Das Ostpreußenblatt

Nr. 16 – 19. April 2008 U NABHÄNGIGE W OCHENZEITUNG FÜR D EUTSCHLAND C5524 - PVST. Gebühr bezahlt

DIESE WOCHE KLAUS D. VOSS: Au Backe Politik undesfinanzminister ma- Bchen gern dicke Backen. Amt mißachtete Hinweise Müssen sie auch, denn großes Hätte Lea-Sophie nicht ver- Ansehen bei den Staatsbürgern hungern müssen? – Bürger- gewinnt man nur als eiserner meister steht vor Abwahl 2 Sparkommissar. Als einer, der persönlich jeden Steuergro- schen hütet. Preußen / Berlin Aber so dicke Backen hat vor Peer Steinbrück noch kein Fi- Streit bewußt inszeniert? nanzminister gemacht, nicht »Zug der Erinnerung«: Die At- einmal die Waigels, Schmidts tacken gegen Mehdorn wer- oder Schillers auf der Ahnenta- den zunehmend schriller 3 fel des Ministeriums. Jedenfalls hatte sich noch kein Finanzmini- ster getraut, seinen Kabinetts- Hintergrund kollegen mit Insolvenzverwal- tung à la Steinbrück zu drohen. Auf schmalem Grat Das machte Schlagzeilen, fürs Schwarz-Grün in erste ein gelungener Auftritt. verstört viele traditionelle Gehen wir einmal einen GAL-Anhänger 4 Schritt weiter: Der medienerfah- rene Bürger ahnt schon, daß es Im Visier der Spekulanten: Weltweit werden Nahrungsmittel wie dieser Reis zum Spielball an den Börsen. Foto: pa dem Mann mit den dicken Bak- Deutschland ken nicht um die Sache gehen kann. Steinbrück hatte sich für Ein »Ungenügend« für Merkel seinen Auftritt die Leichtge- Die versprochene Rentenerhö- wichte im Kabinett ausgesucht, hung ist zwar gerecht, wirft Krieg der Spekulanten seinen Lieblings-Spezi Michael aber viele Probleme auf 5 Glos vom Wirtschaftsministe- Börsenmanöver treiben die Preise für Energie und Nahrungsmittel nach oben rium etwa. Oder die stille An- nette Schavan vom noch stille- Aus aller Welt Von K LAUS D. VOSS Die Welternährungsorganisation Während die meisten Regierun- schaftsblätter wie die „Financial Ti- ren Wissenschaftsressort, Ver- FAO muß jetzt schon Nahrungsmit- gen im Westen sich von den ange- mes“ verweisen ihre Leser auf die- kehrsminister Wolfgang Tiefen- Stärke durch Eingliederung? tel für 78 Millionen Menschen be- blichen Segnungen eines globali- se lukrativen Märkte. Vor allem, so- see, der im Kabinett nie Fuß fas- Kehrtwende: Sarkozy b das 21. Jahrhundert ein- schaffen, doch jedes Jahr wächst sierten Marktes hypnotisieren las- lange wohlhabende Staaten mit ih- sen konnte. Oder die SPD-68erin unterwirft Frankreich der mal als „Jahrhundert der die Weltbevölkerung um 82 Millio- sen, nutzen die Börsenkartelle jede ren Klimaschutz-Dogmen und der Heidemarie Wieczoreck-Zeul im Nato-Militärintegration 6 O Spekulanten“ in die Ge- nen Menschen an; die meisten wer- Krisennachricht, um die Preise zu Propagierung von Bio-Treibstoffen Entwicklungshilfeministerium. schichtsbücher eingehen wird, den auf der armen Seite der Welt treiben. Hier funktioniert die Glo- die Preise stark beeinflussen. Tank Die Entwicklungshilfe ver- steht dahin. Jedenfalls setzen die geboren. Drei Prozent muß die balisierung wirklich. Gerade weil oder Teller: Bis zu 20 Prozent der braucht gerade einmal 1,5 Pro- Kultur Geschäftemacher in aller Welt ihre Nahrungsmittelproduktion jährlich klassische Börsendeals mit Devisen Nahrungsmittelproduktion werden zent aus dem Bundeshaushalt. ganze Macht ein, dieses unsägliche gesteigert werden, um alle satt zu derzeit stagnieren oder der Markt zweckentfremdet. Also ertappt, ein Mann der »Seelische Echos« Ziel zu erreichen – auch um den machen, was auch gelingen könnte. der Schuldverschreibungen danie- So langsam beginnen selbst gut- viel Wind macht. Die ganze auf der Leinwand Preis von Hunger und Unruhen. Aber die Lebensmittel sind inzwi- derliegt, locken die Geschäfte mit gläubigste Menschen zu ahnen, Wahrheit ist, daß Peer Stein- Zum ersten Mal werden Weltbank und Internationaler schen in armen Ländern unbezahl- den „drei großen F“: Fuel, Feed und welche Verwerfungen Klimaschutz- brück in einem Bundeskabinett Werke von Lovis Corinth 9 Währungsfonds haben das Thema bar geworden. Vermutlich werden Food. Auf Deutsch geht es um Spe- Ideologen anrichten. Der Glaube, dient, in dem jetzt die Spendier- in Paris ausgestellt jetzt auf die Tagesordnung gesetzt: die Bürger der reicheren Länder kulationen mit Erdöl und anderen man könne durch strenge Regle- laune ausgebrochen ist. Mal den Krieg um das tägliche Brot. einspringen müssen, damit die Energieträgern, Futtermitteln für mentierungen die klimatischen eben eine Milliarde aufs Ren- Nicht nur in Haiti, sondern auch in Länder in den Hungerzonen nicht die Tierzucht und Nahrung. Wo die Verhältnisse des 20. Jahrhundert tenkonto, Extras für die Bundes- Geschichte Ägypten und vielen Ländern Afri- aus den Fugen geraten – Krisen ma- Benzinpreise inzwischen stehen, auf der Erde für alle Zeit als das wehr. Natürlich brauchen auch kas, Indonesien, auf den Philippi- chen Spekulanten erst richtig reich. weiß jeder Verbraucher. Auch, daß Maß der Dinge erhalten, geht in die die Familien Hilfe. Und jeder Humanität im nen und auch in weiten Regionen Im Jahr 1900 lebten 1,6 Milliar- dieses Preisniveau nichts mehr mit Irre. Nicht die Gletscherbedeckung sortiert seine Geschenke für das Krieg ist möglich Chinas. Die Hoffnung, man könne den Menschen, im Jahr 2050 wird den Gestehungskosten zu tun hat. der Alpen oder die Tropfhöhe der Wahljahr 2009 durch. Bis zur Kapitulation die extrem schnell wachsende die Weltbevölkerung auf 9,5 Milli- Um die Lebensmittel steht es nicht antarktischen Eisberge bestimmen Da kann ein Finanzminister behandelten die Westalliier- Weltbevölkerung wenigstens vor arden Menschen angewachsen sein anders. Der Nahrungspreis-Index die künftigen Lebensbedingungen wirklich nur noch so tun, als ten gefangene Wehrmachts- I Hunger bewahren, wird zunichte – das heißt, auf der Erde wird es ist von März 2007 bis heute um 57 auf der Erde, sondern der Plan, wie würde er sparen. Oder dicke angehörige korrekt gemacht durch die Preisexplosion zwei weitere Bevölkerungsgiganten Prozent gestiegen, berichtete die man im Jahr 2050 fast zehn Milliar- Backen machen. bei den Nahrungsmitteln. vom Schlage Chinas geben. „Neue Züricher Zeitung“. Wirt- den Menschen versorgen kann. Oberste Devise in Polen: Kein Geld für die Deutschen Neues Entschädigungsgesetz noch für dieses Jahr geplant – Warschau muß mit einer Klagewelle rechnen

eutsche ausgeschlossen“ – setzlich geregelt hat. Auf seiner Is- Polnische Zeitungen zitierten Noch mehr kreiden die Kritiker feld stützt sich auf den früheren rium offensichtlich vor internatio- mit einer dicken Schlagzei- raelreise hatte Tusk seinem Gastge- diskrete Stimmen aus dem War- Tusk an, daß unklar geblieben ist, Bundeskanzler Gerhard Schröder, nalen Gerichten die drohende Un- D le wollte die polnische Ta- ber zugesagt, ein Reprivatisie- schauer Außenministerium, nach wie Polen mit den entsprechenden denn Schröder hatte 2004 in War- gleichbehandlung von Deutschen geszeitung „Dziennik“ erst einmal rungsgesetz werde „endlich das denen Tusk wohl nicht die gesamte deutschen Ansprüchen umgehen schau versichert, daß es seitens rechtfertigen. einen Riegel vor alles schieben, schwierige und schmerzhafte The- internationale Rechtslage beachtet will. Die Deutsche Botschaft in Deutschlands keine Ansprüche auf Vertreter der radikal-antideut- was jetzt auf das Land zukommt. ma des verlorenen Vermögens be- habe, als er Jerusalem seine Zusa- Warschau sagte auf die Anfrage Entschädigung geben wird. Sein schen Partei PiS der Zwillingsbrü- Und das kann viel sein. enden“. Laut „Gazeta Wyborcza“ gen gab. von „Dziennik“ nur „Kein Kom- Wort, so wollen es viele Polen, soll der Kaczynski verlangen sogar, daß Polens Ministerpräsident Donald sagte Tusk weiter: „Wir müssen so Kritiker fallen in Warschau über mentar“, inoffiziell ließen die Di- gelten. Deutschland und Rußland als „Ver- Tusk hatte bei seinem Antrittsbe- ein Gesetz beschließen, denn die- den Premier her, weil er das hef- plomaten aber erkennen, daß man Das polnische Schatzamt, das antwortliche für den Totalita- such in Jerusalem ein Entschädi- ses fordert die Anständigkeit und tig umstrittene Thema nicht zuvor einen Ausschluß der Deutschen mit der Ausgestaltung des Gesetzes rismus“ die Entschädigungen über- gungsgesetz angekündigt, daß alle Gerechtigkeit.“ Tusk will den Ge- im eigenen Land diskutiert hatte, von der Entschädigungsregelung betraut ist, arbeitet an einer ande- nehmen sollen. Bürger Vorkriegspolens erfassen setzentwurf im Juli vor das Parla- sondern in Israel damit über- als klaren Verstoß gegen das Dis- ren Verteidigungslinie gegen deut- Die Polnische Bauernpartei, Koa- und damit die Vermögensansprü- ment bringen; in Kraft treten soll raschte. Das polnisch-israelische kriminierungsverbot in der EU be- sche Ansprüche. Per Dekret seien litionspartner von Tusks Bürger- che von Juden polnischer Abkunft die Regelung noch in diesem Jahr. Verhältnis ist seit Jahren erheb- trachten werde. Auch polnische unmittelbar nach dem Krieg Deut- plattform, will hingegen den Ver- regeln soll. Damit ist die Frage auf Die Höhe der Entschädigung ist lich belastet; Polen mußte sich Rechtswissenschaftler rechnen mit sche und Deutschstämmige zu tretungsanspruch Deutschlands dem Tisch, wie Polen jetzt deut- noch offen. Sollten Grundstücke wiederholt mit Antisemitismus- einer Klagewelle vor den interna- Feinden des polnischen Volkes er- unterlaufen und verlangt, den sche Vermögensansprüche behan- nicht rückübertragen werden kön- Vorwürfen aus Israel ausein- tionalen Gerichten – und einem klärt worden. Dieses Dekret sei als Grundgesetzartikel 116 abzuschaf- deln wird. nen, dann ist nach den bisherigen andersetzen. Der letzte Besuch ei- schweren Stand Polens. Gesetz heute noch in Kraft. Polen fen. Der Artikel 116 definiert die Polen ist das einzige Land in der Überlegungen allenfalls eine Lei- nes polnischen Regierungschefs Aber nicht alle Experten sehen müsse auch weiterhin die 1945 in deutsche Staatsbürgerschaft und Europäischen Union, das die Ent- stung in Höhe von 20 Prozent des liegt eine ganze Eiszeit von neun das so. Der ehemalige polnische Potsdam getroffenen Regelungen orientiert sich dabei an den deut- schädigungsfrage noch nicht ge- damaligen Wertes zu erwarten. Jahren zurück. Außenminister Adam Daniel Rot- einhalten – so will das Ministe- sche Grenzen von 1937. vs 2 Nr. 16 – 19. April 2008 P OLITIK MELDUNGEN Jugendamt mißachtete Hinweise Zu viele Kirchen Hätte Lea-Sophie nicht verhungern müssen? – Schweriner Bürgermeister steht vor seiner Abwahl Von M ARKUS SCHLEUSENER sein Enkelkind aufwachsen muß- dem Fall im Sozialausschuß des tes Kind haben werden.“ Gesche- aus Hamburg (2005, verhungert) Stuttgart – „Wir haben nicht zu te. Ferner gab es anonyme Hin- Stadtparlaments über Arbeits- hen ist jedoch nichts. oder Kevin aus Bremen (2006, tot viele Kirchengebäude, sondern zu weise. überlastung und fehlende Mittel: Die Untätigkeit der Verwaltung im Eisschrank). Das Schweriner wenig Ideen für eine intelligente m 27. April werden die Außerdem: Die Jugendamtslei- „Ich kann nicht garantieren, daß wiegt noch schwerer als in so Jugendamt war wirklich vorge- Nutzung.“ Dieser Ansicht ist der Schweriner an die Urnen terin klagte bereits ein Jahr vor wir nicht auch in Schwerin ein to- spektakulären Fällen wie Jessica warnt. Direktor des EKD-Instituts für A gerufen. Doch sie ent- Doch Norbert Claussen reagier- Kirchenbau und kirchliche Kunst scheiden nicht über eine Sachfra- te auf den Todesfall mit demon- der Gegenwart, Professor Thomas ge. In der Landeshauptstadt von strativer Gelassenheit. Er sagte Erne. In den 23 Landeskirchen Mecklenburg-Vorpommern geht auf einer Pressekonferenz „Pech gibt es rund 27 000 Kirchenge- es gleich ums Ganze. Soll Norbert gehabt“ und hielt an seinem Sozi- bäude, deren Erhalt jährlich rund Claussen (CDU) im Amt bleiben? aldezernenten Hermann Jung- 1,2 Milliarden Euro kostet. Den Die Bürger haben es in der Hand, hans (ebenfalls CDU) fest. Jung- EKD-Prognosen zufolge wird ihren Oberbürgermeister wieder hans hat inzwischen ein anderes auch im Jahr 2030 dieselbe Sum- abzuwählen, dem eine Mitverant- Ressort erhalten, ist aber immer me benötigt werden, obwohl bis wortung am Tod der kleinen Lea- noch in der Schweriner Stadtver- dahin die Zahl der Kirchenmit- Sophie zur Last gelegt wird. waltung tätig. glieder um ein Drittel zurückge- Was genau ist passiert? Im No- Als der Abschlußbericht des gangen und die Kirchensteuern vember 2007 verstarb ein fünfjäh- Untersuchungsausschusses vorge- von derzeit 9,9 Milliarden Euro riges Mädchen im Schweriner legt wurde, aus dem hervorgeht, um die Hälfte geschrumpft sein Krankenhaus. Es war auf 7,4 Kilo daß das Unglück vermeidbar ge- werden. Diese Entwicklung ma- abgemagert. Zum Vergleich: Eine wesen wäre, da gab es eine Zwei- che ein vertieftes Nachdenken Fünfjährige sollte 15 bis 20 Kilo drittelmehrheit gegen Claussen. über die Funktion von Kirchen wiegen. Laut „Bild“-Zeitung soll Die 14 Abgeordneten von CDU notwendig, forderte Erne. Als eine Ärztin danach den Zustand und FDP konnten den Abwahlan- schlechteste Lösung bezeichnete so beschrieben haben: „Der kleine trag nicht verhindern. Linke (11 er den Verkauf von Kirchen an Körper war gezeichnet von Hun- Sitze), SPD (9), Unabhängige (6) Wohnungsbaugesellschaften. Eine gerödemen und offenen Wunden. und Grüne (4) stimmten für das Veräußerung an andere Religions- Die Haare des Kindes waren bü- Volksbegehren. So wird vielleicht gemeinschaften lehnte er ab. schelweise ausgefallen. Und noch zum ersten Mal in der deutschen Wenn man der Meinung sei, nicht ein furchtbarer Verdacht: Das Geschichte ein Bürgermeister ei- alle Kirchen erhalten zu können, Mädchen hat offenbar tagelang in ner großen Stadt von der Bürger- solle man ihnen „die Chance ge- seinen Fäkalien gelegen.“ schaft aus dem Amt gedrängt. ben, Ruinen zu werden und eh- Gegen die Eltern, die das Kind Der Fall Lea-Sophie wirft wie- renvoll zu sterben“. Der Theologe derartig vernachlässigt haben, der einmal die Frage auf, wie Be- schlug vor, Kirchen leer zu räu- wurde Anklage wegen Mordes er- hörden in Deutschland arbeiten men und zusammen mit be- hoben. Sie waren es, die das be- und wozu sie überhaupt gut sind. stimmten Zielgruppen neu einzu- dauernswerte Geschöpf verhun- Immer wieder sterben Kinder in richten. Zahlreiche Jugendkir- gern ließen. den Haushalten von Asozialen. chen hätten damit gute Erfahrun- Was sich in der Familie abge- Sie verhungern, verdursten, er- gen gemacht. Eine andere Mög- spielt hat, klingt unfaßbar: Wäh- frieren. Manche werden auch ge- lichkeit sei, Kirchen zu Veranstal- rend das Kind weder ausreichend tötet und im Schrebergarten ver- tungsräumen umzubauen und ge- Flüssigkeit noch genügend Nah- scharrt oder im Keller einbeto- legentlich zu vermieten. Dabei rung erhielt, waren die Hunde der niert. sollte der kirchliche Charakter Eltern gesund. Einer sei sogar Einerseits mischt sich der Staat des Raumes erkennbar bleiben. übergewichtig, schrieb die „Bild“- in immer mehr Lebensbereiche Auf diese Weise bekämen auch Zeitung. ein, die ihn überhaupt nichts an- Kirchenferne einen unverbind- Die Eltern von Lea-Sophie hiel- gehen. lichen Zugang zur Kirche. idea ten noch andere Tiere in ihrer Andererseits versagt er aber Plattenbauwohnung: Molche und komplett, wenn es um die Schutz- Katzen. Gegen den 26jährigen Va- bedürfnisse der Schwächsten Dieser Ausgabe liegt das ter und die 24jährige Mutter wur- geht. Die Kinder aus Problemfa- Programm für das Deutsch- de Mordanklage erhoben. Am milien – und nur sie – brauchen landtreffen bei. vergangenen Dienstag begann der die Hilfe der Jugendämter. Darauf Prozeß. sollten sich die Behörden konzen- Aber auch die Behörden trifft trieren statt hunderttausende El- eine Mitschuld. Denn das Ju- tern unter Generalverdacht zu Kontakt: 040/414008-0 gendamt war vom Großvater des stellen, wie dies beim Bekannt- Kindes über die erbärmlichen werden so spektakulärer Fälle im- Redaktion: -32 Zustände informiert, in denen Kurzes Leben: Die kleine Lea-Sophie könnte noch leben. Foto: ddp mer wieder gefordert wird. Anzeigen: -41 Abo-Service: -42 www.preussische-allgemeine.de

Die Schulden-Uhr: Wer war IM Schubert? Schuldenberg Ein ehemaliger Stasi-Spitzel will nicht beim Namen genannt werden

ie gesetzlichen Kranken- Von M ARIANO ALBRECHT zeigten Ausstellung, die von Reli- ren Chargen der Öffentlichkeit zu- nen Mandanten. Höllrich spricht trag gelöscht. Auch Fernsehsen- Dkassen haben erstmals seit gionsschülern des Clara-Wieck- gänglich gemacht werden? von möglicher Lynchjustiz, räumt dungen wie das ARD-Magazin 2004 Überschüsse angesam- Gymnasiums Zwickau gemeinsam Bis zur Ausstellungseröffnung in jedoch ein, daß es dazu in der Ver- „Kontraste“ hatten recherchiert melt. Im Schnitt belief sich der ine kleine Ausstellung im mit dem Pfarrer i. R. Edmund Kä- der Heimatstadt des IM hatte die- gangenheit nicht kam. Der Firma und den Namen im Umfeld der Beitragssatz der Kassen Anfang Vogtländischen Reichenbach bisch erarbeitet wurde, findet sich ser sich nicht dafür interessiert, der Frau seines Mandanten seien Berichterstattung über „Schu- 2008 auf 14,9 Prozent; 2004 E (Sachsen) macht große der Klarname von IM Schubert. vermutlich wußte er nicht einmal, zwei Aufträge gekündigt worden, berts“ Vorgehen gegen die Aus- waren es 14,2 Prozent. Für die Schlagzeilen. Es geht um die Auf- Genannt wird der Reichenbacher daß er in der Ausstellung auf- ob dies in direktem Zusammen- stellung preisgegeben. War es vor nach wie vor hohe Beitragslast arbeitung von jüngster deutscher in einem Vortrag und einer Doku- taucht. Im Stasiunterlagengesetz hang mit der IM-Tätigkeit ihres Schuberts Rummel um seinen Na- gibt es zwei Gründe: Zum ei- Geschichte. „Christliches Handeln mentation über die systematische (StUg) heißt es dazu: „Für die For- men noch umstritten, ob ein um- nen galt es für die Kassen, ih- in der DDR“, ein Thema, bei dem Bespitzelung von Kirchenmitglie- schung zum Zwecke der politi- fängliches Recht auf Persönlich- ren Schuldenberg von über man an einem nicht vorbeikommt: dern, teilweise mit schweren Fol- schen und historischen Aufarbei- Ehemaliger IM keitsschutz in der Öffentlichkeit acht Milliarden Euro abzutra- der Stasi und ihrem Überwa- gen für die Opfer. Auch Pfarrer tung der Tätigkeit des Staatssi- fürchtet Lynchjustiz besteht, so macht ihn die aktuelle gen. Zum anderen steigen die chungs- und Unterdrückungsappa- Käbisch stand im Visier von cherheitsdienstes oder der Herr- Berichterstattung um den Vorgang Ausgaben je Versicherten. So rat. Schicksale von Opfern und „Schubert“. schaftsmechanismen der ehemali- erst Recht zu einer „Person des mußten die gesetzlichen Kran- jetzt auch Tätern dringen an die Der Stasizuträger sieht seine gen DDR sowie für Zwecke der Mannes zu tun hat, bleibt Mutma- Zeitgeschehens“, für die nur be- kenversicherungen 2007 im Öffentlichkeit. Der Inoffizielle Mit- Persönlichkeitsrechte verletzt und politischen Bildung stellt der ßung, ist aber nicht auszuschlie- grenzt Schutzansprüche bestehen. Schnitt 2185 Euro für jedes arbeiter (IM) der Staatssicherheit, geht nun juristisch gegen die Nen- Bundesbeauftragte folgende ßen. Anwalt Höllrich dürfte Gewin- Mitglied aufwenden; 2004 wa- Deckname „Schubert“, hatte kurz nung seines Namens vor. Am Unterlagen zur Verfügung: „Unter- Späte Rache der Verfolgten? ner in der Angelegenheit sein, ren es 1995 Euro. nach der Eröffnung der Ausstel- 6. März erwirkte „Schubert“ per lagen mit personenbezogenen In- Wohl kaum, denn die kennen den denn es gab kaum eine Medien- lung in Reichenbach dafür gesorgt, Gericht eine Einstweilige Verfü- formationen über: Mitarbeiter des Namen des Mannes, der sie in meldung, in der er nicht zu Wort 1.494.243.670.876 daß sein Name in der Ausstellung gung gegen die Nennung seines Staatssicherheitsdienstes, soweit Schwierigkeiten brachte, einige kam. Die Opfer des IM Schubert nicht genannt werden darf. Ein Ge- Klarnamens. Bis zu 250 000 Euro es sich nicht um Tätigkeiten für von ihnen ins Gefängnis, schon haben auch ihren Weg gefunden, (eine Billion vierhundertvier- richt in Zwickau erließ zunächst den Staatssicherheitsdienst vor lange aus ihren Stasiakten. Jeder um nicht als reine Verlierer dazu- undneunzig Milliarden zwei- einmal eine Einstweilige Verfügung Vollendung des 18. Lebensjahres Bürger, über den die Staatssicher- stehen. In einem unbeantworteten hundertdreiundvierzig Millio- zu seinem Schutz. Ob diese Ent- Haben die Täter ein gehandelt hat.“ Allerdings heit Informationen gesammelt Brief an „Schubert“ heißt es: nen sechshundertsiebzigtau- scheidung im Hauptverfahren wei- Recht auf Schutz? schränkt der Gesetzestext ein: hatte, kann auch die Herausgabe „Nunmehr sorgst Du selbst dafür, send und achthundertsechs- ter Bestand haben wird, muß sich „Unterlagen mit personenbezoge- der Klarnamen von Informanten Erinnerungen wachzurütteln: Wir undsiebzig) noch zeigen. nen Informationen dürfen nur zur und hauptamtlichen Stasi-Leuten entnehmen zwar der durch Dei- Da die Aussteller auf die Nen- Ordnungsgeld drohen Käbisch Verfügung gestellt werden, soweit beantragen. Für alle anderen dürf- nen Anwalt erwirkten Einstweili- Vorwoche: 1.493.963.314.944 nung offenbar nicht verzichten und seinen Schülern, sollte der durch deren Verwendung keine ten die Klarnamen von „irgend- gen Verfügung, daß Du nicht Verschuldung pro Kopf: 18.153 wollten, wurde die Ausstellung in Name in der Ausstellung auftau- überwiegenden schutzwürdigen welchen“ IM eher uninteressant willst, daß wir uns an Dich erin- Vorwoche: 18.149 Reichenbach geschlossen. „Die chen. Interessen der dort genannten sein. Der von IM Schubert ist nern. Doch das Gegenteil ist ein- Stasi macht wieder mobil – weh- Haben Täter des SED-Regimes Personen beeinträchtigt werden.“ schon lange im Internet recher- getreten: Viele erinnern sich jetzt (Stand: Dienstag, 15. April ret den Anfängen!“ empören sich ein Recht auf Schutz ihrer Persön- Schuberts Anwalt Thomas Höll- chierbar. In der Freien Enzyklopä- wieder an Dich.“ Das vorläufig 2008, 12 Uhr. Bürger und Politiker. lichkeit? Spielt es für die Doku- rich, er sitzt für die Linkspartei im die „Wikipedia“ war bis vor weni- letzte Wort wird am 22. April ge- Zahlen: www.steuerzahler.de) In der bereits seit dem Jahr mentation von Unrecht eine Rolle, Stadtparlament von Reichenbach, gen Tagen zu erfahren, wer „Schu- sprochen, dann wird das Gericht 2005 in 13 deutschen Städten ge- ob die Klarnamen, auch von unte- befürchtet ein „Pogrom“ gegen sei- bert“ war, mittlerweile ist der Bei- entscheiden. P REUSSEN /BERLIN Nr. 16 – 19. April 2008 3 Chinesische Streit bewußt inszeniert? Lösung »Zug der Erinnerung«: Die Attacken gegen Hartmut Mehdorn werden zunehmend schriller Von H ARALD FOURIER

a, wenn das keine Luxusprobleme sind: N Im Prenzlauer Berg, wo sich Deutschland selbst neu erfindet, gibt es zu viele Kinder! Ja, Sie haben richtig gelesen. Von Nachwuchssorgen ist dieser Berliner Szenebezirk weit entfernt. Im Schuljahr 2010/11 wird es 400 Schulanfänger mehr geben als jetzt schon. Die Schulen platzen aus allen Nähten. Im ganzen Land wird über den „demographischen Wandel“ gestöhnt, also darüber, daß es immer mehr Alte und immer wenige Junge gibt. Zur Zeit trifft es vor allem die neuen Länder, deren jugendliche Bevölkerung dramatisch schwindet. Die Alten bleiben zurück, die Jungen gehen dahin, wo es Arbeit gibt (also vorzugsweise nach Westen und Süden). Und wenn sie dann überhaupt Kinder kriegen, dann bringen sie sie nicht in ihrer alten Heimat zu Welt, sondern eben in den westdeutschen Ländern. So veröden ganze Landstriche zwischen Rügen und Vogtland. Brandenburg zählt die bereits geschlossenen Schulen im Dutzend, Sachsen rechnet schon in Hunderter-Schritten. Im Gedenken an deportierte Kinder: Prenzlauer Berg wissen die Stadträte Der „Zug der hingegen gar nicht, wo sie die vielen neuen Erinnerung“ im Schüler unterbringen sollen. Darunter sind Berliner viele, die aus christlichen Familien oder von Ostbahnhof Eltern aus höheren Einkommensschichten stammen. Solche Eltern machen sich eher zu Foto: Westphal viel als zu wenig Sorgen um ihren Nachwuchs. Eigentlich sollten wir annehmen, daß sich Von M ARKUS SCHLEUSENER dafür sind die „Zug-der-Erinnerung“- Jetzt also die deutsche Hauptstadt. Ostbahnhof. Für den Verein ein „Boy- eine zuständige Bezirksstadträtin darüber Macher bisher schuldig geblieben. Der Zug sollte in Berlin-Grunewald kott“. freut, für einen so außergewöhnlichen Schul- Der „Zug der Erinnerung“ ist ein halten. Hier wurden von den National- Bahn und Verein streiten natürlich bezirk verantwortlich sein zu können! Lioba ine Dampflok schiebt sich auf Verein, der mit einem historischen Zug sozialisten Juden für den Transport auch ums Geld. So eine Fahrt kostet et- Zürn-Kasztantowicz (SPD) hingegen den Berliner Ostbahnbahnhof. an die Deportation von Kindern wäh- nach Osten verladen. Das Gleis 17 wä- wa 100 000 Euro für Trassen-Entgelt. beschwert sich über die vielen Schüler, für E Auf dem Gleis drängeln sich rend der NS-Diktatur erinnern will. re also wie gemacht für die Erinnerung Das sind Gebühren, die die Bahn für die sie drei neue Grundschulen einrichten Schaulustige. Polizei und Bahnperso- Keine einfache Aufgabe: Der Termin- an die Deportation. den Zug berechnen muß, ob sie will soll. In diesem Zusammenhang kritisiert sie nal sorgen für Ruhe und Ordnung. kalender des offiziellen Deutschland Problem: Auf diesem Gleis kann oder nicht. Ein Gesetz schreibt es ihr sogar die Neubauprojekte für junge Familien. Außerdem anwesend: etliche Kamera- ist ohnehin reichlich bestückt mit Ho- beim besten Willen kein Zug mehr hal- vor, alle Zugunternehmen gleich zu be- „Am liebsten wäre ihr ein Baustopp, um teams, Fotografen, Journalisten. locaust-Gedenktagen, Wanderausstel- ten, da es längst abgeschnitten ist vom handeln. Die Bahn will das Entgelt un- den Zuzug zu stoppen“, zitiert eine Lokal- „Würden Sie einmal bitte herschau- lungen zu Krieg und Drittem Reich restlichen Bahnnetz. In den alten An- ter Umständen an eine jüdische Orga- zeitung die Kommunalpolitikerin. Ob sie en – für die Berliner Morgenpost?“, und ähnlichem. Das Fernsehen sendet lagen wuchern Gras und andere Pflan- nisation spenden. Aber das reicht den auch bald die Ein-Kind-Familie per Gesetz fragt der Fotograf. Er meint den Lok- nachgerade täglich etwas zu dem The- zen. Machern vom „Zug der Erinnerung“ nach chinesischem Vorbild fordert? führer. Der lächelt in die Kamera und ma. Kaum eine größere Stadt ist mehr Die Bahn bot ein anderes Gleis am nicht. Das Geld vom Staat, der allein in Mein Gott, werden einige Dorfbürger- antwortet im Scherz: „Aber die Bilder ohne „Stolpersteine“, erst in der ver- gleichen Bahnhof an. Doch das Ange- Berlin 23 000 Euro für ihre Aktion be- meister und Landräte im restlichen Deutsch- nicht an Herrn Mehdorn schicken.“ gangenen Woche war im Bundestag bot wurde von den Machern nicht be- reitgestellt hat, ebenso wenig. Über das land seufzen, hätten wir doch nur ein paar Die Umstehenden lachen. wieder eine Gedenkstunde wegen der achtet. Dafür erregten sie sich umge- zusätzliche Spendenaufkommen des von diesen Schülern, dann müßten wir Es stimmt alles an diesem April- NS-Machtergreifung 1933. Wie also hend, die Bahn verweigere aus böser Vereins liegen keine Erkenntnisse vor. unsere Grundschule und später unsere Sonntag. Die Macher der Aktion „Zug kann ein Verein die Aufmerksamkeit Absicht den Halt auf dem besagten Über die Initiatoren auch kaum. weiterführende Schule nicht schließen. der Erinnerung“ könnten zufrieden an sich ziehen? Gleis 17. „Anstatt mit uns zu sprechen, Am vergangenen Sonntag drängelten Das Signal vom Prenzlauer Berg ist sein. Der Himmel ist wolkenlos. Ihr Die Initiative „Zug der Erinnerung“ werden Pressekonferenzen anberaumt sich rund 500 Personen an dem Gleis, bedrückend: Mitten in einem Land, dem der „Zug der Erinnerung“ ist planmäßig fiel auf durch wiederkehrenden, laut und haltlose Vorwürfe gegen die Bahn auf dem der historische Zug stand. Nachwuchs ausgeht, beschweren sich angekommen. Das Gleis ist voll mit Be- und öffentlich angezettelten Streit, der erhoben. Das ist genau der Umstand, Ohne die „Offiziellen“, die Eisenbahn- Stadtbezirkspolitiker über die Last, die suchern. Doch als um 12 Uhr mittags regelmäßig entflammte, bevor der Zug der die Zusammenarbeit mit der Initi- Hobbyforscher und die aus beruf- ihnen durch zu viele Kinder aufgebürdet die Kundgebung der Initiatoren be- eine Stadt erreichte. ative so schwierig macht“, klagt ein lichen Gründen anwesenden Journali- würde. Es erinnert an einen jüngsten Skandal ginnt, schimpft ein Redner erstmal Im November startete er in Frankfurt Bahn-Sprecher. sten wären es noch deutlich weniger in Hamburg. Dort erzwangen Anwohner die kräftig auf die Deutsche Bahn. am Main. Am 8. Mai soll der Zug in So ähnlich lief der Streit um den ge- gewesen. Schließung einer Kita vor Gericht, weil sie „Einige wenige Machthaber“ – ge- Auschwitz einrollen. In den Städten, in planten Aufenthalt auf dem Berliner Dafür haben es die Macher immer- sich in ihrer Ruhe gestört fühlten. Ruhe? Ja, meint ist wohl vor allem Bahnchef denen der Zug bereits war, gab es stets Hauptbahnhof. Die Bahn lehnte dies hin in die ARD-Tagesschau um 20 Uhr die Grabesruhe eines sterbenden Landes. Hartmut Mehdorn – wollten das Ge- Ärger mit der Bahn. Die Initiatoren ab – wegen der zu erwartenden Ver- geschafft. Ob der inszenierte Rummel denken verhindern. Aber will der suchten, so schien es bisweilen, die kehrsprobleme. Stattdessen hielt der einem würdigen Gedenken dienlich Bahn-Chef das wirklich? Den Beweis Auseinandersetzung regelrecht. Zug nun auf dem ebenso bahneigenen ist, diese Frage stellte niemand.

Bahn-Spende Vergangenheit als Waffe abgelehnt

Debatte über Stasi-Verstrickungen bei der »Berliner Zeitung«: Ehrliche Aufarbeitung oder bloßer Machtkampf? er Zentralrat der Juden hat D das Angebot der Deutschen Von M ARKUS SCHLEUSENER tung“, Josef Depenbrock dürfe liner Zeitung“ sei Stasi-verseucht. heit der übernommenen Redak- werden. Deswegen haben die Bahn, die Streckengebühren für nicht gleichzeitig Chef des „Berli- Tatsache ist, daß sich vor kurzem teure gefragt. Und das, obwohl ge- meisten Mitarbeiter der „Berliner den „Zug der Erinnerung“ (siehe ner Verlages“ und Chefredakteur zwei Mitarbeiter offenbart haben. rade Journalisten oft SED-nah wa- Zeitung“ Einsicht in ihre Stasi- Beitrag oben) als Spende an jüdi- anche Argumente wer- der „Berliner Zeitung“ sein. Thomas Leinkauf, Chef der Wo- ren. Unterlagen beantragt, um ihre sche Organisationen zurückzuer- den nur angeführt, weil Depenbrock sei der „Höfling“ chenendbeilage, und Ingo Preiß- Besonders bei der „Berliner Vergangenheit offenzulegen und statten, empört zurückgewiesen. M sie jemandem gerade in von „Mr. Pokerface David Mont- ler, ein stellvertretender Ressort- Zeitung“ ging es sehr lässig zu. ihre Glaubwürdigkeit wiederher- „Wir wollen dieses Geld nicht, wir den Kram passen. Nicht weil sie gomery“, schimpft der Chef der chef, haben zugegeben, daß sie Erich Böhme, Chefredakteur von stellen zu können. Doch selbst brauchen dieses Geld nicht, we- besonders schlüssig sind. So zum Journalistengewerkschaft DJV Mi- fürs MfS tätig waren. Die Frage ist 1990 bis 1994, hielt eine Spitzel- über die Aufklärung der Stasi-Ver- der die jüdische Gemeinschaft Beispiel die Behauptung: Jemand, chael Konken. Er wirft Depen- nun: Wie viele Redaktionsmitglie- tätigkeit für Mielke & Co. wohl für gangenheit sind sie sich uneins. noch die Ausstellung“, sagte der der Eigentümer einer Zeitung ist, brock vor, die „Heuschreckenphi- der waren noch für Mielke unter- eine Art Kavaliersdelikt. Der Sat1- Der verhaßte Chefredakteur woll- Generalsekretär des Zentralrats, kann nicht gleichzeitig ihr Chef- losophie“ seines Chefs umzuset- wegs? Zuschauern als Talk-im-Turm-Mo- te erst Wissenschaftler engagie- Stephan Kramer, im RBB. redakteur sein. Dies gefährde die zen. Montgomery ist der neue Ei- Wie die Preußische Allgemeine derator bekannte Journalist ver- ren, die dies tun sollten, dann Zuvor war die Bahn massiv kri- „journalistische Unabhängigkeit“ gentümer der Zeitung. Es heißt, er Zeitung in Erfahrung bringen zichtete auf eine gründliche Auf- aber absagten. Danach griff er auf tisiert worden, weil sie Gebühren zu sehr. habe nur seinen Gewinn im Sinn. konnte, war die MfS-Tätigkeit von klärung. Er hatte Großes im Sinn, ehemalige Mitarbeiter zurück. von zusammen etwa 100 000 Euro Das ist Blödsinn. Dieter Stein ist Und gegen so einen Mann ist Mitarbeitern der „Berliner Zei- wollte die „Berliner Zeitung“ vom Die kennen sich natürlich am be- eingezogen hatte, wozu sie, wie gleichzeitig der Hauptinhaber der jedes Mittel recht. Zumal Montgo- tung“ ein offenes Redaktionsge- SED-Bezirksblatt zur „deutschen sten aus, wenn es um die Beleg- ein Bahnsprecher erklärte, gesetz- Berliner Wochenzeitung „Junge mery Renditeerwartungen von 18 heimnis. Offenbar, so eine Vermu- Washington Post“ veredeln. „Un- schaft geht. Die Mitarbeiter aber lich verpflichtet sei. Mit dem ent- Freiheit“ und ihr Chefredakteur – bis 20 Prozent aufgestellt haben tung, werden die pikanten Fakten sere DDR-Vergangenheit war un- behaupten, gerade Ex-Angestellte sprechenden Gesetz soll verhin- und niemand hat je die Unabhän- soll, recht viel auf einem schwä- erst jetzt der Öffentlichkeit preis- ter Böhme kein Thema“, erinnert des Verlages seien befangen und dert werden, daß die Bahn einzel- gigkeit der Redaktion in Zweifel chelnden Markt wie dem der Ta- gegeben, weil sie ins Konzept der sich ein früherer Mitarbeiter. könnten kein neutrales Urteil fäl- ne private Streckenbenutzer be- gezogen. Oder Rudolf Augstein: geszeitungen. Die Redaktion hat neuen Eigentümer passen, die mit Diese gleichgültige Haltung len. vorzugt. Darauf hatten Unterstüt- Er war Chef und (Mit-)Inhaber den Chefredakteur Anfang des der renitenten Redaktion fertig wird jetzt auch von der Chefin Es bleibt nur die traurige Er- zer der Ausstellung gefordert, die des „Spiegel“ in einer Person! Jahres zum Rücktritt aufgefordert werden wollen. der Stasi-Unterlagenbehörde be- kenntnis, wie fatal eng das Ver- Bahn solle die Gebühren spen- Und gerade viele kleinere Maga- – ein seltener Vorgang in der 1990 und in den Folgejahren klagt. kritisiert, drängen, das Aufklären und das den. zine und Zeitschriften könnten deutschen Pressegeschichte. sind die meisten Zeitungen von die westdeutschen Verlage hätten Mißbrauchen einer unangeneh- Kramer warf der Bahn nun vor, anders gar nicht existieren. Nun schießen Montgomery, De- westdeutschen Verlagen ge- 1990 völlig unkritisch das Ost- men Vergangenheit beieinander- mit der Spende einen „Ablaß“ an- Trotzdem beschweren sich die penbrock & Co. scharf zurück. Ihr schluckt worden. Niemand hat Personal übernommen. Und nun liegen können, wenn Macht und zustreben und antisemitische Kli- Mitarbeiter der „Berliner Zei- Vorwurf: Die Redaktion der „Ber- damals nach der DDR-Vergangen- die Wende: Alles soll aufgeklärt Mißgunst im Spiel sind. schees zu bedienen. H.H. 4 Nr. 16 – 19. April 2008 H INTERGRUND Zeitzeugen Schreckwort Auf schmalem Grat »Hamburger Verhältnisse« Schwarz-Grün in Hamburg verstört viele traditionelle GAL-Anhänger ie Wahl zur Hamburgischen D Bürgerschaft am 6. Juni Von H ANS HECKEL Die strukturellen Spannungen der Öko- und Friedensbewegung, seine Meinung eben mit dem 1982 geriet für die seit 1957 re- innerhalb der GAL indes sind in die als Geschäftsleute, Ärzte, An- Wachstum seines Einkommens. gierende SPD zum Desaster. Zu- den grünen Hochburgen Ham- wälte oder gut bezahlte Angestell- Wem „Unternehmer“ als 25jähri- gleich betrat erstmals die „Grün- ie freundlichen Signale burgs mit Händen zu greifen, etwa te ihren Weg ins Zentrum der Ge- ger nur als Schimpfwort über die Alternative Liste“ (GAL) die po- gingen von beiden Seiten im westlichen Zentrum der 1,8- sellschaft gemacht haben. Die Lippen kam, der sieht dies als litische Bühne der Hansestadt. D aus: Die grüne Ex-Senato- Millionen-Stadt, von St. Pauli sich aber immer noch „dazugehö- 50jähriger, der nunmehr selbst ei- Die GAL war kurz zuvor aus rin und profilierte Bundestagsab- über das Schanzenviertel und Al- rig“ fühlen und den quirligen nen Betrieb unterhält, naturge- dem Hamburger Landesverband geordnete Krista Sager bezeich- tona bis nach Ottensen. Charme der einst heruntergekom- mäß anders. der Grünen und der von ehema- Krista Sager – Die 1953 gebore- nete eine schwarz-grüne Liaison Neben winzigen Hinterhof- menen Viertel genießen. Da kam es für die GAL immer- ligen Mitgliedern des Kommuni- ne Gymnasiallehrerin für Deutsch in Hamburg schon im September werkstätten, bunten bis düsteren Ihr Leben hat sich von dem der hin günstig, daß die Elb-FDP nach stischen Bundes und Angehöri- und Geschichte gehörte von 1997 2007 als eine „sehr realistische Szenelokalen und wild ver- übriggebliebenen oder nachge- jahrelangem inneren Zank derart gen der „Bunten Liste“ gegrün- bis 2001 dem ersten rot-grünen Option“. CDU-Bürgermeister Ole schmierten Treffs des angejahrten wachsenen „Aussteiger“ weit ent- ausgelaugt erschien, daß sie den deten „Alternativen Liste“ her- Hamburger Senat als Wissen- von Beust signalisierte ebenfalls Hausbesetzermilieus stechen hier fernt, und damit auch ihr Blick Grünen die klassisch linksliberale vorgegangen. schaftssenatorin an. Seit 2002 im Interesse. Auf ihrem Parteitag im längst die schicken Domizile ei- auf die Welt. Wem vor Jahrzehn- Wählerschaft kaum streitig ma- Der Sommer 1982 war geprägt Bundestag, fungierte sie bis 2005 Oktober 2007 ließen Hamburgs ner neuen Mittelschicht ins Auge: ten zu „Besitz“ nur „Enteignung“ chen konnte. 17 Prozent der Selb- von der Agonie der SPD/FDP- als eine der beiden Fraktionsvor- Grüne die Frage immerhin offen, oft ehemalige „Spontis“ oder K- einfiel, weil „Besitz“ an sich schon ständigen Hamburgs haben nach Koalition in Bonn. Hamburgs sitzenden der Grünen in Berlin. grenzten sich dafür strikt von der Gruppen-Aktivisten, Veteranen „Diebstahl“ bedeute, der ändert einer Wahlanalyse GAL gewählt, Sozialdemokraten verloren 2005 kandidierte sie nicht mehr Linken ab. nur zehn die Liberalen. gegenüber 1978 8,8 Prozent- für dieses Amt und wurde Koordi- In den deutschen Me- Doch zur GAL-Klientel punkte und fielen auf 42,7 Pro- natorin des Fraktions-Arbeitskrei- dien wird die Grün-Alter- zählen nach wie vor auch zent, die CDU unter Spitzenkan- ses „Wissen und Generationen“. native Liste, wie sich die jene, denen gesellschaft- didat Walther Leisler Kiep stieg Grünen in Hamburg nen- licher Aufstieg als Anpas- auf 43,2 Prozent und wurde da- nen, für das Betreten des sung verdächtig ist, die da- mit erstmals stärkste Partei. Christa Goetsch – 1952 in Bonn schwarz-grünen Neulandes hinter Korrumpierung wit- geboren, unterrichtete Goetsch auf Landesebene als be- tern, ja Verrat. Jene, die von 1980 bis 2002 Chemie und sonders pragmatisch ge- Wörter wie „Sachzwang“ 1982: An der Biologie an einer Hamburger feiert. Beide, Hamburgs und „Realismus“ nie akzep- Schule. Erst 1995 wurde sie Grü- Grüne wie die Union der tieren werden. Hafenstraße tobten nen-Mitglied, zog jedoch schon Hansestadt, sollen auch Noch einmal schaffte es die Besetzer zwei Jahre später in die Bürger- stellvertretend für ihre die GAL, im Februar ihre schaft ein. Goetsch war GAL-Spit- Bundesparteien neue koali- unangefochtene Spitzen- zenkandidatin bei der jüngsten tionspolitische Optionen stellung in den alten Hoch- Während die FDP den Einzug Hamburg-Wahl und ist auch Frak- öffnen, nachdem sich die burgen zu verteidigen, die in die Bürgerschaft knapp ver- tionsvorsitzende im Landesparla- SPD immer unverhohlener derart heterogen geworde- paßte, errang die GAL auf An- ment. auf Kurs Rot-Rot begibt. ne Traditions-Anhänger- hieb 7,7 Prozent. Da eine Große Für die GAL ist das Ham- schaft einigermaßen an Koalition für den SPD-Bürger- burger Experiment von Ri- sich zu binden. meister Klaus von Dohnanyi siken gezeichnet. Schon die Angesichts eines schwarz- ebenso wenig infrage kam wie ersten Avancen vom ver- grünen Senats, der links- Rot-Grün, regierte das seit nur gangenen Herbst haben grünen Dogmatikern als einem Jahr amtierende Stadt- die linke Basis verunsi- Kulturbruch schlechthin oberhaupt mit einem Minder- chert. Gegenüber den vori- erscheint, könnte die Inte- heitssenat unter „Duldung“ der gen Wahlen 2004 büßten grationsfähigkeit jedoch GAL. die Alster-Grünen am schnell nachlassen. Die Die folgenden Monate gerieten 24. Februar schließlich Linkspartei, die in Ham- zum endlosen Hickhack zwi- über ein Viertel ihrer Stim- burg den Einzug ins Parla- schen der GAL und dem „tole- men ein. Der insgesamt ge- ment sofort schaffte, hält rierten“ SPD-Senat. Die Stim- ringeren Wahlbeteiligung ihre Netze weit geöffnet, mung war aufgeladen, die kurz verdanken sie es, daß sie in um das einst auf Grün zuvor besetzten Häuser an der – Die Diplomsozio- Prozenten „nur“ von 12,3 abonnierte Protestpotential Hafenstraße erhitzten die Gemü- login (geboren 1951) war Grün- auf 9,6 rutschten. aufzusammeln. ter. Bundesweit machte das dungsmitglied des „Kommunisti- Am Beispiel der GAL Die GAL-Führung ist Schlagwort von den „Hamburger schen Bundes“ (KB) 1971, dessen deutet sich ein Dilemma sich der Gratwanderung Verhältnissen“ als Vokabel für Führung sie bis 1982 angehörte. an, das den Grünen wohl bewußt. Bei den Koa- Unregierbarkeit Karriere in den Nach einigen Jahren bei der neuen bundesweit noch schwer litionsverhandlungen mit Medien. GAL verließ sie die Grünen 1989 zu schaffen machen dürfte. der CDU ließ sie bei sensi- Dohnanyi zog schließlich die in Richtung PDS. Jelpke hebt sich In der Partei tut sich ein blen Themen wie Elbver- Notbremse und führte einen Be- seit Jahren hervor durch ihre be- kultureller Graben auf, der tiefung, Schul-, Bildungs- schluß über Neuwahlen noch im sonders verbissenen Attacken ge- sich als noch tiefer erwei- oder Energiepolitik heftig selben Jahr herbei. gen alles, was sie politisch rechts sen könnte als die alte Ri- die Muskeln spielen. Sie Am 19. Dezember 1982, in der Mitte wähnt. valität zwischen linken weiß, daß sie ihrer Wähler- Bonn war mittlerweile Helmut „Fundis“ und gemäßigten schaft einiges bieten muß, Kohl auf dem Wege des Kon- „Realos“. GAL-Parteichefin um deren Ausfransung struktiven Mißtrauensvotums Thomas Ebermann – Als erster und die Frak- nach links zu begrenzen. Kanzler geworden, errang die Fraktionsvorsitzender der jungen tionsvorsitzende Christa Doch wenn es darum SPD ihre absolute Mehrheit mit GAL in Hamburg erlangte der Goetsch stießen erst 1995 geht, die anderen Parteien 51,3 Prozent zurück, die CDU 1951 geborene, gelernte Erzie- zur GAL. Die Flügelkämpfe mit in bestimmten Kreisen fiel auf 38,6 und die GAL leicht hungshelfer 1982 bundesweite Be- der 80er Jahre, an denen populären Maximalforde- auf 6,8 Prozent. Die Elb-FDP kanntheit. Er stand gewisserma- Krista Sager an vorderster rungen zu übertrumpfen, fuhr mit 2,6 Prozent das schlech- ßen für die „Hamburger Verhält- Front beteiligt war, tobten haben die Grünen (in Ham- teste Ergebnis ihrer Geschichte nisse“ (siehe Kasten). 1987 zog vor ihrer Zeit – vielleicht burg wie anderswo) kaum ein. 1988 sollte Dohnanyi übri- Ebermann in den Bundestag ein, auch daher die gewisse eine Chance gegen die gens doch noch über die Hafen- dem er bis 1988 angehörte. Dort Leichtigkeit, mit der sie Linkspartei. Da geht es ih- straße stürzen, die GAL zog 1997 setzte er sich sogar gegen Otto sich ins schwarz-grüne nen nicht viel besser als erstmals in den Senat ein. H.H. Schily bei der Wahl zum Frak- Abenteuer stürzen. Muskelspiel: GAL-Fraktionschefin Goetsch mit Ole von Beust (CDU) Foto: ddp der SPD. tionssprecher durch. Ebermann beklagte als linker „Ökosozialist“ jedoch bald den wachsenden Ein- fluß der „Realos“ und setzte sich von den Grünen ab. Ein neues Kampffeld für die K-Gruppen Die roten Wurzeln der Grünen: Sogar die spätere Pragmatikerin Krista Sager kam einst vom KBW

Von H ANS HECKEL ger im Kommunistischen Bund dem „Kommunistischen Bund“ Gegen solche in kommunisti- Bildung einer stabilen Mehrheit. Westdeutschland (KBW) ihre poli- (KB), der trotz ähnlichen Namens schen Kaderparteien geschulten An Rot-Grün mochte Hamburgs tischen Wurzeln. Der KBW unter- nicht mit dem KBW zu verwech- Politprofis hatten die vielfach po- SPD-Bürgermeister Klaus von aß die Grünen eine ausge- schied sich deutlich von der weit seln ist. Der KB stand der UdSSR litisch unbedarften Idealisten aus Dohnanyi nicht einmal denken sprochene Linkspartei bekannteren DKP, die sowohl fi- weit offener gegenüber und ver- dem bürgerlichen Lager keine (siehe Kasten). D würden, war ihnen nicht nanziell als auch ideologisch eng teidigte die Existenz der DDR, Chance. Parallel zur Entwicklung auf zwingend in die Wiege gelegt. an die DDR angebunden war. während andere Maoisten den Anti-Atombewegung, Hausbe- Bundesebene verließ die GAL in Bürgerliche Köpfe wie der ehe- Leitsterne des KBW waren die Gedanken der Wiedervereinigung setzerszene und der Kampf gegen der zweiten Hälfte der 80er Jahre malige CDU-Politiker Herbert Volksrepublik China und der Ma- favorisierten. Der KB umfaßte in den Nato-Doppelbeschluß waren ihre Fundamentalopposition Gruhl oder der konservative Öko- oismus, das sowjetrussische Sy- seiner Blütezeit Ende der 70er der Treibsatz der jungen Partei, Schritt um Schritt und nahm nun Heinz Oestmann – Der heute bauer Baldur Springmann gehör- stem wurde als „staatskapitali- Jahre rund 2500 Mitglieder, davon die 1982 erstmals in die Hambur- die Regierungsbeteiligung ins Vi- 57jährige Elbfischer zog im Januar ten noch in den späten 70er Jah- stisch“ abgelehnt. So richtete sich allein 1500 in Hamburg. ger Bürgerschaft einzog und so- sier. 1985 per „Rotation“ für die GAL in ren zu den Ikonen der erwachen- die nur wenige Tausend Mitglie- Aus dem KB stammten die frü- fort für erheblichen Wirbel sorgte. Krista Sager, seit 1983 in der die Hamburger Bürgerschaft ein. den grünen Bewegung. der umfassende Gruppe gegen die hen GAL-Politiker Thomas Eber- Weil weder die von der Krise der GAL-Führung, profilierte sich 1986 wurde er nicht mehr aufge- In Hamburg jedoch fanden sehr Nato und den Warschauer Pakt mann und Ulla Jelpke. Jelpke ver- Bonner SPD/FDP-Koalition ge- bald als führende Sprecherin des stellt, weil die GAL mit einer rei- schnell Vertreter des Linksaußen- gleichermaßen und forderte an- ließ die Grünen 1989 wieder und schwächte SPD noch die CDU bei „realpolitischen Flügels“. Nach nen Frauenliste antrat. Oestmann Spektrums den Weg in die junge stelle der Bundeswehr eine „de- sitzt seit 1990 mit Unterbrechung der Hamburgwahl im Sommer Ulla Jelpke verließ 1990 auch wurde bekannt durch den Kampf Bewegung, was die Szene an der mokratische Volksmiliz“, in der für die PDS/Linkspartei im 1982 eine Mehrheit errangen (die Thomas Ebermann zusammen gegen eine Hafenerweiterung, die Elbe schnell radikalisierte. So hat- Offiziere gewählt werden. Bundestag. Außerhalb Hamburgs FDP blieb unter fünf Prozent), mit 42 weiteren Getreuen wie seinen Heimatort Altenwerder in te die heute als gemäßigt und Andere führende GAL-Politiker machte der KB-Veteran Jürgen verhinderten die 7,7 Prozent ge- Rainer Trampert die Grünen, ging den 90er Jahren schluckte. pragmatisch bekannte Krista Sa- der ersten Stunde stammten aus Trittin bei den Grünen Karriere. wählten GAL-Abgeordneten die aber nicht zur PDS. D EUTSCHLAND Nr. 16 – 19. April 2008 5 Ein »Ungenügend« für Merkel MELDUNGEN Immer mehr Die versprochene Rentenerhöhung ist zwar gerecht für die Senioren, wirft aber viele Probleme auf Onlinesüchtige Von R EBECCA BELLANO Aussicht gestellte Rentenerhöhung Jungen gut 20 Milliarden Euro ko- in den Reihen der CDU / CSU im- schmerzhafter werden, aber dann erfolgte ohne vorherige Absprache sten wird, denn da die geplante mer noch, da viele den für 2011 ge- sind die jetzigen Machthaber ja Köln – Immer mehr Menschen mit dem Kabinett. Dies ist insoweit Rentenerhöhung dauerhaft gilt, er- planten ausgeglichenen Haushalt nicht mehr im Amt. Hoffen sie je- erkranken an Onlinesucht. Laut enn ich mir die Reform- selbstherrlich, weil bei dieser Er- höht sich so die Basisrente für alle dann für noch unrealistischer hal- denfalls, dabei wurde das Problem „Deutschem Ärzteblatt“ gibt es bilanz der Regierung höhung der schon zu Zeiten von folgenden Jahrzehnte. ten. Doch der Schuldenberg muß inzwischen so lange vor sich her- schon zwei Millionen Internetab- W Merkel heute ansehe, Rot-Grün beschlossene Riester- „Ich fürchte, wir sehen gerade von den kommenden Generatio- geschoben, daß die ersten Auswir- hängige in Deutschland. Experten dann fällt mir nur ein Wort ein: un- Faktor für zwei Jahre außer Kraft die Vorboten einer Rentnerdemo- nen abgezahlt werden, und da die- kungen schon bald zum Tragen fordern deshalb bessere Therapie- genügend!“ Diese unerwartet harte gesetzt würde. Zwar sind die Al- kratie“, meldete sich der ehemalige se bei den Wahlen immer weniger kommen. angebote sowie eine verstärkte Kritik erhielt Angela Mer- Bis jetzt haben sich nur Aufklärungsarbeit. Die Drogenbe- kel vor kurzem von Josef die unter 40jährigen davor auftragte der Bundesregierung, Sa- Schlarmann, dem Vorsit- gefürchtet, daß für sie bei bine Bätzing, rief die Weltgesund- zenden der CDU / CSU- ihrem Renteneintritt im heitsorganisation (WHO) dazu auf, Mittelstandsvereinigung. Alter von 67 Jahren nur Onlinesucht als Krankheit aner- Der Anlaß, der Josef noch eine Grundsiche- kennen, denn nur eine Anerken- Schlarmann zur einer der- rung übrigbleiben wird. nung durch die WHO und den art scharfen Formulierung Eine aktuelle Studie hat Staat werde eine Finanzierung von bewegte, war die von der aber ergeben, daß nun vor Therapien durch Krankenkassen Bundeskanzlerin und ihnen schon andere in den ermöglichen. idea CDU-Chefin mit getragene zweifelhaften Genuß die- beabsichtigte Rentenerhö- ser Grundsicherung kom- hung von 1,1 Prozent. „Ich men werden. Bischof Meiser stehe 100prozentig hinter Vor allem viele Bewoh- dieser Rentenerhöhung. ner der neuen Bundeslän- entehrt Sie ist mit 1,1 Prozent der haben aufgrund langer nach drei Nullrunden Arbeitslosigkeit kaum aus- München – Der Streit um die wahrlich nicht überzogen, reichende Versorgungsan- Umbenennung der Münchener sondern verantwortbar“, sprüche erwerben kön- Meiserstraße ebbt nicht ab. Drei so die Kanzlerin. nen. Auch sogenannte Mi- bayerische Pfarrer werfen der Lei- Angesichts der Tatsache, ni-Jobber und Menschen tung der Evangelisch-Lutherischen daß bei vielen der aktuell mit einem Stundenlohn Kirche in Bayern vor, sich nicht abgeschlossenen Tarifver- unter 7,50 Euro hatten schützend vor ihren früheren Bi- handlungen Lohnerhö- kaum die Möglichkeit, ge- schof Hans Meiser (1881–1956) zu hungen von je nach Bran- setzliche Rentenansprü- stellen. Dem Altbischof werden che fünf bis neun Prozent che im ausreichenden antisemitische Äußerungen aus für die Arbeitnehmer er- Maß zu erlangen ge- den Jahren 1926 und 1943 vorge- zielt wurden, erscheinen schwiege denn, privat vor- halten, weshalb die Stadt im ver- 1,1 Prozent für die Rent- zusorgen. gangenen Jahr beschlossen hat, die ner nur mehr als gerecht. Die Analyse des Finanz- Meiserstraße in Katharina-von-Bo- Diese Menschen haben ihr ministers von Sachsen- ra-Straße (nach der Ehefrau Martin Leben lang gearbeitet und Anhalt, Jens Bullerjahn, Luthers) umzubenennen. Die Kir- da sind die paar Euro pro und des Sozialministers che habe ihren früheren Bischof Rentner mehr angesichts von Mecklenburg-Vor- „einer maßlosen Entehrung und der derzeitigen Preiserhö- pommern, Erwin Selle- Verleumdung ausgeliefert“, heißt hungen für Lebensmittel „Ich stehe 100prozentig hinter der Rentenerhöhung“: Angela Merkel setzt sich für die Senioren ein. Foto: ddp ring, hat ergeben, daß die es auf einem Flugblatt, das vor ei- und Energie doch nur ge- Durchschnittsrente der in nem kirchlichen Empfang in Mün- recht. Allerdings orientie- den Jahren 1957 bis 1961 chen verteilt wurde. Sie werfen ren sich Rentenerhöhungen immer tersbezüge weiter an die Lohnent- Bundespräsident Roman Herzog Gewicht haben, zählen sie nicht. geborenen Männer bei 820 Euro den Meiser-Kritikern vor, den Stab an der Lohnentwicklung des Vor- wicklung gekoppelt, doch der Rie- anläßlich der Debatte zu Wort. „Die Argumente, wie jene, daß immer liegen wird. Zum Vergleich: Män- über einen Mann zu brechen, der jahres und da sah es für die Arbeit- ster-Faktor sieht vor, daß die jährli- Älteren werden immer mehr, und weniger Beitragszahler für immer ner, die zwischen 1942 und 1946 unter ständiger Repression durch nehmer düster aus. Auch sie muß- che Rentenanhebung um 0,6 Pro- alle Parteien nehmen überpropor- mehr Rentner aufkommen müssen geboren sind, würden 967 Euro er- das Nazi-Regime habe Verantwor- ten schon Nullrunden hinnehmen. zentpunkte niedriger ausfällt als tional Rücksicht auf sie. Das könn- und diese dann aufgrund einer län- halten. Für Frauen ergab die Analy- tung tragen müssen. Der Altbischof Politik müsse sich „an Grundsät- der Anstieg der Nettolöhne im Vor- te am Ende in die Richtung gehen, geren Lebenserwartung durch- se einen Rückgang von 820 auf 690 habe nachweislich mehr als 126 zen orientieren und berechenbar jahr, um so die Folgen der immer daß die Älteren die Jüngeren aus- schnittlich 17 Jahre Rente beziehen Euro. Menschen, die als „Nichtarier“ sein“ und dürfe nicht zur „Politik älter werdenden Gesellschaft nicht plündern.“ – vor 30 Jahren waren es elf Jahre Die Devise „Zu wenig zum Le- klassifiziert worden waren, das Le- der Gefälligkeiten“ verkommen, nur auf die Schultern der Arbeit- Hiervor warnen auch zahlreiche –, zählen nicht. Die Große Koali- ben, zu viel zum Sterben“, die die ben gerettet, die Kirche vor der Be- klagt der Präsident des CDU-Wirt- nehmer, sondern auch der Senio- Unions-Politiker. Doch je näher der tion verschiebt genau wie ihre Vor- Kriegsgeneration am eigenen Leib herrschung durch die Nazis be- schaftsrates, Kurt Lauk. Die von Ar- ren zu verteilen. Nun will die Termin der Abstimmung im gänger-Regierungen das Renten- erfahren hat, erlebt also in nicht wahrt und sich nach dem Krieg um beitsminister Olaf Scholz (SPD) in Bundesregierung die Schultern der Bundestag rückt, desto leiser wer- problem in die Zukunft, in der allzu ferner Zukunft eine unerfreu- die Beheimatung von 700 000 Abstimmung mit Angela Merkel in Alten vorerst entlasten, was die den ihre Stimmen. Zwar rumort es mögliche Lösungen dann noch liche Neuauflage. Flüchtlingen bemüht. idea Ost-Deutsch (62): Insolventer Winzling von der Weser Tu c h Ehemalige Viehmarktsbank gibt sich als Opfer der globalen Finanzkrise Von WOLF OSCHLIES er tschechische Kirchenrefor- der grenzüberschreitenden schle- Von A NSGAR LANGE richterin dazu prädestiniert, auf stellt hatte, machte sie dort die vener Banker größere Räder dre- Dmer Jan Hus war auch ein sischen Mundart, die von ihren dem glatten Parkett der Finanzwelt Schotten dicht. Inwiefern die Bank- hen. Sie eröffneten eine Filiale in sprachlicher Meister, dem wir die Sprechern selbstbewußt „ponas- unterwegs zu sein, mögen andere aufsicht zuvor geschlafen hat, be- Frankfurt und stiegen sogar in das diakritischen Zeichen verdanken, zimu“ (auf Heimisch) genannt um Abschied flossen Trä- beurteilen. Selbstverständlich tra- darf einer näheren Prüfung. Schon Investmentbankinggeschäft ein. also die Häkchen und Strichlein wird. nen: Als der Druck zu groß gen viele Vertreter der sogenann- vor geraumer Zeit hatten die Ban- Doch die Ziele waren zu groß ge- über Konsonanten, die uns deren Woher das althochdeutsche Z wurde, gab Ingrid Matthäus- ten Deutschland AG die Verant- ken die Arbeits- wählt. Mit einer Aussprache verraten. Als wort- „tuoch“ stammt, wissen wir Maier ihren Job als KfW-Chefin wortung für das IKB-Desaster, für teilung in der Fi- Bilanzsumme von mächtiger Streiter für seine Mut- nicht. Dafür kennen wir die viel- auf. Die „Süddeutsche Zeitung“ das wir Steuerzahler finanziell auf- nanzaufsicht zwi- Aufsicht hat lange rund 121 Millio- tersprache wütete Hus im Novem- gestaltige Karriere des Worts bei zeichnete das Porträt einer Frau, kommen müssen. schen der Deut- nichts bemerkt nen Euro ist die ber 1412 gegen „Prazane i jini Ce- Polen. In gebirgigen Dialektregio- die in „der eher kühlen Welt der In der Bankenwelt ist es zur gän- schen Bundes- Weserbank klei- chove jenz mluvie odpoly cesky a nen ist ein „fortuch“ ein Dachgie- Nadelstreifen-Träger“ mit ihrer of- gigen Ausrede geworden, auf die bank und der Ba- ner als die Stadt- odpoly nemecky“ – Prager und bel, klanglich und etymologisch fenen Art erfrischend gewirkt ha- Immobilienkrise in den USA zu Fin als wenig transparent gerügt. In sparkasse Sachsa – und die ist andere Tschechen, die halb tsche- vom deutschen Vordach stam- be. Sie habe doch nur das Gute ge- verweisen. Wer das tut, ist nur einem Gutachten des Deutschen immerhin die kleinste Sparkasse chisch, halb deutsch sprechen, mend. Hochsprachlich bezeich- wollt: „Eigentlich wollte sie zeigen, noch ein halber Versager. Auch die Instituts für Wirtschaftsforschung Deutschlands“, berichtete der wie er mit ellenlanger Wortliste net „fartuch“ eine blecherne Ab- wie man Firmen, Existenzgründer, kleine Weserbank versuchte sich in (DIW) aus dem Jahr 2006 wurde „Berliner Tagesspiegel“. nachwies. Vergeblich war’s den- deckung für hervorstehende Ge- Studenten und Häuslebauer mit diesem schäbigen Spiel der Volks- die Arbeit der Bundesbank als Zum Glück müssen die 2800 noch: Die Prager und alle Tsche- bäudeteile, gewissermaßen eine günstigen Krediten fördert, wie verdummung. Eine ehemalige kompetenter wahrgenommen. Kunden der Weserbank nicht um chen blieben bei ihrem Wortgut, Schürze. Auf das deutsche Vor- man den Umweltschutz finanziert, „Viehmarktsbank der Unterweser- Gegenüber der BaFin hegten die ihr Geld bangen. Sofort werden sie weswegen auf ihren Speisekarten tuch gehen dann auch zurück die Entwicklungshilfe anschiebt stände“ – so startete man im Jahr befragten 800 Kreditinstitute den jedoch nicht an ihr Geld kommen. der Knödel nach wie vor „kned- „fartuch, chwartuch, fertuch“, und nebenher ein bißchen die Welt 1912 noch ganz bescheiden – als Zweifel, sie sei mit den jeweiligen Zunächst muß ein Insolvenzver- lik“ heißt. wie grobe oder feierliche Schür- verbessert.“ Opfer der weltweiten Finanzkrise! Geschäftsmodellen wenig vertraut. fahren eingeleitet und ein Insol- Auch das „hantuch“ hatte Magi- zen bei Polen heißen. Dabei ist es nur larmoyant, wenn „In einem normalen Marktumfeld Die Geschichte der Winzlings- venzverwalter eingesetzt werden. ster Hus mißfallen, was Tschechen In der modernen polnischen Frau Matthäus-Maier sich jetzt hätte die Bank niemals geschlossen bank von der Weser ist in der Tat so Der entscheidet dann, wann die egal war, obwohl sie es mittlerwei- Hochsprache finden wir „fartuch über die Angriffe werden müssen“, abenteuerlich, daß die Aufsichts- Gelder gezahlt werden. Außerdem le nur noch selten schwenken. Das roboczy“ (Arbeitsschürze), „fart- aus der Politik tönte Gerold Leh- behörden eigentlich schon früher sind 90 Prozent der Einlagen (ma- unterscheidet das „hantuch“ vom zuch ochronny“ (Schutzkittel) und wegen des Trauer- Größenwahn und mann, Chef der hätten Verdacht schöpfen können. ximal 20 000 Euro) bei der Bank „fortuch, fartuch, fertuch“, also immer wieder „bialy fartuch“, den spiels um die Selbstüberschätzung Weserbank, Erst 2001 gab sie das Viehmarktge- gesetzlich abgesichert. Doch auch Vortuch respektive Schürze. Ein „weißen Kittel“. Der ist Berufsklei- Mittelstandsbank selbstbewußt und schäft auf. 2006 wurde sie dann hier muß die BaFin zunächst den (kyrillisch geschriebenes) „fartuk“ dung, beispielsweise für „upiory IKB beschwert. ganz ohne Träne von einer Investorengruppe um offiziellen Entschädigungsfall fest- erleben auch Russen bei alten w bialych fartuchach“ (Gespenster Schließlich war sie früher selber im Knopfloch. „Die Finanzkrise ist den jetzigen Bankchef Lehmann stellen. Während die Weserbank Frauen oder kleinen Mädchen in weißen Gewändern), oder Politikerin auf dem Ticket von FDP nicht der Auslöser für die Pleite übernommen. Lehmann war frü- auf Weisung der Aufsichtsbehörde (bei denen es zur Schuluniform gleich ein Synonym für „Arzt“: Die und SPD. In Deutschland wird der Bank“, konterte eine Spreche- her Deutschlandchef der Schwei- keine Gelder mehr auszahlen darf, gehört). „biale fortuchy“ (Weißkittel) sind zwar oft beklagt, daß es an dem nö- rin der Bundesaufsicht für Finanz- zer Großbank UBS, die der größte darf sie weiterhin Zahlungen ent- Im gebirgigen Dreiländereck die besten Kämpfer für die Reform tigen Austausch von Politik und dienstleistungsaufsicht (BaFin) Vermögensverwalter weltweit ist. gegennehmen. Schulden bei dem Tschechien – Polen – Slowakei ist des schlechten Gesundheitswe- Wirtschaft mangele. Was aber eine kühl und korrekt. Nun waren anscheinend Giganto- kollabierten Kreditinstitut sind es Teil der regionalen Tracht und sens in Polen. ehemalige Studentin der Rechts- Nachdem die BaFin die Über- manie und Größenwahn angesagt: demnach – schön wär’s gewesen – wissenschaften und Verwaltungs- schuldung der Weserbank festge- „Von nun an wollten die Bremerha- nicht hinfällig. 6 Nr. 16 – 19. April 2008 AUS ALLER W ELT MELDUNGEN Stärke durch Eingliederung? Hohe Inflation in Polen Sarkozy unterwirft Frankreich der Nato-Militärintegration, aus der sich de Gaulle verabschiedet hatte Von J EAN-PAUL PICAPER Ein Vierter im Bunde, wenn man gleiche Entscheidungsrechte wie mit den Fällen Tibet, Sudan und halb Monate vor Frankreichs Vor- Warschau – Die Polen müssen die Mächte, und zwar die USA, die Amerikaner. anderen gerade zeigen, daß sie auf sitz im EU-Ministerrat, in Paris ver- sich auf extreme Preissteigerungen England und Deutschland, zu- Sarkozys Entscheidung, sein jet- einem anderen Planeten als wir le- öffentlicht. Es wird einige grausa- vorbereiten, warnt die „Rzeczpos- er General de Gaulle muß sammenzählt, die Paris auf diesem ziges Truppenkontingent von 3200 ben. me Einschnitte in die Landesver- polita“: Die Inflationsrate könnte sich in seinem Grabe um- Felde berücksichtigen muß, ist Mann in Afghanistan um 800 Sol- Vor diesem Hintergrund wurde teidigung kundtun. Über zehn Re- 2009 auf mehr als acht Prozent D drehen. Sein fünfter Nach- Rußland. Bis Anfang April 2008 daten zu erhöhen, wobei die Ent- Sarkozys neueste Absage auf dem gimenter, mehrere Garnisonen steigen, so die OECD. Diese folger als Staatspräsident, Nicolas wurde noch Kritik an Sarkozys Be- sendung zusätzlicher Spezialkräfte Gipfel der Nato in Bukarest Anfang werden aufgelöst. Ein Drittel der Schätzung liege über den Progno- Sarkozy, hat beschlossen, in die kenntnis zur Schaffung in Europa eine Rolle spielt, berücksichtigt April 2008 an einen raschen Bei- Bomben, der Missile-Boden-Luft- sen der Warschauer Regierung und Militärintegration der Nato zurück- eines amerikanischen Schutzschil- den Umstand, daß dieses kleine tritt der Ukraine und Georgiens in Raketen und der Flugzeuge der der polnischen Wirtschaftsexper- zukehren. Das löst selbstver- strategischen Luftwaffe wer- ten, schreibt die Zeitung. Die Fach- ständlich bei der kleinen den gestrichen. Dafür läuft leute sind besorgt und dringen auf Schar der „Souveränisten“ in 2010 das vierte, modernere Gegenmaßnahmen – so sollen die Paris heftige Proteste aus. Die Atom-U-Boot SNLE-NG „Le Steuern auf Strom und andere Bundesrepublik Deutschland Terrrible“ zum Preis von 1,52 Energiearten gesenkt werden. müßte dagegen froh sein, Milliarden Euro vom Stapel. Außerdem raten die Ökonomen, denn der Zwist zwischen Es ist mit der neuen Atomra- den Anstieg bei den Löhnen zu Frankreich und der Nato kete M51 ausgerüstet, die grö- bremsen – ihr Vorschlag: Die An- schaffte seit 1966 immer wie- ßer und wirksamer als die werbung billiger Arbeitskräfte aus der böses Blut in den deutsch- frühere ist und doch weniger Weißrußland und der Ukraine muß französischen Beziehungen. wiegt. Dennoch mußten kom- erleichtert werden. 1966 hatte der aufsässige plizierte Probleme der Boots- französische General den stabilisierung beim Abfeuern Amerikanern mitgeteilt, daß dieser dicken Zigarre gelöst Befehl er seine Armee aus der Nato- werden. Integration zurückzieht, der Trotz seiner Rückkehr in verweigert Frankreich seit der Gründung die Nato bleibt Sarkozy der des Atlantischen Bündnisses gaullistischen Abschrek- Bagdad – Die schweren Gefechte am 4. April 1949 angehörte, kungsdoktrin treu. Die mit der letzten Wochen, die sich von da sie ihm keine gleichbe- „Le Terrible“ verstärkte unab- Basra ausgehend über den ganzen rechtigte Entscheidungsvoll- hängige, nukleare „force de Südirak bis in die südlichen Voror- macht im Direktorium der Al- frappe“ kostet Frankreich te von Bagdad erstreckt hatten, lianz gönnen wollten. Der zwei Prozent seines Jahrese- paßten nicht in das gewohnte Kli- wahre Grund jedoch war, daß tats. Aber „sie ist die Lebens- schee „Iraker gegen Besatzungs- de Gaulle seinem Land Welt- versicherung der Nation“, be- truppen“ oder „Schiiten gegen machtgeltung wieder ver- tonte vor wenigen Tagen der Sunniten“. Vielmehr kämpften Re- schaffen wollte. Dafür hatte er Staatspräsident. Daher kam gierungstruppen gegen die „Mah- seine eigene „Atomschlag- die Kritik seines Intimfeindes, di-Armee“ des Schiitenführers kraft“ aufgebaut, die soge- des ehemaligen Premiermini- Muktada El-Sadr. Ministerpräsi- nannte „force de frappe“, die sters von Chirac, Dominique dent El-Maliki, ein Schiit, hatte den sein Land vom US-Schutz- de Villepin, etwas überzogen Sadr-Milizen vollmundig ein Ulti- schild vor der sowjetischen vor, der ihm auf dem Sender matum gestellt und angekündigt, Bedrohung befreite. Canal+ vorwarf, die Selbstän- „bis zum Ende“ gegen sie zu kämp- Nach 42 Jahren einer digkeit Frankreichs und sei- fen. Doch er mußte einen Rückzie- „splendid isolation“ kehrt nen strategischen Entschei- her machen, denn zahlreiche schi- Staatspräsident Sarkozy also dungsspielraum aufzugeben. itische Soldaten und Polizisten hat- in das Militärbündnis zurück. „Die Nato ist eine Organisa- ten sich geweigert, auf Schiiten zu Das darf er eigenmächtig ent- Selbstbewußtes Auftreten: Frankreichs Sarkozy hat machtpolitische und geostrategische Argumente Foto: AP tion unter amerikanischer schießen, und waren zu El-Sadr scheiden, da der Staatspräsi- Dominanz“, hob der frühere übergelaufen. Blamabel für El-Ma- dent laut 1958er Verfassung Premier hervor, wobei er liki ist auch, daß der Waffenstill- militärischer Oberbefehlshaber ist des gegen interkontinentale Atom- Land Afghanistan zwischen zwei die Reihen des atlantischen Bünd- nicht vollkommen Unrecht hat, ab- stand zwischen der Regierung und und strategische Entscheidungen raketen mit dem Argument geäu- potentiell gefährlichen Staaten nisses verständlich. Obwohl der gesehen davon, daß die Amerika- den Milizen im Iran ausgehandelt ohne Votum des Parlamentes tref- ßert, er mache sich von „Onkel liegt, und zwar Pakistan, das schon amerikanische Präsident offiziell ner heutzutage an ihre Grenzen wurde, in der den Schiiten heiligen fen darf. Sam“ abhängig und trete dem rus- die Atombombe besitzt und poli- die Anträge dieser beiden Staaten stoßen und wissen, daß sie nicht Stadt Qom. Allerdings sind die Die „Kränkung des Parlamen- sischen Bären auf die Füße, der tisch sehr labil ist, und dem Iran, Osteuropas unterstützt, war es Teil alles selbst bewältigen können. Kämpfe, die etwa 500 Todesopfer tes“, auf die sich Frankreichs sozi- strikt gegen die Aufstellung von der politisch leider recht stabil ist, seines Deals mit Putin, daß Kiew Frankreich entsendet nach den gefordert haben dürften, nach der alistische Opposition berief, als amerikanischen Stützpunkten für und bald die Atombombe haben und Tiflis noch eine Weile vor der USA die meisten Soldaten in die Ermordung eines engen Vertrauten Sarkozy in London neulich an- dieses Verteidigungssystem in der wird. Dadurch gewinnt die Präsenz Tür warten müssen, wenn Putin Nato-Operationen (mehr als 4000 von El-Sadr neu aufgeflammt. In kündigte, er werde sein militäri- Tschechei und in Polen sei. westlicher Truppen in Afghanistan dafür Zugeständnisse in Sachen Mann) und trägt mit 14,78 Prozent der Schiiten-Hochburg Sadr-City sches Kontingent in Afghanistan Bei der jüngsten Begegnung von mit der Möglichkeit der Positionie- Schutzschild macht. Man kann zu den Zivilausgaben des Bündnis- in Bagdad geht die Regierung aufstocken, war deshalb nur blo- George W. Bush und Wladimir Pu- rung von Frühwarnsystemen unter dem Kreml nicht zu viel auf einmal ses und mit 13,85 Prozent seiner unterstützt von US-Truppen weiter ßes Gerede. Daß Sarkozy sich in tin in Sotschi hat sich aber der Rus- deren Aufsicht eine neue Dimen- aufbürden. Denn es geht dabei um Militärausgaben bei. Ein Viertel gegen die Milizen vor. Die von der London statt in Paris dazu äußer- se mit einem gemeinsamen System sion. Was Putin „nolens volens“ unser aller Überleben. Um die zu- der Schnelleingreiftruppe der Nato US-Verwaltung propagierte Auf- te, hatte allerdings Symbolwert. Es dieser Art in einem Verbund USA- eingesehen hat, muß auch Sarkozy sätzlichen Ausgaben im Rahmen ist französisch. Allerdings blieben stellung einer überkonfessionellen zeigte, daß Paris fortan in Sachen Rußland-Europa einverstanden er- zugeben. Nur im Verbund mit der veränderten Strategie zu finan- die französischen Streitkräfte unter irakischen Exekutive hat einen Militärpolitik England näher als klärt, vorausgesetzt die Partner Amerika ist unsere Sicherheit zu zieren, wird ein neues militäri- nationalem Befehl, was sich jetzt weiteren Rückschlag erlitten. RGK Deutschland steht. diesseits des Atlantiks bekämen verteidigen, zumal die Chinesen sches Weißbuch im Mai, andert- zum großen Teil ändern müßte. Kein Anzeichen für eine neue Strategie Auf dem Nato-Gipfel in Bukarest gingen die USA und Rußland einen Schritt aufeinander zu

Von Gert-H. Komossa Noch bevor Wladimir Putin in Bu- Grenzen nicht gerne Panzerver- lichen Erweiterung der Nato ha- cherheitspolitischen Lage ge- sante Feststellung. Es gab nach dem karest eintraf, hatte der russische bände von Nato-Staaten haben be. bracht, auch keinen Ansatz für eine Zweiten Weltkrieg wohl Beispiele, Vizeaußenminister Alexander möchte, mag die Beteuerung auch Etwas Entgegenkommen zeigte neue Strategie. Befürchtete negati- wo deutsche Politiker nicht immer reundschaftsbekundungen Gruschko deutlich gemacht, „der noch so oft wiederholt werden, Rußland in der Frage der Stationie- ve Entwicklungen aber zeichneten nur deutsche Interessen in ihrem der Großmächte gab es und Beitritt der neuen Mitglieder wäre daß diese Staaten weiterhin Ruß- rung eines Raketenabwehrsystems sich nicht ab. Und dies allein ist Blick behielten wie etwa die Japa- F nicht den zeitweise befürch- ein strategischer Fehler, der die lands Freunde bleiben würden, in Polen und der Tschechischen schon positiv zu bewerten. ner es taten, die bis heute auf ih- teten Eklat – die Tagung der Staats- schlimmsten Folgen für die ge- nicht anders als die USA oder Eng- Republik. Das russisch-amerikani- rem Rechtsanspruch an den Kuril- und Regierungschefs der Nato, an samteuropäische Sicherheit haben land auch. sche Klima verbesserte sich len beharren. Deutschland hat – welcher zeitweise auch der russi- wird“. Zudem hat der ukrainische Trotz aller Beteuerungen der schließlich beim Vieraugenge- Deutschlands Nein vielleicht? – zuweilen zu schnell sche Präsident Wladimir Putin im und westlich orientierte Staatsprä- Freundschaft hielt die Nato aber an spräch von Wladimir Putin mit wurde akzeptiert deutsches Interesse zurückgestellt, Rahmen des Nato-Rußland-Paktes sident Viktor Juschtschenko ihrer Position fest, daß jedes Land George W. Bush am Schwarzen wo man doch mit den Alliierten, teilgenommen hatte, endete doch Schwierigkeiten mit dem Großteil das Recht habe, dem Bündnis bei- Meer, welches auf die Tagung in die Verbündete und sogar Freunde harmonischer als von vielen er- ukrainischer Bürger russischer Na- zutreten, wenn es der Wunsch der Bukarest folgte. Hier wurde wieder Nichts Neues gab es zu Afghani- waren, hätte verhandeln können. wartet. tionalität in seinem Land. Bevölkerung sei. häufiger die Freundschaft beider stan: Deutschland blieb bei seinem Die Gelegenheit dazu war mit Gor- Oben auf der Tagesordnung stan- Als Wladimir Putin mit der Ge- Generalsekretär de Hoop Schef- Länder und beider Staatsmänner Nein zum Einsatz deutscher Ver- batschow und Schewardnadse auf den die mögliche Erweiterung der bärde eines Zaren den Sitzungssaal fer stellte in der Sitzung des Nato- betont. Beide besiegelten die „ame- bände im Süden des Landes. Kanz- russischer Seite zumindest zeit- Nato durch neue Mitglieder an betrat, ging sein Blick an allen Teil- Rußland-Rates, der seit sechs Jah- rikanisch-russische strategische lerin Merkel blieb auch bei ihrer weilig gegeben. Die USA sahen ein- Rußlands Grenzen und der Krieg nehmern vorbei ins Leere. Es ren zum ersten Mal zusammen- Partnerschaft“. Beim Abschied be- Ablehnung einer Aufstockung mal die Bundesrepublik Deutsch- in Afghanistan. Hinsichtlich des konnte keinen Zweifel geben, daß trat, kurz und bündig fest „Es kön- tonte Putin aber noch einmal die deutscher Kräfte – der US-Präsi- land als ihren wichtigsten und zu- Beitritts neuer Mitglieder blieb ne nicht den Hauch eines Zwei- unterschiedlichen Auffassungen dent Bush hatte ihr es auch leicht verlässigsten Partner in Europa an. Rußland bei seinem harten „Njet“. fels geben, daß der spätere Beitritt beider Staaten auf den wichtigen gemacht, als er vor dem Treffen Die jetzige Bundesregierung sollte Dabei hatte Rußland signalisiert, Putin strahlte der Ukraine und Georgiens poli- Feldern der strategischen Lage, sah meinte, man dürfe Deutschland hier nicht getadelt werden – daß es beim Beitritt von Kroatien, Macht aus tisch von diesen Staaten gewollt aber doch mit Hoffnung auf positi- nicht abverlangen, was es nicht lei- Außenminister Franz-Walter Stein- Albanien und Mazedonien un- ist“ – der spätere Beitritt also. Pu- ve Entwicklungen in der Zukunft. sten könne. meier erscheint in seinem Auftre- überwindbare Hindernisse nicht tins „Nein“ ändert also nichts an Bei der nächsten Tagung des Na- Michail Gorbatschow hatte einst ten sachlicher als manche seiner geben würde. Die Aufnahme von hier ein Mann die Arena betrat, der der generellen Beitrittsperspekti- to-Rußland-Rates werden andere in seinem Buch „Wie es war“ ge- Vorgänger, und Verteidigungsmini- Mazedonien wird allein vom Nato- sich selbst als einen der ganz Gro- ve dieser Staaten. Die Nato setzte Präsidenten die Geschicke in Ruß- schrieben, daß „man mit einem ster Franz Josef Jung hat nicht nur Mitglied Griechenland blockiert. ßen dieser Welt sieht. Vielleicht dem russischen Nein also ihr land und den USA lenken. Die Ta- Deutschen über deutsche Politik das Vertrauen in der Truppe, gleich Anders ist die Situation hinsicht- kann man ja Verständnis dafür auf- Nein entgegen, daß Rußland ein gung von Bukarest hat keine nur reden könne, wenn er auch wichtig ist sein Ansehen im Bünd- lich Georgiens und der Ukraine. bringen, daß Rußland an seinen Mitspracherecht bei der mög- grundlegende Veränderung der si- deutsch denkt“. Eine sehr interes- nis. AUS ALLER W ELT Nr. 16 – 19. April 2008 7 Triumphzug des Cavaliere MELDUNGEN Historische Berlusconis Mitte-Rechts-Bündnis gewinnt mit klarem Vorsprung die Parlamentswahlen in Italien 20 Minuten Von S OPHIA E. GERBER für einzelne Parteien und drei Pro- Berlusconis Bündnis die christde- klausel. Damit vereinfacht sich Ita- zudem die Erhöhung der Renten zent für Parteien, die sich mit mokratische UDC. Spitzenkandi- liens Parteienwelt radikal. Schluß je nach Inflationsrate, niedrigere Peking – Bei einem Wirtschafts- anderen verbündet haben. Aus- dat Pier Ferdinando Casini führte mit dem politischen Gemischtwa- Hypothekenzinsen, Infrastruktur- treffen auf der südchinesischen r hat es wieder geschafft. nahmen bestehen für die Parteien eine eigene Listenverbindung der renladen einer Vielparteienkoali- maßnahmen, Familienhilfen, eine Insel Hainan traf sich der kürzlich Medienzar und Großunter- von Minderheiten, wie Südtirol politischen Mitte an und erzielte tion, die eine effiziente Regie- verbesserte Bürgersicherheit und neu gewählte taiwanesische Vize- E nehmer Silvio Berlusconi und Aostatal. in beiden Kammern knapp über rungs- und Parlamentsarbeit die Bekämpfung illegaler Einwan- präsident Vincent Siew 20 Minu- konnte nach 1994 und 2001 zum derung. Ferner hat Berlusconi ten mit dem chinesischen Staats- dritten Mal die Parlamentswahlen angekündigt, gemeinsam mit der und Parteichef Hu Jintao. Dies war für sich entscheiden. Knapp 50 Opposition ein neues Wahlrecht das ranghöchste Treffen zweier Millionen Italiener waren am ver- auszuarbeiten sowie föderale und Staatsvertreter seit 1949. Ein Blick gangenen Sonntag und Montag präsidentielle Verfassungselemen- nach Tibet läßt Taiwan erahnen, dazu aufgerufen, 630 Abgeordnete te zu stärken. Anstelle liberaler was es erwartet, sollte es gegen- und 315 Senatoren zu wählen und Reformen unterbreitet der Cava- über China seine Unabhängigkeit damit den Nachfolger des Ende liere jedoch populistische Vor- betonen. Für China ist Taiwan eine Januar zurückgetretenen Minister- schläge, zum Beispiel die Rettung abtrünnige Provinz. Daher setzen präsidenten Romano Prodi zu der maroden, staatlich subventio- Taiwans designierter Präsident und bestimmen. Gleichzeitig wurde in nierten Fluglinie Alitalia. Zur sein Vize auf leise Töne. vielen Regionen, Provinzen und Frage, wie das alles finanziert wer- Städten votiert, darunter über eine den soll, hüllt sich der künftige neue Regierung in Sizilien oder Premier in tiefes Schweigen. Vorerst Ruhe den künftigen Bürgermeister von Auch seine polarisierenden Rom. Im Vorfeld gab es einige Aussagen und Privatfehden mit in Kenia Unregelmäßigkeiten, etwa Streite- der Justiz haben der Wählergunst reien über die Gestaltung der keinen Abbruch getan. Dies ver- Nairobi – Der kenianische Präsi- Wahlzettel oder den Manipula- dankt der 71jährige vor allem der dent Kibaki hat seinen Gegner tionsverdacht bei der Briefwahl Dauerberieselung durch sein Raila Odinga als Premierminister von Auslandsitalienern. Die Bürger Fernsehimperium, seinem Image anerkannt und mit ihm ein 40köp- hatten die Qual der Wahl zwischen als erfolgreicher Macher der figes Kabinett zusammengestellt, einer bunten Parteienmischung, Geschäftswelt und Politszene, der indem ehemalige politische Geg- von denen jedoch die meisten in traditionell rechten Anhänger- ner nun versuchen müssen, das einer Koalition beziehungsweise schaft des konservativen Bil- Land zu regieren. Die Wahlen im Listenverbindung eingebunden dungsbürgertums sowie der wirt- Dezember 2007 waren von bluti- waren. Stärkste Kraft wurde Berlu- schaftsliberalen Gruppe der Selb- gen Unruhen begleitet, da die ver- sconis Mitte-Rechts-Bewegung ständigen. schiedenen Stämme jeweils die „Volk der Freiheit“. Ihm gehören Das ohnehin niedrige Vertrauen anderen des Wahlbetruges bezich- die liberal-konservative Forza Ita- der Bürger in Staat und Politik tigten. lia, die rechtskonservative Nationa- sollte Berlusconi künftig nicht le Allianz, die separatistische Lega weiter mißbrauchen. Stattdessen Nord sowie einige kleinere Grup- muß sich die neue Regierung den Strengster Winter pierungen an. Der Cavaliere erziel- Mißständen im Land zuwenden, te in beiden Parlamentskammern die sich wie die Müllberge in Nea- seit 30 Jahren die nötige Stimmenmehrheit (46,8 pel anhäufen und die Lage wie das Prozent im Abgeordnetenhaus, Dioxin in der Büffelmilch vergif- Herat – Im Westen Afghanistans 47,3 Prozent im Senat), um eine ten. Italien leidet unter einem geht der strengste Winter seit mehr neue Regierung zu bilden. geringen Wirtschaftswachstum, als 30 Jahren zu Ende. 500 Men- Gemäß dem gültigen Wahlgesetz einer hohen Arbeitslosigkeit und schen sind in den vier westlichen vom Dezember 2005 erhält er 340 Staatsverschuldung sowie einem Provinzen durch die Kälte mit Sitze in der Abgeordnetenkammer, Aller guten Dinge sind drei? Silvio Berlusconi wurde erneut Regierungschef. Foto: AP ineffizienten Bürokratie- und Temperaturen bis minus 30 Grad das entspricht 55 Prozent der Justizapparat. Weitere Probleme ums Leben gekommen. Das berich- Gesamtanzahl. Die restlichen Sitze sind die Überalterung der Bevöl- tet der Büroleiter des internationa- werden nach dem Proporzsystem Berlusconis Hauptgegner Walter fünf Prozent. Der ehemalige Kul- unmöglich machten. Es bleibt zu kerung, das massenhafte Prekariat len christlichen Hilfswerks Shelter verteilt. Im Senat wird ein Mehr- Veltroni kam mit seiner Mitte- turminister und Bürgermeister hoffen, daß die neuen Formatio- und die besonders in Süditalien Now (Zuflucht Jetzt) in Herat, heitsbonus auf regionaler Ebene Links-Koalition aus der modera- von Rom, Veltroni, verzichtete auf nen auch nach der Wahl geschlos- verbreitete Vetternwirtschaft und Ewald Göttler. Viele Bauern müß- vergeben. Zudem sind verschiede- ten Demokratischen Partei, dem eine Zusammenarbeit mit den sen agieren und Abspaltungen organisierte Kriminalität. ten ums Überleben kämpfen. ne Sperrklauseln vorgesehen. Für liberalen „Italien der Werte“ und ewigen Neinsagern der radikalen ausbleiben. Für die mangelnde Integration Zehntausende Schafe, Ziegen und die Abgeordnetenkammer gelten den Radikalen auf 37,6 Prozent im Linken. Kommunisten und Grüne, In seinem Wahlprogramm ver- junger Menschen in den Arbeits- Rinder – Lieferanten von Fleisch national zehn Prozent für Listen- Abgeordnetenhaus und 38 Pro- die sich daraufhin als Regenbo- spricht Berlusconi Steuersenkun- markt hat der Cavaliere jedenfalls und Milch – seien umgekommen. verbindungen, vier Prozent für zent im Senat. Im Unterschied gen-Linke unter Parlamentspräsi- gen für Privatpersonen und Unter- schon eine Lösung parat: In einer Auch Obstbauern stünden vor dem Einzelparteien und zwei Prozent zum kompakten Lagerwahlkampf dent Fausto Bertinotti zusammen- nehmen, etwa indem er die Fernsehsendung riet er einer jun- Nichts. Alle Granatapfelbäume der für Parteien, die einem Wahlbünd- 2006 lösten sich die großen Par- schlossen, sowie die Sozialisten Grundsteuer für die selbstgenutz- gen Frau ohne festen Job, die eine Region seien erfroren. Shelter Now nis angeschlossen sind. teien aus ihren jeweiligen breitge- verpaßten überraschenderweise te Wohnung und die Kfz-Steuer Familie gründen wollte, einfach will den Menschen helfen, ihre Die Hürden für den Senat betra- fächerten Allianzen, um keine den Einzug ins Parlament. Auch abschaffen oder die Steuerfreiheit einen seiner Söhne zu heiraten. Existenzen wieder aufzubauen. Als gen in jeder Region 20 Prozent für Kompromisse mit den Splitter- die rechtsextreme Gruppierung La für Überstunden und Prämien Pier Silvio Berlusconi bekam dar- erste Maßnahme erhalten die Listenverbindungen, acht Prozent gruppen einzugehen. So fehlte in Destra scheiterte an der Sperr- durchsetzen will. Geplant sind aufhin mehrere hundert Anträge. Obstbauern Baumsetzlinge. idea Wie ein schwarzes Loch Vom US-Hypothekenmarkt ausgelöste Finanzkrise soll fast eine Billion Dollar vernichtet haben

Von R. G. KERSCHHOFER Private zusammen, Schulden verfallen, werden geplündert und Zweck der Zwischenfinanzierung ken, vor allem bei kleineren, eine Wenn man annimmt, daß die abzüglich Guthaben – machen 2,5 verwüstet. gegründet wurden. Von diesen Flucht verängstigter Kunden aus- Hälfte der Kreditverluste auf Billionen aus. Man könnte auch sagen, die wurden die Hypothekarforderun- lösen und dazu führen, daß das Gläubiger außerhalb der USA enige Tage vor seiner Man könnte natürlich sagen, die Banken hätten bislang genug an gen in gebündelter Form „ver- Eigenkapital nicht mehr für die entfällt, hätte die Hypothekenkri- Frühjahrstagung am ver- mit faulen Hypotheken finanzier- diesen Krediten verdient und brieft“, und jene europäischen gesetzlich vorgeschriebenen Quo- se die Netto-Verschuldung der W gangenen Wochenende ten Objekte seien ja nicht zerstört müßten nun eben Verluste ein- Banken, die heute mit Problemen ten ausreicht. Wenn in dieser Not USA um 500 Milliarden Dollar hat der Internationale Währungs- worden, und real habe sich nichts stecken. Bei regulärer Kreditver- dastehen, haben in großem ein „Gönner“ einspringt, ist das oder ein Fünftel verringert! In fonds (IWF) für die Verluste aus geändert. Doch wie alle Handels- gabe träfe das zu, denn die Ban- Umfang solches „Papier“ gekauft meist das Ende der Selbständig- den USA real profitiert haben der amerikanischen Hypotheken- objekte sind auch Realitäten nur ken betreiben Risikostreuung: – ohne Risikostreuung! Da die keit, siehe Sachsen LB, und wenn jedenfalls Grundstücksmakler, die krise eine neue Horror-Zahl das wert, was bei einem Verkauf Wenn einzelne Kredite unein- Zwischenhändler in Konkurs sind keiner einspringt, das Ende über- verantwortungslose Geschäfte genannt: 945 Milliarden Dollar. erlöst werden kann, und die mas- bringlich werden, ist das einkal- und ein Rückgriff auf die haupt. Verluste lösen „Einsparun- einfädelten, und Wirtschaftsan- Davon sollen 565 Milliarden auf senhaften Zwangsversteigerungen kuliert – die schlechten Schuld- ursprünglichen Schuldner schon gen“ aus, was den Arbeitsmarkt wälte, welche die abenteuerlichen Wohnungsfinanzierung entfallen, haben zu einem allgemeinen ner werden gleichsam von den allein wegen der exorbitanten und das BIP belastet, und alles Finanzkonstruktionen ausheckten der Rest auf Geschäftsimmobilien Preisverfall geführt. Wer verkau- guten mitfinanziert. Anwaltskosten in den USA illuso- zusammen bewirkt Steuerausfäl- oder nun mit Konkursverfahren und Konsumentenkredite. Da laut fen will oder muß, hat einen rea- Die von der Krise betroffenen risch ist, müssen diese „Hypothe- le, was in den meisten Staaten auf ausgelastet sind. IWF weitere „Belastungen“ dro- len Verlust, und wer wartet, bis Banken haben aber nicht Hypo- kardarlehen aus dritter oder vier- eine Erhöhung der Staatsschul- Der IWF und die Großen Sie- hen, kann der Gesamtschaden die Preise wieder steigen, hat real thekardarlehen an US-Bürger ter Hand“ abgeschrieben werden. den hinausläuft. Die gesamte ben (G7) orten jetzt „Handlungs- ohne Übertreibung mit einer Bil- nur Kosten ohne Erträge. Dazu gegeben. Vielmehr haben US- Das Abschreiben einer Forde- Volkswirtschaft leidet. bedarf“ und appellieren an die lion Dollar angesetzt werden. kommt, daß eine Wohngegend mit Banken ihre Hypothekarforde- rung bedeutet Verlust, also Ver- Das Abschreiben einer Forde- Banken, alle faulen Kredite offen- Was soll man sich unter diesen vielen Leerständen rasch zur Gei- rungen an Zwischenhändler ringerung des Eigenkapitals. rung bedeutet aber auch, daß ein zulegen – bisher haben sie erst Zahlen vorstellen, und was stersiedlung wird – die Objekte weiterverkauft, die oft nur zum Große Verluste können bei Ban- Schuldner weniger Schulden hat. etwa ein Viertel der vom IWF bedeuten sie für die Banken, aber genannten Summe zugegeben. auch für die Volkswirtschaften Noch ist man sich uneins, ob die und damit für jeden Staatsbürger Forderungen aus zweiter Hand Hypothekenkrise nur eine Redu- und jeden Steuerzahler? Zum zierung des Wirtschaftswachs- Vergleich: Das Brutto-Inlandspro- er Weiterverkauf von Forderungen – eine cherung stornieren, also an den Versicherer sieren. In den USA haben sich nun „Speziali- tums oder doch eine Rezession dukt (BIP) der USA liegt bei 14 Dfür die amerikanische Hypothekenkrise zurückverkaufen, erhält aber in der Regel sten“ darauf verlegt, Policen von Todkranken bringen wird. Auf jeden Fall kom- Billionen Dollar, das BIP der übri- mitverantwortliche Geschäftspraxis – ist auch weit weniger dafür, als er eingezahlt hat. Bes- zu kaufen, die mit dem Erlös etwa ihre men aber weitere Reglementie- gen Welt bei 40 Billionen. Die US- auf einem anderen Gebiet ein Bombenge- ser dran ist er, die Police an Dritte zu verkau- Behandlungskosten bestreiten wollen. Das rungen – die mit bürokratischem Staatsschuld beträgt etwa neun schäft, nämlich bei Lebensversicherungen: fen, die für ihn die Prämien weiterzahlen, Makabre daran: Je früher der Betreffende Aufwand verbunden sind und Billionen. Die Netto-Auslands- Wer Geld braucht, kann seine Lebensversi- aber dann auch die Versicherungssumme kas- stirbt, umso mehr Profit hat der Käufer. RGK natürlich vom Steuerzahler getra- schulden der USA – Staat und gen werden. 8 Nr. 16 – 19. April 2008 F ORUM

b Ende Juni gibt es für die sogenanntes „Sichtbares Zeichen“ Rentner in Deutschland ei- »Moment mal!« gesetzt werden. Plötzlich ist es A ne Rentenerhöhung. Keine auch gegen die Einwände des Koa- kleine und mickrige, wie wir sie ei- litionspartners und der befremdli- gentlich verdient hätten, sagt man cherweise ein Mitspracherecht uns. Die da oben bei der Großen Ein Gesetz gegen einfordernden Polen durchgesetzt: Koalition haben für uns gleich or- Unter dem Dach des „Deutsch- dentlich in den Topf gelangt. Nicht landhauses“ in Berlin soll eine 4,6 Prozent, wie wir es eigentlich ständige Ausstellung auch (!) an verdient hätten, sondern 1,1 Pro- Volksverdummung, bitte! das Leid und die Todesopfer der zent. Wäre kaum zu verantworten deutschen Vertriebenen erinnern. gewesen, kostet den Staat und die Diese Zusage wird die Regierung damit die nachfolgende Generation Von K LAUS RAINER RÖHL auf dem kommenden Deutschland- Millionen, sagt man uns. Aber die treffen der Ostpreußen am 10. und alten Menschen sollten auch mal Job ohnehin nur als aus dem Nichts auf- 11. Mai in Berlin vermutlich noch tüchtig am Aufschwung teilneh- Durchlauferhitzer, gebaut und dafür ge- einmal wiederholen. Dabei soll men. Ihr sollt auch nicht leben wie als eine Zwischen- sorgt, daß ihren sich die ständige Ausstellung an ein Hund. Da kriegt ihr, wenn ihr station zu einem Po- Nachkommen der der bereits vor drei Jahren gezeig- Glück habt, vielleicht 12,98 Euro. sten in den großen höchste Lebensstan- ten Ausstellung im „Haus der Ge- Von der gesamtdeutschen Durch- bürgerlichen Zeitun- dard der Welt bereits schichte“ in Bonn orientieren. schnittsrente von 1180 Euro. Falls gen und Zeitschrif- zu einer selbstver- Müssen wir uns nun darüber freu- ihr die überhaupt bekommt. ten, wie „Zeit“, „Welt“ ständlichen Erfah- en? Sicher. Aber nur, wenn die Be- Denn die in Westdeutschland le- oder der „Süddeut- rung geworden ist! denken, die wir damals gegen die- benden Rentner beziehen eine schen“. Mit den Ihre Renten- und se Ausstellung vorgebracht haben, Durchschnittsrente von 969, die 12,98 Euro könnten Pensionsansprüche berücksichtigt werden. Ja, wir ha- Rentnerinnen nur 465 Euro. Sie auch die „taz“-Ma- sind unter schlech- ben uns darüber gefreut, daß 60 haben nach dem Krieg das weitge- cher in ihrer Stamm- ten Arbeitsbedingun- Jahre nach der völkerrechtswidri- hend zerstörte Land wieder aufge- kneipe nicht viel be- gen, Mühen und gen Vertreibung von 15 Millionen baut, zwei, drei Kinder großgezo- schicken. Aber die Strapazen erarbeitet Deutschen aus ihrer Heimat ihr gen und sogar noch was gespart Rentenerhöhung hat worden und vor allen Schicksal in einem deutschen Ge- und mußten lange Geduld haben, auch sie mobilisiert, Dingen mit dem schichtsmuseum Thema wurde. Es bis sie das Geld für ein Häuschen zu den Schlagzeilen: ständigen Verzicht gab viel Gutes und Lobendes über mit Garten, eine Wohnung mit „Die unsichtbare auf Dinge, die heute die Ausstellung „Flucht, Vertrei- Waschmaschine und Fernsehen Macht der grauen den meisten Jünge- bung, Integration“ zu sagen. Aber und einen kleinen Pkw abgezahlt Mehrheit“ und „Die ren selbstverständ- gesagt werden muß auch, was in hatten. Die Pech hatten und die es Angst vor den Rent- lich sind, von der dieser Ausstellung fehlte, so auffäl- nach dem Krieg in den Kommuni- nern“. Spülmaschine bis lig fehlte, daß man fürchten muß, stenstaat von Walter Ulbricht ver- Beide so unter- zur Ferienreise nach daß dieses Thema vielleicht be- schlagen hatte, also die Ostrentner schiedlichen Volks- Gran Canaria. Sie ha- wußt ausgeblendet werden sollte: kriegen durchschnittlich 1050 Eu- aufklärer haben in ben gearbeitet und Die Vergewaltigung vieler hundert- ro, die Rentnerinnen durchschnitt- der Rentenerhöhung, „geklebt“. Im Ver- tausender deutscher Frauen und lich 660. Das ist in Ordnung. Weil zu der sich die Par- trauen auf den Gene- Mädchen. das sonst ungerecht wäre, denn teien der Großen Ko- rationenvertrag und Die Verbrechen an Mädchen auch sie haben ihr Leben lang ge- alition aus durch- die staatliche Garan- und Frauen, viele von ihnen noch arbeitet, länger als die im Westen, sichtigen Gründen tie, daß die Renten Kinder, die während der Vertrei- wenn auch für Spielgeld. Wie bei entschlossen haben, sicher seien. Daß ih- bung oft wochenlang vergewaltigt der Kinderpost. ein Thema ausge- re Nachkommen in wurden, von russischen Soldaten Die Masse der deutschen Rent- macht, das man im eine familien- und und auch von Angehörigen der ner kann also ab Ende Juni über journalistischen kinderfeindliche Ge- polnischen und tschechischen Mi- 12,98 Euro zusätzlich bei Aldi und Fach-Jargon einen sellschaft hineinge- lizen. Viele der Frauen und Mäd- Lidl auf den Kopf hauen. Bei einer „Aufreger“ nennt. raten sind, ist nicht chen haben die Folgen der mas- explosiven Preissteigerung für Das ist ein Thema, ihnen anzulasten. 20 senhaften Übergriffe nicht über- Grundnahrungsmittel wie Milch, das schlau angefaßt, Millionen Deutsche standen, Tausende gaben sich Gemüse und Obst, den Preisen für über Tage und Wo- sind Rentner, Pensio- auch selbst den Tod. Wer dennoch Strom, Gas und Heizung und von chen in der Diskus- näre und Alte ohne überlebte, war oft für immer trau- Benzin. Alles ist teurer. Nur die sion bleibt und mehr Einkommen. Bei der matisiert, ebenso wie die Kinder, „Bild“-Zeitung hat den Preis gehal- Leute zum Kauf der nächsten Bundes- die die barbarischen Akte mit an- ten und verkündet letzte Woche Zeitung anregt. Jung tagswahl sind die Al- sehen mußten. Längst sind die mit einer übergroßen Schlagzeile: gegen Alt, das ist ein ten schon (fast) in Morde, schweren Körperverlet- „Die Alten übernehmen die „Zieher“. Am Tag der Mehrheit. Die zungen und Vergewaltigungen als Macht.“ nach dem Titel mit Älteren wählen eher Kriegsverbrechen geächtet, und Die Schlagzeilen bei „Bild“ wer- der Macht-Übernah- CDU. In Hamburg überall auf der Welt werden sie den, wenn es irgend geht, vom me kam schon die Trümmerfrauen: Die heutigen Rentner haben Deutschlands Wohlstand ermöglicht. Foto: pa zum Beispiel wähl- heute als solche gebrandmarkt, ob Chefredakteur Kai Diekmann per- nächste „Bild“- ten 42,6 Prozent sie in Bosnien, in Albanien, in sönlich abgenommen, der in dieser Schlagzeile: Alt- CDU, aber von den Afrika oder in Asien verübt wer- verantwortungsvollen Position na- Bundespräsident warnt vor Rent- nen „Spiegel“-Titel über den Gene- junge Generation bei künftigen Wählern über 60 entschieden sich den, und fast täglich wird auch türlich auch tüchtig bezahlt wird. ner-Demokratie! Denn, so wurde rationenkonflikt hatten wir schon, Wahlen nicht einfach „untergebut- über 50 Prozent für die Union. Mit über solche Menschenrechts- Ver- Was könnte er bei seinem Herzog zitiert, es könnte „am Ende ein neuer ist in Vorbereitung, tert“ wird. Jeder Rentner kriegt, Recht meint Otto Wulff, der Vorsit- letzungen berichtet und die Täter Stamm-Italiener mit 12,98 Euro an- in die Richtung gehen, daß die Äl- „Stern“ und „Focus“ mischen nach wie bisher eine Stimme, Eltern mit zende der Senioren-Union: „Wir werden, wenn möglich, vor dem fangen? Als Trinkgeld wäre es zu teren die Jüngeren ausplündern“. Kräften mit. Ein Aufreger-Thema, Kindern aber mehr: „Wenn Eltern Älteren sind selbstbewußter ge- Kriegsverbrecher-Tribunal ange- protzig. In der „taz“ ging die Leserbrief Dis- wie gesagt. Jung gegen Alt. Es geht für jedes Kind eine Wahlstimme worden und spüren unsere Macht. klagt, gleich, ob es um Frauen und In einer ganz anderen Welt leben kussion aufs Ganze: „Warum die um ein paar hunderttausend Leser erhalten, fänden die Interessen der Ohne uns sind für eine Volkspartei Mädchen in Sudan, in Uganda die Redakteure und Schlagzeilen- Hetze Jung gegen Alt?“ Empfohle- mehr. Der Kampf ist hart. Nicht der Jüngeren mehr Gehör.“ Wenn keine Wahlen mehr zu gewinnen.“ oder in Kenia oder im Kongo geht. macher der linksdrehenden Tages- nes Heilmittel, wie einst 1968: „Pa- zwischen Jung und Alt, sondern Dummheit weh täte, auch. Für wie Ohne die deutschen Vertriebe- Und die deutschen Opfer – kein zeitung (Werbespruch: „,taz‘ muß pitalismus muß putt! Von oben der zwischen „Spiegel“, „Bild“ und dumm halten die Parteien der Gro- nen auch nicht. Spüren wir unsere Thema? sein!“), und da sie nur die Verant- nach unten verteilen. Den Reichen „Stern“. Bisheriger Höhepunkt der ßen Koalition und die Medienma- Macht? Die da oben spüren sie Lassen wir uns nicht für dumm wortung für eine Minderheit, den das Geld wegnehmen und den Diskussion die „Bild“-Schlagzeile cher eigentlich die Alten? schon. Mehrfach habe ich an die- verkaufen. Fordern wir ein Gesetz Jüngeren und Linken, auf einem Rentnern geben!“ Die übrigen Zei- „Experte fordert neues Wahlrecht“. Gäbe es ein Gesetz gegen Volks- ser Stelle vorausgesagt, daß Angela gegen Verdummung. Der Versuch Auge blinden, also leicht behinder- tungen beeilten sich, schnell in die Der Chef des Hamburgischen Welt- verdummung, mußten jetzt viele Merkel ihr Versprechen, dem sei strafbar. ten Teil der Gesellschaft tragen, be- „brandheiße“ Diskussion einzu- Wirtschafts-Archivs, Thomas Anklagen erhoben werden. Die Al- „Zentrum gegen Vertreibungen“ in trägt das Monatsgehalt der Blatt- steigen. („Das Sieben-Billionen-Eu- Straubhaar, (wem sträuben sich da ten plündern die Jungen aus? Sie Berlin eine würdige Heimstatt zu Klaus Rainer Röhl bezieht eine macher viel weniger als das des ro-Loch. Der demographische Or- nicht auch die Haare?) schlägt ein haben doch die deutsche Wirt- geben, kurz vor den nächsten Wah- Rente von 977,79 Euro. Homepage: „Bild“-Chefs. Sie betrachten ihren kan“, „Süddeutsche Zeitung“.) Ei- neues Wahlrecht vor, damit die schaft vor 60 Jahren, buchstäblich len einlösen würde. Nun soll ein www.Klausrainerroehl.de

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DeutschlandtreffenDeutschlandtreffen Der Eintrittspreis beträgt für beide Tage € 10,-, Studenten und Auzubildende € 5,-, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre haben freien Eintritt. derder OstpreußenOstpreußen Die Eintrittsplaketten können an den Tageskassen der Messe erworben werden. Ab einer Stückzahl von 5 Plaketten können diese 10.10. - - 11. 11. MaiMai 20082008 im Vorverkauf bei der Landsmannschaft Ostpreußen - Zentrale - Oberstrasse 14 b, 20144 Hamburg MesseMesse BerlinBerlin bestellt werden.

Johannisburg Königsberg Labiau Lötzen Lyck Memel Mohrungen Neidenburg Ortelsburg Osterode Pr. Eylau Pr. Holland Rastenburg Rößel Schloßberg Treuburg Tilsit-Ragnit Wehlau K ULTUR Nr. 16 – 19. April 2008 9 »Seelische Echos« auf der Leinwand Zum ersten Mal werden Werke von Lovis Corinth in Paris ausgestellt

um ersten Mal wird dem ner späteren Ehefrau Charlotte Be- fehlt. Mit diesem Bild setzt sich Gattung und verzichtet bei seinen riert ist. Seine Christusdarstellun- den Jahren 1918 bis 1925 inspirier- deutschen Maler Lovis Co- rend, seiner Muse und seines Corinth als Maler der Sinnesfreu- Figuren allmählich auf jegliche gen erreichen mit Ecce homo te, besticht durch die Eigenstän- Z rinth, einem Schüler von Lieblingsmodells, ist ein Hinweis den durch, seine Kunst verfolgt mythologische oder religiöse An- (1925) ihren Höhepunkt. digkeit der Farbe. Gegen Ende sei- Bouguereau und Robert-Fleury, ei- auf sein Vorbild Rembrandt. Durch keinerlei moralisierende Absicht. spielung. Manche Gemälde schil- Seine Spätwerke zeichnen sich nes Lebens widmet er sich ver- ne Ausstellung in Paris gewidmet. die biblische Anspielung werden Corinth gilt auf Grund seiner dern spontane Beobachtungen aus besonders durch ihre Pinselfüh- stärkt der Malerei von Landschaf- Unter dem Titel „Lovis Corinth – auf diesem Selbstporträt schon die provokatorischen und unkonven- dem alltäglichen Leben. Auf rung aus. Der heftige Pinselstrich, ten und Stilleben. Seine Motive Zwischen Impressionismus und Grenzen zwischen den Gattungen tionellen Behandlung des Themas Grund seines Interesses für die der zu seinem Stilelement wird, entwickeln sich in diesem Kontext. Expressionismus“ werden im Mu- verwischt. Corinth entlehnt seine als subversiver Maler. Auf „Salo- Darstellung von Körper, Blut und steht dem Expressionismus nahe. Viele der ein wenig morbid wir- sée d’Orsay rund 80 Gemälde und klassischen Motive der griechi- me II“, für das Corinth das Thema Fleisch kann Corinth Themen be- Das Motiv dient oftmals als Vor- kenden Bilder zeichnen sich durch 30 Werke auf Papier (Zeichnun- schen Mythologie, dem Christen- der Verführung mit dem Tod ver- handeln, die andere Maler mei- wand für eine Malerei, die schon verschwommene, ineinander gen, Radierungen, illustrierte Bü- tum und der Literatur. Dieses Gen- bindet, sind die Modelle identifi- den. So interessiert er sich in An- ihre Eigenständigkeit erlangt hat. übergehende Farben, sich auflö- cher) zu den verschiedenen The- re spielt in seiner Malerei eine zierbar. Das Bild ist kein Auszug lehnung an sein Vorbild Rem- Die Stilentwicklung von Corinths sende Formen und eine schnelle men präsentiert (Porträts, Genre- Pinselführung aus. Er ordnet die szenen, biblische und mythologi- genaue Wiedergabe des Motivs sche Motive, Akte, Landschaften seiner ausdrucksstarken Malerei und Stilleben). Die Ausstellung ist unter. chronologisch sowie thematisch Sein letztes Selbstporträt von gestaltet und hebt die Originalität 1925 ist ein Brustbild vor einem seiner Malerei hervor, die sich Spiegel, der sein verzerrtes, vom zwischen Tradition und Moderne Alter gezeichnetes Profil wider- entwickelte. spiegelt. Ganz gleich ob er sich Corinth wurde 1858 in Ostpreu- während einer Tätigkeit oder ver- ßen geboren. Er studierte zuerst an zweifelt darstellt, Corinth gibt sich der Kunstakademie in Königsberg in seinen Selbstporträts preis und und dann in München. Vor seinem entwickelt seine Malerei weiter. Studium an der Académie Julian Seine Gattin Charlotte formulierte in Paris unternimmt er eine Stu- es folgendermaßen: „Alle seine dienreise nach Antwerpen. 1890 Seelenzustände, alle seelischen wird sein Gemälde „Pietà“ (1889, Echos und seine Einstellung sich es wurde 1945 zerstört) auf dem selbst gegenüber entfalten sich vor Salon mit einer Auszeichnung ge- unseren Augen.“ ehrt. Im folgenden Jahr läßt sich Die Ausstellung umfaßt auch ei- Corinth in München nieder und ne umfangreiche grafische Samm- wird Gründungsmitglied der Se- lung. Abgesehen von der vorberei- zession. Während sein Gemälde tenden Skizze, die dazu dient, die „Salomé II“ (1900) von der Jury Haltung der Figur und die Kompo- der Münchner Sezession abge- sition des Gemäldes zu studieren, lehnt wird, wird es in Berlin, wo- sind die meisten Zeichnungen und hin er im Oktober 1901 zieht, be- Aquarelle eigenständige Werke. geistert aufgenommen. Die Buchillustrationen tragen zur Das Berliner Leben dient Co- Verbreitung seiner Kunst bei. rinth, der an der Spree eine Mal- Anselm Kiefer hat der Aufforde- schule für Frauen gegründet hat, rung des Musée d’Orsay Folge ge- als Inspirationsquelle. Er besucht leistet und ein Werk als Hommage Ausstellungen, Salons und ver- für Corinth geschaffen. Kiefer wur- dient seinen Lebensunterhalt vor de 1945 in Donaueschingen gebo- allem mit Auftragsporträts wie das ren und gehört zu den bedeutend- Bildnis von Julius Meier-Graefe sten Künstlern der Gegenwart. Das aus dem Jahr 1917 (heute im Besitz Triptychon „Für Lovis Corinth. des Musée d’Orsay) zeigt. Als Selbstporträt mit Skelett“ (2007), Sprungbrett dient ihm insbeson- das er für die Ausstellung kreiert dere die Berliner Sezession. Er hat, macht den Einfluß des Künst- stellt seine Bilder dort regelmäßig lers auf die Gegenwartskunst deut- aus und wird auf diese Weise bei lich. pm einem sachkundigen Publikum be- kannt. Lovis Corinth: Walchensee, Landschaft mit Kuh (Öl, 1921; im Besitz der Staatlichen Museen Kassel) Foto: Archiv Das Musée d’Orsay, Rue de Lille Der erste Ausstellungsraum im 62, ist täglich von 9.30 Uhr bis 18 Musée d’Orsay ist den Anfängen Uhr, donnerstags bis 21.45 Uhr ge- des Malers und der Berliner Se- wichtige Rolle. „Heimkehrende aus der Geschichte sondern eine brandt auch für Schlachthaussze- Kunst verläuft nicht chronolo- öffnet, Eintritt 8 Euro / 5,50 Euro, zession sowie Werken seiner Zeit- Bacchanten“ (1898) veranschau- Parodie des Lebens. Dieses Werk nen. gisch. Die späten Landschaftsbil- bis 22. Juni. Anschließend ist die genossen Liebermann, Slevogt und licht, wie sehr den nackten Kör- ist das erste einer Phase, in der er Wenige Monate nach seinem der, insbesondere die Ansichten Ausstellung im Museum für bil- Leistikow gewidmet. Als erstes pern seiner Figuren, die sich sich zum „Maler des Fleisches“ Schlaganfall (im Dezember 1911), des Walchensees, zeugen von Co- dende Künste Leipzig (11. Juli bis sieht man das Selbstporträt mit durch oftmals übertriebene Gesten entwickelt. Corinth betrachtet der ihn sehr geschwächt hat, stellt rinths Liebe für die Natur und von 19. Oktober) und Kunstforum Ost- seiner Frau und Sektglas aus dem und Grimassen auszeichnen, die übrigens die Aktmalerei als das sich der Maler als „Geblendeter seinem Überdruß gegenüber der deutsche Galerie Regensburg Jahr 1902. Diese Darstellung als für biblische oder mythologische „Latein der Malerei“. Nach 1904 Samson“ dar, ein Gemälde, das Stadt. Die Gemäldeserie, zu der (9. November bis 15. Februar verlorener Sohn in Begleitung sei- Figuren charakteristische Anmut widmet er sich verstärkt dieser biblisch und autobiografisch inspi- ihn die bayerische Landschaft in 2009) zu sehen.

»Ein Fest für die Augen« KULTURNOTIZ Werke des Malers Klaus Fußmann sind derzeit in zwei Ausstellungen zu sehen Geschenke Hechingen – Im renovierten Tor- Von SILKE OSMAN mit all ihrer Pracht sche, Gouache, Pastell und Öl turm der Burg Hohenzollern wer- im Frühling, ihre sind Werke zu bestaunen, die so- den unter dem Titel „Aus aller- Formfindung in wohl Kontinuität als auch neue höchster Schatulle – Kaiserliche er sagt denn, daß zeitgenös- den Monaten da- künstlerische Aspekte im Schaf- Geschenke“ drei Monate lang über W sische Kunst immer absto- nach und schließ- fen des Künstlers offenbaren.“ 100 Objekte präsentiert, die seiner- ßend häßlich, provokant oder un- lich ihre beginnen- Was an diesen Arbeiten faszi- zeit am deutschen Kaiserhof ver- verständlich sein muß? Es gibt ge- de Auflösung im niert, ist die Beherrschung des schenkt wurden. Unter den größ- nügend Beispiele für eine zeitge- Herbst“, betont Malerischen, der virtuose Um- tenteils einer Privatsammlung ent- nössische Kunst, die kühn und Galerist Rainer M. gang des Künstlers mit Farben stammenden und aus den Bestän- dramatisch ist, die souverän da- Ludorff, der in sei- und Fläche. So entsteht immer den des Hauses Hohenzollern er- herkommt und den Betrachter in nen Räumen der- wieder ein „Fest für die Augen“, gänzten Exponaten befinden sich ihren Bann zieht, auch ohne zeit eine Ausstel- wie Eugène Delacroix es schon von den einstigen Hofjuwelieren Skandale und Skandälchen. lung mit den Wer- 1863 von einem guten Bild gefor- hergestellte Schmuckstücke, hoch- Einer dieser Künstler, der sein ken Fußmanns zu dert hat. wertige Porzellane aus der König- Metier aufs vortrefflichste be- dessen 70. Ge- lichen Manufaktur Berlin (KPM), herrscht, ist Klaus Fußmann. Der burtstag zeigt. „Die Die Ausstellung in der Galerie Lu- historische Fotografien sowie Kera- 1938 im rheinischen Velbert Ge- Malerei Fußmanns dorff, Königsallee 22 III, 40212 miken aus der ostpreußischen Ma- borene findet seine Motive seit ist abhängig von Düsseldorf, ist dienstags bis frei- jolika-Manufaktur in Cadinen, die den frühen 70er Jahren immer der Natur. Sie ist tags von 10 bis 18 Uhr, sonn- Kaiser Wilhelm II. selbst gegründet wieder im Norden Deutschlands. schlichtweg ohne abends von 11 bis 14 Uhr geöff- hatte. Zugleich wird an ausgewähl- In Gelting an der Ostsee hat er Natur nicht denk- net, Katalog 20 Euro, Eintritt frei, ten Beispielen dargestellt, wer da- seinen Ruhepol ausgemacht. bar, besonders bis 31. Mai. mals welche Art von Geschenk Dorthin kann er sich zurückzie- dann, wenn Land- Unter dem Titel „Lob der Ver- zum jeweiligen Anlaß erhielt und hen und die Großstadt Berlin, wo schaftsbilder, Gär- gänglichkeit“ sind in der Handels- somit ein Beitrag zur bislang nur er bis 2003 an der Akademie der ten und Blumen kammer Hamburg, Adolphsplatz, ansatzweise erforschten Kultur des Künste einen Lehrstuhl innehatte, thematisiert wer- weitere Arbeiten des Künstlers zu Schenkens am Hof der Hohenzol- hinter sich lassen. den. In den ver- Klaus Fußmann: Raps vor der Ostee (Öl, 2007). Der Auftrag der dramatischen sehen, montags bis donnerstags lern geleistet. Täglich geöffnet von „Gelting bietet für den Maler schiedenen Tech- Farbtöne, das „Ziehen“ der Ölfarbe über die Leinwand ist auch auf dieser Ar- von 9 bis 17 Uhr, freitags von 9 bis 10 bis 17 Uhr, Eintritt 8 / 6 Euro, die immer wiederkehrende Natur niken Aquarell, Tu- beit gut auszumachen. Foto: Galerie Ludorff 16 Uhr, bis 9. Mai. bis 29. Juni. 10 Nr. 16 – 19. April 2008 L EBENSSTIL

Schick auch im Alter – Den Geschmack bilden kein Problem Das Museum Künstlerkolonie Mathildenhöhe zeigt das »Wertheim-Speisezimmer« von Peter Behrens eigetöne und Strick sind nicht Bfür alle Senioren der passende Von SILKE OSMAN nen Eindruck vom Lebensstil um Kleidungsstil. Viele sehnen sich die Wende zum 20. Jahrhundert. nach etwas Abwechslung im Klei- Der Traum von einem vollkom- derschrank. „Ältere Menschen soll- ie Kunst soll vor allem und men durchgestalteten Wohnraum ten sich darauf besinnen, was sie in zuerst das Leben verschö- wurde 1902 von Peter Behrens er- jungen Jahren getragen haben. Dar- D nern, also uns selber den füllt. Erstmals zeigte das Berliner an können sie sich auch im höhe- anderen erträglich, womöglich an- Warenhaus Wertheim in seiner ren Alter orientieren“, sagt Marita genehm machen“, hat der Philo- Verkaufsausstellung elf Musterzim- Bombek von der Abteilung für Tex- soph Friedrich Nietzsche in seiner mer, von denen das Speisezimmer tilwissenschaft an der Universität Schrift „Menschliches, Allzu- des Designers und Architekten Pe- Köln. Zwar könne man mit 75 Jah- menschliches“ 1878 gefordert. „Mit ter Behrens (1868–1940) besonde- ren nicht mehr das kräftige Pink dieser Aufgabe vor Augen mäßigt ren Anklang fand. Selbst dem nam- anziehen, das einem mit 25 so gut sie und hält uns im Zaume, schafft haften Kunstkritiker Karl Scheffler stand. „Aber pudriges Rosa kann Formen des Umgangs, bindet die gefiel es „durch die großzügige Dis- man beispielsweise auch im Alter Unerzogenen an Gesetze des An- position der farbigen Kontraste, noch tragen. Ansonsten stehen Se- stands, der Reinlichkeit, der Höf- durch die einfache Gediegenheit nioren auch kräftige, klare Farben lichkeit, des Redens und Schwei- der Möbel und den festlichen oder Schwarz oft besonders gut zu gens zur rechten Zeit.“ Die Idee, Glanz der gedeckten Tafel“. Die Gesicht“, sagt Bombek. Um sich in- die Kunst in das tägliche Leben Wandmalereien allerdings waren spirieren zu lassen, sollten ältere einfließen zu lassen, übernahmen ihm „ein Zuviel“. Menschen öfter mal bei einem schließlich die Vertreter der Re- Die Begeisterung der Berliner ist Stadtbummel neue Stile erkunden formbewegung an der Schwelle nachzuvollziehen, wenn man be- und vielleicht auch anprobieren. vom 19. zum 20. Jahrhundert. denkt, wie überladen die Zimmer- Allerdings sind nicht alle modi- Gerade im Bereich des Wohnens einrichtungen um die Jahrhundert- schen Kapriolen für Senioren ge- fielen die Vorstellungen der Refor- wende waren. Mächtige Möbel, eignet. „Tiefe Ausschnitte, grelle mer auf fruchtbaren Boden. Sie schwere Vorhänge aus Samt, alles Muster und kurze Flatterröcke aus wollten die Einrichtung „vom in dunklen Farben gehalten be- billigem Material sind meist für ju- Ballast der historistischen Stil-Imi- stimmten den Gesamteindruck. gendlich-straffe Körper gedacht. tationen befreien und durch neue, Mit der Präsentation künstlerisch Älteren Menschen stehen eher zeitgemäße Formen und Ornamen- eingerichteter Zimmer in einem klassische Outfits aus Materialien te ersetzen. Möbel, Wohntextilien, Warenhaus wollte man den Ge- von höherer Qualität“, sagt Marita Eßgeschirr oder Trinkgläser sollten schmack der Menschen bilden und Bombek. Diese seien zwar oft et- den Ansprüchen an die praktische das schien anzukommen. Denn Al- was teurer, paßten sich aber dem Nutzbarkeit genügen, dabei aber fred Lichtwark, der damalige Di- älteren Körper besser an. auch dem Bedürfnis nach einheit- rektor der Hamburger Kunsthalle, „Man sollte im höheren Alter licher Raumgestaltung, nach berichtete nach seinem Besuch der außerdem auf keinen Fall Kleidung Wohnlichkeit und geschmackvoller Ausstellung 1902, daß das Speise- kaufen, ohne sie vorher anzupro- Dekoration Rechnung tragen“, zimmer schon fünfmal ausverkauft bieren. Denn ein perfekter Sitz ist schreibt Renate Ulmer im Katalog war. gerade bei einem älteren Körper zur Ausstellung „Peter Behrens – Behrens, „einer der erfolgreich- besonders wichtig“, sagt die Textil- Das Wertheim-Speisezimmer“, die sten und wandlunsgfähigsten Uni- wissenschaftlerin. derzeit im Museum Künstlerkolo- versalkünstler der ersten Hälfte „Das Problem ist, daß sich die nie Mathildenhöhe in Darmstadt des 20. Jahrhunderts“ (Ulmer), hat meisten Modemarken nur auf Mo- zu sehen ist. Die Leiterin des Mu- mit diesem Speisezimmer, wenn de für junge Leute konzentrieren“, seums geht in ihrem Text auf die nicht sein Meisterwerk, so doch kritisiert Marita Bombek. Meist Entstehung des Gesamtkunstwerks ein Raumkunstwerk geschaffen, veränderten sich mit zunehmen- Speisezimmer ein und schildert das stilprägend war. dem Alter die Proportionen des die Rekonstruktion für die Ausstel- Körpers, was sich vor allem auf die lung. Die Ausstellung im Museum Wahl der Schnitte auswirke. Pas- Das Zusammenspiel der einzel- Künstlerkolonie Mathildenhöhe, sende Kleidung zu finden sei daher nen Kunstwerke – von der Möbel- Olbrichweg 13, 64287 Darmstadt, oft ein schwieriges Unterfangen. garnitur und dem Speiseservice ist dienstags bis sonntags von 10 Einige Hersteller produzierten über das Tafelbesteck bis hin zum bis 17 Uhr geöffnet, Eintritt 3 / 2 allerdings beispielsweise schon ei- Kronleuchter, dem Teppich sowie Euro, bis 26. Oktober. Jeden ersten gens Jeanshosen mit Stretchanteil, dem Wandfries – vermittelt dem Geschmacksbildend: Peter Behrens schuf 1902 das sogenannte „Wertheim-Speisezimmer“, das Sonntag im Monat Museumsfüh- die (übrigens nicht nur) für Senio- heutigen Betrachter einen perfek- jetzt rekonstruiert wurde und im Darmstädter Museum Künstlerkolonie Mathildenhöhe zu sehen rung inklusive Wertheim-Speise- ren bequemer seien. ddp ten Raumeindruck, aber auch ei- ist. Foto: Institut Mathildenhöhe / Rühl & Bormann zimmer, 13 Uhr. Warten auf den rechten Augenblick Das Forum für Nachlässe von Künstlerinnen und Künstlern e. V. zeigt Fotografien von Ingeborg Sello

ft genug stehen Erben Künstler, die einen Bezug zu Ham- fern. An der Seite von Gottfried dies ganz persönliche Reich, den nach der die Fotos entstanden. besondere der Nachkriegszeit, Rei- künstlerischer Nachlässe burg haben, darunter den Nachlaß Sello entstanden zahlreiche Be- Künstler und sein Werk besser zu Und Fritz Kempe formuliert: ,Sie sen. Vieles entstand im Auftrag O nicht nur vor einer Fülle des Malers und einstigen Berliner richte über das aktuelle Kunstge- verstehen. entreißt ihren Objekten die Wahr- von Zeitungen, anderes zum Ver- von Kunstwerken, sondern auch Akademiepräsidenten Friedrich schehen und seine Protagonisten ,Sie wollte niemand mit der heit über sich.‘ Das gilt für die bil- gnügen und künstlerischen Expe- vor einem ausgemachten Problem: Ahlers-Hestermann (1883–1973) in Hamburg und auch in den Pari- Wahrheit des eigenen Bildes er- denden Künstler, umgeben von riment. Dabei wurden fast alle Bil- Wohin mit den sperrigen Bildern, und den der Fotografin Ingeborg ser Museen und Galerien, auf der schrecken, sie erlegte mit ihrer Ka- Pinseln, Farben, Skizzen, fertigen der eigenhändig in der Dunkel- den gewichtigen Skulpturen, wo- Sello (1916–1982). Neben der Auf- documenta in Kassel oder der mera keine Beute und lieferte nie- und unvollendeten Leinwänden, kammer entwickelt: von der Wahl hin gar mit dem schriftlichen arbeitung stehen auch regelmäßi- Biennale in Venedig. mand seiner Eitelkeit aus. Es hat Gipsmodellen und Skulpturen ge- des Bildausschnitts (vom quadrati- Nachlaß und anderen Archivalien? ge Ausstellungen auf dem Pro- Doch am in- nau wie für die Schauspieler, schen Format der 6 x 6-Filme zum Verkaufen? Kommt nicht in Frage. gramm des Forums. So werden tensivsten war wenn sie hinter den Kulissen vor Rechteck des Papierformats), der Museen oder Galerien sind entwe- jetzt Fotografien von Ingeborg Sel- der Blick der Fo- dem Spiegel sitzen, im Dialog mit Veränderung von Kontrasten der nicht interessiert oder stellen lo gezeigt. Sohn Thomas berichtet tografin, wenn ihrer fast vollendeten Gesichtsma- durch die Gradation der Papiere die Werke in ihr Depot, sprich in in einem Faltblatt des Forums über sie die Künstle- ske. und Nachbelichtung und gelegent- den Keller, wo sie vor sich hinmo- die Arbeit seiner Mutter: rinnen und Daß es in solchen intimen Situa- liche Retuschen. dern. Bald ist die Zeit über sie hin- „Seit Gründung der ,Galerie der Künstler bei der tionen nie zu voyeuristischen Häufig gingen die Formate weit weggegangen, dabei hat die kunst- Jugend‘ im Dezember 1945 war In- Arbeit traf und Peinlichkeiten kam, kennzeichnet über die für Reproduktionszwecke interessierte Öffentlichkeit ein geborg Sello zu Besuch in zahlrei- über den sicht- den Stil der Fotografin: ,Man muß notwendigen hinaus. 18 x 24 Zen- Recht, auch etwas über weniger chen Künstlerateliers. Anfangs baren Arbeits- dem Objekt unbefangen und ohne timeter war Standard. Aber viele bekannte Künstlerinnen und ging es um die Entdeckung von Ta- prozeß und die bestimmte Vorstellungen gegen- Bilder wurden aus Freude am Bild Künstler und ihr Werk zu erfahren. lenten für die eigene Galerie, wo umgebenden übertreten und auf den rechten oder in Hinblick auf eine Ausstel- Das dachten sich auch Hambur- es neben den als ,entartet‘ verfem- Werke eine spon- Augenblick warten, in dem der lung auf oft noch größere Formate ger Wissenschaftler, Museumsleu- ten Expressionisten (Carl Hofer, tane Beziehung Ausdruck des Menschen ganz gebracht. Darüber hinaus gibt es te, Nachlaßerben und Sammler. Erich Heckel, Otto Mueller und entstand. spontan und dabei doch charakte- rund 25 000 Negative, in der Regel Sie gründeten 2003 den gemein- anderen) die Künstler der eben- Nicht zuletzt ristisch ist. Wenn sich trotzdem so sorgfältig inventarisiert und be- nützigen Verein „Forum für Nach- falls zuvor ausgegrenzten Ham- die täglichen Ar- etwas wie ein eigener Stil heraus- schriftet, ein Schatz, der darauf lässe von Künstlerinnen und burgischen Sezession und die jun- beitsstunden im bildet, so ist das wie mit der eige- wartet, vom Forum für Künstler- Künstlern e. V.“ und schufen so ei- gen Absolventen der Landeskunst- eigenen Atelier nen Handschrift, um die man sich nachlässe gehoben zu werden.“ ne bundesweit einmalige Institu- schule zu sehen gab. mit alten und auch nicht bemüht‘, sagte Ingeborg hst tion, die bereits viel Interesse er- Als die Galerie durch den wirt- neuen optischen Atelierbesuch: Ingeborg Sello fotografierte den Sello 1955. fuhr. schaftlichen Druck der Währungs- Geräten, Schnei- Bildhauer Gustav Seitz. Foto: Forum für Nachlässe Der Nachlaß von Ingeborg Sello Die Ausstellung mit Fotografien Die Kunstwissenschaftlerin Go- reform 1950 schließen mußte, rük- detisch, Pinseln umfaßt Tausende von originalen von Ingeborg Sello ist im Künstler- ra Jain vom Vorstand des Forums kte die inzwischen zur Meisterfo- und Rasierklingen zum Retuschie- den Anschein, als habe sie alles Abzügen vom Ende der 40er Jahre haus Sootbörn, Sootbörn 22, hob in einem Gespräch mit der tografin Geprüfte mit Gehilfin und ren und der geheimnisvollen Dun- getan, daß die Porträtierten mit bis zum Jahre 1982, Kunstrepro- 22453 Hamburg, donnerstags und Preußischen Allgemeinen Zeitung schwerer Fototasche (Rolleiflex, kelkammer ließen die Ateliers der sich selbst im Reinen waren, un- duktionen, Theater- und Opernfo- freitags von 16 bis 19 Uhr, am Wo- die dringende Notwendigkeit her- Linhof, ab 1955 Hasselblad, Stati- Maler, Bildhauer und Grafiker im verkrampft, gelassen, dabei selbst- tografien auf der Bühne und hinter chenende 12 bis 17 Uhr sowie vor, sich um die Nachlässe dieser ven und Lampen) bei den Künst- Auge der Fotografin zu beredten bewußt. Im Zweifel gehörte ihnen den Kulissen, Porträts von Promi- nach Vereinbarung (Telefon 040 / Art zu kümmern. Zur Zeit betreue lern an, um das Bildmaterial für Orten der Geborgenheit werden. immer ihre Sympathie.‘ So be- nenten der Kultur, Reportagen 52 20 18 80) geöffnet, Eintritt frei, der Verein zunächst einmal nur Reportagen und Kataloge zu lie- Und es galt, durch den Blick in schreibt Manfred Sack die Regie, über den Alltag, Berufe, Mode, ins- bis 27. April. G ESELLSCHAFT Nr. 16 – 19. April 2008 11 Wenn die Kinder leiden MELDUNGEN Freiräume Trennungsschmerz wird in jedem Alter anders verarbeitet / Das bleibt in der Familie (Folge 25) lassen Von K LAUS J. GROTH Partnerin zuvor besprochen. Der Stiefvater oder die Stiefmutter Arnsberg – Bei der Pflege ihrer übernimmt zwangsläufig Aufga- sozialen Kontakte müssen viele s mußte ja so kommen. Nur ben, die zuvor Vater oder Mutter Paare Kompromisse eingehen. Oft hat kaum jemand bedacht, ausfüllten. Es ist deshalb notwen- hat zum Beispiel die Frau ein grö- E daß die flott formulierten dig, die Kinder über diese verän- ßeres Bedürfnis als ihr Partner, Begriffe wie „Silver Ager“ oder derte Aufgabenverteilung zu infor- Freunde zu treffen oder Gäste ein- „Neue Alte“ Konsequenzen in je- mieren. Deshalb müssen diese zuladen. „Dann ist es auch in ih- der Hinsicht haben würden. Die Aufgaben dem neuen Partner oder rem Interesse, sich verstärkt um Silberhochzeit ist nicht mehr der der Partnerin im Beisein des Kin- diese Aktivitäten zu kümmern“, Wendepunkt, hinter dem die lie- des ausdrücklich übertragen wer- sagt die Allgemeinärztin und benden Alten nur noch ans gegen- den. Paartherapeutin Frauke Höllering. seitige Betütern denken, auf kei- Zudem erleichtern feststehende Vorwürfe an den „passiven“ Part- nen Fall aber an Trennung. Heute Rituale wie das gemeinsame ner seien unangebracht, wenn können es die Enkel nicht fassen: Abendbrot, regelmäßige Spiele- dieser bereit sei, mit auf die Party Oma und Opa lassen sich schei- abende oder der gemeinsame oder ins Kino zu gehen. Denn da- den. Durchhalten ist nicht mehr Gang ins Schwimmbad den Start mit komme er den Wünschen der angesagt, auch auf dem letzten in einen veränderten Familienver- Partnerin schließlich entgegen. Teilstück nicht mehr. band. Solche Regelmäßigkeiten Insofern könne die Devise „du or- Auch wenn die Trennung nach sind besonders wichtig, weil in ganisierst, ich mache mit“ ein der Silberhochzeit immer noch et- den Patchwork-Familien häufig praktikabler Mittelweg sein. Et- was überraschend auf die Umwelt nicht das gemeinsame Wochen- was anderes sei es, wenn einer wirkt, sind die Fallzahlen längst zu ende oder der gemeinsame Ur- der Partner für beide die Bezie- groß, um von Ausnahmen zu spre- laub zur Verfügung stehen. Das ist hungen nach außen pflege. Dann chen. Schlüsselt man die Jahre auf, dann der Fall, wenn der andere könne es etwa vorkommen, daß nach denen es zur Trennung eines leibliche Elternteil Anspruch auf sie bei seiner Mutter anruft, um Paares kommt, ergibt sich folgen- ein Treffen mit dem Kind hat und ihr in seinem Namen zum Ge- des Bild: Nach vier oder weniger diesen Anspruch auch nutzt. burtstag zu gratulieren. „Hier soll- Jahren stehen 12,5 Prozent vor Auch bei diesen gelegentlichen te man eindeutig vereinbaren, dem Scheidungsrichter. 28,2 Pro- Treffen ist Behutsamkeit ange- daß jeder Partner sich um seine zent halten es fünf bis neun Jahre bracht. Keinesfalls sollte das Kind engen Verwandten und Freunde miteinander aus, 19,5 Prozent sofort mit der neuen Partnerin kümmern sollte“, sagt Höllering. bringen es auf zehn bis 14 Jahre, oder dem neuen Partner konfron- Denn diese freuen sich über den 16,6 Prozent auf 15 bis 19 Jahre, tiert werden. Trifft der Vater die persönlichen Anruf oder das 12,7 Prozent auf 20 bis 25 Jahre. Kinder nur an den Wochenenden, selbst ausgesuchte Geschenk viel Und schließlich sind da jene 10,5 sollte er die Zeit mit ihnen alleine mehr als über eine Aufmerksam- Prozent, die es zwar 26 Jahre und verbringen. Die neue Partnerin keit aus zweiter Hand. Wenn der länger miteinander aushalten, sollte sich zurückhalten und ledig- Partner in diesen Dingen nicht so dann aber doch nicht bis ans Ende lich ab und zu an solchen Treffen zuverlässig sei, sollte der andere ihrer Zeit zusammen bleiben wol- teilnehmen. Auch im eigenen das akzeptieren. „Gerade Frauen len. Interesse, denn derartige Zurück- fällt dies oft schwer“, berichtet die Wenn Oma und Opa sich tren- haltung schützt vor Eifersucht, aus Expertin. Unter Umständen müs- nen, mag das die Enkel irritieren, der sich beim Kind Ablehnung se man dann lernen, Mißstim- aber schädliche Auswirkungen auf entwickelt. mungen in der Familie oder im deren Seelenleben wird das kaum Die Trennung bereitet vielen El- Freundeskreis auszuhalten. ddp haben. Vollkommen anders ist die tern ein schlechtes Gewissen Situation jedoch, wenn sich die El- gegenüber den Kindern. Sie nei- tern trennen. Für Kinder ist die gen dann dazu, die Kinder be- Nicht Trennung der Eltern eine traumati- sonders zu verwöhnen, Dinge sche Erfahrung. Wenn dann beide durchgehen zu lassen, die zuvor übertreiben Elternteile um die vermeintlichen nicht erlaubt waren. Damit er- Rechte am Kind kämpfen und von Warum schläft Papa nicht zu Hause? Kinder verkraften Trennungen nur schwer. Foto: Vario Press leichtern die Eltern es den Kin- Schwäbisch Gmünd – Hoch- beiden Seiten an der Seele des dern keineswegs, über die Tren- zeitsstreiche kommen nicht aus Kindes zerren, dann entstehen nung hinweg zu kommen. Im der Mode. Je nach Freundeskreis Schäden, die nur schwer zu heilen Jahren schließlich fühlen sich nen Unterschied zu machen zwi- gültige Entscheidung zur Tren- Gegenteil. Die Kinder spüren nur und Region müssen sich Hoch- sind. Die Kinder wissen nicht durch die Trennung der Eltern in schen „deinen“ und „meinen“ Kin- nung gefallen ist. desto deutlicher, daß die Welt zeitspaare an ihrem großen Tag so mehr, bei wem und wo ihr Zuhau- ihrer Selbstachtung verletzt. Das dern. Doch so gut diese Absicht Viele Patchwork-Familien schaf- nicht mehr in Ordnung ist. Hilfrei- manchen Schabernack gefallen se ist. Mehr als 150000 Kinder geht so weit, daß sie glauben, der auch ist, so irrig ist sie auch. Die fen sich ihre Probleme, weil sie cher ist es, die Routine des Alltags lassen. „So lange die Braut und sind Jahr um Jahr von der Schei- Vater verlasse die Familie, weil das Kinder machen feine Unterschie- nicht akzeptieren wollen, daß sie so lange wie möglich aufrecht zu der Bräutigam an den Streichen dung der Eltern betroffen. Von den Kind nicht seinen Ansprüchen ge- de, und die Erwachsenen machen eine Stieffamilie sind – nur verse- halten und weiterhin eindeutige ihren Spaß haben, ist das in Ord- 2005 geschiedenen Paaren hatte nügt habe. sie auch. Das wiederum spüren die hen mit einer freundlicheren Be- Grenzen zu setzen. nung. Man sollte ihnen aber nicht mehr als die Hälfte Kinder unter So unterschiedlich die Reaktio- Kinder, sie haben sehr empfindli- zeichnung. Aber „der Neue“ ist Immerhin, die Tendenz zu jähr- das Fest verderben“, warnt Stiltrai- 18 Jahren. Die Scheidung ihrer El- nen der Kinder auch sind, die El- che Antennen für derartige Diffe- eben nicht „Vati“. Wirklich an „Va- lich steigenden Scheidungsraten nerin Susanne Helbach-Grosser. tern verarbeiten Kinder je nach Al- tern bekommen Trauer und Wut zu renzierungen. tis“ Stelle zu treten, das schafft er hat einen Knick bekommen. Zwei Die sogenannten Sperrbräuche ter vollkommen unterschiedlich. spüren. Meist dauert es ein Jahr, Besser ist es, mit den Kindern nicht. Aber das muß nicht unbe- Jahre in Folge gingen die Schei- dienen dazu, dem Paar den Weg in Vorschüler leiden am sichtbar- bis die Kinder die Trennung eini- ein behutsames Gespräch über die dingt schlecht sein – vorausge- dungen nach Angaben des Statisti- die Ehe nicht zu leicht zu machen. sten. Sie beginnen häufig wieder germaßen verarbeitet haben. So neue Situation zu führen. Dazu ge- setzt, die Situation wird ehrlich schen Bundesamtes zurück. Aber Brautentführungen oder verun- ins Bett zu machen. Ohne Vorstel- wie Erwachsene überzeugt sind, hört auch die Einsicht, daß eine und offen akzeptiert. gleichzeitig nahm auch die Zahl staltete Schlafzimmer gehören zu lung von Zeit und Gründen ziehen mit einem neuen Partner werde al- Patchwork-Familie inzwischen Es hilft den Kindern, die Tren- der Eheschließungen ab. Und wo den beliebten Maßnahmen. „Mit- sie häufig den simplen Schluß: les anders – und entsprechend zwar zur Regelfamilie wurde, daß nung der leiblichen Eltern zu ver- nicht geheiratet wird, da kann unter kann so eine Aktion sich Wenn ein Elternteil geht, dann besser, so haben sie auch mit den sie aber eben nicht eine wunder- kraften, wenn der alltägliche Ab- auch nicht geschieden werden. In- nervtötend in die Länge ziehen. könnte auch der andere gehen. neu in die Familie kommenden bare, heile Familie ist. lauf in der neuen Verbindung so sofern ist der Hoffnungsschimmer Wenn eine entführte Braut stun- Bei neun- bis zwölfjährigen Kindern die besten Absichten. Ab- Wenn eine Partnerschaft zu- selbstverständlich ist wie möglich. reichlich blaß. denlang verschwunden bleibt, wächst eine große Wut auf jenen sichten allerdings, die sich nur sammenbricht, dann ist das immer Das setzt voraus, daß die Kinder wird die festliche Stimmung emp- Elternteil heran, dem sie Schuld schwer und selten so verwirk- mit Trauer, Wut und Angst verbun- mit konkreten Informationen auf In der nächsten Folge lesen Sie: findlich gestört“, sagt Helbach- an der Trennung geben. Sie gehen lichen lassen, wie sie gedacht sind. den. Ein offenes Gespräch hilft den das künftige Zusammenleben in Warum gemeinsames Glück stär- Grosser. „Eine Stunde ist für den gewissermaßen ein Bündnis mit Meist machen Erwachsene den Kindern. Dieses Gespräch muß der neuen Partnerschaft vorberei- ker ist – Warum mit Familienpoli- Programmpunkt Brautentführung dem „unschuldigen“ Elternteil ein. Fehler, zu glauben, alle Kinder rechtzeitig geführt werden, näm- tet werden. So wird der Einzug des tik kaum Staat zu machen ist – mehr als ausreichend. Und natür- Jugendliche im Alter von 14 bis 17 gleich behandeln zu können, kei- lich bereits dann, wenn die end- neuen Partners oder der neuen Geld ist nicht alles lich sollte die frisch Vermählte auch wirklich auffindbar sein“, sagt die Kniggefachfrau. Da bei Uschi Glas (* 2. März 1944 in Familienmenschen (und andere) von einer Milliarde Pfund. Dage- vielen Hochzeiten eine Vertrau- Landau, eigentlich Helga Ursula gen nehmen sich die Trennungen ensperson für die Koordination Glas) focht nach 29 Ehejahren ei- anderer Promis nach kürzerer des Programms zuständig sei, soll- nen Trennungsstreit mit ihrem als Sekretärin arbeitete, bei einem nen zu können. Fliege ist Verfasser gleichen Jahr in seiner dritten Ehe Ehezeit vergleichsweise beschei- te man seine Pläne außerdem un- Mann Bernd Tewaag aus, der über Empfang zum dem Film „Das Lie- von mehr als 20 Büchern über mit Wendi Deng getröstet. den aus. Den Regisseur Steven bedingt mit dieser absprechen. Monate die Seiten der „Bild“-Zei- beskarussell“. Glauben und Persönlichkeitsfin- Roman Abramowitsch (* 24. Spielberg kostete die Scheidung Auch Aktionen, bei denen Dinge tung füllte. Das Paar hat drei ge- Jürgen Fliege (* 30. März 1947 in dung. Oktober 1966 in Saratow), russi- von der Schauspielerin Amy Ir- beschädigt oder zerstört werden, meinsame Kinder. Nachdem der Radevormwald) gab in seiner na- Rupert Murdoch (* 11. März scher Milliardär mit Wohnsitz in ving nach dreijähriger Ehe 100 sind tabu. „Manche Leute kom- Ehemann eine Affäre mit der „Bre- mensgleichen Talkshow Ratschläge 1931 in Melbourne) trennte sich London, kam sicherlich nicht billi- Millionen Dollar. Ex-Beatle Paul men auf die Idee, den Brautleuten zel-Anke“ eingestand, war es aus. zur Lebenshilfe in allen nur denk- nach 38 Ehejahren von seiner ger als Murdoch davon, als er sich McCartney mußte jüngst für seine das Schlafzimmer zuzumauern. „Hat er einen Knall, oder was?“ baren Situationen. Nichts Mensch- Frau, Anna Torv. Der australische nach 16 Ehejahren von seiner Frau Trennung von dem Model Heather Das sorgt bei denen aber ganz be- fragte die Uschi Glas öffentlich. liches schien dem evangelischen Medienunternehmer mit US- Irina scheiden ließ. Mit der ehe- Mills nach vier Jahren 31,6 Millio- stimmt nicht für Erheiterung, son- Fortan waren die Schauspielerin Theologen dabei fremd zu sein. amerikanischer Staatsbürger- maligen Aeroflot-Stewardess hat nen Euro locker machen. Mögli- dern eher für Streß und eventuell und der Produzent nicht länger ein Die Sendung im Ersten Programm schaft hat besonders schmerzhaft er fünf Kinder. Mit einem ge- cherweise veranlassen diese Sum- den ersten Streit – noch vor der Traumpaar. Stattdessen wuschen lief von 1994 bis 2005, dann wurde erfahren, wie teuer scheiden sein schätzten Vermögen von 14,1 me Dieter Bohlen, noch einmal ge- Hochzeitsnacht“, sagt Susanne beide nach Kräften in der Öffent- sie wegen zu geringer Einschalt- kann. 1,7 Milliarden Dollar kostete Milliarden Euro rangierte der nau nachzurechnen. Als sich Ver- Helbach-Grosser. „Man sollte Ak- lichkeit schmutzige Wäsche. In quoten abgesetzt. Während die ihn die Trennung von der Frau, mit einst mittellose Spielzeughändler ona Feldbusch nach nur 30 Tagen tionen wählen, die keinen blei- mehreren Interviews gaben sie auf- Sendung noch als ein gesichertes der er in zweiter Ehe verheiratet auf Platz 16 der reichsten Männer. Ehe wegen einer angeblichen Prü- benden Schaden anrichten. Ein schlußreich Auskunft über ihre Be- Format galt, trennte sich Pastor Jür- war und mit der er drei Kinder hat. Die Scheidung dürfte ihn in der gelei von ihm trennte, blieb die Hausschlüssel, den die Brautleute ziehung und andere Dinge ihres gen Fliege nach 19 Ehejahren von 110 Millionen Dollar wurden di- Rangliste etwas herabgestuft ha- Anfindungssumme geheim. Boh- aus einem kleinen Eisblock be- Privatlebens. Pikant dabei am Ran- seiner Frau Ulrike. Er betonte da- rekt überwiesen, der Rest in Aktien ben. Zwar wird die Abfindungs- len kommentierte sie so: „Keine freien müssen, ist auch eine Her- de: Ihren ersten Kontakt zum Film bei öffentlich, keinen Grund „für ausgezahlt. Rupert Murdoch hat summe geheim gehalten, doch ge- Frau der Welt hat mehr für 15 ge- ausforderung – verdirbt aber kei- hatte Uschi Glas, die damals noch ein schlechtes Gewissen“ erken- sich über diesen Verlust noch im mutmaßt wird über einen Betrag meinsame Nächte bekommen.“ nem die gute Laune“, sagt Susan- ne Helbach-Grosser. ddp 12 Nr. 16 – 19. April 2008 N EUE B ÜCHER »Hattest du Auf ewig ungesühnt? mich lieb?« Spannender Roman über einen Mord im Spanischen Bürgerkrieg In der gilt als wichtiger Beitrag zur Aufar- zweite Hauptfigur des Romans, niemals kennenlernen sollte. Der Fragen eines Heimkindes katalani- beitung der frühen Franco-Ära, die kommt 1943 nach Torena. Bald letzte Brief datiert vom 18. Ok- schen erst 1971 zu Ende ging. Nach sei- schon gerät er in eine Zwangslage. tober 1944. Was geschah an jenem Hanne rum hat mir eigentlich nie eines Bergwelt nem herausragenden Erfolg in Spa- Ein tiefer Riß geht durch das Dorf, Tag? Obwohl Tina Bros selbst in Wickop der Geschwister meiner Mutter des Pel- nien ist der Roman inzwischen in ein Mord geschieht. Kann Oriol an- einer persönlichen Krise steckt, hatte eine geschrieben oder mich im Heim lars liegt zahlreiche Sprachen übersetzt gesichts des ungesühnten Verbre- begibt sie sich auf Spurensuche, schwere Kindheit, aber statt Straf- besucht?“ Einmal jedoch schick- das Dorf Torena nahe einem klei- worden. chens eine neutrale Haltung be- um dieses Rätsel zu lösen. Auch täterin, wie man es Kindern, die ten die Zwillingsschwestern ihrer nen Fluß, der in den Pyrenäen ent- Erst nach und nach erschließen wahren? Manche Leute verachten will sie unbedingt die Adressatin keine Liebe erfuhren, nachsagt, Mutter ein Paket mit einer Puppe, springt und in den Ebro mündet. sich dem Leser die Zusammenhän- ihn, auch seine Frau hält ihn für jener alten Briefe finden. Sie trifft wurde sie Künstlerin. In 45 kurzen auf der ausdrücklich der Name Es ist der Hauptschauplatz einer ge der Handlung. Bald aber ge- feige und verläßt ihn. Endlich be- sich mit Zeitzeugen, darunter die Briefen an ihren Vater, den sie erst „Hanne“ stand. „Aber dann bekam Geschichte, wie sie dramatischer wöhnt man sich an Vor- und Rück- greift er, welches Spiel hier gespielt inzwischen über 80jährige, erblin- als Erwachsene richtig kennenge- meine Cousine die Puppe – ich und spannender kaum vorstellbar blenden und an übergangslose wird und welches sein Part dabei dete Elysenda. Gemeinsam mit ih- lernt hat, richtet sie zahlreiche Fra- bräuchte keine, da es im Heim ist. Sie beginnt 1937 während des Orts- und Szenenwechsel, da Jau- sein wird. „Als er vor dem großen rem Sohn, der sie an seelischer gen an ihn. Den nur wenige Zeilen welche gäbe …“ Einmal kommt das Spanischen Bürgerkrieges, ihre me Cabré diese Stilmittel meister- Mann saß, verstand er, daß, wer Kälte noch übertrumpft, hat sie im umfassenden Briefen folgen ver- Mädchen zu Pflegeeltern, doch Fortsetzung fällt in das Jahr 1944. lich anwendet. Mehr als 30 Perso- einmal Herr der Lage ist, immer Laufe von Jahrzehnten ein welt- schiedene Erinnerungen an ihre der Sohn der Familie schiebt alle Es ist das zentrale Geschehen des nen treten in Erscheinung. Die eine Herr der Lage ist und daß er, wenn weit bedeutendes Unternehmen Kindheit. Auch wenn die Autorin Schuld an seinen Lausbubenstrei- Romans „Die Stimmen des Flusses“ der beiden zentralen Figuren des es ihm gelänge, Herr der Lage zu für Wintersportartikel aufgebaut. ihren Vater nie direkt anklagt, die chen auf das Heimkind, so daß von Jaume Cabré. Gerade in dieser Buches ist die schöne, aber berech- sein, nichts mehr fürchten mußte. Bei ihren Recherchen erfährt die den Briefen folgenden Erinnerun- dieses als schwererziehbar wieder Region wirkten die Ereignisse der nende Elysenda Vilabrú aus der Oder fast nichts.“ Lehrerin, daß im Vatikan die Selig- gen haben diesen Effekt. Wieso hat im Heim landet. Inzwischen Bett- Bürgerkriegsjahre noch in den Großgrundbesitzerfamilie in Tore- 2002, fast 60 Jahre später, macht sprechung des Lehrers Oriol Fon- er, der Vater, seine eigene Tochter nässer, wird sie regelmäßig für ihr 40er Jahren nach. Längst besaß die na. Ihr Leben wird einerseits von die Lehrerin Tina Bros aus dem telles bevorsteht. Er gilt als Märty- nicht vor den verschiedenen Hei- Tun bestraft, was dazu führt, daß Franco-Partei der Falangisten die Besitzgier, andererseits von Rach- benachbarten Städtchen Sort in rer der katholischen Kirche. Be- men gerettet und sie zu sich ge- sie allein aus Angst, ins Bett zu unumschränkte Macht in Spanien, sucht bestimmt, seitdem die Anar- der leerstehenden Schule von To- treiberin des jahrzehntelangen nommen, sie zusammen mit ihrem machen, ins Bett macht. doch weiterhin wurden alte Rech- chisten ihren Vater und ihren Bru- rena eine Entdeckung. Als Hobby- Verfahrens der Seligsprechung ist jüngeren Halbbruder aufgezogen? „Als Kind habe ich Dich sehr nungen beglichen. Im Untergrund der brutal ermordet haben. Der fotografin erkundet sie das Gebäu- niemand anderes als Elysenda Vil- „Du wußtest, daß es mich gibt, Va- vermißt, Vater, Dich herbeigesehnt, operierten die politischen Gegner einflußreichen Elysenda sind meh- de, das abgerissen werden soll. Da- abrú. Es kommt zu einem Wettlauf ter, Du wußtest auch, daß ich in ei- auf Post oder Besuch gehofft. Ich aller Couleur, die sich in den Ber- rere Männer aus ihrem Umkreis bei findet sie hinter der Schieferta- mit der Zeit. Dagmar Jestrzemski nem Heim lebte. Aber warum hast war immer nur eine von vielen, die gen versteckt hielten. bedingungslos ergeben. Sie be- fel alte Aufzeichnungen, die dort Du mich nie besucht, zu keinem mit der Nummer 25. Dieses Gefühl, Innerhalb von sechs Jahren nutzt sie wie Schachfiguren, um ih- offenbar versteckt wurden. Es sind Jaume Cabré: „Die Stimmen des Geburtstag ein Geschenk geschickt unter vielen Menschen einsam zu schrieb der 1947 geborene Autor re Ziele zu verfolgen. Briefe aus dem Jahr 1944, ge- Flusses“, Insel Verlag, Frankfurt a. und mir nicht geschrieben oder sein, ist mir geblieben, es macht das 670 Seiten umfassende Werk. Dann verliebt sie sich in Oriol schrieben von Oriol Fontelles an M. 2007, geb., 666 Seiten, 22,80 was man sonst für eine Tochter tut, mich noch immer befangen und Es erschien 2004 in Barcelona und Fontelles, den Lehrer. Dieser, die seine Tochter, die er, wie er ahnte, Euro die zwar nicht bei einem lebt, die verwirrt mich.“ man aber doch lieb hat? Hattest Du Hanne Wickops Kindheitserin- mich lieb?“ nerungen erschüttern und geben Da ihre Mutter zwar sehr schön, zugleich Einblicke in den Kinder- vom Verhalten und Charakter je- heimalltag der 50er Jahre. Daß die doch derartig auffällig war, daß die Autorin als Erwachsene später Kurz und frech Nationalsozialisten entschieden, selbst Kinder aus Heimen adop- sie zu sterilisieren, ist auch die tiert beziehungsweise auch zur 16 Geschichten über Sinn und Unsinn des Lebens Tochter auf ewig gebrandmarkt. Pflege bei sich aufgenommen hat, Nur kurzfristig ist Hanne in der zeigt, daß sie es geschafft hat, sich Sie mögen blasse junge Hand, die nie gelernt „Der Tag war wie eine Geburts- auch sie waren unterschiedlich Obhut ihrer Mutter, schnell wird über ihre lieblose Kindheit zu er- skurrile hatte, Haut zu berühren. Sie war tagsparty, unser erster Geburts- groß ...“ sie ins Kinderheim gebracht und heben und obwohl so lange selbst überraschen- so wund, daß sie feucht aussah. tag, bei dem wir selbst die Ge- Ein an Abwechslung, Themen- dort nur sporadisch von ihrer keine Liebe empfangen, in der La- de Kurzge- Ich fiel jedem ins Auge, an dem schenke waren, die wir immer und Emotionsvielfalt kaum zu Mutter besucht. Der Vater, der ge war, Liebe zu geben. Bel schichten? ich auf der Straße vorbeiging. Es- wieder aufs Neue auspackten. überbietendes Buch, bei dem es schon lange von der mit wech- Dann werden sen erschien äußerst befremdlich. Wir zogen zum Beispiel die Schu- sich jedoch empfiehlt, nicht zu selnden Partnern zusammenle- Hanne Wickop: „Lieber Vater – Er- Sie sicher auch das Buch „Zehn Kinder hielten mich für ein Kind he der anderen an. Meine waren viele Geschichten hintereinander benden Mutter getrennt ist, läßt innerungen eines Heimkindes“.A1 Wahrheiten“ von Miranda July und versuchten, mit mir zu spie- fast doppelt so groß wie ihre, und weg zu lesen, da die unterschied- sich die ersten Jahre gar nicht Verlag, München 2007, geb., 168 mögen, 16 freche Geschichten, len, doch ich konnte weder spie- es schien gar nichts auszuma- lichen Handlungen schnell zu ei- blicken. Und nicht nur ihre Eltern Seiten, 17,80 Euro die für den Leser häufig ein ver- len noch arbeiten, ich konnte chen. Unsere Neugier blühte auf nem wirren Geschichtenknäuel lassen das Mädchen im Stich: „Wa- wirrendes und abruptes Ende be- mich nur nach dem Warum fra- wie eine Rose, all die unbekann- verschmelzen und die Individua- reithalten. gen. Warum Menschen überhaupt ten Dinge über einander wollten lität und Kreativität jeder einzel- „Wie gelingt es anderen Men- leben.“ wir wissen, wirklich wissen, wor- nen Geschichte sonst schnell ver- Alle Bücher sind über den PMD, Mendelssohnstraße 12, schen, etwas loszulassen? Mein Mal sexy, ironisch-erfrischend, in wir ähnlich waren und worin loren geht. A. Ney Buch war ein langer Handschuh, dann wieder nachdenklich, me- verschieden, wenn überhaupt, 04109 Leipzig, Telefon (03 41) 6 04 97 11, der einen Schattenriß umklam- lancholisch und verstörend reiht vielleicht ist niemand verschie- Miranda July: „Zehn www.preussischer-mediendienst.de, zu beziehen. merte, den ich geliebt hatte. In sich in „Zehn Wahrheiten“ Kurz- den ... Wir pressten unsere Bäu- Wahrheiten“, Diogenes, Zürich dem Handschuh steckte eine sehr geschichte an Kurzgeschichte. che und Lippen aneinander, und 2008, geb., 252 Seiten, 18,90 Euro

In der Redaktion Zwischen Kalaschnikow und Burka eingetroffen

In »Endstation Kabul« berichtet ein Bundeswehrsoldat über den Afghanistan-Einsatz Dieter Stein (Hrsg.): „Helden der Nation – Beiträge und Interviews „Top se- bestätigen. Da er bei seinem ersten Die ersten Wochen seines Af- Häuptlinge kommt also ein India- Ja, Wohlgethan legt nicht jedes zum 20. Juli 1944“, Edition JF, cret“, so Einsatz 2002 relativ häufig außer- ghanistanaufenthaltes arbeitete ner! Ein Wirtschaftsunternehmen Wort auf die Goldwaage, ja, er ist Berlin 2008, broschiert, 508 Sei- die Worte halb des Camps war, kann er Ein- Achim Wohlgethan eng mit Alex mit so einem Zahlenverhältnis manchmal bauchgesteuert und ten, 28 Euro des auf drücke schildern, die die meisten zusammen. Dieser zeigte ihm zwischen Top- und Mittelmanage- daher nicht immer professionell, dem Soldaten, die, wie er zu Recht kri- auch Kabul. „Zu dieser Zeit domi- ment gegenüber Sachbearbeitern aber genau das gibt seinen er- Charlotte Zimmermann: „Mirjam Buchco- tisiert, kaum das Camp verlassen, nierten im Stadtbild noch die hätte schon längst Bankrott ge- weiterten Tagebuchaufzeichnun- – Die Geschichte eines jüdischen ver abge- gar nicht erlangen können. Einige Eselskarren und die Frauen in macht.“ gen auch den gewissen Reiz. Daß Mädchens in heutiger Zeit“,Ko- druckten Stempels. Wenn ein der von ihm beschriebenen Zu- blauen Burkas. Aber ich sah auch Aber nicht nur die daraus resul- der Autor mit Herz und Seele bei rund Verlag, Aachen 2007, bro- Buch gleich als „Geheimsache“ stände haben sich seit 2002 auch eine Menge düsterer Gestalten, al- tierenden teils widersprüchlichen der Arbeit war, obwohl er nicht schiert, 46 Seiten, 6,90 Euro daherkommt, dann weckt es na- bestimmt gebessert ... allerdings le-samt bewaffnet. Wie in immer wußte, was seine Aufgabe türlich hohe Erwartungen. Dem- zu welchem Preis? So beschreibt Deutschland beinahe jeder sein war, liest man aus jeder Zeile. Gerhard Both: „Szenario 2100 – entsprechend groß war also auch er, wie die Bundeswehrsoldaten Handy dabeihat, war es hier die Kampf mit den Auch seine Depressionen, unter Die Welt ohne Rohstoffe“, Kolb die Neugier auf die Enthüllungen, mit einem mit Glöckchen verzier- Kalaschnikow.“ Antragsformularen denen er nach seiner Heimkehr Verlag, Mannheim 2007, bro- die man in „Endstation Kabul – ten Touristenbus vom Flughafen Immer wieder regt sich der Au- nach Deutschland litt, nimmt man schiert, 170 Seiten, 11,50 Euro Ein deutscher Soldat in Afghani- Kabul in ihr Camp gefahren wur- tor über schlechte Ausstattung ihm als authentisch ab. Seine Ka- stan“ vorzufinden hoffte. Als sich den. Ohne jede Panzerung ging es oder widersinnige Befehle auf. So Mehrfachbefehle trieben den Au- meraden wurden für ihn, der sich Thomas Persdorf: „Der Orpheus- jedoch herausstellte, daß der Au- durch die von feindlich gesinnten droht ihm ein unter Drogenein- tor manchmal zur Raserei, auch kurz vor seinem Auslandseinsatz spötter – Erzählung“, August von tor keine Skandale aufdeckte, er- Taliban bevölkerten Straßen. Erst fluß stehender afghanischer Poli- die zahlreichen Formulare, die er hatte scheiden lassen, zur zweiten Goethe Verlag, Frankfurt / M. losch das mediale Interesse recht als 2003 ein Selbstmordattentäter zist – häufig lief die Drogenbe- selbst für den Bezug simpler Bat- Familie. Mit ihnen sang er zu „Lili 2007, broschiert, 180 Seiten, 9,90 schnell wieder. In Internetforen sich mit dem Bus in die Luft kämpfung durch die Polizei nach terien ausfüllen mußte oder der Marleen“ und versuchte den von Euro hingegen wird immer noch heiß sprengte und Soldaten tötete und dem Motto „Vernichtung durch Drang seiner Vorgesetzte, stets ihm als fleißig und schicksalserge- diskutiert, ob das, was der Autor verletzte, reagierte die Bundes- Konsum“ – mit seiner Waffe und Soldaten mit geputzten Schuhen ben beschriebenen Afghanen zu Karl-F. Papajewski: „So war das Achim Wohlgethan über seine wehr. er droht zurück. Doch ein Oberst um sich zu sehen, erschien ihm helfen. Leben in Masuren“, Bod, Norder- sechs Monate als Bundeswehrsol- Überhaupt klagt Achim Wohlge- kritisiert sein Verhalten, da er mit angesichts des Elends um sich he- Der Tatsachenbericht des Fall- stedt 2007, broschiert, 54 Seiten, dat in Afghanistan schildert, reali- than häufig über fehlende Sicher- dem Mann hätte reden sollen. „Ich rum grotesk. schirmjägers Achim Wohlgethan 8,70 Euro stisch oder Wichtigtuerei ist. Es ist hatte schon öfter die Erfahrung ge- Auf seinen Fahrten durch das gibt den durch geschönte Presse- schwierig, als Mensch ohne mili- macht, daß gerade in der hohen Land sieht er immer wieder Not meldungen verblendeten Deut- Anne Eva Philipp-Wenig: „Erbar- tärischen Hintergrund die fach- 5742 Offiziere auf und höchsten Führungsebene ein und Armut. schen zumindest einen Eindruck mung, Marjellchen!“, www.flucht- spezifische Kritik an dem Erleb- 1711 einfache Soldaten ausgeprägtes Gutmenschenden- Aus der Gesellschaft ausgesto- davon, wie der Alltag der deut- aus-ostpreussen.com, Bod, Nor- nisbericht des Soldaten zu bewer- ken zu finden war.“ ßene Frauen oder ein in Deutsch- schen Soldaten in Afghanistan derstedt 2008, broschiert, 47 Sei- ten, teilweise werden Fehler in Unglaublich findet der Autor land geborener, Deutsch spre- aussieht und was die Bundeswehr ten, 9,80 Euro den Fachausdrücken und Benen- heitsstandards. So bewegten sich auch die hierarchische Aufstel- chender Flüchtlingsjunge, der dort macht, beziehungsweise ma- nungen von Einheiten moniert, auch zahlreiche Einheimische frei lung der Soldaten im Afghanistan- aber aufgrund des Ablaufs seiner chen sollte. Rebecca Bellano Otto-Rudolf Rothbart: „Gerade die ein Außenstehender nicht in den Bundeswehrcamps, da es Einsatz. So hätten 2007 „1711 Sol- Aufenthaltsgenehmigung zurück noch davongekommen – Doku- nachvollziehen kann. Gleichzeitig nur wenige Kontrollen gab. Auch daten im Mannschaftsdienstgrad in das krisengeschüttelte Afghani- Achim Wohlgethan: „Endstation mentation einer Jugend in gefähr- gibt es aber auch vor allem einfa- die Evakuierungspläne der sage und schreibe 5742 Offiziere stan geschickt wurde, rütteln am Kabul – Ein deutscher Soldat in licher Zeit (1938–1948)“, Bod, che Soldaten, die im Internet die Bundeswehr spotten jeglichem Si- und Unteroffiziere“ gegenüberge- Gerechtigkeitssinn des deutschen Afghanistan“, Econ, Berlin 2008, Norderstedt 2007, broschiert, 94 Erlebnisse des Achim Wohlgethan cherheitsempfinden. standen. „Auf fast dreieinhalb Soldaten. kartoniert, 18,90 Euro Seiten, 9,90 Euro PREUSSISCHER MEDIENDIENST Nr. 16 – 19. April 2008 13

Friedrich Georg lich, daß die Vereinigten Staaten Aufkleber Elchschaufel Bogdan Musial sche Terror der dreißiger Jah- >Unternehmen ihre Wirtschaft und Rüstung auf Kampfplatz Deutschland re, die Millionen von Opfern Patentenraub< 1945 neue Grundlagen stellen und an Was in jenen dramatischen Jahren kosteten, in direkten Die Geheimgeschichte des größ- die Spitze der Entwicklung kom- Nur für hinter den Mauern des Kreml vor Zusammenhang mit diesen ten Technologieraubs aller Zeiten men konnten.Dieses Buch sich ging, ist immer noch weitge- Kriegsplänen stellen.Musials Verdanken die USA ihren Aufstieg beschreibt ausführlich Vorberei- kurze Zeit!!! hend unerforscht. Bogdan Musial Buch wirft neues Licht auf die zur Technologie-Supermacht den tung, Durchführung und Folgen zählt zu den wenigen westlichen Vorgeschichte des Zweiten geraubten deutschen Patenten des größten >Patentenklaus< der Historikern, die breiten Zugang zu Weltkriegs, die erst jetzt voll- und Erfindungen? Der militärische Geschichte. Im einzelnen werden den Moskauer Archiven haben. Als ständig erzählt werden kann. Sieg der Alliierten über Deutsch- für die verschiedenen Sachgebiete erster hat er systematisch die ein- land 1945 und die Besetzung des an vielen Beispielen mit Nennung schlägigen Protokolle und Sonder- Reichsgebietes hatten auch die der Verantwortlichen die Vorgän- akten der sowjetischen Führung, Folge, daß vor allem die USA ge des alliierten Diebstahls deut- vor allem des Politbüros und des anschließend Hunderttausende schen geistigen Eigentums und streng geheimen Verteidigungsko- NEU deutscher Paten- der Zwangs- Karen Marin mitees, ausgewertet. Lückenlos te, Erfindungen verpflichtung Lauf, Karen, lauf! kann er die klaren Angriffsabsichten Endich die Format: statt € 1,99 und Gebrauchs- deutscher Roman einer Kindheit von oval 9,5 cm x 14,5 cm, der Partei- und Militärführung Wahrheit!! muster Forscher und 1939 bis 1947 witterungs- und nur nachweisen. Erstmals lassen sich Techniker Kart., 198 Seiten € beschlagnahm- UV-beständig noch 1,49 auch die brutalen Industrialisie- Geb., 584 Seiten ten und entschä- geschildert. Best.-Nr.: 6543, € 8,95 Best.-Nr.: 1505 rungskampagnen und der stalinisti- Best.-Nr.: 6559, € 29,90 digungslos ent- Es zeigt sich, daß die eigneten. Dieser Elly modernen CLAUS FUSSEK, schaubare Pflegesystem in Raubzug war Beinhorn schon einige Neuerungen GOTTLOB SCHOBER Deutschland ein Millionenge- wie Farbfern- Alleinflug – Im Netz der schäft, das die Beteiligten gar Jahre vorher von Mein Leben Washington sehen und Pflegemafia nicht verändern wollen. Diese Hörbuch, generalstabsmä- Transistor- Wie mit menschenunwürdiger These untermauern die erfah- 6 CDs ßig geplant wor- technik, Pflege Geschäfte gemacht renen Pflegekritiker Claus Fus- Eine der den. Denn man Raumfahrt werden. sek und Gottlob Schober. Sie mutigsten hatte erkannt, und Raketen, decken unheilige Allianzen auf, Frauen des daß die Deut- Überschall- bringen Insider 20. Jahrhun- schen den West- flug und zum Reden und derts mächten in der Computer auf analysieren die berichtet aus Grundlagenforschung und in der deutsche Erfindungen und Ent- arten wirtschaft- ihrem Entwicklung neuer Ideen auf fast deckungen zurückgehen, mit lichen Interessen aufregenden allen Gebieten der modernen Wis- denen die US-amerikanische Wirt- Alexander einer boomenden Leben. senschaften und Technikbereiche schaft anschließend Milliardenge- Fürst zu Dohna-Schlobitten Hörbuch Erna Ewert, Marga Pollmann- Pflegebranche. um Jahre voraus waren. Nur winne machte Erinnerungen eines 6 CDs Hannelore Müller Erstmals werden Gelesen von: durch den Raub deutschen Wis- alten Ostpreußen Frauen in Königsberg die mafiösen Daisy Rosemeyer, die die Laufzeit: 7 Std. 30 Min. Strukturen eines sens und jahrelange Zwangsarbeit Geb., 368 Seiten, Geb., 384 Seiten, 1945 -1948 Zitate ihrer Großmutter spricht + 22 Min. Bonus-Interviev Systems sichtbar, deutscher Wissenschaftler und 194 Abbildungen 66 Abbildungen Kart., 188 Seiten, 8. Auflage, und Sibylle Kuhe. Best.-Nr.: 6567, € 19,95 in dem man um Techniker in den USA war es mög- Best.-Nr.: 6554, € 19,80 Best.-Nr.: 1211, € 14,95 2006, Best.-Nr.: 2812, € 12,90 des Profits willen am Personal PMD lesensWERT! spart, Präven- tionsprogramme Preußischer Die Buchempfehlung des Mediendienst behindert und Preußischen Mediendienstes! über eklatante Menschenrechts- verletzungen hin- zurück: Im Fall der EU-Chemika- Die Idee wegsieht. Enthüllt lienrichtlinie REACH war ein eines »Aus- die mafiösen BASF-Mitarbeiter sogar erst in tauschprogramms« von Wirt- Strukturen unse- der EU-Kommission, dann im schaft und Politik begeisterte res maroden Pfle- Bundeswirtschaftsministerium, zunächst viele Mitglieder des gesystems. um die Chemierichtlinie im Sin- rot-grünen Kabinetts, passte sie doch zu ihrer Vorstel- Ein alarmierender Report, der lung eines schlanken, jeden angeht. Doennigs Kochbuch modernen Staates. Rai- PASCAL BRUCKNER Dass wir immer älter werden ner Baake, ehemaliger Der Küchen-Klassiker Der Schuldkomplex und häufiger der Pflege bedür- Umweltstaatssekretär, aus Ostpreußen Vom Nutzen und Nachteil der fen, gibt Anlass zu – medien- Kart., 400 Seiten, rechnungshof, ihre Prüfer erst- bereut heute seine über 1500 Rezepte Geschichte für Europa wirksamer – Klage. Doch in 12,5 x 20,5 cm mals in alle Bundesministerien Zustimmung: »Es kann Geb., 640 Seiten Kart., 256 Seiten Wahrheit ist das schwer durch- Best.-Nr.: 6572, € 14,95 zu schicken. Denn die Unabhän- nicht sein, dass wir im Best.-Nr.: 1354, € 19,95 Best.-Nr.: 6570, € 12,95 gigkeit staatlicher Entscheidun- öffentlichen Dienst spa- CD-Empfehlung! Kim Otto, Sascha Adamek gen ist in Gefahr – und damit die ren und dann sagen: Wolfram Pyta te und während Der gekaufte Staat Demokratie selbst. Nun brauchen wir aber Hindenburg der Diktatur Angelika Waller (Sprecher) Gunter Schoß (Sprecher) Wie Konzernvertreter in deut- Vom Fluglärmgesetz über die für die Erstellung von Herrschaft endete. Thesen- Königin Luise Friedrich der Große schen Ministerien sich ihre Legalisierung der Heuschrek- Gesetzentwürfen die zwischen freudig und in Selbstzeugnissen in Selbstzeugnissen Gesetze selbst schreiben kenfonds, den Ausverkauf Privatwirtschaft, und Hohenzollern umfassend, ori- und Dokumenten und Anekdoten öffentlicher Projekte an Baukon- die schreibt jetzt ihre und Hitler ginell und Sie schreiben Gesetze. Sitzen in zerne, das Energiewirtschaftsge- Gesetzesentwürfe Hindenburg – anschaulich: Ministerien. Bezahlt von Konzer- setz, die Gesundheitsreform bis selbst. Das wäre eine eine deutsche Eine historische nen. Früher nannte man das Kor- hin zu milliardenschweren Inve- Bankrotterklärung der Karriere Biographie, die ruption. stitionsprojekten wie der Lkw- Politik.« Standards setzt; Mehr als hundert Vertreter deut- Maut – immer hatten Großkon- Wer regiert Deutsch- Wolfram Pyta, ein Muss für scher Großkonzerne haben in zerne bezahlte Mitarbeiter in land? Lobbyismus war der beste Kenner jeden historisch CD CD Bundesministerien eigene Ministerien platziert. In Hessen gestern. Die Politik ist Hindenburgs, interessierten Schreibtische bezogen. Bezahlt kontrollieren vom Flughafenkon- längst unterwandert. erzählt in seinem Leser. werden sie von den Unterneh- zern Fraport selbst bezahlte ne der Industrie zu beeinflussen. Buch die men. Sie arbeiten an Gesetzen »Leihbeamte« sogar die Einhal- Wer wirklich hinter die Kulissen Geschichte einer mit und sind politisch immer am tung des Nachtflugverbotes. dieser Schattenregierung blik- atemberaubenden politischen Das Porträt einer Monarchin, »Der Fürst von echter Art ist Ball. Die Recherchen der Auto- Auch die EU-Kommission greift ken will, stößt zumeist auf eine Geb., 304 Seiten Karriere, die im Kaiserreich Geb., 1120 Seiten die mit Geschick und nicht da zum Genießen, son- ren veranlassten den Bundes- auf »U-Boote« der Industrie Mauer des Schweigens. Best.-Nr.: 6575, € 18,95 € begann, die Republik überdauer- Best.-Nr.: 6557, 49,95 Geschmack Konventionen dern zum Arbeiten«, meinte brach und doch ganz Kind der Friedrich der Große und hielt preußischen Verhältnisse war. sich daran. Dieser König war Tim Weiner Geheimdienstes enthüllt viel bis- Elisabeth Jestrzemski In bewegender Weise Man sagte Königin Luise (1776- eine Ausnahme, das wußten lang Unbekanntes. Einmalig ist, Unter Deinem Schutz berichtet die Autorin über CIA – Die ganze 1810) nicht nur besondere schon die Zeitgenossen.Wo dass einer alle Fakten und seine und Schirm ihr persönliches Schicksal Geschichte Schönheit und Güte nach, son- fand man einen Monarchen, der brillanten Schlussfolgerungen Ostpreußische in der Umbruchszeit vom dern auch diplomatisches wie ein Eremit lebte, der auf- vollständig Erinnerungen an Krieg Dritten Reich zur Bundes- Geschick; sie galt den preußi- stand, wenn andere Herrscher mit Primär- und Neubeginn. republik. schen Reformern als Hoff- zu Bett gingen, der sein Vergnü- quellen bele- Masuren, Januar 1945: Der Ein- nungsträgerin und wurde zum gen nicht im Ballsaal oder am gen kann. marsch der Roten Armee steht Inbegriff eines neuen Frauenbil- Spieltisch suchte, sondern in Dafür sich- bevor. Mit vielen anderen ver- des. Manche hielten sie aber geistreicher Unterhaltung in der tete er über lässt die junge Lehrerin Elisa- auch für einfältig und bieder. Potsdamer Tafelrunde? 50000 Do- beth ihre Heimat und macht Den Stoff für Anekdoten lieferte kumente in sich auf den Weg nach Westen. sie als unkonventionelle Toch- den Archi- Als der Flüchtlingstreck einge- NEU ter, liebende Mutter und Frau, ven des kesselt wird, schlägt sie sich Manfred Neugebauer leidenschaftliche Biertrinkerin, Geheim- allein nach Danzig durch, um patriotische Königin und ge- NEU dienstes, Große illustrierte mit einem der letzten Flücht- Kart., Ersch. 2007, schickte Diplomatin im Dienste des Weißen Geschichte lingsschiffe nach Hamburg zu 12,5 x 19 cm, Preußens. Hauses und von Ostpreußen gelangen. Dort muss sie sich 170 S., mit Fotos 1 CD, 60 Minuten 1 CD, 70 Minuten des State Geb., 280 Seiten, ein neues Leben aufbauen. Best.-Nr.: 6566, € 12,80 Best.-Nr.: 6569, € 12,90 Best.-Nr.: 6568, € 12,90 Department, Best.-Nr.: 6518, € 29,95 die teilweise Achtung! Neue Adresse Achtung! bis heute als Hans-Joachim als Schicksalsbericht in der PMD Bitte Bestellcoupon ausfüllen und absenden oder faxen an: Preußischer Mediendienst 16/08

geheim ein- Zimmermann Hrsg. Familie bewahrt bleiben sollte. Preußischer Mendelssohnstraße 12 · 04109 Leipzig · Tel. (03 41) 6 04 97 11 · Fax (03 41) 6 04 97 12 Mediendienst gestuft Nachdem wir immer wieder aus- Lieferung gegen Rechnung. Versandkostenpauschale € 4.00, Auslandslieferung gegen Vorkasse, es werden die So geschah es... tatsächlich entstehenden Portogebühren berechnet. Videofilme, DVDs und MCs sind vom Umtausch ausgeschlossen. waren, und von Lisbeth Buddrus führlich über ihr „Erleben“ führte Hun- gesprochen hatten, übergab sie Bestellcoupon derte von Schwester Lisbeth Buddrus mir 1980 das Aufgeschriebene, Menge Best.- Nr. Titel Preis Interviews wurde am 08.09.1910 in Laugs- das sie von Hand- in Maschinen- mit hoch- zagen / Memelland geboren und schrift übertragen hatte. rangigen verstarb am 22.10.1992 in Kiel, Ein Versprechen musste ich ihr Politikern, der Patenstadt von Tilsit. allerdings geben: Es erst dann Ex-Agenten Bereits in den Jahren ausführlich zu lesen, wenn sie Es war nie ein Geheimnis, dass und Insidern, u.a. mit zehn ehe- 1946/1947 dokumentierte sie in bereits bei Gott weilte! die CIA Leichen im Keller hat. maligen CIA-Direktoren. Sütterlinschrift ihre Erlebnisse Jetzt können Sie erstmals dieses Doch was in über zwanzig Jah- im letzten Kriegsjahr in Tilsit Buch lesen, in dem eine Diako- ren Recherche zusammengetra- und die anschließende Flucht nieschwester, die zu der Erleb- gen hat, lässt zahlreiche weltpo- bis zur Ausweisung in den nisgeneration gehörte, die litische Ereignisse – beginnend Westen. Es war ein innerer Drang, der sie Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu Papier Vorname: Name: mit dem Korea-Krieg bis hin zum NEU unmittelbar nach den Geschehnissen veranlas- gebracht hat. Straße/Nr.: Telefon: 11. September – und ihre Akteu- ste, alles wahrheitsgetreu aufzuschreiben, um die re in neuem Licht erscheinen. erlebten Untaten verarbeiten zu können. So ent- PLZ/Ort: Weiners Blick hinter die Fassade Geb., 864 Seiten stand ein zeitgeschichtliches Dokument, das lan- Geb., 214 Seiten des angeblichen omnipotenten Best.-Nr.: 6574, € 22,90 ge der Öffentlichkeit verborgen blieb und lediglich Best.-Nr.: 6399, € 14,50 Ort/Datum: Unterschrift: Über 1500 weitere Artikel finden Sie auch in unserem Internetshop www.preussischer-mediendienst.de 14 Nr. 16 – 19. April 2008 P REUSSEN Dichtung und Wahrheit Zum 90. Todestag des berühmten Fliegers Manfred Freiherr von Richthofen kam ein mäßiger deutscher Film in die Kinos

Von H ANS LODY Richthofen mit dem Orden les Ansehen ist nach wie tion zu fordern und macht so die Pour le Mérite ausgezeich- vor sehr hoch. Handlung lächerlich. Vielleicht net. Insgesamt erhielt er 17 Daher ist sein Schicksal hätte der Filmemacher zeitgenössi- er vor 90 Jahren am 21. deutsche, drei österreichi- nun auch schon zum zwei- sche Literatur von Ernst Jünger bis April 1918 Rittmeister sche, drei türkische und ei- ten Mal verfilmt worden. zu Erich Maria Remarque studie- W Manfred Freiherr von nen bulgarischen Orden. Am 10. April dieses Jahres ren sollen, um die damalige Ge- Richthofen, den erfolgreichsten Bei den Briten war er der- ist „Der Rote Baron“ in den fühlswelt besser zu kennen. So Jagdflieger des Ersten Weltkrieges, art gefürchtet, daß den ei- deutschen Kinos angelau- wird das Ganze sogar vom Kultur- bei Vaux sur Somme erschoß, ist genen Piloten für Richtho- fen, den man zwangsläufig teil der „Süddeutschen Zeitung“ bis heute fraglich. Ein weitgehend fens Abschuß das Viktoria- mit dem 1971 in den USA beanstandet. unbekannter Kanadier Roy Brown Kreuz, ein eigenes Flugzeug entstanden Film „Richtho- Von den drei filmischen Zu- reklamierte den Luftsieg für sich und eine Geldprämie von fen“ vergleichen muß. Der sammentreffen mit von Richtho- und erhielt ihn auch zugesprochen. 5000 Pfund Sterling ver- deutsche Richthofen-Dar- fens Luftkampfgegner Brown sind Tatsächlich haben spätere Unter- sprochen wurden. Dennoch steller Matthias Schweighö- die beiden ersten frei erfunden. suchungen ergeben, daß die töd- wurde er auch bei seinen fer in dem neuen Film äh- Überhaupt scheint sein Gegner lichen Schüsse vom Boden aus ab- Gegnern aufgrund seiner nelt dem echten Manfred Brown (neu dargestellt von Joseph gegeben wurden. Dort lag australi- ritterlichen und fairen von Richthofen sehr. An- Fiennes) eine umstrittene Person sche Infanterie in Stellung. Am Fol- Handlungsweise geachtet ders als 1971 machen heute gewesen zu sein, denn in dem US- getag waren es auch die Australier, und sogar verehrt. Im Juni Computersimulationen be- Film gab es zwei Bösewichter: die von Richthofen mit militäri- 1917 wurde auf seine Initia- eindruckendere Flugsze- Brown selbst und – wen wundert schen Ehren zu Grabe trugen. 1921 tive hin unter seiner Füh- nen möglich und das, ob- es – von Richthofens späteren wurde er auf den Soldatenfriedhof rung das erste Jagdge- wohl sich in Wirklichkeit Nachfolger Hermann Göring. Da- Fricourt und 1925 auf den Berliner schwader – die Zusammen- nicht ein einziges Flugzeug bei ging es in dem US-Film um die Invalidenfriedhof umgebettet. fassung von vier Jagdstaf- in die Luft erhebt. Bei der Frage von Luftangriffen gegen Zi- Schließlich holte die Familie seine feln – formiert. Damit war Uniform und Waffenaus- vilpersonen. In Regisseur Müller- sterblichen Überreste von dort ab eine rasche Schwerpunkt- stattung schneidet die US– schöns Neuverfilmung wird Brown (der Invalidenfriedhof lag damals bildung jederzeit möglich. Produktion ebenfalls deut- als netter Charakter geschildert, in Ost-Berlin) und setzte ihn 1975 Trotz zahlenmäßiger Unter- lich schlechter ab. Soweit während Göring gar keinen Auftritt im Familiengrab in Wiesbaden bei. legenheit gab es bis Kriegs- das Positive. hat, obwohl er durchaus zu den Von Richthofen wurde am 2. Mai ende wegen besserer Flug- Die Handlung des neuen Fliegerassen des Geschwaders 1892 in Breslau geboren. Bei zeuge, des fliegerischen Filmes hat mit den tatsäch- zählte. Leider haben die Macher Kriegsausbruch war er Kavallerie- Könnens und überlegener lichen Gegebenheiten je- des neuen Filmes es versäumt, der offizier und ließ sich 1915 zur Flie- Taktik meist eine deutsche doch wenig zu tun. Die Frage nachzugehen, wer denn von gertruppe versetzen. Ab März 1916 Überlegenheit in der Luft. Krankenschwester Käthe, Richthofen tatsächlich abgeschos- kam er als Pilot eines Aufklärers an Das Richthofengeschwader gespielt von Lena Heady, ist sen hat und welche Folgen seine der Westfront zum Einsatz. Seinen konnte beispielsweise im eine Erfindung des Dreh- schwere Kopfverletzung, die er am ersten Abschuß am 26. April 1916 Frühjahr 1918 jegliche Auf- buchschreibers. Mit einer 6. Juli 1917 erlitten hatte, bei sei- erzielte er mit einem solchen Flug- klärungsflüge im nörd- Geisteshaltung, die der nem Tod hatte, denn dazu gibt es zeug, der aber nicht anerkannt lichen Bereich der West- 68er Ideologie entsprungen neue Forschungsergebnisse. wurde, weil sein Gegner hinter den front unterbinden und da- sein könnte, macht sie den Für die mißratene Handlung feindlichen Linien aufschlug. mit den Überraschungsef- ganzen Film unglaubwür- kann man die Schauspieler nicht Im September 1916 kam von fekt der deutschen Früh- dig. Der hätte eine in Wahr- tadeln. Hier besticht neben Til Richthofen zur von Oswald Boelke jahrsoffensive gewährlei- heit nicht vorhandene Lie- Schweiger (Leutnant Voss) auch geführten Jagdstaffel 2 und erhielt sten. Am 20. April ver- besgeschichte durchaus Maxim Mehmet in der Rolle des im Januar 1917 die Führung über zeichnete er die beiden vertragen können, aber Kä- fiktiven Leutnants Sternberg, der die neu formierte Jagdstaffel 11. Bis letzten seiner insgesamt 80 thes geistiger Einfluß ver- stellvertretend für viele vorbildli- Kriegsende verzeichnete die Ein- Luftsiege, bevor er am 21. anlaßt unseren Helden, von che und patriotische deutsche Sol- heit 350 anerkannte Abschüsse. April 1918 zum letzten Mal Generalfeldmarschall von daten jüdischen Glaubens in dem Nach dem 18. Luftsieg wurde von startete. Sein internationa- „Der Rote Baron“ im Kino: Vor allem Action und Herzschmerz Foto: Warner Hindenburg die Kapitula- Film Eingang gefunden hat. Nr. 16 – 19. April 2008

MELDUNGEN Letztes Geschenk an die Heimat Positive Bilanz Gebürtige Ostpreußin Sabine Krupp vermacht der Stadt Königsberg ihr Privatvermögen Von Königsberg – Bis Anfang April URIJ SCHERNYSCHEW sind 1057 gebürtige Russen ins J T Königsberger Gebiet übergesie- delt, die sich am Regierungspro- or anderthalb Jahren trug gramm zur Rückkehr im Ausland sich ein Ereignis zu, über lebender Landsleute beteiligt hat- V das der Gouverneur des ten. Liegt auch die Zahl der Rück- Königsberger Gebiets, Georgij kehrwilligen weit hinter den Er- Boos, sagte: „Die Hauptsache dar- wartungen der Gebietsregierung an ist nicht das Geld, sondern die (man hatte mit bis zu 10 000 Tat, die für viele Vorbild sein könn- Übersiedlern bis Ende letzten te.“ Was war geschehen? Eine Jahres gerechnet), feiern die Ver- Deutsche mit dem in Deutschland antwortlichen das Erreichen der sehr bekannten Familiennamen Tausendermarke im Gebiet als Er- Krupp, die in Ostpreußen geboren folg. Kritiker hatten dem Pro- wurde, hatte ihre gesamten Erspar- gramm gar keine Chance gege- nisse ihrer Heimatstadt Königs- ben, da die zugesicherten Woh- berg vermacht. So etwas war zum nungen und Arbeitsplätze meist ersten Mal passiert und zog des- nicht zur Verfügung standen. Der halb das öffentliche Interesse der für das Programm zuständige Mi- Menschen im Gebiet auf sich. nister Michail Pljuchin erklärte, Sabine Krupp wurde am 5. Juli daß weitere 3636 Anträge vorlie- 1927 in Tilsit geboren. Bald darauf gen. Um das Wohnungsproblem zog ihre Familie nach Königsberg schneller in den Griff zu bekom- um. Während der Flucht in den men, wird nun die Einführung ei- letzten Kriegsmonaten starben fast nes Fonds zur Sicherung von Hy- alle ihre Verwandten, nur ihr Vater pothekendarlehen erörtert. MRK überlebte. Nach der Flucht ließen die beiden sich in Wiesbaden nie- der, wo Sabine Krupp bis zu ihrem Arme Tod im Sommer 2006 lebte. Ihre gesamten Ersparnisse in Höhe von Kriegsveteranen 116 000 Euro vererbte sie der ge- liebten Stadt ihrer Jugend – Kö- Königsberg – Nikolaj Kusmin ist nigsberg. Gebäude in Königsberg: Mithilfe der Spende von Sabine Krupp entsteht hier ein Hospiz. Foto: Tschernyschew Vizechef der Königsberger „Orga- Die Nachricht darüber, daß die nisation der Kriegsveteranen“, die Stadt Königsberg Erbin geworden in der Stadt 365, im Umland rund war, erreichte die Stadtverwaltung eine Gedenktafel gewidmet sein beizuwohnen. In der Einrichtung ein schönes, großes Projekt unter biets- und dem Stadtbudget auf- 150 Mitglieder zählt. Diese sind erst im Juli vergangenen Jahres. würde. wird es zwei Abteilungen geben – dem Namen von Frau Krupp zu gefüllt. Um das Krankenhaus ist zur Zeit pausenlos im Einsatz, um Der deutsche Generalkonsul Gui- Erst vor kurzem ist die endgülti- ein Hospiz sowie ein Schwestern- verwirklichen. Wir haben ein Ho- ein kleiner Park erhalten geblie- Schülern von ihren Kriegserlebnis- do Herz überreichte dem Königs- ge Entscheidung über die Verwen- pflegeheim. Jede Abteilung wird spiz gewählt, weil es am ehesten ben, um den sich zur Zeit jedoch sen zu erzählen. Daß sie dafür ho- berger Bürgermeister feierlich ein dung des ungewöhnlichen Erbes 30 Patienten aufnehmen können. dem Geiste des Testaments ent- nicht gekümmert wird, deshalb noriert werden, ist zu hoffen, weil Dokument, mit dem das Recht auf gefallen. Gouverneur Boos lud den Vor allem Krebspatienten und al- spricht und in hohem Maß die hu- wäre es wünschenswert, wenn er sie bescheiden leben. Dabei sind das Erbe belegt wurde. Im Testa- neuen Bürgermeister Alexander ten Menschen soll hier geholfen manitäre Tat von Frau Krupp wür- neu angelegt werden und so den sie die letzten Zeitzeugen des ment hieß es, daß das Geld für so- Jaroschuk, den deutschen Gene- werden. digt.“ Patienten des Hospiz’ ein Ort der „Sturms auf Königsberg“, der am ziale und wohltätige Zwecke ver- ralkonsul Guido Herz sowie Pres- Gouverneur Georgij Boos er- Für die Renovierung des zu- Erholung sein könnte. Die Re- 9. April 1945 nach monatelangen wendet werden solle. severtreter ins Duma-Gebäude in klärte das Projekt zu einem öffent- künftigen Hospiz-Gebäudes, für staurierung soll planmäßig Ende Kämpfen endete. Den Siegern wur- Die Stadtverwaltung überlegte die Straße Dmitrij-Donskoj Nr. 1 lichen, für dessen Finanzierung den Kauf der Einrichtung und der dieses Jahres beendet sein. Stadt- de die Medaille „Für die Einnahme lange, wie das Geldgeschenk sinn- ein, um der feierlichen Unter- das Gebiet und die Stadt aufkom- Möbel werden zirka 300 000 Euro oberhaupt Alexander Jaroschuk Königsbergs“ verliehen, ein Aus- voll genutzt werden könnte. zeichnung des Protokolls über die men werden. Boos sagte: „Von Be- benötigt. Deshalb wurde auf- erklärte: „Wir werden das Projekt nahmeorden, weil solche Medail- Die Beamten spielten verschie- Gründung einer medizinisch-sozi- ginn an, als wir von dem Erbe er- grund der Initiative des Gouver- menschlich umsetzen und das len gemeinhin nur für die Einnah- dene Varianten in Gedanken alen Einrichtung als Zweig des fahren haben, schlug ich der neurs neben dem Geld von Frau Andenken der Frau Krupp unbe- me von Hauptstädten vergeben durch, wie etwa die Gründung ei- städtischen Krankenhauses Nr. 5 Stadtverwaltung und Herrn Herz Krupp die fehlende Summe in dingt mit einer Gedenktafel eh- wurden. Entsprechend hoch ist das ner Bibliothek, in der Frau Krupp auf der Dserschinskij-Straße 147, die Teilnahme des Gebiets vor, um fast gleicher Höhe aus dem Ge- ren.“ Prestige der Veteranen, das jedoch kaum versilbert wird. Zudem herrscht in Königsberg ein tragiko- misches Chaos in Sachen Vetera- nen-Pensionen. Generell liegen sie bei 15 000 Rubel im Monat (405 Neue Attraktion für Kurgäste Euro), doch kommt es laut Kusmin vor, daß Ex-Offizieren weniger als Rauschen erhält einen Konzertsaal der Superlative Ex-Soldaten gezahlt wird. Die Bü- rokraten haben „Veteranen des er- Von J. TSCHERNYSCHEW als notwendig erachtet, weil zur sten und zweiten Rangs“ geschaf- Zeit der größte Saal der Stadt nur fen: Zu den bevorstehenden Feiern 600 Zuschauer aufnehmen kann, „unseres großen Sieges“ verfügte ie Stadt Rauschen wird in eine Größe, die bei weitem nicht der Stadtrat Königsbergs eine ein- diesem Jahr ihr 750jähri- ausreicht. Das neue Theater soll malige Zahlung von 1000 Rubel (27 D ges Jubiläum feiern. Rau- 3000 Zuschauern Platz bieten. Euro) an „seine“ Veteranen, wäh- schen steht nicht nur für Sonnen- Die Besonderheit des Theaters rend die von Neukuhren (Pioners- baden am Strand und Schwim- wird dessen Konstruktion sein, kij) und anderen Städten leer aus- men im Meer und Erholungsauf- denn es wird ein „Transforma- gehen. Alle Veteranen leben unter enthalte für die Gesundheit in ei- tionssaal“ sein, das heißt, man ärmlichen Bedingungen: „hinfälli- nem der Sanatorien. Rauschen kann seine Wände so bewegen, ge Wohnungen, schlechte medizi- kann man getrost als eines der daß das Meer zu sehen ist. nische Betreuung und Versorgung Kulturzentren der Ostsee be- Als Initiator für einen Theater- mit Medikamenten, wachsende zeichnen. Jedes Jahr finden hier neubau setzte sich der Gouver- Teuerung bei Nahrungsmitteln“ Kulturereignisse von unterschied- neur des Königsberger Gebiets, (Kusmin). Doch die Veteranen licher Größenordnung statt. Die Georgij Boos, ein. Er rechnet da- kommen irgendwie zurecht. Selbst größten und bekanntesten Veran- mit, daß sich der Bau solch eines Treffen mit deutschen Veteranen staltungen sind „Baltische De- modernen Gebäudes nicht nur schließen sie nicht aus, und daß es buts“ und „Baltische Jahreszei- positiv auf das Image Rauschens solche bislang nicht gab, liegt nicht ten“, welche einige Wochen lang auswirken wird, sondern auch auf daran, daß sie etwa „sloba“ (Zorn) andauern. Für solche großen Ver- Architektenentwurf: So könnte die künftige Konzerthalle aussehen. Foto: Tschernyschew das des gesamten Königsberger empfänden. Mit polnischen Vetera- anstaltungen, an denen hunderte Gebietes. nen habe man sich ja auch getrof- Künstler teilnehmen und zu de- Die Höhe der Investitionen für fen. Das will etwas heißen: Polni- nen tausende Gäste anreisen, be- Stadt als Veranstaltungsorte sowie Lange Zeit gab es im Park un- de. Erst vor kurzem begannen an den Theaterbau aus dem Budget sche Veteranen kann es eigentlich nötigt man einen geeigneten Ver- die Strandpromenade und den weit des Meeres eine offene Büh- ihrer Stelle und der des nahegele- des Gebiets und der Russischen nur aus Kämpfen gegen Russen ge- anstaltungsort. Bislang nutzte Strand, wo im vergangenen Jahr ne, auf der traditionell die Eröff- genen Stadions Bauarbeiten für Föderation beträgt ungefähr 30 ben. Wolf Oschlies man die Säle der Sanatorien der eine Bühne aufgebaut war. nung der Kursaison gefeiert wur- ein neues Theater. Der Bau wurde Millionen Euro. Das Ostpreußenblatt 16 Nr. 16 – 19. April 2008 O STPREUSSEN HEUTE

Lewe Landslied, liebe Familien- antreten. Zwei Kompanien wur- ein großes Rot-Kreuz-Zelt, in des Zeltes war ein großes Loch war voll, wurde zugeschaufelt, Von Ebensee kam ich in ein Ar- freunde, den zusammengestellt, und welchem die unterwegs Liegen- für die Verstorbenen – ein Mas- das „Rollkommando“ trat in Ak- beitslager nach Lambach. Über dann ging es los. Mit einem Mal gebliebenen abgeliefert wur- sengrab! Es wurde täglich mit tion. Von dem Tage an kamen dieses Lager wäre auch nicht wenn heute nur ein einziger, waren so viele Amis da, die das den. Auch eine Feldscheune, Kalk bestreut. jede Nacht zwischen 24 und viel zu berichten. Aber Altheim allerdings sehr ausführlicher Kommando übernahmen und die als Lager für unsere Verpfle- Vom 10. bis zum 15. Juni regne- 1 Uhr zwei LKW zum Zelt. Ein werde ich nie vergessen! Am Brief in unserer Kolumne er- uns im Gleichschritt etwa fünf gung diente, stand in der Nähe te es Tag und Nacht. Jetzt erst LKW hat die Scheinwerfer aus- 20. Mai 1946 bin ich in Weg- scheint, so hat das seinen Kilometer weit marschieren lie- der Zufahrtstraße. Unsere Kom- schätzten wir unsere Hundebu- gemacht, und der andere die scheid bei Linz entlassen wor- Grund. Wir erhielten ihn von ßen. Plötzlich spielten sie ver- panie bekam einen Wiesen- de. In den Regentagen erhöhte Lampen angelassen. Die Toten den. In dem Anzug, der Wäsche unserem Leser Gustav Nie- rückt und schrien: Let‘s go, let‘s streifen von ca. 200 mal 1,5 Me- sich die Brotration bis zu 250 wurden aufgeladen, und dann und den Schuhen, die ich ein mietz, der als 17jähriger nach go! So trieben sie uns etwa acht ter zugewiesen. Nun hörten wir Gramm. Ich habe alles genau wechselten die beiden. Wie Jahr lang getragen hatte! der Kapitulation in US-Gefan- genschaft geriet und in das La- ger Altheim in Oberösterreich kam. Seine Alpträume – so schreibt er – wurden durch Le- serbriefe, die kürzlich in unse- rer Zeitung erschienen, wieder geweckt. Vor allem der von Herrn Hartl aus Kanada hat ihn wachgerüttelt, denn es waren wohl Kanadier, die damals ihn und seine Mitgefangenen be- wachten, denn sie hatten ein Ahornblatt an ihren Fahrzeu- gen. Herr Niemietz hat die furchtbare Zeit in dem Hunger- lager Altheim so eindrucksvoll geschildert, daß wir seinen Be- richt nicht kürzen können und wollen. Hinzu kommt, daß er noch Aufnahmen von doku- mentarischem Wert besitzt, von denen wir einige hier veröffent- lichen. Und schließlich, was ihm diesen Platz in unserer „Ostpreußischen Familie“ end- gültig sicherte: Gustav Niemietz steht mit zwei ehemaligen La- gerinsassen in Verbindung, aber er sucht noch weitere Kamera- den und bittet diese, sich zu melden. Der Bericht des gebür- tigen Oberschlesiers, der da- mals trotz seiner Jugend und des kurzen Fronteinsatzes schon mehrfach verwundet war, beginnt in Oberösterreich nach der Kapitulation: Wir sammelten uns mit Mann und Maus in Mauerkirchen. Ich kam mit meinem Freund Rein- hold, der bis zuletzt mein MG- Schütze zwei war – wir hatten Nicht nur Flucht und Vertreibung prägen die Erinnerung an die Heimat: Auch die schrecklichen Erlebnisse während der Kriegsgefangenschaft zeichneten die Men- in der letzten Stellung ein rei- schen. Foto: Niemietz nes Vater-Sohn-Verhältnis – dort an. Auf der Straße zum Kilometer im Dauerlauf. Wer mehrmals täglich die Schreie: eingetragen und kann so noch viele Tote sie abgefahren haben Soweit der Bericht von Gustav Sammellager der Division Wi- nicht mitkam, dem wurde mit Let‘s go! Let‘s go! Und es wurde heute jedes Gramm nachwei- und wohin, das habe ich bis Niemietz, der so spontan auf- king wurden wir nicht kontrol- dem Gewehrkolben nachgehol- immer enger und voller. Keiner sen. So hatten wir am 26. Juni heute nicht erfahren können. grund der Leserbriefe, in denen liert. Viele, die mit Fahrzeugen fen. Blieb einer unterwegs lie- weiß, wie viele dort auf der nur nachts Regen, die Brotra- Es könnte um den 10. oder 12. – vor allem durch den Beitrag kamen, hatten Waffen und Mu- gen, weil er verletzt war oder Hungerwiese zusammen getrie- tion betrug 180 Gramm. Am 28. August gewesen sein, als ich über US-amerikanische Inter- nition bei sich. Im Lager mach- nicht mehr weiter konnte, der ben wurden: Waren es 25 000 Juni gab es bei wechselhaftem am Schwarzen Brett las: Atom- nierungslager in unserer Zei- te sich die Parole breit, daß wir wurde im Sanka aufgelesen. oder gar 35 000? Über das Wet- Wetter 250 Gramm Brot, am bombe auf Hiroshima und Na- tung – das Thema „Massenla- noch einmal gen Osten ziehen Am Straßenrand sahen wir ter und das Essen habe ich täg- 30. Juni sogar 375 Gramm. Ab gasaki, Japan kapituliert! Nun ger“ aufgegriffen wurde, diese würden. Nach zwei Tagen hieß dann ein Schild „Altheim“. Nun lich Eintragungen gemacht. Juli wurde es etwas besser. Am war auch dort der Krieg zu En- Zeilen niedergeschrieben hat. es aber alle Waffen abgeben. Ei- hat keiner von uns mehr an ein Weil ich diesen kleinen Kalen- Ersten des Monats erhielt ich de. Als ich von meinem Rund- Als ich ihn anrief, sagte Herr nige Tage später, es könnte der Entlassungspapier geglaubt, der noch immer besitze, kann 187 Gramm Brot und zusätzlich gang zurück kam und meinem Niemietz – dessen Frau übri- 18. Mai gewesen sein, hieß es: weil wir auf einer Wiese sehr ich genau die Rationen nachle- 20 Gramm Butter und zehn Kollegen Reinhold das erzähl- gens Königsbergerin ist – er Alle, die nach Mitteldeutsch- viele Landser sahen. Es hieß: sen: Vormittags: halben Liter Gramm Zucker, am nächsten te, fragte er erst: Wie viele Tote könnte noch mehr berichten, land entlassen werden wollen, Halt! Aus allen Ecken kamen Zichorien-Kaffee; mittags: hal- Tag sogar 15 Gramm Käse. Die hatten wir heute? Uns allen vieles sei ihm erst beim Schrei- die Amis und ben Liter Wassersuppe, Dörrge- Versorgung erfolgte durch un- stand der Sensenmann täglich ben eingefallen. Doch darüber machten bei müse; nachmittags: halben Liter sere alten Feldküchen. Satt vor den Augen. Mal brannte später. Zuerst einmal lassen wir uns Leibesvi- Kaffee und zwischen 100 und durften nur die „Küchenbullen“ die Sonne erbarmungslos auf diesen Bericht im Raum stehen, sitation: Uh- 250 Gramm Brot. Wer mehr und das „Rollkommando“ wer- die Tausenden von Menschen, der durch die alten Aufnahmen ren, Ringe Durst hatte, konnte aus dem den. Wir haben gehungert wie dann regnete es wieder in Strö- ergänzt, noch an dokumentari- und alle übri- Mühlbach oder der Ache trin- kaum einer auf dieser Welt. men. Es gab keine Hilfe, kein schem Wert gewinnt. Herr Nie- gen Wertsa- ken. Die Ache war unser Alles: Täglich starben 10 bis 20 Mann Erbarmen! Manchmal fragten mietz konnte vier Originalfotos chen wurden Waschraum, Durstlöscher und von uns. Wenn nachmittags der wir uns: Gibt es eigentlich ei- von den Anfängen des Lagers uns abge- – Toilette! Bis zur Hälfte des Brotwagen kam, ging eine La nen Herrgott? Was haben wir bei einem Besuch in Altheim nommen. Je- Wasserlaufes durften wir rein. Ola durch das Lager, vom Er- alles falsch gemacht und die vor acht Jahren erwerben und der durfte Sobald einer etwas weiter ging, sten, der den Wagen sah, bis Sieger alles richtig? Gab es in überließ sie uns zur Veröffentli- nur eine wurde scharf geschossen. zum letzten „Eierkopp, Eier- Altheim keine Kirche? Wir ha- chung. Dafür sagen wir ihm ei- Decke, ein Auf unserem Kompanieplatz kopp“. Das ganze Lager, also ben es nicht erfahren, sie nie nen besonderen Dank! Fast fas- Kochgeschirr bauten wir Hundehütten – un- Tausende, war auf den Beinen gesehen. Wir waren so unterer- sungslos betrachtet man diese und einen sere „Hotels“ – immer für je und wartete auf die Brotvertei- nährt und geschwächt, daß wir hilflose Masse Mensch, man Löffel behal- zwei Mann. So schliefen wir, lung. Die Rationen wurden auf an eine Flucht aus dem Lager möchte den Vergleich mit einem ten, Feldfla- mit einer Decke zugedeckt, die selbst gebastelten Waagen bis überhaupt nicht denken konn- Ameisenhaufen ziehen, aber schen und andere als Dach. Wenn das La- auf den letzten Krümel genau ten. auch der würde nicht stimmen, Zeltbahnen ger vergrößert wurde, rupften ausgewogen. Bei einem meiner Ende August / Anfang Septem- denn die Insekten dürfen sich türmten sich wir wie Kühe das Gras, trock- seltenen Rundgänge las ich am ber haben wir dann mit eini- frei bewegen – diese Menschen zu einem neten es und verwendeten es Schwarzen Brett die Namen der gen Hundertschaften die Hun- aber sind zusammengepfercht, großen Hau- als Unterbett. Die Hundehütten Verstorbenen, es waren 17 an gerwiese in Altheim verlassen. schlimmer als Vieh, von Lebens- fen. Jetzt wurden unser Zuhause. Mir ta- der Zahl. Dazu: Japan kämpft Wir wurden in Güterwagen raum kann man da nicht mehr wurden wir ten vielen Kameraden leid, die noch immer! Wir waren zu eingepfercht, und der Zug setz- sprechen, es ist einfach die Höl- zu 120- keine Hundehütten hatten. schlapp, um öfter die Neuigkei- te sich in Bewegung. Kurz vor le. Mann-Kom- Wenn es aber einige Tage lang ten zu lesen. Es ging nur um das Ebensee – der Zug hatte keine Wie schon erwähnt, möchte paniestärke regnete, durfte man von innen Überleben. Jemand fand mal Einfahrt – rissen wir die Wag- Herr Niemietz wissen, wer noch eingeteilt. her nicht an die Decke – das beim Graben auf der Wiese mit gontüre auf und stürzten uns das Hungerlager Altheim über- Für Nach- „Dach“ – anstoßen, sonst regne- dem Löffel eine Glasscherbe. auf ein Rübenfeld. Wer konnte, lebt hat und hofft auf Zuschrif- schub wurde te es herein. Viele standen Tag Gesehen habe ich, wie er Re- schnappte sich eine Runkel ten. Er ist im Besitz von einer gesorgt. Rein- und Nacht draußen, die Decke genwürmer ausquetschte, die und ab in den Wagen, denn die Kassette über Altheim und den hold und ich wurde schwer, bis sie dann zu- Glasscherbe in die Sonne stell- Posten begannen zu schießen. Soldatenfriedhof sowie Aussa- kamen in die sammen brachen. Sie wurden te, so daß sich nach einiger Zeit Im KZ Ebensee angekommen, gen von Zeitzeugen. Seine An- 68. Kompa- dann vom „Rollkommando“, das braune Gras entzündete, wurden wir in Baracken ange- schrift: Gustav Niemietz, Win- nie. Es ist an- wie wir sie nannten, aufgelesen und er sich ein Süppchen ko- wiesen – alles voller Läuse, kelweg 22, 59427 Unna-Massen, zunehmen, und ins Rot-Kreuz-Zelt ge- chen wollte. Es dauerte nicht Wanzen und Kakerlaken. Aber Telefon: (0 23 03) 5 49 62 daß dort bracht. Meistens auf Nimmer- lange, da fielen im Lager Schüs- wir hatten ein Dach über dem schon 8000 wiedersehen! Ganz in der Nähe se. Man hörte nur ein paar Kopf und wurden entlaust. Es Eure Mann waren. Schreie – und das war‘s! Auch gab einen großen Waschraum, In der Nähe „Unsere Familie“ auch im Internet-Archiv nachts schossen die Posten eine Küche und – dreiviertel Ruth Geede Foto: privat des Lagerein- unter www.preussische-allgemeine.de manchmal willkürlich in das Liter guter Suppe und 250 bis gangs war Lager hinein. Das Massengrab 300 Gramm Brot pro Mann! Das Ostpreußenblatt G LÜCKWÜNSCHE Nr. 16 – 19. April 2008 17

ZUM 99. GEBURTSTAG ZUM 93. GEBURTSTAG burg, jetzt Reidamm 51, 26160 29, 45701 Herten, am 26. April Es sind am Palmsonntag, dem 21. März 1937, in Wengoborski, Marta, geb. Keller, Borrmann, Gerda, geb. Borr- Bad Zwischenahn, am 22. Konrad, Erich, aus Adlig Lin- s s aus Lyck, jetzt Düsseldorfer mann, aus Kuckerneese, Kreis April kuhnen, Kreis Elchniederung, der Stadtkirche Barten tein einge egnet worden: Straße 28, 51379 Leverkusen, Elchniederung, jetzt Bruch- jetzt Hermann-Burmeister- Irmgard Schemionek Frieda Wirschun Herbert Quitsch Gerda Potozki Grete Zimmermann Herbert Knoll am 24. April straße 66, 45468 Mülheim/ ZUM 90. GEBURTSTAG Straße 58, 18435 Stralsund, Lore Mollenhauer Anna Springer † Hermann Schlömp Liselotte Utsch Herta Sommer Alfred Schulz Ruhr, am 27. April Nikoleit, Lore, geb. Selleneit, aus am 21. April Liselotte Badzong Liesbeth Schwarz • Delev Pokojewski ZUM 98. GEBURTSTAG Kerschgens, Else, aus Heldenfel- Kuckerneese, Kreis Elchniede- Korge, Herbert, aus Sanditten, Edith Freinatis Herta Treike Heinz Weiß Gerda Bellack Hedwig Dluschnewski Erich Ried Orzessek, Otto, aus Seenwalde, de, Kreis Lyck, jetzt Friedrich- rung, jetzt Weidenhof 27, Götzendorf, Kreis Wehlau, • Edith Thomaschewski Gerda Bogdahn Georg Hopp Martha Plaumann Paula Reimann Walter Goldbaum Kreis Ortelsburg, jetzt Schlett- Ebert-Straße 13, 52222 Stol- 14478 Potsdam, am 24. April jetzt Ernst-Thälmann-Straße Elisabeth Glang Elise Pahlke Siegfried Sahm stadter Straße 14, 65203 Wies- berg, am 23. April Peter, Lydia, geb. Hiltern, aus 47, 15295 Brieskow-Finken- Gertrud Trampenau Maria Dulz Herbert Wormuth Erika Gaebel Grete Waslowski Kurt Burri baden, am 21. April Reimer, Hans, aus Paterswalde, Gumbinnen, jetzt Suhrnkrog heerd, am 26. April Dorothea Borchert Anna Wannowski Ulrich Link Bartenstein Rohde, Auguste, geb. Vogel, verw. Kreis Wehlau, jetzt Oberdorf- 14, 23701 Eutin, am 25. April Kürten, Liesbeth, geb. Bombor, Elli Bewernick † Erna Derkorn Paul Hartmann Liesbeth Neumann Liesbeth Körn Fritz Reinke Einsegnung Rogowski, aus Lindenfließ, straße 56, 45143 Essen, am 24. Prostka, Werner, aus Langenhöh, aus Saiden, Kreis Treuburg, Erika Unger Anna Schmidt Ernst Weiß Erika Aßmann Irmgard Waschlowski Hans Ritsch Kreis Lyck, jetzt Magdeburger April Kreis Lyck, jetzt Eichenstraße jetzt Max-Planck-Straße 66, Herta Schönfelb Käte Thiel Walter Freimann 21. 3. 1937 Straße 31, 39340 Haldensleben, Waschk, Albrecht, aus Groß 6, 25462 Rellingen, am 21. 42897 Remscheid, am 21. Gerda Tanniger Herta Lehnert Ernst Hellmig Anneliese Wolff Elise Ritsch Fritz Röbbert Wer auch noch lebt, der am 26. April Stürlack, Kreis Lötzen, jetzt April April Liesbeth Gutzeit Anna Holz Walter Plaumann schreibe mir bitte eine Erna Ritsch Margarete Rubbel Ernst Unger Krummer Weg 12, 46499 Rex, Gertrud, geb. Glodde, verw. Labelli, Erika-Martha, geb. Don- Christel Studtfeld Gertrud Döppner Gerhard Schlien Karte mit Geburtstag ZUM 97. GEBURTSTAG Hamminkeln, am 25. April Scheppan, aus Mortung und der, aus Kalkofen, Kreis Lyck, Edith Karallus Günther Wendt Hans Nagel Hiltrud Kosinski Wolfgang Wittschirk Paul Ludorf und Damalsadresse. Kröske, Frieda, geb. Golimbus, aus Altstadt-Köllmen, Kreis Moh- jetzt Arlener Straße 29, 78239 Annemarie Pietsch Kurt Langanke Kurt Freundt s (Die mit Auersberg, Kreis Lyck, jetzt Al- ZUM 92. GEBURTSTAG rungen, jetzt Nachtigallenstieg Rielasingen-Worblingen, am Charlotte Kluike † Rainer Ja chinski Adolf Sand Gerda Dieckert • Eberhard Jaschinski Fritz Tausendfreund dem Pünktchen leben!) tenzentrum St. Franziskus, An- John, Charlotte, aus Lyck, jetzt 17, 21266 Jesteburg, am 27. 25. April Käte Wenz Günther Köppe Fritz Hartwig Elli Richiger • Andres Ewert Willi Tischka nenstraße 16, 49624 Löningen, Louis-Pasteur-Straße 1, 25524 April Montro, Hildegard M., geb. Frida Rehberg Heinz Komorowski Herbert Karp Andres Ewert am 21. April Itzehoe, am 21. April Riske, Charlotte, geb. Buttkus, Slembek, aus Magdalenz, Olga Winterfeld Wolf Dietrich Wilhelm Butschkau Feldstr. 12 B Margarete Alex • Klaus Murawski Willi Ralfs Menzel, Elfriede, geb. Sadek, aus aus Rauterskirch, Kreis Elch- Kreis Neidenburg, jetzt 109 Elsa Wedmann • Eberhard Murawski Alfred Passarge 29386 Hankensbüttel Gertrud Reimann Kurt Freudenreich Richard Weiß ZUM 96. GEBURTSTAG Sonnau, Kreis Lyck, jetzt Schö- niederung, jetzt Niddastraße Red Arrow Place, 28117 Moo- Grete Eichwald Ernst Grüneberg Lüneburger Heide Brzoska Downar Margarete Übernickel Ewald Kreuzadler , Marie, geb. , aus ne Aussicht 12, 29549 Bad Be- 19, 38120 Braunschweig, am resvilli N. C., am 26. April Walter Kossack (damals: Gaswerkstr. 2) Rostken, Kreis Lyck, jetzt Ziller- vensen, am 21. April 25. April Ninow, Elisabeth, geb. Alexy, Anzeige talstraße 125, 44807 Bochum, Merchel, Ida, geb. Lippeck, aus Skopnik, Dr. Klaus-Dietrich, aus aus Rogonnen, Kreis Treuburg, am 24. April Ittau, Kreis Neidenburg, jetzt Lyck, jetzt Schillerstraße 3, jetzt 24594 Rade bei Hohen- jetzt Dürerstraße 38, 42579 Ostpreußenchor Müller, Hedwig, geb. Rudnick, aus Bahnhofstraße 78, 21714 Ham- 53340 Meckenheim, am 26. westedt, am 27. April Heiligenhaus, am 23. April Lyck, jetzt Passauer Straße 16, mah, am 24. April April Sadlowski, Herta, geb. Joswig, Hartmann, Heinz, aus Treuburg, 55246 Mainz-Kostheim, am 27. Mohr, Edith, geb. Dobrinski, aus Thamm, Erna, geb. Karbautzki, aus Wilhelmsburg, Kreis Or- jetzt Bömelburgstraße 12, Hamburg – Sonnabend, 26. April Klein Rauschken, Kreis Ortels- aus Karkeln, Kreis Elchniede- telsburg, jetzt Danziger Straße 44227 Dortmund, am 23. April April, 15 Uhr, gibt der Ost- burg, jetzt Vinzienstraße 13, rung, jetzt Im Dom 67, 55743 2, 45731 Waltrop, am 24. April Hennig, Fritz, aus Eydtkau, Kreis preußenchor Hamburg in der ZUM 95. GEBURTSTAG 24794 Borgstedt, am 26. April Idar-Oberstein, am 26. April Saloga, Herbert, aus Lahna, Ebenrode, jetzt Meiendorfer St. Gabriel Kirche, Hartzloh Borrek, Frida, geb. Dubnitzki, aus Rinkewitz, Gisela, geb. Streich, Kreis Neidenburg, jetzt Fört- Straße 121 A, 22145 Hamburg, Platz 17 ein Frühlingskonzert. Soffen, Kreis Lyck, jetzt Pariser aus Ostseebad Cranz, Kreis ZUM 85. GEBURTSTAG hofstraße 36, 32469 Petersha- am 25. April Der Eintritt ist frei. Die Kirche Gasse 3, 35578 Wetzlar, am 26. Samland, jetzt Kissingerstraße Andresen, Ingeborg, geb. Linck, gen, am 21. April Jakubowski, Hedwig, geb. Jezar- kann mit dem HVV von Barm- April 54, 40229 Düsseldorf, am 26. aus Wehlau, jetzt Hainholzweg Scherer, Genoveva, geb. Gruetz- zek, aus Steintal, Kreis Lötzen, bek mit der Linie 172 oder 7 Gerwin, Frieda, geb. Dombrowski, April 25, 37085 Göttingen, am 26. ner, aus Eydtkau, Kreis Eben- jetzt Lahnstraße 19, Block A, bis zur Haltestelle Hartzloh er- aus Lyck, jetzt Doormannsweg Schöttke, Hedwig, geb. Hoff- April rode, jetzt Heinestraße 11, 66113 Saarbrücken, am 21. reicht werden. Von hier aus 21, 20259 Hamburg, am 23. mann, aus Zimmerbude, Kreis Bergmann, Elfriede, geb. Schä- 50931 Köln, am 26. April April sind es rund 7 Minuten Fuß- April Samland, jetzt Lortzingstraße fer, aus Statzen, Kreis Treu- Schnoor, Edeltraut, geb. Massa- Kalweit, Kurt, aus Allenburg, weg. Weitere Informationen Kretschmann, Ella, geb. Flenske, 18 / 1, 72458 Albstadt, am 27. burg, jetzt Fliederstraße 14, taus, aus Birkenmühle, Kreis Kreis Wehlau, jetzt Kochstraße bei Ilse Schmidt, Telefon (0 40) aus Theerwischwalde, Kreis Or- April 32602 Vlotho-Exter, am 27. Ebenrode, jetzt Ravensberger- 13, 29451 Dannenberg, am 24. 2 54 39 35. telsburg, jetzt Einumerstraße 17, Sczech, Martha, geb. Jacobus, April straße 6, 45883 Gelsenkir- April 31135 Hildesheim, am 22. April aus Bartkengut, Kreis Neiden- Biallowons, Erika, geb. Tanski, chen, am 25. April Kauruff, Elfie, geb. Henning, aus Lemke, Marianne, aus Lyck, jetzt burg, jetzt Lütgertweg 3, 30419 aus Lindenort, Kreis Ortels- Schönrock, Ida, aus Baringen, Lindenheim, Kreis Lötzen, Treuburg, jetzt Ewaldstraße Friedrich-Ebert-Straße 137-159, Hannover, am 26. April burg, jetzt Geschwister Scholl Kreis Ebenrode, jetzt Zehn Ei- jetzt Am Gutleuthofhang 28 A, 110, 45699 Herten, am 23. 41236 Mönchengladbach, am Sewitz, Emilie, aus Wehrberg, Weg 30, 46238 Bottrop, am 26. chen 26, 29525 Uelzen, am 25. 69118 Heidelberg, am 26. April 22. April Kreis Ortelsburg, jetzt Schul- April April April Scheu, Gertrud, geb. Hoffmann, Waschk, Käthe, geb. Fildmann, straße 24, 31840 Hessisch Ol- Bley, Hildegard, geb. Krocklins- Schunk, Marie, geb. Pillath, aus Kellermann, Ruth, aus Lyck, jetzt aus Plohsen, Kreis Ortelsburg, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, dendorf, am 25. April ki, aus Lyck, jetzt Solinger Seenwalde, Kreis Ortelsburg, Negenborner Weg 56, 37574 jetzt Reinerstraße 1, 44651 jetzt Ziethenstraße 8, 47445 Smollich, Frieda, geb. Oprotko- Straße 27, 44805 Bochum, am jetzt Chattenstraße 9, 45665 Einbeck, am 23. April Herne, am 27. April Moers, am 22. April witz, aus Petersgrund, Kreis 22. April Recklinghausen, am 22. April Kesselhut, Ursula, geb. Hoff- Schmidtke, Edith, geb. Arndt, Lyck, jetzt Am Schütthook 169, Eisenhardt, Gerda, geb. Räder, Siebert, Arno, aus Groß Dege- mann, aus Pobethen, Kreis aus Grunau, Kreis Heiligen- ZUM 94. GEBURTSTAG 48167 Münster, am 21. April aus Kattenau, Kreis Ebenrode, sen, Kreis Ebenrode, jetzt See- Samland, jetzt Hannoversche beil, jetzt Tilsitstraße 5, 66482 Fricke, Herta, geb. Naujok, aus Ta- jetzt Motzstraße 32, 10777 rosenweg 5, 49808 Lingen, am Straße 31, 38448 Wolfsburg, Zweibrücken, am 23. April we, Kreis Elchniederung, jetzt ZUM 91. GEBURTSTAG Berlin, am 25. April 27. April am 23. April Schröter, Otto, aus Klein Pon- Heisterkamp 8, 38518 Gifhorn, Graumann, Anna, geb. Steinat, Fahl, Ilse, geb. Lucka, aus Siese, Margrit, geb. Nowotzin, Klerner, Frieda, geb. Bylda, aus nau, Kreis Wehlau, jetzt De- am 26. April aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, Rauschken, Kreis Ortelsburg, aus Kobulten, Kreis Ortels- Sareiken, Kreis Lyck, jetzt Ha- stedter Straße 3, 38162 Crem- Nobars, Gertrud, geb. Pubkalies, jetzt Zum Herrengraben 36, jetzt Am Kammerhof 3, 41199 burg, jetzt Putzbrunner Straße senweg 30, 44536 Lünen, am lingen, am 24. April aus Tilsit/ Argenbrück, Kreis 50321 Brühl, am 21. April Mönchengladbach, am 26. 51, 85521 Ottobrunn, am 24. 22. April Schwän, Ilse, geb. Rutz, aus Ka- Tilsit-Ragnit, jetzt Lipperstraße Keßler, Ernst, aus Skulbetwar- April April Klink, Gerda, geb. Dreng, aus lushöfen, Kreis Samland, jetzt 5, 45078 Osnabrück, am 23. ren, Kreis Elchniederung, jetzt Friesen, Waltraud, geb. Laborge, Tegt, Gertrud, geb. König, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Hohnholdstraße 1, 28207 Bre- April Barnackufer 36, 12207 Berlin, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Innsbrucker Straße 11, 91207 men, am 23. April Seel, Hans, aus Lötzen, jetzt Weiß- am 27. April jetzt Birkenkampweg 6, 32657 Roggenkamp 5, 29574 Ebstorf, Lauf, am 21. April Suchalla, Margot, geb. Schu- dornweg 64, 53177 Bonn, am 27. Piotrowski, Ella, geb. Mundt, aus Lemgo, am 24. April am 23. April Kulschewski, Gottfried, aus Plöt- mann, aus Ittau, Kreis Neiden- April Waltershöhe, Kreis Lyck, jetzt Fritz, Erna, geb. Krafzig, aus Bo- Trappe, Gerhard, aus Klein Rau- zendorf, Kreis Lyck, jetzt Dorf- burg, jetzt Bahnhofstraße 2, Sokolis, Meta, geb. Patz, aus Fröh- Goethestraße 46, 25813 Hu- bern, Kreis Lyck, jetzt August- schen, Kreis Lyck, jetzt Gren- straße 9, 41516 Grevenbroich, 38895 Langenstein, am 26. lichshof, Kreis Ortelsburg, jetzt sum, am 22. April Schmidt-Straße 3, 59199 Bö- geler Mauspfad 63, 51147 am 27. April April Kilverstraße 139, 32289 Röding- Türk, Lisbeth, geb. Dibowski, nen, am 26. April Köln, am 21. April Martzian, Werner, aus Neumal- Weichert, Edeltraut, geb. Refke, hausen, am 21. April aus Rohmanen, Kreis Ortels- Fröhlich, Edith, geb. Baltrusch, Weiß, Anni, geb. Kuczewski, aus ken, Kreis Lyck, jetzt Bergstra- aus Lyck, jetzt Sundernstraße aus Rauterskirch, Kreis Elch- Rummau West, Kreis Ortels- ße 18, 53797 Lohmar, am 21. 40, 31224 Peine, am 27. April niederung, jetzt Sturmstraße burg, jetzt Jakob-Schroer-Stra- April Wittig, Erna, geb. Pelz, aus Moh- 106, 40229 Düsseldorf, am 23. ße 26 B, 47443 Moers, am 26. Mett, Hilde, geb. Gollembusch, rungen / Abbau, jetzt Wil- VERANSTALTUNGSKALENDER DER LO April April aus Rosenheide, Kreis Lyck, helmstrand 214, 12459 Berlin, Gadge, Erna, geb. Kopiczenski, Wycick, Erna, geb. Schiemann, jetzt Scheidter Straße 5, 51674 am 26. April aus Lyck, jetzt Kantstraße 21, aus Groß Degesen, Kreis Eben- Wiehl, am 25. April Wittker, Ingrid, geb. Goetzie, Jahr 2008 3. bis 7. November: Kulturhistori- 40667 Meerbusch, am 25. rode, jetzt Martinusweg 18, Molik, Hildegard, geb. Westphal, aus Lyck, jetzt Hartzloh 42, sches Seminar in Bad Pyrmont April 59846 Sundern, am 25. April aus Schackwiese, Kreis Elch- 22307 Hamburg, am 24. April 10. / 11. Mai: Deutschlandtreffen Heer, Gertrud, geb. Raschpich- niederung, jetzt Nicolai-Hart- Zitzmann, Irmgard, geb. Melsa, der Ostpreußen in Berlin Jahr 2009 ler, aus Kreuzingen, Kreis ZUM 80. GEBURTSTAG mann-Straße 108, 51377 Le- aus Seliggen, Kreis Lyck, jetzt 26. bis 28. Mai: Arbeitstagung der Elchniederung, jetzt Am Berg Benz, Edith, aus Eichensee, verkusen, am 22. April Hahnenbachstraße 54, 55606 Landesfrauenleiterinnen in Bad 7. / 8. März: Arbeitstagung der 2, 24321 Klamp-Rönfeldholz, Kreis Lyck, jetzt Sachsenwerk- Müller, Margarete, geb. Hahnenbach, am 21. April Pyrmont Kreisvertreter in Bad Pyrmont am 27. April straße 64, 01257 Dresden, am Schwen dowius, aus Lissau, 2. August: Ostpreußisches Som- 25. / 26. April: Arbeitstagung Hübscher, Edith, geb. Sauer- 24. April Kreis Lyck, jetzt Kronsburger merfest in Osterode (Ostpreu- Deutsche Vereine südliches baum, aus Quednau, Kreis Biehl, Barbara, geb. Kopkow, aus Straße 16, 24145 Kiel, am 26. ßen.) Ostpreußen Samland, jetzt An der Marien- Groß Blumenau, Kreis Ortels- April 26. bis 28. September: Geschichts- 1. August: Sommerfest der Deut- hölzung 37, 24955 Harrislee, burg, jetzt Blintendorf 64, Nicolai, Anni, geb. Staschko, seminar in Bad Pyrmont schen Vereine in Hohenstein am 26. April 07926 Gefell bei Schleiz, am aus Lyck, jetzt Raumerstraße 7, 10. bis 12. Oktober: 6. Kommunal- Kelch, Gerda, geb. Wollgramm, 22. April 50935 Köln, am 23. April politischer Kongreß in Allen- Nähere Auskünfte erteilt die aus Lisken, Kreis Lyck, jetzt Garrels, Ilse, geb. Müller, aus Pierags, Heinz, aus Kastaunen, stein Bundesgeschäftsstelle der Lands- Rathausstraße 1, 74177 Bad Schnellwalde, Kreis Mohrun- Kreis Elchniederung, jetzt Kelch, Heinz, aus Stosnau, Kreis 13. bis 19. Oktober: 54. Werkwo- mannschaft Ostpreußen, Ober- Friedrichshall, am 25. April gen, jetzt Garrelsstraße 1, Walbecker Straße 26 B, 38350 Treuburg, und Frau Johanna, che in Bad Pyrmont straße 14 b, 20144 Hamburg, Te- Kienle, Martha, aus Birkenwal- 26789 Leer, am 27. April Helmstedt, am 27. April jetzt Friedrich-Ebert-Straße 24. bis 26. Oktober: Seminar der lefon (0 40) 41 40 08 26. Auf die de, Kreis Lyck, jetzt Jockgrimer Hahn, Ruth, geb. Berenthin, aus Potapski, Max, aus Korschen, 20, 97318 Kitzingen, am 22. Schriftleiter in Bad Pyrmont einzelnen Veranstaltungen wird Straße 23, 76764 Rheinzabern, Schönlinde, Kreis Heiligen- Kreis Rastenburg, jetzt Am April 8. / 9. November: Ostpreußische in der PAZ / Das Ostpreußenblatt am 23. April beil, jetzt Auf der Kaiserfuhr 4, Mühlenberg 3, 47229 Duis- Landesvertretung in Bad Pyr- noch gesondert hingewiesen (Än- Kilimann, Hildegard, geb. Gu - 53127 Bonn, am 26. April burg, am 27. April »wir gratulieren« auch im Internet-Archiv mont derungen vorbehalten). towski, aus Seenwalde, Kreis Hantel, Bruno, aus Wuttrienen- Schacht, Gertrud, geb. Ried- unter www.preussische-allgemeine.de Ortelsburg, jetzt Hohes Feld Grabenau, Kreis Allenstein, zewski, aus Gelitten, Kreis Das Ostpreußenblatt 18 Nr. 16 – 19. April 2008 H EIMATARBEIT

Außenstehende sich fragen – Starnberg – Vom 1. bis 4. Mai LANDSMANNSCHAFTLICHE ARBEIT was bedeutet diesen Ost-, diesen unternimmt die Münchner HÖRFUNK &FERNSEHEN Westpreußen ihre Gemeinschaft, Gruppe eine Busfahrt (Lübeck- LANDESGRUPPEN Jahrzehnte nachdem sie ihre Travemünde, Pommerntage). Nä- Heimat verlassen mußten und in here Informationen bei Elsbeth Sonnabend, 19. April, 20.15 Uhr, Dienstag, 22. April, 20.15 Uhr, einer neuen Umgebung mit neu- Hoffmann, Telefon (0 89) 67 66 ARD: Der Untergang. ZDF: Rückkehr der Sintflut Dritte Vorsitzende Elisabeth en Freunden und Nachbarn le- 51. Sonnabend, 19. April, 21.10 Uhr, (2/2). BADEN- Bonacker, Kassenwart Erich ben? Diese Gemeinschaft ist ein n-tv: n-tv history Geheimak- Dienstag, 22. April, 21 Uhr, Arte: Thiel, kommissarischer Schrift- „Stück Heimat“ und dieses Stück ten – Hitlers letzte Tage. Darwins Albtraum – Wir ge- WÜRTTEMBERG führer Michael Hornick, Beisit- Heimat ist noch immer das, was Sonntag, 20. April, 9.20 Uhr, nießen das Filet, die Erzeuger zer Willi Krupp und Herbert Ka- die Mitglieder in dieser Gemein- BREMEN WDR 5: Alte und Neue Hei- nahen an den Gräten. Vors.: Uta Lüttich, Feuerbacher tryniak, stellvertretende Beisit- schaft suchen. Die Heimat wird mat. Dienstag, 22. April, 22.15 Uhr, Weg 108, 70192 Stuttgart, Telefon zerin Gertraut Wörner, Kassen- nicht vergessen. Das wertvollste Montag, 21. April, 20.15 Uhr, ZDF: 37 Grad – Alarm im und Fax (07 11) 85 40 93, Ge- prüfer Michael Hornick und Gut ist die Erinnerung, erzählen Vors.: Helmut Gutzeit, Tel. (04 21) ARD: Alt sein auf Probe. Krankenhaus. Pflegepersonal schäftsstelle: Haus der Heimat, Gerda Kersten. Ein weiterer Ta- heißt erinnern, daher ist es 25 09 29, Fax (04 21) 25 01 88, Montag, 20. April, 20.15 Uhr, im Dauerstreß. Schloßstraße 92, 70176 Stuttgart, gesordnungspunkt war für Akti- wichtig, sich zu treffen, in den Hodenberger Straße 39 b, 28355 Bayern: Lebenslinien – Wenn Dienstag, 22. April, 0.10 Uhr, Tel. und Fax (07 11) 6 33 69 80 vitäten und Vorhaben des lau- Gruppen heimatliche Gespräche Bremen. Geschäftsführer: Bern- man so alt wird wie Frieda N24: Deutsche Fluglehrer bei fenden Jahres vorgesehen. Hier zu führen und so das heimatli- hard Heitger, Telefon (04 21) 51 und Hilde. Freundinnen seit der US Air Force. wurde besonders auf das Hei- che Kulturgut zu pflegen. In all 06 03, Heilbronner Straße 19, 40 Jahren. Mittwoch, 23. April, 22.30 Uhr, Landesgruppe – Sonnabend, matfest am 19. Oktober, anläß- diesen Erzählungen spiegelt sich 28816 Stuhr Montag, 20. April, 00.40 Uhr, Arte: Der Polizeistaatsbesuch. 19. April, 9.45 Uhr (Ende gegen lich des 60jährigen Bestehens das Leben von zuhause wider – ZDF: Izkor, Sklaven der Erin- Donnerstag, 24. April, 22.05 18 Uhr), Landesfrauentagung im der Gruppe, hingewiesen. Nach ob man nun in der Stadt oder nerung – Kritische Betrach- Uhr, N24: Die Geschichte der Hotel Wartburg, Lange Straße dem offiziellen Teil der Haupt- auf dem Land lebte. Gemeinsam Bremen – Dienstag, 29. April, tungen von Eyal Sivan über Deutschen. 49, Stuttgart. Der Vormittag der versammlung folgte ein gemein- singen, gemeinsam sich der Hei- 16 Uhr, Treffen im Hotel zur die Erinnerungskultur in Is- Donnerstag, 24. April, 0.10 Uhr, diesjährigen Frauentagung ist sames Abendessen. mat erinnern, sie im Herzen tra- Post, Großer Salon, Bahnhofs- rael. Bayern: „Das Reichsorchester“ zum großen Teil der Arbeit der Reutlingen – Mittwoch, 23. gen und bewahren, das macht platz 11, zum Literaturnach- Dienstag, 22. April, 20.10 Uhr, n- – Die Rolle der Berliner Phil- Frauengruppe gewidmet. Nach April, 13 Uhr, Treffen der Frau- die Zusammenkünfte so wert- mittag mit Klaus Nägelen. Unter tv: Der Terror der RAF. harmoniker in der NS-Zeit. dem Bericht von Frau Lüttich engruppe im Sport-Gasthaus, voll. Für ihren Vortrag erhielt dem Motto: „O Menschenherz, über die kulturelle Frauenarbeit Markwiesen, Reutlingen. Ge- Uta Lüttich sehr viel Beifall. An- was ist dein Glück?“ gibt es Klu- werden Berichte über die Arbeit meinsamer Spaziergang um die schließend gab es Frühlings- ges, Besinnliches und Vergnügli- nern schlagen. Die Seestadt Bre- lenweg 60, 22395 Hamburg, Te- der Landesverbände der West- Reutlinger Seen. Kaffeetrinken und Heimatgedichte. Alle Da- ches über Glück und Unglück. merhaven unterhält eine Paten- lefon (0 40) 6 01 64 60. preußen und der Ostpreußen und Heimatarbeit stehen auf men waren sich einig, es war ein Eintritt 10 Euro, darin sind die schaft zu Elbing und eine Part- Insterburg – Mitt- gehört. Um 14 Uhr beginnt nach dem Programm. wunderbares Frühlingsfest. Bewirtung mit einem Stück Tor- nerschaft zu Königsberg. Die woch,7.Mai,14 der Mittagspause der kulturelle Stuttgart – Zusammen mit der te und Kaffee / Tee enthalten. dortige Jugend interessiert sich Uhr, Treffen der Teil unserer Frauentagung mit Frauengruppe hatte Uta Lüttich Bremerhaven – Freitag, 25. zunehmend für die Geschichte Gruppe im Hotel folgenden Vorträgen: Diavortrag ins Haus der Heimat eingela- April, 14.30 Uhr, Kulturnachmit- der Gebiete, die 800 Jahre lang Zum Zeppelin, Ver- Karla Weyland: „Bedeutende re- den. Thema: „Osterzeit und BAYERN tag im „Barlach-Haus“. Neben deutsch gewesen waren. Er sammlungsraum Empore, Froh- ligiöse Frauen aus dem deut- Frühlingsboten“. Der alte Gedichten und Geschichten selbst werde wieder nach Kö- mestraße 123-125, 22459 Ham- schen Osten“, Ulla Gehm: Zum Stamm hatte sich auch wieder über die Pflege des Brauchtums nigsberg reisen, das im Begriff burg. Auf der Tagesordnung ste- 80. Geburtstag von Hildegard eingefunden, aber leider waren Vors.: Friedrich-Wilhelm Böld, Te- wird Barbara Sandmann, die sei, eine aufstrebende, moderne hen ein gemütliches Beisam- Rauschenbach „Marjellchen pla- außer Lm. Urbat (Erster Vorsit- lefon (08 21) 51 78 26, Fax (08 21) stellvertretende Vorsitzende der Stadt zu werden, die sich gerne mensein und Schabbern (ge- chandert wieder“. Den Abschluß zender), und Dr. Kullak keine 3 45 14 25, Heilig-Grab-Gasse 3, Frauengruppe, ein Referat über zum Westen öffnen wolle. plante Tagesausfahrt ins Blaue). der Tagung bildet der Videofilm: männlichen Mitglieder vertre- 86150 Augsburg, E-Mail: info@ Königin Luise (1776-1810) vor- Kontakt: Manfred Sanel, Frie- „Abenteuer Ostpreußen – Auf- ten. Uta Lüttich versetzte ihre low-bayern.de, Internet: www. tragen. Um eine rechtzeitige An- drich-Ebert-Straße 69 b, 22459 bruch im russischen Königsberg Zuhörer in das ostpreußische low-bayern.de meldung bis zum 18. April, Tele- Hamburg. / Kaliningrad“. Gäste, die an der Land, wo im März und April die fon 8 61 76, wird gebeten. Kosten HAMBURG Königsberg –Vom kulturellen Nachmittagsveran- Felder und Wiesen von Eis und für das Kaffeegedeck: 4 Euro. – 10. bis 11. Mai staltung teilnehmen möchten, Schnee befreit, der Bauer den Bamberg – Rosemarie Pezzi (Er- Auf der Jahreshauptversamm- unternimmt die sind herzlich eingeladen, gegen Samen säte. An die Lust und ste Vorsitzende) und Heinz (Josat lung hatte die Vorsitzende Mari- Vors.: Hartmut Klingbeutel, Kip- Gruppe eine Fahrt 12.30 Uhr am gemeinsamen Mit- Freude auf den zu erwartenden (Zweite Vorsitzender) gaben nach ta Jachens-Paul eine Überra- pingstraße 13, 20144 Hamburg, zum Deutschland- tagessen teilzunehmen. Anmel- Frühling erinnern das Brauch- der Begrüßung und den Regula- schung für den Ehrengast parat: Telefon (0 40) 44 49 93, Mobilte- treffen der Ostpreußen in Berlin. dung bitte an Uta Lüttich, Feuer- tum, Gedichte und Lieder. Man rien den Tätigkeitsbericht des ver- Stadtverordnetenvorsteher Artur lefon (01 70) 3 10 28 15. Stellver- Die Abfahrt erfolgt am 10. Mai, bacher Weg 108, 70192 Stuttgart, lebte wieder „zuhause“ – hörte gangenen Jahres. Bei jedem Tref- Beneken wurde der Preußenad- treter: Hans-Günter Schattling, 7.15 Uhr, Moorweide, Hamburg- Telefon (07 11) 85 40 93, E-Mail: den Kuckuck rufen und die Ler- fen ist ein Thema entweder der ler verliehen. Eine Anstecknadel Helgolandstraße 27, 22846 Ham- Dammtor. Die Rückfahrt erfolgt [email protected] che singen. Aber auch der ost- Geschichte Ost- Westpreußens ge- der Gruppe, die ihr Vater, der burg, Telefon (0 40) 5 22 43 79 am Sonntag, 11. Mai. Preis: DZ / Buchen – Vom 9. bis 12. Mai preußische Humor kam nicht zu widmet oder vermittelt Wissens- langjährige Vorsitzende der Frühstück 130 Euro pro Person. fährt die Gruppe zum Deutsch- kurz, und bewegte die Lachmus- wertes aus Kultur, Brauchtum so- Gruppe, Heinrich Jachens, zu- EZ / Frühstück 150 Euro pro landtreffen mit dem Bus nach keln – vorgetragen von Magda wie aktuelle Berichte. In den letz- sammen mit Gerhard Knieß ge- LANDESGRUPPE Person. Anmeldung ab sofort bei Berlin. Beiprogramm: Spree- Bessel, Ruth Schulze und Ilse ten Monaten ging es zum Beispiel stiftet hatte. In ihrer Laudatio Landesgruppe – Fahrt zum U. Zimmermann, Telefon (0 40) 4 waldbesuch mit Kahnfahrt – mit Taege. Es war ein richtiger Start um die Vogelwarte Rossitten, die hob Jachens-Paul hervor, daß Deutschlandtreffen: siehe Grup- 60 40 76. Gäste sind herzlich Kaffee und Kuchen –, Stadtrund- in den Frühling, wobei alle Mit- Geschichte der Balten, Hohen- Beneken stets für die Belange pe Königsberg. willkommen. fahrt in Berlin und Besichtigung glieder mit viel Beifall die heite- stein und Tannenberg sowie ei- der ostdeutschen Gruppen in von Schloß Caputh. Nähere In- re Stimmung nach Haus mitnah- nem dem Bericht der Malteser Bremerhaven ein offenes Ohr HEIMATKREISGRUPPE BEZIRKSGRUPPEN formationen erteilt Rosemarie S. men. über die Sozialstation und Sup- hat. Die Auszeichnung sei der Gumbinnen – Hamburg / Billstedt – Winkler, Telefon (0 62 81) 81 37. Weinheim – Die Frauengruppe penküche in Königsberg. Zweimal Dank für die gute Zusammenar- Sonnabend, 26. Dienstag, 6. Mai, 15 Uhr, Treffen Die Unterbringung erfolgt in ei- feierte ihr Frühlingsfest. Beson- im Jahr findet ein Austausch und beit der Ostpreußen mit dem Er- April, 14 Uhr, im der Gruppe im Ärztehaus, Re- nem Hotel nahe beim Messege- derer Gast war die Landesvorsit- Treffen mit der Gruppe Bayreuth sten Mann der Stadt. Er war bei Haus der Heimat, staurant, Möllner Landstraße 27, lände. zende Uta Lüttich. Der Neben- statt. Wie immer wurden Kranke diversen Veranstaltungen wie Teilfeld 1, 20459 22111 Hamburg. Gäste willkom- Esslingen – Die diesjährige raum des Cafés war liebevoll besucht, Mitglieder, die in Alten- der Ausstellung in der Wilhelm- Hamburg, werden alle Gumbin- men. Anmeldung bei Amelie Pa- Hauptversammlung fand im und festlich gedeckt, und mit heimen leben, und der letzte Weg Raabe-Schule, dem Gedenkgot- ner sowie sonstige Gäste herz- piz, Telefon (0 40) 73 92 60 17. Waldheim auf dem Zollberg Frühlingsblumen reich bestückt Verstorbener begleitet. An diesem tesdienst in der Großen Kirche lich eingeladen. Die Veranstal- Harburg / Wilhelmsburg – statt. Der Erste Vorsitzende worden. Nach der Begrüßung Treffen nahm der Bezirksvorsit- und der Feier des 80. Grün- tung beginnt mit einer Kaffeeta- Montag, 28. April, 15 Uhr, Tref- Heinz Czwalina begrüßte die der Frauengruppenleiterin, Wal- zende Oberfranken, Christian Joa- dungsjubiläums (2006) der fel. Danach stehen die Themen fen der Gruppe im Gasthaus zahlreich erschienenen Mitglie- traud Abraham, stärkten sich die chim, teil, um dem Zweiten Vorsit- Gruppe anwesend. Artur Bene- Frühling und Muttertag mit Vor- Waldquelle, Höpenstraße 88, der. Nach einer Gedenkminute Damen in gemütlicher und fro- zenden Heinz Josat die Verdienst- ken erwiderte in seiner Dankes- trägen und Liedern auf dem Pro- Meckelfeld (mit dem Bus 443 bis für die Verstorbenen folgte der her Runde, bei Kaffee und Ku- medaille und Urkunde für sein rede, daß er auch in Zukunft gramm. Eigene Programmbeiträ- Waldquelle). Motto: „Wir begrü- Jahresbericht des Vorstandes, chen. Anschließend hielt Uta langjähriges Engagement zu über- gerne zu den Veranstaltungen ge sollten vorher angemeldet ßen den Frühling mit Gesang“. des Kassierers sowie der Kas- Lüttich einen sehr interessanten reichen. der Ostpreußen erscheine. Er sei werden. Sie erreichen uns mit senprüfer. Der Vorstand und der Vortrag: Flucht und Vertreibung Fürstenfeldbruck – Freitag, 2. dankbar, daß sich viele der nach der S-Bahn bis Station Stadt- FRAUENGRUPPE Kassenführer wurden von den liegen inzwischen schon über 60 Mai, 14.30 Uhr, Treffen der Grup- Flucht und Vertreibung in der hausbrücke oder mit der U- Hamburg-Bergedorf – Freitag, Mitgliedern einstimmig entla- Jahre zurück, und wenn sich die pe in der Gaststätte Auf der Lände Seestadt angesiedelten Ost- und Bahn bis Rödingsmarkt, dann 25. April, 15 Uhr, Ludwig-Rosen- stet. Die anstehende Wahl ergab Gruppen zu ihren Veranstaltun- zur Muttertagsfeier. Westpreußen zu ihrer Heimat rund sechs Minuten Fußweg in folgendes Ergebnis: Erster Vor- gen zusammenfinden, sei es ein Kempten – Sonnabend, 3. Mai, bekennen und durch Besuche Blickrichtung Michaeliskirche. Landsmannschaftl. Arbeit sitzender Heinz Czwalina, Zwei- Jubiläum, ein Faschingsfest oder 15 Uhr, Treffen der Gruppe zum der Heimat und Königsbergs Organisation und Auskunft er- Fortsetzung auf Seite 19 te Vorsitzende Helga Hornick, eine Adventsfeier, so mag der Maiausflug. Brücken zu den jetzigen Bewoh- teilt Mathilde Rau, Saseler Müh-

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vitäten der Frauengruppe in Mai fährt die Gruppe nach Ber- Beeindruckt ist sie immer wie- Euro), 2. Schweinesteak mit lich war man allgemein, als sich Landsmannschaftl. Arbeit Form heimatlicher Brauchtums- lin und will dort unter anderem der von der großen Dankbarkeit Spargel und Salzkartoffeln Frau Keller, bisher Beisitzerin im Fortsetzung von Seite 18 pflege, Gesang, Diavorträgen am Deutschlandtreffen teilneh- und Freude der dort lebenden (16,50 Euro), 3. Rinderbraten mit Vorstand, relativ schnell überre- und Ausflügen berichtete deren men. Übernachtet werden soll in Menschen. Die Freude der Men- Gemüse und Salzkartoffeln den ließ, die Kassiererin-Funk- berg-Ring 47, Treffen der Frauen- Leiterin Helga Kukwa, zugleich einem Hotel in der Nähe vom schen ist für sie der größte Lohn. (14,50 Euro). Anmeldungen bei tion zu übernehmen. Lm. Leh- gruppe. Motto: „Frühlingsfest – auch über die Auftritte des Frau- Kudamm in der Uhlandstraße. Ingeborg Heckendorf konnte vor D. Taruttis, Telefon (02 21) 79 16 wald bleibt Stellvertretender alles über den Frühling in der enchores unter der Leitung von Anmelden können sich alle kurzem ihren 80. Geburtstag be- 16, Fax (02 21) 9 38 55 76, Mobil: Kassierer und hilft bei dem üb- Heimat“. Ehrentraud Gerlach. Der Chor Interessenten aus dem Raum gehen und ist bei ihren Einsät- (01 77) 5 64 94 27. lichen Schreibkram. In der Ab- wirkte nicht nur bei den eigenen Nord-Hessen, Thüringen und zen auf die Mitarbeit vieler eh- Leverkusen – Sonnabend, 26. teilung „Information und Kultur- Veranstaltungen mit, sondern Northeim sowie diejenigen, die renamtlicher Helfer angewiesen. April, 14 Uhr, Treffen der Grup- arbeit“ wird neben Lm. Schie- auch bei befreundeten Vereinen, auf der Reisestrecke nach Berlin Wer helfen möchte, wende sich pe zur Jahreshauptversammlung mann auch noch Frau v. Rei- HESSEN zum „Tag der Heimat“, bei Senio- zusteigen können. Der Fahrpreis an Ingeborg Heckendorf, Telefon in der Gaststätte Kreuzbroich, chardt mitwirken. Sie löst Lm. renveranstaltungen in der Weihn- für Mitglieder inklusive Über- (05 51) 79 33 81. Heinrich-Lübke-Straße 61. Im Würfel ab. Schiemann ist seit achtszeit und in Alten- und Pfle- nachtung und Frühstück sowie Hannover – Die Gruppe fährt Vordergrund stehen Berichter- kurzem Verbindungsmann zum Vors.: Margot Noll, geb. Schi- geheimen. Nach dem offiziellen Eintritt Deutschlandtreffen be- vom 9. bis 11. Mai zum Deutsch- stattungen, sowie Aussprache BdV. Auch über diese Blutauffri- manski, Am Storksberg 2, 63589 Teil zeigte Dieter Schetat Dias aus trägt 115 Euro pro Person im DZ, landtreffen nach Berlin. Es sind und Verschiedenes. Eine Vesper schungen freute man sich sehr. Linsengericht, Telefon (0 60 51) 7 dem Vereinsleben, die noch ein- für Nichtmitglieder 130 Euro, noch einige Plätze im Bus frei. wird serviert. Gegen 16 Uhr folgt Neuss – Die Gruppe fährt vom 36 69 mal Höhepunkte und herausra- EZ-Zuschlag jeweils 42 Euro. Gäste sind herzlich willkommen. ein kurzes Kulturprogramm. Al- 9. bis 12. Mai 2008 zum gende Ereignisse der Verbandsar- Anmeldungen bis spätestens 10. Anmeldungen bei Horst Potz, le Mitglieder werden gebeten an Deutschlandtreffen nach Berlin. beit in Erinnerung riefen. April 2008. – Ebenfalls sind alle Husarenstraße 11, 30163 Hanno- dieser Versammlung teilzuneh- Es sind noch Plätze frei. Freitag, Gelnhausen – Für die Busfahrt Interessenten zu einer siebentä- ver, Telefon (05 11) 69 84 60. men. Abfahrt ab Neuss nach Berlin, zum Deutschlandtreffen der Ost- gigen Reise ins Riesengebirge Helmstedt – Die Gruppe Mönchengladbach –Esstan- Freitagnachmittag, Stadtführung preußen in Berlin vom 9. bis 13. und das Glatzer Bergland einge- nimmt auch am Deutschland- den die Vorstandswahlen an. per Bus. Samstag, Besichtigung Mai sind noch Plätze frei. Inter- NIEDERSACHSEN laden. Der Preis pro Person be- treffen, Pfingsten 2008, teil. Nä- Nachdem mit der Schriftführe- des Plenarsaals im Deutschen essenten erhalten ausführliche trägt 410 Euro im DZ, EZ-Zu- here Auskünfte erteilt Helga An- rin Jung und mit der langjähri- Reichstag, anschließend zur Informationen bei der Vorsitzen- schlag 60 Euro. Es sind nur noch ders, Telefon (0 53 51) 91 11. gen Kassiererin Thamm zwei Messehalle zum Deutschland- den Margot Noll, Telefon (0 60 Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Alter wenige Plätze verfügbar. Nähere überaus treue und erfahrene treffen. Sonntag, Großkundge- 51) 7 36 69, Mobil (01 73) 3 17 Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Informationen bei Werner Erd- Personen ihren Rücktritt und bung beim Deutschlandtreffen. 60 82. Tel. (0 41 31) 4 26 84. Schriftfüh- mann, Holtenser Landstraße 75, NORDRHEIN- den Verzicht auf Wiederwahl an- Sonntagabend Möglichkeit zum Kassel – Dienstag, 6. Mai, 15 rer und Schatzmeister: Gerhard 37079 Göttingen, Telefon (05 51) WESTFALEN gekündigt hatten, stand die Fra- Besuch vom Friedrichstadtpa- Uhr, Treffen der Gruppe im Re- Schulz, Bahnhofstr. 30 b, 31275 6 36 75, Fax (05 51) 6 33 71 33. – ge im Raum: wie sieht wohl der last. Montag, große Havel-Spree- staurant Alt Süsterfeld, Eifelweg. Lehrte, Tel. (0 51 32) 49 20. Be- Genau 40 Mal ist Ingeborg Hek- neue Vorstand aus? Der Erste Fahrt. Anschließend Heimreise. Ab 15.30 Uhr hält Pfarrer i. R. zirksgruppe Lüneburg: Manfred kendorf schon mit Hilfstranspor- Vors.: Jürgen Zauner, Geschäfts- Vorsitzende Schrade und die Reisepreis und Leistung: Fahrt Scherlies einen Diavortrag: „Ost- Kirrinnis, Wittinger Str. 122, ten nach Ostpreußen gefahren. stelle: Werstener Dorfstr. 187, Zweite Vorsitzende Schrade im modernen Reisebus mit The- preußen heute“. Dabei handelt 29223 Celle, Tel. (0 51 41) 93 17 Für diese großartige Leistung er- 40591 Düsseldorf, Tel. (02 11) 39 wurden schnell einstimmig aterbestuhlung, drei Übernach- es sich um die Fortsetzung sei- 70. Bezirksgruppe Braunschweig: hielt sie im Jahre 2001 die Ver- 57 63. Postanschrift: Buchenring wiedergewählt, wobei das Lob tungen mit HP, Eintritt zum nes Vortrages vom 9. Oktober Fritz Folger, Sommerlust 26, dienstmedaille des Verdienstor- 21, 59929 Brilon, Tel. (0 29 64) 10 auf Beide, für vergangene Ar- Deutschlandtreffen, Stadtfüh- 2007. 38118 Braunschweig, Tel. (05 31) dens der Bundesrepublik 37, Fax (0 29 64) 94 54 59 beit, mehrfach wiederholt wur- rung, Havel-Spree-Fahrt, pro Wiesbaden – In der gut be- 2 50 93 77. Bezirksgruppe Weser- Deutschland vom Innenminister de. In die vergangene Vorstands- Person im DZ 320 Euro, EZ-Zu- suchten Jahreshauptversamm- Ems: Otto v. Below, Neuen Kamp persönlich überreicht. 1990 fuhr periode fiel unter anderem die schlag 70 Euro, Friedrichstadt- lung berichtete der Vorsitzende 22, 49584 Fürstenau, Tel. (0 59 sie mit einem befreundeten Ehe- Landesgruppe – Terminände- Feier zum 50järhigen Bestehen palast extra Buchung 40 Euro Dieter Schetat über die vielfälti- 01) 29 68. paar das erste Mal in die Heimat rung: Die Herbst-Kultur- und der Gruppe, und gern hörte man pro Person. Änderungen vorbe- gen Veranstaltungen im vergan- ihres inzwischen verstorbenen Frauentagung der Landesgruppe noch einmal, wer alles da war halten. Information und Anmel- genen Jahr, die an die Heimat er- Mannes. Angesichts der Armut findet am 18. Oktober 2008 in und wer alles gratulierte. Natür- dung: Peter Pott, Zollstraße 32, innerten und die Verbundenheit Braunschweig – Mittwoch, 23. der dort lebenden Menschen be- Oberhausen statt. Bitte notieren lich wurde dabei auch die Allge- 41460 Neuss, Telefon / Fax (0 21 mit der Gruppe fördern sollen. April, 16 Uhr, Treffen der Grup- schloß sie zu helfen. Als das Sie sich diesen Termin schon genwart von Herrn Lehwald 31) 3 84 34 00, E-Mail: pottze- Neben den monatlichen Treffen pe im Stadtparkrestaurant. Fritz Ehepaar 1991 nicht fahren konn- jetzt. noch einmal hervorgehoben. Er- [email protected]. mit überwiegend heimatbezoge- Folger bietet einen Filmnachmit- te beschloß Heckendorf alleine Aachen – Sonnabend, 19. freulicherweise erklärte sich Viersen-Dülken – Sonnabend, nen Themen kamen auch gesel- tag. – Bei der letzten Veranstal- zu fahren. Seitdem sammelt und April, 15 Uhr, Treffen der Grup- Frau Broschei bereit, die Schrift- lige Stunden nicht zu kurz; so tung bot Klaus Scholz „Schlager organisiert sie Hilfsgüter und pe, im Saal des Restaurant Zum führung zu übernehmen. Sie ist Landsmannschaftl. Arbeit bei einem Gartenfest, Operetten- und Tanzmusik aus dunkler Geld für die Finanzierung des Griechen, Franzstraße 74, gleich die Kreisvertreterin von Königs- Fortsetzung auf Seite 20 Nachmittag und der üblichen Zeit“. Die begann mit der Macht- Transports. Höchstpersönlich am Hauptbahnhof, neben dem berg-Land. Überrascht und glück- Fastnachtsveranstaltung. Bei den übernahme durch die National- fährt sie mit und hilft, die ge- Maschiertor. Zusammen wird Stammtisch-Treffen werden sozialisten. Erstaunlich war, daß spendeten Sachen zu verteilen. das Frühlingsfest gefeiert. Mit Anzeigen überwiegend Gerichte nach hei- im Kultusministerium eine Jazz- Da Ingeborg Heckendorf keinen viel Spaß, Liedern aus vollem matlichen Rezepten angeboten. Sammlung vorhanden war und Führerschein besitzt, gab sie Herzen, Sketchen und kleinen Meine Hoffnung und meine Freude, Mit Freude erwähnte der Vorsit- Berlin als Hauptstadt des Swing 1991 eine Anzeige auf: „Fahrer Geschichten aus einer kleinen meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, zende, daß im Berichtsjahr wie- galt. Als Orchester-Leiter traten gesucht für Transport nach Ost- Dorfschule irgendwo in Ost- auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht. der zehn neue Landsleute und hervor. Teddy Staufer und Franz preußen“. Es meldeten sich so preußen, werden Sie wieder la- Taizé-Lied Freunde hinzugekommen sind, Thon. Bekannte Schlager waren: viele, daß es bis heute kein Pro- chen und schmunzeln können. darunter auch hiesige Damen „Ich tanze mit dir in den Him- blem darstellt einen ehrenamt- Für alle, die an diesem Früh- und Herren, die sich für das mel hinein“ oder „Jawoll, meine lichen Fahrer zu finden. Im Kel- lingsfest teilnehmen, ist der Ein- Ruth Chmiel Land im Osten interessieren. Mit Herren!“. Auch das Instrument ler ihres Hauses türmen sich die tritt wie immer frei. geb. Skatikat nunmehr 230 Mitgliedern ist die Saxophon hielt Einzug ins Deut- Spenden: zum Beispiel Klei- Düsseldorf – Montag, 28. * 18. August 1925 † 11. März 2008 Gruppe nach wie vor die größte sche Reich, ein Umstand, der die dung, Schuhe, Bettwäsche, Kin- April, 18 Uhr, Klöppelkurs im Haselberg/Ostpreußen Kiel innerhalb der Landesgruppe Machthaber nicht begeisterte. derwagen oder sogar Nähma- GHH. Hessen. Dem Schatzmeister Der Zeitgeschmack änderte sich, schinen. Besonders prekär ist in Gevelsberg – Sonnabend, 19. In Memoriam Christian Wnuck bestätigten die man wollte Revue-Filme sehen, Ostpreußen immer noch die La- April, 16.15 Uhr, Treffen der Rechnungsprüfer Peter Gutzeit was einen Niedergang der Ope- ge der Landbevölkerung, die Gruppe in der Gaststätte Kegler- und Margot Schittko einwand- rette zur Folge hatte. Im Jahr des noch nicht vom Wachstum der heim, Hagenstraße 78. Gäste Günther Skatikat * 18. August 1925 Haselberg/Ostpreußen freie Kassenführung und doku- Kriegsbeginns schmetterten die Städte profitieren. Auch verdie- sind herzlich willkommen. vermisst 1944 bei Nettuno/Italien mentierten dies im Prüfungsver- Junggesellen in ihrem Paradies: nen die Menschen so wenig, daß Gütersloh – Montag, 21. April, merk. Einstimmig wurde dem „Das kann doch einen Seemann sie sich ohnehin kaum mehr als 15 Uhr, Treffen Ostpreußischer In Liebe und Dankbarkeit gesamten Vorstand für das abge- nicht erschüttern“, dem bald das Nötigste leisten können. Singkreis in der Elly-Heuss- Im Namen der Familie laufene Geschäftsjahr Entla- weitere Durchhalte-Parolen folg- Vom Beitritt zur EU konnten bis Knapp-Schule, Moltkestraße 13. Hubert Chmiel stung erteilt. Mit den Spenden ten. Optimismus war angesagt. jetzt nur die größten Höfe profi- Kontakt: Ursula Witt, Telefon 3 zur Weihnachtszeit greift die Obwohl die fremden Heere sich tieren und Geld erwirtschaften. 73 43. – Dienstag, 22. April, 15 Klosterkirchhof 11, 24103 Kiel Gruppe zehn deutschstämmigen auf Deutschland zuschoben, All die anderen leben von der Uhr, Treffen der Ostpreußischen Familien in Ost- und Westpreu- blieben die Filme, unter ihnen Hand in den Mund. Egal ob Mundharmonika-Gruppe in der ßen unter die Arme, deren klei- auch amerikanische, heiter. Und Deutschstämmige oder Polen, Elly-Heuss-Knapp-Schule, Molt- ne Rente meist nicht für das in Berlin konnte man hören: Familien, Waisenhaus oder Be- kestraße 13. Kontakt: Bruno Land der dunklen Wälder und kristallnen Seen. Allernötigste reicht, wie bei- „Wenn die Welt verdunkelt ist, hindertenheim: Im Raum Allen- Wendig, Telefon 5 69 33. – Mitt- Ein Leben voll Tragik endete. spielsweise Heizmaterial und bleibt der Berliner noch helle“ stein und der weiteren Umge- woch, 30. April, 21 Uhr, Treffen Medikamente. Über die Akti- Göttingen – Vom 10. bis 12. bung hilft Ingeborg Heckendorf. der Gruppe zum „Tanz in den Mai“ im Haus Müterthies, Neu- Eckhard Romahn enkirchener Straße. Es spielt das * 11. 12. 1938 † 16. 3. 2008 „Feeling-Duo“. – Sonntag, 4. Allenstein Bochum Mai, 7.30 Uhr, Busfahrt zum Ermländertreffen in Werl. Der In liebevoller Erinnerung Pfingstfreizeit Waltraud Gottesdienst beginnt um 10.15 Uhr in der Basilika. Im Bus ste- Ingeborg Bad Pyrmont – Vom 8. bis 18. durch den größten Palmengarten bad bieten in dieser Zeit folgende hen 27 Plätze zur Verfügung, Hans Gerhard Mai 2008 bietet das Ostheim in nördlich der Alpen oder zum Aus- Kulturangebote an: 9. Mai „Singin’ melden Sie sich rechtzeitig an. Rosemarie diesem Jahr eine zehntägige probieren des Wassertretbeckens in the rain“ – Musical im Konzert- Die genauen Abfahrtzeiten so- Günter Pfingstfreizeit für Senioren an. Die und des Barfuß-Pfades ein. In der haus, 10. Mai Palmenfest im Pal- wie Haltestellen erfahren sie bei sowie alle Angehörigen Pfingstfreizeit im Ostheim, das Hufeland-Therme können Sie die mengarten, 14. Mai 5. Sinfonie- Josef Block, Telefon (0 52 41) 3 sind abwechslungsreiche und er- Meersalzgrotte genießen, in unter- konzert im Konzerthaus, 17. und 48 41. Der Fahrpreis beträgt 12 Die Beisetzung erfolgte am 3. April 2008. holsame Urlaubstage in Bad Pyr- 18. Mai Stadtfest in der Brun- Euro. mont, bei denen Sie sich richtig nenstraße. Diese zehntägige Köln – Freitag, 25. April, 18.30 Gerhard Romahn, Zehlendorfer Weg 7, 44388 Dortmund verwöhnen lassen können. Das Unterwegs Freizeit kostet inklusive aller Uhr, VII. Preußische Tafelrunde Angebot umfaßt morgendliches oben aufgeführten Angebote im im Kolpinghaus International, Singen, Seniorengymnastik, Dia- auf dem Einzelzimmer 468 Euro und im St. Apern- / Helenenstraße 32, meditationen, einen Videoabend, Barfuß-Pfad Doppelzimmer pro Person 403 Köln. Dr. M. Mario Kandil hält Am 12. 3. 2008 verstarb eine Lesung aus Werken ostpreu- Euro. einen Vortrag über „Preußen ßischer Dichter und Schriftsteller, und Österreich – der deutsche einen Halbtagesausflug, Vollpen- schiedlichsten Saunen schwitzen Anfragen und Anmeldungen, Dualismus“. Musikalische Um- Hildegard Rosenfeld sion, Festtagsmenüs an den Feier- oder das Wasser in verschiedenen diese bitte nur schriftlich, rich- rahmung: H. Peter Riemer geb. am 6. 7. 1910 in Insterburg tagen, eine Kaffeetafel am ersten Formen auf den Körper wirken ten Sie an: Ostheim – Jugendbil- (Querflöte) spielt mit Klavierbe- Die Urnenbeisetzung fand am 4. 4. 2008 in Hessisch-Lichtenau statt. Feiertag und die Gästebetreuung. lassen. Bad Pyrmont selbst lädt dungs- und Tagungsstätte, Park- gleitung österreichische Musik. Außerdem lädt der unlängst als mit seinen Sehenswürdigkeiten, straße 14, 31812 Bad Pyrmont, Essen zur Wahl auf eigene Ko- Traueranschrift: Familie Trautmann „Schönster Kurpark Deutsch- Einkaufsmöglichkeiten, Cafés zum Telefon (0 52 81) 9 36 10, Fax (0 sten bitte mit anmelden: Tages- Kirchstraße 20 lands“ ausgezeichnete Kurpark zu Bummeln und Genießen ein. Die 52 81) 93 61 11, E-Mail: info suppe mit Dessert, 1. Gemüsela- 56865 Reidenhausen Kurkonzerten, einem Bummel Stadt Bad Pyrmont und das Staats- @ostheim-pyrmont.de. sagne mit Tomatensauce (12,50 Das Ostpreußenblatt 20 Nr. 16 – 19. April 2008 H EIMATARBEIT

Piontek, Telefon (02 02) 4 69 82 Anmeldungen an Wellnitz, Tele- nem Tod gründete sein Nachfol- Landsmannschaftl. Arbeit 57. fon(0351)4961581. ger Albert von Buxhöven 1201 Fortsetzung von Seite 19 die Stadt Riga, heute die Haupt- Die Rückkehr stadt Lettlands. Seit dem Anfang 19. April, 15 Uhr, Treffen der RHEINLAND- SCHLESWIG- des 13. Jahrhunderts wurde die Unstimmigkeiten mit dem Storch Gruppe im „Dülkener Hof“, Lan- PFALZ HOLSTEIN Kolonisation Lettlands vom ge Straße 54. Für Kaffee und Ku- Deutschen Orden betrieben. Von H ANNRLORE „Hast all mal mit Singen ver- chen wird gesorgt (3,80 Euro / Nach mehrmaligem Wechsel der sucht?“ fragte Mäxchen, Bubis PATZELT-HENNIG Gedeck). Es soll ein „Niederrhei- Vors.: Dr. Wolfgang Thüne, Worm- Vors.: Edmund Ferner. Geschäfts- Herrschaft an Polen-Litauen, Gast, mich auf meinen unerfüllten nischer Nachmittag“ werden. ser Straße 22, 55276 Oppenheim stelle: Tel. (04 31) 55 38 11, Wil- Schweden und Rußland erlang- Wunsch hin. Gertrud Bohnen und „Ledd- helminenstr. 47/49, 24103 Kiel ten die Letten am 21. August er Zeitpunkt, zu dem der „Was soll ich denn singen?“ schesweäver“ („Liederweber“ 1991 ihr Unabhängigkeit. Reval, Storch aus dem Süden zu- forschte ich verwundert. Daraufhin aus Anrath unter der Leitung Kaiserslautern – Die Gruppe Hauptstadt Estlands, erhielt D rückkehrte, wurde von uns lehrte er mich ein paar Verse, von von Dr. Christoph Carlhoff ha- fährt vom 9. bis 12. Mai zum Büdelsdorf – Vom 8. bis 16. 1248 Lübsches Recht. Im 13. Kindern damals, in der Heimat. im- denen er behauptete, daß sie be- ben ihr Mitwirken in rheini- Deutschlandtreffen der Ostpreu- September fährt die Gruppe Jahrhundert bildeten deutsche mer mit Ungeduld herbeigesehnt. stimmt helfen würden. „Ich möcht scher Mundart zugesagt. Gäste ßen nach Berlin. Es sind noch ei- über Pommern und Westpreu- Patrizier in den Städten und Wir wußten, daß am 25. März Stor- auch noch ein Brüderchen!“ er- sind herzlich willkommen. nige Plätze frei. Auskunft und ßen nach Ostpreußen (inklusive deutschen Gutsbesitzer auf dem chentag war, ein feststehender Ter- klärte Bubi plötzlich ebenfalls äu- Witten – Donnerstag, 24. April, Anmeldung bei Lm. Heise, Tele- Masuren und dem Memelland). Lande eine fremdsprachige min für Adebars Heimkehr. ßerst interessiert. „Du hast doch 15.30 Uhr, Motto der Zu- fon (0 63 03) 65 61, täglich von Außer den Mitgliedern sind Gä- Oberschicht. 1710 wurde Est- Unser Storch schien aber keine eins!“ empörte ich mich. „Trotz- sammenkunft: „Aus Literatur 18 bis 20 Uhr. ste und Freunde herzlich will- land von Peter dem Großen im kalendarischen Verpflichtungen dem! Eins möchte ich noch! be- und Liedgut“. kommen. Interessenten werden Nordischen Krieg gegen Schwe- anzuerkennen. Er kam meistens zu harrte er. Wuppertal – Die Gruppe fährt gebeten, sich bei Helmuth Ne- den erobert und blieb wie das spät. Auch in jenem Jahr war es so. „Is doch egal! Er kann ja auch vom 9. bis 13. Mai zum Deutsch- staras, Telefon (0 43 31) 14 94 85, gesamte Baltikum bis zum Ende Ein Tag nach dem anderen verging, noch eins kriegen. Die Adebars ha- landtreffen der Ostpreußen. Ge- SACHSEN Fax (0 43 31) 14 65 34, E-Mail: des Ersten Weltkrieges Teil Ruß- ohne daß er sich eingefunden hät- ben genug Kinder zum Verteilen!“ startet wird am Freitag, 9. Mai, 8 [email protected], zu melden. lands. Erst 1910, im Frieden von te. Dann aber hörten wir an einem beschwichtigte uns Mäxchen. Dar- Uhr, Wuppertal. Unterwegs wird Bei Nichtanwesenheit läuft ein Dorpat erlangte Estland seine Nachmittag unvermutet sein freu- aufhin einigten wir uns gönnerhaft. eine Mittagspause (eventuell in Vors.: Erwin Kühnappel, Gahlen- Anrufbeantworter. Unabhängigkeit. Doch die dau- diges Geklapper. Daraufhin stürm- Der Wunder versprechende Magdeburg) eingelegt. Sonn- zer Straße 19, 09569 Oederan, Te- Mölln – Mittwoch, 23. April, erte nur 20 Jahre. Durch den ten alle hinaus. Die Rückkehr des Reim ging uns rasch ein. Nun stell- abend: vormittags eine Stadt- lefon (03 72 92) 2 20 35, Fax (03 15 Uhr, Treffen der Gruppe im „Hitler-Stalin-Pakt“ 1939 wurde Storches erfreute Alt und Jung ten wir uns auf die Zehenspitzen rundfahrt durch Berlin, danach 72 92) 2 18 26. (Geschäftsstelle: „Quellenhof“, Mölln. Dort tritt Estland 1940 von der Roten Ar- gleichermaßen. Mit strahlenden und riefen aus Leibeskräften zum Bus-Transfer zur Messe Telefon und Fax (03 71) 5 21 24 der „Heidelerchen-Chor“ unter mee besetzt und in die damalige Gesichtern schauten wir zu seinem Storch hinauf: „Storch, Storch goo- (Deutschlandtreffen). Sonntag: 83, Trützschlerstraße 8, 09117 der Leitung der Sopranistin Su- UdSSR eingegliedert. 1941 mar- Nest hinauf, als gelte es, ein heim- der, bring mie doch e Broder! Fahrt zum Deutschlandtreffen, Chemnitz. Sprechstunden Diens- sanne Dieudonné auf. Die Dar- schierten dort deutsche Truppen gekehrtes Familienmitglied zu be- Storch, Storch, bester, bring mie nachmittags Besuch einer Show tag, 9 bis 15 Uhr. bietungen von Volks- und Kunst- ein. Es fiel 1944 wieder unter so- grüßen. Kurz darauf entschloß ich doch e Schwester!“ im Friedrichstadtpalast oder ei- liedern werden den Teilneh- wjetische Herrschaft. Erst am 21. mich, meinen Spielgefährten Bubi Viele Male hintereinander ertön- ne andere Veranstaltung. Mon- mern einen heiteren Nachmittag August 1991 erlangte Estland zu holen. Er sollte teilhaben an die- te dieser Bittgesang. Dann er- tag: Tagesausflug zum Spree- Landesgruppe – Sonnabend, bescheren. Der Gesang wird seine endgültige Unabhängig- sem Ereignis. schlaffte unser Eifer. Und jetzt wur- wald, zum Müritzsee oder den 19. April, Festveranstaltung „15 unterbrochen durch Vorträge keit. Im Gegensatz zu Estland Bubi hatte an diesem Nachmittag de mir bewußt, daß Mäxchen gar Potsdamer Schlössern, abends Jahre Landesgruppe Sachsen“ von Gedichten und Geschichten, und Lettland, die im Mittelalter Besuch, ein Junge seines Alters war nicht mitgesungen hatte. gemütliches Beisammensein bei im Gasthof Platner Hof, Platner dazwischen bleibt auch noch über Jahrhunderte hinweg unter bei ihm. Er kam gleich mit. Voll Be- „Warum singst du nicht?“ fragte Musik und Tanz. Dienstag erfolgt Straße 32, Chemnitz. Als beson- Zeit für persönliche Gespräche. der Herrschaft des Deutschen sitzerstolz zeigte ich den beiden ich verwundert, „willst du keine nach dem Frühstück die Heim- derer Höhepunkt wird der Auf- Dazu sind alle herzlich eingela- Ordens und anderer Länder unseren Adebar. Und sie fanden Geschwister mehr haben?“ Darauf reise. Leistungen: Busreise im tritt des Sängers „BernStein“ den. standen, herrschten die Litaui- und bestätigten mir, daß es ein sehr lächelte Mäxchen etwas überlegen modernen Bus, Küche, Klimaan- sein. Es werden viele Ehrengäste Uetersen – Auf der letzten Zu- schen Großfürsten Mitte des 14. schöner Storch sei. Das machte und meinte: „Ich brauch nich mehr lage, WC, vier Hotelübernach- erwartet, unter anderem hat Dr. sammenkunft hielt Vorstands- Jahrhunderts über ein Reich, das mich glücklich. Irgendwann kamen zu singen. Ich krieg auch so eins! tungen in Zimmern mit Du / Hähle, CDU-Fraktionsvorsitzen- mitglied – im Anschluß an die von der Ostsee bis zum Schwar- wir dann aber auf die Aufgaben Wir sind beim Adebar Stammkun- WC, HP, 4x Frühstücksbüfett, 3x der im Sächsischen Landtag, zu- gemeinsame Kaffeestunde – Joa- zen Meer reichte. Durch die Hei- dieser Vögel zu sprechen. Und in den! Wir beziehen alle Jahr!“ Abendessen vom Büfett, ein gesagt. Dazu sind alle Landsleu- chim Rudat einen sehr informa- rat des Großfürsten Jagiello mit der Hinsicht hatte ich zu klagen, Nach diesen Ausführungen Abendessen-Menü und Lunch- te und Gäste sehr herzlich ein- tiven Diavortrag über die Ge- Hedwig, der Königin von Polen, denn obwohl dieser Storch jedes schaute ich noch einmal zum Dach paket für die Heimreise. Reise- geladen. Interessenten melden schichte der Baltischen Staaten. wurde dieser und das litauische Jahr das Nest auf dem Dach unse- hinauf. Jetzt allerdings keineswegs preis: 432 Euro pro Person im sich bitte in der Geschäftsstelle. Er begann mit der ersten Hei- res Hauses einnahm, hatte er mich freudig. „Unser Storch ist zwar DZ, EZ-Zuschlag 70 Euro. An- Dresden – Die Gruppe fährt denmission des Mönchs Mein- Landsmannschaftl. Arbeit noch nicht einmal mit einem Ge- schön, aber er ist faul“ sagte ich meldungen bei G. Scheer, Tele- vom 10. bis 11. Mai zum hard vom Augustiner Kloster Se- Fortsetzung auf Seite 21 schwisterchen beschenkt. Immer verächtlich. Und tagelang würdigte fon (02 02) 50 00 77, oder bei H. Deutschlandtreffen nach Berlin. geberg im Jahre 1186. Nach sei- noch wartete ich vergebens. ich ihn keines Blickes. Das Ostpreußenblatt H EIMATARBEIT Nr. 16 – 19. April 2008 21

Juli 2008 – Am 5. Juli findet in Keine Heimatarbeit AUS DEN HEIMATKREISEN Goldap das Sommerfest der Kreisgemeinschaft und der KÖNIGSBERG Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Goldaper Gesellschaft der LAND Liebe Leser, Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. Deutschen Minderheit statt. liebe Heimatfreunde, Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben Wie schon angekündigt, wird Kreisvertreterin: Gisela Broschei, ein Bus der Kreisgemeinschaft Bleichgrabenstraße 91, 41063 das große Deutschlandtreffen der Ostpreußen in Berlin, Pfingsten nach Goldap fahren, der von Mönchengladbach, Telefon (0 21 2008, wirft seine Schatten voraus. Um in der Ausgabe nach dem besucht werden oder man setzte unserer ehemaligen Schriftlei- 61)895677,Fax(02161)87724. Treffen genügend Platz für eine umfangreiche Berichterstattung zu ANGERAPP sich in Gruppen zusammen. Die terin der Heimatbrücke und Geschäftsstelle: Im Preußen-Mu- gewährleisten, werden in der Ausgabe 20 vom 17. Mai der Preußi- Unterkunft und das Essen war Ehrenbürgerin der Kreisge- seum, Simeonsplatz 12, 32427 schen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt die Seiten Ost- (DARKEHMEN) en hervorragend und das bei meinschaft, Waltraud Schmidt, Minden, Telefon (05 71) 4 62 97, preußen heute und die der Heimatarbeit entfallen werden. Ich bit- dem sehr günstigen Preis, auch begleitet wird. Geplant ist eine Mi. Sa. u. So. 18-20 Uhr. te Sie, das bei Ihrer Planung zu berücksichtigen, und geplante Kreisvertreterin: Edeltraut Mai, das Wetter spielte mit. Alle hat- Fahrt mit je einer Zwischen- Einsendungen zu entsprechend zu disponieren. Weißdornweg 8, 22926 Ahrens- ten wieder eine schöne Woche übernachtung auf der Hin- und burg, Telefon (0 41 02) 82 33 00, mit Freunden verlebt und freu- Rückfahrt, so daß die Landsleu- Schaaksvitte / Landkreis Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: Florian Mö- Internet: www.angerapp.de ten sich auf ein Wiedersehen. te in Goldap viel Zeit haben, Königsberg geht online –Der bius, Oberstraße 14 B, 20144 Hamburg, Telefon (0 40) 41 40 08 um ihren eigenen Interessen Historiker Dr. Bernd Lemke, 34, E-Mail: [email protected]. nachzugehen, oder aber mit ein Enkel des Tischlermei- Kirchspieltreffen Kleinlauter- ELCH- dem Bus in Tagestouren den sters Paul Lemke aus Schaaks- see – In diesem Jahr fand unser NIEDERUNG Landkreis Goldap in seiner vitte, hat eine Internetseite Kirchspieltreffen in Form eines ganzen landschaftlichen zum Thema „Krieg und einwöchigen gemeinsamen Ur- Schönheit neu entdecken zu Flucht“ ins Internet gestellt. PREUSSISCH SCHLOSSBERG laubs mit 40 Landsleuten vom Kreisvertreter: Manfred Romeike, können. Mit Sicherheit ein Er- Dabei handelt es sich um eine EYLAU (PILLKALLEN) 30. März bis 6. April im Morada Anselm-Feuerbach-Str. 6, 52146 lebnis, da Sie mit Frau Schmidt „Gemeinschaftsproduktion“ Resort im Ostseebad Kühlungs- Würselen, Telefon / Fax (0 24 05) eine äußerst ortskundige Be- verschiedener „Autoren“. www.preussisch-eylau.de. Kreis- Kreisvertreter: Arno Litty, Telefon born statt. Mit dabei war auch 7 38 10. Geschäftsstelle: Hartmut gleitung haben. Wenn Sie mit- Darin wird anhand indivi- vertreter: Rüdiger Herzberg, (0 30) 7 03 72 62 Britzer Straße unsere Kreisvertreterin Edel- Dawideit, Telefon (03 42 03) 3 35 fahren möchten und besondere dueller Augenzeugenberichte Brandenburger Straße 11 a, 37412 81, 12109 Berlin. Geschäftsstelle: traut Mai und einige Landsleute 67, Am Ring 9, 04442 Zwenkau. Wünsche haben, teilen Sie uns das Schicksal des Ortes Herzberg, Tel. (0 55 21) 99 87 92, Renate Wiese, Tel. (0 41 71) 24 00, aus anderen Kirchspielen. Die das bitte mit. Wir wollen recht- Schaaksvitte und seiner Be- Fax (0 55 21) 99 96 11, E-Mail: Fax (0 41 71) 24 24, Rote-Kreuz- Anreise erfolgte am Sonntag. zeitig bei der Reiseplanung ver- wohner in den Jahren 1944 [email protected]; Kartei, Straße 6, 21423 Winsen (Luhe) Am Montag wanderten wir zu Nachruf – Mit tiefer Betroffen- suchen, auf Ihre Wünsche ein- bis 1948 nachgezeichnet. Die Buchversand und Preußisch Ey- einem Hotel nach Heiligen- heit müssen wir von unserem zugehen. Geplant ist in Goldap Internetseite beschränkt sich lauer Heimatmuseum im Kreis- damm. Wir hatten nicht mit den ehemaligen Geschäftsführer und für alle die kein eigenes Pro- jedoch nicht nur auf die Er- haus Verden (Aller): Manfred Wahlaufruf – Die satzungsge- Temperaturen gerechnet und ka- Kreisvertreter Herrn Reinhold gramm verwirklichen wollen: eignisse des Zweiten Welt- Klein, Breslauer Str. 101, 25421 mäße vierjährige Amtszeit der men mit den dicken Jacken ins Taudien Abschied nehmen, der Besuch des Sommerfestes, Be- krieges, sondern versucht Pinneberg, Tel. (0 41 01) 20 09 89, Mitglieder des Kreistages und Schwitzen. Die nicht so gut zu am 29. März 2008 im Alter von such des Hauses der Heimat auch die Geschichte Schaaks- Fax (0 41 01) 51 19 38, E-Mail: des Kreisausschusses der Kreis- Fuß waren, zogen eine Fahrt mit 77 Jahren verstorben ist. Die mit Kaffeetafel, Fahrt in die vitte und der Region in den manfred.klein.rositten@malle- gemeinschaft Schloßberg endet der Molli dorthin vor. Dienstag- Nachricht von seinem Tod erfüllt Rominter Heide mit Führung, vergangenen Jahrhunderten tech.de. im November 2008. Nach § 8 der alle, die ihn kannten, mit tiefer Rundfahrt durch den Kreis Gol- nachzuzeichnen. Das Sam- Satzung der Kreisgemeinschaft Trauer. Herr Taudien war einer dap bis nach Suwalki und Treu- land war lange Zeit ein „Kolo- ist eine Neuwahl der Mitglieder der profiliertesten und engagier- burg, Fahrt zum Goldaper Berg. nialgebiet“, in dem die ver- Gedenkstein in Preußisch Ey- des Kreistages erforderlich. testen Führungspersönlichkei- 7 Hotel-Übernachtungen im DZ schiedensten Völkerschaften lau für die Opfer des Zweiten Hiermit werden alle Angehöri- ten in unserer Kreisgemein- mit Halbpension und Ausflüge: zusammenlebten. Ziel ist es Weltkriegs – Liebe Preußisch gen des Heimatkreises Schloß- schaft. Er war stets bereit Verant- Preis: bei 30 Teilnehmern 611 unter anderem daher, die Ge- Eylauer! Wie schon in der Aus- berg und ihre Nachkommen auf- wortung auch in schwierigsten Euro, bei 40 Teilnehmern 565 schichte von Flucht und Ver- gabe unseres Kreisblatts vom gerufen, von ihrem Wahlrecht Zeiten zu übernehmen. Seinen Euro, Einzelzimmerzuschlag treibung in einem größeren November 2007 mitgeteilt, wer- Gebrauch zu machen. Die Wahl unermüdlichen Einsatz, gepaart 116 Euro, Übernachtungen: historischen Zusammenhang den wir in der Stadt Preußisch erfolgt durch eine schriftliche mit finanziellem Sachverstand, Hinfahrt in Köslin, Hotel „Gro- zu stellen. Dazu sollen auch Eylau im Einvernehmen mit der Erklärung mit der Benennung ist es zu verdanken, daß sich un- mada Arka“; Rückfahrt in Dan- Berichte aus der Zeit nach dortigen Verwaltung einen Ge- von höchstens 25 Mitgliedern sere Kreisgemeinschaft nach der zig, Hotel „Posejdon“, Stadtbe- 1945, auch aus der Sicht der denkstein für die Opfer des der Kreisgemeinschaft mit deren krisengeschüttelten Phase von sichtigung ist geplant; in Gol- russischen Bevölkerung, ein- Zweiten Weltkriegs aus der ladungsfähiger Anschrift. Die 1993 wieder stabilisieren konn- dap im Hotel „Lesny Zakatek“ fließen. Die Seite ist als dyna- Stadt errichten. Der rund 160 Mitteilung der ladungsfähigen te. Seine Arbeit war neben sei- am Goldaper See. Zusteige- misches Projekt gedacht, das Zentimeter hohe Granitstein Anschrift eines Kandidaten ist ner großen Liebe zu Ostpreußen möglichkeiten: Bahnhof Ham- in seiner jetzigen Form kei- wird an der Zufahrt zur alten entbehrlich, wenn der Vorge- auch stets von einem hohen burg- Harburg, Hannover Bus- neswegs abgeschlossen, son- Pfarrkirche, an der Stelle des schlagene bisher dem Kreistag Maß an Pflichterfüllung geprägt. bahnhof (ZOB), Rastplatz Mag- dern für Ergänzung und Inno- nicht mehr vorhandenen Gefal- angehört hat oder in der Vor- Sein Einsatz und seine Bereit- deburger Börde (Richtung Ber- vation offen sein soll. Ergän- lenenehrenmals 1914 / 18, ste- schlagsliste des Kreistages (siehe schaft für die Kreisgemeinschaft lin), Berlin Michendorf (Rich- zende Berichte werden daher hen und folgende Inschrift in unten) aufgeführt ist. Die Wah- Elchniederung zu wirken, haben tung Frankfurt / Oder). Ab- nachgeliefert. Hinweise und Deutsch und Russisch tragen: lerklärungen sind bis zum 31. vormittag ließen wir uns bei ei- ihm die Wertschätzung aller er- fahrtszeiten werden vom Reise- konstruktive Kritik sind jeder- „Den Einwohnern von Preu- Mai 2008 der Geschäftsstelle ner Rundfahrt mit dem Mora- bracht. Wir werden ihn in dank- büro bekannt gegeben. Angebot zeit erwünscht. Internetadres- ßisch Eylau, die durch den der Kreisgemeinschaft Schloß- daexpreß die Geschichte von barer und ehrender Erinnerung Versicherungspaket: Reiserück- se: www.lemkegeschichte.de. Zweiten Weltkrieg ihr Leben berg, Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Kühlungsborn erklären. Am behalten. Unser Mitgefühl gilt tritt-, Kranken- und Gepäckver- Meinen lieben Landsleuten verloren haben, zum Gedenken“ Winsen (Luhe) zuzusenden. Die Nachmittag promenierten wir seiner Familie. Die geplante sicherung 27 Euro, pro Person. aus dem früheren Kirchspiel und: „Errichtet von den Überle- Wahlerklärung erlangt Gültigkeit, auf der 3700 Meter langen See- Überreichung der Ehrennadel Auskünfte und Anmeldungen Schaaken und Umgebung benden und ihren Nachkommen wenn sie bei dem Wahlausschuß promenade. Dabei kehrten wir der Landsmannschaft Ostpreu- bei Annelies Trucewitz, Telefon empfehle ich, zu gegebener im Jahr 2008“. Wir danken herz- eingegangen ist. Wahlvorschläge, in Strandkaffees ein und genos- ßen konnte durch seinen plötz- (0 41 42) 35 52, Fax (0 41 42) 81 Zeit von dem Angebot Ge- lich für die inzwischen einge- die nach Ablauf des 31. Mai 2008 sen den Tag. Der Mittwoch war lichen Tod nur noch posthum 20 65. brauch zu machen. Kontakt gangenen Spenden, die etwa eingehen, sind ungültig. Bisheri- mit Dampferfahrten ausgelastet. geschehen. Im Namen des Vor- In Goldap, im Haus der Hei- Herbert Laubstein, Amselstra- drei Viertel der Kosten abdek- ge Mitglieder des Kreistages Wir genossen die Hin- und Rück- standes und aller Ehrenamt- mat – Der stellvertretende ße 29, 58285 Gevelsberg, Tele- ken, bitten nun jedoch auch die- sind in alphabetischer Reihen- fahrt längs der Küste von Küh- lichen Manfred Romeike. Kreisvertreter und Kämmerer fon/Fax(02332)80577. jenigen Preußisch Eylauer, die folge: Helga Anders, Heinz Ben- lungsborn nach Warnemünde. Bruno Kalinowski befindet sich sich bisher noch nicht beteiligt drat, Horst Buchholz, Hellmut Anschließend ging es weiter mit in der 17. Kalenderwoche in haben, um einen – wenn auch Büttner, Ursula Gehm, Gerhard einer Hafenrundfahrt durch den Goldap, im Haus der Heimat, kleinen – Hilfsbeitrag. Wer hel- Glaner, Peter Gnaudschun, Mi- Rostocker Hafen und anschlie- GOLDAP um die Einzelheiten unseres 13. OSTERODE fen möchte, melde sich bitte bei: chael Gründling, Christian- Jörg ßen labte man sich an Warne- Sommerfestes mit unseren Martin Lehmann, Im Taufen- Heidenreich, Heinz-Günter Hu- münder Fischspezialitäten. Don- Freunden in Goldap unter Ver- bachsgarten 2, 53639 Königs- bert, Manfred Kalcher, Hans Ka- nerstag besuchten wir noch die Kreisvertreter: Stephan Grigat, trag zu bringen. Wir freuen uns Kreisvertreter: Dieter Gasser, winter,Telefon(02223)24533 simir, Arno Litty, Dr. Barbara historisch wertvolle, um 1220 Telefon (0 52 31) 3 71 46, Fax (0 auf Ihren Besuch am 5. Juli Friedrich-Lamp-Str. 8, 24306 oder Fax (0 22 23) 90 52 52. Ih- Loeffke, Joachim Löwe, Dr. Man- aus Feldsteinen im romanischen 52 31) 2 48 20, Heidentalstraße 2008 in Goldap. Plön, Tel. (0 45 22) 59 35 80. Ge- re Bezirksvertrauensleute für fred Neumann, Norbert Schatauer Stil erbaute St. Johannes Kirche 83, 32760 Detmold. Geschäfts- schäftsst.: Martin-Luther-Platz 2, Preußisch Eylau: Elke Elbe, Ro- und um 1400 mit einem im goti- stelle: Annelies Trucewitz, Ho- 37520 Osterode am Harz., Tel. (0 bert Hecht, Diane Valentini und Heimatkreisgemeinschaften ü schen Stil erweiterten Chor. Im henfelde 37, 21720 Mittelnkir- 55 22) 91 98 70. KGOeV@t-onli- die fr heren Bezirksvertreter Wer- Fortsetzung auf Seite 22 weiteren Verlauf wurde mit der chen, Telefon (0 41 42) 35 52, JOHANNISBURG ne.de; Sprechstunde: Di. 9–12, ner Huhn und Martin Lehmann. Molli nach Doberan gefahren, Telefax (0 41 42) 81 20 65, E- Do. 14–17 Uhr. gewandert, am Strand und den Mail: [email protected]. Einkaufsstraßen promeniert und Internet: www.goldap.de Kreisvertreter: Willi Reck, Georg- die Seeluft genossen. Ein Tanz- Büchner-Straße 7, 31224 Peine, Fahrt zum Deutschlandtref- abend rundete unser Beisam- Telefon (0 51 71) 80 59 72, Fax (0 fen – Freitag, 9. Mai, 9 Uhr, Jedes 5. Kind in mensein ab. Zwischendurch Goldaper Sommerfest 2008 – 51 71) 80 59 73. Schriftführerin: Fahrt zum Deutschlandtreffen Deutschland ist Opfer von konnten Abendveranstaltungen Busreise dorthin vom 2. bis 9. Marlene Gesk, Unewattfeld 9, in Berlin. Abfahrt Essen – 24977 Langballig, Tel. (0 46 36) Überruhr – Holthausen, Park- Gewalt. Helfen Sie uns, 15 60, Fax (0 46 36) 88 33 platz Sporthalle Klapperstra- Kindern eine gewaltfreie Landsmannschaftl. Arbeit dem Lübschen Recht versehen – ße, Zusteigemöglichkeiten Es- Fortsetzung von Seite 20 ist der einzige Hafen Litauens an sen Hauptbahnhof und alle Zukunft zu ermöglichen. der Mündung der Dange zum Buchdruck „Johannisburg in Raststätten an der A 2 sowie Prof. Dr. Roman Herzog Kurischen Haff. Ostpreußens Ostpreußen“ – An unsere Hei- Hannover ZOB. Unterkunft Sabine Christiansen Volk katholisch und ging eine Hauptstadt wurde 1255 vom matbriefleser sowie alle, die ei- im Gutshof Havelland, Potsda- Dr. Maria Furtwängler 400 Jahre währende Union mit Deutschen Orden und dem Kö- nen Beitrag zu unserem Buch- mer Straße 32, 14641 Falken- Polen ein. Im weiteren Verlauf nig Ottokar von Böhmen ge- druck-Projekt „Johannisburg in rehde, Telefon (03 32 33) 8 70 der Jahrhunderte wurde der li- gründet. Joachim Rudat zeigte Ostpreußen“ leisten möchten, oder Hotel Bollmannsruh, tauische Landesteil erst polni- auf, wie eng über die Jahrhun- ergeht folgende Mitteilung: Auf Bollmannsruh 10, 14778 Pä- sche Provinz, dann nach der derte hinweg das Baltikum poli- Seite 126 des Johannisburger wesin, Telefon (03 38 38) 47 dritten Teilung Polens durch rus- tisch, kulturell und auch im fa- Heimatbriefes 2008 hat sich ein 90. Rückfahrt am Sonntag, 11. sische Truppen besetzt. Noch miliären Bereich mit Ostpreu- Fehler eingeschlichen. Die rich- Mai, 15 Uhr. Preis 165 Euro mehrmals wechselte die Regie- ßen verbunden war. Noch heute tige Kontonummer muß lauten: pro Person im DZ, EZ-Zu- Bündnis für Kinder. rungsgewalt. Unabhängigkeit er- weisen viele Bauten auf den 124 120 86. Auf jeden Fall bitte schlag 20 Euro. Anmeldung Actionpress Michael Panckow Gegen Gewalt. langte Litauen erst im März starken deutschen Einfluß frü- den Vermerk / Stichwort bei Dieter Malter, Hinseier 1990, mit Wilna als Hauptstadt. herer Zeit hin. Der Referent er- „Buchdruck“ bei Verwendungs- Hof 129 a, 45277 Essen, Tele- Memel, die einst nördlichste hielt großen Beifall für diesen zweck eintragen. Schon jetzt fon(0201)6462291,Fax(02 www.buendnis-fuer-kinder.de Stadt des Deutschen Reiches – informativen und interessanten sei allen ein herzliches „Danke“ 01) 6 46 22 91 oder Mobil (01 KINDER SIND UNSCHLAGBAR! 1252 gegründet und 1257 mit Vortrag. ausgesprochen. 78) 6 58 21 62. Das Ostpreußenblatt 22 Nr. 16 – 19. April 2008 H EIMATARBEIT Mahnmale für den Frieden Schneewittchen Museum für schlesische Landeskunde zeigt Volwahsen-Retrospektive Ein wirklich seltsamer nächtlicher Besuch Von D IETER GÖLLNER Von W ILLI WEGNER Sache einmal auf den Grund gin- ganze Garten wimmelt von ge.“ Zwergen...“ „Also, das halten wir aber für „Gartenzwerge“, unterbreche ronzen, die der schlesi- s ist nicht zu glauben! ausgeschlossen“, sagt die Polizei, ich ihn, „sind mein Hobby.“ sche Bildhauer Herbert Falls sie heute nacht „daß sich Schneewittchen zu so „Na bitte!“ sagt der Polizist. B Volwahsen überwiegend E wiederkommen sollte, ru- später Stunde noch das Haar „Schneewittchen und die sieben in der Zeit ab 1942 bis in seine fe ich die Polizei an. Sie kommt kämmt... und dann ausgerechnet Zwerge! Ganz klarer Fall! Die späten Lebensjahre geschaffen immer so fünf vor zwölf, und in Ihrem Garten... Vielleicht ist es Zwerge sind da, Schneewittchen hat, stehen im Mittelpunkt der fünf nach zwölf verschwindet sie doch besser, Sie rufen mal Ihren aber haben Sie sich nur eingebil- aktuellen Sonderausstellung des wieder. Sie steht in meinem Vor- Arzt an.“ det.“ Museums für schlesische Lan- garten zwischen dem Rhodo- „Meinen Arzt? Der ist ver- „Daran kann es gewiß nicht lie- deskunde von Königswinter- dendron und der Zwergkiefer reist.“ gen“, sage ich, „denn sehen Sie, Heisterbacherrott. Berücksich- und kämmt sich ihr Haar. Sie hat „Das verstehen wir aber nicht“, im Märchen sind es sieben Zwer- tigt werden in der Präsentation ein langes weißes Kleid an und sagt die Polizei, „wie ein Arzt, ge, aber ich habe nur sechs.“ „Die Zeitlosigkeit der Form“, je- sieht aus wie Schneewittchen. der solche Patienten hat wie Sie, doch auch Holzschnitzarbeiten Ich sitze dann immer am Fen- verreisen kann.“ und Zeichnungen der früheren ster, trinke einen Kognak nach „Er ist zur Kur“, erwidere ich. »Wechseln Jahre. Die Witwe des Künstlers, dem anderen und kann es ein- „Es geht ihm nicht gut.“ Dorothee Volwahsen, hat zahl- fach nicht begreifen. Bestimmt „Na schön“, sagt die Polizei, Sie reiche Leihgaben zur Verfügung kommt sie auch heute nacht. Es „wir möchten nicht, daß Sie uns Ihr Hobby« gestellt und stimmte das Publi- ist sechs Minuten vor zwölf... für unhöflich halten. Wir schik- kum mit einem Vortrag auf die Bitte, da ist sie schon! ken einen Streifenwagen vorbei.“ Thematik der Ausstellung ein. Ich nenne meine Adresse, be- „Ganz wie Sie meinen!“ sagt Dabei betonte sie, daß die danke mich, lege auf, trinke noch der Polizist. „Wir wollen Ihnen Mahnmale für den Künstler ei- Kognak einen Kognak und warte. nicht widersprechen. Wir sind nen besonders hohen Stellen- Kurz nach zwölf kommt die Ihr Freund und Helfer. Deshalb wert hatten, weil er mit diesen und Polizei mit Martinshorn und geben wir Ihnen einen guten Rat: einen Aufruf zum Frieden schaf- Blaulicht. Das ist natürlich sehr Wechseln Sie Ihr Hobby.“ fen wollte. Polizei unklug. Auf diese Art und Weise Der andere Polizist sagt: „Oder Der 1906 im schlesischen geht man nicht auf ein Phäno- Ihre Kognakmarke!“ Schellendorf geborene und 1988 Klar und ausdrucksstark: Sein beindruckende Skulpturen zeich- men los. Kein Wunder, daß die Dann gehen sie. in seiner Wahlheimat Murnau nen die Ausstellung im Museum aus Foto: DG Ich wage mich kaum zu rüh- beiden Polizisten, als sie mit ih- Was soll man dazu sagen? In verstorbene Herbert Volwahsen ren. Bis auf die Bewegungen, die ren Taschenlampen den Garten den kritischen Situationen des erlebte in seiner Kindheit den satzungszone und der DDR nicht und im Kalksandstein-Relief erforderlich sind, um den Kog- ableuchten, nichts finden. Dann Lebens ist der Mensch immer al- Ersten Weltkrieg. Seine künstle- möglich, so daß er floh und sich „Passion“ dargestellt. Anderer- nak einzuschenken, bin ich wie kommen sie herein, und der eine lein. rische Laufbahn startete 1922 in Westdeutschland als Künstler seits sind aber auch fröhliche gelähmt. Sie sieht aus wie im- sagt: „Soso, eine Art Schneewitt- Eines allerdings gibt mir zu mit einer Bildhauerlehre in der niederließ. Als Professor an der Plastiken, wie „Schlittschuhläu- mer. Jung und schwarzhaarig. Sie chen?“ denken: Wieso hat sie sich ihr bekannten Holzschnitzschule Dortmunder Fachhochschule fer“, „Sterngucker“ oder „Ge- steht mitten im Mondschein und „Jawohl“, erwidere ich, „sie Haar gekämmt? Vielleicht war es von Bad Warmbrunn im Riesen- war Volwahsen kreativ tätig und blendete“ zu sehen. Diese strah- kämmt sich. Ein Phänomen! kommt mindestens jede zweite gar nicht Schneewittchen. Viel- gebirge. Später lernte Volwahsen erhielt öffentliche Aufträge für len eine spielerische Heiterkeit Also trinke ich noch einen Nacht, steht zwischen dem Rho- leicht war es die Loreley... an der Kunstakademie Dresden das Schaffen von Gedenkstätten aus und haben Körperhaltun- Kognak und rufe die Polizei an. dodendron und der Zwergkiefer und schloß dort sein Studium und Mahnmalen des Zweiten gen, die für Kunstwerke eher un- „Bei mir steht ein Mädchen im und kämmt sich ihr Haar.“ 1931 ab. Einschneidende Kriegs- Weltkrieges, darunter jenes für gewöhnlich sind. Vorgarten“, sage ich. „Sie kommt „Na ja“, sagt der Polizist, „aber Heimatkreisgemeinschaften erlebnisse waren die Bombar- die Opfer des Nationalsozia- Volwahsens Arbeiten sind fast jede Nacht. Sie steht zwi- gesehen haben wir sie nicht, und Fortsetzung von Seite 21 dierung Dresdens am 13. Febru- lismus in Wuppertal 1958. heute Bestandteil vieler Samm- schen dem Rhododendron und wir hätten sie wirklich sehr gern ar 1945 und die darauf folgen- Die in der Retrospektive aus- lungen, unter anderem der der Zwergkiefer und kämmt sich gesehen. Man sieht so etwas den Begegnungen mit der notlei- gestellten Plastiken in Holz, Dresdner Skulpturensammlung, ihr Haar. Sie ist jung und nicht alle Tage, vor allem nicht in Herbert Sebeikat, Joachim Stein- denden Bevölkerung und KZ- Stein und Bronze drücken ver- der Kunsthalle Bielefeld und des schwarzhaarig, so eine Art unserem Beruf.“ berger, Norbert Winkler. Der Häftlingen. schiedene Gemütsregungen aus. Kölner Wallraff-Richartz-Mu- Schneewittchen, wissen Sie...“ „Wenn Sie mit solch einem Kreistag schlägt gemäß § 8, Pkt. Volwahsen organisierte nach Da stehen einerseits bedrücken- seums oder stehen an öffent- Die Polizei räuspert sich. Dann Lärm daherkommen“, sage ich, 3 der Satzung die oben genann- dem Krieg die „Erste Deutsche de Bildhauereien, die mit den lichen Plätzen. fragt sie: „Sie meinen dieses „ist es ja kein Wunder.“ ten bisherigen Mitglieder als Kunstausstellung“ mit Arbeiten Geschehnissen des Zweiten Mädchen da aus dem Märchen?“ Der andere Polizist kratzt sich Kandidaten für den neuen von Künstlern, die von den Na- Weltkrieges in Verbindung ge- Die Ausstellung im Museum für „Ja“, sage ich, „genau das! Sie am Kinn, tut sehr nachdenklich Kreistag vor. Herr Arno Litty tionalsozialisten verfemt wur- bracht werden. Leidende und schlesische Landeskunde von ist sehr hübsch, aber ich ertrage und sagt, mehr zu seinem Kolle- scheidet aus gesundheitlichen den. Sein Bestreben, frei von ei- bedürftige Menschen werden Königswinter-Heisterbacherrott es nicht länger. Ich würde es sehr gen: „Ich glaube, ich hab’s... Denk Gründen aus dem Kreistag aus. nem staatlichen Diktat zu arbei- beispielsweise in der Eichen- ist bis zum 27. April 2008 zu be- begrüßen, wenn die Polizei der mal an die Gartenzwerge. Der Der Wahlausschuß. gez. Joachim ten, war in der sowjetischen Be- holz-Plastik „13. Februar 1945“ sichtigen. Löwe, Vorsitzender

Wind- Fluss in Amts-, Frauen- Musik: Medizin, liebling Vater Probe, afrika- Göttin Leim schat- Thera- den Finn. Ge- Buchen- Zusam- (Kose- Stich- schum- nischer Kern- der Sudoku (ugs.) tenseite peutik Meer- schäfts- frucht (franzö- men- name) probe meln Strom frucht Künste (Schiff) busen bereich sisch) klang Rempler Lösen Sie das japanische beim Raum- 42 7 3 Eis- fahrer Zahlenrätsel: Füllen Sie hockey 371 die Felder so aus, dass Name Baustoff; Empfin- Grie- verblüht, Bauwerk Vor- dung; jede waagerechte Zeile, ver- in Betörung Verband- chen- trocknet London gebirge Gefühls- jede senkrechte Spalte lands material ausdruck 73 8 2 griechi- und jedes Quadrat aus scher Ersatz- 3 mal 3 Kästchen die Buch- aufhören mann 964 stabe Zahlen 1 bis 9 nur je ein- südame- Feld- streifend inner- Tat- Vokal- mal enthält. Es gibt nur rikani- Sinnes- und umher- Teig- asiati- sache, verän- 14 scher organ Wiesen- ware sches Tat- eine richtige Lösung! Viehhirt tier ziehen Gebirge bestand derung Lan- kleine Krüm- dungs- 26 3 Schüssel mung, vor- Biegung haben indische eng- 6148 europä- hollän- Stadt rundlich, lische Sinfonie ischer discher am üppig Prin- Beet- Staat Käse Ganges zessin hovens 895 persönl. Schiffe das Körper- segel- Unsterb- Fürwort feiner liche kraft (zweite Spott fähig 35 89 Person) machen Farb-, Gesuch, Sturz Arznei- schrift- grund- liche stoff Bitte Lager-

Garten- roter fremde Diagonalrätsel 345628971 blume Edel- Währung stätte, stein Magazin Wenn Sie die Wörter nachstehender

187945362 187945362 Musical Bedeutungen waagerecht in das Dia- 269713485 269713485 Bruder Behälter von A.

des aus Geliebte gramm eingetragen haben, ergeben 426579138 426579138 Lloyd Romulus Pappe des Zeus Webber die beiden Diagonalen eine getrock-

738164259 738164259 kurze nete Weinbeere und eine tropische 591832647 591832647 schwei-

Himmels- zerische Werbe- Frucht. 973481526 973481526 wesen sendung

Münze (engl.)

652397814 652397814 1 Gartenzierpflanze,

Entwick-

: u k o d u S 814256793 814256793 lungs- Teil- Ver- 2 Prosawerke,

richtung, zahlung fügung 3 Bildwerk aus bunten Steinchen, che, 4. heiser, 5. Selene – Buegeleisen – Selene 5. heiser, 4. che, Tendenz

ohne enthalt- Werbe- Sohn 4 Heilpflanze, 1. Debuet, 2. Gerste, 3. Ler- 3. Gerste, 2. Debuet, 1. : e t t e k s i e r K Abzüge sam slogan- dickes Abra-

(Ge- lebende ver- Seil hams 5 höflich, – Rosine, Ananas Rosine, – hälter) Frau fasser im A.T.

Fremd- 6 schräge Stütze

3. Mosaik, 4. Arnika, 5. galant, 6. Strebe 6. galant, 5. Arnika, 4. Mosaik, 3. wort- Kindes-

1. Reseda, 2. Romane, 2. Reseda, 1. : l e s t ä r l a n o g a i D teil: annahme unter

jeder regsam ital. Kreiskette

NTRAPEZUMLAGE Amts- ohne kost- Schaum- und Name BL EENE LESE I EBELE I L Die Wörter beginnen im Pfeilfeld und laufen in Pfeilrichtung um das Zah-

tracht Aus- spielig wein wendig für Teig-

LUR SKAT F I RE U TL nahme waren lenfeld herum. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, nennen die elf Felder

EUBEGNIAL I GEN GELUEBDE Stadt u. Berg bei hochge- in der oberen Figurenhälfte ein Plättgerät. ATNE L A E EA KATTUN Baum- See in Kletter- wollstoff Pennsyl- pflanze Inns- wachsen,

ETPASTA SEKT S vanien bruck groß 1 2 3 4 AA DP ION ADOPT R TALAR So ist’s erstes öffentliches Auftreten, Getreideart, Singvogel, rau und fast

hochbe- aufge-

ETRTUPE TAU TEXTER gabt und brühtes tonlos (Stimme), 5 griechische Mondgöttin

RTOIERLASS I BRUTTO richtig: schöpfe- Heiß- EU NE CR AC ENGEL REMUS risch getränk

ATNE TA I EV KARTON M feier- Kfz- franz. Ring;

A U OU N I RUB H L FAL liches weib- Karten-

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Roter Antisemitismus Humanität im Krieg ist möglich u ihrem 40. gaben sich die Zdeutschen 68er einer positi- Bis zur Kapitulation behandelten die Westalliierten gefangene Wehrmachtsangehörige korrekt ven Nabelschau hin. Dabei ging weitgehend unter, daß es auch in Von H ANS-JOACHIM schen dem Deutschen Reich und sie in die Heimat zu bringen. ten bereitete, war nach Aussagen ternierte und 700 deutsche ver- Polen 68er gab, verächtlich von Großbritannien, in der 19 Verwun- Gleichzeitig seien in Göteborg mehrerer Beteiligter überwälti- wundete Kriegsgefangene gegen der „Volksmacht“ als „Bananenju- VON LEESEN dungsarten aufgeführt waren, die 4344 britische Schwerverwundete, gend. Tausende Stettiner säumten 900 Briten und Amerikaner ausge- gend“ benannt. Ihre Zielsetzung einen Kriegsgefangenen zur vor- Sanitäter und Seeleute der Han- die Hafenmole, als die Schiffe ein- tauscht werden. Der vermutlich war aber eine andere. Während n heutigen Darstellungen des zeitigen Heimkehr berechtigen delsmarine ihrem Heimatland liefen. Eine Ehrenkompanie der letzte Transport kam aus den USA. die deutschen 68er den Westen Zweiten Weltkrieges vermißt sollten. Ob solche Voraussetzun- übergeben worden. Die Lazarett- Wehrmacht salutierte vor den die Am 29. Dezember 1944 verließ ein destabilisierten und auf Rot mach- I man weitgehend die Hinweise, gen zutrafen, darüber entschied schiffe waren deutlich gekenn- Schiffe verlassenden verwundeten US-amerikanisches Rot-Kreuz- ten, wollten die Jungpolen des daß der Krieg – vor allem dort, wo die internationale Ärztekommis- zeichnet und wurden nachts be- Kameraden, die teilweise in Roll- Schiff mit vielen hundert schwer- Märzes 1968 mehr Demokratie. sich Gegner mit annähernd glei- sion. Im September wurden Listen leuchtet. stühlen und auf Tragen an Land verwundeten deutschen Soldaten Als „Bananenjugend“ wurden sie chen Wertvorstellungen gegen- New York. Durch die Straße von deswegen bezeichnet, weil ihre überstanden – überwiegend rit- Gibraltar erreichte das Schiff, Führung mehrheitlich aus kom- terlich und nach den Grundsät- weiß gestrichen und mit großen munistischen Funktionärsfami- zen des internationalen Kriegs- roten Kreuzen versehen, nachts lien, partiell jüdischer Herkunft, völkerrechts geführt wurde. So angestrahlt, das Mittelmeer. Es stammten. Im Gegensatz zu den ist es den allermeisten unbe- landete in Marseille, wo die Ver- deutschen 68ern, die ihnen die kannt, daß zwischen dem Deut- wundeten in die Eisenbahn um- Solidarität versagten, wurden sie schen Reich auf der einen sowie geladen wurden, die sie zur verprügelt, eingesperrt und ins Großbritannien und den USA Schweizer Grenze brachte. Dort Exil genötigt, primär nach Däne- auf der anderen Seite in bemer- wurden sie in Wagen der mark kenswertem Umfang schwerver- Schweizer Gebirgsbahn mehr In seinem Leitartikel „Kommu- wundete Kriegsgefangene aus- recht als schlecht untergebracht, nistischer Antisemitismus“ nahm getauscht wurden. Die juristi- begleitet von überwiegend hä- sich Polens Kommunistenjäger sche Grundlage war die sowohl mischen Bemerkungen der be- Nr. 1 und Starpublizist Bronislaw vom Vereinigten Königreich als wachenden Schweizer Soldaten. Wildstein dieses Phänomens in auch von der Weimarer Repu- In der Schweiz lebende Deut- der Warschauer „Rzeszpospolita“ blik, nicht jedoch von der So- sche, Angehörige der Auslands- an. Er konstatiert, daß der Antise- wjetunion unterzeichnete Gen- organisation der NSDAP, ver- mitismus nicht nur ein Phänomen fer Konvention aus dem Jahre sorgten sie unterwegs mit Lie- des Nationalismus, sondern auch 1929 über die Behandlung von besgaben. In den ersten Januar- des Kommunismus war und ist. Er Kriegsgefangenen. Die verein- tagen erreichte der Zug Kon- erinnert daran, daß 1968 der ge- barten Regeln beruhten auf dem stanz, wo er den Zügen mit den samte polnische Kulturapparat Prinzip der Gegenseitigkeit. auszutauschenden britischen, und das Militär – voran das Offi- Darüber hinaus hatten das Deut- kanadischen und US-amerikani- zierskorps – über Nacht „juden- sche Reich und Großbritannien schen Soldaten begegnete. Man frei“ gemacht wurden. nach Kriegsausbruch 1939 zu- grüßte sich kameradschaftlich Der Sohn eines jüdisch-polni- sätzliche Vereinbarungen getrof- und tauschte Zigaretten aus – schen Militärarztes und einer ka- fen, die unter anderem festleg- den Deutschen schmeckten die tholischen Bauerntochter macht ten, gemäß welchem Wechsel- damals in Deutschland üblichen insbesondere General Wojciech kurs die Soldaten in ausländi- Zigaretten aus Orienttabaken Jaruzelski dafür verantwortlich. scher Gefangenschaft zu besol- besser als die aus den USA mit- den seien und welchen Umfang gebrachten aus Virginiatabak – der Postverkehr zwischen den und natürlich umgekehrt eben- Gefangenen und ihren Angehö- Angelsächsische Soldaten in deutscher Kriegefangenschaft: Sie wurden in der Regel korrekt behandelt, so. In Konstanz fand genau wie rigen in der Heimat haben sollte. und solange es sie gab, galt gleiches für Wehrmachtsangehörige in anglo-amerikanischer Gefangen- in Stettin die herzliche Begrü- Die Einhaltung der Regeln ob- schaft. Foto: Archiv ßung durch die Heimat statt. Ei- lag den Schutzmächten. Unter ne Ehrenkompanie war angetre- Schutzmächten versteht man Staa- der Auszutauschenden zu- In Göteborg wurden die deut- gebracht wurden. Hochrangige ten. Ein Musikkorps spielte, Jung- ten, die nach dem Ausbruch eines sammengestellt und Schiffe für schen Schwerverwundeten von ei- Vertreter des Staates begrüßten die mädchen des Bundes Deutscher Krieges von den kriegführenden den Heimtransport bestimmt. Im ner Delegation des schwedischen Soldaten ebenso wie Hunderte Mädchen verteilten Liebesgaben. Parteien mit deren Interessenver- schwedischen Göteborg und im Roten Kreuzes, an der Spitze die von BDM-Mädchen, welche die Die Bevölkerung jubelte ihren Ver- tretung betraut werden, da die spanischen Barcelona sollte der schwedische Kronprinzessin, be- Verwundeten mit Blumen über- wundeten zu. Der Zug brachte Kriegführenden keine diplomati- Austausch stattfinden. Man legte grüßt. Der deutsche Gesandte in schütteten. Jeder Ausgetauschte dann die Verwundeten nach schen Vertretungen mehr unter- gemeinsam die Schiffsrouten fest. Stockholm übermittelte die ersten bekam einen „Freßkorb“. Die Traunstein, wo sie ausgeladen hielten. In Großbritannien war die Durch Funk sollte ständig Verbin- Grüße der Heimat. Ergriffen san- Schwerverwundeten wurden so- wurden. Sie wurden neu einge- Schutzmacht des Deutschen Rei- dung mit den Austauschschiffen gen die heimgekehrten Verwunde- gleich in Spezialkrankenhäuser kleidet und nach bayerischer Ma- ches die neutrale Schweiz, die nier nicht ohne Bier verpflegt, um auch in Deutschland als Schutz- dann in die heimatlichen Lazarette macht Großbritanniens fungierte. entlassen zu werden. Sie entsandte beispielsweise Dele- Es darf nicht unerwähnt bleiben, Bronislaw Wildstein Foto: privat gierte in Kriegsgefangenenlager daß die völkerrechtlich korrekte und stellte Mediziner zur Verfü- Behandlung der deutschen Kriegs- Der spätere Staats- und Parteichef gung, die über eine vorzeitige Ent- gefangenen schlagartig mit der Ka- war damals Chefpolitruk, sprich lassung und über den Heimtrans- pitulation der deutschen Wehr- oberster Politkommissar der port von schwerkranken oder macht ein Ende hatte. Da die USA Volksarmee. schwerverwundeten Kriegsgefan- und Großbritannien nicht mehr Wildstein geht in seinem Leitar- genen zu entscheiden hatten. Die- mit der Gegenseitigkeit rechnen tikel noch einen Schritt weiter: Es se humanitären Regelungen funk- mußten, schoben sie alle recht- gab nicht nur den „polnischen tionierten zwischen Großbritan- lichen Regelungen, die zum Schut- Antisemitismus“. Vielmehr war nien und den USA sowie dem ze der Kriegsgefangenen verein- Ostblockchef Generalissimus Josef Deutschen Reich bis zum 8. Mai bart waren, beiseite. Den Gefange- W. Stalin ein fanatischer Antise- 1945 im großen und ganzen gut. nen wurde der Kriegsgefangenen- mit. Er führte ab 1949 in seinem Stellten die Delegierten bei ihren status abgesprochen; sie galten Staat die „große antisemitische Kontrollen der Kriegsgefangenen- nun als „entwaffnete feindliche Operation“ durch. Dabei ist das lager Mängel fest, drangen sie auf Soldaten“, die keinen Anspruch gesamte Kulturleben der russi- deren Beseitigung oder meldeten auf den völkerrechtlich zugesagten schen Juden vernichtet worden. sie weiter an das Land, aus dem Schutz genossen. Demzufolge gab „Einzig und allein der Tod Stalins die Gefangenen stammten. Das man beispielweise den auf den (1953) beschützte sie vor dem konnte dann gegebenenfalls Sank- Rheinwiesen zu Zigtausenden zu- nächsten Holocaust. Daß man den tionen oder sogar Repressalien sammengezogenen Gefangenen Antisemitismus ausschließlich der verhängen. So lag es im Interesse keine angemessenen Unterkünfte, Rechten zuschreibt, dieses Argu- beider kriegführenden Seiten, das nur mangelhaftes Essen und häu- ment hält keiner Kritik stand.“ Völkerrecht einzuhalten. fig nichts zu trinken, so daß sie zu Zwar verkündet der Kommu- Die vom Internationalen Komi- Tausenden starben. Man setzte nismus einen Internationalismus, tee des Roten Kreuzes sowie von deutsche Gefangene völkerrechts- dieses ist aber eine Farce, zumal er den Schutzmächten zusammenge- widrig zum Minenräumen ein, wo- sich gern eines schäumenden Na- stellte Ärztekommission prüfte so- bei viele den Tod fanden. Das tionalismus bedient hat. wohl in Großbritannien bezie- Deutsche Reich war nicht mehr in Während des Kriegsrechtes in Po- hungsweise den USA als auch im der Lage, seine gefangenen Solda- len flüchtete Wildstein ins französi- Deutschen Reich, welche Gefange- ten zu schützen. sche Exil. Berühmt ist die „Wild- nen die Voraussetzungen für einen Der kleine Ausschnitt aus der stein-Liste“, die sämtliche ehemali- Austausch erfüllten. In der Genfer Geschichte des Zweiten Weltkrie- ge Mitarbeiter der polnischen Stasi Konvention war vorgesehen, daß ges zeigt, daß auch der moderne (SB) enthält. Dafür wurde er von Schwerverwundete und Schwer- Ein in westalliierter Kriegsgefangenschaft gestorbener Wehrmachtsangehöriger wird von seinen Krieg Möglichkeiten bietet zu hu- seiner Zeitung zuerst gefeuert. Spä- kranke zusammen mit in den Ge- Kameraden zu Grabe getragen: Er ist eines der zahllosen Opfer der Praxis der Westalliierten nach manitären Maßnahmen – aber nur ter war er Generaldirektor des fangenenlagern nicht mehr benö- dem Sieg, „entwaffnete feindliche Soldaten“ zum Minenräumen einzusetzen. Foto: Ruoff unter der Voraussetzung, daß bei- staatlichen Fernsehens. Er ist eng tigtem Ärzten und Sanitätern im de Seiten bereit sind, sich ehren- befreundet mit Verteidigungsmini- Verhältnis eins zu eins ausge- gehalten werden, um sie sicher an ten die deutsche Nationalhymne. und Lazarette eingewiesen, um haft zu verhalten. Sind diese Vor- ster Radoslaw Sikorski, dessen Ehe- tauscht werden. Da in den ersten ihre Ziele zu bringen. Sodann brachten die Lazarettschif- weiterbehandelt zu werden. Die aussetzungen nicht vorhanden, frau die amerikanisch-jüdische Pu- Kriegsjahren die Westmächte nur Am 18. Oktober 1943 wurde fe „Meteor“ und „Rügen“ die Ver- übrigen erhielten vier Wochen dann entartet der Krieg, wie es litzer-Preisträgerin Anne Apple- über wenige deutsche Gefangene endlich gemeldet, zwei deutsche wundeten, überwiegend Angehö- Heimaturlaub. nicht nur die Sowjetunion wäh- baum ist, die für ihre Dokumenta- verfügten, kam erst 1943 die erste Lazarettschiffe hätten in Barcelona rige der Luftwaffe und der Kriegs- Kurz darauf wurden weitere rend des Zweiten Weltkrieges un- tion über den sowjetischen Mas- Austauschaktion zustande. Zu- 3876, in Göteborg 831 deutsche marine, nach Stettin, wo sie am 1061 deutsche und 1083 britische ter Beweis stellte, sondern wie es senmord von Katyn an Tausenden nächst ging es um die Auswahl der Schwerverwundete, Sanitäter und 23. Oktober 1943 eintrafen. Verwundete über Barcelona ausge- auch zahlreiche Kriege, die seit- polnischer Offizieren ausgezeich- auszutauschenden Soldaten. Es vormals internierte Seeleute der Der Empfang, den die Heimat tauscht. Im selben Jahr konnten dem geführt worden sind, bewie- net wurde. Joachim Georg Görlich gab eine Mustervereinbarung zwi- Handelsmarine übernommen, um ihren schwerverwundeten Solda- noch einmal 90 deutsche Zivilin- sen haben und noch beweisen. II Nr. 16 – 19. April 2008 R EISE Begegnungen mit Aphrodite Zypern: Eindrucksvolle Zeugnisse einer jahrtausendealten Kultur und eine faszinierende Natur

Von T HOMAS WINZKER säumen sollte man, in der Stadt prachtvolle Famagusta-Tor aus ve- dert. Auch die Besichtigung von fensichtlich nicht daran, daß sie Auf dem Weg nach Polis an der auch die Markthalle zu besuchen, nezianischer Zeit und die gänz- Kolossi kann mit dem Ausflug gut an anderer Stelle „Schaumgebo- Nordwestküste Polís machen wir eine perfekt erhaltene Eisenkon- lich mit Fresken ausgemalte Jo- verbunden werden. Sein mächti- ren“ wurde: Pétra tou Romioú Halt beim Neophytos-Kloster. Die einsandige Strände, kristall- struktion aus der Zeit der briti- hannes-Kathedrale aus dem 17. ges Johanniter-Kastell aus dem 14. heißt der Felsen, an dem sie an wundervoll ausgemalte Wohn- klares Meer, eine Land- schen Okkupation. Jahrhundert. Höhepunkt ist je- Jahrhundert liegt einsam inmitten wilder Steilküste erstmals irdi- höhle des frommen Einsiedlers F schaft der Gegensätze und Wenig außerhalb von Limassol doch das Zypern-Museum: Ein- von Obstplantagen. schen Boden betreten haben soll. wird ergänzt durch ein veneziani- eindrucksvolle Zeugnisse jahrtau- überrascht die Akrotiri-Halbinsel zigartig ist seine Sammlung von Ebenfalls in romantischer Um- Um Aphrodite näher zu sein, sches Kloster. Die Fresken sind re- sender alter Geschichte: kein mit arkadischem Flair: Lady’s Mi- Terrakotta-Votivfiguren – Krieger, gebung liegt Curium hoch über nehmen wir Quartier in Paphos. präsentativ für die byzantinische Wunder, daß Aphrodite gerade an le Beach mit drei Kilometern fein- Kentauren, menschengesichtige einem einladenden Strand, der – Krasser könnte der Gegensatz Malerei, die es in entlegeneren den Gestaden dieser Insel den stem Sandstrand. Orangen, Gra- Löwen –, die zu Kultzwecken vor welch Wunder – noch hotelfrei wohl nicht sein: Hotelburgen al- Kirchen zu bestaunen gibt, ob je- schäumenden Fluten entstieg, die pefruits, Limonen, Avocados und einem Altar aufgestellt wurden. ist. Amerikanische Archäologen lenthalben, Vergnügungsparks ne im Marathasa-Tal, in Kakope- so mancher für die schönste des Kiwis reifen entlang der schmalen Trauriger Teil des Besuchs ist hin- legten hier wundervolle Fußbo- und Fastfood-Ketten. Kein Zwei- tria und Galata oder in Asinou. Mittelmeers hält: Zypern. Es gibt Straße, die von den dunkelgrünen gegen der Blick über die Grenz- denmosaiken frei, so im „Haus fel: Paphos ist Zyperns Urlaubsort Der Weg führt durch eine satte viele Gründe, den Inselstaat am Säulen der Zypressen gesäumt ist. mauer. Ebenfalls einen Tagesaus- der Gladiatoren“ Kampfdarstel- Nummer 1 – mit all den Schatten- grüne Berglandschaft wieder hin- Kreuzungspunkt dreier Kontinen- Unterkunft beziehen wir jedoch flug vom Governor’s Beach ent- lungen voller Dynamik. In bukoli- seiten. Der weite Strand kann uns unter zur Küste nach Polís. te zu lieben – nicht nur der zu- an der Governor’s Beach in einem fernt liegt nahe der Demarka- sche Landschaft eingebettet liegt darüber nicht hinwegtrösten. Das Sofort merkt man, daß dieser verlässigen Sonne wegen, die 340 Ort nicht auf Massentourismus Tage im Jahr zu genießen ist. Ein- eingestellt ist. Was nur daran lie- zig daß dieses schöne Land seit gen kann, daß die Bucht von 1974 geteilt ist, ist ein trauriger Chrysochou weit abseits der üb- Wermutstropfen. Doch sollte der lichen Pfade liegt. Daß die Kü- Reisende sich davon nicht abhal- stenlandschaft hier besonders ten lassen. Die Zyprer können we- reizvoll ist, steht außer Frage. nig für die Weltpolitik, unter der Lange Wanderungen durch die sie selbst am meisten leiden. Und Einsamkeit kann man entlang der so bleibt zu hoffen, daß die jüng- Steilküste unternehmen. Stets mit sten Bemühungen um Verständi- Blick weit hinaus aufs Meer, das gung endlich Früchte tragen. hier noch klarer und blauer wirkt Da klimatisch außerordentlich als anderswo auf der Insel. begünstigt, ist Zypern schon früh Einer der Fußmärsche könnte im Jahr ein ideales Reiseziel. zum Bad der Aphrodite führen. Dann ist die frisch ergrünte Land- An dem idyllischen Quellteich in schaft mit Blütenteppichen aus einer baumumstandenen Grotte, rosa Zyklamen und hellblauen so erzählt die Sage, sei Aphrodite Adonisröschen übersät und der von Akamas, dem Sohn König Ginster beginnt leuchtend gelb zu Theseus’, beim Baden überrascht blühen. Schon vom Mietwagen worden. aus prägt sich dieser Eindruck tief Eine unglückliche Liebesge- in unser Herz, das noch vom Grau schichte entspann sich, da die der winterlichen Heimat getrübt Göttin auf Geheiß von Zeus wie- ist. Unser Ziel ist, so viel wie mög- der auf den Olymp zurückkehren lich von Natur und Kultur des mußte, zu ihrem Gemahl, dem griechischen Teils zu ergründen, Feuergott Hephaistos. der zwei Drittel der Inselfläche Zwei weitere Wandermöglich- ausmacht. keiten bietet die noch gänzlich Einen ersten Stop machen wir unentdeckte Akamas-Halbinsel. bei den ältesten Zeugnissen zy- Beide, der nördliche „Aphrodite“- priotischer Geschichte: den Aus- und der südliche „Adonis“-Weg, grabungen einer jungsteinzeit- starten an dem legendären „Lie- lichen Siedlung in Khirokitia. Die besbad“ der Göttin. rekonstruierten Rundbauten, Pétra tou Romioú: An dieser Stelle der Küste Zyperns soll die sagenhafte Aphrodite an Land gegangen sein. Foto: Winzker Schade, daß wir im Nordwesten Tholoi aus einem Meter dicken der Insel nicht länger verweilen Feldsteinmauern, zeigen, wie die können. Doch unsere Zeit auf Zy- Menschen vor etwa 6500 Jahren sehr familiär geführten Hotel. Ein tionslinie das venezianische Klo- das einen halbstündigen Fuß- tut nur der einzigartige archäolo- pern ist fast um. Auf der Paßstra- in stadtähnlichen Siedlungen ge- schöner Ausklang des ersten ster Agia Napa aus dem 16. Jahr- marsch entfernte Apollon-Hyla- gische Park in der Unterstadt, den ße legen wir einen Stop ein, um lebt haben. Das nahe gelegene Abends ist der Spaziergang ent- hundert. Sein malerischer pal- tes-Heiligtum mit seinen wieder wir tags darauf besichtigen. Die noch einen letzten Blick auf die quirlige Limassol weist Spuren ei- lang der schneeweißen Hohlkehl- men- und olivenbestandener Ar- aufgerichteten schlanken Säulen. Bodenmosaike im Haus des Dio- Bucht von Chrysochou werfen zu ner ganz anderen Epoche auf, die felsen. Im Abendlicht leuchten sie kadenhof ist Traum eines jeden Diese Gottheit wurde als Schützer nysos, des Orpheus und des The- können. deutlich machen, daß Zypern in Rosa-, Gold- und Orangetönen Fotografen. Auf dem Weg in den der Wälder verehrt. Viel beschei- seus zählen zu den schönsten und Gottlob hatten uns die Wirtsleu- einst eine wichtige Bastion der auf und bilden einen wundervol- äußersten Osten des griechischen dener präsentieren sich da die besterhaltenen der Welt. te unseres Hotels am Governor’s Kreuzritter war: Die Templer er- len Kontrast zum schwarzen Sand Inselteils sollte man unbedingt in Überreste des Aphrodite-Heilig- Und erst die vielen auf wunder- Beach auf dieses noch kaum ent- bauten im 13. Jahrhundert eine der kleinen Buchten. Kíti anhalten. Das unscheinbare tums in Palaia Paphos nahebei – same Weise erhaltenen hellenisti- deckte Landschaftsjuwel auf- Burg, die trotz der Zerstörungen Von Governor’s Beach aus Dorf birgt in seiner Kirche Pan- auch wenn der Name klangvoller schen „Königsgräber“ aus dem merksam gemacht. Wir danken es noch heute beeindruckt. Kein Ge- unternehmen wir einen Tagesaus- agía Angelóktistos einen der be- ist. Im dazugehörigen Dorf Kou- 3. und 2. Jahrhundert v. Chr., die ihnen von Herzen, als wir dort ringerer als Richard Löwenherz flug nach Nikosia – Symbol der deutendsten Schätze zyprischer klia werden der „lieblichen Göt- aus dem Fels in die Tiefe geschla- unsere letzte Nacht verbringen. gab seiner Braut Berengaria von schicksalhaften Teilung. Zunächst Mosaikkunst: das von der Unesco tin“ zu Ehren alljährlich im Früh- gen wurden. Könige wurden hier Aber psst – nicht weitersagen. Navarra während des 3. Kreuz- machen wir die Runde durch den zum Weltkulturerbe erklärte Ma- jahr die Aphrodite-Feste abgehal- allerdings nie bestattet, vielmehr Wir wollen dort kein zweites Pa- zugs hier das Ja-Wort. Nicht ver- griechischen Teil der Stadt: das rienmosaik aus dem 6. Jahrhun- ten. Die Bewohner stören sich of- ptolemäische Statthalter. phos! Krankheit ist keine Erholung Richtig packen Urlaubsanspruch ist gesetzlich geregelt Schlepperei und Ärger erspart

er Urlaub ist für die meisten burg. Arbeits- oder Werktage – sche Schwierigkeiten seien da fertigen einen Abbruch des Ur- ch packe meinen Koffer und nicht unbedingt pfleglich behan- D die schönste Zeit des Jahres. auf diese Formulierung sollte man nicht ausreichend. laubs dagegen nicht. Inehme ... mit“ – fast jeder kennt delt werden, mahnt Franz. Darum Doch nicht immer klappt die Ur- daher beim im Arbeitsvertrag ge- Schwierig wird es, wenn sich Krankheit ist keine Erholung: dieses Spiel. Im wahren Leben sei- sollten diese möglichst einen stabi- laubsplanung im Unternehmen regelten Urlaubsanspruch genau Urlaubswünsche von Kollegen Eine vom Arzt attestierte Arbeits- ne Siebensachen für den Urlaub len Rahmen, aber flexibles Materi- ganz ohne Probleme. Die gesetz- achten – auch wenn in den mei- überschneiden: „Dann hat der Ar- unfähigkeit gilt deshalb auch zusammenzupacken, fällt vielen je- al haben. lichen Vorgaben für die freien Ta- sten Arbeits- oder Tarifverträgen beitgeber unter Berücksichtigung nicht als Urlaubszeit. „Die ent- doch nicht so spielend leicht. Oft Schalenkoffer sind relativ dieb- ge sind im Bundesurlaubsgesetz längere Urlaubszeiten vereinbart sachnaher Gründe zu entschei- sprechenden Urlaubstage dürfen macht schon die Entscheidung, ob stahlsicher, da sie nicht mit einem (BurlG) geregelt. Danach hat jeder sind. Diese sollen laut Gesetz den.“ Das sind häufig soziale Ge- aber nicht ohne Rücksprache mit es denn der Koffer oder doch lieber Messer aufgeschlitzt werden kön- Arbeitnehmer Anspruch auf Er- möglichst zusammenhängend ge- sichtspunkte, wie zum Beispiel dem Arbeitgeber hinten ange- die Reisetasche sein soll, Probleme. nen. Sie platzen zwar leichter auf holungsurlaub. Das gilt auch, währt werden und einmal minde- die Berücksichtigung von Schul- hängt werden“, mahnt der Rechts- Da spielen persönliche Vorlieben als andere Koffer, sollten aber oh- wenn man zum Beispiel auf 400- stens zwölf aufeinanderfolgende ferien. experte. eine Rolle, praktische Erwägungen nehin mit einem zusätzlichen Gurt Euro-Basis tätig ist. Der Urlaub Werktage umfassen. Das heißt, Ist der Urlaub erstmal geneh- Der gesamte Jahresurlaub sollte sollten aber nicht vernachlässigt gesichert werden. Das erhöht auch wird dann anteilig berechnet. man hat einmal im Jahr Anspruch migt, kann er vom Arbeitgeber eigentlich komplett im jeweiligen werden, rät Marina Franz vom den Wiedererkennungswert. Nach dem Gesetz stehen Ar- auf mindestens zwei Wochen Ur- nicht mehr ohne weiteres wider- Jahr genommen und nur in be- Interessenverband deutscher Farb- Das Gepäck abzuschließen, sei beitnehmern mindestens 24 laub am Stück. rufen werden. Gleiches gilt auch, stimmten Ausnahmefällen in das und Stilberater: „Wer für sein Ge- dagegen nicht unbedingt sinnvoll Werktage Urlaub zu – das sind Im Prinzip kann man frei wäh- wenn man sich schon am Ur- Folgejahr übertragen werden kön- päck während der Reise selbst ver- und bei der Einreise in die USA so- vier Wochen im Jahr. Als Werkta- len, wann man in den Urlaub ge- laubsort befindet: Ein Unterneh- nen. Nach dem Bundesurlaubsge- antwortlich ist, sollte darauf ach- gar verboten, sagt Martin Gaebges ge gelten alle Kalendertage, die hen möchte. Ausnahme sind feste men kann seine Mitarbeiter nicht setz verfällt dieser dann, wenn er ten, daß es Rollen und möglichst vom Airline-Verband BARIG: „Dort nicht Sonn- oder Feiertage sind. Betriebsferien oder eine Urlaubs- vorzeitig aus den Ferien zurück- nicht bis zum 31. März genommen wenig Eigengewicht hat.“ wird verschlossenes Gepäck Pro Woche werden also inklusive sperre wegen wiederkehrender beordern. wurde. Ein Weichkoffer ist flexibler, grundsätzlich aufgebrochen.“ Doch Samstag sechs Tage angerechnet. betrieblicher Belange, wie zum „Es gibt nur ganz wenige Aus- Eine Auszahlung ist nicht mög- leichter und handlicher als ein auch in Deutschland wird es geöff- „Bei einer Fünf-Tage-Woche redu- Beispiel die Hochsaison im Hotel- nahmen, die von dieser Regel ab- lich: „Die Abgeltung von Urlaubs- Hartschalenkoffer und läßt sich net, wenn bei der automatischen ziert sich damit der Urlaub auf 20 gewerbe. Auch zwingende be- weichen, etwa wenn ansonsten tagen ist per Gesetz unzulässig.“ zum Beispiel im Zug besser ver- Durchleuchtung beispielsweise ein Arbeitstage“, erklärt Hans-Jürgen triebliche Gründe können zu ei- die wirtschaftliche Existenz des Es gebe nur eine Ausnahme, wenn stauen. Gleiches gilt für die Reise- Gasfeuerzeug entdeckt wird. Es sei Rupp, akademischer Rat am Lehr- ner Ablehnung des Urlaubswun- Unternehmens bedroht wäre“, er- der Urlaub wegen der Beendigung tasche, die den Vorzug hat, daß sie immer ratsam, sich rechtzeitig über stuhl für Bürgerliches Recht, Ar- sches führen. Diese sind jedoch läutert Rupp. des Arbeitsverhältnisses ganz mit einem Schultergurt getragen die Gepäckbestimmungen der beitsrecht und Rechtsverglei- recht eng gefaßt, beruhigt Rechts- Eine hohe Auftragslage oder die oder gar nicht mehr gewährt wer- werden kann. Bei Flugreisen ist zu Fluggesellschaft und des Ziellan- chung der Universität Regens- experte Rupp. Bloße organisatori- Krankheit eines Kollegen recht- den kann. ddp beachten, daß die Gepäckstücke des zu informieren. ddp A BONNEMENT Nr. 16 – 19. April 2008 III SUPER-ABOPRÄMIE für ein Jahresabo der MITMIT DER DER PAZ PAZ DIEDIE WELT WELT ENTDECKEN... ENTDECKEN... + Renaissance - Globus Prämie 1: Atlas der Weltgeschichte Renaissance-Leuchtglobus Das Renaissance-Kartenbild. Im unbeleuchteten Zustand fallen zuerst die perga- mentfarbenen Ozeane auf, die Länder mit typischem Randkolorit auf Pergamentfond, die Darstellungen von Fregatten, Seeschlangen und einer Windrose. Beleuchtet sind die Entdeckerrouten von Christoph Kolumbus bis Magellan zu sehen. Dieses Kartenbild wurde nach Originalkarten aus dem 16. Jahrhundert gestaltet, zeigt dabei dennoch die aktuellen politischen Staatsgebiete. Gesamthöhe ca. 34 cm Atlas der Weltgeschichte Ein Atlas der Superlative, der in punkto Wissensvermittlung Maßstäbe setzt: Die ideale Verbindung aus Karten- und Bildmaterial sowie fundierten Texten läßt die Entwicklung der Menschheit von ihren Anfängen bis heute lebendig werden. Zu jeder Epoche bzw. Region finden sich wertvolle Hintergrundinformationen über Personen, Völker, Ereignisse und Kulturen. Mehr als 500 farbige, historisch genaue Karten, 1000 Fotografien und Zeichnungen und über 400 Zeitleisten schaffen visuelle Klarheit. + oderoder Leuchtglobus Prämie 2: Meyers Neuer Weltatlas Leuchtglobus Das physische Kartenbild (unbeleuchtet) zeigt detailliert die Landschaftsformen sowie die Gebirgszüge und Gebirgsregionen, die Tiefebenen, das Hochland, die Wüsten und in einer plastischen Deutlichkeit durch Farbabstufungen die Meerestiefen. Das politische Kartenbild (beleuchtet) dokumentiert in klarer, farblicher Abgrenzung alle Staaten und die verwalteten Gebiete unseres Planeten. Sichtbar sind Flug-, Schiffahrts- und Eisenbahnlinien. Durch den speziellen Eindruck von Schum- merungen sind bereits hier die Höhenstrukturen der Erde erkennbar. Gesamthöhe ca. 34 cm Meyers Neuer Weltatlas zeichnet in bewährter digitaler Präzision ein aktuelles Bild unserer Erde: Optisch wie inhaltlich auf dem neusten Stand der Kartografie, ist dieser moderne Atlas - jetzt mit erweitertem Themen- und Satellitenbildteil sowie mit Länderlexikon - ein unverzichtbares Nachschlagewerk für eine virtuelle Reise um die Welt.

ANTWORT COUPON Einfach absenden an: Schicken Sie mir bitte die Preußische Allgemeine Zeitung von der nächsten erreichbaren Ausgabe an für mindestens 1 Jahr und zusätzlich die Prämie für z.Zt. nur EUR 99,60 im Jahr (inkl. Versandkosten). Mit dem Bezug der Preußischen Allgemeinen Zeitung werde ich gleichzeitig Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen. Preußische Gültig ist der jeweils aktuelle Bezugspreis. Die Prämie wird nach Zahlungseingang versandt. Für bestehende oder eigene Abonnements oder Kurzzeitabos (unter 12 Monaten) wird keine Prämie gewährt. Im letzten halben Jahr waren weder ich noch eine andere Person aus meinem Haushalt Abonnent der Preußischen Allgemeinen Zeitung. Lesen Sie die Allgemeine Prämienauslieferung solange Vorrat reicht. Lieferung nur innerhalb Deutschlands. Zeitung I I I Preußische Allgemeine Zeitung  Ja, ich abonniere für mind. 1 Jahr die Preußische Allgemeine Zeitung und erhalte die Prämie Nr. 1 oder Nr. 2 Bitte ankreuzen! Oberstraße 14 b Zahlungsweise: I bequem + bargeldlos durch Bankabbuchung I gegen Rechnung 20144 Hamburg I Informationen, die Hintergründe aufzeigen. oder am schnellsten per Name/Vorname: Kontonummer: I Themen, die Sie woanders nicht lesen. SERVICE-TELEFON bestellen Telefon: 040/41 40 08 42 Straße/ Nr.: Bankleitzahl: Fax: 040/41 40 08 51 I Kommentare, die aussprechen, was andere verschweigen. PLZ/Ort: www.preussische-allgemeine.de Geldinstitut: Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen! Telefon: Datum, Unterschrift IV Nr. 16 – 19. April 2008 L ESERFORUM Wähler sollten Koalitionen bestimmen können Nicht Rentner, sondern Manager bekämpfen

Betr.: „Indirekte Entmachtung weise Spitzenkandidaten, sondern würden beziehungsweise Bestim- Betr.: „Machterhalt statt Nachhal- Gewinnmaximierung Eure Arbeits- die ganze Welt geleistet. Wir haben der Wähler“ (Nr. 14) auch Koalitionen bindend gewählt mungen dem entgegenstehen. tigkeit“ (Nr. 13) plätze ins Ausland verlagern, ohne mit unserem verdienten Geld die werden können. Heutzutage mei- Aber da der Wille des Souveräns jegliche Rücksichtnahme auf die heutige Infrastruktur dieses Landes Sie schreiben über eine indirek- nen die Parteien bereits aus den doch über dem der nachrangigen Von einigen jüngeren Leuten, sozialen Folgen. Geht endlich ge- neu aufgebaut, die all diese jungen te Entmachtung der Wähler, da abgegebenen Wahlstimmen für sie Organisationen zu stehen hat, soll- vornehmlich jüngeren Politikern gen die sozialen Mißstände in un- Egoisten heute als selbstverständ- neue Koalitionen Parteiprogramme Präferenzen um Intentionen für te eine Volksabstimmung darüber aus Union und FDP, wird fortwäh- serem Land „auf die Straße“, so lich mit benutzen. überflüssig machten. Dies wäre Koalitionen herauszulesen – das ist entscheiden oder das Bundesver- rend und lautstark gegen jegliche wie wir es getan haben, als wir Meine Kritik richtet sich selbst- nicht so, wenn eben der Wähler, al- aber zumindest pure Spekulation, fassungsgericht. Vielleicht hätte kleinste Rentenerhöhung für die jung waren. Vielen von Euch verständlich nicht gegen alle unse- so doch der eigentliche Souverän, die mit der Änderung des Wahl- dies auch einen positiven Einfluß heutigen Rentner agitiert. scheint es aber klüger, lieber schön re jungen Leute, aber gegen all die- in seinem Recht gestärkt würde. rechts zu einer reinen Tatsachen- auf die sogenannte Parteienver- Diesen Jüngeren möchte ich fol- angepaßt Egoist zu sein, um sich se lauten Agitatoren, die sonderba- Schlage daher vor, das Wahlrecht feststellung würde. Mir ist bewußt, drossenheit der deutschen Bevöl- gendes sagen: Agitiert zuerst ein- möglichst viel „Fun“ leisten zu kön- rerweise immer zu den „Bestbe- dahingehend zu erweitern, daß daß die Parteien die Letzten wären, kerung. Johann A. Sajdowski, mal gegen die asozialen Manager nen. Wir Alten haben uns keine tuchten“ gehören. D. Schmekies, nicht nur Parteien beziehungs- die diesem Vorschlag zustimmen Heusenstamm auch Euren Alters, die zur reinen Protzautos oder Flugreisen durch Bad Vilbel Jeder mit jedem Zur Kasse, bitte!

Betr.: „Indirekte Entmachtung Betr.: „Steuerzahler bleibt auf der Wähler“ (Nr. 14) den Schulden sitzen“ (Nr. 14)

Welche Macht haben denn die Immer weniger Bürger können Wähler? Sie dürfen wählen, oft sich für SPD und CDU / CSU be- Parteien, die sie nicht schätzen geistern und wandern zu anderen oder ablehnen, so daß sie das für Parteien oder in die Unbestimmt- sie kleinere Übel oder gar nicht heit ab. wählen. Wer die Union wählt, Natürlich haben auch sie dafür muß nicht die Grünen mögen, die zu zahlen, wenn Deutschlands ja nur zu Teilen wirklich grün Banken von ihren Bossen, die im sind, aber dafür oft kräftig rot und vergangenen Jahr zirka zwei Pro- anti-national. Ich würde niemals zent mehr eingesteckt haben, an die Union wählen, wenn ich wüß- die Wand gefahren werden und te, daß sie mit den Grünen zu- nun vom Steuerzahler gerettet sammengehen würde. werden müssen, der sich nicht Aus Berlin ist zu hören, daß der dagegen wehren kann. Bürgermeister sich einen Dreck Ich würde die Verantwortlichen darum scheren will, was eine Ab- gern von ihren Posten entfernt stimmung zur Offenhaltung des und in persönliche Verantwor- Flughafens Tempelhof ergibt. tung genommen sehen. Deutlicher kann man nicht doku- Keine Abfindungen für Miß- mentieren, daß der deutsche wirtschaft! Wähler nichts zu melden hat. Un- Wenig begeisternd auch, daß begreiflich für mich, daß die Ber- das deutsche Parlament und die liner diesen Mann immer wieder Bundesregierung bald nichts zu ihrem beliebtesten Politiker mehr zu melden haben, im fernen küren. Wie heißt das doch: Nur Brüssel werden wir von Leuten die dümmsten Kälber wählen ih- regiert, zu denen wir keine demo- ren Schlächter selber. kratisch fundierte Verbindung ha- Harald Benz, ben. Hans Wildermuth, Greifswald Entmachtung: Wenn plötzlich jede Partei für den Machterhalt mit jeder anderen koaliert, verliert nur der Wähler. Foto: ddp Erlangen In Vergessenheit Theologen dienen Antifa als nützliche Idioten Wowereit gestärkt

Betr.: „,Selbstkritik ist unent- Betr.: „Mogelpackung Antifa- oder wieder eine Sau durchs Dorf schen, laut Röhl, das Rückgrat ge- verdient gemacht – allerdings nicht Betr.: „Schwarz-Grün für Berlin“ behrlich‘“ (Nr. 13) schismus“ (Nr. 13) zu treiben, dann biedern sich pro- brochen – vor allem den Theolo- des christlichen. (Nr. 13) gressive Theologen an, sozusagen gen! Wenn sie nicht mehr glauben, Lehmann, Sterzinski und ZdK- Leider gehört die Selbstkritik Vielen Dank für diese Kolumne. aus echt christlicher Feindesliebe. machen sie eben in (linker) Politik. Thierse waren gegen ein Vertriebe- Herr Pflüger geht Wege, für die wie die Redlichkeit, die Ehrlichkeit Das hätte so leicht keiner gewagt Bei der Erlebnis-Generation war Bei der Wiedervereinigung mußten nen-Denkmal, vermutlich wegen ihm die Gefolgschaft fehlt. Liest wie der Anstand, die Uneigennüt- wegen deren einflußreichen Freun- das noch anders. Damals waren die im Westen die meisten der anson- Verwicklungen der polnischen Kir- man Umfragen, wird überdeutlich, zigkeit oder die Höflichkeit wie die den. Bei der Nennung der Ein- Kirchen die einzigen, die die ge- sten mahnlaut-gestreßten Glocken che. Dazu Thierse in der „FAZ“: daß die Berliner mit ihm und sei- Dankbarkeit oder das Mitgefühl zu heitsfront von Lenins / Antifas beutelten Deutschen vor Besat- schweigen. Auch Kirchen-Präsi- „Wir vermeiden jeden Verdacht, nen Zielen nichts anfangen kön- Verhaltensweisen, die in Verges- nützlichen Idioten könnte man zungswillkür zu schützen wagten. dent Peter Beier schrieb im April die Deutschen wollten sich von ei- nen. So kann Wowereit nahezu ma- senheit zu geraten drohen. Sie alle noch eine weitere Gruppe anfüh- Aber die Zeiten von Probst Grüber, 1990 an einen rheinischen Pfarrer nem Volk der Täter zu einem Volk chen, was er will, denken wir nur machen das menschliche Leben ren. Immer wenn ein neuer öffent- den Kardinalen Faulhaber, von Ga- vom „unaufgebbaren Humanum der Opfer stilisieren.“ an seine Selbstherrlichkeit in der leichter, nur wird das nicht mehr licher Unfug verzapft wird, immer len, Frings und später Bischof Di- des Sozialismus“. Ich weiß nicht, ob Thierse Täter Tempelhof-Affäre. Wowereits un- begriffen. Wer in unsere Medien wenn die Antifa ein neues Bündnis bellius, Pastor Brüsewitz und Erz- Mit ihrer Begeisterung für unbe- war, vielleicht als Kulturfunktio- verdientes Ansehen dokumentiert schaut, wird keinen Zweifel an schmiedet, mit DGB und anderen bischof Dyba sind längst vorbei. grenzte Zuwanderung haben die när? Ich jedenfalls war keiner und den Mißerfolg Pflügers. dem, was ich gerade schrieb, ha- „Anständigen“, um eine verdienst- Kritische Theorie und 68er Kul- politisch korrekten Kirchen sich verbitte mir solche Unterstellun- Albert Schmitt, ben. Hartwin Kügler, Heilbronn volle Persönlichkeit zu entehren tur-Revolution haben den Deut- um die Ausbreitung des Glaubens gen! Felix Schecke, Hannover Berlin Männliche und weibliche Eigenschaften sind ein Naturgesetz

Betr.: „Sie wagten sich zu eman- Keine Frage, die beschriebenen Vielmehr ist es die von Geburt Ideologie wird daran nichts än- gewaltigt man diese, kann es auch nicht minder „rollenkonform“. zipieren“ (Nr. 12) Frauenschicksale haben eine bei- mitbekommene Leistungsfähigkeit dern. Allerdings möchte die „linke“ hier nur noch in Krankheit enden. Wann endlich begreift man, daß spielhafte Biographie. Daß hier wie auch eine spezielle Begabung. Ideologie heute einen neuen Men- Wobei nicht bestritten werden soll, ein Leben nur in einer Kooperation Es wird das Schicksal zweier aber auch noch auf Klassenunter- Vieles kann zwar später durch Trai- schen schaffen, dem nicht die Fort- daß es Männer gibt, die die Fähig- zwischen Mann und Frau möglich Frauen beschrieben, die in einer schiede wie Unter- und Mittel- ning gefördert werden, doch die pflanzung wichtig ist, sondern der keit besitzen, auch die Rolle einer ist, nicht in Neid und schon gar Zeit lebten, die 250 Jahre zurück schicht hingewiesen wird, macht Basis muß schon von Geburt her Gelderwerb, eine möglichst hohe Frau zu übernehmen (abgesehen nicht in Feindschaft, in absoluten liegt. Wie heute üblich, wird diese allerdings die „individuelle Durch- vorhanden sein. soziale Stellung zu erlangen. vom Kinderkriegen), wie umge- Konkurrenzbestrebungen. Große Zeit mit der heutigen verglichen setzungskraft“ dieser beiden Frau- Was das Rollenspiel zwischen Wieso gibt es in der gesamten kehrt auch Frauen die Fähigkeiten „Gefühle“ haben keine Bedeutung. und nach heutigen Maßstäben be- en erst richtig deutlich. Frau und Mann angeht, so wird Natur denn diese Unterscheidung besitzen können, großartige techni- Letztlich geht es in der Natur nicht wertet. Natürlich gibt es hochbegabte vergessen, daß der Mensch ein so- weiblicher und männlicher Merk- sche Erfindungen zu machen. um Menschen und ihre „Selbstver- Und so werden dem Zeitgeist Frauen mit einer beispielslosen Le- ziales Wesen ist. In einer Gemein- male? Es gibt sie nun einmal, diese Worin bestehen nun die Begün- wirklichung“ und ein möglichst entsprechend „Kindererziehung“, bensleistung. Nur kann dies sicher- schaft gibt es nun einmal unter- Tatsache muß man einfach akzep- stigungen der von der Natur an- hohes soziales Ansehen im Leben die heute eher einer Kinderbe- lich nicht für alle Frauen zutreffen, schiedliche Aufgaben, die auf- tieren. Es ist nun einmal ein Natur- geblich so bevorzugten Männer? zu erlangen, sondern einzig und al- treuung entspricht, sowie „Ko- ebenso wenig wie für alle Männer. grund von Begabungen und Lei- gesetz und wer dagegen verstößt, Festzustellen bleibt: Männer haben lein um den Nachwuchs, um die chen, Waschen, Nähen und Put- Es gibt nun einmal leistungsstarke stungsfähigkeiten in unterschied- wird früher oder später ganz sicher genauso wenig absolute Freiheiten Kinder selbst. Ihnen, und nur ih- zen“ im negativen Sinne erklärt. und leistungsschwache Individuen lichen Funktionen wahrgenommen bestraft werden. Deshalb kann man und sind den gleichen Lebens- nen sind eigene Befindlichkeiten Desgleichen erfolgt eine negative und dies in allen Abstufungen. werden müssen. Daß nur die Frau, die Frau innerhalb einer Familie zwängen ausgesetzt! Nur die we- unterzuordnen. Die Gesundheit Besetzung des Begriffes „haus- Falsch ist zu meinen, man könnte das weibliche Element in der Na- auch nicht als rollenkonform be- nigsten Männer können zum Bei- der Kinder, die körperliche wie die frauliche Tugenden“. die Gesellschaftsformen umkrem- tur, die Kinder bekommt, hat der zeichnen. Dann ist auch der Mann spiel nicht fremdbestimmte Tätig- seelische, haben vor allem anderen Inwiefern die „Gesellschaft“ peln und schon gebe es nur noch Mensch ganz sicherlich nicht in seinem Beruf rollenkonform zu keiten ausüben. Selbst Manager unbedingten Vorrang. Denn nur frauliche Pflichten festlegen kann, „starke Frauen“. Es ist nicht allein mittels einer politischen vorgefaß- benennen. Auch für ihn gibt es von Großkonzernen sind nur be- dies ist die Vorrausetzung für ein bleibt allerdings unbeantwortet. die Herkunft und das Umfeld, in ten Gesellschaftsform vorbe- ebensowenig eine Alternative. zahlte Marionetten. Die ureigenste späteres normales soziales Verhal- Selbst der in der Soziologie ver- dem ein Mensch aufwächst, die die stimmt. Wäre es menschenge- „Hausmann“ zu sein ist ganz si- Aufgabe des Mannes im Leben ten, das dann auch in der Lage ist, wandte Begriff „rollenkonform“ Voraussetzungen schaffen für die macht, könnten die Verhältnisse cherlich nicht der Ausweg. Denn aber ist, eine Familie zu bilden und wiederum normale Beziehungen wird für das Verhalten der Frauen Gestaltung eines über das Mittel- nach Belieben geändert werden. auch die Psyche hat einen Einfluß sie zu schützen. Für sie hat er die zu anderen Menschen eingehen zu verwendet. maß hinausgehende Lebensbild. Dem ist aber nicht so. Auch eine auf die seelische Gesundheit. Ver- Verantwortung zu tragen. Dies ist können. Klaus Glagau, Münster

Von den an uns gerichteten Leser- DDR-Vergangenheit nicht verharmlosen – CDU ist keine linke Partei briefen können wir nur wenige, und diese oft nur in gekürzten Aus- Betr.: „Pflüger will auf Ost-Wäh- auf, daß Stammwähler ob seiner Natürlich bringt man die Schi- Nicht zu vergessen ist aber die Zahl gewählt wurde und wird, zügen, veröffentlichen. Die Leser- ler zugehen“ (Nr. 14) Politik abwandern. kanen nicht mit allen Bewohnern Stasi mit ihren vielen Zuträgern stößt bei uns auf Unverständnis. briefe geben die Meinung der Ver- fasser wieder, die sich nicht mit der Viele Berliner Christdemokra- der ehemaligen DDR in Verbin- und die SED, die uns nach der Die CDU ist keine linke Partei Meinung der Redaktion zu decken Friedbert Pflüger hat der Berli- ten können sich noch an die Mau- dung, die sich einzurichten hat- Wiedervereinigung in neuem und das sollte sie bitte nicht ver- braucht. Anonyme oder anonym ner CDU bislang noch nichts ge- er und ihre Durchfahrt durch die ten, wie es auch zu Hitlers Zeiten Kleide begrüßte. gessen. bleiben wollende Zuschriften wer- den nicht berücksichtigt. Alle ge- bracht und beschwört mit seinem DDR mit ihren Schikanen erin- notwendig war und es uns auch Daß sie von den Bürgern der Bertold Höhn, druckten Leserbriefe werden auch DDR-Kuschelkurs die Gefahr her- nern. heute nicht ganz fremd ist. ehemaligen DDR in so großer Berlin ins Internet gestellt. L ESERFORUM Nr. 16 – 19. April 2008 V Olympia-Boykott als Gebot der Moral Es liegt keineswegs nur an der Schule

Betr.: „Olympia bedeutet Frie- auch kein Knüppel der Politik, schen wie sie oder er ihrer Frei- Betr.: „Droht Schülern eine und auch mit dem übermäßigen freudlos. Und nicht zu vergessen: den“ (Nr. 13) sondern ganz einfach ein Gebot heit beraubt sind und mit militäri- freudlose Jugend?“ (Nr. 14) Ehrgeiz von Eltern, die ihre Kinder Eine große Rolle spielt für jeden der Moral und des olympischen scher Gewalt unterdrückt, einge- von Termin zu Termin hetzen. Na- Menschen, auch den Schüler, wie Olympia, Frieden und Völker- Geistes. sperrt und getötet werden. Das würde ich nicht mit mehr türlich hat auch die Schule großen er an eine Aufgabe herangeht. Der freundschaft sind identisch. Zwi- Wer für Olympia trainiert hat, Die Sportfunktionäre des IOC oder weniger Schuljahren in Ver- Einfluß, die Fähigkeit ihrer Lehrer, sich Verweigernde stöhnt unter ei- schen ihnen darf es keine Lücke sollte sich fragen, ob er sich zum können sich als Brechmittel ver- bindung bringen wollen, weit eher die vernünftige Belastung mit dem ner Last, die der andere locker geben. Darum ist der Boykott der Aushängeschild einer Diktatur dingen. Doris Pritschig, mit öffentlicher Fremdbetreuung, zu Lernenden, die Arbeitshaltung schultert. Bertold Meißner, Olympischen Spiele in China machen lassen will, in der Men- Offenburg mangelnder Zuwendung und Liebe des Schülers. Auch Schule ist nicht Friedrichshafen Geld regiert Wie Kapitulation

Betr.: „Sponsoren halten an Betr.: „Die Schreckensherr- Olympia fest“ (Nr. 14) schaft“ (Nr. 14)

Nur Toren können wirklich Die Aufregung um das Wilders- noch daran glauben, daß die Video spiegelt vor allem Feigheit Olympischen Spiele Feste der und vorauseilende Unterwerfung Völkerfreundschaft und des Frie- wider, zeigt es doch keine Fäl- dens sind. schungen, sondern nur, was belegt Knallharte Interessen beherr- und beliebig ergänzt werden kann. schen diese Spiele, in die Funktio- Richtig ist Ihre Feststellung, daß es näre der Spiele wie die der heimi- Aufgabe aller muslimischen Grup- schen Sportverbände einbezogen pen und Organisationen wäre, un- sind. zweifelhaft deutlich zu machen, In einem Lied meiner Jugend daß sie Mord- und Gewalttaten im hieß es: „Geld nur allein regiert Namen des Islam aus der muslimi- die Welt, dazu verhilft Betrügen schen Gesellschaft ausmerzen …“ Wie wahr! wollen, daß sie den Religions- Nora Bornagius, wechsel als Teil menschlicher Frei- Recklinghausen heit achten, sich auch in muslimi- schen Ländern zur Religionsfrei- heit bekennen und die Meinungs- Von den an uns gerichteten Leser- freiheit respektieren. Wenn ich le- briefen können wir nur wenige, und diese oft nur in gekürzten Aus- se, daß ein deutscher Fußballver- zügen, veröffentlichen. Die Leser- ein kein Kreuz auf seinem Trikot briefe geben die Meinung der Ver- zeigen darf, dann kommt das einer fasser wieder, die sich nicht mit der Meinung der Redaktion zu decken Kapitulation unseres christlich-be- braucht. Anonyme oder anonym stimmten Europas gleich. Viel bleiben wollende Zuschriften wer- schlimmer geht es wirklich nicht den nicht berücksichtigt. Alle ge- druckten Leserbriefe werden auch mehr! Hans-Dieter Otto, ins Internet gestellt. Demonstration für Tibets Freiheit: Politik und Sponsoren weltweit sind aber gegen einen Boykott von Olympia. Foto: ddp Grevenbroich Wer weiß das noch: Schüler vereitelten Attentat auf Adenauer Hilfsbereite PAZ-Leser

Betr.: „Mutter der jüdischen See- land war schon bald nach dem die unmittelbar nach Verhand- die Adresse von Konrad Adenauer Betr.: Leserbrief „Monte Rosa“ verfolgen konnte, was da geschah, fahrt“ (Nr. 12) Krieg das Thema der Wiedergut- lungsbeginn auf den Leiter der lasen, schöpften sie Verdacht und (Nr. 12) war die Spurensuche erfolgreich. machung von primärer Bedeutung. deutschen Delegation in Den Haag brachten das Päckchen zur Polizei. Mosaikartig konnte Herr Strot- Dankenswert ist, daß die PAZ Bereits am 21. März 1952 hat die und auf den damals amtierenden Wie sich herausstellte, enthielt das Nach 63 Jahren Flucht über die mann durch die unterschiedlichen immer wieder auch über solche von Bomben zerstörte Bundesre- Bundeskanzler Adenauer verübt Päckchen tatsächlich einen hoch- Ostsee zu berichten fand ich sehr Berichte das unvorstellbare Drama Begebenheiten berichtet, die zwar publik Deutschland unter Konrad worden sind. Die „Organisation jü- gefährlichen Sprengsatz. Der gut. Heute möchte Herrn Strot- im Hafen nachvollziehen. In einem nicht von epochaler Bedeutung Adenauer in Den Haag Wiedergut- discher Partisanen“ bekannte sich Sprengmeister Karl Reichert kam mann Danke sagen für alle Hilfe Brief aus Hamburg wurden von ei- sind, aber doch das Leben im machungsverhandlungen mit Is- unmittelbar danach zu den An- beim Versuch die Paketbombe zu bei der Spurensuche des Schiffes nem damals 17jährigen Soldaten Deutschland des vergangenen rael aufgenommen. Es wurde er- schlägen und nannte als Tatmotiv entschärfen ums Leben. Frage an „Monte Rosa“, das auch ihn geret- ähnliche Erfahrungen niederge- Jahrhunderts anschaulicher ma- reicht, daß jüdische Unternehmen die Wiedergutmachungsverhand- die Leser: „Wer weiß das noch?“ tet hat. Danke an die Preußische schrieben. Eine Rote-Kreuz- chen. So wie zum Beispiel Jan und Privatpersonen so angemes- lungen mit Israel. Die Entschlossenheit der Schü- Allgemeine Zeitung, die unseren Schwester aus Oldenburg schrieb Heitmanns Essay über die Ham- sen wie möglich entschädigt wur- Beide Attentate schlugen fehl. ler ging damals durch die Presse. Artikel veröffentlichte. Herr Strot- auch über die „Monte Rosa“. burger Fairplay-Reederei. Zu dem den. Die vom Nachkriegsdeutsch- Adenauer entging dem Anschlag. Sie wurden als Helden gefeiert. mann hatte mit derart großer An- Wir sehen, die PAZ-Leser ant- was über Lucy Borchards Tüchtig- land geleisteten Entschädigungen Jedoch nur weil zwei Münchner Konrad Adenauer hat sie nach teilnahme an dem Schicksal der worten auf offene Fragen. Für diese keit, ihre Firma und das Vermögen fanden internationale Beachtung Schüler besonders aufmerksam Bonn eingeladen und jedem eine vielen Menschen nicht gerechnet. Antworten dankt Herr Strotmann 1938 vor dem Zugriff der Nazis zu und Anerkennung. Leider wurde waren. Die beiden, Bruno Bayers- goldene Uhr geschenkt. Die Atten- Viele haben ihre persönlichen Er- besonders, auch wenn sich aus sei- bewahren, während „andere jüdi- die Sühneaktion durch kriminelle dorf und Werner Breitschopp, täter sind nie gefunden worden. innerungen erzählt, es gab auch ner Ersatzpioniereinheit Höxter sche Reederfamilien ihr ganzes Handlungen mit Todesfolge über- wurden von einem Unbekannten Sind sie etwa noch unter uns!? Hinweise über entsprechende Lite- noch keiner gemeldet hat. Es hat Hab und Gut verloren“, möchte ich schattet. Weitgehend in Vergessen- gebeten, ein Päckchen zur Post zu Peter Kopyciok, ratur. Da Herr Strotmann durch wohl niemand überlebt! folgendes ergänzen: In Deutsch- heit geraten sind zwei Attentate, bringen. Als die cleveren Burschen Kipfenberg sein hohes Fieber 1945 nicht alles Karl Heinz Lohmann, Osnabrück Garstige Folgen für ein garstiges Volk Alle sind gleich

WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Betr.: „Der Kompromiß“ (Nr. 13) triebenen, was die Deutschen ins- lett deutscher Täterschaft; die Betr.: „Gericht erzwingt Gebets- DAS OSTPREUSSENBLATT gesamt hiervon zu erwarten? Nun, „Gustloff“: Selbst schuld! Lams- raum“ (Nr. 12) Seit geraumer Zeit berichtet eine Auswahl garstiger Folgen für dorf, Schwientochlowitz, Potulitz: Chefredakteur: nen Zeitung / Das Ostpreußenblatt werden mit dem Beginn des Abonne- auch die PAZ über das angedachte ein garstiges Volk in einem garsti- Selbst schuld! Dresden, Hamburg, Ein deutsches Gericht sollte un- Klaus D. Voss ments Mitglieder der Landsmann- Berliner „Zentrum gegen Vertrei- gen Land; mit einem ähnlichen Ak- Swinemünde, Köln, Würzburg: abhängig urteilen und nicht, wie (V. i. S. d. P.) schaft Ostpreußen e. V. und ihrer bungen“. Der Plural dieses letzte- zent wohl, wie ihn die siegerlizen- Selbst schuld! Sibirische Gulags: im angeführten Fall einzelne Perso- Untergliederungen. Die Aufnahme Chef vom Dienst, Leserbriefe, Bü- ren Begriffes relativiert bereits die sierten Schulbücher der Besat- Selbst schuld! Zweieinhalb Millio- nen beziehungsweise Gruppen be- cher: Rebecca Bellano; Politik, Pano- der Bezieher in die Heimatkreise oder rama, Preußen/Berlin: Hans Heckel; Landesgruppen erfolgt durch schrift- umfängliche Einmaligkeit dieser zungsmächte von 1946 dem deut- nen Vertreibungstote, ein Viertel vorzugen! Kultur, Unterhaltung, Leben heute: liche Beitrittserklärung. Diese kann mörderischen Barbarei auf jahr- schen Nachwuchs vorsetzten, mit Deutschlands im Osten amputiert: Wenn muslimische Schüler – Silke Osman; Geschichte, Landeskun- zusammen mit dem Antrag auf Liefe- de, Ost preußen heute: Dr. Manuel rung der Preußischen Allgemeinen hundertealtem deutschen Staatsge- dem Ziel transatlantischer wie so- Selbst schuld! Selbst schuld! Mea hier ein einziger – für sich einen Ruoff; Heimatarbeit, Aktuelles: Flori- Zeitung / Das Ostpreußenblatt erklärt biet samt dessen Raub. Alle uner- zialistischer „reeducation“ bei Ver- maxima culpa, vom Säugling bis Gebetsraum beanspruchen kön- an Möbius; Ostpreußische Familie: werden. Der Mitgliedsbeitrag in Höhe Ruth Geede. von einem Drittel des Brutto-Inlands- schrockene Standhaftigkeit und die innerlichung deutscher Häßlich- zum Greis! Deutsches Leid? Gibt es nen, dann ist dieses ein Verstoß ge- bezugspreises der Preußischen Allge- respektgebietenden Kämpferqua- keit, mit der daraus resultierenden nicht … gen das Gleichheitsprinzip. Dieses Freie Mitarbeiter: Wilfried Böhm, meinen Zeitung / Das Ostpreußen- Dr. Richard G. Kerschhofer (Wien), blatt wird zusammen mit dem jeweils litäten der so engagierten BdV-Vor- Dauerverpflichtung zur Reue. Was Da wende ich mich doch lieber gleiche Gericht ist doch, um die Hans- Joachim von Leesen, Wolf gültigen Abonnementspreis in einer sitzenden haben nicht verhindern so von einer Dokumentation des nach Leipzig zu den Grabsteinen Gleichbehandlung der Bürger, die Oschlies Summe erhoben und dient der Unter- stützung der Arbeit der Landsmann- können, daß das nunmehr be- Erlebten der direkt Betroffenen be- der Gedächtnisstätte Borna. Trauer in unserem Staat leben, zu gewähr- Verantwortlich für den Anzeigenteil: schaft Ostpreußen e. V. schlossene „Sichtbare Zeichen“ ziehungsweise von diesem Teil muß Elektra tragen – nicht rechte leisten, verpflichtet, Kindergärten, Knut Bantow. nicht mehr das Projekt der deut- deutscher Geschichte übrigbleiben oder linke, sondern Trauer, die kein Schulen, Gymnasien anzuweisen, Anschrift für alle: Oberstraße 14 b, Telefon (040) 41 40 08-0 20144 Hamburg. Verlag: Landsmann- schen Vertriebenen ist, sondern wird, wird ein Gemälde in den rot- Volk der Erde seinen Toten versagt. daß für katholische Kinder in Kin- schaft Ostpreußen e.V., Oberstraße 14 Telefon Redaktion (040) 41 40 08-32 auch der „Versöhnung“ dienen sol- weiß-(blauen) Farben der östlichen In Wahrheit, die allein frei macht. dergärten, in Schulen, für Gymna- b, 20144 Hamburg. Preußische Allge- Fax Redaktion (040) 41 40 08-50 le. Was haben die deutschen Ver- Nachbarn sein mit dem Büßervio- Stephanie Heidelmeyer, Alzenau siasten katholischen Glaubens Ge- meine Zeitung/Das Ostpreußenblatt Telefon Anzeigen (040) 41 40 08-41 ist das Organ der Landsmannschaft betsräume bereitgestellt werden, in Ostpreußen und erscheint wöchent- Telefon Vertrieb (040) 41 40 08-42 lich zur Information der Mitglieder Fax Anz./Vertrieb (040) 41 40 08-51 denen sie, wie in katholischen Fa- des Förderkreises der Landsmann- http://www.preussische-allgemeine.de Beachtung der Opfer, nicht Schuld der Täter milien üblich, ihre Tisch- und An- schaft Ostpreußen. – Ab 1. 1. 2006 Bezugspreis Inland 8,30 Euro monat- gelusgebete, ohne verunglimpft zu E-Mail: lich einschließlich 7 Prozent Mehr- Betr.: „,Gustloff‘“ (Nr. 10) 1943 beschworen und bejubelt hat- sondern nur 0,3 Prozent überleben werden, verrichten können. Was wertsteuer, Ausland 10,50 Euro mo- ten. Bloß so hatte sich dieser konnten, entzieht sich die Schuld- müßte ein Steppke von, sagen wir natlich, Luftpost 14,50 Euro monat- redaktion@ preussische-allgemeine.de lich. Abbestellungen sind mit einer anzeigen@ preussische-allgemeine.de Die „Gustloff“-Tragödie läßt mich Schwätzer das nicht vorgestellt. frage der Diskussion. fünf Jahren, über sich ergehen las- Frist von einem Monat zum Quartals - vertrieb@ preussische-allgemeine.de als 1942 Geborenen nicht unbe- Wer sich entziehen wollte, auf den Man sollte annehmen, daß nach sen, wenn er vor der Mahlzeit auf- ende schriftlich an den Verlag zu richten. Konten: HSH Nordbank, BLZ Landsmannschaft Ostpreußen: rührt, hatte meine Familie – nach warteten schon die Kettenhunde. dem Krieg irgendwann wieder stehen, sich bekreuzigen und ein 210 500 00, Konto-Nr. 192 344 000. http://www.ostpreussen.de Panzerbeschuß vor Elbing knapp Die durch den Film angestoßene menschliche Vernunft einkehren Tischgebet sprechen würde? Le- Postbank Hamburg, BLZ 200 100 20, Bundesgeschäftsstelle: Konto-Nr. 84 26-204 (für Vertrieb); lo@ ostpreussen.de dem Tod entronnen – in jenen Ta- Diskussion, ob die Versenkung der und Achtung der Opfer und nicht ben wir noch in unserer Kultur Konto-Nr. 907 00-207 (für Anzeigen). gen Gotenhafen tangierend gerade „Gustloff“ ein Kriegsverbrechen der Täter gezollt werden würde. oder in einer von muslimischer Für unverlangte Einsendungen wird das noch nicht überrannte Pom- sei, führt zu nichts. Sie war Eskala- Der Film wurde diesem Anspruch Dominanz geprägten? Dieses Di- nicht gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Für Anzei- mern erreicht, wo in Köslin unsere tionsstufe und Überreaktion in der kaum gerecht. Bomber-Harris Sta- lemma mit der Überfremdung ha- gen gilt Preisliste Nr. 28,. Druck: Verwundungen versorgt wurden. Dynamik einer grauenhaften Perio- tuen und die spektakuläre Zur- ben wir doch den Roten-Grünen zu Schleswig-Holsteinischer Zeitungs- www.preussische-allgemeine.de Verbrechen an der Menschheit wa- de. Auch bei dem gleichzeitig statt- Schau-Stellung des Todesbringers verdanken. Die arbeiten doch verlag GmbH, Fehmarn Str. 1, 24782 Büdelsdorf . – ISSN 0947-9597. Die Benutzername/User-ID: paz ren seinerzeit an der Tagesordnung findenden Todesmarsch der Fünf- S13 von Torpedo-Marinesko im schon seit Jahren daraufhin, unsere Bezieher der Preußischen Allgemei- Kennwort/PIN: 1536 – Goebbels und Konsorten beka- tausend von Königsberg nach Marinemuseum Kaliningrad auch abendländische Kultur auszurot- men den totalen Krieg, den sie Palmnicken, bei dem nicht zehn, nicht. Dietrich Peylo, Oberstenfeld ten. Paul Narkus, Magdeburg VI Nr. 16 – 19. April 2008 PANORAMA

MELDUNGEN ZITATE

Jeder dritte Beuten die Älteren die Jünge- ren aus, wie nach der jüngsten US-Schüler geht Rentenerhöhung behauptet? Der Regierungssachverständige ohne Abschluß Bert Rürup wies Pauschalver- dächtigungen gegenüber der Washington – Ein knappes Drit- Rentnergeneration im „Focus“ tel der US-amerikanischen Schü- vom 14. April zurück: ler erlangt keinen Schulabschluß. Damit ist die Abbrecherquote „Es wäre falsch, den Älteren dreimal so hoch wie in Deutsch- pauschal zu unterstellen, gegen- land. Unter den jungen Schwar- über den Ansprüchen und Pro- zen und Hispanos beendet sogar blemen der Jüngeren ignorant nur rund die Hälfte die „High- zu sein. Ich halte den Generatio- school“ mit einem Abschluß. Dies nenkonflikt ohnehin mehr für meldete der „Spiegel“ unter Beru- ein journalistisches Produkt als fung auf eine US-Studie. für ein tatsächliches Problem.“

Auf die Frage, wovon es in Anregung zur Berlin zu viele gebe, meinte der türkischstämmige Regisseur Gotteslästerung Neco Celik:

München – Deutsche Atheisten „Deutsche.“ haben einen „Kunstpreis Blasphe- mie“ ausgeschrieben. Prämiert Der Chef des Meinungsfor- werden sollen „Kunstwerke, die schungsinstitutes „Forsa“, Man- humorvoll und intelligent überna- fred Güllner, sagte laut „Spie- türliche (= meist religiöse) Vorstel- gel“ vom 14. April über SPD- lungen auf die Schippe nehmen Chef Kurt Beck: und so geeignet sind, deren Allein- Think positive Zeichnung: Mohr vertretungsanspruch zu untermi- „Beck hat sich zur Witzfigur nieren und somit die Freiheit von der deutschen Politik gemacht. Gesellschaft und Kunst zu för- Mit jedem Auftritt wird dieser dern“. Als Anregung zur Gotteslä- Eindruck nur noch verstärkt.“ sterung wird ein Verstoß gegen das erste der Zehn Gebote genannt. Mitschuld Bundespräsident a. D. Roman Stifter des Blasphemie-Preises ist Herzog wundert sich nicht, daß der Bund für Geistesfreiheit. idea linksradikale Populisten Zulauf Wieso wir so optimistisch sein sollen, warum Beck sich nicht zu sorgen braucht, und haben. In der „Bild“-Zeitung vom 15. April macht er die Re- warum wir mit den Italienern fertig sind / Der Wochenrückblick mit HANS HECKEL ZUR PERSON gierenden dafür verantwortlich: s vergeht keine Woche Mineralöl- oder sonst welcher verantwortungsvollen Politikern chen bewegen.“ Ja, eben! Aber „Den Leuten ist viel verspro- mehr, in der uns nicht Poli- Steuer verloren haben und trotz in unserem Land. Moment mal, hat er das jetzt in chen worden, aber die Nettolöh- Erfahrener E tiker und Wirtschaftsexper- ihres Optimismus’ gar nicht mehr Die „SZ“ konfrontiert uns mit Rom oder in Berlin geschrieben? ne sind wegen Abgaben, Steu- ten „vor Pessimismus warnen“. groß dazukonsumieren können. dem unsagbaren Sündenregister Oder von München aus nur die ern und Inflation mehr als ein Finanzpolitiker Die Konjunktur sei nämlich „ro- Die Batterien sind schon leer, be- des Italieners. Er habe, geißelt das Blickrichtung verwechselt? Jahrzehnt nicht gestiegen. Das bust“. Und das Gezappel an den vor die konjunkturelle Dunkelheit Blatt, Gesetze erlassen, „die sei- Egal, mit denen da unten sind stellt spätestens die Hausfrau achdem Kapitalmärkten? Ach Gottchen – zurückkehrt ins „vom Auf- nem eigenen Medienimperium wir fertig. fest, wenn sie ins Portemonnaie NGeorg das lege sich schon „in der zwei- schwung verwöhnte Deutsch- genutzt haben“, als er das letzte Genauso fühlten sich die Italie- guckt. Mehr Netto vom Brutto – Milbradt wegen ten Jahreshälfte“, wo sich angeb- land“. Mal Ministerpräsident war. Geset- ner allerdings auch, ziemlich fer- das würde sofort Reformbereit- mutmaßlicher lich alles legt, was in der ersten Das sieht nicht gut aus, weshalb ze zum eigenen Nutzen. Käme in tig nämlich, weshalb sie dem „Po- schaft schaffen ... zu vieles (ist) Verstrickungen partout keine Ruhe geben will. So sich Nervosität breitmacht in den unseren Parlamenten nie vor, wie pulisten“ auf den Leim gegangen hochtrabend Reform genannt in undurchsich- erzählt man es uns in jedem (Kri- Reihen der Großen Koalition. Die wir immer aufs Neue zufrieden sind. worden, was in Wahrheit Klek- tige Anlagege- sen-)Jahr. bekämpft jeder der dortigen Ak- beobachten, wenn es um Politi - Erst die peinlichen Müllberge kerkram war.“ schäfte bei der An den Deutschen würgt indes teure je nach Temperament auf kerdiäten oder Altersbezüge geht, von Neapel, dann wollte die staat- Sachsen-LB das Handtuch gewor- ein Gefühl, daß die Inflation sol- seine eigene Weise. Nur die Kanz- um Parteienfinanzierung oder liche Fluggesellschaft Alitalia kei- fen hat, soll nun ein anderer die cher Warnungen einen trüben lerin strahlt eine beneidenswerte Gelder für parteieigene Stiftun- ner haben und schließlich der Kohlen aus dem Feuer holen: der Grund haben muß. In der Infla- Ruhe aus. Ihr Verzicht auf inhalt- gen. Skandal mit der verseuchten Büf- Zapatero smarte CDU-Politiker und bishe- tion der Preise glauben wir ihn liche Positionen zahlt sich für An- Warum haben die Italiener Ber- fel-Mozarella. Da war kein Halten rige sächsische Finanzminister gefunden zu haben: Es sieht ganz gela Merkel in den Umfragen im- lusconi überhaupt gewählt? Das mehr und der Mittelinks-Premier macht Ernst! Stanislaw Tillich. Milbradt schlug und gar nicht so blendend aus, mer prächtiger liegt an seiner Romani Prodi stürzte. Schade, das den 1959 in Neudörfel Gebore- wie es nach dem Geschmack der aus. Macht als „Me- war ein Politiker, den wir moch- nen als Nachfolger selbst vor. Til- Politiker aussehen sollte im Jahr Kurt Beck Schade um Prodi. dienmogul“, die ten, weil er so gut zu den unsrigen Mit Zapatero ist im Land lich entstammt einer sorbischen vor dem Wahljahr. Aber die Politi- würde auch gern Den Politiker haben in der Tat be- paßte. der Fortschritt eingezogen: Familie katholischen Glaubens. ker wären nicht die erfahrenen so hofhalten im trächtlich ist. In Aber vergiftete Lebensmittel, da Was spanisch ist, wird kurzerhand Nach dem Abitur am Sorbischen Strategen, die sie sind, wenn sie Kanzleramt und wir gemocht, Deutschland da- geht selbst den besonnenen Deut- verdrängt, verzerrt, verbogen. Gymnasium in Bautzen studierte keinen Plan hätten, der bis zum übt das schon gegen herrscht schen die Geduld aus. Wie der er an der TU Dresden, Abschluß Herbst 2009 hält – die „Warnun- mal in seiner weil er so gut zu eine klare Tren- „Focus“ berichtet, hat der TV- Die Homo-Ehe gibt es Diplomingenieur für Konstruk- gen“ sind ein wichtiger Teil dieses Rolle als SPD- den unsrigen paßte. nung von Politi- Journalist David Harnasch die schon, tion und Getriebetechnik. Plans. Chef. Wobei er ker- und Me- Probe gemacht, wie sensibel wir und um’s zu potenzieren, Vor seiner politischen Karriere Der geht so: Wenn die Deut- allerdings keine dienmacht. Die in dieser Frage sind. Er klärte die darf solch ein Pärchen – welcher war er als Konstrukteur eines schen trotz der stetig steigenden schöne Figur macht, alle lachen „Freundeskreise“ der großen Par- Menschen darüber auf, daß deut- Hohn – Elektronikunternehmens in Ka- Preise gut gelaunt weiter konsu- über ihn. Das braucht den Pfälzer teien in den aufsichtführenden scher Babybrei flächendeckend auch Kinder adoptieren. menz tätig, in den Jahren 1987 bis mieren bis zum Wahltag, dann aber nicht zu stören. Was halten Rundfunkräten der öffentlich- mit Dihydrogenmonoxid versetzt 1989 als Angestellter der Kreis- könnte die Binnennachfrage die sie ihm denn vor? Daß er „glück- rechtlichen Medien haben sich ja sei. Das spritzten Bauern massen- Geburten sind nicht sehr gefragt – verwaltung Kamenz, 1989 bis Konjunktur noch bis zum Urnen- los agiere“ und provinzielles bekanntlich ganz von selbst gebil- haft auf die Felder, obwohl es es kommen ja Migranten, 1995 arbeitete er als selbständiger gang durchschleppen. Während Mittelmaß sei. Alles Rhabarber. det. Darauf hatten unsere Parteien beim Einatmen tödlich wirke. Da- mit denen man sich nicht so plagt mittelständischer Unternehmer. die Sonne der Weltkonjunktur ge- Wer Glück hat, das kommt erst am keinerlei Einfluß. gegen sammelte Harnasch Unter- wie etwa mit Verwandten. Schon 1987 wurde Stanislaw Til- rade im Sumpf fauler Kredite ver- Ziel heraus, und „provinziell“ Und die „SZ“ hat noch mehr schriften, mit Erfolg: „Viele be- lich Mitglied der CDU in der DDR sinkt, schaltet Deutschland sozu- nannten sie Helmut Kohl auch. Widerwärtigkeiten über Berlusco- sorgte Bürger zögerten keine Se- Natürlich wird Vergangenheit und 1990 der CDU Deutschlands. sagen für eine Weile auf Batterie- In Deutschland kommt so ein ni ans Licht gebracht. Er habe sei- kunde, ihren Namen unter den bewältigt nach Belieben, In diesem Jahr wechselte Tillich betrieb um. Wichtig ist dabei nur, bißchen Kleinstadtmief nämlich ne Partei „Forza Italia“ erst vor 15 Aufruf zu setzen.“ das heißt, es wird im Stil der Zeit auch in die Politik; er wurde Ab- daß uns der letzte Heller erst im gut an. Strahlende Überflieger Jahren „zum Zwecke des Wahlsie- Allein der ungemein giftig klin- Geschichte umgeschrieben. geordneter der ersten frei gewähl- Oktober 2009 ausgeht, wenn werden von Gremien und Medien ges“ geschaffen und dann gende Name der Substanz reichte, ten Volkskammer. Ab 1994 über- wahlmäßig alles gelaufen ist. rechtzeitig ausgeschieden oder so „kurzer hand“ im Bündnis „Volk um das Engagement von Bürgern Beseitigt wird, was nicht genehm nahm er Aufgaben im EU-Parla- Danach ist natürlich Schluß mit lange durchgewalkt, bis sie ge- der Freiheit“ aufgehen lassen. zu entfachen, die sich von diesen – ob Denkmal, Straßennamen – ment, wo er zunächst Beobachter- der „Warnung vor Pessimismus“. schmeidig geworden sind. Also: Berlusconis Partei ist gewissenlosen Chemiegiganten und auch die Kirche, unbequem, status hatte und später den des Dann können die Politiker sich Von Grausen erfüllt blicken wir nicht nur verdächtig jung, sie nicht mehr alles bieten lassen stört längst im neuen Rahmen! Stellvertretenden Vorsitzenden wieder „den Herausforderungen da nach Frankreich mit seinem wurde überdies zu offenbar un- wollen. des Haushaltsausschusses. der Zukunft stellen“ und „den“ Sarkozy. Und völlig aus der Fas- lauteren Zwecken (Wahlsieg!) ge- Indes, „Dihydrogenmonoxid“ ist Was zählt der Feminist José In seine Heimat Sachsen kehrte (also unseren) „Gürtel enger sung bringt uns, was wir da jetzt gründet. Und dann rottet sie sich nichts anderes als Wasser, H2O. zu seinen größten Siegen? Stanislaw Tillich auf Einladung schnallen“. Sie werden dabei aus Italien vernehmen. „kurzerhand“ mit einer anderen Es ist in jedem Babybrei drin und Daß jetzt im Kabinett – olé – Kurt Biedenkopfs 1999 zurück, nicht versäumen, all jenen, die bis Die „Süddeutsche Zeitung“ zusammen, um den Kandidaten wer es einatmet, kann daran zu- die Damen überwiegen. der ihn in sein Kabinett holte. Seit dahin tatsächlich optimistisch (SZ) kann ihr Entsetzen darüber der Guten, den Ex-Kommunisten grundegehen, man nennt das Er- November 2004 leitete Tillich das weiterkonsumiert haben, vorzu- kaum zügeln, daß es dieser windi- Walter Veltroni, auszustechen. trinken. Haben sich die Unter- Doch seht, zum Ausgleich schuf Ministerium für Umwelt und halten, daß sie „trotz der Warnzei- ge Silvio Berlusconi tatsächlich Pfui Deibel! schreiber nun lächerlich gemacht, er drum Landwirtschaft, und übernahm chen über ihre Verhältnisse gelebt wieder geschafft hat. Wenn man Der „SZ“-Kommentator weiß weil sie gar nicht fragten, was für Männer, zart besaitet, 2007 wegen der Landesbank-Kri- haben“ und deshalb „Mitschuld den Kommentar aus München nach dem italienischen Debakel „Di...“ eigentlich ist? Ach nein, das ein Gleichheitsministerium, se das Finanzressort. Stanislaw tragen an der Zuspitzung der La- liest, fühlt man sich richtig wohl, („ein Schandfleck in der EU“) ge- ist nicht wichtig. Entscheidend von einer Frau geleitet. Tillich gilt als loyal, bescheiden ge“. im gutsortierten Deutschland zu nau, wie und wodurch eine De- ist, daß sie bereit waren, „ein Zei- und umgänglich. Sollte der Säch- Ein guter Plan, sehr voraus- leben und nicht in diesem ver- mokratie verlottert: „Was zählen chen zu setzen“. Allein darauf Mit Matscho, Matscho ist’s vorbei, sische Landtag Milbradts Vor- schauend das Ganze, eigentlich. worfenen Italien. noch die Inhalte, die Fragen poli- kommt es an, wenn man das und matsch sind die Señores – schlag folgen, wäre Tillich der er- Ja, eigentlich, denn der Haken ist, Berlusconi ist ein bekannter tischer Reformen, die Ernsthaftig- Interesse für Inhalte erfolgreich wohl ganz im Sinne von Partei ste gebürtige Sachse in seinem daß viel zu viele Deutsche ihren Erzschuft, schon im Auftritt das keit einer Idee, wenn doch schon hinter sich gebracht hat, um sich und Multi-Kulti-Mores ... Amt seit der Wiederbegründung letzten frei verfügbaren Heller exakte Gegenteil von Merkel, die richtigen Vokabeln die Leute desto leichter von „Vokabeln be- des Landes 1990. MRK längst zwischen Mehrwert-, Öko-. Beck und den übrigen routiniert- beflügeln und zum Kreuzchenma- flügeln“ zu lassen. Pannonicus