Leitbild der Heinrich-Böll-Stiftung Inhalt

Die Heinrich-Böll-Stiftung versteht sich als Teil der «grünen» ten. Nicht zuletzt treten wir für Gewaltfreiheit und eine aktive Die Heinrich-Böll-Stiftung mit Sitz in -, ge - dungsarbeit und als Ausdrucksform gesellschaftlicher Selbst- politischen Grundströmung, die sich weit über die Bundes- Friedenspolitik ein. genüber dem Deutschen Theater, ist eine politische Stiftung verständigung. Im Jahr 2019 vergab das Studienwerk republik hinaus in Auseinandersetzung mit den traditionellen Für unser Engagement suchen wir strategische Partner- und steht der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahe. Die Stif- der Heinrich-Böll-Stiftung 350 Stipendien an Studierende politischen Richtungen des Sozialismus, des Liberalismus und schaften mit anderen, die unsere Werte teilen. Wir handeln tung versteht sich als Agentur für grüne Ideen und Projekte, als und Promovenden neu. Die Mitgliederversammlung, des Konservatismus herausgebildet hat. Unsere gemeinsamen unabhängig und in eigener Verantwortung. reformpolitische Zukunftswerkstatt und internationales Netz- bestehend aus 49 Personen, ist das oberste Beschlussfassungs- Grundwerte sind Ökologie und Nachhaltigkeit, Demokratie Wir haben unsere Wurzeln in der Bundesrepublik und sind werk mit Partnerprojekten in rund 60 Ländern. Sie koo periert organ und wählt u. a. den Vorstand. Den hauptamtlichen und Menschenrechte, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit. zugleich ideell wie praktisch ein internationaler Akteur. mit 16 Landesstiftungen in allen Bundesländern. Heinrich Vorstand bilden z. Zt. Barbara Unmüßig und Dr. Ellen Ueber- Ein besonderes Anliegen ist uns die Geschlechterdemokratie, Unser Namensgeber, der Schriftsteller und Nobelpreisträ- Bölls Ermutigung zur zivilgesellschaftlichen Einmischung in schär. Die Geschäftsführung hat Steffen Heizmann inne. also die gesellschaftliche Emanzipation und die Gleichberech- ger Heinrich Böll, steht für eine Haltung, der wir uns selbst die Politik ist Vorbild für die Arbeit der Stiftung. Deren vor- Die Satzung sieht für die Organe der Stiftung und die haupt- tigung von Frauen und Männern. Wir engagieren uns für die verpflichtet sehen: Verteidigung der Freiheit, Zivilcourage, rangige Aufgabe ist die politische Bildung im In- und Ausland amtlichen Stellen eine Quotierung für Frauen sowie für Mig- Gleichberechtigung kultureller und ethnischer Minderheiten streitbare Toleranz und die Wertschätzung von Kunst und zur Förderung der demokratischen Willensbildung, des gesell- rantinnen und Migranten vor. Zur Zeit unterhält die Stif- S. 2 S. 25 S. 43 und für die soziale wie politische Partizipation von Immigran- Kultur als eigenständige Sphären des Denkens und Handelns. schaftspolitischen Engagements und der Völkerverständigung. tung Auslandsbüros in Belgien, Frankreich, Polen, Tschechien, Dabei orientiert sie sich an den politischen Grundwerten Öko- der Türkei, Griechenland, Russland, Georgien, Ukraine, Bos- logie, Demokratie, Solidarität und Gewaltfreiheit. Ein nien, Serbien, Israel, Libanon, dem arabischen Nahen Osten, Wir sind eine grüne Ideenagentur Wir engagieren uns bei der Entwicklung einer besonderes Anliegen ist ihr die Verwirklichung einer demokra- Tunesien, Marokko, Kenia, Nigeria, Senegal, Südafrika, Thai- Vorwort ...... 1 europäischen politischen Öffentlichkeit. tischen Einwanderungsgesellschaft sowie einer Geschlechter- land, Myanmar, Kambodscha, Indien, China, Hongkong, Bra- Klimagerechtigkeit – jetzt! ...... 2

Wir geben Denkanstöße für demokratische Wir unterstützen die politische Partizipation der demokratie als eines von Abhängigkeit und Dominanz freien silien, Kolumbien, Chile, Mexiko, El Salvador und den USA. 2019 Jahresbericht Reformen und soziale Innovationen. Zivilgesellschaft und beteiligen uns an Konferen- Verhältnisses der Geschlechter. Darüber hinaus fördert Im Jahr 2019 standen der Stiftung circa 71 Millionen Energie- und Mobilitätswende gestalten ...... 6 Wir engagieren uns für ökologische Politik und zen und Verhandlungen im Rahmen multilateraler die Stiftung Kunst und Kultur als Element ihrer politischen Bil- Euro aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung. Für eine verantwortungsvolle Infrastruktur- und Rohstoffpolitik ...... 10 nachhaltige Entwicklung im globalen Maßstab. Organisationen. Wir geben Kunst und Kultur Raum zur Darstellung Für eine alternative Landwirtschaft und nachhaltige Entwicklung ...... 14 und Auseinandersetzung. Wir engagieren uns weltweit für Ökologie, Demokratie und Menschenrechte stärken ...... 18 Wir vermitteln Wissen von Expertinnen und Demokratie und Menschenrechte Experten an politische Akteure. Frauen- und LGBTI-Rechte verteidigen...... 22

Wir sind ein Ort für offene Debatten und fördern den Ökologie und Demokratie sind für uns untrennbar. Migrationspolitik nachhaltig und human weiterdenken ...... 26 Dialog zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft Wir unterstützen deshalb Personen und Projekte, die und Gesellschaft. sich für Ökologie, Menschenrechte, Demokratie und Für ein solidarisches Europa in Zeiten der Krise ...... 30 Wir fördern begabte, gesellschaftspolitisch Selbstbestimmung einsetzen. 30 Jahre Friedliche Revolution ...... 34 engagierte Studierende im In- und Ausland. Wir fördern weltweit die Entwicklung von Rechts- Wir dokumentieren die Geschichte der grünen staatlichkeit und demokratischer Partizipation. Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung ...... 36 Bewegung als Fundus für die Forschung und Wir setzen uns für die Überwindung von Dominanz, Jahresbericht Öffentliche Räume ...... 40 Quelle politischer Orientierung. Fremdbestimmung und Gewalt zwischen den Kunst und Kultur...... 42 Geschlechtern ein. Wir sind ein internationales Politik-Netzwerk Wir betrachten ethnische und kulturelle Vielfalt 2019 Heinrich-Böll-Haus Langenbroich ...... 44 als Bestandteil einer demokratischen Kultur. Studienwerk – Rückenwind für junge Talente ...... 45 Wir verstehen uns als Teil eines globalen grünen Wir ermutigen zu Zivilcourage und gesellschaft- Netzwerkes und fördern die Entwicklung der grünen lichem Engagement. GreenCampus – Politik erfolgreich machen! ...... 48 politischen Bewegung auf allen Kontinenten. Wir vermitteln Knowhow für erfolgreiche Selbst- Archiv Grünes Gedächtnis ...... 49 Ein besonderes Anliegen ist uns die Verbreiterung organisation und Intervention an politische Akteurinnen und Vertiefung der europäischen grünen Bewegung. und Akteure. Preisverleihungen ...... 50

Stiftungsmanagement ...... 51

Engagement, fachliche und menschliche Kompetenz, Kreati- Wir überprüfen und verbessern unsere Arbeit in einem kon- Gremien ...... 58 vität und Flexibilität zeichnen unsere Mitarbeiterinnen und tinuierlichen Prozess und stellen uns der internen und externen Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten ...... 59 Mitarbeiter im In- und Ausland aus. Sie sind hoch qualifiziert, Bewertung. Wir stehen für einen wirtschaftlichen, effizienten Adressen ...... 60 teamorientiert und bilden mit ihrer überdurchschnittlichen Einsatz der uns zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel Motivation das Vermögen der Stiftung. und sorgen für transparente Geschäftsabläufe. Fördern und spenden ...... 63 Chancengleichheit und ein respektvoller Umgang zwischen Wir praktizieren ein produktives Miteinander von Bundes- Frauen und Männern verschiedenen Alters, verschiedener stiftung und Landesstiftungen. religiöser Bekenntnisse, ethnischer Herkunft und sexueller Wir sind ein verlässlicher Partner für ehrenamtliches Enga- Orientierung sind konstitutiv für die Stiftung. Interkulturelle gement und für die Zusammenarbeit mit Dritten. Wer wir sind Impressum Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Redaktion und Konzeption: Susanne Dittrich Kompetenz und ein produktiver Umgang mit Vielfalt sind Teil Als politische Stiftung handeln wir unabhängig und in eige- Cover: Stephan Röhl Texte: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Heinrich-Böll- Stiftung Gestaltung: unserer Betriebskultur. ner Verantwortung auch gegenüber Bündnis 90/Die Grünen. KALUZA + SCHMID Studio GmbH, Berlin (nach einem Entwurf von state, Berlin) Papier: umweltfreundlich, chlorfrei gebleicht Auflage: 2.800 Stand: 30. April 2020 Die einzelnen Beiträge stehen unter der Wechselseitiger Respekt und eine vertrauensvolle Zusam- Unsere Eigenständigkeit wahren wir auch bei der Auswahl Umschlagfoto: Wofür wir einstehen Lichtinstallation zum Gedenken Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 Dieser Bericht ist kostenlos erhältlich bei der Heinrich-Böll-Stiftung, menarbeit mit unseren Partnern bilden die Grundlage unserer unserer Führungskräfte und der Besetzung unserer Gremien. an 30 Jahre Friedliche Revolution Schumannstraße 8, 10117 Berlin T 030-285 34-0 F 030-285 34-109 E [email protected] W www.boell.de Geschäftsbeziehungen. an der Südfassade der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin Wie wir arbeiten

ID-Nr. 2091007 Leitbild der Heinrich-Böll-Stiftung Inhalt

Die Heinrich-Böll-Stiftung versteht sich als Teil der «grünen» ten. Nicht zuletzt treten wir für Gewaltfreiheit und eine aktive Die Heinrich-Böll-Stiftung mit Sitz in Berlin-Mitte, ge - dungsarbeit und als Ausdrucksform gesellschaftlicher Selbst- politischen Grundströmung, die sich weit über die Bundes- Friedenspolitik ein. genüber dem Deutschen Theater, ist eine politische Stiftung verständigung. Im Jahr 2019 vergab das Studienwerk republik hinaus in Auseinandersetzung mit den traditionellen Für unser Engagement suchen wir strategische Partner- und steht der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahe. Die Stif- der Heinrich-Böll-Stiftung 350 Stipendien an Studierende politischen Richtungen des Sozialismus, des Liberalismus und schaften mit anderen, die unsere Werte teilen. Wir handeln tung versteht sich als Agentur für grüne Ideen und Projekte, als und Promovenden neu. Die Mitgliederversammlung, des Konservatismus herausgebildet hat. Unsere gemeinsamen unabhängig und in eigener Verantwortung. reformpolitische Zukunftswerkstatt und internationales Netz- bestehend aus 49 Personen, ist das oberste Beschlussfassungs- Grundwerte sind Ökologie und Nachhaltigkeit, Demokratie Wir haben unsere Wurzeln in der Bundesrepublik und sind werk mit Partnerprojekten in rund 60 Ländern. Sie koo periert organ und wählt u. a. den Vorstand. Den hauptamtlichen und Menschenrechte, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit. zugleich ideell wie praktisch ein internationaler Akteur. mit 16 Landesstiftungen in allen Bundesländern. Heinrich Vorstand bilden z. Zt. Barbara Unmüßig und Dr. Ellen Ueber- Ein besonderes Anliegen ist uns die Geschlechterdemokratie, Unser Namensgeber, der Schriftsteller und Nobelpreisträ- Bölls Ermutigung zur zivilgesellschaftlichen Einmischung in schär. Die Geschäftsführung hat Steffen Heizmann inne. also die gesellschaftliche Emanzipation und die Gleichberech- ger Heinrich Böll, steht für eine Haltung, der wir uns selbst die Politik ist Vorbild für die Arbeit der Stiftung. Deren vor- Die Satzung sieht für die Organe der Stiftung und die haupt- tigung von Frauen und Männern. Wir engagieren uns für die verpflichtet sehen: Verteidigung der Freiheit, Zivilcourage, rangige Aufgabe ist die politische Bildung im In- und Ausland amtlichen Stellen eine Quotierung für Frauen sowie für Mig- Gleichberechtigung kultureller und ethnischer Minderheiten streitbare Toleranz und die Wertschätzung von Kunst und zur Förderung der demokratischen Willensbildung, des gesell- rantinnen und Migranten vor. Zur Zeit unterhält die Stif- S. 2 S. 25 S. 43 und für die soziale wie politische Partizipation von Immigran- Kultur als eigenständige Sphären des Denkens und Handelns. schaftspolitischen Engagements und der Völkerverständigung. tung Auslandsbüros in Belgien, Frankreich, Polen, Tschechien, Dabei orientiert sie sich an den politischen Grundwerten Öko- der Türkei, Griechenland, Russland, Georgien, Ukraine, Bos- logie, Demokratie, Solidarität und Gewaltfreiheit. Ein nien, Serbien, Israel, Libanon, dem arabischen Nahen Osten, Wir sind eine grüne Ideenagentur Wir engagieren uns bei der Entwicklung einer besonderes Anliegen ist ihr die Verwirklichung einer demokra- Tunesien, Marokko, Kenia, Nigeria, Senegal, Südafrika, Thai- Vorwort ...... 1 europäischen politischen Öffentlichkeit. tischen Einwanderungsgesellschaft sowie einer Geschlechter- land, Myanmar, Kambodscha, Indien, China, Hongkong, Bra- Klimagerechtigkeit – jetzt! ...... 2

Wir geben Denkanstöße für demokratische Wir unterstützen die politische Partizipation der demokratie als eines von Abhängigkeit und Dominanz freien silien, Kolumbien, Chile, Mexiko, El Salvador und den USA. 2019 Jahresbericht Reformen und soziale Innovationen. Zivilgesellschaft und beteiligen uns an Konferen- Verhältnisses der Geschlechter. Darüber hinaus fördert Im Jahr 2019 standen der Stiftung circa 71 Millionen Energie- und Mobilitätswende gestalten ...... 6 Wir engagieren uns für ökologische Politik und zen und Verhandlungen im Rahmen multilateraler die Stiftung Kunst und Kultur als Element ihrer politischen Bil- Euro aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung. Für eine verantwortungsvolle Infrastruktur- und Rohstoffpolitik ...... 10 nachhaltige Entwicklung im globalen Maßstab. Organisationen. Wir geben Kunst und Kultur Raum zur Darstellung Für eine alternative Landwirtschaft und nachhaltige Entwicklung ...... 14 und Auseinandersetzung. Wir engagieren uns weltweit für Ökologie, Demokratie und Menschenrechte stärken ...... 18 Wir vermitteln Wissen von Expertinnen und Demokratie und Menschenrechte Experten an politische Akteure. Frauen- und LGBTI-Rechte verteidigen...... 22

Wir sind ein Ort für offene Debatten und fördern den Ökologie und Demokratie sind für uns untrennbar. Migrationspolitik nachhaltig und human weiterdenken ...... 26 Dialog zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft Wir unterstützen deshalb Personen und Projekte, die und Gesellschaft. sich für Ökologie, Menschenrechte, Demokratie und Für ein solidarisches Europa in Zeiten der Krise ...... 30 Wir fördern begabte, gesellschaftspolitisch Selbstbestimmung einsetzen. 30 Jahre Friedliche Revolution ...... 34 engagierte Studierende im In- und Ausland. Wir fördern weltweit die Entwicklung von Rechts- Wir dokumentieren die Geschichte der grünen staatlichkeit und demokratischer Partizipation. Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung ...... 36 Bewegung als Fundus für die Forschung und Wir setzen uns für die Überwindung von Dominanz, Jahresbericht Öffentliche Räume ...... 40 Quelle politischer Orientierung. Fremdbestimmung und Gewalt zwischen den Kunst und Kultur...... 42 Geschlechtern ein. Wir sind ein internationales Politik-Netzwerk Wir betrachten ethnische und kulturelle Vielfalt 2019 Heinrich-Böll-Haus Langenbroich ...... 44 als Bestandteil einer demokratischen Kultur. Studienwerk – Rückenwind für junge Talente ...... 45 Wir verstehen uns als Teil eines globalen grünen Wir ermutigen zu Zivilcourage und gesellschaft- Netzwerkes und fördern die Entwicklung der grünen lichem Engagement. GreenCampus – Politik erfolgreich machen! ...... 48 politischen Bewegung auf allen Kontinenten. Wir vermitteln Knowhow für erfolgreiche Selbst- Archiv Grünes Gedächtnis ...... 49 Ein besonderes Anliegen ist uns die Verbreiterung organisation und Intervention an politische Akteurinnen und Vertiefung der europäischen grünen Bewegung. und Akteure. Preisverleihungen ...... 50

Stiftungsmanagement ...... 51

Engagement, fachliche und menschliche Kompetenz, Kreati- Wir überprüfen und verbessern unsere Arbeit in einem kon- Gremien ...... 58 vität und Flexibilität zeichnen unsere Mitarbeiterinnen und tinuierlichen Prozess und stellen uns der internen und externen Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten ...... 59 Mitarbeiter im In- und Ausland aus. Sie sind hoch qualifiziert, Bewertung. Wir stehen für einen wirtschaftlichen, effizienten Adressen ...... 60 teamorientiert und bilden mit ihrer überdurchschnittlichen Einsatz der uns zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel Motivation das Vermögen der Stiftung. und sorgen für transparente Geschäftsabläufe. Fördern und spenden ...... 63 Chancengleichheit und ein respektvoller Umgang zwischen Wir praktizieren ein produktives Miteinander von Bundes- Frauen und Männern verschiedenen Alters, verschiedener stiftung und Landesstiftungen. religiöser Bekenntnisse, ethnischer Herkunft und sexueller Wir sind ein verlässlicher Partner für ehrenamtliches Enga- Orientierung sind konstitutiv für die Stiftung. Interkulturelle gement und für die Zusammenarbeit mit Dritten. Wer wir sind Impressum Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Redaktion und Konzeption: Susanne Dittrich Kompetenz und ein produktiver Umgang mit Vielfalt sind Teil Als politische Stiftung handeln wir unabhängig und in eige- Cover: Stephan Röhl Texte: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Heinrich-Böll- Stiftung Gestaltung: unserer Betriebskultur. ner Verantwortung auch gegenüber Bündnis 90/Die Grünen. KALUZA + SCHMID Studio GmbH, Berlin (nach einem Entwurf von state, Berlin) Papier: umweltfreundlich, chlorfrei gebleicht Auflage: 2.800 Stand: 30. April 2020 Die einzelnen Beiträge stehen unter der Wechselseitiger Respekt und eine vertrauensvolle Zusam- Unsere Eigenständigkeit wahren wir auch bei der Auswahl Umschlagfoto: Wofür wir einstehen Lichtinstallation zum Gedenken Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 Dieser Bericht ist kostenlos erhältlich bei der Heinrich-Böll-Stiftung, menarbeit mit unseren Partnern bilden die Grundlage unserer unserer Führungskräfte und der Besetzung unserer Gremien. an 30 Jahre Friedliche Revolution Schumannstraße 8, 10117 Berlin T 030-285 34-0 F 030-285 34-109 E [email protected] W www.boell.de Geschäftsbeziehungen. an der Südfassade der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin Wie wir arbeiten

ID-Nr. 2091007 OrganisationsplanOrganisationsplan der Heinrich-Böll-Stiftung der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., Stand: e.V., 30. Stand: März 30. 2020 März 2020 SchumannstraßeSchumannstraße 8, 10117 Berlin8, 10117 T Berlin 030-285 T 34-0030-285 F 34-0030-285 F 34-109030-285 34-109 W www.boell.deW www.boell.de E [email protected], E [email protected], [email protected], [email protected], [email protected] [email protected] Kontakt: Kontakt: Nachname [email protected]@boell.de

WasWas wir wir wollen wollen Heinrich-Böll-StiftungHeinrich-Böll-Stiftung weltweit weltweit MitgliederversammlungMitgliederversammlung 49 Mitglieder49 Mitglieder

DemokratieDemokratie und Menschenrechte und Menschenrechte durchsetzen, durchsetzen, gegen gegen AufsichtsratAufsichtsrat 9 Mitglieder9 Mitglieder die Zerstörungdie Zerstörung unseres unseres globalen globalen Ökosystems Ökosystems ange­ ange­ VorstandVorstand GeschäftsführungGeschäftsführung Gremien Gremien hen, diehen, Gleichberechtigung die Gleichberechtigung von Frauen von Frauen und Männern und Männern und Fachbeiräteund Fachbeiräte

vorantreiben,vorantreiben, in Krisenzonen in Krisenzonen präventiv präventiv den Frieden den Frieden Dr. Ellen Dr.Ueberschär Ellen Ueberschär Büro Gesamtvorstand: Büro Gesamtvorstand: Barbara UnmBarbaraüßig UnmüßigSteffen HeizmannSteffen Heizmann FreundinnenFreundinnen und Freunde und Freunde Florian KommerFlorian KommerCarmen HerzogCarmen Herzog Lara WodtkeLara Wodtke Britta WeißBritta Weiß FachbeiratFachbeirat Gemeinschaftsaufgabe Gemeinschaftsaufgabe sichern,sichern, die Freiheit die Freiheit des Individuums des Individuums gegen gegen staat­ staat­ Sekretariat:Sekretariat: Barbara HeitkämperBarbara HeitkämperSekretariat:Sekretariat: Sandra JacksonSandra Jackson FachbeiratFachbeirat Studienwerk Studienwerk 33 33 Tanja GunkelTanja (-105) Gunkel (-105) Kathrin KlauaKathrin (-114) Klaua (-114) liche undliche wirtschaftliche und wirtschaftliche Übermacht Übermacht verteidigen verteidigen – – 12 21 12 21 FreundinnenFreundinnen und Freunde und Freunde 13 17 13 15 17 15 Ulrike CichonUlrike Cichon FachbeiratFachbeirat Nord-Süd Nord-Süd 16 21 16 21 das sinddas diesind Ziele, die Ziele,die Denken die Denken und Handeln und Handeln der der 18 11 18 11 19 19 FachbeiratFachbeirat Europa/Transatlantik Europa/Transatlantik 20 14 20 14 Interne RevisionInterne Revision 32 32 7 7 31 31 27 27 Lirije Nitaj-vonLirije PetersdorffNitaj-von Petersdorff Heinrich Heinrich­Böll­Stiftung­Böll­Stiftung bestimmen. bestimmen. 29 29 30 30 28 28 Wir stehenWir stehen der Partei der Partei Bündnis Bündnis 90/Die 90/Die Grünen Grünen 6 6 OrganisationsentwicklungOrganisationsentwicklung und und 10 10 GemeinschaftsaufgabeGemeinschaftsaufgabe WissensmanagementWissensmanagement BetriebsratBetriebsrat 23 23 9 9 Dr. KristinaDr. Heße Kristina Heße 4 4 nahe undnahe arbeiten und arbeiten als reformpolitische als reformpolitische Zukunftswerk Zukunftswerk­ ­ 25 25 5 5 8 8 2 2 Zuwendungs-,Zuwendungs-, Vergabe- Vergabe-und und statt stattund internationales und internationales Netzwerk Netzwerk mit Partnerinnen mit Partnerinnen 22 22 Teilhabe, Teilhabe,Geschlechterdemokratie Geschlechterdemokratie und Antidiskriminierung und Antidiskriminierung VertragsrechtVertragsrecht und Partnernund Partnern in rund in 60 rund Ländern. 60 Ländern. 3 3 Sarah SchwahnSarah (bisSchwahn 3/20) (bis 3/20) Dr. BernhardDr. Kern,Bernhard Ünay Kern, Özkan Ünay Özkan

Die HeinrichDie Heinrich­Böll­Stiftung­Böll­Stiftung arbeitet arbeitet unabhängig unabhängig InternationaleInternationale Zusammenarbeit Zusammenarbeit PolitischePolitische Bildung Inland Bildung Inland StudienwerkStudienwerk UnternehmensdiensteUnternehmensdienste 24 24 und stehtund fürsteht geistige für geistige Offenheit. Offenheit. Mit derzeit Mit derzeit 33 Aus ­33 Aus­ KommunikationKommunikation Haushalt Haushaltund Finanzen und Finanzen 26 26 landsbüroslandsbüros an 32 anStandorten 32 Standorten sind wir sind weltweit wir weltweit gut gut 1 1 Leitung: Dr.Leitung: Antonie Dr. Nord Antonie Nord Leitung: PeterLeitung: Siller Peter (bis Siller 3/20), (bis Dr. 3/20), Sebastian Dr. Sebastian Bukow Bukow Leitung: Dr.Leitung: Ulla Siebert Dr. Ulla Siebert Leitung: AnnetteLeitung: Maennel Annette Maennel Leitung: PatrickLeitung: Berg Patrick (bis Berg3/20) (bis 3/20) Jessica EhlebrachtJessica Ehlebracht (-300) (-300) Petra StegemannPetra Stegemann (-248) (-248) Iris LängertIris (-400) Längert (-400) Marita WenzelMarita (-200) Wenzel (-200) Florian RemmersFlorian Remmers(-143) (-143) vernetzt.vernetzt. Wir kooperieren Wir kooperieren mit 16 mit Landesstiftungen 16 Landesstiftungen in in BenjaminBenjamin Glück Glück Kathrin Hohmann-MehringKathrin Hohmann-Mehring allen deutschenallen deutschen Bundesländern Bundesländern und fördern und fördern begabte, begabte, InternationaleInternationale Politik Politik RegionalreferatRegionalreferat Asien Asien RegionalreferatRegionalreferat Lateinamerika Lateinamerika Programmteam Programmteam I I Grüne AkademieGrüne Akademie StudienförderungStudienförderung Presse Presse Haushalt Haushaltund Bilanzierung und Bilanzierung Jörg HaasJörg Haas Leitung: KatrinLeitung: Altmeyer Katrin Altmeyer Leitung: IngridLeitung: Spiller Ingrid Spiller (Schwerpunkt:(Schwerpunkt: Soziale Teilhabe) Soziale Teilhabe) ZeitdiagnoseZeitdiagnose und Diskurs und analyse Diskurs analyseAnja Schleich Anja Schleich Michael AlvarezMichael Kalverkamp Alvarez Kalverkamp Raphaelle RaphaelleChapon Chapon gesellschaftspolitischgesellschaftspolitisch engagierte engagierte Studierende Studierende und und Joanna BarelkowskaJoanna Barelkowska Jost PachalyJost Pachaly Evelyn HartigEvelyn Hartig Ole MeinefeldOle Meinefeld Kerstin SimonisKerstin Simonis Vera LorenzVera Lorenz Sudeepa AichSudeepa Aich Bildung undBildung Wissenschaft und Wissenschaft Helena HoffmeisterHelena Hoffmeister Christina SadelerChristina Sadeler Petra TapiaPetra Tapia Christine ChristineWeiß Weiß Elsbeth ZyllaElsbeth Zylla Ellen DeuseEllen Deuse Graduierte Graduierte im In­ im und In Ausland.­ und Ausland. Philipp AntonyPhilipp Antony Online-Redaktion/InternetOnline-Redaktion/Internet Afrika Afrika Europa Europa LateinamerikLateinamerika a NordamerikaNordamerika Ella SoesantoElla Soesanto KatharinaKatharina Prott Prott Christine DietzChristine Dietz Frank SchulzFrank Schulz InternationaleInternationale Umweltpolitik Umweltpolitik David HandwerkerDavid Handwerker Politik- undPolitik- Parteienforschung und Parteienforschung Lukas FischerLukas Fischer 1 Kapstadt1 (Südafrika)Kapstadt (Südafrika) 11 Belgrad11 (Ser Belgrbien)ad (Serbien) 22 Bogotá22 (K Bogotáolumbien) (Kolumbien) 32 Washington32 W ashington(USA) (USA) Felix SpeidelFelix Speidel AlexandraAlexandra Sitenko Sitenko Dr. RobertDr. Schulz Robert Schulz MunkhzulMunkhzul Togmid Togmid Wir folgenWir folgen Heinrich Heinrich Bölls ErmunterungBölls Ermunterung zur zivil zur­ zivil­ Lilia Fuhr Lilia Fuhr Dr. SebastianDr. SebastianBukow (bis Bukow 3/20) (bis 3/20) Peggy MarquardtPeggy Marquardt 2 Abuja (N2 igeriAbujaa) (Nigeria) 12 Berlin (Deut12 Beschland)rlin (Deut schland) 23 Mexiko-Stadt23 Mex iko-Stadt(Mexiko) (Mexiko) Gitanjali MoreGitanjali More Caroline KassinCaroline Kassin SozialpolitikSozialpolitik Dr. JeanetteDr. Kördel Jeanette Kördel MohammadMohammad Rashad Zajhoul Rashad Zajhoul Linda SchneiderLinda Schneider Jana HeydeJana Heyde Stephan GürtlerStephan Gürtler gesellschaftlichengesellschaftlichen Einmischung Einmischung in die inPolitik die Politik und und 3 Nairobi3 (K Nairobienia) (Kenia) 13 Brüssel13 (Belgien) Brüssel (Belgien) 24 Rio de Janeiro24 Rio de (Br Janeiroasilien) (Br asilien) RussischeRussische Föderation Föderation Julia BehrensJulia Behrens Dorothee Schulte-BastaDorothee Schulte-Basta Birgit KahlauBirgit Kahlau Kristin Funke,Kristin Imeh Funke, Frieda Imeh Ituen, Frieda Ituen, Büro San BüroSalvador: San Salvador: Mirja BrückerMirja Brücker OperativeOperative Finanzbuchhaltung Finanzbuchhaltung 4 4 14 14 25 25 33 33 Solveig BartuschSolveig Bartusch Archiv GrünesArchiv Gedächtnis Grünes Gedächtnis MalgorzataMalgorzata Lewandowska Lewandowska Dakar (Senegal) Dakar (Senegal) Istanbul (TIstanbulürkei) (Türkei) San Salvador San (ElSalvador Salvador) (El Salvador) Moskau (R Moskauussland) (Russland) Annette Kraus,Annette Janine Kraus, Korduan Janine KorduanBüro Yangon:Büro Yangon: Hans-GeorgHans-Georg Janze Janze Jonas WitschJonas Witsch Michaela KretheMichaela Krethe möchtenmöchten andere andere anstiften anstiften mitzutun. mitzutun. Julia HartlebJulia Hartleb Leitung: WiebkeLeitung: Winkler Wiebke Winkler Susanne MatkSusanne Matk 15 Kiew (U15kr Kiewaine) (Ukraine) 26 Santiago26 deSanti Chileago (Chile) de Chile (Chile) Dr. Axel Harneit-SieversDr. Axel Harneit-Sievers (Digitale Bildungsformate)(Digitale Bildungsformate) Evelyn JaeschkeEvelyn Jaeschke(bis 3/20) (bis 3/20) InternationaleInternationale Agrarpolitik Agrarpolitik Büro Mexiko-Stadt:Büro Mexiko-Stadt: Julia BresgottJulia Bresgott Elena MikhaylovaElena Mikhaylova Asien Asien 16 Paris (F16r ankPareich)ris (Fr ankreich) MigrationMigration und Diversity und Diversity Valerian RautenbergValerian Rautenberg Dr. ChristineDr. ChemnitzChristine Chemnitz Büro Bangkok:Büro Bangkok:Manfred HornungManfred HornungDr. Dawid Dr. Bartelt Dawid Bartelt Anne VechtelAnne Vechtel Kathrin DommaschkeKathrin Dommaschke Lektorat Lektorat 5 Bangkok5 (TBangkokhailand) (T hailand) 17 Prag (T17schechische Prag (Tschechische Republik) Republik)Nordafrika Nordafrika und Nahost und Nahost MekonnenMekonnen Mesghena Mesghena Hans-JörgHans-Jörg Wilhelm Wilhelm Sonja KundlerSonja Kundler Büro Neu-Delhi:Büro Neu-Delhi: Büro Bogotá:Büro Florian Bogotá: Huber Florian Huber Michael PanitzMichael Panitz Rafael KlabischRafael Klabisch Bernd RheinbergBernd Rheinberg 6 Neu-Delhi6 Neu-Delhi (Indien) (Indien) 18 18 27 Beirut (Libanon)27 Beirut (Libanon) Anke BremerAnke Bremer Angelika WeilandAngelika Weiland Sarajevo (Bosnien-HeSarajevo (Bosnien-Herzegowina)rz egowina) Inka DewitzInka Dewitz Marion ReginaMarion Mueller Regina Mueller Steffi RönnefarthSteffi Rönnefarth Susanne DittrichSusanne Dittrich Büro Rio deBüro Janeiro: Rio de Janeiro: Liese-LotteLiese-Lotte Schulz Schulz Silke RichterSilke Richter 7 Peking (China)7 Peking (China) 19 Tbilisi (Geor19 Tbilisigien) (Geor gien) 28 Ramallah28 R(Pamallahalästina) (P alästina) Eva SanderEva Sander PromotionsförderungPromotionsförderung Lamine HaneLamine (Buchversand) Hane (Buchversand) Außen- undAußen- Sicherheitspolitik und Sicherheitspolitik Büro PhnomBüro Penh: Phnom Ali Penh:Al-Nasani Ali Al-Nasani Annette vonAnnette Schönfeld von Schönfeld (Redaktion(Redaktion «Heimatkunde») «Heimatkunde») Dr. SevilayDr. Karaduman Sevilay Karaduman 8 Phnom 8P enhPhnom (Kambodscha) Penh (Kambodscha) 20 Thessalonik20 Thi ess(Griechenland)aloniki (Griechenland) 29 Rabat (M29 arokRabatko) (M arokko) Dorothea DorotheaKüttner Küttner Giorgio FranceschiniGiorgio Franceschini Vertr.: Dr. Vertr.:Jeanette Dr. Rieger-Cowdry Jeanette Rieger-Cowdry Marketing/Layout Marketing/Layout 9 9 21 21 30 30 Büro Peking:Büro Paul Peking: Kohlenberg Paul Kohlenberg Büro SantiagoBüro deSantiago Chile: de Chile: ProgrammteamProgrammteam II II Yangon (Myanmar) Yangon (Myanmar) Warschau W (Parschauolen) (Polen) Tel Aviv (Isr Telael) Av iv (Israel) Heinrich Böll:Heinrich Leben Böll: und Leben Werk und Werk Elke Paul,Elke Lisa Paul, Kreutzer Lisa Kreutzer Milena GrünewaldMilena Grünewald Dr. IngridDr. Wehr Ingrid Wehr (Schwerpunkt:(Schwerpunkt: Ökologische Ökologische Wende) Wende) Angelika SteinbornAngelika Steinborn 10 Hongkong10 Hongkong 31 Tunis (T31unesien) Tunis (Tunesien) Büro Hongkong:Büro Hongkong: Layla Al-Zubaidi Layla Al-Zubaidi (Köln) (Köln) Aygen SchruoffenegerAygen Schruoffeneger DemokratieförderungDemokratieförderung RegionalreferatRegionalreferat EU/Nordamerika EU/Nordamerika Ökologie Ökologieund Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeit Dr. JochenDr. Schubert Jochen Schubert Auswahlverfahren/AlumniAuswahlverfahren/Alumni (Besuchsgruppen) (Besuchsgruppen) Claudia RolfClaudia Rolf RegionalreferatRegionalreferat Dr. JaninaDr. Bach Janina Bach Ost- und SüdosteuropaOst- und Südosteuropa Leitung: MarcLeitung: Berthold Marc Berthold Dr. StefanieDr. Groll Stefanie Groll Markus SchäferMarkus Schäfer Dr. ChristineDr. PützChristine Pütz Rita HoppeRita Hoppe Christina SchmitzChristina Schmitz AdressverwaltungAdressverwaltung InternationaleInternationale Geschlechter Geschlechter- Leitung:- WalterLeitung: Kaufmann Walter Kaufmann Haus LangenbroichHaus Langenbroich Claudia RotheClaudia Rothe Sabine KönigSabine König politik/LSBTIpolitik/LSBTI Robert SperfeldRobert Sperfeld Stephan StollStephan Stoll Sigrun ReckhausSigrun Reckhaus Finanzen Finanzen Sabine HämmerlingSabine Hämmerling TagungsbüroTagungsbüro Jana ProsingerJana Prosinger Gudrun FischerGudrun Fischer WirtschaftWirtschaft und Finanzen und Finanzen Liette ThillLiette Thill Nina HappeNina Happe Julia BartmannJulia Bartmann Eva Klakl Eva Klakl RegionalreferatRegionalreferat Afrika Afrika Ute BrümmerUte Brümmer Petra ZimmermannPetra Zimmermann ChristophChristoph Mayer Mayer Julia Reiter,Julia Antonia Reiter, Götte Antonia Götte Leitung: KirstenLeitung: Maas-Albert Kirsten Maas-Albert Monika SteinsMonika Steins FaktenFakten zur zurStiftung Stiftung Katja GiebelKatja Giebel Eva PetejaEva Peteja Martin Sommer, Martin Sommer, Lena Frisch Lena Frisch Claudia SimonsClaudia Simons Ulla NiehausUlla Niehaus Büro Brüssel:Büro Eva Brüssel: van de Eva Rakt van de RaktDigitale OrdnungspolitikDigitale Ordnungspolitik Nicole BottNicole Bott Beate AdolfBeate Adolf Vérane MeyerVérane Meyer Nicola EgelhofNicola Egelhof Büro Belgrad:Büro SimonBelgrad: Ilse Simon Ilse Büro Istanbul:Büro KristianIstanbul: Brakel Kristian Brakel EinnahmenEinnahmen 2019 2019 AusgabenAusgaben 2019 2019 InternationaleInternationale Zusammenarbeit Zusammenarbeit 2019 2019 PolitischePolitische Bildung Bildung Inland Inland 2019 2019 Maria KindMaria Kind KommunalpolitikKommunalpolitik und und Gunda-Werner-InstitutGunda-Werner-Institut IT/TechnischeIT/Technische Dienste Dienste Personal Personal Büro Moskau:Büro Moskau: Büro Paris:Büro Jens Paris: Althoff Jens Althoff StadtentwicklungStadtentwicklung Johannes JohannesVoswinkel Voswinkel Sonstige SonstigeSonstige Sonstige InvestitioInneInven vestitiostitioneInnen ven stitionen Büro Dakar:Büro Usha Dakar: Ziegelmayer Usha Ziegelmayer Büro Prag:Büro Nino Prag: Lejava Nino Lejava Sabine DrewesSabine Drewes Leitung: HenningLeitung: vonHenning Bargen von Bargen Leitung: GunterLeitung: Holley Gunter Holley Leitung: PetraLeitung: Nibbe Petra Nibbe und Dr. Inesund Kappert Dr. Ines Kappert Christine ChristineZimmermann Zimmermann (-170) (-170) EinnahmenEinnahmenEinnahmenEinnahmen 1,01 % 1,011,01 % % 1,01 % ThemenreferaThemenreferate te Demokratie,Demokratie, Kultur, Kultur, InternatioInnatelernationale Büro Kapstadt:Büro Kapstadt: Katrin Seidel Katrin SeidelBüro Kiew:Büro Sergej Kiew: Sumlenny Sergej Sumlenny Büro Thessaloniki:Büro Thessaloniki: Andrea MeineckeAndrea Meinecke GlobalmittGlel/Globobalmialmittel/ttGlel/obalmittel/ Gesellschaftspolitik,Gesellschaftspolitik, 0,09 % 0,0,0909 % % 0,09 % 6,52 % 6,52 %Afrika Afrika 5,92 % Zu5,92sammen % Zuarsabemmenit arbeit Büro Nairobi:Büro Ulf Nairobi: Terlinden Ulf Terlinden Büro Tbilisi:Büro Dr. Tbilisi: Stefan Dr. Meister Stefan MeisterOlga DrossouOlga Drossou Francesca FrancescaSchmidt Schmidt IT-SystemeIT-Systeme zentral zentral PersonalbetreuungPersonalbetreuung 0,41 % 0,0,4141 % % 0,41 %Ve rwaltungs-VeVerwrwaltungs-altungs-Verwaltungs- 4,21 % 4,214,21 % %0,724,21 % %0,720,72 % % 0,72 % ZeitgeschichteZeitgeschichte/ / ProgrammteamProgrammteam III III DrittmittelDrittmittelDrittmittelDrittmittel SachkostenSachSachkokostenstenSachkosten Sonstige SoSonsnstigetige Sonstige Derya BinisikDerya Binisik Dietmar GrabbertDietmar Grabbert Marzena MatuschakMarzena Matuschak kostenzuschüssekostenzuschüssekostenzuschüssekostenzuschüsse 14,63 % 14,63 % Digitale GesellschafDigitale Gesellschaft t Büro Abuja:Büro Jochen Abuja: Luckscheiter Jochen LuckscheiterBüro Sarajevo:Büro Sarajevo:Marion Kraske Marion KraskeBüro Warschau:Büro Warschau: (Schwerpunkt:(Schwerpunkt: Demokratische Demokratische Zukunft) Zukunft) ChristianeChristiane Bornstedt Bornstedt Gabriele HolländerGabriele Holländer Swetlana SwetlanaKuzjaev Kuzjaev 6,78 % 6,786,78 % % 6,78 % Joanna MariaJoanna Stolarek Maria Stolarek DemokratieDemokratie Hannah LichtenthälerHannah Lichtenthäler Linh Ngo Linh Ngo Kati LekajKati Lekaj 32,84 % 32,8432,84 % % 32,84 % PolitischePo BiPolildtiliunschetigsche BiPo Bildliunldtiungsche g Bildung 31,72 % 31,72 % 28,32 % 28,32 % RegionalreferatRegionalreferat Naher Osten Naher Osten Inland InlInlanand d Inland und Nordafrikaund Nordafrika Büro Washington:Büro Washington: Dr. Anne UlrichDr. Anne Ulrich Katja LegdeKatja Legde Bastian HermissonBastian Hermisson Eike Botta-VenhorstEike Botta-Venhorst IT-SystemeIT-Systeme global global 27,75 % 27,7527,75 % % 27,75 % Europa Europa Institute Institute Leitung: Dr.Leitung: Bente Dr.Scheller Bente Scheller Cornelia Wähn-BochrCornelia Wähn-Bochr WeiterbildungsakademieWeiterbildungsakademie ChristopherChristopher Golze Golze 33,47 % 33,47 % (Grüne Akademie,(Grüne Akademie, Anja HoffmannAnja ,Hoffmann Johannes, GuneschJohannes Gunesch Anke PinschkeAnke Pinschke Personal-PerPersonasonal- l-Personal- SteuerungSteuerung und Evaluierung und Evaluierung Kulturpolitik Kulturpolitik und Neue und Medien Neue Medien Sergej FröhlichSergej Fröhlich Archiv GrünesArchiv Gedächtnis, Grünes Gedächtnis, Birgit ArnholdBirgit Arnhold GreenCampusGreenCampus Madleen TöpferMadleen Töpfer kosten kostekosten n kosten Leitung: JuliaLeitung: Scherf Julia Scherf Christian RömerChristian Römer Mark WittnerMark Wittner Asien Asien GWI, GreenCampus)GWI, GreenCampus) Sandra NenningerSandra Nenninger Leitung: ChristianLeitung: Christian Neuner- Neuner- AusgabenAusgaben ChristianeChristiane Dilger Dilger Karin LenskiKarin Lenski EinnahmeEinEinnahmennahmenEinnnahmen AusgabenAu Ausgabensgaben Au sgaben AusgabenAusgaben 16,10 % 16,10 % DuttenhoferDuttenhofer TechnischeTechnische Dienste Dienste 36.597.84136.597.841 Euro Euro 1.855.6581.855.658 Euro Euro Büro Tel Aviv:Büro SteffenTel Aviv: Hagemann Steffen Hagemann Kirsten DaganeKirsten Dagane GesellschaftspolitikGesellschaftspolitik Wolfgang WolfgangPohl Pohl Jörg LindeholzJörg Lindeholz 71.655.05571.655.05571.655.055 Euro 71.655.055 Eu Euroro Euro 69.527.89469.527.89469.527.894 Euro 69.527.894 Eu Euroro Euro Murat PekünMurat Pekün Michael StognienkoMichael Stognienko Büro Ramallah:Büro Ramallah: Dr. Bettina Dr. Marx Bettina Marx Maria PajonkMaria Pajonk 9,04 % 9,04 % Ruth KleefischRuth Kleefisch BaumanagementBaumanagement 66,66 % 66,6666,66 % % 66,66 % Büro Tunis:Büro Dr. Tunis:Heike Dr.Löschmann Heike Löschmann ZeitgeschichteZeitgeschichte Uta HergertUta Hergert PublikatioPublnen /ikationen / Tanja ReithTanja Reith Bert BloßBert (Leitung) Bloß (Leitung) Dr. RomanDr. Schmidt Roman Schmidt 43,44 % 43,4443,44 % % 43,44 % ÖffentlichÖfkeitfents-lichkeits- Büro Rabat:Büro Bauke Rabat: Baumann Bauke Baumann Barbara AssheuerBarbara Assheuer Paulina BerndtPaulina Berndt Dietmar HarmelDietmar Harmel

ProjektmProitteProljek jektmtmitteProitlte ljek tmittel 15,12 % 15,12 % arbeit arbeit Renate EisapeRenate Eisape Annika MagnussenAnnika Magnussen Barbara BergmannBarbara Bergmann BundesreBugierBundesreunndesreg gierBugierunndesreung g gierung Büro Beirut:Büro Joachim Beirut: PaulJoachim Paul 16,09 % 16,0916,09 % % 16,09 % InternatioInnaIntelernatternationaioInnaletelernationale Latein- Latein- Ina BoguszIna Bogusz und EU unund EUd EU und EU amerika amerika Tätigkeit TätigkeiTätigkeit t Tätigkeit MargareteMargarete Tanzmann Tanzmann 13,06 % 13,06 % Nachhaltigkeit,Nachhaltigkeit, StipendienStipendien Stipendien Stipendien Simone ZührSimone Zühr Kommunales,Kommunales, 9,88 % Bildung,9,88 % Soziales,Bildung, Soziales, Liliya HontarLiliya Hontar Nahost undNahost Nordafrik und aNordafrika ÖkonomieÖkonomie/ / MigrationMigration/ / 16,22 % 16,22 % ÖkologischeÖkologische Wende Wende Soziale TeilhabSozialee Teilhabe Organisationsplan der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., Stand: 30. März 2020 Schumannstraße 8, 10117 Berlin T 030-285 34-0 F 030-285 34-109 W www.boell.de E [email protected], [email protected], [email protected] Kontakt: [email protected]

Was wir wollen Heinrich-Böll-Stiftung weltweit Mitgliederversammlung 49 Mitglieder

Demokratie und Menschenrechte durchsetzen, gegen Aufsichtsrat 9 Mitglieder die Zerstörung unseres globalen Ökosystems ange­ Vorstand Geschäftsführung Gremien hen, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und Fachbeiräte vorantreiben, in Krisenzonen präventiv den Frieden Dr. Ellen Ueberschär Büro Gesamtvorstand: Barbara Unmüßig Steffen Heizmann Freundinnen und Freunde Florian Kommer Carmen Herzog Lara Wodtke Britta Weiß Fachbeirat Gemeinschaftsaufgabe sichern, die Freiheit des Individuums gegen staat­ Sekretariat: Barbara Heitkämper Sekretariat: Sandra Jackson Fachbeirat Studienwerk 33 Tanja Gunkel (-105) Kathrin Klaua (-114) liche und wirtschaftliche Übermacht verteidigen – 12 21 Freundinnen und Freunde 13 17 15 Ulrike Cichon Fachbeirat Nord-Süd 16 21 das sind die Ziele, die Denken und Handeln der 18 11 19 Fachbeirat Europa/Transatlantik 20 14 Interne Revision 32 7 31 27 Lirije Nitaj-von Petersdorff Heinrich­Böll­Stiftung bestimmen. 29 30 28 Wir stehen der Partei Bündnis 90/Die Grünen 6 Organisationsentwicklung und 10 Gemeinschaftsaufgabe Wissensmanagement Betriebsrat 23 9 Dr. Kristina Heße 4 nahe und arbeiten als reformpolitische Zukunftswerk­ 25 5 8 2 Zuwendungs-, Vergabe- und statt und internationales Netzwerk mit Partnerinnen 22 Teilhabe, Geschlechterdemokratie und Antidiskriminierung Vertragsrecht und Partnern in rund 60 Ländern. 3 Sarah Schwahn (bis 3/20) Dr. Bernhard Kern, Ünay Özkan

Die Heinrich­Böll­Stiftung arbeitet unabhängig Internationale Zusammenarbeit Politische Bildung Inland Studienwerk Unternehmensdienste 24 und steht für geistige Offenheit. Mit derzeit 33 Aus­ Kommunikation Haushalt und Finanzen 26 landsbüros an 32 Standorten sind wir weltweit gut 1 Leitung: Dr. Antonie Nord Leitung: Peter Siller (bis 3/20), Dr. Sebastian Bukow Leitung: Dr. Ulla Siebert Leitung: Annette Maennel Leitung: Patrick Berg (bis 3/20) Jessica Ehlebracht (-300) Petra Stegemann (-248) Iris Längert (-400) Marita Wenzel (-200) Florian Remmers (-143) vernetzt. Wir kooperieren mit 16 Landesstiftungen in Benjamin Glück Kathrin Hohmann-Mehring allen deutschen Bundesländern und fördern begabte, Internationale Politik Regionalreferat Asien Regionalreferat Lateinamerika Programmteam I Grüne Akademie Studienförderung Presse Haushalt und Bilanzierung Jörg Haas Leitung: Katrin Altmeyer Leitung: Ingrid Spiller (Schwerpunkt: Soziale Teilhabe) Zeitdiagnose und Diskurs analyse Anja Schleich Michael Alvarez Kalverkamp Raphaelle Chapon gesellschaftspolitisch engagierte Studierende und Joanna Barelkowska Jost Pachaly Evelyn Hartig Ole Meinefeld Kerstin Simonis Vera Lorenz Sudeepa Aich Bildung und Wissenschaft Helena Hoffmeister Christina Sadeler Petra Tapia Christine Weiß Elsbeth Zylla Ellen Deuse Graduierte im In­ und Ausland. Philipp Antony Online-Redaktion/Internet Afrika Europa Lateinamerika Nordamerika Ella Soesanto Katharina Prott Christine Dietz Frank Schulz Internationale Umweltpolitik David Handwerker Politik- und Parteienforschung Lukas Fischer 1 Kapstadt (Südafrika) 11 Belgrad (Serbien) 22 Bogotá (Kolumbien) 32 Washington (USA) Felix Speidel Alexandra Sitenko Dr. Robert Schulz Munkhzul Togmid Wir folgen Heinrich Bölls Ermunterung zur zivil­ Lilia Fuhr Dr. Sebastian Bukow (bis 3/20) Peggy Marquardt 2 Abuja (Nigeria) 12 Berlin (Deutschland) 23 Mexiko-Stadt (Mexiko) Gitanjali More Caroline Kassin Sozialpolitik Dr. Jeanette Kördel Mohammad Rashad Zajhoul Linda Schneider Jana Heyde Stephan Gürtler gesellschaftlichen Einmischung in die Politik und 3 Nairobi (Kenia) 13 Brüssel (Belgien) 24 Rio de Janeiro (Brasilien) Russische Föderation Julia Behrens Dorothee Schulte-Basta Birgit Kahlau Kristin Funke, Imeh Frieda Ituen, Büro San Salvador: Mirja Brücker Operative Finanzbuchhaltung 4 14 25 33 Solveig Bartusch Archiv Grünes Gedächtnis Malgorzata Lewandowska Dakar (Senegal) Istanbul (Türkei) San Salvador (El Salvador) Moskau (Russland) Annette Kraus, Janine Korduan Büro Yangon: Hans-Georg Janze Jonas Witsch Michaela Krethe möchten andere anstiften mitzutun. Julia Hartleb Leitung: Wiebke Winkler Susanne Matk 15 Kiew (Ukraine) 26 Santiago de Chile (Chile) Dr. Axel Harneit-Sievers (Digitale Bildungsformate) Evelyn Jaeschke (bis 3/20) Internationale Agrarpolitik Büro Mexiko-Stadt: Julia Bresgott Elena Mikhaylova Asien 16 Paris (Frankreich) Migration und Diversity Valerian Rautenberg Dr. Christine Chemnitz Büro Bangkok: Manfred Hornung Dr. Dawid Bartelt Anne Vechtel Kathrin Dommaschke Lektorat 5 Bangkok (Thailand) 17 Prag (Tschechische Republik) Nordafrika und Nahost Mekonnen Mesghena Hans-Jörg Wilhelm Sonja Kundler Büro Neu-Delhi: Büro Bogotá: Florian Huber Michael Panitz Rafael Klabisch Bernd Rheinberg 6 Neu-Delhi (Indien) 18 27 Beirut (Libanon) Anke Bremer Angelika Weiland Sarajevo (Bosnien-Herzegowina) Inka Dewitz Marion Regina Mueller Steffi Rönnefarth Susanne Dittrich Büro Rio de Janeiro: Liese-Lotte Schulz Silke Richter 7 Peking (China) 19 Tbilisi (Georgien) 28 Ramallah (Palästina) Eva Sander Promotionsförderung Lamine Hane (Buchversand) Außen- und Sicherheitspolitik Büro Phnom Penh: Ali Al-Nasani Annette von Schönfeld (Redaktion «Heimatkunde») Dr. Sevilay Karaduman 8 Phnom Penh (Kambodscha) 20 Thessaloniki (Griechenland) 29 Rabat (Marokko) Dorothea Küttner Giorgio Franceschini Vertr.: Dr. Jeanette Rieger-Cowdry Marketing/Layout 9 21 30 Büro Peking: Paul Kohlenberg Büro Santiago de Chile: Programmteam II Yangon (Myanmar) Warschau (Polen) Tel Aviv (Israel) Heinrich Böll: Leben und Werk Elke Paul, Lisa Kreutzer Milena Grünewald Dr. Ingrid Wehr (Schwerpunkt: Ökologische Wende) Angelika Steinborn 10 Hongkong 31 Tunis (Tunesien) Büro Hongkong: Layla Al-Zubaidi (Köln) Aygen Schruoffeneger Demokratieförderung Regionalreferat EU/Nordamerika Ökologie und Nachhaltigkeit Dr. Jochen Schubert Auswahlverfahren/Alumni (Besuchsgruppen) Claudia Rolf Regionalreferat Dr. Janina Bach Ost- und Südosteuropa Leitung: Marc Berthold Dr. Stefanie Groll Markus Schäfer Dr. Christine Pütz Rita Hoppe Christina Schmitz Adressverwaltung Internationale Geschlechter- Leitung: Walter Kaufmann Haus Langenbroich Claudia Rothe Sabine König politik/LSBTI Robert Sperfeld Stephan Stoll Sigrun Reckhaus Finanzen Sabine Hämmerling Tagungsbüro Jana Prosinger Gudrun Fischer Wirtschaft und Finanzen Liette Thill Nina Happe Julia Bartmann Eva Klakl Regionalreferat Afrika Ute Brümmer Petra Zimmermann Christoph Mayer Julia Reiter, Antonia Götte Leitung: Kirsten Maas-Albert Monika Steins Fakten zur Stiftung Katja Giebel Eva Peteja Martin Sommer, Lena Frisch Claudia Simons Ulla Niehaus Büro Brüssel: Eva van de Rakt Digitale Ordnungspolitik Nicole Bott Beate Adolf Vérane Meyer Nicola Egelhof Büro Belgrad: Simon Ilse Büro Istanbul: Kristian Brakel Einnahmen 2019 Ausgaben 2019 Internationale Zusammenarbeit 2019 Politische Bildung Inland 2019 Maria Kind Kommunalpolitik und Gunda-Werner-Institut IT/Technische Dienste Personal Büro Moskau: Büro Paris: Jens Althoff Stadtentwicklung Johannes Voswinkel Sonstige Sonstige InvestitioneInn vestitionen Büro Dakar: Usha Ziegelmayer Büro Prag: Nino Lejava Sabine Drewes Leitung: Henning von Bargen Leitung: Gunter Holley Leitung: Petra Nibbe und Dr. Ines Kappert Christine Zimmermann (-170) EinnahmenEinnahmen 1,01 % 1,01 % Themenreferate Demokratie, Kultur, Internationale Büro Kapstadt: Katrin Seidel Büro Kiew: Sergej Sumlenny Büro Thessaloniki: Andrea Meinecke Globalmittel/Globalmittel/ Gesellschaftspolitik, 0,09 % 0,09 % 6,52 % Afrika 5,92 % Zusammenarbeit Büro Nairobi: Ulf Terlinden Büro Tbilisi: Dr. Stefan Meister Olga Drossou Francesca Schmidt IT-Systeme zentral Personalbetreuung 0,41 % 0,41 % Verwaltungs-Verwaltungs- 4,21 % 4,21 %0,72 % 0,72 % Zeitgeschichte/ Programmteam III Drittmittel Drittmittel SachkostenSachkosten Sonstige Sonstige Derya Binisik Dietmar Grabbert Marzena Matuschak kostenzuschüssekostenzuschüsse 14,63 % Digitale Gesellschaft Büro Abuja: Jochen Luckscheiter Büro Sarajevo: Marion Kraske Büro Warschau: (Schwerpunkt: Demokratische Zukunft) Christiane Bornstedt Gabriele Holländer Swetlana Kuzjaev 6,78 % 6,78 % Joanna Maria Stolarek Demokratie Hannah Lichtenthäler Linh Ngo Kati Lekaj 32,84 % 32,84 % Politische BiPoldliuntigsche Bildung 31,72 % 28,32 % Regionalreferat Naher Osten Inland Inland und Nordafrika Büro Washington: Dr. Anne Ulrich Katja Legde Bastian Hermisson Eike Botta-Venhorst IT-Systeme global 27,75 % 27,75 % Europa Institute Leitung: Dr. Bente Scheller Cornelia Wähn-Bochr Weiterbildungsakademie Christopher Golze 33,47 % (Grüne Akademie, Anja Hoffmann, Johannes Gunesch Anke Pinschke Personal- Personal- Steuerung und Evaluierung Kulturpolitik und Neue Medien Sergej Fröhlich Archiv Grünes Gedächtnis, Birgit Arnhold GreenCampus Madleen Töpfer kosten kosten Leitung: Julia Scherf Christian Römer Mark Wittner Asien GWI, GreenCampus) Sandra Nenninger Leitung: Christian Neuner- Ausgaben Christiane Dilger Karin Lenski EinnahmenEinnahmen Ausgaben Ausgaben Ausgaben 16,10 % Duttenhofer Technische Dienste 36.597.841 Euro 1.855.658 Euro Büro Tel Aviv: Steffen Hagemann Kirsten Dagane Gesellschaftspolitik Wolfgang Pohl Jörg Lindeholz 71.655.05571.655.055 Euro Euro 69.527.89469.527.894 Euro Euro Murat Pekün Michael Stognienko Büro Ramallah: Dr. Bettina Marx Maria Pajonk 9,04 % Ruth Kleefisch Baumanagement 66,66 % 66,66 % Büro Tunis: Dr. Heike Löschmann Zeitgeschichte Uta Hergert Publikationen / Tanja Reith Bert Bloß (Leitung) Dr. Roman Schmidt 43,44 % 43,44 % Öffentlichkeits- Büro Rabat: Bauke Baumann Barbara Assheuer Paulina Berndt Dietmar Harmel

ProjektmitteProl jektmittel 15,12 % arbeit Renate Eisape Annika Magnussen Barbara Bergmann BundesregierBuunndesreg gierung Büro Beirut: Joachim Paul 16,09 % 16,09 % InternationaInleternationale Latein- Ina Bogusz und EU und EU amerika Tätigkeit Tätigkeit Margarete Tanzmann 13,06 % Nachhaltigkeit, Stipendien Stipendien Simone Zühr Kommunales, 9,88 % Bildung, Soziales, Liliya Hontar Nahost und Nordafrika Ökonomie/ Migration/ 16,22 % Ökologische Wende Soziale Teilhabe Abwägen wissenschaftlicher Erkenntnisse mit politi Erkenntnisse Abwägen wissenschaftlicher 2019 sechsMillionen Menschenfürmehr sindweltweit Solidarität, ihre Kreativität, ihre ungebrochene Pro Es in denen aktuelle gibt Momente, Ereignisse die Politik, zu undGesellschaft Wissenschaft, Wirtschaft Klimaschutz aufdieStraße gegangen.Diesegroße Wissenssprung eine fürdieZukunft nutzenundwerden Vorwort Bereitschaft zurVeränderungBereitschaft inAnbetracht der darf der aktuellen SituationBildungsformate angepasst. Um Formate, die noch vor Monaten TestballonsFormate, dienochvorMonaten waren, sind undgemein Arbeit Freude geleisteter überdenErfolg Öffentlichkeit bleiben. je zuvor gibt es so viel Unsicherheit undgleichzeitigesje zuvor gibtessoviel Unsicherheit Die Corona-Krise istsolcheinMoment.Dennwiekaum im vergangenen Jahr, die dieser Bericht dokumentiert. lebenswerten Planeten undfüreinemöglichst diskri Planeten lebenswerten gute Balance zwischen analogen unddigitalen gute Ange vorschläge für die Gegenwart und die Zukunft bereit,vorschläge fürdieGegenwartundZukunft auch in Zeiten der Pandemie den Austausch zwischen auch mit unseren 33Auslandsbüros zubegreifen. terhin fürDemokratie fürsoziale undMenschenrechte, terhin schen, sozialen undökonomischenFolgen. Wir durchle in lassen. den Hintergrund treten Engagements samen duktivität undselbstverständlich auchfürihre Arbeit den Tisch fallen. Die Dramatik und die Folgen der Welt dassdie denn esistunsere Aufgabe zugewährleisten, einen sehr großen Teil Im September der Gesellschaft: habenwirschnelldazugelernt.ermöglichen, Digitale und siebleibt vorerst. Was imJahr2018 alsJugend und ökologischeGerechtigkeit, fürFrieden, füreinen Wochennach wenigen Standard. Wir diesen wollen bestehenden Problemebestehenden der undKrisen imBewusstsein entwickeln. boten Zeiten undversuchensiegerade ben welterschütternde menhang für ihr außerordentliches Engagement, ihre minierungsfreie Welt. Wir IdeenundLösungs stellen protest begann,ergriffprotest imvergangenen Jahrzunehmend weltwirtschaftlichen Folgen derPandemie weltwirtschaftlichen nicht unter Zum BeispieldieKlimakrise –sie warda,sieistda Auch wir haben und die unsere Arbeitsorganisation Unsere Stiftung streitet undargumentiert streitet auchwei Unsere Stiftung Wir indiesemZusam dankendenMitarbeiter/innen Dr. Ellen Ueberschär Foto: Röhl Stephan ------Und mit Zuversicht machenwirweiter! Vorstand derHeinrich-Böll-Stiftung Schon vorderPandemie Einschränkungen eingeleitete Sichtweisen, die durch sie in unsere Arbeit einfließen. Arbeit unsere in sie durch die Sichtweisen, Engagement bereichert die Stiftung enorm. Engagement bereichert dieStiftung Herausforderungen. um Zu Debatten denanstehenden Regierungen nehmen weltweit anZahlRegierungen zuundentzie nehmenweltweit Wir bedanken uns außerdem bei alljenen Menschen, die zu verstärken und Stimmen hörbar zu machen, die sich zumachen, diesich undStimmenhörbar zu verstärken durchzusetzen. Unsere 2019zes stärker Arbeit hatviel giltunsere Akteur/innen Soli zivilgesellschaftlichen Berlin, imAprilBerlin, 2020 jährigen Partnerinnen undPartnern imIn-undAusland Demokratie Rechtsautoritäre undMenschenrechten. Dr. Ellen Unmüßig UeberschärundBarbara innen die Arbeitsgrundlage oderkriminalisiereninnen dieArbeitsgrundlage siegar. lich ist–undzwarzumWohle aller undohnepolitische liche Rezession. grünerPolitik DieErfolge Aber: bei für ihre und für die vielen couragierte Arbeit Impulse und vorangetrieben, teilweise auchvorangetrieben, in Europa. teilweise Den vielen von Rechtsstaatlichkeit werden undGewaltenteilung krise zubegegnen,mussnachderPandemie eingrüner tion unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft mög undunserertion unserer Gesellschaft Wirtschaft teidigung derDemokratie,teidigung desKlima- undArtenschut sich ehrenamtlich inunseren Gremien engagieren. Ihr dazu beigetragen, hierzulande einpositives Europabild den Europawahlen 2019 Voraussetzung, sindeine gute den Green NewDeal,umdemokratische Prinzipien und darität undUnterstützung! europapolitische Vorstellungen derSolidarität, derVer Migrationspolitikeine kohärente kommtdiewirtschaft und individuelle Freiheiten aufzugeben. und klimakluger gelingen. Wir UmbauderWirtschaft hen zivilgesellschaftlichen Organisationen undAkteur/ hen zivilgesellschaftlichen bei wichtigen Entwicklungen der EUeinbringen sollten. wollen zeigen,dassdiesozialökologischewollen Transforma sindbereits spürbar.wirtschaftskrise UmderKlima Zum Schlussdankenwirunseren zahlreichen undlang Auch dieEuropäische vorgewaltigen Unionsteht Ein Kernthema von unserer istdieStärkung Arbeit Barbara Unmüßig Barbara Foto: BettinaKeller ------

Vorwort 2

13. Dezember 2019: Fridays For Future in Berlin Foto: Dominik Butzmann/laif

Klimagerechtigkeit – jetzt!

Klimagerechtigkeit – jetzt! Klimagerechtigkeit Heftige Stürme, Starkregen, extreme Trockenheit, verhee- rende Waldbrände, Gletschersterben – das sind bereits jetzt spürbare Auswirkungen des Klimawandels. Die glo­­balen

CO2-Emissionen müssen drastisch gesenkt werden und 2050 nahe null liegen, um die Erderwärmung auf ein noch erträgliches Maß zu begrenzen. Rund um die Welt gehen dafür vor allem junge Menschen auf die Straße. Sie fordern von der Politik ambitioniertere ­Klimaziele und die Umset- zung vereinbarter Zusagen, doch die meisten Regierungen bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. 3

Wir halten das 1,5-Grad-Ziel für machbar – und zwar auf ­gerechte und demokratische Weise und ohne den Einsatz von riskanten Großtechnologien wie Geoengineering. Wir wollen echte Alternativen fördern und die notwendige sozialökologische Transformation voranbringen. Ein Kurswechsel ist möglich – durch entschlossenes Handeln.

Die weltweite Klimabewegung wächst, nationale Beteiligung erheblich niedriger als erwartet, die internationale Klimapolitik enttäuscht und die internationale Presse fehlte weitgehend, doch Die Mobilisierungserfolge von Fridays for Future und beide Plattformen organisierten hochrangig besetzte anderen Klimabewegungen zeigen: Der Klimapro- Workshops und Podiumsdiskussionen sowie diverse test wächst! Insbesondere junge Menschen fordern kulturelle Aktivitäten mit Basisorganisationen und immer lauter die Einhaltung der Klimaziele von Paris Expert/innen aus Lateinamerika. Auch unser Büro und damit die Begrenzung der globalen Erderwär- in Santiago beteiligte sich mit einer Reihe von Ver- mung auf 1,5 Grad über vorindustriellem Niveau. Am anstaltungen sowohl in Santiago de Chile als auch in 20. September 2019, dem Tag des globalen Klima- Madrid. Die Hoffnung zahlreicher lateinamerikanischer streiks, demonstrierten schätzungsweise 6 Millionen Regierungen und zivilgesellschaftlicher Organisationen, Menschen in etwa 150 Staaten weltweit für mehr ein Klimagipfel in Lateinamerika könnte die globale Klimaschutz. In Berlin waren den Organisator/innen Gemeinschaft stärker für die Probleme dieser höchst zufolge ca. 270.000 Menschen auf der Straße. Wir vulnerablen Region sensibilisieren, blieb angesichts veranstalteten an diesem Tag ein «Klimafrühstück», bei der Verlagerung des Austragungsortes größtenteils dem Mitarbeitende unserer internationalen Büros über unerfüllt. Am 9. Dezember veröffentlichte die chileni- die umwelt- und klimapolitische Lage in ihren Ländern sche Klimabewegung das Lateinamerikanische Manifest – jetzt! Klimagerechtigkeit berichteten. Am gleichen Tag stellte die Bundesre- für das Klima. Eine seiner wichtigsten Botschaften: Die gierung ihr Klimapaket vor, das bei vielen für große sozialen Krisen Lateinamerikas sind ohne ehrgeizige Ernüchterung und Enttäuschung sorgte. Dies gilt auch Klimaschutzmaßnahmen, Umweltgerechtigkeit und den für die Ergebnisse des internationalen Klimagipfels Schutz von gefährdeten Umweltaktivist/innen nicht zu (COP 25) in Madrid, wo sich die Regierungen trotz bewältigen. Umweltschutz heißt immer auch Schutz großer Dringlichkeit weigerten, sinnvolle Beschlüsse der Menschenrechte. zu verabschieden und sich zu höheren Klimazielen zu verpflichten. Selbst der UN-Generalsekretär Guterres Netzwerken für mehr Klimaschutz: brachte seine Enttäuschung über die Ergebnisse zum Jugendkongress in Marseille: Anfang September Ausdruck: «Die internationale Gemeinschaft hat eine organisierte unser Büro in Paris in Kooperation mit wichtige Gelegenheit verpasst, ihre Ambitionen in den der Green European Foundation und der Federation Bereichen Minderung, Anpassung und Finanzierung zur of Young European Greens einen dreitägigen Euro­ Bewältigung der Klimakrise zu verstärken.» päischen Jugendkongress in Marseille. Über 70 junge Obwohl der Klimagipfel aufgrund der politischen Menschen aus ganz Europa, auch aus Ländern wie Lage in Chile sehr kurzfristig von Santiago de Chile Georgien, Armenien, Russland, Ukraine und dem West- nach Madrid verlegt wurde, fand der Alternativgipfel balkan, diskutierten darüber, wie Klima und Demo- der chilenischen Klimabewegung SCAC (Sociedad Civil kratie besser geschützt werden können, und besuchten por la Acción Climática), das chilenische Äquivalent der Workshops u.a. zum Umgang mit Medien, zu Mobilisie- deutschen Klimaallianz, und der People’s Summit wie rungsformen über Social Media oder zur europäischen geplant in Santiago de Chile statt. Zwar war die inter- ­Netzwerkbildung. 4

Frauennetzwerk in Prag: Die tschechische Ener- ihrer Höhepunkte war die Erklärung der Delegierten gie- und Nachhaltigkeitspolitik wird seit Jahrzehnten der Inselstaaten Vanuatu und Malediven. Sie forderten von einem engen und geschlossenen Kreis männlicher die Versammlung auf, «Ecocide» als internationales Experten dominiert. Um weiblichen Fachkräften und Verbrechen einzustufen. Seit 2002 können Völkermord, Politikerinnen mehr Sichtbarkeit und Einfluss zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen verschaffen, organisierte unser Büro in Prag diverse und Verbrechen der Aggression vor den IStGh gebracht Workshops und Netzwerktreffen für Frauen. Es ging werden. Erste Versionen des Römischen Statuts enthiel- darum, sich sowohl untereinander als auch mit den ten auch «Ecocide» als Verbrechen, in der ratifizierten Medien besser zu vernetzen. Angeboten wurden Work- Version ist es nicht mehr enthalten. Durch die Wiederauf- shops u.a. zu den Themen «Kommunikation der Klima- nahme könnte schwerer und großmaßstäblicher Raubbau krise» oder «Herausforderungen beim TV-Interview». an der Natur und an Ökosystemen künftig kriminalisiert und die Verantwortlichen international strafrechtlich Kritische Auseinandersetzung mit Geoengineering belangt werden. Anlässlich dieser Forderung orga- Geoengineering wird oft als vermeintliche Lösung nisierten wir gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen präsentiert, die die globale Erderwärmung auf 1,5 Partnerorganisationen in Den Haag einen ganztägigen Grad begrenzen könne. Durch Geoengineering soll der Workshop zu den politischen Chancen und Risiken sowie

Atmosphäre CO2 entzogen oder Sonnenlicht von der verfahrenstechnischen Möglichkeiten zur Kriminalisie- Erde ferngehalten werden; doch diese Technologien rung von Umweltverbrechen auf internationaler und sind hochriskant. Bei der 4. UN-Umweltversammlung nationaler Ebene. Daraus ging ein zivilgesellschaftliches (UNEA-4) im März 2019 in Nairobi scheiterte der Bündnis hervor, das sich zum Ziel setzt, weiterhin Exper- Versuch, Geoengineering-Technologien auf UN-Ebene tisen zu bündeln, um auf ein Ende der Straffreiheit von zu regulieren, am starken Widerstand einiger hoch- Umwelt- und Klimazerstörung hinzuwirken. emittierender, ölproduzierender Regierungen. Wir haben im Vorfeld der Verhandlungen kritische Klimaklagen weltweit auf dem Vormarsch Analysen vorgelegt, darunter der vielbeachtete Bericht Die zurzeit bekannteste Klimaklage in Deutschland «Fuel to the Fire – How Geoengineering Threatens to ist der Fall des peruanischen Bauern Saúl Luciano Entrench Fossil Fuels and Accelerate the Climate Lliuya. Er klagt gegen RWE als einem der großen

Crisis», den wir zusammen mit dem Center for Inter- CO2-Emittenten, denn sein Dorf läuft Gefahr, infolge national Environmental Law (CIEL) herausgegeben eines abschmelzenden Gletschers weggeschwemmt zu haben. Er analysiert die jahrzehntelange Verstrickung werden. Weltweit nimmt die Zahl derartiger Klima- der fossilen Industrie in Erforschung und Entwicklung klagen zu. Mitte Juni 2019 trafen sich in der Nähe von von Geoengineering-Technologien und belegt, wie das Mexiko-Stadt rund 120 Anwält/innen sowie Vertreter/ zunehmende Interesse an Geoengineering als angebliche innen sozialer Organisationen und Bewegungen zum Klimagerechtigkeit – jetzt! Klimagerechtigkeit Wunderwaffe gegen den Klimawandel in Wirklichkeit dritten «Climate Justice Legal Experts Meeting». Der die Klimaziele schwächt und die fossile Infrastruktur dreitägigen internationalen Konferenz ging ein rein auf Jahrzehnte zementieren könnte. lateinamerikanisches Treffen voraus, das unser Büro Neben zahlreichen Bildungs- und Informationsma- Mexiko-Stadt, die Berliner Stiftungszentrale, die aust- terialien zu Geoengineering haben wir auch mehrere ralische Organisation Climate Justice Programme und Workshops dazu angeboten, darunter bei Konferen- die lateinamerikanische Organisation AIDA gemeinsam zen von Fridays for Future und beim Klimacamp im vorbreitet hatten. Das Treffen löste bei vielen Organi- Leipziger Land. Darüber hinaus unterstützten wir die sationen einen Motivationsschub aus; sie wollen nach internationale zivilgesellschaftliche Kampagne «Hands eigenem Bekunden das Instrument Klimaklage als eine Off Mother Earth» (HOME). Die Kampagne fordert ein sinnvolle Ergänzung ihrer Arbeit anwenden. Es zeichnet internationales Verbot von Geoengineering und versorgt sich ab, dass in der Region zukünftig solche Klagen in internationale zivilgesellschaftliche Netzwerke mit steigender Zahl angestrengt werden. Das Mexikanische Informationen zum Thema, etwa in Webinar-Formaten­ Zentrum für Umweltrecht, eine Partnerorganisation der und durch regelmäßige Newsletter und Kampagnen- Stiftung, hat kürzlich eine Klage gegen eine geplante Mailings. Großraffinerie eingereicht, die explizit auf klimawan- delbezogenen Argumenten fußt. Vorstoß für die strafrechtliche Verfolgung von Umweltverbrechen Unterstützung der Interamerikanischen Vom 2.–7. Dezember 2019 fand im niederländischen Menschenrechtskommission Den Haag die 18. Versammlung der Vertragsstaaten des Der Klimawandel und das Thema Umweltschutz Internationalen Strafgerichtshofs (IStGh) statt. Einer beschäftigen zunehmend auch die Interamerikanische

Webdossier: Geoengineering Technologies explained www.boell.de/en/geoengineering www.geoengineeringmonitor.org 5

Amazonien: Bäume werden abgeholzt, um Anbauflächen für Viehfutter zu gewinnen Foto: Tomas Munita/CIFOR (CC-BY-NC-ND 2.0)

Menschenrechtskommission. Unser Büro in Kolumbien umsetzt. Dies stellt auch die deutsche Entwicklungs- unterstützte die Sonderberichterstatterin für wirt- zusammenarbeit vor schwere Herausforderungen, denn schaftliche, soziale, kulturelle und Umweltrechte der der Schutz des Amazonas war mehr als 25 Jahre lang Kommission bei der Umsetzung ihres Mandats, indem einer ihrer Schwerpunkte. Eine Studie im Auftrag der es eine Reihe von Fachgesprächen organisierte und die Stiftung zeichnet die generellen Linien dieser Koope- Vernetzung mit Umwelt- und Menschenrechtsorgani- ration nach, denn gerade in schwierigen Zeiten ist es sationen ermöglichte. So realisierte es 2019 zum Bei- wichtig, zu überlegen, wie und in welchen Bereichen spiel Fachgespräche u.a. beim 3. Interamerikanischen internationale Zusammenarbeit am besten und lang- Menschenrechtsforum in Ecuador, eine Anhörung von fristig wirken kann. Kein einfaches Thema, wie sich bei Nichtregierungsorganisationen vor der Interamerika- einem Fachgespräch mit brasilianischen und deutschen nischen Menschenrechtskommission zu Klimawandel Teilnehmenden im Juni in Berlin gezeigt hat. Zumal und Menschenrechten sowie die Teilnahme und Treffen die Schutzbestimmungen für Amazonien seitens der der Sonderberichterstatterin mit zivilgesellschaftlichen Regierung gezielt aufgeweicht werden, damit Agrar- Akteuren beim Klimagipfel in Madrid. und Bergbauunternehmen leichter an wirtschaftlich attraktive Gebiete gelangen können. Die international Klimagerechtigkeit – jetzt! Klimagerechtigkeit Schwere Zeiten für Amazoniens Regenwald finanzierten Waldschutzprojekte, beispielsweise im Mit Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro ist ein Politi- Rahmen von REDD+, werden nur fortgeführt, weil ker an der Macht gekommen, der die Demontage der die mit ihnen verbundenen Zahlungen als zusätzliche aktuellen Umweltgesetzgebung offen propagiert und Einkünfte ins Land fließen.

Amazonien heute

Der Amazonienkenner Thomas Fatheuer beschreibt die Bedrohungen der Region und analysiert die verschiedenen Interessen, die hinter der Entwaldung stehen. Er zeigt auch Alternativen auf, die die sozialen Bewegungen und die Zivilgesellschaft in Brasilien entwickelt haben, wie zum Beispiel die Stärkung der Agrarökologie. Durch sie soll eine an die lokalen Gegebenheiten angepasste, diversifizierte landwirtschaftliche Produktion gefördert werden.

www.boell.de/amazonien-heute

Studie «Deutsche Entwicklungszusammenarbeit in Amazonien»: http://on.boell.de/amazonas 6

Bei Neubrandenburg, Mecklenburg-Vorpommern: Servicearbeiten im Windpark Foto: Paul Langrock/laif

Energie- und Mobilitätswende gestalten

Fossile Brennstoffe wie Kohle oder Erdöl sind endlich,

Energie- und Mobilitätswende gestalten und sie schaden dem Klima. Erneuerbare Energiequellen wie Wind, Wasser oder Sonne bieten eine umwelt- und klimafreundliche Alternative. Die technischen ­Vorraus­setzungen für eine umfassende Energiewende sind da, sie muss nur ­politisch gewollt und entsprechend gefördert werden. Auch das Verkehrssystem muss ­nachhaltig umgebaut werden, denn fossile Antriebe

­tragen ­massiv zum ­weltweiten CO2-Ausstoß und damit zur ­Erderwärmung bei. 7

Wir brauchen mehr Ökostrom, damit Mobilität zum Beispiel durch elektrische Antriebe klimafreundlicher werden kann. Wir wollen dazu beitragen, dass eine ökologisch nachhaltige und ökonomisch erfolgreiche Mobilitätsindustrie mit vielfältigen Arbeitsplätzen entsteht. Durch technische Innovationen kann der ökologische Fußabdruck des Verkehrs schon heute verringert werden. Die deutsche und europäische Industriepolitik muss dringend grüner werden und den Green New Deal der EU voranbringen.

Mehr Mobilität, weniger Verkehr auf den Straßen – führten wir die einzelnen Themenstränge der Strategie- Strategien zur Verkehrswende gespräche zusammen und kommentierten darüber hinaus Mobilität ist Ausdruck von Freiheit und Selbstbe- das kurz zuvor geschnürte Klimapaket der Bundesregie- stimmung. Und sie ist eine Voraussetzung für gesell- rung. Keynote-Sprecher Christian Hochfeld von AGORA schaftliche Teilhabe, denn das eigene Zuhause, Fami- Verkehrswende bemerkte dazu, die Bundesregierung «hat lie, Freunde und Arbeitsplatz liegen oftmals nicht am geblinkt, aber die Ausfahrt verpasst». Beim CO2-Preis gleichen Ort. Gerade weil Mobilität so wichtig ist, muss und der Finanzierung der Verkehrswende stellte er sie künftig so organisiert werden, dass sie klimafreund- der Koalition ein besonders schlechtes Urteil aus. Der licher, ressourcenschonender und stressfreier wird. In Anreiz zur Vermeidung von Autofahrten (10 Euro den letzten beiden Jahren haben wir verschiedene pro Tonne CO2) sei viel zu gering. Er plädierte statt-

Aspekte der Verkehrswende in Strategiegesprächen dessen für einen anfänglichen CO2-Preis von 50 Euro mit Fachleuten beraten. In unterschiedlich besetzten pro Tonne, eine progressive Ausgestaltung der Belas- Runden ging es u.a. um die Transformation der Auto- tung und eine soziale Rückverteilung an die Bevölke- mobilindustrie, um Strategien für den Güterverkehr, rung. Fortschritte sah er hingegen bei der Elektro­ die Mobilität in ländlichen Räumen und auch um die mobilität – viele neue Fahrzeugmodelle der Hersteller Frage, wie man die Bürger/innen für die Verkehrswende und eine Förderung durch die Regierung. Allerdings gewinnen kann. Zu jedem der Fachgespräche erschien mahnte er ein «Bonus-Malus-System» an, um nicht nur ein «böll.brief» der Reihe «Grüne Ordnungspolitik» mit E-Autos zu subventionieren, sondern gleichzeitig Wagen Energie- und Mobilitätswende gestalten

Politikempfehlungen. mit hohem CO2-Ausstoß stärker zu belasten. Außer- Auf unserer Konferenz «Baustelle Mobilität: Leit­ dem müsse man an die «Sektorkopplung» denken: Ohne projekte für die Verkehrswende» im November 2019 den konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien

Mobilitätsatlas

Bei der Verkehrswende müssen soziale, ökologische und ökonomische Belange zusammengedacht werden. Unser Mobilitätsatlas bietet Lösungen und macht deutlich, dass die Verkehrswende eine politische Aufgabe ist. Große Chancen, sich auch ohne eigenes Auto zuverlässig fortzubewegen, bietet zudem die digitale Vernetzung. Der Mobilitätsatlas entstand in Kooperation mit dem VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. (Auflage: 80.000). Zum Mobilitätsatlas gibt es auch eine Podcast-Serie:

www.boell.de/podcasts www.boell.de/mobilitaetsatlas

Berichte, Videomitschnitte und Podcasts böll.brief «Grüne Ordnungspolitik»: zur Verkehrswende unter: www.boell.de/boellbrief www.boell.de/de/verkehrswende 8

und die Steigerung der Ökostrom-Produktion bringe and Information Center), unterstützt durch eine Crowd­ die Elektrifizierung zu wenig Klimavorteil. Eine Leer- funding-Initiative unseres Büros in Sarajewo, erfolg- stelle nannte er beim Thema «Verhaltensänderung»: reich Spendengelder. Die Sonnenkollektoren wurden Gar nichts unternehme die Politik, um die Kultur des auf dem Dach eines Heimes für Menschen mit geisti- Autofahrens in Richtung eines vernetzten Mobilitäts- ger Behinderung in Fojnica angebracht. Das finanziell verhaltens umzusteuern, das auch Bahn, Carsharing, chronisch unterversorgte Heim verfügt seither rund um Rad und Fußweg aufwerte. Hochfelds Kommentare und die Uhr über warmes Wasser und konnte seine Energie- Thesen lieferten den Auftakt für rege Debatten und die kosten um 60 Prozent reduzieren. Das Pilotprojekt fand Suche nach Lösungsansätzen in den einzelnen Bereichen. Nachahmer: Unsere Partnerorganisation Zentrum für Umwelt aus Banja Luka und das Visitor Center Pecka Projekte für eine partizipative Energiewende sammeln nun ebenfalls erfolgreich Gelder, um ihren Marokko – «Peer-Learning»-Workshops: Marokko ist Strom selbst zu erzeugen. klima- und energiepolitisch ein Vorreiter. Das König- Albanien – Summerschool für Studierende: Um für reich will bis 2030 mehr als die Hälfte seiner Energie die nachhaltige Energiegewinnung in Albanien zu wer- aus Sonne und Wind gewinnen. Bereits jetzt verfügt es ben, organisierte unser Büro in Sarajewo erstmalig eine über das größte Solarkraftwerk der Welt. An den Bür- Sommerschule für Bachelor- und Master-Studierende ger/innen und Kommunen geht die Energiewende bis- in Durres, Albanien. Die Teilnehmenden kamen über- lang noch vorbei. Um dies zu ändern, unterstützt unser wiegend von albanischen Universitäten, aber auch aus Büro in Rabat einige marokkanische «Pionier»-Kommu- dem Kosovo und Deutschland. Energieexpert/innen nen bei der Entwicklung lokaler Projekte, beispielsweise erläuterten den Studierenden die Methoden der erneu- die Produktion von Solarstrom für den Eigenbedarf erbaren Energiegewinnung und diskutierten über deren oder Formate der Bürger/innen-Beteiligung. Dazu ver- Potenziale und die Herausforderungen bei der Umset- anstaltete es verschiedene «Peer-Learning»-Workshops zung der Energiewende. in Rabat und Chefchaouen, wo Vertreter/innen von Griechenland – Handbuch zur Gründung von Ener- über 15 Kommunen mit Expert/innen und Vertreter/ giegemeinschaften: Für eine gelingende Energiewende innen der lokalen Zivilgesellschaft über Schritte zur braucht es sogenannte prosumer, d.h. aktive Bürger/ Förderung von erneuerbaren Energien in ihren Gemein- innen, die selbst saubere Energie produzieren. Hierfür den diskutierten. Besonders wertvoll dabei waren der ist es hilfreich, sich zu Energiegemeinschaften und praktische Erfahrungsaustausch und die Besichtigung Energiegenossenschaften zusammenzuschließen. Ein von Pilotprojekten. Als zentrale Herausforderungen von unserem Büro in Thessaloniki herausgegebenes einer partizipativeren Energiewende identifizierten die Handbuch informiert über die gesetzlichen Möglich- Teilnehmenden neben der fehlenden Energie-Expertise keiten in Griechenland und präsentiert Beispiele erfolg- in den Kommunen vor allem den Mangel an politischer reicher Energiegenossenschaften aus anderen europäi- Koordinierung zwischen nationaler und lokaler Ebene. schen Ländern. Es ist eine mittlerweile viel genutzte Bosnien und Herzegowina – Pilotprojekt zur Warm- Grundlage für Bildungsangebote und Trainings von Energie- und Mobilitätswende gestalten wasserbereitung: In Bosnien und Herzegowina finden Bürgerinitiativen, Multiplikator/innen und kommunalen erneuerbare Energien noch wenig Beachtung. Für ein Akteur/innen. Solarpilotprojekt zur Warmwasserbereitung sammelte Zu einer gerechten Energiewende gehört auch die unsere Partnerorganisation REIC (Regional Education Bekämpfung von Energiearmut. Geschätzte 50 Mil-

Böll.Fakten: Energiewende Siebzehn Richtigstellungen zur Stromversorgung

Die Energiewende ist klimafreundlich und bietet viele dezentrale Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger/ innen. Sie hat ein Riesenpotenzial, ist aber auch sehr komplex und wirft viele Fragen auf. In siebzehn kurzen Kapiteln wollen wir mit dieser Ausgabe von «Böll. Fakten» das Wissen über die Energiewende erweitern und Interesse wecken für eines der wichtigsten Zukunftsprojekte Deutschlands.

www.boell.de/energiewende 9

lionen Haushalte leben in Europa unter Bedingungen nach Südostasien und Europa. In der Hauptkohleregion von Energiearmut. Verantwortlich ist ein Mix an Ursa- Russlands, dem Kusbass, beginnen die Menschen, sich chen: steigende Energiekosten, energetisch ineffiziente gegen die Folgen des Kohleabbaus zu wehren. Mehr Gebäude, stagnierende oder sinkende Einkommen und als hundert Einwohner/innen des Dorfes Mencherep Arbeitslosigkeit. Die Studie «Energiearmut in Grie- beschlossen, vor Gericht gegen die Enteignung ihrer chenland 2.0» legt u.a. dar, warum das Fehlen einer landwirtschaftlichen Grundstücke zugunsten eines gemeinsamen Definition von Energiearmut es erschwert, Tagebaus «für staatliche Zwecke», wie es im Behör- auf europäischer Ebene die politische Tragweite dieses denschreiben hieß, zu klagen. Das Moskauer Büro vielschichtigen Phänomens zu erkennen und entspre- unterstützte die Initiative darin, einen Präzedenzfall chende Strategien für seine Bekämpfung zu finden. zu schaffen und das Gerichtsverfahren zugleich für eine Polen – Empowerment von Umweltaktivistinnen: In breite öffentliche Berichterstattung zur Situation im Polen gilt Kohle als das «schwarze Gold» des Landes Kusbass zu nutzen. Der Erfolg überraschte alle: Viele – entsprechend emotional wird der Kohleausstieg im lokale Medien, eine russische Nachrichtenagentur und Land diskutiert. Allen voran in Oberschlesien, wo die die BBC berichteten über Mencherep, und eine breite Kohleindustrie traditionell identitätsbildend war und Diskussion über die bis dahin unausgesprochene Frage immer noch ist. Unser Büro in Warschau unterstützt setzte ein, welche Beamte unter welchen Bedingungen zivilgesellschaftliche Aktivistinnen dabei, sich argu- den zumeist privaten Kohleunternehmen fremdes Land mentativ zu rüsten und insbesondere für die sozialen für ihre Abbaupläne zusprechen dürften. Die beteiligten und kulturellen Folgen der Energiewende Strategien zu Anwält/innen des juristischen Kollektivs Team 29 aus entwickeln. Da Frauen in der Debatte noch immer viel Sankt Petersburg erreichten zudem in erster Instanz ein zu wenig gehört werden, hat unser Warschauer Büro Urteil zugunsten der Kläger: «Ein Gericht im Kusbass die Ökologische Frauenakademie ins Leben gerufen. hat erstmals Bewohner/innen unterstützt, die ein Verbot Umweltaktivistinnen in den Kohleregionen sollen dort des Kohleabbaus auf ihrem Land forderten», lautete die nötige Unterstützung bekommen. Ein erstes Treffen eine der Schlagzeilen nach der Urteilsverkündung. Die der Akademie fand im September 2019 statt. Staatsbehörden riefen nach dieser gerichtlichen Nie- derlage angesichts des öffentlichen Drucks im Februar Forderungen nach einer Energiewende in den 2019 die Abbaulizenz für den geplanten Tagebau zurück. ASEAN-Staaten Senegal – Teilerfolg im Kampf gegen ein Kohlekraft- Südostasien ist eine der am schnellsten wachsenden Wirt- werk: Unser Büro in Dakar kämpft seit seiner Eröff- schaftsregionen der Welt. Schätzungen zufolge soll der nung im Jahr 2017 an der Seite der Bevölkerung des Energiebedarf bis 2040 um 80% steigen, was allein den Ortes Bargny bei Dakar gegen eine ganze Reihe von Stromverbrauch in den nächsten 20 Jahren verdreifachen Großinfrastrukturprojekten. Ein Kohlekraftwerk, eine würde. Die nationalen Regierungen setzen vor allem auf Zementfabrik, ein geplanter Tiefseehafen – Prestigepro- fossile Energieträger. Um ein Umdenken voranzubrin- jekte für die Regierung, für die lokale Bevölkerung eine gen, unterstützt unser Büro in Bangkok das Southeast Bedrohung ihrer Lebensgrundlagen. Insbesondere das Asia Carbon-Free Energy Network des Green ID, ein Kohlekraftwerk macht den Menschen dort zu schaffen. Energie- und Mobilitätswende gestalten vietnamesischer Projektpartner der Stiftung. Die eher Viele haben ihre Grundstücke verloren, Fischer können national ausgerichtete Renewable Energy Week 2019 ihrer Tätigkeit nicht mehr nachgehen, die Waren der in Hanoi bekam durch diese Kooperation eine wichtige fischverarbeitenden Frauen werden durch den Staub südostasiatische Komponente. Mit Blick auf Vietnams des Kraftwerks unverkäuflich. Gesundheitliche Prob- Übernahme des ASEAN-Vorsitzes im Jahr 2020 forderte leme betreffen die gesamte Bevölkerung. Inzwischen das Netzwerk von den Regierungen des südostasiatischen kündigte die Regierung den Stopp des Kohlekraftwer- Staatenverbunds, zukünftig verstärkt in nachhaltige kes an. Nun sollen alle kohlebetriebenen Werke auf Energiequellen zu investieren, Entwicklungsprojekte Gas umgerüstet werden. Obgleich die Regierung mit auf ihre sozialen und umweltpolitischen Konsequenzen den Klimazielen argumentiert, ist diese Entscheidung zu überprüfen und den Umweltschutz als eigenständige doch ein Teilerfolg der Mobilisierung der Menschen von Säule in der ASEAN-Struktur zu etablieren. Bargny, die mit Unterstützung der Stiftung Schäden dokumentiert, rechtliche Möglichkeiten ausgelotet und Erfolgreicher Widerstand gegen Kohleabbau – zwei öffentliche Kampagnen realisiert haben. Die Landrechts- Beispiele aus Russland und dem Senegal und Entschädigungsfrage aber bleibt bestehen und auch Russland – Gerichtsurteil zugunsten der Kohlegegner/ ein Gaskraftwerk hat massive Auswirkungen sowohl innen im Kusbass: Kohle ist aus Sicht der russischen lokal als auch aufs Klima. Der Kampf geht also weiter! Regierung eine strategische Ressource der Zukunft: für den eigenen Verbrauch, aber auch für den Export 10

Piriäus, Griechenland: Der Hafen soll zum größten Container-Umschlagplatz des Mittelmeers ausgebaut werden. Der staatliche chinesische Logistikkonzern Cosco besitzt 51 Prozent der Anteile. Foto: Nikos Pilos/laif

Infrastruktur- und Rohstoffpolitik Infrastruktur- Für eine verantwortungsvolle ­ Infrastruktur- und Rohstoffpolitik

Häfen, Autobahnen, Kraftwerke, Bahnstrecken – große Infrastruktur­projekte bringen die Chance auf wirtschaft-

Für eine verantwortungsvolle ­ Für liche ­Ent­wicklung. Weltweit wird daher viel Geld in ­Infrastruktur investiert – es ist ein hochprofitabler Wachstumsmarkt. Finanziert werden Großprojekte meist über Entwicklungsbanken oder Öffentlich-Private ­Partnerschaften. Wer investiert, möchte in der Regel auch ­Rendite sehen. Menschenrechte und Umweltschutz ­bleiben dabei oft der ­Strecke. 11

Infrastrukturpolitik ist vor allem Klimapolitik! Fast zwei Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen auf das Konto von Infrastruktur. Zusammen mit unseren internationalen Partnerinnen und Partnern setzen wir uns dafür ein, dass Menschenrechte sowie Umwelt- und Klimaschutz in der Planung, Finanzierung und Durchführung von Infrastrukturprojekten berücksichtigt werden.

Mehr Nachhaltigkeit bei Infrastrukturprojekten – Auch Zentralbanken können ihren Einfluss nutzen, Studie damit der Umbau unseres Wirtschafts- und Finanz- Die Infrastrukturen, die wir heute bauen, bestimmen systems zu einer Nullemissionswirtschaft vorankommt, Entwicklungschancen und Emissionspfade für viele so eine der Thesen des Wirtschaftshistorikers Adam Jahrzehnte. Die Erfahrung zeigt, dass Megaprojekte Tooze von der Columbia University. Er war im Septem- nicht selten große finanzielle, menschenrechtliche und ber 2019 zu Gast in der Stiftung und diskutierte mit ökologische Risiken mit sich bringen. Gemeinsam mit Sabine Mauderer von der Bundesbank und Jakob von dem UN Hochkommissariat für Menschenrechte haben Weizsäcker, Chefökonom im Bundesfinanzministerium, wir die Studie «Die andere Infrastrukturlücke: Nachhal- über die Verantwortung der globalen Finanzwirtschaft. tigkeit» herausgegeben. Die Studie nimmt eine umfang- Den Mitschnitt der Diskussion gibt es auf .com reiche Bestandsaufnahme der genannten Risiken durch große Infrastrukturprojekte vor und macht Vorschläge, Die Asia Infrastructure Investment Bank (AIIB) – und Rohstoffpolitik Infrastruktur- wie sie minimiert werden können. Sie wurde auf Jah- Analyse restagungen der Weltbank, dem World Investment Im Jahr 2016 wurde die Asia Infrastructure Investment Forum der UN Organisation für Handel und Entwick- Bank (AIIB) als multilaterale Bank zur Finanzierung lung UNCTAD in Genf sowie in einem Fachgespräch in von Infrastruktur gegründet. Ihr größter Anteilseig- Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Kurzversion ner ist China, auch Deutschland und weitere Länder ist auf Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch Europas halten Anteile. Als «schlank, sauber und grün» erschienen, die Langversion gibt es nur auf Englisch. bezeichnet die Bank sich selbst. Wir haben Korinna Horta von der Umwelt- und Menschenrechtsorgani- Das Finanzsystem soll grüner werden sation urgewalt mit einer Analyse der Bank nach drei Multilaterale Entwicklungsbanken haben eine Schlüs- Jahren Geschäftstätigkeit beauftragt. Sie fällt ernüch- eine verantwortungsvolle ­ Für selrolle bei der Finanzierung von Kraftwerken, Auto- ternd aus: Von einer Erfüllung der Anforderungen des bahnen, Häfen und Bahnstrecken – alles Infrastruk- deutschen Bundestags nach hohen Umwelt-, Sozial-, turen, die für die Begrenzung der Erderwärmung und Menschenrechts- und Governance-Standards kann die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens eine ent- keine Rede sein. Tatsächlich hat sich China mit der scheidende Rolle spielen. In Artikel 2.1.c des Pariser AIIB ein multilaterales Instrument geschaffen, das Abkommens verpflichten sich die Staaten dazu, die dazu geeignet ist, vor allem chinesische Interessen weltweiten Finanzströme mit den Zielen des Abkom- zu fördern und bestehende internationale Regeln der mens in Einklang zu bringen. Die Nichtregierungsorga- Infrastrukturfinanzierung abzuändern. nisation E3G bringt mit Unterstützung der Stiftung Vertreter/innen progressiver Regierungen am Rande Trainingsworkshop zu nachhaltiger Finanzierung von internationalen Konferenzen zusammen, um in in Peking informellen Gesprächen abzustimmen, wie sie ihren Ein- Viele Hürden müssen in China auf dem Weg zu mehr fluss auf die multilateralen Entwicklungsbanken nutzen nachhaltiger Finanzierung überwunden werden. Es können, um diese zu mehr Klimaschutz zu bewegen. sind u.a. technische Einschränkungen, aber auch man-

Studie «Die andere Infrastrukturlücke: Studie «Die Asiatische Infrastruktur Nachhaltigkeit»: Investment Bank (AIIB)»: www.boell.de/ohchr www.boell.de/aiib 12

Hseni, Myanmar: «Smooth Sailing» (一帆风顺) – das verspricht die Aufschrift in Mandarin eines Lasters auf der Verbindungsstraße Myanmar-China. Foto: Axel Harneit-Sievers

gelndes Dringlichkeitsbewusstsein. Unsere Repräsen- von Investoren offenlegt und Unternehmenspraktiken tanz in Peking hat zusammen mit der Greenovation auf die Einhaltung von arbeitsrechtlichen oder umwelt- Hub (Ghub) und dem Green Finance Committee der politischen Mindeststandards evaluiert, sondern bei China Society for Finance and Banking Expert/innen Verletzung dieser Richtlinien rechtliche, politische und aus zahlreichen Banken, u.a. der AIIB, der Weltbank auch medienwirksame Gegenmaßnahmen aufzeigt. und der China Industrial Bank, zu einem Workshop nach Peking eingeladen. Behandelt wurden sowohl Transparenz über Chinas Investitionen in Myanmar

Infrastruktur- und Rohstoffpolitik Infrastruktur- allgemeine Fragen zur Umsetzung von Klimaschutz- Myanmar ist für China von großer strategischer Bedeu- zielen durch Entwicklungsfinanzinstitutionen als auch tung. Im Rahmen des «China-Myanmar Economic Cor- spezielle Herausforderungen entlang der «neuen Seiden- ridor» (CMEC, einem Teil der «Belt and Road Initia- straße». Hier ging es insbesondere um die Bedeutung tive») soll in Myanmar eine Infrastruktur geschaffen öffentlicher Mittel für die Förderung von erneuerbaren werden, die Chinas Provinz Yunnan mit Straßen, Eisen- Energien. Ein wichtiger Beitrag kam von Experten aus bahnen, Sonderwirtschaftszonen und einem Tiefsee- Myanmar und Vietnam, die über die Anforderungen hafen (Kyaukphyu in Rakhine State) an den Indischen und Bedarfe der Anrainerländer bei der Finanzierung Ozean und an Myanmars Wirtschaftsmetropole Yan- von erneuerbaren Energien berichteten. gon anbindet. Während die Regierungen beider Länder inzwischen zahlreiche Abkommen geschlossen haben, Für eine verantwortungsvolle ­ Für Leitfaden für Gemeinden, die sich gegen Folgen von gibt es in Myanmar hierzu wenig Transparenz und viel Infrastrukturprojekten zur Wehr setzen wollen Unsicherheit, z.B. über die finanziellen Folgen dieser In Südostasien gibt es immer wieder erbitterte Aus- Großprojekte, aber auch über eventuell anstehende einandersetzungen um Infrastrukturprojekte. Betrof- Landenteignungen sowie Auswirkungen auf die Umwelt. fene Gemeinden fürchten um ihr Land, ihre Gesundheit Um Öffentlichkeit herzustellen und die Verhandlungs- oder ihre Lebensgrundlagen. Unser Südostasien-Büro position Myanmars gegenüber dem großen Nachbarn in Bangkok hat unsere Partnerorganisation Inclusive zu stärken, führt unser Büro in Yangon gemeinsam Development International (IDI) dabei unterstützt, mit lokalen Partnerorganisationen eine Serie von Ver- einen Leitfaden für Aktivist/innen und Kommunen zu anstaltungen durch. Die Teilnehmenden, sowohl Mit- entwickeln, die sich gegen ökologisch und sozioökono- glieder von Regionalparlamenten entlang des geplanten misch schädliche Projekte verfahrensrechtlich zur Wehr Korridors als auch NGO-Vertreter/innen, können sich setzen wollen. Der Leitfaden wurde in mehrere lokale dort über die CMEC-Planungen austauschen und auch Sprachen wie Burmesisch, Thai, Vietnamesisch und Berichte aus anderen Ländern hören, die sich gegen- Khmer übersetzt und orientiert sich am sogenannten über China in einer ähnlichen Position wie Myanmar Investment Chain Mapping, das nicht nur die Geldflüsse befinden – zum Beispiel Pakistan und Sri Lanka.

Leitfaden: http://on.boell.de/safeguarding 13

Mekong 2030 – Filmfestival ein politisches System protestiert, das auf Intrans- Der Mekong ist einer der längsten Flüsse der Welt und parenz und massiver Korruption beruht. Sie fordert gilt als die Lebensader des kontinentalen Südostasiens u.a., neue Verfahren öffentlicher Kontrolle einzuführen. für nahezu 60 Millionen Menschen. Die sozialen und Unser Büro in Beirut hat deswegen eine investigative ökologischen Auswirkungen massiver energiepolitischer Recherche über die Nutzung öffentlicher Einnahmen aus Infrastrukturmaßnahmen sowie die Folgen der auf den der geplanten Auftragsvergabe für den Abbau von Roh- Klimawandel zurückzuführenden Dürreperioden sind stoffen im Mittelmeer in Auftrag gegeben. Die Studie in allen Ländern, die der Mekong durchläuft, bereits empfiehlt u.a., alle diesbezüglichen Verträge öffentlich zu spüren. Fünf junge Filmemacher/innen aus Thailand, zu machen, öffentliche Einkünfte extern überprüfen Vietnam, Kambodscha, Laos und Myanmar beschäftigten zu lassen und einen unabhängigen Fonds zu gründen, sich mit der Frage, wie der Fluss und das Leben wohl in über dessen Nutzung öffentlich entschieden wird. Mit zehn Jahren aussehen wird. Entstanden sind Kurzfilme Unterstützung der Stiftung arbeitet die libanesische mit einem sehr spannenden und kreativ-philosophischen Oil and Gas Inititiative (LOGI) zudem an öffentlichen Blick auf das Thema. Mit Unterstützung unseres Büros Rechenschaftsverfahren. in Bangkok werden sie im kommenden Jahr auf diversen Filmfestivals in Südostasien, aber auch darüber hinaus Für mehr Nachhaltigkeit in Georgiens Bergbau – zu sehen sein. Bereits im Oktober organisierte unser Büro Studienreise nach Chile eine Sneak-Preview für Umweltaktivist/innen, NGO-Mit- Im September 2019 organisierte unser Büro in Tbilisi arbeiter/innen, Journalist/innen und Filmemacher. Inter- für Vertreter/innen der georgischen Regierung und aus essant waren an diesem Abend vor allem die persönlichen Partnerorganisationen der Stiftung eine Studienreise Eindrücke der fünf Regisseur/innen, die sich erstmalig nach Chile. Auf dem Programm standen u.a. Besuche in dieser Form mit der umweltpolitischen Problematik in den von den Bergbauprojekten betroffenen Gebieten in ihrer Heimatregion auseinandergesetzt hatten. und die Begegnung mit lokalen Gemeindevertreter/ innen. Die Eindrücke in Chile, das bessere Verständnis Wenig Transparenz bei öffentlichen Aufträgen im der politisch-ökonomischen Situation des lateinameri- Libanon – Studie kanischen Bergbausektors und der rechtlichen Rahmen- Libanon hat die dritthöchste Pro-Kopf-Verschuldung bedingungen sowie Erfahrungen der Zivilgesellschaft weltweit und steht vor dem Kollaps seines Bankensys- im Umgang mit Unternehmen sollen helfen, in Georgien tems. Die politische Elite behauptet, die akute Finanz- eine nachhaltige und an Menschenrechten orientierte krise könne durch die Förderung fossiler Rohstoffe im Ressourcenpolitik auf den Weg zu bringen. Unser Büro und Rohstoffpolitik Infrastruktur- Mittelmeer beendet werden. Die Regierung plant nun, in Tbilisi unterstützt verschiedene Partnerorganisa- Öl- und Gasvorkommen vor der libanesischen Küste tionen im Südkaukasus dabei, die Politiker/innen vor zu erschließen. Doch in der Zivilgesellschaft gibt es allem in Georgien und Armenien von der Notwendigkeit begründete Zweifel daran, dass die Rohstoffeinnahmen für mehr ökologische und soziale Gerechtigkeit bei der dem gesamten Land zugutekämen. Die libanesische Gewinnung, Produktion und Verarbeitung natürlicher Demokratiebewegung hat bereits monatelang gegen Ressourcen zu überzeugen.

Weichenstellungen. Infrastrukturen gestalten eine verantwortungsvolle ­ Für unsere Zukunft

Auseinandersetzungen um Infrastrukturprojekte sind so alt wie die Umweltbewegung. Ob Autobahnen, Riesenstaudämme oder Windparks: Konflikte um solche Projekte entstehen, weil sie oftmals Natur zerstören, Menschen für sie vertrieben werden, die Kosten eskalieren oder Korruption im Spiel ist. Böll.Thema stellt u.a. einige Megaprojekte vor und wirft auch einen Blick auf die Finanzierung von Infrastruktur.

www.boell.de/thema

Filmfestival: https://mekong2030.org/ 14

Aufwärmen in der Heinrich-Böll-Stiftung nach der «Wir haben es satt»-Demo in Berlin Foto: Stephan Röhl

Für eine alternative Landwirtschaft und nachhaltige Entwicklung Die Produktion von Lebensmitteln ist weltweit ein gutes Geschäft. Es sind oft wenige große Konzerne, die sich die Felder und Märkte untereinander aufteilen. Die industrielle Für eine alternative LandwirtschaftFür und nachhaltige Entwicklung Landwirtschaft ist für gravierende Klima- und Umweltpro- bleme verantwortlich – vor allem durch die Erschöpfung fruchtbarer Böden und den Verlust der Biodiversität, die Überdüngung der Meere oder den Ausstoß klimaschädli- cher Gase. Umweltschäden entstehen aber auch durch die globale Plastikflut. Und die klimaschädlichen Emissionen entlang des Lebenszyklus von Plastik sind enorm. 15

Veränderungen in der Landwirtschaft sind nicht nur für Bäuerinnen und Bauern relevant, sondern für uns alle, gerade weil sie so eng mit unserer Ernährung, dem Klima, der Natur und den ländlichen Räumen verbunden sind. Wir wollen eine nachhaltige Landwirtschaft – und zwar ohne Gentechnik, ohne Massentierhaltung und gesundheitsschädliche Pestizide.

Landwirtschaft anders – unsere grüne Woche und diskutieren bei Suppe und heißen Getränken in Mit fast 60 Milliarden Euro wird die europäische der Berliner Stiftungszentrale – nach der Demo ist Landwirtschaft jährlich gefördert und leistet den- vor der Aktion! noch nicht, was vielen EU-Bürgerinnen und Bürgern wichtig ist: eine artgerechte Haltung von Tieren, der Reformen für Ställe, Acker und Natur – Agrar-Atlas Schutz von Gewässern, Vögeln und Insekten sowie Anlässlich der Grünen Woche haben wir im Januar unse- die Unterstützung kleiner Betriebe. In Europa steht ren «Agrar-Atlas 2019» präsentiert. Er zeigt, dass kaum die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für etwas von den 60 Milliarden aus dem Topf der Gemein- die Zeit nach 2020 an – doch Anzeichen für eine öko- samen Europäischen Agrarpolitik (GAP) für Ziele wie logischere Ausrichtung der Landwirtschaft sind nicht Nachhaltigkeit und Umwelt- und Naturschutz verwendet zu erkennen. Warum sich die Agrarpolitik seit Jah- wird. Er zeigt aber auch, dass es sich lohnt, für eine ren nicht ändert und wie eine andere – eine nachhal- bessere, grundlegend andere Agrarpolitik einzutreten. tige und gerechte – Landwirtschaft aussehen könnte, Das Interesse an unserem Atlas war sehr groß. Alle über- darüber haben wir im Januar 2019 in unserer Reihe regionalen Zeitungen und relevanten Onlineportale haben «Landwirtschaft anders – unsere grüne Woche» mit über ihn berichtet. Da auch in vielen EU-Ländern die zahlreichen Gästen diskutiert. Es ging dabei u.a. um Bewegungen für nachhaltige, soziale und global gerechte Gentechnik in der Landwirtschaft, um Insektenschutz Agrar- und Ernährungssysteme wachsen, haben wir den und die Stärkung der Agrarökologie. Schon fest etab- Atlas in Kooperation mit verschiedensten europäischen liert ist unser Supp‘n Talk im Anschluss an die große Partnern in sechs weiteren Sprachen und Landesversio- «Wir haben es satt»-Demo durch Berlin, im Jahr 2019 nen veröffentlicht. Die polnische Ausgabe «Atlas Rolny» unter dem Motto «Der Agrarindustrie den Geldhahn zum Beispiel wurde im Juni 2019 in Warschau bei einer abdrehen!». Dann heißt es: aufwärmen, vernetzen Diskussionsveranstaltung mit prominenten Gästen vor- Für eine alternative LandwirtschaftFür und nachhaltige Entwicklung

Agrar-Atlas 2019

Jährlich fördert die EU die europäische Landwirtschaft mit 114 Euro pro EU-Bürger und -Bürgerin. Kaum etwas von diesem Geld wird für gesunde Lebensmittel, den Schutz von Umwelt, Klima und Biodiversität oder den Erhalt von kleinen und mittleren Betrieben verwendet. Dennoch wäre es falsch, die Förderung der Agrarpolitik einfach abzuschaffen. Der Agrar-Atlas liefert Daten und Fakten zum Thema. Er liegt mittlerweile in der 4. Auflage vor, Gesamtauflage: 120.000. Es gibt auch einen Podcast in der Reihe Böll.Spezial:

www.boell.de/podcasts www.boell.de/agraratlas 16

Rooibos-Teepflückerinnen in Südafrika Foto: Bretzel/Madame Figaro/laif

gestellt, darunter der polnische Landwirtschaftsminis- Initiativen entwickelten gemeinsam eine Petition an das ter, der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses kenianische Parlament, die von der Vorsitzenden des des EU-Parlaments und der Vorsitzende des Landwirt- Gesundheitsausschusses unterstützt wird. Sie fordern schaftsausschusses des polnischen Sejm. Der Atlas ist ein Verbot schädlicher Pestizidwirkstoffe und verlan- eine der wenigen Publikationen in Polen, die die aktuelle gen eine strengere Lebensmittelüberwachung sowie Agrarpolitik und ihre notwendigen Reformen anschaulich eine Überprüfung der Schädlingsbekämpfungsgesetze. erläutern. Für Aktivist/innen und Fachleute, die sich für Der Ausschuss wird dem Parlament nun einen Bericht eine ökologischere Landwirtschaft einsetzen, liefert er mit Empfehlungen vorlegen. Mit Filmvorführungen, umfassende Informationen und Argumente. Der Atlas Schulungen, öffentlichen Foren und einer Kampagne hat in Polen eine rege Debatte darüber ausgelöst, wie in den sozialen Medien (#ToxicBusiness) informieren die Landwirtschaft reformiert werden sollte. die RTFI und Projektpartner der Stiftung regelmäßig über Einsatz und Auswirkungen schädlicher Pestizide Toxic Business – Pestizide in Kenia und auch darüber, wie es anders gehen könnte. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung in Kenia arbeiten direkt oder indirekt in der Landwirtschaft. Zwei Drittel Anerkennung der Rechte der Khoikhoi und San an der 4,5 Millionen Landwirte sind Kleinbäuerinnen und der Nutzung des Rooibos-Strauches in Südafrika Kleinbauern. Ihre Nachfrage nach Pestiziden wächst Seit vielen Jahren unterstützt unsere Partnerorganisa- stetig, zwischen 2015 und 2018 haben sich die Importe tion Natural Justice die indigenen Gemeinschaften der mehr als verdoppelt. Unser Büro in Nairobi arbeitet seit Khoikhoi und San bei den Verhandlungen mit der süd- 2015 im Rahmen der Route to Food Initiative (RTFI) afrikanischen Rooibos-Industrie um die Anerkennung zum Menschenrecht auf Ernährung. Im August 2019 ihrer Rechte an der Nutzung dieser überaus lukrativen startete die RTFI eine Informationskampagne zu toxi- Pflanze. Im Juli 2019 gab es endlich einen entschei- schen Pestiziden. Einem RTFI-Bericht zufolge sind denden Erfolg zu verzeichnen: Zum ersten Mal erkennt

Für eine alternative LandwirtschaftFür und nachhaltige Entwicklung 45 der in Kenia zugelassenen Produkte eindeutig als die gesamte südafrikanische Roiboos-Industrie das krebserregend eingestuft, 31 als erbgutverändernd, indigene Wissen beider Gruppen an und verpflichtet sich 175 als neurotoxisch, 51 der Produkte lösen Störungen zu einer Abgabe, die die Khoikhoi und San über Gene- des Hormonsystems aus und 360 haben Auswirkungen rationen an den Einnahmen aus der Vermarktung der auf die Fortpflanzung. Für Bienen ist ein Drittel der Roiboos-Pflanze beteiligt. Die Übereinkunft bedeutet Pestizide hochgiftig. Laut RTFI ist ein Drittel der in nicht nur finanzielle Vorteile für Khoikhoi und San, sie Kenia registrierten Pestizidwirkstoffe auf dem euro- ist auch ein wichtiger Schritt zur Anerkennung und der päischen Markt gar nicht mehr zugelassen, zugleich Wiederherstellung der Würde dieser Gemeinschaften. stammen 253 der 862 in Kenia zugelassenen Pestizide Das Abkommen schafft darüber hinaus einen Präze- aus Europa. Eine EU-Verordnung ermöglicht es Unter- denzfall für indigene Gemeinschaften auf der ganzen nehmen, in der EU verbotene oder stark regulierte Welt. Es geht zurück auf das Nagoya-Protokoll, ein Pestizide für die heimischen Märkte anderer Länder völkerrechtlich bindender Vertrag, der den Zugang herzustellen. Angesichts dieser Doppelmoral wird es zu genetischen Ressourcen bzw. zu darauf bezogenem für Länder wie Kenia immer wichtiger, strenge lokale traditionellem Wissen regelt und eine ausgewogene und Registrierungskriterien festzulegen. Vier kenianische gerechte Aufteilung von Nutzen und Gewinnen vorsieht. 17

Eine Welt voller Plastik – Der Plastikatlas Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzu- denken. Plastik steckt im Essen und Trinkwasser, in der Kleidung und Kosmetik, in Gebrauchsgegenständen und Fahrzeugen. Das wirkliche Ausmaß an Verschmutzung und Vergiftung unserer Umwelt und Körper durch die Plastikschwemme beginnen wir gerade erst zu begrei- fen. Plastik schadet zum Beispiel dem Weltklima, so wird u.a. bei den häufig genutzten­Frackingverfahren zur Gewinnung der Plastik-Rohstoffe (Öl und Gas) das Klimagas Methan frei. Aber auch wenn Plastik in der Umwelt am Ende seines Lebenszyklus in seine

Bestandteile zerfällt, gibt es das gebundene CO2 wieder

ab. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die CO2-Sen- Prämiert mit dem Gourmand Award! kenfunktion der Ozeane durch das dort massenhaft vorhandene Mikroplastik gestört sein könnte. Auch «Dies ist (k)ein Rezeptbuch» – Rückbesinnung auf die unsere Gesundheit leidet: Die im Plastik mit verarbei- kulinarische Vielfalt Brasiliens teten Schadstoffe, die teils krebserregend sind und Brasilien setzt bei der Ernährung seiner Bevölkerung hormonverändernde Wirkung haben, gelangen über das zunehmend auf das Agrobusiness. Die Eintönigkeit Wasser und die Nahrungskette in unsere Körper – hier landwirtschaftlicher Monokulturen zeigt sich auch auf sind Frauen und Kinder besonders gefährdet. Trotzdem den Tellern – die Gerichte schmecken immer ähnlicher. sollen in Europa immer weiter Anlagen zur Plastikher- Gemeinsam mit dem Institut für das Essen von mor- stellung gebaut werden. Kein Ausweg aus der Plastik- gen hat unser Büro in Brasilien 2019 das Buch «Dies krise ist auch das Recyling: Nur ein geringer Anteil des ist (k)ein Rezeptbuch» herausgebracht. Die Rezepte Kunststoffmülls wird tatsächlich verarbeitet und kann für typisch brasilianische Gerichte mit lokalen Zuta- weiter für hochwertige und schadstofffreie Produkte ten sollen dazu anregen, die kulinarische Vielfalt des genutzt werden. Unser «Plastikatlas», den wir im Juni Landes wieder zu entdecken. Von einem Gericht zum 2019 vorgestellt haben, liefert viele Daten und Fakten anderen gelangt man über neun Kapitel, die sich kritisch rund um das Thema. Er zeigt aber auch Lösungen und mit dem Thema Essen und Nahrungsmittelproduktion stellt Netzwerke vor, die eine Zero-Waste-Vision der befassen: die Verteilung von Landbesitz, die Arbeit von Zukunft vorleben und dafür streiten. Nach der deut- Kleinbauern, die Bedeutung von Biodiversität oder von schen und englischen Ausgabe ist der Atlas im auch Nahrung als Teil von Tradition. Das Buch wurde als auf Khmer erschienen, 2020 werden weitere Sprachen brasilianischer Beitrag in der Kategorie «universitäre folgen, darunter Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Publikationen» für den Gourmand Award nominiert Georgisch, Chinesisch, Russisch, Ukrainisch. und erreichte den 2. Platz.

Plastikatlas 2019 eine alternative LandwirtschaftFür und nachhaltige Entwicklung

Plastik ist allgegenwärtig: Wir nutzen es für lebensrettende medizinische Geräte, für Kleidung, Spielzeug und Kosmetik; wir verwenden es in Landwirtschaft und Industrie. Aber wir wissen auch, welch wachsendes Risiko Plastikmüll in der Umwelt, auf Deponien und in den Weltmeeren darstellt. Der Plastikatlas bietet in 19 Kapiteln Daten und Fakten zum Thema. Der Atlas erschien 2019 in Kooperation mit dem BUND. Mittlerweile sind wir bei der 4. Auflage, Gesamtauflage: 110.000.

www.boell.de/plastikatlas 18

«Von Herzen, aus Idlib» – Titel einer Fotoausstellung über das Leben im syrischen Idlib Foto: Tim Alsiofi

Demokratie und Menschenrechte stärken Immer mehr autoritäre Regierungen kommen weltweit an die Macht. Sie hebeln Bürgerrechte aus und bekämpfen Demokratie und Menschenrechte stärken Demokratie die Zivilgesellschaft. Demokratische Institutionen werden abgebaut und Menschenrechte missachtet. Die aktuelle Corona-Pandemie verstärkt diese Entwicklung in vielen Ländern. Bürgerkriege wie der in Syrien sind zu Stell­ vertreterkriegen geworden – die Weltgemeinschaft schafft es nicht, Frieden herbei­zuführen. Die Einhaltung der Menschenrechte war noch zu keiner Zeit selbstverstän­ ­d­ lich. Ihnen vor Gericht Geltung zu verschaffen, ist nicht einfach – aber es geht. 19

«Es wird so leicht dahin gesagt, Zahlen sprächen für sich. Große Zahlen verdecken eher, als daß sie offenbaren. Wenn es um Menschenleben geht, ist es immer noch die Ziffer und die Zahl eins, die uns nahegeht.» Heinrich Böll, 1976

Von Herzen, aus Idlib – Ausstellung tungssyndromen. Was das für unser Verständnis von In Idlib, der letzten von Rebellen gehaltenen Provinz Revolution, Krieg und Politik bedeutet und für unser Syriens, beziffern die Vereinten Nationen den Anteil der tägliches Leben hier und heute.» Zivilist/innen noch auf über 99 Prozent. Dennoch domi- In Zeiten der populistischen Stimmungsmache nieren die bewaffneten Gruppen die Schlagzeilen. Für gegen syrische Geflüchtete im Libanon hat Hani im die internationale Öffentlichkeit entsteht der Eindruck, Sommer 2019 mit seiner Musik einen Gegenpol zu als gäbe es keine wirklich «Guten» mehr. Die Wirklich- rassistischen Klischees und Hassrede gesetzt: «Hier keit ist um einiges vielschichtiger. Tim Alsiofi, ein syri- im Libanon denkt man immer noch, was wir tun, ist scher Fotojournalist aus Ghuta, hat im Auftrag unseres ein Hobby; während wir Wandel wollen und überzeugt Beiruter Büros das Leben der Menschen in Idlib doku- sind, dass Musik etwas ändern kann. In unserem Leben mentiert. Alsiofi war 18, als die syrische Revolution und in dem der Anderen, jener, die uns immer noch als begann. Im Jahr 2018 wurde er nach der jahrelangen ‹Dritte-Welt-Menschen› sehen, als ungebildet und unzi- Belagerung seiner Heimatstadt nach Idlib deportiert. vilisiert, als Möchtegernbürger, als Flüchtlinge. Denn Sein Fototagebuch wurde zur Grundlage einer Aus- genau das wird ihnen von den Mainstreammedien Tag stellung, die wir vom 21. November – 13. Dezember für Tag eingebläut.» Die Release Party war ein riesi- 2019 in der Berliner Stiftungszentrale zeigten. Die ger Publikumserfolg. Neben Hani Al Sawah trat der eindrücklichen Fotografien erzählen nicht nur von libanesische Rapper ar-Rass auf, der als eine Stimme

Krieg und Zerstörung, sondern auch von Schönheit der protestierenden libanesischen Jugend gilt. Hanis und Menschenrechte stärken Demokratie und der Freude am Leben. Die Texte zur Ausstellung Album ist auf Sound Cloud frei zugänglich. Einige schrieb der syrische Rapper und Schriftsteller Hani Al der Songs haben bisher 20.000 und mehr Downloads Sawah. Begleitend zur Ausstellung ist auch ein Katalog erreicht. erschienen. «Ghaniya ilna» (Ein Song für uns) Das Lebensgefühl der Generation post-arabischer von Hani Al Sawah: Frühling – Rap Wir hätten, wenn der Krieg uns nicht gewählt hätte, Der Rapper Hani Al Sawah, aka Al-Darwish, hat mit etwas Anderes gesucht für uns. Unterstützung unseres Beiruter Büros sein neues Album Ich habe diese Hoffnung in uns, die dunkle Schwere «Malahi» (Riesenräder) veröffentlicht. Aus Syrien stam- in unseren Herzen, niemand kann sie vertreiben. mend, wurde er im Libanon als Rapper mit lyrischem Hey, diese Story ist unsere Story, erzählt sie immer Ton bekannt. Seine Musik und seine Texte stehen für das wieder, so dass sie sie nicht verändern. Lebensgefühl der Generation des post-arabischen Früh- lings. In Hanis eigenen Worten: «Das Album ‹Malahi› كنا خطرنا لو ما الحرب ختارتنا كنا خترنا غيرة erzählt, wie wir die Welt sehen, nach den Aufständen لسة بأمن فينا والهم إلي بصدورنا ماحداً بيطفيية in der arabischen Welt, besonders in Syrien – zuerst يا حلوي القصة قصتنا خلينا نضل نقولها حتى ما يغيرولنة فيي ,war es Revolution, dann Krieg. Wie wir damit umgehen mit Beziehungen, Drogen, posttraumatischen Belas-

Katalog der Ausstellung: Download: http://on.boell.de/idlib https://soundcloud.com/al-darwish 20

«Blackbox Libyen» (v.l.n.r.): Heba Shibani, Mirco Keilberth und Indie-Folk-Konzert der libyschen Band «Breaking the Ice» Elham Saudi Fotos: Stephan Röhl

Blackbox Libyen – Politische Entwicklungen und Neuer Vertrauensindex für die marokkanische Politik künstlerische Interventionsräume und ihre Institutionen Ein Stellvertreterkrieg, mächtige Milizen und eine Vertrauen ist der soziale Kitt einer jeden gesellschaft- machtlose Regierung, leidende Migranten/innen und lichen Ordnung. In Marokko beginnt er zunehmend zu eine paralysierte Zivilgesellschaft – die Lage in Afri- bröckeln. Immer mehr Bürger/innen glauben nicht kas einst reichstem Land bedroht die gesamte Region. daran, dass ihr Staat und seine Institutionen die In Deutschland und Europa wird Libyen oft nur im gegenwärtigen Probleme lösen können. Das Moroc- Kontext der EU-Migrationspolitik und der katast- can Institute for Policy Analysis (MIPA), ein junger rophalen Lage der Migrant/innen und Geflüchteten marokkanischer Thinktank, hat mit Unterstützung diskutiert. Im Vorfeld der Berliner Libyenkonferenz unseres Büros in Rabat eine repräsentative Panelstu- Anfang 2020 schauten wir auf die weniger bekannten die entwickelt, um die Gründe für diesen Vertrauens- Hintergründe des Konflikts: In einem Panel mit Wolf- verlust aufzuspüren. Das Institut erhebt dazu einen ram Lacher, Stiftung Wissenschaft und Politik, Elham jährlichen Vertrauensindex, der erste wurde 2019 der Saudi, Direktorin von Libyan Lawyers for Justice, und Öffentlichkeit präsentiert. Auf Basis von über 1.000 der Journalistin, Aktivistin und Filmemacherin Heba Telefoninterviews sowie zahlreichen Fachgesprächen Shibani ging es um die Machtkonstellation im Land: kam das Institut zu dem Ergebnis, dass nur 23 Prozent Wie kam es zu dem Krieg? Wer kämpft hier eigentlich der Marokkaner/innen noch Vertrauen in die Arbeit weshalb gegen wen? Welche realistischen Optionen von Regierung und Parlament haben. Gründe hierfür

Demokratie und Menschenrechte stärken Demokratie für einen Frieden sind denkbar? Die Frauen auf dem sind zum einen schlicht der Mangel an Information und Panel widersprachen der gängigen Erzählung, dass Kenntnissen, zum größeren Teil aber ist es die Wahr- «unter Gaddafi und vor der Revolution schließlich nehmung der Regierungs- bzw. Parlamentsvertreter/ doch alles besser gewesen sei». Sie entlarvten den innen als korrupt und ineffizient. Der Vertrauensindex damit verbundenen paternalistischen, rassistischen zeigt aber auch auf, was die marokkanische Politik tun und frauenfeindlichen Blick auf das Land und seine muss, um die Arbeit der Institutionen zu verbessern Gesellschaft, der unterstellt, dass die Libyer/innen und damit langfristig das Vertrauen der Bürger/innen zu keinem freien, pluralistischen Gesellschaftsver- zurückzugewinnen. trag fähig seien. Im zweiten Teil der Veranstaltung kamen libysche Künstler/innen zu Wort. Sie spra- Die Präsidentschaftswahlen und der Friedensprozess chen über ihre Gestaltungsräume und präsentierten in Afghanistan ihre Kunst. Ein Indie-Folk-Konzert der «Breaking In Afghanistan weckten 2019 Gespräche zwischen den the Ice»-Initiative beschloss den Abend. Initiiert und Taliban und den USA Hoffnungen auf den Beginn eines konzipiert wurde Blackbox Libyen von unserem Büro Friedensprozesses. Zwar wurden diese Gespräche im in Tunis, das gemeinsam mit den libyschen Künstler/ September von US-Präsident Trump für beendet erklärt, innen, mit der Landesstiftung Baden-Württemberg aber ein Abkommen stand kurz vor der Fertigstellung. und den Freunden arabischer Kultur e.V. zuvor eine Darüber hinaus fanden erstmalig direkte Gespräche Ausstellung in der Galerie Arabesk und Konzerte in zwischen Vertretern der Taliban und afghanischen Poli- Heidelberg organisiert hatte. tikern sowie Vertreter/innen der Zivilgesellschaft in

Infos: https://mipa.institute/7141 21

São Paulo, Brasilien: Protest gegen die Bildungspolitik der Regierung von Präsident Bolsonaro. Foto: picture alliance/Tuane Fernandes/dpa

Doha statt. Die Präsidentschaftswahlen im September national anerkannte Prinzipien zur Aufklärung von ließen ebenfalls Auswirkungen auf den Friedensprozess Fällen. Weltweit können sie Opfer- und Menschen- erwarten. Auf einer Konferenz im November in Berlin rechtsorganisationen als Orientierung dienen. Gerade diskutierten wir mit deutschen und internationalen für den laufenden Friedensprozess in Kolumbien sind Politiker/innen sowie mit Repräsentanten der afgha- die Leitlinien derzeit besonders wichtig. nischen Zivilgesellschaft über die Aussichten für einen Frieden im Land. Alle auf dem Podium waren sich einig, Unterstützung für Brasiliens stark unter Druck dass nur ein politischer Prozess unter Beteiligung der geratene Zivilgesellschaft afghanischen Regierung und der Zivilgesellschaft dazu In Brasilien suchen Akteur/innen der kritischen Zivil- führen kann. Auch die internationale Gemeinschaft und gesellschaft nach Strategien, wie sie unter der rechts- insbesondere die Nachbarstaaten müssten miteingebun- extremen Regierung Jair Bolsonaros weiter leben und den werden. Kontroversen gab es um die Frage, welche arbeiten können. Die Regierung hat für Themen wie Zugeständnisse bei Menschen- und Frauenrechten den Umweltschutz, Menschenrechte, Gender oder soziale Taliban gegenüber gemacht werden müssen. Disku- Gerechtigkeit nichts übrig, auch werden Andersden- tiert wurde auch, ob ein Frieden ohne Aufarbeitung kende vermehrt angegriffen. Hinzu kommt die Sorge der Vergangenheit und ohne Gerechtigkeit überhaupt wegen zurückgehender Finanzierungen und die mög- möglich sein werde. Wieder einmal zeigte sich, dass der liche Kriminalisierung von Aktivist/innen und Organi- Friedensprozess in Afghanistan wesentlich komplexer sationen. Ein Großteil unserer Projektpartner/innen in ist als in anderen Ländern und daher sehr viel Zeit und Brasilien kommt aus der kritischen Zivilgesellschaft. und Menschenrechte stärken Demokratie Anstrengungen in Anspruch nehmen wird. Wir versuchen alles, um sie in diesen schwierigen Zei- ten zu unterstützen. Unser Büro in Rio förderte zum Leitlinien für die Suche nach erzwungenen Beispiel Fortbildungen für Aktivist/innen, in denen Verschwundenen sie lernen, wie sie sich schützen können – sowohl psy- Das erzwungene Verschwindenlassen von Personen – chisch, physisch als auch digital. Angeboten wurden in Diktaturen, autoritären Staaten oder bewaffneten auch Trainings zum Umgang mit Medien, die aggres- Konflikten – zählt zu den schwersten Menschenrechts- siv andere Positionen vertreten und Andersdenkende verletzungen weltweit. Allein in Kolumbien sind mehr bloßstellen wollen. als 80.000 Personen, darunter hauptsächlich Zivilist/ Im Jahr 2019 gab es auch zahlreiche Rückschritte innen, auf diese Art verschwunden. Die Suche nach in der brasilianischen Gesetzgebung. Unsere feminis- ihnen birgt zahlreiche Schwierigkeiten und Herausfor- tischen Partnerorganisationen beobachteten und kom- derungen politischer, gesellschaftlicher und rechtlicher mentierten vor allem die Änderungen bei den sexuel- Natur. Unser Büro in Kolumbien erarbeitete zusam- len und reproduktiven Rechten. Eine Delegationsreise men mit dem UN-Ausschuss gegen das Verschwinden- führte brasilianische Frauen- und Menschenrechtsakti- lassen in einer Reihe von Workshops, Konsultationen vist/innen im November nach Brüssel, um EU-Abgeord- und Fachgesprächen (u.a. mit Menschenrechts- und nete und Funktionsträger/innen zur Situation im Land Opferorganisationen) Leitlinien für die Suche nach zu informieren. Die Reise wurde von unseren Büros in Verschwundenen. Diese umfassen sechzehn inter- Brüssel und Rio de Janeiro organisiert. 22

Bosnien-Herzegowina: Zum ersten Mal konnte die LGBTI-Bewegung in einer «Pride Parade» durch Sarajevo ziehen. In früheren Jahren war dies aufgrund ­massiver Anfeindungen nicht möglich. Foto: Heinrich-Böll-Stiftung, Büro Sarajevo

Frauen- und LGBTI-Rechte verteidigen In vielen Ländern werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Identität ausgegrenzt und Frauen- und LGBTI-Rechte verteidigen und LGBTI-Rechte Frauen- ­verfolgt, manchmal mit dem Tod bedroht. Auch in Deutschland nehmen Gewalttaten mit schwulenfeind­ lichem Hintergrund zu. Einen Anstieg gibt es ebenfalls bei sexueller Gewalt gegen Frauen. Auch Angriffe gegen Feminismus, Gleichstellungspolitik, sexuelle Selbst­ bestimmung und Geschlechterforschung haben zugenom- men. Populistische Regierungen weltweit nutzen die Gunst der Stunde, um bereits erreichte Verbesserungen von Frauenrechten wieder zurückzuschrauben. 23

Unser wichtigstes Ziel ist es, Frauenrechte zu stärken und Gesetzesinitiativen zum Schutz der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter*-Menschen (LGBTI) weltweit voranzubringen. Der Hetze gegen LGBTI und Feministinnen treten wir entschieden entgegen und setzen dabei auf politische Bildung und Dialog.

Erste «Pride Parade» in Sarajevo eine Vorstellung davon, wie viel Gewalt Menschen Bosnien-Herzegowina war bis 2019 das einzige Land in aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Identität Europa ohne eine «Pride Parade». Gewalt und Anfein- in Zentralamerika erfahren. Zugleich zeigt das Buch dungen gegenüber der LGBTI-Community hatten der- auch ihre Hoffnungen und Träume. Viele renommierte artige Kundgebungen bislang verhindert. Im September Künstler/innen lieferten Beiträge, auch der Heraus- 2019 war es dann soweit. Unsere Partnerorganisation geber Mauricio Orellana ist ein prominenter Schrift- Sarajevo Open Center marschierte entschlossen für steller. Das Buch wurde in den drei größten Städten die Rechte der LGBTI durch die Stadt – von der «Ewi- El Salvadors im Sommer 2019 vorgestellt. Der Aus- gen Flamme», einem antifaschistischen Symbol der tausch mit Autor/innen und Künstler/innen bei den gut Stadt, bis zum Parlamentsgebäude. Erwartet wurden besuchten Veranstaltungen ermutigte sogar einige der etwa 500 Unterstützer/innen. Tatsächlich waren es Gäste aus dem Publikum, sich selbst zu «outen». Das am Ende 3.000 Menschen, die mit Transparenten und Buch wird 2020 auch in Guatemala, Honduras und Regenbogen-Flaggen unter massiver Polizeipräsenz Costa Rica vorgestellt. und allerhöchsten Sicherheitsvorkehrungen mitliefen – sogar Scharfschützen waren auf den Häuserdächern. Eine Hommage an den kenianischen Schriftsteller Anwohner/innen winkten solidarisch von ihren Fens- Binyavanga Wainaina tern, es war ihnen vorab verboten worden, sie zu öffnen. «Wäre das Leben eine Autobahn, so fuhr Binyavanga Entgegen aller Voraussagen und Befürchtungen blieb auf der Überholspur. Kam er ins Schleudern, nahm verteidigen und LGBTI-Rechte Frauen- die Atmosphäre friedlich. Kein einziger Zwischenfall er kaum das Gas vom Pedal.» (Ferdinand Omondi, wurde gemeldet, obwohl es am Vortag einige Drohun- BBC) Besser kann man das Leben des kenianischen gen von Seiten radikaler Gegner der LGBTI-Community Journalisten und Schriftstellers Binyavanga Wai- gegeben hatte. Die «Pride Parade» endete mit einem naina, der im Mai vergangenen Jahres verstarb, wohl bewegenden Moment vor dem Parlamentsgebäude, als nicht zusammenfassen. Wie kaum ein anderer prägte Tausende das antifaschistische Partisanenlied «Bella und förderte er die junge Generation afrikanischer Ciao» anstimmten. Schriftsteller/innen. Als 2014 in verschiedenen afri- kanischen Ländern die Gesetze gegen Homosexuelle Gewalt gegen die LGBTI in Zentralamerika – verschärft wurden, bekannte sich Wainaina offen Publikation zu seiner Homosexualität. Sein Bekenntnis ermu- LGBTI-Menschen werden in Zentralamerika besonders tigte die vielfach unterdrückte LGBTI-Community, stark diskriminiert und bedroht. Hassmorde, insbe- für ihre Rechte einzutreten. In Kooperation mit dem sondere an Trans-Frauen, nehmen zu, und die Straf- Internationalen Literaturfestival Berlin luden wir im losigkeit bei diesen Verbrechen ist enorm hoch. Die Juni 2019 die nigerianische Schriftstellerin Yvonne Publikation «Gritando desde la Violencia» (Zwischen- Adhiambo Owuor, eine der engen Weggefährtinnen rufe gegen die Gewaltspirale) unseres Büros in San Wainainas, nach Berlin ein und ehrten ihn mit einer Salvador vermittelt anhand von autobiografischen Lesung, Diskussion und künstlerischen Performance. Texten, Gedichten, Liedern, Fotos und Zeichnungen

Kurzer Videoclip der «Pride Parade»: https://www.rferl.org/a/bosnia-s -first-lgbt-parade-marches-through -sarajevo/30153146.html 24

Umdenken bei der Prävention von Gewalt gegen investigative Journalist/innen weltweit darin unterstüt- Frauen in Südafrika zen, kooperativ zu recherchieren und die Strukturen der In Südafrika liegt die Gefahr für Frauen, von ihrem antifeministischen Netzwerke zu verstehen. Partner oder Expartner ermordet zu werden, fünfmal höher als im globalen Durchschnitt. Seit Jahrzehnten «Sichtbar und aktiv – Haltung zeigen!» schon gibt es massive geschlechterspezifische Gewalt. Offen antifeministische, sexistische, homo- und trans- In den letzten zwei Jahren ist die gesellschaftliche feindliche und/oder rassistische Äußerungen sind immer Empörung darüber auf ein Maß angewachsen, das öfter zu hören. In einem Gemeinschaftsprojekt mit von der Politik nicht länger ignoriert werden kann. unseren Landesstiftungen unterstützten wir Akteur/ Nach den Protesten der #TotalShutDownMovement innen der politischen Bildung dabei, mit antifeministi- im Jahr 2018 gab es im vergangenen Jahr tagelange schen und rechtspopulistischen Äußerungen umzugehen Massendemonstrationen in allen großen Städten des und Wege zu finden, wie Dialoge möglich bleiben bzw. Landes. Unser Büro in Kapstadt arbeitet seit langem zur werden und produktiv gestaltet werden können. Wir Prävention sexualisierter Gewalt. Zusammen mit dem haben dafür ein Seminarkonzept und ein Methoden- National Shelter Movement sammelte es über Jahre handbuch für Multiplikator/innen entwickelt. Unsere systematisch Erfahrungen mit Schutzeinrichtungen neue Gender-Mediathek bietet darüber hinaus zahl- für Frauen und erarbeitete Vorschläge für politische reiche Lehrmaterialien zu geschlechterpolitischen und Maßnahmen. Verstärkt durch den öffentlichen Druck feministischen Themen. Auch die Beiträge und Analysen finden diese nun endlich Gehör. Neben gesetzlichen einer großen Netzwerkkonferenz im November stehen Änderungen wurde das Budget für präventive Maßnah- als Videodokumentation zur Verfügung. men erhöht, darunter mehr Geld für die Einrichtung und das Betreiben von Frauenhäusern. Damit wird wesent- Für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Russland lichen Forderungen der Stiftung und ihrer Partner- Mehr Frauen auf die Podien: Viel zu oft sitzen auf organisationen entsprochen. Ein Beweis dafür, dass russischen Diskussionspodien überwiegend Männer solide Forschung in Kombination mit unermüdlicher – dazwischen mal eine Frau, und dann mehr als Dekora- Lobbyarbeit ein Umdenken in der Politik bewirken kann. tion gedacht. Der Expertinnen-Pool «She is an expert» (she-expert.org) unseres Moskauer Büros soll helfen, Wiederbelebung der feministischen Bewegung das zu ändern. Frauen können sich unter Angabe ihres im Senegal Fachgebiets und mit Arbeitsnachweisen registrieren Senegal hat eine lange Tradition feministischer Bewe- lassen, und Organisator/innen von Veranstaltungen gungen. Aber ähnlich wie in Deutschland streiten sich können sie per Suchfunktion über die Expertise, Themen die unterschiedlichen Generationen von Feministinnen und berufliche Fertigkeiten finden. Für Frauen, die mit über Prioritäten und Herangehensweisen. Angesichts ihrer Eintragung in das Register noch zögern, bietet der durch und durch patriarchalen Gesellschaft im das Projekt als Unterstützung Kurse zur Professiona- Senegal versucht unser Büro in Dakar, die feministi- lisierung öffentlicher Auftritte an. Frauen- und LGBTI-Rechte verteidigen und LGBTI-Rechte Frauen- schen Gruppen wieder zusammenzubringen. In Koope- «Mann sein», ein Trendthema: Unser Büro in Moskau ration mit einem Zusammenschluss von Feministinnen veranstaltete im Herbst 2019 eine Vortragsreihe in hat es eine Reihe von intergenerationellen Dialogen ins Kooperation mit dem Goethe-Institut zum Thema Leben gerufen. Durch Treffen und gemeinsame Projekte «Mann sein». Russische und deutsche Expert/innen können die Frauen voneinander lernen und ihre Kräfte beleuchteten jeweils verschiedene Aspekte des The- und Aktivitäten bündeln, um mit mehr Schlagkraft mas, von den «Neuen Vätern» über den «Männerkörper die senegalesische Politik in Richtung Geschlechter- und Gewalt» bis zu «Gesundheit und Maskulinität». gerechtigkeit zu beeinflussen. Die Themen erwiesen sich als voll im Trend: Die Säle waren überfüllt und die Diskussionen nach den Vor- Investigativ-Journalist/innen gegen die Anti-Rechte- trägen lebhaft. Begleitet wurden die Veranstaltungen Bewegung von einer Serie von Interviews der Diskutant/innen in Weltweit breiten sich Netzwerke konservativer und verschiedenen russischen Medien, und seit Dezember fundamentalistischer Gruppen verschiedener Glau- 2019 laufen auf der Webseite des Medienpartners des bensrichtungen immer weiter aus. In ihrem Visier sind Moskauer Büros, Colta.ru, Video-Online-Kurse zur besonders die vielen feministischen Errungenschaften «Maskulinität für Anfänger» mit insgesamt acht Folgen. der letzten Jahrzehnte. In einem Kooperationsprojekt mit Opendemocracy.net/50.50 untersuchen wir, wer diese Akteure sind, woher sie ihr Geld und ihre Macht haben und welche Strategien sie verfolgen. Wir wollen

Methodenhandbuch und Gender-Mediathek: Videodokumentation der Netzwerk­konferenz: http://on.boell.de/sichtbar http://on.boell.de/solidarisch www.gender-mediathek.de 25

Berlin: Feministische Gala mit Kimberlé Crenshaw in der Heinrich-Böll-Stiftung Foto: Mohamed Badarne (CC-BY-SA-4.0)

Feministische Gala: Happy Birthday Intersectionality! Die US-amerikanische Jura-Professorin und Aktivistin «Wenn wir das Problem nicht sehen, Kimberlé Crenshaw gehört zu den internationalen femi- können wir es auch nicht lösen.» nistischen Stars. Vor 30 Jahren prägte sie das Konzept Kimberlé Crenshaw der Intersektionalität, auf Deutsch: der Mehrfachdis- kriminierungen und Mehrfachzugehörigkeiten. Seitdem arbeitet sie unermüdlich daran, unsichtbar gemachte Bevölkerungsgruppen, allen voran Schwarze Frauen, keit unterstützt und gestärkt. Das Gunda-Werner-Ins- in ihren komplexen Lebenswirklichkeiten sichtbar zu titut und das Center for Intersectional Justice ehrten machen. Intersektionalität erlaubt, so ihre Überzeu- Kimberlé Crenshaw mit einer Gala im April 2019 in gung, inklusiv politisch zu arbeiten und tatsächlich alle Berlin. Begleitend zur Gala erschien die Publikation verteidigen und LGBTI-Rechte Frauen- Menschen zu erreichen. Die Aktivistin hat unzählige «Reach Everyone on the Planet…» auf Deutsch und Menschen inspiriert und in ihrem Kampf um Gerechtig- Englisch.

Demokratie braucht Feminismus – jetzt erst recht! Das Gunda-Werner-Institut (GWI) in der Heinrich-Böll-Stiftung zeigt: Feminismen sind Teil grüner Bewegung und haben hier einen festen Platz. Wir fragen uns und andere, wie eine geschlechterdemokratische Gesellschaft aussehen sollte und welche politischen Wege und Strategien uns dorthin bringen. Geschlechterdemokratie lebt von Auseinandersetzung und Dialog mit und zwischen allen Geschlechtern, gemäß Gunda Werners Ansatz: «Denkverbote strengstens verboten!» www.gwi-berlin.de

Dossier zu Intersektionalität und ­Download der Publikation: www.gwi-boell.de/intersektionalitaet 26

weiterdenken Moria, Lesbos, Griechenland: Alphabetisierungskurs für afghanische Frauen Foto: Murat Tueremis/laif

Migrationspolitik nachhaltig und human ­weiterdenken Für Flucht und Migration gibt es viele Gründe: autoritäre, undemokratische und korrupte Regime in den Herkunfts- Migrationspolitik nachhaltig und human ­ Migrationspolitik ländern, aber auch anhaltende Armut und kriegerische Aus- einandersetzungen. Hinzu kommen die Fluchtursachen, die auf den globalen Klimawandel und die Umweltzerstörung zurückgehen, Faktoren, an denen der westliche Wohlstand maßgeblich beteiligt ist. Viele europäische Staaten verdie- nen auch gut an dem Geschäft mit dem Krieg, an den Agrar- subventionen Europas und dem Protektionismus, der einem freien Zugang zum europäischen Markt vorgezogen wird. 27

«Ich bin der Meinung, daß man Menschenleben retten soll, wo man sie retten kann.» Heinrich Böll, 1981

Wir setzen uns für eine humane Migrationspolitik in der Europäischen Union ein. Dazu gehört das Recht auf faire Asylverfahren, die uneingeschränkte Anwendung der Genfer Flüchtlingskonvention sowie eine gerechte Aufteilung der Verantwortung zwischen den Mitgliedsstaaten.

Flüchtlingshilfe – der Weg über die Kommunen Heimat» in Aussicht, um die Rückkehr in Länder wie Noch immer gibt es weder in Deutschland noch in Kosovo, Afghanistan oder Nigeria zu unterstützen und Europa eine gemeinsame Linie, was die Aufnahme eine Reintegration zu ermöglichen. Doch was heißt von Schutzsuchenden aus den Krisenregionen rund um es für Flüchtlinge und Migrant/innen, in von Gewalt- Europa betrifft. Doch gerade dort, wo die eigentliche konflikten geprägte Länder zurückzukehren? Auf einer Last der Integration von Migrantinnen und Migranten internationalen Fachtagung im Oktober 2019 in Koope- geschultert wird, nämlich in den Kommunen, gibt es ration mit Brot für die Welt, PRO ASYL und medico weiterdenken europaweit Ansätze für eine zukunftsweisende Migrati- international diskutierten wir u.a. über die Frage, unter ons- und Integrationspolitik. Bislang haben Kommunen welchen Bedingungen von einer nachhaltigen Reinte- jedoch kaum Mitspracherechte in Migrationsfragen. gration ausgegangen werden kann. Auch darüber, wie Wir haben in einem Policy Paper Empfehlungen für eine «freiwillig» die Rückkehr tatsächlich geschieht. Unsere aktivere Rolle der Kommunen in der Asyl- und Flücht- Publikation «Dahin, wo der Pfeffer wächst. Deutsche lingspolitik der EU vorgestellt. Zum Beispiel sollten Rückkehrpolitik im Praxistest» wirft einen Blick auf die Kommunen einen einfacheren und kompakten Zugang Probleme, mit denen Rückkehrer in Afghanistan, Syrien, zu EU-Fonds erhalten und bei der Ausrichtung von EU- Tunesien, Senegal und im Kosovo konfrontiert sind. Fonds mitreden dürfen. Auch für kleinere oder finanz- schwache Kommunen sollte der Zugang zu EU-Mitteln Fortbildung für eine vorurteilsfreie Berichterstattung hürdenfrei gestaltet werden. Auch sollten die direkten in Marokko Kommunikationswege zwischen der kommunalen und Seit 2014 gewährt Marokko Migrant/innen legale Auf-

der europäischen Ebene ausgebaut und europäische enthaltstitel und ermöglicht ihnen damit den Zugang nachhaltig und human ­ Migrationspolitik Schlichtungsstellen im Fall von Konflikten zwischen zu Arbeit, Bildung und Gesundheit. Das Land ist mig- Kommunen und nationalen Regierungen eingerichtet rationspolitisch ein Vorreiter in der Region. Gleichwohl werden. Dies alles sind Beiträge, um die EU-Asylpolitik gibt es auch in der marokkanischen Gesellschaft sicher- aus der Sackgasse zu bringen. heitspolitische Bedenken gegenüber Migrant/innen sowie rassistische Vorurteile. Damit Stereotype und Rückführung in die Herkunftsländer Vorurteile nicht länger über die Medien reproduziert um jeden Preis? werden, hat unser Büro in Rabat zusammen mit zwei Die deutsche Migrationspolitik setzt verstärkt auf Rück- marokkanischen Journalist/innen-Vereinigungen eine führungen. In Fällen, in denen die Pflicht zur Ausreise Fortbildungsreihe entwickelt, bei der Journalist/innen schwierig durchzusetzen ist, bieten Bund und Länder Techniken einer professionellen, menschenrechtsbasier- Zugewanderten materielle Anreize, damit sie «freiwillig» ten Berichterstattung einüben können. Die Trainings in ein Flugzeug steigen, das sie in ihre Herkunftsländer sollen dazu beitragen, dass eine differenziertere öffent- bringt, dies ungeachtet der dortigen Situation. Das liche Debatte entstehen kann. Neben investigativen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen- Artikeln zum Thema veröffentlichten die beteiligten arbeit und Entwicklung (BMZ) stellte bis 2020 rund 150 Journalist/innen den Reportageband «Migrations au Millionen Euro allein für das Programm «Perspektive Maroc: l’impasse?» im Verlag En toutes lettres. Die

Policy Paper «Der Weg über die Kommunen»: Schriftenreihe Demokratie http://on.boell.de/komunen «Dahin, wo der Pfeffer wächst»: http://on.boell.de/pfeffer 28

Tecun Uman, Guatemala: Migranten auf der Grenzbrücke zu Mexiko Foto: Giovanni Porzio/contrasto/laif

Beiträge zeigen einfühlsam die Lebensrealitäten und Lage in Zentralamerika bis 2018 dramatisch zugespitzt. alltäglichen Herausforderungen von Geflüchteten und Die organisierte Kriminalität dominiert mittlerweile Migrant/innen in Marokko. weite Teile der Staatsgebiete, oft in Komplizenschaft mit korrupten Militärs und der Polizei. Die Gewalt- und Analyse der Migrationspolitik im Senegal – Studie Mordraten erreichen weltweit erschreckende Rekord- weiterdenken Die Rechnung «Mehr Geld = weniger Migration» geht zahlen, dazu eine hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere nicht auf, das hat eine Studie unseres Büros in Dakar unter Jugendlichen. Es gibt also viele Gründe, die zur senegalesischen Migrationspolitik zwischen 2005 Menschen zur Migration zwingen. Unser Büro in San und 2019 gezeigt. Staatliche Migrationspolitik ist vor Salvador versucht, darüber aufzuklären, und arbeitet allem von den Bedürfnissen der Geldgeber, also der EU- mit alternativen digitalen Medien wie El Faro und Gato- Staaten und internationaler Organisationen, getrieben, Encerrado (El Salvador), ContraCorriente (Honduras) so das Ergebnis. Eigene Politikansätze wurden über oder der Zeitschrift Envio (Nicaragua) zusammen. Die die Jahre im Senegal kaum formuliert. Das trifft auch Stiftung fördert auch ein Netzwerk von NGOs aus dem auf die derzeitige Politik der Regierung zu. Durch den Nördlichen Dreieck, das zur Multikausalität von Mig- Fokus auf die Interessen (potentieller) Aufnahmeländer ration arbeitet. Kooperationspartner/innen dabei sind geraten die positiven Aspekte von Migration für den verschiedene Universitäten, insbesondere in Guate- Senegal sowie die Interessen der Migrant/innen selbst mala und El Salvador, sowie professionelle NGOs, die aus dem Blick. Die Studie plädiert dafür, Migrations- Migranten direkt unterstützen und auch legal beraten.

Migrationspolitik nachhaltig und human ­ Migrationspolitik politik ganzheitlicher zu betrachten. Statt Migration zu verhindern, sollte ein gutes Migrationsmanagement Sensibilisierung für die schwierige Lage von das Ziel sein. Die Ergebnisse der Studie wurden bei einer Arbeitsmigrant/innen in Jordanien Veranstaltung in Dakar mit Vertreter/innen aus Politik, In Jordanien kommen auf 10 Millionen Einwohner/innen Zivilgesellschaft, internationalen Organisationen und knapp eine Million Arbeitsmigrant/innen, mehrheitlich mit Migrant/innen lebhaft diskutiert. Einigkeit bestand aus arabischen Staaten sowie aus Süd- und Südost- darin, dass Migrationspolitik so gestaltet werden müsse, asien. In der jordanischen Gesellschaft werden sie aus- dass sie sowohl für die senegalesische Gesellschaft als gegrenzt und in Unkenntnis ihrer Ansprüche und Rechte auch die Aufnahmeländer und die Migrant/innen einen oft ausgebeutet. Nicht selten fallen sie in die Hände von Gewinn bringt. Menschenhändlern. Dies betrifft insbesondere weibliche Hausangestellte. In Jordanien gibt es zwar seit mehr als Flucht und Migration aus Zentralamerika zehn Jahren ein Gesetz gegen Menschenhandel, aber bei Der kollektive Aufbruch von Tausenden von Menschen Polizei und Justiz ist es oft nicht bekannt, entsprechend aus Honduras, El Salvador und Guatemala zu Fuß quer selten wird es angewandt. Menschen werden wegen durch Mexiko in Richtung USA sorgte weltweit für fehlender Aufenthaltspapiere inhaftiert und abgescho- Schlagzeilen. Auch wenn schon seit Jahrzehnten viele ben, obwohl sie eigentlich Schutz bräuchten. Unser Menschen dort ihre Heimat verlassen, so hatte sich die Büro in Ramallah unterstützt die Jordanian Women’s 29

Weibliche Hausangestellte und Menschenhandel – Karikatur für einen Kalender unserer ­Partnerorganisation Jordanian Women’s Union Grafik: Omar Abdallat

Union dabei, Trainings für Staatsanwält/innen, Rich- gungen. Die Frauen werden gewaltsam festgehalten und ter/innen und Polizist/innen anzubieten, bei denen sie wirtschaftlich ausgebeutet. Die Globale Allianz gegen lernen, Menschenhandel zu erkennen und die entspre- Frauenhandel (Global Alliance Against Trafficking in chenden Gesetze daraufhin anzuwenden. Da das Thema Women, GAATW), eine Partnerorganisation unseres in den regionalen Medien nicht groß aufgegriffen wird, Büros in Kambodscha, fördert und verteidigt die Men- lässt unser Büro Podcasts über Arbeitsmigration und schenrechte von Migrantinnen und ihrer Familien und weiterdenken Menschenhandel in Jordanien produzieren. Die Gesell- fordert Sicherheitsstandards im Migrationsprozess schaft soll so für die schwierigen Lebens- und Arbeits- sowie im formellen und informellen Arbeitsbereich. bedingungen von Arbeitsmigrant/innen und Formen des Wesentliches Gebot dabei ist das Prinzip der Nichtdis- Menschenhandels sensibilisiert werden. kriminierung aus jedweden Gründen, sei es die ethnische Zugehörigkeit, die Religion oder der Migrationsstatus. Allianz gegen Frauenhandel in Kambodscha Gerade für die kambodschanischen Frauenrechtsorgani- Der zunehmend globalisierte Arbeitsmarkt führt auch in sationen sind internationaler Austausch und Vernetzung Kambodscha dazu, dass viele Jobs in der Bekleidungs- sehr wichtig, da Migration eben nicht nationalstaatlich industrie, der Lebensmittelverarbeitung, der Land- und behandelt werden kann. Gemeinsam mit der GAATW Hauswirtschaft sowie Sexarbeit von Wanderarbeiterin- setzen sie sich kritisch mit Initiativen zur Bekämpfung nen erledigt werden. Ihre rechtliche Situation ist prekär, des Menschenhandels auseinander und lassen progres- sowohl was ihren Aufenthalt als auch ihre Arbeitsplätze sive feministische Analysen in die Debatte um Migran-

betrifft. Zum Teil herrschen sklavereiähnliche Bedin- tinnen- und Arbeitsrechte einfließen. nachhaltig und human ­ Migrationspolitik

«Die Orangen in Europa schmecken besser»

Es gibt viele Gründe für Migration. Die Beiträge dieser Publikation geben Einblicke, warum Menschen ihre Heimat verlassen. Es schreiben Wissenschaftler aus Pakistan, Somalia und El Salvador über ihre Länder; Geflüchtete aus Syrien, Burundi und Malawi sowie Migranten und Aktivisten aus Niger und Senegal kommen in Interviews und Gesprächen zu Wort. Sie machen deutlich, wie wenig wir über die sogenannten «Fluchtursachen» wissen, und zeigen die Notwendigkeit einer politischen Gestaltung von Migration.

http://on.boell.de/orangen 30

Konferenz in der Heinrich-Böll-Stiftung anlässlich der Europawahl im Mai Foto: Stephan Röhl

Für ein solidarisches Europa in Zeiten der Krise

Die Europäische Union steckt schon seit Jahren in einer Für ein solidarisches Europa in Zeiten der Krise in Zeiten Europa ein solidarisches Für Krise und findet in wichtigen politischen Fragen keine gemeinsame Linie mehr. Mit der Corona-Pandemie und deren Folgen für die rund 450 Millionen EU-Bürgerinnen und Bürger ist die EU aber nun mehr denn je gefragt. Denn nach den ersten nationalstaatlichen Reflexen zu Beginn der Pandemie ist wieder deutlich geworden: Die EU braucht Zusammenarbeit nicht nur beim Klimaschutz, sondern auch bei der Bekämpfung von Pandemien und ihren Folgen. 31

Wir setzen uns ein für ein demokratisches und offenes Europa und unterstützen die Zivilgesellschaft insbesondere dort, wo die Spielräume enger werden und die liberale Demokratie unter Druck gerät. Es gibt viele politische Herausforderungen, wir wollen mit Studien und Handlungsempfehlungen dazu beitragen, dass Reformen in die Wege geleitet werden und die Bürgerinnen und Bürger Vertrauen in die EU zurückgewinnen.

Nach der Europawahl: Wohin steuert die Europäische Akteur/innen über ihre jeweiligen Strategien gegen Union? das Erstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Das Ergebnis der Europawahlen im Mai 2019 war so Kräfte innerhalb der EU aus. vielfältig wie Europa selbst. Die Grünen waren in West- Unser Büro in Brüssel hat zur Europawahl das europa, allen voran in Deutschland, sehr erfolgreich. Online-Dossier «The European Parliament goes green» In einigen Ländern bekamen die rechtsextremen und erstellt, mit Analysen der Wahlergebnisse in den Mit- rechtspopulistischen Parteien viele Stimmen, doch gliedsstaaten und Videointerviews mit grünen Abge- wurde ihr Auftrieb nicht so stark wie befürchtet. Auf ordneten aus ganz Europa. unserer Europapolitischen Jahrestagung am 3. und 4. Juni 2019 analysierten wir die Wahlergebnisse, frag- Europawahlen – Mehr Chancengleichheit für ten nach Ursachen für das Abstimmungsverhalten in polnische Kandidatinnen? einzelnen EU-Ländern und diskutierten mit europäi- Im Auftrag unseres Büros in Warschau hat das pol- schen Expert/innen, wie sich die neuen Mehrheitsver- nische Institut für Öffentliche Angelegenheiten die hältnisse auf die zukünftige politische Ausrichtung der Aufstellung von Kandidatinnen zur Europawahl 2019 EU-Politik auswirken werden. Den Auftakt machte und deren Chancen auf einen Wahlerfolg analysiert. Ivan Krastev, Vorsitzender des Centre for Liberal Stra- Das Institut führte dazu anonyme Interviews mit Füh- tegies und Fellow des Instituts für die Wissenschaften rungspersönlichkeiten und Kandidatinnen wichtiger vom Menschen. Er sah im Wahlergebnis einen star- politischer Gruppierungen durch. Obwohl sich der ken Wunsch der Bürger/innen nach Veränderung: Sie Anteil von Frauen in der Politik in den letzten beiden der Krise in Zeiten Europa ein solidarisches Für wählten entweder Populisten oder neuere progressive Amtszeiten gesteigert hat (polnischer Sejm von 27,2 Parteien. Während die Rechten kritisieren, dass die auf 28,7 Prozent und in der polnischen Delegation des Kompetenzen der EU bereits zu stark ausgeweitet seien, EU-Parlaments von 24 auf 35 Prozent), ist er insge- wollen progressive, pro-europäische Bewegungen eine samt noch zu niedrig für einen signifikanten Einfluss stärkere europäische Integration erreichen, damit glo- von Frauen auf politische Entscheidungen. Die Studie bale Herausforderungen bewältigt werden können. Die enthält daher Empfehlungen an politische Parteien, Rechten sprächen davon, die nationale Identität zu wie sie die Gleichstellung von Frauen im Wahlkampf retten, die Grünen von der Rettung des Planeten. Sven verbessern können, u.a. regte sie die Schaffung spe- Giegold, MdEP und Spitzenkandidat von Bündnis 90/ zieller Fonds für mediale Wahlkampagnen an, die den Die Grünen zur Europawahl 2019, sah das Wahlergeb- Kandidatinnen zur Verfügung gestellt werden sollten. nis unterm Strich dagegen als eine Wahl des Status quo. Die tatsächliche große Veränderung sei, dass es keine Vom Zahlmeister zum Zukunftsmeister. Zum Mehrheit mehr für eine Große Koalition aus Konserva- Selbstverständnis Deutschlands in der EU – Studie tiven und Sozialdemokraten geben werde. Hier sah er Deutschland zeigte in den letzten Jahren wenig Initia- eine Chance für neue Dynamiken im Parlament. Bei der tive in der Europapolitik. Reformvorschläge wurden Fachtagung am zweiten Konferenztag tauschten sich mit dem Argument zurückgewiesen, dass die deutschen europäische Aktivist/innen und zivilgesellschaftliche Steuerzahler/innen nicht noch mehr belastet werden

Online-Dossier zur Europawahl: Studie «Vom Zahlmeister zum Zukunftsmeister»: www.eu.boell.org/en/european http://on.boell.de/meister -parliament-goes-green 32

dürften. Dahinter steht die These, dass Deutschland wicklungen bezüglich der Umsetzung der Gas-Richt- als «Zahlmeister Europas» in unangemessener Weise linie und wie die Konsolidierung der EU-Energieunion zur Kasse gebeten werde. Eine gemeinsam mit dem vorangetrieben werden kann. Progressiven Zentrum herausgegebene Studie geht dieser Annahme auf den Grund. 5000 Personen wur- Außen- und sicherheitspolitische Strategien den online für die repräsentative Studie, die von einer für Europa qualitativen Untersuchung mithilfe von Fokusgruppen Der INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces, begleitet wurde, befragt. Das wichtigste Ergebnis: Die zu Deutsch: nukleare Mittelstreckensysteme) galt seit Mehrheit der Deutschen sieht in der EU-Mitgliedschaft seinem Inkrafttreten im Jahr 1987 als eine der Säu- weit mehr als nur wirtschaftlichen Nutzen, sie halten len der europäischen Sicherheit: Er verbot die Sta- die deutschen Finanzbeiträge zur EU nicht für zu hoch tionierung von Mittelstreckenraketen und führte am und wünschen sich sogar für bestimmte politische Berei- Ende des Kalten Krieges zur Verschrottung hunderter che mehr finanzielles Engagement von Deutschland sowjetischer und amerikanischer Raketen und Marsch- und den EU-Partnern. Die Zahlmeister-These dient flugkörper. Doch 2019 wurde der Vertrag von den USA somit nur jenen als Argument, die unliebsame politische und Russland gekündigt, nachdem die Amerikaner der Maßnahmen verhindern wollen. Unser Fazit: Statt die russischen Seite Vertragsverletzungen vorgeworfen EU als Kostenfaktor darzustellen und eine eindimen- hatten. Auf unserer Fachtagung im Juni 2019 in Berlin sionale Plus-Minus-Rechnung aufzumachen, sollte im diskutierten internationale Expert/innen aus Europa, politischen Wettstreit über sinnvolle Maßnahmen für Russland und den USA darüber, wie die Stationierung die Zukunft gestritten und Europa als Gestaltungsfaktor nuklear bestückter Mittelstreckenraketen in Europa verstanden werden. unterbunden und eine gefährliche Nachrüstungsde- batte verhindert werden kann. Die Tagung wurde in Auf dem schwierigen Weg zu einer EU-Energieunion: Kooperation mit dem Stockholm International Peace Das Beispiel der EU-Gasrichtlinie Research Institute (SIPRI) und dem Londoner Euro- Die Abhängigkeit der Europäischen Union von Erdgas- pean Leadership Network (ELN) ausgerichtet. importen nimmt weiter zu. Der größte Gasimporteur in Im Rahmen unserer Nachwuchsförderung haben wir die EU ist Russland. Seit 2011 transportiert die erste im November 2019 das Forum Neue Sicherheitspolitik Nord-Stream-Pipeline russisches Gas durch die Ost- gegründet. Es vereinigt 28 herausragende grünnahe see nach Deutschland. Im Jahr 2015 verkündete der Expert/innen der Außen- und Sicherheitspolitik aus staatliche russische Gasexporteur Gazprom den Bau Regierungsinstitutionen, Thinktanks, Forschungsinsti- einer Zwillings-Pipeline durch die Ostsee, sie sollte tuten und Parlament. Wir wollen damit den grünen und Ende 2019 in Betrieb genommen werden. Das Projekt grünnahen sicherheitspolitischen Nachwuchs fördern ist sehr umstritten. Mit ihm sind nicht nur gravierende und Möglichkeiten zum Austausch bieten. Das Forum ökologische Risiken verbunden, es gibt auch geostra- soll sowohl als Ideenwerkstatt fungieren als auch tages- tegische Interessenunterschiede unter den EU-Mit- politische Impulse für die grüne sicherheitspolitische gliedsstaaten, die die europäische Solidarität in Frage Debatte geben.

Für ein solidarisches Europa in Zeiten der Krise in Zeiten Europa ein solidarisches Für stellen. Mehrere EU-Länder, allen voran Polen, sind ausdrückliche Gegner des Nord-Stream-2-Projektes, Strategien für eine friedenssichernde Westbalkan- weil sie Transiteinnahmen verlieren würden und ihre Politik der Europäischen Union eigene Versorgungssicherheit gefährdet sehen. Zudem Anfang 2019 initiierten wir zusammen mit unseren steht das Bauprojekt im Widerspruch zu den von der Büros in Belgrad und Sarajevo die «Western Balkans EU verhängten Sanktionen gegenüber Russland. Bereits Strategy Group». Wir wollen erreichen, dass auch die im November 2017 hatte die Europäische Kommission Sicht regionaler zivilgesellschaftlicher Akteur/innen in einen Vorschlag zur Änderung der EU-Gasrichtlinie die Diskussion über die Westbalkan-Politik der EU mit veröffentlicht. Nach vielen Kontroversen einigten sich einfließt. Dazu analysiert die Gruppe aktuelle Entwick- das Europaparlament, die Staaten und die Kommission lungen in der Region und versucht, länderübergreifende schließlich auf einen Kompromiss. Auf einer im März Politikansätze zu beschreiben, durch die eine proaktive 2019 von der Stiftung und dem polnischen Institut EU-Erweiterungspolitik vorangebracht werden kann, Zachodni organisierten Veranstaltung diskutierten u.a. in deren Mittelpunkt die Förderung von Demokratie Prof. Zdzisław Krasnodębski, MdEP, Vizepräsident und Rechtsstaatlichkeit steht. Im März nahmen Mit- des Europäischen Parlaments, Claudia Kemfert vom glieder der Gruppe in Berlin und Brüssel entschieden Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Rein- gegen den Plan Stellung, im Rahmen des von der EU hard Bütikofer, MdEP, Vorsitzender der Europäischen moderierten serbisch-kosovarischen «Normalisierungs- Grünen Partei, über die zu erwartenden weiteren Ent- prozesses» einen Gebietsaustausch entlang ethnischer

Brexit-Blog: www.boell.de/de/brexit-blog 33

60.000 Tonnen abgebrannte Brennstäbe werden in Europa zwischengelagert – Vorstellung des World Nuclear Waste Report in der Heinrich-Böll-Stiftung Foto: Stephan Röhl

Kriterien auf den Weg zu bringen, um endlich zu einem und unterschiedliche nationale Erfahrungen. Er lie- «schnellen Deal» zur Lösung des kosovarisch-serbi- fert aktuelle Zahlen und Trends zu den wachsenden schen Konflikts zu kommen. Die Gruppe kritisiert eine Mengen von Atommüll, zur finanziellen Vorsorge und Rückkehr zu ethnopolitischen Prinzipien der 1990er beleuchtet die große Lücke zwischen den benötigten Jahre als gefährliche Öffnung der Büchse der Pandora. und den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln.

Das Verursacherprinzip wird nicht oder inkonsequent der Krise in Zeiten Europa ein solidarisches Für Vorstellung des World Nuclear Waste Report angewendet. Nach Berechnungen des «World Nuc- in Berlin lear Waste Report» werden in Europa (ohne Russland Mehr als 70 Jahre nach Beginn des Atomzeitalters ist und die Slowakei) über 60.000 Tonnen abgebrannter bisher in keinem der 31 Atomstaaten der Welt ein End- Brennstäbe in Zwischenlagern gelagert. Über 80 Pro- lager für hochradioaktive Abfälle in Betrieb genommen zent dieses hochradioaktiven Mülls befinden sich nicht worden. Das Ziel, den Atommüll tief unter der Erde in trockenen Behälterlagern, sondern werden nass in für eine Million Jahre sicher zu lagern, ist eine der Becken zwischengelagert. In Deutschland wurde mit größten Herausforderungen, denen wir gegenüber- dem Standortauswahlgesetz die Suche nach einer geeig- stehen. Die erste Ausgabe des «World Nuclear Waste neten Geologie und einem Endlagerstandort rund 40 Report – Focus Europe» wurde von der ehemaligen Jahre nach der Standortentscheidung Gorleben neu Abgeordneten des Europäischen Parlaments Rebecca eröffnet. In der Schweiz wird in zwei Jahren ein neuer Harms initiiert und gemeinsam mit einem internationa- Standort vorgeschlagen. Das Verfahren zur Vorbe- len Team von Expert/innen konzipiert und erstellt. Der reitung eines Endlagers in Schweden ist gerichtlich Bericht, der im November 2019 in der Berliner Stif- unterbrochen worden. In Frankreich spitzt sich die tungszentrale vorgestellt wurde, versucht, die nationa- Auseinandersetzung um den Standort Bure politisch len Strategien für die atomare Entsorgung vergleichbar zu. Die Debatte um die Endlagerung von Atommüll zu machen. Er beschreibt wissenschaftliche Konzepte wird sich neu entzünden.

«World Nuclear Waste Report»: http://on.boell.de/nuclearwaste 34 30 Jahre Friedliche Revolution – Demokratie stärken!

Das 30. Jubiläum des Mauerfalls war ein Schwerpunkt unserer inländischen Aktivitäten. Mit Diskussionsrunden, Lesungen, Performances und vielen weiteren Formaten erinnerten wir an die Zeit des Mauerfalls und schlugen zugleich den Bogen zur Gegenwart. In enger Zusammenarbeit mit unseren Landesstiftungen­ suchten wir den Dialog mit den Menschen vor Ort – im Osten wie im Westen Deutschlands. Wir schauten aber auch auf die Ost-West-Frage in ganz Europa und befassten uns mit den Diktatur- und Transformationserfahrungen, die bis heute nachwirken.

Video-Installation anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution auf der Südfassade der Heinrich-Böll-Stiftung Foto: Stephan Röhl

«Ab sofort!» – Eine Video-Installation großen Südfassade des Stiftungsgebäudes erschien in einer In den ersten Novembertagen feierte Berlin den 30. Jahrestag sechsminütigen Animation eine Auswahl der Parolen der Fried- der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls. Anders als vor lichen Revolution vom Oktober und November 1989. Darunter fünf und zehn Jahren hatte die Hauptstadt auf ein Großereignis als dialogischer Kontrapunkt den zum Meme gewordenen Satz: verzichtet und dem Erinnern dezentral und dezent Platz gege- «Das gilt, glaube ich, ab sofort.» Die Parolen mahnen, fordern, ben. Für unser Haus in der Mitte der Stadt eine ideale Voraus- wünschen und stehen so in dialektischer Spannung zur letzten setzung, liegen wir doch im Dreieck von Deutschem Theater, Antwort der DDR vor dem Mauerfall. Die Installation war vom Kunstbunker und Friedrichstadtpalast, in dem allabendlich 1. bis 10. November von Sonnenuntergang bis Mitternacht viele Menschen unterwegs sind. Denn auf den Abend kam es frei zugänglich zu sehen. Allabendlich gab es Tee und gute uns an. Wir setzten mit der Video-Installation «Ab sofort!» Gespräche. Man konnte aber auch unentdeckt im Dunkeln ein visuelles Ausrufezeichen: Auf der über 600 Quadratmeter stehen, innehalten und nachdenken.

Zum Nachschauen: www.boell.de/mauerfall «#DerAndereOsten» –Veranstaltungsreihe Aktivitäten unserer statt.DasMotto Landesstiftungen Am 10. NovembergingesumdieNachwendezeit aus wirunsmit Festivalwoche An derBerliner beteiligten Unter dem Titel «#DerAndereOsten»Unter fanden zahlreiche Einladung inWahrenberg zum «Geschichtskaffee» Entwicklung. Eine ganzbesondere Jubiläumsfeier fandam14. Okto Partei nahestehen, B’90/Die GrünenundderStiftung Grenze. Heute zieht sich entlang des innerdeutschen zieht sich entlangdesinnerdeutschen Grenze. Heute zugleich migrantisch seinkann,wird inderÖffentlich Podiumsdiskussionen. Veranstaltungzwei Inderersten zogen dieBürgerrechtler undWol zu einer Tischgesellschaft eingeladen. Das Treffen stand www.boell.de/mauerfall Debatte um den Stellenwert von «Bürgerbewegung» von«Bürgerbewegung» umdenStellenwert Debatte in der DDR ein fester Bestandteil der gesellschaftlichen dergesellschaftlichen Bestandteil in derDDReinfester fang Templin, Prof. derUmweltaktivist MichaelSuc cow unddieFrauenpolitikerincow Dr. SibyllKlotzBilanz an der Elbe, an der ehemaligen deutsch-deutschen an derElbe,ehemaligen deutsch-deutschen keit wenig wahrgenommen.keit wenig Doch Migration war auch am 6. November diskutierten wirüberdieFrage,am 6.Novemberdiskutierten wie sowie Politiker/innensowie dieder vondamalsundheute, Berliner Festivalwoche: «Ostdeutsch-Plus: Die DDR-Migrationsgesellschaft», DiskussionimPavillon Festivalwoche:Berliner DieDDR-Migrationsgesellschaft», «Ostdeutsch-Plus: anderEast-Side-Gallery Berliner Festivalwoche Foto: Röhl Stephan die Demokratieverdrossenen können. werden erreicht Zeitenwende 1989.diese bewegte Eine Tischgesellschaft zieht Bilanz und dieFrage, Inkleinen siebeerbt. Tischreden wer und «Volk», um die Bedeutung der Ereignisse von 1989 demEindruckunter öffentlichen deraufgeheizten ber bei uns im Hause statt. Wir haben Bürgerbewegte ber beiunsimHausestatt.Wir habenBürgerbewegte migrantischer Perspektive. und Dass jemand ostdeutsch mit Es Blick Arbeit. aufdieheutigeparlamentarische persönlich gehaltene Toastspersönlich gehaltene denEinblick ergänzten in war: «Wirwar: müssen reden!» So zum Beispiel bei einer wurde diskutiertundauchgelacht.Spontanesehr

Rückblicke aufdieFriedliche Revolution: - - - - 35 1989 denDurchbruch freiheitlicher gesellschaftlicher Jugoslawiens und der Sowjetunion oderderZusammen Jugoslawiens undderSowjetunion Sperrgebiets das Grüne Band – der größte Biotop-Ver dasGrüneBand–dergrößte Sperrgebiets Erfahrungen und Erlebnissen zuerzählen. undErlebnissen Erfahrungen Es wurde Entwicklungen sindsehrdivers.Alle ehemalssozialis Erinnerungen andieEreignisse unddiedarauffolgenden Ländern derRegion vonDauerist. Perspektiven heraus kann. Viele verstandenwerden der Weg zur Wiedervereinigung sondern Deutschlands, https://soundcloud.com/boellstiftung/ Bewegungen gegenüber autoritären Systemen – ein Erbe, gegenüberautoritärenBewegungen –einErbe, Systemen Beim Europäischen 2019 Geschichtsforum gingesum jahrs «1989» nur aus einer Vielzahl unterschiedlicher Demokratie und sozialer Teilhabe war, so offen ist heute Der «Fall» nichtnurden Mauer derBerliner ebnete DDR-Zeiten? Unsere in Sachsen-Anhalt Landesstiftung in Ost- und Südosteuropa fortgeführt wird. So wenig fortgeführtwird.in Ost-undSüdosteuropa Sowenig ihrer sozialen Zugleich Sicherungssysteme. markiert lung über1989 während 30Jahre derletzten gewandelt lud Zeitzeug/innen ausderRegion ein,umvonihren aufkommende Nationalismus in den Nachfolgestaaten Nationalismusaufkommende indenNachfolgestaaten kam, konnte sichhinsetzen,Fragenkam, konnte oder auch stellen tischen Staaten nehmensiejedochalsgewaltigeZäsurtischen Staaten späteren Krisen entstanden damals schon – wie etwa der der damalsschon–wieetwa Krisenspäteren entstanden Die inOst-undSüdosteuropa. schen Herrschaftssystems die Frage, obdiederzeitige autoritäre Revanche invielen Initiativen vonvielen zivilgesellschaftlichen das heute die Frage, dieErzäh wiesichinOst-undSüdosteuropa endgültig undumfassend1989 derSiegvonFreiheit, eine Art«SpeeddatinginZeitgeschichte», jede/rder Europäisches Geschichtsforum einfach nurzuhören. hat. Dabei zeigte sich,dassdieBedeutungdesEpochenhat. Dabeizeigte bruch der staatlich gelenkten Volkswirtschaften und bund Deutschlands. Doch wie lebte essichdamals, zu Dochwielebte bund Deutschlands. markierte symbolisch auchdasEndedeskommunisti markierte wahr, diegroße emanzipatorische Hoffnungenweckte.

«Der andere Osten» – 2-teiliger Podcast: –2-teiliger «Der andereOsten» sets/der-andere-osten

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30 FürJahre ein Friedliche solidarisches Revolution Europa – in Demokratie Zeiten der Krise stärken! 36

Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung Die 16 Landesstiftungen im Verbund der Heinrich-Böll-Stiftung sind selbstständige Ver- eine, sie arbeiten aber untereinander und mit der Bundesstiftung eng zusammen. Mit ihrer Bildungsarbeit wollen sie die politische Urteilskraft der Bürgerinnen und Bürger schärfen, zu bürgerschaftlichem Engagement anregen und die Möglichkeiten zur Teil- habe am politischen Leben verbessern. Die Landes­stiftungen organisieren selbst oder in Kooperation mit Projektpartner/innen Veranstaltungen unterschiedlichster Art – von klassischer politischer Bildungsarbeit (Seminare, Tagungen etc.) bis hin zu Planspielen und Ausstellungen. Hier eine kleine Auswahl an Projekten aus dem Jahr 2019:

Film und Diskussion zwei ganz besonderen Ländern zu leben: Bayern und Sachsen. So unterschiedlich die beiden Länder auch Baden-Württemberg: (Wie) Diskutiert man über sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als Israel und Palästina? man denkt. Mehr Infos über die Arbeit in Bayern: Der Nahost-Konflikt polarisiert auch in Deutschland www.petrakelly­stiftung.de bis in die Schulen hinein. Bei Kindern aus Einwande- rerfamilien ist das Thema stark emotional aufgeladen, nur wenige Lehrkräfte trauen sich, es aufzugreifen. Den Interaktives Kunstprojekt Konflikt totzuschweigen ist aber auch keine Lösung. In «Beloved Homeland», einem Dokumentarfilm der Hein- Berlin: «Virtuelle Mauer_ZeitLabor 2.0» rich-Böll-Stiftung, der in Zusammenarbeit der beiden 30 Jahre nach dem Mauerfall gibt es viele Berliner/ Stiftungsbüros in Ramallah und Tel Aviv entstand, schil- innen, die das Leben in der geteilten Stadt nur vom dern jeweils neun palästinensische und neun israelische Hörensagen kennen. Im Kunstprojekt «Virtuelle Interviewpartner/innen ihre Sicht des Konflikts. Bei den Mauer_ZeitLabor 2.0», an dem auch das Bildungswerk Filmvorführungen in Heidelberg und Mannheim boten Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung beteiligt ist, wird ein die unkommentiert gegenüber gestellten Positionen Teilbereich der Berliner Mauer digital rekonstruiert. In gute Anknüpfungspunkte für die Debatten im Anschluss, der interaktiven 3D-Installation können sich Interes- an denen auch zwei ehemalige Büroleiter/innen der sierte auf eine Zeitreise begeben. Hauptsächlich geht Region teilnahmen. Es gelang, ein differenziertes Bild es zurück in die 1980er Jahre, an einigen Orten auch aufzuzeigen und Meinungsunterschiede sachlich und in die 1960er Jahre, oder es geht in die Gegenwart. in einer respektvollen Atmosphäre auszutragen. Das Alltägliche Geschichten und historische Ereignisse wer- wurde auch vom Publikum, das sich rege beteiligte, den miteinander verknüpft, jede/r kann die Abfolge

Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung sehr geschätzt. Einzelne bedankten sich explizit für mittels einer Navigationskonsole selbst bestimmen. den Film und die Debatte. Mehr Infos über die Arbeit Die Installation lädt zum intergenerationellen Aus- in Baden-Württemberg: www.boell-bw.de tausch ein – zufällig anwesende Zeitzeug/innen erzäh- len von ihren Erinnerungen; Schulklassen, Anwohner/ innen und Berlinbesucher/innen kommen miteinander Podcast-Reihe ins Gespräch. Mehr Infos über die Arbeit in Berlin: www.bildungswerk-boell.de Bayern: «Die Farbe der Nation» Eine junge Frau, geboren in Deutschland, die aufgrund ihrer Hautfarbe häufig nach ihrer Herkunft gefragt Untersuchungsserie wird, trifft auf eine Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und auch oft nach ihrer Bremen: «Nach den Rechten sehen» Herkunft gefragt wird. Im Podcast «Die Farbe der Die Heinrich-Böll-Stiftung Bremen hat mit «Nach den Nation» der Petra-Kelly-Stiftung unterhalten sich Rechten sehen» (NDRS) in Kooperation mit dem Theater die beiden Frauen humorvoll und gleichzeitig tief- Bremen eine Reihe aufgelegt, die die Doppelbedeutung sinnig über Identität, Heimat, Rassismus und Gesell- des Wortes «Rechte» im Blick hat: Es geht zum einen schaft. Direkt und ungefiltert sprechen sie über die um die Analyse rechtsextremer Strukturen und Denk- Dinge, die sie bewegen. Dabei haben sie das Glück, in muster, aber auch um die Frage, wie Menschen- und

Podcast-Reihe: Interaktives Kunstprojekt: https://soundcloud.com/petra-kelly http://virtuelle-mauer-berlin.de -stiftung/sets/die-farbe-der-nation 37

Freiheitsrechte verteidigt werden können. Themen sind der 2011 verstorbenen Schriftstellerin nahm die Hein- u.a. die Anfälligkeit der «gesellschaftlichen Mitte» für rich-Böll-Stiftung Hessen zum Anlass, sich mit ihr, der völkisches Influencing – angefangen bei der Adaption DDR und der Zeit um 1989 neu zu beschäftigen. Im rechten Vokabulars über die Akzeptanz nazistischer Mittelpunkt stand eine Reihe mit ihrem filmischen Werk, Nachbar/innen in ländlichen Hilfsstrukturen bis hin zum das mit Ausnahme von «Der geteilte Himmel» so gut ungehinderten Agieren rechter Netze in den Sicherheits- wie unbekannt ist. Die ausgewählten Filme decken den apparaten. In bislang neun Veranstaltungen wurden Zeitraum von 1964 bis 1991 ab, umfassen Literatur- diese Themen mit Fachleuten erörtert. Dabei zeigte verfilmungen und einen Dokumentarfilm und waren gut sich: Rechte Identitätspolitik ist erfolgreich, selbst geeignet, um Facetten der deutschen und insbesondere scheinbar Skurriles wie der grassierende Germanen- der DDR-Geschichte bis hin zur Friedlichen Revolution hype funktionierte bereits für den NSU als effektiver zu vermitteln und zu reflektieren. Mehr Infos über die Radikalisierungsnährboden. Die Videoaufzeichnungen Arbeit in Hessen: www.boell-hessen.de der Veranstaltungen gibt es unter: www.boell-bremen.de

Erzählcafé Diskussionsveranstaltung Mecklenburg-Vorpommern: Ostdeutsche : «Neue deutsche Analysen – Impulse aus Transformationserfahrungen im Blick Wissenschaft und Rap» War für die einen der Mauerfall ein Glücksfall, so brachte Bei einer Diskussionsveranstaltung der Heinrich-Böll- er für andere enorme biografische Umbrüche, die bis Stiftung Hamburg ging es um «neue deutsche Identi- heute nachwirken. In sogenannten Erzählcafés, organi- täten und Postmigrant/innen». Die zentrale Frage war, siert von der Landesstiftung in Rostock und der Kleinstadt wie Solidarität und Zusammenhalt gegen Ausgrenzung Pasewalk, tauschten sich ostdeutsche Frauen über ihre und Spaltung gelingen kann. Der Hamburger Musiker Erfahrungen nach der Wiedervereinigung aus. Die meis- Samy Deluxe warb für zivilgesellschaftliches Enga- ten von ihnen führten in der DDR ein sicheres Arbeits- gement, das sich insbesondere auch auf Jugendliche leben, aus dem sie ihre Anerkennung zogen. Nach der mit internationaler Geschichte beziehen sollte. Die Wiedervereinigung verloren viele ihre Arbeitsplätze. Eine Soziologin Naika Foroutan verwies auf die wichtige Teilnehmerin beschrieb das Jahr 1990 als «von Sicherheit Rolle von Kunst und Kultur als Sprachrohr der neuen zum Chaos». Frauen aus dem kirchlichen Umfeld hin- deutschen Identitäten. Hinsichtlich gesellschaftspoliti- gegen erinnern sich vor allem an die Aufbruchsstimmung, scher Allianzen nannte sie als Beispiel die katholische die diese Zeit prägte. Bei allen biografischen Einschnitten Kirche, die den Kölner Dom unbeleuchtet ließ, damit er sahen die Frauen auch viel Positives, zum Beispiel die nicht als Kulisse für Pegida-Kundgebungen herhalten Meinungs- und Reisefreiheit. Doch die Freiheit hat auch musste. Sowohl Samy Deluxe als auch Naika Foroutan ihren Preis, alle Frauen sorgten sich um rassistische und waren der Ansicht, dass Minderheiten viel zu wenig menschenverachtende Tendenzen in ihren Kommunen und Mitsprache, Vertretungen und Gestaltungsmöglich- der Gesellschaft insgesamt. Es sei wichtig, eigene Hand-

keiten hätten. Dies sahen sie als einen Grund dafür an, lungsmöglichkeiten für ein demokratisches Miteinander Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung warum die gesellschaftspolitische Stimmung im Land auszuloten. Mehr Infos über die Arbeit in Mecklenburg- angespannter werde. Einen hörenswerten Mitschnitt Vorpommern: www.boell-mv.de der Diskussion gibt es unter: www.boell-hamburg.de

Konferenz Filmreihe Niedersachsen: «Was ist das für 1 Freiheit?!» Hessen: Christa Wolf zum 90. Geburtstag «Verwirkliche dich selbst!» – in der neoliberalen Gesell- In der DDR-Geschichte und -Literatur ist Christa schaft ist dieser Satz nicht nur eine freundliche Auf- Wolf eine zentrale Figur, aber auch in Westdeutsch- forderung, sondern auch so etwas wie ein heimlicher land erhielt sie viel Anerkennung für ihr literarisches Befehl. An drei Tagen ging es bei der Konferenz «Was Schaffen: 1980 wurde sie als erste in der DDR lebende ist das für 1 Freiheit?!», einer gemeinsamen Veran- Autorin mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, staltung der Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen 2002 bekam sie für ihr Lebenswerk den Deutschen und zahlreicher weiterer Organisationen, um den Frei- Bücherpreis. Die Jury ehrte sie, weil sie sich «mutig in heitsbegriff und um die Folgen des Neoliberalismus auf die großen Debatten der DDR und des wiedervereinigten das Private, auf die Arbeit, auf Gemeingüter, Politik Deutschland eingemischt» habe. Den 90. Geburtstag und Gesellschaft. Was verstehen wir unter imperialen 38

Lebensweisen? Müssen wir uns zwischen Ökologie und allem zum Schutz der Jugend und wegen des Verbots Freiheit entscheiden? Wie neoliberal sind Liebe und der Volksverhetzung aus dem Verkehr gezogen. Hein- Sex? Welchen Hürden muss sich Inklusion stellen? Dazu rich Böll pflegte viele Freundschaften mit Dissidenten gab es zahlreiche Vorträge, Diskussionen, Worldcafés, und nahm Exilliteraten bei sich auf. Anlässlich seines Ausstellungen und Filme. Ein Rap-Konzert setzte den 100. Geburtstages im Jahr 2017 entwickelte die Landes- (vorläufigen) kulturellen Schlusspunkt: Mehr Infos über stiftung Rheinland-Pfalz die Idee zu einem Quartett- die Arbeit in Niedersachsen: www.slu-boell.de spiel: 32 Spielkarten in 8 Kategorien zu Werken der Literatur- und Kulturgeschichte, die irgendwann verbo- ten waren. Die Recherche und Konzeption eines solchen Film- und Veranstaltungsreihe Quartetts erwiesen sich aufwendiger als gedacht, doch Ende 2019 konnte das Spiel endlich präsentiert werden. Nordrhein-Westfalen: Agent für vertrauensstörende Es kann über die Webseite der Stiftung bestellt werden, Maßnahmen dort finden sich auch Hintergrundinformationen zu den Mit einer Film- und Veranstaltungsreihe erinnerte die Werken auf den Spielkarten: https://www.boell-rlp.de/ Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen zusammen startseite/quartett mit «Köln im Film» an den politischen Aktivisten und Filmemacher Heinrich Pachl, der seine kabarettistische Laufbahn mit Polit- und Straßentheater begann. 52 Jüdische Film- und Kulturtage Filme und Ausschnitte waren zu sehen, auch viele Wegge- fährten wie Wilfried Schmickler oder Martin Stankowski Saarland: «70 Jahre Israel» kamen zu Wort. Podiumsgäste wie zum Beispiel Günter Seit über zehn Jahren finden mit Unterstützung der

Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung Wallraff ermöglichten den Transfer der Themen in die Heinrich-Böll-Stiftung Saarland die Jüdischen Film- heutige Zeit. Und obwohl die Beiträge aus den 1980er & Kulturtage Saarbrücken statt. Mit einer Mischung und 1990er Jahren stammten, war die Aktualität der aus Filmen, Vorträgen, Einführungen, einem Thea- Themen erstaunlich. Die Reihe lockte über 2000 Teil- terstück und einer Schabbat-Feier ermöglichten die nehmer/innen an fünf Veranstaltungstagen nach Köln. Kulturtage auch 2019 einen Einblick in das jüdische Mehr Infos über die Arbeit in Nordrhein-Westfalen: Leben im Saarland und weltweit. Für die Ausstellung www.boell-nrw.de «‹1948› – Zur Gründung des Staates Israel» im Oktober im Saarbrücker Rathaus hatten Historiker, Politolo- gen und Nahostexperten in über 5.000 Arbeitsstun- Bildungsmaterial den Quellen, Dokumente, Bildmaterial, authentische Korrespondenzen, anerkannte Fachliteratur und Zeit- Rheinland-Pfalz: Quartett der verbotenen Bücher zeugenaussagen gesichtet. Träger der Ausstellung Verbote für Literatur und andere Schriften haben viel- «1948» ist der Münchner Verein für Demokratie und fältige Begründungen. Im Nationalsozialismus waren Information (DEIN e.V.). Für das Begleitprogramm Bücherverbrennungen Ausdruck der systematischen organisierte die Heinrich-Böll-Stiftung Saarland Buch- Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und vorstellungen und Vorträge zur Geschichte und Gegen- anderer oppositioneller oder politisch unliebsamer wart Israels. Mehr Infos über die Arbeit im Saarland: Schriftsteller. Heute werden Bücher in Deutschland vor www.boell-saar.de 39

Diskussionstagung die angebotenen Blumenwiesen-Saatgutmischungen luden darüber hinaus ein, auch selbst aktiv zu wer- Sachsen: «#nichtneutral – Schule unter Druck. den. Mehr Infos über die Arbeit in Sachsen-Anhalt: Wertebildung am Pranger?» www.boell-sachsen-anhalt.de Nicht nur Rechtspopulist/innen fordern die «Neutra- lität» von Schulen. Lehrkräften wird Indoktrination unterstellt und Misstrauen wird geschürt, wenn diese Innovationswettbewerb aufklären wollen und Haltung zeigen. Die Tagung «#nichtneutral – Schule unter Druck. Wertebildung Schleswig-Holstein: Zum Wohle aller – Zukunfts­ am Pranger?» im Juni 2019 in Leipzig setzte sich mit weisende Innovationen aus dem grünen Norden solchen Vorwürfen auseinander und ermutigte Leh- Erstmalig veranstaltete die Heinrich-Böll-Stiftung rer/innen und Schulsozialarbeiter/innen, auch in Zei- Schleswig-Holstein mit dem deutsch-dänischen EU- ten von «Online-Prangern» Haltung zu zeigen. Nach Projekt VekselWirk den interregionalen Innovations- einer Einführung von Professorin Anja Besand und wettbewerb «Crossborder Innovation Challenge». dem Rechtsextremismus-Experten David Begrich gab Gesucht wurden innovative, nachhaltige und gemein- es Workshops zum Umgang mit rechtspopulistischen wohlorientierte Lösungsansätze für eine lebenswerte Ideologien bzw. Rechtsextremismus im schulischen gemeinsame Zukunft aus den Grenzregionen Kiel, Kontext sowie mit Diffamierungen. GEW-Landesvor- Lübeck und Kolding. Die eingereichten Beiträge zeig- sitzende Ursula-Marlen Kruse wünschte sich in der ten auf, dass in diesen Regionen wichtige Impulse für Abschlussdiskussion vor allem Offenheit der Schullei- die nachhaltige Entwicklung des Ostseeraums gesetzt tungen zu Themen wie Rassismus oder Antisemitismus werden. Die zwölf vielversprechendsten Einreichun- und mehr Unterstützung für Lehrer/innen mit Haltung. gen zukunftsfähiger Innovationen wurden mit dem Die Tagung fand in Kooperation mit dem bundesweit Crossborder Innovation Award ausgezeichnet, dar- agierenden Netzwerk für Demokratie und Courage e.V., unter soziale Möbel von Timbernest aus Kolding, ein der Professur für Didaktik der politischen Bildung an neuer biologischer Verbundwerkstoff von Schneid aus der TU Dresden und der GEW Sachsen statt. Mehr Lübeck und die mobile Waschstation Spülbar aus Kiel. Infos: www.weiterdenken.de/de/nichtneutral Der Aufbau der Crossborder Innovation Community setzte darüber hinaus einen Rahmen für die grenzüber- schreitende Vernetzung für nachhaltige Zukunftsgestal- Filmabende tung. Mehr Infos über die Arbeit in Schleswig-Holstein: www.boell-sh.de Sachsen-Anhalt: Strategien gegen Diversitäts- und Saatgutverlust Großkonzerne wie Monsanto kontrollieren zunehmend Veranstaltungsreihe den Saatgutmarkt und beeinflussen damit maßgeb- lich, welche Sorten angebaut, optimiert oder nicht Thüringen: Denk.Mal Erfurt

mehr angebaut werden. Mehr als 90 Prozent aller Die Reihe «Denk.Mal Erfurt» hinterfragte 30 Jahre Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung Sorten sind bereits verschwunden. Der Dokumentar- nach der Friedlichen Revolution das Bild der DDR als film «Unser Saatgut. Wir ernten, was wir säen» stellt antirassistischen und solidarischen Staat. Auf einem Aktivist/innen auf der ganzen Welt vor, die sich für den zentralen Erfurter Platz fanden vor einem extra für die Erhalt der kostbaren Saatgutvielfalt einsetzen. Schon Reihe aufgestellten Denkmal, einem 2,5 m hohen Obe- immer vermehren Menschen weltweit ihr eigenes und lisken, verschiedene Veranstaltungen statt. Es sprachen an das jeweilige regionale Klima angepasste Saatgut ehemalige Vertragsarbeiter/innen, andere von Rassis- und sorgen so für den Erhalt alter und nachbaufähi- mus in der DDR Betroffene, antirassistische Aktivist/ ger Pflanzen. Bei landesweiten Filmvorführungen in innen (auch aus Westdeutschland) sowie Historiker/ Sachsen-Anhalt konnten Interessierte mit regiona- innen. Viele politik- und geschichtsinteressierte Erfur- len Biosaatguthersteller/innen, mit Menschen aus der ter/innen nutzten die Gelegenheiten, sich über dieses Solidarischen Landwirtschaft, mit dem Bauernver- nach wie vor unterbelichtete Thema zu informieren und band, dem Umweltbundesamt und der grünen Bundes- sich mit Expert/innen darüber auszutauschen. Auch tagsabgeordneten ins Gespräch kom- viele People of Colour nahmen daran teil und brachten men. Diskutiert wurde über Agrarpolitik, nachhaltige ihre Sichtweisen ein. Mehr Infos über die Arbeit in Landwirtschaft in Zeiten von Hitze und Trockenheit Thüringen: www.boell-thueringen.de sowie über die Frage von Handlungsmöglichkeiten für Politik und Gesellschaft. Pflanzentauschbörsen und

Innovationswettbewerb: www.crossborderinnovation.eu 40 Ohne intakte öffentliche Räume kann es keine gerechte Gesellschaft geben

Demokratie und soziale Teilhabe können nur gelingen, wenn wir öffentliche Räume neu entdecken und beleben. Dabei geht es neben Plätzen und Parks um all jene Räume, in denen Begegnung und Integration stattfinden: vor allem Kitas, Schulen, Bibliotheken, Sportplätze oder Eckkneipen, aber auch die sozialen Medien im Netz. Während der aktuellen Corona-Pandemie mit ihrem «Shutdown» ist dies noch einmal besonders deutlich geworden. In einem Verbundprojekt mit unseren Landesstiftungen haben wir uns 2019 mit diesen öffentlichen Räumen beschäftigt. In Veranstaltungen, Filmen und Publikationen haben wir gezeigt, wozu öffentliche Räume gut sind, was wir an ihnen haben und warum wir uns um sie kümmern müssen.

Grüne Erzählung 2019: Großes Interesse an der Podiumsdiskussion mit Sabine Rennefanz, , Nora Bossong und Daniela Dröscher Foto: Stephan Röhl

«Was ist die grüne Erzählung vom … öffentlichen Raum?» wäre, um das Vertrauen in öffentliche Institutionen zu stärken. Alle sprechen vom Auseinanderdriften der Gesellschaft – aber Einigkeit herrschte darüber, dass wieder mehr investiert werden wo genau finden die sozialen und kulturellen Ausschlüsse statt? müsse, denn wer die öffentliche Infrastruktur verrotten lasse, Und wie können wir diejenigen einbinden, die bislang am Rand tue das auf Kosten der nächsten Generation, sagte stehen? Auf unserer zweitägigen Konferenz «Was ist die grüne grüne Wirtschaftssenatorin . Auf dem Podium Erzählung vom … öffentlichen Raum?» suchten wir nach war die Bedeutung von Infrastrukturausgaben unbestritten, Wegen, wie eine «integrative Gesellschaft» gestärkt werden auch Grünen-Fraktionschef Toni Hofreiter und der Chef des kann. Wir schauten dabei auf all die Orte, an denen Gesell- Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel schaft zusammenkommt – in der Stadt und auf dem Land, quer Fratzscher, forderten sie, dennoch wurde in diesem Bereich durch die sozialen und kulturellen Milieus. So ging es in einem jahrzehntelang gespart. Ein Grund mehr, die Debatte über die Panel um die Frage, wie viel staatliche Unterstützung nötig Gestaltung und Förderung öffentlicher Räume fortzusetzen.

Boell.brief «Öffentliche Räume»: www.boell.de/de/boellbrief 41

Grüne Erzählung 2019: Ramona Pop und Toni Hofreiter Foto: Stephan Röhl

Stadt, Land, Schluss? – Sommerakademie 2019 unabdingbar sind. Aus den Erläuterungen von Prof. Dr. Die Sommertagung der Grünen Akademie stand unter Helmut Bremer von der Universität Duisburg-Essen dem Motto: «Stadt, Land, Schluss?» Sie war ein Ver- zu Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe wurde deutlich, such, die politische Geographie Deutschlands zu ver- dass Gruppen mit geringem Einkommen immer noch messen: Wo gibt es neue oder alte Spaltungen in der zu wenig von politischen Bildungsangeboten erreicht Gesellschaft? Welche Regionen stehen gut da, welche werden. Die Workshops des Kongresses vermittelten vor grundlegenden Herausforderungen? Dabei lohnt u.a. Ideen für digitale Bildungsveranstaltungen und es sich, genauer hinzuschauen, wo regionale Unter- gaben Hilfestellung, wie mit rechten Störer/innen in schiede bestehen. So etwa beim abendlichen «virtuellen Veranstaltungen umgegangen werden sollte. Kamingespräch». Die Soziologieprofessorin Claudia Neu betonte, dass es nicht den ländlichen Raum, sondern Würzburg: In öffentlichen Räumen begegnen sich eine Vielfalt ländlicher Gemeinschaften gebe. Regionen Menschen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen wie die Eifel, Ostfriesland und die Uckermark ließen und sozialen Zusammenhängen. Sie teilen sich Parks, sich nicht ohne weiteres als ländlicher Raum verall- Straßen und Plätze. Ob mit Auto oder zu Fuß, ob ein- gemeinern, sondern seien landschaftlich und kulturell heimisch oder touristisch unterwegs, ob obdachlos ausgesprochen divers. Für eine Stärkung des ländlichen oder besserverdienend, jugendlich oder betagt – die Raums könnten wiederum sehr verschiedene Orte die Interessen der jeweiligen Gruppen sind dabei sehr unter- Funktionen sozialer «Ankerpunkte» erfüllen. Dies sei schiedlich, sie müssen verhandelt und gegebenenfalls

nicht nur das bekannte Modell des Dorfladens, sondern auch reguliert werden, damit der soziale Frieden erhal- Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung auch die gemeinschaftlich betriebene Dorfkneipe oder ten bleibt. Die Tagung «Öffentliche Räume in Stadt die Anlaufstelle für Geflüchtete. Entscheidend sei es an und Land» im September in Würzburg beschäftigte dieser Stelle, nicht zeitlich und inhaltlich begrenzte Pro- sich mit dieser Thematik und hat vor allem gezeigt, jekte, sondern dynamische Prozesse zu fördern, die den wie wichtig es ist, den Raum nicht nur für Verkehrs- Beteiligten größtmöglichen Spielraum zur Anpassung mittel zu gestalten, sondern für den Menschen und der Orte an die Bedürfnisse ihrer Gemeinschaften bieten. das soziale Miteinander. Als Raum des Austausches ist öffentlicher Raum unabdingbar, und eine positive, Zwei Tagungen unseres Verbundprojektes integrative Gestaltung kann zu einem entspannteren «Shared Spaces» Miteinander führen. Oberhausen: Ein Ort, an dem seit 100 Jahren interkul- tureller Austausch und allgemeine Weiterbildung statt- Buchtipp: finden, ist die Volkshochschule. Seit ihrer Gründung «Öffentlicher Raum! Politik der gesellschaftlichen­ versteht sie sich als demokratischer Ort des sozialen und Teilhabe und Zusammenkunft», hrsg. von der politischen Lernens. Auf dem Kongress «Politische Bil- ­Heinrich-Böll-Stiftung im Campus-Verlag, dung im öffentlichen Raum» im Oktober in Oberhausen 352 Seiten, 29,95 Euro. Zu bestellen unter: diskutierten wir mit Bildungsexpert/innen und Politiker/ www.boell.de/oeffentlicher-raum innen, warum öffentliche Räume für politische Bildung

Dossier mit Texten, Podcasts und Videos: www.boell.de/sharedspaces 42

Kunst und Kultur Kunst kann Motor des gesellschaftlichen Wandels sein, Mittel des Widerspruchs und ein fester Teil sozialer und politischer Bewegungen. Kunst schärft die Wahrnehmung, trainiert die Intuition, schenkt gemeinsame ästhetische Erfahrungen und inspiriert zu kreativer Einmischung. Wir fördern daher Kunst und Kultur als Ausdrucksformen gesellschaft- licher Selbstverständigung.

Deutsch-Israelische Literaturtage: Sami Berdugo Priya Basil Fotos: Stephan Röhl

«Lauter, immer lauter?» – Deutsch-Israelische Verfemte Sprachen – 2. Deutsch-Arabische Literaturtage Literaturtage Längst ist die rechtspopulistische Herausforderung Immer wieder werden Sprachen mit Terror assoziiert. zum weltweiten Phänomen geworden – nicht nur in Für das Arabische ist das spätestens seit den Terroran-

Kunst und Kultur Kunst den USA, Brasilien oder Ungarn, wo Populisten bereits schlägen vom 11. September 2001 der Fall. Wie sehr die Politik bestimmen. Auch in Deutschland und Israel diese von rund 300 Millionen Menschen gesprochene werden sie immer lauter. Doch wie konnte es überhaupt Sprache bis heute kriminalisiert wird, erfahren hier so weit kommen? Bei den Deutsch-Israelischen Litera- im Exil lebende Menschen auf vielfache Weise. In der turtagen vom 4. und 8. September 2019 debattierten U-Bahn müssen sie erleben, wie bereits ein Telefo- Autor/innen aus beiden Ländern über den Umgang mit nat auf Arabisch dazu führen kann, dass Mitfahrende Populisten und Polarisierungen. Der Autor Sami Ber- sie misstrauisch beobachten. Verbreitet ist auch die dugo, Sohn marokkanischer Einwanderer nach Israel, Annahme, dass Männer aus dem arabischen Raum per warnte vor einer gefährlichen Vermischung der privaten se eine patriarchale Gefahr darstellten und Frauen und der politischen Sphäre. «Es ist die Aufgabe der entsprechend vor allem Opfer seien – auch dieses Schriftsteller und Schriftstellerinnen, diese sprachliche Stereotyp trägt zur Abwertung ­arabischsprachiger Verzerrung und Unstimmigkeit aufzudecken, wobei ich Menschen bei. Und auch Autorinnen und Autoren er­­ nicht weiß, ob das überhaupt noch möglich ist. Seit fahren,­ wie schwer es als Arabischmuttersprachler/in Langem leben wir unter einem populistischen, repres- ist, deutsche Verlage für sich zu gewinnen. Umso siven Regime, in dem Entscheidungsträger sich dem wichtiger ist es, den arabisch-deutschen Dialog wei- Mittel der sprachlichen Manipulation bedienen. In der ter zu fördern und Arabisch als Kultursprache im Literatur versuchen wir, uns von diesem Massenjar- hiesigen Kulturbetrieb zu verankern. Das zweispra- gon zu distanzieren und uns einer Sprache zu bedienen, chige Festival im September in Berlin präsentierte die akzeptabel ist.» Weitere Gäste waren Dov Alfon, Schriftsteller/innen aus Ägypten, Syrien, Tunesien, Friedrich Ani, Maayan Ben Hagai, Priya Basil, Dilek Palästina, Österreich und Deutschland und zog rund Güngör, Mati Shemoelof und Tijan Sila. Die Deutsch- 800 Besucher/innen an. Die Literaturtage waren eine Israelischen Literaturtage sind eine Kooperation von Kooperation zwischen dem FANN-Magazin und dem Goethe-Institut und Heinrich-Böll-Stiftung. Gunda-Werner-Institut. 43

Aras Ören bei einem feierlichen Abend ihm zu Ehren in der Heinrich-Böll-Stiftung Fotos: Stephan Röhl

Naunynstraße, Ecke Savignyplatz – Ein Abend mit Theater und Netz, Volume 7 Aras Ören und Gästen Unter dem Titel «Die Innovationsschraube» ging es bei Aras Örens 80. Geburtstag und die Veröffentlichung sei- der Fachkonferenz «Theater und Netz» im Mai 2019 um ner «Berliner Trilogie» im Verbrecher Verlag boten den den gegenwärtigen Innovationsimperativ, der sich weit Anlass für einen Abend zu Ehren des «ersten deutschen über die darstellende Kunst hinaus durch alle gesell- Autors, der auf Türkisch schreibt» (Ulrich ­Gutmair). schaftlichen Bereiche zieht. Die Konferenz präsentierte Ören war 1973 mit seinem Langgedicht «Was will nationale und internationale Beispiele, wo Innovation Niyazi in der Naunynstraße?» bekannt geworden. Es gut gelungen ist. Auf den Podien und in Tischgesprä- ist einer der ersten großen Texte über das türkische chen diskutierten die Teilnehmenden dennoch auch kri- Leben in Berlin, über Sprache und Integration, Fremd- tisch über den allgegenwärtigen «Innovationsbefehl». und Selbstwahrnehmung. Seither ist Örens Name als Im Panel «Pranks, Mutanten, Avatare! Das Theater Schriftsteller, Dichter, Radiomacher, Akademie-Mit- der Digital Natives», geplant und moderiert von der glied und Mentor längst etabliert – und doch bleibt sein Dramaturgin Katja Grawinkel, ging es zum Beispiel späteres Werk in Teilen noch zu entdecken. Das wollten um die Frage, wie sich das Theater verändert, wenn und Kultur Kunst wir in Kooperation mit dem Verbrecher Verlag und diejenigen die Regie übernehmen, die sich eine Welt dem Literaturarchiv der Akademie der Künste ändern. ohne digitale Vernetzung, smarte Devices und soziale Hatice Akyün, Safiye Can, F.C. Delius, Cem Özdemir Netzwerke nicht mehr vorstellen können. Die Videodo- und Robert Stadlober gratulierten, diskutierten, lasen kumentation der Konferenz gibt es zur Nachschau unter: und sangen vor vollem Saal mit 300 Gästen. www.nachtkritik.de

Flammende Köpfe – Lecture Performance über Barcamp und Ausstellung zu feministischer rechten Online-Aktivismus Netzpolitik Viele hofften, das Internet würde uns mehr Demokratie, Wenn KI, dann feministisch – bei einem Barcamp des Transparenz und Teilhabe für die Bürger/innen bringen. Gunda-Werner-Instituts im November unter diesem Titel Heute scheint das Gegenteil der Fall, wie die hohe Zahl trafen sich über 150 an Netzpolitik interessierte Men- der Fake News und die Hassreden zeigen. Arne Vogel- schen, um neue und vor allem feministische Perspektiven gesang erzählt in seiner Lecture Performance «Flam- und Antworten auf Künstliche Intelligenz (KI) und Algo- mende Köpfe» von der noch jungen Geschichte rechter rithmen zu entwickeln. Die thematische Spannbreite war Wortergreifung im Netz. Entwickelt wurde das Stück groß – von Fragen der Transparenz über politische Regu- am Schauspiel Dortmund, die Heinrich-Böll-Stiftung lierung bis hin zu gesellschaftlicher Verantwortung. Das produzierte eine Kurztournee nach Rostock, Chemnitz, Barcamp fand in Kooperation mit netzforma* e.V. und Cottbus, in die Volksbühne Berlin und auf die re:publica. dem Institut für Geschichte und Theorie der Gestaltung Auf jeder der 5 Tourstationen luden wir einen Experten der Universität der Künste Berlin statt. Die begleitende oder eine Expertin zum Gespräch danach, das Publikum Ausstellung bot die Möglichkeit, sich dem Thema KI auf blieb – denn der Bedarf, über die rechte Bedrohung im künstlerischer Ebene anzunähern. Das Interesse daran Netz zu reden, ist groß. war groß, es kamen fast 300 Besucher/innen. 44

Heinrich-Böll-Haus Langenbroich Weltweit äußern sich Künstlerinnen und Künstler zu politischen und gesellschaftlichen Themen. Sie kämpfen für die Freiheit des Wortes und leisten einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung und zum Erhalt von Demokratie und Menschenrechten. Oft geraten sie dadurch ins Visier der Machthabenden, werden bedroht, verfolgt und müssen ihr Land verlassen. Manche finden in Langenbroich einen sicheren Ort zum Arbeiten und Leben.

Ines Kappert, Rabab Haidar und Ulla Lenze Foto: Stephan Röhl

Wir unterstützen engagierte Schriftsteller/innen und der Familie Heinrich Böll eingeladen werden. Sie fin- Künstler/innen mit unserem Stipendienprogramm im den dort Zeit, ungestört zu arbeiten, sind finanziell Heinrich-Böll-Haus Langenbroich e.V. In bewährter abgesichert und frei von staatlicher Kontrolle oder gar Zusammenarbeit mit der Stadt Düren und dem Land Verfolgung. Die Stiftung ist Teil eines weltweiten Netz- Nordrhein-Westfalen konnten seit 1990 fast 200 Gäste werkes von Institutionen, die politisch verfolgten Autor/ aus 50 Ländern in Asien, Afrika, Lateinamerika sowie innen und Künstler/innen Hilfe anbieten. Ost- und Südosteuropa in das ehemalige Wohnhaus Heinrich-Böll-Haus Langenbroich Heinrich-Böll-Haus

Unsere Gäste 2019

Osamah Al-Dhari, Schriftsteller und Lyriker aus dem wa Sahlan, Alwatan Newspaper und für die Kultur- Jemen (Jahrgang 1983), veröffentlichte eine Samm- redaktion von Aljazeera News. In Ägypten erschienen lung seiner Poesie 2007 unter dem Titel «Crossing zwei Lyrikbände von ihr. Distances». Er ist Redakteur der Ashkal Cultural Web- site – Previously und Chefherausgeber der Democracy Rabab Haidar, Schriftstellerin und Übersetzerin aus News Paper im Jemen. Seit 2019 publiziert er im lite- Damaskus/Syrien (Jahrgang 1977), schreibt als Kolum- rarischen Internetportal Weiter Schreiben im Tandem nistin für verschiedene Zeitungen und Magazine. Ihr mit dem Lyriker und Übersetzer Joachim Sartorius. erster Roman «Land des Granatapfels» erschien 2012. Ihr zweiter Roman «Hasenloch» handelt von der Revolu- Maryam Duhaytim, Schriftstellerin aus Saudi-Arabien tion, von Feminismus und von Minderheiten. Er konnte (Jahrgang 1982). Sie arbeitet als Nachrichtenana- noch nicht veröffentlicht werden. Sie ist Mitglied des lystin und Autorin für den Saudi Cultural Channel und Syrian Women Network. Seit 2019 publiziert sie im schreibt zudem für Talkshows des Golfsenders Rotana. literarischen Internetportal Weiter Schreiben im Tan- Sie veröffentlicht Artikel und Literaturkritiken in ara- dem mit der Schriftstellerin Ulla Lenze. bischen und saudi-arabischen Zeitschriften wie Ahlan

Bewerbungen für Stipendien an: Heinrich-Böll-Stiftung, Frau Sigrun Reckhaus c/o Stadtbibliothek Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln E-Mail: [email protected] 45

Studienwerk – Rückenwind für junge Talente Wir fördern Studierende und Promovierende aller Fachrichtungen aus dem In- und Aus- land. Neben einem Stipendium fördern wir auch « ideell », d. h. wir bieten individuelle Beratung und Qualifizierung, regen zur politischen Debatte an und unterstützen unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten darin, sich selbst zu organisieren und zu vernetzen. Unser Anliegen ist es, Talente zu entdecken und die persönliche, politische und beruf- liche Entwicklung unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten zu fördern. So wollen wir zukünftige Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gewinnen, die unsere Überzeugun- gen teilen und sich weltweit für die Ziele der Stiftung einsetzen: für mehr Demokratie, Solidarität, ökologisches Handeln, nachhaltige Politik und Menschenrechte. Wir kombinieren in unserer Nachwuchsförderung den Leistungsgedanken mit Chan- cengerechtigkeit. Neben sehr guten Schul- bzw. Studienleistungen, die im biografischen Kontext bewertet werden, erwarten wir von unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten, dass sie Verantwortung für das Gemeinwesen übernehmen, sich gesellschaftlich enga- gieren und sich für Politik interessieren.

Sommerakademie «Demokratie gestalten» in Heidelberg Foto: Stephan Pramme, Hans-Böckler-Stiftung (CC BY-NC 4.0) für junge Talente Studienwerk – Rückenwind

Wer wird gefördert? Mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Unter den 2.657 Bewerber/innen, die zum 1. März und Forschung (BMBF) konnten 1.281 Stipendiat/innen 1. September 2019 ihre Bewerbung einreichten, wählte unterstützt werden, davon 205 Promovierende. Von das Studienwerk 350 Stipendiat/innen in einem drei- diesen BMBF-Geförderten Studien- und Promotions- stufigen Auswahlverfahren aus. Insgesamt förderten stipendiat/innen haben 26 Prozent eine Migrations- wir im vergangenen Jahr 1.370 Personen, davon 1.143 geschichte, und 37 Prozent sind Erstakademiker/innen. Studierende und 225 Promovierende und zwei Postdocs. Über Mittel des Auswärtigen Amtes konnten 89 Bestimmte Zielgruppen haben wir besonders im Blick: internationale Stipendiat/innen (aus Herkunftsregionen 62 Prozent der Geförderten sind Frauen, 14 Prozent außerhalb der EU) in Deutschland gefördert werden, studieren an Fach-, Kunst- oder Musikhochschulen, darunter 22 Promovierende und Postdocs. Unsere regio- und 27 Prozent der Studienstipendiat/innen (davon nalen Förderschwerpunkte sind Mittel- und Osteuropa, 56 Prozent Frauen) belegen MINT-Fächer. Auch unter die Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) und die den Promotionsstipendiat/innen sind 24 Prozent aus MENA-Region. Die größten Gruppen internationaler MINT-Fächern (davon 59 Prozent Frauen). Von den Stipendiat/innen (nach Staatsangehörigkeit) kommen 65 Geförderten, die seit 2015 als Geflüchtete nach neben Syrien aus Russland (10), aus Ägypten (8), aus Deutschland gekommen sind, kommen 50 aus Syrien. der Türkei (7), aus dem Iran (6) und aus der Ukraine (5). 46

Ideelle Förderung: Beratung – Qualifizierung – Gemeinsam gegen Klimaskepsis und Rechtspopulismus: Am Vernetzung 14. November 2019 fand die Abschlussveranstaltung Mit unserem Veranstaltungsprogramm, dem Herz- der Reihe «Gesellschaftsvisionen – gemeinsam für eine stück der ideellen Förderung, regen wir zur politi- offene, pluralistische, demokratische Gesellschafts- schen Debatte an, vermitteln Schlüsselkompetenzen, ordnung» statt, die das Studienwerk in Kooperation befähigen zum interdisziplinären Dialog, bereiten auf mit dem Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk, mit Avi- den Beruf vor und unterstützen das gesellschaftliche cenna und den Studienwerken aller anderen fünf poli- Engagement unserer Stipendiatinnen und Stipendia- tischen Stiftungen bundesweit veranstaltet hat. Rund ten. Selbstorganisation und selbstständiges Denken zu 150 Stipendiat/innen der Stiftung und anderer Werke fördern sowie Gestaltungskompetenzen zu vermitteln, diskutierten mit Vertrauensdozent/innen und Auswahl- ist uns ein besonderes Anliegen; das Veranstaltungs- kommissionsmitglieder sowie weiteren Gästen über programm wird für und mit unseren Stipendiat/innen «Klimaleugnung, Klimaskepsis und Rechtspopulismus» konzipiert. Wir orientieren uns dabei an dem Konzept mit Alexander Carius (adelphi Berlin), Prof. Dr. Stefan «Bildung für nachhaltige Entwicklung» – BNE und Rahmstorf (PIK) und , Aktivistin der greifen regelmäßig ökologische Themen auf: Die Som- Fridays-For-Futures-Bewegung und Studienstipendiatin merakademie «Campus» beschäftigte sich 2019 mit der Heinrich-Böll-Stiftung. dem Oberthema «soziale und ökologische Transfor- Reihe «Wissenschaftliche Politikberatung»: Wissenschaft- mation» – ein Schwerpunkt, der auch in der Promovie- liche Politikberatung wird von vielen Stipendiat/innen rendenförderung im Forschungscluster «Transforma- als attraktives berufliches Betätigungsfeld benannt. tionsforschung», an dem rund 30 Promovierende aus Doch welche Wege führen dorthin, wer sind mögliche unterschiedlichen Fächern beteiligt sind, aufgegriffen Arbeitgeber/innen, welche Kompetenzen brauchen wird. Mehrere Kooperationspartner unterstützen das Politikberater/innen jenseits der wissenschaftlichen Cluster, darunter das Deutsche Institut für Entwick- Expertise? Das Studienwerk will Stipendiat/innen dabei lungspolitik (d.i.e.), das Mercator Research Institute unterstützen, ein differenziertes Bild der wissenschaftli- on Global Commons and Climate Change (MCC), das chen Politikberatung in ihren verschiedenen Nuancen zu Wuppertal Institut und das Deutsche Institut für Wirt- erhalten, zentrale Kompetenzen zu erwerben und Netz- schaftsforschung (DIW) Berlin. werke aufzubauen. Das Programm für Promovierende Darüber hinaus wurden im Veranstaltungsprogramm und Master-Studierende besteht aus drei Bausteinen aktuelle ökologische Themen wie «Green Offices» an (Basisseminar, Mentoring, Training), beginnend mit Hochschulen, das grassierende Insektensterben und dem Basisseminar im Jahr 2019. das Thema «Nachhaltige Mobilität» behandelt. Eine Reihe «Leadership: Verantwortung übernehmen und Wan- selbstorganisierte neue Arbeitsgruppe der Stipendiat/ del gestalten»: Was heißt eigentlich «Führen», und wie innen beschäftigte sich zudem mit «Klimapolitik und nehme ich Verantwortung für das Ganze wahr? Inhalte Klimagerechtigkeit». der Reihe sind Rollenklärung und Handlungsspielräume als Verantwortungsträger/in, der Ausbau von Führungs- Schwerpunkte im Veranstaltungsprogramm 2019 und Gestaltungskompetenz mit Berücksichtigung von Studienwerk – Rückenwind für junge Talente Studienwerk – Rückenwind Sommerakademie «Demokratie gestalten!»: Gefördert Gender- und Diversity-Aspekten und die Auseinander- durch das Bundesministerium für Bildung und For- setzung rund um die Themen Macht, Verantwortung, schung startete die Reihe «Sommerakademien der Führung und Transformation. Im Jahr 2019 fand ein Begabtenförderungswerke». Unter der Federführung Seminar zu «Werteorientiertem Führen» statt, das der Hans-Böckler-Stiftung steht die Akademie in den sich um die Auseinandersetzung mit verschiedenen Jahren 2019, 2020 und 2021 unter dem Titel «Demo- Führungsstilen und -konzepten vor dem Hintergrund kratie gestalten!» Die erste Sommerakademie fand der individuellen Führungspersönlichkeit drehte. vom 26. August bis 2. September in Heidelberg statt. Arbeitsgruppen der Stipendiat/innen: Eigenverantwortlich Insgesamt 200 Teilnehmende, davon 16 Stipendiat/ organisierte Arbeitsgruppen (AGs) der Stipendiat/innen, innen aus der Heinrich-Böll-Stiftung, diskutierten mit die zu Schwerpunktthemen der Stiftung (und darüber Stipendiat/innen anderer Förderungswerke, mit Fach- hinaus) arbeiten, bilden einen wesentlichen Bestand- leuten und dem Bundespräsidenten, der die Schirm- teil des Begleitprogramms. Die AGs nehmen sich ein herrschaft für die Reihe übernommen hat, darüber, wie Jahresthema und ein Arbeitsprogramm vor. Wichtig ist gefährdet unsere Demokratie derzeit ist und wie sie der gemeinsame Austausch untereinander und die thema- gestärkt werden kann. Jedes Förderwerk beteiligte tische Auseinandersetzung und Diskussion miteinander. sich mit Einzelveranstaltungen. Das Studienwerk der Die AGs sind kreative Debattenräume, in denen auch Stiftung bot ein «Argumentationstraining gegen rechte neue Ideen «am Puls der Zeit» entwickelt werden können. Parolen» an. Stipendiat/innen arbeiteten 2019 zu folgenden Themen: 47

‣ Digitaler Wandel der deutschen Geschichte eine besondere Rolle – es ist ‣ Gender* und Feminismus Ort der Klassik, der Demokratie und des Holocaust mit ‣ Internationale Zusammenarbeit (neu) Buchenwald als einem der größten Konzentrationslager ‣ Klimapolitik und Klimagerechtigkeit (neu) auf deutschem Boden. ‣ Kunst und Transformation Alumni-Salon: Im Fokus des jährlich stattfindenden ‣ Ostwärts (neuer Name) «Alumni-Salons» stand die Frage, wie wir in Deutsch- ‣ Postwachstum (neu) land und Europa auf die Verschiebung globaler Macht- ‣ Quo vadis, EU? allianzen reagieren sollten und mit wem wir künftig ‣ Theorie – Gesellschaft – Politik die Welt gestalten wollen. Rund 130 Alumni disku- ‣ Wirtschaftspolitik tierten auch über Wirtschaftspolitik, Menschenrechte und einzelne Regionen wie China, Brasilien und die Promovierendenforum: Das Promovierendenforum ist Ukraine. Die Alumni gestalten das Programm weitge- die zentrale Veranstaltung für Promotionsstipendiat/ hend selbst. Zum Abschluss wurden die 2018/19 aus der innen im Jahr und nimmt sich jeweils ein wissenschafts- Förderung ausgeschiedenen Stipendiat/innen feierlich politisch relevantes Schwerpunktthema vor. 2019 ging ­verabschiedet. es um das Thema «Wissenschaft zwischen Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung», über das rund 60 «Wissenschaftler/innen im Exil» – Kurzzeitstipendien Promovierende mit Fachexpert/innen diskutierten. für Wissenschaftler/innen Studienreise Weimar: Anlässlich des 100. Jubiläums Seit 2017 unterstützt das Studienwerk politisch ver- der Weimarer Verfassung, der Einführung des Frauen­ folgte Wissenschaftler/innen mit Kurzzeitstipendien wahlrechts und der Gründung des Bauhauses sowie des (drei bis sechs Monate) in Deutschland. Zunächst für 30jährigen Jubiläums der Friedlichen Revolution in der Doktorand/innen und Postdocs aus der Türkei entwickelt, DDR führte das Studienwerk eine einwöchige Studien- wurde das Programm inzwischen auf Studierende und reise für internationale Stipendiat/innen nach Weimar auf junge Akademiker/innen aus anderen Weltregionen durch. Im Zentrum der Studienreise standen Politik ausgeweitet. Im letzten Jahr konnten 2 Promovierende und Kunst des frühen 20. Jahrhunderts und ihre Aus- und ein Postdoc aus Ägypten und aus der Türkei in wirkungen auf die Gegenwart. Denn Weimar spielt in diesem Programm gefördert werden.

Ehemalige und aktuelle Stipendiat/innen Studienwerk – Rückenwind für junge Talente Studienwerk – Rückenwind

Foto: Grüner Stadtverband Hannover Foto: Urban Zintel Foto: rtn, Patrick Becher

Belit Onay, ehemaliger Stipendiat der Hein- , ehemalige Stipendia- Luisa Neubauer, ist Mitorganisatorin der Fri- rich-Böll-Stiftung, wurde im November 2019 tin der Heinrich-Böll-Stiftung, ist seit 2018 days-for-Future-Bewegung in Deutschland und zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt neben Robert Habeck Bundesvorsitzende von in den Medien die prominenteste Vertreterin Hannover gewählt. Zuvor war er seit 2013 B’90/Die Grünen. Seit 2013 ist sie Bundes- der deutschen Bewegung. Seit 2017 ist sie Landtagsabgeordneter für B‘90/Die Grünen in tagsabgeordnete und war bis 2017 klima- Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung. Sie Niedersachsen. Hier war er Sprecher für Kom- politische Sprecherin ihrer Fraktion. Zuvor absolvierte 2019 ein Bachelor-Studium der munal-, Netz-, Sportpolitik und Datenschutz war sie vier Jahre lang Landesvorsitzende der Geographie. Aktuell studiert sie Ressourcen- und im Innenausschuss, Rechtsausschuss und Brandenburger Grünen. Sie studierte Politik- analyse und -management im Master an der Ausschuss für Angelegenheiten des Verfas- wissenschaft und Völkerrecht in Hamburg und Georg-August-Universität Göttingen. Zusam- sungsschutzes tätig. Nach Hannover hatte es . Ihr Berufsweg führt sie über Statio- men mit Alexander Repenning veröffentlichte ihn aus seiner Heimatstadt Goslar zum Stu- nen in Straßburg und Brüssel nach Branden- sie 2019 das Buch «Vom Ende der Klimakrise – dium der Rechtswissenschaften gezogen. burg und Berlin. Eine Geschichte unserer Zukunft». 48

GreenCampus – Politik erfolgreich machen! Ob ehrenamtlich aktiv oder Profis – wir qualifizieren Gestalterinnen und Gestalter in der Politik auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Unter dem Dach von GreenCampus vereinen wir dazu das Weiterbildungsprogramm der Heinrich-Böll-Stiftung und ihrer Landesstiftungen. Vom Politikmanagement-Zertifikat vor Ort über Diversity-Workshops in Berlin bis hin zur Onlineplattform KommunalWiki und Webinaren. GreenCampus verantwortet zudem die interne Weiterbildung der Stiftung.

Im neuen GreenCampus-Podcast gibt’s was auf die Ohren! Grafik: Bente Schipp GreenCampus – Politik erfolgreich machen! – Politik GreenCampus

Wer politisch was bewegen will, muss wissen wie Men- der erfolgreichsten Webangebote der Stiftung. Doch schen ticken, was erfolgreiche Kommunikation aus- wie können Inhalte und Aufbereitung noch mehr auf macht und wie Organisationen nach vorne kommen. die Bedürfnisse der Nutzer/innen ausgerichtet werden? Was ist wichtig? Was gibt’s Neues? Wie machen es Wie bekommt man ein besseres Verständnis über das andere? Seit November 2019 spricht Christian Neu- Wissensmanagement aktiver und potentieller Wiki-Nut- ner-Duttenhofer, Leiter von GreenCampus, in einem zer/innen? Mit diesen Fragen ist GreenCampus bereits Podcast mit Expert/innen und Praktiker/innen. Jeden 2018 in einen Design Thinking-Prozess eingestiegen, um Monat zu einem anderen Thema, jeweils etwa eine halbe Wiki-Nutzer/innen direkt an der Weiterentwicklung Stunde. In den ersten Folgen geht es um «Resilienz in zu beteiligen. Beginnend mit dem zweiten Halbjahr der Politik», «Strategisches Netzwerken für Frauen» 2019 wurden die wichtigsten Erkenntnisse umgesetzt: und «Die Kunst des Verhandelns». Alle Folgen gibt es Neugestaltung von Startseite und Kategorien, Verbes- auf der Website von GreenCampus. Anregungen gerne serung der Suchfunktion und weitere Themenportale an [email protected]. (wie «Neu im Rat», «Haushalt» oder «Einführungen Das KommunalWiki von GreenCampus ist eine Infor- in die Grundlagen der Kommunalpolitik»). Mehr unter mationsplattform für die Kommunalpolitik und eines http://kommunalwiki.boell.de

Das gesamte Programm und aktuelle ­Angebote unter: www.greencampus.de 49

Archiv Grünes Gedächtnis Das Archiv Grünes Gedächtnis dient der historischen Überlieferung der Partei Bündnis 90/Die Grünen und sammelt Quellen zur Geschichte der Neuen Sozialen Bewegungen. Es ist das Gedächtnis der Partei und zugleich der Ort, an dem Transparenz hergestellt wird. Die Archivbestände werden unter Berücksichtigung der notwendigen Schutzfristen der interessierten Öffentlichkeit und der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung gestellt.

Gründungskongress Die Grünen, Stadthalle Karlsruhe, 12./13.1.1980 Foto: Archiv Grünes Gedächtnis

Archivarbeit begreiflich machen Quellen zur grünen Geschichte zugänglich machen Ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit des Das Archiv Grünes Gedächtnis steht allen Interes- Archivs Grünes Gedächtnis sind Archivführungen. Rund sierten offen. Am Beginn einer wissenschaftlichen 120 Menschen erhielten im vergangenen Jahr einen Recherche steht in der Regel eine erste telefonische Blick hinter die Kulissen und lernten die Aufgaben und oder schriftliche Kontaktaufnahme. Im Jahr 2019 Tätigkeiten des Archivs Grünes Gedächtnis kennen. In bearbeitete das Archiv knapp 300 qualifizierte Anfra- unserem Newsletter informieren wir regelmäßig über gen. Damit war die Anzahl der Anfragen im Vergleich Archiv Grünes Gedächtnis Archiv unsere Aktivitäten. Weitere Schlaglichter auf unsere zum Vorjahr um 50 Prozent höher. Ein Grund dafür Archivbestände und -projekte werfen wir auf unserer waren unter anderem zahlreiche Jubiläen: Vom Grün- Homepage www.boell.de/archiv. dungskongress der Sonstigen Politischen Vereinigung 1979 über den Gründungsparteitag der Grünen 1980 Überlieferung sichern und bewahren und die Gründung zahlreicher Landes- und Kreis- Im Jahr 2019 hat das Archiv Grünes Gedächtnis rund verbände bis zur Gründung der Partei Die Grünen in 45 Bestände und Teilbestände übernommen. Hierbei der DDR 1989/90 und die Formierung der Listenver- handelte es sich vor allem um Nachlieferungen der einigung Bündnis 90 zur Volkskammerwahl im März Landesverbände und Bundestagsfraktion. Um diese 1990. Zu den Serviceleistungen des Archivs Grünes Archivbestände für die Ewigkeit zu erhalten, sind ein Gedächtnis gehörten hierbei u.a. die Vorabrecherche konstantes Magazinklima sowie der Schutz vor Staub in unserer rund 80.000 Einträge umfassenden Archiv- und Schädlingen wichtige Faktoren. Eine mehrtägige datenbank sowie die Ermittlung und digitale Bereit- Magazingrundreinigung und die Implementierung eines stellung einzelner Dokumente wie z.B. Gründungspro- Schädlingsmonitorings waren wichtige Bausteine der tokolle von Kreisverbänden oder auch die Klärung von Bestandserhaltung im Jahr 2019. Bildrechten. Bei über 5.000 laufenden Metern Archivgut ist Für die eigenständige Recherche sind Archivalien außerdem eine stets aktuelle Standortverwaltung und Bibliotheksgut im Lesesaal einsehbar. Hiervon unerlässlich. In einem mehrmonatigen Inventurprojekt machten Nutzer/innen auf allen Qualifizierungsniveaus wurden hierfür rund 1.600 Standortangaben über- Gebrauch – von der schulischen Facharbeit bis zur Dis- prüft und ergänzt, sodass unsere Archivdatenbank nun sertation. Dabei wurden sie fachlich vom Archivteam wieder auf dem aktuellen Stand ist. betreut.

Öffnungszeiten des Lesesaals des Archivs: Montag, Freitag 10–15 h Dienstag, Mittwoch 10–17 h Donnerstag geschlossen 50

Preisverleihungen Die Heinrich-Böll-Stiftung vergibt verschiedene Preise und beteiligt sich als Partnerin an weiteren Ehrungen. Die wichtigsten Preise sind der Friedensfilmpreis und der Anne- Klein-Frauenpreis sowie alle zwei Jahre der Petra-Kelly-Preis. Dieser wurde 2019 jedoch nicht vergeben.

Natascha Nicklaus, Nora Szász und Kristina Hänel Jerome Kohn (links) und Roger Berkowitz Foto: Celebi Linden/Skripietz Fotografie Foto: privat und Doug Menuez

Anne-Klein-Frauenpreis 2019 an Natascha Nicklaus, schlecht für die Gesellschaft und ihre Bürger/innen ist – Nora Szász und Kristina Hänel und für das Gemeinwohl zu handeln. Roger Berkowitz, Die Jury ehrte die drei Ärztinnen für ihre beharrli- der akademische Direktor des Hannah Arendt Center che Verteidigung des Informationsrechts von Frauen. am Bard College (NY), hat mit der Gründung dieses Alle drei wurden wegen vermeintlicher Werbung für Zentrums einen Ort geschaffen, an dem Studierende das Schwangerschaftsabbrüche angezeigt. Das wird als Denken Hannah Arendts kennenlernen und internatio- Verstoß gegen § 219a Strafgesetzbuch beurteilt. Die nale Wissenschaftler/innen und Politiker/innen über den

Preisverleihungen Preisverleihungen Ärztinnen weigern sich, die Information über ihre ärztli- Kurs der Politik in der Welt von heute streiten. Beide, che Leistung von ihren Webseiten zu nehmen und führen Jerome Kohn und Roger Berkowitz, haben Arendts einen gerichtlichen und öffentlichen Streit um das freie Denken lebendig gehalten und ermutigen die nächste Informationsrecht von Frauen und für die Abschaffung Generation, Verantwortung zu übernehmen für das, was von §219a STGB. Mediziner/innen werden heute von in ihrem Namen geschieht. Der Hannah-Arendt-Preis selbsternannten Lebensschützer/innen angezeigt, diffa- wird von der Stadt Bremen und der Heinrich-Böll-Stif- miert und bedroht; ein Schwangerschaftsabbruch soll tung vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. wieder im Verborgenen stattfinden. Mit dem Anne- Klein-Frauenpreis ehrt die Jury stellvertretend drei Friedensfilmpreis an den Dokumentarfilm Ärztinnen, die dieser Entwicklung Einhalt gebieten «Espero tua (re)volta» und mutig für neue gesetzliche Grundlagen kämpfen. Den Friedensfilmpreis der 69. Berlinale bekam der Der Anne-Klein-Frauenpreis wurde zum achten Mal Dokumentarfilm «Espero tua (re)volta» der brasilia- verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. nischen Regisseurin Eliza Capai. «Der Preisträger- film zieht uns in einen hochaktuellen und universellen Hannah-Arendt-Preis 2019 an Jerome Kohn und Konflikt: den Kampf um Bildung für alle. Die gesell- Roger Berkowitz schaftliche Emanzipation der jungen Generation steht Der US-amerikanische Wissenschaftler Jerome Kohn für die politische Dimension dieses Kampfes. Der im wurde dafür ausgezeichnet, dass er Hannah Arendts Kollektiv entstandene Film überzeugt durch seine intel- Werk, insbesondere ihre unveröffentlichten Schriften, ligente Montage und seine originelle Erzählform. Die einer weltweiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht mitreißende Dynamik des Films inspiriert uns selbst, hat. In Interviews, Artikeln und Vorträgen wies er gewaltfrei gegen den Missbrauch staatlicher Autorität immer wieder auf Arendts Überzeugung hin, dass es auf die Barrikaden zu gehen», so die Begründung der die Bürger/innen in ihrer Hand haben, mit Zuspruch Jury. Der Preis ist mit 5.000 Euro und einer Plastik und Widerspruch darüber zu urteilen, was gut und was des Künstlers Otmar Alt dotiert.

Anne-Klein-Frauenpreis: www.boell.de/annekleinfrauenpreis im Studium erbringen. im Studiumerbringen. LeistungenStudierende, diezugleich hervorragende engagierte gesellschaftspolitisch sem Jahrverstärkt aufgrundhöherer Zuwendungen indie Studienwerk unser profilieren. förderte erfolgreich Zudem Berlins despolitischensionsforum grünerIdeeninderMitte wir unserKonferenzzentrum alslebendiges Diskus Konferenzen, Fachgesprächen undWorkshops konnten In mehrals355Abendveranstaltungen, Tagungen, unsere imInlandauszuweiten. politische Bildungsarbeit grund vonhöheren Einnahmen insbesondere inderLage, wider.unsere Stiftung ImJahr2019 waren wirauf Zuwendungen für spiegelt sich auch in densteigenden kerung vonBündnis90/DieGrüneninderGesellschaft VeranDie gewachsenepolitische undgesellschaftliche Entwicklung Gestaltung vonManagementprozessen zurück. Politikberatung instrategischer Erfahrung undder dieser neuenFunktion aufeinelangeundreichhaltige in Ergreift Zusammenarbeit. Internationale Abteilung Politikwissenschaftler zuvorseit 2009unsere leitete übernommen.Der führung derHeinrich-Böll-Stiftung Heizmann hatam1.MärzSteffen 2019 dieGeschäfts Neue Geschäftsführung Stiftungsmanagement Die Heinrich-Böll-Stiftung inderSchumannstraße 8inBerlin Die Heinrich-Böll-Stiftung Foto: JanBitter - - - - - 51 und austauschen. gegenseitig übertenden digitale Trends informieren Digital Lunchs durchgeführt, indenensichdieMitarbei auseinanderzusetzen, regelmäßig werden kurzweilige Bereichen der Digitalisierungmit unterschiedlichsten führung neuerArbeitsinstrumente. unddesWissensaustauschsmenarbeit bishinzurEin Clouddienstleistungen überneueFormen derZusam und von derNeueinführungSoftwareprodukten wollen: tionsentwicklungsprojekte zusammendenken dieanalogeunddigitaleMitarbeitenden, Organisa Gruppetungsübergreifend aus zusammengesetzte Vor seit 2019 diesemHintergrund arbeitet einestif unseren Stiftungsalltag. bestimmt auchwesentlich Faden, wie ein roter politische Bildungsarbeit sondern Das Thema Digitalisierung durchzieht nichtnurunsere Digitalisierung Um allen Mitarbeitenden GelegenheitUm allen Mitarbeitenden zugeben,sich - - - - -

Stiftungsmanagement 52

Qualifizierung Organe des Vereins Um unsere Mitarbeitenden für die ständig wachsenden Die Mitgliederversammlung ist das oberste Beschluss- Herausforderungen zu wappnen, unterstützen wir sie fassungsorgan der Stiftung. Sie setzt sich aus 49 Per- gezielt mit einem sehr umfangreichen Fort- und Wei- sonen zusammen, davon je vier Personen aus der Bun- terbildungsangebot. Schwerpunkte bilden dabei die despartei und der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Förderung von Kreativität und Innovation, um in der Grünen, je eine Person der 16 Landesstiftungen und politischen Bildungsarbeit zeitgemäße Angebote und 25 weiteren Personen aus dem Kreis der Freundinnen Formate entwickeln zu können, die Vermittlung von und Freunde der Heinrich-Böll-Stiftung, von denen Führungskompetenzen, der Wissensaufbau im Orga- eine Person dem Europäischen Parlament oder der nisationsmanagement, der Kompetenzerwerb ange- Europäischen Grünen Partei angehört. Die Wahlperiode sichts des digitalen Wandels und nicht zuletzt Trainings für die Mitgliedschaft beträgt vier Jahre. zur Verständigung über unsere Gemeinschaftsaufgabe Der Vorstand ist hauptamtlich tätig und umfasst «Teilhabe, Geschlechterdemokratie und Antidiskrimi- aktuell zwei Personen. Jedes Vorstandsmitglied wird nierung». für die Dauer von fünf Jahren von der Mitgliederver- So wurden im Jahr 2019 über 90 Seminare durch sammlung gewählt. Das Vorschlagsrecht steht dem Auf- unsere Weiterbildungsakademie GreenCampus konzi- sichtsrat zu. Der Vorstand ist im Rahmen der Beschlüsse piert und von rund 700 Teilnehmenden wahrgenommen. der Mitgliederversammlung für die Verwirklichung Besonderen Anklang fanden dabei Trainings zu Argu- der Ziele der Stiftung verantwortlich. Er ist insbeson- mentationsstrategien im Umgang mit rechtspopulisti- dere dafür verantwortlich, dass die Verwendung des schen Äußerungen oder zur Entwicklung von Resilienz. Stiftungsvermögens und der Stiftung von dritter Seite Fast 70 weiteren Mitarbeitenden wurde die Teilnahme zufließenden Vermögenswerten durch die Stiftung und an ausgewählten externen Weiterbildungsangeboten ihre Einrichtungen zweckentsprechend und wirtschaft- ermöglicht, um spezifische Fachkenntnisse zu erwerben lich erfolgt. Für die Ausführung der laufenden Verwal- oder durch individuelles Coaching den Herausforde- tung des Vereins ist der Geschäftsführer verantwortlich. rungen des Arbeitsalltags besser begegnen zu können. Der Aufsichtsrat führt die Aufsicht über die Tätigkeit des Vorstandes. Er besteht aus neun Personen, davon sieben aus den Reihen der Mitgliederversammlung und Teilnehmenden- Teilnehmende zwei hauptamtlich Mitarbeitende, die für die Dauer von tage* gesamt** vier Jahren gewählt werden. Rechtliche 91 227 Grundlagen Gremien des Vereins Organisation 117 75 Stiftungsmanagement • Fachbeirat Gemeinschaftsaufgabe «Teilhabe, Geschlechterdemokratie und Antidiskriminierung» IT-Kenntnisse 136 275 • Fachbeirat Nord-Süd • Fachbeirat Europa/Transatlantik Gender und 110 55 Diversity • Fachbeirat Studienwerk

Kommunikation 102 103 Fachbeiräte beraten die Stiftung bei der Verwirklichung der satzungsmäßigen Aufgaben und der Beschlüsse der Mitgliederversammlung. Die Fachbeiräte werden vom Individuelle 149 68 Weiterbildungen Aufsichtsrat auf drei Jahre berufen. Der Mitglieder- Weiterbildungen versammlung steht ein Vorschlagsrecht zu. Die Fach- 705 803 gesamt beiräte berichten der Mitgliederversammlung jährlich über ihre Arbeit. * Anzahl der Teilnehmenden × Seminartage Eine Sonderstellung hat der in der Satzung festge- (hier werden mehrtägige Seminare mit eintägigen und kürzeren ­verrechnet) schriebene Fachbeirat «Teilhabe, Geschlechterdemokratie ** Hiervon sind 1 Prozent externe Dienstleister/innen oder Zweitent­ und Antidiskriminierung». Er wird von der Mitgliederver- sendungen in die Auslandsbüros, die nicht gesondert aufgeführt werden. sammlung gewählt und ist ihr gegenüber rechenschafts- pflichtig. Vorschlagsrecht haben Mitglieder der Mitglie- derversammlung und des Aufsichtsrats. Er setzt sich aus mindestens 12 und höchstens 15 Personen zusammen. Die Frauenquote beträgt mindestens 80 Prozent. 53

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 • vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein Folgend das Prüfurteil des unabhängigen Abschlussprü- zutreffendes Bild von der Lage des Vereins. In allen fers Mazars GmbH & Co. KG vom 25. September 2019: wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Wir haben den Jahresabschluss des Heinrich-Böll-Stif- Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den tung e.V., Berlin, – bestehend aus der Bilanz zum 31. deutschen gesetzlichen Vorschritten und stellt die Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum zutreffend dar. 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass der Darstellung der BiIanzierungs- und Bewertungs- unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die methoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses geführt hat. Lagebericht des Heinrich-Böll-Stiftung e.V., Berlin, Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. darauf hin, dass im Berichtsjahr nicht alle in den konso- Dezember 2018 geprüft. lidierten Jahresabschluss einbezogenen Auslandsbüros Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prü- durch einen gesetzlichen Jahresabschlussprüfer nach fung gewonnenen Erkenntnisse dem jeweiligen Landesrecht einer Jahresabschlussprü- fung unterzogen worden sind. Gemäß den in 2016 und • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen 2017 überarbeiteten Richtlinien des BMZ und des AA wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtli- für die Förderung entwicklungswichtiger Vorhaben der chen Vorschritten und vermittelt unter Beachtung der politischen Stiftungen können Kosten für unabhängige deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Projektländern ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes künftig nur noch in begründeten Ausnahmefällen oder Bild der Vermögens- und Finanzlage der Stiftung im Falle entsprechender Iandesrechtlicher Vorschriften zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage übernommen werden. Der Verein hat diese Büros einer für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum internen Prüfung unterzogen, von deren Wirksamkeit 31. Dezember 2018 und wir uns überzeugt haben. Stiftungsmanagement

TuWas-Stiftung

Die TuWas-Stiftung für Gemeinsinn wurde 2013 mit großem ehrenamtlichem Engagement der Freundinnen und Freunde der Heinrich-Böll-Stiftung gegründet. Im Jahr 2019 förderte TuWas die Redaktionsarbeit des 2017 gegründeten deutsch-arabischen Kulturmagazins FANN , das derzeit 127 freie Mitarbeiter/innen in 17 Ländern beschäftigt. Das Magazin bietet eine Plattform für Intel- lektuelle und Künstler/innen aller Sparten aus dem deutsch- und arabischsprachigen Raum und beleuchtet die Interferenzen zwischen künstlerischen Arbeiten und aktuellen politischen Themen. Seit 2019 besorgt TuWas die Geschäfte für die Stiftung Frauen in Europa. Durch diese Zusammen- arbeit kann noch mehr bewegt werden! Gemeinsam fördern wir verschiedene kleine und große Projekte im In- und Ausland, darunter ein Projekt zum Empowerment von Frauen in ländlichen Gebieten in Bosnien-Herzegowina und ein Frauen-Filmfestival in der Türkei. Ihre Spenden und Zustiftungen ermöglichen uns die Unterstützung weiterer wichtiger Projekte.

→ Mehr unter www.tuwasstiftung.de Kulturmagazin FAAN: und im beiliegenden Infoflyer. https://www.fann-mag.com/de/ 54

Finanzielle Rahmenbedingungen der Stiftungsarbeit Geschäftsbetrieb der Weiterbildungsakademie Green Die Heinrich-Böll-Stiftung ist als eingetragener Ver- Campus. ein beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg regist- riert und vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Transparenz Ihre Arbeit finanziert sich zum überwiegenden Teil Es ist uns besonders wichtig, über die Verwendung der aus öffentlichen Zuwendungen. Der zentrale Baustein uns zur Verfügung stehenden Mittel transparent zu unserer Finanzierung sind die sog. Globalmittel, die informieren. Wir gehen daher über die gesetzlich vor- der Bundestag im Haushalt des Bundesministeriums geschriebenen Berichtspflichten hinaus. So haben wir des Innern für die Arbeit politischer Stiftungen zur uns der Initiative Transparente Zivilgesellschaft ange- Verfügung stellt. Über die Verwendung der Global- schlossen und zur Einhaltung eines Verhaltenskodexes mittel kann die Stiftung zur Erfüllung ihrer satzungs- zur Verhinderung von Korruption verpflichtet. Zudem gemäßen Aufgaben weitgehend frei entscheiden. Mit erstellen wir freiwillig einen finanziellen Jahresbericht ihnen werden zum Beispiel Seminare, Tagungen und in Anlehnung an die Vorgaben des Handelsgesetzbuches, Kolloquien durchgeführt oder Forschungsvorhaben den wir von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfgesell- finanziert etc. Globalmittel sind für die Stiftung von schaft bestätigen lassen. besonderer Bedeutung, weil mit ihnen auch allgemeine Verwaltungskosten finanziert werden können – wie Finanzieller Jahresbericht etwa Personalkosten der Dienstleistungsabteilungen Bei der hier veröffentlichten Übersicht der jährlichen und die Unterhaltung unserer Bürogebäude. Zusätzlich Einnahmen und Ausgaben der Stiftung handelt es sich um erhält die Stiftung Projektmittel, die nur für den jeweils vorläufige Zahlen, von denen sich die endgültigen aber vereinbarten Zweck verausgabt werden dürfen (z. B. nur geringfügig unterscheiden werden. Der endgültige für die Auslandsarbeit oder die Studien- und Promo- Bericht mit Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung tionsförderung). Die Projektmittel werden durch Ver- kann erst erstellt werden, nachdem die Jahresabschlüsse waltungskostenzuschüsse (VKZ) ergänzt, die ähnlich unserer Büros im Ausland erstellt und von lokalen Wirt- wie Globalmittel eingesetzt werden können. schaftsprüfgesellschaften geprüft worden sind. Er wird Neben den öffentlichen Zuwendungen hat der Ver- voraussichtlich im September 2020 auf unserer Web- ein Heinrich-Böll-Stiftung auch Einnahmen aus Mit- seite veröffentlicht werden (www.boell.de/de/stiftung gliedsbeiträgen, Spenden und dem wirtschaftlichen -leitbild-initiative-transparente-zivilgesellschaft).

Sonstige Sonstige Investitionen Investitionen Einnahmen Einnahmen 1,01 % 1,01 % Globalmittel/ Globalmittel/ 0,09 % 0,09 % 0,72 % 0,72 % 0,41 % 0,41 % Verwaltungs- Verwaltungs- Sachkosten 4,21 %Sachkosten 4,21 %Sonstige Sonstige Stiftungsmanagement Drittmittel Drittmittel kostenzuschüsse kostenzuschüsse 6,78 % 6,78 % 32,84 % 32,84 % Politische Bildung Politische Bildung Inland Inland 27,75 % 27,75 % Personal- Personal- kosten kosten Einnahmen Einnahmen Ausgaben Ausgaben 71.655.055 Euro 71.655.055 Euro 69.527.894 Euro 69.527.894 Euro 66,66 % 66,66 %

43,44 % 43,44 % Projektmittel Projektmittel Bundesregierung Bundesregierung 16,09 % 16,09 % Internationale Internationale und EU und EU Tätigkeit Tätigkeit Stipendien Stipendien

Einnahmen 2019 Ausgaben 2019 Die Einnahmen der Stiftung haben sich 2019 um ca. 4,6 Etwa zwei Drittel der Ausgaben der Stiftung (ca. 46,1 Prozent erhöht, was insbesondere auf höhere Einnah- Millionen Euro) flossen 2019 in die inhaltliche Arbeit men aus Globalmitteln, aber auch auf zusätzliche Mit- sowie die Studien- und Promotionsförderung. Dieser tel für die internationale Arbeit und die Studien- und Anteil wächst auf ca. 87 Prozent, wenn die Personal- Promotionsförderung in Deutschland zurückzuführen kosten der inhaltlich arbeitenden Mitarbeiter/innen ist. Auch stiegen die Einnahmen aus Drittmitteln im der Stiftung berücksichtigt werden. Die verwaltungs- internationalen Bereich, insbesondere für die Arbeit bezogenen Sachausgaben steigen leicht an, ebenso die zum Klimawandel. Ausgaben für Investitionen und Sonderprojekte. 55

Vorläufige Einnahmen-Ausgaben-Rechnung 2019* Berichtsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 (Stand 6. März)

2019 2018

Einnahmen Globalmittelhaushalt** 23.531.746 21.771.254

Projektmittel

Internationale Zusammenarbeit 36.760.032 36.204.203 BMZ 30.833.614 30.169.673

AA 5.768.658 5.729.716

EU 21.605 202.657

Sonstige/Drittmittel IZ 136.155 102.158

Studienwerk 11.164.172 10.275.562 BMBF 10.091.792 9.403.116

AA 1.051.910 850.355

Sonstige 20.470 22.091

Drittmittel Inland 133.687 132.893

Sonstiges 65.417 118.530

Summe der Einnahmen 71.655.055 68.502.443

Fachausgaben 1.855.659 1.576.051

Weiterleitungen an die Landesstiftungen 2.859.401 2.736.913

Projektmittelausgaben Stiftungsmanagement Internationale Zusammenarbeit 30.199.786 30.244.591

Studienwerk 11.164.172 10.275.562

EU 21.605 202.657

Drittmittel 47.142 17.590

Personal (Gehälter inkl. Leitungen Auslandsbüros) 19.296.163 18.108.149

Sachausgaben 2.930.599 2.761.003

Investitionen 699.245 531.667

Sonstiges 454.122 383.841

Summe der Ausgaben 69.527.894 66.838.024

Jahresergebnis 2.127.484 1.664.418

Vereinseinnahmen 248.355 182.071

Vereinsausgaben 212.921 171.240

Vereinsergebnis 35.434 10.832

* alle Zahlen in Euro ** einschließlich des Mittelübertrages aus dem Vorjahr BMZ: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, AA: Auswärtiges Amt, BMBF: Bundesministerium für Bildung und Forschung 56

6,52 % Internationale Zusammenarbeit 2019 Themenreferate Die Projektmittel für die Internationale Zusammen- 14,63 % Afrika arbeit (IZ) betrugen 2019 rund 36,5 Millionen Euro. Im Jahr 2019 wurden auf etwa gleich hohem Niveau wie im Vorjahr Mittel des Bundesminis- teriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit für entwicklungswichtige Vorhaben weltweit eingesetzt, 33,47 % insgesamt rund 28,8 Millionen Euro. Für Klima- Europa 16,10 % Asien schutzmaßnahmen in Entwicklungsländern standen 2019 im Vergleich zu 2018 ca. 270.000 Euro weniger zur Verfügung, insgesamt rund 770.000 Euro. Die Mittel der Sonderinitiative «Transfor- mationspartnerschaften» und «Fluchtursachen bekämpfen» gingen wie in den Vorjahren für Pro- 13,06 % jekte nach Marokko und Tunesien sowie in den Liba- Latein- amerika non und nach Jordanien. Im Rahmen der Sonder- initiative «Eine Welt ohne Hunger» wurden Projekte 16,22 % Nahost und Nordafrika in Kenia fortgeführt. Hinzugekommen sind weitere Mittel (Sonderinitiative «Fluchtursachen …»), die für Projekte in der Türkei zur Verfügung gestellt werden konnten. Die Mittel für die Sonderinitia- tiven betrugen insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. Die Stiftung erhielt vom Auswärtigen Amt (AA) wie im Vorjahr rund 5,2 Millionen Euro zur Förde- rung gesellschaftspolitischer Vorhaben. Zusätzlich Demokratie, Kultur, Internationale Gesellschaftspolitik, wurden der Stiftung AA-Sondermittel gewährt für Zusammenarbeit Zeitgeschichte/ 5,92 % Aktivitäten in Tunesien, Marokko und Belarus, ins- Digitale Gesellschaft 31,72 % gesamt rund 500.000 Euro.

28,32 % Politische Bildung Inland 2019 Institute Für die politische Bildungsarbeit im Inland hat (Archiv Grünes Gedächtnis, die Heinrich-Böll-Stiftung 1.855.658 Euro aus Stiftungsmanagement Grüne Akademie, Globalmitteln und Drittmitteln verausgabt. Diese GreenCampus, Ausgaben Gunda-Werner-Institut) Gelder flossen in die Projektarbeit (Veranstaltungen, 1.855.658 Euro Publikationen, Dossiers). Die prozentuale Vertei- lung der Mittel auf die Themen ist aus der Grafik 9,04 % ersichtlich. Außerdem wurden Fachmittel für Pro- Publikationen / Öffentlichkeits- jekte der Weiterbildungsakademie GreenCampus arbeit und der Grünen Akademie sowie für die Heraus- 15,12 % gabe von Büchern verausgabt. Zudem leitete die Nachhaltigkeit, Ökonomie, Stiftung im Jahr 2019 rund 2,86 Millionen Euro Kommunales/ 9,88 % Bildung, Soziales, für die regionale politische Bildungsarbeit an die Ökologische Wende Migration/ Soziale Teilhabe Landesstiftungen weiter.

Stipendien und Projektmittel des Studienwerks

Promovierende/ Studierende nach Mittelgebern 2019 Postdocs AA Das Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung erhält 67 Promovierende Zuwendungen aus dem Bundesministerium für Bil- 227 BMBF dung und Forschung (BMBF) und aus dem Auswär- 205 tigen Amt (AA). Im Jahr 2019 konnten insgesamt 22 1.370 Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert Personen Personen Promovierende/ 1370 1370 Postdocs AA werden, davon 1.143 Studierende und 227 Promo- vierende. 350 deutsche und internationale Studie- rende und Promovierende konnten 2019 neu in die 1143 1076 Förderung aufgenommen werden. Studierende Studierende BMBF 57

Inlandsbeschäftigte und ins Ausland entsandte Inlandsbeschäftigte (Vollzeitäquivalente) nach Abteilungen Mitarbeitende Betriebsrat 2,95 3,00 Vorstand/Geschäftsführung (VS/GF) divers Internationale MitarbeitendeZusammenarbeit 1 mit befristeten 21,12 Arbeitsverträgen VS/GF zugeordnete Organisationseinheiten 62 56,90 193 82 172 weiblich männlich Festangestellte 20,66 Mitarbeitende Kommunikation

276 234 Summe 192,87 Vollzeitstellen*

14,67 * Aggregierte Finanzen Vollzeitstellen 5,78 31.12.2019 7,79 Personal Beschäftigungsverhältnis der Archiv Grünes Gedächtnis Inlandsbeschäftigten divers 19,93 12,77 divers 1 Mitarbeitende Mitarbeitende 1 männlich mit befristeten Studienwerk 27,30 IT/Technische Dienste 1 mit befristeten Arbeitsverträgen Arbeitsverträgen 4 62 Politische Bildung Inland 19362weiblich 82 172 193 82 weiblich männlich172 Festangestellte weiblich männlich 5 Festangestellte Mitarbeitende Mitarbeitende 276 234 276 234 Arbeitszeit der Inlandsbeschäftigten

davon TZ bis 50 %

der vollen Arbeitszeit 10 davon TZ mit mehr als 50 % der vollen Vollzeitbeschäftigte Arbeitszeit Inanspruchnahme der Elternzeit 85 1 1 männlich männlich 4 Vollzeit (VZ): 115 4 weiblich Teilzeit (TZ): 119 Stiftungsmanagement weiblich 5 5

davon studentische TZ-Beschäftigte 24

Altersstruktur der ins Ausland Entsandten Altersstruktur der Inlandsbeschäftigten

0 bis 25 Jahre 8 bis 25 Jahre über 55 Jahre über 55 Jahre 26 bis 35 Jahre 54 12 8

59 26 bis 35 Jahre

42 234

8 14 46 bis 55 Jahre 36 bis 45 Jahre 54 59

46 bis 55 Jahre 36 bis 45 Jahre 58

Gremien (Stand 31. Dezember 2019)

Mitgliederversammlung Mitglieder Grüne Akademie Dr. Ralph Obermauer Andrea Hoops Jan Phillip Albrecht – MdEP Prof. Dr. Gabriele Abels Prof. Dr. Prof. Dr. Peer Pasternack Ferda Ataman Tarek Al-Wazir – MdL Prof. Dr. Konrad Ott Prof. Dr. Manuel Pietzonka Bettina Backes Michael Pelke Eva Plonske Carlos Becker Prof. Dr. Mechthild Bereswill Prof. Dr. Arnd Pollmann Simone Probst Martin Berger Felix Beutler Dr. Andreas Poltermann Prof. Dr. Marco Rieckmann Marianne Birthler PD Dr. Thomas Biebricher Ramona Pop Krista Sager Antje von Broock Marianne Birthler Prof. Dr. Ulrich K. Preuß Dr. Ruth Seidl Agnieszka Brugger Prof. Dr. Ingolfur Blühdorn Prof. Dr. Lothar Probst Dr. Anja Thiem Reinhard Bütikofer – MdEP Prof. Dr. Angelo Bolaffi Prof. Dr. Dr. Franz J. Radermacher Claudia Dalbert Prof. Dr. Christina von Braun Prof. Dr. Juliane Rebentisch Stipendiatische Vertreter/innen Katja Dörner – MdB Prof. Dr. Claudia von Braunmühl Dieter Rulff Banu Cicek Tülü Stephan Ertner Sandra Brunsbach Prof. Dr. Thomas Rixen Till Gierlich – MdB Prof. Dr. Hubertus Buchstein Krista Sager Prof. Dr. Heinz Bude Philipp Sälhoff Auswahlkommission Studienwerk Paula Grobbecker Reinhard Bütikofer – MdEP Prof. Dr. Thomas Saretzki Prof. Dr. Gabriele Abels Kübra Gümüsay Prof. Dr. Marius Busemeyer – MdB Prof. Dr. Hartmut Aden Britta Haßelmann Prof. Dr. Thomas Christaller Prof. Dr. Birgit Sauer Prof. Dr. Viola Balz Joachim Heinlein Dr. – MdB Sebastian Schaffer Dr. Thilo Becker Anna Heyer-Stuffer Prof. Dr. Dr. Michael Daxner Joscha Schmierer Dr. Florian Bernstorff Andrea Hoops Prof. Dr. Simone Dietz Prof. Dr. Thomas Schramme Prof. Dr. Andrea Blunck Lamya Kaddor Dr. Thea Dückert Dr. Christine Schwarz Dr. Manuela Böhm Dr. Serhat Karakayali Dr. Petra Eggers Stephan Schilling Paula Bradish Michael Kellner Dr. Christoph Egle Dr. Simone Schwanitz Prof. Dr. André Brodocz Ulrich Khuon Rainer Emschermann Dr. Kirsten Selbmann-Lobbedey Prof. Dr. Holger Buck Katrin Langensiepen – MdEP Jan Engelmann Prof. Dr. Sandra Seubert Prof. Dr. Stephan Bundschuh Lotte Leicht Anke Erdmann Peter Siller Dr.-Ing. Karsten Burges Sylvia Löhrmann Stephan Ertner PD Dr. Rudolf Speth Dr. Sebastian Büttner Christiane Ludwig Prof. Dr. Adalbert Evers Prof. Dr. Tine Stein Dr. Johannes Dafinger Gesine Märtens Prof. Dr. Rainer Forst Prof. Dr. Richard Stöss Dr. Marco Dräger Uta Meier-Gräwe Georgia Franzius PD. Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn Prof. Dr. Anke Fesenfeld Alexander Müller Ralf Fücks Dr. Niko Switek Prof. Dr. Juliane Filser Klaus Müller Anna Katharina Gebbers Rena Tangens Dr. Angela Francke Mona Neubaur – MdB Dr. Thorsten Thiel Dr. Nadin Fromm Prof. Dr. Brigitte Geißel Stefan Tidow Johannes Geibel Dr. Tamara Or Karsten Gerlof Dr. Ellen Ueberschär Dr. Daniela Gottschlich Katrin Rönicke Prof. Dr. Arnim von Gleich Prof. Dr. Berthold Vogel Dr. Mareike Gronich Krista Sager Stephanie Gleißner Sybille Volkholz Prof. Dr. Gerd Grözinger Dirk Scheelje Adrienne Goehler Prof. Dr. Christiane Voss Prof. Dr. Julia Hauser Norbert Schellberg Cristina Gómez Barrio Mathias Wagner – MdL Prof. Dr. Jan Christoph Heemann-Minx Ute Schmidt Prof. Dr. Stefan Gosepath Prof. Dr. Gabriele Wilde Marie Heidenreich Gertrud Schmidt Prof. Dr. Sigrid Graumann Prof. em. Helmut Wiesenthal Prof. Dr. Julius Heinicke Imme Scholz Prof. Dr. L. Horst Grimme Prof. Dr. Michael Zürn Dr. Jutta Helm Ulrich Schreiber Melanie Haas Dr. Manja Hußner Prof. Dr. Tine Stein Dr. Robert Habeck – MdB Fachbeirat Europa /Transatlantik Dr. Caspar Moritz Hütten Stefan Tidow Dr. Eltje Aderhold Nastasja Ilgenstein Gerhard Timm – MdEP a. D. Dr. Annegret Bendiek Prof. Dr. Omar Kamil Sabine Toppe Dr. Dietrich Herrmann Olaf Böhnke Dr. Nele Nicole Kampa Henriette Wägerle Prof. Dr. Lisa Herzog Sarah Brockmeier Prof. Dr. Vera Kirchner Prof. Dr. Michael Zürn Dr. Paula Marie Hildebrandt Agnieszka Brugger Prof. Dr. Claudia Kraft Imma Hillerich Reinhard Bütikofer Dr. Franziska Krumwiede-Steiner Stipendiatische Vertreter/innen Richard Hilmer Rainer Emschermann Dr. Nora Krzywinski

Gremien (Stand 31. Dezember 2019) Dezember (Stand 31. Gremien Johanna Holzer Prof. Dr. Jeanette Hofmann Silja Klepp Prof. Dr. Margitta Kunert-Zier Laura Worsch Andrea Hoops Kai-Olaf Lang Dr. Ilka Lennertz Prof. Dr. Rahel Jaeggi Dr. Silke Lechner Klaus Linsenmeier Aufsichtsrat Pico Jordan Tobias Münchmeyer Dr. Daniel Lübbert Ute Brümmer Arne Jungjohann Dr. Alexandra Lübcke Christa Goetsch PD Dr. Otto Kallscheuer Cem Özdemir Dr. Sandra Maß Britta Haßelmann Petra Kirberger Dr. Martin Rocholl Prof. Dr. Birgit Meyer Anna Heyer-Stuffer Johannes Kode Rüdiger Rossig Prof. Dr. Ursula Neumann Michael Kellner Sibylle Knapp Ann-Kathrin Neureuther Alexander Müller Michael Knoll Dr. Daniela Schwarzer Dr. Benno Nietzel Ingrid Spiller Prof. Dr. Regina Kreide Jan Seifert Dr. Ipek Ölcüm Prof. Dr. Tine Stein Prof. Dr. Georg Krücken Rainder Steenblock Dr. Lars Ostermeier Prof. Dr. Michael Zürn Prof. Dr. Rainer Kuhlen Viola von Cramon Dr. Norbert Paulo Prof. Dr. Bernd Ladwig Elisabeth Weber Annika Maria Philipps Gemeinschaftsaufgabe Teil- Dr. Birgit Laubach Dr. Anna Veronika Wendland Dr. Jana Pinosová habe, Geschlechterdemokratie PD Dr. Susanne Lanwerd Thorsten Wetzling Vera Rabelt und Antidiskriminierung Dr. Adriana Lettrari Tim Rauschan Gesine Agena Prof. Dr. Bertram Lomfeld Fachbeirat Nord-Süd Prof. Dr. Thomas Rixen Dr. Kristin Bergmann Prof. Dr. Reinhard Loske Dr. Muriel Asseburg Prof. Dr. Mieke Roscher Dr. Laura Dornheim Dr. Linda-Marie Ludwig Dr. Achim Brunnengräber Dr. Renate Ruhne Dr. Dan Ghattas Dr. Willfried Maier Anna Cavazzini Dr. Arn Thorben Sauer Kübra Gümüsay Nicole Maisch Kristina Dietz Dr. Bianca Schemel Özcan Karadeniz Christoph Meertens Pegah Edalatian Jörg Schreiber Filiz Keküllüoglu Ole Meinefeld Prof. Dr. Ulf Engel Dr. Christine Schwarz Prof. Dr. Gritt Klinkhammer Prof. Dr. Christoph Menke Thilo Hoppe Dr. Ruth Seidl Prof. Dr. Ilse Lenz i. R. Christin Melcher Simon Sinsel Stefanie Lohaus Sebastian Metzger Dr. Katrin Kinzelbach Eva Stadler Terry Reintke Prof. Jan Christoph Minx, PhD Dr. Michael Krempin Steffen Stadler Andrea Schirmacher Prof. Dr. Christoph Möllers Lotte Leicht Prof. Dr. Lieselotte Steinbrügge Dr. Dag Schölper Claudia Müller – MdB Daniel Mittler Prof. Dr. Grit Straßenberger Malti Taneja Dr. Ella Müller Melanie Müller Malti Taneja Dr. Iris Werner Prof. Dr. Jochen Müller Dr. Imme Scholz Prof. Dr. Sabine Toppe Dr. Melanie Müller Dr. Anja Senz Prof. Dr. Hans-Jürgen von Wensierski Koordinationsgremium Rita Müller-Hilmer Andreas Wagner des Freundeskreises Dr. Michael Münter Fachbeirat Studienwerk Sarah Weltecke Antje von Brook Dr. Carsten Neßhöver Prof. Dr. Gabriele Abels Prof. Dr. Kirsten Wiese Marie Luise von Halem Mona Neubaur PD Dr. Stefan Böschen Dr. Susann Worschech Dr. Gero Neugebauer Kai Gehring – MdB Dr. Marianne Zepp Prof. Dr. Christian Neuhäuser Prof. Dr. Kristina Giesel 59

Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten Aachen Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Prof. Dr. Stefan Böschen; Hildesheim Universität Hildesheim, Prof. Dr. Ursula Bredel Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Dr. Martina Roß-Nickoll Höxter Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Prof. Dr. Klaus Maas Augsburg Universität Augsburg, Prof. Dr. Christoph Weller Ilmenau Technische Universität Ilmenau, Prof. Dr. Johann Reger Bamberg Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Prof. Dr. Astrid Schütz Iserlohn University of Applied Sciences Europe – Iserlohn, Berlin, Hamburg, Prof. Dr. Thomas Bayreuth Universität Bayreuth, Prof. Dr. Erdmute Alber; Universität Bayreuth, Prof. Dr. ­Stefan Meuser Peiffer Jena Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Prof. Dr. Wolfgang Behlert; Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Bergheim k.A., Dr. Dani Kranz Prof. Dr. Thomas Sauer; Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. Stephan Lorenz Berlin Akademie der Künste, Dr. Angela Lammert; Alice Salomon Hochschule Berlin, Prof. Kaiserslautern Hochschule Kaiserslautern, Prof. Hendrik Speck; Technische Universität Dr. Sabine Toppe; Beuth Hochschule für Technik Berlin, Prof. Dr. Anne König; Freie Universi- Kaiserslautern, Prof. Dr. Michael Hassemer tät Berlin, Dr. Achim Brunnengräber; Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Barbara Fritz; Freie Karlsruhe Karlsruher Institut für Technologie, Prof. Dr. Norbert Willenbacher; Pädagogische Universität Berlin, Dr. Michaela Haase; Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Cilja Harders; Hochschule Karlsruhe, Dr. Manuela Böhm Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Bernd Ladwig; Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Margreth Kassel Universität Kassel, Dr. Franziska Müller; Universität Kassel, Prof. Dr. Christoph Scherrer Lünenborg; Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Thomas Rixen; Freie Universität Berlin, Prof. Kleve Hochschule Rhein-Waal, Prof. Dr. Helmut Prior Dr. Britta Tietjen; Hertie School of Governance, Prof. Dr. Jan Christoph Heemann-Minx; Koblenz Universität Koblenz-Landau, Dr. Florian Bernstorff; Universität Koblenz-Landau, HMKW – Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft, Prof. Dr. Markus Ziener; Heide Gieseke Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Prof. Dr. Florian Koch; Hochschule für Technik Köln Universität zu Köln, Prof. Dr. Boris Braun und Wirtschaft Berlin, Prof. Dr. Rosemarie Morana; Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Konstanz Universität Konstanz, Prof. Dr. Marius Busemeyer; Universität Konstanz, Prof. Prof. Dr. Hartmut Aden; Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Prof. Dr. Heike Wiesner; Dr. Rainer Kuhlen; Universität Konstanz, Dr. Oliver Trevisiol Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Beate Binder; Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Leipzig Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Prof. Dr. Gabriele Hooffacker Dr. Claudia Bruns; Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Marcelo Caruso; Humboldt-Uni- Ludwigsburg Evangelische Hochschule Ludwigsburg, Prof. Bettina Heinrich versität zu Berlin, Prof. Dr. Beate Meffert; Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Christoph Lüneburg Leuphana Universität Lüneburg, Prof. Dr. Dawid Govinda Friedrich; Leuphana Schneider; Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Anna Dorothea Schulze; Institut für Zeit- Universität Lüneburg, Prof. Dr. Maria-Eleonora Karsten; Leuphana Universität Lüneburg, geschichte, Dr. Susanne Heim; k.A., Prof. Dr. Werner Konitzer; Technische Universität Berlin, Prof. Dr. Peter Pez Prof. Dr. Nina Langen; Technische Universität Berlin, Dr. Tilman Santarius; Universität der Magdeburg Hochschule Magdeburg-Stendal, Prof. Dr. Maureen Maisha Auma; Otto-von- Künste Berlin, Elzbieta Sternlicht Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. Thorsten Unger; Otto-von-Guericke-Universität Bielefeld Fachhochschule Bielefeld, Prof. Dr. Cornelia Giebeler; Universität Bielefeld, Prof. Magdeburg, Prof. Dr. Gerald Warnecke Dr. Paul Mecheril; Universität Bielefeld, Dr. Benno Nietzel Mainz Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Markus Höffer-Mehlmer; Johannes Bochum Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Viktoria Däschlein-Geßner; Ruhr-Universität Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Peter Kiefer; Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Bochum, Dr. Matthias Falke Dr. Wolfgang Riedel; Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Constantin Wagner Braunschweig Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Prof. Dr. Wolfgang Jonas; Mannheim Universität Mannheim, Prof. Dr. Angela Keppler Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Prof. Dr. Rolf Nohr; Technische Universität Marburg Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Susanne Maurer Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Prof. Dr. Petra Mischnick; Technische Universität Carolo- München Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Prof. Dr. Constance Engelfried; Wilhelmina zu Braunschweig, Prof. Dr. Bettina Wahrig Katholische Stiftungshochschule München, Prof. Dr. Markus Babo; Ludwig-Maximilians-Uni- Bremen Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen, Prof. Dr. Kirsten Wiese; k.A., Dr. Marc versität München, PD Dr. Tobias Benedikt Hank; Ludwig-Maximilians-Universität München, Buggeln; Universität Bremen, Prof. Dr. Karin Gottschall; Universität Bremen, Dr. Sabine Horn; Dr. Kornelia Konczal; Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Dr. Reinhard Markowetz; Universität Bremen, Prof. Dr. Michi Knecht; Universität Bremen, Prof. Dr. Frank Nullmeier; Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Dr. Kerstin Pinther; Ludwig-Maximilians-Uni- Universität Bremen, Prof. Dr. Konstanze Plett; Universität Bremen, Prof. Dr. Maike Vollstedt versität München, Dr. Mandy Tröger; Ludwig-Maximilians-Universität München, Dr. Verina Chemnitz Technische Universität Chemnitz, Prof. Dr. Cecile Sandten Wild; Technische Universität München, Prof. Dr. Oliver Alexy; Max-Planck-Institut für Physik, Coburg Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, Prof. Dr. Julius Heinicke Dr. Caspar Moritz Hütten Darmstadt Technische Universität Darmstadt, Dr. Renate Ruhne München/Neubiberg Universität der Bundeswehr München, Prof. Dr. Franz Kohout Dresden Evangelische Hochschule Dresden (FH), Prof. Dr. Marlies Fröse; Technische Universität Münster Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Dr. Harry Mönig; Westfälische Wilhelms- Dresden, Prof. Dr. Uta Berger; Technische Universität Dresden, Prof. Dr. Anja Besand; Technische Universität Münster, Prof. Dr. Gabriele Wilde Universität Dresden, Prof. Dr. Gerd Schwerhoff Neubrandenburg Hochschule Neubrandenburg, Prof. Dr. ­Claudia Steckelberg Düsseldorf Hans-Böckler-Stiftung, Dr. Michaela Kuhnhenne; Heinrich-Heine-Universität Oldenburg Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Prof. Dr. Bernd Siebenhüner Düsseldorf, Prof. Dr. Simone Dietz; Kunstakademie Düsseldorf, Prof. Dr. Ludger Schwarte Osnabrück Universität Osnabrück, Dr. Jens Schneider; Universität Osnabrück, Prof. Dr. Helen Eberswalde Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH), Prof. Dr. Hans Peter Schwenken Benedikt; Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH), Prof. Dr. Pierre Ibisch Passau Universität Passau, Prof. Dr. Christian Thies Erfurt Universität Erfurt, Prof. Dr. Omar Kamil; Universität Erfurt, Prof. Dr. Jamal Malik Potsdam Fachhochschule Potsdam, Dr. Ellen Euler; Universität Potsdam, Prof. Dr. Joachim Erlangen Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Kristina Giesel Gessinger; Universität Potsdam, Prof. Dr. Vera Kirchner; Universität Potsdam, Dr. Ines Sonder; Essen Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Anja Weiß Universität Potsdam, Dr. Gert Zöller Esslingen Hochschule Esslingen, Prof. Dr. Birgit Meyer Regensburg Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Maike Berndt-Zürner Flensburg Europa-Universität Flensburg, Prof. Dr. Gerd Grözinger; Europa-Universität Flens- Reutlingen Hochschule Reutlingen, Anna Goeddeke; Hochschule Reutlingen, Dr. Karin Widmayer burg, Prof. Dr. Christine Thon Rostock Universität Rostock, Dr. Gudrun Heinrich; Universität Rostock, Prof. Dr. Hans-Jürgen Frankfurt (Oder) Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Prof. Dr. Timm Beichelt; von Wensierski Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Dr. Susann Worschech Saarbrücken Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Prof. Dr. Holger Buck; und Vertrauensdozenten Vertrauensdozentinnen Frankfurt am Main Frankfurt University of Applied Sciences, Prof. Dr. Margrit Brückner; Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Prof. Dr. Susan Pulham; Hochschule Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Prof. Dr. Christoph Menke für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Prof. Dr. Ulrike Zöller Freiburg Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE, Dr. Jan Christoph Goldschmidt; Siegen Universität Siegen, Dr. Dr. Momme von Sydow Hochschule Macromedia für angewandte Wissenschaften, Prof. Karin Jobst; Albert-Ludwigs- Stuttgart Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, Prof. Dr. Judith Universität Freiburg im Breisgau, Dr. Sylvia Kruse; k.A., Prof. Dr. Carla Rosendahl; Albert- Siegmund; Universität Stuttgart, Dr. Max Hoßfeld; Universität Stuttgart, Dr. Ralph O. Schill Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, Prof. Dr. Anke Weidlich Trier Hochschule Trier, Prof. Dr. Peter Heck; Hochschule Trier, Prof. Dr. Stefan Naumann; Friedrichshafen Zeppelin Universität – Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Universität Trier, Prof. Dr. Antje Bruns; Universität Trier, Dr. Rita Voltmer Dr. Nadine Meidert Tübingen Eberhard Karls Universität Tübingen, Prof. Dr. Gabriele Abels; Eberhard Karls Uni- Fulda Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Prof. Dr. Susanne Dern versität Tübingen, Prof. Dr. Martin Seeleib-Kaiser Gießen Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Jörn Ahrens; Justus-Liebig-Universität Vechta Universität Vechta, Dr. Lucia Licher; Universität Vechta, Prof. Dr. Marco Rieckmann Gießen, Prof. Dr. Encarnacion Gutierrez Rodriguez; Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Wiesbaden Hochschule RheinMain, Prof. Dr. Oja Eleonore Ploil Dr. Regina Kreide Wilhelmshaven Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, Prof. Dr. Beate Illg Göttingen Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. Nicolai Miosge Witten Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Prof. Dr. Martin Schnell Greifswald Universität Greifswald, Prof. Dr. Susanne Stoll-Kleemann; Universität Greifswald, Wolfenbüttel u.a. Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Prof. Dr. Ludger Kolhoff Prof. Dr. Christine Tamásy Wuppertal Bergische Universität Wuppertal, Prof. Dr. Rita Casale; Bergische Universität Halle Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Prof. Frithjof Meinel; Martin-Luther-Uni- Wuppertal, Prof. Dr. Hans J. Lietzmann; Bergische Universität Wuppertal, Prof. Dr. Gertrud versität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Thomas Bremer; Martin-Luther-Universität Halle-Witten- Oelerich; Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel (Universität), Prof. Dr. Michaela Geiger berg, Prof. Dr. Isabell Hensen; Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dr. Insa Kühling; Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dr. Christiane Lähnemann Ausland Hamburg HafenCity Universität Hamburg, Prof. Dr. Gesa Ziemer; Hochschule für Angewandte Amsterdam (NL) Vrije Universiteit Amsterdam, Prof. Dr. Menusch Khadjavi Wissenschaften Hamburg, Prof. Dr. Louis Henri Seukwa; Hochschule für Bildende Künste Ham- Linz (A) Johannes Kepler Universität Linz, Dr. Waltraud Ernst burg, Prof. Dr. Friedrich von Borries; Universität Hamburg, Prof. Dr. Andrea Blunck; Universität Oxford (GB) University of Oxford, Dr. Wolfgang Zumdick Hamburg, Prof. Dr. Sina Farzin; Universität Hamburg, Dr. Nina Feltz; Universität Hamburg, Salzburg (A) Universität Salzburg, Dr. Norbert Paulo Prof. Dr. Ursula Neumann; Universität Hamburg, Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp Utrecht (NL) Universiteit Utrecht, Dr. Christoph Baumgartner Hannover FOM Hochschule für Oekonomie & Management, Prof. Dr. Manuel Pietzonka; Gottfried Wien (A) FH Wien der WKW, Prof. Dr. Markus Scholz; Universität für Bodenkultur Wien, Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Prof. Dr. Christine Hatzky; Gottfried Wilhelm Leibniz Prof. Dr. Karsten Schulz; Universität Wien, Prof. Dr. Julio Mendívil Universität Hannover, Prof. Dr. Brigitte Reinwald Heidelberg Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Dr. Anna Elisabeth Growe; Ruprecht-Karls- Universität Heidelberg, Prof. Dr. Christiane Schwieren 60

Adressen Stand: April 2020

Heinrich-Böll-Stiftung Schumannstraße 8 Archiv Grünes Gedächtnis 10117 Berlin Eldenaer Straße 35 T 030-285 34-0 F 030-285 34-109 10247 Berlin E [email protected] T 030-285 34-260 F 030-285 34-51 40 W www.boell.de E [email protected]

Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung

Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg e.V. Stiftung Leben und Umwelt Kernerstraße 43, 70182 Stuttgart Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen T 0711-26 33 94 10 F 0711-26 33 94 19 Warmbüchenstraße 17, 30159 Hannover E [email protected] W www.boell-bw.de T 0511-301 85 70 F 0511-301 85 714 E [email protected] W www.slu-boell.de Petra-Kelly-Stiftung Bayerisches Bildungswerk für Demokratie und Bildungswerk der Heinrich Böll Stiftung ­Ökologie in der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Nordrhein-Westfalen e. V. Hochbrückenstraße 10, 80331 München Graf-Adolf-Straße 100, 40210 Düsseldorf T 089-24 22 67 30 F 089-24 22 67 47 T 0211-93 65 08 0 F 0211-93 65 0825 E [email protected] E [email protected] W www.boell-nrw.de W www.petrakellystiftung.de Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Walpodenstraße 10, 55116 Mainz Sebastianstraße 21, 10179 Berlin T 06131-90 52 60 F 06131-90 52 69 T 030-308 779 480 E [email protected] W www.boell-rlp.de E [email protected] Adressen Adressen Heinrich Böll Stiftung Saar e.V. W www.bildungswerk-boell.de Talstraße 56, 66119 Saarbrücken Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg T 0681-58 35 60 Dortustraße 52, 14467 Potsdam E [email protected] W www.boell-saar.de T 0331-200 57 80 F 0331-200 57820 Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V E [email protected] Kraftwerk Mitte 32/ Trafohalle, 01067 Dresden W www.boell-brandenburg.de T 0351-85 075 100 F 0351-85 075 109 Bildungswerk Umwelt und Kultur in der E [email protected] W www.weiterdenken.de Heinrich Böll Stiftung Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt e.V. Carl-Ronning-Straße 9, 28195 Bremen Leipziger Straße 36, 06108 Halle (Saale) T 0421-35 23 68 T 0345-202 39 27 F 0345-202 39 28 E [email protected] W www.boell-bremen.de E [email protected] Politisches Bildungswerk W www.boell-sachsen-anhalt.de Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V. Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein e.V. Kurze Straße 1, 20355 Hamburg Heiligendammer Straße 15, 24106 Kiel T 040-389 52 70 T 0431-906 61 30 F 0431-906 61 34 E [email protected] W www.boell-hamburg.de E [email protected] W www.boell-sh.de Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. Niddastraße 64, 60329 Frankfurt am Main Trommsdorffstraße 5, 99084 Erfurt T 069-23 10 90 F 069-230674 T 0361-555 32 57 F 0361-555 32 53 E [email protected] W www.boell-hessen.de E [email protected] Heinrich-Böll-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern e.V. W www.boell-thueringen.de Friedrichstraße 23, 18057 Rostock T 0381-492 21 84 F 0381-492 21 56 E [email protected] W www.boell-mv.de 61

Auslandsbüros der Heinrich-Böll-Stiftung Büro Sarajevo – Bosnien und Herzegowina, ­Albanien, Nord-Mazedonien Europa und Nordamerika Heinrich-Böll-Stiftung Büro Brüssel – Europäische Union Čekaluša 42, 71000 Sarajevo Heinrich-Böll-Stiftung Bosnien und Herzegowina Rue du Luxembourg, 47–51 T +387-33-260 450 F +387-33-260 460 1050 Brussels, Belgien E [email protected] W www.ba.boell.org T +32-2-743 41 14 F +32-2-743 41 09 Büro Thessaloniki – Griechenland [email protected] www.eu.boell.org E W Heinrich-Böll-Stiftung Büro Paris – Frankreich 3 Aristotelous, 54624 Heinrich-Böll-Stiftung Thessaloniki, Griechenland 80 Quai Jemmapes T +30 2310 282829 F +30 2310 282832 75010 Paris, Frankreich E [email protected] W www.gr.boell.org T +33-1-84 86 15 81 Büro Istanbul – Türkei [email protected] www.fr.boell.org E W Heinrich-Böll-Stiftung Büro Prag – Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn T +90-212-249 15 54 F +90-212-245 04 30 Heinrich-Böll-Stiftung E [email protected] W www.tr.boell.org Opatovická 28, 110 00 Praha 1, Tschechien Büro Washington, DC – USA, Kanada, Globaler Dialog +420-251 81 41 73 T Heinrich-Böll-Stiftung [email protected] www.cz.boell.org E W 1432 K Street, NW Büro Warschau – Polen Suite 500, Washington, DC 20005-2540, USA Heinrich-Böll-Stiftung T +1-202-462 75 12 F +1-202-462 52 30 ulica Żurawia 45, 00-680 Warszawa, Polen E [email protected] W www.us.boell.org T +48-22-44 01-333 F +48-22-44 01-337 E [email protected] W www.pl.boell.org Asien Adressen Adressen Büro Moskau – Russische Föderation Büro Peking – China Heinrich-Böll-Stiftung Heinrich-Böll-Stiftung Grusinskij Pereulok 3-231, Office C704, Beijing Lufthansa Center 123056 Moskau, Russische Föderation No. 50, Liangmaqiao Road, +7-499-254 14 53 +7-495-935 80 14 T F Chaoyang District, 100125 Beijing, China E [email protected] W www.ru.boell.org T +86-10-8400 4265 Büro Kiew – Ukraine E [email protected] W www.cn.boell.org Heinrich-Böll-Stiftung Büro Hongkong – Asien, Globaler Dialog wul. Velyka Zhytomyrska 13 22E Derrick Industrial Bldg 01001 Kiew, Ukraine 49 Wong Chuk Hang Rd +38-44-394 52 42 T Hong Kong SAR E [email protected] W www.ua.boell.org T +85-22 86 98 101 Büro Tbilissi – Region Südkaukasus E [email protected] Heinrich-Böll-Stiftung Büro Indien 38, Zovreti st., Tbilisi 0160, Georgien Heinrich-Böll-Stiftung +995-32-238 04 67/68 +995-32-291 28 97 T F C – 20, 1st Floor, Qutub Institutional Area [email protected] www.ge.boell.org E W New Delhi 110016, Indien Büro Belgrad – Serbien, Montenegro, Kosovo T +91-11-2685 4405, 2651 6695, 2696 2840 Heinrich-Böll-Stiftung E [email protected] W www.in.boell.org Kralja Milana 6/1, 11000 Belgrad, Serbien Regionalbüro Südostasien +381-11/3067 646 +381-11/6303 282 T F Heinrich-Böll-Stiftung [email protected] www.rs.boell.org E W 75 Sukhumvit 53 Klongton Neua, Wattana Bangkok 10110, Thailand T +66-2-6625960/1/2 F +66-2-6627576 E [email protected] W www.th.boell.org 62

Büro Phnom Penh – Kambodscha Büro Beirut – Mittlerer Osten Heinrich-Böll-Stiftung Heinrich-Böll-Stiftung #8, Street 476, Sangkat Toul Tompoung I Achrafieh, Gerious Tueini/Salim Boustros Street, Khan Chamkar Mon (above Saint Nicholas Garden) Phnom Penh, Kambodscha Jbeili Building, 4th Floor T +855 23 210 535 P.O. Box 175 510, Mar Mikhael, Beirut, Libanon E [email protected] W www.kh.boell.org T +961-(0)1-216037 E [email protected] W www.lb.boell.org Büro Yangon – Myanmar Heinrich-Böll-Stiftung Büro Tunesien – Tunis No. 45/A, Kan Lane 3 Heinrich-Böll-Stiftung Kan Road, Kamayut Township 5, Rue Jamel Abdennasser, 1000 Tunis, Tunesien Yangon, Myanmar T +216 71 322 345 T +95-9-3168 5846 E [email protected] W www.tn.boell.org E [email protected] W www.mm.boell.org Büro Rabat – Marokko Heinrich-Böll-Stiftung Afrika 17, Rue Tiddas, Hassan, 10010 Rabat, Marokko T +212-537 20 20 93/94 F +212-537 20 20 92 Büro Abuja – Nigeria E [email protected] W www.ma.boell.org Heinrich-Böll-Stiftung 3rd Floor, Rukayyat Plaza 93, Obafemi Awolowo Way, Jabi District, Abuja, Nigeria Lateinamerika T +234-809-99 29 60-5 91 Büro Mexiko-Stadt – Mexiko und Karibik E [email protected] W www.ng.boell.org Heinrich-Böll-Stiftung Büro Nairobi – Kenia, Uganda, Tansania, Calle José Alvarado 12 Somalia/Somaliland Colonia Roma Norte, Delegación Cuauhtémoc Heinrich-Böll-Stiftung CP 06760, México D.F., Mexiko Prof. Wangari Maathai Road (formerly Forest Road) T +52-55-52 64 15 14 F +52-55-52 64 28 94 P.O. Box 10799-00100, GPO Nairobi, Kenia E [email protected] W www.mx.boell.org T +254-20-26 80 745 Büro San Salvador – El Salvador, Costa Rica, E [email protected] W www.ke.boell.org Adressen Adressen ­Guatemala, Honduras, Nicaragua Büro Dakar – Senegal Heinrich-Böll-Stiftung Heinrich-Böll-Stiftung Residencial Zanzíbar Rue de Louga x Impasse PE Pasaje A-Oriente #24 10 – au fond, Point E, Dakar, Sénégal San Salvador, El Salvador T +221-33-825 66 06 T +503-2274-6812 F +503-2274-6932 E [email protected] W www.sn.boell.org E [email protected] W www.sv.boell.org

Büro Kapstadt – Südafrika, Namibia, Simbabwe Büro Rio de Janeiro – Brasilien Heinrich-Böll-Stiftung Heinrich-Böll-Stiftung 8th Floor Vunani Chambers, 33 Church Street, Rua da Glória, 190/701 – Glória Cape Town 8000, Südafrika CEP 20.241-180 – Rio de Janeiro, Brasilien T +27-21-461 62 66 F +27-21-424 40 86 T +55-21-32 21 99 00 F +55-21-32 21 99 22 E [email protected] W www.za.boell.org E [email protected] W www.br.boell.org

Büro Bogota – Kolumbien Nahost und Nordafrika Heinrich-Böll-Stiftung Calle 37 No 15–40 Büro Tel Aviv – Israel Bogotá, Kolumbien Heinrich-Böll-Stiftung T +57-1-371 91 11 1 Har Sinai St. 2nd floor, Tel Aviv 65816, Israel E [email protected] W www.co.boell.org T +972-3-516 77 34/35 F +972-3-516 76 89 E [email protected] W www.il.boell.org Büro Santiago de Chile – Chile, Argentinien, Paraguay, Uruguay Büro Palästina und Jordanien Heinrich-Böll-Stiftung Heinrich-Böll-Stiftung Avenida Francisco Bilbao 882, Providencia Tal az-Zaatar St. 6 752-0063 Santiago de Chile, Chile P.O. Box 2018 Ramallah, Palästina T +56-2-2584 01 72 T +972-2-296 11 21 F +972-2-296 11 22 E [email protected] W www.cl.boell.org E [email protected] W www.ps.boell.org 63

Fördern und Spenden Viele Menschen unterstützen uns mit ihrem ehrenamtlichen Engagement als Referent/ inn/en, als Vertrauensdozent/inn/en oder als Mitglied eines Beratungsgremiums. Sie helfen uns, unsere Ziele zu verwirklichen und unsere Bildungs- und Projektarbeit im In- und Ausland weiterzuentwickeln. Und sie unterstützen uns durch ihre Mitglied- schaft im Freundeskreis, durch Spenden, Zustiftungen, Patenschaften oder langfristige Partnerschaften. Für dieses große Engagement und Vertrauen bedanken wir uns herzlich!

So können auch Sie die Heinrich-Böll-Stiftung unterstützen:

Mit Ihrer Mitgliedschaft im Freundeskreis Und was haben Sie davon? Als Mitglied zahlen Sie einen Jahresbeitrag von regulär Wann immer möglich, werden die geförderten Projekte 92 Euro, ermäßigt 25 Euro. Geringverdienende zahlen für Sie erlebbar gemacht – mit Einladungen zu Vernis- 46 Euro. Mit Ihren Beiträgen fördern wir unbürokra- sagen, Aufführungen von Theater und Film, Lesungen tisch und schnell dort, wo es die Heinrich-­Böll-Stiftung oder Gesprächen. Sie erhalten den «Info-Brief» mit selbst meist aus rechtlichen Gründen nicht kann. Zum Informationen über Aktivitäten der Stiftung und des Beispiel unterstützen wir kleinere Kunst- und Kultur- Freundeskreises, zudem Einladungen zu besonderen projekte, für die auch geringe Summen eine große Hilfe Veranstaltungen. Speziell für Mitglieder und Ehren- sind. In Zusammenarbeit mit dem Heinrich-Böll-Haus amtliche bieten wir jedes Jahr eine Bildungsreise in in Langenbroich und unseren Auslandsbüros konnten Zusammenarbeit mit unseren Auslandsbüros bzw. Lan- wir schon vielen politisch verfolgten Künstlerinnen und desstiftungen an. Zur Jahresversammlung stehen regel- Künstlern eine Zuflucht ermöglichen (siehe Seite 44). mäßig Vorstand oder Geschäftsführung der Stiftung Über die Vergabe der Mittel entscheidet das ehren- zum Austausch bereit. amtliche Koordinationsteam, das von den Mitgliedern Zudem organisieren wir verschiedene Veranstal- gewählt wird. tungen unter Beteiligung unserer Mitglieder – sei es als Ideengeber/in, als Moderator/in oder Gesprächs- und Spenden Fördern teilnehmer/in. Wir freuen uns auch auf Ihre Expertise!

Beitrittserklärung: Absender/in Postkarte Name: bitte mit 60 c freimachen Vorname: Institution/ Organisation: ● dienstlich ● privat Anschrift Straße: Heinrich-Böll-Stiftung PLZ / Ort: E-Mail: Freundinnen und Freunde Telefon / Fax: Schumannstraße 8 Ich bin damit einverstanden, dass meine personenbezogenen Daten 10117 Berlin elektronisch gespeichert werden, um Informationen von der Heinrich-Böll-Stiftung zu erhalten. Ich kann der Nutzung meiner Daten jederzeit widersprechen. Mehr zum Datenschutz finden Sie unter: boell.de/datenschutz

● Bitte schicken Sie mir Informationen über die Heinrich-Böll-Stiftung zu.

Datum/ Unterschrift:

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Antje von Broock, Koordinationsgremium des Marie Luise von Halem, MdL, Koordinations- Ulrike Cichon, Koordinatorin des Freundes- Freundeskreises Foto: Jörg Farys/BUND gremium des Freundeskreises kreises Foto: Conny Fischer Foto: Robert Recker

Werden Sie Mitglied im Freundeskreis! Die Freundinnen und Freunde der Heinrich-Böll-Stiftung­ Ansprechpartnerin für Freundinnen und Freunde, unterstützen die Werte und Ziele der Stiftung. Wir laden ­Spender/innen und Sponsor/innen: Sie herzlich ein, Teil unserer grünen Ideenwerkstatt und unseres internationalen Netz­werkes zu werden – ob als Ulrike Cichon Privatperson, als Institution oder als Unternehmen. Als T 030-285 34-112 F 030-285 34-5112 Freund oder Freundin tragen Sie dazu bei, Qualität und E [email protected] Selbständigkeit der ­Heinrich-Böll-Stiftung langfristig W www.boell.de/freundeskreis zu sichern. Eine breite Palette an Veranstaltungen mit und für die Freundinnen und Freunde bietet Gelegen- Spenden-/Beitragskonto: heit, miteinander ins Gespräch zu kommen, politische Bank für Sozialwirtschaft Konzepte und Entwicklungen zu diskutieren und die BIC BF SW DE 33 BER Stiftungsarbeit näher kennenzulernen. Mindestens ein- IBAN DE11 1002 0500 0003 0767 02 mal im Jahr verreisen die Freundinnen und Freunde. Zuletzt waren sie in Schleswig-Holstein bei der dortigen Gläubiger-ID im SEPA-Lastschriftverfahren: Landesstiftung und in Thessaloniki (Griechenland) bei DE 17 ZZZ 00 00 03 60 794 unserem Büro zu Gast. Ihr Mitgliedsbeitrag ist steuerlich absetzbar und Ihre Fördern und Spenden Fördern Informieren Sie sich über unser Programm: Mitgliedschaft jederzeit kündbar. W www.boell.de/freundeskreis

Beitrittserklärung Zahlungsweise Ich unterstütze die Ziele der Heinrich-Böll-Stiftung und erkläre meinen Beitritt zu den Freundinnen und Freunden der Heinrich-Böll-Stiftung als (bitte ankreuzen): ● SEP A*-Lastschriftmandat Ich ermächtige die Heinrich-Böll-Stiftung (hbs), Gläubiger-ID Mitglied DE17ZZZ00000360794, Zahlungen von meinem Konto mittels Last- schrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von mit dem Regelbeitrag von 92 € im Jahr ● der hbs auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. ● mit dem ermäßigten Jahresbeitrag für Geringverdienende von 46 € Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem ● mit dem Jahresbeitrag von 150 € Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. ● mit dem Jahresbeitrag von 300 € Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. ● mit dem Jahresbeitrag von € Kontoinhaber/in (falls abweichend): ● mit dem Jahresbeitrag von 25 € für Schülerinnen und Schüler, Kreditinstitut: Studierende, Erwerbslose und – auf Antrag – Menschen im Ruhestand BIC: ●●●● ●● ●● ●●● IBAN: ●●●● ●●●● ●●●● ●●●● ●●●● ●● Institutionelles Mitglied (Unternehmen und Organisationen) ● mit einem Jahresbeitrag von 184 € Die Mandatsreferenz wird mir durch die hbs separat mitgeteilt. mit einem Beitrag für Basisinitiativen von 92 € ● Datum , Ort und Unterschrift: Ich werde nicht Mitglied, aber ich unterstütze die Heinrich-Böll-Stiftung mit einer einmaligen Spende von € ● I ch überweise meinen Beitrag selbst auf das Konto der Heinrich-Böll-Stiftung, IBAN DE11 1002 0500 0003 0767 02.

Bitte auch die andere Seite ausfüllen! Leitbild der Heinrich-Böll-Stiftung Inhalt

Die Heinrich-Böll-Stiftung versteht sich als Teil der «grünen» ten. Nicht zuletzt treten wir für Gewaltfreiheit und eine aktive Die Heinrich-Böll-Stiftung mit Sitz in Berlin-Mitte, ge - dungsarbeit und als Ausdrucksform gesellschaftlicher Selbst- politischen Grundströmung, die sich weit über die Bundes- Friedenspolitik ein. genüber dem Deutschen Theater, ist eine politische Stiftung verständigung. Im Jahr 2019 vergab das Studienwerk republik hinaus in Auseinandersetzung mit den traditionellen Für unser Engagement suchen wir strategische Partner- und steht der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahe. Die Stif- der Heinrich-Böll-Stiftung 350 Stipendien an Studierende politischen Richtungen des Sozialismus, des Liberalismus und schaften mit anderen, die unsere Werte teilen. Wir handeln tung versteht sich als Agentur für grüne Ideen und Projekte, als und Promovenden neu. Die Mitgliederversammlung, des Konservatismus herausgebildet hat. Unsere gemeinsamen unabhängig und in eigener Verantwortung. reformpolitische Zukunftswerkstatt und internationales Netz- bestehend aus 49 Personen, ist das oberste Beschlussfassungs- Grundwerte sind Ökologie und Nachhaltigkeit, Demokratie Wir haben unsere Wurzeln in der Bundesrepublik und sind werk mit Partnerprojekten in rund 60 Ländern. Sie koo periert organ und wählt u. a. den Vorstand. Den hauptamtlichen und Menschenrechte, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit. zugleich ideell wie praktisch ein internationaler Akteur. mit 16 Landesstiftungen in allen Bundesländern. Heinrich Vorstand bilden z. Zt. Barbara Unmüßig und Dr. Ellen Ueber- Ein besonderes Anliegen ist uns die Geschlechterdemokratie, Unser Namensgeber, der Schriftsteller und Nobelpreisträ- Bölls Ermutigung zur zivilgesellschaftlichen Einmischung in schär. Die Geschäftsführung hat Steffen Heizmann inne. also die gesellschaftliche Emanzipation und die Gleichberech- ger Heinrich Böll, steht für eine Haltung, der wir uns selbst die Politik ist Vorbild für die Arbeit der Stiftung. Deren vor- Die Satzung sieht für die Organe der Stiftung und die haupt- tigung von Frauen und Männern. Wir engagieren uns für die verpflichtet sehen: Verteidigung der Freiheit, Zivilcourage, rangige Aufgabe ist die politische Bildung im In- und Ausland amtlichen Stellen eine Quotierung für Frauen sowie für Mig- Gleichberechtigung kultureller und ethnischer Minderheiten streitbare Toleranz und die Wertschätzung von Kunst und zur Förderung der demokratischen Willensbildung, des gesell- rantinnen und Migranten vor. Zur Zeit unterhält die Stif- S. 2 S. 25 S. 43 und für die soziale wie politische Partizipation von Immigran- Kultur als eigenständige Sphären des Denkens und Handelns. schaftspolitischen Engagements und der Völkerverständigung. tung Auslandsbüros in Belgien, Frankreich, Polen, Tschechien, Dabei orientiert sie sich an den politischen Grundwerten Öko- der Türkei, Griechenland, Russland, Georgien, Ukraine, Bos- logie, Demokratie, Solidarität und Gewaltfreiheit. Ein nien, Serbien, Israel, Libanon, dem arabischen Nahen Osten, Wir sind eine grüne Ideenagentur Wir engagieren uns bei der Entwicklung einer besonderes Anliegen ist ihr die Verwirklichung einer demokra- Tunesien, Marokko, Kenia, Nigeria, Senegal, Südafrika, Thai- Vorwort ...... 1 europäischen politischen Öffentlichkeit. tischen Einwanderungsgesellschaft sowie einer Geschlechter- land, Myanmar, Kambodscha, Indien, China, Hongkong, Bra- Klimagerechtigkeit – jetzt! ...... 2

Wir geben Denkanstöße für demokratische Wir unterstützen die politische Partizipation der demokratie als eines von Abhängigkeit und Dominanz freien silien, Kolumbien, Chile, Mexiko, El Salvador und den USA. 2019 Jahresbericht Reformen und soziale Innovationen. Zivilgesellschaft und beteiligen uns an Konferen- Verhältnisses der Geschlechter. Darüber hinaus fördert Im Jahr 2019 standen der Stiftung circa 71 Millionen Energie- und Mobilitätswende gestalten ...... 6 Wir engagieren uns für ökologische Politik und zen und Verhandlungen im Rahmen multilateraler die Stiftung Kunst und Kultur als Element ihrer politischen Bil- Euro aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung. Für eine verantwortungsvolle Infrastruktur- und Rohstoffpolitik ...... 10 nachhaltige Entwicklung im globalen Maßstab. Organisationen. Wir geben Kunst und Kultur Raum zur Darstellung Für eine alternative Landwirtschaft und nachhaltige Entwicklung ...... 14 und Auseinandersetzung. Wir engagieren uns weltweit für Ökologie, Demokratie und Menschenrechte stärken ...... 18 Wir vermitteln Wissen von Expertinnen und Demokratie und Menschenrechte Experten an politische Akteure. Frauen- und LGBTI-Rechte verteidigen...... 22

Wir sind ein Ort für offene Debatten und fördern den Ökologie und Demokratie sind für uns untrennbar. Migrationspolitik nachhaltig und human weiterdenken ...... 26 Dialog zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft Wir unterstützen deshalb Personen und Projekte, die und Gesellschaft. sich für Ökologie, Menschenrechte, Demokratie und Für ein solidarisches Europa in Zeiten der Krise ...... 30 Wir fördern begabte, gesellschaftspolitisch Selbstbestimmung einsetzen. 30 Jahre Friedliche Revolution ...... 34 engagierte Studierende im In- und Ausland. Wir fördern weltweit die Entwicklung von Rechts- Wir dokumentieren die Geschichte der grünen staatlichkeit und demokratischer Partizipation. Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung ...... 36 Bewegung als Fundus für die Forschung und Wir setzen uns für die Überwindung von Dominanz, Jahresbericht Öffentliche Räume ...... 40 Quelle politischer Orientierung. Fremdbestimmung und Gewalt zwischen den Kunst und Kultur...... 42 Geschlechtern ein. Wir sind ein internationales Politik-Netzwerk Wir betrachten ethnische und kulturelle Vielfalt 2019 Heinrich-Böll-Haus Langenbroich ...... 44 als Bestandteil einer demokratischen Kultur. Studienwerk – Rückenwind für junge Talente ...... 45 Wir verstehen uns als Teil eines globalen grünen Wir ermutigen zu Zivilcourage und gesellschaft- Netzwerkes und fördern die Entwicklung der grünen lichem Engagement. GreenCampus – Politik erfolgreich machen! ...... 48 politischen Bewegung auf allen Kontinenten. Wir vermitteln Knowhow für erfolgreiche Selbst- Archiv Grünes Gedächtnis ...... 49 Ein besonderes Anliegen ist uns die Verbreiterung organisation und Intervention an politische Akteurinnen und Vertiefung der europäischen grünen Bewegung. und Akteure. Preisverleihungen ...... 50

Stiftungsmanagement ...... 51

Engagement, fachliche und menschliche Kompetenz, Kreati- Wir überprüfen und verbessern unsere Arbeit in einem kon- Gremien ...... 58 vität und Flexibilität zeichnen unsere Mitarbeiterinnen und tinuierlichen Prozess und stellen uns der internen und externen Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten ...... 59 Mitarbeiter im In- und Ausland aus. Sie sind hoch qualifiziert, Bewertung. Wir stehen für einen wirtschaftlichen, effizienten Adressen ...... 60 teamorientiert und bilden mit ihrer überdurchschnittlichen Einsatz der uns zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel Motivation das Vermögen der Stiftung. und sorgen für transparente Geschäftsabläufe. Fördern und spenden ...... 63 Chancengleichheit und ein respektvoller Umgang zwischen Wir praktizieren ein produktives Miteinander von Bundes- Frauen und Männern verschiedenen Alters, verschiedener stiftung und Landesstiftungen. religiöser Bekenntnisse, ethnischer Herkunft und sexueller Wir sind ein verlässlicher Partner für ehrenamtliches Enga- Orientierung sind konstitutiv für die Stiftung. Interkulturelle gement und für die Zusammenarbeit mit Dritten. Wer wir sind Impressum Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Redaktion und Konzeption: Susanne Dittrich Kompetenz und ein produktiver Umgang mit Vielfalt sind Teil Als politische Stiftung handeln wir unabhängig und in eige- Cover: Stephan Röhl Texte: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Heinrich-Böll- Stiftung Gestaltung: unserer Betriebskultur. ner Verantwortung auch gegenüber Bündnis 90/Die Grünen. KALUZA + SCHMID Studio GmbH, Berlin (nach einem Entwurf von state, Berlin) Papier: umweltfreundlich, chlorfrei gebleicht Auflage: 2.800 Stand: 30. April 2020 Die einzelnen Beiträge stehen unter der Wechselseitiger Respekt und eine vertrauensvolle Zusam- Unsere Eigenständigkeit wahren wir auch bei der Auswahl Umschlagfoto: Wofür wir einstehen Lichtinstallation zum Gedenken Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 Dieser Bericht ist kostenlos erhältlich bei der Heinrich-Böll-Stiftung, menarbeit mit unseren Partnern bilden die Grundlage unserer unserer Führungskräfte und der Besetzung unserer Gremien. an 30 Jahre Friedliche Revolution Schumannstraße 8, 10117 Berlin T 030-285 34-0 F 030-285 34-109 E [email protected] W www.boell.de Geschäftsbeziehungen. an der Südfassade der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin Wie wir arbeiten

ID-Nr. 2091007 OrganisationsplanOrganisationsplan der Heinrich-Böll-Stiftung der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., Stand: 30. e.V., März Stand: 2020 30. März 2020 SchumannstraßeSchumannstraße 8, 10117 Berlin 8, 10117T 030-285 Berlin 34-0 T 030-285F 030-285 34-0 34-109 F 030-285 34-109 W www.boell.deW www.boell.deE [email protected], E [email protected], [email protected], [email protected], [email protected] [email protected] Kontakt: Nachname Kontakt:@boell.de [email protected]

Was wirWas wollen wir wollen Heinrich-Böll-StiftungHeinrich-Böll-Stiftung weltweit weltweit MitgliederversammlungMitgliederversammlung 49 Mitglieder 49 Mitglieder

DemokratieDemokratie und Menschenrechte und Menschenrechte durchsetzen, durchsetzen, gegen gegen Aufsichtsrat Aufsichtsrat 9 Mitglieder 9 Mitglieder die Zerstörungdie Zerstörung unseres globalen unseres globalenÖkosystems Ökosystems ange­ ange­ Vorstand Vorstand GeschäftsführungGeschäftsführung Gremien Gremien hen, die Gleichberechtigunghen, die Gleichberechtigung von Frauen von und Frauen Männern und Männern und Fachbeiräteund Fachbeiräte vorantreiben,vorantreiben, in Krisenzonen in Krisenzonen präventiv präventiv den Frieden den Frieden Dr. Ellen UeberschärDr. Ellen UeberschärBüro Gesamtvorstand: Büro Gesamtvorstand: Barbara Unm üBarbaraßig UnmSteffenüßig HeizmannSteffen Heizmann Freundinnen undFreundinnen Freunde und Freunde Florian KommerFlorian KommerCarmen HerzogCarmen HerzogLara Wodtke Lara WodtkeBritta Weiß Britta Weiß Fachbeirat GemeinschaftsaufgabeFachbeirat Gemeinschaftsaufgabe sichern, diesichern, Freiheit die desFreiheit Individuums des Individuums gegen staat­ gegen staat­ Sekretariat: Sekretariat:Barbara HeitkämperBarbara HeitkämperSekretariat: Sekretariat:Sandra JacksonSandra Jackson Fachbeirat StudienwerkFachbeirat Studienwerk 33 33 Tanja Gunkel (-105)Tanja Gunkel (-105) Kathrin Klaua (-114)Kathrin Klaua (-114) liche undliche wirtschaftliche und wirtschaftliche Übermacht Übermacht verteidigen verteidigen – – 12 21 12 21 Freundinnen undFreundinnen Freunde und Freunde 13 17 15 13 17 15 Ulrike Cichon Ulrike Cichon Fachbeirat Nord-SFachbeiratüd Nord-Süd 16 21 16 21 das sind dasdie sindZiele, die die Ziele, Denken die undDenken Handeln und Handelnder der 18 11 18 11 19 19 Fachbeirat Europa/TransatlantikFachbeirat Europa/Transatlantik 20 14 20 14 Interne RevisionInterne Revision 32 32 7 7 31 31 27 27 Lirije Nitaj-von LirijePetersdorff Nitaj-von Petersdorff Heinrich­ HeinrichBöll­Stiftung­Böll­ Stiftungbestimmen. bestimmen. 29 29 30 30 28 28 Wir stehenWir der stehen Partei der Bündnis Partei Bündnis90/Die Grünen 90/Die Grünen 6 6 OrganisationsentwicklungOrganisationsentwicklung und und 10 10 GemeinschaftsaufgabeGemeinschaftsaufgabe WissensmanagementWissensmanagement Betriebsrat Betriebsrat 23 23 9 9 Dr. Kristina HeßeDr. Kristina Heße 4 4 nahe und nahearbeiten und als arbeiten reformpolitische als reformpolitische Zukunftswerk Zukunftswerk­ ­ 25 25 5 5 8 8 2 2 Zuwendungs-, Zuwendungs-,Vergabe- und Vergabe- und statt undstatt internationales und internationales Netzwerk Netzwerkmit Partnerinnen mit Partnerinnen 22 22 Teilhabe, GeschlechterdemokratieTeilhabe, Geschlechterdemokratie und Antidiskriminierung und Antidiskriminierung Vertragsrecht Vertragsrecht und Partnernund Partnernin rund 60 in Ländern. rund 60 Ländern. 3 3 Sarah SchwahnSarah (bis 3/20) Schwahn (bis 3/20) Dr. Bernhard Kern,Dr. BernhardÜnay Özkan Kern, Ünay Özkan

Die HeinrichDie ­HeinrichBöll­Stiftung­Böll­ Stiftungarbeitet unabhängigarbeitet unabhängig InternationaleInternationale Zusammenarbeit Zusammenarbeit Politische BildungPolitische Inland Bildung Inland Studienwerk Studienwerk UnternehmensdiensteUnternehmensdienste 24 24 und stehtund für geistigesteht für Offenheit. geistige Offenheit. Mit derzeit Mit 33 derzeitAus­ 33 Aus­ KommunikationKommunikation Haushalt und FinanzenHaushalt und Finanzen 26 26 landsbüroslandsbüros an 32 Standorten an 32 Standorten sind wir weltweitsind wir weltweitgut gut 1 1 Leitung: Dr. AntonieLeitung: Nord Dr. Antonie Nord Leitung: PeterLeitung: Siller (bis Peter 3/20), Siller Dr. (bisSebastian 3/20), BukowDr. Sebastian Bukow Leitung: Dr. UllaLeitung: Siebert Dr. Ulla SiebertLeitung: AnnetteLeitung: Maennel Annette MaennelLeitung: PatrickLeitung: Berg (bis Patrick 3/20) Berg (bis 3/20) Jessica EhlebrachtJessica (-300) Ehlebracht (-300) Petra StegemannPetra (-248) Stegemann (-248) Iris Längert (-400)Iris Längert (-400) Marita WenzelMarita (-200) Wenzel (-200)Florian RemmersFlorian (-143) Remmers (-143) vernetzt. Wirvernetzt. kooperieren Wir kooperieren mit 16 Landesstiftungen mit 16 Landesstiftungen in in Benjamin GlückBenjamin Glück Kathrin Hohmann-MehringKathrin Hohmann-Mehring allen deutschenallen deutschen Bundesländern Bundesländern und fördern und begabte, fördern begabte, InternationaleInternationale Politik PolitikRegionalreferat Regionalreferat Asien AsienRegionalreferat Regionalreferat Lateinamerika Lateinamerika Programmteam Programmteam I I Grüne AkademieGrüne Akademie StudienförderungStudienförderung Presse Presse Haushalt und BilanzierungHaushalt und Bilanzierung Jörg Haas Jörg Haas Leitung: Katrin Leitung:Altmeyer Katrin AltmeyerLeitung: Ingrid SpillerLeitung: Ingrid Spiller (Schwerpunkt: (Schwerpunkt:Soziale Teilhabe) Soziale Teilhabe)Zeitdiagnose undZeitdiagnose Diskurs analyse und Diskurs Anja analyseSchleich Anja Schleich Michael AlvarezMichael Kalverkamp Alvarez KalverkampRaphaelle ChaponRaphaelle Chapon gesellschaftspolitischgesellschaftspolitisch engagierte engagierte Studierende Studierende und und Joanna BarelkowskaJoanna Barelkowska Jost Pachaly Jost Pachaly Evelyn Hartig Evelyn Hartig Ole Meinefeld Ole Meinefeld Kerstin SimonisKerstin Simonis Vera Lorenz Vera Lorenz Sudeepa Aich Sudeepa Aich Bildung und WissenschaftBildung und Wissenschaft Helena HoffmeisterHelena Hoffmeister Christina SadelerChristina Sadeler Petra Tapia Petra Tapia Christine WeißChristine Weiß Elsbeth Zylla Elsbeth Zylla Ellen Deuse Ellen Deuse Graduierte Graduierte im In­ und im Ausland. In­ und Ausland. Philipp Antony Philipp Antony Online-Redaktion/InternetOnline-Redaktion/Internet Afrika Afrika Europa Europa LateinamerikaLateinamerika Nordamerika Nordamerika Ella Soesanto Ella Soesanto Katharina ProttKatharina Prott Christine Dietz Christine Dietz Frank Schulz Frank Schulz InternationaleInternationale Umweltpolitik Umweltpolitik David HandwerkerDavid Handwerker Politik- und ParteienforschungPolitik- und Parteienforschung Lukas Fischer Lukas Fischer 1 Kapstadt (Südafrika)1 Kapstadt (Südafrika) 11 Belgrad (Ser11bien) Belgr ad (Serbien) 22 Bogotá (Kolumbien)22 Bogotá (Kolumbien) 32 Washington 32(U SAWashington) (USA) Felix Speidel Felix Speidel Alexandra SitenkoAlexandra Sitenko Dr. Robert SchulzDr. Robert Schulz Munkhzul TogmidMunkhzul Togmid Wir folgenWir Heinrich folgen BöllsHeinrich Ermunterung Bölls Ermunterung zur zivil­ zur zivil­ Lilia Fuhr Lilia Fuhr Dr. Sebastian BukowDr. Sebastian (bis 3/20) Bukow (bis 3/20) Peggy MarquardtPeggy Marquardt 2 Abuja (Nigeri2a) Abuja (Nigeria) 12 Berlin (Deutschland)12 Berlin (Deutschland) 23 Mexiko-Stadt23 (MeMexxiko)iko-Stadt (Mexiko) Gitanjali More Gitanjali More Caroline KassinCaroline Kassin Sozialpolitik Sozialpolitik Dr. Jeanette KördelDr. Jeanette Kördel Mohammad RashadMohammad Zajhoul Rashad Zajhoul Linda SchneiderLinda Schneider Jana Heyde Jana Heyde Stephan GürtlerStephan Gürtler gesellschaftlichengesellschaftlichen Einmischung Einmischung in die Politik in die und Politik und 3 Nairobi (Keni3a) Nairobi (Kenia) 13 Brüssel (Belgien)13 Brüssel (Belgien) 24 Rio de Janeiro24 (BrRioasilien) de Janeiro (Brasilien)Russische FöderRussischeation Föderation Julia Behrens Julia Behrens Dorothee Schulte-BastaDorothee Schulte-Basta Birgit Kahlau Birgit Kahlau Kristin Funke, ImehKristin Frieda Funke, Ituen, Imeh Frieda Ituen, Büro San Salvador:Büro San Salvador: Mirja Brücker Mirja Brücker Operative FinanzbuchhaltungOperative Finanzbuchhaltung 4 4 14 14 25 25 33 33 Solveig BartuschSolveig Bartusch Archiv Grünes ArchivGedächtnis Grünes GedächtnisMalgorzata LewandowskaMalgorzata Lewandowska Dakar (Senegal) Dakar (Senegal) Istanbul (Türkei) Istanbul (Türkei) San Salvador (El San Salvador) Salvador (El Salvador) Moskau (Russland) Moskau (Russland) Annette Kraus,Annette Janine KorduanKraus, JanineBüro Korduan Yangon: Büro Yangon: Hans-Georg JanzeHans-Georg Janze Jonas Witsch Jonas Witsch Michaela KretheMichaela Krethe möchten anderemöchten anstiften andere anstiften mitzutun. mitzutun. Julia Hartleb Julia Hartleb Leitung: WiebkeLeitung: Winkler Wiebke WinklerSusanne Matk Susanne Matk 15 Kiew (Ukraine)15 Kiew (Ukraine) 26 Santiago de Chile26 Santi (Chile)ago de Chile (Chile) Dr. Axel Harneit-SieversDr. Axel Harneit-Sievers (Digitale Bildungsformate)(Digitale Bildungsformate)Evelyn JaeschkeEvelyn (bis 3/20) Jaeschke (bis 3/20) InternationaleInternationale Agrarpolitik Agrarpolitik Büro Mexiko-Stadt:Büro Mexiko-Stadt: Julia Bresgott Julia Bresgott Elena MikhaylovaElena Mikhaylova Asien Asien 16 Paris (Frankreich)16 Paris (Frankreich) Migration und MigrationDiversity und Diversity Valerian RautenbergValerian Rautenberg Dr. Christine ChemnitzDr. Christine Chemnitz Büro Bangkok: BüroManfred Bangkok: Hornung Manfred Dr. Hornung Dawid Bartelt Dr. Dawid Bartelt Anne Vechtel Anne Vechtel Kathrin DommaschkeKathrin Dommaschke Lektorat Lektorat 5 Bangkok (Thailand)5 Bangkok (Thailand) 17 Prag (Tschechische17 Prag R (Tepublik)schechische Republik)Nordafrika undNordafrika Nahost und Nahost Mekonnen MesghenaMekonnen Mesghena Hans-Jörg WilhelmHans-Jörg Wilhelm Sonja Kundler Sonja Kundler Büro Neu-Delhi:Büro Neu-Delhi: Büro Bogotá: FlorianBüro Bogotá: Huber Florian Huber Michael PanitzMichael Panitz Rafael KlabischRafael Klabisch Bernd RheinbergBernd Rheinberg 6 Neu-Delhi (Indien)6 Neu-Delhi (Indien) 18 18 27 Beirut (Libanon)27 Beirut (Libanon) Anke Bremer Anke Bremer Angelika WeilandAngelika Weiland Sarajevo (Bosnien-He Sarajevorzego (Bosnien-Hewina) rzegowina) Inka Dewitz Inka Dewitz Marion Regina MarionMueller Regina Mueller Steffi RönnefarthSteffi Rönnefarth Susanne DittrichSusanne Dittrich Büro Rio de Janeiro:Büro Rio de Janeiro: Liese-Lotte SchulzLiese-Lotte Schulz Silke Richter Silke Richter 7 Peking (China)7 Peking (China) 19 Tbilisi (Georgien)19 Tbilisi (Georgien) 28 Ramallah (Palästina)28 Ramallah (Palästina) Eva Sander Eva Sander PromotionsförderungPromotionsförderung Lamine Hane (Buchversand)Lamine Hane (Buchversand) Außen- und SicherheitspolitikAußen- und Sicherheitspolitik Büro Phnom Penh:Büro Ali Phnom Al-Nasani Penh: AliAnnette Al-Nasani von SchönfeldAnnette von Schönfeld(Redaktion «Heimatkunde»)(Redaktion «Heimatkunde») Dr. Sevilay KaradumanDr. Sevilay Karaduman 8 Phnom Penh 8(K ambodscha)Phnom Penh (Kambodscha)20 Thessaloniki 20(Griechenland) Thessaloniki (Griechenland)29 Rabat (Marok29ko) Rabat (Marokko) Dorothea KüttnerDorothea Küttner Giorgio FranceschiniGiorgio Franceschini Vertr.: Dr. JeanetteVertr.: Rieger-Cowdry Dr. Jeanette Rieger-CowdryMarketing/Layout Marketing/Layout 9 9 21 21 30 30 Büro Peking: PaulBüro Kohlenberg Peking: Paul KohlenbergBüro Santiago Bürode Chile: Santiago de Chile:Programmteam Programmteam II II Yangon (Myanmar) Yangon (Myanmar) Warschau (Polen) Warschau (Polen) Tel Aviv (Israel) T el Aviv (Israel) Heinrich Böll: HeinrichLeben und Böll: Werk Leben und Werk Elke Paul, LisaElke Kreutzer Paul, Lisa Kreutzer Milena GrünewaldMilena Grünewald Dr. Ingrid WehrDr. Ingrid Wehr (Schwerpunkt: Ökologische(Schwerpunkt: Wende) Ökologische Wende) Angelika SteinbornAngelika Steinborn 10 Hongkong 10 Hongkong 31 Tunis (Tunesien)31 Tunis (Tunesien) Büro Hongkong:Büro Layla Hongkong: Al-Zubaidi Layla Al-Zubaidi (Köln) (Köln) Aygen SchruoffenegerAygen Schruoffeneger DemokratieförderungDemokratieförderung RegionalreferatRegionalreferat EU/Nordamerika EU/Nordamerika Ökologie und NachhaltigkeitÖkologie und Nachhaltigkeit Dr. Jochen SchubertDr. Jochen Schubert Auswahlverfahren/AlumniAuswahlverfahren/Alumni (Besuchsgruppen) (Besuchsgruppen) Claudia Rolf Claudia Rolf RegionalreferatRegionalreferat Dr. Janina BachDr. Janina Bach Ost- und SüdosteuropaOst- und SüdosteuropaLeitung: Marc BertholdLeitung: Marc BertholdDr. Stefanie GrollDr. Stefanie Groll Markus SchäferMarkus Schäfer Dr. Christine PützDr. Christine Pütz Rita Hoppe Rita Hoppe Christina SchmitzChristina Schmitz AdressverwaltungAdressverwaltung InternationaleInternationale Geschlechter- GeschlechterLeitung:- WalterLeitung: Kaufmann Walter Kaufmann Haus LangenbroichHaus Langenbroich Claudia Rothe Claudia Rothe Sabine König Sabine König politik/LSBTI politik/LSBTI Robert SperfeldRobert Sperfeld Stephan Stoll Stephan Stoll Sigrun ReckhausSigrun Reckhaus Finanzen Finanzen Sabine HämmerlingSabine Hämmerling Tagungsbüro Tagungsbüro Jana Prosinger Jana Prosinger Gudrun FischerGudrun Fischer Wirtschaft undWirtschaft Finanzen und Finanzen Liette Thill Liette Thill Nina Happe Nina Happe Julia BartmannJulia Bartmann Eva Klakl Eva Klakl RegionalreferatRegionalreferat Afrika Afrika Ute Brümmer Ute Brümmer Petra ZimmermannPetra Zimmermann Christoph MayerChristoph Mayer Julia Reiter, AntoniaJulia Reiter, Götte Antonia Götte Leitung: KirstenLeitung: Maas-Albert Kirsten Maas-Albert Monika Steins Monika Steins FaktenFakten zur Stiftung zur Stiftung Katja Giebel Katja Giebel Eva Peteja Eva Peteja Martin Sommer, Martin Sommer, Lena Frisch Lena Frisch Claudia Simons Claudia Simons Ulla Niehaus Ulla Niehaus Büro Brüssel: EvaBüro van Brüssel: de Rakt Eva van Digitalede Rakt OrdnungspolitikDigitale Ordnungspolitik Nicole Bott Nicole Bott Beate Adolf Beate Adolf Vérane Meyer Vérane Meyer Nicola Egelhof Nicola Egelhof Büro Belgrad: SimonBüro Belgrad: Ilse Simon BüroIlse Istanbul: BüroKristian Istanbul: Brakel Kristian Brakel EinnahmenEinnahmen 2019 2019 AusgabenAusgaben 2019 2019 InternationaleInternationale Zusammenarbeit Zusammenarbeit 2019 2019 PolitischePolitische Bildung Inland Bildung 2019 Inland 2019 Maria Kind Maria Kind KommunalpolitikKommunalpolitik und und Gunda-Werner-InstitutGunda-Werner-Institut IT/Technische IT/TechnischeDienste DienstePersonal Personal Büro Moskau: Büro Moskau: Büro Paris: JensBüro Althoff Paris: Jens AlthoffStadtentwicklung Stadtentwicklung Johannes VoswinkelJohannes Voswinkel Sonstige SonstigeSonstige Sonstige InvestitioneInn veInstveitiostitionenneInn vestitionen Büro Dakar: UshaBüro Ziegelmayer Dakar: Usha Ziegelmayer Büro Prag: NinoBüro Lejava Prag: Nino LejavaSabine Drewes Sabine Drewes Leitung: HenningLeitung: von Bargen Henning von Bargen Leitung: GunterLeitung: Holley Gunter HolleyLeitung: PetraLeitung: Nibbe Petra Nibbe und Dr. Ines Kappertund Dr. Ines Kappert Christine ZimmermannChristine (-170) Zimmermann (-170) EinnahmenEinnahmenEinnahmenEinnahmen 1,01 % 1,011,01 % % 1,01 % ThemenreferateThemenreferate Demokratie, Kultur,Demokratie, Kultur, InternationaleInternationale Büro Kapstadt:Büro Katrin Kapstadt: Seidel Katrin BüroSeidel Kiew: SergejBüro Sumlenny Kiew: Sergej SumlennyBüro Thessaloniki: Büro Thessaloniki: Andrea MeineckeAndrea Meinecke Globalmittel/GlobGlalmiobalmittel/ttel/Globalmittel/ Gesellschaftspolitik,Gesellschaftspolitik, 0,09 % 0,090, 09% % 0,09 % 6,52 % 6,52Afri %ka Afrika 5,92 % Zusammen5,92 %arbeZuit sammenarbeit Büro Nairobi: UlfBüro Terlinden Nairobi: Ulf TerlindenBüro Tbilisi: Dr.Büro Stefan Tbilisi: Meister Dr. StefanOlga Meister Drossou Olga Drossou Francesca SchmidtFrancesca Schmidt IT-Systeme zentralIT-Systeme zentral PersonalbetreuungPersonalbetreuung 0,41 % 0,410, 41% % 0,Ve41rw %a ltungs-VerwVearwltungs-altungs-Verwaltungs- 4,21 % 4,214,21 %0,72 % % 4,210,72 %0,72 % % 0,72 % ZeitgeschichteZeitgeschichte/ / ProgrammteamProgrammteam III III Drittmittel DrittmittelDrittmittel Drittmittel SachkostenSachSachkostkoenstenSachkosten Sonstige SonsSotinsgetige Sonstige Derya Binisik Derya Binisik Dietmar GrabbertDietmar Grabbert Marzena MatuschakMarzena Matuschak kostenzuschüssekostenzuschüssekostenzuschüssekostenzuschüsse 14,63 % 14,63 % Digitale GesellschafDigitalet Gesellschaft Büro Abuja: JochenBüro LuckscheiterAbuja: Jochen LuckscheiterBüro Sarajevo:Büro Marion Sarajevo: Kraske MarionBüro Kraske Warschau:Büro Warschau: (Schwerpunkt: (Schwerpunkt:Demokratische DemokratischeZukunft) Zukunft) Christiane BornstedtChristiane Bornstedt Gabriele HolländerGabriele Holländer Swetlana KuzjaevSwetlana Kuzjaev 6,78 % 6,786,78 % % 6,78 % Joanna Maria StolarekJoanna Maria Stolarek Demokratie Demokratie Hannah LichtenthälerHannah Lichtenthäler Linh Ngo Linh Ngo Kati Lekaj Kati Lekaj 32,84 % 32,8432,84 % % 32,84 % Politische BiPoldliunPotigscheli tische Bild BiunPoldgliun tigsche Bildung 31,72 % 31,72 % 28,32 % 28,32 % RegionalreferatRegionalreferat Naher Osten Naher Osten Inland InlanInldand Inland und Nordafrikaund Nordafrika Büro Washington:Büro Washington: Dr. Anne Ulrich Dr. Anne Ulrich Katja Legde Katja Legde Bastian HermissonBastian Hermisson Eike Botta-VenhorstEike Botta-Venhorst IT-Systeme globalIT-Systeme global 27,75 % 27,7527,75 % % 27,75 % Europa Europa Institute Institute Leitung: Dr. BenteLeitung: Scheller Dr. Bente Scheller Cornelia Wähn-BochrCornelia Wähn-Bochr WeiterbildungsakademieWeiterbildungsakademie Christopher GolzeChristopher Golze 33,47 % 33,47 % (Grüne Akademie,(Grüne Akademie, Anja Hoffmann,Anja Johannes Hoffmann Gunesch, Johannes Gunesch Anke Pinschke Anke Pinschke Personal- PerPersonasonal- l- Personal- Steuerung undSteuerung Evaluierung und EvaluierungKulturpolitik undKulturpolitik Neue Medien und Neue Medien Sergej FröhlichSergej Fröhlich Archiv Grünes Gedächtnis,Archiv Grünes Gedächtnis, Birgit Arnhold Birgit Arnhold GreenCampus GreenCampus Madleen TöpferMadleen Töpfer kosten kostekosten n kosten Leitung: Julia ScherfLeitung: Julia Scherf Christian RömerChristian Römer Mark Wittner Mark Wittner Asien Asien GWI, GreenCampus)GWI, GreenCampus) Sandra NenningerSandra Nenninger Leitung: ChristianLeitung: Neuner- Christian Neuner- Ausgaben Ausgaben Christiane DilgerChristiane Dilger Karin Lenski Karin Lenski EinnahmenEinEinahmennahmen nEinnahmen Ausgaben AusgabenAusgaben Ausgaben Ausgaben Ausgaben 16,10 % 16,10 % Duttenhofer Duttenhofer Technische DiensteTechnische Dienste 36.597.841 Euro36.597.841 Euro 1.855.658 Euro1.855.658 Euro Büro Tel Aviv: SteffenBüro Tel Hagemann Aviv: Steffen Hagemann Kirsten DaganeKirsten Dagane GesellschaftspolitikGesellschaftspolitik Wolfgang Pohl Wolfgang Pohl Jörg LindeholzJörg Lindeholz 71.655.05571.655.055 Eu71.655.055ro Eu71.655.055 roEuro Euro 69.527.89469.527.894 Eu69.527.894ro Eu69.527.894 roEuro Euro Murat Pekün Murat Pekün Michael StognienkoMichael Stognienko Büro Ramallah:Büro Dr. BettinaRamallah: Marx Dr. Bettina Marx Maria Pajonk Maria Pajonk 9,04 % 9,04 % Ruth Kleefisch Ruth Kleefisch BaumanagementBaumanagement 66,66 % 66,6666,66 % % 66,66 % Büro Tunis: Dr. BüroHeike Tunis: Löschmann Dr. Heike Löschmann ZeitgeschichteZeitgeschichte Uta Hergert Uta Hergert Publikationen /Publikationen / Tanja Reith Tanja Reith Bert Bloß (Leitung)Bert Bloß (Leitung) Dr. Roman SchmidtDr. Roman Schmidt 43,44 % 43,4443,44 % % 43,44 % Öffentlichkeits-Öffentlichkeits- Büro Rabat: BaukeBüro Baumann Rabat: Bauke Baumann Barbara AssheuerBarbara Assheuer Paulina BerndtPaulina Berndt Dietmar HarmelDietmar Harmel

ProjektmitteProl Projektmjekittmteitl teProl jektmittel 15,12 % 15,12 % arbeit arbeit Renate Eisape Renate Eisape Annika MagnussenAnnika Magnussen Barbara BergmannBarbara Bergmann BundesregierBuunndesreBug ndesregiergierunBugunndesreg gierung Büro Beirut: JoachimBüro Beirut: Paul Joachim Paul 16,09 % 16,0916,09 % % 16,09 % InternationaInleteInrnatternationaiolenaInleternationale Latein- Latein- Ina Bogusz Ina Bogusz und EU undun EUd EU und EU amerika amerika Tätigkeit TätigkeiTätigkeit t Tätigkeit Margarete TanzmannMargarete Tanzmann 13,06 % 13,06 % Nachhaltigkeit,Nachhaltigkeit, Stipendien StipendienStipendien Stipendien Simone Zühr Simone Zühr Kommunales, Kommunales, 9,88 % Bildung,9,88 Soziales, % Bildung, Soziales, Liliya Hontar Liliya Hontar Nahost und NordafrikNahosta und Nordafrika Ökonomie/ Ökonomie/ Migration/ Migration/ 16,22 % 16,22 % Ökologische WendeÖkologische Wende Soziale TeilhabeSoziale Teilhabe OrganisationsplanOrganisationsplan der Heinrich-Böll-Stiftung der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., Stand: 30. e.V., März Stand: 2020 30. März 2020 SchumannstraßeSchumannstraße 8, 10117 Berlin 8, 10117T 030-285 Berlin 34-0 T 030-285F 030-285 34-0 34-109 F 030-285 34-109 W www.boell.deW www.boell.deE [email protected], E [email protected], [email protected], [email protected], [email protected] [email protected] Kontakt: Nachname Kontakt:@boell.de [email protected]

Was wirWas wollen wir wollen Heinrich-Böll-StiftungHeinrich-Böll-Stiftung weltweit weltweit MitgliederversammlungMitgliederversammlung 49 Mitglieder 49 Mitglieder

DemokratieDemokratie und Menschenrechte und Menschenrechte durchsetzen, durchsetzen, gegen gegen Aufsichtsrat Aufsichtsrat 9 Mitglieder 9 Mitglieder die Zerstörungdie Zerstörung unseres globalen unseres globalenÖkosystems Ökosystems ange­ ange­ Vorstand Vorstand GeschäftsführungGeschäftsführung Gremien Gremien hen, die Gleichberechtigunghen, die Gleichberechtigung von Frauen von und Frauen Männern und Männern und Fachbeiräteund Fachbeiräte vorantreiben,vorantreiben, in Krisenzonen in Krisenzonen präventiv präventiv den Frieden den Frieden Dr. Ellen UeberschärDr. Ellen UeberschärBüro Gesamtvorstand: Büro Gesamtvorstand: Barbara Unm üBarbaraßig UnmSteffenüßig HeizmannSteffen Heizmann Freundinnen undFreundinnen Freunde und Freunde Florian KommerFlorian KommerCarmen HerzogCarmen HerzogLara Wodtke Lara WodtkeBritta Weiß Britta Weiß Fachbeirat GemeinschaftsaufgabeFachbeirat Gemeinschaftsaufgabe sichern, diesichern, Freiheit die desFreiheit Individuums des Individuums gegen staat­ gegen staat­ Sekretariat: Sekretariat:Barbara HeitkämperBarbara HeitkämperSekretariat: Sekretariat:Sandra JacksonSandra Jackson Fachbeirat StudienwerkFachbeirat Studienwerk 33 33 Tanja Gunkel (-105)Tanja Gunkel (-105) Kathrin Klaua (-114)Kathrin Klaua (-114) liche undliche wirtschaftliche und wirtschaftliche Übermacht Übermacht verteidigen verteidigen – – 12 21 12 21 Freundinnen undFreundinnen Freunde und Freunde 13 17 15 13 17 15 Ulrike Cichon Ulrike Cichon Fachbeirat Nord-SFachbeiratüd Nord-Süd 16 21 16 21 das sind dasdie sindZiele, die die Ziele, Denken die undDenken Handeln und Handelnder der 18 11 18 11 19 19 Fachbeirat Europa/TransatlantikFachbeirat Europa/Transatlantik 20 14 20 14 Interne RevisionInterne Revision 32 32 7 7 31 31 27 27 Lirije Nitaj-von LirijePetersdorff Nitaj-von Petersdorff Heinrich­ HeinrichBöll­Stiftung­Böll­ Stiftungbestimmen. bestimmen. 29 29 30 30 28 28 Wir stehenWir der stehen Partei der Bündnis Partei Bündnis90/Die Grünen 90/Die Grünen 6 6 OrganisationsentwicklungOrganisationsentwicklung und und 10 10 GemeinschaftsaufgabeGemeinschaftsaufgabe WissensmanagementWissensmanagement Betriebsrat Betriebsrat 23 23 9 9 Dr. Kristina HeßeDr. Kristina Heße 4 4 nahe und nahearbeiten und als arbeiten reformpolitische als reformpolitische Zukunftswerk Zukunftswerk­ ­ 25 25 5 5 8 8 2 2 Zuwendungs-, Zuwendungs-,Vergabe- und Vergabe- und statt undstatt internationales und internationales Netzwerk Netzwerkmit Partnerinnen mit Partnerinnen 22 22 Teilhabe, GeschlechterdemokratieTeilhabe, Geschlechterdemokratie und Antidiskriminierung und Antidiskriminierung Vertragsrecht Vertragsrecht und Partnernund Partnernin rund 60 in Ländern. rund 60 Ländern. 3 3 Sarah SchwahnSarah (bis 3/20) Schwahn (bis 3/20) Dr. Bernhard Kern,Dr. BernhardÜnay Özkan Kern, Ünay Özkan

Die HeinrichDie ­HeinrichBöll­Stiftung­Böll­ Stiftungarbeitet unabhängigarbeitet unabhängig InternationaleInternationale Zusammenarbeit Zusammenarbeit Politische BildungPolitische Inland Bildung Inland Studienwerk Studienwerk UnternehmensdiensteUnternehmensdienste 24 24 und stehtund für geistigesteht für Offenheit. geistige Offenheit. Mit derzeit Mit 33 derzeitAus­ 33 Aus­ KommunikationKommunikation Haushalt und FinanzenHaushalt und Finanzen 26 26 landsbüroslandsbüros an 32 Standorten an 32 Standorten sind wir sindweltweit wir weltweitgut gut 1 1 Leitung: Dr. AntonieLeitung: Nord Dr. Antonie Nord Leitung: PeterLeitung: Siller (bis Peter 3/20), Siller Dr. (bisSebastian 3/20), BukowDr. Sebastian Bukow Leitung: Dr. UllaLeitung: Siebert Dr. Ulla SiebertLeitung: AnnetteLeitung: Maennel Annette MaennelLeitung: PatrickLeitung: Berg (bis Patrick 3/20) Berg (bis 3/20) Jessica EhlebrachtJessica (-300) Ehlebracht (-300) Petra StegemannPetra (-248) Stegemann (-248) Iris Längert (-400)Iris Längert (-400) Marita WenzelMarita (-200) Wenzel (-200)Florian RemmersFlorian (-143) Remmers (-143) vernetzt. vernetzt.Wir kooperieren Wir kooperieren mit 16 Landesstiftungen mit 16 Landesstiftungen in in Benjamin GlückBenjamin Glück Kathrin Hohmann-MehringKathrin Hohmann-Mehring allen deutschenallen deutschen Bundesländern Bundesländern und fördern und begabte, fördern begabte, InternationaleInternationale Politik PolitikRegionalreferat Regionalreferat Asien AsienRegionalreferat Regionalreferat Lateinamerika Lateinamerika Programmteam Programmteam I I Grüne AkademieGrüne Akademie StudienförderungStudienförderung Presse Presse Haushalt und BilanzierungHaushalt und Bilanzierung Jörg Haas Jörg Haas Leitung: Katrin Leitung:Altmeyer Katrin AltmeyerLeitung: Ingrid Leitung:Spiller Ingrid Spiller (Schwerpunkt: (Schwerpunkt:Soziale Teilhabe) Soziale Teilhabe)Zeitdiagnose undZeitdiagnose Diskurs analyse und Diskurs Anja analyseSchleich Anja Schleich Michael AlvarezMichael Kalverkamp Alvarez KalverkampRaphaelle ChaponRaphaelle Chapon gesellschaftspolitischgesellschaftspolitisch engagierte engagierte Studierende Studierende und und Joanna BarelkowskaJoanna Barelkowska Jost Pachaly Jost Pachaly Evelyn Hartig Evelyn Hartig Ole Meinefeld Ole Meinefeld Kerstin SimonisKerstin Simonis Vera Lorenz Vera Lorenz Sudeepa Aich Sudeepa Aich Bildung und WissenschaftBildung und Wissenschaft Helena HoffmeisterHelena Hoffmeister Christina SadelerChristina Sadeler Petra Tapia Petra Tapia Christine WeißChristine Weiß Elsbeth Zylla Elsbeth Zylla Ellen Deuse Ellen Deuse Graduierte Graduierte im In­ und im Ausland. In­ und Ausland. Philipp Antony Philipp Antony Online-Redaktion/InternetOnline-Redaktion/Internet Afrika Afrika Europa Europa LateinamerikLaateinamerika NordamerikaNordamerika Ella Soesanto Ella Soesanto Katharina ProttKatharina Prott Christine Dietz Christine Dietz Frank Schulz Frank Schulz InternationaleInternationale Umweltpolitik Umweltpolitik David HandwerkerDavid Handwerker Politik- und ParteienforschungPolitik- und Parteienforschung Lukas Fischer Lukas Fischer 1 Kapstadt (Südafrika)1 Kapstadt (Südafrika) 11 Belgrad (Ser11bien) Belgr ad (Serbien) 22 Bogotá (Kolumbien)22 Bogotá (Kolumbien) 32 Washington 32(U SAWashington) (USA) Felix Speidel Felix Speidel Alexandra SitenkoAlexandra Sitenko Dr. Robert SchulzDr. Robert Schulz Munkhzul TogmidMunkhzul Togmid Wir folgenWir Heinrich folgen BöllsHeinrich Ermunterung Bölls Ermunterung zur zivil­ zur zivil­ Lilia Fuhr Lilia Fuhr Dr. Sebastian BukowDr. Sebastian (bis 3/20) Bukow (bis 3/20) Peggy MarquardtPeggy Marquardt 2 Abuja (Nigeri2a) Abuja (Nigeria) 12 Berlin (Deutschland)12 Berlin (Deutschland) 23 Mexiko-Stadt23 (MeMexiko)iko-Stadt (Mexiko) Gitanjali More Gitanjali More Caroline KassinCaroline Kassin Sozialpolitik Sozialpolitik Dr. Jeanette KördelDr. Jeanette Kördel Mohammad RashadMohammad Zajhoul Rashad Zajhoul Linda SchneiderLinda Schneider Jana Heyde Jana Heyde Stephan GürtlerStephan Gürtler gesellschaftlichengesellschaftlichen Einmischung Einmischung in die Politik in die und Politik und 3 Nairobi (Keni3a) Nairobi (Kenia) 13 Brüssel (Belgien)13 Brüssel (Belgien) 24 Rio de Janeiro24 (BrRioasilien) de Janeiro (Brasilien)Russische FöderRussischeation Föderation Julia Behrens Julia Behrens Dorothee Schulte-BastaDorothee Schulte-Basta Birgit Kahlau Birgit Kahlau Kristin Funke, KristinImeh Frieda Funke, Ituen, Imeh Frieda Ituen, Büro San Salvador:Büro San Salvador: Mirja Brücker Mirja Brücker Operative FinanzbuchhaltungOperative Finanzbuchhaltung 4 4 14 14 25 25 33 33 Solveig BartuschSolveig Bartusch Archiv Grünes ArchivGedächtnis Grünes GedächtnisMalgorzata LewandowskaMalgorzata Lewandowska Dakar (Senegal) Dakar (Senegal) Istanbul (Türkei) Istanbul (Türkei) San Salvador (El San Salvador) Salvador (El Salvador) Moskau (Russland) Moskau (Russland) Annette Kraus,Annette Janine KorduanKraus, JanineBüro Korduan Yangon: Büro Yangon: Hans-Georg JanzeHans-Georg Janze Jonas Witsch Jonas Witsch Michaela KretheMichaela Krethe möchten möchtenandere anstiften andere anstiften mitzutun. mitzutun. Julia Hartleb Julia Hartleb Leitung: WiebkeLeitung: Winkler Wiebke WinklerSusanne Matk Susanne Matk 15 Kiew (Ukraine)15 Kiew (Ukraine) 26 Santiago de Chile26 Santi (Chile)ago de Chile (Chile) Dr. Axel Harneit-SieversDr. Axel Harneit-Sievers (Digitale Bildungsformate)(Digitale Bildungsformate)Evelyn JaeschkeEvelyn (bis 3/20) Jaeschke (bis 3/20) InternationaleInternationale Agrarpolitik Agrarpolitik Büro Mexiko-Stadt:Büro Mexiko-Stadt: Julia Bresgott Julia Bresgott Elena MikhaylovaElena Mikhaylova Asien Asien 16 Paris (Frankreich)16 Paris (Frankreich) Migration und MigrationDiversity und Diversity Valerian RautenbergValerian Rautenberg Dr. Christine ChemnitzDr. Christine Chemnitz Büro Bangkok:Büro Manfred Bangkok: Hornung Manfred Dr. Hornung Dawid Bartelt Dr. Dawid Bartelt Anne Vechtel Anne Vechtel Kathrin DommaschkeKathrin Dommaschke Lektorat Lektorat 5 Bangkok (Thailand)5 Bangkok (Thailand) 17 Prag (Tschechische17 Prag R (Tepublik)schechische Republik)Nordafrika undNordafrika Nahost und Nahost Mekonnen MesghenaMekonnen Mesghena Hans-Jörg WilhelmHans-Jörg Wilhelm Sonja Kundler Sonja Kundler Büro Neu-Delhi:Büro Neu-Delhi: Büro Bogotá: FlorianBüro Bogotá: Huber Florian Huber Michael PanitzMichael Panitz Rafael KlabischRafael Klabisch Bernd RheinbergBernd Rheinberg 6 Neu-Delhi (Indien)6 Neu-Delhi (Indien) 18 18 27 Beirut (Libanon)27 Beirut (Libanon) Anke Bremer Anke Bremer Angelika WeilandAngelika Weiland Sarajevo (Bosnien-He Sarajevorzego (Bosnien-Hewina) rzegowina) Inka Dewitz Inka Dewitz Marion ReginaMarion Mueller Regina Mueller Steffi RönnefarthSteffi Rönnefarth Susanne DittrichSusanne Dittrich Büro Rio de Janeiro:Büro Rio de Janeiro: Liese-Lotte SchulzLiese-Lotte Schulz Silke Richter Silke Richter 7 Peking (China)7 Peking (China) 19 Tbilisi (Georgien)19 Tbilisi (Georgien) 28 Ramallah (Palästina)28 Ramallah (Palästina) Eva Sander Eva Sander PromotionsförderungPromotionsförderung Lamine Hane (Buchversand)Lamine Hane (Buchversand) Außen- und SicherheitspolitikAußen- und Sicherheitspolitik Büro Phnom Penh:Büro Ali Phnom Al-Nasani Penh: AliAnnette Al-Nasani von SchönfeldAnnette von Schönfeld(Redaktion «Heimatkunde»)(Redaktion «Heimatkunde») Dr. Sevilay KaradumanDr. Sevilay Karaduman 8 Phnom Penh 8(K Phnomambodscha) Penh (Kambodscha)20 Thessaloniki 20(Griechenland) Thessaloniki (Griechenland)29 Rabat (Marok29ko) Rabat (Marokko) Dorothea KüttnerDorothea Küttner Giorgio FranceschiniGiorgio Franceschini Vertr.: Dr. JeanetteVertr.: Rieger-Cowdry Dr. Jeanette Rieger-CowdryMarketing/Layout Marketing/Layout 9 9 21 21 30 30 Büro Peking: PaulBüro Kohlenberg Peking: Paul KohlenbergBüro Santiago Bürode Chile: Santiago de Chile:Programmteam Programmteam II II Yangon (Myanmar) Yangon (Myanmar) Warschau (Polen) Warschau (Polen) Tel Aviv (Israel) T el Aviv (Israel) Heinrich Böll: HeinrichLeben und Böll: Werk Leben und Werk Elke Paul, LisaElke Kreutzer Paul, Lisa Kreutzer Milena GrünewaldMilena Grünewald Dr. Ingrid WehrDr. Ingrid Wehr (Schwerpunkt: Ökologische(Schwerpunkt: Wende) Ökologische Wende) Angelika SteinbornAngelika Steinborn 10 Hongkong 10 Hongkong 31 Tunis (Tunesien)31 Tunis (Tunesien) Büro Hongkong:Büro Layla Hongkong: Al-Zubaidi Layla Al-Zubaidi (Köln) (Köln) Aygen SchruoffenegerAygen Schruoffeneger DemokratieförderungDemokratieförderung RegionalreferatRegionalreferat EU/Nordamerika EU/Nordamerika Ökologie und NachhaltigkeitÖkologie und Nachhaltigkeit Dr. Jochen SchubertDr. Jochen Schubert Auswahlverfahren/AlumniAuswahlverfahren/Alumni (Besuchsgruppen) (Besuchsgruppen) Claudia Rolf Claudia Rolf RegionalreferatRegionalreferat Dr. Janina BachDr. Janina Bach Ost- und SüdosteuropaOst- und SüdosteuropaLeitung: Marc BertholdLeitung: Marc Berthold Dr. Stefanie GrollDr. Stefanie Groll Markus SchäferMarkus Schäfer Dr. Christine PützDr. Christine Pütz Rita Hoppe Rita Hoppe Christina SchmitzChristina Schmitz AdressverwaltungAdressverwaltung InternationaleInternationale Geschlechter- GeschlechterLeitung:- WalterLeitung: Kaufmann Walter Kaufmann Haus LangenbroichHaus Langenbroich Claudia Rothe Claudia Rothe Sabine König Sabine König politik/LSBTI politik/LSBTI Robert SperfeldRobert Sperfeld Stephan Stoll Stephan Stoll Sigrun ReckhausSigrun Reckhaus Finanzen Finanzen Sabine HämmerlingSabine Hämmerling Tagungsbüro Tagungsbüro Jana Prosinger Jana Prosinger Gudrun FischerGudrun Fischer Wirtschaft undWirtschaft Finanzen und Finanzen Liette Thill Liette Thill Nina Happe Nina Happe Julia BartmannJulia Bartmann Eva Klakl Eva Klakl RegionalreferatRegionalreferat Afrika Afrika Ute Brümmer Ute Brümmer Petra ZimmermannPetra Zimmermann Christoph MayerChristoph Mayer Julia Reiter, AntoniaJulia Reiter, Götte Antonia Götte Leitung: KirstenLeitung: Maas-Albert Kirsten Maas-Albert Monika SteinsMonika Steins FaktenFakten zur Stiftung zur Stiftung Katja Giebel Katja Giebel Eva Peteja Eva Peteja Martin Sommer, Martin Sommer, Lena Frisch Lena Frisch Claudia Simons Claudia Simons Ulla Niehaus Ulla Niehaus Büro Brüssel: EvaBüro van Brüssel: de Rakt Eva van Digitalede Rakt OrdnungspolitikDigitale Ordnungspolitik Nicole Bott Nicole Bott Beate Adolf Beate Adolf Vérane Meyer Vérane Meyer Nicola Egelhof Nicola Egelhof Büro Belgrad: SimonBüro Belgrad: Ilse Simon BüroIlse Istanbul: BüroKristian Istanbul: Brakel Kristian Brakel EinnahmenEinnahmen 2019 2019 AusgabenAusgaben 2019 2019 InternationaleInternationale Zusammenarbeit Zusammenarbeit 2019 2019 PolitischePolitische Bildung Inland Bildung 2019 Inland 2019 Maria Kind Maria Kind KommunalpolitikKommunalpolitik und und Gunda-Werner-InstitutGunda-Werner-Institut IT/Technische IT/TechnischeDienste DienstePersonal Personal Büro Moskau: Büro Moskau: Büro Paris: JensBüro Althoff Paris: Jens AlthoffStadtentwicklung Stadtentwicklung Johannes VoswinkelJohannes Voswinkel Sonstige SonstigeSonstige Sonstige InvestitioneInn veInstveitiostitionenneInn vestitionen Büro Dakar: UshaBüro Ziegelmayer Dakar: Usha Ziegelmayer Büro Prag: NinoBüro Lejava Prag: Nino LejavaSabine Drewes Sabine Drewes Leitung: HenningLeitung: von Bargen Henning von Bargen Leitung: GunterLeitung: Holley Gunter HolleyLeitung: PetraLeitung: Nibbe Petra Nibbe und Dr. Ines Kappertund Dr. Ines Kappert Christine ZimmermannChristine (-170) Zimmermann (-170) EinnahmenEinnahmenEinnahmenEinnahmen 1,01 % 1,011,01 % % 1,01 % ThemenreferateThemenreferate Demokratie, Kultur,Demokratie, Kultur, InternationaleInternationale Büro Kapstadt:Büro Katrin Kapstadt: Seidel Katrin BüroSeidel Kiew: SergejBüro Sumlenny Kiew: Sergej SumlennyBüro Thessaloniki: Büro Thessaloniki: Andrea MeineckeAndrea Meinecke Globalmittel/GlobGlalmiobalmittel/ttel/Globalmittel/ Gesellschaftspolitik,Gesellschaftspolitik, 0,09 % 0,090, 09% % 0,09 % 6,52 % 6,52Afri %ka Afrika 5,92 % Zusammen5,92 %arbeZuitsammenarbeit Büro Nairobi: UlfBüro Terlinden Nairobi: Ulf TerlindenBüro Tbilisi: Dr.Büro Stefan Tbilisi: Meister Dr. StefanOlga Meister Drossou Olga Drossou Francesca SchmidtFrancesca Schmidt IT-Systeme zentralIT-Systeme zentral PersonalbetreuungPersonalbetreuung 0,41 % 0,410, 41% % 0,Ve41rw % altungs-VerwVearwltungs-altungs-Verwaltungs- 4,21 % 4,214,21 %0,72 % % 4,210,72 %0,72 % % 0,72 % ZeitgeschichteZeitgeschichte/ / ProgrammteamProgrammteam III III Drittmittel DrittmittelDrittmittel Drittmittel SachkostenSachSachkostkoenstenSachkosten Sonstige SonsSotinsgetige Sonstige Derya Binisik Derya Binisik Dietmar GrabbertDietmar Grabbert Marzena MatuschakMarzena Matuschak kostenzuschüssekostenzuschüssekostenzuschüssekostenzuschüsse 14,63 % 14,63 % Digitale GesellschafDigitalet Gesellschaft Büro Abuja: JochenBüro LuckscheiterAbuja: Jochen LuckscheiterBüro Sarajevo:Büro Marion Sarajevo: Kraske MarionBüro Kraske Warschau:Büro Warschau: (Schwerpunkt: (Schwerpunkt:Demokratische DemokratischeZukunft) Zukunft) Christiane BornstedtChristiane Bornstedt Gabriele HolländerGabriele Holländer Swetlana KuzjaevSwetlana Kuzjaev 6,78 % 6,786,78 % % 6,78 % Joanna Maria StolarekJoanna Maria Stolarek Demokratie Demokratie Hannah LichtenthälerHannah Lichtenthäler Linh Ngo Linh Ngo Kati Lekaj Kati Lekaj 32,84 % 32,8432,84 % % 32,84 % Politische BiPoldliunPotigscheli tische Bild BiunPoldgliun tigsche Bildung 31,72 % 31,72 % 28,32 % 28,32 % RegionalreferatRegionalreferat Naher Osten Naher Osten Inland InlanInldand Inland und Nordafrikaund Nordafrika Büro Washington:Büro Washington: Dr. Anne Ulrich Dr. Anne Ulrich Katja Legde Katja Legde Bastian HermissonBastian Hermisson Eike Botta-VenhorstEike Botta-Venhorst IT-Systeme globalIT-Systeme global 27,75 % 27,7527,75 % % 27,75 % Europa Europa Institute Institute Leitung: Dr. BenteLeitung: Scheller Dr. Bente Scheller Cornelia Wähn-BochrCornelia Wähn-Bochr WeiterbildungsakademieWeiterbildungsakademie Christopher GolzeChristopher Golze 33,47 % 33,47 % (Grüne Akademie,(Grüne Akademie, Anja Hoffmann,Anja Johannes Hoffmann Gunesch, Johannes Gunesch Anke Pinschke Anke Pinschke Personal- PerPersonasonal- l- Personal- Steuerung undSteuerung Evaluierung und EvaluierungKulturpolitik undKulturpolitik Neue Medien und Neue Medien Sergej FröhlichSergej Fröhlich Archiv Grünes Gedächtnis,Archiv Grünes Gedächtnis, Birgit Arnhold Birgit Arnhold GreenCampus GreenCampus Madleen TöpferMadleen Töpfer kosten kostekosten n kosten Leitung: Julia ScherfLeitung: Julia Scherf Christian RömerChristian Römer Mark Wittner Mark Wittner Asien Asien GWI, GreenCampus)GWI, GreenCampus) Sandra NenningerSandra Nenninger Leitung: ChristianLeitung: Neuner- Christian Neuner- Ausgaben Ausgaben Christiane DilgerChristiane Dilger Karin Lenski Karin Lenski EinnahmenEinEinahmennahmen nEinnahmen Ausgaben AusgabenAusgaben Ausgaben Ausgaben Ausgaben 16,10 % 16,10 % Duttenhofer Duttenhofer Technische DiensteTechnische Dienste 36.597.841 Euro36.597.841 Euro 1.855.658 Euro1.855.658 Euro Büro Tel Aviv: SteffenBüro Tel Hagemann Aviv: Steffen Hagemann Kirsten DaganeKirsten Dagane GesellschaftspolitikGesellschaftspolitik Wolfgang Pohl Wolfgang Pohl Jörg LindeholzJörg Lindeholz 71.655.05571.655.055 Eu71.655.055ro Eu71.655.055 roEuro Euro 69.527.89469.527.894 Eu69.527.894ro Eu69.527.894 roEuro Euro Murat Pekün Murat Pekün Michael StognienkoMichael Stognienko Büro Ramallah:Büro Dr. BettinaRamallah: Marx Dr. Bettina Marx Maria Pajonk Maria Pajonk 9,04 % 9,04 % Ruth Kleefisch Ruth Kleefisch BaumanagementBaumanagement 66,66 % 66,6666,66 % % 66,66 % Büro Tunis: Dr.Büro Heike Tunis: Löschmann Dr. Heike Löschmann ZeitgeschichteZeitgeschichte Uta Hergert Uta Hergert Publikationen /Publikationen / Tanja Reith Tanja Reith Bert Bloß (Leitung)Bert Bloß (Leitung) Dr. Roman SchmidtDr. Roman Schmidt 43,44 % 43,4443,44 % % 43,44 % Öffentlichkeits-Öffentlichkeits- Büro Rabat: BaukeBüro BaumannRabat: Bauke Baumann Barbara AssheuerBarbara Assheuer Paulina BerndtPaulina Berndt Dietmar HarmelDietmar Harmel

ProjektmitteProl Projekjektmittmteitl te Prol jektmittel 15,12 % 15,12 % arbeit arbeit Renate Eisape Renate Eisape Annika MagnussenAnnika Magnussen Barbara BergmannBarbara Bergmann BundesregierBuunndesreBugndesregiergierunBugunndesreg gierung Büro Beirut: JoachimBüro Beirut: Paul Joachim Paul 16,09 % 16,0916,09 % % 16,09 % InternationaInleteInrnatternationaiolenaInleternationale Latein- Latein- Ina Bogusz Ina Bogusz und EU undun EUd EU und EU amerika amerika Tätigkeit TätigkeiTätigkeit t Tätigkeit Margarete TanzmannMargarete Tanzmann 13,06 % 13,06 % Nachhaltigkeit,Nachhaltigkeit, Stipendien StipendienStipendien Stipendien Simone Zühr Simone Zühr Kommunales, Kommunales, 9,88 % Bildung,9,88 Soziales, % Bildung, Soziales, Liliya Hontar Liliya Hontar Nahost und NordafrikNahosta und Nordafrika Ökonomie/ Ökonomie/ Migration/ Migration/ 16,22 % 16,22 % Ökologische WendeÖkologische Wende Soziale TeilhabSozialee Teilhabe Leitbild der Heinrich-Böll-Stiftung Inhalt

Die Heinrich-Böll-Stiftung versteht sich als Teil der «grünen» ten. Nicht zuletzt treten wir für Gewaltfreiheit und eine aktive Die Heinrich-Böll-Stiftung mit Sitz in Berlin-Mitte, ge - dungsarbeit und als Ausdrucksform gesellschaftlicher Selbst- politischen Grundströmung, die sich weit über die Bundes- Friedenspolitik ein. genüber dem Deutschen Theater, ist eine politische Stiftung verständigung. Im Jahr 2019 vergab das Studienwerk republik hinaus in Auseinandersetzung mit den traditionellen Für unser Engagement suchen wir strategische Partner- und steht der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahe. Die Stif- der Heinrich-Böll-Stiftung 350 Stipendien an Studierende politischen Richtungen des Sozialismus, des Liberalismus und schaften mit anderen, die unsere Werte teilen. Wir handeln tung versteht sich als Agentur für grüne Ideen und Projekte, als und Promovenden neu. Die Mitgliederversammlung, des Konservatismus herausgebildet hat. Unsere gemeinsamen unabhängig und in eigener Verantwortung. reformpolitische Zukunftswerkstatt und internationales Netz- bestehend aus 49 Personen, ist das oberste Beschlussfassungs- Grundwerte sind Ökologie und Nachhaltigkeit, Demokratie Wir haben unsere Wurzeln in der Bundesrepublik und sind werk mit Partnerprojekten in rund 60 Ländern. Sie koo periert organ und wählt u. a. den Vorstand. Den hauptamtlichen und Menschenrechte, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit. zugleich ideell wie praktisch ein internationaler Akteur. mit 16 Landesstiftungen in allen Bundesländern. Heinrich Vorstand bilden z. Zt. Barbara Unmüßig und Dr. Ellen Ueber- Ein besonderes Anliegen ist uns die Geschlechterdemokratie, Unser Namensgeber, der Schriftsteller und Nobelpreisträ- Bölls Ermutigung zur zivilgesellschaftlichen Einmischung in schär. Die Geschäftsführung hat Steffen Heizmann inne. also die gesellschaftliche Emanzipation und die Gleichberech- ger Heinrich Böll, steht für eine Haltung, der wir uns selbst die Politik ist Vorbild für die Arbeit der Stiftung. Deren vor- Die Satzung sieht für die Organe der Stiftung und die haupt- tigung von Frauen und Männern. Wir engagieren uns für die verpflichtet sehen: Verteidigung der Freiheit, Zivilcourage, rangige Aufgabe ist die politische Bildung im In- und Ausland amtlichen Stellen eine Quotierung für Frauen sowie für Mig- Gleichberechtigung kultureller und ethnischer Minderheiten streitbare Toleranz und die Wertschätzung von Kunst und zur Förderung der demokratischen Willensbildung, des gesell- rantinnen und Migranten vor. Zur Zeit unterhält die Stif- S. 2 S. 25 S. 43 und für die soziale wie politische Partizipation von Immigran- Kultur als eigenständige Sphären des Denkens und Handelns. schaftspolitischen Engagements und der Völkerverständigung. tung Auslandsbüros in Belgien, Frankreich, Polen, Tschechien, Dabei orientiert sie sich an den politischen Grundwerten Öko- der Türkei, Griechenland, Russland, Georgien, Ukraine, Bos- logie, Demokratie, Solidarität und Gewaltfreiheit. Ein nien, Serbien, Israel, Libanon, dem arabischen Nahen Osten, Wir sind eine grüne Ideenagentur Wir engagieren uns bei der Entwicklung einer besonderes Anliegen ist ihr die Verwirklichung einer demokra- Tunesien, Marokko, Kenia, Nigeria, Senegal, Südafrika, Thai- Vorwort ...... 1 europäischen politischen Öffentlichkeit. tischen Einwanderungsgesellschaft sowie einer Geschlechter- land, Myanmar, Kambodscha, Indien, China, Hongkong, Bra- Klimagerechtigkeit – jetzt! ...... 2

Wir geben Denkanstöße für demokratische Wir unterstützen die politische Partizipation der demokratie als eines von Abhängigkeit und Dominanz freien silien, Kolumbien, Chile, Mexiko, El Salvador und den USA. 2019 Jahresbericht Reformen und soziale Innovationen. Zivilgesellschaft und beteiligen uns an Konferen- Verhältnisses der Geschlechter. Darüber hinaus fördert Im Jahr 2019 standen der Stiftung circa 71 Millionen Energie- und Mobilitätswende gestalten ...... 6 Wir engagieren uns für ökologische Politik und zen und Verhandlungen im Rahmen multilateraler die Stiftung Kunst und Kultur als Element ihrer politischen Bil- Euro aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung. Für eine verantwortungsvolle Infrastruktur- und Rohstoffpolitik ...... 10 nachhaltige Entwicklung im globalen Maßstab. Organisationen. Wir geben Kunst und Kultur Raum zur Darstellung Für eine alternative Landwirtschaft und nachhaltige Entwicklung ...... 14 und Auseinandersetzung. Wir engagieren uns weltweit für Ökologie, Demokratie und Menschenrechte stärken ...... 18 Wir vermitteln Wissen von Expertinnen und Demokratie und Menschenrechte Experten an politische Akteure. Frauen- und LGBTI-Rechte verteidigen...... 22

Wir sind ein Ort für offene Debatten und fördern den Ökologie und Demokratie sind für uns untrennbar. Migrationspolitik nachhaltig und human weiterdenken ...... 26 Dialog zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft Wir unterstützen deshalb Personen und Projekte, die und Gesellschaft. sich für Ökologie, Menschenrechte, Demokratie und Für ein solidarisches Europa in Zeiten der Krise ...... 30 Wir fördern begabte, gesellschaftspolitisch Selbstbestimmung einsetzen. 30 Jahre Friedliche Revolution ...... 34 engagierte Studierende im In- und Ausland. Wir fördern weltweit die Entwicklung von Rechts- Wir dokumentieren die Geschichte der grünen staatlichkeit und demokratischer Partizipation. Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung ...... 36 Bewegung als Fundus für die Forschung und Wir setzen uns für die Überwindung von Dominanz, Jahresbericht Öffentliche Räume ...... 40 Quelle politischer Orientierung. Fremdbestimmung und Gewalt zwischen den Kunst und Kultur...... 42 Geschlechtern ein. Wir sind ein internationales Politik-Netzwerk Wir betrachten ethnische und kulturelle Vielfalt 2019 Heinrich-Böll-Haus Langenbroich ...... 44 als Bestandteil einer demokratischen Kultur. Studienwerk – Rückenwind für junge Talente ...... 45 Wir verstehen uns als Teil eines globalen grünen Wir ermutigen zu Zivilcourage und gesellschaft- Netzwerkes und fördern die Entwicklung der grünen lichem Engagement. GreenCampus – Politik erfolgreich machen! ...... 48 politischen Bewegung auf allen Kontinenten. Wir vermitteln Knowhow für erfolgreiche Selbst- Archiv Grünes Gedächtnis ...... 49 Ein besonderes Anliegen ist uns die Verbreiterung organisation und Intervention an politische Akteurinnen und Vertiefung der europäischen grünen Bewegung. und Akteure. Preisverleihungen ...... 50

Stiftungsmanagement ...... 51

Engagement, fachliche und menschliche Kompetenz, Kreati- Wir überprüfen und verbessern unsere Arbeit in einem kon- Gremien ...... 58 vität und Flexibilität zeichnen unsere Mitarbeiterinnen und tinuierlichen Prozess und stellen uns der internen und externen Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten ...... 59 Mitarbeiter im In- und Ausland aus. Sie sind hoch qualifiziert, Bewertung. Wir stehen für einen wirtschaftlichen, effizienten Adressen ...... 60 teamorientiert und bilden mit ihrer überdurchschnittlichen Einsatz der uns zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel Motivation das Vermögen der Stiftung. und sorgen für transparente Geschäftsabläufe. Fördern und spenden ...... 63 Chancengleichheit und ein respektvoller Umgang zwischen Wir praktizieren ein produktives Miteinander von Bundes- Frauen und Männern verschiedenen Alters, verschiedener stiftung und Landesstiftungen. religiöser Bekenntnisse, ethnischer Herkunft und sexueller Wir sind ein verlässlicher Partner für ehrenamtliches Enga- Orientierung sind konstitutiv für die Stiftung. Interkulturelle gement und für die Zusammenarbeit mit Dritten. Wer wir sind Impressum Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Redaktion und Konzeption: Susanne Dittrich Kompetenz und ein produktiver Umgang mit Vielfalt sind Teil Als politische Stiftung handeln wir unabhängig und in eige- Cover: Stephan Röhl Texte: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Heinrich-Böll- Stiftung Gestaltung: unserer Betriebskultur. ner Verantwortung auch gegenüber Bündnis 90/Die Grünen. KALUZA + SCHMID Studio GmbH, Berlin (nach einem Entwurf von state, Berlin) Papier: umweltfreundlich, chlorfrei gebleicht Auflage: 2.800 Stand: 30. April 2020 Die einzelnen Beiträge stehen unter der Wechselseitiger Respekt und eine vertrauensvolle Zusam- Unsere Eigenständigkeit wahren wir auch bei der Auswahl Umschlagfoto: Wofür wir einstehen Lichtinstallation zum Gedenken Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 Dieser Bericht ist kostenlos erhältlich bei der Heinrich-Böll-Stiftung, menarbeit mit unseren Partnern bilden die Grundlage unserer unserer Führungskräfte und der Besetzung unserer Gremien. an 30 Jahre Friedliche Revolution Schumannstraße 8, 10117 Berlin T 030-285 34-0 F 030-285 34-109 E [email protected] W www.boell.de Geschäftsbeziehungen. an der Südfassade der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin Wie wir arbeiten

ID-Nr. 2091007