Jahresbericht 2014
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Jahresbericht 2014 Wie wir Demokratien auf dieser Welt stärken Warum wir für Europa einstehen Wie die Energiewende zum Erfolg wird Wer wir sind Was wir wollen Demokratie und Menschenrechte durchsetzen, gegen die Zer störung unseres globalen Ökosystems angehen, die Gleich berechtigung von Frauen und Männern vorantreiben, in Krisenzonen präventiv den Frieden sichern, die Freiheit des Individuums gegen staatliche und wirtschaftliche Übermacht verteidigen – das sind die Ziele, die Denken und Handeln der Heinrich-Böll-Stiftung bestimmen. Wir stehen der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahe und arbeiten als reformpolitische Zukunftswerkstatt und interna tionales Netzwerk mit Partnerprojekten in rund 60 Ländern. Die Heinrich-Böll-Stiftung arbeitet unabhängig und steht für geistige Offenheit. Mit derzeit 31 Auslandsbüros verfügen wir über eine weltweit vernetzte Struktur. Wir kooperieren mit 16 Landesstiftungen in allen Bundesländern und fördern begabte, gesellschaftspolitisch engagierte Studierende und Graduierte im In- und Ausland. Heinrich Bölls Ermunterung zur zivilgesellschaftlichen Einmischung in die Politik folgen wir gerne und möchten an dere anstiften mitzutun. Fakten zur Stiftung Zuwendungen Mittelverwendung 2014 2014 Drittmittel 0,4% Personalkosten Globalmittel- 25,23% 33,5% 43,79% haushalt Internationale Tätigkeit Einnahmen Ausgaben 54.908.647 Euro 52.951.647 Euro 5,25% Sachkosten Investitionen 0,78% 66,1% 18% Andere Zuwen- 6,95% dungsbereiche Ausgaben für Stipendiat/innen Politische Bildung Inland Heinrich-Böll-Stiftung weltweit 32 12 20 13 16 15 21 17 11 18 19 14 31 8 30 26 5 28 29 6 27 7 22 10 24 4 9 2 3 23 25 1 Afrika Europa Lateinamerika Nordamerika 1 Kapstadt (Südafrika) 11 Belgrad (Serbien) 22 Mexiko-Stadt (Mexiko) 31 Washington (USA) 2 Abuja (Nigeria) 12 Berlin (Deutschland) 23 Rio de Janeiro (Brasilien) 3 Nairobi (Kenia) 13 Brüssel (Belgien) 24 San Salvador (El Salvador) Russische Föderation 14 Istanbul (Türkei) 25 Santiago de Chile (Chile) 32 Moskau (Russland) Asien 15 Kiew (Ukraine) 4 Bangkok (Thailand) 16 Prag (Tschechische Republik) Nordafrika und Nahost 5 Kabul (Afghanistan) 17 Sarajevo (Bosnien-Herzegowina) 26 Beirut (Libanon) 6 Islamabad (Pakistan) 18 Tbilisi (Georgien) 27 Ramallah (Palästina) 7 Neu Delhi (Indien) 19 Thessaloniki (Griechenland) 28 Rabat (Marokko) 8 Peking (China) 20 Warschau (Polen) 29 Tel Aviv (Israel) 9 Phnom Penh (Kambodscha) 21 Zagreb (Kroatien) 30 Tunis (Tunesien) 10 Yangon (Myanmar) Internationale Zusammenarbeit Politische Bildung Inland 2014 2014 1.262.392 (TR) Internationale Zusammenarbeit Demokratie, Kultur, Gesellschaftspolitik / 4.128.391 (AF) Institute (Grüne Aka - (EU) Beteiligung in der 8.057.902 9% demie, Archiv GG, GWI, digitalen Gesellschaft Green Campus) 31% 17% Barmittel 4.061.019 (AS) insgesamt Summe 1.506.000 26.616.014 Euro 10% Publikationen / 3.615.460 (LA) Nachhaltigkeit, Öffentlichkeits - Kommunales, 16% arbeit Afrika (AF) Ökonomie/Szenarien 17% Asien (AS) (MENA) für eine ökologische 5.490.850 Lateinamerika (LA) Bildung, Soziales, Migration / Nahost und Nordafrika (MENA) Wende Europa (EU) Antworten auf den demogra - Themenreferate (TR) fischen Wandel Inhalt I S. 2 II S. 30 III S. 38 Vorwort 1 Demokratie und Menschenrechte 2 Europapolitik 30 Die große Transformation 38 Kunst und Kultur 60 Studienwerk 68 Gunda-Werner-Institut 74 GreenCampus – Weiterbildung, Politik, Management 76 Archiv Grünes Gedächtnis 77 Prominente Gäste 78 Stiftungsmanagement 80 Gremien 88 Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten 89 Adressen 92 Freundinnen und Freunde der Heinrich-Böll-Stiftung 95 Impressum Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Redaktion und Konzeption: Susanne Dittrich Redaktionelle Mitarbeit: Nevin Ekinci Cover: Re:Claim Human Rights! Copyright: Niklas Hughes Texte: Mitarbeiter und Mitarbeiter innen der Heinrich-Böll-Stiftung sowie Carolin Dylla (Anti- gone), Silke Mertins (Tunesien), Renate Wilke-Launer (Kenia) Fotos: Stephan Röhl (wenn nicht anders ange- geben) Gestaltung: State, Berlin Papier: Umwelt freundlich, chlorfrei gebleicht Auflage: 3.000 Stand: 30. April 2015 Dieser Bericht ist kostenlos erhältlich bei der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumann straße 8, 10117 Berlin T 030–285 34–0 F 030–285 34–109 E [email protected] W www.boell.de Vorwort I Ralf Fücks Foto: Julia Baier II Barbara Unmüßig Foto: Bettina Keller Hinter uns liegt ein Jahr, das uns noch einmal verdeut- Ein Markenzeichen der Stiftung sind unsere Bei - licht, wie wichtig die Arbeit unserer Stiftung ist. – Es träge zur sozialen und ökologischen Transformation herrscht wieder Krieg in Europa, im Nahen Osten, in im eigenen Land wie auf globaler Ebene. Klima- und vielen Regionen Afrikas. Der Konflikt um die Ukraine Ressourcengerechtigkeit sind ein zentrales Motiv belastet auch die internationalen Beziehungen, ins- unserer internationalen Ökologiearbeit. Mit dem besondere zwischen Europa und Russland. In Syrien «Fleischatlas 2014», der in mehrere Sprachen über- und im Irak hat sich die Situation durch die militäri- setzt worden ist, haben wir in Deutschland, Europa schen Erfolge des Islamischen Staats verschärft. Die und weltweit eine breite Öffentlichkeit erreicht. Er Lage in Gaza ist nach dem Krieg im letzten Sommer ist die erfolgreichste Publikation in der Geschichte mit 2.000 Toten und mehr als zehntausend Verletz- der Stiftung. ten weiterhin prekär. Terror organisationen wie Boko Wir haben uns 2014 auf den Weg gemacht, unsere Vorwort Haram in Nigeria gefährden jede Zivilität. Trotz al- Arbeitsweise und unser politisches Profil zu reflek- ledem und gerade deswegen setzen wir uns mit al- tieren. Mit der Strategie 2020 wollen wir uns für die ler Kraft für den Auf- und Ausbau demokratischer politischen, ökonomischen und sozial-ökologischen Strukturen und Zivilgesellschaften, für friedliche Herausforderungen der kommenden Jahre fit ma- Konfliktlösungen und eine an den Menschenrechten chen, unsere Stärken und Kompetenzen ausbauen. orientierte Politik ein. Wir liefern Hintergrundinfor- Wir möchten uns bei allen unseren Mitarbeiterin- mationen und bieten Diskussionsforen, die über die nen und Mitarbeiterin für ihr großartiges Engage- Konflikte und ihre Dynamiken aufklären, und wir su- ment und ihren Einsatz gerade auch unter häufig chen gemeinsam mit einer Vielzahl von Partnerinnen schwierigen Rahmenbedingungen sehr herzlich be- und Partnern nach Lösungen zur Beilegung von Kon- danken. Ein herzliches Dankeschön geht auch an die flikten. Wegen der zahlreichen Kriege und sich ver- vielen Menschen, die sich ehrenamtlich für die Stif- schärfender sozialen Krisen ist die Zahl der Flücht- tung engagieren. Der Erfolg unserer Arbeit ist ein linge weltweit auf über 50 Millionen gestiegen. Zu gemeinsamer. den Fluchtursachen klären wir auf und setzen uns für eine humane Flüchtlings- und Asylpolitik bei uns ein. Berlin, im April 2015 RalfFücks BarbaraUnmüßig Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung 2 ethcerenhcsenM dnu eitarkmoeD dnu ethcerenhcsenM I Flüchtlinge auf Lampedusa Foto: Sigrid Reinichs 3 Teilhabe stärken, Menschenrechte durchsetzen! Demokratie steht in vielen Teilen der Welt unter Druck. Demokratische Spielräume werden ein geschränkt, Repressionen gegen Andersdenkende und -handelnde nehmen zu. Der autoritäre Ent wicklungsstaat von Äthiopien bis China verspricht zwar ein besseres Leben und mehr Wohlstand, aber ohne Freiheit, Rechtsstaat- lichkeit und politische Partizipation. Ob in illiberalen oder liberalen Demokratien – wirtschaftlich mächtige Eliten nehmen immer mehr Einfluss auf politische Entscheidungen. eitarkmoeD dnu ethcerenhcsenM Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenrechte und Demokratie sind die normativen Grundlagen unserer Arbeit – in Deutschland und auch weltweit. Wir haben Büros in 31 Ländern. Zusammen mit unseren inter- nationalen Partnerinnen und Partnern versuc hen wir, die Spielräume für politische und gesellschaftliche Teilhabe und Emanzipation auszuloten und auszuwei- ten. Es erfordert Finger spit zengefühl und große Ver- antwortung, für uns und unsere Partnerinnen und Partner. 4 Syrien Nach drei Jahren hat sich der Konflikt in Syrien zu einem Krieg mit über 200.000 Todesop- fern, Millionen Flüchtlingen und einer extrem notleidenden Zivilbevölkerung entwickelt. Sämtliche Initiativen, den Konflikt beizulegen, sind bislang gescheitert. Durch die militä- rischen Erfolge der Terrormiliz IS hat der Bürgerkrieg eine neue Qualität gewonnen. Nach Jahren des Zögerns bewog das rasche Vorrücken der IS die Amerikaner und Europäer dazu, doch militärisch im Irak zu intervenieren. Eine politische Strategie zu einer Lösung des Konfliktes ist hinter diesem Engagement der internationalen Gemeinschaft jedoch nicht zu erkennen. I Der Krieg in Syrien hat mittlerweile 3,8 Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Foto: Bryan Denton/The New York Times/Redux/laif Was kann eine Organisation wie die einem Vorort von Damaskus, der seit knapp zwei Heinrich-Böll-Stiftung tun? Jahren von syrischen Regierungstruppen belagert wird, flohen in den letzten Jahren ca. 150.000 syri- Wir können aufklären! Über die Hintergründe und I sche Palästinenser/innen nach Jordanien, in den Dynamiken des Konflikts. Denn nur so kann – trotz Liba non und nach Europa. Dort richten sie sich aufs der Komplexität des Konflikts – eine qualifizierte Dis- Neue in einer temporären Existenz ein, in der Hoff- kussion über Handlungsoptionen der internationalen nung, irgendwann zurückkehren zu können. Die Gemeinschaft und Deutschlands geführt werden. Wir Filmemacherin Carol Mansour hat mit Unterstüt- appellieren an die politische Verantwortung des Wes-