Feuerwehr-

bedarfsplan

der

Samtgemeinde

Eschershausen-

Eschershausen-Stadtoldendorf, im März 2018

Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Zur Einführung ...... 3

1 Einleitung ...... 4 1.1 Rechtliche Grundlagen für die Gefahrenabwehr ...... 4 1.2 Ziel der Feuerwehrbedarfsplanung ...... 6 1.3 Durchführung, Beteiligte...... 6

2 Aufgaben der Feuerwehr der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf 8 2.1 Brandbekämpfung ...... 8 2.2 Hilfeleistung ...... 8 2.3 Sonstiges ...... 8

3 Grundlagen und Ziele der Feuerwehrbedarfsplanung ...... 9 3.1 Gefährdungspotenzial ...... 11 3.2 Schutzziele und deren Bedeutung für die Bedarfsplanung ...... 11

4 Gefährdungspotenzial der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf .. 13 4.1 Beschreibung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf ...... 13 4.2 Gefahrenbeschreibung durch Risikoabschätzung ...... 20

5 Schutzziele ...... 24 5.1 Festlegung der Hilfsfrist ...... 24 5.2 Festlegung der taktischen Einheiten ...... 24 5.3 Festlegung des Erreichungsgrades ...... 24

6 Sollstruktur ...... 25 6.1 Ermittlung der erforderlichen Standorte der Feuerwehrhäuser ...... 25 6.2 Ermittlung der Sollausstattung ...... 39 6.3 Ermittlung der erforderlichen Personalstruktur ...... 40

7 Bewertung von Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr . 43 7.1 Ausstattung ...... 44 7.2 Personal- und Organisationsstruktur ...... 55 7.3 Zusammenfassung und Bewertung ...... 59

8 Literatur ...... 60

Anlage 1 Risikobewertungsverfahren zur Feuerwehrbedarfsplanung ...... 64 Anlage 2 Definition der Hilfsfrist ...... 65 Anlage 3 Abkürzungsverzeichnis / feuerwehrtechnische Erläuterungen ...... 66 Anlage 4 Ermittlungsblätter zur Risikoanalyse gem. Vorlagen des LFV Hessen . 69 Anlage 5 Gefährdungsstufen ...... 72

Seite 2 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Zur Einführung

Unsere Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf ist für die Sicherstellung von Brandschutz und Hilfeleistung als Aufgabe der kommunalen Selbstverwaltung zuständig. Um dies zu gewährleisten, haben wir auf Basis des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes eine den örtlichen Verhältnissen entsprechend leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten.

Aber wie dimensionieren wir nun unsere in den Städten und Gemeinden vorhandenen Feuerwehren? Dies soll über eine Feuerwehrbedarfsplanung vorgenommen werden, was zwar in Niedersachsen bisher nicht explizit vorgeschrieben ist, aber dennoch geboten und sinnvoll erscheint.

Leistungsfähigkeit sowie Ausstattungsstandards unserer Feuerwehr sollen daher im Rahmen einer verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Aufgabenwahrnehmung dimensioniert werden. „Wie viel Feuerwehr brauchen wir?“ „Wie können wir dafür Sorge tragen, dass unsere Ortsfeuerwehren auch in den nächsten Jahren rund um die Uhr einsatzbereit sind und auch genügend Einsatzkräfte haben?“ „Welche Fahrzeuge und Ausstattungen sind notwendig?“ Diese und auch weitere Fragen wollen wir im Rahmen einer Feuerwehrbedarfsplanung beantworten.

Mit Hilfe einer standardisierten Risikobetrachtung werden Struktur, Organisation und personelle sowie technische Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf untersucht sowie verbindlich festgelegt. Dabei sind Hilfsfrist, Funktionsstärke und Erreichungsgrad quantitative Gradmesser auf der Grundlage festgelegter Schutzziele für eine vorzunehmende sachgerechte Dimensionierung. Aufnahme des Istzustandes, Bewertung, Analyse, politische Beschlussfassung sowie Fortschreibung unseres Feuerwehrbedarfsplans sind daher Orientierung und wichtiger Beitrag für eine moderne und zukunftssicher ausgerichtete Daseinsvorsorge in unserer Samtgemeinde.

Unsere Feuerwehren verrichten Tag für Tag, rund um die Uhr, vorbildlich und uneigennützig ihren ehrenamtlichen Dienst. Es ist mir deshalb ein besonderes Anliegen, den Mitgliedern unserer Ortsfeuerwehren für diese stete Einsatzbereitschaft besonders zu danken. Auch sei allen Mitwirkenden, die an der Erstellung dieses Feuerwehrbedarfsplans so zielorientiert und tatkräftig gearbeitet haben, ein besonderer Dank übermittelt.

Wolfgang Anders Samtgemeindebürgermeister

Seite 3 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

1 Einleitung

Der Feuerwehrbedarfsplan stellt ein wichtiges Hilfsmittel zur Dimensionierung der Feuerwehren in einer Kommune dar. Auf Basis von Schutzzielen gilt es mit Hilfe von vorhandenen Daten der jeweiligen Ortsfeuerwehren (z.B. Personalstärke, Ausrüstung, Zahl und Art der Einsätze, Einsatzzeiten), den Informationen zur Infrastruktur und der Risikoabschätzung die Grundlagen für einen Feuerwehrbedarfsplan zu erarbeiten. Mit der Beschreibung des Ist-Zustandes und dem Vergleich mit der zukünftigen Dimensionierung sind geeignete Maßnahmen darzustellen, um die festgelegten Ziele in den nächsten Jahren zu erreichen. Die politische Beschlussfassung durch den Rat der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf unterstreicht den Stellenwert der Feuerwehrbedarfsplanung.

Wie definiert sich nun ein Feuerwehrbedarfsplan:

Ein Feuerwehrbedarfsplan ist die umfassende Darstellung sowie vorausschauende Festlegung des für die Sicherstellung von Brandschutz und Hilfeleistung erforderlichen personellen, materiellen und finanziellen Bedarfs der Feuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf.

1.1 Rechtliche Grundlagen für die Gefahrenabwehr

In der Bundesrepublik Deutschland unterliegt das Recht der Gefahrenabwehr einer verfassungsmäßigen Verteilung in der Zuständigkeit zwischen Bund und Ländern. Artikel 30 Grundgesetz (GG) überträgt die Ausübung der staatlichen Befugnisse sowie die Erfüllung der staatlichen Aufgaben den Ländern, soweit das GG keine anderen Regelungen trifft. In Art. 70 GG erhalten die Länder eine Ermächtigung, Zuständigkeiten in der Gefahrenabwehr in Landesgesetzen zu regeln. Daraus lässt sich die Gesetzgebungskompetenz des Landes Niedersachsen für den Brandschutz und die Hilfeleistung der Feuerwehren herleiten. Die rechtliche Grundlage dafür bildet das Niedersächsische Gesetz über den Brandschutz und die Hilfeleistung der Feuerwehr (Niedersächsisches Brandschutzgesetz – NBrandSchG) vom 18. Juli 2012 (Nds. GVBl. S. 269), geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 12. Dezember 2012 (Nds. GVBl. S. 589). Das NBrandSchG enthält Regelungen u. a. zu Aufgaben und Befugnissen, Aufsicht sowie Meldepflicht, Feuerwehren, Vorbeugenden Brandschutz, Kosten, Entgeltfortzahlung, Schadensersatz und Entschädigung. Regelungen zur Verordnungsermächtigung, zu Ordnungswidrigkeiten und der Einschränkung von Grundrechten finden sich in den Schlussvorschriften. Brandschutz und Hilfeleistung werden von den Gemeinden und Landkreisen als Pflichtaufgabe des eigenen Wirkungskreises erfüllt. Der Landesgesetzgeber hat von seiner im NBrandSchG vorgesehenen Ermächtigung, durch Verordnungen Vorschriften zum Brandschutz zu erlassen, Gebrauch gemacht. Insbesondere wird auf die besondere Bedeutung der Verordnung über die kommunalen Feuerwehren –FwVO- vom 30. April 2010 (Nds. GVBl. S. 185), mit Berichtigung vom 02.Juli 2010 (Nds. GVBl. S. 284), geändert durch Verordnung vom 17. Mai 2011 (Nds. GVBl., S. 125) hingewiesen. Man findet hier detailliertere Regelungen zur Mindeststärke, Gliederung und Mindestausrüstung der Freiwilligen Feuerwehren, Festlegungen zum Eintritt in den Dienst, die Verleihung von Dienstgraden und Übertragung bestimmter Funktionen sowie zur Dienstkleidung, Dienstgradabzeichen, Funktionsbezeichnungen und persönlichen Ausrüstung. Weitere rechtliche Grundlagen, die für den Brandschutz in Niedersachsen Relevanz haben, sind in zahlreichen anderen Gesetzen und Verordnungen, wie z. B. in der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) enthalten. Aufgrund der Fülle der infrage kommenden Vorschriften wird auf eine explizite Darstellung an dieser Stelle verzichtet. Nach dem NBrandSchG ist die Abwehr von Gefahren durch Brände (abwehrender und vorbeugender Brandschutz) sowie die Hilfeleistung bei Unglücksfällen und bei Notständen (Hilfeleistung) Aufgaben der Gemeinden und der Landkreise sowie des Landes. Dabei sind die Kommunen für den abwehrenden Brandschutz und die Hilfeleistung entsprechend § 2 Abs. 1 NBrandSchG zuständig. Sie haben zu diesem Zweck insbesondere

Seite 4 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

 eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten, zu unterhalten und einzusetzen,  die erforderlichen Anlagen, Mittel, einschließlich Sonderlöschmittel, und Geräte bereitzuhalten,  für eine Grundversorgung mit Löschwasser zu sorgen,  für die Aus- und Fortbildung der Angehörigen ihrer Feuerwehr zu sorgen und  Alarm- und Einsatzpläne aufzustellen und fortzuschreiben sowie Alarmübungen durchzuführen.

Die Gemeinde kann dazu eine Feuerwehrbedarfsplanung aufstellen.

Zur Erfüllung der genannten Aufgaben unterhält die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf eine Freiwillige Feuerwehr, welche je nach den örtlichen Gegebenheiten auf Grundlage der Verordnung über die kommunalen Feuerwehren (Feuerwehrverordnung –FwVO) in Schwerpunkt-, Stützpunkt- und Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung gegliedert werden kann. Organisatorisch ist die Feuerwehr Teil der Kommune. Rechtlich handelt es sich um eine öffentliche Einrichtung ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Dabei soll die Freiwillige Feuerwehr einer Gemeinde unter dem Aspekt der gesetzlich vorgegebenen Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes und der Hilfeleistung für die jeweilige Gemeinde in Ortsfeuerwehren gegliedert werden. Die Ausstattung ist so zu bemessen, dass möglichst nur bei wenigen außergewöhnlichen Ereignissen (z.B. Großbrände, umfangreiche Gefahrguteinsätze) oder bei Bedarf von Sonderfahrzeugen und - geräten nachbarliche Hilfe angefordert werden muss. Die Ausstattung richtet sich daher nach dem örtlichen Gefahrenpotenzial.

Für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf hat der Rat in seiner Sitzung am 15. März 2011 die Satzung für die Freiwilligen Feuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf beschlossen, die am 26.04.2011 im Amtsblatt des Landkreises veröffentlicht und am Tage nach der Bekanntmachung in Kraft getreten ist (Amtsblatt Nr. 4 für den Landkreis Holzminden vom 26.04.2011).

Durch die Verordnung über die kommunalen Feuerwehren (Feuerwehrverordnung - FwVO -) vom 30. April 2010 (Nds. GVBl. Nr.12 S.185; ber. Nds. GVBl. Nr.18/2010 S.284), geändert durch Verordnung vom 17. Mai 2011 (Nds. GVBl. Nr.10/2011 S.125) wird die taktische Gliederung der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf vorgegeben. So sind einsatztaktisch sowie organisatorisch zurzeit die Ortsfeuerwehren , Eschershausen, Merxhausen und Stadtoldendorf als Stützpunktfeuerwehren und die Ortsfeuerwehren , Braak, , Denkiehausen, , Emmerborn, , Hellental, , , Linnenkamp, Lüerdissen, Mainzholzen, Oelkassen, Schorborn, Vorwohle sowie als Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung eingerichtet. Die Ortsfeuerwehr Scharfoldendorf wurde zum 31.12.2017 aufgelöst. Durch diese Gliederung sind die personelle Mindeststärke und die Mindestausrüstung (Fahrzeuge, technisches Gerät) bestimmt.

Seite 5 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 1: Darstellung des Gebietes der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf (Quelle: Landesvermessung Niedersachsen)

1.2 Ziel der Feuerwehrbedarfsplanung

Um eine möglichst objektive Bewertung des Gefährdungspotenzials der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf vornehmen zu können, bedarf es der Erfassung des derzeitigen Ausstattungs- und Ausrüstungsstands der Feuerwehr. Nach Festlegung eines in den rechtlichen Rahmen eingebundenen Sicherheitsstandards wird dieser mit der vorhandenen Struktur verglichen und anhand dessen der kurz- und mittelfristige Bedarf für die Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf ermittelt.

1.3 Durchführung, Beteiligte

Eine durchzuführende Feuerwehrbedarfsplanung besteht im Wesentlichen aus den beiden Komponenten

 Risikoermittlung (Gefährdungsstufen und Risikoermittlung) und  Bedarfs- bzw. Stärke- und Ausstattungsempfehlung.

Um die bestehenden Risiken für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf erfassen zu können, ist eine Analyse erforderlich, zu deren Durchführung drei Ebenen einbezogen wurden:

Seite 6 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

 die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf als Trägerin der Feuerwehr (dies trägt dem Erfordernis Rechnung, dass die Verwaltung bei der Erstellung mitwirkt),  die Feuerwehren als fachlich zuständige Einrichtung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf, vertreten durch den Gemeindebrandmeister und die Ortsbrandmeister sowie  der Landkreis Holzminden, vertreten durch den Kreisbrandmeister, als beratende und unterstützende Aufsichtsbehörde.

Seite 7 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

2 Aufgaben der Feuerwehr der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf

Die Feuerwehren der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf nehmen gem. § 2 Absatz 1 des Niedersächsischen Gesetzes über den Brandschutz und die Hilfeleistung der Feuerwehren (Niedersächsisches Brandschutzgesetz – NBrandSchG) die Pflichtaufgaben des abwehrenden Brandschutzes und der Hilfeleistung wahr.

2.1 Brandbekämpfung

Unter dem Begriff „Brandbekämpfung“ sind alle Maßnahmen zu verstehen, die der Bekämpfung von Schadenfeuern dienen (klassische Feuerwehraufgabe). Beispielhaft genannt sei der Wohnungs- bzw. Gebäudebrand, aber auch Eindämmen und Löschen von Wald- und Vegetationsbränden, Bekämpfung von Bränden in landwirtschaftlichen Liegenschaften bzw. Gewerbebetrieben bis hin zur Industriebrandbekämpfung und dem Löschen von in Brand geratenen Fahrzeugen und vieles mehr.

2.2 Hilfeleistung

Ebenso ist die Feuerwehr zuständig für die Durchführung von Hilfeleistungen bei Unglücksfällen, so z.B. bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von PKW, Lastkraftwagen sowie Eisenbahnen, Unfällen im Zusammenhang mit Gefahrstoffen und Gefahrgütern, Gebäudeeinstürzen, Erdrutschen, Befreiung eingeschlossener Menschen und Tiere aus Zwangslagen, Überschwemmungen, umgestürzten Bäumen sowie Rettung aus Wassergefahren.

2.3 Sonstiges

Auch nimmt die Feuerwehr das Abstreuen von Ölspuren nach Unfallereignissen, die Öffnung von Türen bei Verdacht von hilflosen Personen und die Tierrettung wahr. Innerhalb des Gemeindegebietes hat die Feuerwehr bei Veranstaltungen und Maßnahmen, bei denen eine erhöhte Brandgefahr besteht und im Falle eines Brandes eine größere Anzahl von Menschen oder erhebliche Sachwerte gefährdet sein könnten, eine Brandsicherheitswache zu stellen (vgl. § 26 NBrandSchG). Des Weiteren sind Löschwasserentnahmestellen (z.B. Hydranten, Brunnen, Teiche, Zisternen) ebenso wie Flächen für die Feuerwehr regelmäßig einer Überprüfung zu unterziehen. Gem. § 19 NBrandSchG wirkt die Feuerwehr der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf in der Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Holzminden mit. Technische Überprüfungen, Wartung sowie Pflege von Fahrzeugen, Ausrüstung (z.B. Atemschutzgeräte), Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Geräte und Beratung bei der Ausstattung mit Heimrauchmeldern werden ebenso erledigt wie Aufgaben für die örtliche Gemeinschaft in den jeweiligen Ortschaften. So unterstützt die Feuerwehr Vereine, Verbände und Institutionen bei Sport- und sonstigen Veranstaltungen und bringt sich aktiv ins kulturelle Leben der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf ein.

Seite 8 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

3 Grundlagen und Ziele der Feuerwehrbedarfsplanung

Aufgabe der Feuerwehrbedarfsplanung ist es, örtliche Belange und Risikopotenziale verständlich und nachvollziehbar darzustellen, einer Bewertung zu unterziehen und damit Planungssicherheit zu erreichen. Jede Gemeinde muss nach allgemein anerkannten Maßstäben eigenständig Schutzziele definieren und über das Schutzniveau entscheiden. Die Schutzziele stehen in engem Zusammenhang mit dem Gefährdungspotenzial des Gemeindegebietes. Sie beschreiben, wie bestimmten Gefahrensituationen begegnet werden soll.

Dabei sind festzulegen:  die Zeit, in der Einheiten zur Gefahrenabwehr an der Einsatzstelle eintreffen (Eintreffzeit),  in welcher Stärke diese Einheiten benötigt werden (Mindesteinsatzstärke) und  in welchem Umfang das Schutzziel erfüllt werden soll (Erreichungsgrad).

Die Schutzziele müssen im Einklang mit den feuerwehrrelevanten rechtlichen Bestimmungen und den einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften stehen.

Die Vorgehensweise der Feuerwehrbedarfsplanung zeigt schematisch Abbildung 2:

Gefährdungsbeurteilung Standardereignis (Personal, Material, Erreichungsgrad)

FestlegungFestlegung derder SchutzzieleSchutzziele

Ist-ZustandIst-Zustand SollzustandSollzustand

Soll-Ist- Vergleich

NotwendigeNotwendige Maßnahmen Maßnahmen

Feuerwehr- bedarfsplan

Abbildung 2: Vorgehensweise bei der Feuerwehrbedarfsplanung

Die Zeitdauer vom Brandausbruch bis zum Wirksamwerden von Maßnahmen der Feuerwehr setzt sich, wie in Tabelle 1 dargestellt, generell wie folgt zusammen:

Seite 9 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Tabelle 1: Zeiten bei einem Feuerwehreinsatz (nach AGBF-Bund)

Zur Definition der Hilfsfrist eignen sich aber nur solche Zeitabschnitte, die von der Feuerwehr beeinflussbar und dokumentierbar sind. Darunter fallen die Ausrückzeit sowie die Anfahrtzeit. Demnach wird die Hilfsfrist folgendermaßen definiert:

Die Hilfsfrist ist die Zeitdifferenz zwischen der Alarmierung durch die Leitstelle, dem Eintreffen des ersten Feuerwehrfahrzeuges an der Einsatzstelle und der Einleitung von Erkundungsmaßnahmen.

Die Zeit vom Beginn der Alarmierung in der Leitstelle bis zur Ankunft der ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle beträgt in der Regel zehn Minuten. Diese Festlegung erfüllt die geltenden Rechtsnormen und steht u.a. auch im Zusammenhang mit den Regelungen des Niedersächsischen Rettungsdienstgesetzes (NRettDG). Die Hilfsfrist ist nicht willkürlich gewählt, sondern leitet sich aus physikalischen Grundsätzen der Brandausbreitung, medizinischen Erkenntnissen sowie Erfahrungen aus Bränden unterschiedlichster Art ab. Dabei ist hervorzuheben, dass beispielhaft bei einem Wohnungsbrand ca. 17 Minuten nach Brandausbruch Personen vor einer Kohlenstoffmonoxidvergiftung (CO- Intoxikation) nicht mehr wirkungsvoll geschützt werden können und bereits eine Minute später eine schlagartige Durchzündung (sog. „flash-over“) des brandbeaufschlagten Raumes durch thermische Aufbereitung zur massiven Ausbreitung von Feuer sowie Rauch führen kann. Die Feuerwehr ist deshalb planerisch so zu bemessen, dass sie schon in der Entstehungsphase eines Brandes eingreifen und eine Reanimation von zu rettenden Personen mit Aussicht auf Erfolg durchführt. Dies erreicht man, in dem möglichst nicht mehr als acht Minuten von der Alarmierung der Einsatzkräfte bis zu deren Eintreffen (Ausrückzeit einer freiwilligen Feuerwehr in der Regel vier Minuten; es verbleibt eine Anfahrtzeit von vier Minuten) vergehen sollten. Durch die zeitliche und räumliche Verteilung der Einsätze ist es nicht umsetzbar, alle Einsätze mit zeitlicher Dringlichkeit innerhalb der o.g. Hilfsfrist abzudecken. Es ist daher notwendig, den Prozentsatz der Erfüllung der Hilfsfrist (Erreichungsgrad) als weiteres Kriterium der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr festzulegen. Im Interesse einer effizienten Gefahrenabwehr sollte von einem Erreichungsgrad von mehr als 80% ausgegangen werden.

Seite 10 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

3.1 Gefährdungspotenzial

Die Betrachtung des Gefährdungspotenzials beginnt mit der Erhebung der Strukturdaten der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf. Sie erfasst die charakteristischen Eigenschaften, die für den Einsatz der Feuerwehr von Bedeutung sein können. Dazu gehören u.a. topografische Informationen, Aussagen zur Siedlungs- und Infrastruktur einschließlich der Löschwasserversorgung, Einwohnerdaten sowie Angaben zu Gewerbe- und Industriebereichen. In der Gefahrenbeschreibung erfolgt die Erfassung und Darstellung der Gefahren und Risiken in der Kommune. Die Gefahrenbeschreibung für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf mit ihren jeweiligen zu betrachtenden Ortschaften kann in Form einer Risikoabschätzung oder als Gefahrenanalyse erfolgen. In einer Risikoabschätzung werden Einzelrisiken betrachtet. Für jedes Einzelrisiko wird ein bestimmter Risikowert ermittelt. Das Gesamtrisiko ergibt sich aus der Summe der Einzelrisiken. In Abhängigkeit der Größe des Gesamtrisikos kann für die spätere Ermittlung der Soll-Struktur eine (tabellarische) Zuordnung der erforderlichen Ausstattung erfolgen. Für die Gefahrenanalyse legt man im ersten Schritt Gefahrenkategorien und ihre kennzeichnenden Merkmale fest. Daraus wird ein Gefahrenkataster generiert, tabellarisch erfasst und grafisch auf einer Gemeindekarte dargestellt. Über die Gefahrenkategorien kann für die spätere Ermittlung der Soll-Struktur eine (tabellarische) Zuordnung der Ausstattung erfolgen. Einsätze in den Gefahrenkategorien der unteren Stufen können durch Grundausstattungs- und Stützpunktfeuerwehren gemeinsam bewältigt werden. Für Einsätze in den höheren Gefahrenkategorien ist eine zusätzliche Ausstattung erforderlich, so dass hier Stützpunkt- und Schwerpunktfeuerwehren die Einsätze abdecken müssen bzw. Nachbarschaftshilfe in Anspruch zu nehmen ist.

3.2 Schutzziele und deren Bedeutung für die Bedarfsplanung

Die Festschreibung von Zielerreichungsgraden ist notwendig, um die Qualität der Feuerwehr zu definieren. Die Mitglieder des Rates der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf sowie die Verwaltung erlangen so über diese Angabe einen nachvollziehbaren und transparenten Wert zur Leistungsfähigkeit ihrer Feuerwehr und damit den direkten Zusammenhang zwischen dem Sicherheitsniveau für die Einwohnerinnen und Einwohner in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf und den dafür notwendigen finanziellen Aufwendungen. Anhaltspunkte geben dafür die von der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland (AGBF-Bund) herausgegebenen „Qualitätskriterien für die Bedarfsplanung von Feuerwehren in Städten“ vom 16. September 1998, die 2015 fortgeschrieben wurden. Zur Festlegung von Schutzzielen werden drei wichtige Kenngrößen genannt. Diese sind:

 die Hilfsfrist (Zeit, in der Feuerwehr-Einheiten an der Einsatzstelle eintreffen),  die Funktionsstärke (Anzahl der Feuerwehreinsatzkräfte) und  der Erreichungsgrad (Erfüllung des Schutzziels).

Auf Basis eines angenommenen, standardisierten Schadensereignisses, dem sogenannten „kritischen Wohnungsbrand“ (Notwendigkeit der Rettung von Personen aus oberen Geschossen eines Wohngebäudes) erfolgt die Bemessung der notwendigen Stärke der Einsatzkräfte in der maximalen Zeit zum Erreichen der Einsatzstelle und dem Tätigwerden vor Ort. Demnach wird unter dem „Erreichungsgrad“ der prozentuale Anteil von zeitkritischen Einsätzen verstanden, bei dem die vorgegebene Hilfsfrist und die festgelegte Funktionsstärke eingehalten werden. Die Angabe erfolgt in Prozent. Beispielhaft bedeutet der Erreichungsgrad 90%, dass bei neun von zehn Einsätzen die Zielgröße eingehalten wird. Lediglich bei 10% der Einsätze wird entweder die Hilfsfrist über- oder die Funktionsstärke unterschritten bzw. beide Zielgrößen nicht erreicht. Folglich ist hervorzuheben, dass der Erreichungsgrad eine wichtige Größe hinsichtlich der Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr darstellt. Bundesweit gibt es leider keine Standardisierung der

Seite 11 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Zielerreichungsgrade auf Basis gesicherter, vergleichbarer statistischer Daten. Bei unterschiedlichen Hilfsfristen und Funktionsstärken werden deshalb Zielerreichungsgrade zwischen 80% und 95% angegeben. Alle Werte unter 80% lassen vermuten, dass eine leistungsfähige Feuerwehr nicht vorhanden ist.

Es wird deshalb festgelegt, auf Grundlage der o.g. Aussagen und einer realistischen Abschätzung, auch im bundesweiten Vergleich, einen Zielerreichungsgrad innerhalb der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf von 90% anzustreben.

Eine jährliche Erhebung und Auswertung der Daten aller Hilfsfrist relevanten Einsätze liefert die notwendige Grundlage, um ein realistisches Bild der Zielerreichung zu erhalten. Der erste Schritt der Feuerwehrbedarfsplanung ist die Überprüfung, inwieweit die Gefahrenabwehr flächendeckend erfolgen kann. Dies erfolgt zunächst losgelöst von einer Einbeziehung der Einsatzfahrzeuge. Dazu sind in eine Flächenkarte alle vorhandenen Feuerwehrstandorte der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf im Überblick zu erfassen.

Seite 12 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

4 Gefährdungspotenzial der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf

Um im Rahmen der Feuerwehrbedarfsplanung eine systematische Vorgehensweise zu gewährleisten, stellt die Abschätzung des Gefährdungspotenzials der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf eine wichtige Grundlage dar. Auf Basis der strukturellen Daten wird eine Risikoabschätzung vorgenommen, die im Wesentlichen auf den Arbeiten von GRABSKI und STARKE sowie der im Land Hessen angewendeten Modifizierung gründet.

4.1 Beschreibung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf

Mitten im Weserbergland liegt die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf im Naturpark Solling- zwischen den Höhenzügen Ith, Hils und Elfas. Die Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf wurde durch Verordnung des Niedersächsischen Innenministeriums über den Zusammenschluss der Samtgemeinden Eschershausen und Stadtoldendorf mit Wirkung vom 01. Januar 2011 gebildet. Sie ist nach der Stadt Holzminden die zweitgrößte Mitgliedsgemeinde im Landkreis Holzminden auf einer Fläche von 132,27 km²; hier leben knapp 16 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Verwaltungssitz ist die Stadt Stadtoldendorf. An das Gebiet der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf grenzen nördlich die Samtgemeinde -, die Samtgemeinde Leinebergland (Landkreis Hildesheim) sowie der Flecken , im Osten die Städte Einbeck sowie (Landkreis Northeim) und südlich die Stadt Holzminden sowie das gemeindefreie Gebiet Merxhausen und im Westen die Samtgemeinde Bevern an.

Abbildung 3: Gebiet der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN))

Die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf umfasst elf Gemeinden, nämlich  Arholzen  Deensen mit den Ortsteilen Braak, Schorborn und Schießhaus  Dielmissen

Seite 13 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

 Eimen mit den Ortsteilen Mainzholzen und Vorwohle  Stadt Eschershausen mit den Stadtteilen Scharfoldendorf und Wickensen  Heinade mit den Ortsteilen Hellental und Merxhausen  Holzen mit dem Ortsteil Ith  Lenne mit den Ortsteilen Linnenplan und Lenne-Vorwohle  Lüerdissen mit dem Ortsteil Oelkassen  Stadt Stadtoldendorf sowie  Wangelnstedt mit den Ortsteilen Emmerborn, Denkiehausen und Linnenkamp

Geschichtliches

Am Rande des Naturparks Solling-Vogler, zwischen Ith und Hils inmitten des Weserberglandes befindet sich die Stadt Stadtoldendorf. Der Försterbergturm als Wartturm der Stadtbefestigungsanlage aus dem 13. Jahrhundert ist deren Wahrzeichen unter der Homburg und bereits von weither sichtbar. Ursprünglich hieß Stadtoldendorf nur „Oldendorp“ (altes Dorf), woraus nach Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1255 durch Heinrich von Homburg die Bezeichnung Stadtoldendorf wurde. Im Dreißigjährigen Krieg erfolgte eine massive Zerstörung von Mauern, Türmen sowie Gebäuden im Stadtkern. Im Jahre 1721 war Stadtoldendorf Garnisonsstadt. Wirtschaftlicher Aufschwung erfolgte im 18. bzw. 19. Jahrhundert. Gips-, Sandstein- sowie Webereiunternehmen ließen sich nieder; im 20. Jahrhundert stellte die Weberei Kübler & Co. mit über 1000 Beschäftigten den größten Betrieb in der Stadt – das Unternehmen musste 1982 Konkurs anmelden. Eschershausen erhält erst 1833 die Stadtrechte und ist doch mehr als 1000 Jahre alt. An bevorzugter Stelle gelegen, von wichtigen Handelsstraßen durchzogen, entwickelte sie sich zu einem blühenden Gemeinwesen. Der Ort entstand einst an der Kreuzung der alten Heerstraßen Köln/Höxter–Braunschweig und Hameln-Einbeck. Die Raabestadt ist Geburtsstadt des deutschen Schriftstellers Wilhelm Raabe, dem 1901 die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde. Die Gründung des Dorfes Arholzen wird vor 800, in der sogenannten zweiten Siedlungsperiode zwischen 500 und 900 vermutet. Damals entstanden Ortschaften, deren Namen z.B. auf –hausen (verkürzt oft zu -sen) enden. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes findet man in einer an das Kloster Corvey gerichteten Schenkung (nicht datiert, jedoch zwischen 891 und 1037 entstanden). Während des Zweiten Weltkriegs, am 1. August 1941, gelangte Arholzen mit dem Kreis Holzminden im Austausch gegen den Landkreis Goslar an die Provinz Hannover. Die Gemeinde trat Anfang der 1970er Jahre erfolgreich für ihre Selbständigkeit ein und ist seit dem 01. Januar 1973 Mitglied der heutigen Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf. Die Gemeinde Deensen liegt am Ostrand des Naturpark Solling-Vogler. 1220 gibt es eine Erwähnung des Ortes Dedenhusen. 1483 erhielt Godewart von Campe das Recht, das in den Hussitenkriegen (1419–1436) verwüstete Dorf Deensen als Rittergut in Form einer Wasserburg wieder aufzubauen; diese verfiel im Laufe der Jahrhunderte. 1825 wurde auf den Fundamenten der alten Wasserburg das heutige Herrenhaus errichtet. Kellergewölbe und meterdicke Sandsteinwände zeugen noch von der alten Zeit. Der Burggraben und spätere obere Dorfteich wurden zum größten Teil zugeschüttet. Heute gibt es nur noch an der Nordseite des Herrenhauses einen Teich, der bis an die Gemäuer reicht. 1970 wurde das Rittergut dann nach 500-jährigem Besitz durch die Familie von Campe verkauft. Seit 1985 dient das ehemalige Herrenhaus mit den Stallungen als Reiterhof. Am Fuße der ausgedehnten Waldwandergebiete Elfas und Hils liegt die Gemeinde Eimen, zu der auch die Ortsteile Mainzholzen und Vorwohle gehören. Die Gründungszeit bzw. die Anfänge einer kontinuierlichen Besiedlung der Gemeinde Heinade sind unbekannt. Die erste sichere Erwähnung stammt aus dem Homburger Lehnsregister um das Jahr 1300, der Ort wird hier wie auch in späteren Urkunden als Heina bezeichnet. Die Endung -ade ist erst seit dem Ende des 16. Jahrhunderts überliefert. Bis Ende 2010 war Heinade staatlich anerkannter Erholungsort.

Seite 14 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Der Ort Holzen fand erstmals im Jahr 1004, in einer Urkunde mit dem Siegel König Heinrichs dem II, unter der Bezeichnung "Rothe im Gau Wikanavelde" Erwähnung. Es ist wahrscheinlich, dass Holzen gegründet wurde, um umliegende Ortschaften mit Holz bzw. Holzprodukten wie Holzkohle aus Ith und Hils zu versorgen. 1580 wurde die Gemeinde Lenne als "Sandkuhlen" in einer Urkunde erwähnt. Der Ort liegt außerdem an der Bahnstrecke Altenbeken – Kreiensen, die Personenzughaltestelle wurde jedoch 1987 aufgegeben. Der gleichnamige Fluss, die Lenne, entspringt am Nordrand des Höhenzugs und mündet bei Bodenwerder in die Weser. Wangelnstedt wurde erstmals als Wanhelist 1251 im Zusammenhang mit einer Stiftung Heinrichs von Luthardessen an das Kloster Amelungsborn urkundlich erwähnt. Aus Homburger Besitz kam das Dorf an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, wo es vom Amt Homburg aus verwaltet wurde. Zur Zeit der Soester Fehde wurde es zerstört und lag einige Jahrzehnte wüst. Unter Heinrich II. erfolgte 1518 der Neuaufbau als Pfarrdorf. Am 20. November 1972 beschlossen die Gemeinden Wangelnstedt, Linnenkamp, Emmerborn und Denkiehausen zum Jahresbeginn 1973 ihren Zusammenschluss unter dem Gemeindenamen Wangelnstedt.

Gliederung der Samtgemeinde

Die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf umfasst mit Stand vom 16. März 2017 nachfolgende elf Gemeinden:

 Arholzen 433 Einwohnerinnen und Einwohner  Deensen 1448 Einwohnerinnen und Einwohner  Dielmissen 817 Einwohnerinnen und Einwohner  Eimen 916 Einwohnerinnen und Einwohner  Eschershausen 3741 Einwohnerinnen und Einwohner  Heinade 915 Einwohnerinnen und Einwohner  Holzen 565 Einwohnerinnen und Einwohner  Lenne 677 Einwohnerinnen und Einwohner  Lüerdissen 414 Einwohnerinnen und Einwohner  Stadtoldendorf 5725 Einwohnerinnen und Einwohner  Wangelnstedt 617 Einwohnerinnen und Einwohner

 Gesamtzahl 16268 Einwohnerinnen und Einwohner

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf geht davon aus, dass aus den zurückliegenden Jahren, wo mehr als 16.000 Menschen in der Samtgemeinde lebten, diese in den nächsten Jahren auf ca. 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner abnehmen wird.

Regionale Lage

Die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf mit Ihren Ortsteilen hat mehr als 16.000 Einwohner, davon leben fast 6.000 in Stadtoldendorf sowie mindestens 3.700 in Eschershausen. Die Samtgemeinde ist zweitgrößte Verwaltungseinheit im Landkreis Holzminden. Eschershausen- Stadtoldendorf liegt im südwestlichen Teil von Niedersachsen am Rande des Sollings und der Weser. Zwei vorhandene Bundesstraßen und die Anbindung an das Netz der Deutschen Bahn bieten eine zufriedenstellende verkehrliche Erreichbarkeit der Samtgemeinde.

Seite 15 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Wirtschaftsstruktur

Die gewerbliche Entwicklung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf wird maßgeblich bestimmt durch

 Kleinbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten,  einige größere Produktionsbetriebe sowie  Dienstleistungs- und Handelsunternehmen.

Bevölkerungsstruktur

Die Bevölkerungsdichte liegt bei 119,4 Einwohnern pro Quadratkilometer. Prozentual teilen sich die 16 268 Einwohnerinnen und Einwohner in die Altersklassen zwischen  0 - 5 Jahren : 3,70 %  6 - 15 Jahren : 7,60 %  16 - 25 Jahren : 10,80 %  26 - 45 Jahren : 20,50 %  46 - 65 Jahren : 32,20 %  über 65 Jahre : 25,20 % auf.

Demographische Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf stellt sich wie folgt dar:

 1970: 21 172 Einwohnerinnen und Einwohner  1987: 17 924 Einwohnerinnen und Einwohner  1989: 17 938 Einwohnerinnen und Einwohner  2010: 16 038 Einwohnerinnen und Einwohner  2011: 16 092 Einwohnerinnen und Einwohner  2012: 15 916 Einwohnerinnen und Einwohner  2013: 15 730 Einwohnerinnen und Einwohner  2014: 15 615 Einwohnerinnen und Einwohner  2015: 15 791 Einwohnerinnen und Einwohner  2016: 16 066 Einwohnerinnen und Einwohner

Die Einwohnerentwicklung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf gibt Abbildung 3 wieder.

Seite 16 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Einwohnerentwicklung 1970 bis 2015 22000

21000

20000

19000 Einwohner 18000

17000

16000

15000 1970 1987 1989 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Abbildung 4: Einwohnerentwicklung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) Stand: 01.01.2015)

Infrastruktur

Die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf ist eine von vier Kommunen im Landkreis Holzminden. An das Gebiet der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf grenzen nördlich die Samtgemeinde Bodenwerder-Polle, die Samtgemeinde Leinebergland (Landkreis Hildesheim) sowie der Flecken Delligsen, im Osten die Städte Einbeck sowie Dassel (Landkreis Northeim) und südlich die Stadt Holzminden sowie das gemeindefreie Gebiet Merxhausen und im Westen die Samtgemeinde Bevern an

Fläche der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf

Die Fläche der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf beträgt 132,27 km2. Die flächenmäßige Nutzung zeigt die nachfolgende tabellarische Übersicht:

Tabelle 2: Flächennutzungsdaten der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf (Quelle: Landesbetrieb für Statistik Niedersachsen (LSN), Stand: 31.12.2015) Nutzung Fläche in km2 Gebäude- und Freifläche 7,45 - davon Wohnfläche 4,72 - davon Gewerbe- und Industriefläche 0,91 Betriebsfläche 0,88 Erholungsfläche 1,53 Verkehrsfläche 7,70 Landwirtschaftliche Fläche 75,38 Waldfläche 38,03 Wasserfläche 1,01 andere Nutzung 0,30 Gesamtfläche 132,27

Seite 17 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Die wesentlichen Infrastrukturdaten der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf stellen sich wie folgt dar:

Städte Eschershausen und Stadtoldendorf Gewerbe, Industrie, Wohnen, Einkaufen, Dienstleistung, Gastronomie, Tourismus Andere Gemeinden der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Gewerbe, Wohnen, Landwirtschaft, Tourismus

Insgesamt gibt es in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf 2452 sozialversicherungspflichtig Beschäftige, davon 1708 in Vollzeit sowie 746 in Teilzeit (Stand: 30.06.2016).

Tabelle 3: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Quelle: Landesbetrieb für Statistik Niedersachsen (LSN), Stand: 30.06.2015) Wirtschaftsbereiche Sozialversicherungspflichtige in Prozent Beschäftigte am Arbeitsort Land- und Forstwirtschaft 30 1,2 Produzierendes Gewerbe 995 40,6 Handel, Verkehr und Lagerei 544 22,2 Sonstige Dienstleistung 883 36,0 Gesamt 2452 100,0

Verkehrswege: Landes-/Kreisstraßen: L 484, L 546, L 580, L 581, L 583, K 14, K 15, K 16, K 17, K 18, K 19, K 23, K 24, K 31, K 44, K 45, K 46, K 47, K 48, K 71, K 81, K 97 Bundesstraßen: B 64 (Eschershausen-Holzminden-Höxter) und B 240 (Bodenwerder- Eschershausen) Bundesautobahn: keine DB-Strecke: Station Stadtoldendorf an der Bahnstrecke Altenbeken-Kreiensen ÖPNV-Strecke Bus: Linie 530 Holzminden-Bevern-Stadtoldendorf-Eschershausen-Holzen- Grünenplan, Linie 531 Holzminden-Bevern----Stadtoldendorf, Linie 540 Holzminden-Bevern-Stadtoldendorf-Lenne-Vorwohle-Einbeck Wasserstraße: keine Seen: keine Gebäude / Einrichtungen mit besonderer Art und Nutzung oder Gefährdung: Hotels: Hotel Tryp bei Wyndham, Stadtoldendorf, 120 Betten (zurzeit nicht genutzt) Landidyll Hotel Lönskrug, Heinade, 16 Betten Freizeitpark Mammut, Stadtoldendorf, 50 Betten Angerkrug, Dielmissen, 15 Betten Einkaufsmärkte: - Nahkauf, Eschershausen - Neukauf, Eschershausen und Stadtoldendorf - Netto, Eschershausen und Stadtoldendorf - Aldi, Stadtoldendorf - Rewe, Stadtoldendorf - Lidl, Stadtoldendorf - Rossmann, Stadtoldendorf - Baumarkt (BauSpezi) Segelflugplatz Ithwiesen Gewerbe-/Industriebetriebe ohne besondere Gefahren: siehe Risikoermittlung unter Risiko R3 Gewerbe-/Industriebetriebe mit besonderen Gefahren: Baumärkte, Auto- und Möbelhäuser, Getreidelager

Seite 18 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Krankenhäuser: keine Pflegeheime / Altenheime: Eschershausen Asylunterkunft Goethestraße Asylunterkunft Am Hüschebrink Wilhelm–Raabe–Residenz Bildungszentrum / Ith–Holzen Stadtoldendorf Seniorenresidenz Unter der Homburg Seniorenresidenz Haus Charlotte Gesundheitszentrum Charlottenstift Haus am Kellberg Einrichtung der Jugendbetreuung Schulen und Kindergärten: Schulen: Grundschule am Nordsolling in Deensen Wilhelm-Raabe-Schulzentrum mit Grundschule in Eschershausen Wilhelm-Raabe-Schulzentrum mit Haupt- und Realschule in Eschershausen Hagentorschule-Grundschule Stadtoldendorf Homburg-Schule Stadtoldendorf Schule am Hagedorn Förderschule Deensen Kindergärten: Kindergarten Deensen Kindergarten Dielmissen Kindergarten Stadtoldendorf (Pusteblume) Kindergarten Eschershausen („Die wilden Raben“) Kindergarten Eimen Kindergarten Holzen Kindergarten Heinade Evangelischer Kindergarten Arche St. Dionys Stadtoldendorf Aussiedlerhöfe / abgelegene Gebäude: 20 Hochhäuser: keine Tiefgaragen: keine Versammlungsstätten: Dorfgemeinschaftshaus Eimen Dorfgemeinschaftshaus Holzen Aula Eschershausen Mehrgenerationshaus Eschershausen Dorfgemeinschaftshaus Lüerdissen Dorfgemeinschaftshaus Arholzen Dorfgemeinschaftshaus Braak Dorfgemeinschaftshaus Schorborn Aula Deensen (Grundschule) Dorfgemeinschaftshaus Heinade Dorfgemeinschaftshaus Merxhausen Dorfgemeinschaftshaus Linnenkamp Dorfgemeinschaftshaus Lenne Dorfgemeinschaftshaus Hellental Historische Gebäude / Kulturstätten: Museum Raabe-Haus in Eschershausen Altes Rathaus–Haus der kulturellen Begegnung- in Stadtoldendorf Freilichtmuseum Mühlenanger in Stadtoldendorf Museum im Backhaus in Heinade-Hellental

Seite 19 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Besondere Gefährdungen

Überschwemmungsgebiete: Eimen (Hillebach); Eschershausen/Scharfoldendorf (Lenne), Oelkassen (Lenne), Stadtoldendorf (Eberbach) Ölfernleitungen / Gasfernleitungen: Gas-Hochdruckleitungen keine; Gasleitungen ja, Ölleitungen: nein

Löschwasserversorgung: Sicherstellung der Löschwasserversorgung primär durch die Trinkwasserversorgung gemäß DVGW Arbeitsblatt W 405 (siehe Hydrantenplan) sowie durch Brunnen und Zisternen/Löschteiche; offene Wasserentnahmestellen Bäche

4.2 Gefahrenbeschreibung durch Risikoabschätzung

Die Feuerwehr kann den Eintritt von Ereignissen selbst nicht beeinflussen. Ob und welcher Einsatz von ihr verlangt wird, hängt vom Risiko ab, das in einer Gemeinde besteht. Das Risiko beschreibt den Zusammenhang zwischen Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Schaden und dessen erwartete Größe:

Risiko = Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadensgröße

Das Risiko bzw. das Eintreten eines Ereignisses ist eine maßgebliche Größe bei der Bedarfsplanung. Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Schadensereignisses ist allerdings mittels einfacher Verfahren nicht zu berechnen. Das Risiko muss deshalb über eine vereinfachte Risikoabschätzung durchgeführt werden.

Risikoabschätzung

Die Risikoabschätzung erfolgt nach dem vom Landesfeuerwehrverband Hessen auf Grundlage eines am Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt entwickelten Verfahrens zur „Bestimmung der notwendigen Mindestausrüstung“. Hierbei wird aus gewichteten Einzelrisiken ein gemitteltes Gesamtrisiko errechnet. Dies erfolgt mathematisch durch eine einfache Addition der Einzelrisiken:

R1 + R2 + R3+ R4 = RGes

Die Abschätzung wird tabellarisch (s. Anlage 4) durchgeführt. Die Ergebnisse setzen sich aus dem Einsatzaufkommen, der Einwohnerzahl, den örtlichen Betrieben und aus den außergewöhnlichen Risiken zusammen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird im Verfahren als Wichtungsfaktor wf eingeführt. Um die Schadensgröße (Ausmaß von Schadensereignissen) unterscheiden zu können, wird eine fiktive Kennzahl Z eingeführt. Mit der Summe aus den Risikowerten wird in einer vom Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt erstellten Tabelle das Risiko auf einer zehnstufigen Skala ermittelt. Diese Prozedur wird für die verschiedenen Risiken in ähnlicher Weise durchgeführt. Die Mindestausstattung der Feuerwehr beruht auf den ermittelten Gesamtrisikofaktoren der jeweils betrachteten Ortschaften. Für festgestellte besondere Risiken, wie z. B. ABC-Gefahren (Vorhandensein von Einrichtungen mit atomaren bzw. nuklearen-, biologischen und chemischen Risiken) oder W-Gefahren (Gefahren durch Gewässer) ist die Ausstattung der Feuerwehr um geeignete Sonderausstattung, ggf. unter Berücksichtigung der interkommunalen Zusammenarbeit zu ergänzen.

Risiko R1

Das Risiko R1 wird aufgrund der tatsächlichen Einsätze pro Jahr durch Auswertung der Jahresstatistik bemessen. Zur Bestimmung der fiktiven Kennzahl Z bezogen auf die Schadensgröße

Seite 20 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

wird eine Bewertung der Ereignisse in f1 für geringfügig, f2 für mäßig oder f3 für schwerwiegend vorgenommen. Mit diesen fiktiv gewählten Faktoren

f1 = 1 für geringfügig (kleinere Einsätze, wie z.B. Kleinbrand, Fehlalarme durch BMA, böswillige und Täuschungsalarme, Ölspuren, Türen öffnen, Tierrettung) f2 = 10 für mäßig (orientiert sich hauptsächlich an der Schadenshöhe bzw. an der Art und Anzahl der Personenschäden, z.B. Verkehrsunfall oder Zimmerbrand bis 10 Verletzte) und f3 = 100 für schwerwiegend (orientiert sich hauptsächlich an der Schadenshöhe bzw. an der Art und Anzahl der Personenschäden, z.B. schwerer Verkehrsunfall, MANV oder Wohnungsbrand mit Toten oder mehr als zehn Verletzten) sollen Schwere bzw. Bedeutung der Ereignisse Rechnung getragen werden. Ebenso spiegelt sich hierdurch der Aufwand, den die Feuerwehren in der Schadenabwehr zu leisten haben, wider. Die Anzahl der Ereignisse n1-3 für die drei Schadengrößen erfährt bei der Verwendung der fiktiven Kennzahl Z als Ereigniszahl eine Wertung, um das Ergebnis statistisch deutlicher hervorzuheben. Die Wichtung der Brand- und Hilfeleistungseinsätze wird im Rückblick auf die durchschnittliche Verteilung der Einsätze nach Einsatzart Brandeinsätze und Hilfeleistungseinsätze durch den Wichtungsfaktor wf berücksichtigt.

Risiko R2

Durch das Risiko R2 werden die Gefahren, die in Wohn- und Freizeitbereichen entstehen können, einer Bewertung unterzogen. Die Bestimmung des Risikos erfolgt in diesem Verfahren ausschließlich einwohnerabhängig. Hierdurch wird eine ausreichende, einfache und unkomplizierte Bewertung des Risikos R2 vorgenommen.

Risiko R3

Das Risiko R3 bewertet die Risiken, die in Betrieben oder Unternehmen infolge der Gefahren durch Fertigung, Transport und Lagerung im Zusammenhang mit Produktionsaktivitäten bestehen. Zur Bestimmung der fiktiven Kennzahl Z bezogen auf die Unternehmensgröße wird die Zahl der Beschäftigten herangezogen. So kann eine Bewertung der Ereignisse in f1 für klein, f2 für mittel oder f3 für groß erfolgen. Mit diesen fiktiv gewählten Faktoren

f1 = 1 für klein (Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten) f2 = 10 für mittel (Unternehmen von 21 bis zu 200 Beschäftigten) und f3 = 100 für groß (Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten) sollen Schwere bzw. Bedeutung der Ereignisse Rechnung getragen werden. Ebenso spiegelt sich hierdurch der Aufwand, den die Feuerwehren in der Schadenabwehr zu leisten haben, wider. Die Anzahl der Ereignisse n1-3 für die drei Schadengrößen erfährt bei der Verwendung der fiktiven Kennzahl Z als Ereigniszahl eine Wertung, um das Ergebnis statistisch deutlicher hervorzuheben. Eine Gefahr der Unterbewertung dieses Risikowertes besteht beispielsweise darin, dass die Zahl der Beschäftigten weiter sinkt, die Sachwerte und das tatsächliche Gefährdungspotenzial jedoch immer weiter steigen. Schwierigkeiten bei der Bewertung des Risikos R3 können insbesondere in den nachstehenden Bereichen auftreten:  landwirtschaftliche Betriebe mit Massentierhaltung,  Räume für die Vorratshaltung von Heu, Stroh und Futtermitteln,  Unterstellplätze für hochwertige Landtechnik (Mähdrescher u.ä.),  alte Liegenschaften der Landwirtschaft (leerstehende Viehställe und Vorratsräume), die durch Betriebsaufgabe vorhanden sind und nicht mehr genutzt werden,

Seite 21 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

 Lagerräume und –hallen (das vorhandene Gefahrenpotenzial wird auf Grund der hohen Brandlast und durch die geringe Anzahl von ständigen Arbeitsplätzen nicht ausreichend erfasst),  Einrichtungen ohne ständige Arbeitsplätze (Beschäftigte sind z. B. in Energieumspannwerken, Druckerhöhungs- oder Druckminderungsstationen von Erdöl, Erdgaspipelines nicht ständig anwesend),  große Handelsunternehmen, wie z.B. Möbelhäuser, Einkaufs- sowie Outletzentren u.ä. und  Beherbergungsstätten, wie Gaststätten, in denen Unterkunftsmöglichkeiten angeboten werden, Pensionen oder kleine Hotels. Das Gefährdungspotenzial solcher vorgenannter Einrichtungen wird bei der Risikoanalyse im Risiko R4 berücksichtigt werden, damit das vereinfachte Verfahren für das Risiko R3 beibehalten werden kann.

Risiko R4

Durch das Risiko R4 werden die besonderen Risiken der jeweiligen Ortschaft analysiert. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, auch Gefahren zu bewerten, die in den Risiken R1-3 nicht ausreichend bewertet werden können. Der außergewöhnliche Risikobereich wird in fünf Gruppen unterteilt:  Straßenverkehrswege,  Schienenverkehrswege, Luftverkehrsplätze, Wasserwege,  Gebäude mit überdurchschnittlich hohem Gefahrenpotenzial,  Gebäude mit überdurchschnittlich hoher Konzentration an Menschen und  besonders gefährdete Produktionsbereiche oder Lager (auch in der Land- und Forstwirtschaft). Diese Bereiche können mit jeweils 2 Punkten bewertet werden. Daraus ergibt sich in der Summe eine maximale Höchstpunktzahl von 10.

Gesamtrisiko RGes

Der additive Wert

R1 + R2 + R3 + R4 = RGes ergibt das Gesamtrisiko RGes .

Für das Gesamtrisiko RGes gibt es in diesem Verfahren sechs Gesamtrisikokategorien. Die Einteilung in Kategorien (Gefahrenarten und Gefährdungsstufen) erfolgt in Anlehnung an die Feuerwehrorganisationsverordnung (FwOVO) des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport sowie die dazu erlassene Verwaltungsvorschrift zur Erstellung einer Bedarfs- und Entwicklungsplanung für den Brandschutz und die technische Hilfe und zur Regelausstattung der Feuerwehren mit Fahrzeugen (Planungs- und AusstattungsVV).

Hierbei wird in die nachstehenden Gefährdungsstufen (Tabelle 4) klassifiziert (weitergehende Hinweise sind der Anlage 5, Gefährdungsstufen und deren kennzeichnende Merkmale, zu entnehmen):

Tabelle 4: Gefahrenarten sowie Gefährdungsstufen (Erläuterungen siehe Anlage 5) Gefahrenart Gefährdungsstufe Brandschutz B 1 – B 4 Hilfeleistung bei Unglücksfällen und Notständen

Seite 22 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

 technische TH 1 – TH 4 Hilfeleistung  ABC- ABC 1 – ABC 3 Gefahrenabwehr  Wasserrettung W 1 – W 3

Hinsichtlich der Sicherstellung des zweiten Rettungsweges durch Rettungsgeräte der Feuerwehr ist die Höhe der Wohngebäude ein wesentliches zu berücksichtigendes Merkmal. Die Niedersächsische Bauordnung (NBauO) teilt Gebäude in sogenannte Gebäudeklassen ein, wobei zur Gebäudeklasse 1 freistehende Gebäude mit einer Höhe von bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten von insgesamt nicht mehr als 400 m2 Grundfläche sowie freistehende land- oder forstwirtschaftlich genutzte Gebäude gehören. Gebäudeklasse 2 beinhaltet nicht freistehende Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten von insgesamt nicht mehr als 400 m2 Grundfläche, wo hingegen Gebäudeklasse 3 sonstige Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m umfasst. Gebäude mit einer Höhe bis zu 13 m und Nutzungseinheiten mit jeweils nicht mehr als 400m2 Grundfläche zählen zur Gebäudeklasse 4. Nicht in den Gebäudeklassen 1 bis 4 erfasste bauliche Anlagen sowie unterirdische Gebäude mit Aufenthaltsräumen werden der Gebäudeklasse 5 zugeordnet. Demnach kann der zweite Rettungsweg mit tragbaren Leitern der Feuerwehr (4- teilige Steckleiter) bei Gebäuden der Gebäudeklasse 1 bis 3 sichergestellt werden. Für Gebäude der Gebäudeklasse 4 ist im Rahmen des Bestandsschutzes die Vorhaltung einer dreiteiligen Schiebleiter noch ausreichend - bei allen anderen Wohngebäuden ist der zweite Rettungsweg über ein Hubrettungsfahrzeug zu gewährleisten, bzw. baulich zu sichern.

Seite 23 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

5 Schutzziele

Ohne die Festlegung von Schutzzielen kann die Feuerwehrbedarfsplanung nicht durchgeführt werden. Unter Zugrundelegung der allgemeinen Bemerkungen in Kapitel 3 werden für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf nachfolgende Schutzziele festgelegt:

5.1 Festlegung der Hilfsfrist

Die Hilfsfrist umfasst einen Zeitraum von maximal zehn Minuten. Der Zeitraum beginnt mit der Alarmierung der jeweils zuständigen Ortsfeuerwehr(en) gemäß Festlegung in der Alarm- und Ausrückordnung (AAO) und endet mit dem Eintreffen der alarmierten Kräfte am Einsatzort sowie ersten Erkundungsmaßnahmen.

5.2 Festlegung der taktischen Einheiten

Die erste Einheit, die am Einsatzort eintreffen muss, ist die Löschgruppe (Stärke:1/8/9), in den Ortschaften mit Grundausstattungsfeuerwehren die Löschstaffel (Stärke:1/5/6). Sie soll innerhalb einer Hilfsfrist von zehn Minuten den Einsatzort erreichen und erste Erkundungsmaßnahmen durchführen. Die zweite Einheit dient der Verstärkung und umfasst mindestens eine Löschstaffel (Stärke:1/5/6) bzw. eine weitere Löschgruppe (Stärke:1/8/9). Sie soll innerhalb einer Hilfsfrist von 15 Minuten, d. h. spätestens fünf Minuten nach der ersten Einheit, eintreffen. Als 16. Funktion wird ein (übergeordneter) Einsatzleiter benötigt, da zwei taktische Einheiten zum Einsatz kommen. Der Einsatzleiter sollte möglichst zeitnah zur ersten taktischen Einheit eintreffen.

5.3 Festlegung des Erreichungsgrades

Der Erreichungsgrad ist der prozentuale Anteil der Einsätze, bei denen beide Zielgrößen, nämlich Hilfsfrist und erste taktische Einheit, eingehalten werden. Ein Erreichungsgrad von 90% wird für das Gebiet der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf angestrebt.

Seite 24 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

6 Sollstruktur

Im Rahmen der Sollstruktur wird nunmehr aufgezeigt, welcher Bedarf seitens der Sicherstellung von Brandschutz und Hilfeleistung in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf zu decken ist.

6.1 Ermittlung der erforderlichen Standorte der Feuerwehrhäuser

Zur Ermittlung der erforderlichen Standorte der Feuerwehrhäuser ist in Abhängigkeit von der Hilfsfrist die nutzbare Fahrzeit vom Feuerwehrhaus zur Einsatzstelle maßgebend. Auf Grundlage der in Kapitel 5.1 festgelegten Hilfsfrist (Löschgruppe bzw. Löschstaffel in zehn Minuten, weitere Löschstaffel bzw. Löschgruppe in 15 Minuten) ergeben sich die möglichen mittleren Fahrstrecken für die Einsatzfahrzeuge. Hierzu können jeweils rund um das Feuerwehrhaus die mittleren Fahrstrecken eingetragen werden. Damit dies aber differenziert möglich ist, gilt es zunächst für den jeweiligen Standort die durchschnittliche Ausrückzeit und nach den beschriebenen Vorgaben die mittlere Fahrzeit festzustellen. Als Standard für eine Freiwillige Feuerwehr gilt eine mittlere Ausrückzeit von vier Minuten.

Die Anfahrtzeit (tAnf) ergibt sich als Differenz zwischen der Regelhilfsfrist (tHilf) sowie der Ausrückzeit

(tAus)

tAnf = tHilfs - tAus

Auf Basis der durchgeführten Analyse wurde für tAnf eine Zeit von vier Minuten ermittelt. Aus der Anfahrtzeit wird der durchschnittliche Fahrweg nach folgender Beziehung ermittelt:

Fahrweg (s) = Anfahrtzeit (tAnf) x mittlere Fahrgeschwindigkeit* (vm)

Berechnung (s): tAnf (in min) x Vm (in km/h) 60 Anerkannte Standards für die mittleren Fahrgeschwindigkeiten:

Vm (innerorts) = 40 km/h; Vm (außerhalb) = 60 km/h

Für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf mit ihren elf Gemeinden wurden jeweils die Fahrbeziehungen auf Basis einer Erreichbarkeitsanalyse mit der Software „openrouteservice“ des Geografischen Instituts der Universität Heidelberg ermittelt. Dabei wird rund um den Startpunkt (jeweiliger Standort des Feuerwehrhauses) ein Polygon berechnet und in der Karte angezeigt. Die Grenzen des Polygons ergeben sich auf der maximalen Distanz, die vom Startpunkt aus mit einem Fahrzeug in jede Richtung in der angegebenen Anfahrtzeit (vier Minuten) bei einer Fahrgeschwindigkeit innerorts von 40 km/h sowie außerhalb geschlossener Ortschaften von 60 km/h über nutzbare Straßen zurückgelegt werden kann. Das so „abzudeckende Gebiet“ wird farbig in einer geeigneten Karte dargestellt (siehe Abbildungen).

Ebenfalls erfolgt eine Abschätzung zur Abdeckung des zweiten Rettungsweges über ein Hubrettungsgerät (Drehleiter, Teleskopmastbühne). Hier kommt das vorhandene Fahrzeuge (TLK 23/12 als TMB 32) der Ortsfeuerwehr Stadtoldendorf zum Einsatz und stellt eine Rettung in der notwendigen Zeit sicher. So ergibt sich mit Hilfe dieser Darstellungen eine räumliche Deckung des Gebietes der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf (in der Feuerwehrbedarfsplanung ist die Abdeckung des infrastrukturell erschlossenen Gebietes der Kommune anzunehmen). Als Ergebnis kann konstatiert werden, dass eine ausreichende Bemessung auf Basis der Regelhilfsfrist vorliegt.

Seite 25 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Nachfolgend werden die Ergebnisse für die einzelnen Ortschaften vorgestellt:

Abbildung 5: Abdeckung für Arholzen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 6: Abdeckung für Braak; Anfahrtzeit 4 Minuten

Seite 26 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 7: Abdeckung für Deensen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 8: Abdeckung für die Denkiehausen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Seite 27 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 9: Abdeckung für Dielmissen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 10: Abdeckung für Eimen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Seite 28 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 11: Abdeckung für Emmerborn; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 12: Abdeckung für Eschershausen und Scharfoldendorf; Anfahrzeit 4 Minuten

Seite 29 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 13: Abdeckung für Heinade; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 14: Abdeckung für Hellental; Anfahrtzeit 4 Minuten

Seite 30 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 15: Abdeckung für Holzen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 16: Abdeckung für Lenne; Anfahrtzeit 4 Minuten

Seite 31 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 17: Abdeckung für Linnenkamp; Anfahrzeit 4 Minuten

Abbildung 18: Abdeckung für Lüerdissen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Seite 32 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 19: Abdeckung für Mainzholzen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 20: Abdeckung für Merxhausen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Seite 33 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 21: Abdeckung für Oelkassen; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 22: Abdeckung für Schorborn; Anfahrtzeit 4 Minuten

Seite 34 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 23: Abdeckung für Stadtoldendorf; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 24: Abdeckung für Vorwohle; Anfahrtzeit 4 Minuten

Seite 35 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 25: Abdeckung für Wangelnstedt; Anfahrtzeit 4 Minuten

Abbildung 26: Abdeckung 2. Löschgruppe durch die OrtsFw Eschershausen, Anfahrtzeit 9 Minuten

Seite 36 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 27: Abdeckung 2. Löschgruppe durch die OrtsFw Stadtoldendorf, Anfahrtzeit 9 Minuten

Abbildung 28: Abdeckung 2. Löschgruppe durch die OrtsFw Dielmissen, Anfahrtzeit 9 Minuten

Seite 37 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 29: Abdeckung 2. Löschgruppe durch die OrtsFw Merxhausen, Anfahrtzeit 9 Minuten

Abbildung 30: Abdeckung des 2. Rettungsweges mit Hilfe der TLK 23/12 (TMB 32) der Ortsfeuerwehr Stadtoldendorf, Anfahrtzeit 11 Minuten

Seite 38 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

6.2 Ermittlung der Sollausstattung

Die durchgeführte Risikoabschätzung (siehe Kapitel 4.2) basiert auf der Summierung der Risiken R1 bis R4 als Gesamtrisiko RGes. Dies wird verknüpft mit der Mindestausstattung der jeweiligen Ortsfeuerwehr durch Zuordnung zu den Gefährdungsstufen in Anlehnung an die in Anlage 5 dargestellte Tabelle. Dabei kann das in Niedersachsen etablierte dreigeteilte System von Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung, Stützpunktfeuerwehr sowie Schwerpunktfeuerwehr mit herangezogen werden, wobei für RGes ein Zahlenwert von 0 bis 12 als Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung, von 13 bis 17 von einer Stützpunktfeuerwehr und RGes ≥18 von einer Schwerpunktfeuerwehr zu sprechen ist.

Folgendes Gesamtrisiko RGes, jeweils für die einzelnen Gemeinden, wurde errechnet und in Verbindung mit der jeweiligen Mindestausstattung sowie Mindestsollstärke gebracht:

Tabelle 5: Risiko- und Gefahrenklassifizierung der Feuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf Ortschaft Risiko Art der Gefährdungs Mindest- Mindest- RGes Feuerwehr stufe personal- ausstattung stärke Arholzen 5 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Braak 3 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Deensen 8 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW Denkiehausen 3 Grundausstattung B 1 TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W1 evtl. MTW Dielmissen 8 Grundausstattung B 1, TH 2, 20 TSF/TSF-W, ABC 1,W 1 evtl. MTW

Eimen 9 Grundausstattung B 1, TH 2, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Emmerborn 2 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Eschershausen 18 Schwerpunkt B 3, TH 3, 46 ELW 1, 2 LF ABC 2, W 1 20/HLF 20, Sonderfahr- zeuge Heinade 7 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/ ABC 1, W 1 TSF-W, evtl. MTW Hellental 4 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/ ABC 1, W 1 TSF-W, evtl. MTW

Seite 39 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Holzen 7 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/ ABC 1, W 1 TSF-W, evtl. MTW Lenne 6 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Linnenkamp 2 Grundausstattung B1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Lüerdissen 7 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Mainzholzen 8 Grundausstattung B 1, TH 2, 20 TSF/ ABC 1, W 1 TSF-W, evtl. MTW Merxhausen 5 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Oelkassen 2 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Schorborn 4 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Stadtoldendorf 18 Schwerpunkt B 3, TH 3, 46 ELW 1, 2 ABC 2, W 1 LF/HLF, Sonderfahr- zeuge Vorwohle 7 Grundausstattung B 1, TH 2, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Wangelnstedt 5 Grundausstattung B 1, TH 1, 20 TSF/TSF-W, ABC 1, W 1 evtl. MTW

Auf Grund dieser Ergebnisse sind Planungen für die Personalentwicklung sowie kurz- bzw. mittelfristige Beschaffung von Fahrzeugen und/oder Geräten transparenter vorzunehmen.

6.3 Ermittlung der erforderlichen Personalstruktur

Das verfügbare Personal zu jeder Tages- und Nachtzeit ist der Schlüssel zum erfolgreichen Bewältigen der unterschiedlichen Einsätze der Feuerwehr.

Maßgeblich bestimmt somit die Mindeststärke der jeweiligen Ortsfeuerwehr die Einsatzbereitschaft. Unter Zugrundelegung von einer Löschgruppe (Stärke:1/8/9) sowie der Ausfallreserve von 100% und den nötigen Führungskräften sind

Seite 40 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

 mindestens 20 Feuerwehrangehörige für eine Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung,  für eine Stützpunktfeuerwehr 26 Einsatzkräfte sowie für  eine Schwerpunktfeuerwehr 46 Einsatzkräfte erforderlich. Dabei sollten genügend ausgebildete Atemschutzgeräteträger zur Verfügung stehen.

Bei höheren Risiken ist die Personalstärke jeweils anzupassen (Basis ist die Vorhaltung von Feuerwehrfahrzeugen und der erforderlichen Besatzung). Die Ausbildung der Feuerwehrangehörigen richtet sich nach der Feuerwehr-Dienstvorschrift 2 (FwDV 2).

Nachfolgend wird die Mindestsollstärke der Ortsfeuerwehren festgelegt:

Seite 41 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Tabelle 6: Mindestsollstärke nach Risikoermittlung für die Feuerwehren der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf Ortsfeuerwehr Mindeststärke nach Taktische Bezeichnung Risikoermittlung Einheiten Arholzen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Braak 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Deensen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Denkiehausen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Dielmissen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Eimen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Emmerborn 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Eschershausen 46 Zug OrtsFw als Schwerpunktfeuerwehr Heinade 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Hellental 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Holzen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Lenne 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Linnenkamp 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Lüerdissen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Mainzholzen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Merxhausen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Oelkassen 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Schorborn 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Stadtoldendorf 46 Zug OrtsFw als Schwerpunktfeuerwehr Vorwohle 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung Wangelnstedt 20 Gruppe OrtsFw mit Grundaus- stattung

Seite 42 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

7 Bewertung von Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr

Der Bewertung der Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehren der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf kommt besondere Bedeutung zu. Dabei muss die Sollstruktur mit dem Ist-Zustand verglichen werden. Die nachfolgend in Tabellenform dargestellte Risikoanalyse erlaubt es, über den Wert RGes die personelle sowie technische Ausstattung einzuordnen.

Tabelle 7: Risikoanalyse der Ortschaften der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf (Erläuterungen zu den Werten R1 bis R4 siehe Anlage 4)

Risikoanalyse für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf

r

Gesamtrisiko Einsätze pro Jah Einsätze pro Einwohnerzahl Beschäftigtenzahl Besondere Risiken

Nr. Feuerwehr Einwohner R1 R2 R3 R4 RGes 1 Arholzen 433 0 2 0 3 5 2 Braak 189 0 0 0 3 3 3 Deensen 962 0 2 0 6 8 4 Denkiehausen 68 0 0 0 3 3 5 Dielmissen 815 0 2 0 6 8 6 Eimen 381 0 2 0 7 9 7 Emmerborn 58 0 0 0 2 2 8 Eschershausen 3741 5 3 0 10 18 9 Heinade 401 0 2 0 5 7 10 Hellental 271 0 2 0 2 4 11 Holzen 579 0 2 0 5 7 12 Lenne 678 0 2 0 4 6 13 Linnenkamp 149 0 0 0 2 2 14 Lüerdissen 270 0 2 0 5 7 15 Mainzholzen 265 0 2 0 6 8 16 Merxhausen 264 0 2 0 3 5 17 Oelkassen 154 0 0 0 2 2 18 Schorborn 307 0 2 0 2 4 19 Stadtoldendorf 5723 4 5 0 9 18 20 Vorwohle 302 0 2 0 5 7 21 Wangelnstedt 338 0 2 0 3 5

Demnach können bis zu einem Wert von RGes ≤ 12 die jeweiligen Ortsfeuerwehren als Grundausstattungsfeuerwehren eingestuft werden. Erst bei RGes von 13 bis 17 erfolgt eine Klassifizierung als Stützpunktfeuerwehr. Ein Wert RGes ≥ 18 erfordert die Einstufung als Schwerpunktfeuerwehr. Die Nutzung dieser für das Land Niedersachsen typischen Begriffe soll lediglich als Anhaltspunkt für die Wehrgliederung dienen. Damit ergibt sich die Klassifizierung für Eschershausen sowie Stadtoldendorf als Schwerpunktfeuerwehren. Die anderen 19 Ortsfeuerwehren sind als Feuerwehren mit Grundausstattung zu gliedern. Dadurch kann insgesamt

Seite 43 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Leistungsfähigkeit sowie Einsatzbereitschaft der Feuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf gewährleistet werden.

7.1 Ausstattung

Für die 21 Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf sind nachfolgende Fahrzeuge vorhanden:

Tabelle 8: Ist-Struktur der Fahrzeugausstattung der Feuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf

Fahrzeugart Kurz- Baujahr Typ Kennzeichen bezeichnung OrtsFw Arholzen Tanklöschfahrzeug TLF 16/24-Tr 1992 Mercedes HOL-TW 10 Mannschaftstransportwagen MTW 1999 VW HOL-FF 95 OrtsFw Braak Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 1990 Mercedes HOL-EH 80 OrtsFw Deensen Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 2001 Mercedes HOL-FF 23 Feuerwehranhänger FwA 2011 HOL-FW 23 OrtsFw Denkiehausen Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 1999 Mercedes HOL-FF 28 OrtsFw Dielmissen Löschgruppenfahrzeug LF 8 2004 Mercedes HOL-FD 222 Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 1986 VW-MAN HOL-AC 130 OrtsFw Emmerborn Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 2009 OPEL HOL-FF 35 OrtsFw Eimen Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 2012 VW HOL-G 2026 OrtsFw Eschershausen Einsatzleitwagen ELW 1 2007 VW HOL-G 117 Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20/16 2010 MAN HOL-G 111 Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 1996 Mercedes HOL-G 112 Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 1994 Mercedes HOL-G 121 Gerätewagen GW 2002 Mercedes HOL-G 109 Mannschaftstransportwagen MTW 2001 VW HOL-G 115 Mehrzweckfahrzeug MZF 2010 VW HOL-G 119 Feuerwehranhänger FwA-T 1997 HOL-G 110 Feuerwehranhänger FwA-T 2002 HOL-G 116 Feuerwehranhänger FwA-Schlauch 2009 HOL-G 118 OrtsFw Heinade Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 2004 Mercedes HOL-FF 34 OrtsFw Hellental Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 1999 VW HOL-FF 24 OrtsFw Holzen Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W 2017 IVECO HOL-G 2241 Schlauchwagen SW 1000 1992 Mercedes HOL-LK 224 OrtsFw Lenne Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 2013 VW HOL-G 2527 OrtsFw Linnenkamp Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 2000 Mercedes HOL-FF 27 OrtsFw Lüerdissen Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 1986 VW HOL-DS 5 OrtsFw Mainzholzen Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 1988 VW HOL-M 140

Seite 44 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Fahrzeugart Kurz- Baujahr Typ Kennzeichen bezeichnung OrtsFw Merxhausen Löschgruppenfahrzeug LF 8 2003 Mercedes HOL-FF 26 Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 1986 Mercedes HOL-AA 136 Mannschaftstransportwagen MTW 2013 Ford HOL-V 112 OrtsFw Oelkassen Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-T 1969 VW HOL-N 972 OrtsFw Schorborn Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 1998 VW HOL-FF 29 OrtsFw Stadtoldendorf Einsatzleitwagen ELW 1 2017 Mercedes HOL-F 2212 Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 2016 MAN HOL-F 2248 Löschgruppenfahrzeug LF 20 2009 MAN HOL-F 2016 Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS 1985 Mercedes HOL-LK 223 Teleskopmast TMB 32 2014 MAN HOL-TM 32 Mannschaftstransportfahrzeug MTW 2014 VW HOL-F 2217 Mannschaftstransportfahrzeug MTW 1999 FIAT HOL-FW 60 Mehrzweckfahrzeug MZF 1997 Mercedes HOL-FK 112 Feuerwehranhänger FwA- 2013 HOL-G 2222 Gefahrgut Feuerwehranhänger FwA- 1989 HOL-AY 112 Transport Feuerwehranhänger FwA- 1971 HOL-TX 12 Transport OrtsFw Vorwohle Löschgruppenfahrzeug LF 8 1992 Mercedes HOL-U 833 OrtsFw Wangelnstedt Tragkraftspritzenfahrzeug TSF 2006 Mercedes HOL-FF 25

Legt man eine mittlere Nutzungsdauer der Fahrzeuge für Mannschaftstransportwagen (MTW) von 15 Jahren sowie für Lösch- und Sonderfahrzeuge von 20 Jahren zugrunde, dann ergibt sich auf Basis der Sollvorhaltung im Vergleich mit den heutigen Gegebenheiten die Notwendigkeit der nachfolgenden Vorhaltung:

Alle Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung sollen über einen MTW (Ortsfeuerwehren Denkiehausen, Emmerborn, Mainzholzen, Oelkassen, Schorborn) bzw. ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF gem. DIN 14530-16 für die Ortsfeuerwehr Lüerdissen) oder ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W gem. DIN 14530-17 für die Ortsfeuerwehren Arholzen, Braak, Deensen, Eimen, Heinade, Hellental, Holzen, Lenne, Linnenkamp, Vorwohle und Wangelnstedt) verfügen. Die Schwerpunktfeuerwehren Eschershausen sowie Stadtoldendorf sind mit Einsatzleitwagen (ELW 1 gem. DIN SPEC 14507-2), Löschgruppenfahrzeugen (LF 20 gem. DIN 14530-11 bzw. HLF 20 mit maschineller Zugeinrichtung (DIN 14530-26) sowie Sonderfahrzeugen (z.B. Hubrettungsfahrzeug zur Sicherstellung des 2. Rettungsweges als TMB 32 der OrtsFw Stadtoldendorf, Gerätewagen-Logistik mit maschineller Zugeinrichtung für Nachschubzwecke für OrtsFw Eschershausen) auszustatten. Topografisch bedingt sind die Großfahrzeuge bzw. Mannschaftstransportfahrzeuge möglichst mit Allradantrieb zu beschaffen.

Seite 45 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Tabelle 9: Überblick der Ist-Fahrzeugausstattung in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf

r lfd. Nr. Ortsfeuerweh MTW TSF TSF-W ELW 1 LF 8 LF 16-TS LF 20 HLF -20 TLF 8/18 / TLF16/24-Tr TLF 16/25 TLK 23/12 (TMB 32) RW GW KdoW Sonstige (z.B. MZF) 1 Arholzen 1 1 2 Braak 1 3 Deensen 1 4 Denkiehausen 1 5 Dielmissen 1 1 6 Eimen 1 7 Emmerborn 1 8 Eschershausen 1 1 1 1 1 1 1 9 Heinade 1 10 Hellental 1 11 Holzen 1 1 12 Lenne 1 13 Linnenkamp 1 14 Lüerdissen 1 15 Mainzholzen 1 16 Merxhausen 1 1 1 17 Oelkassen 1 18 Schorborn 1 19 Stadtoldendorf 1 1 1 1 1 1 20 Vorwohle 1 21 Wangelnstedt 1 Gemeindebrandmeister

Seite 46 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 30: Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der OrtsFw Lüerdissen

Abbildung 31: Löschgruppenfahrzeug LF 8 der OrtsFw Vorwohle

Seite 47 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 32: Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) OrtsFw Emmerborn

Abbildung 33: Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 der OrtsFw Merxhausen

Seite 48 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Tabelle 10: Soll-Ausstattung mit Fahrzeugen für die Feuerwehren der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf

r

lfd. Nr. Ortsfeuerweh MTW TSF TSF-W ELW 1 HLF 10 LF 20/HLF 20 TLF 3000 DLAK 23/12 bzw. TMB RW GW-Logistik KdoW Sonstige 1 Arholzen 1 2 Braak 1 3 Deensen 1

4 Denkiehausen 1

5 Dielmissen 1 1 6 Eimen 1 7 Emmerborn 1 8 Eschershausen 1 1 2 1 1 9 Heinade 1 10 Hellental 1 11 Holzen 1

12 Lenne 1

13 Linnenkamp 1 14 Lüerdissen 1 15 Mainzholzen 1 16 Merxhausen 1 1 17 Oelkassen 1 18 Schorborn 1 19 Stadtoldendorf 2 1 2 1 1

20 Vorwohle 1

21 Wangelnstedt 1 Gemeindebrandmeister 1

Demnach ergibt sich nachfolgender Beschaffungsbedarf für von der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf zu finanzierende Fahrzeuge:

Seite 49 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Tabelle 11: Notwendige Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf in den Jahren 2018/2019 bis 2022/2023 Jahre Fahrzeugart Anzahl Ortsfeuerwehr Geschätzte Investition in € 2018/2019 LF 20 1 Eschershausen 355 000 MTW, geländefähig 1 Eschershausen 80 000 TSF-W 1 Braak 135 000 2019/2020 GW-Logistik mit MZE 1 Eschershausen 275 000 KdoW 1 GemBM 45 000 2020/2021 GW-Logistik 1 Stadtoldendorf 220 000 MTW 1 Oelkassen 60 000 2021/2022 HLF 10 2 Dielmissen 420 000 Merxhausen 2022/2023 TSF-W 2 Vorwohle 270 000 Deensen MTW 2 Mainzholzen 120 000 Schorborn

Seite 50 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Für jede Ortsfeuerwehr steht eine Unterkunft zur Verfügung. Abbildung 34 zeigt die räumliche Verteilung.

Abbildung 34: Überblick der Feuerwehrhäuser in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf

Die Feuerwehrhäuser der Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf listet mit Anschrift sowie Baujahr Tabelle 12 auf.

Tabelle 12: Ist-Struktur der Feuerwehrhäuser in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Ortschaft Anschrift Baujahr Nutzung als Feuerwehrhaus Arholzen Hauptstraße, 37627 1970 1970 Arholzen Braak Landwehrstraße 2, 1971 1971 37627 Braak Deensen Am Anger 9a, 37627 1950 1950 Deensen Denkiehausen Denkiehausen, 37627 1950 1950 Wangelnstedt Dielmissen Hauptstraße 40, 37633 1986 1986 Dielmissen Eimen Schulstraße 5a, 37632 1968 1968 Eimen Emmerborn Emmerborn, 37627 1969 1969 Wagelnstedt Eschershausen Homburgstraße 4, 1950 1950 37632 Eschershausen Heinade In der Trift, 37627 1979 1979 Heinade Hellental Hauptstraße 1a, 37627 1984 1984 Heinade Holzen Hilsstraße 17, 37632 1979 1979 Holzen

Seite 51 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Lenne Lennetalstraße 11, 1980 1980 37627 Lenne Linnenkamp Mühlenbergstraße, 1975 1975 37627 Wangelnstedt Lüerdissen Behnestraße 8, 37635 1949 1949 Lüerdissen Mainzholzen Eschershäuser Straße 1955 1955 8a, 37632 Eimen Merxhausen Alte Einbecker 3, 1972/1986 1972/1986 37627 Heinade Oelkassen Lennestraße 13, 1953 1956 37635 Lüerdissen Schorborn Alte Mühle, 37627 1971 1974 Deensen Stadtoldendorf Neue Straße 18/18a, 1935/1940;2000 1976;2000 37627 Stadtoldendorf Vorwohle Amthof 4, 37632 1956 1956 Eimen Wangelnstedt Klusfeld 8, 37632 1971 1977 Wangelnstedt

Eine Beurteilung der Zweckmäßigkeit der Liegenschaften zur Unterbringung von Personal, Fahrzeugen sowie Geräten der jeweiligen Ortsfeuerwehren wird wie folgt vorgenommen:  „bedarfsgerecht“ (entspricht den Vorgaben der Unfallverhütungsvorschriften sowie der einschlägigen Normen (z.B. DIN 14092-1: 2012-04; Feuerwehrhäuser-Teil 1: Planungsgrundlagen)),  „bedingt bedarfsgerecht“ (geringe Mängel, was Platz- und Raumbedarf anbelangt; Persönliche Schutzkleidung wird in der Fahrzeughalle aufbewahrt) und  „nicht bedarfsgerecht“ (Feuerwehrhaus entspricht nicht den einschlägigen Vorgaben, was Platzbedarf und Ausstattung anbelangt).

Auf dieser Grundlage werden die Unterkünfte (Tabelle 13) wie folgt beurteilt:

Tabelle 13: Beurteilung der Ist-Struktur der Feuerwehrhäuser in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf

Ortschaft und Baujahr Anzahl Schulungsraum Persönliche Zweck- Anschrift des der Stell- vorhanden Schutzkleidung in mäßigkeit Feuerwehrhauses plätze der Fahrzeughalle Arholzen 1970 2 ja ja bedingt Hauptstraße bedarfsgerecht Braak 1971 1 Ja (Neben- ja bedingt Landwehrstraße gebäude) bedarfsgerecht 2 Deensen 1950 1 ja ja bedingt Am Anger 9a bedarfsgerecht Denkiehausen 1950 1 ja (DGH) nein bedarfsgerecht Dielmissen 1986 2 ja nein bedarfsgerecht Hauptstraße 40 Eimen 1968 1 ja nein nicht Schulstraße 5a bedarfsgerecht Emmerborn 1969 1 ja ja bedingt bedarfsgerecht

Seite 52 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Eschershausen 1950 6 ja ja nicht Homburgstraße 4 bedarfsgerecht Heinade 1979 1 ja ja bedingt In der Trift bedarfsgerecht Hellental 1984 1 ja ja bedingt Hauptstraße 1a bedarfsgerecht Holzen 1979 2 Ja (DGH) ja bedingt Hilsstraße 17 bedarfsgerecht Lenne 1980 1 1 ja bedingt Lennetalstraße bedarfsgerecht 11 Linnenkamp 1975 1 nein ja bedingt Mühlenberg- bedarfsgerecht straße Lüerdissen 1949 1 ja nein bedarfsgerecht Behnestraße 8 Mainzholzen 1955 1 ja nein bedingt Eschershäuser bedarfsgerecht Straße 8a Merxhausen 1972/ 3 ja ja bedingt Alte Einbecker 3 1986 bedarfsgerecht Oelkassen 1953 1 ja ja bedingt Lennestraße 13 bedarfsgerecht Schorborn 1971 1 nein ja bedingt Alte Mühle bedarfsgerecht Stadtoldendorf 1935/ 9 ja nein bedingt Neue Straße 1940; bedarfsgerecht 18/18a 2000 Vorwohle 1956 1 ja nein bedarfsgerecht Amthof 4 Wangelnstedt 1971 1 ja ja bedingt Klusfeld 8 bedarfsgerecht

Die Lage der Feuerwehrhäuser in den jeweiligen Ortschaften kann aufgrund der Fahrzeitenanalyse als zweckmäßig positioniert bezeichnet werden. Der Instandhaltungszustand der Feuerwehrhäuser ist als überwiegend sachgerecht zu bezeichnen – die Lagerung der Persönlichen Schutzausrüstung in der Fahrzeughalle der meisten Ortsfeuerwehren (Arholzen, Braak, Deensen, Eimen, Emmerborn, Heinade, Hellental, Lenne, Linnenkamp, Lüerdissen, Mainzholzen, Merxhausen, Oelkassen, Schorborn, Vorwohle und Wangelnstedt) ist zwingend zu verbessern. Dies kann mit einfachen Maßnahmen geschehen bzw. ist durch kleine bauliche Erweiterungen (z.B. Feuerwehrhaus Wangelnstedt) zu erledigen. Investitionsbedarf besteht aufgrund des Gebäudealters sowie der sehr eingeschränkten räumlichen Situation für die Feuerwehrhäuser in Arholzen, Deensen, Eimen sowie Linnenkamp. Hier sind detaillierte Überprüfungen nebst Kostenschätzungen sowie der Möglichkeit eines gemeinsamen Hauses für die Ortsfeuerwehren Arholzen und Deensen in den nächsten Jahren vorzunehmen. Auch trifft dies im besonderen Maße für das Feuerwehrhaus der Ortsfeuerwehr Eschershausen zu. Die Lage des Gebäudes kann als sachgerecht bezeichnet, jedoch die verschachtelte Anordnung der unterschiedlichen Teilbereiche sowie die sehr veraltete Bausubstanz ist für eine Feuerwehr in dieser Größenordnung zwingend verbesserungsbedürftig. Es gilt im Jahr 2019 Planungsmittel zu veranschlagen, um auf dem vorhandenen Grundstück durch sukzessive Rückbaumaßnahmen sowie unter Einbeziehung von Nachbarbereichen einen Neubau zu ermöglichen und so mittelfristig eine zukunftsfähige bauliche Lösung zu schaffen. Auch bedarf es einer grundlegenden Renovierung des Feuerwehrhauses in Stadtoldendorf – eine detaillierte Maßnahmenplanung mit Kostenschätzung hat zu erfolgen.

Seite 53 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Abbildung 35: Teilansicht des Feuerwehrhauses der Ortsfeuerwehr Eschershausen

Abbildung 36: Ansicht des Feuerwehrhauses der Ortsfeuerwehr Deensen aus dem Jahre 1951

Seite 54 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

7.2 Personal- und Organisationsstruktur

Die Personalstruktur der 21 Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf (Stand: 31.12.2017) wird in Tabelle 14 aufgezeigt:

Tabelle 34: Ist-Struktur des Personalstandes der Feuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf

Ist-Struktur r

Tagesalarm- Ortsfeuerwehr sicherheit Einsatz- kräfte davon Atem- schutz- geräte- träge Arholzen 22 5 6 Braak 25 4 15 Deensen 24 13 11 Denkiehausen 18 2 3 Dielmissen 43 13 8 Eimen 39 15 11 Emmerborn 18 0 6 Eschershausen 51 20 27 Heinade 27 8 11 Hellental 17 3 4 Holzen 24 5 14 Lenne 43 7 13 Linnenkamp 25 7 9 Lüerdissen 15 0 1 Mainzholzen 21 0 12 Merxhausen 25 10 9 Oelkassen 15 0 8 Schorborn 12 2 2 Stadtoldendorf 56 23 21 Vorwohle 31 12 11 Wangelnstedt 20 4 12 Summe 571 153 214

Gerade im personellen Bereich stellt sich die Anzahl der Einsatzkräfte für die überwiegende Anzahl der Ortsfeuerwehren als auskömmlich dar. Dennoch ist dies, auch vor dem Hintergrund der Tagesalarmsicherheit, kurz- bzw. mittelfristig nicht ausreichend, da die Ortsfeuerwehren Denkiehausen, Emmerborn, Hellental, Lüerdissen, Oelkassen sowie Schorborn unterhalb der Mindeststärke liegen (siehe rote Hinterlegung). Es gilt demnach die Devise, die vorhandenen, personell gut dastehenden Ortsfeuerwehren zu stärken und damit insgesamt eine zukunftssichere einsatz- sowie leistungsfähige Struktur der Feuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf zu gewährleisten. Es wird daher vorgeschlagen, als organisatorische sowie taktische Einheiten sieben sogenannte Feuerwehrbereiche zu bilden. Diese bestehen jeweils aus zwei, drei bzw. vier selbständigen Ortsfeuerwehren, die im Rahmen der Aus- und Fortbildung und des Übungs- sowie Einsatzdienstes sehr eng zusammenarbeiten. Auch richtet sich die Ausstattung mit Fahrzeugen nach diesen organisatorischen Gegebenheiten. Der Feuerwehrbereich 1 besteht aus den Ortsfeuerwehren Dielmissen, Lüerdissen sowie Oelkassen (zukünftige Ausstattung: MTW und HLF 10 für Dielmissen, MTW für Oelkassen, TSF für Lüerdissen). Feuerwehrbereich 2 setzt sich aus den Ortsfeuerwehren Eschershausen und Holzen zusammen (zukünftige Ausstattung: ELW 1, HLF 20, LF 20, GW-Logistik mit MZE, MTW, MZF am

Seite 55 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Standort Eschershausen, TSF-W für Holzen). Die Ortsfeuerwehren Vorwohle, Mainzholzen sowie Eimen bilden den Feuerwehrbereich 3 (Ausstattung: Vorwohle und Eimen mit TSF-W, Mainzholzen mit MTW). Feuerwehrbereich 4 setzt sich aus den Ortsfeuerwehren Stadtoldendorf sowie Lenne zusammen (Ausstattung: ELW 1, HLF 20, LF 20, TMB 32, GW-Logistik, 2 MTW für Stadtoldendorf, TSF-W für Lenne). Die Ortsfeuerwehren Deensen, Arholzen sowie Schorborn bilden den Feuerwehrbereich 5 (Ausstattung: TSF-W für Deensen und für Arholzen sowie MTW für Schorborn). Feuerwehrbereich 6 wird gebildet von den Ortsfeuerwehren Merxhausen, Heinade, Hellental und Braak (Ausstattung: MTW sowie HLF 10 für Merxhausen, TSF-W für Heinade, Hellental und Braak). Die Ortsfeuerwehren Linnenkamp, Denkiehausen, Emmerborn sowie Wangelnstedt bilden den Feuerwehrbereich 7 (Ausstattung: Linnenkamp und Wangelnstedt TSF-W, Denkiehausen und Emmerborn MTW). Die Ortsfeuerwehren behalten zwar ihre Selbständigkeit, sind aber auf Basis einer anzupassenden sowie fest nach Alarmstichworten zugeordneten Alarm- und Ausrückordnung (AAO) jeweils für ihren Feuerwehrbereich als „Löschzug“ zu alarmieren – der Ausbildungs- sowie Übungsdienst muss ebenfalls dieser Konstellation gerecht werden. Abbildung 37 zeigt die zukünftige Organisationsstruktur der Ortsfeuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf.

Abbildung 37: Zukünftige Organisationsstruktur der Ortsfeuerwehren in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf Die Gliederung der Ortsfeuerwehren wird in Anlehnung an die Verordnung über die kommunalen Feuerwehren (Feuerwehrverordnung –FwVO-) vorgenommen. Die Personalausstattung sowie die Dienstgrade der Mitglieder der Einsatzabteilung richten sich für die Ortsfeuerwehren Eschershausen sowie Stadtoldendorf nach den Grundsätzen für eine Schwerpunktfeuerwehr: Für die Ortsfeuerwehren Dielmissen, Vorwohle, Deensen, Merxhausen sowie Linnenkamp kann nach den Vorgaben für eine Stützpunktfeuerwehr verfahren und für die Ortsfeuerwehren Lüerdissen, Oelkassen, Holzen, Mainzholzen, Eimen, Lenne, Arholzen, Schorborn, Braak, Heinade, Hellental, Denkiehausen, Emmerborn und Wangelnstedt werden die Vorgaben für eine Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung umgesetzt. Von Wichtigkeit ist die rund um die Uhr Sicherstellung von Brandschutz und Hilfeleistung durch genügend Mitglieder der Einsatzabteilungen der jeweiligen Ortsfeuerwehren, die auch tagsüber bereitstehen und entsprechend aus- sowie fortgebildet sind.

Seite 56 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Das trifft besonders auf die Anzahl der Atemschutzgeräteträger zu. Die mit grün hervorgehobene Anzahl der Atemschutzgeräteträger in Tabelle 14 wird als ausreichend eingestuft (Zielvorgabe mindestens acht (Grundausstattungsfeuerwehr), bzw. 16 Atemschutzgeräteträger (Eschershausen sowie Stadtoldendorf) pro OrtsFw). Vor dem Hintergrund der ermittelten Sollstärke (Feuerwehren mit Grundausstattung: 20 FM; Stützpunktfeuerwehr: 26 FM, Schwerpunktfeuerwehr 46 FM) kann konstatiert werden, dass die notwendigen Aktivenzahlen (Mitglieder der Einsatzabteilung) für die Ortsfeuerwehren Denkiehausen, Emmerborn, Hellental, Lüerdissen, Oelkassen sowie Schorborn nicht ausreichend sind (rot hinterlegt). Auch besteht hinsichtlich der Mitgliederstärke der Einsatzabteilungen für die Ortsfeuerwehren Arholzen, Holzen, Mainzholzen und Wangelnstedt mittelfristig Handlungsbedarf (orange hinterlegt).

Tabelle 15: Beurteilung der Tagesalarmsicherheit Tagesalarmsicherheit

r

Ortsfeuerwehr erreichba Arholzen n.g. Braak n.g. Deensen X Denkiehausen n.g. Dielmissen (X) Eimen X Emmerborn X Eschershausen X Heinade X Hellental n.g. Holzen X Lenne X Linnenkamp (X) Lüerdissen n.g. Mainzholzen X Merxhausen (X) Oelkassen n.g. Schorborn n.g. Stadtoldendorf X Vorwohle X Wangelnstedt X

In Tabelle 15 wird die Tagesalarmsicherheit dargestellt. Dabei ist mit X eine uneingeschränkte Tagesalarmsicherheit gegeben, (X) stellt diese mit gewissen Einschränkungen dar, bei n.g. ist tagsüber eine ausreichende Personalstärke nicht gegeben.

Die Sicherstellung von Brandschutz und Hilfeleistung muss durch eine detaillierte Alarm- und Ausrückordnung (AAO) so erfolgen, dass die notwendige Tagesalarmsicherheit, gepaart mit ausreichend Atemschutzgeräteträgern (mind. pro Ortsfeuerwehr acht Atemschutzgeräteträger; für die Ortsfeuerwehren Eschershausen sowie Stadtoldendorf 16 Atemschutzgeräteträger) erreicht wird.

Seite 57 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Die Persönliche Schutzausrüstung (Feuerwehrhelm, Überjacke, Überhose, Schutzstiefel, Handschuhe) ist auf dem aktuellen, den Unfallverhütungsvorschriften entsprechendem Stand zu halten (vgl. hierzu DGUV-Information 205-020 vom Oktober 2012). Dafür ist jährlich für Ersatzbeschaffungen ein Betrag von 70.000 € vorzusehen.

Seite 58 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

7.3 Zusammenfassung und Bewertung

Zusammenfassend sollen die Erkenntnisse auf Basis einer Risikoermittlung, was Ausstattung sowie Personalstruktur betreffen, dargestellt werden.

In den Jahren 2018/2019 bis 2022/2023 ist eine Summe von ca. 1 980 000 € in den Fuhrpark zu investieren. Tabelle 16: Notwendige Investitionen für Fahrzeuge Art der Investition Geschätzte Aufwendungen in € Fahrzeuge  in 2018/2019 570 000  in 2019/2020 320 000  in 2020/2021 280 000  in 2021/2022 420 000  in 2022/2023 390 000 1 980 000

Auch gilt es die bauliche Situation in den nächsten Jahren priorisierend mit dem Feuerwehrhaus in Eschershausen zu verbessern. Notwendige Planungsmittel in Höhe von 100 000 € sind für 2019 vorzusehen. Auch gilt es die Liegenschaften in Arholzen, Deensen, Eimen sowie Linnenkamp zu überprüfen mit dem Zweck, hier neue Gebäude, auch unter Einbeziehung der Möglichkeiten für ein Feuerwehrhaus für zwei Ortsfeuerwehren, zu errichten. Nachwuchsarbeit und Mitgliedergewinnung haben hohe Priorität. Hierzu ist es erforderlich, Konzepte zu entwickeln und mittelfristig eine Umsetzung anzustreben. Die Feuerwehr muss für Jugendfeuerwehrmitglieder, aber auch für Quereinsteiger, attraktiv gehalten werden, um den Personalbestand zu sichern. Es wäre angebracht, eine „Richtlinie zur Förderung des Ehrenamtes in der Feuerwehr“ als wertschätzendes Element zu erarbeiten und vom Rat der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf zu verabschieden. Bedingt durch die demografische Entwicklung sind ggf. neue Wege zur Mitgliedergewinnung zu beschreiten. Die Personalstruktur der Ortsfeuerwehren ist möglichst auf dem jetzigen Niveau zu halten. Entsprechende Nachwuchssicherung kann nicht nur über die Jugendfeuerwehr, sondern auch mit Aufbau einer Kinderfeuerwehr für Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zehn Jahren vorangetrieben werden. Der Aus- und Fortbildung ist besonderes Augenmerk zukommen zu lassen. Hierzu gehören u.a. die Rekrutierung, Ausbildung und das ständige Training von Atemschutzgeräteträgern. Eine ortsübergreifend zu praktizierende Fortbildung (Standortausbildung) auf Basis der Feuerwehrbereiche sollte zielgerichtet eingeführt und dann sukzessive ausgebaut werden. Sie ist für die Sicherstellung von Brandschutz und Hilfeleistung sowie die gegenseitige Unterstützung aller Ortsfeuerwehren erforderlich. Die Persönliche Schutzausrüstung der Mitglieder der Einsatzabteilung hat den gültigen Unfallverhütungsvorschriften zu entsprechen; dafür ist jährlich ein Betrag von 70.000 € vorzusehen.

Der Feuerwehrbedarfsplan ist spätestens nach fünf Jahren oder bei erheblichen Veränderungen der örtlichen Verhältnisse fortzuschreiben.

Aufgestellt: Direktor der Feuerwehr Claus Lange, Hannover

Seite 59 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

8 Literatur

ALLGEMEINE DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG ZUR NIEDERSÄCHSISCHEN BAUORDNUNG (DVO-NBauO) vom 26. September 2012 (Nds. GVBl., S. 382)

AGBF– BUND IM DEUTSCHEN STÄDTETAG: Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren für Qualitätskriterien für die Bedarfsplanung von Feuerwehren in Städten vom 16.09.1998, Fortschreibung mit Stand 19.11.2015

BREYER, E. (HRSG.): Bauordnungsrecht Niedersachsen, 14. Auflage, Hannover, 2013

BRÜGGEMANN, G., SCHÖNHERR, H.: Feuerwehrbedarfsplan: Herausforderung, Chance oder Bankrotterklärung?, BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehrzeitung 07/2009, S. 539

BUNDESAMT FÜR BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND KATASTROPHENHILFE (HRSG.) Methode für die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz, Wissenschaftsforum Band 8, Bonn 2010

BÜRGERINFORMATION DER SAMTGEMEINDE ESCHERSHAUSEN-STADTOLDENDORF, BVB- Verlagsgesellschaft Nordhorn, 2013

DIN 14011: 2018-01 BEGRIFFE AUS DEM FEUERWEHRWESEN DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin 2018

DIN 14092-1: 2012-04 FEUERWEHRHÄUSER-PLANUNGSGRUNDLAGEN DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin 2012

DIN SPEC 14507-2: 2014-04 EINSATZLEITWAGEN-TEIL 2: ELW 1 DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin 2014

DIN 14530-17: 2008-04 LÖSCHFAHRZEUGE–TEIL 17: TRAGKRAFTSPRITZENFAHRZEUG TSF- W DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin 2008

DIN 14530-21: 2011-04 LÖSCHFAHRZEUGE–TEIL 21: TANKLÖSCHFAHRZEUG TLF 4000 DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin 2011

DIN 14530-25: 2012-09 LÖSCHFAHRZEUGE–TEIL 25: MITTLERES LÖSCHFAHRZEUG MLF DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin 2012

DIN 14530-26: 2011-11 LÖSCHFAHRZEUGE-TEIL 26: HILFELEISTUNGS- LÖSCHGRUPPENFAHRZEUG HLF 10 DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin 2011

DIN 14530-27: 2011-11+A1 2016-04: LÖSCHFAHRZEUGE-TEIL 27: HILFELEISTUNGS- LÖSCHGRUPPENFAHRZEUG HLF 20 DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin 2016

FEUERWEHR-DIENSTVORSCHRIFT 2 (FwDV 2) Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren, März 2003 26 FEUERWEHR-DIENSTVORSCHRIFT 3 (FwDV 3) Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz, Februar 2008

FEUERWEHR-DIENSTVORSCHRIFT 500 (FwDV 500) Einheiten im ABC-Einsatz, Februar 2012

Seite 60 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

FEYRER, J.: Hilfsfrist, Funktionsstärke und Erreichungsgrad, BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehrzeitung, 06/2011, S. 432

GEOGRAFISCHES INSTITUT DER UNIVERSITÄT HEIDELBERG: Programm zur Erreichbarkeitsanalyse unter www.openrouteservice.org

GRABSKI, R.; STARKE, H.; PRÄGER, W.: Risikoanalyse zur Bedarfsermittlung kommunaler Feuerwehren an ausgewählten Beispielen (Fortsetzung zum Institutsbericht Nr. 353 Brandschutzforschung), Institutsbericht Nr. 366, Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt, 1998

GRAEGER, A.: Bedarfsplanung der öffentlichen Feuerwehr, in Lemke Handbuch Brandschutz, Landsberg, 06/1999

GRESSMANN, H.-J.: Abwehrender und Anlagentechnischer Brandschutz, 3. Auflage Renningen, 2014

HAGEBÖLLING, D.: Untersuchungen zur Organisation des Abwehrenden Brandschutzes mit Methoden des Operations Research, VdS Schadenverhütung, Köln, 2003

HASENSTAB, T., GILLES, P., RIDDER, A.: Überlegungen zum Leistungsvermögen taktischer Einheiten der Feuerwehr, BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehrzeitung 11/2014, S. 832

HESSELBERGER; D.: Das Grundgesetz, Kommentar für die politische Bildung, Bonn, 2003

IPSEN, J., KÜHNE, J.-D.: Staats- und Verwaltungsrecht Niedersachsen, 9. Auflage, Heidelberg, 2014

LANDESFEUERWEHRVERBAND HESSEN (HRSG.): Hinweise und Empfehlungen zur Durchführung einer Bedarfs- und Entwicklungsplanung für den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe der Städte und Gemeinden, Kassel, 11.06.2015

LANDESFEUERWEHRVERBAND NORDRHEIN-WESTFALEN E.V.(HRSG.): Hinweise und Empfehlungen für die Anfertigung von Brandschutzbedarfsplänen für die Gemeinden des Landes Nordrhein-Westfalen, 1998

LANGE, C.: Der Feuerwehrbedarfsplan, BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehrzeitung, 06/2011, S. 427

LANGE, C.: Baurecht: Vorgaben und deren Einfluss auf die Struktur einer Feuerwehr, BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehrzeitung, 08/2016, S. 597

MINISTERIUM FÜR INNERES UND SPORT MECKLENBURG-VORPOMMERN (HRSG.): Eckpunktepapier zur künftigen Sicherstellung des Brandschutzes, Schwerin, Februar 2013

NIEDERSÄCHSISCHE BAUORDNUNG (NBauO) vom 03. April 2012 (Nds. GVBl. S. 46)

NIEDERSÄCHSISCHES GESETZ ÜBER DEN BRANDSCHUTZ UND DIE HILFELEISTUNG DER FEUERWEHR (Niedersächsisches Brandschutzgesetz – NBrandSchG) vom 18. Juli 2012 (Nds. GVBl. S. 269), geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 17. Dezember 2009 (Nds. GVBl. S. 491) und des § 115 Abs. 5 des Gesetzes vom 25. März 2009 (Nds. GVBl. S. 72), geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 12. Dezember 2012 (Nds. GVBl. S. 589)

NIEDERSÄCHSISCHES INNENMINISTERIUM (HRSG.): Abschlussbericht „Sicherstellung des Brandschutzes in Niedersachsen unter besonderer Berücksichtigung des demografischen Wandels“, Hannover, Juni 2010

Seite 61 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

PLATTNER, H.-H.: Einsatzgrundzeit der Feuerwehren: 8 Minuten – warum? Handbuch des Rettungswesens, Witten, Ergänzung 1/2001

REGION HANNOVER (HRSG.): Feuerwehrbedarfsplan für die Region Hannover –Hinweise und Empfehlungen zur Durchführung einer Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplanung für die Städte und Gemeinden der Region Hannover, Hannover, Oktober 2007

RIDDER, A., KAISER, G.: Zur Festlegung von Planungszielen für Freiwillige Feuerwehren, vfdb- Zeitschrift für Forschung, Technik und Management im Brandschutz, 04/2014, S. 202 und 01/2015, S. 32

RIDDER, A.: Risikologische Betrachtungen zur strategischen Planung von Feuerwehren, Wuppertaler Berichte zur Sicherheitstechnik und zum Brand- und Explosionsschutz, Band 11, Wuppertal, Juli 2015

SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN: Empfehlung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern zum Brandschutzbedarfsplan, Sächsisches Amtsblatt Nr. 48 vom 01.12.2005

SATZUNG FÜR DIE FREIWILLIGE FEUERWEHR DER SAMTGEMEINDE ESCHERSHAUSEN- STADTOLDENDORF vom 15.03.2011 (Amtsblatt des Landkreises Holzminden Nr. 4 vom 26.04.2011)

SATZUNG DER ÜBER DIE ERHEBUNG VON KOSTEN UND GEBÜHREN FÜR DIENST- UND SACHLEISTUNGEN DER FEUERWEHR AUSSERHALB DER UNENTGELTLICH ZU ERFÜLLENDEN PFLICHTAUFGABEN DER SAMTFGEMEINDE ESCHERSHAUSEN- STADTOLDENDORF vom 25.10.2011 (Amtsblatt des Landkreises Holzminden Nr. 13 vom 15.11.2011)

SCHOLZ, J. H., RUNGE, D.-G.: Niedersächsisches Brandschutzgesetz, Kommentar, 8. erweiterte und überarbeitete Auflage, Kiel 2014

SCHRÖDER, H.: Neue Hinweise zur Leistungsfähigkeit der Feuerwehren in Baden-Württemberg, BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehrzeitung 03/2008, S. 182

SEIDEL, K.-W.: Die Struktur einer Feuerwehr und ihre Abhängigkeit vom Baurecht, vfdb-Zeitschrift 3/1982, S. 111

VERORDNUNG ÜBER DIE KOMMUNALEN FEUERWEHREN (Feuerwehrverordnung - FwVO -) vom 30. April 2010 (Nds. GVBl. S.185; ber. Nds. GVBl. S.284), geändert durch VO v. 17.05.2011 (Nds. GVBl. S.125)

VERORDNUNG ÜBER DIE ORGANISATION, MINDESTSTÄRKE UND AUSRÜSTUNG DER ÖFFENTLICHEN FEUERWEHREN (Feuerwehr-Organisationsverordnung – FwOV -) vom 23. Dezember 2013 (GVBl. Nr. 30, Seite 693)

VFDB - REFERAT 5 (HRSG.): Elemente zur risikoangepassten Bemessung von Personal für die Brandbekämpfung bei öffentlichen Feuerwehren, Technischer Bericht, Januar 2007

Seite 62 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Anlagen

Seite 63 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Anlage 1 Risikobewertungsverfahren zur Feuerwehrbedarfsplanung I. Stufe

Prüfung der flächen- deckenden Versorgung in der Hilfsfrist

Ausrückzeit

differenzierte Ermittlung Standard FF nein ja

Fahrzeit

nein Standard FF differenzierte Ermittlung Fahrzeitisochrone

ja Geographische Darstellung

Korrekturmaßnahmen/ Kompensationsmaßnahmen Flächendeckung nein

II. Stufe ja

Risikobetrachtung, Ermittlung von Rges Ausstattungsempfehlung

Ausstattungsvorschlag

Seite 64 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Anlage 2 Definition der Hilfsfrist

(Zeit)

Wirksam werden der Einsatzmaßnahmen Feuerwehrplanungsgrößen Entwicklungszeit

Erteilung Einsatz- Auftrag

Erkundungszeit i.d.R. 1-2 Minuten

Eintreffen der FM an der Einsatzstelle/ Beginn Erkundung festgelegte Hilfsfrist*

Anfahrtzeit (4 Minuten)

(*10 Minuten) Ausrücken der FM

Ausrückzeit Standard FF 4 Minuten Alarmierung der FM Dispositionszeit (2 Minuten)

Notrufabfrage Ende Abfragezeit

Notrufabfrage Beginn Aufschaltzeit

Anruf/Notruf Ereignis- Meldezeit Ereignisentdeckung

Ereignis- Entdeckungszeit

Ereigniseintritt

Seite 65 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Anlage 3 Abkürzungsverzeichnis / feuerwehrtechnische Erläuterungen

ABC Atomare, biologische, chemische Gefahren Art. Artikel

ber. berichtigt BF Berufsfeuerwehr Bj. Baujahr BMA Brandmeldeanlage

DGUV Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand) DLAK 23/12 Hubrettungsfahrzeug, Drehleiter mit Korb, Nennrettungshöhe 23 m bei 12 m seitlicher Ausladung DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.  W 405

EDV Elektronische Datenverarbeitung ELW Einsatzleitwagen zur Führung von Einheiten an der Einsatzstelle (Baugröße 1 < Baugröße 2)

FF Freiwillige Feuerwehr FM (SB) Feuerwehrmänner (Sammelbegriff), geschlechts- und dienstgradneutral FwA Feuerwehr-Anhänger (durch weitere angehängte Bezeichnung wird Zweck erläutert; z.B. Boot) FwDV Feuerwehr-Dienstvorschrift (Bundeseinheitlich) FwH Feuerwehrhaus FwOV Feuerwehrorganisationsverordnung (Hessen) FwVO Feuerwehrverordnung (Niedersachsen)

GemBM Gemeindebrandmeister/-in (Leiter/-in der Freiwilligen Feuerwehr in einer Gemeinde) GG Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland GVBl. Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Niedersachsen GW-G Gerätewagen-Gefahrgut (Baugröße 1

HLF 10 Löschgruppenfahrzeug (Besatzung 1/8) mit Hilfeleistungsausrüstung; Löschwassertank 1000 l HLF 20 Löschgruppenfahrzeug (Besatzung 1/8) mit Hilfeleistungsausrüstung, auch mit maschineller Zugeinrichtung (Winde), Pumpenleistung mind. 2000 l/min., Löschwassertank mind.1600 l

KBM Kreisbrandmeister/-in

LF 10 Löschgruppenfahrzeug (Besatzung 1/8) nach DIN 14530-5, Pumpenleistung 1.000 l/min bei 10 bar, Löschwassertank mind. 1200 l LF 20 Löschgruppenfahrzeug (Besatzung 1/8), Pumpenleistung mind. 2000 l/min., Löschwassertank mind.2000 l LF-KatS Löschgruppenfahrzeug (Besatzung 1/8) Pumpenleistung mind. 2000 l/min., Löschwassertank 1000 l, eingeschobene Tragkraftspritze LFV Hessen Landesfeuerwehrverband Hessen e.V. LFV Nds. Landesfeuerwehrverband Niedersachsen e.V.

Seite 66 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Löschgruppe 1 Gruppenführer/-in, 8 FM (SB), kleinste selbstständige taktische Einheit zur Brandbekämpfung Löschstaffel 1 Staffelführer/-in, 5 FM (SB) Löschzug 1 Zugführer/-in, 2 Löschgruppen

MANV Massenanfall von Verletzten MI Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport MLF Mittleres Löschfahrzeug (Besatzung 1/5) gem. DIN 14530-25 MTW Mannschaftstransportwagen (Besatzung bis zu 1/8) MZB Mehrzweckboot MZE Maschinelle Zugeinrichtung MZF Mehrzweckfahrzeug (nicht genormt) MS Microsoft

n Anzahl (z.B. n 1) N Nachtstunden Nds. GVBl Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt

OrtsBM Ortsbrandmeister/-in OrtsFw Ortsfeuerwehr OT Ortschaft

PC Personal Computer

R Risikowert (z.B. R1) Rges Risiko gesamt RTB Rettungsboot RW Rüstwagen für umfassende technische Hilfeleistungen, maschinelle Zugeinrichtung 50 kN, fest eingebauter Generator mit Mindestleistung 22 kVA

s Fahrweg StBM Stadtbrandmeister/-in (Leiter/-in der Freiwilligen Feuerwehr in Städten ohne Berufsfeuerwehr) stellv. Stellvertretende/-r

T Tageszeit tAnf Anfahrtzeit tAus Ausrückzeit tHilf Regelhilfsfrist TLF 8/18 Tanklöschfahrzeug (Besatzung 1/2) Pumpenleistung mind. 800 l/min., Löschwassertank 1800 l TLF 16/24 Tanklöschfahrzeug (Besatzung 1/2) Pumpenleistung mind. 1600 l/min., Löschwassertank 2400 l TLF 2000 Tanklöschfahrzeug (Besatzung 1/2) Pumpenleistung mind. 1000 l/min., Löschwassertank 2000 l TLF 3000 Tanklöschfahrzeug (Besatzung 1/2) Pumpenleistung mind. 2000 l/min., Löschwassertank 3000 l TLF 4000 Tanklöschfahrzeug (Besatzung 1/2) Pumpenleistung mind. 3000 l/min., Löschwassertank 4000 l; Sonderlöschmittel Schaummitteltank 500 l TMB 32 Teleskopmastbühne als Hubrettungsfahrzeug; Rettungshöhe bei 23 m und einer Ausladung von 12 m TSF Tragkraftspritzenfahrzeug (Besatzung 1/5) tragbare Feuerlöschpumpe 1000 l/min TSF-W Tragkraftspritzenfahrzeug (Besatzung 1/5) tragbare Feuerlöschpumpe 1000 l/min, Löschwassertank mind. 500 l, max. 750 l

Seite 67 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

u.ä. und ähnlich

Vm mittlere Fahrgeschwindigkeit VStättVO Versammlungsstättenverordnung VU Verkehrsunfall

w Wichtungsfaktor W 405 Technische Richtlinie W 405 „Bereitstellung von Löschwasser aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung“ des  DVWG WLF Wechselladerfahrzeug, zur Aufnahme von Abrollbehältern

Z Fiktive Ereigniszahl

Seite 68 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Anlage 4 Ermittlungsblätter zur Risikoanalyse gem. Vorlagen des LFV Hessen

Analyse der jeweiligen Einsätze pro Jahr (Risiko R1)

Einwohnerzahl des jeweiligen Ortschafts (Risiko R2)

Seite 69 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Analyse der Beschäftigtenzahl (Risiko R3)

Analyse des besonderen Risikos (Risiko R4)

Seite 70 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Ermittlung des Gesamtrisikos (Rges)

Seite 71 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Anlage 5 Gefährdungsstufen

Brand Gefährdungsstufen Kennzeichnende Merkmale B 1  Gebäude: höchstens 8 m Brüstungshöhe  weitgehend offene Bauweise,  im Wesentlichen Wohngebäude,  keine nennenswerten Gewerbebetriebe,  keine baulichen Anlagen oder Räume besonderer Art und Nutzung1.

B 2  Gebäude: höchstens 8 m Brüstungshöhe  überwiegend offenen Bauweise, (tlw. Reihenbebauung),  überwiegend Wohngebäude (Wohngebiete),  einzelne kleinere Gewerbebetriebe, Handwerks- und Beherbergungsbetriebe,  keine oder nur eingeschossige kleine bauliche Anlagen oder Räume besonderer Art und Nutzung.

B 3  Gebäude: über 8 m Brüstungshöhe  offene und geschlossene Bauweise,  Mischnutzung,  im Wesentlichen Wohngebäude,  kleinere baulichen Anlagen oder Räume besonderer Art und Nutzung,  Gewerbebetriebe ohne erhöhten Gefahrstoffumgang oder mit Werkfeuerwehr.

B 4  Gebäude: über 8 m Brüstungshöhe  zum überwiegenden Teil großflächig geschlossene Bauweise,  Mischnutzung, u. a. mit Gewerbebetrieben,  große bauliche Anlagen oder Räume besonderer Art und Nutzung,  Industrie- oder Gewerbebetriebe mit erhöhtem Gefahrstoffumgang ohne Werkfeuerwehr.

1 Definition bauliche Anlagen besonderer Art oder Nutzung siehe § 51 NBauO

Seite 72 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Technische Hilfeleistung Gefährdungsstufe Kennzeichnende Merkmale TH 1  Gemeindestraßen,  kleine Handwerksbetriebe,  kleine Gewerbebetriebe.

TH 2  Kreis- und Landesstraßen,  kleinere Gewerbebetriebe  größere Handwerksbetriebe.

TH 3  Bundesstraßen,  größere Gewerbebetriebe ohne Schwerindustrie.

TH 4  vierspurige Bundesstraßen,  Autobahnen,  Schwerindustrie

ABC-Gefahrenabwehr (atomare, biologische und chemische Gefahrstoffe) Gefährdungsstufe Kennzeichnende Merkmale ABC 1 A kein genehmigungspflichtiger Umgang mit radioaktiven Stoffen, B keine Anlagen oder Betriebe, die mit biologischen Gefahrstoffen umgehen, C kein bedeutender Umgang mit chemischen Gefahrstoffen.

ABC 2 A Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit radioaktiven Stoffen umgehen, die gemäß FwDV 500 in die Gefahrengruppe I A eingestuft sind, B Anlagen oder Betriebe, die mit biologischen Stoffen umgehen, die gemäß FwDV 500 in die Gefahrengruppe I B eingestuft sind, C Anlagen oder Betriebe vorhanden, die in geringem Umfang mit chemischen Gefahrstoffen umgehen. Lagerung von Gefahrstoffen mit geringem Gefahrenpotential (keine Chemikalienlager).

ABC 3 A Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit radioaktiven Stoffen umgehen, die gemäß FwDV 500 in die Gefahrengruppe II A oder III A eingestuft sind, B Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit biologischen Stoffen umgehen, die gemäß FwDV 500 in die Gefahrengruppe II B oder III B eingestuft sind, C Anlagen oder Betriebe vorhanden, die in mittlerem oder großem Umfang mit chemischen Gefahrstoffen umgehen, Chemikalienhandlungen oder -lager.

Seite 73 von 74 Stand: 2018-03 Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Feuerwehrbedarfsplan

Wassergefahren Gefährdungsstufe Kennzeichnende Merkmale W 1  keine nennenswerten Gewässer vorhanden,  kleinere Bäche.

W 2  größere Weiher, Badeseen,  Flüsse oder Seen ohne gewerbliche Schifffahrt.

W 3  Flüsse oder Seen mit gewerblicher Schifffahrt,  Bundeswasserstraßen,  Flusshäfen oder Hafenanlagen.

Seite 74 von 74 Stand: 2018-03