises Göttingen sich dort im Frühjahr. Nach dem und am nördlichen Stadtrand Schlüpfen aus der Puppe muss von Holzminden. Der europa- der Schmetterling sofort das weit streng geschützte Falter Ameisen nest verlassen, da jetzt benötigt zum einen den Großen die Tarnung nicht mehr funktio- Wiesenknopf zur Eiablage und niert. Der Dunkle Wiesenknopf- als Futter pflanze und außerdem Ameisen bläuling fliegt auf unabdingbar die Anwesenheit einem bestimmten Areal mit nur der Rot gelben Knotenameise wenigen Exemplaren nur ca. drei (Myrmica rubra). Denn die Rau- Wochen von Mitte Juli bis Mitte pen lassen sich im Spätsommer August. Es ist also nicht einfach, von den Blüten ständen fallen ihn zu fotografieren. und von ihren Wirtsameisen in deren Nester tragen. Dort fres- sen sie Ameiseneier und -larven und überlassen den Ameisen

37 Foto: Tapezierspinnen (Cornelia Koppe)

Als Cornelia Koppe Ende März das bedeutet, sie sind stark gefähr- in der Rühler Schweiz spazieren det. Sie leben in Erdröhren, die ging, fiel ihr ein ausgeprägtes bis zu 30 cm tief sein können und Gespinst auf, das die Grashalme kleiden diese Röhren mit Spinnen- überspannte. Beim näheren Hin- seide aus, in die winzige Steinchen sehen entdeckte sie unzählige und Pflanzen teile eingewoben kleine Spinnen und fotografierte werden – sie tapezieren quasi ihre sie. Ihre Beobachtung ließ ihr Wohnung damit. Das hat ihnen keine Ruhe, sie recherchierte im den Trivialnamen „Tapezier- Internet und tatsächlich – ihr spinnen“ eingetragen. In den waren Jungtiere der Gattung ersten warmen Frühlings tagen Atypus, Tapezierspinnen, vor die verlassen hunderte Jungspinnen Linse geraten. Tapezier spinnen die Wohnröhre und suchen in (Atypidae) gehören zu den Vogel- der Umgebung die höchsten Gras- spinnenartigen und sind mit nur halme, Zweige etc. auf. Von dort drei Arten der Gattung Atypus lassen sie sich vom Wind in neue bei uns vertreten, zwei Arten sind Lebensräume tragen. Beim Klet- bisher in unserem Raum ge funden tern zieht jede Jungspinne einen worden. Alle drei einheimischen Sicherungsfaden hinter sich her, Arten haben sehr ähnliche so dass ganz charakteristische, Lebens weisen und bevorzugen teils meterlange Gespinste ent- ähnliche Lebensräume. Ebenfalls stehen. allen gemeinsam ist der Rote- Liste-Status 2 für Nieder sachsen,

38 Das letzte Foto der kleinen Aus- wahl zeigt ein singendes Rotkehl- chen in seinem Lebensraum. Nun sind Rotkehlchen nicht sehr selten und auch nicht unmittelbar in ihrem Bestand gefährdet. Das Bild soll verdeutlichen, dass es neben der künstlerischen und der doku- mentarischen Naturfotografie auch die Naturfotografie gibt, die Emotionen transportieren und den Betrachter zum Nachdenken über die Schönheit der Natur und Foto: Rotkehlchen (Hartmut Schrader) ihren Schutz anregen kann.

Die Naturfoto-AG freut sich über jeden neuen Interes- senten. Wer mitmachen möchte, melde sich bitte unter [email protected] oder komme einfach zum nächsten Treffen in die AWO-Begegnungs- stätte Holzminden. Den nächsten Termin findet man unter www.NABU-Holzminden.de.

Autor: Ulrich Frischgesell

39 Renaturierte Eder und Nationalpark Kellerwald – Exkursionen nach Nordhessen vom 06. Juni bis 07. Juni 2020 Wir laden alle Mitglieder herzlich Im Anschluss möchten wir zu einem gemeinsamen Wochen- gemein sam auf einer Streuobst- ende an die wunderschöne Eder wiese des NABU Edertal grillen in Nordhessen ein. Dort möchten und den Tag gemütlich ausklingen wir uns die Renaturierungs maß- lassen. Dabei werden wir durch nahmen der letzten Jahre an- einen international sehr aktiven schauen und werden dazu vor Ort Ornithologen einen Einblick in eine etwa dreistündige Exkursion seine jahrelangen Feldversuche bekommen, in der es neben den durch die Beringung von Vögeln Erfolgen dieser Maßnahme auch und somit auch in den Artenrück- um zunächst missglückte Maß- gang der heimischen Singvögel nahmen gehen wird, die später bekommen. nachgebessert werden mussten. So werden wir einen guten Einblick Am Sonntagvormittag bieten wir in Flussrenaturierungsmaßnah- eine Führung durch das National- men mit viel Erfahrungs werten parkZentrum Kellerwald mit bekommen. der Ausstellung „BaumTraum“ und dem Thema Wildnis und ab-

Foto: Exkursionsziel Eder (Manfred Delpho)

40 schließend eine etwa zwei stündige Programm: Wanderung durch den zum Samstag UNESCO-Weltnaturerbe gehören- Treffen um 11.15 Uhr am den Nationalpark Kellerwald- Sportheim Mehlen, Edersee an. Waldecker Str. 28, 34549 Edertal Für die Übernachtungen (Selbst- Start Eder-Exkursion um organisation) haben wir ver- 11.30 Uhr schiedene Möglichkeiten unten Ende Eder-Exkursion gegen aufgelistet. Als Hauptpunkt haben 14.30 Uhr wir dabei den Campingplatz Kaffee/Kuchen bis 15.30 Uhr in Affoldern, Am Mühlengraben 15, nahe gelegenem Café 34549 Edertal-Affoldern ausge- 16.00 - 17.00 Uhr Vorstellung von wählt. ornithologischen Freilandunter- suchungen Es darf auch gerne nur an einem Anschl. Grillen auf NABU Gelände der beiden Veranstaltungs- Abends Einkehrmöglichkeit am tage ohne Übernachtung teil- Campingplatz Affoldern genommen werden. Wir wollen möglichst in Fahrgemeinschaften fahren. Am ersten Reisetag ist bis zum Grillen Selbstverpflegung.

Wir freuen uns auf ein schönes, erlebnisreiches und informatives Wochenende!

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41 Sonntag Doppelzimmer im Fassmotel 9.55 Uhr Treffen am (etwa 400 m Entfernung zum NationalparkZentrum Kellerwald, Campingplatz): Weg zur Wildnis 1, 2-Personen Fass: 70,- €, 34516 Vöhl-Herzhausen 1-Personenfass: 40,- €, 11.00 - 13.00 Uhr Wanderung Telefon: 0172 - 566 14 90 durch den Nationalpark (unter- schiedl. Routenlängen wählbar) Anmeldung: gegen 13.30 Uhr Einkehr im Bis zum 01.06.2020 bei Torsten National parkZentrum, anschl. Maiwald per E-Mail an Rückreise [email protected] oder telefonisch (05532) 504 766 Kosten: Die Kosten für die Exkursionen Bei der Anmeldung bitte angeben: und den Grillabend trägt die Kreis- Ich nehme an der Eder-Exkursion gruppe. am Samstag teil / nicht teil. Fahrtkostenbeteiligung pro Ich nehme am Grillabend teil / Person: 9,- € (wird an die nicht teil. Fahrer*innen entsprechend des Benzinverbrauchs ausgezahlt) Ich nehme an der Führung im Eintritt ins NationalparkZentrum: NationalparkZentrum teil / nicht 7,- € (inkl. Führung) teil. Ich kann selber Fahren und ___ Die Unterkünfte und Frühstück sind [Anzahl] Personen mitnehmen. in Eigenregie zu organisieren! Ich möchte gerne bei jemandem Übernachtungskosten auf dem mitfahren. Campingplatz Affoldern: 7,- € Erw. + 7,- € Stellplatz (Caravan). Autor: Torsten Maiwald Dabei muss für das entsprechende Equipment selber gesorgt werden! Telefon: (05623) 4290

Übernachtungskosten „Adler- horst“ auf dem Campingplatz Affoldern: Gesamt 70,- €. Rustikale Holzhütte für maximal 4 Personen. Telefon: (05623) 4290

42 Die NAJU ist wieder da!

Zwei Jahre lang gab es keine zu Saft gepresst und vieles mehr. Natur schutzjugendgruppe im Für den Winter konnte sich die NABU Holzminden. Doch seit Gruppe über ein gewonnenes Mai 2019 treffen sich wieder Preisgeld einen Bauwagen als regel mäßig Kinder auf dem Aufenthaltsraum bei Regen und NABU-eigenen Gelände am Kälte anschaffen. Nach und nach Stadtrand von Holzminden. wurden die NAJU-Kinder zu Ju- gendlichen und Erwachsenen. Der Wie alles begann: Nachwuchs fehlte und die Luft war raus… 1996 wurde dem NABU ein wunder schön gelegenes Garten- Das Ende des „Dornröschen- gelände am Horstberg angeboten, schlafes“: das sich am Hang über mehrere angelegte Terrassen zieht. Mit Im Herbst 2018 fand sich eine Hilfe von Fördergeldern schuf die Gruppe von 4 - 5 Erwachsenen, Kreisgruppe daraus eine „ Natur- die sich vornahm, die NAJU aus Erfahrungs-St ätte“ (NEST), die ihrem „Dornröschenschlaf“ zu im Rahmen der Umweltbildung wecken. Das Frühjahr 2019 wurde den Kindergärten und Grund- genutzt, um den Bauwagen zu schulen, aber auch Familien für streichen, den Schaukasten neu Kindergeburtstage auf Anfrage zu bestücken und Plakate und zur Verfügung steht. Durch den Postkarten zu drucken. Mit einem Ankauf einer angrenzenden Streu- neu erarbeiteten Konzept wandte obstwiese wurde das Gelände 2007 erweitert. 2008 gründete der NABU dann seine erste NAJU (NA turschutz JU gend)-Gruppe. Die Streuobstwiese bot nicht nur ein ideales Gelände, sondern lieferte gleichzeitig das Thema „Lebensraum Streuobstwiese“, mit dem sich die Kinder und Jugendlichen dann über Jahre auseinander setzten. Es wurden neue Obst bäume gepflanzt, Hecken angelegt, ein Insekten- hotel gebaut, Obst geerntet, Äpfel Foto: Toben auf der Streuobstwiese (U. Frischgesell)

43 mit dem eigens von Jane Winck- ler gedichteten NAJU-Lied. Meist folgt dann eine kurze Erzähl- runde, in der die sogenannten „Naturnachrichten“ ausgetauscht werden: die Kinder berichten von eigenen Naturerlebnissen oder Natur beobachtungen. Im Anschluss üben sich alle im Still- Sein, Lauschen und Beschreiben von Naturgeräuschen. Dann wird besprochen, womit sich die Gruppe konkret beschäftigen Foto: Beim Sägen helfen alle mit (U. Frischgesell) will. Etwa 20 Minuten vor Schluss treffen sich alle Kinder auf das man sich an die Öffentlichkeit Signal einer Glocke wieder an der und suchte nach interessierten Sitzgruppe und berichten von Kindern ab dem Grundschul- ihren Aktivitäten. Zum Abschluss alter (6-13 Jahre), die Lust haben, wird noch einmal das NAJU-Lied sich regelmäßig 14-tägig auf der gesungen, bevor alle auseinander- Streuobstwiese und im NEST zu gehen. treffen, um sich mit dem Gelän- de und seinen Bewohnern ver- Was macht die NAJU? traut zu machen und aktiv die dortigen Lebens räume der Tiere Mit dem Lauf der Jahreszeiten und Pflanzen zu pflegen und zu verändern sich die Aktivitäten der schützen. NAJU immer wieder. Im Frühjahr bot sich das Thema „Pflanzen und Das Echo Anfang Mai beim ersten Säen“ an. Das neu in Stand ge- Treffen der neuen NAJU-Gruppe setzte Hochbeet wurde mit Zwie- war umwerfend groß. Zu den beln, Radieschen und Kartoffeln ersten Terminen kamen über 30 bepflanzt, eine Wildblumenwiese Kinder, so dass das Leitungsteam wurde für die Insekten ausgesät stark herausgefordert war. Mittler- und zum Mitnehmen wurden weile hat sich ein fester Kern von Bohnen und Sonnenblumen kerne etwa 12 Kindern im Grundschul- in Gläser und Töpfe gesteckt. alter herauskristallisiert. Ein Frühjahrssturm riss einen der alten Pflaumenbäume um: Die Gruppe hat sich einen klaren die Kinder sägten ihn in Stücke strukturellen Ablauf gegeben. Zu und legten damit den Zugang Beginn treffen sich alle an der zur Treppe wieder frei. Diese und Sitzgruppe und begrüßen sich weitere Äste einer Fichte stellten

44 die Grundlage für den Bau eines sterne aus gesammelten Ästen. Bei Tipis. Der Bau eines bereits von Teelicht, Keksen, Kakao oder Tee der ehemaligen NAJU-Gruppe be- konnte das erste Jahr der neuen gonnenen „Hides“ zum versteck- NAJU-Gruppe ausklingen. ten Beobachten von Tieren wurde wieder aufgenommen. Je mehr die Gruppe nun zusammenwächst, desto mehr Im Sommer, als die Hitze groß werden die Kinder mit Hilfe der war, erkundeten die Kinder den Erwachsenen selbst Ideen und Teich und seine Bewohner auf Projekte entwickeln, die sie dann dem Gelände und lernten in eigenmotiviert und eigenverant- Ergänzung dazu den fließenden wortlich verfolgen. Bleiben wir Bach unterhalb des Grundstückes gespannt, wie sich die Gruppe als anderen Lebensraum für im weiterentwickelt und was sich die Wasser lebende Tiere kennen. NAJU Holzminden in diesem Jahr vornehmen wird. Der Sommer ging und der Herbst kam. Leider gab es keine Äpfel Wer die NAJU-Gruppe unterstüt- und damit auch kein „Apfelfest“. zen möchte, ob als Erwachsener Seit November 2019 grasen nun mit pädagogischem Engagement sechs Schafe auf der Streuobst- oder mit Fachwissen aus der wiese und sorgen dafür, dass Natur oder als neues Mitglied der die Wiese auf natürliche Weise NAJU, wende sich bitte per E-Mail „gemäht und gedüngt“ wird. an [email protected]

Neben anstehenden Pflegemaß- Nähere Informationen und alle nahmen und dem Aufarbeiten Termine unter: des in die Jahre gekommenen www.NABU-Holzminden.de/naju- Insekten hotels, wurden Blätter naturschutzjugend und Früchte gesammelt und be- stimmt. Der Kreativität waren Autoren: keine Grenzen gesetzt. Es ent- Nicole Titze, Jane Winckler, standen Mobiles aus Herbst- Konrad Meyer-Grieger, material und ein „Baumbuch“ Gesine Krohne und wurde gebastelt. Geerntet wurden Frauke Behrens-Riess die Kartoffeln und das restliche Gemüse aus dem Hochbeet. Ein schmackhafter Eintopf konnte daraus über dem offenen Feuer gekocht werden. Zum Advent bastelten die Kinder Weihnachts-

45 Neues aus dem NABU-Umweltladen

Das große Sortiment zum Thema „Lebensraum Garten“ wird er- neut durch zwei Bücher aus dem NABU-Umweltladen Pala-Verlag erweitert, bei denen Oberbachstraße 47 in Holzminden die Titel bereits deutlich machen, Telefon (05531) 700 432 worauf es ankommt: In „Haufen- weise Lebensräume – Ein Lob der Öffnungszeiten: Unordnung im Garten“ sowie „Tiere pflanzen – Faszi nierende Mo-Fr: 10 - 13 Uhr und 15 - 18 Uhr Partnerschaften zwischen Sa: 10 - 13 Uhr Pflanzen und Tieren“ beschreiben Informationen zum Natur- und Um- die Autorinnen, wie man Insek- weltschutz und umfangreiches Ange- ten, Vögeln, Igeln und Eidechsen bot an Wissenswertem, Schönem und im eigenen Garten ein Zuhause Nützlichem rund um die Natur: anbieten kann, wenn man das „grüne Wohnzimmer“ nicht akku- Bestimmungsbücher, Broschüren, rat aufräumt, nur mit Koniferen Gartenratgeber, Tierstimmen-CDs, und Rosen bepflanzt oder sogar Futterhäuser, Nisthilfen... zuschottert. Naturnahe Gärten sowie das beliebte Sortiment für sind außerdem pflegeleicht, da Kinder Laub, Reisig und Äste nicht immer weggebracht werden müssen und auch Wildpflanzen geduldet werden, die nicht eigens gepflanzt wurden.

46 Darüber hinaus findet man im NABU-Umweltladen Nisthilfen für verschiedene Vogelarten, Wild- bienen und Fledermäuse, Vogel- futter und Zubehör, Bestimmungs- bücher, (regionale) Bildbände, An- stecker, Becher mit Tiermotiven, Plüschtiere und Fingerpuppen, Puzzles, Quartette, Bilderbücher, Singende Vogeluhren, Kalender sowie teilweise kostenloses Info- Auch der Verlag Fischer-Nagel Material zu aktuellen Themen. bringt regelmäßig neue Foto- sachbücher heraus: „Flinke Eichhörnchen“ reiht sich ein in die Rubrik „Spannende Natur“ für Kinder (aber auch für Erwachsene).

2018 hat der Natur-Verlag Wawra sein erstes Naturbuch heraus- gegeben. Ende letzten Jahres entstand ein neuer Kalender mit 12 illustrierten Naturtafeln zum Entdecken der heimischen Natur, Im Weltladen, mit dem der NABU die auch nach Ablauf des Jahres seit 25 Jahren kooperiert, werden noch als Poster im Format DIN A3 viele Sorten Kaffee, Tee, Kakao, Kinderzimmer und Klassenräume Honig, Süßigkeiten, Wein, Gewür- schmücken können. ze und andere Lebensmittel aus fairem Handel und überwiegend biologischem Anbau angeboten. Zum Sortiment gehört außerdem eine große Auswahl an Artikeln aus aller Welt: Bücher, Körbe und Taschen, Geschirr, Holzschalen, Tücher, Schmuck, Seife, Klang- schalen u.a. Instrumente, CDs mit Weltmusik, Druckerpapier, Schulhefte, Ordner und mehr aus Recyclingpapier und noch viele andere schöne und nützliche Dinge.

47 Alle Mitarbeiterinnen und Mit- Vielleicht haben Sie Interesse, arbeiter des UmWeltladens selbst drei Stunden in der Woche arbeiten ehrenamtlich. Die Über- (oder auch nur im Monat) hinter schüsse aus dem Verkauf der dem Verkaufstresen zu stehen? NABU-Artikel fließen in die Natur- Das Ladenteam freut sich immer schutzarbeit im Landkreis, der über Verstärkung! Weltladen spendet seine Gewinne für langfristig angelegte Projekte Autorin: Tanja Frischgesell in El Salvador, Simbabwe und Mosam bik.

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48 Ehrungen

2019 konnte die Kreisgruppe ende Treue-Nadel und Urkunde. auf 40 Jahre Naturschutz arbeit Außerdem überreichte ihm der zurückblicken. Wie bereits zum Landesvorsitzende die Silberne 30-jährigen Bestehen war auch Ehrennadel . Albrecht Jacobs trat diesmal wieder der 1. Vor sitzende 1963 in die Ortsgruppe Hameln des NABU Niedersachsen, des Deutschen Bundes für Vogel- Dr. Holger Buschmann, zu Gast schutz ein. 1979 war er an der bei der Jahreshauptversammlung Gründung der Kreisgruppe Holz- am 22. März im Hotel „Kieken- minden beteiligt und bis 1984 stein“ in Stahle. Er gratulierte Mitglied im Beirat (1982 zwischen- den anwesenden langjährigen zeitlich 2. Vorsitzender), bis heute Mit gliedern und nahm zwei ist er einer der Ansprechpartner besondere Ehrungen vor. der Kreisgruppe für Eulen- und Greifvogelschutz. Albrecht Jacobs Für 30 Jahre Mitgliedschaft hat maßgeblich für die Wieder- wurden Gudrun Raddatz aus Mei- ansiedelung des Uhus im Weser- borssen, Franz-Josef Schmitz aus bergland gesorgt: durch Zucht Höxter und Dieter Telp aus Holz- und Auswilderung, Schaffung minden geehrt. geeigneter Brutplätze und jahr- zehntelange Kontrolle der Reviere. Für 40 Jahre Mitgliedschaft Das gelang ihm vor allem durch bekamen die Gründungsmit- hartnäckige Überzeugungsarbeit glieder Dr. Reiner Böke, gegenüber Steinbruchbesitzern, Wilfried Bohn, Ulrich Frischgesell Förstern, Jägern und anderen und Gerhard Mitzkat aus Holz- Landnutzern. Außerdem erreichte minden, Siegmund Landgraf er durch Gespräche mit den ört- und Günter Schinkel aus lichen Energieversorgern die Ent- Holen berg, Wolfrad Müller aus schärfung der Mittel spannungs- Otten stein, Werner Scharf und Freileitungsmasten im Weser- Dieter Stöhr aus Stadtoldendorf, bergland. Für seine Leistungen im Maren Schneider aus Bad Dri- Uhuschutz erhielt Albrecht Jacobs burg und Dr. Manfred Vogel aus 1996 den Umweltschutzpreis des Neu leiningen Treue-Nadeln und Landkreises Holzminden und Urkunden überreicht. 2006 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Er leitete für die Kreis- Für (über) 50 Jahre Mitgliedschaft gruppe jahrzehntelang ornitholo- im NABU erhielt Albrecht Jacobs gische Exkursionen, schrieb Rund- aus Stadtoldendorf die entsprech- briefartikel und hielt Vor träge.

49 Auch im Wanderfalkenschutz wa- tingen wurden von ihm selbst ren Albrecht Jacobs‘ Bemü hungen oder auf seine Veranlassung hin erfolgreich: fünf von ihm an Mauerseglerkästen angebracht. Gebäuden angebrachte Nisthilfen Dafür erhielt Albrecht Jacobs 2009 (drei im Landkreis Holzminden, erneut den Umweltschutzpreis des jeweils einer im Landkreis Nort- Landkreises Holzminden. heim und im Kreis Höxter/NRW) sind regelmäßig besetzt. Weitere Auch Dr. Manfred Vogel aus Neu- Artenschutzmaßnahmen initiiert leiningen bekam von Dr. Holger er z.B. für Eisvögel, Schleiereulen, Buschmann die Silberne Ehren- Turmfalken, Mehl- und Ufer- nadel verliehen. Dr. Manfred Vogel schwalben. Seit Jahren engagiert hat am 30.03.1979 die Kreisgruppe er sich ganz besonders für Mauer- Holzminden im Deutschen Bund segler: fast 50 Brutpaare haben für Vogelschutz mit gegründet 2018 allein an seinem Wohnhaus und den Posten des Kassenwarts ihre Jungen aufgezogen, rd. 40 übernommen. 1981 wechselte er weitere in den Nistkästen, die er vom Vorstand in den Beirat, da an anderen Gebäuden in Stadt- er berufsbedingt nach Rheinland- oldendorf aufgehängt hat. Auch Pfalz umzog. Trotzdem blieb er in Holzminden, , bis zum Jahr 2000 aktives Beirats- Bodenwerder und selbst in Göt- mitglied. Bei einer zwischenzeit-

Foto: Vorstandssprecherin Tanja Frischgesell, Regionalgeschäftsstellenleiterin Britta Raabe und der Landesvorsitzende Dr. Holger Buschmann mit den Gründungsmitgliedern Dr. Reiner Böke, Ulrich Frischgesell, Gerhard Mitzkat, Albrecht Jacobs, Werner Scharf, Günter Schinkel, Dr. Manfred Vogel und Wilfried Bohn (J. Bommer)

50 lichen Umstrukturierung des Vor- im Landkreis Holzminden. In stands war Manfred Vogel außer- Rheinland-Pfalz ist Manfred Vogel dem von 1987-1989 zuständig für im Vorstand der BUND-Kreisgrup- Biotopschutz. Seine Schwerpunkte pe Bad Dürkheim u.a. zuständig waren die Gebietsbetreuung, das für die Pflege von Streuobstwiesen Organisieren von Arbeitseinsätzen (ca. 30 ha) und Artenschutzmaß- und die Leitung ornithologischer nahmen (Steinkauz, Steinschmät- Exkursionen sowie Artenschutz- zer, Feldsperling u.a.). Er ist einer maßnahmen. Auch nach seinem von acht Naturschutzbeauftragten Ausscheiden aus dem Beirat des Landkreises Bad Dürkheim engagiert er sich weiter z.B. im und war als Horstbewacher jahre- Schleiereulenschutz, verfasst lang aktiv im NABU-Arbeitskreis Berichte für den Rundbrief der Wanderfalkenschutz in Rhein- Kreisgruppe und kontrolliert seit land-Pfalz. 40 Jahren jährlich die mittler- weile rd. 160 Wasseramselkästen Autorin: Tanja Frischgesell Die Region entdecken         

Für Kinder: Geschichten über und mit Schafen

Sollingsandstein prägt die Kulturlandschaft

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51 Kurz notiert

Torsten Maiwald im Vorstand des Kein Bruterfolg bei den Boffzer NABU Niedersachsen Störchen Im August 2019 wurde Torsten Bereits Tage vor dem geplanten Maiwald in den Erweiterten Vor- Beringungstermin Ende Mai stand berufen und am 21.09.2019 2019 hatte das Storchenpaar den von den Delegierten der Landes- Schornstein der Georgshütte nur vertreterversammlung in Rinteln noch selten aufgesucht. Die Berin- bestätigt. Nach Ulrich Frisch gesell, ger fanden im Nest nur ein zwar der 2011 in den Erweiterten Vor- befruchtetes, aber abgestorbenes stand berufen wurde und von Ei vor. Einen toten Jungvogel 2012 bis 2016 als Schatzmeister hatten Anwohner schon einige dem Landesvorstand angehörte, Zeit vorher am Boden gefunden. ist Torsten Maiwald bereits der 2018 wurden drei Jungstörche zweite Aktive des NABU Holz- flügge. minden, der auf Landesebene im Vorstand mitarbeitet. Die derzeit Handys für Hummel, Biene und Co. sechs Mitglieder des Erweiterten Mit Handy-Recycling Ressourcen Vorstands beraten den NABU schonen und NABU-Projekt fördern Nieder sachsen in Fachfragen. Bis 2019 wurden alte Handys für das Renaturierungsprojekt an der Havel gesammelt. Jetzt fließen die Einnahmen aus dem Verkauf der Altgeräte und der aufbereiteten Wertstoffe in den NABU-Insekten- schutzfonds. Hier kann man sein altes Gerät mit oder ohne Zubehör abgeben (Daten vorher löschen und Karte entfernen): Ÿ Holzminden: UmWeltladen, Foto: Torsten Maiwald (Mareike Sonnenschein) Tierarztpraxis Klenke-Bienroth und Entsorgungszentrum Ÿ Stadtoldendorf: Homburg- Apotheke Ÿ Wertstoffsammelplätze im Landkreis

52 NABU-Infostände Im vergangenen Jahr war die Kreisgruppe bei zwei Veranstal- tungen mit einem Informations- und Verkaufsstand vertreten: Ÿ 05. Mai: Kräuter- und Pflanzen- markt in Bevern Ÿ 08. September: Schäfer- und Hutefest in Amelungsborn

Foto: NABU-Stand auf dem Schäfer- und Hutefest (S. Beyer) Mitmachen! Sie haben Lust, sich für die Natur NABU-Treffen einzusetzen? Es gibt viele Möglich- Wer sich für die vielfältigen keiten, uns und die Natur zu Aktivi täten des NABU Holz minden unter stützen. Nachfolgend ein – wie z.B. die Arbeit in den paar Beispiele: laufen den Naturschutzprojekten, Ÿ Reinigen und Aufhängen von Artenschutzmaß nahmen oder Nisthilfen die Umsetzung über regionaler Ÿ Kontrolle der Schleiereulen- Kampagnen auf Kreisebene – und Turmfalkenkästen interes siert, den laden wir zu den regelmäßigen NABU-Treffen ein. Ÿ Verteilen der Rundbriefe und Programme am Jahresanfang Die NABU-Treffen finden einmal Ÿ Arbeitseinsatz in einem im Monat im NABU-Umweltladen NABU-Betreuungsgebiet statt. Auskunft über den Termin Ÿ Erfassen und zählen von Fleder- erhalten Sie auf unserer Home- mäusen page und unter der Telefon- Ÿ Beraten und ggf. Umsiedeln bei nummer (05531) 700 432. Problemen mit Wespen und Hornissen

Sprechen Sie uns an! Mehr Informationen unter www.NABU-Holzminden.de

53 Einladung zur Mitgliederversammlung

Liebe Mitglieder des NABU Holzminden,

gemäß § 6 unserer Satzung laden wir Sie / Euch zur diesjährigen Mit- gliederversammlung der Kreisgruppe Holzminden e.V. im Naturschutz- bund Deutschland (NABU) am Freitag, 20. März 2020, um 19.30 Uhr, in das Hotel „Kiekenstein“ in Stahle ein.

Tagesordnung: 1. „Der Feuersalamander in Gefahr: wie Lebensraum veränderungen und Krankheiten die Art gefährden“ Vortrag von Kathleen Preißler, Biologin an der Universität Leipzig 2. Ehrungen 3. Tätigkeitsbericht des Vorstandes und Aussprache 4. Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstandes 5. Genehmigung des Haushaltsplans 2020 6. Anträge 7. Wahl der Delegierten für die Landesvertreterversammlung in Verden am 19.09.2020 8. Verschiedenes

Anträge zur Tagesordnung können bis spätestens acht Tage vor der Mitgliederversammlung bei der Vorstandssprecherin schrilich einge - bracht werden.

Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme! Der Vorstand

54 K AKassenbericht S S E N B E R I C H T für F Ü das R D Jahr A S J 2019 A H R 2 0 1 9 A. K O N T E N HABEN SOLL BESTAND Geschäftskonto Nord/LB 276 400 10 6.255,44 6.255,44 Bar-Kasse 0,00 0,00 Alter Kontostand am 01.01.2019 6.255,44

B. K A S S E N B U C H EINNAHMEN AUSGABEN ERGEBNIS (1) Beiträge, Spenden, allgem. Zuschüsse 13.099,59 0,00 13.099,59 1.1 Beiträge 8.476,82 8.476,82 1.2 Spenden 4.622,77 4.622,77 1.3 Zuschüsse, allgemein 0,00 0,00 (2) Vereinskosten & Mitgliederservice 558,00 1.898,72 -1.340,72 2.1 Mitglieder (-treffen, -versammlungen, -werbung etc.) 573,43 -573,43 2.2 Rundbrief (Anzeigen: Steuerunschädl. Zweckbetrieb) 558,00 1.175,85 -617,85 2.3 Geschäftskosten (Porto, Kontogebühren, Literatur) 149,44 -149,44 2.4 Vermögensverwaltung (Zinsen etc.) 0,00 0,00 (3) Umweltladen & Geschäftsstelle 15.828,02 15.421,75 406,27 3.1 Ein- und Verkauf (Steuerunschädl. Zweckbetrieb) 15.828,02 10.826,13 5.001,89 3.2 Miete, Telefon, Neben- und Betriebskosten 4.595,62 -4.595,62 Information, Beratung, Umweltbildung, (4) 97,00 7.374,12 -7.277,12 Öffentlichkeitsarbeit 4.1 Veranstaltungen, Exkursionen, Ausstellungen etc. 97,00 607,49 -510,49 4.2 Umweltbildung, NEST, NAJU 0,00 1.416,70 -1.416,70 4.3 Info-Material, Homepage, Kampagnen 5.349,93 -5.349,93 (5) Biotop- & Artenschutz 3.584,15 7.943,20 -4.359,05 5.1 Betriebsprämie, Pachten, Beiträge 2.584,15 3.745,38 -1.161,23 5.2 Biotop-Pflege 0,00 875,54 -875,54 5.3 Artenschutz, allgemein 1.000,00 3.188,38 -2.188,38 5.4 AG Fledermausschutz 0,00 133,90 -133,90 Zwischensumme: 33.166,76 32.637,79 528,97 (6) Projekte / Investitionen 43.801,55 41.046,62 2.754,93 6.0 Rücklagen (Freie und Zweckgebundene R.) 0,00 4.020,00 -4.020,00 6.1 Inventar / Geräte 158,00 0,00 158,00 6.11 Trafostation Kirchbrak 4.563,55 166,62 4.396,93 6.12 Flächenerwerb FFH-Gebiet 125 39.080,00 36.860,00 2.220,00 Saldo: 76.968,31 73.684,41 3.283,90 KASSENBUCH-BESTAND: 9.539,34

C. K O N T E N HABEN SOLL BESTAND Geschäftskonto Nord/LB 276 400 10 9.539,34 9.539,34 Bar-Kasse 0,00 0,00 Neuer Kontostand am 31.12.2019 9.539,34 Höchste Belegnummer: 221

D. R Ü C K L A G E N HABEN SOLL BESTAND Rücklagenkonto Nord/LB 150 825 461 21.190,30 21.190,30

verantwortlich: Tanja Frischgesell 55 Ansprechpersonen bei speziellen Fragen

Amphibien Hornissen und Wespen Tanja Frischgesell Claas-Gerrit Kumlehn Bauernstr. 7, Holzminden Tel. (05532) 1746 Tel. 0152 - 29 20 97 57 [email protected] Patric Schmidt Biber Drachenhohl 13, Grünenplan Tel. (05187) 300 260 Stefanie Beyer & Heiko Niehaus Stadtkamp 11, Bodenwerder Britta Raabe Tel. (05533) 93 55 80 Regionalgeschäftsstelle Weser- [email protected] bergland Tel. (05751) 5237 Fledermäuse [email protected] Imke Meyer Friedrich-Ebert-Ring 32, Bodenwerder Igel Tel. (05533) 931 39 [email protected] Sylvia Niemeyer Am Feldberg 6, -Hohe NABU-Fledermaushotline: Tel. (05533) 407 95 30 (030) 284 984 5000 nur nach telefonischer Absprache!

Fließgewässer / Flusskrebse Igelzentrum Niedersachsen Am Südtor 11, Laatzen Annette Dombrowski-Blanke Tel. (0511) 233 161 Auf der Lieth 2, Kaierde [email protected] Tel. (05187) 2781 oder 0175 - 191 67 05 Libellen

Torsten Maiwald Dr. Reiner Böke Ziegeleistr. 6, Stadtoldendorf Viktoria-Luise-Weg 12, Holzminden Tel. (05532) 504 766 Tel. (05531) 3880 [email protected] Schmetterlinge Sandra Henke Pommernstr. 20, Stadtoldendorf Tel. (05532) 972 577

56 Vögel / Schleiereulen Eulen und Greifvögel Tanja Frischgesell Albrecht Jacobs Bauernstr. 7, Wangelnstedt Teichtorstr. 10, Stadtoldendorf Tel. (05532) 1746 Tel. (05532) 1266 [email protected] Torsten Maiwald Verletzte Vögel / verlassene Jung- Ziegeleistr. 6, Stadtoldendorf vögel Tel. (05532) 504 766 Christiane Jenewein-Stille [email protected] Sperlingsgasse 11, Holzminden Tel. 0174 - 600 2993 oder Werner Scharf (05531) 140 153 Amselstieg 2, Stadtoldendorf Tel. (05532) 4167 Verletzte oder junge Mauersegler Störche Ramona Kubal Am Riefenberg 9, Kaierde Ewald Frisch Tel. (05187) 957 155 oder Agnes-Miegel-Str. 2, Höxter 0160 - 174 32 45 Tel. (05271) 966 142 [email protected]

Auffangstation für Greifvögel und Eulen im Wildpark Neuhaus Leitung: Robert Willeke Tel. 0171 - 768 3702 [email protected]

Erste Hilfe für verletzte Vögel und andere Tiere Wildtier- u. Artenschutzstation Sachsenhagen Hohe Warte, 31553 Sachsenhagen Tel.: (05725) 708 730 E-Mail: [email protected] Homepage: www.wildtierstation.de

57 Tauben AG Naturfoto Dietmar Klingenberg Ulrich Frischgesell Hungerborn 2, Holzminden Im Niederen Felde 7, Holzminden Tel. (05531) 604 50 Tel. (05531) 4103 [email protected] Uwe Siebrecht Jugendgarten 32, Holzminden Mitgliederverwaltung Tel. (05531) 700 716 Dr. Helmut Roth Eckenbrecherstr. 16, Holzminden Totfunde beringter Vögel Tel. (05531) 7882 Ringe bitte einsenden an: [email protected] Institut für Vogelforschung Vogelwarte Helgoland Naturschutzjugend NAJU An der Vogelwarte 21 Nicole Titze 26386 Wilhelmshaven-Rüstersiel Mozartstr. 16, Holzminden Tel. (05531) 949 177 Wolf, Wildkatze, Luchs, Haselmaus, [email protected] Reptilien Bärbel Pott-Dörfer & Karsten Dörfer Natur-Erfahrungs-STätte (NEST) Sollinger Landstr. 36, Heinade Nicole Titze Tel. (05532) 4538 Mozartstr. 16, Holzminden [email protected] Tel. (05531) 949 177 [email protected] NABU-Umweltladen Marianne Frischgesell Naturerlebnis für Kinder u. Familien Im Niederen Felde 7, Holzminden Brigitte Liebau Tel. (05531) 4103 Sparenbergstr. 12, Holzminden Tel. (05531) 7487 Tanja Frischgesell Bauernstr. 7, Wangelnstedt Ökologisches Bauen Tel. (05532) 1746 [email protected] Marlies Linnemann Unter dem Kiekenstein 20, KORKampagne, „Alte Handys für Holzminden die Havel“ Tel. (05531) 2369 Tanja Frischgesell Bauernstr. 7, Wangelnstedt Tel. (05532) 1746 [email protected]

58 NABU Holzminden – Vorstand und Beirat

Vorstand Beirat

Tanja Frischgesell Heiko Achilles, Eschershausen (Vorstandssprecherin) Tel. (05534) 300 750 Bauernstraße 7 37627 Wangelnstedt Frauke Behrens-Riess, Holzminden Tel. (05532) 1746 Tel. (05531) 60 541 [email protected] Jürgen Bommer, Eschershausen Stefanie Beyer Tel. (05534) 3309 Stadtkamp 11 37619 Bodenwerder Karl Dehne, Tel. (05533) 93 55 80 Tel. (05532) 504 399 [email protected] Karsten Dörfer, Heinade Torsten Maiwald Tel. (05532) 4538 Ziegeleistr. 6 37627 Stadtoldendorf Marianne Frischgesell, Holzminden Tel. (05532) 50 47 66 Tel. (05531) 4103 [email protected] Ulrich Frischgesell, Holzminden Heiko Niehaus Tel. (05531) 4103 Stadtkamp 11 37619 Bodenwerder Kurt Hindrichs, Holzminden Tel. (05533) 93 55 80 Tel. (05531) 134 88 [email protected] Wilfried Jacob, Bodenwerder Dr. Helmut Roth Tel. (05533) 7857 Eckenbrecherstr. 16 37603 Holzminden Imke Meyer, Bodenwerder Tel. (05531) 7882 Tel. (05533) 931 39 [email protected] Angela Reineke, Holzminden Tel. (05531) 6310

Stephan Seilwind, Breitenkamp Tel. (05533) 3595

59 Ihr NABU-Mitgliedsantrag – Für Mensch und Natur

Bitte schicken Sie den ausgefüllten und unterschriebenen Mitgliedsantrag an den NABU: per Post +!&"Ȓ2+!"0$"0 %êƞ001"))"Ǿ&1$)&"!"/ȡ ņ/!"/"/0"/3& "Ǿ Charitéstraße 3, 10117 Berlin, per Fax an 030.28 49 84-2450 oder per E-Mail an "/3& "ȯǽ!"ǽ %/"&1$)&"!02+1"/)$"+"/%)1"+&""14!/"&, %"+0-ê1"/ǽ

 &+7")*&1$)&"!0 %ƞ Euro/Jahr (Jahresbeitrag mind. 48 Euro)   *&)&"+*&1$)&"!0 %ƞȥ Euro/Jahr (Jahresbeitrag mind. 55 Euro)   2$"+!*&1$)&"!0 %ƞ Euro/Jahr (Jahresbeitrag mind. 24 Euro) für Schüler/Auszubildende/Studenten bis 27 Jahre  &+!"/*&1$)&"!0 %ƞ Euro/Jahr (Jahresbeitrag mind. 18 Euro) für Kinder bis 13 Jahre

Vorname, Name Geburtsdatum

Straße, Hausnummer PLZ, Wohnort

Telefon, Fax E-Mail

12*Ǿ+1"/0 %/&ƞț "&&+!"/'ê%/&$"+!"/$"0"17)& %""/1/"1"/Ȝ

*&)&"+*&1$)&"!"/ȥ (mit gleicher Adresse)

Vorname, Name Geburtsdatum Vorname, Name Geburtsdatum

Vorname, Name Geburtsdatum Vorname, Name Geburtsdatum

&1"&+"*010 %/&ƞ*+!1%")#"+&"2+0Ǿ"/4)12+$0Ȓ2+!,/1,(,01"+$"/&+$72%)1"+ǽ SEPA-Mandat 2+! Ɯ+!"+&"2# %/"*,+1,2072$ǽ&""/0"17"+,+1,+2**"/2+!+()"&17%)ǽ

NABU – Naturschutzbund Deutschland e. V. , Charitéstraße 3, 10117 Berlin )ê2 &$"/Ȓ !"+1&Ɯ(1&,+0+2**"/ǕǘǕǕǕǕǕǖǝǚǙǜǛȘ&"+!10/"#"/"+7+2**"/4&/!0"-/1*&1$"1"&)1ǽ Hiermit ermächtige ich den NABU, ab !"+, "+$"+++1"+ %/"0 "&1/$3,+*"&+"*,+1,*&11")0010 %/&ƞ "&+727&"%"+ǽ2$)"& %4"&0"& %*"&+/"!&1&+01&121+Ǿ!&"3,*2#*"&+,+1,$"7,$"+"+010 %/&ƞ"+"&+72)ņ0"+ǽ Hinweis: %(++&++"/%) 3,+ %1, %"+Ǿ "$&++"+!*&1!"*")012+$0!12*Ǿ!&"/01112+$!"0 ")01"1"+"1/$"03"/)+$"+ǽ0$")1"+! "& !&"*&1*"&+"*/"!&1&+01&1213"/"&+ /1"+"!&+$2+$"+ǽ0010 %/&ƞ*+!1(++& %'"!"/7"&14&!"//2#"+ǽ

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Ich möchte einer NABU-Gruppe gemäß meiner Adresse angehören (automatische Zuordnung). Ich möchte der NABU-Gruppe angehören, die mich als Mitglied geworben hat (siehe unten).

NABU intern VW-Nr.: 400042 NABU-Gruppe: KG Holzminden

Wir garantieren: "/"/%" 12+!3"// "&1"1 %/"-"/0,+"+ "7,$"+"+1"+200 %)&"ŧ)& %#Ų/"/"&+074" ("ǽ "&4"/!"+ %/"1"+Ȕ$$#ǽ!2/ % "2ƞ/$1"Ȕ2 %#Ų/Ȓ"&$"+" +#,/*1&,+0Ȓ2+!"/ "74" ("3"// "&1"12+!$"+2171ǽ&+""&1"/$ "+/&11""/#,)$1+& %1ǽ"/"/4"+!2+$ %/"/ 60 1"+72"/ "74" ("+(ņ++"+&"'"!"/7"&10 %/&ƞ)& %,!"/-"/Ȓ&)+"/3& "ȯǽ!"4&!"/0-/" %"+ǽ

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