40 Jahre Sportausschuss Deutscher

40 Jahre Sportausschuss Inhalt Grußworte

Grußworte 3

Dr. Peter Danckert, SPD, Vorsitzender des Sportausschusses 4 Dr. Wolfgang Schäuble, MdB, Bundesminister des Innern 6 sportpolitische Sprecher und Sprecherinnen der Fraktionen im Deutschen Bundestag Klaus Riegert, CDU/CSU 8 Dagmar Freitag, SPD 10 Detlef Parr, FDP 12 Katrin Kunert, Die Linke. 14 Winfried Hermann, Bündnis 90 /Die Grünen 16

Sportpolitik in der 6. bis 16. Wahlperiode 18

6. Wahlperiode (1969 bis 1972) 19 7. Wahlperiode (1972 bis 1976) 22 8. Wahlperiode (1976 bis 1980) 25 9. Wahlperiode (1980 bis 1983) 29 10. Wahlperiode (1983 bis 1987) 32 11. Wahlperiode (1987 bis 1990) 37 12. Wahlperiode (1990 bis 1994) 41 13. Wahlperiode (1994 bis 1998) 45 14. Wahlperiode (1998 bis 2002) 50 15. Wahlperiode (2002 bis 2005) 54 16. Wahlperiode (2005 bis 2009) 60

Vorsitzende des Sportausschusses der 6. bis 16. Wahlperiode 65

Dr. Konrad Kraske, CDU/CSU 66 Dr. Hans Evers, CDU/CSU 67 Ferdinand Tillmann, CDU/CSU 68 Dr. h. c. Engelbert Nelle, CDU/CSU 69 Friedhelm Julius Beucher, SPD 70 Peter Rauen, CDU/CSU 71 Dr. Peter Danckert, SPD 72

Mitglieder des Sportausschusses der 6. bis 16. Wahlperiode 73

6. Wahlperiode (1969 bis 1972) 74 7. Wahlperiode (1972 bis 1976) 75 8. Wahlperiode (1976 bis 1980) 76 9. Wahlperiode (1980 bis 1983) 77 10. Wahlperiode (1983 bis 1987) 78 11. Wahlperiode (1987 bis 1990) 79 12. Wahlperiode (1990 bis 1994) 80 13. Wahlperiode (1994 bis 1998) 81 14. Wahlperiode (1998 bis 2002) 82 15. Wahlperiode (2002 bis 2005) 83 16. Wahlperiode (2005 bis 2009) 84

Anhang 85

Antrag auf Einsetzung eines 1. Sonderausschusses 86 für Sport und Olympische Spiele vom 4. November 1969 Plenarprotokoll des Einsetzungsbeschlusses vom 5. November 1969 88 Protokoll der konstituierenden Sitzung vom 13. November 1969 90 vention einer ganzen Reihe von so- zusammenhang aus Bundesinteresse genannten Volkskrankheiten, die der hinaus zu schaffen, wozu auch die Sport zu leisten imstande ist. Aufnahme des Staatsziels Sport in das Grundgesetz gehört. Dabei geht es nicht Die Themenpalette der letzten 40 Jahre um die Einschränkung der Autonomie ist breit gefächert, auch wenn die Zu- des Sports, sondern um eine rechtliche ständigkeit des Sportausschusses des Verfestigung der Fördergrundlagen und Deutschen Bundestages in erster Linie Rahmenbedingungen für den Sport auf die Spitzensportförderung gerichtet durch den Bund. ist. Gleichwohl haben auch die Belange des Schul- und Breitensports sowie die Eine Verschlankung des wissenschaftli- der Sportvereine stets eine wesentliche chen Verbundsystems im Bereich der Rolle in der Arbeit des Ausschusses Forschung und die schnelle Verknüp- gespielt. Denn hier werden die Nach- fung der Ergebnisse mit der Trainings- wuchstalente entwickelt, entdeckt und und Wettkampfpraxis, die Erschließung gefördert, ohne die es keinen Spitzen- zusätzlicher neuer Finanzquellen für sport geben kann. Sportvereine, die Notwendigkeit einer bundesweiten Versorgung mit der erfor- Wiederkehrend gekümmert hat sich der derlichen Sportstätteninfrastruktur, die Ausschuss um die Frage der Ausgestal- Förderung des Breiten- und Spitzen- tung der beruflichen Zukunft unserer sports für Menschen mit Behinderungen Spitzensportler und unter dem Stich- und eine Stärkung des Ehrenamts sowie Sport ist wichtig für eine demokratische wort „duale Karriere“ sowohl die Situa- viele weitere wichtige Themen rund um tion während der aktiven Phase im Leis- den Sport habe ich an anderer Stelle Gemeinschaft. tungssport als auch die im Anschluss ausführlich beschrieben und begründet. an die Spitzensportkarriere thematisiert Dr. Peter Danckert, SPD, Seit 40 Jahren ist dieser Platz im Deut- und zu verbessern versucht. Zu den Weil in der Sportpolitik bisher Überzeu- Vorsitzender des Sportausschusses schen Bundestag der Sportausschuss. wohl dauerhaft zu beratenden Themen gungsarbeit das wesentliche Element Ursprünglich ins Leben gerufen als Son- zählt neben den wiederkehrenden inter- der Gestaltung war, gilt es nicht nur Für viele ist Sport die schönste Neben- derausschuss für Sport und Olympische nationalen Sportveranstaltungen wie kritisch zu prüfen, ob das dauerhaft im sache der Welt. Für mich ist Sport ein Spiele zur parlamentarischen Beglei- den Olympischen Spielen oder Welt- internationalen Vergleich ein weiterhin zentrales Thema der Politik: Er ist tung der Vorbereitung der Olympischen meisterschaften sicher die Bekämpfung erfolgreiches Modell sein kann, sondern wichtig für die soziale Integration, er Spiele 1972 in München hat der Sport- des Dopings im Sport, die sich zur Fra- es ist gerade unter diesen Bedingungen unterstützt Gesundheit, Bildung, das ausschuss inzwischen einen festen ge der Glaubwürdigkeit des internatio- angezeigt, einen ganz herzlichen Dank gesellschaftliche Engagement und das Platz im Ausschussgefüge des Parla- nalen Spitzensports fortentwickelt an diejenigen zu sagen, die in diesen demokratische Verhalten; er fördert ments. hat und zunehmend entschlosseneres 40 Jahren die Sportpolitik im Sportaus- das Wir-Gefühl, führt aus der Isolation, Handeln verlangt. schuss oder als sein Partner mitgestaltet stärkt das ehrenamtliche Engagement Nicht zuletzt die schlichte Zahl der im und vorangebracht haben. In der Hoff- und leistet wertvolle Jugendarbeit. Sport organisierten rund 27,5 Millionen Es wird dabei nach meiner Überzeu- nung und mit der Bitte, dass diese Menschen in 91.000 Vereinen verdeut- gung dauerhaft unerlässlich sein, eine Unterstützung auch den künftigen Mit- Deshalb braucht Sport in der Politik licht die gesellschaftliche Bedeutung gesetzlich normierte Kompetenz des gliedern des Ausschusses zuteilwerden einen eigenen Platz, an dem seiner ge- des Sports. Häufig viel zu wenig beach- Bundes für die Gestaltung der Förde- möge, bin ich sellschaftlichen Bedeutung entspre- tet werden die inzwischen unbestrittene rung des Spitzensports und damit die chend Rahmenbedingungen gestaltet wirtschaftliche Bedeutung, vor allem Legitimation für eine Spitzensportförde- und Teilhabe an der öffentlichen För- aber auch die gesundheitlichen Wirkun- rung mit öffentlichen Mitteln über den derung sichergestellt werden kann. gen bei der Bekämpfung und der Prä- bisher in Anspruch genommenen Sach-

Grußworte  Grußworte  alles dafür zu tun, dass der Sport nicht durch Doping beschädigt wird und die Werte des Sports ad absurdum geführt werden. Der enorme Fortschritt in Wis- senschaft und Technik stellt uns vor immer neue Herausforderungen, mit diesen Entwicklungen umzugehen.

Grundsätzlich steht der Sport und stehen wir als Sportpolitiker vor der Aufgabe, die Herausforderungen des beschleunigten gesellschaftlichen Wandels und ihre Folgen zu verstehen. Anders als vielleicht noch vor 40 Jahren leben wir heute nicht mehr in einem ethnisch, kulturell und religiös homo- genen Land. Auch Erwerbsbiografien und Lebensentwürfe verändern sich, und mit ihnen die Gewohnheiten und Anforderungen an den Sport.

Die im Sport Aktiven und ihre Organi- sationen können auch in diesem Pro- zess auf die Politik als verlässlichen Partner und kritischen Begleiter zählen. Als Bundesminister des Innern freue ich Dr. Wolfgang Schäuble, MdB, schaftspolitische Bedeutung des Sports mich auf die weitere Zusammenarbeit Bundesminister des Innern aber besteht darin, Werte zu vermitteln, mit dem Sportausschuss. die für den Zusammenhalt unserer Seit vier Jahrzehnten ist der Sportaus- Gesellschaft wesentlich sind: Leistungs- Im Interesse des Sports, der uns gemein- schuss des Deutschen Bundestages Ort bereitschaft, Fair Play, Teamgeist, Tole- sam am Herzen liegt, wünsche ich dem von Richtungsentscheidungen über die ranz und Bereitschaft zur Integration Sportausschuss weiterhin engagierte Zukunft des Sports in unserem Land. von Menschen, die anders sind. und fachkundige Mitstreiter und die In engagierter, kritischer, oft überpartei- oft parteiübergreifende Einigkeit und licher Diskussion und Ausschussarbeit Der Sportausschuss des Deutschen Bun- Wirkungskraft, die seine – Ihre – Arbeit ist es ihm gelungen, den Anliegen des destages hat in vielen grundsätzlichen auszeichnen. Sports gerecht zu werden und das Debatten gezeigt, wie sehr dem Parla- Bewusstsein für die gesellschaftliche ment der Sport und seine positiven Bedeutung des Sports zu schärfen. Wirkungen für unsere Gesellschaft am Herzen liegen. Exemplarisch ist für Der Sport war und ist für unsere Gesell- mich, wie es uns gemeinsam gelungen schaft mehr als eine Angelegenheit der ist, das Instrumentarium der Doping- Freizeitgestaltung. Er ist ein wichtiger bekämpfung entscheidend zu schärfen Wirtschaftsfaktor, bietet eine Bühne für und zu verbessern. Damit der Sport sei- die nationale und internationale Reprä- ner Bedeutung und Rolle gerecht wer- sentation. Die grundlegendste gesell- den kann, bleiben wir weiter gefordert,

Grußworte  Grußworte  achten, dass sie manipulationsfrei des Sports gewesen, und dies wird so erbracht werden, national und interna- bleiben. Ich bin mir sicher, dass sich tional. Der Staat kann es nicht dulden, alle Mitglieder des Sportausschusses Spitzensport zu fördern, der manipu- nach ihren Kräften für die Belange liert. Es ist und bleibt eine vordringli- des Sports eingesetzt haben – und wie che Aufgabe des Sportausschusses, ge- dies im Sport nun einmal ist, mit unter- nügend Mittel für Dopingbekämpfung, schiedlichen Erfolgen und Ergebnissen. Dopinganalytik und wissenschaftliche Dies wird auch zukünftig so bleiben. Forschung bereitzustellen. Dopingver- Deshalb werden Sportausschuss und gehen sind angemessen zu ahnden. Sport auch weiterhin partnerschaftlich Dafür sind im Sportausschuss wichtige zusammenarbeiten. Weichenstellungen erfolgt.

Die Zielrichtung im Sportausschuss ist klar: Spitzensport und Breitensport bedingen einander. Wir wollen den Sport in seiner Gesamtheit fördern, indem wir den Spitzensport stärken. Vorbilder animieren zum Mitmachen, führen Menschen aller Herkunft und jeden Alters zusammen. Die Vereine sind die Basis des deutschen Sports. Der Sportausschuss fördert den Sport Die verlässliche Förderung der Vereine und der dort ehrenamtlich Tätigen sind in seiner Gesamtheit. wesentliche Ziele der Sportpolitik.

Klaus Riegert, merkmal des Sportausschusses, dass wir Angesichts rasant steigender Kosten sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU- häufig von einer Sportfraktion im Deut- im Gesundheitswesen kommt der Fraktion im Deutschen Bundestag schen Bundestag sprechen können. Prävention durch Sport und Bewegung eine immer größere Bedeutung zu, wird Am 13. November 1969 wurde der Spitzensport in Deutschland – und ich der volkswirtschaftliche Nutzen einer 1. Sonderausschuss für Sport und schließe hier den Behindertensport aus- dauerhaften verlässlichen Gesundheits- Olympische Spiele eingesetzt – 40 Jahre drücklich ein – ist in dieser Zeit zu fürsorge durch Sport und Bewegung Sportausschuss, eine sehr erfolgreiche einem weltweiten Markenzeichen ge- für unsere Sozialsysteme sichtbar. Der und wegweisende Zeit für den deut- worden. Wir dürfen stolz auf die Leis- Sportausschuss hat das Engagement des schen Sport. 40 Jahre Sportausschuss tungen unserer Sportlerinnen und Sports, seiner Organisationen und der sind verbunden mit den Namen der Vor- Sportler sein. Sie bringen Spitzenleis- Vereine bei der Gesundheitserziehung, sitzenden: Konrad Kraske, Hans Evers, tungen in fast allen Sportarten. Diese Gesunderhaltung und Prävention stets Ferdinand Tillmann, Engelbert Nelle, Breite zeichnet Spitzensport in Deutsch- positiv begleitet. Qualitativ gesicherte Friedhelm Julius Beucher, Peter Rauen land aus. Keine Beschränkung auf weni- sportliche Angebote und Programme und Peter Danckert. Alle haben dem ge populäre Sportarten. Unser Anliegen tragen wesentlich zu einem stärkeren Sportausschuss ihre persönliche Note im Sportausschuss ist es, die gesamte Gesundheitsbewusstsein der Menschen gegeben und waren auf unterschiedli- Breite des Spitzensports zu fördern. in Deutschland bei. che Weise bemüht, den Sport aus dem parteipolitischen Tagesgeschäft heraus- So sehr wir uns über Spitzenleistungen In den vergangenen 40 Jahren ist der zuhalten. Es ist ein Alleinstellungs- freuen, umso mehr müssen wir darauf Sportausschuss verlässlicher Partner

Grußworte  Grußworte  Unter Bundeskanzler Die Themen, derer sich der Sportaus- wurde die Übungsleiterpauschale einge- schuss annimmt, sind so vielfältig wie führt und später ausschließlich durch die Lebensbereiche, in denen der Sport sozialdemokratisch geführte Regierun- unverzichtbarer Bestandteil ist: Spitzen- gen erhöht: 1980 durch Bundeskanzler sport, Breiten- und Freizeitsport, und 20 Jahre später Gesundheit, Bildung, Integration und durch Bundeskanzler Gerhard Schröder. die internationale Dimension des Sports Im Jahr 2007 brachte Finanzminister sind nur einige Handlungsfelder, in Peer Steinbrück mit den Sportpolitikern denen die Sozialdemokratie die Sport- seiner Fraktion mit dem umfangreichen politik mitgestaltet. Programm „Hilfen für Helfer“ einen weiteren Meilenstein der Ehrenamtsför- derung auf den Weg, inklusive einer er- neuten Aufstockung der Pauschale.

Bereits Anfang der 1990er-Jahre setzten die Sportpolitiker der SPD den Kampf gegen Doping ganz oben auf die Agenda – ein jahrelanges Ringen um einen kon- sequenten Anti-Doping-Kurs begann. Gegen erbitterte Widerstände aus Sport und Teilen der Politik wurde 2007 eine Die Themen, die der Sportausschuss heute eingeschränkte Besitzstrafbarkeit von Dopingsubstanzen eingeführt. Nur ein behandelt, sind vielfältig. manipulationsfreier Sport wird auch zu- künftig staatliche Spitzensportförderung Dagmar Freitag, tion in der von Willy Brandt geführten beanspruchen können. sportpolitische Sprecherin der SPD- Regierungskoalition mit der FDP bean- Fraktion im Deutschen Bundestag tragte, den zur Begleitung der Vorbe­ Nicht für alle sportpolitischen Initia- reitung der Olympischen Spiele in tiven konnten wir parlamentarische Der Sportausschuss hat sich in den ver- München 1972 gegründeten Sonderaus­ Mehrheiten gewinnen. Um die gesell- gangenen 40 Jahren mit umfassender schuss für Sport und Olympische Spiele schaftliche Bedeutung des Sports zu sportpolitischer Kompetenz als wichti- als Sportausschuss des Deutschen unterstreichen, hat die SPD-Bundestags- ges parlamentarisches Entscheidungs- Bundestages fortzuführen. Ziel war es, fraktion im Oktober 2007 einen forma- gremium des Deutschen Bundestages die Förderung des deutschen Spitzen- len Beschluss gefasst, den Sport als etabliert. Die Mitglieder der SPD-Bun- sports und seiner Verbände auf ein Staatsziel in das Grundgesetz aufneh- destagsfraktion im Sportausschuss tragfähiges Fundament zu stellen und men zu wollen. Eine solche Ergänzung projizierten die sozialdemokratischen ein nachhaltiges Leistungssportsystem der Verfassung wird von den Sportorga- Ideale stets auch auf den Sport in unse- zu entwickeln. nisationen ausdrücklich befürwortet – rem Land. insbesondere, da der Sport bereits in Bereits früh kam der Wissenschaft für 15 von 16 Landesverfassungen als Die Gründung des Sportausschusses den Spitzensport zunehmend Bedeu- förder- und schützenswürdig verankert geht auf eine Initiative des späteren ers- tung zu. Die SPD-Bundestagsfraktion ist. Bisher scheitert unser Anliegen am ten sportpolitischen Sprechers der SPD- war es, die die Gründung des Bundesin- Widerstand des Koalitionspartners. Bundestagsfraktion, Friedel Schirmer, stituts für Sportwissenschaft initiierte, zurück, der gemeinsam mit seiner Frak- das im Jahr 1970 errichtet wurde.

Grußworte 10 Grußworte 11 rung der Integrationsbemühungen bei und Politik im Schulterschluss sach- Zuwanderern und Menschen mit Behin- dienlicher sind als überzogene, nach derungen. Durch die Unterstützung der außen gerichtete Kritik. Bei aller Not- Paralympics und der Special Olympics wendigkeit parlamentarischer Kontrolle gehören diese Menschen heute in die beispielsweise bei der Verwendung Mitte der Gesellschaft. Der Sportaus- öffentlicher Mittel müssen wir dem schuss hat gut daran getan, sich durch organisierten Sport ein Höchstmaß an Besuche nationaler und internationaler Grundvertrauen entgegenbringen. Der Veranstaltungen immer wieder eindeu- Staat kann es nicht besser richten! tig damit zu identifizieren. Für die Zukunft wünschen wir uns in Die Finanzierung kann langfristig nur der Sportpolitik eine Rückbesinnung gesichert bleiben, wenn neben der staat- auf ethische Grundlagen, für die die lichen Hilfe die private Unterstützung Aufnahme des Staatsziels Sport ins als tragende Säule gestärkt wird. Wer- Grundgesetz hilfreich sein kann. bung und Sponsoring gehören ebenso dazu wie der Erlös aus Glücksspielen.

„Guter Leistungssport setzt immer einen exzellenten Schulsport voraus“, so sagte schon Ex-Außenminister Klaus Kinkel. Nur zu gern hat die FDP sein Engage- ment im Bereich des Schulsports in ihrer parlamentarischen Arbeit fortge- Sport verbindet. führt – denn in den Schulen von heute werden die Spitzensportler von morgen Detlef Parr, die bis heute die Autonomie des deut- herausgebildet. sportpolitischer Sprecher der FDP- schen Sports und seine Staatsferne Fraktion im Deutschen Bundestag respektiert. Mit einer Ausnahme: 1980 Zu den negativen Erfahrungen der vier war gerade ein liberaler Sportminister, Jahrzehnte Arbeit des Sportausschusses Die Gründungsväter eines eigenständi- Gerhart-Rudolf Baum, gezwungen, dem gehört die zunehmende Freisetzung gen Sportausschusses im Deutschen Boykott der Olympischen Sommer- selbstzerstörerischer Energien im Sport. Bundestag waren weise. Sie erkannten spiele in Moskau zuzustimmen – ein Die Dopingbekämpfung wurde zu einem schon vor vier Jahrzehnten die Volksbe- Sündenfall, zu dem sich der Sportaus- zentralen Thema, bei dem sich die FDP wegung Sport, die Millionen aktiv und schuss nie wieder verführen ließ, ob- staatsgläubigen Lösungsversuchen wi- weitere Millionen als Zuschauer in wohl 28 Jahre danach vor den Spielen dersetzen musste. Die Sportgerichtsbar- ihren Bann ziehen sollte. Der Sport in Peking ein ähnlicher politischer keit mit ihren schnellen durchgreifen- musste sich in einem besonderen Aus- Missbrauch drohte. den Sanktionen bleibt allemal effektiver schuss artikulieren und öffentlich profi- als rechtsstaatliche Strafverfolgung des liert darstellen können. Die verbindende Kraft des Sports setzte einzelnen Athleten mit der ihr imma- sich durch – wie auch 2003 bei der Ab- nenten Ungewissheit des Ausgangs der Hans-Dietrich Genscher, als Innenminis- schlussfeier der vom Sportausschuss ge- Verfahren. ter einer sozialliberalen Regierung da- förderten Universiade in Daegu mit dem mals für den Sport zuständig, und der Signal der Versöhnung auf der koreani- Der Sportausschuss im Bundestag muss FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang schen Halbinsel: „Unity is possible“! sich – wie in den vergangenen Jahr- Mischnick standen für eine Sportpolitik, Wie Jahr zu Jahr mehr mit der Förde- zehnten – wieder einig sein, dass Sport

Grußworte 12 Grußworte 13 DDR ein weltweit anerkanntes hohes Niveau. Sportler wie der mehrmalige Weltmeister Täve Schur und die Olym- piasiegerin waren Mitglie- der im Sportausschuss, haben mit ihren Erfahrungen und Biografien für genau diese Entwicklung gestanden. Es ist Zeit, daraus Kraft für die Zukunft zu gewinnen.

Denn Deutschland kann international nur mithalten, wenn der Breitensport fit ist, wenn der rote Faden von Sport und Bewegung vom frühkindlichen Alter bis ins SeniorInnenalter erkennbar bleibt.

Auch wenn der Bund nur für den Spit- zensport zuständig ist, müssen die Qualität des Schulsports, der Zugang für alle zum Sport, die Fortschreibung des „Goldenen Plans“ für das gesamte Bundesgebiet und die Stärkung des Sport erfüllt wichtige soziale und Sports als wichtiger Teil von Gesund- heitsförderung und Prävention im Blick pädagogische Aufgaben. der Bundespolitik bleiben.

Katrin Kunert, Als Linke meine ich: Sport ist kein Ich bin dafür, in den nächsten Jahren sportpolitische Sprecherin der Fraktion Luxusgut, sondern ein Grundbedürfnis ein Sportfördergesetz des Bundes zu Die Linke. im Deutschen Bundestag der Menschen, er erfüllt in unserer Ge- verabschieden und ernsthaft über die sellschaft wichtige soziale und pädago- grundgesetzliche Verankerung des Der Sportausschuss wird vierzig. Und gische Aufgaben. Mit dieser Auffassung Sports als Staatsziel zu streiten. er kommt trotz oder vielleicht wegen war ich dabei, wie im Ausschuss gestrit- seiner politisch so unterschiedlichen ten, angehört und entschieden wurde. Besetzung immer noch sehr dynamisch Ich bin froh darüber, dass es uns gelun- daher. Ich gehöre dem Ausschuss erst gen ist zu zeigen, dass der Sport unauf- seit drei Jahren an, kenne dennoch die löslich in allen Grundsatzdebatten zur ganze Palette der Themen, die das Wir- gesellschaftlichen Entwicklung gehört. ken dieses Ausschusses ausmachen. Und das sollte in den nächsten 40 Jah- ren weiter gelingen. Die besondere Stärke des Ausschusses der letzten Jahre war die enge Zusam- Kritisch sehe ich, dass der Ausschuss menarbeit mit den vielen Partnerinnen noch immer weit davon entfernt ist, das und Partnern des Sports. In vielen An- positive Erbe des DDR-Sports zu erken- hörungen und Berichterstattungen rede- nen und aufzunehmen. Die Verbindung ten wir nicht nur über die Dinge zwischen Schulsport, allgemeinem Brei- und deren Akteure, sondern mit ihnen. tensport und Spitzensport hatte in der

Grußworte 14 Grußworte 15 mentarischen Aufgabe wachsen. So Nicht nur bei Olympischen Spielen basiert die staatliche Finanzierung von oder Weltmeisterschaften zeigt sich die Nationaler Anti Doping Agentur (NADA) internationale Dimension des Sports. und Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) So finden im sportlichen Miteinander auf Beschlüssen und Entscheidungen Völkerverständigung und Kulturaus- der Sportparlamentarier. Die Einrich- tausch statt. Dieses Potenzial des Sports tung eines Fonds für DDR-Dopingopfer muss noch viel stärker genutzt werden. im Jahr 2002 gehört ohne Zweifel zu In internationalen Verträgen und Ab- den wichtigsten Initiativen des Aus- kommen sollte der Sport als Recht auf schusses, die von einer breiten Mehr- Bewegung verankert werden. Internatio- heit aller politischen Kräfte getragen nale Organisationen wie die UN und die wurden. Und auch der autonome Sport EU müssen sich der großen Möglichkei- hat mittlerweile festgestellt, dass der ten des Sports endlich bewusst werden. Sportausschuss des Deutschen Bundes- tages ein wichtiger, aber auch kritischer Wir dürfen jedoch auch die Augen nicht Partner für die Sportentwicklung in vor den Gefahren verschließen. Denn Deutschland ist. zugleich erfährt der Sport eine immer umfassendere Kommerzialisierung. Der Sportausschuss muss sich noch Es entsteht dadurch eine Grauzone, die stärker als Unterstützer für alle Facetten bis in die Korruption hineinreicht. Die von Sport und Bewegung verstehen. Dopingproblematik auf internationaler Denn Spiel und Sport sind menschliche Ebene verlangt gemeinsame und ver- Sport fördert Völkerverständigung Grundbedürfnisse. Sport macht Spaß, bindliche Antworten. Bei derartigen fördert Gesundheit, Lebensfreude, sozia- Auswüchsen und Verwerfungen des und Kulturaustausch. les Miteinander und Lernen. Er macht Sports müssen wir einen länderüber- Kopf und Körper beweglich. Sport und greifenden Riegel vorschieben. Winfried Hermann, neten und Fraktionen sowie die Home- Bewegung tun den einzelnen Menschen sportpolitischer Sprecher der Fraktion page des Deutschen Bundestages haben wie auch der Gesellschaft insgesamt gut. Bündnis 90 / Die Grünen im Deutschen deutlich ihr sportpolitisches Angebot Bundestag verbessert. Und auch die Berichterstat- Aber es sollten nicht nur die klassischen tung in den Medien hat deutlich an Sportarten, sondern die ganze Vielfalt Quantität und Qualität gewonnen. der Sport- und Bewegungskultur einen Tatsache ist: Die Sportpolitik hat durch hohen Stellenwert einnehmen: Breiten- die Arbeit des Sportausschusses des Weltweit dürfte die Existenz eines par- sport und Spitzensport, Gesundheits- Deutschen Bundestages einen größeren lamentarischen Ausschusses für Sport sport, Sport für Menschen mit Behin- Stellenwert bekommen. Die regelmäßige beinahe einzigartig sein, denn noch zu derungen, Sport für Ältere und Kinder, und in den letzten Jahren auch öffentli- oft wird der Sport lediglich als nachge- Sport und Bewegung zur Prävention che Arbeit dieses Gremiums stellt einen ordneter Bestandteil der Kultur- oder und Rehabilitation, das Spiel auf der deutlichen Fortschritt für Planung, Um- der Schulpolitik verstanden. Lange Zeit Straße, das Bewegungserlebnis in freier setzung und Darstellung der Sportpoli- wurde der Sportausschuss in seiner Le- Landschaft oder die Bewegung im All- tik dar. Eine wichtige Rolle für den Be- gislativfunktion im Vergleich zur Regie- tag. Wir müssen Wege aufzeigen für kli- deutungszuwachs der Arbeit des Aus- rungsarbeit leider unterbewertet. Heute ma- und umweltfreundliche Sportstät- schusses spielt sicher auch, dass damit können wohlwollende Beobachter oder ten und müssen Antworten finden auf Positionen, Debatten, Diskussionen und auch kritische Begleiter von Politik und die Auswirkungen des demografischen kritische Anstöße transparenter werden. Sport feststellen, dass die Mitglieder Wandels. Auch die Internetauftritte von Abgeord- des Sportausschusses an ihrer parla-

Grußworte 16 Grußworte 17 Sportpolitik in der 6. bis 16. Wahlperiode (1969 bis 2009)

Sportpolitik in der 6. Wahlperiode (1969 bis 1972)

Am 13. November 1969 fand die erste war – insbesondere auf den Spitzen- konstituierende Sitzung des Sportaus- sport, aber auch auf das Steuer- und schusses des Deutschen Bundestages Sozialrecht. Durch die Sportförderung statt. Als 1. Sonderausschuss für Sport sollten die Olympischen Spiele 1972 und Olympische Spiele sah er seine vorbereitet und die Leistungsstandards Aufgaben vor allem darin, sich einen der deutschen Spitzensportler gesteigert Überblick über die Lage des deutschen werden. Vor diesem Hintergrund muss Sports zu verschaffen und die Vorberei- auch die große öffentliche Anhörung zu tungen auf die Olympischen Spiele 1972 den „Bundesleistungszentren“ gesehen sowie die Fußball-Weltmeisterschaft werden, die der Ausschuss zum Ende 1974 parlamentarisch zu begleiten. der Wahlperiode durchführte. Die Zent- ren trugen zum Erfolg der deutschen Lage des Sports in Deutschland Sportler bei, denn sämtliche deutsche Medaillenträger aus den kurz zuvor Am Anfang der Ausschussarbeit stand beendeten Olympischen Winterspielen ein ausführlicher Bericht des Bundesin- von Sapporo (Japan) waren in diesen nenministers, Hans-Dietrich Genscher, Bundesleistungszentren zu Hause. In zur Situation des Sports in Deutsch- dieser Anhörung ging es aber auch um land. Genscher ging auf die Bereiche im die Frage, inwieweit die Bundesleis- Sport ein, für die der Bund zuständig tungszentren durch Bundes- und Lan-

Sportpolitik in der 6. Wahlperiode 19 deskader ausgelastet sind und wie sich steigenden Kosten (Zeltdach) auf den beim Organisationskomitee, kurz vor Zusätzliche Mittel wurden als zwingend Kosten auf Bund, Länder, Kommunen Bund, das Land Bayern, die Stadt Beginn der Olympischen Spiele, endete notwendig angesehen und am Ende und Trägervereine verteilen. München und das Organisationskomi- die Arbeit des 1. Sonderausschusses auch gewährt. Um sich ein Bild von der Praxis machen tee verteilt würden, beschäftigte den für Sport und Olympische Spiele. Noch „Sport als Mittel der Erziehung und zu können, besuchte der Ausschuss die Ausschuss in vielen seiner Sitzungen. einmal wurden alle Fragen und Prob- Bildung“ war ebenfalls ein Thema, mit Bundesleistungszentren in Inzell und Dabei verlief die Zusammenarbeit des leme erörtert. dem sich der Ausschuss beschäftigte. Berchtesgaden-Königssee. Dabei ließ er Ausschusses mit dem Organisationsko- Kurzfristig ging es um die dritte Schul- sich über die Grundsätze für die Pla- mitee nicht immer ganz spannungsfrei. Fußball-Weltmeisterschaft 1974 sportstunde und mittelfristig um die nung, Errichtung, Benutzung, Unterhal- Um die Kosten für die öffentliche Hand tägliche Sportstunde, um das Aktions- tung und Verwaltung der Zentren infor- in einem überschaubaren Rahmen zu Ein ebenfalls wichtiges Thema der Aus- programm des Deutschen Sportbunds mieren. Schon damals wurde betont, halten, verfolgte der Ausschuss die Aus- schussarbeit war die Fußball-Weltmeis- (DSB) „Schulsport“, um die sportlich dass es im Umfeld der Leistungszentren prägung einer 100-DM-Gold-Olympia- terschaft 1974. Der Sportausschuss und katastrophale Situation an den berufs- eine große Zahl von Möglichkeiten zur münze. Schließlich kam es zu einer die Bundesregierung sahen in den Fuß- bildenden Schulen und um die Notwen- schulischen Ausbildung, zum Studium nicht öffentlichen Anhörung gemein- ball-Weltmeisterschaften ebenso wie digkeit, bereits Kindergärtnerinnen und zur beruflichen Betätigung geben sam mit dem Wirtschaftsausschuss. in den Olympischen Spielen ein sportli- sportfachlich auszubilden. sollte. Neben diesen beiden Winter- An dieser Anhörung nahmen auch der ches Ereignis, das die Chance bot, Das 20-jährige Bestehen der Bundesju- sport-Bundesleistungszentren besuchte Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Günter der Weltöffentlichkeit das moderne gendspiele im Jahr 1970 veranlasste den der Sportausschuss auch das Sommer- Schmölders und der damalige Vize­ Deutschland vorzustellen. So lud der Sportausschuss in einer mehrstündigen sport-Bundesleistungszentrum in Hen- präsident der Deutschen Bundesbank, Ausschuss bald nach seiner Konstituie- öffentlichen Sitzung zur kritischen nef/Sieg. Die dreijährige Arbeit des Dr. Otmar Emminger, teil. Die mehr als rung die Vertreter des Deutschen Fuß- Bestandsaufnahme der Spiele, die als Sportausschusses mündete schließlich dreistündige Anhörung, in der sehr ball-Bundes (DFB) und der Bewerber- ein Programm allgemeiner Fitness- in der Aufforderung an die Bundesre- unterschiedliche Standpunkte aufein- städte zu einer großen öffentlichen und Leistungsüberprüfung angesehen gierung, dem Bundestag alle zwei Jahre anderprallten, glich einem währungs- Informationssitzung ein. Fragen des Sta- wurden. über die Lage des deutschen Sports zu und finanzpolitischen Hauptseminar. dionausbaus, des Spielmodus, der Der Ausschuss machte schon zu Beginn berichten. Obwohl einige Sachverständige, die Arbeitsbedingungen für die Presse, der seines Bestehens deutlich, dass es ihm Deutsche Bundesbank und das Bundes- Herausgabe von Sonderbriefmarken und bei seiner Arbeit nicht nur um den Leis- Olympische Spiele 1972 ministerium der Finanzen viele Beden- Sondermünzen, der Finanzierung sowie tungs- und Spitzensport ging, sondern ken hatten, kam es am Ende zu einer Steuerfragen standen dabei im Mittel- dass sein Interesse auch dem Versehr- Ein beherrschendes Thema in der drei- Lösung: Man erhöhte die Gesamtauflage punkt. tensport galt. So haben die Vertreter jährigen Arbeit des Sportausschusses der 10-DM-Olympiamünze in Silber auf des Deutschen Versehrtensportverbands waren die Olympischen Spiele 1972 in 100 Millionen Stück. Sonstige Themen (DVS, heute Deutscher Behinderten- München. So ließ sich der Ausschuss Im Vorfeld der Olympischen Spiele sportverband) ausführlich im Aus- schon bald nach seiner Konstituierung gab es zudem eine Reihe politisch und Neben diesen herausragenden Themen schuss berichtet. Und nicht zuletzt fiel in München vom Präsidenten des Orga- sportpolitisch brisanter Fragen. Dazu beschäftigte sich der Ausschuss auch die Gründung des Bundesinstituts für nisationskomitees, Willi Daume, und gehörten das gespannte deutsch-deut- mit weiteren Fragen, darunter mit der Sportwissenschaft in Köln, die die Zu- seinen Mitarbeitern über die Vorberei- sche Verhältnis, die Frage, ob Südafrika „Sportförderung in der Dritten Welt“ stimmung des Ausschusses fand, und tungen der Olympischen Spiele unter- und Rhodesien an den Spielen teilneh- und dem „Sport im Rahmen der aus- die Einrichtung von Sportfördergruppen richten. Hier ging es um eine Vielzahl men, oder auch die Arbeit der Radio- wärtigen Kulturpolitik“. Das war im bei der Bundeswehr in diese Zeit. von Fragen – um Finanz-, Rechts- und sender Free Europe und Liberty in Mün- Vorfeld der Olympischen Spiele und Verwaltungsangelegenheiten, um die chen, deren Berichterstattung den Ost- der Fußball-Weltmeisterschaft nur allzu Verkehrs- und Transportplanung, um blockländern ein Dorn im Auge war. verständlich. Dabei wurde deutlich, die Sportstätten, das Olympische Dorf, Die Bewältigung all dieser Fragen ver- dass Sportförderungsmaßnahmen von das Sportprogramm, das Jugendlager langte insbesondere dem Organisations- vielen Entwicklungsländern gewünscht und nicht zuletzt auch um das Kultur- komitee unter der Führung von Willi wurden und eine sehr hohe Priorität programm. Vor allem die Finanzierung Daume viel Fingerspitzengefühl ab. hatten. Die große Breitenwirkung dieser der Spiele und die Frage, wie die stetig Mit der 34. Sitzung am 20. Juni 1972 Maßnahmen war dabei unbestritten.

Sportpolitik in der 6. Wahlperiode 20 Sportpolitik in der 6. Wahlperiode 21 Im Zusammenhang mit der Sportförde- Fußball-Weltmeisterschaft 1974 rung stellten die Informationssitzungen zu den Sportwissenschaften einen Das sportliche Großereignis der Wahlpe- wichtigen Punkt dar. Hier wurden die riode war die Fußball-Weltmeisterschaft Situation des Bundesinstituts für Sport- 1974. Der Ausschuss beschäftigte sich wissenschaft und ein Erfahrungsbericht intensiv mit der Finanzierung der Neu- über das System der sportmedizini- und Umbauten der Stadien in den Aus- schen Untersuchungen für den Spitzen- richterstädten, mit der Koordinierung sport behandelt. Eine öffentliche An- von unterstützenden Maßnahmen der hörung zum Thema „Maßnahmen und Bundesregierung und der öffentlich- Förderung der deutschen Sporthilfe“ keitswirksamen Begleitung in der Vor- brachte den Ausschussmitgliedern Er- bereitungsphase zur Fußball-Weltmeis- kenntnisse für die weiteren Beratungen terschaft. Nach der Weltmeisterschaft über eine verbesserte Finanzierung und zog der Sportausschuss durch ein Ge- Wirksamkeit der Sporthilfe für die mit- spräch mit dem Organisationskomitee telfristige Zukunftsplanung. eine sehr positive Bilanz. Der Sportausschuss beriet in einer Vielzahl von Sitzungen den Bau der Sport in der Bundeswehr Führungs- und Verwaltungsakademie des Sports in Berlin. Außerdem unter- Der Sportausschuss beriet einen Bericht stützte er nachhaltig den Bau des Bob- des Bundesministers für Verteidigung und Schlittensportleistungszentrums und zeigte sich erfreut über die guten Sportpolitik in der 7. Wahlperiode in Winterberg im Sauerland. grundlegenden Strukturen, mit denen die Bundeswehr den Sport in Deutsch- (1972 bis 1976) Lage des Sports in Deutschland land unterstützte – nicht zuletzt durch die gute Zusammenarbeit mit den Am 31. Januar 1973 fand die konstituie- dem Thema „Der innerdeutsche Sport- In einem großen Verbandshearing infor- Sportverbänden und die dienstlichen rende Sitzung des 5. Ausschusses statt, verkehr unter besonderer Berücksichti- mierten sich die Mitglieder des Sport- Belange, die sich den Sportaktivitäten der nunmehr offiziell Sportausschuss gung der Einbeziehung des Landes ausschusses über die Situation der Ver- der Soldaten anpassten. hieß. Zu Beginn der Wahlperiode stellte Berlin“. bände und Vereine im deutschen Sport. der Bundesminister des Innern, Hans- Weiterer Schwerpunkt waren die Planung Hier wünschten sich die Verbände, die Beteiligung an Gesetzesberatungen Dietrich Genscher, das Arbeitspro- und Vorbereitung der Fußball-Weltmeis- Sportförderung zu verstärken, um die gramm seines Ministeriums zur Sport- terschaft 1974 in Deutschland sowie The- Struktur- und Führungsprobleme auf Der Sportausschuss beteiligte sich gut- förderung vor. men wie die sportwissenschaftliche For- Vereinsebene zu lösen, um die Ausbil- achtlich an den Beratungen zum Bun- Förderschwerpunkte waren die Nach- schung, die Sportmedizin und die damit dung der Übungsleiter und Trainer zu deswaldgesetz (Drucksache 7/889) und wuchsförderung (C-Kader) im Hinblick einhergehende Bedeutung des Bundesin- verbessern, um die Verwaltungshilfen empfahl nach eingehender Diskussion, auf die Vorbereitung der Olympischen stituts für Sportwissenschaft. für die Geschäftsstellen der Verbände die sportliche Freizeitgestaltung ein- Spiele 1976 in Montreal, die Unterstüt- Auch der nach dem Regierungswechsel auszubauen und um die Werbung für schließlich der organisierten Gruppen- zung von Betriebssportveranstaltungen, Mitte 1974 amtierende Bundesinnenmi- den Breitensport auszuweiten. Ein und Volkssportveranstaltungen und des die starke finanzielle Beteiligung an den nister Werner Maihofer betonte, dass er wichtiger Aspekt war auch, durch eine Reitsports in den öffentlichen Wäldern breitensportlichen Initiativen des Deut- die Sportförderung als eines der Vorha- engere Koordination von Schule und zu ermöglichen. schen Sportbunds sowie die Wiederbe- ben betrachte, denen er seine besondere Verein die Nachwuchsförderung zu Im Zusammenhang mit den Gesetzesbe- lebung der stagnierenden innerdeut- Aufmerksamkeit widme. Der Sportaus- verbessern. Außerdem erinnerten die ratungen zum Jugendarbeitsschutzge- schen Sportbeziehungen. Den letzten schuss begleitete das Arbeitsprogramm Vertreter des Behindertensports an die setz (Drucksache 7/2305) vertrat der Förderschwerpunkt beriet der Sportaus- und griff viele dieser Themen in seinen behindertengerechte Ausstattung bei Sportausschuss übereinstimmend die schuss in einer Sitzung in Berlin mit Sitzungen auf. Neu- und Umbauten von Sportstätten. Meinung, dass die Sportausübung keine

Sportpolitik in der 7. Wahlperiode 22 Sportpolitik in der 7. Wahlperiode 23 Beschäftigung im Sinne des Gesetzes Europäische Union darstellt. Weiterhin plädierte man für eine Ausnahmeregelung, die Handrei- Im März 1975 trafen sich erstmals die chungen von Jugendlichen beim Sport Sportminister der EU-Länder. Der Sport- an Samstagen sowie an Sonn- und ausschuss des Bundestages beriet den Feiertagen zuließ. Bericht zur Vorbereitung dieser Konfe- Bei den Beratungen zur Änderung des renz, die unter dem Motto „Sport für Strafvollzuggesetzes setzte sich der alle“ stand. Die Themen der Konferenz Sportausschuss dafür ein, den Sport in waren vielfältig. Es ging darum, die den Justizvollzugsanstalten nach Alter Integrität der Freiheit des Sports zu ge- und Sportarten getrennt durchzuführen. währleisten, die privaten Sportorganisa- Geeignete Gefangene sollten sich in tionen zu unterstützen und den Sport- Sportvereinen betätigen können und stättenbau zu fördern. Es ging außerdem Sportveranstaltungen auch außerhalb um den freien Zugang zur Natur, um die der Anstalten besuchen dürfen. Dies Förderung des Sportunterrichts, um die schloss die Forderung ein, Sportlehrer Forschung im Bereich des Sports und in den Anstalten unterrichten zu lassen um die Entwicklung von Sportgeräten. und geeignete Räume zu schaffen. Der Am Ende der Konferenz wurde eine Sportausschuss vertrat einhellig die Charta des Sports vereinbart. Außerdem Meinung, dass Sport zur Sozialisierung sollte ein Rat für die Entwicklung des der Gefangenen beiträgt, und hielt eine Sports errichtet werden. enge Zusammenarbeit der Behörden mit den Vereinen und Verbänden für Sportpolitik in der 8. Wahlperiode sehr hilfreich. Der Sportausschuss unterstützte außer- (1976 bis 1980) dem eine angemessene Erhöhung des Invaliditätsschutzes und eine Einbezie- Schwerpunkte der Beratungen Vertiefte Zusammenarbeit von Bund, hung der D-Kader-Angehörigen in die- Ländern und Kommunen sen Versicherungsschutz. Nach dem Beschluss des Bundestages Angesichts der Energiekrise begrüßte vom 13. Mai 1971 erstattet die Bundes- Der Bundestag hatte die Bundesregie- der Sportausschuss am 28. November regierung dem Bundestag alle zwei rung unter anderem aufgefordert, die 1973 in einer Entschließung den Be- Jahre einen Sportbericht. Ihren Vierten Zusammenarbeit mit den Bundeslän- schluss des Deutschen Fußball-Bundes Sportbericht (Drucksache 8/3210) hat dern in allen Bereichen der Sportpolitik (DFB), dass die Mitgliedsverbände die Bundesregierung am 3. August 1978 weiter zu verbessern, die Sportförde- bundesweit auf Spiele unter Flutlicht vorgelegt. Der Bericht, der inhaltlich rung als eine Aufgabe von Bund, Ländern verzichten sollten – soweit dem nicht weitgehend der Anregung des Sportaus- und Gemeinden im jeweiligen Zustän- Verpflichtungen, etwa internationale schusses der 6. Wahlperiode entsprach, digkeitsbereich weiterzuführen und in Spiele, entgegenstehen würden. Der wurde vom Ausschuss intensiv beraten. den kooperativen Gremien – zum Bei- Sportausschuss bat den Deutschen Fuß- Der Bundestag hat in seiner Sitzung am spiel in der Deutschen Sportkonferenz ball-Bund, an dieser Entscheidung fest- 19. Oktober 1979 den Bericht und die und in der Konferenz der Ländersport- zuhalten und Spiele auf solche Zeiten Beschlussempfehlungen des Ausschus- minister – abzustimmen. zu verlegen, in denen kein Flutlicht ses einstimmig beschlossen. Die vom Sportausschuss angeregte benötigt würde. Verstärkung der Kooperation zwischen Bund und Ländern hat inzwischen dazu geführt, dass der Bund den Wunsch der Länder aufgegriffen hatte, am Vorsitz

Sportpolitik in der 7. Wahlperiode 24 Sportpolitik in der 8. Wahlperiode 25 der Deutschen Sportkonferenz beteiligt Der Ausschuss stellte befriedigt fest, Thema „Leistungsbeeinflussende und sichern und fortzuschreiben. Dabei zu werden. So konnte erwartet werden, dass auf dieser Grundlage ein Konsens leistungsfördernde Maßnahmen im sollten vorrangig ressortübergreifende dass nach einer notwendigen Satzungs- zugunsten der Freiheit der internationa- Hochleistungssport“. sportfachliche Gesichtspunkte berück- änderung erstmals im Oktober 1982 der len Sportbeziehungen gefunden wurde. sichtigt werden. Vorsitz der Deutschen Sportkonferenz Das Nationale Olympische Komitee Leistungssport fördern Die Sportorganisationen sollten in stär- vom Vorsitzenden der Sportminister- (NOK) für Deutschland folgte am kerem Maße an der Koordination und konferenz der Länder übernommen 15. Mai 1980 einem gemeinsamen Ent- Der Ausschuss hat dabei begrüßt, dass Durchführung von Sportförderungsmaß- würde. schluss von Bundesregierung und Bun- die „Grundsatzerklärung für den Spit- nahmen in Entwicklungsländern betei- Die vertiefte Zusammenarbeit zwischen destag, wegen der sowjetischen Inter- zensport“ vom 11. Juni 1977 verabschie- ligt werden. Als vordringlich erachtete Bund, Ländern und Kommunen zeigte vention in Afghanistan nicht an den det wurde. Er hat die Bundesregierung es der Ausschuss, die Forschung über sich auch darin, dass im Rahmen der Olympischen Spielen in Moskau teil- aufgefordert, den Leistungssport auf die Bedeutung des Sports in den Ent- Deutschen Sportkonferenz geplant war, in zunehmen. der Grundlage des Leistungssportpro- wicklungsländern verstärkt zu fördern – einer Gesamtdarstellung alle Aktivitäten Der Olympische Kongress 1981 in gramms der Bundesregierung, der dies insbesondere unter Beteiligung des der öffentlichen Hand zur Sportförderung Baden-Baden sollte mit dazu beitragen, Grundsatzerklärung des Deutschen Bundesinstituts für Sportwissenschaft. zu erfassen. Die Vorlage des ersten Be- Irritationen über Ziele und Wertvorstel- Sportbunds und des Nationalen Olym- richts wurde für das Jahr 1982 erwartet. lungen der olympischen Idee auszuräu- pischen Komitees für Deutschland Förderung des Deutschen Sportbunds men. Der Ausschuss hat die Bestrebun- weiterhin umfassend zu fördern. Die Bemühungen gegen eine Politisierung gen des NOK unterstützt, diesen Kon- Eigeninitiative des Athleten sollte dabei Der Ausschuss beriet Fragen der Bun- des Sports gress – der unter dem Motto „Vereint gewahrt bleiben. Die Bundesregierung destrainer, der Trainerakademie und durch und für den Sport“ stand – sollte auch dazu beizutragen, die Vor- insbesondere der Führungs- und Ver- Der Sportausschuss des Deutschen durchzuführen. Im Umfeld der Diskus- aussetzungen dafür zu schaffen, dass waltungsakademie des Deutschen Bundestages unterstützte weiterhin die sionen über die Teilnahme an den die Sportler aus der Bundesrepublik bei Sportbunds in Berlin. Bei deren Entste- Bemühungen der Bundesregierung, Olympischen Spielen 1980 in Moskau internationalen Sportwettbewerben hung hatte sich der Ausschuss wieder- einer Politisierung der internationalen hat der Ausschuss wiederholt betont, chancenreich teilnehmen können. Der holt eingeschaltet, um widerstreitende Sportbeziehungen entgegenzu- wirken dass den Sportverbänden und Sportlern Ausschuss hat es sich vorbehalten, die Interessen auszugleichen und Schwie- und dabei alle Möglichkeiten des Zu- wegen der Nichtteilnahme an den Spie- Umsetzung der Grundsatzerklärung zu rigkeiten zu überwinden. Intensiv be- sammenwirkens mit Ländern gleicher len keine Nachteile bei der Förderung gegebener Zeit zu prüfen. fasste er sich auch mit der Frage der ins- Grundauffassung zu nutzen. Diesem durch den Bund entstehen dürfen. titutionellen Förderung des Deutschen Ziel diente auch die Teilnahme einer Sportförderung in Entwicklungsländern Sportbunds. Denn die Bundesregierung Ausschussdelegation an der 4. Euro­ Kampf gegen Doping hatte den Deutschen Sportbund seit Jah- päischen Sportkonferenz im Oktober Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des ren institutionell gefördert, weil er zu- 1979 in Berchtesgaden. Die Forderung nach der „Chancen- Sportausschusses war die Sportförde- nehmend Aufgaben übernommen hatte, Diese Konferenz hat den Willen aller gleichheit unserer Sportler bei interna- rung in den Entwicklungsländern. Eine die für den Bund von besonderem Inter- Beteiligten deutlich gemacht, engere tionalen Wettkämpfen“ hat den Sport- Delegationsreise in die Entwicklungs- esse waren, für die aber von den Mit- Verbindungen zwischen den nationalen ausschuss veranlasst, sich mit dem länder Lateinamerikas und ein Anhö- gliedsorganisationen des Deutschen Organisationen des europäischen Sports Thema Doping zu befassen. Die medi- rungsverfahren haben dem Ausschuss Sportbunds keine ausreichende finan- zu schaffen und die wachsende Bedeu- zinischen Leistungsbeeinflussungen in für seine Beratungen den nötigen zielle Grundlage mehr geschaffen wer- tung des Sports im gesellschaftlichen einigen Sportarten wurden besonders Sachverstand vermittelt. Die intensiven den konnten. Leben zum Nutzen der beteiligten euro- im Anschluss an die XXI. Olympischen Diskussionen – vorbereitet durch eine Der Ausschuss hat das Ausscheiden des päischen Länder darzustellen. In ihrem Sommerspiele 1976 in Montreal be- eigene Arbeitsgruppe – haben zum Ende Deutschen Sportbunds aus der institu- Bestreben, die Zuständigkeiten des kannt und führten zu intensiven Dis- der 8. Wahlperiode dazu geführt, dass tionellen Förderung des Bundes begrüßt jeweils anderen anzuerkennen und zu kussionen in der Öffentlichkeit. Nach der Sportausschuss die Bundesregie- und sich unter anderem dafür ausge- achten, respektierten die Organisatio- der Verabschiedung der „Grundsatz- rung aufgefordert hat, ein Konzept für sprochen, mit den freien Mitteln (rund nen und Institutionen das Recht eines erklärung für den Spitzensport“ des die Sportförderung in den Entwick- 1,5 Millionen DM) die Zahl der Trainer jeden, über seine eigenen Belange Deutschen Sportbunds beschloss der lungsländern im Rahmen einer entwick- zu erhöhen und ihre Vergütung zu ver- jeweils selbst zu bestimmen. Sportausschuss eine Anhörung zum lungspolitischen Gesamtkonzeption zu bessern. Außerdem hat er sich für Maß-

Sportpolitik in der 8. Wahlperiode 26 Sportpolitik in der 8. Wahlperiode 27 nahmen der sportmedizinischen und physiotherapeutischen Betreuung der Athleten als Schwerpunkte einer wirk- samen Sportförderung ausgesprochen. Der Ausschuss hat den Bundesinnenmi- nister gebeten, darauf zu achten, dass die vom „Bundestag des Deutschen Sportbunds“ beschlossenen Beitragser- höhungen der Mitgliederverbände nicht indirekt durch höhere Bundeszuwen- dungen an die Fachverbände finanziert werden.

(Siehe Chronik – Gesetze, Statistik, Dokumentation – Deutscher Bundestag, 8. Wahlperiode; 1976–1980, S. 151 ff.)

Sportpolitik in der 9. Wahlperiode (1980 bis 1983)

Schwerpunkte der Beratungen – die Entwicklung und der Stand der Forschung im Sportstättenbau, Der Sportausschuss hatte in der 9. Wahl- – die Ergebnisse des XI. Olympischen periode verschiedene Themen der letz- Kongressen in Baden-Baden der ten Wahlperiode und eine Vielzahl ak- 84. Session des Internationalen tueller Fragen beraten. Dazu zählen Olympischen Komitees (IOC), – der 4. Entschließungsantrag des Euro- – der Zivildienst im Sport, päischen Parlaments zur Förderung – die Nutzung von Bundeswehr- und Olympias als ständigem Austragungs- Bundesgrenzschutzsportanlagen, ort der Olympischen Spiele, – die Erfolge der Bundessportfachver- – der XI. Olympischer Kongress 1981 bände und deren beteiligten Bundes- in Baden-Baden, trainer, – die Hallenhandball-Weltmeisterschaft – die Situation und Perspektiven im 1982, Leistungssport der deutschen Spitzen- – die Beratung des Entwurfs eines verbände unter besonderer Berück- Gesetzes zur Änderung des Haft- sichtigung der Ergebnisse bei Welt- pflichtgesetzes – Drucksache 9/138 – und Europameisterschaften 1981/82, (Skilifte), – die Fußball-Weltmeisterschaft 1982, – die 3. Europäische Sportministerkon- – die Neuregelung der olympischen ferenz in Palma de Mallorca 1981, Zulassungsbestimmungen.

Sportpolitik in der 8. Wahlperiode 28 Sportpolitik in der 9. Wahlperiode 29 Sportförderung und sportfachverbänden haben 110 Bundes- schriften übertragen wollen. Damit Ausblick Haushaltsentwicklung 1980/82 trainer und rund 320 Honorartrainer die würde der Deutschen Sporthilfe im Spitzenathleten geschult. Rahmen ihrer sozialen Betreuungsfunk- Wegen der Ausschussberatungen, der Die Förderung des Hochleistungssports tionen eine neue Aufgabe zuwachsen. Obleutegespräche und auch aus aktuel- – dem Kern der Sportförderung des Olympischer Kongress len Gründen sollten folgende Bereiche Bundes – blieb von der Entwicklung Behindertensport Arbeitsschwerpunkte des Sportaus- der allgemeinen Haushaltssituation Ein weiterer Schwerpunkt der Bera- schusses in der 10. Wahlperiode sein: nicht unberührt. In den Jahren vor 1980 tungen waren die Vorbereitungen und In Fortsetzung seiner kontinuierlichen – Fünfter Sportbericht der Bundes- waren die Haushaltsansätze im Wesent- Ergebnisse des XI. Olympischen Kon- Bemühungen um den Sport der Behin- regierung lichen gestiegen. Nun trat die Sportför- gresses 1981 in Baden-Baden und deren derten ging es dem Ausschuss darum, – DSB-Leistungssportförderungskonzept derungspolitik von der Aufbau- in eine Auswirkungen auf die Sportförderung die positiven Ansätze des Internationa- – Haushaltsberatungen 1984 Konsolidierungsphase ein. 1980 kam des Bundes. Der Ausschuss ließ sich len Jahres der Behinderten 1981 nicht – Sport und Steuern es zu einer allgemeinen Haushalts- hierzu von den Präsidenten des Natio- in Vergessenheit geraten zu lassen. Der – Sport der ausländischen Mitbürger sperre, die auf internationale Verpflich- nalen Olympischen Komitees und des Behindertensport dient – anders als der – innerdeutscher Sportverkehr tungen der Bundesregierung zurückging Organisationskomitees regelmäßig be- Sport Nichtbehinderter – nicht nur der – Sport und Gesundheit und sich auch auf die zentralen Sport- richten. Beraten wurden dabei Empfeh- Ausfüllung der Freizeit, sondern in – sportliche Entwicklungshilfe förderungsmaßnahmen und den Sport- lungen zur Lösung von Problemen, hohem Maße auch der Rehabilitation stättenbau auswirkte. Die Mittel für die im internationalen Sport bestanden und Sozialisation. Es sollte daher – (Siehe Chronik – Gesetze, Statistik, Dokumentation – Deutscher Bundestag, 9. Wahlperiode, 1980–1983, den Sportstättenbau wurden von 30 auf (Ächtung des Dopings, Neufassung der auch unter dem Aspekt der Förderungs- S. 125 ff.) rund 23 Millionen DM gekürzt. Auch Regel 26, Beteiligung von Athleten und zuständigkeit – unterschieden werden 1981 wurde der Haushalt gekürzt, was Trainern). Durch seine fortgesetzte Be- zwischen Freizeit-, Breiten- und Leis- im Sportbereich eine Reihe von Prob- ratung hat der Ausschuss dazu beigetra- tungssport Behinderter und dem Sport lemen aufwarf, für die durch das Zu- gen, die Bezuschussungsmittel für den als Heilbehandlung im Sinne einer akti- sammenwirken aller Beteiligten aber Kongress zu reduzieren. ven Bewegungstherapie mit ärztlicher tragbare Lösungen gefunden wurden. Angesichts der Nichtteilnahme deut- Betreuung im Rahmen der Rehabilita- Der Ausschuss legte besonderen Wert scher Sportler an den Olympischen tion. darauf, dass die Förderung die Verbände Sommerspielen in Moskau sah der Aus- Nach Auffassung des Ausschusses muss in die Lage versetzte, ihre internationa- schuss in dem Kongress die Möglich- es ein wichtiges Ziel der Sportpolitik len Wettkampfverpflichtungen in vol- keit, auch die Positionen des deutschen sein, die finanziellen, sportfachlichen lem Umfang zu erfüllen. Der Ausschuss Sports in den internationalen Sportbe- und gesellschaftlichen Voraussetzungen stellte darüber hinaus fest, dass durch ziehungen zu verdeutlichen. Vor diesem dafür zu schaffen, dass sich der Behin- die bisherigen Sportförderungsmaß- Hintergrund hielt der Ausschuss die dertensport im Sinne des „Sports für nahmen eine Infrastruktur geschaffen Mittel für sinnvoll eingesetzt und alle“ entwickeln kann. Auf der Grund- worden war, die auch im internatio- machte sich die in der Öffentlichkeit lage zweier Anträge sowie des Berichts nalen Vergleich als vorbildlich galt – laut gewordene Kritik an dem Kongress des Bundesministers des Innern zur trotz der aktuellen finanziellen Ent- nicht zu eigen. Förderung und Entwicklung des Behin- wicklung. Der Ausschuss sah in der neuen Zulas- dertensports verabschiedete der Aus- Mit einem Netz von 22 Bundesleis- sungsregel 26 einen Weg zu mehr Chan- schuss am 24. November 1982 einstim- tungszentren, drei Olympiaanlagen, cengerechtigkeit und mehr individuel- mig eine Entschließung. Eine abschlie- 60 Landesleistungszentren mit Bundes- ler Bewertung der einzelnen Leistung. ßende Beratung im Plenum war wegen nutzung und 184 Bundesstützpunkten Er begrüßte, dass die Verbände, die im der vorzeitigen Auflösung des Deut- standen den Verbänden moderne Ein- Nationalen Olympischen Komitee für schen Bundestages nicht mehr möglich. richtungen zur Verfügung, die optimale die Bundesrepublik Deutschland vertre- Bedingungen für zentrale Lehrgänge ten sind, der Stiftung Deutsche Sport- sowie ein qualifiziertes und wohnort­ hilfe die Koordination und Federfüh- nahes Training boten. Bei den Bundes- rung bei der Umsetzung der Vor-

Sportpolitik in der 9. Wahlperiode 30 Sportpolitik in der 9. Wahlperiode 31 – die Leistungssportförderung im unterstützen. Nach eingehender Bera- Nachwuchsbereich, tung legte der Ausschuss dem Plenum – die Trainerakademie Köln, eine gemeinsame Entschließung aller – die sportmedizinische Betreuung der Fraktionen vor, die am 4. Dezember Spitzensportler, 1986 verabschiedet wurde. Darin wurde – die internationalen Spiele der festgestellt, dass Gewalt keine spezifi- Behinderten in New York 1984, sche Erscheinung des Sports oder sport- – die Berufssportlehrer, licher Veranstaltungen ist. Die Gewalt – die Fußball-Europameisterschaft 1988, zeigt sich in vielen Gesellschaftsberei- – die Förderung des Gehörlosen-Sport- chen. Sportereignisse sind häufig bloß verbands, Anlass und Austragungsfeld für Aggres- – die Förderung des Bundes der Sport­ sionen und Gewalt. fachverbände unter besonderer Be- Nach Ansicht der überwiegenden Mehr- rücksichtigung der Eigeneinnahmen, zahl der Wissenschaftler ist keine schich­ – die Errichtung eines Deutschen Sport- tenspezifische Gewalt zu erkennen. Das museums, bedeutet, dass es den typischen poten- – das Deutsche Turnfest 1987 in Berlin, ziellen Gewalttäter, der aus einer be- – die Olympia-Stützpunkte, stimmten sozialen Schicht kommt, – den Schulmannschaftswettbewerb nicht gibt. Vielmehr ist durch soziolo- „Jugend trainiert für Olympia“, gische Studien eindeutig erwiesen wor- – das Formel-Eins-Rennen auf dem den, dass gewalttätige Ausschreitungen Nürburgring. auf unterschiedliche Ursachen zurück- Sportpolitik in der 10. Wahlperiode Schwerpunkte innerhalb der Beratungen zuführen sind. Auch ist keine nennens- des Ausschusses in der 10. Wahlperiode werte politisch motivierte Gewalt fest- (1983 bis 1987) bildeten neben den Haushaltsberatungen stellbar. Zwar versuchen Randgruppen, der Bundeshaushalte 1984 bis 1986 die Einfluss auf die Fans zu nehmen und Schwerpunkte der Beratungen – die Sportförderung der ausländischen Themen Sport und Gewalt, Sport für be- Sportveranstaltungen als Forum für Mitbürger in Berlin, hinderte Mitbürger, Sport und Umwelt, Ausschreitungen zu nutzen. Nach der Der Bundestag griff in der 10. Wahlperi- – die Sportförderung in den Entwick- Sport und Steuern. Erkenntnis der meisten Wissenschaftler ode verschiedene Themen der letzten lungsländern, ist es diesen Gruppen bisher aber nicht ge- Wahlperiode auf und behandelte aktu- – die Leichtathletik-Weltmeisterschaft Sport und Gewalt lungen, die Fans zu politisch motvierten elle sportpolitische Fragen wie etwa 1983 in Helsinki, Gewalttaten zu bewegen. – den Fünften Sportbericht der Bundes- – die Europäische Sportkonferenz in Die Katastrophe beim Europapokal- Der Bundestag stellte fest, dass die Po- regierung (Drucksache 9/1645), Belgrad, Finale im Brüsseler Heysel-Stadion lizei in diesem Bereich nicht in erster – das Deutsche Turnfest 1983 in – die Lärmimmission durch Sport- mit 39 Toten am 29. Mai 1985 hat den Linie zuständig sei, sondern dass auch am Main, betrieb und Sportanlagen, Sportausschuss veranlasst, sich mit dem die Spitzenverbände des Sports, vor – das DSB-Förderungskonzept für den – die Förderung der Bundessportfach- Problem der Gewalt im Sport zu befas- allem der Deutsche Fußball-Bund, die Spitzensport, verbände für Trainings- und Wett- sen. Ein Anhörungsverfahren hatte das Deutsche Eislauf-Union (Eishockey) – die Olympischen Winterspiele 1984 kampfmaßnahmen, Ziel, die Dimensionen der Gewalt und und die Clubs der Bundesliga, Verant- in Sarajevo, – die Sicherheit im Fechtsport, der Aggression in den Fußballstadien wortung trügen. Das Parlament appel- – die Ausführungsbestimmungen zur – die III. Weltwinterspiele für Körper- zu erkennen, die Ursachen für die An- lierte an alle Verantwortlichen in Sport- Regel 26 des IOC-Statuts, behinderte in Sarajevo, wendung der Gewalt im Sport aus der politik und Gesellschaft, die Fairness – die Sportförderung des Bundes in – die Vorbereitung der Olympischen Sicht der Sachverständigen aufzuzeigen im Umgang miteinander als unverzicht- Berlin, Sommerspiele 1984 in Los Angeles, und durch Lösungsvorschläge die Parla- bar zu betrachten. Es forderte nach- – die Sportförderung des Senats von – den innerdeutschen Sportverkehr, mentarier bei ihrem Meinungsbildungs- drücklich die Medien auf, sich ihrer Berlin, und Entscheidungsfindungsprozess zu Verantwortung bei der Übertragung von

Sportpolitik in der 10. Wahlperiode 32 Sportpolitik in der 10. Wahlperiode 33 Sportveranstaltungen und der Behand- unerlässlich jedoch hat sich bei der Die Bundesregierung wurde ersucht, festgestellt, dass es sachlich und inhalt- lung von eventuell auftretenden Aus- Anhörung ergeben, dass die einzelnen die Gespräche mit dem Deutschen lich nicht gerechtfertigt sei, Geräusche, schreitungen bewusst zu sein. Bund, Behindertensport-Organisationen und Behinderten-Sportverband, dem Deut- die bei der Sportausübung entstehen, Fernsehen, Rundfunk und Presse sowie die Sportwissenschaft, insbesondere schen Sportbund, den zuständigen mit Industrie-, Gewerbe- und Verkehrs- die Journalistenorganisationen wurden die Sportmedizin, Vorstellungen entwi- Ministerien der Länder sowie der lärm gleichzusetzen und sie sogar noch ersucht, entsprechende Kriterien für ckeln müssten, die erkennen ließen, Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabi- mit einem Negativzuschlag zu belasten. die Berichterstattung zu erarbeiten. Der wie sie die Dinge des Sports geregelt litation mit Nachdruck weiterzuführen. Daher seien die nicht legitimierten Bundestag war der Meinung, dass eine sehen wollten, damit der Bund im Sie sollte auch für die Zeit nach dem Hinweise des Länderausschusses Im- verbesserte Zusammenarbeit und ein Sinne des Subsidiaritätsprinzips helfen Auslaufen der Finanzierung des missionsschutz (LAI) unverzüglich dauerhafter Informationsaustausch aller könnte. Versehrtensports nach Paragraf 11 a zurückzuziehen. Auch müsse an die Beteiligten für weitere Fortschritte bei Das vom Deutschen Behinderten- des Bundesversorgungsgesetzes – Gewerbeaufsichtsämter in den Ländern der Problembewältigung von Sport und Sportverband in Zusammenarbeit mit gegebenenfalls durch eine veränderte appelliert werden, diese Werte nicht Gewalt unerlässlich sind. dem Deutschen Sportbund erarbeitete Zweckbestimmung – auf der Grundlage länger anzuwenden. Über neue Werte Konzept für die Förderung des Leis- eines gemeinsam erarbeiteten Gesamt- kann erst gesprochen werden, wenn ein Behindertensport tungssports im Behinderten-Sportver- konzepts des Sports für behinderte Gutachten des Umweltbundesamts über band bedurfte nach Meinung der Par- Mitbürger die finanziellen Vorausset- die Vergleichbarkeit von Lärmwerten Der SPD-Antrag zum „Sport für behin- lamentarier hinsichtlich der einzelnen zungen für die Fortführung und Weiter- vorliegt. Bis dahin müsse geprüft wer- derte Mitbürger“ (Drucksache 10/2518) Förderungen und Vorstellungen oder entwicklung des Rehabilitationssports den, ob eine Novellierung des Para- wurde dem Sportausschuss zur Feder- deren Verwirklichung einer intensiven schaffen. grafen 23 Bundesimmissionsschutzge- führung, dem Ausschuss für Arbeit und Beratung und Abstimmung. Dabei han- Der Deutsche Bundestag vertrat die An- setz notwendig ist und über den VDI- Sozialordnung und dem Ausschuss für delte es sich vorrangig um eine verbes- sicht, dass mit der Verwirklichung die- Richtlinienausschuss eine sachgerechte Jugend, Familie, Frauen und Gesund- serte sportmedizinische und physio- ser Empfehlungen ein wesentlicher Bei- Bewertung der Sportgeräusche gefun- heit zur Mitberatung überwiesen. Nach therapeutische Betreuung in Training trag dazu geleistet wird, dass der Behin- den werden kann. eingehender Beratung und unter Ver- und Wettkampf. Das sportmedizinische dertensport die verbliebene körperliche Darüber hinaus wurde festgestellt, dass wertung der Ergebnisse eines öffentli- Untersuchungs- und Betreuungssystem und geistige Leistungsfähigkeit erhält die Vorschriften des Nachbarrechts, wie chen Anhörungsverfahrens hatte sich des Bundesausschusses Leistungssport und möglichst steigert, die Eigeninitia- sie das im 19. Jahrhundert verfasste der Ausschuss nicht auf die Annahme (BA-L) sollte den Besonderheiten des tive fördert sowie die Hilfsbedürftigkeit Bürgerliche Gesetzbuch vorsieht, den des Antrags verständigen können, je- Behindertensports entsprechend inhalt- abbaut und die Selbstständigkeit stärkt. heutigen Gegebenheiten nicht mehr doch mit den Stimmen der Fraktionen lich und materiell gestaltet werden. Er- gerecht werden. Der „Sportplatz um die der CDU/CSU und FDP bei Enthaltung forderlich war auch eine intensivierte Sport und Umwelt Ecke“ muss als „soziale Kommunikati- der Fraktion der SPD dem Plenum eine wissenschaftliche Begleitung des Behin- onseinrichtung“ nicht nur in seinem Beschlussempfehlung vorgelegt, die dertensports durch das Bundesinstitut Die Anträge der Fraktion der SPD Bestand erhalten, sondern auch als am 10. Dezember 1986 mit Mehrheit für Sportwissenschaft (vor allem in „Sport und Umwelt“ (Drucksache Neubau weiterhin möglich bleiben. verabschiedet wurde. den Bereichen Motivation, Integration, 10/3650) und der Fraktionen der CDU/ Rechtskräftige Flächennutzungs- und In dem Beschluss stellte der Bundestag spezifische Belastbarkeit), eine weitere CSU und FDP „Sicherung des Sports Bebauungspläne dürfen nicht länger fest, dass die von der Bundesregierung Verbesserung der Aus- und Fortbildung als Teil einer lebenswerten Umwelt“ auf zivilrechtlichem Wege unterlaufen in den letzten Jahren eingeleiteten Maß- von Trainern und Übungsleitern, unter (Drucksache 10/4074) hat der Sportaus- werden. nahmen, die auf den Entschließungsan- anderem durch die Gewährung von schuss federführend beraten und hierzu In der Anhörung wurde deutlich, dass trag des Sportausschusses vom 24. No- Sonderurlaub für entsprechende Maß- Sachverständige in einem öffentlichen Sport, Naturschutz und Landschafts- vember 1982 zurückgingen, die Grund- nahmen, sowie die weitere Erhöhung Anhörungsverfahren hinzugezogen. pflege keine Gegensätze sind oder sein lage für die verbesserte Förderung des der Zahl der Honorartrainer im leis- Der Ausschuss hat mit den Stimmen müssen. Sport kann heute nicht mehr Behindertensports gewesen waren. Die tungsbezogenen Behindertensport. von CDU/CSU, FDP und SPD – in Ab- nur in Hallen oder auf abgegrenzten Fel- Forderung an den Sport, ein einheitli- Notwendig war schließlich eine konti- wesenheit der Grünen – eine Beschluss- dern stattfinden; Naturschutz darf den ches Konzept für den Behindertensport nuierliche Erhöhung der Sportförde- empfehlung vorgelegt, die das Plenum Menschen nicht aus seiner natürlichen insgesamt zu erarbeiten, stellte sich rungsmittel für den Behindertensport, am 4. Dezember 1986 einstimmig verab- Umgebung verbannen. dabei als unerfüllbar heraus. Als die sich dem steigenden Bedarf anpasst. schiedet hat. In dem Beschluss wurde

Sportpolitik in der 10. Wahlperiode 34 Sportpolitik in der 10. Wahlperiode 35 Der Bundestag hat die Bundesregierung Der Ausschuss erwartete, dass die Bun- insbesondere aufgefordert, bei der No- desregierung die Kommissionsergeb- vellierung der Baunutzungsverordnung nisse unter Beteiligung der betroffenen sicherzustellen, dass auch künftig Organisationen zügig auswertete und im Sport- und Spielanlagen im wohnnahen Laufe des folgenden Jahres umfassende Bereich möglich sind. Voraussetzungen Vorschläge zur steuerlichen Behandlung sollen geschaffen werden, dass nach der Vereine, der ehrenamtlich in ihnen geltendem Planungsrecht errichteten tätigen Mitarbeiter und der Sportler vor- Sport- und Spielanlagen im wohnnahen legte. Darin sollte das Vereinsbesteue- Bereich nicht weiter die Stilllegung rungsrecht so gestaltet werden, dass es droht. Der Sozialadäquanz des Sports der gesellschaftspolitischen Bedeutung muss dadurch Rechnung getragen wer- der Vereine gerecht wird, ehrenamtliche den, dass Geräusche, die von den Sport- Arbeit zugunsten der Vereine erleichtert und Spielanlagen ausgehen, nicht län- statt „bestraft“ und für den durchschnitt- ger dem Verkehrs- und Industrielärm lichen Verein einfach zu handhaben ist. gleichgesetzt werden. Der federführende Finanzausschuss hat dieser Empfehlung entsprochen und Ehrenamtlichkeit und in seinen Beschluss aufgenommen. Das Vereinsbesteuerung Plenum hat die Überweisung des An- trags an die Sachverständigenkommis- Der Antrag der SPD-Fraktion „Steuerli- sion am 6. November 1986 beschlossen. che Erleichterungen für die gemeinnützi- gen Sportvereine und andere Vereine“ (Siehe Chronik – Gesetze, Statistik, Dokumentation – Deutscher Bundestag, 10. Wahlperiode, 1983–1987, Sportpolitik in der 11. Wahlperiode (Drucksache 10/3094) war dem Sportaus- S. 160 ff.) schuss zur Mitberatung überwiesen wor- (1987 bis 1990) den. Er hat dem federführenden Finanz- ausschuss mit Mehrheit empfohlen, den Schwerpunkte der Beratungen Antrag abzulehnen, da die Bundesregie- – die Rechtsverordnung zum Bundes- rung den gemeinnützigen Sportvereinen Schwerpunkte im Bereich Sportpolitik Immissionsschutzgesetz (Sportan­ und -verbänden bereits durch eine zeit- und innerhalb der Beratungen des lagenlärmschutzverordnung), und aufgabengerechte Beurteilung in der Sportausschusses des Deutschen Bun- – der Sechste Sportbericht der Bundes- Steuergesetzgebung bei der Erfüllung destages in der 11. Wahlperiode bilde- regierung. ihrer Aufgaben behilflich gewesen sei. ten neben den Beratungen der Bundes- Wichtige Probleme für die Mehrzahl der haushalte 1987, 1988, 1989, und 1990 Vereinfachung der Vereinsbesteuerung Vereine seien bereits befriedigend gere- folgende Gegenstände: gelt worden. Der Ausschuss gab zu be- – der Entwurf eines Gesetzes zur Mit dem Vereinsförderungsgesetz vom denken, dass die darüber hinausgehen- Verbesserung und Vereinfachung 18. Dezember 1989 (BGBl. I, S. 2212) den Forderungen im SPD-Antrag vor der Vereinsbesteuerung (Vereinsför­ wird das ehrenamtliche und gemeinnüt- dem Hintergrund der Beratungen der derungsgesetz), zige Wirken der Vereine in der Bundes- „Unabhängigen Sachverständigenkom- – die Neukonzeption der Leistungs- republik Deutschland nachdrücklich mission zur Überprüfung des Gemein- sportförderung des Bundes, anerkannt und durch Steuererleichte- nützigkeitsrechts“, die von der Bundes- – die Olympiastützpunkte, rungen stärker als jemals zuvor geför- regierung eingesetzt wurde, noch nicht – die Verordnung über die bauliche dert. Etwa 250.000 Vereine gibt es in der abschließend zu beraten seien. Dem Nutzung von Grundstücken (Bau­ Bundesrepublik. Davon stellen die rund Ergebnis der Kommissionsberatungen nutzungsverordnung), 65.000 Sportvereine den größten Anteil. sollte auch nicht vorgegriffen werden. – der Sport im Einigungsvertrag, Der Sportausschuss würdigte, dass mit

Sportpolitik in der 10. Wahlperiode 36 Sportpolitik in der 11. Wahlperiode 37 diesem Gesetzentwurf die langjährigen rung gewahrt und bürokratisches Zu- das Konzept zur Wahrung von Chancen- gungsvertrages ein besonderer Bestand­ Bemühungen um eine zeit- und aufga- sammenzählen von Medaillen als vor- gleichheit im internationalen Spitzen- schutz für Sportanlagen gegeben. Darü- bengerechte Bewertung des Sports und rangiges Kriterium vermieden. sport wesentlich ab. ber hinaus wird erwartet, dass die Bun- der ehrenamtlichen Arbeit in gemein- Der Hochleistungssport unter den ge- desregierung gegenüber den Ländern, nützigen Vereinen erfolgreich abge- genwärtigen und künftigen Bedingun­ Verordnung über die bauliche Nutzung Kreisen und Gemeinden im neuen Bun- schlossen wurden. Der Ausschuss sah gen erforderte es, dass der Umfang und von Grundstücken desgebiet deutlich macht, dass Sport ein in diesen Regelungen einen konstruk­ die Qualität des Trainings in nahezu integraler Bestandteil des Aufbaupro- tiven Beitrag zur Steuervereinfachung allen Sportarten gesteigert wird, um In der Baunutzungsverordnung wurden zesses ist und dass hierfür auch Mittel und Steuererleichterung und damit zur in der Weltspitze erfolgreich bestehen die Sport- und Freizeitanlagen sozialen aus dem Fonds „Deutsche Einheit“ zur Entbürokratisierung. Dies werde sich zu können. und gemeinschaftsfördernden Einrich- Verfügung stehen. positiv auf die Bereitschaft zur ehren- Der sportinterne Kampf gegen Doping tungen gleichgestellt. Damit können sie amtlichen Mitarbeit in gemeinnützigen wurde vom Sportausschuss nachhaltig jetzt auch in reinen Wohngebieten er- Rechtsverordnung zum Bundes- Vereinen und zur Festigung der Struk­ unterstützt. Er begrüßte, dass auch Mit- richtet werden. Erstmals ist ein Rechts- Immissionsschutzgesetz turen der Vereine auswirken. tel für trainingsbegleitende Kontrollen anspruch gegeben, dass eine Sportan- Wichtigstes Ergebnis war die Tatsache, zur Verfügung gestellt und die chemisch- lage im allgemeinen Wohngebiet geneh- Der Bundestag war erfolgreich darum dass 90 bis 95 Prozent der Vereine pharmakologischen Manipulationen an migt wird. Wohngebietsverträgliche bemüht, dass durch eine Rechtsverord- durch die Einführung einer Zweckbe- der menschlichen Leistung geächtet Anlagen müssen zugelassen werden. nung nach Paragraf 23 des Bundes- triebsgrenze (für sportliche Veranstal- werden. Verbände, die gegen die Anti- Immissionsschutzgesetzes – durch die tungen) und einer umsatzbezogenen Doping-Bestimmungen der Bundesre- Der Sport im Einigungsvertrag sogenannte Sportanlagenlärmschutzver- Besteuerungsgrenze (für wirtschaftliche gierung verstoßen, werden von der För- ordnung – mit Bindewirkung für das Geschäftsbetriebe wie Einnahmen aus derung ausgeschlossen. Der Sportausschuss wollte im Eini- Zivil- und das Verwaltungsrecht die Werbung) von jeweils 60.000 DM im gungsvertrag ausdrücklich ein Bekennt- notwendige Rechtssicherheit erreicht Rechnungsjahr keine Ertragssteuern Olympiastützpunkte nis zur Förderung des Sports durch wird, bestehende Sportanlagen in (Körperschaft- und Gewerbesteuer) die öffentliche Hand festgelegt sehen, wohnnahen Bereichen zu schützen. mehr zahlt. Der Deutsche Sportbund hat ein wobei im Zuge des Einigungsprozesses Sportgeräusche werden nicht länger Das Vereinsförderungsgesetz, das seit Ja- Konzept mit der Bezeichnung „Olym- die grundsätzlichen Kompetenzen von mit Industrie- oder Verkehrslärm gleich- nuar 1991 galt, wirkte sich auch positiv ­piastützpunkte“ vorgelegt. Es sah vor, Bund, Ländern und Gemeinden in der gesetzt. Die Sozialadäquanz von Sport- auf die Neugründung von Sportvereinen an Schwerpunkten des Hochleistungs- Förderung des Sports nicht infrage geräuschen wird anerkannt. Damit und die Förderung der gemeinnützigen sports die vorhandenen Bundesleis- gestellt werden sollten. Mit dem Eini- entkrampft sich das Spannungsverhält- Tätigkeit in den fünf neuen Bundeslän- tungszentren, Landesleistungszentren gungsvertrag wird festgestellt, dass nis zwischen Sport und Umwelt. Das dern aus. mit Bundesnutzung und Bundesstütz- Sport ein wichtiger Bestandteil der Ge- Ziel „Sport für alle“ wird unterstrichen, punkte organisatorisch zusammenzufas- sellschaftspolitik in Deutschland ist. denn besonders für Kinder und ältere Neukonzeption der sen und die dort trainierenden Athleten Die Eigenverantwortung der Sportorga- Menschen ist es wichtig, Sport- und Leistungssportförderung sportübergreifend zu betreuen, und nisationen wird sichergestellt. Der Bun- Spielanlagen auch zu erreichen, um zwar sportmedizinisch, physiotherapeu- desinnenminister hat deutlich gemacht, sie nutzen zu können. Im Rahmen der Fortschreibung des tisch und trainingswissenschaftlich. dass die Bundesregierung im Rahmen Leistungssportprogramms der Bundes- Außerdem sollte die soziale Betreuung ihrer Zuständigkeit die notwendigen Sechster Sportbericht der regierung unterstützte der Bundestag (zum Beispiel Laufbahn-, Arbeits- und Rahmenbedingungen dafür schafft, dass Bundesregierung die Bestrebungen, die zielorientierte Studienbetreuung) verbessert werden. es im Spitzensport keine Einbrüche Leistungsförderung stärker in den Vor- Der Sportausschuss ging davon aus, gibt, dass die Fachverbände in die Lage Mit dem Sechsten Sportbericht hat die dergrund zu stellen. Dies galt sowohl dass durch diese Maßnahmen das Trai- versetzt werden, demokratisch selbstbe- Bundesregierung nicht nur eine Bilanz hinsichtlich einer Präferenz für Olymp­ ning nach Umfang und Qualität verbes- stimmte Sportstrukturen zu schaffen, ihrer Sportförderungsmaßnahmen in ische Sportarten als auch hinsichtlich sert und somit die Voraussetzungen und dass ein erstes Konzept zur Sanie- den Jahren 1982 bis 1985 vorgelegt, son- einer sachgerechten Förderung der an- für eine Leistungssteigerung geschaffen rung von Sportanlagen erstellt wird. Mit dern auch die Grundsätze ihrer Sport- deren Disziplinen. Damit wurde die würden. Die Zuschüsse des Bundes in Wirkung vom 3. Oktober 1990 ist unter politik dargestellt. Der Bundestag hat notwendige Flexibilität in der Förde- Höhe von 8,5 Millionen DM sicherte Bezugnahme auf Artikel 21 des Eini- bei der Beratung des Berichts darauf

Sportpolitik in der 11. Wahlperiode 38 Sportpolitik in der 11. Wahlperiode 39 hingewiesen, dass sich der Sport in der Bundesrepublik im Umbruch befindet. Es gelte, den Sport und die ihn tragen- den Organisationen bei der Umstruktu- rierung und bei der Bewältigung aller anstehenden Probleme durch den Staat hinreichend zu unterstützen. Schwer- punkte der weiteren Beratungen sollte die baldige Angleichung der Lebens- und Leistungschancen auch im Sport in den neuen Bundesländern sein. Auf Bundesebene stehen vor allem um- fassende Förderungsmaßnahmen im Bereich des Leistungssports, der Sport- medizin und der Sportwissenschaften insgesamt an. Hinzu kommen Maßnah- men des Sportstättenbaus vor allem in den neuen Bundesländern, die Angleichung der Trainings- und Wett- kampfbedingungen für Spitzensportler sowie die Anstellung und Vergütung der Trainer. Darüber hinaus wird sich der Bundestag Sportpolitik in der 12. Wahlperiode weiterhin mit den Problemen von Sport und Umwelt, insbesondere dem Natur- (1990 bis 1994) und Gewässerschutz, den Problemen von Sport und Gewalt und der Sport­ Schwerpunkte der Beratungen Bundesländern beschäftigt. Ziel seiner förderung in den Entwicklungsländern Arbeit war es, im Osten Deutschlands befassen. Weitere Themen werden Im Mittelpunkt der Sportpolitik stand möglichst bald auch im Bereich des Doping, Sport und Medien, Sport und die Situation des Sports in den neuen Sports gleiche Chancen und Lebensbe- Wissenschaft sowie die Neuordnung Bundesländern. Darüber hinaus be- dingungen zu erreichen. So stellte der der Bundesjugendspiele und der schul- schäftigten den Sportausschuss insbe- Bund nicht zuletzt auf Vorschlag des sportlichen Leistungswettbewerb sein. sondere folgende Themen: Sportausschusses in den Jahren 1990 – die Bekämpfung des Dopings im bis 1992 finanzielle Mittel zum Aufbau (Siehe Chronik – Gesetze, Statistik, Dokumentation – Sport, eines demokratischen Vereins- und Deutscher Bundestag, 11. Wahlperiode, 1987–1990, S. 228 ff.) – Sport und Umwelt, Verbandswesens bereit. Die vom Sport- – die Weiterentwicklung des Spitzen- ausschuss am 24. April 1991 durch­ sportförderungssystems, geführte öffentliche Anhörung zur – der Behindertensport, „Situation des Sports in den neuen – Sport und Gewalt. Bundesländern“ beschäftigte sich auch mit diesen Fragen. Sport in den neuen Bundesländern Durch das Staatssportsystem der DDR befanden sich die Sportanlagen über- In fast jeder Sitzung der letzten Wahl­ wiegend in der Hand von Betrieben, der periode hatte sich der Ausschuss mit Nationalen Volksarmee, der Gesellschaft der Situation des Sports in den neuen für Sport und Technik, der Deutschen

Sportpolitik in der 11. Wahlperiode 40 Sportpolitik in der 12. Wahlperiode 41 Post und der Deutschen Reichsbahn. tuts in Kreischa ist inzwischen abge- und der Entwurf eines Gesetzes zum Sonstige Themen Ihr Bestand war daher äußerst gefähr- schlossen. Auch die Zukunft des für Übereinkommen vom 7. November 1991 det. Dem ständigen Drängen des Sport- den Spitzensport in der Bundesrepublik zum Schutz der Alpen (Alpenkonven- Vor dem Hintergrund der „Leistungs- ausschusses gegenüber dem Bundesmi- Deutschland wichtigen Instituts für tion) vom 29. September 1994 (BGBl. II, sport-Konzeption 1993–1996“ des nister der Finanzen und dem Haushalts- Angewandte Trainingswissenschaft in S. 2538) verdeutlichten diese Anstren- ­Deutschen Sportbunds beschäftigte ausschuss ist es zu verdanken, dass Leipzig ist gesichert. Die gleiche Rege- gungen. sich der Sportausschuss mehrmals mit schließlich eine sportfreundliche Rege- lung soll baldmöglichst für das Institut Die Konflikte, die sich aus der Sportaus- der Strukturanpassung im Bereich der lung gefunden wurde und die Sportstät- für Forschung und Entwicklung von übung und den damit verbundenen Sportleistungszentren und Stützpunkte. ten in fast allen Fällen kostenlos in Sportgeräten erreicht werden. Lärmeinwirkungen ergeben, versuchte Die Vertreter des Deutschen Sportbunds Kommunal- und Vereinseigentum über- der Sportausschuss durch die Verab- legten dazu ein Konzept vor. Dabei tragen wurden. Eine im Sinne der Kampf gegen Doping schiedung der Sportanlagenlärmschutz- waren sich die Beteiligten einig, dass Sportvereine eigene Regelung wurde verordnung im Jahr 1991 zu regeln. eine Konzentration und Effizienzsteige- auch für Sportgeräte wie Gewehre und Der Sportausschuss hat in der 12. Wahl- Diese Rechtsverordnung konkretisiert rung dieses Stützpunktsystems unum- Sportflugzeuge gefunden. periode den Kampf gegen Doping nach- für alle Sportanlagen die öffentlich- gänglich ist. Übereinstimmung bestand Die schwierige Lage im Sportstättenbe- haltig unterstützt. Mehr als zehnmal be- rechtlichen Anforderungen des Immis- auch darin, dass es sich bei dieser reich spiegelte sich auch im „Goldenen schäftigte dieses Thema den Ausschuss. sionsschutzrechts, also die Richtwerte Strukturanpassung um einen fortlaufen- Plan Ost“ des Deutschen Sportbunds Eine Signalwirkung ging von der vom und Betriebszeiten. Die damit verbun- den Prozess handelt. Dieser Prozess wider, der einen Sanierungs- und Inves- Sportausschuss im Jahr 1991 initiierten dene Hoffnung, den Sportanlagen auch sollte eng zwischen dem Sport, dem titionsbedarf von 25 Milliarden DM für Haushaltssperre aus. Eine nicht öffentli- zivilrechtlich einen gesetzlichen Schutz Bundesinnenministerium und dem die neuen Bundesländer feststellte. Die- che Sitzung zu den „Möglichkeiten der von Nachbarschaftsklagen zu gewähren, Sportausschuss abgestimmt werden. ser bedrückende Zustand wurde durch Dopingbekämpfung insbesondere auf erfüllte sich allerdings nicht. Dieses Wie bereits seit 20 Jahren befasste sich eine öffentliche Anhörung des Sport- internationaler Ebene“ waren weitere Problem wurde erst durch die Ergän- der Sportausschuss auch in dieser ausschusses bestätigt. Den Mitgliedern Eckpunkte der Beratungen. Auf Emp- zung des Paragrafen 906 des Bürgerli- Wahlperiode mit der weiteren Verbesse- des Sportausschusses ist es zu verdan- fehlung des Sportausschusses hat chen Gesetzbuchs gelöst, für die sich rung der Sportmöglichkeiten für behin- ken, dass aus der kommunalen Investi- der Bundestag schließlich Ende 1993 der Sportausschuss des Deutschen Bun- derte Bürger. Die Fortschritte sind auch tionspauschale im Jahr 1993 und aus dem Gesetz zum Übereinkommen vom destages zum Ende der Wahlperiode im internationalen Vergleich sehr posi- dem ab 1. Januar 1995 geltenden Inves- 16. November 1999 gegen Doping vom erfolgreich einsetzte. tiv. Sie zeigen sich darin, dass die Mit- titionsförderungsgesetz Aufbau Ost 2. März 1994 (BGBl. II, S. 334) zuge- Die Harmonisierung des öffentlichen tel aus dem Haushalt des Bundesinnen- Mittel zum Sportstättenbau und zur stimmt. Er gab darin seiner Hoffnung und privaten Immissionsschutzrechts ministeriums erhöht wurden, die zent- Sanierung eingesetzt werden können. Ausdruck, dass möglichst viele Staaten führte dazu, dass der private Grund- rale Schulungs- und Verwaltungsstätte Die Ziele des „Goldenen Plans Ost“ diesem Übereinkommen des Europarats stückseigentümer eine unwesentliche des Deutschen Behindertensportver- werden auch den Sportausschuss des beitreten, um damit ein Zeichen zu Beeinträchtigung durch Sport- und bands in Duisburg-Wedau fertiggestellt 13. Bundestages beschäftigen. setzen, energisch gegen Doping vorzu Spielgeräusche hinnehmen muss. Die wurde und die Leistungszentren von In diesem Zusammenhang sind die gehen. Bewertung einer unwesentlichen Be­ behinderten Leistungssportler mitge- drei im Einigungsvertrag genannten einträchtigung ergibt sich dabei aus den nutzt werden können. sportwissenschaftlichen Einrichtungen Sport und Umwelt öffentlich-rechtlichen Vorschriften der Die zunehmende Gewalt bei Sportver- in den neuen Bundesländern zu erwäh- Sportanlagenlärmschutzverordnung. anstaltungen hat den Sportausschuss nen. Es handelt sich um das Institut Den Problemen von Sport und Umwelt, Der sogenannte „Sportplatz um die veranlasst, sich auch mit dieser Frage für Angewandte Trainingswissenschaft insbesondere dem Natur- und Gewässer- Ecke“ kann damit als weitestgehend ge- zu beschäftigen. In einer nicht öffent­ (IAT) in Leipzig, das Institut für For- schutz, widmete sich der Sportaus- sichert angesehen werden. Das Thema lichen Anhörung ließ sich der Sportaus- schung und Entwicklung von Sportgerä- schuss in mehreren Sitzungen. Die ge- „Sport im Siedlungsbereich“ ist damit schuss durch Sachverständige ausführ- ten (FES) in Berlin und um das Institut meinsame Sitzung mit dem Umweltaus- wohl gelöst. Die Konflikte, die sich aus lich zu diesem Thema informieren. für Dopinganalytik und Sportbiochemie schuss zu Dioxinfunden auf Sport- und der Nutzung der Natur durch Sportler Mit dem „Nationalen Konzept Sport in Kreischa, für deren Erhalt sich der Spielplätzen, die Beratungen über das ergeben, werden dagegen den Sportaus- und Sicherheit“ wurden erste Schritte Sportausschuss nachhaltig eingesetzt Befahren von Bundeswasserstraßen in schuss der nächsten Wahlperiode inten- auf dem Weg getan, das Problem zu hat. Die IOC-Reakkreditierung des Insti- Nationalparks im Bereich der Nordsee siv beschäftigen. bewältigen. Davon konnte sich der Aus-

Sportpolitik in der 12. Wahlperiode 42 Sportpolitik in der 12. Wahlperiode 43 schuss in seiner Sitzung im Dezember 1993 überzeugen, als ein Vertreter des Bundesinnenministeriums und ein Vertreter des Bundesministeriums für Frauen und Jugend über das Konzept berichteten. Der Sportausschuss unter- stützt die geleistete Arbeit und will sich am Ende des Dreijahresprojekts erneut mit der Frage beschäftigen. Daneben beriet der Sportausschuss die Bewerbung Berlins um die Olym­ pischen Spiele 2000, die Errichtung des Deutschen Sportmuseums, das Projekt „Sport für Aussiedler“ und die Über­ legungen zur Neuordnung der Ärzte­ ausbildung.

(Siehe Chronik – Gesetze, Statistik, Dokumentation – Deutscher Bundestag, 12. Wahlperiode, 1990–1994, S. 295 ff.)

Sportpolitik in der 13. Wahlperiode (1994 bis 1998)

Schwerpunkte der Beratungen ländern gesetzt wurden. Ein besonderes Augenmerk richtete er auch auf den Er- Nachdem der Sport in den neuen Bun- halt und die ausreichende Förderung desländern in der 12. Wahlperiode noch des Instituts für Angewandte Trainings- im Mittelpunkt der Ausschussarbeit ge- wissenschaft (IAT) in Leipzig und des standen hatte, nahm der Umfang dieser Instituts für Forschung und Entwick- Fragen in der 13. Wahlperiode ab, ohne lung von Sportgeräten (FES) in Berlin. dass damit die Aufmerksamkeit für Beide Institute sind nach Auffassung diese Themen verloren ging. des Sportausschusses unverzichtbar für den deutschen Hochleistungssport. Sport in den neuen Bundesländern Nachdem die Zukunft des IAT bereits in der 12. Wahlperiode sichergestellt Wegen der besonderen Situation des worden war, gelang dies nun in der Sports in den neuen Bundesländern 13. Wahlperiode auch für das FES. achtete der Sportausschuss bei den all- Noch in der letzten Sitzung der 13. Wahl- jährlich anstehenden Haushaltsbera- periode waren die Direktoren dieser tungen darauf, dass bei den Zuschüssen ­beiden Institute zusammen mit dem für die Errichtung, Erstausstattung ­Direktor des Bundesinstituts für Sport- und Bauunterhaltung von Sportstätten wissenschaft (BISp) Gäste des Sport­ Schwerpunkte in den neuen Bundes­ ausschusses und berichteten über ihre

Sportpolitik in der 12. Wahlperiode 44 Sportpolitik in der 13. Wahlperiode 45 Arbeit. Diese Berichte sollen Basis für nach der Vorlage eines „Nationalen Diese Gesetzesänderung (Gesetz vom ten. Dabei wurde das Spannungsfeld eine weitere Diskussion zu Beginn der Spitzensportkonzepts“ durch den 7. September 1998, BGBl. I, S. 2649) zwischen den Wünschen des Tourismus 14. Wahlperiode sein. Deutschen Sportbund abgeleitet. Das verbietet unter Strafandrohung, Arznei- und des Sports sowie denen des Natur- Als Gäste begrüßte der Sportausschuss „Nationale Spitzensportkonzept“ wurde mittel zu Dopingzwecken im Sport in schutzes deutlich. Das zeigte sich auch auch die Mitglieder des unabhängigen immer wieder im Sportausschuss bera- den Verkehr zu bringen, zu verschreiben im Antrag der Fraktionen von CDU/CSU Beratungsgremiums in Stasi-Fragen des ten. An den Beratungen nahmen häufig oder bei anderen anzuwenden. Damit und FDP „Sporttourismus, neuartige Deutschen Sportbunds, die ausführlich führende Vertreter des Deutschen Sport- ist die gesamte Breite des Sports erfasst, Sportaktivitäten und Umweltschutz“ über ihre nicht immer einfache Arbeit bunds teil. Das Spitzensportkonzept also auch die Freizeitaktivitäten und (Drucksache 13/10017). berichteten. Den Bemühungen des Sport- fasst als Ergebnis frühere Teilkonzepte die Grauzone des Bodybuildings. Gleich­ Weitere Beratungspunkte des Sportaus- ausschusses ist es auch zu verdanken, wie das „Förderkonzept 2000“, das zeitig erfolgt mit diesem Gesetzentwurf schusses zum Thema „Sport und Um- dass zum Tätigkeitsfeld der „Stiftung „Nachwuchs-Leistungskonzept“, die eine Angleichung an das europäische welt“ waren die Unterrichtung durch zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ „Landesausschuss-Leistungssport- Übereinkommen gegen Doping des die Bundesregierung „Umwelt 1994 – auch der Sport und die Sportpolitik Rahmenkonzeption“, die „Trainerkon- Europarats. Für den Deutschen Sport- Politik für eine nachhaltige, umwelt­ in der DDR zählen. zeption“, das „Stützpunkt-Konzept“ bund stellt die Gesetzesänderung einen gerechte Entwicklung“ (Drucksache Der Sport in den neuen Bundesländern und die „Regionalkonzepte“ zusammen. wesentlichen Fortschritt bei der Be- 12/8451), ein dazu gehöriger Entschlie- wurde auch in anderen Zusammenhän- Das „Nationale Spitzensportkonzept“ kämpfung des Dopings dar. In diesem ßungsantrag der Fraktion Bündnis 90/ gen erörtert. Dazu gehörten der Jahres- und die Teilkonzepte wurden als gute Zusammenhang war auch der Vorsit- Die Grünen (Drucksache 13/788), die bericht der Bundesregierung zum Stand Basis für den deutschen Leistungs- und zende der Anti-Doping-Kommission aktuelle Arbeit des Arbeitskreises der Deutschen Einheit (Drucksache Spitzensport der kommenden Jahre an- vom Deutschen Sportbund und dem „Sport und Umwelt“ beim Bundesum- 13/8450), die Entschließungsanträge der gesehen. In diesem Kontext erörterte Nationalen Olympischen Komitee Gast weltministerium sowie die „Verordnung Fraktionen der SPD (Drucksache 13/6964) der Sportausschuss auch in Anwesen- des Sportausschusses. über das Befahren von Bundeswasser- und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen heit der Vertreter des Nationalen Olym- straßen in Nationalparken und Natur- (Drucksache 13/6987) zur „Sportförde- pischen Komitees für Deutschland im Sport und Umwelt schutzgebieten im Bereich der Küste rung und Sportsicherung“ zusammen Vorfeld von Olympischen Sommer- und von Mecklenburg-Vorpommern“. mit der Antwort der Bundesregierung Winterspielen den Stand der Vorberei- Das Thema „Sport und Umwelt“ be- (Drucksache 13/5329) auf die Große tungen und im Nachgang die Bilanz schäftigte den Sportausschuss unter ver- Sport und die Europäische Union Anfrage der Fraktion der SPD. der Spiele. schiedenen Gesichtspunkten. An erster Seine Wertschätzung des Sports in den Stelle stehen hier die Gesetzentwürfe Die Zahl der EU-Vorlagen hat im Verlauf neuen Bundesländern brachte der Sport- Kampf gegen Doping der Fraktion der SPD (Drucksache der Wahlperiode zugenommen. Erwähnt ausschuss auch dadurch zum Ausdruck, 13/1330) und der Bundesregierung werden sollen insbesondere die ver- dass seine Mitglieder neben vielen Ein- Der Kampf gegen Doping beschäftigte (Drucksache 13/6441) zur Änderung des schiedenen Vorlagen zum Thema zelbesuchen auch gemeinsam sportbe- den Sportausschuss auch in der Bundesnaturschutzgesetzes. Dass am „Gewalttätige Gruppen im Sport“, die tonte Schulen in Berlin und Cottbus 13. Wahlperiode immer wieder. Aus- Ende nur eine abgespeckte Novellierung „Entschließung des Europäischen Par­ besuchten und sich von ihrer Leistungs- gangspunkt der Beratungen war der Ge- des Bundesnaturschutzgesetzes (Gesetz laments zur Übertragung von Sport fähigkeit und Bedeutung für den Hoch- setzentwurf der Fraktion der SPD zur vom 30. April 1998, BGBl. I, S. 823) veranstaltungen“, die „Entschließung leistungssport überzeugten. „Bekämpfung des Dopings und zur verabschiedet wurde, in der die Fragen des Europäischen Parlaments zur Rolle Umsetzung des Übereinkommens des des Sports keine Rolle mehr spielten, der Europäischen Union im Bereich Leistungssport Europarats gegen Doping“ (Druck- lag nicht im Verantwortungsbereich des des Sports“ wie auch die „Mitteilung sache 13/5215). Der Entwurf war auch Sportausschusses. der Kommission über die Förderung Die Beratungen des 8. Sportberichts der die Grundlage für eine öffentliche „Sport, Umwelt und Tourismus“ war der Rolle gemeinnütziger Vereine und Bundesregierung (Drucksache 13/1114), Anhörung, zu der der Ausschuss Natur­ das Thema einer öffentlichen Anhö- Stiftungen in Europa“. der dem Sportausschuss federführend wissenschaftler und Sportler geladen rung, die der Sportausschuss und der Vor diesem Hintergrund ist sicher auch überwiesen wurde, waren sicher der hatte. All diese Bemühungen mündeten Ausschuss für Fremdenverkehr und der Wunsch des deutschen Sports zu Höhepunkt der Ausschussarbeit in der schließlich in einem Gesetzentwurf der Tourismus gemeinsam im Berliner Kon- verstehen, dass der Sport expressis ver- 13. Wahlperiode. Aus dem Sportbericht Bundesregierung zur Änderung des Arz- gresszentrum ICC anlässlich der Inter- bis Aufnahme in den Maastrichter Ver- wurde die Forderung des Bundestages neimittelgesetzes (Drucksache 13/9996). nationalen Tourismusbörse durchführ- trag finde. Nach anfänglichem Zögern

Sportpolitik in der 13. Wahlperiode 46 Sportpolitik in der 13. Wahlperiode 47 machte sich der Sportausschuss diesen beschäftigen, hat er sich auch noch mit dieses Gesetzentwurfs die Anhänger zenbund, der Deutsche Leichtathletik- Wunsch zu eigen. Die Bemühungen anderen Fragen befasst, die für den für Sportgeräte und Tiere wieder von Verband und der Deutsche Handball- aller Beteiligten führten am Ende nicht deutschen Sport von großer Bedeutung der Kfz-Steuer zu befreien. Am Ende Bund. zu einem eigenen Artikel, sondern zu gewesen sind. So wurde der Bau des wurde sogar der Vermittlungsausschuss einer gemeinsamen Erklärung zum Deutschen Sportmuseums in Köln end- angerufen, damit die Sportvereine und (Siehe Chronik – Gesetze, Statistik, Dokumentation – Deutscher Bundestag, 13. Wahlperiode, 1994–1998, Sport, die Eingang in den Amsterdamer gültig auf den Weg gebracht – nach jah- Sporttreibenden nicht nur um 40 Mil­ S. 261 ff.) Vertrag fand. Es ist davon auszugehen, relangen Bemühungen des Bundes, des lionen DM entlastet, sondern auch dass der deutsche Sport bei der nächs- Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt von viel Bürokratie bei der An- und ten Revision des Vertrags versuchen Köln, des Trägervereins Deutsches Abmeldung ihrer Sportanhänger befreit wird, einen eigenen Artikel für den Sportmuseum e. V. und des Sportaus- wurden. Sport zu erhalten, um damit die gesell- schusses. Die intensive Beratung des Elften schaftliche Bedeutung des Sports noch Die Anhörung des Sportausschusses Gesetzes zur Änderung des Luftver- mehr hervorzuheben. zum Thema „Risiken durch erhöhte kehrsgesetzes (Gesetz vom 25. August Die Berichte der Bundesregierung über Belastung im Training und Wettbewerb 1998, BGBl. I, S. 2432; Berichtigung die Tätigkeit des Europarats und die für Kinder und heranwachsende Jugend- vom 23. September 1998, BGBl. I, Integration der Bundesrepublik in die liche“ stieß auf ein großes öffentliches S. 3127) führte zu einer Lösung, die Europäische Union gehörten ebenfalls Interesse. Intensiv beschäftigte sich der den Interessen des Bundesministers zu den regelmäßigen Beratungsgegen- Sportausschuss seit Beginn der Wahl­ für Verkehr und denen der Luftsport­ ständen des Sportausschusses. periode auch mit der Erhöhung des Ge- verbände gerecht wurde. Sie ist ein fahrtarifs für Sportvereine bei der Un- gutes Beispiel für die vertrauensvolle Behindertensport fallversicherung. Die Lösung sieht jetzt Zusammenarbeit zwischen allen Betrof- vor, in Zukunft im Sport drei Gruppen fenen. Der Sportausschuss hat außer- Auch die Fragen des Behindertensports zu unterscheiden: Vereine mit Mann- dem sichergestellt, dass Vereine des standen in dieser Wahlperiode wieder schaften in den ersten Fußball-Ligen, Breitensports zumindest im Haushalts- regelmäßig auf der Tagesordnung des Vereine mit sonstigen bezahlten Sport- jahr 1998 wie bisher die Sportstätten Sportausschusses. Zu nennen sind hier lern und Breitensportvereine. der Bundeswehr unentgeltlich mitbe- das Spitzensportkonzept des Deutschen Den Bemühungen des Sportausschusses nutzen können. Behinderten-Sportverbands und die Be- und seiner Mitglieder ist es auch zu ver- Dass der Gesundheitssport dem Bei- richte über die Paralympics in Atlanta danken, dass im Sechsten Gesetz zur tragsentlastungsgesetz zum Opfer fiel, und Nagano sowie die Weltspiele der Änderung des Gesetzes gegen Wettbe- konnte der Sportausschuss nicht ver- Gehörlosen in Kopenhagen. Die Bera- werbsbeschränkungen (Kartellgesetz) hindern. Versuche, im Rahmen des tungen des Antrags der Fraktion Bünd- ein Ausnahmetatbestand aufgenommen Gesetzes zur Neuordnung von Selbst- nis 90/Die Grünen „Anerkennung wurde, nach dem Sportverbände unter verwaltung und Eigenverantwortung in der deutschen Gebärdensprache und gewissen Voraussetzungen auch weiter- der gesetzlichen Krankenversicherung der Gehörlosen-Gemeinschaft“ (Druck- hin Fernsehrechte für Sportveranstal- diese Entscheidung wieder rückgängig sache13/9217) führten schließlich zu tungen zentral vermarkten können zu machen, schlugen fehl. einem gemeinsamen Antrag aller im (Gesetz vom 26. August 1998, BGBl. I, Aus dem Finanzbereich hat der Sport- Bundestag vertretenen Fraktionen, in S. 2521). ausschuss Themen wie die Besteuerung dem sich der Bundestag für eine umfas- Erwähnt werden muss auch das von sportlichen Großveranstaltungen in sende Förderung von gehörlosen und Kraftfahrzeugsteueränderungs- und Deutschland, das Sport-Sponsoring und hörgeschädigten Menschen einsetzt. -ergänzungsgesetz 1997 (Gesetz vom die Jahressteuergesetze beraten. 6. August 1998, BGBl. S. 1998). Der Auch in dieser Wahlperiode waren Sonstige Themen Sportausschuss griff eine Initiative des viele Sportverbände Gast des Sportaus- Freistaats Bayern und der Bundesre­ schusses, um über ihre Arbeit und auch Neben diesen großen Themen, die den gierung auf und empfahl dem federfüh- über ihre Nöte und Probleme zu berich- Sportausschuss in allen Wahlperioden renden Finanzausschuss, im Rahmen ten. Dazu gehörten der Deutsche Schüt-

Sportpolitik in der 13. Wahlperiode 48 Sportpolitik in der 13. Wahlperiode 49 sport“ am 23. Februar 2000, an der Dopingbekämpfung“, die das Problem unter anderem Prof. Dr. Klaus Bös von mit Blick auf den Spitzensport behan- der Universität Karlsruhe und Prof. Dr. delte, haben die Sachverständigen Wildor Hollmann von der Deutschen mehr Kontrollen und eine intensivere Spor­hochschule in Köln teilnahmen. Forschung gefordert. Sie machten in dieser Sitzung, die in Die öffentliche Anhörung am 14. März den Medien große Aufmerksamkeit 2001 beleuchtete das Thema aus Sicht fand, auf bedenkliche Entwicklungen des Freizeit- und Fitnessbereichs. Der bei der körperlichen Leistungsfähigkeit Sachverständige Dr. Carsten Boss von von Jugendlichen in Deutschland auf- der Universität Lübeck machte deutlich, merksam. Es folgte im November 2000 dass es sich hierbei um ein schwerwie- ein Gespräch mit Vertretern der Kom- gendes Problem handelt. Er war in einer mission „Sport“ der Kultusminister- Studie zu dem Ergebnis gelangt war, ­konferenz, das im Dezember 2001 in dass in den deutschen Fitnesszentren der Fachtagung „Perspektiven des rund 200.000 Freizeitsportler und Body- Schulsports“ mündete – gemeinsam builder unkontrolliert anabole Steroide veranstaltet von der Kultusministerkon- zur Leistungssteigerung einnehmen. ferenz, dem Deutschen Sportbund, der In einer nicht öffentlichen Sitzung be- Sportministerkonferenz und dem Sport­ schäftigte sich der Sportausschuss am ausschuss. Dass das Thema Schulsport 12. Juni 2002 auch mit der Dopingprä- wieder in aller Munde war und dessen vention. Dabei wurde deutlich, dass auf Situation sogar in den Aufgaben- und diesem Gebiet noch sehr viel Arbeit zu Sportpolitik in der 14. Wahlperiode Fragenkatalog des Nationalen Olym- leisten ist – eine Aufgabe, der sich auch pischen Komitees für Deutschland für die inzwischen gegründete Nationale (1998 bis 2002) die fünf Bewerberstädte um die Ausrich- Anti Doping Agentur (NADA) anneh- tung der Olympischen Sommerspiele men soll, mit der sich der Sportaus- Mit 64 Sitzungen blickt der Sportaus- waltung für Schule, Jugend und Sport 2002 eingegangen war, dürfte nicht zu- schuss ebenfalls beschäftigte. schuss wieder auf ein umfangreiches des Landes Berlin sowie den wissen- letzt auf die Arbeit des Sportauschusses In diesem Kontext muss auch der An- und gesteigertes Arbeitspensum zurück. schaftlichen Leiter, Prof. Dr. Wolf- zurückzuführen sein. trag der CDU/CSU-Fraktion gesehen Von den Sitzungen waren neun öffent­ Dietrich Brettschneider, über den Ab- Die öffentliche Anhörung zur „Bewe- werden, einen Fonds zur Unterstützung liche Anhörungen und zwei öffentliche schlussbericht und die Perspektiven des gungserziehung im Vorschulalter“ offen- der Dopingopfer der DDR zu errichten. Sitzungen. Das gegenüber der vorange- Berliner Modellversuchs „Schulen mit barte, dass die Probleme und Schwierig- Der Antrag führte schließlich dazu, dass gangenen Wahlperiode gesteigerte Pen- sportlichem Schwerpunkt“ informieren. keiten auch schon vor der Schulzeit das Dopingopfer-Hilfegesetz verabschie- sum spiegelt sich auch in der gestiege- Diese Schulen, die teilweise auch als liegen. In der Anhörung legten die Sach- det wurde. Das Thema fand in den Me- nen Zahl an überwiesenen Vorlagen „Eliteschulen des Sports“ firmieren, verständigen sehr deutlich dar, dass sich dien große Aufmerksamkeit – nicht zu- wider. stellen einen hervorragenden Lösungs- eine fehlende frühkindliche Bewegungs- letzt deshalb, weil die Betroffenen in ansatz dar, um die Doppelbelastung be- erziehung negativ auf die gesamte Ent- einer öffentlichen Anhörung am 17. Ok- Schulsport wältigen zu können, die aus Sport und wicklung des Kindes auswirkt. tober 2001 selbst über ihre dauerhaften Unterricht resultiert. gesundheitlichen Schäden berichteten. Das Thema „Schulsport“ zog sich wie Der Sportausschuss beschäftigte sich Kampf gegen Doping ein roter Faden durch die Arbeit des ebenfalls mit der Reform des Bundes- Sportausschusses. Der Ausschuss wettbewerbs der Schulen „Jugend Das Thema Doping zählte auch in der Behindertensport knüpfte an einen Zwischenbericht aus trainiert für Olympia“ und der Bundes­ 14. Wahlperiode zu den Schwerpunkten der 13. Wahlperiode an und ließ sich jugendspiele. Ein Höhepunkt in dieser der Ausschussarbeit. In der öffentlichen Besondere Aufmerksamkeit fand der zu Beginn der Wahlperiode ausführlich Arbeit war die öffentliche Anhörung Anhörung am 26. Januar 2000 „Zur Behindertensport in einer großen öffent- durch die federführende Senatsver­ zur „Aktuellen Situation im Schul- aktuellen Situation im Bereich der lichen Anhörung am 16. Juni 1999, bei

Sportpolitik in der 14. Wahlperiode 50 Sportpolitik in der 14. Wahlperiode 51 der sich der Ausschuss ein aktuelles Ehrenamtlichkeit und Jugend- und Altenhilfe, des Wohlfahrts- ansonsten durch höhere Beiträge oder Bild über die Situation und die Zu- Vereinsbesteuerung wesens und des Sports im Sinne der Gebühren betroffen gewesen wären. kunftsaussichten des Breiten- und Leis- Paragrafen 52 bis 54 Abgabenverord- Durch eine Änderung des Personenbe- tungssports Behinderter in Deutschland Der Ausschuss erörterte in der der nung ermöglicht wurde. Gleichzeitig förderungsgesetzes wurden die Sport- verschaffte. Erörtert wurden auch Fragen Wahlperiode die Neuregelung der ge- wurde im Einkommenssteuergesetz die vereine auch von der Pflicht befreit, des Rehabilitationssports und der Arbeit ringfügigen Beschäftigungsverhältnisse Möglichkeit eines Sonderabzugs für etwa bei Ausflugsfahrten oder Ferien- der Sportwissenschaft im Bereich des (sogenannte 630-DM-Jobs), insbeson- Stiftungen und Zustiftungen in Höhe zielreisen eine entsprechende Geneh­ Behindertensports. Dem intensiven Ein- dere mit Blick auf die Ehrenamtlichkeit von 20.451 Euro (40.000 DM) geschaf- migung mit allen damit verbundenen satz des Sportausschusses war es zu und Vereinsbesteuerung. Die Diskussion fen. Mit dem Gesetzentwurf der Bun- Pflichten nachzuweisen. Diese musste verdanken, dass das Fernsehen in aus- mündete schließlich am 14. November desregierung zur Modernisierung des bislang auch dann vorliegen, wenn ein reichender Form von den Paralympics 2001 in einer öffentlichen Anhörung Stiftungsrechts wurden schließlich auch Unternehmer des gewerblichen Straßen- im Jahr 2000 in Sydney und 2002 in Salt zur „Situation der Sportvereine und die Voraussetzungen für die Gründung personenverkehrs die Fahrten für den Lake City berichtete. Der Sportausschuss der dort ehrenamtlich Tätigen“. Dabei einer Stiftung einfacher und transpa- Verein übernahm, der eine entspre- beschäftigte sich außerdem ausführlich beklagten die Sachverständigen, dass renter. chende Genehmigung besaß. Mit der mit dem Leistungssportkonzept 2001 sich die Rahmenbedingungen für bür- Gesetzesänderung entfiel die soge- des Deutschen Behinderten-Sportver- gerschaftliches Engagement bei den Sonstige Themen nannte Doppellizenz. bands, das die Basis für die zukünftige Sportvereinen in personeller, finanziel- Darüber hinaus beschäftigten den Sport- Arbeit des Verbands im Bereich des ler und steuerrechtlicher Hinsicht wie Die Neuregelung des Waffenrechts war ausschuss eine Vielzahl weiterer The- Spitzensports ist. auch bei den Sportstätten zunehmend eines der letzten wichtigen Themen, mit men wie etwa die Steuerbefreiung für verschlechterten. denen sich der Sportausschuss in der die Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die Sport und Umwelt Erwähnt werden sollte, dass die Bun- 14. Wahlperiode beschäftigte. Am Ende „Zusammenarbeit der sportwissen- desregierung im Steuerbereinigungsge- wurde eine Lösung gefunden, die den schaftlichen Institute“, unter dem Blick- Der Sportausschuss hat auch die Verab- setz 1999 die Übungsleiterpauschale Interessen der Sportschützen in weiten winkel Leistungssport auch „die Neu- schiedung eines neuen Bundesnatur- von 1.227 Euro (2.400 DM) auf 1.840 Teilen Rechnung trug, wenngleich die ordnung der Leistungszentren im Be- schutzgesetzes wiederholt beraten. Dass Euro (3.600 DM) erhöht und von der schrecklichen Ereignisse in Erfurt noch reich Wintersport“ oder die die Vorstellungen des Sports schließlich Steuer- und Sozialversicherungspflicht zu einigen Verschärfungen führten. Wie- Spitzensportförderung beim Bundes- berücksichtigt wurden, ist auf die inten- freigestellt hatte. Gleichzeitig wurde die derholt und kontrovers beschäftigte sich grenzschutz und beim Zoll. Viele Sport- sive Arbeit der Ausschussmitglieder zu- Tätigkeit des „Betreuers“ in den Kreis der Sportausschuss auch mit dem Fort- verbände haben in dieser Wahlperiode rückzuführen. Ganz wesentlich ist in der begünstigten Tätigkeiten aufgenom- bestand des Bundesinstituts für Sport- im Sportausschuss über ihre Arbeit be- diesem Zusammenhang die in Paragraf 2 men. Auch werden aufgrund einer Ver- wissenschaft, das schließlich mit deut- richtet – darunter die Stiftung Deutsche der Novelle enthaltene Feststellung, einbarung der Spitzenverbände der So- lich verkleinerter Belegschaft seinen Sitz Sporthilfe, der Allgemeine Deutsche dass zur Erholung auch die natur- und zialversicherung vom 15. August 2001 von Köln nach Bonn verlegte. Hochschulsportverband und der Deut- landschaftsverträgliche sportliche Betä- Übungsleiter in sehr vielen Fällen als Mit dem Gesundheitsreformgesetz vom sche Gehörlosen-Sportverband. tigung in der freien Natur gehört. Eine selbstständig Tätige angesehen, womit 1. Januar 2000 wurde der Paragraf 20 weitere wichtige Neuerung ist, dass in für die Sportvereine das sozialversiche- SGB V neu gefasst und den Kassen wie- der Begründung zum Gesetzestext klar- rungsrechtliche Meldeverfahren entfällt. der ein Handlungsrahmen für die Pri- gestellt wird, dass die natur- und land- Unter dem Blickwinkel Ehrenamtlich- märprävention gegeben. Danach können schaftsverträgliche sportliche Betäti- keit und Vereinsbesteuerung müssen von den Sportvereinen nun Kurse unter gung in der freien Natur nicht als Ein- auch die beiden Gesetzentwürfe zum dem Qualitätssiegel „Sport pro Gesund- griff anzusehen ist, soweit dabei auch Stiftungsrecht gesehen werden. Mit dem heit“ des DSB angeboten und gefördert die Ziele und Grundsätze des Natur- im Jahr 2000 verabschiedeten Gesetz- werden. schutzes und der Landschaftspflege be- entwurf der Koalitionsfraktionen zur Schließlich gelang es zum Ende der rücksichtigt werden. Auch die frühzei- weiteren steuerlichen Förderung von Wahlperiode auch noch, eine Übergangs- tige Beteiligung der Natursportverbände Stiftungen wurden Anreize geschaffen, lösung für die Umsatzbesteuerung von ist durch diesen Gesetzentwurf zufrie- neue Stiftungen ins Leben zu rufen, in­ Sportanlagen zu finden, da eine Reihe denstellend gelöst worden. dem unter anderem die Förderung der von Sportvereinen und ihre Mitglieder

Sportpolitik in der 14. Wahlperiode 52 Sportpolitik in der 14. Wahlperiode 53 Bemühungen, eine gesamteuropäische keit sein. An der Veranstaltung nahmen Finanzierungslösung für die World 16 Nationen mit etwa 500 offiziellen Anti-Doping Agency (WADA) zu errei- Sportlern, Trainern und Managern teil. chen. Die Zusammenarbeit zwischen Diese Weltmeisterschaft fand in einem der NADA und der WADA wurde aus- Zeitraum von drei Wochen statt. Die drücklich begrüßt. Mitglieder des Sportausschusses haben dieses Konzept ausdrücklich unterstützt FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und begleitet. Es gab aus allen Frakti- onen die Anregung, regionale Paten- Wie ein roter Faden durchzogen die schaften zu bilden, um so auch einen Vorbereitungen zur Fußball-Weltmeis- Nachhaltigkeitseffekt zu erzielen. terschaft 2006 in Deutschland die Bera- tungen des Sportausschusses. Die Aus- Bewerbung um die Ausrichtung der schussmitglieder ließen sich regelmäßig Olympischen Spiele 2012 ausführlich über den Stand der Vorbe- reitungen von der Bewerbung über die Der Sportausschuss begleitete und un- Pläne des gegründeten Organisationsko- terstützte die Bewerberstädte Leipzig mitees bis hin zur Erfüllung der FIFA- und Rostock unter anderem mit dem Vorgaben berichten und brachten eigene Ziel, die Bewerbung der Städte zu einer Erfahrungen und Vorstellungen ein. gesamtdeutschen Bewerbung zu ma- Diese betrafen auch das geplante Kul- chen. Diese sollte von allen gesellschaft- turprogramm sowie alle Facetten der lich relevanten Gruppen mitgetragen Sportpolitik in der 15. Wahlperiode Beteiligungen für ein Rahmenprogramm werden, um die Chancen zu vergrößern, und natürlich die Sicherheit für eine die Olympischen Spiele 2012 nach (2002 bis 2005) solche Großveranstaltung. In einer ge- Deutschland zu holen. Eine unschätz- meinsamen Sitzung mit dem Ausschuss bare Unterstützung der Bewerbung war, Gründung der Nationalen der Heussallee 38 in Bonn, in einem für Tourismus wurden die Chancen und dass die Mittel für die Erfüllung der Anti Doping Agentur von der Stadt gestifteten Haus. Mit der Perspektiven für eine touristische Ver- Vorgaben des IOC bereitgestellt und die Auszahlung der Stiftungsmittel des marktung der FIFA Fußball-Weltmeis- Fortschritte kritisch beobachtet wurden. Am Beginn der Wahlperiode stand die Bundes (5,1 Millionen Euro) Anfang De- terschaft 2006 besprochen. Hilfe gab es auch für die Öffentlich- Gründung der Nationalen Anti Doping zember 2002, dem Aufbau der Ge- keitsarbeit. Auch wenn die Bewerbung Agentur (NADA), deren Kernkompetenz schäftsstelle und der Übernahme der INAS-FID Fußball-Weltmeisterschaft letztendlich scheiterte, zeigte die ge- es ist, alle Maßnahmen im Kampf gegen Aufgaben der Anti-Doping-Kommission 2006 meinsame Arbeit an dieser Frage erneut Doping zu bündeln. Die NADA wurde des Deutschen Sportbunds konnte die die besondere Fähigkeit des Sportaus- am 21. November 2002 vom Innenmi- Arbeit der NADA beginnen. Im Verlauf Die INAS-FID ist ein Verband, der inter- schusses zur interfraktionellen Zusam- nisterium in Nordrhein-Westfalen als der Wahlperiode hat der Sportausschuss national für den Leistungssport für Men- menarbeit. Stiftung anerkannt und existiert damit sich mehrfach über die Entwicklung der schen mit geistiger Behinderung und als juristische Person. Weitere Mitbe- NADA informiert. Lernbehinderung verantwortlich ist. Vor Dopingopfer-Hilfegesetz gründer dieser Stiftung sind neben dem Der Verbesserung des Kampfes gegen dem Eröffnungsspiel der FIFA Fußball- Bund die Stadt Bonn, der Deutsche Doping diente auch die Beratung der Weltmeisterschaft 2006 war die Welt- Das Dopingopfer-Hilfegesetz trat am Sportbund, die Stiftung Deutsche Sport- Mitteilung der Kommission an den Rat meisterschaft im Fußball für Menschen 30. August 2002 in Kraft und beinhaltete hilfe, das Nationale Olympische Komi- über die Beteiligung der Kommission an mit geistiger Behinderung und Lernbe- eine Entschädigungsregelung für Doping­ tee, die Deutsche Telekom und die der internationalen Anti-Doping-Agen- hinderung geplant. Ziel dieser Weltmeis- opfer des Sportsystems der DDR. Der Deutsche Bank. Das Gesamtkapital zur tur sowie deren Finanzierung (Ratsdok- terschaft sollte zum einen die sportliche Sportausschuss ließ sich in mehreren Gründung der Stiftung betrug 6,6 Mil- Nr. 9052-02). Der Sportausschuss unter- Herausforderung und zum anderen eine Sitzungen über die Erfahrungen mit der lionen Euro. Die NADA hat ihren Sitz in stützte die Bundesregierung in ihren große Aufmerksamkeit in der Öffentlich- Durchführung der Verfahren berichten.

Sportpolitik in der 15. Wahlperiode 54 Sportpolitik in der 15. Wahlperiode 55 Förderung von Gesundheit und chen für den Drop-out sind vielfältig über langfristige Strukturänderungen von Frauen stieg in den letzten 50 Jah- Prävention durch Sport und individuell sehr unterschiedlich. im deutschen Leistungssport statt. Hier- ren deutlich und betrug Ende 2004 Sie liegen beispielsweise im Wegfall durch wurde quasi der Grundstein für bereits 40 Prozent. Hiernach war jede Der Sportausschuss hatte durch die des im Bildungs- und Jugendbereich den späteren Zusammenschluss zum vierte Frau in Deutschland Mitglied in öffentliche Beratung gemeinsamer An- gegebenen strukturierten Tagesablaufs, Deutschen Olympischen Sportbund einem Sportverein. In den Führungsgre- träge deutlich gemacht, welche Vorteile in einem häufig notwendig werdenden ­gelegt. mien war der prozentuale Anteil der regelmäßige Bewegung und Sport für Ortswechsel oder daran, dass das Frauen sehr unterschiedlich. Im Präsi- die Gesundheitsförderung haben. In den höhere Leistungsniveau im Senioren­ Paralympische Spiele Athen 2004 dium des DSB waren 83 Prozent männ- Beratungen wurde herausgestellt, das bereich nicht erfüllt werden kann. Da- lich. Im Bereich der Vorstände lag der Prävention und Gesundheitsförderung durch kann ein Kaderaufstieg zu einem Das deutsche Team bestand aus 210 Frauenanteil bei 42 Prozent, in den stärker in den Mittelpunkt der Bemü- Förderabstieg führen. Häufig liegen die ­Athletinnen und Athleten sowie 116 Ausschüssen des DSB bei 33 Prozent hungen gestellt und als gesamtgesell- Gründe auch in der mit dem Leistungs- ­Betreuern. Von den 19 angebotenen und in den Kommissionen bei 27 Pro- schaftliche Aufgabe begriffen werden sport verbundenen zeitlichen Verzöge- Sportarten wurden durch die deutsche zent, in den Präsidien der Landessport- müssen. Zur Ausgestaltung von Präven- rung einer beruflichen Karriere und Delegation 16 Sportarten beschickt. Ins- bünde bei 21 Prozent und in den Spit- tion forderten die Abgeordneten ein mangelnder Absicherung nach einer gesamt errang das Team 78 Medaillen. zenverbänden bei zehn Prozent. eigenständiges Präventionsgesetz. Wei- Sportkarriere. Damit wurde der Abwärtstrend der Ver- Durch Pilotprojekte und strukturelle terhin forderten sie, Strukturen und An- Für eine Reduzierung der Drop-out- gangenheit gestoppt, was nicht nur vom Änderungen der Förderungen sollten reize zu schaffen, die den Einzelnen zu Quote gibt es kein Patentrezept. Die Be- Deutschen Behindertensportverband die Voraussetzungen für Frauen im einem gesundheitsbewussten Verhalten treuungsmöglichkeiten und Unterstüt- (DBS) als Folge des neuen DBS-Leis- Sport verbessert werden. Dies galt motivieren sollen. In diesem Zusam- zungen im sportlichen und sozialen tungssportkonzepts interpretiert wurde. ebenso für den Bereich der Ehrenämter. menhang bot für den Bereich des Schul- Umfeld müssen verändert, dadurch Mitglieder des Sportausschusses besu­ Durch spezielle Angebote wurde ver- sports die SPRINT-Studie des DSB eine verbessert und individuell gestaltet chten die Paralympics und bestätigten sucht, die Benachteiligung von auslän- wichtige Informations- und Diskussi- werden. Hierzu gehören auch die För­ den hohen Leistungsstand der Mann- dischen Mädchen und Frauen abzumil- onsgrundlage. derung und Qualifizierung der Traine- schaft. dern oder zu beseitigen. Diese Bemü- rinnen und Trainer. Denn das Verhältnis hungen strebte der DSB auch für den Entwurf des EU-Verfassungsvertrags des Athleten zum Trainer ist in der Sicherheit bei Sportgroßveranstaltungen Schulsport an, der oft die einzige Mög- Phase eines möglichen Drop-outs ent- lichkeit für diese Zielgruppe ist, am Im Vorfeld der Beratungen des europä- scheidend. Eine Förderung der dualen Die internationale Zusammenarbeit im Sport teilzunehmen. Der Sportaus- ischen Konvents zur Ausgestaltung Karriere ist für den Athleten perspekti- Bereich Sport und Sicherheit wurde schuss hat diese Bemühungen nach- einer europäischen Verfassung unter- visch sehr wichtig. durch den Gesetzentwurf zum europä­ drücklich unterstützt und sah den Bun- stützten und begrüßten die Mitglieder ischen Übereinkommen vom 19. August desausschuss „Frauen und Sport“ auf des Sportausschusses ausdrücklich die Olympische Spiele in Athen 2004 1985 über Gewalttätigkeit und Fehlver- einem guten Weg. Aufnahme des Sports in den Entwurf halten von Zuschauern bei Sportveran- des Verfassungsvertrags. Die ersten Olympischen Spiele fanden staltungen und insbesondere bei Fuß- Special Olympics Deutschland 776 vor Christi Geburt im antiken ballspielen (Drucksache15/3354) ver- Drop-out-Situation von Nachwuchs­ Olympia statt. Im Jahr 2004 kehrten die bessert. Der Sportausschuss stimmte Im Jahr 1991 wurde mit Unterstützung sportlern beim Übergang vom Junioren- Spiele an ihren Ursprungsort zurück. dem Gesetzentwurf einstimmig zu. der Caritas, der Diakonie, der Bundes- zum Seniorenbereich Für die Olympischen Spiele 2004 konn- vereinigung Lebenshilfe und des ten sich 449 deutsche Athletinnen und Frauen und Sport Deutschen Behindertensportverbands In einer öffentlichen Anhörung von Athleten nominieren. Diese Sportler ge- Special Olympics Deutschland gegrün- Sachverständigen beschäftigte sich der wannen insgesamt 48 Medaillen, wobei Der Bundesausschuss „Frauen und det. Special Olympics organisiert nicht Sportausschuss mit dem Problem, dass die Wassersportler am erfolgreichsten Sport“ ist ein ehrenamtliches Gremium ausschließlich Wettkämpfe, sondern viele hoffnungsvolle, junge Leistungs- abgeschnitten haben. Nach den Olympi- im Deutschen Sportbund. Er bemüht auch wettkampfnahe Spielformen für sportler im Übergang vom Junioren- schen Spielen, die traditionell auch von sich um die tatsächliche Durchsetzung Schwerstbehinderte, da diese dem rei- zum Seniorenalter aus dem Leistungs- einer Delegation des Sportausschusses der Gleichstellung von Männern und nen Wettkampfgedanken nicht näher­ sport aussteigen (Drop-out). Die Ursa- besucht werden, fand eine Diskussion Frauen im Sport. Der Mitgliederanteil treten können. Es gibt auch sogenannte

Sportpolitik in der 15. Wahlperiode 56 Sportpolitik in der 15. Wahlperiode 57 Familienprogramme, die die Angehöri- Begrüßt und unterstützt wurde ebenso Hierzu gehörten etwa die Beratung über gen dieser Menschen zu integrieren ver- der Gesetzentwurf der Bundesregierung den Ausbau und die Förderung des suchen. Bei der Gründung von Special zur Verbesserung des unfallversiche- naturverträglichen Wassertourismus, Olympics gab es 56 Mitgliedsorganisa- rungsrechtlichen Schutzes für Ehren- die Förderung des Fahrradtourismus, tionen. Bis zum Oktober 2004 war die amtliche. In der Ausweitung der gesetz- die Entgeltregelung für Vereine über die Zahl der Mitgliedsorganisationen auf lichen Unfallversicherung wurde ein Nutzung bundeseigener Grundstücke 396 angewachsen. Das Beitragsaufkom- wichtiger Schritt zur Anerkennung und für die Freizeitschifffahrt, die verkehrs- men wuchs in diesem Zeitraum von Würdigung des ehrenamtlichen Engage- rechtliche Situation des Inlineskatings etwas 10.000 Euro auf eine Million Euro ments getan. Einen weiteren wichtigen oder die Sicherheit im Skisport. pro Jahr. Mit Unterstützung des Sport- Schritt stellte die Arbeit des Bundes- Die Kampagne „Kinder stark machen“ ausschusses war es möglich, für die netzwerks „Bürgerschaftliches Engage- verfolgt im Bereich des Sports den Ge- administrativen Aufgaben finanzielle ment“ mit den Vorschlägen zur Entbü- sichtspunkt der Suchtvorbeugung in Zuschüsse und Unterstützung zu erhal- rokratisierung dar, weil das Übermaß Sportvereinen. Weil rund 75 Prozent ten. Special Olympics war in insgesamt an Bürokratie in Deutschland sehr viele aller Kinder zumindest temporär in Sport­ 170 Ländern der Erde vertreten. Durch Verantwortliche im Ehrenamt beschäf- vereinen aktiv sind, ergibt sich hier ein die Mitgliedschaft von Deutschland tigt. Besonders wichtig war den Mitglie- guter Zugang zu ihnen. Daher konnte wird unter anderem auch erwartet, Welt- dern der Ausschüsse, dass die ehren- man das Thema in den Sportvereinen spiele auf diesem Gebiet auszurichten. amtlich Tätigen nicht nur vernünftige besonders gut platzieren. Gerade Übungs- Hierfür muss aber die notwendige per- Rahmenbedingungen für ihre Aufgaben leiter und Trainer stellen wichtige Be- sonelle und finanzielle Infrastruktur ge- vorfinden, sondern für ihre Leistungen zugspersonen für Kinder dar und besit- bildet werden. Der Sportausschuss sagte auch die verdiente öffentliche Anerken- zen eine große Vorbildfunktion. Im Sport dem Präsidium von Special Olympics nung erfahren. Das ist nicht nur eine gibt es viele Möglichkeiten, gemeinsame Deutschland seine Unterstützung zu. Aufgabe der Vereine, sondern auch eine Aktivitäten zu entwickeln und Verant- des Staates. Man vereinbarte, in regel- wortung zu übernehmen. Mithin erge- Sport und Ehrenamt mäßigen Abständen Erfahrungen und ben sich gerade in diesem Bereich zahl- Gedanken auszutauschen. reiche Anknüpfungspunkte für Schutz- In einer gemeinsamen Sitzung des Aus- faktoren. schusses für Familie, Senioren, Frauen Weitere Schwerpunkte und Jugend, des Unterausschusses ­Bürgerschaftliches Engagement und Die jährlichen Beratungen über die des Sportausschusses betonten die Mit- Sportfördermittel im Haushalt des Bundes glieder die herausragende Bedeutung zählen zu den wichtigsten Aufgaben des des Ehrenamts im Sport. Etwa 2,7 Milli- Sportausschusses, da hier die Grund­ onen Menschen leisten jährlich über lagen für die spätere Höhe und Verwen- 500 Millionen Stunden ehrenamtliche dung der Finanzmittel für den Sport Arbeit für 27 Millionen Mitglieder schaffen werden. in den deutschen Sportvereinen als Die Unterrichtungen der Bundesregie- Übungsleiter, Vorstandsmitglieder, rung zur auswärtigen Kulturpolitik wur- ­Abteilungsleiter, Sportwarte oder Hel- den im Sportausschuss genutzt, die Ar- fer. Dieser Einsatz schafft einen en- beit der Sportexperten im Ausland zu ormen Gewinn an Lebensqualität und unterstützen und diese wichtigen interna- sichert die Zukunft der Sportvereine. tionalen Fördermaßnahmen zu würdigen. Den Ehrenamtlichen verdankt der orga- Der Sportausschuss ließ sich zu einzel- nisierte Sport seinen hohen gesell- nen Sportarten berichten und konnte schaftlichen Rang und seine Unabhän- bei aufkommenden Problemen rechtzei- gigkeit. tig einen Interessenausgleich anbahnen.

Sportpolitik in der 15. Wahlperiode 58 Sportpolitik in der 15. Wahlperiode 59 fung des Dopings im Sport zu nennen. Weißbuch Sport Wesentlicher Inhalt der Neuregelung ist die Übertragung von Ermittlungsbefug- Mit dem Weißbuch Sport hat es eine nissen für die Strafverfolgung in Fällen erste zusammenfassende Orientierung des international organisierten unge- gegeben, wie die Europäische Gemein- setzlichen Handels mit Arzneimitteln schaft mit dem Sport als eigenem Sub- auf das Bundeskriminalamt, die Straf- system in ordnungs- und wirtschafts- verschärfungen für Banden- oder ge- politischer Hinsicht umzugehen ge- werbsmäßige Dopingstraftaten nach denkt. Der Sportausschuss hat die dem Arzneimittelgesetz verbunden mit europäische Initiative zu diesem Weiß- der Einführung des erweiterten Verfalls buch positiv gewürdigt und die sich in diesen Fällen, die Einführung der hieraus ergebende Handlungsoption Strafbarkeit des Besitzes nicht geringer grundsätzlich begrüßt. Mengen bestimmter Dopingsubstanzen und die Aufnahme von Warnhinweisen Kampf gegen Doping für Arzneimittel, die für Doping geeig- net sind. Neben den gesetzgeberischen Initiativen International sind das Zustimmungs­ hat das Thema Doping im Sport den gesetz zum Internationalen Überein- Ausschuss immer wieder beschäftigt. kommen vom 19. Oktober 2005 gegen Beraten hat der Ausschuss unter ande- Doping im Sport (UNESCO-Überein- rem spektakuläre Einzelfälle, Forderun- kommen) und das Gesetz zum Zusatz- gen nach einem Abbruch der Bericht- Sportpolitik in der 16. Wahlperiode protokoll vom 12. September 2002 zum erstattung über die Tour de France Übereinkommen vom 16. November wegen zahlreicher Dopingfälle, Fragen (2005 bis 2009) 1989 gegen Doping (gegenseitige Aner- nach Verstrickungen von Ärzten der kennung von Dopingkontrollen) zu nen- Universität Freiburg in Dopingpraktiken Der Beschluss des Sportausschusses, Verschmelzung des Deutschen Sport- nen. Damit tritt die Dopingbekämpfung im Radsport, die Arbeit der Nationalen in dieser Wahlperiode grundsätzlich bunds (DSB) mit dem Nationalen Olym- in den Rang des internationalen Völker- Anti Doping Agentur (NADA), die Ent- öffentlich zu tagen, ermöglicht es Bür- pischen Komitee (NOK) zum Deutschen rechts für die Zeichnerstaaten und ver- wicklungen für Dopingnachweisverfah- gern, Verbänden und den Medien, live Olympischen Sportbund (DOSB), der pflichtet diese zu entsprechenden natio- ren und den ausführlichen Technikfol- und unmittelbar an seinen Beratungen als neuer Dachverband zentraler An- nalen Legislativmaßnahmen. genabschätzungsbericht zum Gendoping. teilzunehmen. Diese fundamentale sprechpartner für den Ausschuss gewor- Mit dem Gesetz zur weiteren Stärkung Immer deutlicher und drängender wurde Änderung der Beratungspraxis ist ein den ist. des bürgerschaftlichen Engagements dabei der Anspruch des Ausschusses, Grund dafür, dass die Arbeit des Aus- wurden die Übungsleiterpauschale er- insbesondere gegenüber Verbänden, die schusses in den Medien intensiver als Gesetzesinitiativen für den Sport höht, die Ehrenamtspauschale einge- Fördermittel des Bundes in Anspruch bisher wahrgenommen wurde. führt sowie steuerliche Erleichterungen nehmen, einen dopingfreien Spitzen- Damit sollte auch dem Anliegen Rech- Zunächst hat es in dieser Wahlperiode im Spenden- und Förderrecht geschaf- sport zumindest in Deutschland sicher- nung getragen werden, die Arbeit des eine Reihe von Gesetzen gegeben, die fen. zustellen und dafür zu sorgen, dass die Bundestages insgesamt transparenter zu im Bereich der Dopingbekämpfung erst- Mittel des Bundes nur für einen sau- machen. Folgerichtig hat der Ausschuss mals rechtliche Grundlagen geschaffen Aufnahme des Sports ins Grundgesetz beren Spitzensport eingesetzt werden. den Großteil seiner öffentlichen Anhö- haben, die über sportrechtliche Maß- Dabei bemühte sich der Sportausschuss rungen vom Parlamentsfernsehen auf- nahmen hinaus auch die staatliche Ver- Mehrfach thematisiert wurde die Frage nicht nur um intelligente Kontrollen der zeichnen lassen und den Medien für folgung bestimmter Tatbestände im Zu- der Aufnahme des Sports in das Grund- Athleten im Training und im Wett- ihre Programme angeboten. sammenhang mit Doping ermöglichen. gesetz. Entsprechende Initiativen haben kampf. Es ging ihm vor allem auch Einen weiteren organisatorischen Um- Hierzu ist als nationale Maßnahme das allerdings keine parlamentarische Mehr­ darum, rechtliche Grundlagen im Regel- bruch gab es auf Verbandsebene mit der Gesetz zur Verbesserung der Bekämp- heit gefunden. werk der Verbände für die Verfolgung

Sportpolitik in der 16. Wahlperiode 60 Sportpolitik in der 16. Wahlperiode 61 von Dopingvergehen und eine effektive achten und vor Ort mit Athleten, Trai- zu nehmen und im politisch-parlamen- Stellen Bundeswehr Sportgerichtsbarkeit zu schaffen. nern und Verbänden im Kontext der tarischen Raum für eine entsprechende Mit den Berichten der Projektgruppe internationalen Konkurrenz Optionen Unterstützung dieses Vorhabens zu wer- Die Sportfördergruppen der Bundes- Sonderprüfung Doping des Bundesin- für eine Optimierung zu diskutieren. ben. wehr, in ähnlicher Weise die des Zolls nenministeriums war deutlich gewor- Diese Top-Veranstaltungen hat der Aus- und der Bundespolizei, bieten derzeit den, dass es bei der Umsetzung des je- schuss vor- und nachbereitend ausführ- Internationale Beziehungen im Grunde die einzige Option, Sport- weils aktuellen NADA-Codes in die Ver- lich beraten. Das galt besonders für die lern eine auskömmliche Existenzsiche- bandsregelwerke erhebliche Mängel Sommerspiele in Peking, deren Besuch Die Zusammenarbeit mit dem Aus- rung während ihrer aktiven Spitzen- gab. Die fatalen Folgen wurden durch im Vorfeld mit Blick auf die Menschen- schuss für Körperkultur und Sport des sportkarriere zu sichern. Zugleich er- einen Einzelfall besonders deutlich, in rechtssituation in China und die Ereig- polnischen Parlaments wurde durch weist sich das Sportförderkonzept der dem ein klarer Verstoß gegen die Anti- nisse in Tibet intensiv diskutiert und insgesamt drei Treffen intensiviert, dar- Bundeswehr als außerordentlich erfolg- Doping-Vorschriften nicht geahndet vorbereitet worden war. Dazu gehörte unter zwei gemeinsame Sitzungen der reich, zieht man die Anteile der dort werden konnte, weil die Regeln im Ver- unter anderem eine gemeinsam mit dem Ausschüsse in Warschau und Berlin. trainierenden und arbeitenden Sportler bandsregelwerk nicht verankert waren. Ausschuss für Menschenrechte und Dies soll nach dem Willen beider Aus- in den Medaillenspiegeln internationa- Dies war für den Ausschuss Anlass, humanitäre Hilfe durchgeführte öffentli- schüsse dauerhaft fortgeführt werden. ler Wettbewerbe in Betracht. allen Beteiligten die mit der Mittelzu- che Anhörung sowie zahlreiche Gesprä- Die Treffen standen im Zeichen eines Er- Aus diesem Grund hat sich der Sport- weisung verbundene parlamentarische che mit Experten und ausgewiesenen fahrungsaustauschs bei der Vorbereitung ausschuss in besonderer Weise für den Erwartungshaltung nach einem doping- Kennern der chinesischen Situation im und Durchführung der FIFA Fußball- Erhalt und – wenn möglich – den Aus- freien Spitzensport und die hierfür er- Land. Ebenso wichtig war dem Aus- Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bau der Planstellen in den Sportförder- forderliche rückhaltlose Umsetzung schuss aber auch die zu erwartende Si- und der UEFA-Fußball-Europameister- gruppen starkgemacht. Mit Blick auf die aller diesem Ziel dienenden Maßnah- tuation für die aktiven Sportler vor Ort, schaft 2012 in Polen und der Ukraine. Gesamtbelastung der Bundeswehr, zum men nachdrücklich vor Augen zu füh- denen eine freie Meinungsäußerung, In den Haushaltsverhandlungen hat der Beispiel auch durch Auslandseinsätze, ren. aber auch die sanktionsfreie Möglich- Ausschuss mehrfach die Auslandsein- ist es deshalb besonders erfreulich, dass keit, zur politischen Situation zu sätze deutscher Experten – in der Regel das Bemühen des Sportausschusses er- Internationale schweigen, gesichert werden sollte. Trainer – beraten, die im Rahmen der folgreich war und zumindest bis zu den Sportgroßveranstaltungen Schließlich gab die zum Ende der Wahl- auswärtigen Kulturbeziehungen den Olympischen Spielen 2012 in London periode stattfindende Leichtathletik- Aufbau von demokratischen Sportver- ein hohes Ausstattungsniveau gesichert Eine der herausragenden Aufgaben in Weltmeisterschaft in Berlin erneut An- eins- und Verbandsstrukturen unterstüt- wurde. dieser Wahlperiode für den internatio- lass, deren Vorbereitung durch Bericht- zen und Trainer und Betreuerpersonal nalen Spitzensport war die Ausrichtung erstattungen der BOC 2009 GmbH ausbilden. Dabei wurde das Ziel er- Sport und Medien der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in parlamentarisch zu begleiten. reicht, die Mittel für diese wichtige Auf- Deutschland im Jahr 2006. Dabei haben Das hohe Ansehen für ein Land, das mit gabe zu erhöhen. Der Ausschuss nahm Zu den Aufgaben des Ausschusses ge- die Mitglieder des Sportausschusses der Ausrichtung von internationalen das Anliegen zum Anlass, sich bei einer hört auch der kritische Blick auf die insbesondere Fragen der Finanzierung Sportgroßveranstaltungen verbunden Delegationsreise in Tansania und Süd- Sportberichterstattung. So hat der und der Sicherheit in und im Umfeld ist, war der Grund, sich mit den Bedin- afrika über die Arbeit der Experten in Sportausschuss zum Beispiel die Dis- von Stadien, bei Public-Viewing-Veran- gungen auseinanderzusetzen, die einen Langzeitprojekten und – im Fall Süd- kussion aufmerksam begleitet, ob im staltungen, beim Transport oder in den Zuschlag im internationalen Bewerber- afrikas – auch über die Vorbereitungen Fernsehen über einzelne Sportarten Unterkünften beraten. Auch die Gestal- verfahren für die Ausrichtung dieser für die FIFA Fußball-Weltmeiserschaft ausgeglichen berichtet wurde. Beraten tung des Kunst- und Kulturprogramms Veranstaltungen ermöglichen. Ein Teil 2010 zu informieren. Mit vergleichs- wurde auch über die Verantwortung der wurde parlamentarisch begleitet. der hierbei offenbar gewordenen steuer- weise bescheidenen Mitteln wirkt sich öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstal- Die Olympischen Winterspiele in Turin lichen Hemmnisse wurde inzwischen in beiden Ländern der Einsatz von ten bei der Live-Berichterstattung zur und die Sommerspiele in Peking be- erfolgreich abgebaut. Sportexperten in Langzeitprojekten Tour de France, die durch Dopingvor- suchte der Ausschuss jeweils mit einer Schließlich galt es noch die Vorberei- enorm positiv auf die Lebenssituation würfe schwer belastet war. Ebenfalls be- Delegation, um die Chance zu nutzen, tungen für die Bewerbung Münchens der Betroffenen aus und sorgt für ein fasst war der Ausschuss mit dem Fern- Ergebnisse der Spitzensportförderung um die Ausrichtung der Olympischen nachhaltiges Ansehen der Bundesre- sehvertrag der Deutschen Fußball Liga im internationalen Vergleich zu begut- Winterspiele im Jahr 2018 in den Blick publik Deutschland. (DFL) zur Vermarktung der Fußball-

Sportpolitik in der 16. Wahlperiode 62 Sportpolitik in der 16. Wahlperiode 63 Bundesliga und den Folgewirkungen Die Vorsitzenden für die Amateursportvereine, die sich durch die neuen Anstoßzeiten der Liga ergeben.

Weitere Themen

Eine Verbesserung des „Wissenschaftli- chen Verbundsystems“ im Spitzensport- bereich hat der Ausschuss bereits früh- zeitig angeregt und die Entwicklung seitdem mehrfach thematisiert. Zur Frage der Nutzungsentgelte des Wasser- sports an Bundeswasserstraßen hat es mehrere schwierige Debatten mit Ver- bänden und dem zuständigen Bundes- ministerium für Verkehr, Bau und Stadt- entwicklung gegeben, die am Ende zu einem für alle Beteiligten akzeptablen Kompromiss geführt werden konnten. Die Förderung von Sport und Bewe- gung, Präventionsmaßnahmen gegen Fehlernährung und Bewegungsmangel, das Grünbuch „Förderung gesunder Er- nährung und körperlicher Bewegung“, die Situation der Sportvereine und der hier bestehende Reformbedarf, die SPRINT-Studie zur Situation des Schul- sports und die Frage der Gestaltung des Rechts der Sportwetten oder die Bedin- gungen und die Finanzierung der Fan- projektarbeit sowie die Fragen nach Gewalt und Extremismus im Fußball waren unter anderem Gegenstand der Beratungen des Sportausschusses in Sitzungen und Anhörungen. Die Analyse der Ergebnisse der Olym- pischen Spiele in Peking gab schließlich Anlass, sich auch mit der Frage des Stellenwerts der Trainer und Trainerin- nen im Spitzensport und dem neu geschaffenen Instrument der Zielverein- barungen zur Steuerung der Sportförde- rung zu befassen.

Sportpolitik in der 16. Wahlperiode 64 6. Wahlperiode 7. und 8. Wahlperiode (1969 bis 1972) (1972 bis 1980)

Dr. Konrad Kraske (CDU/CSU) Dr. Hans Evers (CDU/CSU)

Geboren am 5. Juni 1926 in Berlin; evangelisch; verheiratet, ein Kind. Geboren am 24. September 1925 in Helsinki (Finnland), gestorben am 3. März 1999 in Freiburg im Breisgau. Volksschule und humanistisches Gymnasium in Berlin, 1943 bis 1946 Kriegsdienst und Gefangenschaft. 1946 bis 1951 Studium der Geschichte und Philosophie Oberrealschule, 1943 Kriegsabitur, Wehrdienst bis Mai 1945. 1946 bis 1950 Stu- in Freiburg und Göttingen mit anschließender Promotion. 1951 bis 1952 Presse­ dium der Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre in Rostock, Mann- referent im Bundeskanzleramt, Dienststelle Blank. heim und Berlin (Freie Universität), 1949 Diplomkaufmann, 1950 Dr. rer. pol.

1953 Eintritt in die Bundesgeschäftsstelle der CDU, 1954 stellvertretender Bundes- 1950 bis 1952 Senat Berlin, 1952 bis 1956 Stadtverwaltung Braunschweig, 1956 geschäftsführer, 1958 bis 1970 Bundesgeschäftsführer der CDU; 1971 bis 1973 bis 1963 Bundesdienst, 1961 Regierungsrat. Ab 1963 Stadtkämmerer der Stadt ­Generalsekretär der CDU. Mitglied des Fernsehrats des ZDF. Mitglied des Vor- Freiburg im Breisgau. 1953 bis 1963 und 1967 bis 1968 Lehrbeauftragter an der stands der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Technischen Hochschule Braunschweig und der Universität Frankfurt. Mitglied des Verwaltungsbeirats der Firma Spannbetonwerk Koch KG in Freiburg. Mitglied des Bundestages von 1965 bis 1980. Präsident der Freiburger Turnerschaft von 1844.

Mitglied des Bundestages von 1969 bis 1980.

6. Wahlperiode 66 7. und 8. Wahlperiode 67 9. bis 12. Wahlperiode 13. Wahlperiode (1980 bis 1994) (1994 bis 1998)

Ferdinand Tillmann (CDU/CSU) Dr. h. c. Engelbert Nelle (CDU/CSU)

Geboren am 27. Juni 1932 in Dörnholthausen; katholisch; verheiratet, eine Tochter. Geboren am 9. Juni 1933 in Essen; katholisch; verheiratet, drei Kinder.

Volksschule, humanistisches Gymnasium, 1952 Abitur. Studium der Betriebs- und Volksschule, Gymnasium, 1954 Abitur. Berufsschule, Lehre als Industriekaufmann, Volkswirtschaftslehre in Frankfurt und Köln, 1955 Diplomexamen. Studium an der Universität Köln, 1961 Staatsprüfung als Diplomhandelslehrer.

Selbstständiger Unternehmer. 1961/1962 Präsident der Katholischen Deutschen Studenten-Einigung (KDSE), 1962 bis 1964 Angestellter des Bischöflichen Generalvikariats in Köln. 1964 bis Seit 1957 Mitglied der CDU, Mitglied des geschäftsführenden Kreisvorstands. 1980 Angestellter der Firma Bosch in Hildesheim als Ausbildungsleiter. Kurato- 1969 bis 1972 Landrat des Kreises Arnsberg. riumsmitglied der Hochschule für Berufstätige (AKAD). Präsident des Niedersäch- sischen und des Norddeutschen Fußballverbands, Mitglied des Präsidiums des Mitglied des Bundestages von 1972 bis 1994. Deutschen Fußballbunds (DFB).

Mitglied in der CDU seit 1969. Ratsherr der Stadt Hildesheim 1972 bis 1981, Fraktionsvorsitzender 1975 bis 1981.

Mitglied des Bundestages von 1980 bis 1998. 1985 bis 1994 sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion.

9. bis 12. Wahlperiode 68 13. Wahlperiode 69 14. Wahlperiode 15. Wahlperiode (1989 bis 2002) (2002 bis 2005)

Friedhelm Julius Beucher (SPD) Peter Rauen

Geboren am 21. Juli 1946 in Bergneustadt; verheiratet, eine Tochter. Geboren am 26. Januar 1945 in Salmrohr (heute Salmtal); katholisch; verheiratet, zwei Söhne. Gemeinschaftsschule, Real- und Höhere Handelsschule. Berufsausbildung, 1969 Begabtensonderprüfung. Bis 1973 Studium an der Pädagogischen Hochschule in Gymnasium, Maurerlehre, Berufsaufbauschule. Studium an der Trier Fachhoch- Bonn. schule, Diplom-Ingenieur (FH).

1974 bis 1976 Lehrer an einer Grundschule, danach beim Kultusminister Nord- 1971 bis 1999 Präsident des FSV Salmrohr, 1999 bis 2001 Präsident von Eintracht rhein-Westfalen, Rektor einer Grundschule. Trier 05.

Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Arbeiterwohlfahrt, im 1966 Eintritt in die Junge Union; 1967 Eintritt in die CDU; 1992 bis 2006 Mitglied Naturschutzbund Deutschland, u. a., Vorstandsmitglied im Kuratorium Sport und im Bundesvorstand der CDU, 1994 bis 2006 Mitglied im Vorstand der CDU/CSU- Natur. Mitglied der SPD seit 1967; seit 1981 Mitglied des SPD-Landesvorstandes Bundestagsfraktion, 1994 bis 1998 stellvertretender Vorsitzender des Finanzaus­ Nordrhein-Westfalen. schusses des Bundestages.

Mitglied des Bundestages von 1990 bis 2002; 1995 bis 1998 Obmann der SPD- Mitglied des Bundestages seit 1987, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU- Fraktion im Untersuchungsausschuss „DDR-Vermögen“. Bundestagsfraktion, stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses in der 16. Wahlperiode.

14. Wahlperiode 70 15. Wahlperiode 71

Mitglieder des Sportausschusses 6. bis 16. Wahlperiode

16. Wahlperiode (2005 bis 2009)

Dr. Peter Danckert, SPD

Geboren am 8. Juli 1940 in Berlin; verheiratet, vier Kinder.

Jurastudium, 1967 Promotion; seit 1968 Rechtsanwalt, seit 1978 Notar.

Präsident des Landesverbandes Pferdesport Berlin-Brandenburg e. V., Mitglied im Kuratorium der NADA, im Kuratorium Sport und Natur, im Kuratorium Deutscher Behinderten-Sportverband e. V., Mitglied des Bundesschiedsgerichts, des Deutschen Hockeyverbands, der Förderkommission Schulsport DFB, des Förder­ vereins des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts Neustadt (Dosse), Auf­ sichtsrat Hertha BSC, AWO, Volkssolidarität, Märkisches Kinderdorf, Jugendclub „Leo“ in Zossen.

Mitglied der SPD seit 1975.

Mitglied des Deutschen Bundestages seit 1998, Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Mitglied im Rechtsausschuss, stellvertretendes Mit- glied im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Sprecher der SPD- Landesgruppe Brandenburg.

16. Wahlperiode 72 6. Wahlperiode (1969 bis 1972) 7. Wahlperiode (1972 bis 1976)

Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Dr. Konrad Kraske, CDU/CSU Friedel Schirmer, SPD Dr. Hans Evers, CDU/CSU Wolfgang Mischnick, FDP ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder

CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU Dr. Hans Evers Paul Gerlach (Obernau) Dr. Hans Evers Hermann Glüsing (Dithmarschen) Dr. Hugo Hammans Agnes Hürland Annemarie Griesinger Wilhelm Rawe Dr. Konrad Kraske Jan Eilers (Wilhlemshaven) Dieter Hussing Dr. (München) Dr. Günther Müller (München) Josef Rommerskirchen Heinrich Köppler Josef Rommerskirchen Dr. Wolgang Schäuble Dr. (Schwäbisch Gmünd) Dr. Konrad Kraske Richard Stücklen Karl-Heinz Spilker Richard Stücklen Karl-Heinz Spilker Dr. Manfred Wörner Ferdinand Tilllmann Dr. Jürgen Todenhöfer Karl Weber (Heidelberg) Karl Weber (Heidelberg) Jürgen Wohlrabe SPD SPD SPD SPD Peter Büchner (Speyer) Hans Batz Günther Metzger Karl Bergman Hugo Collet Dr. Dr. Günther Müller (München) Alwin Brück (Holz) Günther Metzger Hans Geiger Willi Müller Hugo Collet Dr. Adolf Müller-Emmert Rudolf Hauck Dr. Adolf Müller-Emmert Dr. Wendelin Enders Dr. Willfried Penner Richard Müller (Bayreuth) Friedel Schirmer Hans Geiger Hermann Scheffler Willi Müller (Mülheim) Manfred Schmidt (München) Rudol Hauck Dieter Schinzel Horst Seefeld Manfred Wende Arthur Killat-von Coreth Manfred Wende Hermann Spillecke Lothar Wrede Werner Wilhelm Lothar Wrede

FDP FDP FDP FDP Wolfgang Mischnick Hansheinrich Schmidt (Kempten) Wolfgang Mischnick Hansheinrich Schmidt (Kempten)

6. Wahlperiode (1969 bis 1972) 74 7. Wahlperiode (1972 bis 1076) 75 8. Wahlperiode (1976 bis 1980) 9. Wahlperiode (1980 bis 1983)

Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Dr. Hans Evers, CDU/CSU Wolfgang Mischnick, SPD Ferdinand Tillmann, CDU/CSU Wolfgang Mischnick, FDP ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder

CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU Franz Josef Conrad (Riegelsberg) Alfred Biehle Agnes Hürland Dr. Hans Evers Agnes Hürland Dr. Günther Müller Werner Dolata Dr. Hans-Joachim Jentsch (Wiesbaden) Dr. Heinz Günther Hüsch Engelbert Nelle Dirk Fischer (Hamburg) Dr. Günther Müller Peter Kittelmann Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Hans-Joachim Jentsch (Wiesbaden) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Anton Stark (Nürtingen) Heinz Schwarz Roland Sauer (Stuttgart) Heinz Schwarz Richard Stücklen Ferdinand Tillmann Karl-Heinz Spilker Karl-Heinz Spilker Karl Weber (Heidelberg) Ferdinand Tilllmann Dr. Otto Wulff SPD SPD Max Amling Hellmuth Becker (Nienberge) SPD SPD Peter Büchner (Speyer) Rudolf Hauck Hans Batz Max Amling Heinrich Klein (Dieburg) Uwe Lambinus Peter Büchner (Speyer) Hugo Collet Dr. Adolf Müller-Emmert Dr. Wilhelm Nöbel Heinrich Klein (Dieburg) Dr. Herta Däubler-Gmelin Friedel Schirmer Heinz Pensky Richard Müller (Bayreuth) Rudolf Hauck Waltraud Steinhauer Ernst Waltemathe Dr. Adolf Müller-Emmert Erich Meinike (Oberhausen) Peter Würtz Dr. Willfried Penner Dr. Wilhelm Nöbel Hermann Scheffler Günter Topmann FDP FDP Friedel Schirmer Ernst Waltemathe Wolfgang Mischnick Rita Fromm

FDP FDP Wolfgang Mischnick Klaus-Jürgen Hoffie

8. Wahlperiode (1976 bis 1980) 76 9. Wahlperiode (1980 bis 1983) 77 10. Wahlperiode (1983 bis 1987) 11. Wahlperiode (1987 bis 1990)

Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender stellvertretende Vorsitzende Ferdinand Tilllmann, CDU/CSU Heinrich Klein (Dieburg), SPD Ferdinand Tillmann, CDU/CSU Waltraud Steinhauer, SPD ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder

CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU Joachim Clemens Werner Dolata Dr. Wolfgang Bötsch Dr. Joseph- Dirk Fischer (Hamburg) Agnes Hürland Joachim Clemens Johannes Gerster (Mainz) Engelbert Nelle Dr. Günther Müller Herman Fellner Otto Hauser (Esslingen) Roland Sauer (Stuttgart) Alfons Müller (Wesseling) Dirk Fischer (Hamburg) Erwein Marschewski Heinz Schwarz Hannelore Rönsch (Wiesbaden) Dr. Stefan Gottschall Dr. Günther Müller Karl-Heinz Spilker Roland Sauer (Stuttgart) Peter Kittelmann Alfons Müller (Wesseling) Ferdinand Tillmann Dr. Wolfgang Schäuble Engelbert Nelle Roland Sauer (Stuttgart) SPD SPD Karl-Heinz Spilker Peter Harald Rauen Max Amling Walter Buckpesch Ferdinand Tillmann Hannelore Rönsch Peter Büchner (Speyer) Klaus Lohmann (Witten) Heinz Schwarz Heinrich Klein (Dieburg) Dr. Adolf Müller-Emmert Uwe Lambinus Dr. Wilhelm Nöbel SPD SPD Waltraud Steinhauer Dr. Willfried Penner Peter Büchner (Speyer) Max Amling Fred Zander Heinrich Klein (Dieburg) Ingrid Becker-Inglau Uwe Lambinus Dr. Ulrich Böhme (Unna) FDP FDP Klaus Lohmann (Witten) Dr. Wilhelm Nöbel Wolfgang Mischnick Gerhart Rudolf Baum Wilhlem Schmidt (Salzgitter) Dr. Willfried Penner Waltraud Steinhauer Wieland Sorge Hermann Wimmer (Neuötting) Dr. Peter Struck Die Grünen Die Grünen Torsten Lange Hubert Kleiner (Magdeburg) FDP FDP Walter Schwenninger Marita Wagner Gerhart Rudolf Baum Dr. Walter Hitschler Wolfgang Mischnick Friedrich Neuhausen Sigrid Folz-Steinacker Uta Würfel

Bündnis 90/Die Grünen Bündnis 90/Die Grünen Hans-Joachim Brauer Hubert Kleinert (Magdeburg)

10. Wahlperiode (1983 bis 1987) 78 11. Wahlperiode (1987 bis 1990) 79 12. Wahlperiode (1990 bis 1994) 13. Wahlperiode (1994 bis 1998)

Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Ferdinand Tillmann, CDU/CSU Uwe Lambinus, SPD Engelbert Nelle, CDU/CSU Dr. , FDP ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder

CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU Joachim Clemens Dr. Joseph-Theodor Blank Dirk Fischer (Hamburg) Heinz-Günther Bargfrede Dirk Fischer (Hamburg) Udo Ehrbar Peter Letzgus Heinz Dieter Eßmann Wolfgang Ehlers Walter Link (Diepholz) Dr. Reinhard Göhner Engelbert Nelle Otto Hauser (Esslingen) Engelbert Nelle Peter Harald Rauen Arnulf Kriedner Rolf Rau Dr. Klaus Reichenbach Dr.-Ing. Paul Krüger Klaus Riegert Peter Harald Rauen Roland Sauer (Stuttgart) Erwin Marschewski Wilhelm-Josef Sebastian Roland Sauer (Stuttgart) Karl-Heinz Spilker Dr. Günther Müller Benno Zierer Clemens Schwalbe Ferdindand Tillmann Alfons Müller (Wesseling) Erhard Niedenthal SPD SPD Rolf Rau Friedhelm Julius Beucher Rolf Hempelmann Dr. Andreas Schockenhoff Dagmar Freitag Siegmar Mosdorf Ingrid Holzhüter Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD SPD Ilse Janz Wieland Sorge Friedhelm Julius Beucher Ingrid Becker-Inglau Thomas Krüger Dr. Peter Struck Ilse Janz Peter Büchner (Speyer) Robert Leidinger Uwe Lambinus Michael Habermann Klaus Lohmann (Witten) Klaus Lohmann (Witten) Renate Jäger Wilhelm Schmidt (Salzgitter) Siegmar Mosdorf FDP FDP Wieland Sorge Gerhard Neumann (Gotha) Dr. Olaf Feldmann Ina Albowitz Dr. Wilfried Penner Günther Tietjen Bündnis 90/Die Grünen Bündnis 90/Die Grünen Hermann Wimmer (Neuötting) Matthias Berninger Michaele Hustedt

FDP FDP PDS PDS Gerhart Rudolf Baum Uwe-Bernd Lühr Dr. Ruth Fuchs Rolf Kutzmutz Wolfgang Mischnick Uta Würfel

PDS/LL PDS/LL Dr. Ruth Fuchs Dr.

Bündnis 90/Die Grünen Bündnis 90/Die Grünen – – – –

12. Wahlperiode (1990 bis 1994) 80 13. Wahlperiode (1994 bis 1998) 81 14. Wahlperiode (1998 bis 2002) 15. Wahlperiode (2002 bis 2005)

Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Friedhelm Julius Beucher, SPD Dr. Klaus Rose, CDU/CSU Peter Rauen, CDU Dr. Peter Danckert, SPD ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder

CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU CDU/CSU Dirk Fischer (Hamburg) Peter Letzgus Bernd Heynemann Dr. Reinhard Göhner Walter Link (Diepholz) Dirk Fischer (Hamburg) Gerlinde Kaupa Manfred Kolbe Klaus Riegert Dr. Reinhard Göhner Peter Letzgus Walter Link (Diepholz) Dr. Klaus Rose Peter Harald Rauen Peter Rauen Dr. Peter Ramsauer Wilhelm Josef Sebastian Klaus Riegert Wilhelm-Josef Sebastian Benno Zierer SPD SPD SPD SPD Dr. Peter Danckert Gabriele Fograscher Friedhelm Julius Beucher Wolfgang Grotthaus Dagmar Freitag Hans-Joachim Hacker Dr. Peter Danckert Reinhold Hemker Wolfgang Grotthaus Reinhold Hemker Dagmar Freitag Rolf Hempelmann Christine Lehder Ute Kumpf Ingrid Holzhüter Götz-Peter Lohmann Christine Lambrecht Robert Leidinger Christeine Lehder Axel Schäfer Bernd Scheelen Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg) Wilhlem Schmidt (Salzgitter) Jürgen Wieczorek (Böhlen) Lothar Mark Wieland Sorge FDP FDP Detlef Parr Joachim Günther (Plauen) FDP FDP Dr. Klaus Kinkel Detlef Parr Bündnis 90/Die Grünen Bündnis 90/Die Grünen Winfried Hermann Ursula Sowa Bündnis 90/Die Grünen Bündnis 90/Die Grünen Winfried Hermann Michaele Hustedt

PDS PDS Gustav-Adolf Schur Dr. Ruth Fuchs

14. Wahlperiode (1998 bis 2002) 82 15. Wahlperiode (2002 bis 2005) 83 16. Wahlperiode (2005 bis 2009) Anhang

Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender Dr. Peter Danckert, SPD Peter Rauen, CDU/CSU ordentliche Mitglieder stellvertretende Mitglieder

CDU/CSU CDU/CSU Ingrid Fischbach Norbert Barthle Eberhard Gienger Dirk Fischer (Hamburg) Bernd Heynemann Manfred Kolbe (Altötting) Wilhelm Josef Sebastian Peter Rauen Johannes Singhammer Klaus Riegert

SPD SPD Dr. Peter Danckert Dr. Reinhold Hemker Dagmar Freitag Fritz Rudolf Körper Ute Kumpf Wolfgang Grotthaus Caren Marks Petra Heß Axel Schäfer (Bochum) Swen Schulz (Spandau) Bernd Scheelen

FDP FDP Joachim Günther (Plauen) Jens Ackermann Detlef Parr Miriam Gruß

Die Linke. Die Linke. Katrin Kunert Dr. Petra Sitte

Bündnis 90/Die Grünen Bündnis 90/Die Grünen Winfried Hermann Katrin Göring-Eckardt

16. Wahlperiode (2005 bis 2009) 84 Anhang 86 Anhang 87 Anhang 88 Anhang 89 Anhang 90 Anhang 91 Impressum Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages feiert 2009 sein 40-jähriges Be- stehen. Entstanden aus dem Sonderausschuss für Sport und Olympische Spiele Herausgeber: Deutscher Bundestag, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Platz der Republik 1, 11011 Berlin ist der Sportausschuss Ansprechpartner für Themen rund um den Breiten- und Redaktion: Georgia Rauer, Berlin Spitzensport. Zu den wichtigsten Aufgabenbereichen des Ausschusses gehören Gestaltungskonzept: büro uebele, Stuttgart Layout: Regelindis Westphal Grafik-Design/Berno Buff, Berlin die Förderung des Spitzensports, der Kampf gegen Doping, die Sporterziehung, Bundestagsadler: Urheber: Prof. Ludwig Gies, Bearbeitung 2008: büro uebele, Stuttgart internationale Sportveranstaltungen und die Belange der Sportvereine. Fotos: 1. Umschlagseite, berno buff > fotografie; S. 4, S. 72, DBT studio kohlmeier; S. 6, CDU/CSU, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Julia Fassbender; S.8, CDU/CSU, Laurence Chaperon; S.10, SPD, Frank Ossenbrink; S.12, FDP/Frank Ossenbrink; S.14, Fox, Uwe Völkner; S.16, Bündnis 90/ Diese Broschüre enthält die Grußworte des Vorsitzenden des Sportausschusses, Die Grünen Bundestagsfraktion, S. Kaminski; S.66, picture alliance, Erwin Elsner; S.67, S.68, Deutscher Dr. Peter Danckert, der sportpolitischen Sprecher und Sprecherinnen der Frak- Bundestag Bilderdienst; S.69, picture alliance/Arne Dedert; S.70 Deutscher Bundestag/Foto- und Bildstelle; S.71, CDU/CSU tionen und des Bundesminister des Innern, Dr. Wolfgang Schäuble, sowie einen Überblick über die Arbeit des Sportausschusses in den letzten 40 Jahren. Weite-

© Deutscher Bundestag, Berlin 2009 re Features sind die Kurzbiografien der Vorsitzenden und die Mitgliederlisten Alle Rechte vorbehalten der 6. bis 16. Wahlperiode sowie wichtige historische Dokumente.

Diese Publikation wird vom Deutschen Bundestag im Rahmen der parlamentarischen Öffentlichkeitsarbeit herausgegeben. Eine Verwendung für die eigene Öffentlichkeitsarbeit von Parteien, Fraktionen, Mandatsträgern oder Wahlbewerbern – insbesondere zum Zwecke der Wahlwerbung – ist unzulässig.